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VERANSTALTUNGEN - Gemeinde Fohnsdorf

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20<br />

Öffentlichkeits-Ausschuss<br />

Bedarfsorientierte Mindestsicherung<br />

Nach langem Tauziehen wird in Österreich die Bedarfsorientierte Mindestsicherung (BMS)<br />

eingeführt und damit die Sozialhilfe ersetzt.<br />

Mit 1. 9. 2010 gibt’s die Mindestsicherung in Wien, Niederösterreich und Salzburg,<br />

die restlichen Bundesländer folgen bis 1. 1. 2011.<br />

Wer hat Anspruch auf die<br />

Mindestsicherung?<br />

Bevor man die Mindestsicherung<br />

bekommt, muss das eigene<br />

Vermögen aufgebraucht<br />

werden, bis nur mehr 3.720<br />

Euro übrig sind.<br />

Ausnahmen sind die als Hauptwohnsitz<br />

genutzte Eigentumswohnung<br />

und die Wohnungseinrichtung.<br />

Wer ein Auto besitzt,<br />

muss dieses verkaufen – außer<br />

das Gefährt ist berufs- bzw. behinderungsbedingt<br />

notwendig.<br />

Anspruch haben Personen, die<br />

� hilfsbedürftig sind und ihren<br />

Hauptwohnsitz bzw. ihren<br />

dauernden Aufenthalt in Österreich<br />

haben<br />

� deren jeweiliger Bedarf nicht<br />

durch eigene Mittel gedeckt<br />

werden kann<br />

� und bei denen Bereitschaft<br />

zum Einsatz der eigenen Arbeitskraft<br />

besteht<br />

Ausnahmen: Folgende Personen<br />

müssen nicht arbeitsbereit<br />

sein: Personen, die<br />

a) das Regelpensionsalter erreicht<br />

haben<br />

b) Betreuungspflichten für Kinder<br />

haben, welche ihr 3. Lebensjahr<br />

noch nicht vollendet<br />

haben, sofern keine geeignete<br />

Betreuungsmöglichkeit vorhanden<br />

ist<br />

c) Betreuungsleistung gegenüber<br />

Angehörigen haben,<br />

welche ein Pflegegeld mindestens<br />

der Stufe 3 beziehen<br />

d) die Sterbebegleitung oder Begleitung<br />

von schwerstkranken<br />

Kindern leisten<br />

e) die in einer bereits vor Vollendung<br />

des 18. Lebensjahres<br />

begonnen und zielstrebig verfolgten<br />

Erwerbs- oder Schulausbildung<br />

stehen (ein Studium<br />

zählt hier nicht dazu).<br />

So viel Geld bekommen Sie<br />

� Die Mindestsicherung besteht<br />

aus 2 Teilen: 558 Euro Grundbetrag<br />

und 186 Euro Wohnkostenanteil<br />

pro Monat. Zusammen<br />

sind das 744 Euro.<br />

� Paare bekommen den 1,5-fachen<br />

Betrag: 1.116 Euro.<br />

� für Kinder gibt es jeweils 134<br />

Euro, ab dem 4. Kind 112<br />

Euro.<br />

Die Bundesländer können zusätzlich<br />

Ergänzungsleistungen<br />

auszahlen, z.B. wenn die tatsächlichen<br />

Wohnkosten höher<br />

sind. Einkommen, Arbeitslosengeld,<br />

Unterhaltszahlungen u. ä.<br />

werden jeweils angerechnet und<br />

reduzieren den Anspruch.<br />

Wo beantragen Sie die<br />

Mindestsicherung?<br />

Die Mindestsicherung kann – je<br />

nach Bundesland – bei Bezirkshauptmannschaften,<strong>Gemeinde</strong>ämtern<br />

oder Magistraten beantragt<br />

werden. Zusätzlich können<br />

Anträge auch bei den Geschäftsstellen<br />

des Arbeitsmarktservice<br />

(AMS) abgegeben werden.<br />

Für grundlegende Fragen zur<br />

Mindestsicherung können Sie<br />

kostenlos das Sozialtelefon des<br />

Sozialministerium unter 0800/<br />

20 16 11 werktags zwischen 9<br />

und 16 Uhr kontaktieren.<br />

Beispiele<br />

Beispiel 1: Alleinerzieherin,<br />

Teilzeitjob, 2 Kinder<br />

Frau K. ist alleinerziehende<br />

Mutter von 2 Kindern und erhält<br />

für diese vom Vater 250 Euro<br />

Unterhalt im Monat. Da sie sich<br />

allein um die Kinder kümmern<br />

muss, kann sie nur eine schlecht<br />

bezahlte 20 Stunden Stelle annehmen<br />

und verdient 550 Euro<br />

im Monat.<br />

Sie hat Anspruch auf die Mindestsicherung<br />

samt Wohnkostenanteil<br />

(744 Euro + 134 Euro +<br />

134 Euro = 1.012 Euro), abzüglich<br />

Unterhaltszahlungen und<br />

Gehalt (250 Euro + 550 Euro =<br />

800 Euro). Sie bekommt daher<br />

212 Euro BMS (1.012 Euro - 800<br />

Euro) pro Monat.<br />

Beispiel 2: Familie mit<br />

3 Kindern, Alleinverdiener<br />

Herr F. ist Vater von 3 Kindern<br />

und arbeitet Vollzeit für 1.300<br />

Euro pro Monat. Seine Frau ist<br />

zu Hause bei den Kindern und<br />

bezieht kein Einkommen.<br />

Familie F hat Anspruch auf die<br />

Mindestsicherung samt Wohnkostenanteil<br />

(1.116 Euro + 3 mal<br />

134 Euro = 1.518 Euro, abzüglich<br />

1.300 Euro Einkommen des<br />

Mannes. Die Familie bekommt<br />

daher 218 Euro Mindestsicherung<br />

pro Monat.

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