30.05.2023 Aufrufe

Heimat & Genuss 01/23

Das Magazin für Gäste und Freunde der Ringhotels

Das Magazin für Gäste und Freunde der Ringhotels

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Frühjahr/Sommer 20<strong>23</strong> · Ihr Freiexemplar zum Mitnehmen<br />

ringhotels.de<br />

<strong>Heimat</strong> &<strong>Genuss</strong><br />

DAS MAGAZIN FÜR GÄSTE UND FREUNDE DER RINGHOTELS<br />

Geschichten<br />

aus<br />

Deutschland<br />

REISE ERLEBNIS KULINARIK MENSCHEN WELLNESS


Dem Himmel<br />

so nah.<br />

In Lich gebraut nach benediktinischer Originalrezeptur<br />

für die Benediktiner Weissbräu GmbH, Ettal.<br />

www.benediktiner-weissbräu.de


Liebe Gäste und Freunde<br />

der Ringhotels,<br />

als die Ringhotels vor 50 Jahren gegründet wurden, sah der<br />

Reisemarkt noch ganz anders aus als heute. So vorausschauend<br />

und innovativ wie die Gründung der Hotelkooperation<br />

war auch ihr weiteres Handeln. Denn auf dem Markt besteht langfristig<br />

nur, wer die Wünsche seiner Gäste kennt und erfüllt. Unser<br />

Markenversprechen „Echt <strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong> erleben“ steht für Urlaub<br />

und kulinarische Genüsse mit regionaler Prägung in Deutschland.<br />

Authentische Gastgeber und qualitativ hochwertiger Service – das<br />

werden Sie auch in den nächsten 50 Jahren in den Ringhotels finden.<br />

Dafür verstärken wir unsere Bemühungen um noch mehr Nachhaltigkeit.<br />

Die ersten Zertifizierungen von Ringhotels mit dem DEHOGA-<br />

Umweltcheck zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Mit zwei<br />

Initiativen geben wir unseren Mitgliedern seit Anfang 20<strong>23</strong> weitere<br />

wichtige Impulse. Das interne „Netzwerk Energie“ trägt zu mehr<br />

Energieeffizienz bei, unsere Mitgliedschaft bei der Hamburger<br />

Initiative Futouris e.V. zu mehr Nachhaltigkeit bei unseren gastronomischen<br />

Angeboten. So wollen wir künftig beim Einsatz von wertvollen<br />

Ressourcen sparen, aber ganz sicher nicht am <strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong>.<br />

Den können Sie zum Beispiel bei Radtouren durch das Ruhrgebiet,<br />

an außergewöhnlichen Orten sowie in kleinen Naturparks erleben,<br />

die wir in dieser Ausgabe vorstellen. Einen tollen Einblick in die Natur<br />

der Mecklenburgischen Seenplatte bietet das „Müritzeum“ in Waren.<br />

Und mit Goslar im Harz sowie den alten Hansestädten Wismar und<br />

Stralsund stellen wir Ihnen drei historische Altstädte vor, die aus<br />

gutem Grund in das UNESCO-Welterbe aufgenommen wurden.<br />

▲<br />

„Unser Markenversprechen<br />

„Echt<br />

<strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong><br />

erleben“ und Nachhaltigkeit<br />

gehen<br />

Hand in Hand.“<br />

In den „Geschichten aus Deutschland“ stellen wir Ihnen diesmal Persönlichkeiten<br />

vor, die zu unterschiedlichen Zeiten Rechtsgeschichte<br />

geschrieben haben: Kaiser Karl IV. als Auftraggeber der „Goldenen<br />

Bulle“, die vier „Mütter des Grundgesetzes“ sowie die Brüder Grimm,<br />

die als Teil der „Göttinger Sieben“ gegen die Abschaffung der Verfassung<br />

im Königreich Hannover protestierten.<br />

Viel Spaß beim Entspannen und Entdecken wünschen Ihnen<br />

Ihre<br />

Ihre<br />

Susanne Weiss<br />

Petra Weindl<br />

Aktuelle Neuigkeiten zu unseren<br />

Ringhotels und zu exklusiven Angeboten<br />

erhalten Sie im Ringhotels-Newsletter.<br />

Gleich unter ringhotels.de/newsletter<br />

anmelden.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 3


INHALT<br />

AUSGABE 1/20<strong>23</strong><br />

Auf dem Ruhrtal-Radweg bei<br />

Hattingen erlebt man die grüne<br />

Seite des Ruhrgebiets.<br />

4 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong><br />

„Tief im Westen,<br />

wo die Sonne verstaubt,<br />

ist es besser,<br />

viel besser, als man glaubt.<br />

Tief im Westen...“<br />

Herbert Grönemeyer in<br />

„Bochum“


▲<br />

14<br />

REISE<br />

6 Events & Termine<br />

8 50 Jahre Ringhotels<br />

10 Interview mit Bernd Kanzow und Volker<br />

Dürr über die Entwicklung der Ringhotels<br />

12 Herrenberg gewinnt „Goldenen Kompass“<br />

Ein außergewöhnlicher Ort in Deutschland: die Aussichtsplattform der<br />

Viktoriasäule im Berliner Tiergarten.<br />

<strong>23</strong><br />

14 Außergewöhnliche Orte in Deutschland<br />

18 Runde Jubiläen in den Ringhotels<br />

20 Historische Altstädte entdecken<br />

<strong>23</strong> Nachhaltigkeit in den Ringhotels<br />

36 Was macht eigentlich ...<br />

eine Geschäftsführerin?<br />

Mit zwei neuen Kooperationspartnern treiben die Ringhotels ihre<br />

Nachhaltigkeitsmaßnahmen bei Energie und Lebensmitteln voran.<br />

26<br />

46 Mit Rad & Wanderstiefeln<br />

Naturparks erkunden<br />

ERLEBNIS<br />

26 Schönes aus Holz<br />

32 Geschichten aus Deutschland<br />

38 Mit dem Rad durchs Ruhrgebiet<br />

44 Natur erleben im „Müritzeum“<br />

In Deutschland gibt es zahlreiche Manufakturen, die Möbel, Utensilien<br />

und Spielzeug aus verschiedensten Hölzern herstellen.<br />

30<br />

KULINARIK<br />

30 Perfektes Duo – Hühnerfrikassee<br />

und Grauburgunder<br />

WELLNESS<br />

42 Yoga – Entspannung für Körper und Geist<br />

Hühnerfrikassee und Grauburgunder sind wie füreinander gemacht.<br />

Titelseite: Mehr über die besondere Geschichte der rund 500 Jahre alten astronomischen<br />

Uhr der Nürnberger Frauenkirche lesen Sie im Beitrag ab Seite 32.<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

50 Impressum/Ansprechpartner<br />

51 Karte: Die Ringhotels auf einen Blick<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 5


KUNST<br />

6. Mai bis 3. September 20<strong>23</strong><br />

HIER BIN ICH!<br />

Die Kunsthalle Emden<br />

widmet sich in einer Ausstellung<br />

den Selbstporträts<br />

von Frauen im 20. und 21.<br />

Jahrhundert. Diese Untergattung<br />

der Porträtmalerei<br />

gibt Auskunft über die Frage,<br />

wie die Künstlerinnen<br />

sich sehen beziehungsweise<br />

gesehen werden wollen.<br />

Gleichzeitig handelt es sich<br />

um signifikante Zeugnisse<br />

über die Rolle der Künstlerinnen<br />

in ihrer jeweiligen<br />

Zeit. Die Werke greifen Themen<br />

wie Schwangerschaft,<br />

Mutterschaft, Identitätsfragen<br />

und Maskeraden auf.<br />

Mehr Informationen unter<br />

kunsthalle-emden.de.<br />

▲<br />

Ihre Ringhotels<br />

in der Nähe<br />

Ringhotel Köhlers<br />

Forsthaus in Aurich<br />

ringhotels.de/aurich<br />

Ringhotel Residenz<br />

in Wittmund<br />

ringhotels.de/wittmund<br />

SPORT & KULTUR<br />

17. bis 25. Juni 20<strong>23</strong><br />

MUSIK<br />

26. August bis 19. September 20<strong>23</strong><br />

Musikfestival Berlin<br />

Das Musikfest Berlin versteht sich<br />

als ein Forum für die innovative<br />

künstlerische Arbeit der großen<br />

Orchester und Ensembles im Bereich<br />

der klassischen und modernen<br />

Musik. Die Vielfalt der heute<br />

bestehenden Orchesterformationen<br />

hat sich unter dem Einfluss<br />

der modernen Technologien und<br />

in Kenntnis der historischen Aufführungspraxen<br />

wesentlich erweitert.<br />

Das rund dreiwöchige Festival widmet sich<br />

daher nicht nur dem symphonischen Repertoire,<br />

sondern insbesondere den bedeutenden, raren,<br />

vergessenen, ungewöhnlichen und neuen Werken<br />

aus Geschichte und Gegenwart. Nähere Informationen<br />

und Tickets unter berlinerfestspiele.de.<br />

Kieler Woche<br />

Einmal im Jahr heißt es an der Kieler Förde:<br />

Segel setzen und Leinen los! Die 1882<br />

ins Leben gerufene Kieler Woche ist eine<br />

Segelregatta der Superlative, an der Tausende<br />

Segler aus aller Welt teilnehmen.<br />

Darüber hinaus hat sich die weltgrößte Segelveranstaltung<br />

dank ihres umfangreichen<br />

Kulturprogramms zum größten Sommerfest<br />

im Norden Europas entwickelt. Dazu<br />

tragen die zahlreichen Musikbühnen und<br />

Verkaufsstände entlang der Hafenpromenade<br />

bei, die das Publikum neben den Segelsportwettbewerben<br />

und der berühmten<br />

Windjammerparade in Scharen anzieht.<br />

Das große Finale bildet der Sternenzauber<br />

über Kiel, ein spektakuläres Feuerwerk zum<br />

Abschluss der Kieler Woche. Mehr Informationen<br />

unter kieler-woche.de.<br />

▲<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Ringhotel Hohe Wacht in Hohwacht (Ostsee)<br />

ringhotels.de/hohwacht<br />

Ringhotel Birke in Kiel<br />

ringhotels.de/kiel<br />

Ringhotel Jensen in Lübeck<br />

ringhotels.de/luebeckjensen<br />

▲<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Ringhotel Seehof in Berlin<br />

ringhotels.de/berlin<br />

Ringhotel Schorfheide in Joachimsthal<br />

ringhotels.de/joachimsthal<br />

6 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


▲<br />

EVENTS&TERMINE<br />

MUSIK<br />

10. bis 13. August 20<strong>23</strong><br />

Taubertal-Festival<br />

Rothenburg ob der Tauber<br />

ist vor allem wegen seines<br />

mittelalterlichen Stadtbildes<br />

und historischen Ambientes<br />

ein einzigartiges und weltbekanntes<br />

Ausflugsziel. Nur<br />

zehn Minuten zu Fuß vom<br />

Stadtzentrum liegt die Eiswiese,<br />

auf der jedes Jahr im<br />

August vier Tage lang das<br />

Taubertal-Festival stattfindet. Mit der historischen<br />

Stadt als beeindruckende Kulisse sind von<br />

Donnerstag bis Sonntag mehr als 50 bekannte<br />

Künstler und Bands wie Peter Fox, Marteria<br />

oder die Broilers live zu sehen. Nähere Informationen<br />

und Tickets unter taubertal-festival.de.<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Ringhotel Bundschu in Bad Mergentheim<br />

ringhotels.de/badmergentheim<br />

Ringhotel Hohenlohe in Schwäbisch Hall<br />

ringhotels.de/hohenlohe<br />

KUNST<br />

18. Mai bis 24. September 20<strong>23</strong><br />

Josephine Baker in Bonn<br />

Dass sie den Charleston nach<br />

Deutschland brachte, war noch ihr<br />

kleinster Erfolg. Die Revuetänzerin<br />

mit den afroamerikanischen Wurzeln<br />

wurde im Paris der 1920er-Jahre<br />

zu einem Weltstar und beeinflusste<br />

zahlreiche Künstler, darunter<br />

Picasso, Hemingway, Warhol und<br />

Madonna. Neben ihrem grandiosen<br />

Bühnenerfolg war Baker Botschafterin<br />

für Frieden, Freiheit und<br />

Gerechtigkeit. Sie adoptierte zwölf<br />

Kinder unterschiedlicher Herkunft<br />

und wurde vom amerikanischen<br />

Bürgerrechtler Martin Luther King<br />

1963 für eine Rede gegen Diskriminierung<br />

nach Washington geholt.<br />

Ihrem außergewöhnlichen Leben<br />

geht die Ausstellung „Josephine<br />

Baker. Freiheit – Gleichheit –<br />

Menschlichkeit“ in der Bundeskunsthalle<br />

Bonn nach. Weitere Informationen<br />

unter bundeskunsthalle.de.<br />

▲<br />

Ihr Ringhotel in der Nähe<br />

Ringhotel Haus Oberwinter in Remagen/Bonn<br />

ringhotels.de/remagen<br />

▲<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Ringhotel Drees in Dortmund<br />

ringhotels.de/dortmund<br />

Ringhotel Waldhotel Heiligenhaus<br />

ringhotels.de/heiligenhaus<br />

Ringhotel Zweibrücker Hof in Herdecke<br />

ringhotels.de/herdecke<br />

Ringhotel Am Stadtpark in Lünen<br />

ringhotels.de/luenen<br />

Ringhotel Parkhotel Witten<br />

ringhotels.de/witten<br />

Ringhotel Katharinen Hof in Unna<br />

ringhotels.de/unna<br />

FESTIVAL<br />

18. August bis 3. September 20<strong>23</strong><br />

Zeltfestival Ruhr<br />

Die weiße Stadt am See – so wird das Areal am<br />

Kemnader Stausee zwischen Bochum und Witten<br />

genannt, wenn dort die Zelte für eines der<br />

größten Kulturevents des Ruhrgebiets aufgeschlagen<br />

werden. Jedes Jahr im Spätsommer<br />

wird dort 17 Tage lang ein abwechslungsreiches<br />

Kulturprogramm, ein internationaler Markt<br />

der Möglichkeiten und ein vielseitiges Gastronomieangebot<br />

geboten. Mehr Informationen<br />

zu dem Programm unter zeltfestivalruhr.de.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 7


50 Jahre Ringhotels<br />

Das Jubiläum ihrer Hotelkooperation feiern die Ringhotels in diesem Jahr mit zahlreichen<br />

Überraschungen. Deshalb lohnt es sich, öfter auf der eigens für das Jubiläum eingerichteten<br />

Internetseite vorbeizuschauen. Und auch <strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong> Card-Inhaber haben Grund zur Freude.<br />

Die Gründung des Ringhotels e.V. jährt sich<br />

20<strong>23</strong> zum fünfzigsten Mal. Von den Alpen<br />

bis an die See vereinigt die Kooperation<br />

Ringhotels in ganz Deutschland. Damit bildet<br />

sie seit einem halben Jahrhundert einen<br />

Gegenpol zu den großen internationalen<br />

Hotelgesellschaften, denn der Ringhotels e.V. ist<br />

<strong>Heimat</strong> für unabhängige, privat geführte Häuser. „Die<br />

große Stärke unserer Kooperation waren und sind die gemeinsamen<br />

Werte sowie der kollegiale Zusammenhalt in<br />

guten wie in schwierigen Zeiten“, sagt Susanne Weiss, Geschäftsführender<br />

Vorstand der Ringhotels. „Das macht es<br />

für jedes einzelne Mitglied leichter, denn im gegenseitigen<br />

Austausch sind immer wieder neue Ideen und Services<br />

für unsere Gäste entstanden. Auch für die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter bieten die Ringhotels ein<br />

Umfeld, in dem sie sich durch den kooperationsweiten<br />

Austausch und Weiterbildung fachlich und persönlich<br />

weiterentwickeln können. Und darauf sind wir sehr stolz!“<br />

▲<br />

Mit diesem QR-Code<br />

gelangen Sie schnell<br />

und einfach auf unsere<br />

Jubiläumsseite.<br />

Wir feiern 50 Jahre Ringhotels<br />

mit zahlreichen Verlosungen<br />

von Übernachtungsgutscheinen<br />

für unsere Gäste. Um dabei<br />

zu sein, müssen Sie nur unserem<br />

Social Media Account bei<br />

Facebook folgen. Verbinden Sie<br />

sich mit uns und gewinnen Sie<br />

mit etwas Glück einen der Gutscheine.<br />

Zusätzlich können Sie<br />

unseren Newsletter unter<br />

ringhotels.de/newsletter abonnieren,<br />

um immer auf dem<br />

Laufenden zu sein. Wer mehr über die interessante Geschichte<br />

der Kooperation erfahren möchte, erreicht über<br />

den auf dieser Seite unten links abgebildeten QR-Code<br />

oder ringhotels.de/50-jahre-ringhotels unsere Jubiläums-Website.<br />

<strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong> kennt keine Grenzen<br />

Die Ringhotels haben allen Grund zu feiern, denn dank ihrer<br />

treuen Gäste konnten sie sich in den vergangenen 50<br />

Jahren nachhaltig auf dem deutschen Markt etablieren.<br />

Dabei hat sich der Ringhotels e.V. immer wieder neu erfunden<br />

– das reicht von der kontinuierlichen Modernisierung<br />

des Logos über die Entwicklung des Markenkerns<br />

„Echt <strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong> erleben“ bis hin zur Gründung der<br />

Zweitmarke „<strong>Heimat</strong>Gefühl by Ringhotels“. Unter ihrem<br />

Dach finden sich kleinere Hotels und Landgasthöfe, die in<br />

einem besonderen Maße „<strong>Heimat</strong>Gefühl“ vermitteln. Außerdem<br />

listet die Hotelkooperation historische Mitgliedshotels<br />

zusätzlich unter dem Markennamen „Gast<br />

im Schloss“. Hier müssen die historischen Herrenhäuser<br />

oder Schlosshotels weitere Kriterien erfüllen.<br />

Schon seit vielen Jahren sind die Ringhotels über Partnerschaften<br />

im Rahmen der „Global Alliance of Private Hotels<br />

(GAPH)“ international vernetzt. Zu dieser globalen Allianz<br />

von persönlich geführten Häusern, die dem Standard der<br />

Ringhotels entsprechen, gehören neben den Ringhotels<br />

auch die Hôtels de Charme et de Caractère/Cosy Places<br />

(cosy-places.com), die schwedischen Petit Hotels (petithotel.se),<br />

die Small Danish Hotels (smalldanishhotels.dk),<br />

die Golden Chain Hotels (goldenchain.com.au) sowie die<br />

Classic Norway Hotels (classicnorway.com).<br />

8 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


Susanne Weiss<br />

(re.) und Petra<br />

Weindl organisieren<br />

den nahtlosen<br />

Übergang<br />

an der Spitze der<br />

Ringhotels.<br />

meln die Gäste Ringe. Die <strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong><br />

Card Silber gibt es ab 800 Statusringen und<br />

die <strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong> Card Gold ab 1.200 Statusringen.<br />

Auch für die Zukunft ist die Kooperation gut aufgestellt:<br />

Seit 1. Januar 20<strong>23</strong> hat der Ringhotels e.V. erstmalig in seiner<br />

Geschichte eine Doppel-Spitze: Petra Weindl wurde zur<br />

Geschäftsführerin ernannt, hat die operative Leitung der<br />

Hotelkooperation übernommen und unterstützt damit Susanne<br />

Weiss, die ab Sommer 2024 aus dem aktiven Berufsleben<br />

ausscheiden wird. Somit ist eine geregelte und nachhaltige<br />

Nachfolge sichergestellt.<br />

Treue lohnt sich nicht nur im Jubiläumsjahr<br />

Mit ihrer <strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong> Card können Gäste im Jubiläumsjahr<br />

noch mehr <strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong> erleben. Anlässlich des<br />

50-jährigen Bestehens der Hotelkooperation erhielt am<br />

Jahresanfang jeder Inhaber einer Treuekarte 50 Extra-Ringe<br />

auf sein Ringekonto gebucht. Zur Erinnerung: Das <strong>Heimat</strong>-<br />

<strong>Genuss</strong> Card-Programm bietet drei verschiedene Treuekarten<br />

und zahlreiche Vorteile. Neben der klassischen <strong>Heimat</strong>-<br />

<strong>Genuss</strong> Card gibt es die Treuekarten auch in Silber und<br />

Gold. Welche der drei <strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong> Cards die Gäste in<br />

den Händen halten, ermitteln wir anhand des persönlichen<br />

Ringhotels-Umsatzes, für den es eine entsprechende<br />

Anzahl Statusringe gibt. Dabei wirkt sich jeder Ring positiv<br />

auf den Card-Status aus. Bereits ab der Registrierung sam-<br />

Die gesammelten Ringe erhöhen sich mit jeder<br />

Übernachtung in einem Ringhotel. Kombiniert<br />

mit einer Übernachtung bringt jeder<br />

Verzehr in einem Ringhotel weitere Ringe für<br />

das Treuekonto. Besonders zu empfehlen sind unsere regionaltypischen<br />

<strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong> Menüs. Auch für Gruppenreisen<br />

und Familienfeiern gibt es je nach Status extra Prämienringe.<br />

Weitere Details zu den Teilnahmebedingungen für<br />

das <strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong> Card-<br />

Programm, beispielsweise<br />

zu Gültigkeit und Verfall von<br />

Ringen, finden Sie online<br />

unter ringhotels.de/<br />

heimatgenuss-card. So<br />

viel steht fest: Treu zu<br />

sein, wird sich bei den<br />

Ringhotels auch künftig<br />

lohnen.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Die drei Treuekarten des<br />

<strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong> Card-Programms<br />

bieten den Gästen der Ringhotels<br />

zahlreiche Vorteile.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 9


Reisen in Deutschland,<br />

natürlich mit den Ringhotels<br />

Die Ringhotels werden in diesem Jahr 50 Jahre alt. Im Gespräch berichten Bernd Kanzow,<br />

Präsident des Ringhotels e.V., und Vizepräsident Volker Dürr, was die in der Hotelkooperation<br />

vereinten Familienbetriebe auszeichnet.<br />

Herr Kanzow, Sie sind mit dem Ringhotel Schorfheide in<br />

Joachimsthal seit elf Jahren in der Kooperation. Seit 2<strong>01</strong>8<br />

fördern Sie als Präsident besonders den Austausch zwischen<br />

den Häusern. Was macht die Ringhotels so besonders?<br />

Kanzow: Unter den Ringhotels gibt es ein hohes Maß an<br />

Übereinstimmung, weil wir alle die gleiche Sprache sprechen<br />

und alle vor den gleichen Aufgaben stehen. Zusammen<br />

mit den Kollegen findet man eine Lösung, die einem allein<br />

nicht gekommen wäre. Man kann sich auf die Empfehlungen<br />

und Lösungen der anderen verlassen, weil diese in ähnlichen<br />

Situationen erprobt sind. Gerade die unmittelbar vergangenen<br />

Jahre haben uns gezeigt, dass es von großem<br />

Vorteil ist, den Ringhotels anzugehören. In unserem Markenkern<br />

ist auch Innovation verankert, das haben die Ringhotels<br />

mit hybriden Regionalmeetings und Sprechstunden mit<br />

dem Servicebüro erlebbar gemacht. Gerade unser erstes hybrides<br />

<strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong> Event 2021 war sehr fortschrittlich<br />

und auf der Höhe der Zeit. Der Austausch ist jedoch nur ein<br />

Baustein der vielfältigen Leistungen der Kooperation.<br />

beiter, die das Ringhotel Hohenlohe und die vielen anderen<br />

Ringhotels zu einem besonderen Ort machen, zu dem unsere<br />

Gäste gerne wiederkommen.<br />

In den vergangenen fünf Jahrzehnten haben sich sowohl<br />

das Reisen als auch die Hotellerie in Deutschland stark verändert.<br />

Was hat sich aus Ihrer Sicht seit Ihrem Einstieg bei<br />

den Ringhotels am meisten verändert?<br />

Kanzow: Der Trend zu Reisen innerhalb Deutschlands ist<br />

stark angestiegen. Durch unser Markenversprechen „Echt<br />

<strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong> erleben“ konnten wir mit unseren Hotels<br />

diesen Trend hervorragend bedienen. Geändert hat sich<br />

auch das Anspruchsdenken der Gäste. Viele Ringhotels<br />

haben in den vergangenen Jahren in ihre Häuser investiert<br />

und das Leistungsangebot für ihre Gäste ausgebaut.<br />

Dadurch hat sich auch die Qualität in den letzten Jahren<br />

kontinuierlich verbessert. Das belegt auch unser internes<br />

Ranking, der „Ringhotels Kompass“, auf eindrucksvolle<br />

Weise.<br />

Herr Dürr, Ihr Ringhotel Hohenlohe gehört<br />

sogar zu den Gründungsmitgliedern<br />

der Kooperation. Wie haben es die<br />

Ringhotels geschafft, so lange auf dem<br />

Markt zu bestehen?<br />

Dürr: Da spielen sicherlich viele Faktoren<br />

eine Rolle. Der Mut, auch in Krisenzeiten<br />

zu investieren. Die Bereitschaft,<br />

bei den Besten der Branche zu schauen,<br />

was sie gut machen, und aus weniger<br />

guten Entscheidungen zu lernen. Und<br />

das Glück, eine Familie zu haben, die einen<br />

unterstützt. Es hilft, nicht immer<br />

nur den Branchenblick auf alles zu haben.<br />

Ein Gewinn sind auch die Kolleginnen<br />

und Kollegen aus der Kooperation,<br />

mit denen man sich austauschen kann.<br />

Das war für mich persönlich in den ersten<br />

Jahren sehr hilfreich. Und natürlich<br />

die vielen Mitarbeiterinnen und Mitar-<br />

„Der Trend zu Reisen<br />

innerhalb Deutschlands<br />

ist stark angestiegen.<br />

Durch unser Markenversprechen<br />

„Echt<br />

<strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong> erleben“<br />

konnten wir mit unseren<br />

Hotels diesen Trend<br />

hervorragend bedienen.<br />

Geändert hat sich auch<br />

das Anspruchsdenken<br />

der Gäste.“<br />

Dürr: Wirklich beurteilen kann ich nur<br />

die vergangenen zehn Jahre. 2<strong>01</strong>1 bin<br />

ich im Ringhotel Hohenlohe eingestiegen<br />

und habe es 2<strong>01</strong>3 von meinen Eltern<br />

übernommen. Bis 2<strong>01</strong>9 hat sich<br />

der Geschäftsreisebereich bei uns<br />

überdurchschnittlich entwickelt. Dies<br />

führte zu wirtschaftlich überaus guten<br />

Jahren. Das hat uns in den beiden Corona-Jahren<br />

sehr geholfen. Die Erwartungshaltung<br />

an uns ist deutlich gestiegen.<br />

Fehler werden oftmals in der<br />

Öffentlichkeit „breitgetreten“ und<br />

nicht mehr am jeweiligen Ort besprochen.<br />

Die größte Veränderung ist für<br />

uns, dass wir selbstbewusster geworden<br />

sind und auch für uns Grenzen definieren<br />

konnten. Wir haben versucht,<br />

für unsere Gäste alles möglich zu machen.<br />

Das tun wir immer noch, aber<br />

10 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


REISE<br />

Ringhotels-Präsident Bernd Kanzow ist Gastgeber im Ringhotel<br />

Schorfheide in Joachimsthal.<br />

Ringhotels-Vizepräsident Volker Dürr führt das Ringhotel Hohenlohe<br />

in Schwäbisch Hall in zweiter Generation.<br />

wir sind heute viel klarer in der Kommunikation und im Berechnen<br />

von Leistungen, die man früher einfach zusätzlich<br />

erbracht hat. Unsere Gäste erwarten zu Recht Wertschätzung<br />

und Freundlichkeit. Umgekehrt dürfen das auch unsere<br />

Mitarbeiter von den Gästen erwarten.<br />

Wie würden Sie einen Hotelier, der noch nicht bei den<br />

Ringhotels ist, davon überzeugen, Mitglied der Kooperation<br />

zu werden?<br />

Kanzow: Die Kettenhotellerie bringt beständig neue Marken<br />

auf dem Markt und geht verstärkt auch in ländliche<br />

Destinationen. So sehen sich die Privathotels einer immer<br />

größeren Markenvielfalt gegenüber, die zum Teil die gleiche<br />

Klientel bedienen möchte. Als einzelnes Hotel hat man es<br />

dadurch immer schwerer, sich zu behaupten. Innerhalb der<br />

Kooperation bekomme ich durch unsere „Vermarktungspakete“<br />

eine auf das Hotel zugeschnittene Lösung. Als<br />

Ringhotel kann ich selbst entscheiden, in welchen Bereichen<br />

eine stärkere Vermarktung gewünscht wird. Zudem<br />

profitiere ich von den Einkaufsvorteilen, heute vor allem im<br />

IT-Bereich. Mithilfe des Servicebüros erhalte ich als Ringhotel<br />

kompetente Ansprechpartner, die auch die neuesten<br />

Trends im Auge behalten. Ein einzelnes Privathotel müsste<br />

diese Aufgaben allein bewältigen. Dazu habe ich angesichts<br />

des Fachkräftemangels jedoch keine Zeit mehr. Diese<br />

Entlastung ist nicht zu unterschätzen.<br />

Dürr: In der Kooperation sind sehr viele großartige Kollegen<br />

versammelt. Die zahlreichen Gespräche und der Austausch<br />

waren oft sehr nützlich. Viele von ihnen hatten das Haus ge-<br />

rade übernommen oder steckten mitten im Übernahmeprozess.<br />

Da war es oft sehr hilfreich, mit anderen über die Erfahrungen<br />

zu sprechen. Später waren es dann Gespräche über<br />

Themen wie Digitalisierung, Mitarbeiterführung oder Corona,<br />

die wichtig für die eigenen Entscheidungen waren. Auch<br />

die oft akribische Arbeit der Mitarbeiter des Servicebüros<br />

und Hilfestellungen haben uns sehr oft die Arbeit erleichtert.<br />

Wer sich erhofft, einfach nur mehr Gäste zu bekommen<br />

oder dass die Ringhotels einem das Marketing abnehmen,<br />

der ist nicht so gut in einer Kooperation aufgehoben. Bei den<br />

Ringhotels geht es viel um gemeinschaftliche Werte und darum,<br />

voneinander zu lernen. Der Mehrwert lässt sich oftmals<br />

nicht rein in Geld ausdrücken. Wer sich einbringen will<br />

und auch mitgestaltet, wem der Erfahrungsaustausch wichtig<br />

ist, der ist bei den Ringhotels sehr gut aufgehoben.<br />

Mit 50 ist man heute im besten Alter. Was wünschen Sie<br />

sich für die Ringhotels und ihre Gäste zum Jubiläum?<br />

Kanzow: Ich wünsche den Ringhotels, dass sie weiterhin<br />

den Weitblick und ein hohes Maß an Qualität behalten, die<br />

es immer in der Kooperation gab. Hiervon profitieren automatisch<br />

auch unsere Gäste. Unseren Gästen wünsche ich,<br />

dass sie während ihres Aufenthaltes, egal aus welchem Anlass,<br />

„Echt <strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong>“ erleben und sich jederzeit gut<br />

aufgehoben fühlen.<br />

Dürr: Bald wieder unbeschwerte Reisen, ohne sich vorher<br />

Gedanken machen zu müssen, ob eine Reise möglich ist<br />

oder nicht. Vor allem aber viele wunderbare Momente in<br />

einem der vielen schönen Ringhotels.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 11


Gerhard Nölly, der das Ringhotel<br />

Gasthof Hasen gemeinsam mit<br />

seinen Geschwistern leitet, freut<br />

sich mit Frau Florentine und Sohn<br />

Hugo über den Gewinn des Goldenen<br />

Kompasses 20<strong>23</strong>.<br />

Herrenberg gewinnt den „Goldenen Kompass“<br />

Das Ringhotel Gasthof Hasen wurde 20<strong>23</strong> als bestes Ringhotel ausgezeichnet. Den zweiten<br />

Platz sicherte sich das Ringhotel Schorfheide in Joachimsthal. Der dritte Platz ging an das<br />

Ringhotel Sellhorn. Aufsteiger des Jahres ist das Ringhotel Altstadt garni in Güstrow.<br />

Eine Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit<br />

gelingt am besten durch den Vergleich mit anderen.<br />

Um die Qualität der Ringhotels stetig weiter<br />

zu verbessern, hat die Hotelkooperation deshalb<br />

bereits vor sieben Jahren ein internes Benchmark-System<br />

eingeführt, auf dessen Basis sie<br />

den „Goldenen Kompass“ als Auszeichnung für das beste<br />

Ringhotel vergibt. Welches der fast 100 Häuser das ist, darüber<br />

entscheiden die Gäste mit ihren Bewertungen auf<br />

Online-Portalen, anonym arbeitende Hotelprüfer mit ihren<br />

regelmäßigen Mystery Checks sowie die Ringhotels selbst<br />

durch ihre Teilnahme an internen Veranstaltungen, Mitarbeiterschulungen<br />

und Marketingaktionen. Wer in der Gesamtwertung<br />

die höchste Punktzahl bei den Qualitätsund<br />

Markenkriterien erreicht, darf auf der traditionell im<br />

Frühjahr stattfindenden Jahreshauptversammlung den<br />

„Goldenen Kompass“ in Empfang nehmen.<br />

In diesem Jahr erzielte das Ringhotel Gasthof Hasen in Herrenberg<br />

mit einer Bewertung von 94,2 Prozent das beste Ergebnis.<br />

Bemerkenswert ist dabei die Verbesserung um<br />

gleich 16 Plätze. „Mit diesem tollen Ergebnis haben wir<br />

überhaupt nicht gerechnet“, freut sich Gerhard Nölly, der<br />

den Goldenen Kompass für das Ringhotel Gasthof Hasen<br />

entgegennahm. „Wir haben zuhause schon ein wenig gehofft,<br />

uns gegenüber den Vorjahren zu steigern“, ergänzt<br />

Margit Nölly. „Denn wir teilen die Werte der Ringhotels und<br />

wollen die Marke stärken, indem wir uns ständig verbessern.“<br />

So engagieren sich die Nöllys in der Ringhotels-<br />

Schmiede und nehmen an den regionalen Treffen der Hotelkooperation<br />

teil. „Dadurch erhalten wir wertvolle Anregungen<br />

für Verbesserungsmöglichkeiten“, sagt Margit Nölly.<br />

Enges Rennen um die Plätze drei bis fünf<br />

Den zweiten Platz erzielte das Ringhotel Schorfheide in<br />

Joachimsthal, das im Vorjahr Rang drei belegte, mit 93 Prozent.<br />

Besonders heiß war das Rennen um den dritten Platz<br />

auf dem Siegertreppchen. Hier konnte sich das Ringhotel<br />

Sellhorn knapp vor dem Ringhotel Köhlers Forsthaus in Aurich<br />

und dem Ringhotel Hohenlohe in Schwäbisch Hall<br />

durchsetzen. Zum vierten Mal wurde außerdem der „Aufsteiger<br />

des Jahres“ gekürt. Sieger 20<strong>23</strong> in dieser Kategorie<br />

wurde das Ringhotel Altstadt garni in Güstrow. Familie<br />

12 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


REISE<br />

Hertzsch und ihr Team haben innerhalb eines Jahres im<br />

Ranking den größten Sprung nach vorn gemacht und konnte<br />

sich um 28 Plätze steigern.<br />

Das Besondere am Goldenen Kompass ist, dass für die Bewertung<br />

die gesamte Teamleistung über zwölf Monate betrachtet<br />

wird. Jedes Ringhotel kann so auf einen Blick sehen,<br />

wo es im Vergleich zu anderen Häusern der<br />

Hotelkooperation steht. Ausgelobt werden jeweils die fünf<br />

besten Ringhotels. „Es ist immer wieder faszinierend zu sehen,<br />

welche großartige Arbeit unsere Hotels leisten und<br />

wie sich von Jahr zu Jahr immer weiter verbessern“, sagt<br />

Ringhotels-Geschäftsführerin Petra Weindl. „In den Wochen<br />

vor der Jahreshauptversammlung gibt es ein regelrechtes<br />

Rennen um die besten Plätze.“ Der kooperationsweite<br />

Vergleich ist nicht nur ein Ansporn, sondern zeigt<br />

Optimierungspotenziale auf. „Der diesjährige Gewinner ist<br />

ein Paradebeispiel für eine erfolgreiche Betriebsübergabe<br />

an die nächste Generation“, ergänzt Petra Weindl. Das<br />

Ringhotel Gasthof Hasen zeigt zudem, dass jedes Ringhotel<br />

unabhängig von der Kategorisierung gleichberechtigt<br />

ist und eine Chance auf die vordersten Plätze hat.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Ringhotels-Geschäftsführerin Petra Weindl (vorne links) freut sich zusammen<br />

mit dem Gewinner des Goldenen Kompasses, Gerhard Nölly (vorne rechts)<br />

vom Ringhotel Gasthof Hasen in Herrenberg, sowie den übrigen erfolgreichen<br />

Ringhoteliers (v.l.n.r.): Nele Landschof vom Ringhotel Sellhorn (Platz 3), Jan<br />

Hendrik Hertzsch vom Ringhotel Altstadt garni in Güstrow (Bester Aufsteiger),<br />

Bernd Kanzow vom Ringhotel Schorfheide (Platz 2), Frauke Köhler vom Ringhotel<br />

Köhlers Forsthaus (Platz 4) und Volker Dürr vom Ringhotel Hohenlohe (Platz 5).


Außergewöhnliche Orte<br />

in Deutschland<br />

Ein Berggipfel in den Alpen, dünn besiedelte Inseln, die wahre Vogelparadiese<br />

sind, oder eine Felsschlucht mit furchteinflößendem Namen – um das zu sehen<br />

und zu erleben, muss man nicht in ferne Länder reisen. Wir zeigen Ihnen<br />

überraschende Reiseziele zwischen Flensburg und Garmisch, von denen Sie<br />

vielleicht noch gar nicht wussten, dass es sie gibt.<br />

Nebelhorn – Gipfelglück in den Alpen<br />

Zwei Wege führen auf das 2.224 Meter hohe Nebelhorn in den Allgäuer Alpen. Der bequeme Weg ist die<br />

Nebelhornbahn: Sie fährt Besucher von Oberstdorf in drei Sektionen über die Bergstationen Seealpe und<br />

Höfatsblick zur Gipfelstation. Dabei überwindet sie in circa 15 Minuten Fahrtzeit fast 1.400 Höhenmeter.<br />

Wesentlich länger und mühevoller ist der Aufstieg zu Fuß. Die mittelschwere Wanderung zum Gipfel dauert<br />

rund viereinhalb Stunden und führt über die 1.280 Meter hohe Seealpe und das auf 1.927 Metern Höhe<br />

gelegenen Edmund-Probst-Haus/Bergstation Höfatsblick zum Gipfelkreuz. Wer kürzer wandern möchte,<br />

fährt mit der Nebelhornbahn zur Seealpe oder der Bergstation Höfatsblick.<br />

Vom Gipfelkreuz des Nebelhorns sowie der Panoramaterrasse der Gipfelstation<br />

genießt man zu jeder Jahreszeit den freien Blick auf rund 400 Berggipfel. Kein<br />

Wunder also, dass die Oberstdorfer ihren Hausberg gern auch die „Tribüne der<br />

Alpen“ nennen. Vom Ringhotel Nebelhornblick in Oberstdorf fährt man in 15<br />

Minuten zur Talstation der Nebelhornbahn und den Wanderparkplätzen.<br />

Ihr Ringhotel in der Nähe<br />

Oberstdorf<br />

Ringhotel Nebelhornblick<br />

Tel.: +49 8322 96420<br />

E-Mail: oberstdorf@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/oberstdorf<br />

14 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


REISE<br />

Berlin – 360°-Panoramablick von der Siegessäule<br />

Von der rund 50 Meter hohen Aussichtsplattform der Siegessäule bietet sich ein fantastischer Ausblick auf<br />

Berlin. Um dorthin zu gelangen, muss man die 285 Stufen der Wendeltreppe im Inneren der Säule hinauf.<br />

Doch die Mühe lohnt sich: Der Blick reicht über die Straße des 17. Juni bis zum Brandenburger Tor und zu vielen<br />

weiteren Sehenswürdigkeiten. Wer nach oben schaut, fühlt sich der „Goldelse“ ganz nah. So nennen die<br />

Berliner die auf der Siegessäule stehende, gut acht Meter hohe vergoldete Figur der Siegesgöttin Viktoria.<br />

Die 1873 nach der Reichsgründung errichtete Säule stand ursprünglich auf dem Königsplatz – dem heutigen<br />

Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude. 1939<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

wurde sie an den Großen Stern im Tiergarten versetzt.<br />

Vom Ringhotel Seehof in Berlin sind es nur 20 Minuten<br />

mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zur<br />

Siegessäule. Als Tagesausflug kann man sie auch vom<br />

Ringhotel Schorfheide in Joachimsthal aus erreichen.<br />

Berlin<br />

Ringhotel Seehof<br />

Tel.: +49 30 320020<br />

E-Mail: berlin@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/berlin<br />

Joachimsthal<br />

Ringhotel Schorfheide<br />

Tel.: +49 33363 505<br />

E-Mail: joachimsthal@<br />

ringhotels.de<br />

ringhotels.de/joachimsthal<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 15


REISE<br />

Halligen – einsame Inseln im nordfriesischen Wattenmeer<br />

„Schwimmende Träume“ nannte der Dichter Theodor Storm die Halligen einst voller Bewunderung.<br />

Geologen hören sich da nüchterner an: Sie definieren die zehn Halligen, die kreisförmig um die nordfriesische<br />

Insel Pellworm im Wattenmeer liegen, als kleine und kaum geschützte Marschinseln. Deshalb<br />

werden sie bei Sturmfluten regelmäßig überschwemmt. Trotzdem sind sieben Halligen heute<br />

noch bewohnt. Die wenigen Häuser stehen auf künstlich aufgeschütteten Hügeln, den sogenannten<br />

Warften. Wer mehr über die Halligen erfahren möchte, besucht das Erlebniszentrum Mensch & Watt<br />

auf der Hallig Hooge oder die Ausstellungsräume<br />

der Schutzstation Wattenmeer auf der Hallig Langeneß.<br />

Die Halligen Hooge, Langeneß, Gröde und<br />

Oland werden von Schlüttsiel per Schiff angesteuert.<br />

Der Bootsanleger ist mit dem Auto vom Ringhotel<br />

Gardels in Brunsbüttel/St. Michaelisdonn und vom Ringhotel<br />

Birke in Kiel in 1,5 Stunden Fahrtzeit erreichbar.<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Brunsbüttel/St. Michaelisdonn<br />

Ringhotel Gardels<br />

Tel.: +49 4853 8030<br />

E-Mail: brunsbuettel@<br />

ringhotels.de<br />

ringhotels.de/brunsbuettel<br />

Kiel<br />

Ringhotel Birke<br />

Tel.: +49 431 5331302<br />

E-Mail: kiel@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/kiel<br />

16 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


REISE<br />

Drachenschlucht – grüne<br />

Klamm im Thüringer Wald<br />

Diese drei Kilometer haben es in sich, denn die<br />

am südlichen Stadtrand von Eisenach beginnende<br />

Drachenschlucht zu durchwandern, ist ein<br />

ganz besonderes Naturerlebnis. In der Klamm,<br />

die an ihrer engsten Stelle gerade einmal 68<br />

Zentimeter breit ist, führen trittfeste Stege und<br />

Stufen durch Wald und Fels sowie über einen<br />

rauschenden Bach. Die Wanderung startet an<br />

der Bushaltestelle Drachenschlucht (Mariental).<br />

Zu Beginn ist der Weg noch breit, doch je weiter<br />

man in die Klamm hineinkommt, desto mehr<br />

verengen sich die Wände und steigen steil an.<br />

Ein Teil des Weges wurde mit Gitterstegen gesichert,<br />

unter denen der Bach durch sein Felsbett<br />

fließt. Im Sommer leuchtet eine grüne Moosschicht<br />

auf den Felsen, im Winter bilden Tauwasser<br />

und Frost bizarre Eisformationen. Der weitere<br />

Weg führt durch das Annatal bis zur Hohen Sonne.<br />

Von dort fährt ein Linienbus nach Eisenach.<br />

Alternativ kann man auch über die Weinstraße<br />

zurück zum Ausgangspunkt<br />

wandern. Vom<br />

Ringhotel Lutherhotel<br />

Eisenacher Hof sind es<br />

nur wenige Minuten<br />

mit dem eigenen Auto<br />

oder dem Bus zur Drachenschlucht.<br />

Ihr Ringhotel<br />

in der Nähe<br />

Eisenach<br />

Ringhotel Lutherhotel<br />

Eisenacher Hof<br />

Tel.: +49 3691 29390<br />

E-Mail: eisenach@<br />

ringhotels.de<br />

ringhotels.de/eisenach<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 17


Die Inhaber<br />

des Ringhotels<br />

Sellhorn in<br />

Hanstedt gehören<br />

zur Gründerfamilie,<br />

die<br />

das Haus in<br />

6. Generation<br />

betreibt.<br />

150 Jahre Ringhotel Sellhorn<br />

Das Ringhotel Sellhorn in Hanstedt gehört zu den Gründungsmitgliedern der Kooperation –<br />

und feiert selbst 20<strong>23</strong> sein 150-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass hat es sich für die Gäste<br />

besondere Jubiläumsangebote einfallen lassen. Im Juni veranstaltet es einen Gala-Abend.<br />

Als Gasthaus „Zu den Linden“ öffnete die Familie<br />

Sellhorn 1873 zum ersten Mal ihre Türen<br />

für Gäste. Anfangs wurden in Hanstedt<br />

in der Lüneburger Heide nur Getränke und<br />

Speisen vom eigenen Hof gereicht – zumeist<br />

an Durchreisende, die damals noch mit der<br />

Postkutsche unterwegs waren. Das mag erklären, warum<br />

die Gastronomie mit regionalen Produkten und Gerichten<br />

bis heute eine wichtige Rolle spielt und ein Markenzeichen<br />

des Hauses ist. Allerdings wurde der Betrieb seit 1899 stetig<br />

ausgebaut.<br />

Die politischen Stürme der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />

mit zwei Weltkriegen und vier verschiedenen politischen<br />

Systemen ließen sich in Hanstedt besser als anderswo<br />

überstehen. Dennoch gab es auch hier Rückschläge und<br />

entbehrungsreiche Zeiten. Die Familie Sellhorn – heute<br />

durch Heirat die Familien Dierksen und Landschof – hielt jedoch<br />

zusammen und eröffnete 1947 die ersten vier Fremdenzimmer<br />

mit fließendem warmem Wasser. Was heute<br />

selbstverständlich erscheint, war zwei Jahre nach dem Ende<br />

des Zweiten Weltkriegs ein Luxus, den viele Privathaushalte<br />

noch nicht wieder hatten.<br />

Vom Hotel zur Wellness-Oase<br />

Der Komfort des Hauses und die Herzlichkeit der Gastgeber<br />

sprachen sich schnell herum und so waren die Zimmer<br />

oft ausgebucht. Deshalb wurde das Haus Schritt für Schritt<br />

erweitert. Heute verfügt das Ringhotel Sellhorn über 50<br />

Zimmer und bietet in seinem Restaurant regionale und saisonale<br />

Gerichte in zeitgemäßer Interpretation.<br />

Axel Dierksen und seine Frau Ina Maria, die das Haus Anfang<br />

der 90er-Jahre übernahmen und fast 30 Jahre in fünfter<br />

Generation geführt haben, bauten 1997 ein neues<br />

Schwimmbad und einen Wellnessbereich mit drei Saunen<br />

und Ruheraum. Damit entsprachen sie dem Wunsch der<br />

Gäste nach Wellnessangeboten. Inzwischen haben Sie den<br />

Betrieb an ihre Kinder Nele Landschof und Sven Dierksen<br />

18 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


REISE<br />

Das Ringhotel Sellhorn begann 1873 als Gaststätte. Heute ist es ein<br />

beliebtes Vier-Sterne-Hotel mit Wellnesseinrichtungen.<br />

Gastronomie mit regionaler und saisonaler Küche ist bis heute<br />

ein Aushängeschild des Ringhotels Sellhorn.<br />

übergeben. So hat sich das heutige Vier-Sterne-Landhotel<br />

Ringhotel Sellhorn von Generation zu Generation stets<br />

weiterentwickelt. Geblieben ist dagegen das Motto: Ankommen<br />

– Wohlfühlen – Wiederkommen.<br />

Jubiläumsangebot und Gala-Abend<br />

Für die Gäste gibt es im Rahmen des 150. Jubiläums eine<br />

Vielzahl von Überraschungen. Der Jubiläums-Marathon<br />

startete bereits im Januar. Neben den zahlreichen<br />

Schlemmerterminen und historischen Wochen gibt es als<br />

besonderes Dankeschön an die Gäste ein Jubiläumsange-<br />

bot: Zwei Übernachtungen mit Frühstück und einmal<br />

Halbpension für zwei Personen sind bei einer Anreise von<br />

Sonntag bis Mittwoch, außer an Feiertagen und den Monaten<br />

August und September, für 150 Euro als Pauschalpreis<br />

für das Zimmer buchbar. Das Jubiläumsangebot<br />

steht ganzjährig zur Verfügung und kann maximal 14 Tage<br />

vorher gebucht werden.<br />

Für den 10. Juni 20<strong>23</strong> zelebriert das Ringhotel Sellhorn seinen<br />

Gala-Abend zum Preis von 150 Euro pro Person mit einem<br />

Fünf-Gänge-Menü inklusive Getränken und festlichem<br />

Rahmenprogramm mit Dresscode.<br />

55 Jahre Ringhotel Hohenlohe<br />

in Schwäbisch Hall<br />

Das Jahr 20<strong>23</strong> hält für das Ringhotel Hohenlohe in<br />

Schwäbisch Hall gleich drei Jubiläen bereit: Das Hotel feiert<br />

sein 55-jähriges Bestehen, in dem es vom Herausforderer<br />

zu einem führenden Vier-Sterne-Hotel und zu einer<br />

festen Größe in Schwäbisch Hall ausgebaut wurde. Zugleich<br />

ist das von Familie Dürr geführte Haus eines der<br />

Gründungsmitglieder der Ringhotels und kann zusammen<br />

mit der Hotelkooperation auf 50 gemeinsame Jahre<br />

zurückblicken. Außerdem feiert Volker Dürr, der das Vom Ringhotel Hohenlohe hat man einen tollen Blick auf Schwäbisch Hall.<br />

Ringhotel Hohenlohe in der vierten Generation führt,<br />

sein 10-jähriges Dienstjubiläum als Hotelchef.<br />

Ein Blick in das Gästebuch des Hauses zeigt, dass dort schon einige Tage vor der Einweihungsfeier mit dem späteren Bundespräsidenten<br />

Walter Scheel der erste prominente Gast logierte. Berühmte Gäste aus Politik und Showgeschäft blieben<br />

eine ebenso treue Konstante wie der kontinuierliche Ausbau des Ringhotels Hohenlohe. Dazu gehörten 1980 die Verdoppelung<br />

der Bettenkapazität und zwei Jahre später die Eröffnung des Solebads als Teil des Hotelkomplexes. Volker Dürr hat den<br />

Lockdown während der Corona-Pandemie zur Generalsanierung des sogenannten Solebadflügels genutzt. Eine Investition<br />

in die Zukunft, wie sie typisch ist für das nachhaltige und langfristige Denken der Ringhotels.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 19


Die fast 1000 Jahre alte Kaiserpfalz von<br />

Goslar liegt am Fuß des Rammelsbergs.<br />

Historische Altstädte entdecken<br />

Deutschlands Faszination als kulturelles Reiseziel liegt an seiner Vielzahl an mittelgroßen<br />

Städten, deren Ortskern vollständig erhalten geblieben ist. So können Besucher in die Vergangenheit<br />

eintauchen und neben Architektur und Kunst viele spannende Geschichten entdecken.<br />

Zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen unter anderem Goslar, Stralsund und Wismar.<br />

Wie durch ein Wunder – oder dank eines<br />

mühsamen und detailgetreuen<br />

Wiederaufbaus – haben die historischen<br />

Stadtzentren mancher mittelgroßen<br />

deutschen Stadt den<br />

Stürmen der Zeit widerstanden.<br />

Dank seiner zentralen Lage im Herzen Europas findet man<br />

in Deutschland die kulturellen Einflüsse aus vielen Nachbarländern<br />

und Epochen. Das beginnt mit den Römern, deren<br />

Imperium sich einst bis an Rhein und Donau erstreckte.<br />

Sie legten den Grundstein für Städte wie Trier und Regensburg<br />

und schützten sie durch den Limes.<br />

Nach dem Ende Roms entstanden erst einige Hundert Jahre<br />

später unter den Karolingern und Ottonen wieder neue<br />

Städte zwischen Rhein und Oder. Mit dem im Mittelalter<br />

einsetzenden wirtschaftlichen Aufschwung sowie der<br />

weitgehenden Befriedung Mitteleuropas nahm die Entwicklung<br />

an Fahrt auf. Städte wie Goslar (979 erstmals erwähnt)<br />

und Stralsund (1<strong>23</strong>4) zeugen davon. Diese und andere<br />

Orte wuchsen im Laufe der Zeit zu Zentren von Handel<br />

und Handwerk mit einer wechselvollen politischen und<br />

wirtschaftlichen Geschichte. Einige von ihnen haben ihre<br />

historische Altstadt weitgehend bewahrt und gehören<br />

heute zum UNESCO-Weltkulturerbe.<br />

20 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


REISE<br />

Goslar – Altstadt, Bergwerk, Wasserregal<br />

Mit seinem Reichtum von fast 30 Millionen Tonnen Erz hat<br />

der am nördlichen Rand des Harzes gelegene Rammelsberg<br />

die Geschichte und Entwicklung der Stadt Goslar seit dem<br />

Mittelalter maßgeblich geprägt. Dank der umfangreichen<br />

Mengen an Silber und vor allem Kupfererz, die dort seit Anfang<br />

des 11. Jahrhunderts aus den Bergwerken befördert<br />

wurden, gründete Kaiser Heinrich II. in Goslar eine Pfalz als<br />

festen Aufenthaltsort. 1009 hielt er dort die erste Reichsversammlung<br />

ab. Goslar blieb bis 1253 Residenzstadt deutscher<br />

Könige und Kaiser und nahm aufgrund seines Reichtums<br />

an Erzen auch in der Blütezeit der Hanse eine<br />

bedeutende Stellung ein.<br />

Kunstvoll geschnitzt und bunt: Die Fassaden der Fachwerkhäuser<br />

in der Goslaer Altstadt.<br />

Das Oval des Altstadtkerns von Goslar wurde auf engstem<br />

Raum angelegt und umfasst nur einen Quadratkilometer.<br />

Die mächtige Kaiserpfalz befindet sich am südlichen Rand<br />

der Altstadt und wurde im romanischen Stil errichtet. Sie<br />

war über Jahrhunderte hin die größte und sicherste Pfalzanlage<br />

sächsischer und salischer Kaiser. Goslar wurde dadurch<br />

auch zu einem Zentrum des christlichen Glaubens,<br />

was in dem Begriff „nordisches Rom“ zum Ausdruck<br />

kommt. Die Türme der nicht weniger als 47 Kirchen und<br />

Kapellen bestimmen noch heute die einzigartige Silhouette<br />

der Stadt. In dem geschlossen erhaltenen Stadtbild von<br />

Goslar können Besucher ein Stück Mittelalter erleben. Neben<br />

der Pfalz und den Kirchen sind vor allem die Gildehäuser,<br />

das historische Rathaus und eine große Zahl an Bürgerhäusern<br />

mit kunstvoll geschnitztem Fachwerk beliebte<br />

Fotomotive.<br />

Ein weiterer Anziehungspunkt ist das 1988 stillgelegte Erzbergwerk<br />

Rammelsberg bei Goslar. Als einziges Bergwerk<br />

der Welt ist es mehr als 1000 Jahre kontinuierlich in<br />

Betrieb gewesen. 1992 wurde es zusammen mit der mittelalterlichen<br />

Altstadt Goslars und ihrer Kaiserpfalz in die<br />

Welterbeliste der UNESCO eingetragen. 2<strong>01</strong>0 wurde die<br />

Welterbestätte um das südwestlich von Goslar gelegene<br />

Oberharzer Wasserregal erweitert, das als eines der weltweit<br />

größten vorindustriellen Energieversorgungssysteme<br />

gilt. Goslar, das Erzbergwerk sowie<br />

das Oberharzer Wasserregal<br />

sind vom Ringhotel Weißer<br />

Hirsch in Wernigerode in einer<br />

guten halben Stunde Fahrzeit<br />

entlang der Harzausläufer mit<br />

dem Auto erreichbar.<br />

Ihr Ringhotel in der Nähe<br />

Wernigerode<br />

Ringhotel Weißer Hirsch<br />

Tel.: +49 3943 267110<br />

E-Mail: wernigerode@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/wernigerode<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 21


REISE<br />

Das historische Hafenbecken von Wismar ist bis heute<br />

ein beliebter Treffpunkt.<br />

Für einen Tagesausflug fährt man vom Ringhotel<br />

Warnemünder Hof in Rostock sowie vom Ringhotel<br />

Altstadt garni in Güstrow jeweils knapp anderthalb<br />

Stunden nach Stralsund.<br />

Die Gründung von Wismar erfolgte vermutlich zur<br />

selben Zeit wie die von Stralsund. 1229 wird die<br />

Stadt erstmals urkundlich erwähnt und schon bald<br />

darauf erhält sie das Lübische Stadtrecht. Wismar<br />

wurde rasch Residenzstadt der Herzöge von Mecklenburg<br />

und ist die einzige in dieser Größe und Geschlossenheit<br />

erhaltene Hansestadt im südlichen<br />

Ostseeraum. Das historische Hafenbecken Wismars<br />

Stralsund und Wismar – Perlen an<br />

der Ostsee<br />

Die Altstädte von Stralsund und Wismar – seit<br />

2002 Teil des UNESCO-Welterbes – stehen beispielhaft<br />

für eine entwickelte Hansestadt. Der<br />

Städtebund, in dem Lübeck eine führende Rolle<br />

einnahm, erlebte seine Blütezeit im 14. Jahrhundert,<br />

ehe er von den sich an Nord- und Ostsee<br />

bildenden Nationalstaaten langsam verdrängt<br />

wurde. Die historischen Stadtkerne<br />

haben ihren mittelalterlichen Grundriss nahezu<br />

unverändert bewahrt. Die prächtigen Rathäuser,<br />

Salzspeicher und Bürgerhäuser sind anschauliche<br />

Zeugen der politischen Bedeutung<br />

und des außerordentlichen Reichtums der Ostseestädte im<br />

Mittelalter.<br />

Stralsunds einmalige Insellage zwischen dem Strelasund<br />

und den im 13. Jahrhundert aufgestauten Teichen betont<br />

den mittelalterlich geprägten Stadtkörper. So war Stralsund<br />

neben Lübeck im 14. Jahrhundert die bedeutendste Stadt im<br />

gesamten Ostseeraum. Sie leistete einen wichtigen Beitrag<br />

zur Abwehr des dänischen Königs, der den freien Handel in<br />

der Ostsee bedrohte. 1370 war Stralsund deshalb auch<br />

Schauplatz der Friedensverhandlungen mit Dänemark, die<br />

im Frieden von Stralsund mündeten. Er sicherte den Hansestädten<br />

damals die führende Rolle im Ostseehandel.<br />

Einen spannenden Kontrast zur Stralsunder Altstadt bildet<br />

das 2008 eröffnete Ozeaneum mit seiner futuristisch anmutenden<br />

Fassade. Seine Aquarien und Ausstellungen ermöglichen<br />

eine einzigartige Unterwasserreise, die von der<br />

Ostsee durch die Nordsee und den Atlantik bis zum Polarmeer<br />

führt. Neben der Vielfalt der Meere erfährt man im<br />

Ozeaneum Wissenswertes zu ihrer Erforschung. Besonders<br />

beeindruckend sind die lebensgroßen Nachbildungen von<br />

Walen, die in einem Raum von 20 Metern Höhe schweben.<br />

22 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong><br />

Blick vom Strelasund auf die Altstadt von Stralsund mit dem weißen Ozeaneum.<br />

bietet ein authentisches Bild der mächtigen Handelsstadt.<br />

Als Ausgangspunkt für eine Besichtigung bietet sich der 100<br />

mal 100 Meter große Marktplatz im Zentrum der Stadt an.<br />

Dort stehen die bekannte Brunnenanlage „Wismarer Wasserkunst“<br />

und der „Alte Schwede“. So heißt das älteste Bürgerhaus<br />

der Stadt, das überzeugend<br />

Wohlstand und Gestaltungswillen<br />

der stolzen Bewohner repräsentiert.<br />

Außerdem erinnert es an die<br />

schwedische Herrschaft, unter der<br />

Mecklenburg-Vorpommern im 17.<br />

und 18. Jahrhundert stand. Aus<br />

dieser Zeit stammen einige herausragende<br />

Barockbauten wie das<br />

Zeughaus in Wismar oder das<br />

Schwedische Regierungspalais in<br />

Stralsund. Nach Wismar gelangt<br />

man in jeweils einer knappen Stunde<br />

Fahrtzeit – mit dem Ringhotel<br />

Jensen in Lübeck oder dem Ringhotel<br />

Strandblick in Kühlungsborn als<br />

Ausgangspunkt.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Güstrow<br />

Ringhotel Altstadt garni<br />

Tel.: +49 3843 46550<br />

E-Mail: guestrow@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/guestrow<br />

Kühlungsborn<br />

Ringhotel Strandblick<br />

Tel.: +49 38293 633<br />

E-Mail: kuehlungsborn@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/kuehlungsborn<br />

Lübeck<br />

Ringhotel Jensen<br />

Tel.: +49 451 702490<br />

E-Mail: luebeckjensen@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/luebeckjensen<br />

Rostock-Warnemünde<br />

Ringhotel Warnemünder Hof<br />

Tel.: +49 381 54300<br />

E-Mail: rostock@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/rostock


REISE<br />

Die Ringhotels setzen<br />

noch stärker als bisher<br />

auf Nachhaltigkeit.<br />

Mit zwei neuen<br />

Kooperationspartnern<br />

werden Innovationen<br />

für die Bereiche Energie<br />

und Lebensmittel<br />

vorangetrieben.<br />

Nachhaltigkeit in den Ringhotels<br />

Die Themen Umwelt- und Klimaschutz gewinnen auch in Hotellerie und Gastronomie an<br />

Bedeutung. Die Ringhotels nehmen dabei mit vielen Initiativen eine Vorreiterrolle ein. Ob beim<br />

sparsamen Verbrauch von Energie und Wasser oder beim verantwortungsbewussten Umgang<br />

mit Lebensmitteln.<br />

Das Gastgewerbe ist als wichtiger Leistungsträger<br />

des Tourismus auf nachhaltiges Wirtschaften<br />

und eine intakte Umwelt angewiesen.<br />

Hotel- und Restaurantgäste sind<br />

kritischer geworden und berücksichtigen immer<br />

öfter eine umweltfreundliche Betriebsführung<br />

bei ihrer Auswahl. Manche Unternehmen machen<br />

sie bei Geschäftsreisen sogar zur Bedingung, um ihre Klimabilanz<br />

zu verbessern. Die Ringhotels sind sich als Familienbetriebe,<br />

die oft schon in dritter oder vierter Generation geführt<br />

werden, dieser Verantwortung für die Umwelt bewusst. Das<br />

zeigt die Zertifizierung einer Reihe von Ringhotels mit dem<br />

DEHOGA-Umweltcheck in Gold, Silber und Bronze.<br />

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA)<br />

hat bereits vor zwölf Jahren einen Umweltcheck aufgelegt<br />

und über die Jahre kontinuierlich verbessert. Er wurde für<br />

die spezifischen Anforderungen des Gastgewerbes konzipiert<br />

und schließt die Lücke zwischen dem Einstieg in das<br />

betriebliche Umweltengagement und den sehr anspruchsvollen,<br />

teilweise kostenintensiven Umweltauszeichnungen<br />

oder Umweltmanagementsystemen wie Ökoblume, EMAS<br />

oder ISO 140<strong>01</strong>. Die Teilnehmer am DEHOGA Umweltcheck<br />

erhalten eine detaillierte Auswertung ihrer Betriebskennziffern,<br />

die ihnen eine Selbsteinschätzung des betrieblichen<br />

Umweltengagements und einen Vergleich mit anderen,<br />

gleichartigen Betrieben ermöglicht. Darüber hinaus<br />

können sie mit konkreten Tipps und Hinweisen ihre umweltbewusste<br />

Betriebsführung weiter verbessern und Einsparpotenziale<br />

voll ausschöpfen.<br />

Der DEHOGA Umweltcheck wird von einer unabhängigen<br />

Fachorganisation mit Unterstützung des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Klimaschutz durchgeführt. Der Kri-<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | <strong>23</strong>


Melanie Busse, Gastgeberin<br />

im Ringhotel<br />

Schloss Tangermünde,<br />

präsentiert stolz das<br />

DEHOGA-Zertifikat<br />

in Gold. Das Haus<br />

an der Elbe bietet<br />

unter anderem ein<br />

spezielles Kennenlernangebot<br />

für einen Urlaub in<br />

der Altmark.<br />

terienkatalog umfasst die vier Bereiche Energieverbrauch,<br />

Wasserverbrauch, Abfallaufkommen/Restmüll sowie Herkunft<br />

der Lebensmittel aus regionalem Anbau, ökologischer<br />

Landwirtschaft und Fair Trade. Für jede der vier Kategorien<br />

sind verschiedene Grenzwerte und Anforderungen<br />

für die Auszeichnungsstufen Bronze, Silber und Gold festgelegt.<br />

Dabei werden die individuellen Besonderheiten der<br />

Betriebe umfassend berücksichtigt. Die Auszeichnung ist<br />

jeweils zwei Jahre gültig. Zahlreiche Ringhotels befinden<br />

sich aktuell in der Zertifizierungsphase, einige haben sie<br />

bereits erfolgreich abgeschlossen. So wurden das Ringhotel<br />

Schloss Tangermünde, das Ringhotel Residenz Alt Dresden,<br />

das Ringhotel Hohenlohe in Schwäbisch Hall sowie<br />

das Ringhotel Haus Oberwinter in Remagen/Bonn mit<br />

dem Zertifikat in Gold ausgezeichnet. Das Zertifikat in Silber<br />

können das Ringhotel Krone Schnetzenhausen in Friedrichshafen<br />

und das <strong>Heimat</strong>Gefühl Hotel Paulsen in Zeven<br />

vorweisen. Das Ringhotel Schorfheide in Joachimsthal erhielt<br />

das Zertifikat in Bronze. Diese Erfolge sind natürlich<br />

für alle Ringhotels Ansporn für weitere Verbesserungen.<br />

Ringhotels gründen „Netzwerk Energie“<br />

Die Ringhotels haben Anfang 20<strong>23</strong> mit dem internen „Netzwerk<br />

Energie“ ein Forum ins Leben gerufen, um den Verbrauch<br />

von Energie auf allen Ebenen zu reduzieren. Es ist<br />

speziell auf die Bedürfnisse der Mitglieder zugeschnitten.<br />

Netzwerkträger ist das Energieunternehmen ENGIE. Die<br />

Gründung erfolgt unter dem Dach der „Initiative Energieeffizienz<br />

und Klimaschutz-Netzwerke“ der Bundesregierung,<br />

für die sich unter anderem der Hotelverband Deutschland<br />

(IHA) einsetzt. „Energieeffizienz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit<br />

sind Themen, deren Wichtigkeit in Zukunft weiter zunehmen<br />

wird“, sagt Susanne Weiss, geschäftsführender<br />

Vorstand der Ringhotels. „Das haben natürlich auch unsere<br />

Ringhoteliers schon lange verstanden und arbeiten – je<br />

nach Möglichkeiten – bereits seit Jahren an der stetigen Optimierung<br />

des Energieverbrauchs ihrer Häuser.“<br />

Mit dem „Netzwerk Energie“ wird nun eine Plattform geschaffen,<br />

auf der Wissen, Kompetenz und Anleitung zur<br />

Umsetzung passender Maßnahmen gebündelt und den<br />

teilnehmenden Ringhotels zur Verfügung gestellt werden.<br />

„Besonders freuen wir uns darüber, dass wir die erste Hotelkooperation<br />

sind, die ein solches Netzwerk kooperationsintern<br />

umsetzt“, erläutert Petra Weindl, Geschäftsführerin<br />

der Ringhotels. Ziele des Netzwerks sind die<br />

Entwicklung nachhaltiger Ansätze bei Energieeffizienz und<br />

Klimaschutz, die Senkung von CO 2<br />

-Emissionen, die Kosten-<br />

24 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


REISE<br />

Gemeinsam mit der Initiative Futouris wollen die Ringhotels den <strong>Genuss</strong> beim Essen mit einem nachhaltigen Lebensmitteleinkauf erreichen.<br />

auch hier der erste Hotelverbund in Deutschland überhaupt,<br />

der eine langfristige und enge Zusammenarbeit mit<br />

Futouris vereinbart hat. „Nachhaltigkeit ist ein wichtiger<br />

Pfeiler unserer Markenphilosophie“, sagt Susanne Weiss.<br />

„Unser Claim ‚Echt <strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong> erleben‘ zahlt in diese<br />

Kooperation ein und wird schon lange von unseren Ringhoteliers<br />

gelebt“, betont der Geschäftsführende Vorstand der<br />

Ringhotels. Für die Hotelkooperation sei es ein Herzensprojekt,<br />

mit dem sie zeigen wolle, dass nachhaltige Ernährung<br />

im Hotel nicht nur möglich, sondern mit den Ringhoteliers<br />

auch problemlos umsetzbar ist.<br />

Das Ringhotel Haus Oberwinter in Remagen/Bonn ist eines der<br />

Ringhotels, die das DEHOGA-Zertifikat in Gold erhalten haben.<br />

reduzierung durch Umsetzung von wirtschaftlichen Maßnahmen,<br />

eine individuelle, energietechnische Beratung sowie<br />

ein Überblick über mögliche Förderungen durch Bund<br />

und Länder sowie der Austausch mit Gleichgesinnten.<br />

Nachhaltiges Essen in den Ringhotels<br />

Das Thema Nachhaltigkeit reduziert sich jedoch nicht nur<br />

auf den effizienten Einsatz von Energie und Wasser. Auch<br />

bei der Ernährung spielt das Schonen der Ressourcen eine<br />

wichtige Rolle. Deshalb sind die Ringhotels seit 1. Januar<br />

20<strong>23</strong> Mitglied beim Futouris e.V., der Hamburger Nachhaltigkeitsinitiative<br />

im Bereich „Sustainable Food“ (nachhaltiges<br />

Essen). Wie beim Netzwerk Energie sind die Ringhotels<br />

„Bei Sustainable Food spielt sicherlich der Einsatz regionaler<br />

Lebensmittel eine der Hauptrollen. Aber der Begriff umfasst<br />

noch viel mehr“, ergänzt Petra Weindl. „Es geht um<br />

nachhaltigen Lebensmitteleinkauf genauso wie um das<br />

passende Abfallmanagement, die richtige Kommunikation<br />

mit Gästen und Mitarbeitenden sowie die passende Umsetzung<br />

eines nachhaltigen Food-Konzepts innerhalb eines<br />

Ringhotels“, erläutert die Geschäftsführerin der Ringhotels.<br />

Damit will die Kooperation ein Zeichen setzen – nicht allein<br />

nur für die Ringhotels, sondern für alle Hotels in Deutschland.<br />

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit Futouris sollen das<br />

Speisen- und Getränkeangebot in den Ringhotels nachhaltiger<br />

gestaltet und lokale Wertschöpfungsketten gefördert<br />

werden. Darüber hinaus will die Hotelkooperation ihren<br />

Teil dazu beitragen, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei<br />

Ringhoteliers, Mitarbeitenden und Gästen zu schärfen. Gemeinsam<br />

mit der Nachhaltigkeitsinitiative setzen die<br />

Ringhotels zahlreiche Maßnahmen aus dem Futouris-Leitfaden<br />

rund um das Thema „Sustainable Food“ in die betriebliche<br />

Praxis um. Das Wissen hierzu wird in Schulungen<br />

der Ringhotels-Akademie an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

vermittelt.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 25


Holz ist ein äußerst vielseitig<br />

einsetzbarer Werkstoff. Künstler<br />

und Designer wissen das seit<br />

jeher zu nutzen.<br />

Schönes aus Holz<br />

Holz strahlt Wärme und Natürlichkeit aus und ist in der Welt des Wohnens<br />

vielseitig einsetzbar. Was man aus dem nachhaltigen Rohstoff alles machen<br />

kann, zeigen viele Manufakturen mit ihren liebevoll gefertigten Produkten.<br />

26 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


ERLEBNIS<br />

Schon seit Jahrtausenden liefern Bäume die<br />

Werkstoffe für den Hausbau, zur Fertigung von<br />

Haushaltsutensilien oder den Bau von Musikinstrumenten.<br />

Nur Stein und Knochen lässt sich<br />

ebenso lange als Material für menschengemachte<br />

Werkzeuge zurückverfolgen. Holzspielzeug<br />

hat ebenfalls eine lange Tradition. Bereits im alten<br />

Ägypten spielten Kinder gerne mit Tierfiguren aus Holz.<br />

Junge Griechen und Römer vertrieben sich die Zeit mit aus<br />

Holz gefertigten Kreiseln und Würfeln oder dem Spiel mit<br />

Holzschwertern.<br />

In einer Gesellschaft die sich zunehmend auf das Thema<br />

Nachhaltigkeit besinnt, erhält Holz wieder den Stellenwert,<br />

den es verdient. Denn der nachwachsende Rohstoff ist nicht<br />

nur umweltfreundlich, sondern auch vielfältig verwendbar.<br />

Das liegt daran, dass Holz sehr unterschiedlich in Bezug auf<br />

Härte, Wetterfestigkeit, Maserung und andere Materialeigenschaften<br />

ist. Deshalb suchen Handwerker und Künstler<br />

ihr Holz gezielt danach aus, was sie daraus herstellen wollen.<br />

Möbel und Küchenutensilien aus Holz<br />

Eines der gefragtesten Hölzer liefert die Fichte. Weil Fichtenholz<br />

weich, vergleichsweise leicht und gut zu bearbeiten ist,<br />

wird es von Zimmerern gern für Möbel oder Türen verwendet.<br />

Unternehmen der Holzbaubranche setzen es aber auch<br />

für die Konstruktion von Dachstühlen ein. Fichtenholz mit<br />

sehr feinen, engen Jahrringen gilt bei Instrumentenbauern,<br />

die Geigen oder Zithern gestalten, als erste Wahl. Weniger<br />

robust, aber wegen seiner eleganten Maserung schön anzuschauen<br />

ist zum Beispiel das Holz von Kastanienbäumen.<br />

Elastisch und belastbar wie die Fichte ist auch die Weißtanne,<br />

deren helles, würzig duftendes Holz besonders edel<br />

wirkt. Gerade im Schwarzwald, wo diese Baumart häufig<br />

vorkommt, wird sie gern für den Innenausbau verwendet.<br />

Schließlich spielt die regionale Verfügbarkeit für holzverarbeitende<br />

Betriebe und Manufakturen eine wichtige Rolle.<br />

Küchenutensilien aus Holz bestechen durch ihre Form und Haptik.<br />

Doch am wichtigsten ist es, dass die Eigenschaften einer<br />

Holzart zum gewünschten Produkt passen. Die Schreinermeister<br />

der Holzmanufaktur Lorenz aus Kirchzarten in der<br />

Nähe von Freiburg huldigen der „Königin der Alpen“: der<br />

wohlriechenden Zirbe. Die gesundheits- und schlaffördernden<br />

Eigenschaften von Zirbenholz kommen ihren Bettensystemen<br />

zugute. Außerdem fertigt die Manufaktur, die<br />

vom Ringhotel Schwarzwaldhotel Silberkönig in Gutach-<br />

Bleibach in einer halben Stunde Fahrtzeit erreicht werden<br />

kann, Küchen für drinnen und draußen an, denen der lebendige<br />

Werkstoff Holz einen besonderen Zauber verleiht.<br />

Die besondere Anmutung von Holz rührt auch von der<br />

wunderschönen Maserung bestimmter Holzarten her. Diese<br />

Einmaligkeit jedes einzelnen Werkstücks machen sich<br />

Monika Weber und Jürgen Zehnpfennig in ihrer Berliner<br />

Manufaktur Holzstückwerk zunutze. Die Werkstatt kann<br />

nach vorheriger Terminvereinbarung besucht werden und<br />

ist vom Ringhotel Seehof in Berlin und vom Ringhotel<br />

Schorfheide in Joachimsthal im Rahmen eines Tagesausflugs<br />

nach Berlin erreichbar. Für ihre Teller, Tischplatten,<br />

Wandbilder oder Vasen – allesamt Unikate aus Vollholz –<br />

verwenden sie viele verschiedene Arten von Hölzern, die sie<br />

auch miteinander kombinieren. Zu ihnen gehören bekann-<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 27


Die Maserung macht jedes Möbel und Utensil zum Unikat.<br />

tere wie Eiche oder Kirsche und wenig bekannte, etwa<br />

Weißbuche, Wacholder, Schnurrbaum, Hartriegel, Vogelbeere<br />

oder Steinweichsel. Tableaus aus quer zur Maserung<br />

aufgesägten Hölzern prägen ihre Schneidebretter; geometrisch<br />

angeordnete unterschiedliche Holzsorten bringen dabei<br />

die jeweilige individuelle Maserung zur Geltung.<br />

Gewürzmühlen aus Ziergehölzen<br />

Es liegt wohl in der Natur der Sache, dass sich Schreiner und<br />

Designer, die eine besondere Vorliebe für das Naturprodukt<br />

Holz hegen, oft auch für Nachhaltigkeit engagieren. Die<br />

beiden Kreativen von Holzstückwerk in Berlin wollen dabei<br />

nicht nur dekorative Hingucker zum Servieren zu gestalten,<br />

sondern auch zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen<br />

beitragen: Das verwendete Material ist teils Restholz aus<br />

einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Außerdem<br />

erhalten sie übriggebliebene Holz-Raritäten, die für die Manufaktur<br />

Holzstückwerk aufgesammelt wurden.<br />

Berlin<br />

Ringhotel Seehof<br />

Tel.: +49 30 320020<br />

E-Mail: berlin@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/berlin<br />

Dresden<br />

Ringhotel Residenz Alt Dresden<br />

Tel.: +49 351 42180<br />

E-Mail: dresden@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/dresden<br />

Gütersloh<br />

Ringhotel Appelbaum<br />

Tel.: +49 5241 95510<br />

E-Mail: guetersloh@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/guetersloh<br />

Gutach-Bleibach<br />

Ringhotel Schwarzwald Hotel Silberkönig<br />

Tel.: +49 7685 7<strong>01</strong>0<br />

E-Mail: gutachbleibach@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/gutachbleibach<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Herrenberg<br />

Ringhotel Gasthof Hasen<br />

Tel.: +49 7032 2040<br />

E-Mail: herrenberg@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/herrenberg<br />

Joachimsthal<br />

Ringhotel Schorfheide<br />

Tel.: +49 33363 505<br />

E-Mail: joachimsthal@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/joachimsthal<br />

Walsrode<br />

Ringhotel Forellenhof<br />

Tel.: +49 5161 9700<br />

E-Mail: walsrode@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/walsrode<br />

Zeven<br />

<strong>Heimat</strong>Gefühl Hotel Paulsen<br />

Tel.: +49 4281 9410<br />

E-Mail: zeven@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/zeven<br />

In Werkstücken aus Holz steckt viel handwerkliches Können.<br />

Auch in Hergen Böttchers kleiner Werkstatt in Bremen duftet<br />

es nach vielen verschiedenen Sorten Holz, zum Beispiel<br />

nach Apfel- oder Kirschbaumholz. Den Rohstoff, den er benötigt,<br />

liefern Obstbäume und Ziergehölze. Deren Holz eignet<br />

sich hervorragend zur Anfertigung von Gewürzmühlen.<br />

Beim Bearbeiten von Mühlen und Kochlöffeln an der<br />

Drechselbank macht der gelernte Tischler und Innenarchitekt<br />

die besonderen Merkmale der Holz-Rohlinge sichtbar.<br />

Das können auch kleine Einkerbungen oder Risse sein – verschiedene<br />

Spuren, die das Leben auch bei Bäumen hinterlässt.<br />

Die Werkstatt kann vom Hotel Paulsen in Zeven, das<br />

zur Marke <strong>Heimat</strong>gefühl by Ringhotels gehört, in einer<br />

Dreiviertelstunde Fahrtzeit mit dem Auto erreicht werden.<br />

Manufaktur mit eigenem Forst<br />

Um einen nachhaltigen Waldbau sicherzustellen, pflegen<br />

zwei Ingenieure aus Stadthagen in Niedersachsen für ihre<br />

Blockmanufaktur ihren eigenen Forst. Der Name ist bei Maximilian<br />

Höhnke und Ole Vörsmann Programm: Sie stellen<br />

robuste und langlebige Hocker für Erwachsene und Kinder,<br />

Tische, Bänke oder Türstopper aus Massivholz her. Das Markenzeichen<br />

der Blockmanufaktur: An den Möbelstücken ist<br />

jeweils ein Seil befestigt. Die besondere Optik der Einrichtungsgegenstände<br />

hat nicht nur einen handfesten Nutzen,<br />

sondern sieht auch gut aus. Die Blockmanufaktur ist mit<br />

dem Auto 75 Minuten vom Ringhotel Appelbaum in Gütersloh<br />

und vom Ringhotel Forellenhof in Walsrode entfernt.<br />

Digitale Technologien sind in vielen Lebensbereichen auf<br />

dem Vormarsch. Da braucht es natürliche Gemütlichkeit<br />

und Ästhetik als Gegenpol – beides verkörpert Holz. Auch<br />

das erklärt, warum es seit einigen Jahren eine Renaissance<br />

erlebt und die besonderen Eigenschaften der verschiedenen<br />

Holzarten wieder mehr geschätzt werden. Die lernt man<br />

am besten kennen, wenn man selbst Bäume züchtet: Aus<br />

ihrem Wald holen Höhnke und Vörsmann fast ausnahmslos<br />

Holz heimischer Arten wie Ahorn, Birke, Eiche, Fichte, Lärche<br />

oder Wildkirsche. Und pflanzen die Bäume frühzeitig nach.<br />

28 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


ERLEBNIS<br />

Miniaturen aus Holz aus dem Erzgebirge<br />

Die Eigenschaften von Holz lassen sich durch entsprechende<br />

Behandlung variieren. So verwendet die Holzmanufaktur<br />

in Möglingen für ihre Möbel ausschließlich natürliche<br />

Öle und Wachse. Deren Oberfläche wird meist zweimal mit<br />

Naturharzöl behandelt und mit Heißwachs veredelt. So<br />

kann das Holz atmen und verfügt zugleich über eine angenehme<br />

Struktur. Die „gläserne Manufaktur“ liegt nur 40<br />

Minuten mit dem Auto vom Ringhotel Gasthof Hasen in<br />

Herrenberg entfernt. Sie vereint in ihren Kollektionen<br />

handwerkliches Können mit modernem Design. Zu ihnen<br />

gehören Küchen, Regale, Kommoden, Betten oder Tische,<br />

zum Beispiel aus Kernbuche, Wildeiche oder Wildnuss.<br />

Um gute Stimmung in die eigenen vier Wände zu bringen,<br />

braucht man aber nicht unbedingt gleich ein neues Sitzmöbel-Ensemble.<br />

Das gelingt auch mit Deko-Objekten<br />

und Accessoires. Mit den bunten Spieldosen, Anhängern<br />

oder Teelichtpyramidewn von Graupner Holzminiaturen<br />

aus Crottendorf im Erzgebirge zu Beispiel. Der Ort liegt anderthalb<br />

Stunden Fahrtzeit vom Ringhotel Residenz Alt<br />

Dresden entfernt. Die Mitarbeiter des Familienbetriebs<br />

fertigen die kleinen Kunstwerke, die in Handarbeit bunt<br />

bemalt werden, aus bis zu 100 teils winzigen Einzelteilen.<br />

Viele Manufakturen können nach Anmeldung auch besucht werden.<br />

Auch wegen der vielen Farben und ihrer liebevollen Details<br />

sehen die Produkte attraktiv aus.<br />

Und wenn man lieber Holz in seinem natürlichen Erscheinungsbild<br />

mag und spüren möchte, wie samtig es sich anfühlen<br />

kann? Dann ist man gut beraten, sich eine kleine<br />

Vase, einen Handschmeichler aus Holz oder einen Brieföffner<br />

auf einem der zahlreichen Handwerkermärkte zu besorgen.<br />

Katharina Rahm<br />

Privathotels weltweit unter einem Dach<br />

Genießen Sie die zahlreichen Vorzüge der Ringhotels auch mit unseren Partnern. Mehr als<br />

750 Hotels in über 80 Ländern weltweit.<br />

Die Französischen Antillen gehören zu den Traumzielen<br />

in der Karibik.<br />

Düne und Leuchtturm von Rubjerg<br />

Knude im Norden Dänemarks.<br />

Bootshäuser in Smögen, einer kleinen Insel<br />

an der Westküste Schwedens.<br />

Familiäre Atmosphäre, kulinarische Genüsse mit regionalen Produkten und vor allem der persönliche<br />

Kontakt zu den Gastgebern, die ihre Häuser individuell führen und sich Zeit für ihre<br />

Gäste nehmen – das sind die wesentlichen Vorzüge eines Ringhotels. Auch die privat geführten<br />

Hotels der „Global Alliance of Private Hotels“, ein Zusammenschluss des Ringhotels e.V.<br />

mit sechs Kooperationspartnern, bieten Ihnen diese Vorzüge. Erleben Sie Privathotellerie<br />

weltweit, vom hohen Norden bis in die Karibik und nach Australien. Mehr Informationen zu<br />

unseren Partnern erhalten Sie unter ringhotels.de/privathotels-weltweit.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 29


Ein perfektes Duo –<br />

Hühnerfrikassee und<br />

Grauburgunder<br />

Hühnerfrikassee ist ein Klassiker aus Omas Küche, den man leicht selbst frisch zubereiten<br />

kann. Idealerweise im Frühsommer, wenn es reichlich Spargel gibt. Mit einem eleganten<br />

Grauburgunder, zum Beispiel aus der Pfalz, kommt das cremige Gericht so richtig zur Geltung.<br />

Trotz seines französischen Namens galt Frikassee<br />

laut dem Kochbuchklassiker „Der Große<br />

Larousse Gastronomique“ im 18. und 19. Jahrhundert<br />

nicht unbedingt als ein Gericht der<br />

vornehmen Gesellschaft. Derlei Standesdünkel<br />

gehört zum Glück vergangenen Zeiten an,<br />

denn mit frischen Zutaten zubereitet, muss sich dieses Gericht<br />

aus Großmutters Zeiten keineswegs verstecken. Das<br />

Ragout mit seinem hellen Fleisch in weißer Sauce mit cremiger<br />

Konsistenz ist längst auch rechts des Rheins ein sehr<br />

beliebtes Gericht. Sein Name setzt sich aus den altfranzösischen<br />

Worten „frire“ und „casser“ zusammen und verrät<br />

damit die Zubereitung: braten und schneiden. Aus diesem<br />

Grund wird Frikassee auch ohne Messer gegessen.<br />

Am bekanntesten ist das Hühnerfrikassee, das Gericht<br />

kann aber auch mit Kalb, Pute oder Schwein zubereitet<br />

werden. In Frankreich wurden im 17. Jahrhundert sogar<br />

dunkle Ragouts mit Fleisch, Fisch oder Gemüse als Frikassee<br />

bezeichnet – darunter solche mit Kalbsleber oder<br />

-füßen und Taubenfleisch. Weil das Fleisch nicht als Ganzes<br />

gebraten, sondern vorher in mundgerechte Stücke geschnitten<br />

wird, konnte man so auch als weniger wertvoll<br />

erachtete Teile von Tieren oder gar Reste vom Vortag „frikassieren“.<br />

Wohl deshalb galt das Gericht bei Adel und Bürgertum<br />

als Arme-Leute-Essen. War die vollständige Verwertung<br />

aller essbaren Teile von Tieren damals schlicht der<br />

Not geschuldet, geht es dabei heute um Nachhaltigkeit.<br />

Bloß nicht zu scharf anbraten<br />

Wer das Gericht heute mit frischer Hühnerbrust von Tieren<br />

aus artgerechter Haltung und noch dazu mit frischem<br />

Spargel und Champignons oder Morcheln sowie jungen<br />

Erbsen zubereitet, kann sich auf ein Festessen freuen. Für<br />

eine individuelle Note sorgen je nach Vorliebe kleine Zwiebeln,<br />

Möhren, Blumenkohl, Pistazien oder Kapern. Die klassische<br />

Beilage zu Frikassee ist Reis, weil er als leichte<br />

Beilage die Sauce gut aufnimmt. Doch auch Kartoffelpüree<br />

oder Nudeln machen als Begleiter eine gute Figur.<br />

30 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


KULINARIK<br />

Gutes Hühnerfleisch und<br />

frischer Spargel sind die<br />

Grundlage eines feinen<br />

Hühnerfrikassees.<br />

Champignons und<br />

Erbsen runden den<br />

Geschmack von<br />

Hühnerfrikassee ab.<br />

Bei der Zubereitung kommt<br />

es vor allem darauf an, die<br />

Fleischstücke in Butter<br />

leicht anzuschwitzen, ohne<br />

dass sie dabei braun werden.<br />

Anschließend wird das<br />

Fleisch mit Mehl bestäubt<br />

und in Fleisch- oder Hühnerbrühe gedünstet. Der dabei entstehende<br />

Fond wird mit Sahne und Eigelb gebunden und<br />

mit weißem Pfeffer und (unbedingt!) etwas Zitronensaft abgeschmeckt.<br />

Wer es etwas üppiger mag, kann noch etwas<br />

kalte Butter in die Sauce geben – Fett gilt nicht ohne Grund<br />

als Geschmacksträger.<br />

Ein Glas Wein für die Sauce?<br />

Eine Variante des Gerichts ist das „Berliner Hühnerfrikassee“.<br />

Der Unterschied zum normalen Frikassee besteht in<br />

der Zubereitung des Fleisches und der Bindung der Sauce.<br />

Beim Frikassee werden die Hühnerstücke wie beschrieben<br />

in Butter gedünstet und anschließend in der Sauce<br />

mitgekocht. Beim Berliner Hühnerfrikassee kocht man<br />

mit dem unzerteilten Fleisch eine Hühnerbrühe. Erst das<br />

gare Fleisch wird in Stücke geschnitten. Die Sauce stellt<br />

man aus in Butter angeschwitztem Mehl und der Hühnerbrühe<br />

her. Anschließend werden das Fleisch sowie die<br />

übrigen Zutaten darin erhitzt. Für das Berliner Hühnerfrikassee<br />

verwendet man bevorzugt Morcheln, Champignons,<br />

Kalbsbries und Kalbsklößchen. Früher gab man vor<br />

dem Servieren noch Kapern über das Frikassee und drapierte<br />

etwas Krebsfleisch auf dem Teller. So viel zum Thema,<br />

Hühnerfrikassee sei ein Arme-Leute-Essen. Allerdings<br />

wird diese edle Variante selbst in Berlin nur noch selten<br />

serviert.<br />

Bei der Zubereitung von<br />

Hühnerfrikassee sind Profi-<br />

Köche unterschiedlicher Meinung:<br />

Die einen bereiten das<br />

Gericht ohne Weißwein zu<br />

und servieren ihn allenfalls<br />

zum Essen. Die anderen –<br />

und denen schließen wir uns<br />

an dieser Stelle an – geben<br />

nicht nur ein Glas Weißwein<br />

in den Koch, sondern auch eines<br />

in das Gericht. Und zwar<br />

nachdem das Fleisch in Butter<br />

(leicht) angeschwitzt und<br />

mit Mehl bestäubt wurde.<br />

Weil damit schon etwas Säure<br />

in die Sauce kommt, darf<br />

es dafür später etwas weniger<br />

Zitronensaft sein.<br />

Nicht gespart werden sollte<br />

dagegen in Bezug auf die<br />

Grauburgunder weist oft Apfel-Aromen<br />

auf. Das passt zur leicht säuerlichen<br />

Qualität des Weins. Hier Note des mit Zitrone abgeschmeckten<br />

spricht sehr viel für die Wahl Hühnerfrikassees.<br />

eines Grauburgunders. Weine<br />

dieser Rebsorte sind milde und unaufdringliche Speisebegleiter,<br />

die ein Gericht perfekt abrunden, ohne es zu dominieren.<br />

Das liegt am vergleichsweise geringen Säuregrad von<br />

Grauem Burgunder, der oft Aromen aufweist, die an Honigmelone,<br />

Aprikose und Äpfel erinnern. Damit passt Grauer<br />

Burgunder, vor allem aus der Pfalz, besonders gut zu cremigem<br />

Hühnerfrikassee. Wer keinen Grauburgunder zur Hand<br />

oder eine ausgesprochene Vorliebe für Riesling hat, darf das<br />

Gericht auch gerne damit veredeln. Christoph Neuschäffer<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 31


Die astronomische Uhr an<br />

der Westfassade der Nürnberger<br />

Frauenkirche erinnert<br />

mit dem „Männleinlaufen“<br />

an Kaiser Karl IV und die<br />

Goldene Bulle.<br />

32 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


Geschichten<br />

aus Deutschland<br />

Deutschland ist ein Land voller großartiger Schlösser, Burgen und<br />

alter Städte, hinter denen sich spannende Lebenswege und dramatische<br />

Ereignisse verbergen. Ob als kurze Städtereise oder auf einer<br />

Reiseroute mit verschiedenen Höhepunkten: Entdecken Sie die historischen<br />

Persönlichkeiten und Begebenheiten, die diese Orte prägten,<br />

mit unseren Geschichten aus Deutschland.<br />

ERLEBNIS<br />

Karl IV.<br />

und die Goldene Bulle<br />

Seit mehr als 500 Jahren werden die Nürnberger<br />

und Besucher der Stadt jeden Tag<br />

um zwölf Uhr mittags an ein besonderes<br />

historisches Ereignis erinnert. In dessen<br />

Mittelpunkt stand der Mann, der auch die<br />

zentrale Position im sogenannten Männleinlaufen<br />

einnimmt: Kaiser Karl IV., der<br />

von 1346 bis 1378 als römisch-deutscher<br />

Kaiser zu den bedeutendsten Herrschern<br />

des Spätmittelalters gehörte. Denn auf ihn<br />

geht die Goldene Bulle zurück, das wichtigste<br />

Gesetzeswerk im Heiligen Römischen<br />

Reich Deutscher Nation.<br />

Zu bewundern ist das gut drei Minuten<br />

dauernde Schauspiel mit 16 kupfernen<br />

und hölzernen Figuren am Westgiebel der<br />

Nürnberger Frauenkirche. Sie steht am<br />

Hauptmarkt im Herzen der Altstadt. Die<br />

1509 dort installierte astronomische Uhr<br />

löst nach dem zwölften Stundenschlag das<br />

Männleinlaufen aus: Zuerst bewegen sich<br />

die beiden Fanfarenbläser, der Flötenspieler<br />

sowie der Trommelschläger. Danach<br />

folgen die Büste des Ausrufers, der lautlos<br />

seinen Mund bewegt und mit einer Glocke<br />

läutet, sowie eine Büste, die ein Buch hochhält<br />

und auf die Goldene Bulle hinweist.<br />

Die Goldene<br />

Bulle bestimmt<br />

die Wahl des<br />

Kaisers. Sie<br />

bleibt 450 Jahre<br />

lang in Kraft<br />

und ragt damit<br />

über das Mittelalter<br />

hinaus.<br />

Die sieben Kurfürsten erweisen<br />

die Ehre<br />

Seinen Namen verdankt der 1356 verkündete<br />

Gesetzestext übrigens den goldgearbeiteten<br />

Siegeln, die an sechs der sieben Ausfertigungen<br />

der Urkunde angehängt sind. Sie gehören<br />

seit 2<strong>01</strong>3 zum Weltdokumentenerbe<br />

der UNESCO und werden in verschiedenen<br />

Staatsarchiven verwahrt. Mit der Goldenen<br />

Bulle wurde in großen Teilen zwar kein neues<br />

Recht geschaffen, aber sie regelte verbindlich<br />

die über Jahrhunderte entstandene<br />

Praxis, wie die sogenannte Kur, das heißt die<br />

Wahl eines neuen Kaisers, erfolgt. Sieben<br />

Männer – die drei Erzbischöfe von Mainz,<br />

Köln und Trier sowie der König von Böhmen,<br />

der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen<br />

und der Markgraf von Brandenburg –<br />

waren als Kurfürsten wahlberechtigt.<br />

Beim Männleinlaufen<br />

kündigt der Doppelglockenschlag<br />

der beiden<br />

auf der Spitze des<br />

Giebels stehenden<br />

Männer ihr Kommen<br />

an. Die Türen zur linken<br />

und rechten Seite<br />

des im goldenen Ornat<br />

thronenden Kaisers<br />

öffnen sich. Aus<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Nürnberg<br />

Ringhotel Loew’s Merkur<br />

Tel.: +49 911 994330<br />

E-Mail: nuernbergloew@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/nuernbergloew<br />

Nürnberg-Zirndorf<br />

Ringhotel Reubel garni<br />

Tel.: +49 911 96<strong>01</strong>0<br />

E-Mail: nuernbergreubel@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/nuernbergreubel<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 33


der rechten Tür treten die sieben Kurfürsten<br />

heraus, umkreisen den Kaiser, drehen sich<br />

zu ihm hin und schreiten wieder zurück.<br />

Die Figur des Kaisers grüßt mit dem Zepter.<br />

Dreimal absolviert der Zug diesen Parcours,<br />

dann verschwindet er wieder im Innern der<br />

Uhr. Die Nürnberger Altstadt mit der Frauenkirche<br />

ist zu Fuß vom Ringhotel Loew‘s Merkur<br />

sowie in 20 Minuten Fahrzeit mit dem<br />

Auto vom Ringhotel Reubel garni in Nürnberg-Zirndorf<br />

erreichbar.<br />

Die vier „Mütter des<br />

Grundgesetzes“<br />

Am 1. Juli 1948 beauftragten die USA, Großbritannien<br />

und Frankreich die elf Ministerpräsidenten<br />

der westdeutschen Länder in<br />

ihren Besatzungszonen, eine Verfassunggebende<br />

Versammlung einzuberufen. Die Ministerpräsidenten<br />

fürchteten jedoch, mit der Gründung eines westdeutschen<br />

Staates die Teilung Deutschlands zu verfestigen.<br />

Um dessen provisorischen Charakter zu betonen, ließen<br />

sie ein Grundgesetz anstelle einer Verfassung erarbeiten.<br />

Diese Aufgabe übertrugen sie dem Parlamentarischen<br />

Rat, einer Gruppe von 65 Abgeordneten, die von den Landtagen<br />

gewählt wurde.<br />

„Mütter des Grundgesetzes“ werden jene vier Frauen im<br />

Parlamentarischen Rat genannt, die das am <strong>23</strong>. Mai 1949<br />

verkündete Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland<br />

erarbeiteten: Friederike Nadig, Elisabeth Selbert, Helene<br />

Weber undHelene Wessel. Sie waren es, die die Gleichstellung<br />

der Geschlechter mit dem kurzen, aber<br />

bedeutenden Satz „Frauen und Männer sind gleichberechtigt.“<br />

als Artikel 3im Grundgesetz verankerten.<br />

Vier Lebenswege – ein Ziel<br />

Frieda Nadig (SPD) wurde 1897 in Herford geboren und engagierte<br />

sich früh in der Arbeiterjugendbewegung. Sie gehörte<br />

dem wichtigen Grund-<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Berlin<br />

Ringhotel Seehof<br />

Tel.: +49 30 320020<br />

E-Mail: berlin@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/berlin<br />

Remagen/Bonn<br />

Ringhotel Haus Oberwinter<br />

Tel.: +49 2228 60040<br />

E-Mail: remagen@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/remagen<br />

34 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong><br />

satzausschuss des Parlamentarischen<br />

Rates an und setzte sich<br />

energisch für die Aufnahme des<br />

Gleichberechtigungsartikels ein.<br />

Nach der Gründung der Bundesrepublik<br />

1949 gehörte sie bis 1961<br />

dem Deutschen Bundestag an.<br />

Die Juristin Elisabeth Selbert<br />

(SPD), Jahrgang 1896, kam aus<br />

Kassel. Sie setzte sich besonders<br />

Die vier Frauen, die im Grundgesetz die Gleichberechtigung der Geschlechter durchsetzten<br />

(v.l.n.r.): Helene Wessel, Helene Weber, Frieda Nadig und Elisabeth Selbert.<br />

für die Schaffung eines unabhängigen Rechtswesens ein.<br />

Neben dem unabhängigen Richteramt forderte sie die Einrichtung<br />

eines obersten Gerichts zur Normenkontrolle aller<br />

politischen Gremien – das 1951 gegründete Bundesverfassungsgericht<br />

entsprang dieser Forderung.<br />

Helene Weber (CDU) war eines von drei Mitgliedern des<br />

Parlamentarischen Rates, die bereits der verfassunggebenden<br />

Nationalversammlung der Weimarer Republik angehört<br />

hatten. Weber, 1881 in Elberfeld, einem Stadtteil<br />

von Wuppertal geboren, kämpfte im Ausschuss für<br />

Grundsatzfragen vor allem für den Schutz von Ehe und Familie<br />

sowie für das Elternrecht (Artikel 6 und 7 GG).<br />

Die 1898 in Dortmund geborene Helene Wessel, die seit<br />

1919 der Deutschen Zentrumspartei angehört hatte, setzte<br />

sich besonders für die Festschreibung des Schutzes von<br />

Ehe und Familie im Grundgesetz ein. Das war nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg angesichts vieler lediger Mütter und<br />

„unvollständiger Familien“ ein naheliegendes Anliegen.<br />

Sie saß von 1949 bis 1953 und ab 1957 (für die SPD) bis zu<br />

ihrem Tod 1969 im Deutschen Bundestag.<br />

Die Dauerausstellung im Haus der Geschichte in Bonn<br />

zeigt unter anderem die schlichten Holztische und -stühle,<br />

an denen der Parlamentarische Rat in Bonn tagte, um<br />

das Grundgesetz zu formulieren. Dorthin gelangt man<br />

vom Ringhotel Haus Oberwinter in Remagen in weniger<br />

als einer halben Stunde Fahrtzeit mit dem Auto. Die Parlamentshistorische<br />

Ausstellung des Deutschen Bundestages<br />

im Deutschen Dom am Berliner Gendarmenmarkt informiert<br />

anschaulich über die Geschichte des deutschen<br />

Parlamentarismus. Vom Ringhotel Seehof in Berlin ist es<br />

nicht weit dorthin, der Eintritt ist frei.


ERLEBNIS<br />

In der Grimmwelt Kassel kann man auf sehr unterhaltsame Weise dem Leben und Werk der berühmten Brüder Grimm nachspüren.<br />

Mehr als Märchenautoren:<br />

die Brüder Grimm<br />

Wohl jeder kennt die Brüder Grimm und verbindet mit ihnen<br />

Kindheitserinnerungen. Jacob und Wilhelm Grimm haben<br />

mit ihrer zwischen 1812 und 1857 immer wieder erweiterten<br />

Sammlung der „Kinder- und Hausmärchen“ ganze<br />

Generationen geprägt. Hänsel und Gretel, Hans im Glück,<br />

Schneewittchen, Rapunzel und der gestiefelte Kater sind<br />

nur fünf Beispiele, die bis heute nichts von ihrer Strahlkraft<br />

verloren haben. Doch die beiden haben auch als Sprachforscher<br />

viel für die Entwicklung der deutschen Sprache geleistet<br />

und gelten daher als Mitbegründer der Germanistik.<br />

Weniger bekannt ist dagegen ihr Engagement im Kampf<br />

um verfassungsrechtlich verbriefte Freiheitsrechte. So gehörten<br />

Jacob und Wilhelm Grimm zu den „Göttinger Sieben“.<br />

Diese Gruppe von Professoren protestierte 1837 öffentlichkeitswirksam<br />

gegen die Aufhebung der vier Jahre<br />

zuvor im Königreich Hannover eingeführten liberalen Verfassung.<br />

Daraufhin wurden sie durch den neuen König<br />

Ernst August I. entlassen, drei von ihnen sogar des Landes<br />

verwiesen – darunter auch Jacob Grimm. Elf Jahre später,<br />

während der gescheiterten Deutschen Revolution von<br />

1848/49, erhielt er in Würdigung seines Engagements einen<br />

Ehrenplatz in der Frankfurter Nationalversammlung.<br />

Ihr Ringhotel in der Nähe<br />

Waldeck<br />

Ringhotel Roggenland<br />

Tel.: +49 56<strong>23</strong> 9988<br />

E-Mail: waldeck@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/waldeck<br />

Die Grimmwelt Kassel<br />

Wer auf multimediale und unterhaltsame<br />

Weise mehr über Leben<br />

und Werk der Brüder Grimm erfahren<br />

möchte, sollte unbedingt<br />

die 2<strong>01</strong>5 eröffnete Grimmwelt<br />

Kassel besuchen. Sie bringt einem beides mithilfe von wertvollen<br />

Originalen, Film- und Tonaufnahmen sowie künstlerischen<br />

Installationen näher. In 25 modularen Ausstellungsbereichen,<br />

denen in nicht alphabetischer Reihenfolge je ein<br />

Buchstabe zugeordnet ist, erleben Besucher die berühmten<br />

Grimm’schen Märchen, erfahren mehr über ihre Herkunft<br />

und Verbreitung sowie über die sprachwissenschaftliche<br />

Arbeit der Professoren.<br />

Der Rundgang beginnt<br />

mit Z wie Zettel und bietet<br />

damit nicht die einzige<br />

Überraschung. Dieser Bereich<br />

zeigt die vielen<br />

Freunde und Bekannten<br />

der Brüder, mit denen sie<br />

in Kontakt standen und<br />

wissenschaftlich zusammenarbeiteten.<br />

Buchstabe<br />

V steht für Volksmärchen<br />

und widmet sich<br />

dem bekanntesten Werk<br />

der Brüder, den „Kinderund<br />

Hausmärchen“. Ihre<br />

jahrelange Arbeit am<br />

„Deutschen Wörterbuch“<br />

wird im Bereich F wie Froteufel<br />

und S wie Sprachschatz<br />

gezeigt. Die Grimmwelt<br />

Kassel erreicht man<br />

vom Ringhotel Roggenland<br />

in Waldeck in einer<br />

Dreiviertelstunde Fahrzeit<br />

mit dem Auto.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Mit ihren „Kinderund<br />

Hausmärchen“<br />

prägten die Brüder<br />

Grimm Generationen<br />

von Kindern, mit dem<br />

„Deutschen Wörterbuch“<br />

unsere Sprache.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 35


Was macht eigentlich…<br />

eine Geschäftsführerin?<br />

Petra Weindl ist seit Januar 20<strong>23</strong> Geschäftsführerin<br />

beim Ringhotels e.V.. Zuvor war sie bereits mehrere<br />

Jahre als Verkaufsdirektorin für die Hotelkooperation<br />

tätig. Ihr Weg steht für die Chancen und spannenden<br />

Aufgaben, welche die Hotellerie als Ganzes und die<br />

Ringhotels im Speziellen Menschen bieten können.<br />

Petra Weindl ist seit dem Sommer 2<strong>01</strong>6 bei den Ringhotels.<br />

Einen typischen Arbeitstag gibt es für Petra<br />

Weindl nicht. Als Geschäftsführerin hat sie viele<br />

verschiedene Aufgaben und ist oft unterwegs.<br />

Neben der Leitung des Servicebüros der Ringhotels<br />

in München und des operativen Geschäfts<br />

der Kooperation trifft sie sich mit zahlreichen<br />

Menschen im Umfeld der Ringhotels. Einerseits ist sie Ansprechpartnerin<br />

für die vielen Hoteliers der Kooperation,<br />

andererseits vertritt sie die Ringhotels nach außen und<br />

schließt Verträge mit neuen Partnern, etwa bei Einkauf und<br />

Vertrieb. Und gemeinsam mit dem Vorstand und dem Beirat<br />

des Vereins ist es ihre Aufgabe, die Ringhotels in einem<br />

sich konsolidierenden Markt gut zu positionieren. Aufgrund<br />

ihrer Ausbildung und langjährigen Erfahrung im Verkauf<br />

verfügt sie über besondere Expertise in Marketing und<br />

Vertrieb.<br />

Von der Auszubildenden zur Geschäftsführerin<br />

Zu den Ringhotels kam sie im August 2<strong>01</strong>6, als die Hotelkooperation<br />

eine neue Leiterin für die Verkaufsdirektion suchte.<br />

Praktischerweise war ihr bisheriger Arbeitgeber, ein Reiseveranstalter,<br />

ebenfalls in München ansässig. „Das<br />

Spannende an den Ringhotels sind die vielen unterschiedlichen<br />

und individuellen Häuser“, sagt Petra Weindl. „In diesem<br />

Verbund gibt es sehr viel Erfahrung, die innerhalb des<br />

Netzwerks geteilt und genutzt werden kann.“ Dass die<br />

Ringhotels seit nunmehr 50 Jahren als Kooperation und<br />

Marke auf dem sich dynamisch verändernden Hotelmarkt<br />

bestehen, erfülle sie einerseits mit Stolz, andererseits sei es<br />

auch eine besondere Verantwortung, betont Weindl, die<br />

aus Lenggries in Oberbayern stammt.<br />

Den Weg in Richtung Hotellerie beschritt sie gleich nach<br />

ihrem Abitur. In einem Hotel in Garmisch-Partenkirchen<br />

absolvierte sie ihre Ausbildung zur Hotelkauffrau. Im Anschluss<br />

daran zog sie vom äußersten Süden Bayerns an die<br />

Nordseeküste, um an der Fachhochschule Westküste im<br />

schleswig-holsteinischen Örtchen Heide zu studieren.<br />

Dort machte sie ihren Abschluss als Betriebswirtin mit<br />

Schwerpunkt Tourismus und Marketing. Heide liegt in der<br />

Nähe des Ferienorts Büsum und dem bekannten Seebad<br />

Sankt Peter-Ording. „Nach dem Studium bin ich in Norddeutschland<br />

geblieben und habe in Hamburg im Vertrieb<br />

des Steigenberger Hotels angefangen“, berichtet Weindl<br />

über ihren ersten Karriereschritt. Dort arbeitete sie sich in<br />

mehreren Jahren von der Junior zur Senior Sales Managerin<br />

hoch, ehe sie zum Reiseveranstalter FTI nach München<br />

wechselte.<br />

In privat geführten Hotels können junge<br />

Menschen viel bewegen<br />

An ihrer Tätigkeit bei den Ringhotels schätzt sie vor allem<br />

die Zusammenarbeit mit Menschen rund um die Hotelkooperation.<br />

„Im Dienstleistungsbereich zu arbeiten, liegt<br />

mir persönlich und macht mir viel Freude“, beschreibt Petra<br />

Weindl ihre Motivation. Die Bereitschaft, dienstleistungsorientiert<br />

zu denken und zu handeln hält sie auch<br />

36 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


Während ihrer Tätigkeit als Verkaufsdirektorin arbeitete Petra Weindl (4.v.r.) am Ausbau der internationalen<br />

Kooperation mit anderen privaten Hotelverbünden in der Global Alliance of Private Hotels.<br />

bei jungen Leuten, die sich für einen<br />

Beruf in Hotellerie und Gastronomie<br />

interessieren, für eine<br />

wichtige Voraussetzung. Die Hotellerie<br />

ist eine spannende Branche<br />

mit vielen Berufsbildern und<br />

zahlreichen Möglichkeiten der Tätigkeit in Deutschland<br />

und rund um den Globus.<br />

Gerade die privat geführten Hotel- und Gastronomiebetriebe<br />

bieten jungen Menschen die Chance, viel bewegen zu<br />

können. „In den Ringhotels gibt es viele junge Leute, die<br />

schon früh Verantwortung übernehmen. Sie können dabei<br />

ihr Talent beweisen und sich mit den Aufgaben auch persönlich<br />

weiterentwickeln“, erläutert Petra Weindl. Dabei macht<br />

es für sie selbst durchaus einen Unterschied, für eine Hotelkette<br />

oder privat geführte Häuser zu arbeiten. „Die Arbeit im<br />

Servicebüro der Ringhotels ist für uns wichtig, weil wir damit<br />

die vielen familiengeführten Häuser unterstützen, am<br />

Markt zu bestehen“, sagt die Geschäftsführerin. Denn die<br />

sind Teil des Mittelstands, der immer noch das Rückgrat der<br />

deutschen Wirtschaft bilde und für gute Ausbildung stehe.<br />

Die (Ring-)Hotellerie hat viel zu bieten<br />

Apropos Ausbildung: In kaum einer anderen Branche ist<br />

man mit einer Ausbildung in Deutschland auch im Ausland<br />

so gerne gesehen und kann zudem internationale Erfahrung<br />

sammeln. Doch selbst wenn man wie Petra Weindl in<br />

der deutschen Hotellerie bleibt, so hat sie mit Garmisch-Partenkirchen,<br />

der Nordseeküste sowie Hamburg<br />

und München Erfahrung an ganz unterschiedlichen Standorten<br />

gesammelt. Und sie übernimmt als Geschäftsführerin<br />

jeden Tag aufs Neue Verantwortung für die Kooperation<br />

und alle, die mit den Ringhotels verbunden sind.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Ringhotels-Schmiede<br />

Die Ringhotels sind stolz darauf, eine Kooperation von<br />

privaten Hotels zu sein, die meist schon seit mehreren<br />

Generationen in der Hand ein- und derselben Familie<br />

sind. Deshalb sind Generationenwechsel in den Ringhotels<br />

nichts Ungewöhnliches. Für die jeweils in die Verantwortung<br />

für den Betrieb nachrückenden Familienmitglieder<br />

ist es ein wichtiger Schritt in ihrem Leben – und<br />

eine Herausforderung. Da ist es natürlich hilfreich, sich<br />

mit Gleichgesinnten auszutauschen, die vor derselben<br />

Aufgabe stehen. Deshalb haben die jungen Ringhoteliers<br />

bereits 1992 ein eigenes Forum geschaffen, in dem<br />

sie über Innovationen, Herausforderungen im Alltag<br />

und kreative Lösungen diskutieren können. Gemeinsam<br />

entwickeln sie in der Ringhotels-Schmiede Ideen<br />

zur Gestaltung der Zukunft der Kooperation.<br />

Vor allem stellt die Ringhotels-Schmiede eine Plattform<br />

dar, die für den Erfahrungsaustausch unter jungen<br />

Kollegen genutzt wird. Themen sind neben dem<br />

täglichen Geschäft auch wirtschaftliche Aspekte, die<br />

typischen Reibungspunkte zwischen älterer und jüngerer<br />

Generation und vieles andere mehr. Diesen persönlichen<br />

Dialog, der auch jungen Führungskräften offensteht,<br />

erleben viele von ihnen als ausgesprochen<br />

hilfreich und motivierend. Seit einigen Jahren nutzen<br />

die Ringhotels auch die Informations- und Austauschplattform<br />

Hotelkit. Gerade während der Corona-Pandemie<br />

hat deren Nutzung stark zugenommen. Die<br />

Plattform sowie regelmäßige regionale und überregionale<br />

Videokonferenzen sorgen dafür, dass der Erfahrungsaustausch<br />

und das Miteinander auch über die<br />

Zeit der Pandemie hinaus gut funktionieren.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 37


Im Ruhrgebiet ist<br />

es mit dem Rad nie<br />

weit bis zur nächsten<br />

Zeche, Kokerei<br />

oder einer anderen<br />

Sehenswürdigkeit.<br />

Mit dem Rad durchs Ruhrgebiet<br />

Kaum eine Region lässt sich so gut mit dem Fahrrad kennenlernen wie das Ruhrgebiet. Es ist<br />

gut erschlossen, und viele Sehenswürdigkeiten, wie etwa die 27 Ankerpunkte der „Route Industriekultur“,<br />

lassen sich von den Ringhotels aus entdecken. Vor allem aber: Die Landschaft<br />

ist wesentlich grüner als gedacht!<br />

Das Ruhrgebiet, das Revier, der Pott – mehr als<br />

ein Jahrhundert lang bildete die Region das<br />

größte zusammenhängende Industriezentrum<br />

Europas. Die Erfindung der Dampfmaschine<br />

hatte daran ganz wesentlichen Anteil.<br />

Mit ihrer Hilfe konnten tiefe Schächte ins Gestein<br />

getrieben werden, um an die darunterliegenden Kohleflöze<br />

zu gelangen. Gleichzeitig konnte man mit maschineller<br />

Kraft das in die Gruben eindringende Grundwasser abpumpen.<br />

Zudem ermöglichten es dampfbetriebene Aufzüge,<br />

Bergleute unter Tage zu bringen und die Kohlenwagen nach<br />

oben zu befördern. Die so gewonnene Kohle eignete sich<br />

wiederum für die Verkokung, denn nur mit Koks ließ sich damals<br />

Eisenerz einschmelzen und zu Stahl weiterverarbeiten.<br />

Den benötigte man in großen Mengen, um etwa den Ausbau<br />

des Eisenbahnnetzes sowie den Schiffs- und Maschinenbau<br />

voranzutreiben. Kohle und Stahl haben das Ruhrgebiet<br />

nachhaltig geprägt.<br />

Die Folgen für die Umwelt waren gravierend, doch die Natur<br />

hat sich zum Glück dank vielfältiger Anstrengungen längst<br />

wieder erholt. Heute bestimmt der Dienstleistungssektor<br />

das Wirtschaftsgeschehen. Und wo früher unter Tage „malocht“<br />

wurde, wird heute in Universitäten, Fachhochschulen<br />

und Technologieparks gelehrt und geforscht. Mehr als 3.000<br />

Industriedenkmäler, 200 Museen und zahlreiche Theater,<br />

38 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


ERLEBNIS<br />

Die Zeche Zollern galt aufgrund ihres Baustils einst als „Schloss der Arbeit“.<br />

Konzertsäle und Kulturzentren sowie Feste und<br />

Events zeugen von dem gelungenen Strukturwandel.<br />

Wer Geschichte und Gegenwart im Ruhrgebiet erleben<br />

möchte, begibt sich am besten auf die „Route Industriekultur“<br />

und den Ruhrtal-Radweg mit ihren<br />

gut ausgebauten Strecken.<br />

Start und Ziel: Dortmund<br />

An Dortmund führt im Ruhrgebiet kein Weg vorbei.<br />

Die größte Stadt des Reviers nennt sich nicht erst<br />

seit der Eröffnung des Deutschen Fußballmuseums selbstbewusst<br />

Fußballhauptstadt. Wer einmal die Atmosphäre<br />

im ausverkauften Signal-Iduna-Park erlebt hat, weiß auch<br />

warum. Doch nicht nur am Ball, auch in Sachen Bier und<br />

Kultur hat sie viel zu bieten. Und mit der ehemaligen Kokerei<br />

Hansa und der Zeche Zollern kann man vom Ringhotel<br />

Drees in Dortmund gleich zwei ehemalige Großanlagen der<br />

Industriegeschichte bequem mit dem Fahrrad erkunden.<br />

Bei Herdecke passiert man diesen Eisenbahn-Viadukt über die Ruhr.<br />

Die nur sechs Kilometer nördlich vom Ringhotel liegende<br />

Kokerei Hansa in Dortmund-Huckarde wurde 1992 stillgelegt.<br />

Sie gleicht einem verwunschenen Kosmos aus rostigem<br />

Stahl, dunkelroten Ziegeln und üppiger Industrienatur.<br />

Als „begehbare Großskulptur“ gewährt die Anlage spannende<br />

Einblicke in die Geschichte der Montanindustrie, die<br />

Welt von Kohle und Koks sowie in den Strukturwandel. Per<br />

Erlebnispfad geht es für die Besucher direkt in die imposante<br />

Kompressorenhalle, auf den Kohlenturm oder in Bereiche,<br />

die sich die Industrienatur zurückerobert hat. Wenn bei<br />

Führungen einer der fünf einst dampfbetriebenen Gaskompressoren<br />

in Gang gesetzt wird, ist das Staunen groß.<br />

Ein Stück weiter westlich, in Dortmund-Bövinghausen, liegt<br />

die auch „Schloss der Arbeit“ genannte Zeche Zollern. Mit ihren<br />

prächtigen Backsteingebäuden, luxuriösen Giebeln und<br />

wunderschönen Jugendstil-Elementen erinnert die Anlage<br />

großenteils eher an eine Adelsresidenz als an ein Bergwerk.<br />

Kaum mehr vorstellbar ist heutzutage, dass das Ensemble<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 39


Aussichtsplattform: Vom Berger-Denkmal bei Witten überblickt man das Ruhrtal.<br />

Nicht nur abends hell erleuchtet: Das Internationale Lichtkunstzentrum in Unna.<br />

nach der Stilllegung in den 1960er-Jahren abgerissen werden<br />

sollte. Das wichtigste Objekt im Kampf um den Erhalt<br />

war die Maschinenhalle mit dem eindrucksvollen Jugendstilportal.<br />

Als LWL-Industriemuseum macht die Zeche Zollern<br />

heute die Lebenswelt der Bergleute und ihrer Familien<br />

lebendig. Besucher können auf das Fördergerüst hinaufsteigen<br />

oder bei einer Führung in der multimedialen Untertagewelt<br />

„Montanium“ einen authentischen Eindruck von der<br />

Arbeit der Bergleute bekommen.<br />

Durchs grüne Ruhrtal<br />

Mit dem Fahrrad sind es nur 13 Kilometer und damit etwa<br />

eine Stunde vom Ringhotel Drees zum Ringhotel Parkhotel<br />

Witten an der Ruhr. Die bewaldeten Hügel des Ardeygebirges<br />

sowie der aufgestaute Kemnader See prägen das Landschaftsbild<br />

der größten Stadt des Ennepe-Ruhr-Kreises. Hier<br />

ist die Nähe zum Bergischen Land und dem Sauerland bereits<br />

spürbar. Weil die kohleführenden Schichten teils offen<br />

40 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong><br />

zutage traten, wurde Witten früh vom<br />

Bergbau geprägt. Auf der Südseite des<br />

Flusses befindet sich mit dem Muttental<br />

die „Wiege des Ruhrbergbaus“. In der Zeche<br />

Nachtigall lässt sich der Übergang vom<br />

handwerklichen zum industriellen Bergbau<br />

anschaulich nachverfolgen. Das<br />

LWL-Industriemuseum führt zurück in die<br />

Pionierzeit der Montanindustrie im Revier.<br />

Das Besucherbergwerk, regelmäßige Vorführungen<br />

der historischen Dampffördermaschine<br />

sowie Führungen und Veranstaltungen<br />

machen es zu einem spannenden<br />

Lehrort und Ausflugsziel. <br />

Von Witten kann man – dem Ruhrtal-Radweg<br />

folgend – einen sehr schönen Tagesausflug<br />

an der Ruhr entlang in das 13 Kilometer<br />

weiter westlich liegende Hattingen<br />

machen. Dort lohnt sich der Besuch des<br />

LWL-Industriemuseums Henrichshütte, einem<br />

ehemals gigantischen Hochofen zur<br />

Eisenproduktion. In südöstlicher Richtung<br />

der Ruhr folgend erreicht man in einer guten<br />

Stunde das zwölf Kilometer entfernt<br />

liegende Ringhotel Zweibrücker Hof in Herdecke.<br />

Unmittelbar hinter Witten sollte<br />

man das Berger-Denkmal besuchen. Der 20<br />

Meter hohe Aussichtsturm befindet sich<br />

am östlichen Hang des Hohensteins 130<br />

Meter über der Ruhr. Das Denkmal aus<br />

Ruhrsandstein erinnert an den Wittener<br />

Unternehmer und Politiker Louis Berger.<br />

Der Schwiegersohn des berühmten Unternehmers<br />

Friedrich Harkort, der als „Vater<br />

des Ruhrgebiets“ gilt, war im 19. Jahrhundert<br />

selbst ein erfolgreicher Stahlfabrikant und Reichstagsabgeordneter.<br />

Von der Aussichtsplattform genießen Besucher<br />

einen wunderbaren Blick über das Ruhrtal bis hin zur Zeche<br />

Nachtigall.<br />

Herdecke, die „Stadt zwischen den Ruhrseen“, wird vom<br />

Hengstey- und vom Harkortsee umsäumt. Das Stadtgebiet<br />

besteht zu fast drei Vierteln aus Wasser- und Waldflächen,<br />

weshalb das idyllische Städtchen Ausgangspunkt von Rad-,<br />

Wander- oder Kanutouren ist. Neben der historischen Altstadt<br />

mit dem malerischen Bachviertel und dem 1000 Jahre<br />

alten Stiftshügel sollte man sich auch den Sackträgerbrunnen<br />

anschauen. Er verweist auf die bereits 1355<br />

verliehenen Marktrechte.<br />

Von Herdecke führt ein rund 30 Kilometer langer Streckenabschnitt<br />

zum Ringhotel Katharinen Hof in Unna. Er folgt<br />

zunächst dem Ruhrtal-Radweg an der alten Hohensyburg<br />

und der sehenswerten Altstadt von Schwerte vorbei. Über


ERLEBNIS<br />

Gründerzeit-Juwel: Schloss Schwansbell im Süden von Lünen.<br />

Der Lüntec-Tower mit dem Colani-Ei verbindet die Vergangenheit<br />

des Ruhrgebiets mit futuristischer Architektur.<br />

Haus Opherdicke, einem kleinen Wasserschloss, geht es<br />

nach Unna. Die Stadt blickt auf eine fast tausendjährige<br />

Geschichte zurück und ihre Lage entlang des Hellwegs, einer<br />

mittelalterlichen Salzshandelsstraße zwischen Rhein<br />

und Elbe, machte sie zu einem wichtigen Marktplatz.<br />

Über Unna nach Lünen an der Lippe<br />

Unter der Erde Unnas finden Besucher eines der spannendsten<br />

Museen des gesamten Ruhrgebiets: In den ehemaligen<br />

Kühlgewölben der 1979 geschlossenen Lindenbrauerei<br />

zeigt das Zentrum für Internationale Lichtkunst<br />

faszinierende Installationen. Die Dauerausstellung präsentiert<br />

circa 13 facettenreiche Werke großer Lichtkünstler.<br />

Darüber hinaus ist das Areal ein pulsierendes Kultur- und<br />

Bildungszentrum und beherbergt viele Vereine, Initiativen<br />

und Einzelkünstler. Das breite Veranstaltungsangebot der<br />

Lindenbrauerei umfasst klassische Programmsparten wie<br />

Kabarett und Theater, Konzerte von Pop bis Klassik sowie<br />

Ausstellungen und Lesungen.<br />

Von Unna führt eine 20 Kilometer lange Teilstrecke mit<br />

dem Fahrrad in nordwestlicher Richtung nach Lünen zum<br />

Ringhotel Am Stadtpark. Unterwegs lohnt sich ein Abstecher<br />

zum Römerpark Bergkamen. In Lünen trifft das Revier<br />

auf das Münsterland und das Flüsschen Lippe. Die hübsche<br />

Innenstadt ist von Fachwerkhäusern geprägt. Eine<br />

Fußgängerbrücke überspannt den Fluss und verbindet die<br />

Lange Straße mit der Münsterstraße als durchgängige Flanier-<br />

und Einkaufsmeile. Wer sich für Architektur und modernes<br />

Design interessiert, fährt zum Lüntec-Tower im Lüner<br />

Ortsteil Brambauer. Der Förderturm der Zeche Minister<br />

Achenbach mit dem Colani-Ei wurde nach Plänen des<br />

deutschen Designers Luigi Colani umgestaltet. Einen Besuch<br />

lohnen auch Schloss Cappenberg<br />

im Norden von Lünen sowie<br />

Schloss Schwansbell an dessen südlichem<br />

Stadtrand. Letzteres ist eines<br />

der wenigen Beispiele eines Schlossbaus<br />

aus der Gründerzeit (1870 bis<br />

1914) im Ruhrgebiet.<br />

Von Lünen sind es nur 15 Kilometer in<br />

südlicher Richtung nach Dortmund.<br />

Auf dem Weg zurück kann man mit<br />

der Siedlung Ziehtenstraße in Lünen<br />

sowie der Alten Kolonie Eving im<br />

Norden Dortmunds zwei schöne Beispiele<br />

typischer Wohnbebauung im<br />

Ruhrgebiet um die vorige Jahrhundertwende<br />

herum besichtigen. In<br />

beiden Fällen wurden die Häuser saniert<br />

und unter Denkmalschutz gestellt.<br />

Auf diese Weise konnte ein Teil<br />

des kulturellen Erbes des Ruhrgebiets<br />

erhalten werden.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Dortmund<br />

Ringhotel Drees<br />

Tel.: +49 <strong>23</strong>1 12990<br />

E-Mail: dortmund@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/dortmund<br />

Herdecke<br />

Ringhotel Zweibrücker Hof<br />

Tel.: +49 <strong>23</strong>30 6050<br />

E-Mail: herdecke@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/herdecke<br />

Lünen<br />

Ringhotel Am Stadtpark<br />

Tel.: +49 <strong>23</strong>06 2<strong>01</strong>00<br />

E-Mail: luenen@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/luenen<br />

Unna<br />

Ringhotel Katharinen Hof<br />

Tel.: +49 <strong>23</strong>03 9200<br />

E-Mail: unna@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/unna<br />

Witten<br />

Ringhotel Parkhotel Witten<br />

Tel.: +49 <strong>23</strong>02 5880<br />

E-Mail: witten@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/witten<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 41


In einigen Ringhotels können die Gäste Yoga-Übungen<br />

unter professioneller Anleitung kennenlernen.<br />

Entspannung für Körper und Geist<br />

Die fernöstliche Entspannungstechnik Yoga ist gut für das körperliche Wohlbefinden. Darüber<br />

hinaus stärken die Übungen auch die mentale Fitness. Wie gut, dass sie von jedem ganz leicht<br />

erlernt werden können – zum Beispiel in einigen Ringhotels.<br />

Für Menschen, die regelmäßig Yoga ausüben, ist es<br />

keine Überraschung, für Anfänger dagegen schon:<br />

Yoga ist nicht gleich Yoga, denn es gibt verschiedene<br />

Stile, die sich stark voneinander unterscheiden.<br />

Das Spektrum reicht von sanften und langsam<br />

ausgeführten Übungen wie im Yin-Yoga bis hin zu<br />

sehr dynamischen Bewegungsabläufen wie im Vinyasa-Yoga.<br />

Und so kommt es, dass man nach einer Yoga-Stunde sehr<br />

gelassen in den Tag starten kann, nach einer anderen dagegen<br />

wohlig erschöpft erst einmal eine kleine Pause benötigt.<br />

Yoga ist eine mehr als 2000 Jahre alte philosophische Lehre<br />

aus Indien, die eine harmonische Verbindung von Körper,<br />

Geist und Seele anstrebt. Der Weise Patanjali formulierte um<br />

die christliche Zeitenwende Leitsätze zum Wesen des Yoga.<br />

Für die Praxis beschrieb er Körperübungen (Asanas), Atemübungen<br />

(Pranayamas) und Meditation (Dyana). Regelmäßig<br />

ausgeübt, verbessern sie nicht nur die Koordination und<br />

Beweglichkeit, sondern auch die mentale Stärke. Yoga-Anfänger<br />

sollten mit langsam ausgeführten und einfachen<br />

Übungen beginnen. Das hilft dabei, die eigene Beweglichkeit<br />

zu testen und die Körperwahrnehmung zu schulen.<br />

Mehr Energie, um die Aufgaben des Alltags konzentriert anzugehen.<br />

Dazu mehr Gelassenheit im Leben – das sind zwei<br />

oft genannte Beweggründe dafür, warum Menschen mit<br />

Yoga beginnen. Beides ist in einer zunehmend hektischen<br />

und digitalisierten Welt dringend nötig. Welcher Yoga-Stil<br />

zu einem passt, ist nicht nur eine Frage des Alters und der<br />

persönlichen Konstitution, sondern kann schlicht von der<br />

Tagesform und Befindlichkeit abhängen. Es ist wie mit der<br />

Musik: An einem Tag lauscht man gern klassischer Musik,<br />

am nächsten Tag ist man eher in Hard-Rock-Stimmung.<br />

Sanftes Yin-Yoga<br />

Die dazu passenden Yoga-Stile sind das ruhigere Yin-Yoga<br />

und das dynamischere Vinyasa-Yoga. Im Ringhotel VITAL-<br />

HOTEL ambiente in Bad Wilsnack können die Gäste verschiedene<br />

Yoga-Stile bei Übungsstunden mit drei professionellen<br />

Yoga-Trainerinnen ausprobieren. Das Ringhotel<br />

Birke in Kiel wiederum bietet regelmäßig ein verlängertes<br />

Yoga-Wochenende mit einer zertifizierten Yoga-Lehrerin<br />

an, die eine sanfte Form des Vinyasa-Yoga praktiziert.<br />

Kuschel-Rock, sozusagen.<br />

Das chinesische Prinzip von Yin und Yang ist Namenspate<br />

für das Yin-Yoga. Yin symbolisiert das Weibliche, Weiche<br />

und Passive, während Yang für die männliche, dynamische<br />

und kraftvolle Energie steht. Auf den Körper übertragen ist<br />

Yin das Bindegewebe und Yang die Muskulatur. Deshalb<br />

42 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


WELLNESS<br />

zielt das Yin-Yoga darauf ab, das Bindegewebe durch ruhige,<br />

passive Übungen geschmeidig zu machen. Dementsprechend<br />

steht bei diesem Yoga-Stil auch das passive<br />

Stretching im Vordergrund. Verschiedene Posen werden<br />

dabei minutenlang gehalten, um das Bindegewebe zu dehnen<br />

und Körper und Geist tief zu entspannen.<br />

Ein typisches Yin-Yoga-Programm dauert etwa 60 und 75<br />

Minuten. Nach einer Anfangsmeditation nehmen die Teilnehmer<br />

nacheinander vier bis sechs Körperhaltungen ein,<br />

die sie jeweils für fünf bis zehn Minuten halten. Beliebte<br />

Asanas sind Vorbeugen, Rückbeugen, Hüftöffner und<br />

Twists. Der bekannte Sonnengruß kann Teil des Programms<br />

sein. Der große Unterschied zu anderen Yoga-Stilen besteht<br />

darin, dass alle Bewegungsabläufe sehr langsam ausgeführt<br />

werden und man in den Posen verharrt. Trotz der fehlenden<br />

Dynamik kann Yin-Yoga für Ungeübte durchaus anstrengend<br />

sein. Zum Abschluss des Programms geht es in<br />

die Savasana-Pose. Bei dieser sogenannten Totenstellung<br />

liegt man auf dem Rücken und entspannt alle Gliedmaßen.<br />

Die sogenannte Kobra-Stellung zu halten ist eine typische Yin-Yoga-Übung.<br />

Dynamisches Vinyasa-Yoga<br />

Vinyasa-Yoga heißt nicht ohne Grund auch „Meditation in<br />

Bewegung“. Der Begriff Vinyasa stammt aus der altindischen<br />

Sprache Sanskrit. Die Silbe „Vi“ bedeutet „auf eine<br />

bestimmte Art und Weise“ und „nyasa“ steht für „setzen,<br />

stellen, legen“. Eine typische Vinyasa-Übungsstunde umfasst<br />

Bewegungen, die in einer bestimmten Weise zusammengesetzt<br />

sind. Wie genau legt jeder Yogalehrer individuell<br />

für seine Gruppe fest. Deshalb sieht jede Stunde dieses<br />

freien und kreativen Yoga-Stils anders aus. Die aktiven und<br />

fließend ausgeführten Asanas fordern den Körper und beruhigen<br />

den Geist. Ein wichtiges Element ist die Synchronisation<br />

der dynamischen Asanas mit einer kontrollierten<br />

Atemtechnik. Dabei folgen die Bewegungen immer der Atmung<br />

und nicht umgekehrt. Beim Vinyasa-Yoga ist der<br />

richtig ausgeführte Weg von einer zur nächsten Körperhaltung<br />

genauso wichtig wie die klassischen Asanas selbst.<br />

Beim Vinyasa-Yoga werden die Übungen in dynamischer Abfolge ausgeführt.<br />

Eine Vinyasa-Yoga-Einheit beginnt mit einer kurzen Meditation<br />

oder Atemübung. Zum Aufwärmen dient oft der<br />

Sonnengruß. Daran schließt sich der Flow an, das heißt die<br />

flüssige Abfolge verschiedener Asanas. Je nach Schwerpunkt<br />

können die Kräftigung oder<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Bad Wilsnack<br />

Ringhotel VITALHOTEL ambiente<br />

Tel.: +49 38791 760<br />

E-Mail: badwilsnack@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/badwilsnack<br />

Kiel<br />

Ringhotel Birke<br />

Tel.: +49 431 5331302<br />

E-Mail: kiel@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/kiel<br />

die Mobilität im Vordergrund stehen.<br />

Aber auch das gezielte Training<br />

bestimmter Körperpartien wie Arme,<br />

Schultern und Brust oder Hüfte. Am<br />

Ende einer Stunde wird – wie bei<br />

vielen anderen Yoga-Stilen auch –<br />

die Savasana-Pose eingenommen.<br />

Danach ist man garantiert alles andere<br />

als tot.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Yoga mit Gartenblick im Ringhotel VITALHOTEL ambiente in Bad Wilsnack.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 43


Das „Müritzeum“ liegt<br />

auf einer schmalen<br />

Landzunge zwischen<br />

Herrensee (vorn) und<br />

Müritz.<br />

Natur im und über dem<br />

Wasser erleben<br />

In den Aquarien können Fische wie<br />

dieser Hecht beobachtet werden.<br />

Das am kleinen Herrensee gelegene Naturerlebniszentrum<br />

„Müritzeum“ in Waren ermöglicht einzigartige Einblicke in die<br />

Tier- und Pflanzenwelt der Mecklenburgischen Seenplatte. Das<br />

moderne „Haus der 1000 Seen“ bietet Platz für 25 Aquarien und<br />

spannend aufbereitete Informationen zu zahlreichen Fischund<br />

Vogelarten.<br />

44 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


Das Naturerlebniszentrum zeigt<br />

die vielfältigen Lebensräume<br />

von Tieren und Pflanzen.<br />

ERLEBNIS<br />

Es ist ein faszinierender Blickfang und ein über<br />

zwei Etagen reichender Ausschnitt aus dem<br />

Leben in der Müritz zugleich: Das 105.000 Liter<br />

fassende Tiefenbecken ist <strong>Heimat</strong> von Hunderten,<br />

silbrig glänzenden Großmaränen. Die Süßwasserfische<br />

ziehen hinter einer 27 Zentimeter<br />

dicken und elf Tonnen schweren Acrylglasscheibe ruhig ihre<br />

Bahnen. Die spezielle Beleuchtung des riesigen Beckens vermittelt<br />

auf besondere Weise den Eindruck des natürlichen,<br />

ewig dämmrigen Lebensraumes dieser Schwarmfische. Eine<br />

zusätzliche Attraktion ist die alle drei Wochen von einem<br />

Profitaucher durchgeführte Reinigung des Beckens, während<br />

ein Aquariumsexperte den Besuchern Wissenswertes<br />

über das Tiefenbecken und seine Bewohner erzählt.<br />

So spektakulär wie heute war das Museum in seinen Anfängen<br />

nicht. Dafür war das 1866 vom Naturforscher Hermann<br />

von Maltzan gegründete von Maltzan´sche Naturhistorische<br />

Museum für Mecklenburg das erste seiner Art<br />

in Mecklenburg-Vorpommern. In mühevoller Kleinstarbeit<br />

bestimmten und katalogisierten er und Carl Struck, Kurator<br />

und erster Leiter des Museums, ihre Funde. Mit dem „Maltzaneum“<br />

ermöglichten sie der Bevölkerung schon früh den<br />

Zugang zu verschiedensten Naturschätzen.<br />

Heute können Besucher in den 25 naturnah gestalteten<br />

Aquarien neben Wild- und Nutzfischarten auch Krebse,<br />

Sumpfschildkröten, Muscheln, Schnecken und Wasserpflanzen<br />

sehen. Um besonders kleine Fische wie die nur<br />

wenige Zentimeter großen Stichlinge beim Nestbau, Bitterlinge<br />

beim Laichen an Großmuscheln oder kleine Steinbeißer<br />

beim Graben im Sandboden beobachten zu können,<br />

wurden auch kleine Aquarien angelegt. Mit Hecht und<br />

Wels tummeln sich aber auch die größten Raubfischarten<br />

der Binnengewässer in größeren Becken.<br />

Im Untergeschoss findet sich eine 20 Meter lange Nachgestaltung<br />

eines Flusslaufes, die in sieben aneinandergereihten<br />

Becken das Leben unter und über der stetig fließenden,<br />

glitzernden Wasseroberfläche zeigt. Dahinter öffnet sich<br />

ein Raum mit einem atemberaubenden Blick über und<br />

unter die Wasseroberfläche<br />

des Herrensees – hinter einer<br />

24 Quadratmeter großen Glasscheibe<br />

kann man das Naturschauspiel<br />

live verfolgen.<br />

In den weiteren Ausstellungsbereichen<br />

können Besucher durch Müritzeums.<br />

Ein Profitaucher im Tiefenbecken des<br />

Wald und Moor spazieren. Knorrige<br />

Eichen, riesige Buchen und grazile Erlen bieten zahlreichen<br />

Tieren einen Lebensraum. Zudem kann man einen Blick<br />

in das verzweigte Gangsystem einer Ameisenkolonie werfen<br />

oder im „Nachtraum“ im Schein einer Taschenlampe dämmerungs-<br />

und nachtaktive Tiere entdecken.<br />

„Natur im Sammlungsschrank“<br />

Ob Schelladler, Feldhamster oder Wasserwanze – die<br />

naturgetreuen Präparate im benachbarten „Haus der<br />

Sammlungen“, das Teil des Müritzeums ist, haben schon<br />

viele Besucher zum Staunen gebracht. Die Dauerausstellung<br />

„Natur im Sammlungsschrank“ zeugt von der Faszination<br />

des Sammelns, Bewahrens und Forschens und<br />

präsentiert ausgewählte Exponate der rund 300.000 Objekte<br />

umfassenden Sammlung. Eines davon ist der mehr<br />

als 100 Jahre alte, stattliche Rothirsch im Eingangsbereich<br />

des Gebäudes.<br />

Der Bohrkern im Treppenhaus mit seinen maßstabsgetreu<br />

angeordneten Gesteinen lockt die Besucher zu einer Reise<br />

durch die verschiedenen Zeitalter der Erdgeschichte. Neben<br />

den verschiedenen Gesteinen lernen sie dabei auch die<br />

Lebewesen der jeweiligen Epochen in Gestalt von Fossilien<br />

kennen. Vom Ringhotel Villa Margarete können Gäste in<br />

zehn Minuten mit dem Fahrrad zum<br />

Müritzeum radeln.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Nähere Informationen zu Ausstellungen,<br />

Veranstaltungen und Öffnungszeiten<br />

finden Sie unter mueritzeum.de.<br />

Ihr Ringhotel in der Nähe<br />

Waren (Müritz)<br />

Ringhotel Villa Margarete<br />

Tel.: +49 3991 6250<br />

E-Mail: waren@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/waren<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 45


Mit Rad & Wanderstiefeln<br />

Naturparks erkunden<br />

In Deutschland gibt es mehr als 100 Naturparks. Viele von ihnen sind sehr gut durch ein ausgedehntes<br />

Netz von Rad- und Wanderwegen erschlossen und führen durch unterschiedlichste<br />

Landschaften. Dazu gehören der Naturpark Taubergießen im Schwarzwald, der Geo-Naturpark<br />

Frau-Holle-Land sowie der Naturpark Augsburg/Westliche Wälder in Bayern.<br />

Das Naturschutzgebiet<br />

Taubergießen<br />

lässt sich zu Fuß,<br />

mit dem Rad oder<br />

dem Stechkahn<br />

erkunden.


REISE<br />

Die Elzwiesen am Rande des Rheins sind Teil<br />

des Naturschutzgebiets Taubergießen.<br />

Taubergießen – Urwald am Rhein<br />

Gleich neben dem Trubel von Deutschlands größtem Freizeitpark<br />

Rust liegt eine Oase der Stille. Sie bietet auf 17<br />

Quadratkilometern entlang des Rheins mehr als 200 Vogelarten<br />

und Tausenden von Reptilien- und Käferarten eine<br />

<strong>Heimat</strong>. Gemeint ist das Naturschutzgebiet Taubergießen<br />

am Altrhein bei Rust. Der Auenwald mit verschlungenen<br />

Flussarmen ist ein Überbleibsel aus einer Zeit, in der der<br />

Oberrhein noch nicht begradigt war und regelmäßig über<br />

die Ufer trat. Im Zuge der Begradigung wurden viele Seitenarme<br />

des Rheins abgeschnitten, die fehlende Bewässerung<br />

und der sinkende Grundwasserspiegel führten zum Absterben<br />

der Auenwälder. Nicht so im Naturpark, dessen<br />

Name einiges über die Ökologie des Gebiets verrät. Denn<br />

als „Gießen“ bezeichnet man unterirdisch fließende Stromanteile,<br />

die mit dem Grundwasser fließen und hier an die<br />

Oberfläche drängen. Das nährstoffarme Grundwasser aus<br />

den höheren Lagen des Schwarzwalds tritt in der Rheinebene<br />

wieder nach oben. Weil es zugleich fischarm ist,<br />

nannten es die Fischer „taub“.<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Gutach-Bleibach<br />

Ringhotel Schwarzwald Hotel Silberkönig<br />

Tel.: +49 7685 7<strong>01</strong>0<br />

E-Mail: gutachbleibach@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/gutachbleibach<br />

Oberkirch<br />

Ringhotel Pflug<br />

Tel.: +49 7802 9290<br />

E-Mail: oberkirch@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/oberkirch<br />

Dafür bietet der Auenwald zahlreichen Pflanzen und anderen<br />

Tieren einen wichtigen Lebensraum. Ihn zu erhalten, ist<br />

die Aufgabe des Naturschutzgebietes<br />

und der angrenzenden<br />

Elzwiesen. Da diese nur einmal<br />

im Jahr gemäht werden, finden<br />

während der Sommermonate<br />

unzählige Insekten, Vögel und<br />

sogar Wildschweine zwischen<br />

den hohen Gräsern ein neues<br />

Zuhause. Der Taubergießen<br />

bringt durch seine Lebensräume<br />

eine Artenvielfalt hervor, die es<br />

sonst nur noch in wenigen Teilen<br />

Deutschlands auf so engem Raum gibt. Um auf einer<br />

Entdeckungstour einen der seltenen Eisvögel zu erspähen,<br />

braucht es allerdings schon etwas Glück und ein geübtes<br />

Auge. Aber die Fülle und Vielfalt an Vögeln ist unüberhörbar.<br />

Erkunden lässt sich die Landschaft zu Fuß, mit dem<br />

Fahrrad, dem Kanu oder einem Stocherkahn. Ein guter Ausgangspunkt<br />

für Rad- und Wandertouren ist die Zuckerbrücke<br />

unweit von Rust. Dort starten auch die Stocherkähne,<br />

die von ortskundigen Bootsführern gesteuert werden.<br />

Klimawandelgarten mit Aussichtsturm<br />

Wer mehr über die Tiere und Pflanzen erfahren möchte,<br />

besucht am besten das Naturzentrum Rheinauen. Es liegt<br />

neben dem Europa-Park am Ortsrand von Rust und kann in<br />

jeweils 40 Minuten Fahrtzeit mit dem Auto vom Ringhotel<br />

Pflug in Oberkirch und dem Ringhotel Schwarzwald<br />

Hotel Silberkönig in Gutach-Bleibach erreicht werden. Das<br />

Naturzentrum informiert auch über zukunftsorientierten<br />

Naturschutz und nachhaltige Forstwirtschaft. Das Beobachten<br />

von Tieren und Pflanzen sowie der spielerische und<br />

forschende Aspekt stehen dabei im Vordergrund – egal ob<br />

bei einer Tour mit dem Ranger, in der Falknerei oder beim<br />

Blick vom Aussichtsturm. Er bietet eine gute Perspektive<br />

auf die Elzwiesen und das Naturschutzgebiet.<br />

Zu dem Naturzentrum Rheinauen gehört auch Deutschlands<br />

erster Klimawandelgarten. Um große und kleine Besucher<br />

an dieses so wichtige Thema heranzuführen, hat die<br />

Gemeinde Rust einen einmaligen Lernort geschaffen. Während<br />

des Besuchs erfahren die Gäste alles Wissenswerte<br />

zum Thema Klima und zu den drei großen Wetterelementen<br />

Sonne, Niederschlag und Wind. Auf dem spannenden<br />

Weg durch den Klimawandelgarten beantworten<br />

Quiz- und Experimentierstationen sowie eine Klimahütte<br />

viele Fragen auf spielerische Art und Weise.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 47


Der Christoph-Scheiner-Turm bei<br />

Markt Wald liegt in den „Stauden“,<br />

dem südlichen Teil das Naturparks<br />

Augsburg/Westliche Wälder.<br />

Augsburgs westliche Wälder<br />

Der Naturpark Augsburg/Westliche Wälder umfasst ein etwa<br />

1200 Quadratkilometer großes und dünn besiedeltes<br />

Gebiet. Seine Grenzen bilden die Flüsse Wertach und<br />

Schmutter im Osten, Mindel im Westen und Donau im<br />

Norden. Die hügelige, von Bächen zergliederte Landschaft<br />

ist das Ergebnis geologischer Vorgänge der vergangenen<br />

gut zwei Millionen Jahre während, zwischen und nach den<br />

Eiszeiten. Fast die Hälfte des Naturparks besteht aus Wald.<br />

Das von zahlreichen Rad- und Wanderwegen durchzogene<br />

Gebiet gilt nicht umsonst als Augsburgs grüne Insel.<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Augsburg<br />

Ringhotel Alpenhof<br />

Tel.: +49 821 42040<br />

E-Mail: augsburg@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/augsburg<br />

Ochsenhausen<br />

Ringhotel Mohren<br />

Tel.: +49 7352 9260<br />

E-Mail: ochsenhausen@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/ochsenhausen<br />

Der Naturpark gliedert sich in drei Landschaftsräume: Im<br />

Süden befinden sich die sogenannten Stauden, im Norden<br />

der „Holzwinkel“ und in der Mitte die „Reischenau“. Die Abtei<br />

Oberschönenfeld, die in einer guten Stunde mit dem<br />

Fahrrad vom Ringhotel Alpenhof in Augsburg erreicht werden<br />

kann, ist ein guter Ausgangspunkt für die Erkundung<br />

des Naturparks. Zu dessen südlichen Ausläufern gelangt<br />

man binnen einer Stunde Fahrtzeit vom Ringhotel Mohren<br />

in Ochsenhausen. In einer der ältesten Zisterzienserinnenabteien<br />

Deutschlands befindet<br />

sich das Naturpark-Haus mit der<br />

Dauerausstellung „Natur und<br />

Mensch im Naturpark“.<br />

Zwischen Holzwinkel<br />

und Reischenau<br />

Wer einsame Wanderungen oder<br />

ausgedehnte Radtouren durch<br />

den Wald schätzt, ist im „Holz-<br />

Der „Holzwinkel“ im Norden des Naturparks ist dicht bewaldet.<br />

winkel“ genau richtig. Dort liegt auch das kleine Örtchen<br />

Welden, in dem der <strong>Heimat</strong>dichter Ludwig Ganghofer seine<br />

Jugend verbrachte. Sein Vater, späterer Chef der Bayerischen<br />

Staatsforstverwaltung, leitete dort das damalige<br />

Forstamt. Ludwig Ganghofers Naturliebe, aber auch die eigenwilligen<br />

Charaktere, die in seinen Romanen auftauchen,<br />

gehen wohl auf die Kindheitserlebnisse ihres Schöpfers im<br />

„Holzwinkel“ zurück. Im Landgasthaus „Zum Hirsch“ ist ein<br />

kleines, sehenswertes Ganghofermuseum eingerichtet.<br />

In der Mitte des Naturparks liegt ein ehemals ausgedehntes<br />

Niedermoorgebiet, die Reischenau. Sie ist bis heute <strong>Heimat</strong><br />

einer Vielzahl von teils selten gewordenen Pflanzen<br />

und Tieren. Von den heckenbestandenen Randhängen öffnen<br />

sich Wanderern und Radfahrern herrliche Ausblicke in<br />

das weite Talbecken und in das Zusamtal.<br />

48 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


REISE<br />

Der weitläufige Odenwald<br />

bietet zu jeder<br />

Jahreszeit eine ganz<br />

eigene Stimmung.<br />

Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald<br />

Zwischen Rhein, Main und Neckar erstreckt sich eine weiträumige<br />

Landschaft mit vielfältiger und schützenswerter<br />

Natur und Geologie: das Gebiet des Geo-Naturparks<br />

Bergstraße-Odenwald. Er wurde bereits 1960 als einer der<br />

ersten Naturparks in Deutschland gegründet. Mehr als<br />

500 Millionen Jahre Erdgeschichte und ein faszinierender<br />

Naturraum können über 30 Geopark-Pfade und 150 Geopunkte<br />

auf eigenen Streifzügen oder mit einem Geopark-Ranger<br />

als Führer entdeckt werden (mehr dazu unter<br />

geo-naturpark.de).<br />

Wer Zeit und Ruhe<br />

hat, kann im Naturpark<br />

allerlei Tiere<br />

wie diese Buntspechte<br />

beobachten.<br />

Für die Erkundung des weitläufigen Gebiets bieten sich die<br />

vier Eingangstore des Geo-Naturparks an: Im Norden ist es<br />

die UNESCO-Welterbestätte Grube Messel, die in einer<br />

Stunde Fahrtzeit mit dem Auto vom Ringhotel Siegfriedbrunnen<br />

in Grasellenbach erreicht werden kann. Im Süden<br />

das Infozentrum Neckarsteinach, das eine gute halbe Stunde<br />

Fahrtzeit vom Ringhotel Winzerhof in Rauenberg entfernt<br />

liegt. Im Westen das Umweltbildungszentrum<br />

Schatzinsel Kühlkopf und im Osten die Tropfsteinhöhle<br />

Buchen-Eberstadt. Vom Ringhotel Bundschu in Bad Mergentheim<br />

sollte man etwa 40 Minuten Fahrtzeit zu diesem<br />

Eingang einplanen.<br />

Grube Messel – das Gedächtnis der Erde<br />

Ein Naturwunder innerhalb des Geo-Natuparks ist das sogenannte<br />

Felsenmeer bei Reichenbach im Lautertal. Es<br />

entstand durch den Zusammenprall zweier Kontinente.<br />

Dabei schmolz das unter die Erde gedrückte Gestein, stieg<br />

als Magma auf und erstarrte zu einem granitähnlichen<br />

Gestein. Durch die Erosion des Gebirges kam der Stein an<br />

die Oberfläche, barst und formte sich zu großen Blöcken,<br />

die schon zur Römerzeit Steinmetze anlockten.<br />

Noch tiefer in die Erdgeschichte<br />

eintauchen kann man in der Grube<br />

Messel, dem „Pompeji der Paläontologie“.<br />

Die Fossillagerstätte gibt<br />

mit rund 10.000 Funden einzigartige<br />

Einblicke in die frühe Evolution<br />

der Säugetiere. Nach dem Aussterben<br />

der Dinosaurier veränderte<br />

sich die Tier- und Pflanzenwelt explosionsartig.<br />

Der Ölschiefer der<br />

Grube birgt hervorragend erhaltene<br />

Fossilien und ist damit eine Art<br />

Gedächtnis der Erde, um diese Entwicklung<br />

nachzuverfolgen.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Bad Mergentheim<br />

Ringhotel Bundschu<br />

Tel.: +49 7931 9330<br />

E-Mail: badmergentheim@<br />

ringhotels.de<br />

ringhotels.de/badmergentheim<br />

Grasellenbach<br />

Ringhotel Siegfriedbrunnen<br />

Tel.: +49 6207 6080<br />

E-Mail: grasellenbach@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/grasellenbach<br />

Rauenberg<br />

Ringhotel Winzerhof<br />

Tel.: +49 6222 9520<br />

E-Mail: rauenberg@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/rauenberg<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 49


Christin Hillner,<br />

Verkaufsleiterin<br />

089 45 87 03 - 26<br />

Ihre Ansprechpartnerinnen<br />

und -partner im Servicebüro<br />

des Ringhotels e. V.<br />

IMPRESSUM<br />

Felix Herzog,<br />

Verkaufsleiter<br />

089 45 87 03 - 24<br />

Herausgeber:<br />

Ringhotels e.V., Stefan-George-Ring 22,<br />

81929 München,<br />

Tel.: +49 89 4587030, Fax: -31,<br />

E-Mail: info@ringhotels.de, Internet: ringhotels.de<br />

Koordination/Redaktion:<br />

Michaela Krohn (V.i.S.d.P.), Ringhotels e.V.,<br />

E-Mail: michaela.krohn@ringhotels.de<br />

Magazinbetreuung:<br />

n.k mediaconcept GbR, Obere Lagerstraße 38 b,<br />

82178 Puchheim, Tel.: +49 89 80908333;<br />

Geschäftsführer: Klaus Dieter Krön, Christoph<br />

Neuschäffer<br />

Redaktion: Christoph Neuschäffer<br />

Layout: Klaus Dieter Krön<br />

Mitarbeiterin dieser Ausgabe: Katharina Rahm<br />

Bildredaktion: Klaus Dieter Krön, Christoph<br />

Neuschäffer<br />

Anzeigen: Ringhotels e.V., Tel.: +49 89 4587030<br />

Druck: prosatz Communication GmbH & Co. KG,<br />

Rheinstraße 20, 41836 Hückelhoven<br />

Bildnachweise: alle Bildrechte liegen beim Ringhotels<br />

e.V., außer Titel: Peter Unger/gettyimages;<br />

4 Dennis Stratmann/RuhrtalRadweg; 5 Deniz<br />

Alessandro Sichel,<br />

E-Distribution/Stammgastbetreuung,<br />

089 45 87 03 - 14<br />

Michela Zavarise,<br />

Tagungs- und Gruppenservice,<br />

089 45 87 03 - <strong>23</strong><br />

Boris Smrekar,<br />

E-Distribution/Stammgastbetreuung,<br />

089 45 87 03 - 19<br />

Yildiz/Wikimedia Commons, shark_749/ gettyimages,<br />

Almaje/gettyimmages, kabVisio/gettyimages;<br />

6 Erika Streit-Stiftung, Kilchberg/Foto:<br />

Städtische Galerie Dresden/Franz Zadnicěk, Lars<br />

Wehrmann, Mark Allen; 7 F. Schwichtenberg/Wikimedia<br />

Commons, Ingo Otto, bpk/adoc-photos;<br />

8-9 asife/gettyimages; 14 Reynard Laksmono/<br />

gettyimages; 15 Constantin Schäfer/Wikimedia<br />

Commons; 16 diepre/gettyimages; 17 Maggy68/<br />

Wikimedia Commons; 20 CamiloTorres/gettyimages;<br />

21 Peter Unger/gettyimages; 22 Stefan<br />

Dinse/EyeEm/gettyimages, Ventura Carmona/<br />

gettyimages; <strong>23</strong> shark_749/gettyimages; 26 Milos<br />

Dimic/gettyimages; 27 thianchai sitthikongsak/<br />

gettyimages, Julieta Horak/EyeEm/gettyimages;<br />

28 Vieriu Adrian/gettyimages, Richard Hamilton<br />

Smith/gettyimages; 29 Alistair Berg/gettyimages;<br />

30 kabVisio/gettyimages; 31 Lilechka75/gettyimages,<br />

pjohnson1/gettyimages; 32 Westend61/<br />

gettyimages; 33 Hauptstaatsarchiv Stuttgart (2);<br />

34 Bestand Erna Wagner-Hehmke, Stiftung Haus<br />

der Geschichte; 35 XenonX3/ Wikimedia Commons,<br />

clu/gettyimages; 38 Radrevier.Ruhr/Jochen<br />

Tack; 39 RTG/Bande – Für Gestaltung!, Dennis<br />

Stratmann/RuhrtalRadweg; 40 RuhrtalRadweg,<br />

Ruhr Tourismus/Frank Vinken; 41 Frank Vincentz/<br />

Wikimedia Commons, Oliver Krüger/Wikimedia<br />

Commons; 42 Eva Rammes; 43 Isbjorn/gettyimages,<br />

wakila/gettyimages; 44 Felix Gänsicke,<br />

Werner Fiedler; 45 Peter Prast/Müritzeum,<br />

Werk3/Andreas Duerst; 46 Gargolla/Wikimedia<br />

Commons; 47 Niamh Schnebelt/Wikimedia<br />

Commons; 48 Susis Shots/Wikimedia Commons<br />

(2); 49 Stefan Heß/Wikimedia Commons, Herwig<br />

Winter/Wikimedia Commons<br />

1 Ahrensburg<br />

2 Alf an der Mosel<br />

3 Augsburg<br />

4 Aurich<br />

5 Bad Bevensen<br />

6 Bad Kösen<br />

7 Bad Mergentheim<br />

8 Bad Säckingen<br />

9 Bad Wilsnack<br />

10 Beckum<br />

11 Berlin<br />

12 Brunsbüttel<br />

13 Brunsbüttel<br />

14 Dortmund<br />

15 Dresden<br />

16 Eisenach<br />

17 Friedrichshafen<br />

18 Friedrichstadt<br />

19 Grasellenbach<br />

20 Güstrow<br />

21 Gütersloh<br />

22 Gutach-Bleibach<br />

<strong>23</strong> Hagen a.T.W.<br />

24 Hamburg-<br />

Schenefeld<br />

25 Hanstedt<br />

26 Heidenheim/<br />

Steinheim<br />

27 Heiligenhaus<br />

28 Herdecke<br />

29 Herrenberg<br />

30 Höxter<br />

31 Hohwacht<br />

(Ostsee)<br />

32 Joachimsthal<br />

33 Kiel<br />

34 Kühlungsborn<br />

35 Limburg/<br />

Hadamar<br />

36 Lohmen<br />

37 Lübeck<br />

38 Lünen<br />

39 Lutherstadt<br />

Wittenberg<br />

40 Meppen<br />

41 München/<br />

Ebersberg<br />

42 Neustadt/Orla<br />

43 Nürnberg<br />

44 Nürnberg-<br />

Zirndorf<br />

45 Oberkirch<br />

46 Oberstdorf<br />

47 Ochsenhausen<br />

48 Rauenberg<br />

49 Remagen/Bonn<br />

50 Rieste<br />

51 Rostock-<br />

Warnemünde<br />

52 Rottweil<br />

53 Rüdesheim<br />

54 Schmitten/<br />

Taunus<br />

55 Schwäbisch Hall<br />

56 Stockach<br />

57 Tangermünde<br />

58 Tecklenburg-<br />

Brochterbeck<br />

59 Unna<br />

60 Unterreichenbach<br />

61 Waldeck<br />

62 Walsrode<br />

63 Waltersdorf<br />

64 Waren (Müritz)<br />

65 Weißenfels<br />

66 Wernigerode<br />

67 Willingen<br />

68 Witten<br />

69 Wittmund<br />

70 Wörlitz<br />

71 Würzburg<br />

72 Zeven<br />

73 Zittau<br />

50 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 51<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

<strong>23</strong><br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

31<br />

32<br />

33<br />

34<br />

35<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

44<br />

45<br />

46<br />

47<br />

48<br />

49<br />

50<br />

51<br />

52<br />

53<br />

54<br />

55<br />

56<br />

57<br />

58<br />

59<br />

60<br />

61<br />

62<br />

63<br />

64<br />

65<br />

66<br />

67<br />

68<br />

69<br />

70<br />

71<br />

72<br />

73


FÜR ECHTEN<br />

HEIMAT GENUSS<br />

IN IHREM<br />

RINGHOTEL<br />

Von Experten empfohlen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!