02.05.2022 Aufrufe

Bad Füssing aktuell Mai 2022

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Naturium<br />

40<br />

Kaisermantel ist Schmetterling des Jahres<br />

Auf Entdeckungstour in<br />

den Frühlings-Auen<br />

Der Untere Inn ist die Heimat einer artenreichen Schmetterlings-Fauna. Vor allem entlang<br />

der Dämme und auf den blütenreichen Wiesen kann man ab dem Frühling bereits zahlreiche<br />

Falter beobachten. Auch an sonnigen Waldrändern und auf Lichtungen fühlen sich viele<br />

Schmetterlinge wohl. Einer der auffälligsten ist der Kaisermantel, der <strong>2022</strong> zum Schmetterling<br />

des Jahres gekürt wurde.<br />

Der Duft der Veilchen<br />

Der Kaisermantel ist mit fünf bis sechs<br />

Zentimetern Flügelspannweite einer der<br />

wenigen Schmetterlinge, die sich auch<br />

gut beobachten und fotografieren lassen,<br />

da er verhältnismäßig lange an den<br />

Blüten verweilt. Während die erwachsenen<br />

Falter gerne an Disteln, Wasserdost<br />

und Baldrian Nektar saugen, ernähren<br />

sich die Raupen beispielsweise von<br />

Wald-Veilchen.Besonders spannend ist<br />

dabei, dass die weiblichen Kaisermäntel<br />

ihre Eier nicht direkt an die Veilchen<br />

legen, sondern in der Nähe in die Ritzen<br />

dickborkiger Bäume. Die Raupen<br />

schlüpfen zwar im Sommer, überwintern<br />

aber in den Borkenritzen ohne vorher<br />

Nahrung aufzunehmen. Im Frühling machen<br />

sie sich dann auf den Weg zu ihren<br />

Futterpflanzen, den Veilchen. Es wird<br />

vermutet, dass der Duft der Veilchen ihnen<br />

hilft, den Weg zu finden.<br />

Schwindende Vielfalt<br />

Die vielen Falter am Unteren Inn dürfen<br />

uns jedoch nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass die Zahl der Schmetterlinge<br />

in den letzten 20 Jahren stark abgenommen<br />

hat. Natürlich haben die Schmetterlinge<br />

auch Fressfeinde wie Fledermäuse<br />

oder Vögel. Der starke Rückgang ist allerdings<br />

vom Menschen verursacht und<br />

hat viele Gründe. Durch Flächenversiegelung,<br />

naturferne Gärten und intensive<br />

Bewirtschaftung landwirtschaftlicher<br />

Flächen gehen viele Falter-Lebensräume<br />

verloren. Auch dem Pestizid-Einsatz<br />

in der Land- und Forstwirtschaft fallen<br />

manche Arten zum Opfer. Der Klimawandel<br />

tut mit seinen Wetter-Extremen<br />

sein Übriges. Das Gute ist: Jeder kann<br />

etwas für die Schmetterlinge tun, und sei<br />

es nur durch eine wilde Ecke im eigenen<br />

Garten oder die Unterstützung insektenfreundlicher<br />

Projekte.<br />

Foto: Kaisermantel / Bruckmeier<br />

BFA_0522.indb 40 20.04.22 11:56

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!