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Heimat & Genuss 01/23

Das Magazin für Gäste und Freunde der Ringhotels

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der rechten Tür treten die sieben Kurfürsten<br />

heraus, umkreisen den Kaiser, drehen sich<br />

zu ihm hin und schreiten wieder zurück.<br />

Die Figur des Kaisers grüßt mit dem Zepter.<br />

Dreimal absolviert der Zug diesen Parcours,<br />

dann verschwindet er wieder im Innern der<br />

Uhr. Die Nürnberger Altstadt mit der Frauenkirche<br />

ist zu Fuß vom Ringhotel Loew‘s Merkur<br />

sowie in 20 Minuten Fahrzeit mit dem<br />

Auto vom Ringhotel Reubel garni in Nürnberg-Zirndorf<br />

erreichbar.<br />

Die vier „Mütter des<br />

Grundgesetzes“<br />

Am 1. Juli 1948 beauftragten die USA, Großbritannien<br />

und Frankreich die elf Ministerpräsidenten<br />

der westdeutschen Länder in<br />

ihren Besatzungszonen, eine Verfassunggebende<br />

Versammlung einzuberufen. Die Ministerpräsidenten<br />

fürchteten jedoch, mit der Gründung eines westdeutschen<br />

Staates die Teilung Deutschlands zu verfestigen.<br />

Um dessen provisorischen Charakter zu betonen, ließen<br />

sie ein Grundgesetz anstelle einer Verfassung erarbeiten.<br />

Diese Aufgabe übertrugen sie dem Parlamentarischen<br />

Rat, einer Gruppe von 65 Abgeordneten, die von den Landtagen<br />

gewählt wurde.<br />

„Mütter des Grundgesetzes“ werden jene vier Frauen im<br />

Parlamentarischen Rat genannt, die das am <strong>23</strong>. Mai 1949<br />

verkündete Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland<br />

erarbeiteten: Friederike Nadig, Elisabeth Selbert, Helene<br />

Weber undHelene Wessel. Sie waren es, die die Gleichstellung<br />

der Geschlechter mit dem kurzen, aber<br />

bedeutenden Satz „Frauen und Männer sind gleichberechtigt.“<br />

als Artikel 3im Grundgesetz verankerten.<br />

Vier Lebenswege – ein Ziel<br />

Frieda Nadig (SPD) wurde 1897 in Herford geboren und engagierte<br />

sich früh in der Arbeiterjugendbewegung. Sie gehörte<br />

dem wichtigen Grund-<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Berlin<br />

Ringhotel Seehof<br />

Tel.: +49 30 320020<br />

E-Mail: berlin@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/berlin<br />

Remagen/Bonn<br />

Ringhotel Haus Oberwinter<br />

Tel.: +49 2228 60040<br />

E-Mail: remagen@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/remagen<br />

34 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong><br />

satzausschuss des Parlamentarischen<br />

Rates an und setzte sich<br />

energisch für die Aufnahme des<br />

Gleichberechtigungsartikels ein.<br />

Nach der Gründung der Bundesrepublik<br />

1949 gehörte sie bis 1961<br />

dem Deutschen Bundestag an.<br />

Die Juristin Elisabeth Selbert<br />

(SPD), Jahrgang 1896, kam aus<br />

Kassel. Sie setzte sich besonders<br />

Die vier Frauen, die im Grundgesetz die Gleichberechtigung der Geschlechter durchsetzten<br />

(v.l.n.r.): Helene Wessel, Helene Weber, Frieda Nadig und Elisabeth Selbert.<br />

für die Schaffung eines unabhängigen Rechtswesens ein.<br />

Neben dem unabhängigen Richteramt forderte sie die Einrichtung<br />

eines obersten Gerichts zur Normenkontrolle aller<br />

politischen Gremien – das 1951 gegründete Bundesverfassungsgericht<br />

entsprang dieser Forderung.<br />

Helene Weber (CDU) war eines von drei Mitgliedern des<br />

Parlamentarischen Rates, die bereits der verfassunggebenden<br />

Nationalversammlung der Weimarer Republik angehört<br />

hatten. Weber, 1881 in Elberfeld, einem Stadtteil<br />

von Wuppertal geboren, kämpfte im Ausschuss für<br />

Grundsatzfragen vor allem für den Schutz von Ehe und Familie<br />

sowie für das Elternrecht (Artikel 6 und 7 GG).<br />

Die 1898 in Dortmund geborene Helene Wessel, die seit<br />

1919 der Deutschen Zentrumspartei angehört hatte, setzte<br />

sich besonders für die Festschreibung des Schutzes von<br />

Ehe und Familie im Grundgesetz ein. Das war nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg angesichts vieler lediger Mütter und<br />

„unvollständiger Familien“ ein naheliegendes Anliegen.<br />

Sie saß von 1949 bis 1953 und ab 1957 (für die SPD) bis zu<br />

ihrem Tod 1969 im Deutschen Bundestag.<br />

Die Dauerausstellung im Haus der Geschichte in Bonn<br />

zeigt unter anderem die schlichten Holztische und -stühle,<br />

an denen der Parlamentarische Rat in Bonn tagte, um<br />

das Grundgesetz zu formulieren. Dorthin gelangt man<br />

vom Ringhotel Haus Oberwinter in Remagen in weniger<br />

als einer halben Stunde Fahrtzeit mit dem Auto. Die Parlamentshistorische<br />

Ausstellung des Deutschen Bundestages<br />

im Deutschen Dom am Berliner Gendarmenmarkt informiert<br />

anschaulich über die Geschichte des deutschen<br />

Parlamentarismus. Vom Ringhotel Seehof in Berlin ist es<br />

nicht weit dorthin, der Eintritt ist frei.

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