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Empfehlungen für die Verwendung von Wildobst - Landesbetrieb ...

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8<br />

hergehender Bodenanalysen <strong>die</strong> Gehölze mit ingesamt<br />

geringen zusätzlichen Nährstoffgaben auskommen.<br />

Die überwiegende Anzahl der hier vorgestellten Arten<br />

benötigt keine Schnittmaßnahmen. Bei einigen<br />

Bäumen wird eine gelegentliche Kronenauslichtung<br />

empfohlen, allerdings meist im Zusammenhang mit<br />

der Ertragssteigerung im (Erwerbs-)Obstbau. Dieser<br />

Umstand spielt <strong>für</strong> naturschutzfachliche Kompensationspfl<br />

anzungen eine untergeordnete Rolle. Es gilt<br />

auch zu bedenken, dass Schnittwunden grundsätzlich<br />

potentielle Eintrittspforten <strong>für</strong> Krankheiten und Schädlinge<br />

darstellen.<br />

Noch bis in <strong>die</strong> Mitte des letzten Jahrhunderts bestanden<br />

Hecken überwiegend aus <strong>Wildobst</strong>arten, deren<br />

Früchte systematisch gesammelt und zu Marmeladen,<br />

Kompott und Säften verarbeitet oder getrocknet<br />

wurden. Dabei wurden Hecken oft regelmäßig zurückgeschnitten.<br />

Eine derartige Nutzung zum Zweck der<br />

Ertragssteigerung bedeutete gleichzeitig auch eine<br />

Verjüngung. Unterbleiben solche Verjüngungsmaßnahmen<br />

und Nachpfl anzungen bei Lückenbildung, führt<br />

<strong>die</strong>s auf Dauer zur Überalterung der Sträucher und<br />

zur Verdrängung durch Baumarten. Deshalb sind bei<br />

Sträuchern unter Umständen Verjüngungsmaßnahmen<br />

in mehrjährigem Turnus ratsam, <strong>die</strong> den Neuaustrieb<br />

fördern und somit einer vorzeitigen Vergreisung entgegenwirken.<br />

Schlecht austreibende Arten, z. B. Speierling,<br />

sollten allerdings keinen Schnittmaßnahmen unterzogen<br />

werden.<br />

Daneben gibt es auch besonders schnittverträgliche<br />

Straucharten, <strong>die</strong> sich im innerörtlichen Bereich als<br />

Alternative zu Koniferenpfl anzungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erziehung<br />

<strong>von</strong> Schnitthecken eignen. Zu nennen sind Kornelkirsche,<br />

Schmalblättrige Ölweide, Sanddorn, Maulbeere<br />

und Schlehe.<br />

2.6 Pfl anzenschutz<br />

Insgesamt gelten viele <strong>Wildobst</strong>arten als wenig anfällig<br />

gegen Krankheiten und Schädlinge. Dies trifft besonders<br />

auf Kornelkirsche, Baumhasel, Weiße Maulbeere,<br />

Mispel, Ölweiden und Mehlbeeren zu. Ein Großteil der<br />

EINFÜHRUNG<br />

<strong>Wildobst</strong>arten zählt allerdings zur Familie der Rosaceen<br />

und kann somit grundsätzlich <strong>von</strong> Feuerbrand<br />

befallen werden. Einige Arten innerhalb <strong>die</strong>ser Familie<br />

scheinen allerdings weniger anfällig zu sein. So ist ein<br />

Befall bei Felsenbirne und Mispel bisher kaum aufgetreten.<br />

Im Zuge des zunehmenden Befallsdrucks auch durch<br />

neue Krankheiten und Schädlinge berücksichtigen<br />

<strong>die</strong> ausgewerteten Quellen nicht in jedem Fall <strong>die</strong><br />

aktuelle Situation. Es wird daher empfohlen, das<br />

Informationsangebot des Pfl anzenschutz<strong>die</strong>nstes<br />

des Landes Brandenburg [http://www.isip2.de/coremedia/generator/isip/Start,nodel=<br />

7465.html] sowie<br />

<strong>die</strong> Online Diagnose-Datenbank über Krankheiten<br />

und Schädlinge an Gehölzen der Forschungsanstalt<br />

<strong>für</strong> Gartenbau Weihenstephan an der Hochschule<br />

Weihenstephan-Triesdorf [http://www.arbofux. de] zu<br />

nutzen.<br />

Viele Krankheiten und Schädlinge treten allerdings erst<br />

als Folge <strong>von</strong> Mangelerscheinungen auf, <strong>die</strong> <strong>die</strong> allgemeine<br />

Vitalität und Widerstandsfähigkeit des Gehölzes<br />

herabsetzen. So besteht der beste vorsorgende Pfl anzenschutz<br />

grundsätzlich in einer den Ansprüchen der<br />

jeweiligen Art angemessenen Standortwahl sowie einer<br />

ausgewogenen Versorgung mit Wasser und Nährstoffen<br />

während der Fertigstellungs- und Entwicklungspfl ege.<br />

Nahezu alle <strong>Wildobst</strong>gehölze sind stark wildverbissgefährdet.<br />

Neben den Wildschutzzäunen sollten insbesondere<br />

gegen Feld-, Erd- und Rötelmaus sowie<br />

Schermaus (Große Wühlmaus) sorgfältige Schutzmaßnahmen<br />

wie bspw. Drahtkörbe ergriffen werden.<br />

Aktuelle Informationen hierzu sind ebenfalls auf den<br />

Internetseiten des Pfl anzenschutz<strong>die</strong>nstes abrufbar.<br />

2.7 <strong>Verwendung</strong> gebietsheimischer<br />

Gehölzarten<br />

Der „Erlass des Ministeriums <strong>für</strong> Ländliche Entwicklung,<br />

Umwelt und Verbraucherschutz zur Sicherung<br />

gebietsheimischer Herkünfte bei der Pfl anzung <strong>von</strong><br />

Gehölzen in der freien Landschaft“ vom 9. Oktober<br />

2008 regelt <strong>die</strong> <strong>Verwendung</strong> <strong>von</strong> Gehölzen bei Pfl an-

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