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Ist das Gottes Wille?

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knüpfen (lesen Sie dazu den Beitrag<br />

„Kastrationen – die einzige Lösung“).<br />

In den nächsten Tagen bekomme ich<br />

immer wieder aktuelle Informationen<br />

über die Fortschritte der Arbeiten am<br />

Haus, über die Gespräche, die Wolfgang<br />

in verschiedenen Tierheimen ge-<br />

führt hat, und auch über den Stand<br />

der Dinge in der Stadt Baja. Dort soll<br />

die Hundefängeranlage privatisiert werden.<br />

Das heißt: Ein Unternehmer „löst“<br />

für einen Bruchteil des Geldes, <strong>das</strong> ein<br />

Hundefänger kostet, <strong>das</strong> Problem der<br />

Streuner- und Abgabetiere. Dies wollen<br />

wir natürlich um jeden Preis verhindern,<br />

denn <strong>das</strong> ist keine Lösung, sondern<br />

kommerzielles Abschlachten von Tieren<br />

unter Ausschluss der Öffentlichkeit!<br />

Aber nicht nur diese Dinge klingen in den<br />

Telefonaten mit, die ich täglich mit den<br />

Aufbauhelfern und mit meinem Mann<br />

führe, sondern auch die ganz persönliche<br />

Betroffenheit jedes Einzelnen, der wieder<br />

ein schwer krankes Tier oder einen toten<br />

22<br />

Streuner am Straßenrand gesehen hat.<br />

Nach erfolgreichem Aufbau des Hauses<br />

und vielen Gesprächen steht dann am<br />

Wochenende für alle Helfer die Rückreise<br />

nach Deutschland an. Am Abend vor<br />

der Abreise ruft mein Mann mich an und<br />

fragt: „Was soll ich machen? Ich habe hier<br />

zwei Tiere, die mit Sicherheit sterben<br />

werden, wenn ich sie in Ungarn lasse.“ Es<br />

sind der wieder erkrankte Rex, von dem<br />

der Arzt in Budapest sagte, <strong>das</strong>s er transportfähig<br />

sei, und ein kleiner Hund aus<br />

dem Tierheim Székesfehérvár, der nicht<br />

nur krank ist, sondern auch sehr schwer<br />

gebissen wurde. Außerdem hat uns eine<br />

Bekannte aus Szentes schon vor einiger<br />

Zeit um Hilfe für zwei Tiere gebeten.<br />

Das sind insgesamt also vier Tiere, die<br />

wir hier in Deutschland erst einmal nicht<br />

in einem Tierheim unterbringen können,<br />

weil sie schwer krank sind und eine<br />

„Rund um die Uhr“-Betreuung benötigen.<br />

Mit den beiden aus Szentes hatte<br />

ich gerechnet, aber nicht noch mit zwei<br />

zusätzlichen Hunden. Sollte ich Nein<br />

sagen? Lass sie in Ungarn und sterben?<br />

Ich fragte mich schon, ob ich in der<br />

Lage sein würde, diesen Tieren zu helfen.<br />

Es war mir klar, <strong>das</strong>s sie es bei uns<br />

vielleicht nicht schaffen und sterben<br />

würden. Konnte ich eine solche Ver-<br />

Oder die Sache<br />

mit der Tierheimleiterin,<br />

deren Tierheim<br />

mein Mann<br />

besucht hat. Sie<br />

weigert sich,<br />

zu kastrieren,<br />

weil sie dann<br />

angeblich die<br />

Tiere nicht mehr<br />

vermitteln kann.<br />

Dafür gibt es<br />

bei ihr unzählige<br />

Welpen, Futter<br />

für die Tiere hat<br />

sie aber nicht!<br />

antwortung übernehmen? Würde ich<br />

die Belastung seelisch aushalten? Die<br />

Nachtwachen bei einem kranken Tier,<br />

von dem man nicht weiß, ob es überlebt.<br />

Das Warten auf eine Nachricht<br />

vom Tierarzt, ob die Operation geglückt<br />

ist. Die unzähligen Fahrten zu Tierärzten<br />

und Kliniken und die Versorgung<br />

der Tiere ... Bitte verzeihen Sie mir, aber<br />

ich habe wirklich gezögert. Viele Dinge<br />

sind mir in sehr kurzer Zeit durch<br />

den Kopf gegangen. Viele Pflegetiere<br />

habe ich auch schon sterben sehen...<br />

Dann aber stand meine Antwort fest:<br />

„Bring sie erst einmal alle mit und dann<br />

sehen wir weiter!“ Nun musste ich ganz<br />

schnell klären, wo und wie ich bei uns zu

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