Naturzeit mit Kindern: Sardinien
Leseprobe zum Familienreiseführer »Naturzeit mit Kindern: Sardinien« erschienen 2022 im Naturzeit Reiseverlag. www.naturzeit-verlag.de ISBN 978-3-944378-40-4, 22 €,
Leseprobe zum Familienreiseführer »Naturzeit mit Kindern: Sardinien« erschienen 2022 im Naturzeit Reiseverlag. www.naturzeit-verlag.de
ISBN 978-3-944378-40-4, 22 €,
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<strong>Sardinien</strong> – Insel aus Stein<br />
<strong>Sardinien</strong> ist ein Paradies für Geologen, also Menschen, die sich auf<br />
die Erforschung der verschiedenen Arten von Stein spezialisiert haben.<br />
Man kann hier nämlich fast alle bekannten Gesteinsarten finden.<br />
Aber auch Menschen, die einfach nur Freude haben an den<br />
vielfältigen Formen, in denen Granit, Kalkstein, Schiefer, Basalt,<br />
Trachyt und Porphyr die Landschaft schmücken, werden auf dieser<br />
Insel glücklich.<br />
<strong>Sardinien</strong> besteht fast ganz aus Hügeln und Bergen, die, je nachdem<br />
aus welcher Gesteinsart sie bestehen, einen ganz unterschiedlichen<br />
Charakter haben. Die Wälder, die einstmals die Berge bedeckten,<br />
wurden im Laufe der Geschichte der Insel von den wech selnden<br />
Besatzern fast komplett abgeholzt. Was bleibt, ist eine<br />
vielgestaltige Welt der Steine, durchwachsen von einer niedrigen<br />
Buschvegetation, die man im Mittelmeerraum auch Macchia nennt.<br />
Granit<br />
Der Nordosten der Insel, also<br />
die Gallura und die Region der<br />
Costa Smeralda, besteht fast<br />
aus schließlich aus Granit. Vor<br />
allem an der Küste, wie zum<br />
Beispiel am Capo Testa, entstanden<br />
durch die jahrhundertelangen<br />
Einflüsse von Wind<br />
und Wetter auf den Stein Spalten,<br />
Löcher und Höhlen, und<br />
die Steine bekamen aberwitzige<br />
Formen.<br />
»Wollsackverwitterung« nennen<br />
die Fachleute diese Entwicklung.<br />
Wind und Wasser, Salz<br />
und der Wechsel der Temperaturen<br />
machen den Stein porös.<br />
Es entstehen Risse. An diesen<br />
Rissen dringt dann Wasser in<br />
den Stein. Salz und auch Regenwasser<br />
ent hält Mineralien,<br />
die <strong>mit</strong> der Zeit beginnen, den<br />
Stein zu zersetzen. Die Bruchkanten<br />
werden dann durch den<br />
Wind und abfließendes Wasser<br />
so lange geschliffen und geglättet,<br />
bis das zersetzte Material<br />
weg ist. Zurück bleiben<br />
abgerundete Kanten. Das geht<br />
natürlich nicht von heute auf<br />
morgen, sondern hat viele,