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Die Sprache der Götter – Sanskrit als Schlüssel zu den Mysterienlehren (Judith M. Tyberg) – Leseprobe

Die Sprache der Götter – Sanskrit als Schlüssel zu den Mysterienlehren (Judith M. Tyberg). Die Autorin führt den Liebhaber des Sanskrit sehr anschaulich in die Zeichen dieser edlen Sprache ein – das Devanâgarî. Darüber hinaus erläutert sie über 500 Sanskritausdrücke aus den Standardwerken von Helena Petrowna Blavatsky, Gottfried von Purucker und William Q. Judge. Die Erkenntnisse, die aus diesem Wissen gezogen werden können, sind fundamental. Da das Sanskrit der Garant für die Reinheit der tiefsten Mysterienlehren ist, erwarten den Leser Einblicke in kausale Welten, die unserem Dasein Sinn und Erfüllung geben. https://www.esoterische-philosophie.de/sanskrit-die-sprache-der-goetter.html

Die Sprache der Götter – Sanskrit als Schlüssel zu den Mysterienlehren (Judith M. Tyberg).
Die Autorin führt den Liebhaber des Sanskrit sehr anschaulich in die Zeichen dieser edlen Sprache ein – das Devanâgarî. Darüber hinaus erläutert sie über 500 Sanskritausdrücke aus den Standardwerken von Helena Petrowna Blavatsky, Gottfried von Purucker und William Q. Judge. Die Erkenntnisse, die aus diesem Wissen gezogen werden können, sind fundamental. Da das Sanskrit der Garant für die Reinheit der tiefsten Mysterienlehren ist, erwarten den Leser Einblicke in kausale Welten, die unserem Dasein Sinn und Erfüllung geben.

https://www.esoterische-philosophie.de/sanskrit-die-sprache-der-goetter.html

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Die Sprache der Götter

Sanskr.it als Schlüssel zu

den Mysterienlehren

Judith M. Tyberg


Judith M. Tyberg

Die Sprache der Götter.

Sanskṛit als Schlüssel zu den Mysterienlehren.

2. Auflage 2014

ISBN 978-3-924849-65-8 (Paperback-Ausgabe)

ISBN 978-3-924849-66-5 (Hardcover-Ausgabe)

Titel der Originalausgabe:

Sanskrit Keys to the Wisdom Religion

Übersetzung der englischen Originalausgabe

Herausgeber und Lektorat: Bärbel Ackermann

Übersetzung: Dr. Hans-Joachim Ritz

Bearbeitung: Dietmar Hepper

© 2012 Die Theosophische Gesellschaft Point Loma – Covina, USA,

„Esoterische Philosophie“ e. V., Nationale Hauptstelle, Hannover.

www.Theosophische-Gesellschaft.de

Alle Rechte vorbehalten.

Design, Umschlag: Matthias Winter

Satz: Dr. Heidrun Bethge

Herstellung: Books on Demand GmbH, Norderstedt

Printed in Germany

Verlag Esoterische Philosophie GmbH, Hannover

www.Esoterische-Philosophie.de


Sanskr.it als Schlüssel

zu den Mysterienlehren

Judith M. Tyberg



Inhalt

Abschnitt I: Einleitungen und Biografie 9

Widmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Die Sprache der Götter . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11

Theosophische Universität Point Loma* . . . . . . . . . . . . . 12

Judith M. Tyberg – Biografie . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Vorwort von Judith M. Tyberg . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Abschnitt II: Über das Sanskṛit 17

Einführung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

Geschichte, Entwicklung und Charakter des Sanskṛit . . . . . . . 25

Sanskṛit-Regeln und Leitfaden . . . . . . . . . . . . . . . .43

Abschnitt III: Das Meer der Theosophie 59

William Quan Judge* . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

Vorwort zum Meer der Theosophie* . . . . . . . . . . . . . . . 65

Das Meer der Theosophie – Inhaltsverzeichnis*. . . . . . . . . . .66

Sanskṛit-Ausdrücke aus Das Meer der Theosophie . . . . . . . . . 67

Lektion 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67

Lektion 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .77

Lektion 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85

Index zu den Lektionen 1 – 3 . . . . . . . . . . . . . . . . .95


6

Abschnitt IV: Die Stimme der Stille 97

Helena Petrowna Blavatsky – Leben und Werk* . . . . . . . . . 101

H. P. Blavatsky: Vorwort zu Die Stimme der Stille* . . . . . . . . 105

Die Stimme der Stille – Inhaltsverzeichnis* . . . . . . . . . . . 109

Sanskṛit-Ausdrücke aus Die Stimme der Stille . . . . . . . . . . 111

Lektion 4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111

Lektion 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121

Lektion 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130

Lektion 7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140

Index zu den Lektionen 4 – 7 . . . . . . . . . . . . . . . . 153

Abschnitt V:

Grundlagen der Esoterischen Philosophie 157

Prof. Dr. Gottfried von Purucker* . . . . . . . . . . . . . . 159

Vorwort des Herausgebers der deutschen Ausgabe*. . . . . . . . 164

Grundlagen der Esoterischen Philosophie – Inhaltsverzeichnis* . . . . 168

Sanskṛit-Ausdrücke aus Grundlagen der Esoterischen Philosophie . . . 173

Lektion 8 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173

Lektion 9 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179

Lektion 10 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195

Index zu den Lektionen 8 – 10. . . . . . . . . . . . . . . . 208

Abschnitt VI: Die Geheimlehre 211

Helena Petrowna Blavatsky* . . . . . . . . . . . . . . . . 213

100 Jahre Die Geheimlehre – Vorwort des deutschen Herausgebers* . 215

H. P. Blavatsky: Vorrede zur 1. englischen Auflage* . . . . . . . 218

Die Geheimlehre – Inhaltsverzeichnis*. . . . . . . . . . . . . 221

Sanskṛit-Ausdrücke aus Die Geheimlehre . . . . . . . . . . . 223

Lektion 11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 223

Lektion 12 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234

Index zu den Lektionen 11 – 12 . . . . . . . . . . . . . . . 245


7

Abschnitt VII: Lesen und Schreiben des Sanskṛit 247

Sanskṛit-Leselektionen und Übersetzung . . . . . . . . . . . 249

Leselektion 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 250

Keine Religion ist höher als die Wahrheit . . . . . . . . . . . . . . 250

Om Tat Sat – Om jene grenzenlose Wahrheit und Wirklichkeit . . . . . 251

Leselektion 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253

Ich bin wahrhaftig das Grenzenlose . . . . . . . . . . . . . . . . 253

Om der Diamant-Träger Hum . . . . . . . . . . . . . . . . . . 254

Leselektion 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 257

Was für einen Körper ein göttliches Wesen auch immer ersehnt . . . . . 257

Om das Juwel im Lotus Hum . . . . . . . . . . . . . . . . . . 258

Leselektion 4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 260

Ich bin das universale SELBST . . . . . . . . . . . . . . . . . . 260

Das universale SELBST . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 261

Leselektion 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 264

Wahrheit ist das Licht der Welt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 264

So habe ich gehört . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265

Leselektion 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 267

Gesegnet seist du! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 267

Ein Juwel kommt zusammen mit einem Juwel . . . . . . . . . . . . 268

Das Devanâgarî-Alphabet . . . . . . . . . . . . . . . . . 270

Lektionen zum Schreiben der Devanâgarî . . . . . . . . . . . 271

Ein buddhistischer Mahâyâna-Text . . . . . . . . . . . . . . 286

Gesamtindex 291

* Die mit einem Stern gekennzeichneten Beiträge sind Ergänzungen

des Herausgebers der deutschen Ausgabe



Dr. Judith M. Tyberg

17.05.1902 – 03.10.1980

M. A., M. Th., Ph. D.

Theosophical University, Point Loma, California;

Studium der Theosophie, Sanskṛit und Orientalische Religion

und Philosophie. M. A., Benares Hindû University, India

(Indische Religion und Philosophie).


Judith M. Tyberg – Biografie

Judith M. Tyberg hat das Lehren zu ihrer Lebensaufgabe gemacht.

Sie wurde an der Râja Yoga School erzogen und studierte an der

Theosophical University, Point Loma, Kalifornien, mit einem speziellen

Studium in Sanskrit bei Prof. Dr. Gottfried von Purucker.

Sie wurde Vizerektorin der Râja Yoga School (1932 – 1935) und Studiendekanin

an der Theosophical University (1937 – 1945), wo sie

Professorin für Sanskṛit und östliche Religionen war. Ihre Grade

von jener Institution sind M. A. und Ph. D.

1945 gründete sie das Sanskṛit Center and Bookshop in Gwendale,

Kalifornien. Ein dreijähriges Stipendium führte sie an die Benares

Hindû University, wo sie Sanskṛit, Pâli, indische Religion und

Philosophie und Kulturgeschichte Indiens studierte. In indischer

Religion und Philosophie erhielt sie von jener Universität den Master-Grad.

Während ihres Aufenthalts in Indien verbrachte sie sechs

Monate im Âshram Śrî Aurobindos, des großen Weisen des modernen

Indiens.

Von 1950 bis 1952 war sie Professorin für Sanskṛit und östliche

Religionen an der American Academy of Asian Studies in San Francisco

und gab auch Vorlesungen an der Stanford University und am

San Francisco State College.

1953 wurde sie Gründungsdirektorin des East West Cultural Center

in Los Angeles, eines religiös-pädagogischen Zentrums, an dem

sie zwanzig Jahre lang eine Schule für begabte Kinder von der ersten

Klasse bis zur High School leitete und auch lehrte und Vorlesungen

über Sanskṛit, Pâli, Hindi, indische Religionen, Yoga und vergleichende

Religionswissenschaft hielt.

1967 und 1972 war sie wieder in Indien, führte dort Forschungen

durch und hielt Vorlesungen. 1973 wurde sie Professorin für Sanskṛit

und indische Religion, Philosophie und Literatur am College of


14

Die Sprache der Götter · Abschnitt I

Oriental Studies in Los Angeles, Kalifornien, und 1974 wurde sie

an die Field Faculty for Graduate Studies der Goddard University

in Plainsfield, Vermont, berufen.

Zu ihren veröffentlichten Büchern zählen: First Lessons in Sanskṛit

Grammar and Reading und The Language of the Gods.

Theosophische Universität Point Loma,

San Diego, Kalifornien

Hier wuchs Judith M. Tyberg auf und studierte unter

Prof. Dr. Gottfried von Purucker Sanskṛit und östliche

Religionen. Von 1932 bis 1935 war sie Vizerektorin der

Râja-Yoga-Schule. Von 1937 bis 1945 war sie Studiendekanin

an der Theosophischen Universität.


Vorwort von Judith M. Tyberg

Vor einigen Jahren führte mich ein starker Wunsch und Wille, Die

Geheimlehre von Helena Petrowna Blavatsky vollständiger zu verstehen,

zum Studium des Sanskṛit. Die Ergebnisse waren für mich die

Jahre hindurch so befriedigend, dass ich die Früchte dieses tiefen

und doch freudvollen Studiums mit anderen teilen wollte. Daher

habe ich dieses Buch vorbereitet und geschrieben, um für andere

Freunde der Wahrheit die schöne und doch mitunter schwierige

Sanskṛit-Terminologie zu klären, die in nahezu der gesamten theosophischen

und okkulten Literatur so reichlich zu finden ist. Der

Inhalt dieser Seiten ist das Ergebnis mehrjähriger spezieller Studien

und Unterweisungen unter Prof. Dr. Gottfried von Purucker und

eigener Erfahrungen damit, diese Sanskṛit-Wörter, von denen jedes

einzelne ein Symbol für etwas Wahrheit ist, anderen zu lehren und

zu erklären.

Schüler, die diesen philosophischen Sanskṛit-Kurs an der Theosophischen

Universität oder in anderen theosophischen Zentren in

Europa absolviert haben, haben festgestellt, dass dieses Studium der

mystischen Sanskṛit-Ausdrücke die intuitive Wahrnehmung weckt

und die Tür öffnet zu einem umfassenderen Verstehen der esoterischen

Wahrheiten der Alten Weisheit, die jetzt Theosophie genannt

wird. Meine Hoffnung ist, dass dieses Buch es vielen anderen

ermöglicht, diese Sanskṛit-Schlüsselwörter zu verstehen, sodass sie

ihrerseits ein wenig mehr von dem mystischen Wissen der Geheimlehre

entschleiern mögen.

Allen, die so bereitwillig bei der Vorbereitung dieses Buches geholfen

haben, und jenen, die wertvolle Anregungen und Ratschläge gegeben

haben, möchte ich meinen Dank und meine Anerkennung

aussprechen.

Theosophische Universität, 6. August 1940

Judith M. Tyberg



Sanskṛit-Regeln und Leitfaden

Regeln der Aussprache, Rechtschreibung,

Ableitung und Kombination

Allgemeine Regeln der Aussprache

Das Devanâgarî-Alphabet

Vokale:

a â ý i î

u û ṛi ṛî ß

lṛi ℄ lṛî Ð e ai

o au anusvâra (aṃ, an¯) visarga ḥ

Gutturale (Kehllaute):

ka kha à ga gha ṅa

Palatale (Gaumenlaute):

cha chha ja jha  ña Æ

Zerebrale (Zungengaumenlaute):

ṭa Ø ṭha Ì ḍa ḍha ṇa Ò

Dentale (Zahnlaute):

ta Û tha Ï da dha na Å

Labiale (Lippenlaute):

pa Ô pha È ba bha ma Ñ

Halbvokale:

ya Ý ra Ö la Ð wa oder va Ú

Sibilanten und Aspiraten (Zischlaute und Hauchlaute):

śa sha Ë sa × ha


44 Die Sprache der Götter · Abschnitt II

Im sanskṛitischen Devanâgarî-Alphabet gibt es neunundvierzig

Buchstaben, während das englische Alphabet nur sechsundzwanzig

umfasst (das lateinische dreiundzwanzig, das deutsche dreißig,

d. Ü.). So ist leicht einzusehen, dass für die Transliteration der

Devanâgarî-Buchstaben oder des Sanskṛittextes ins Englische (oder

Deutsche, d. Ü.) zusammen mit den englischen Buchstaben verschiedene

Zeichen benutzt werden müssen, um den Mangel an

korrespondierenden englischen Buchstaben zu kompensieren. Diese

diakritischen Zeichen oder Symbole über oder unter den Buchstaben

werden benutzt, um die verschiedenen Sanskṛitbuchstaben

voneinander zu unterscheiden. Es ist daher ein wirklicher Rechtschreibfehler,

beim Transliterieren von Sanskṛitbuchstaben die verschiedenen

diakritischen Zeichen wegzulassen. Ein solches falsches

Buchstabieren kann zur Fehlübersetzung eines Wortes führen. Zum

Beispiel bedeutet Râja mit â (langem a) in der ersten Silbe „König“,

während Raja mit a (kurzem a) in der ersten Silbe „Staub“ bedeutet.

Korrekte Schreibung wird zu richtiger Aussprache führen, denn

wenn der Klang eines jeden Buchstaben einmal erlernt ist, kann

das so erlangte Wissen auf die Aussprache jedes Sanskṛitwortes angewandt

werden. Es ist leichter, die Sanskṛitaussprache zu lernen als

die englische, denn während die Konsonanten und Vokale im Englischen

je nach ihrer Zusammenstellung verschiedene Laute hervorbringen,

hat im Sanskṛit jeder Vokal und jeder Konsonant immer

den gleichen Laut.

Die ursprüngliche Aussprache der Sanskṛitwörter ist heute

nicht vollständig bekannt. Damit alle Theosophen und Schüler

des Okkultismus ein einheitliches System der Aussprache von

Sanskṛitausdrücken lernen und annehmen können, ist es daher

wichtig, die folgenden Regeln zu beachten, die Dr. G. von


Sanskṛit-Regeln und Leitfaden 45

Purucker, Professor des Sanskṛit, selbst benutzt und seine Schüler

gelehrt hat. ∗

Es gibt keine starke Betonung von Silben, sondern gewöhnlich nur

eine sehr leichte „Tendenz“ zur Wurzel des Wortes. In allen Lektionen

über Sanskṛitausdrücke und ihre Bedeutungen, die in diesem

Buch angeboten werden, werden durchweg die Wortwurzeln angegeben,

sodass ein Schüler leicht entscheiden kann, wo die leichte

Betonung des Wortes gesetzt werden sollte. Alle anderen Silben

des Wortes sollten deutlich ausgesprochen werden. Die Endsilbe

eines Substantivs sollte niemals betont werden. Beachten wir, dass

Zirkumflex-Akzente, Punkte und andere diakritische Zeichen nicht

Betonungszeichen sind, sondern, wie oben ausgeführt, nur benutzt

werden, weil es in unserem Alphabet nicht genug Buchstaben gibt,

um allen neunundvierzig Buchstaben des Sanskṛitalphabets ein Gegenstück

zu liefern. Es gibt kein Zeichen der Akzentuierung oder

Betonung, das auf Sanskṛitwörter gesetzt wird. ∗∗

Wenn mehrere Konsonanten zusammenkommen, sprechen Sie diese

Konsonanten und den darauffolgenden Vokal in einer Silbe oder

einem Laut aus. Sprechen Sie diese Konsonanten nicht, indem Sie

Vokale zwischen sie setzen. So muss in ´Ksha-tri-ya ∗∗∗ ksha ein Laut

sein (nicht ka-sha). Sprechen Sie zum Beispiel das ksh wie im englischen

buckshot aus. In ´Dhyâ-ni muss dhyâ ein Laut sein (nicht

∗ Siehe auch: Gottfried von Purucker: Esoterische Philosophie – Wörterbuch.

Hannover, 1990, S. 17–25 (d. Ü.).

∗∗ Weitere Hinweise auf die Betonung, die bestimmten Silben von

Sanskṛitwörtern gegeben wird, werden in den Abschnitten über Kombinationsregeln

und Vokalwechsel erwähnt.

∗∗∗ Das Akzentzeichen, das hier vor ksha (also vor der zu betonenden Silbe,

d. Ü.) und in anderen Worten benutzt wurde, wurde eingesetzt, damit man

entscheiden kann, wo die leichte Tendenz platziert werden sollte. Wohlgemerkt,

es gibt keinen starken Akzent.


126 DieSprachederGötter·AbschnittIV

Âtma-jñânin

ýÑÅÅû

ÛÚÅÅû

Tattva-jñânin

Âtma-jñânin ist der „göttliche Selbst-Erkenner“; eine Zusammensetzung

aus Âtman, der Göttlichkeit des Menschen, und jñânin,

dem Erkenner, von der Verbwurzel jñâ – erkennen. Einer, der die

Göttlichkeit in sich erkannt hat oder ihr von Angesicht zu Angesicht

gegenübergetreten ist, ist ein Âtma-jñânin. Tattva-jñânin

ist einer, der die abstrakten kosmischen Essenzen oder Prinzipien

kennt und versteht, aus denen alles in diesem Universum entspringt.

Tattva bedeutet wörtlich die „Das-heit“ eines Dings, von

tat –dasundtva, einem Substantivsuffix.

Jñâna

Ajñâna

Avidyâ

Å

Å

Ú

Jñâna bedeutet „Weisheit“ oder „Wissen“;

abgeleitet von der Verbwurzel jñâ –

wissen. Ajñâna bedeutet „Nicht-Wissen“,

„Unwissenheit“, das heißt Abwesenheit

von Wissen über die inneren Wahrheiten

des Lebens. Avidyâ bedeutet auch „Unwissenheit“, Unkenntnis

über universale Wahrheiten; eine Zusammensetzung aus a –nicht

und vidyâ – Weisheit, abgeleitet von der Verbwurzel vid – verstehen,

wissen. Avidyâ wird als eine der Wurzelursachen des Bösen

und des Leidens angesehen und dafür, dass ein Mensch der Diener

unbekannter Kräfte von zerstörerischer Natur bleibt.

Pâramitâ ÔÖÑÛ

Eine Pâramitâ ist eine „Tugend“, eine „Vervollkommnung“; eine

Zusammensetzung aus pâram, der Akkusativform von pâra –jenseits,

ferneres Ufer oder äußerste Reichweite, und ita, dem Partizip

Perfekt der Verbwurzel i – gehen; daher „darüber hinausgegangen“

oder „Vervollkommnung erreicht habend“. Die Pâramitâs

sind Ideale spiritueller Vervollkommnung, die der Wegweiser des

nach Selbstverwirklichung oder Âtma-vidyâ Strebenden sein können.

Die sieben Pâramitâs oder die sieben wunderbaren Tugenden


Sanskṛitausdrücke aus Die Stimme der Stille 127

werden die „sieben Schlüssel zu den Pforten des Wissens oder der

Weisheit“ genannt.

Diese sieben Schlüssel sind:

Dâna Å

„der Schlüssel der Barmherzigkeit und unsterblichen Liebe“. ∗ Abgeleitet

von der Verbwurzel dâ – geben. Das Erringen dieser Tugend

erfordert nicht nur materielle Mildtätigkeit, sondern liebevolles

Mitgefühl, Sympathie, Bruderschaft und jene göttliche Liebe,

jenes göttliche Mitleid, das erleuchtete Initiierte ähnlich den Buddhas

dazu bringt, sich völlig dem Dienst an der Welt hinzugeben,

anstatt in die erhabene Seligkeit und den Frieden Nirvâṇas einzugehen.

Śîla ÁÐ

„der Schlüssel der Harmonie in Wort und Tat, der Schlüssel, der

Ursache und Wirkung in der Waage hält und keinen weiteren

Raum für karmische Tätigkeit lässt“. Abgeleitet von der Verbwurzel

śîl – dienen, ausüben. Wer Śîla erlangen will, muss Einfachheit,

Freundlichkeit, Selbstbeherrschung und Selbstaufopferung üben,

bis sogar die Gegensätze von Gut und Böse verschwinden und es

nur noch spontanes harmonisches Verhalten gibt. Eine edle Tat ohne

Gedanken an Belohnung ist harmonisch und hilft daher dabei,

einen Menschen von den Banden irdischen Karmans zu befreien.

Kshânti ÜÛ

„die sanfte Geduld, die nichts erschüttern kann“. Abgeleitet von der

Verbwurzel ksham – geduldig sein. Wer die Essenz von Kshânti erlangen

will, muss Geduld pflegen, Nachsicht mit äußeren Umständen

und den Stimmungen anderer üben, Seelenstärke im Umgang

∗ Die in dieser Beschreibung der Pâramitâs zitierten Textabschnitte sind

H. P. Blavatskys eigene Worte in Die Stimme der Stille, Fragment III, S. 85 f.


128 DieSprachederGötter·AbschnittIV

mit dem eigenen Selbst aufbringen und Furcht und Zweifel, zwei

Feinde der Geduld, gänzlich ersterben lassen.

Virâga ÚÖ

„Gleichmütigkeit in Freude und in Schmerz, die Illusion besieget

ist und wahrgenommen Wahrheit wird allein“. Eine Zusammensetzung

aus vi –ohneundrâga – Leidenschaft, Wunsch, abgeleitet

von der Verbwurzel raj – glühen, erregt sein. Wer Virâga meistern

will, muss Versuchungen, die Illusionen der Materie, die sinnlichen

Wünsche, das launische Gemüt und das unstete Herz überwinden

und eins mit der Wirklichkeit werden. Diese Pforte wird das „Tor

des Gleichgewichts“ genannt, weil sie das letzte Ringen zwischen

dem Höheren und dem Niederen, dem Wirklichen und dem Unwirklichen

darstellt.

Vîrya ÚÁÝ

„die unerschrockene Energie, die ihren Weg zu überirdischer

WAHRHEIT aus dem Schlamm irdischer Lügen erkämpft“. Abgeleitet

von vîr – mächtig oder mutig sein. Diese Tugend erfordert

mehr als rein äußerliche Hingabe. Selbstkontrolle und Beharrlichkeit

beim Reinhalten von Herz und Gemüt sowie eine ruhmreiche

und standhafte Anstrengung, der Menschheit Wahrheit zu bringen,

sind unerlässlich.

Dhyâna ÝÅ

„Meditation“, „spirituelles Nachsinnen“; abgeleitet von der Verbwurzel

dhyai – meditieren. Wahres Dhyâna bedeutet ein Gemüt

und ein Herz, die in reinem Wissen und reiner Erleuchtung baden

und frei von den Anziehungen der niederen und trügerischen Welt

sind. Die Dhyâna-Pforte ist eine, deren „goldenes Tor, wenn es einmal

geöffnet ist, den Narjol führet hin zum Königreich des ewigen

Sat und seiner unaufhörlichen Kontemplation“.


Sanskṛitausdrücke aus Die Stimme der Stille 129

Prajñâ Ô»

Wahre Weisheit; Weisheit, die das Resultat von Selbstverwirklichung

ist; jene Intelligenz und unterscheidende Kraft, die das Höhere

Selbst klar reflektieren; oder mit den Worten der Buddhisten

„göttliche Intuition“; abgeleitet von der Verbwurzel jñâ –verstehen,

wissen, und der Präposition pra – vorher; daher „Vorherwissen“.

Der Schlüssel zu Prajñâ macht „aus einem Menschen . . .

einen Gott, einen Bodhisattva, einen Sohn der Dhyânins“.

„Solcherart die goldenen Schlüssel zu den Pforten sind.“


270 Die Sprache der Götter · Abschnitt VII

Das Devanâgarî-Alphabet

Variationen in der Bildung der Devanâgarî-Buchstaben sind in

Handschriften und Druckschriftsätzen zu finden.


LektionenzumSchreibenderDevanâgarî

Das Devanâgarî-Alphabet

Vokale:

a â ý i î

u û ṛi ṛî ß

lṛi ℄ lṛî Ð e ai

o au anusvâra (aṃ, an¯) visarga ḥ

Gutturale (Kehllaute):

ka kha à ga gha ṅa

Palatale (Gaumenlaute):

cha chha ja jha  ña Æ

Zerebrale (Zungengaumenlaute):

ṭa Ø ṭha Ì ḍa ḍha ṇa Ò

Dentale (Zahnlaute):

ta Û tha Ï da dha na Å

Labiale (Lippenlaute):

pa Ô pha È ba bha ma Ñ

Halbvokale:

ya Ý ra Ö la Ð wa oder va Ú

Sibilanten und Aspiraten (Zischlaute und Hauchlaute):

śa sha Ë sa × ha


Gesamtindex 293

A

Abhaya

Furchtlosigkeit ............. 231

Absolute, das

Brahman ................ 68

Âchârya

spirituellerFührer ............ 93

Adept

heiligerMensch ............ 112

der höchsten Ordnung, Mahâtman 71

Adhyâya

Kapitel,Lektion,Lesung ...... 151

Âdi-bhûta ................. 184

Âdi-Buddha

BeinameDiamantherz ........ 118

Stiller Wächter der Erdplanetenkette 200

ursprünglicher, erster Buddha, solares

Universum ............... 117

Âdi-Buddhi

ursprüngliche göttliche Intelligenz 178

Âdi-tattva ................. 185

DASEINE ............... 191

Aditi

grenzenloseUnendlichkeit ..... 231

Âditya

Sonne .................. 231

Âdityas

von Mahâ-Buddhi und Mahat

geleitet ................. 267

Advaita

Schule,lehrtEinheit ......... 201

Agnikuṇḍa

Feuer-Herd ............... 175

Agnishvâtta

solare Pitṛis, eins mit dem Feuer des

Geistes................. 79,80

Väter unserer höheren Naturen,

Asura ................. 141

wohnen im Janar-loka . . . . . . . . 188

Aham Brahmâsmi

IchbinBrahman .........94,202

Ich bin das universale SELBST . . 260

Aham eva Parabrahma

Ich bin wahrhaftig das Grenzenlose 244,

253

Ahaṃkâra

Egoismus, „Ich bin ich“ . . . . . . . 135

aham sa

IchbinER ............... 144

Ahin¯sâ

moralische Gesetze des

Nichtschadens ............. 130

Ajñâna

Nicht-Wissen, Unwissenheit . . . . 126

Âkâśa

fünftesElement ............ 194

fünftes kosmisches Element . . . 87, 122

spiritueller, Swabhavat ...... 178

Âkâśa-bhûta ................ 184

Âkâśa-tattva ................ 185

Äther-Prinzip .............. 191

âkâśisch

deutsches Adjektiv zu Âkâśa ..... 87

Akshara

das Unvergängliche, Brahman . . . 122

Alaya

das Immerwährende, Quelle aller

Wesen .................. 121


294 DieSprachederGötter·Gesamtindex

Alphabet

Zahlen,Silben,Synonyme ...... 33

Alter

hohes, Jarâ-mâraṇa ........ 231

hohes,Wissen,Nichtwissen..... 288

Alter Ego

LokasundTalas .......... 181

Amitâbha

grenzenloses Licht, Parabrahman . 121

Amṛita

Unsterblichkeit, ambrosischer Trank 140

Amṛita-Yâna

Jîvanmuktas, die ihm folgen . . . . 264

PfadderUnsterblichkeit ....... 205

Anâgâmin

wirdnichtwiedergeboren ...... 138

Anâhata-śabda

spirituelleTöne ............ 125

Ânanda

reine Seligkeit, höchster

Glückszustand ............. 174

Ânandamaya-kośa

spirituelleSeele,Buddhi ....... 239

Aṅgâraka .................. 185

Mars ................... 193

Annamaya-kośa

physischerKörper ........... 239

Antaḥkaraṇa

Antaskaraṇa ............. 141

Antaskaraṇa

dazwischenliegendes Instrument, niederes

Manas .................. 141

Aṇu

hat sein Jîvâṇu und Paramâṇu . . . 267

infinitesimal, Atom der Materie . . 226

Anupapâdaka

selbstgeboren,elternlos........ 225

StilleWächter ............. 257

Anupapâdaka-bhûta ........... 184

Anupapâdaka-tattva ........... 185

elternlosesPrinzip ........... 191

Apâna

vitaler Atem, der Nutzloses

hinauswirft ............... 237

Âpas

Wasser, Tattva ............ 191

Apas-bhûta................. 184

Apas-tattva ................. 185

Wasser-Prinzip ............. 191

Âraṇyaka

heiligerEremit,Weiser ........ 135

philosophische und rituelle Werke,

Veda .................. 90

Araṇyaka

Wald ................... 135

Araṇyaukas

Waldbewohner ............. 135

Architekten

Dhyâni-Buddha ........... 72

Ardha-Mâtrâ

Kopf des Kala-han¯sa ......... 144

Arhan

Arhat,Buddha ............. 139

Arhat

Würdiger, höchster Grad der

Spiritualität .............. 138

Arjuna

repräsentiert lernende menschliche

Wesenheit ................ 92

Arûpa .................... 184

ohneFormoderKörper ....... 190

Ârya

würdig,heilig............... 88

Âryahata

PfadderArhatschaft ......... 139

Âryasaṃgha

Gründer der Yogâchâra-Schule, 6. Jh. v.

Chr. ................... 146

Âryâvarta

alter Name Nord- und Zentralindiens 88

Âsana

Position, Körperhaltung, gefährliche

Praktik ................. 130

Asat

jenseits von Sat, Parabrahman . . . 121

Asketen

Wohnsitz, Âśrama ......... 199

Âśrama

Wohnsitz für Asketen und Weise . 199


Gesamtindex 295

Âstika

glaubt an anthropomorphischen Gott

oderGötter............... 175

Astral

Schale, Kâma-rûpa, Piśâcha . . . 228

Astralkörper

Modellkörper, Liṅga-śarîra ..... 78

vital-astrale Seele,

Prâṇamaya-kośa .......... 239

Astrallicht

Bhuvar-loka, Sonne, Naturgeister . 189

Tafel der Erinnerung, Âkâśa .... 87

Astronom

atlantäischer, Asuramaya ..... 202

astronomisch

-es Werk, Sûrya-Siddhânta . . . . 202

Asura

göttlicher Geist; später: Dämon . . 141

Asuramaya

atlantäischerAstronom........ 202

Aśvattha

Baum des Lebens, Wurzeln oben . 243

Atala .................. 179, 184

erster Hauch eines Ortes, niederer Pol,

LokasundTalas .......... 188

Atem

Ausatmung, Prâṇa .......... 78

fünf vitale, Apâna ......... 237

göttlicherGeist ............ 141

der Göttlichkeit des Kosmos . . . . 114

Äther

Âkâśa-tattva............... 191

fünftesElement ............ 194

Atlantäer

Sprache, Wurzel des Sanskṛit ..... 29

Atlantis

dasverlorene ............... 27

umfasste viele Völker und

Sprachzweige............... 30

Âtma-jñânin

göttlicherSelbst-Erkenner ...... 126

Âtma-Vidyâ

universaleWeisheit ........... 76

Âtman .................... 184

drei Upâdhis, Târaka-Râja-Yoga 240

galaktisches Universum,

Pañcha-kośa ............ 239

göttliches Selbst oder Ego im

Menschen ............... 197

menschlicheGöttlichkeit ...... 201

Selbst,höchstesPrinzip ........ 77

Atom

chemisches, Aṇu .......... 226

Attavâda

Ketzerei des Sonderseins . . . . . . . 136

Âtyantika-Pralaya

endloseAuflösung ........... 235

Aufstieg

LokasundTalas .......... 182

Augenlehre

Hînayâna ................ 146

Pratyeka-Yâna............ 205

Aum

heiligeSilbe,Om ........... 119

Kala-han¯sa,SchwanderZeit .... 144

aurischesEi .........Ei, aurisches

Ausdehnung

Brahman ................ 68

Aussehen

Form, Rûpa ............. 235

Avalokiteśvara

der manifestierte Îśvara........ 117

Avasthâ

Bewusstseinszustand, vier . . . . . . 133

Avatâra

Anupapâdaka ............ 225

Herabsteigen einer Göttlichkeit . . . 71

aus Samen geboren, im Herzen eines der

Götter, Bîja ............. 244

Śaṃkarâchârya ............ 93

Avîchi

nachtodlicher Zustand voller übler

Realisationen .............. 83

Zustand ................. 143

Avidyâ

Unwissenheit .............. 229

Unwissenheit, Wurzel des Leidens . 126

B

Barhishad


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