Heimat & Genuss 01/23

Im Ruhrgebiet ist
es mit dem Rad nie
weit bis zur nächsten
Zeche, Kokerei
oder einer anderen
Sehenswürdigkeit.
Mit dem Rad durchs Ruhrgebiet
Kaum eine Region lässt sich so gut mit dem Fahrrad kennenlernen wie das Ruhrgebiet. Es ist
gut erschlossen, und viele Sehenswürdigkeiten, wie etwa die 27 Ankerpunkte der „Route Industriekultur“,
lassen sich von den Ringhotels aus entdecken. Vor allem aber: Die Landschaft
ist wesentlich grüner als gedacht!
Das Ruhrgebiet, das Revier, der Pott – mehr als
ein Jahrhundert lang bildete die Region das
größte zusammenhängende Industriezentrum
Europas. Die Erfindung der Dampfmaschine
hatte daran ganz wesentlichen Anteil.
Mit ihrer Hilfe konnten tiefe Schächte ins Gestein
getrieben werden, um an die darunterliegenden Kohleflöze
zu gelangen. Gleichzeitig konnte man mit maschineller
Kraft das in die Gruben eindringende Grundwasser abpumpen.
Zudem ermöglichten es dampfbetriebene Aufzüge,
Bergleute unter Tage zu bringen und die Kohlenwagen nach
oben zu befördern. Die so gewonnene Kohle eignete sich
wiederum für die Verkokung, denn nur mit Koks ließ sich damals
Eisenerz einschmelzen und zu Stahl weiterverarbeiten.
Den benötigte man in großen Mengen, um etwa den Ausbau
des Eisenbahnnetzes sowie den Schiffs- und Maschinenbau
voranzutreiben. Kohle und Stahl haben das Ruhrgebiet
nachhaltig geprägt.
Die Folgen für die Umwelt waren gravierend, doch die Natur
hat sich zum Glück dank vielfältiger Anstrengungen längst
wieder erholt. Heute bestimmt der Dienstleistungssektor
das Wirtschaftsgeschehen. Und wo früher unter Tage „malocht“
wurde, wird heute in Universitäten, Fachhochschulen
und Technologieparks gelehrt und geforscht. Mehr als 3.000
Industriedenkmäler, 200 Museen und zahlreiche Theater,
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