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Heimat & Genuss 01/23

Das Magazin für Gäste und Freunde der Ringhotels

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Ein perfektes Duo –<br />

Hühnerfrikassee und<br />

Grauburgunder<br />

Hühnerfrikassee ist ein Klassiker aus Omas Küche, den man leicht selbst frisch zubereiten<br />

kann. Idealerweise im Frühsommer, wenn es reichlich Spargel gibt. Mit einem eleganten<br />

Grauburgunder, zum Beispiel aus der Pfalz, kommt das cremige Gericht so richtig zur Geltung.<br />

Trotz seines französischen Namens galt Frikassee<br />

laut dem Kochbuchklassiker „Der Große<br />

Larousse Gastronomique“ im 18. und 19. Jahrhundert<br />

nicht unbedingt als ein Gericht der<br />

vornehmen Gesellschaft. Derlei Standesdünkel<br />

gehört zum Glück vergangenen Zeiten an,<br />

denn mit frischen Zutaten zubereitet, muss sich dieses Gericht<br />

aus Großmutters Zeiten keineswegs verstecken. Das<br />

Ragout mit seinem hellen Fleisch in weißer Sauce mit cremiger<br />

Konsistenz ist längst auch rechts des Rheins ein sehr<br />

beliebtes Gericht. Sein Name setzt sich aus den altfranzösischen<br />

Worten „frire“ und „casser“ zusammen und verrät<br />

damit die Zubereitung: braten und schneiden. Aus diesem<br />

Grund wird Frikassee auch ohne Messer gegessen.<br />

Am bekanntesten ist das Hühnerfrikassee, das Gericht<br />

kann aber auch mit Kalb, Pute oder Schwein zubereitet<br />

werden. In Frankreich wurden im 17. Jahrhundert sogar<br />

dunkle Ragouts mit Fleisch, Fisch oder Gemüse als Frikassee<br />

bezeichnet – darunter solche mit Kalbsleber oder<br />

-füßen und Taubenfleisch. Weil das Fleisch nicht als Ganzes<br />

gebraten, sondern vorher in mundgerechte Stücke geschnitten<br />

wird, konnte man so auch als weniger wertvoll<br />

erachtete Teile von Tieren oder gar Reste vom Vortag „frikassieren“.<br />

Wohl deshalb galt das Gericht bei Adel und Bürgertum<br />

als Arme-Leute-Essen. War die vollständige Verwertung<br />

aller essbaren Teile von Tieren damals schlicht der<br />

Not geschuldet, geht es dabei heute um Nachhaltigkeit.<br />

Bloß nicht zu scharf anbraten<br />

Wer das Gericht heute mit frischer Hühnerbrust von Tieren<br />

aus artgerechter Haltung und noch dazu mit frischem<br />

Spargel und Champignons oder Morcheln sowie jungen<br />

Erbsen zubereitet, kann sich auf ein Festessen freuen. Für<br />

eine individuelle Note sorgen je nach Vorliebe kleine Zwiebeln,<br />

Möhren, Blumenkohl, Pistazien oder Kapern. Die klassische<br />

Beilage zu Frikassee ist Reis, weil er als leichte<br />

Beilage die Sauce gut aufnimmt. Doch auch Kartoffelpüree<br />

oder Nudeln machen als Begleiter eine gute Figur.<br />

30 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>

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