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Kabinett beschließt noch im Sommer Gesetzes-Novellen pro - Der ...

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JUNI 2009 4. Jhrg., Nr. 5 WWW.DER-BAU-UNTERNEHMER.DE € 5,00<br />

71147<br />

Ü B E R B L I C K<br />

Schamgrenze<br />

Für einen „inneren Kompass“<br />

wirbt BDI-Chef Hans-Peter Keitel<br />

bei riskanten Geschäftsmodellen,<br />

deren Ergebnis allzu oft den Ruf<br />

nach staatlicher Förderung zeitigt.<br />

Er kritisiert die Bedienmentalität<br />

mancher, deren Produkte sich eigentlich<br />

nicht am Markt behaupten<br />

könnten. Demgegenüber ist der<br />

BDI eindeutig gegen eine staatliche<br />

Beteiligung an Unternehmen<br />

der Realwirtschaft. Wo für den BDI<br />

Chef die Schamgrenze verläuft, lesen<br />

Sie auf<br />

��SEITE 5<br />

Zu kurz gedacht<br />

Im Standpunkt dieses Monats<br />

bezeichnet Dipl.-oec. Andreas<br />

Schmieg, Vorstandsvorsitzender<br />

der Torkret AG vornehmlich die Instandsetzung<br />

von Bildungseinrichtungen<br />

und den energetischen Umbau<br />

als respektables Ziel. Er beklagt<br />

jedoch die mangelnde Ausrichtung<br />

des Konjunkturpakets II auf die<br />

wahre Komplexität dieser Aufgaben<br />

um so mehr, als damit Nachhaltigkeit<br />

kaum ents<strong>pro</strong>chen wird. Welche<br />

Fragen sich daraus für Andreas<br />

Schmieg ergeben, lesen Sie auf<br />

��SEITE 5<br />

Nicht in Geld und Zahlen<br />

darstellbare Werte<br />

RFID und GAEB, Inhouse-Rechner<br />

und Internet, Workflow<strong>pro</strong>zesse<br />

und Datenfriedhöfe. In einem Bau-<br />

Unternehmer-Gespräch mit dem<br />

Geschäftsführer des BVBS-Bundesverbandes<br />

Bausoftware e.V., Manfred<br />

Nagel, bringt dieser neben den<br />

genannten Themen eindrucksvoll<br />

den Zusammenhang aus großem<br />

praktischen Nutzen für den IT-Einsatz<br />

und nicht unmittelbar monetär<br />

zu bewertender Verbandsarbeit zur<br />

Darstellung.<br />

��SEITE 9<br />

Wand und Dämmung<br />

Kurze Bauzeiten und reduzierte<br />

Gesamtkosten bei Neubau und Sanierung,<br />

West-Platten-Sanierung,<br />

Schallschutz, neueste Energiestandards<br />

bei Altbausanierung, Elastische<br />

Dichtstoffe in der Praxis, innovative<br />

Dämmung für ein gesundes<br />

Raumkl<strong>im</strong>a und vieles mehr. Was<br />

sich auf dem in Zeiten der Konjunktur<strong>pro</strong>gramme<br />

zunehmend<br />

wichtigeren Markt von Wand und<br />

Dämmung tut, lesen Sie ab<br />

��SEITE 11<br />

Größtes Dammbauwerk<br />

Mitteleuropas<br />

Bei Wolterdingen, <strong>im</strong> Naturpark<br />

Südschwarzwald entsteht derzeit<br />

das größte Dammbauwerk Mitteleuropas,<br />

das die Donau-Anrainer<br />

besser vor dem für die letzten zwei<br />

Jahrzehnte notorischen Hochwasser<br />

der Region schützen soll. Das so<br />

entstehende Hochwasser-Rückhaltebecken<br />

von 70 Hektar Fläche wird<br />

nun das alle fünf bis sieben Jahre<br />

erwartete Hochwasser verhindern.<br />

Was dieses ehrgeizige Projekt für<br />

die Beton-Technik bedeutet, lesen<br />

Sie auf<br />

��SEITE 29<br />

Sonnemonat Mai<br />

Wie jedes Jahr, wird – seit zwei Jahren<br />

nun – in München der Wonne-<br />

zum Sonnemonat Mai auf der<br />

Intersolar. Dass der Messe und<br />

dem längst von der Latzhose zum<br />

Nadelstreifen mutierten Publikum<br />

der Wechsel gut bekam, beweist der<br />

neuerliche Besucher- und Ausstellerrekord.<br />

Was es sonst <strong>noch</strong> alles<br />

Interessantes und Bestaunenswertes<br />

auf der weltgrößten Solarmesse gab,<br />

lesen Sie ab<br />

��SEITE 31<br />

Impressum ��SEITE 10<br />

<strong>Kabinett</strong> <strong>beschließt</strong> <strong>noch</strong> <strong>im</strong> <strong>Sommer</strong><br />

<strong>Gesetzes</strong>-<strong>Novellen</strong> <strong>pro</strong> Mittelstand<br />

BauFordSiG und angehobene Ist-Versteuerungsgrenze<br />

Berlin. Das zum 1.1.2009 erst<br />

in Kraft getretene Bauforderungssicherungsgesetz<br />

soll auf Druck<br />

der Bauverbände <strong>noch</strong> in diesem<br />

<strong>Sommer</strong> in wesentlichen Punkten<br />

erneut abgeändert werden. Dazu<br />

ist bereits am 8. Mai eine <strong>Kabinett</strong>svorlage<br />

als besonders eilbedürftig<br />

verfasst worden.<br />

Bei Redaktionsschluss war das<br />

Abst<strong>im</strong>mungsergebnis zu dieser<br />

Vorlage <strong>noch</strong> nicht bekannt. Doch<br />

kann von einer dahingehenden<br />

Abänderung ausgegangen werden,<br />

dass alle Gelder, die <strong>im</strong> Rahmen<br />

des Geschäftsbetriebes eines<br />

Mittelstandsfreundlich will die<br />

Politik sein. Wer den Mittelstand<br />

fördert sichert sich Zust<strong>im</strong>mung und<br />

gewinnt Wählerst<strong>im</strong>men. Welcher<br />

Politiker, gleich welcher Couleur,<br />

möchte da zurückstehen? Vollmundig<br />

werden die Maßnahmen aus<br />

dem kommunalen Konjunkturpaket<br />

als Förderung mittelständischer<br />

(Bau-)Unternehmen <strong>pro</strong>pagiert.<br />

Schaut man jedoch genauer hin,<br />

zeigt sich, dass mit Mittelstand hier<br />

vor allem handwerklich orientierte<br />

Betriebe gemeint sind. Nach einer<br />

Umfrage bei den Kommunen liegt<br />

der Schwerpunkt der Maßnahmen<br />

bei der energetischen Sanierung<br />

von Gebäuden wie Wärmedämmung<br />

und Heizungsmodernisierung.<br />

Hiervon <strong>pro</strong>fitieren vor allem die<br />

in diesen Bereichen tätigen Handwerksbetriebe.<br />

Da gleichzeitig der<br />

kommunale Straßenbau sowie Investitionen<br />

in den Abwasserbereich<br />

explizit von der Förderung ausgeschlossen<br />

wurden, geht das Gros des<br />

bauindustriellen Mittelstandes bei<br />

der Auftragsvergabe leer aus. Das<br />

milliardenschwere kommunale Konjunktur<strong>pro</strong>gramm<br />

ist damit kein<br />

Programm für den bauindustriellen<br />

Mittelstand, sondern für Teilbereiche<br />

des (Bau-)Handwerks<br />

Baugeldempfängers für Baumaßnahmen<br />

zur Verfügung gestellt<br />

werden, in seinem Geschäftsbereich<br />

verbleiben, also für Baumaßnahmen<br />

verwendet werden. Nicht<br />

erforderlich ist dann die separierte<br />

Zweckbindung an einzelne konkrete<br />

Baumaßnahmen. Diese soll<br />

nur <strong>noch</strong> für Verbraucher-Bauherrn<br />

aufrechterhalten bleiben.<br />

Seit der Novelle vom 1.1. des<br />

Jahres fallen unter den Baugeldbegriff<br />

sowohl durch Kredite finanzierte<br />

Gelder, als auch Eigenmittel<br />

des Bauherrn oder Auftraggebers,<br />

die dieser an einen Baugeldemp-<br />

<strong>Der</strong> Begriff Mittelstand als Synonym<br />

für das Handwerk ist zu einem beliebten<br />

Schlagwort der Tagespolitik<br />

geworden. Eine allgemeingültige<br />

Definition des Begriffs Mittelstand<br />

gibt es nicht. Gleichwohl haben drei<br />

namhafte Institutionen den Begriff<br />

unter quantitativen Gesichtspunkten<br />

definiert:<br />

Für die Europäische Kommission<br />

gehören Unternehmen mit weniger<br />

als 250 Beschäftigten und höchstens<br />

50 Mio € Jahresumsatz zu den kleinen<br />

und mittleren Unternehmen (KMU)<br />

sofern das Unternehmen unabhängig<br />

und nicht konzerngebunden ist. Noch<br />

weiter gefasst ist die Definition des<br />

Instituts für Mittelstandsforschung<br />

in Bonn. Zum Mittelstand zählen<br />

hier Unternehmen mit weniger als<br />

500 Beschäftigten respektive 50 Mio<br />

€ Jahresumsatz. Die KfW-Bankengruppe<br />

definiert den Mittelstand sogar<br />

bis zu einem max<strong>im</strong>alen Jahresumsatz<br />

von 500 Mio €.<br />

Selbst wenn man die am engsten<br />

gefasste Definition der Europäischen<br />

Kommission zugrunde legt, gehören<br />

zum Mittelstand Unternehmensgruppen,<br />

welche dem handwerklichen<br />

Bereich lange entwachsen sind. Auf<br />

den Bausektor bezogen sind dies leistungsstarke<br />

und innovative, famili-<br />

fänger für die Baumaßnahme entrichtet.<br />

Die Crux dabei ist, dass<br />

jede Abschlagszahlung, die etwa<br />

ein General- oder Hauptunternehmer<br />

vom Bauherrn empfängt,<br />

„Baugeld“ darstellt. Das muss der<br />

Generalunternehmer bzw. Hauptunternehmer<br />

nach aktueller <strong>Gesetzes</strong>lage<br />

zweckentsprechend für<br />

die Nachunternehmer verwenden.<br />

Hierbei gelangen viele zu der<br />

Ansicht, diese zweckentsprechende<br />

Verwendung des Baugeldes<br />

sei nur durch die Einrichtung<br />

baustellenbezogener Konten<br />

möglich. Bei Unterlassung dieser<br />

Mittelstand – Eine Frage der Definition<br />

engeführte Unternehmen mit ausgeprägt<br />

mittelständischem Charakter,<br />

die sich nicht nur ihrer Verantwortung<br />

gegenüber ihren Mitarbeitern<br />

bewusst, sondern darüber hinaus in<br />

ihren „He<strong>im</strong>atkommunen“ oftmals<br />

gesellschaftlich engagiert sind und<br />

deren Entwicklung aktiv begleiten.<br />

Die gleichzeitig <strong>im</strong> neuen Vergabegesetz<br />

verankerte Vorrangstellung<br />

der Fach- und Teillosvergabe „<strong>im</strong><br />

Dienste des Mittelstandes“ rundet<br />

die offensichtlich politisch gewollte<br />

einseitige Bevorzugung des Bauhandwerks<br />

ab. Offensichtlich ist<br />

man sich über die praktischen Auswirkungen<br />

dieser Regelung nicht <strong>im</strong><br />

Klaren. Bei genauerer Betrachtung<br />

erweist sich die öffentliche Hand<br />

mit der politischen Diskr<strong>im</strong>inierung<br />

der Generalunternehmertätigkeit<br />

und der Favorisierung der Teil- und<br />

Fachlosvergabe einen Bärendienst.<br />

Hat der Auftraggeber be<strong>im</strong> Generalunternehmer<br />

nur einen Ansprechpartner,<br />

welcher für alles verantwortlich<br />

zeichnet, muss er sich bei<br />

der Teillosvergabe mit einer Vielzahl<br />

von Auftragnehmern auseinandersetzen.<br />

Die Qualität der Bauleistung<br />

wird dadurch nicht zwingend besser,<br />

das Bauen gleichwohl aber teurer, da<br />

auf Auftraggeberseite erheblich mehr<br />

Separierung durch einen General-<br />

bzw. Hauptunternehmer, soll dies<br />

<strong>im</strong> Falle einer späteren Insolvenz<br />

persönliche Schadenersatzhaftung<br />

der Verantwortungsträger (Geschäftsführer,<br />

Prokuristen etc.)<br />

zeitigen.<br />

Nach der geplanten Änderung<br />

nun können für alle anderen Baumaßnahmen<br />

eingehende Gelder<br />

auch zur Finanzierung verschiedener<br />

Baustellen verwendet werden.<br />

So genannte Cash-Pools zur<br />

Verwaltung der Baugelder wären<br />

danach weiterhin möglich.<br />

Fortsetzung auf Seite 2<br />

Von RA Wolfgang Peters, Hauptgeschäftsführer u. geschäftsführendes Vorstandsmitgl. <strong>im</strong> Bauindustrieverband NRW<br />

Manpower für den höheren Verwaltungsaufwand<br />

und die Überwachung<br />

erforderlich wird. Hier wird<br />

nicht weniger, sondern mehr Bürokratie<br />

erzeugt. Außerdem stellen wir<br />

bei GU-Vergaben fest, dass ca. 80%<br />

der Unteraufträge in der Region bleiben.<br />

Bei Fachlosvergabe sinkt dieser<br />

Anteil gegen Null.<br />

Im Interesse aller Beteiligten<br />

und mit Blick auf die anstehenden<br />

Bauaufgaben sollte schließlich den<br />

Erfordernissen der Praxis wieder<br />

mehr Rechnung getragen werden.<br />

<strong>Der</strong> künftige Baubedarf besteht<br />

nicht nur aus kleinteiligen Sanierungsmaßnahmen,<br />

sondern auch<br />

aus komplexen Bauvorhaben <strong>im</strong><br />

Schlüsselfertigbau oder anspruchsvollen<br />

Brückenbauwerken, welche<br />

sicherlich nicht per Fachlosvergabe<br />

realisiert werden können. Es wäre<br />

daher wünschenswert, wenn bei der<br />

Schaffung und Neuordnung baurelevanter<br />

Rahmenbedingungen wieder<br />

auf mehr Ausgewogenheit zwischen<br />

bauhandwerklichen und bauindustriellen<br />

Interessen geachtet würde.<br />

Ein (Bau-)Aufschwung mit breiter<br />

Beschäftigungswirkung wird sich nur<br />

einstellen, wenn Politik, Bauhandwerk<br />

und Bauindustrie am gleichen<br />

Strang ziehen.<br />

Foto: Amitech Germany GmbH<br />

Technischer<br />

Sondervorschlag<br />

1.200 Kubikmeter soll der neue Staukanal für<br />

das Entwässerungssystem des Logistikzentrums<br />

von Lübbenau fassen. Die Strabag (Niederlassung<br />

Lübben) reagierte auf die Ausschreibung<br />

zu diesem Projekt mit einem technischen<br />

Sondervorschlag auf Basis des GFK-Wickelrohrs<br />

(System Flowtite) von Amitech Germany – und<br />

erhielt den Zuschlag. Alles weitere zu den technischen<br />

Herausforderungen eines spannenden<br />

Projekts <strong>im</strong> Rohr- und Kanalbau auf<br />

���Seite 22<br />

NACHRICHTEN<br />

Maschinenbau: Aufträge<br />

brechen dramatisch weg<br />

Frankfurt/Main. <strong>Der</strong> Auftragsein-<br />

gang <strong>im</strong> deutschen Maschinen- und<br />

Anlagenbau lag <strong>im</strong> April 2009 um<br />

real 58 Prozent unter dem Ergebnis<br />

des Vorjahres. Das teilte der Verband<br />

Deutscher Maschinen- und<br />

Anlagenbau (VDMA) mit. Das Inlandsgeschäft<br />

sank um 52 Prozent.<br />

Bei der Auslandsnachfrage gab es<br />

ein Minus von 60 Prozent. Im Vergleich<br />

Februar bis April 2009 ergab<br />

sich insgesamt ein Minus von 47<br />

Prozent. (Inlandsaufträge: -46 Prozent;<br />

Auslandsaufträge: -48 Prozent.<br />

„Die Befürchtungen, dass sich die<br />

schlechten Nachrichten mit dem<br />

Auftragseingang <strong>im</strong> April fortsetzen,<br />

haben sich leider bewahrheitet.<br />

Anzeichen einer Bodenbildung<br />

sind <strong>noch</strong> nicht auszumachen. Nur<br />

die Frühindikatoren lassen hoffen“,<br />

kommentierte VDMA Chefvolkswirt<br />

Dr. Ralph Wiechers das Ergebnis.<br />

Bundesbank: Wirtschaft<br />

schrumpft 2009 um 6,2 Prozent<br />

Frankfurt/Main. Nach jüngster<br />

Prognose der Deutschen Bundesbank<br />

(5. Juni) wird das Bruttoinlands<strong>pro</strong>dukt<br />

<strong>im</strong> Jahr 2009 um<br />

6,2 Prozent zurückgehen. Mit der<br />

schrittweisen Entspannung an den<br />

internationalen Finanzmärkten, der<br />

Aufhellung der Erwartungen und<br />

unterstützt durch umfangreiche<br />

geld- und fiskalpolitische Impulse<br />

könnte die deutsche Wirtschaft in<br />

den <strong>Sommer</strong>monaten 2009 wieder<br />

Boden finden, heißt es.<br />

Für 2010 zeichne sich – trotz einer<br />

leichten Belebung <strong>im</strong> Jahresverlauf<br />

– eine unverändert niedrige Wirtschaftsaktivität<br />

ab. <strong>Der</strong> gesamtwirtschaftliche<br />

Auslastungsgrad werde<br />

deutlich zurückgehen, so dass sich<br />

die deutsche Wirtschaft auch <strong>noch</strong><br />

<strong>im</strong> Jahr 2010 in einer Phase hoher<br />

konjunktureller Unterauslastung<br />

befindet. In den kommenden Quartalen<br />

sei mit einem vermehrten<br />

Stellenabbau zu rechnen. Die Arbeitslosigkeit<br />

dürfte um mehr als 1<br />

Million Personen auf 4,4 Millionen<br />

<strong>im</strong> Jahresmittel 2010 zunehmen.<br />

Das entspricht einer Arbeitslosenquote<br />

von 10,5 Prozent.


2<br />

BAUWIRTSCHAFT<br />

KOMMENTAR<br />

Verödete Innenstädte<br />

Von Frank Hahn<br />

Ist es nicht interessant, dass nun in der<br />

Schlacht um staatliche Finanzhilfen sogar<br />

ästhetische Argumente ins Feld geführt<br />

werden? So beschwört der Vorstandschef<br />

von Karstadt, Stefan Herzberg, die Verödung<br />

der Innenstädte bei einem Pleitegang seiner<br />

Kaufhauskette. Was hätte die Öffentlichkeit<br />

gesagt, wenn Opel staatliche Bürgschaften<br />

mit dem Hinweis auf die Verödung unserer<br />

Straßen – nach dem Verschwinden der superben<br />

Karossen-Ästhetik der eigenen Marke<br />

– eingefordert hätte? Im Ernst: die Debatte<br />

um „Staatshilfen ja oder nein“ überlassen<br />

wir gern berufeneren Kommentatoren, von<br />

denen es <strong>im</strong> Medienwald ja nur so w<strong>im</strong>melt.<br />

Uns interessiert der Bau, und deswegen<br />

greifen wir das Stichwort von den verödeten<br />

Innenstädten dankbar auf.<br />

Ob uns der Anblick konsumgetriebener Menschenmassen<br />

in den Innenstädten st<strong>im</strong>uliert<br />

oder anödet, mag <strong>noch</strong> Geschmacksache<br />

sein. Aber erzeugt – nachdem die alles dominierenden<br />

Konsumtempel sich inzwischen<br />

weltweit zum Verwechseln ähneln<br />

- die ewige Wiederkehr des Gleichen nicht<br />

das Gefühl der Öde? Ganz abgesehen von der<br />

Firma Karstadt selbst, über deren Fassaden-<br />

Ästhetik sich unter dem Gesichtspunkt Verödung<br />

der Innenstädte trefflich streiten ließe.<br />

Aber so war das von Herzberg wohl auch gar<br />

nicht gemeint. Ihm ging es sicher nur um<br />

die ganz landläufige Definition der Ödnis als<br />

einer Gegend, in der wir keinem Menschen<br />

begegnen. Tatsächlich wird seit Jahrzehnten<br />

die – nach Ladenschluss augenfällige – Ver-<br />

Langenfeld. Im Rahmen der<br />

französischen Baumesse Intermat<br />

in Paris hatte Doosan Infracore<br />

Construction Equipment am 23.<br />

April die deutsche Händlertagung<br />

ausgerichtet. Das Unternehmen<br />

stellte auf über 3000 Quadratmetern<br />

mehr als 30 Maschinen aus.<br />

Doosan Deutschland-Verkaufsleiter<br />

lud aus diesem Anlass alle 15<br />

deutschen Doosan-Händler ein,<br />

die sich vor Ort ein Bild von der<br />

weiteren Entwicklung <strong>im</strong> Hause<br />

Doosan machen konnten.<br />

Neben Neuheiten wie dem Kurzheckbagger<br />

DX140 LCR, dem Radlader<br />

DL350, dem Abbruchbagger<br />

DX340 LC Demolition und den<br />

Moxy-Muldenkippern, machten<br />

sich die Händler mit den anderen<br />

Maschinen und Zubehörteilen aus<br />

der Doosan-Gruppe (Bobcat, Geith,<br />

Montabert und den Portable<br />

Power der Marke Ingersoll Rand)<br />

vertraut. Auf der Tagung wurde<br />

ödung der Innenstädte beklagt, ohne jedoch<br />

Konsequenzen zu zeitigen. Wäre angesichts<br />

des dramatischen Rückgangs <strong>im</strong> Wohnungsbau<br />

nicht jetzt der Zeitpunkt zum Umsteuern?<br />

Auf dem Bauindustrietag in Berlin Ende Mai<br />

präsentierte der Vorsitzende des Hauptverbands,<br />

Herbert Bodner, <strong>noch</strong> einmal die so<br />

sattsam bekannten wie argen Zahlen: mit<br />

nur <strong>noch</strong> 180.000 fertig gestellten Wohnungen<br />

ist <strong>im</strong> Jahre 2008 ein historischer<br />

Tiefstand be<strong>im</strong> Wohnungsneubau erreicht<br />

worden. Abgesehen von einer nun schon<br />

seit Jahren anhaltenden Unterschreitung der<br />

Bedarfsdeckung befinden sich 3,5 Millionen<br />

Wohnungen aus den 50er bis 70er Jahren in<br />

einem Zustand, in dem sich die Sanierung<br />

wirtschaftlich nicht mehr lohnt. Auch darauf<br />

verwies Bodner. Deswegen ist die Forderung<br />

des Verbandes eindeutig: durch kürzere Abschreibungszeiten<br />

und Kredit<strong>pro</strong>gramme<br />

der KfW den Wohnungsneubau ankurbeln!<br />

Was hat all dies mit dem Thema verödeter<br />

Innenstädte zu tun? Bewohnbare und bewohnte<br />

Innenstädte wären offensichtlich<br />

das beste Mittel gegen Verödung. In Berlin<br />

werden direkt am Hauptbahnhof in den<br />

nächsten Jahren 2000 Wohnungen entstehen,<br />

und dies ist Teil eines Trends. Ein ästhetisch<br />

durchdachter Umbau unserer Städte<br />

erscheint zwar angesichts der <strong>im</strong>mer <strong>noch</strong><br />

dominanten betriebswirtschaftlichen Kriterien<br />

utopisch, aber vielleicht entdeckt ja<br />

doch irgendjemand mal wieder das Thema<br />

Baukultur.<br />

Toyota beteiligt sich an Takeuchi<br />

Schäfer baut Zentrale in Mannhe<strong>im</strong> aus<br />

Mannhe<strong>im</strong>. Im Zuge einer Kapitalerhöhung<br />

hat sich Toyota mit<br />

einem sieben<strong>pro</strong>zentigen Anteil am<br />

Baumaschinenhersteller Takeuchi<br />

beteiligt. Das teilte Heinz-Dieter<br />

Breidenbach, Geschäftsführer der<br />

Schäfer GmbH, die General<strong>im</strong>porteur<br />

für Takeuchi-Baumaschinen<br />

ist, mit. Da jetzt die Toyota Logistik<br />

weltweit für Takeuchi nutzbar sei,<br />

ergeben sich für das Teilemanagement<br />

bessere Möglichkeiten, mit<br />

denen der Nutzen für Takeuchi-<br />

Kunden weltweit erhöht werden<br />

kann, folgert Breidenbach. Ziel der<br />

Kapitalerhöhung sei es auch, neue<br />

Maschine zu entwickeln. Schäfer,<br />

so Breidenbach weiter, habe inzwischen<br />

seine Infrastruktur am<br />

Hauptstandort Mannhe<strong>im</strong> stark erweitert.<br />

Vergrößert wird derzeit die<br />

eigene Werkstatt (künftig 1.100 m 2 ).<br />

Das wird die Durchlaufzeiten trotz<br />

des höheren Anteils von Spezialumbauten<br />

verkürzen. In <strong>noch</strong> größerem<br />

Umfang wurde schon das Ersatzteillager<br />

mit Intralogistik für schnellsten<br />

Zugriff ausgebaut, da Schäfer Ersatzteile<br />

für ganz Europa bereitstellt.<br />

Auch das Schulungszentrum wird<br />

erweitert. Auf dem Firmengelände<br />

(22.000 m2) wurde die Logistik insgesamt<br />

verbessert. Neu ist auch ein<br />

Vorführ- und Testgelände.<br />

Doosan sieht sich in<br />

Deutschland bestens aufgestellt<br />

Deutsche Händler tagten auf der Intermat<br />

dann über die weitere Entwicklung<br />

der Doosan Gruppe berichtet;<br />

Wege und Ziele wurden aufgezeigt.<br />

Einerseits für Doosan als<br />

weltweit agierendes Unternehmen<br />

und andererseits für den deutschen<br />

Markt. Mit vielen Aktivitäten für<br />

das Endkundengeschäft sollen die<br />

deutschen Händler <strong>noch</strong> besser<br />

als bisher unterstützt werden. In<br />

Deutschland sieht sich der Hersteller<br />

für die neuen, schwierigen Herausforderungen<br />

bestens aufgestellt.<br />

Die Teilnehmer der Händlertagung<br />

waren sich dahin gehend<br />

einig, dass die Neustrukturierung<br />

und schon beschrittenen Wege zu<br />

einer erheblichen Verbesserung der<br />

Marktdurchdringung von Doosan<br />

<strong>im</strong> deutschen Markt beitragen werden.<br />

Alle Händler betonten, dass die<br />

vom Unternehmen eingeschlagene<br />

Richtung für Verkauf, Service und<br />

Marketing die beste <strong>im</strong> Baumaschinensektor<br />

überhaupt sei.<br />

Die deutschen Doosan-Händler am Doosan-Stand auf der Intermat 2009 in Paris.<br />

Foto: Doosan<br />

„Zeppelin wird auch diesmal<br />

gestärkt aus der Krise hervorgehen“<br />

Susanek erwartet Minus 14 Prozent Gesamtumsatz in diesem Jahr<br />

Friedrichshafen/Garching bei<br />

München. <strong>Der</strong> Zeppelin-Konzern<br />

investiert erneut hohe Summen in<br />

seine Expansion. Bei der Bilanz-<br />

Pressekonferenz Mitte Mai erläuterte<br />

Konzernchef Ernst Susanek<br />

die Eckpfeiler der von Wachstum<br />

und Ausbau der Marktpotenziale<br />

gekennzeichneten Strategie für 2009<br />

und die Zeit danach. Zur Bewältigung<br />

der Folgen durch die Weltwirtschaftkrise<br />

setzt das Unternehmen<br />

auf eine Dreifach-Strategie:<br />

• Stärkung der Marktposition mittels<br />

Innovationsoffensive<br />

• Wachstum durch Akquisitionen<br />

• Opt<strong>im</strong>ierung der Prozesse, Kosten<br />

und Stärkung der Liquidität<br />

Trotz zunehmender Marktrisiken<br />

zeigte sich Susanek kämpferisch:<br />

„Zeppelin hat in seiner 100jährigen<br />

Geschichte <strong>im</strong>mer wieder<br />

äußerst widrige Umstände gemeistert<br />

und wird auch diesmal gestärkt<br />

aus der Krise hervorgehen.“<br />

Die Zeppelin GmbH, Friedrichshafen<br />

(Konzernzentrale in Garching<br />

bei München) erwirtschaftete <strong>im</strong><br />

vorigen Geschäftsjahr 2,447 Milliarden<br />

Euro Umsatz (+8,4 Prozent<br />

mehr als 2007). Die Auslandsquote<br />

des Konzerns erhöhte sich von 45<br />

auf fast 50 Prozent. Die Unternehmen<br />

des Zeppelin-Handelsbereiches<br />

konnten wegen der <strong>im</strong> ersten Halbjahr<br />

2008 sehr positiven Entwicklung<br />

der Gesellschaften außerhalb<br />

Deutschlands ein leichtes Umsatzplus<br />

erwirtschaften: 2,208 Milliarden<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Erreicht werden soll dieses Ziel<br />

durch die Verwendung des Plurals<br />

in § 1 Abs. 1 BauFordSiG – also statt<br />

„das Baugeld“, „des Baues“, „eines<br />

Werk-, Dienst- oder Kaufvertrages“,<br />

„eines Baus oder Umbaus“ heißt es<br />

dann nach der Änderung schlicht<br />

„Baugeld“, „Bauwerke“, „Werk-,<br />

Dienst- oder Kaufverträge“ und<br />

„Herstellung oder Umbau von Bauwerken“.<br />

<strong>Der</strong> Plural verdeutlicht,<br />

dass die Zweckbindung sich – außer<br />

für Verbraucher – nicht nur auf eine<br />

konkrete Maßnahme bezogen sein<br />

muss, für die das Baugeld bezahlt<br />

wird. Dem Baugeldempfänger soll<br />

vielmehr bei Zahlungen an Beteiligte<br />

verschiedener Baumaßnahmen<br />

entsprechend den Anforderungen<br />

seines Geschäftes Flexibilität gewährt<br />

werden. Ferner ist auch die<br />

Euro (+ 6,1 Prozent). <strong>Der</strong> Handelsbereich<br />

erwirtschaftete damit 90<br />

Prozent des Konzern-Umsatzes.<br />

Trotz stark abgeschwächten 4.<br />

Quartals 2008 und der Tendenz der<br />

Kunststoff<strong>pro</strong>duzenten, die Abnahme<br />

und Inbetriebnahme von Anlagen<br />

in 2009 und 2010 zu verschieben,<br />

erwirtschaftete<br />

der Zeppelin Industriebereich<br />

238,7<br />

Millionen Euro Umsatz<br />

(+36 Prozent).<br />

Das Wachstum<br />

Zeppelins spiegelt<br />

sich auch in den Mitarbeiterzahlen<br />

wider.<br />

Die Konzern-Belegschaft<br />

erhöhte sich<br />

gegenüber 2007 um<br />

15 Prozent auf 6.177<br />

Beschäftigte bis Ende<br />

2008. 46 Prozent die-<br />

ser Erhöhung entfielen auf die Gesellschaften<br />

der Zeppelin International<br />

AG. Das bis Herbst 2008 vor<br />

allem in Russland und der Ukraine<br />

stark expandierende Geschäft hatte<br />

diesen deutlichen Ausbau erforderlich<br />

gemacht. Die Erwartungen für<br />

2009, relativierte Susanek, machten<br />

jedoch jetzt schon deutlich, dass der<br />

Personalstand dieser Gesellschaften<br />

nicht gehalten werden kann.<br />

<strong>Der</strong> Auslandsanteil an der Konzernbelegschaft<br />

erhöhte sich abermals<br />

auf rund 47 Prozent (2007:<br />

42 Prozent). Die Anzahl der Auszubildenden<br />

stieg <strong>im</strong> Konzern um<br />

Änderung des § 1 Absatz 2 Bau-<br />

FordSiG vorgesehen. Diesem zufolge<br />

darf ein selbst an der Herstellung<br />

des Werkes beteiligter Baubetrieb<br />

Baugeld nur in Höhe der Hälfte des<br />

angemessenen Wertes der von ihm<br />

erbrachten Leistung einbehalten.<br />

Dieser 50 Prozent-Passus ist zur<br />

Streichung vorgeschlagen, um den<br />

Unternehmen mehr Liquidität zu<br />

ermöglichen.<br />

<strong>Der</strong> schwierigen wirtschaftlichen<br />

Lage kleinerer mittelständischer<br />

Unternehmen hat die Regierungskoalition<br />

auch mit der Anhebung<br />

der Ist-Versteuerungsgrenze Rechnung<br />

getragen. <strong>Der</strong> Hauptgeschäftsführer<br />

des Zentralverbandes<br />

des Deutschen Baugewerbes, Prof.<br />

Dr. Karl Robl, deutet den entsprechenden<br />

Beschluss des Bundestages<br />

in diesem Sinne. Die Ist-Versteue-<br />

31 Prozent auf 361 (2007: 275). Das<br />

Konzernergebnis vor Steuern sank<br />

um 16 Prozent auf 98,7 Millionen<br />

Euro. Die Umsatzrendite (ROS) vor<br />

Steuern lag damit 2008 bei 4,0 Prozent<br />

(2007: 5,2 Prozent). Mit einem<br />

Wert von 170,0 Millionen Euro<br />

gelang es Zeppelin den<strong>noch</strong>, den<br />

höchsten Cashflow<br />

der Firmengeschichte<br />

zu erwirtschaften. Im<br />

Hinblick auf 2009 gab<br />

Susanek eine eher zurückhaltendePrognose<br />

ab: „Die Verunsicherung<br />

ist insgesamt<br />

extrem hoch – sowohl<br />

bei unseren Geschäfts-<br />

partnern, bei unseren<br />

Kunden und nicht zuletzt<br />

bei unseren Mitarbeitern.“<br />

Im deutschen<br />

Markt für Baumaschinen ging das<br />

Marktvolumen <strong>im</strong> ersten Quartal<br />

2009 um 57 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr zurück. In den Märkten<br />

des Industriebereiches habe die<br />

Krise nun auch die Kunden der<br />

Kunststoff-, Gummi- und Reifenindustrie<br />

erfasst. 2099, so Susanek,<br />

sei ein sehr schwieriges Jahr: „In<br />

fast allen Gesellschaften stellen wir<br />

uns auf einen Umsatz- und Ergebnisrückgang<br />

ein.“ Für den Konzern<br />

erwartet er deshalb für 2009 einen<br />

Gesamtumsatz von max<strong>im</strong>al 2,1<br />

Milliarden Euro. Das wären 14 Prozent<br />

weniger als <strong>im</strong> Vorjahr.<br />

rungsgrenze soll ab 1. Juli 2009<br />

von 250.000 € auf 500.000 € in den<br />

alten Bundesländern angehoben<br />

werden und bei 500.000 € in den<br />

neuen Bundesländern über den 31.<br />

Dezember 2009 hinaus beibehalten<br />

werden.<br />

Robl weiter: „So wird auf der<br />

Grundlage der Zahlen des Bundesministeriums<br />

der Finanzen die<br />

Liquidität dieser Unternehmen um<br />

2,25 Mrd. Euro erhöht, da dieses<br />

Umsatzsteuervolumen nicht mehr,<br />

wie bisher, vorfinanziert werden<br />

muss. Dies ist eine sehr gute Nachricht<br />

für die Betriebe des Baugewerbes<br />

und stellt angesichts der<br />

aktuellen finanzpolitischen Situation<br />

einen großen Erfolg dar.“ <strong>Der</strong><br />

ZDB hatte sich seit langem für eine<br />

Erhöhung bzw. Anpassung der Ist-<br />

Versteuerungsgrenze eingesetzt.<br />

Wirtschaftskrise erreicht Baumarkt<br />

Berlin. Die Krise hat nun auch<br />

den deutschen Baumarkt erreicht.<br />

Wie der Hauptverband in der neuesten<br />

Ausgabe seines aktuellen<br />

Zahlenbildes mitteilt, sind die Auftragseingänge<br />

<strong>im</strong> Bauhauptgewerbe<br />

<strong>im</strong> 1. Quartal 2009 nominal um<br />

13,5 Prozent eingebrochen. Trotz<br />

hoher Auftragsbestände zu Jahresbeginn<br />

gingen auch die Umsätze<br />

in den ersten drei Monaten um 13<br />

Prozent zurück. Erklärt wird dies<br />

mit der schlechten Witterung zu<br />

Jahresbeginn; <strong>im</strong>merhin hatten 60<br />

Prozent aller Bauunternehmen <strong>im</strong><br />

1. Quartal 2009 Behinderungen<br />

durch die Wetterlage gemeldet (1.<br />

Quartal 2008: 25 Prozent).<br />

Vor allem den Wirtschaftsbau<br />

– 2006 bis 2008 Motor der Baukonjunktur<br />

– erwarte vermutlich<br />

eine längere Durststrecke: Die Auftragseingänge<br />

lagen 2009 <strong>im</strong> ersten<br />

Quartal um nominal 20,1, die Umsätze<br />

um 9,5 Prozent unter den Vorjahreswerten.<br />

Mit einer Erholung<br />

der Wirtschaftsbaukonjunktur ist<br />

laut Hauptverband vor 2011 nicht<br />

zu rechnen, selbst wenn die gesamt-<br />

Zeppelin-Konzernchef Ernst<br />

Susanek.<br />

<strong>Gesetzes</strong>-<strong>Novellen</strong> <strong>pro</strong> Mittelstand<br />

BauFordSiG und angehobene Ist-Versteuerungsgrenze<br />

Konjunktur<strong>pro</strong>gramme greifen <strong>noch</strong> nicht<br />

wirtschaftliche Konjunktur Ende<br />

2009 wieder anspringen sollte.<br />

Auch der Wohnungsbau gerät<br />

zunehmend unter Rezessionsdruck:<br />

Bei den Auftragseingängen <strong>im</strong> 1.<br />

Quartal 2009 ein Minus von nominal<br />

13,6 Prozent, bei den Umsätzen<br />

sogar von 16,4. <strong>Der</strong> Hauptverband<br />

erwartet, dass die Zahl der fertigen<br />

Wohnungsbauten 2009 mit 180.000<br />

deutlich unter dem bedarfsdeckenden<br />

Niveau von gut 250.000<br />

Wohnungen liegen wird. Ein neuer<br />

Wohnungsengpass sei hierzulande<br />

daher zumindest in den Ballungsregionen<br />

zu Beginn des nächsten<br />

Jahrzehnts zu erwarten.<br />

Trotz der zwei Konjunktur<strong>pro</strong>gramme<br />

zeige der Öffentliche Bau<br />

<strong>noch</strong> keine konjunkturell stabilisierende<br />

Wirkung: Die Auftragseingänge<br />

blieben <strong>im</strong> 1. Quartal 2009<br />

um nominal 5,8 Prozent, die Umsätze<br />

sogar um 14,1 hinter den Vorjahreswerten<br />

zurück. <strong>Der</strong> Hauptverband<br />

geht jedoch von spätestens<br />

<strong>im</strong> 2. Halbjahr 2009 bauwirksamen<br />

Programmen aus. Den zu erwartenden<br />

Impuls schätzt der Verband<br />

Foto: Zeppelin<br />

auf etwa 19 Milliarden Euro, die<br />

sich zu 11 Milliarden auf das Bauhauptgewerbe<br />

und zu 8 Milliarden<br />

auf das Ausbaugewerbe verteilen<br />

werden. Rein rechnerisch könnten<br />

damit 195.000 Arbeitsplätze in der<br />

Gesamtwirtschaft für zwei Jahre gesichert<br />

oder neu geschaffen werden,<br />

davon 105.000 <strong>im</strong> Baugewerbe.<br />

Insgesamt rechnet der Hauptverband<br />

jedoch nicht damit, dass<br />

die zu erwartenden Zuwächse <strong>im</strong><br />

Öffentlichen Bau die Ausfälle <strong>im</strong><br />

Wirtschafts- und Wohnungsbau<br />

ausgleichen werden. Zwar nähmen<br />

die Umsätze <strong>im</strong> Öffentlichen Bau<br />

voraussichtlich 2009 um 8 Prozent<br />

zu, diesem Plus würden jedoch Umsatzrückgänge<br />

<strong>im</strong> Wohnungsbau<br />

von 3 Prozent und <strong>im</strong> Wirtschaftsbau<br />

von 12 Prozent gegenüberstehen.<br />

Für das gesamte Bauhauptgewerbe<br />

rechnet der Hauptverband<br />

mit einem Umsatzminus von nominal<br />

3 Prozent, real etwa 4,5 Prozent.<br />

Eine Einschätzung dies, die<br />

nicht prinzipiell von der des Zentralverbandes<br />

des Deutschen Baugewerbes<br />

abweicht.<br />

MELDUNGEN<br />

Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

Neuer Brennerbasistunnel:<br />

Deutschland trifft Vorbereitungen<br />

Berlin. Bundesverkehrsminister<br />

Wolfgang Tiefensee hat sich für<br />

den zügigen Ausbau der europäischen<br />

Schienenverbindung Nr.<br />

1 („Berlin – Brenner – Palermo“)<br />

über die Alpen mit dem zentralen<br />

Brennerbasistunnel (Länge: 56<br />

km)ausges<strong>pro</strong>chen. Mit Amtskollegen<br />

aus Italien, Österreich und<br />

Vertretern beteiligter Regionen unterzeichnete<br />

er am 18. Mai in Rom<br />

eine entsprechende Erklärung, der<br />

ein neuer „Aktionsplan Brenner“<br />

beigefügt ist. Dieser enthält 50 Projekte<br />

zur Verbesserung des Schienenverkehrs<br />

zwischen München<br />

und Verona.<br />

<strong>Der</strong> Brennerbasistunnel wird helfen,<br />

den Gütertransport über die<br />

Alpen verstärkt auf die Schiene zu<br />

verlagern. Deutschland will seine<br />

wichtigste Zulaufstrecke von München<br />

über Rosenhe<strong>im</strong>, Kiefersfelden<br />

bis hin zur österreichischen Grenze,<br />

aber auch andere Schienenwege,<br />

rechtzeitig ausbauen. <strong>Der</strong> Tunnel<br />

soll <strong>im</strong> Jahr 2022 eröffnet werden.<br />

Nach SPD-Nein: Bauindustrie<br />

für Ausbau der Stadtautobahn<br />

Berlin. <strong>Der</strong> Ausbau der Berliner<br />

Stadtaustobahn A 100 bis in den<br />

Bezirk Treptow hinein stellt nach<br />

Ansicht des Bauindustrieverbandes<br />

Berlin-Brandenburg ein Gebot<br />

wirtschaftlicher Vernunft dar. Axel<br />

Wunschel, Hauptgeschäftsführer<br />

des Verbandes, appellierte an<br />

den Berliner Senat, ungeachtet des<br />

„Nein!“ derr Berliner SPD vom 17.<br />

Mai am Ausbau festzuhalten.<br />

„Die Hauptstadt braucht diese<br />

Trasse dringend als eine wichtige<br />

Voraussetzung für die weitere<br />

wirtschaftliche Entwicklung“,<br />

betonte Wunschel. Vor allem die<br />

Wirtschaft in den östlichen<br />

Bezirken Berlins würde durch wesentlich<br />

bessere Verbindungen zum<br />

Flughafen BBI von der verlängerten<br />

A 100 <strong>pro</strong>fitieren. Zudem würden<br />

durch den Weiterbau Wohngebiete<br />

vom Durchgangs-, Schwerlast- und<br />

Lkw-Transport entlastet.<br />

Freie Architekten beurteilen<br />

ihre Geschäftslage skeptischer<br />

München. Nach Umfragen des ifo<br />

Institut für Wirtschaftsforschung<br />

an der Universität München beurteilten<br />

freie Architekten ihre aktuelle<br />

Geschäftslage schlechter als<br />

vor drei Monaten. Auch bezüglich<br />

der Geschäftserwartungen für die<br />

nächsten sechs Monate nahm die<br />

Zuversicht ab. <strong>Der</strong> nach den ifo-<br />

Erhebungen bislang moderate Aufwärtstrend<br />

ist damit nach nur drei<br />

Jahren abrupt gestoppt.<br />

49 Prozent der Befragten schlossen<br />

<strong>im</strong> 4. Quartal 2008 neue Verträge<br />

ab. Das geschätzte Bauvolumen<br />

aus den neuen Verträgen (Neubauten<br />

ohne Planungsleistungen<br />

<strong>im</strong> Bestand) liegt nur knapp unter<br />

dem Niveau des Vorquartals. Die<br />

durchschnittliche Reichweite der<br />

Auftragsbestände beträgt rund 5,2<br />

Monate.


Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer BAUWIRTSCHAFT AKTUELL 3<br />

Appell: Mutig von der freien Auftragsvergabe Gebrauch machen<br />

„Gebäudesanierung mit dem Konjunkturpaket II“: Deutsche Rockwool informierte 300 Experten in Berlin<br />

Mit Aufträgen auf Vorjahresniveau<br />

dürfe das Bauhauptgewerbe in<br />

diesem Jahr rechnen, da das Konjunkturpaket<br />

II für einen Auftragsschub<br />

aus den Kommunen und<br />

damit bis in das Jahr 2010 hinein<br />

für Beschäftigung sorgen werde, erklärte<br />

der Bundestagsabgeordnete<br />

Laurenz Meyer in seinem Eingangsreferat,<br />

das bereits erste engagierte<br />

Diskussionen auslöste.<br />

Rund 165.000 Arbeitsplätze würden<br />

durch die jetzt angestoßenen<br />

Investitionen gesichert. Davon<br />

rund 80.000 <strong>im</strong> Bauhauptgewerbe,<br />

das durch die zu erwartenden Aufträge<br />

den <strong>pro</strong>gnostizierten Umsatzrückgang<br />

von 4 bis 6 Prozent werde<br />

abfedern können.<br />

Die vielerorts formulierte Kritik<br />

an der zur Gegenfinanzierung notwendig<br />

hohen Neuverschuldung<br />

des Bundes beantwortete Meyer mit<br />

einer Berechnung, die allgemein<br />

aufhorchen ließ: „Gerade einmal<br />

auf 4 Prozent wird die Neuverschuldung<br />

der Bundesrepublik durch die<br />

Ausgaben <strong>im</strong> Rahmen der beiden<br />

Konjunkturpakete wachsen. Die<br />

Neuverschuldung der USA wird<br />

zum Vergleich bei über 19 Prozent<br />

liegen. Nicht zuletzt, weil die Konjunkturpakete<br />

I und II volkswirtschaftlich<br />

betrachtet deutlich mehr<br />

nützen als schaden, haben sich alle<br />

Parteien gemeinsam in so kurzer<br />

Zeit auf ihre Durchführung geeinigt.<br />

Die Welt schaut heute bewundernd<br />

auf Deutschland, das erfolgreicher<br />

als jedes andere Land mit<br />

der Krise umgeht.“<br />

Dass die Kommunen bei einer<br />

energetischen Sanierung ihrer Liegenschaften<br />

nachhaltig Kosten sparen,<br />

stand außer Frage. Die Vorträge<br />

der Rockwool-Systemexperten zu<br />

modernen Systemen für die Dach-,<br />

Fassaden- und Rohrleitungsdäm-<br />

mung stießen deshalb vor allem<br />

bei den angereisten Vertretern der<br />

Bauämter und ihren Architekten<br />

auf reges Interesse.<br />

Andreas Nowoczin von der RTI<br />

Rockwool Technical Insulation und<br />

Michael Junker, Spezialist für das<br />

Fassadendämmsystem Rockpanel,<br />

präsentierten konkrete Berechnungs-<br />

und Ausführungsbeispiele.<br />

Wie positiv sich der Einbau<br />

von Akustikdecken auf die Raum-<br />

Freuten sich über den großen Zuspruch für die<br />

Veranstaltung „Gebäudesanierung mit dem<br />

Konjunkturpaket II“ der Deutschen Rockwool<br />

am 29. April: Laurenz Meyer (MdB), der der<br />

Arbeitsgruppe Wirtschaft und Technologie der<br />

CDU/CSU-Bundestagsfraktion vorsitzt (l.), und<br />

Volker Christmann, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Deutschen Rockwool.<br />

akustik in Klassenräumen und das<br />

Lernkl<strong>im</strong>a in Schulen auswirkt,<br />

bewies Bernhard Becker anhand<br />

von Schallmessungen, die in Räumen<br />

vor und nach der Ausrüstung<br />

mit Rockfon-Decken durchgeführt<br />

worden waren.<br />

Fotos (3): Deutsche Rockwool<br />

GLADBECK/BERLIN. „Ermutigend und überaus informativ“, urteilte<br />

der Dach- und Fassadenspezialist Jürgen Henke, Vorstandsvorsitzender<br />

der Hagener Henke AG, über die Veranstaltung „Gebäudesanierung<br />

mit dem Konjunkturpaket II“, der er am 29. April beiwohnte.<br />

300 Architekten, Vertreter von Bauämtern, Baustoff-Fachhändler<br />

und Bauunternehmer waren einer Einladung der Deutschen Rockwool<br />

nach Berlin gefolgt, um sich über ihre Chancen bei einer schnellen<br />

Umsetzung des Konjunkturpaketes II zu informieren.<br />

Kommunen müssen<br />

vorfinanzieren<br />

Auf reges Interesse stieß der<br />

Vortrag von Rechtsanwalt Wolf<br />

Burkhard Wenkel, Hauptgeschäftsführer<br />

der Fachgemeinschaft Bau<br />

Berlin und Brandenburg e. V. Wenkel<br />

forderte die Vergabebeamten in<br />

den Baubehörden auf, mutig von<br />

den Möglichkeiten der freien Auftragsvergabe<br />

bis zu einer Auftragssumme<br />

von 100.000 Euro Gebrauch<br />

zu machen. „Jetzt ist einfach keine<br />

Zeit dafür, jede Entscheidung für<br />

oder gegen einen Auftragnehmer<br />

in allen Details zu <strong>pro</strong>tokollieren.“<br />

Kommunen, die hier zu schleppend<br />

agierten, sollten von den<br />

ortsansässigen Bauunternehmern<br />

in die Pflicht genommen werden.<br />

Da <strong>noch</strong> nicht abschließend geklärt<br />

sei, wie und wann die Gelder vom<br />

Bund in die Kommunen fließen, sei<br />

nach wie vor zu befürchten, dass<br />

diese die Vergabe von Aufträgen<br />

viel zu lange zurückhielten, als dass<br />

die Fristen zur Ausgabe der Gelder<br />

eingehalten werden könnten.<br />

An der Zeit sei es obendrein,<br />

dass die Kommunen ihre in jüngster<br />

Zeit katastrophale Zahlungsmoral<br />

verbesserten. Wenkel: „<strong>Der</strong><br />

Bauwirtschaft nützen die Aufträge<br />

aus dem Konjunkturpaket II herzlich<br />

wenig, wenn dann nicht – wie<br />

aktuell üblich – nach 90 Tagen gezahlt<br />

wird, sondern womöglich<br />

mit Verweis auf die Säumnisse des<br />

Bundes nach 120 Tagen.“ Noch einmal<br />

machte er deutlich, dass es sich<br />

bei den Vorhaben, für<br />

die Mittel aus dem<br />

Konjunkturpaket II<br />

beantragt würden,<br />

um zusätzliche handeln<br />

müsse. Dabei<br />

sollen 50 Prozent der<br />

Mittel bis Ende 2009<br />

ausgegeben sein. Das<br />

heißt, dass diese dann<br />

schon abgerechnet<br />

und nicht nur beauftragt<br />

wurden. Die<br />

weiteren 50 Prozent<br />

können bis 2010 abgerechnet<br />

werden.<br />

Wolf Burkhard<br />

Wenkel: „Wenn man<br />

bedenkt, dass die<br />

Baubehörden personell bislang<br />

schon schlecht besetzt waren, fragt<br />

man sich, wer die jetzt zusätzlichen<br />

Projekte in den Ämtern denn betreuen<br />

soll. Schnell kann dort die<br />

Idee entstehen, statt zahlreicher,<br />

aufwändiger Sanierungen kleiner<br />

Kindergärten lieber Lärmschutzmaßnahmen<br />

an einer Schnellstraße<br />

zu bauen und damit das Budget<br />

der Kommune aus dem Konjunkturpaket<br />

in ein einziges Projekt zu<br />

stecken.“ Hier sei die sachkundige<br />

Öffentlichkeit gefordert, ihrer<br />

Bauverwaltung „auf die Finger“ zu<br />

schauen und die Verwendung der<br />

Gelder an den richtigen Stellen ein-<br />

Rechtsanwalt Wolf Burkhard<br />

Wenkel, Hauptgeschäftsführer<br />

der Fachgemeinschaft Bau Berlin<br />

und Brandenburg.<br />

zufordern. Wenkel forderte weiter<br />

eine bevorzugte Berücksichtigung<br />

von Bauunternehmen, die ortsansässig<br />

sind. „Nur diese beschäftigen<br />

auch ortsansässige Arbeitnehmer,<br />

deren Kaufkraft in der Region die<br />

Wirtschaft in Breite stützt.“<br />

Schwarzarbeit und illegale<br />

Beschäftigung verhindern<br />

Erst recht müsse verhindert<br />

werden, dass illegale Unternehmen<br />

bzw. Betriebe,<br />

die nicht dem Sozialkassenverfahrenunterliegen<br />

und damit<br />

keine klassischen Bauunternehmen<br />

sind,<br />

beauftragt werden.<br />

Bei der Ausschreibung<br />

sollte deshalb als<br />

zusätzliches Vergabeelement<br />

die Bescheinigung<br />

der Sozialkasse<br />

des Baugewerbes<br />

gefordert werden, um<br />

Schwarzarbeit und illegale<br />

Beschäftigung<br />

zu verhindern.<br />

Zum Abschluss<br />

empfahl Stephan<br />

Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Deutschen Energieagentur<br />

dena, sein Haus als Berater<br />

der Kommunen und Architekten<br />

bei Planungen zur Steigerung der<br />

Energieeffizienz von Gebäuden.<br />

Er bekräftigte die Einladung von<br />

Laurenz Meyer, die dieser eingangs<br />

so formuliert hatte: „Profitieren<br />

Sie von der Handlungsbereitschaft<br />

der öffentlichen Hand, um zeitnah<br />

wertvolle Bauvorhaben zu initiieren<br />

und Aufträge für ihr Unternehmen<br />

zu sichern. Das Vergabeverfahren<br />

wurde so vereinfacht, dass die<br />

Kommunen sehr schnell und effizient<br />

Aufträge vergeben und Maß-<br />

nahmen durchführen können.“<br />

Kohler verdeutlichte, welche Einsparpotenziale<br />

durch energetische<br />

Modernisierungen zu heben sind:<br />

Fast die Hälfte der Energiekosten<br />

der Landesliegenschaften entfällt<br />

heute auf Universitäten, Fachhochschulen<br />

und Justizvollzugsanstalten.<br />

Sogar mehr als die Hälfte der<br />

Energiekosten in den Kommunen<br />

(1,1 Mrd. Euro jährlich) entfallen<br />

auf allgemein bildende Schulen, 80<br />

Prozent der Energiekosten in Schulen<br />

auf die Wärmeversorgung.<br />

Die dena unterstützt deshalb<br />

auch ein Modellvorhaben „Niedrigenergiehaus<br />

<strong>im</strong> Bestand für<br />

Schulen“, um die Markteinführung<br />

energieeffizienter Technologien <strong>im</strong><br />

öffentlichen Sektor zu forcieren: 78<br />

Schulen und Nichtwohngebäude<br />

öffentlicher und gemeinnütziger<br />

Träger werden saniert und begleitet.<br />

Kommunen können von den<br />

Erfahrungen aus diesem und vielen<br />

anderen Projekten <strong>pro</strong>fitieren, sich<br />

von externen Fach-Coaches der<br />

dena beraten lassen oder die Wissensdatenbank<br />

mit unterstützenden<br />

Planungshilfen nutzen.<br />

Kohlers Appell an die Vertreter<br />

der Kommunen: „Wenn Sie neue<br />

Gebäude schaffen, sind Sie gut beraten,<br />

die 5 bis 15 Prozent Mehrkosten<br />

für ein max<strong>im</strong>al energieeffizientes<br />

Bauen zu investieren, denn Sie<br />

werden über die Lebensdauer des<br />

Neubaus dadurch 50 bis 70 Prozent<br />

Energiekosten sparen. Wenn Sie<br />

die Gebäudehülle Ihrer Infrastrukturgebäude<br />

modernisieren, stellen<br />

Sie Vergleichsrechnungen an. Jede<br />

vorschriftsmäßige Modernisierung<br />

wird den Energieverbrauch senken,<br />

aber in vielen Fällen werden Sie<br />

durch einige Zent<strong>im</strong>eter zusätzliche<br />

Dämmung <strong>noch</strong> einmal enorme<br />

Einsparungen erzielen können.“


4<br />

KÖLN: KRANHAUS SÜD FERTIG. Die Ed. Züblin AG hat das Kranhaus Süd <strong>im</strong> Kölner Rheinauhafen<br />

nach zwei Jahren Bauzeit termingerecht fertiggestellt. Das Gebäude ist das zweite von drei<br />

Kranhäusern am Rheinufer, die die Skyline Kölns entscheidend prägen. Mit 70 Metern Länge,<br />

34 Metern Breite, 62 Metern Höhe und einem rechtwinkligen Aufriss weist das 15-geschossige<br />

Gebäude eine hafentypische Kranform auf, die von drei Baukörpern best<strong>im</strong>mt wird: <strong>Der</strong> westliche<br />

Hauptturm bildet dabei mit dem darüber liegenden Riegelbau einen massiven rechten Winkel<br />

gleicher Breite, der von einem östlichen, bedeutend schlankeren Nebenturm auf Höhe der<br />

Längsachse gestützt wird. Von den Hamburger Architekten Bothe Richter Teherani – mit Alfons<br />

Linster – entworfen, haben Neubauten schon internationale Aufmerksamkeit erregt: Auf der<br />

diesjährigen Immobilienmesse in Cannes wurde das 2008 fertiggestellte Kranhaus 1 mit dem<br />

„Mip<strong>im</strong> Award“ als beste Büro<strong>im</strong>mobilienentwicklung ausgezeichnet.<br />

Zeppelin baut Niederlassung<br />

am Standort Böblingen aus<br />

Grundstein gelegt – 15 Mio. Euro Investition<br />

Böblingen/Garching bei München.<br />

<strong>Der</strong> Zeppelin-Konzern investiert<br />

rund 15 Millionen Euro in<br />

neue Firmengebäude (19.000 m 2<br />

Fläche) der Zeppelin Baumaschinen<br />

GmbH am Standort Böblingen.<br />

Bis Ende 2010 entstehen dort eine<br />

Werkstatt mit vier Service-Hallen<br />

und zentraler Ölversorgung sowie<br />

eine weitere Werkstatt mit zwei<br />

Schlosserei-Hallen, Wasch-Halle<br />

und Ersatzteillager. Ferner eröffnet<br />

demnächst die Konzern-Tochter<br />

MVS Zeppelin eine Mietstation in<br />

direkter Nachbarschaft.<br />

Konzernchef Ernst Susanek<br />

unterstrich am 30. April bei der<br />

Grundsteinlegung, dass in der Region<br />

große Infrastruktur<strong>pro</strong>jekte in<br />

der Planung bzw. schon teils angelaufen<br />

sind: „Ich nenne explizit das<br />

Groß<strong>pro</strong>jekt Stuttgart 21. Mit der<br />

Modernisierung und Erweiterung<br />

dieses Standortes schaffen wir mehr<br />

Flexibilität, Schnelligkeit und vor<br />

allem Professionalität <strong>im</strong> Dienste<br />

unserer Kunden.“ Zur Grundsteinlegung<br />

eingeladen waren der Oberbürgermeister<br />

der Stadt Böblingen,<br />

Alexander Vogelgsang, Andreas<br />

Brand, 1. Bürgermeister von Böblingen<br />

(und demnächst Oberbürgermeister<br />

der Stadt Friedrichshafen),<br />

sowie die wichtigsten Kunden<br />

und die Mitarbeiter der Zeppelin<br />

Niederlassung Böblingen<br />

Be<strong>im</strong> Neubau in Böblingen hat<br />

Umweltschutz höchste Priorität.<br />

Die neue Niederlassung erhält zum<br />

Beispiel eine Regenwassernutzungsanlage,<br />

mit der die Waschhalle betrieben<br />

wird. Diese wird mit einer<br />

biologischen Wasseraufbereitung<br />

ausgestattet. Die Warmwasserbereitung<br />

erfolgt über eine thermische<br />

Solaranlage. <strong>Der</strong> End-Energieverbrauch<br />

des Gebäudes wird um rund<br />

100.000 Kilowatt <strong>pro</strong> Stunde gegenüber<br />

dem Referenzgebäude der<br />

Energieausweis-Vorgabe niedriger<br />

sein. Das bedeutet eine jährliche<br />

CO 2 -Einsparung von über 20 Tonnen<br />

(16 Prozent). Seit mehr als 45<br />

Jahren ist Zeppelin in Böblingen,<br />

einem der größten Konzern-Standorte<br />

in der Bundesrepublik, präsent.<br />

Hauptaktivitäten sind Vertrieb und<br />

Service von Caterpillar-Baumaschinen<br />

sowie die Vermietung von<br />

Baumaschinen und -geräten, Baustellen-<br />

und Verkehrssicherungssystemen,<br />

Arbeitsbühnen, Aufzügen,<br />

Teleskopstaplern und Fahrzeugen.<br />

Rund 100 Mitarbeiter betreuen<br />

zirka 1.000 Kunden und 1.900 Interessenten<br />

aus Gewinnung, Bau,<br />

Abbruch und Recycling. 2008 verkaufte<br />

die Niederlassung fast 700<br />

neue sowie gebrauchte Baumaschinen,<br />

Anbauteile und Komponenten<br />

und leistete 72.200 Servicestunden.<br />

Die Niederlassung bietet fSpezialisierungen<br />

wie Maschinen für den<br />

Tunnelbau sowie Sonderanfertigungen<br />

für spezifische Kundenanforderungen<br />

und eine hochwertige<br />

Aufarbeitung von Verschleißteilen<br />

wie etwa Löffel, Schaufeln und Abbruchwerkzeuge.<br />

Foto: Züblin<br />

BAUWIRTSCHAFT AKTUELL<br />

Trübe Aussichten <strong>im</strong> Hochbau<br />

Strategieberater: Mit Planungsszenarien auf alle Eventualitäten vorbereiten<br />

Düsseldorf. OC&C Strategy<br />

Consultants, eine der führenden internationalen<br />

Strategieberatungen,<br />

sieht in der aktuellen Auflage ihrer<br />

jährlichen Hochbau-Prognose<br />

schwierige Zeiten auf die Branche<br />

zukommen. Die Berater rechnen<br />

für 2009 mit einem Rückgang des<br />

Marktvolumens um 1,8 Prozent.<br />

Nachdem die jetzigen Auftragsbestände<br />

<strong>noch</strong> ein solides erstes Halbjahr<br />

2009 erwarten lassen, wird der<br />

Markteinbruch in der zweiten Jahreshälfte<br />

deutlich spürbar werden.<br />

„Die Dauer der Wirtschaftskrise<br />

und deren Auswirkungen auf den<br />

deutschen Hochbau sind <strong>im</strong> Detail<br />

<strong>noch</strong> nicht abzusehen. Offensichtlich<br />

ist jedoch, dass insbesondere<br />

der Wirtschaftsbau infolge der Krise<br />

starke Rückgänge erleiden wird.<br />

Eine Stabilisierung des Marktes<br />

halten wir frühestens Ende 2010<br />

für möglich. Voraussetzung dafür<br />

ist allerdings, dass sich bis dahin<br />

auch die Gesamtwirtschaft zumindest<br />

seitwärts bewegt“, erklärt Axel<br />

Schäfer, der für die Studie verantwortliche<br />

Partner bei OC&C, die<br />

Ergebnisse der Analyse.<br />

Neben zahlreichen Herausforderungen<br />

sehen die Berater aber<br />

auch durchaus Chancen für die<br />

Bauindustrie. „Ab der zweiten<br />

Hälfte dieses Jahres werden die<br />

verabschiedeten Konjunkturpakete<br />

der Bundesregierung mit direkten<br />

Investitionen in den Hoch- und<br />

Tiefbau sowie weiteren indirekten<br />

Maßnahmen den Abwärtstrend<br />

abmildern. Auch der Immobilienmarkt<br />

gewinnt durch steigende<br />

Mieten <strong>im</strong> Wohnungs- und Nichtwohnungsbereich<br />

an Attraktivität“,<br />

verdeutlicht Axel Schäfer. Zudem<br />

vermutet der Experte, dass durch<br />

Aktienmärkte abgeschreckte Kapitalanleger<br />

den deutschen Immobilienmarkt<br />

als eine interessante<br />

Weissenhorn. Die Peri GmbH<br />

trauert um ihren Seniorchef. Im<br />

Alter von 76 Jahren verstarb Artur<br />

Schwörer am 15. April 2009<br />

nach langer und<br />

schwerer Krankheit.<br />

Im Jahre 1969 gründete<br />

er in Weißenhorn<br />

bei Ulm das<br />

Unternehmen, das<br />

sich unter seiner<br />

Leitung zum weltweiten<br />

Marktführer<br />

der Schalungs- und<br />

Gerüsttechnik entwickelte.<br />

Als gelernter<br />

Schreiner und<br />

Diplomingenieur<br />

für Holztechnik<br />

(FH Rosenhe<strong>im</strong>)<br />

sammelte Artur<br />

Schwörer bereits<br />

Option entdecken könnten. Die<br />

Hochbau-Prognose hält vor allem<br />

für den Nichtwohnungsbau sehr<br />

trübe Aussichten bereit. <strong>Der</strong> Sektor<br />

wird am stärksten unter leiden und<br />

<strong>im</strong> Laufe der zweiten Jahreshälfte<br />

2009 stark unter Druck geraten.<br />

Dann nämlich hat die Industrie<br />

die aktuell <strong>noch</strong> vorhandenen Auftragsbestände<br />

abgearbeitet. Die aus<br />

den Konjunktur<strong>pro</strong>grammen resultierenden<br />

Maßnahmen werden sich<br />

<strong>im</strong> Wirtschaftsbau kaum positiv<br />

bemerkbar machen. Den öffentlichen<br />

Bau dagegen werden sie stärken,<br />

wobei dieses Wachstum den<br />

übergreifenden Rückwärtstrend<br />

nicht ausgleichen kann. Daher wird<br />

trotz der stützenden Maßnahmen<br />

der gesamte Nichtwohnungsbau in<br />

den nächsten Jahren stark zurückgehen.<br />

<strong>Der</strong> gewerbliche Wohnungsbau<br />

wird sich von seiner Krise relativ<br />

schnell wieder erholen und kann<br />

eventuell bereits 2010 bzw. 2011<br />

ein kleines Wachstum verzeichnen.<br />

Steigende Mieten und eine<br />

wachsende Wohnungsnachfrage in<br />

Ballungsgebieten locken Investoren<br />

an. <strong>Der</strong> private Wohnungsbau ist<br />

bereits in den vergangenen Jahren<br />

auf einem sehr niedrigen Niveau<br />

angekommen. Hier sieht die Studie<br />

von OC&C die Talsohle weitgehend<br />

erreicht. Die Berater gehen von einer<br />

mittelfristigen Stabilisierung in<br />

diesem Sektor aus.<br />

Wohnungsbau Ost: Nachteil<br />

für die neuen Bundesländer<br />

<strong>Der</strong> Wohnungsbau in Ostdeutschland<br />

hat stärker mit den aktuellen<br />

Entwicklungen zu kämpfen<br />

als der <strong>im</strong> Westen. Dabei machen<br />

sich insbesondere zwei Faktoren<br />

bemerkbar: Zum einen senkt die<br />

weiter anhaltende Bevölkerungsmigration<br />

von Ost nach West den<br />

generellen Wohnungsbedarf. Zum<br />

zweiten ist die Renovierungsnachfrage<br />

in Ostdeutschland niedrig,<br />

weil die genutzten Gebäude überwiegend<br />

erst in den letzten 15 Jahren<br />

kernsaniert wurden. Aufgrund<br />

der Summe der Einflüsse erwartet<br />

OC&C in diesem Jahr für die ostdeutsche<br />

Bauindustrie in allen Segmenten<br />

einen Rückgang. Erholt sich<br />

die Gesamtwirtschaft rasch von der<br />

Krise, ist mit einer Stabilisierung<br />

des Marktes bis 2011 zu rechnen.<br />

Chancen nutzen –<br />

auch in der Krise<br />

Neben den offensichtlichen<br />

Herausforderungen ergeben sich<br />

gerade in schwierigen Zeiten für<br />

viele Unternehmen auch durchaus<br />

Möglichkeiten, Marktanteile<br />

zu gewinnen und die eigene Wettbewerbsposition<br />

zu verbessern.<br />

„Natürlich hat ein konsequentes<br />

Kosten- und Liquiditätsmanagement<br />

derzeit die höchste Priorität,<br />

um das Unternehmen abzusichern.<br />

Daneben kann aber die richtige Investition<br />

in Produktportfolio oder<br />

Marketing helfen, die Marktposition<br />

entscheidend zu verbessern.<br />

Auch die Akquisition von Wettbewerbern,<br />

die in Schwierigkeiten geraten<br />

sind, kann interessant sein“, so<br />

Axel Schäfer zu Herausforderungen<br />

und Chancen in der Krise.<br />

Den Unternehmen der Branche<br />

rät er, sich in diesen unsicheren<br />

Zeiten mit Hilfe von Planungsszenarien<br />

auf alle Eventualitäten vorzubereiten.<br />

Schäfer: „Unternehmen<br />

sollten neben der operativen auch<br />

eine strategische Position zu der<br />

aktuellen Marktsituation entwickeln.<br />

Nur wer zusätzlich zu einem<br />

konsequenten Sparkurs auch gezielt<br />

Chancen zur Verbesserung der<br />

Wettbewerbsposition nutzt, geht<br />

gestärkt aus dieser Phase hervor.“<br />

Gründer der Peri GmbH verstorben<br />

vor seiner Selbständigkeit unternehmerische<br />

Erfahrung <strong>im</strong> Familienbetrieb,<br />

der Firma Schwörer.<br />

Dort leitete er mehrere Produktionsstätten<br />

und war federführend<br />

an der Entwicklung des bis heute<br />

erfolgreichen Schwörer Fertig-<br />

IM ERNST<br />

Nach Europa<br />

Von Burkhard Talebitari<br />

Es war schon <strong>im</strong>mer ein Problemfall<br />

unter den Kontinenten – Europa. Warum<br />

wollte es auch par tout als einziger<br />

Kontinent mit einem „E“ anfangen. Nun<br />

muss es sich auch <strong>noch</strong> vereinigen und<br />

– schl<strong>im</strong>mer <strong>noch</strong> – alle fünf Jahre wählen<br />

gehen. Vielen Europäern war das gar<br />

nicht so richtig wichtig, könnte man die<br />

leidigen Wahlen nicht von Brüssel besser<br />

erledigen lassen?<br />

Könnte nicht Frau Merkel, wahlweise<br />

Herr Sarkozy das bisschen Europa gleich<br />

<strong>noch</strong> mit wegregieren? Haben Staaten<br />

in Krisenzeiten überhaupt <strong>noch</strong> einen<br />

Nutzwert? Oder könnte nicht Obama<br />

Nachruf zum Tode von Artur Schwörer<br />

Artur Schwörer verstarb am 15.<br />

April 2009 <strong>im</strong> Alter von 76 Jahren<br />

nach langer und schwerer<br />

Krankheit.<br />

hauses beteiligt. Als er 1969 gemeinsam<br />

mit seiner Ehefrau den<br />

Entschluss fasste, sich selbständig<br />

zu machen, war sein erstes Produkt<br />

ein besonders<br />

tragfähiger Schalungsträger;<br />

ein<br />

Konzept, das bis<br />

heute am Markt<br />

einen weltweiten<br />

Standard setzt.<br />

In den folgenden<br />

Jahren entwickelte<br />

Artur Schwörer zusammen<br />

mit einem<br />

kleinen, kreativen<br />

Foto: Peri<br />

Team viele innovative<br />

Produkte,<br />

welche die Branche<br />

veränderten<br />

und Trends setzten.<br />

Grundlage für den<br />

Erfolg von Peri<br />

war das beständige Streben nach<br />

Lösungen, die den Kunden aus<br />

der Bauindustrie schnelles, wirtschaftliches<br />

und sicheres Bauen<br />

ermöglichen.<br />

40 Jahre nach der Gründung<br />

durch Artur Schwörer zählt PERI<br />

gleich auch für Europa können? Das<br />

Sprichwort schließlich kennt den Zusammenhang<br />

aus Wahl und Qual und das<br />

letztere ungut sei, wissen wir nicht erst<br />

seit der beschlossenen Schließung von<br />

Quantanamo. In gewisser Weise sind also<br />

(Europa)Wahlen auch eine Art von Folter<br />

und gefragt werden darf, wo Amnesty in<br />

diesem ja an sich wenig speziellen Casus<br />

blieb?<br />

Da wir also von dieser Seite nichts vernahmen,<br />

haben wir weder Kosten <strong>noch</strong><br />

Mühen gescheut, einmal die wichtigsten<br />

Wahl/Qual-Faktoren zusammen zu stellen.<br />

Daraus ergab sich der folgende Such-<br />

heute mit 1,2 Milliarden Euro<br />

Umsatz zu den bedeutenden Unternehmen<br />

der Region und ist<br />

mit 49 Tochtergesellschaften und<br />

weltweit über 5.000 Mitarbeitern<br />

internationaler Markt- und Technologieführer.<br />

<strong>Der</strong> bayerische Ministerpräsident<br />

a. D. Dr. Günther<br />

Beckstein verlieh Artur Schwörer<br />

<strong>im</strong> Jahr 2008 den Bayerischen<br />

Verdienstorden, die höchste Auszeichnung<br />

des Freistaats Bayern.<br />

Artur Schwörer hat mit seinem<br />

Weitblick und seinem unternehmerischen<br />

Mut den Erfolg von<br />

Peri begründet und mit seinen<br />

Werten das Unternehmen nachhaltig<br />

geprägt. Achtung vor dem<br />

Einzelnen, bester Dienst am Kunden<br />

und Streben nach besonderen<br />

Leistungen sind die Grundsätze,<br />

die auch weiterhin das Fundament<br />

der Peri-Kultur bleiben<br />

werden.<br />

Rechtzeitig hat Artur Schwörer<br />

seine Nachfolge geregelt: Zwei<br />

seiner vier Kinder, Alexander<br />

und Christian Schwörer, sind seit<br />

mehreren Jahren in der Führung<br />

des Unternehmens tätig.<br />

text. In ihm sind fünf Fehler versteckt.<br />

Wer findet sie? Unter den richtigen Einsendungen<br />

verlost DER BAUUNTERNEHMER<br />

eine gut erhaltene Zukunft in Europa.<br />

Frischer Wind für Europa (Freie Wähler).<br />

WUMS (Grüne). Bayern loswerden<br />

(Bayernpartei). Afrikas Zukunft liegt in<br />

Europa (Büso). Für den Weg aus Europa<br />

– Wir in der Krise (CDU). Teppichland Europa,<br />

nächste rechts (DTP). Millionäre zur<br />

Kasse (Linke). Für Europa in Deutschland<br />

(FDP). Für ein soziales Europa, in dem die<br />

Menschen für die Wirtschaft da sind und<br />

umgekehrt (SPD).<br />

MELDUNGEN<br />

Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

Tarifkonflikt<br />

am Bau beendet<br />

Berlin. In den Schlichtungsverhandlungen<br />

des Tarifkonflikts am<br />

Bau einigten sich am 25. Mai die<br />

Arbeitgeber, der Hauptverband<br />

der Deutschen Bauindustrie und<br />

der Zentralverband des Deutschen<br />

Baugewerbes, mit der IG BAU auf<br />

eine Erhöhung der Löhne und Gehälter<br />

zum 1. Juni 2009 um 2,3 Prozent<br />

und zum 1. April 2010 um 2,3<br />

Prozent.<br />

Für den Leermonat Mai 2009 gibt<br />

es eine Einmalzahlung in Höhe von<br />

60 Euro für alle Arbeitnehmer mit<br />

Entgeltanspruch <strong>im</strong> Mai und alle<br />

Teilzeitbeschäftigten (anteilig).<br />

Die Vergütungen für Auszubildende<br />

werden ab 1. Juni 2009 <strong>im</strong> ersten<br />

Ausbildungsjahr um 20 Euro<br />

erhöht, <strong>im</strong> zweiten, <strong>im</strong> dritten und<br />

vierten Ausbildungsjahr um 2,3<br />

Prozent. Ab 1. April 2010 erfolgt<br />

eine Erhöhung um weitere 2,3 Prozent<br />

für alle Ausbildungsjahre.<br />

Nemetschek AG-Gründer<br />

feierte 75. Geburtstag<br />

München. Professor Georg Nemetschek,<br />

Gründer, langjähriger<br />

Vorstandsvorsitzender und heutiger<br />

Aufsichtsrat der Nemetschek<br />

AG, feierte am 5. Juni seinen 75.<br />

Geburtstag. Das von ihm 1963 als<br />

Ingenieurbüro gegründete Unternehmen<br />

avancierte unter seiner<br />

Führung zum Marktführer für Bausoftware<br />

in Europa. Zudem lehrte<br />

er an der Hochschule München, wo<br />

er zwei Jahrzehnte lang Dekan der<br />

Fakultät Bauingenieurwesen/Stahlbau<br />

war.<br />

Deutsche Exporte <strong>im</strong> April 09:<br />

– 28,7 Prozent zum April 2008<br />

Wiesbaden Wie das Statistische<br />

Bundesamt anhand vorläufiger Ergebnisse<br />

mitteilt, wurden <strong>im</strong> April<br />

2009 von Deutschland Waren <strong>im</strong><br />

Wert von 63,8 Milliarden Euro ausgeführt<br />

und Waren <strong>im</strong> Wert von<br />

54,4 Milliarden Euro eingeführt.<br />

Die deutschen Ausfuhren waren<br />

damit <strong>im</strong> April 2009 um 28,7 Prozent<br />

und die Einfuhren um 22,9<br />

Prozent niedriger als <strong>im</strong> April 2008.<br />

Kalender- und saisonbereinigt<br />

nahmen die Ausfuhren gegenüber<br />

März 2009 um 4,8 Prozent und die<br />

Einfuhren um 5,8 Prozent ab.<br />

Die Außenhandelsbilanz schloss<br />

<strong>im</strong> April 2009 mit einem Überschuss<br />

von 9,4 Milliarden Euro ab.<br />

Im April 2008 hatte der Saldo in der<br />

Außenhandelsbilanz 19,0 Milliarden<br />

Euro betragen. Kalender- und<br />

saisonbereinigt lag der Außenhandelsbilanzüberschuss<br />

<strong>im</strong> April 2009<br />

bei 9,0 Milliarden Euro.<br />

Kurzarbeitergeld:<br />

Bezugsdauer erhöht<br />

Köln. Die Bundesregierung hat am<br />

20. Mai die Bedingungen für den<br />

Bezug von Kurzarbeitergeld erneut<br />

erleichtert. Die Bezugsdauer beträgt<br />

jetzt zwei Jahre und ab dem 6. Monat<br />

Kurzarbeit müssen Betriebe keine<br />

Sozialversicherungsbeiträge mehr<br />

entrichten.<br />

Die längere Bezugsdauer, urteilt<br />

das Institut der deutschen Wirtschaft<br />

Köln (IW Köln), werde sich<br />

praktisch kaum auswirken. Nur wenige<br />

Betriebe könnten es sich leisten,<br />

zwei Jahre lang Mitarbeiter zu<br />

beschäftigen, für die keine Arbeit<br />

da ist. Denn außer dem Lohn, der<br />

durch das Kurzarbeitergeld ersetzt<br />

wird, fallen weitere Kosten an – etwa<br />

Personalfixkosten.<br />

Eine Neuerung mache aber Sinn: Bislang<br />

müssen die Betriebe die Hälfte<br />

der Sozialversicherungsbeiträge für<br />

ihre Kurzarbeiter zahlen – sofern diese<br />

eine Qualifizierung durchlaufen.<br />

Ab 2010 werden die Beiträge von<br />

der Arbeitsagentur übernommen.<br />

Jedoch nur bei jenen Betrieben, in<br />

denen es zuvor schon seit mindestens<br />

6 Monaten Kurzarbeit gab.<br />

«<strong>Der</strong> BauUnternehmer»<br />

erscheint wieder am<br />

17. Juli 2009.<br />

Anzeigenschluss: 03. 07. 2009


Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

MENSCH BLEIBEN<br />

Elf Fragen ohne Bau an...<br />

Ronald Hahn<br />

Adolf Tegtmeier,alias<br />

Jürgen<br />

von Manger<br />

(1923-<br />

1994), Kabarettist,<br />

Schauspieler<br />

und Humorist,<br />

nannte<br />

man auch<br />

den „Eulen-<br />

Foto: Otto<br />

Ronald Hahn, kaufmännischer<br />

Leiter der<br />

Paccar Leasing GmbH.<br />

spiegel aus dem Ruhrpott“. Sein<br />

Credo: „Mensch bleiben“ ist unserem<br />

kleinen Fragebogen an Entscheider<br />

der Baubranchen – abseits<br />

von Bauthemen – Programm. Die<br />

Spielregeln: Als Antwort gilt alles<br />

von (k)einem Wort bis zu einem<br />

Satz beliebiger Länge.<br />

Was finden Sie schwerer, aufzuhören<br />

oder anzufangen?<br />

Aufhören, denn die Konsequenz<br />

und der Abschied von …wiegt<br />

schwerer.<br />

Gibt es eine Speise, auf die Sie <strong>im</strong>mer<br />

Appetit haben?<br />

Zum Glück nicht, das erhält mir den<br />

Genuss der kulinarischen Vielfalt.<br />

„Jeder ist seines Glückes Schmied“<br />

– gefällt Ihnen dieses Sprichwort?<br />

Nicht besonders, es vereinfacht die<br />

Dinge zu sehr – werden wir doch<br />

alle auch von „außen“ mit beeinflusst<br />

und gesteuert.<br />

Welches Tier wären Sie gerne und<br />

warum?<br />

Ein Elefant, ein Tier ohne direkte<br />

Feinde und mit einem ausgeprägten<br />

sozialen Verhalten und einem entsprechend<br />

entspannten Temperament.<br />

Welches Musikinstrument würden<br />

Sie gerne spielen können?<br />

Gitarre, die Klänge dieses Instruments<br />

verbinden und lassen Träume<br />

zu.<br />

Bitte vervollständigen Sie den<br />

folgenden Satz: Ein Leben ohne<br />

Handy…<br />

Wäre eine schöne Vorstellung,<br />

denn es würde das Schreiben näher<br />

bringen und persönliche Kontakte<br />

fördern.<br />

<strong>Der</strong> wichtigste Charakterzug, den<br />

Sie jedem wünschen ist:<br />

Menschlichkeit – und dem ist nichts<br />

hinzuzufügen.<br />

Welches Ihnen fehlende Talent<br />

hätten Sie gerne?<br />

Hier müsste eine Aufzählung folgen...<br />

Gibt es eine Musik, die Sie <strong>im</strong>mer<br />

hören können?<br />

Nein, den mein Geschmack ist von<br />

meiner St<strong>im</strong>mung abhängig.<br />

Können Sie am Schaufenster einer<br />

Buchhandlung vorbei gehen,<br />

ohne hineinzuschauen?<br />

Ja, ich habe leider viel zu wenig Zeit<br />

für ein gutes Buch, lediglich <strong>im</strong> Urlaub<br />

ist ein Buch ein „Muss“.<br />

Liegt Ihrer Meinung nach „das<br />

Gute so nah“?<br />

Ja, denn ich kann es selbst beeinflussen<br />

und Tun.<br />

Wolff & Müller: Berner neuer<br />

Geschäftsführer Bereich Bau<br />

Udo Berner wechselte<br />

am 20. Mai aus<br />

der Führungsriege<br />

von Bilfinger Berger<br />

hin zum Stuttgarter<br />

Traditionsunternehmen<br />

Wolff & Müller,<br />

wo er schon in den Udo Berner.<br />

70-er Jahren arbeitete.<br />

Berner übern<strong>im</strong>mt die kaufmännische<br />

Geschäftsführung des Bereichs Bau. Weitere<br />

Stationen des 53-Jährigen, der bei Bilfinger<br />

Berger Mitglied der Geschäftsführung Hochbau<br />

war, sind die Bauunternehmen Baresel<br />

und Imbau gewesen. Mit Udo Berner habe das<br />

Unternehmen eine über die Baubranche hinaus<br />

bekannte Führungspersönlichkeit gewinnen<br />

können, sagte Dr. Albert Dürr, Geschäftsführer<br />

und Mitglied der Gesellschafterfamilie von<br />

Wolff & Müller.<br />

Foto: Wolff & Müller<br />

Friedrichshafen. Planmäßig hat<br />

der Aufsichtsrat der Zeppelin GmbH<br />

am 29. April die<br />

Nachfolge von<br />

Ernst Susanek geregelt<br />

und einst<strong>im</strong>mig<br />

Peter Gerstmann<br />

zum neuen<br />

Vorsitzenden der<br />

Geschäftsführung<br />

sowie Michael<br />

Heidemann zu<br />

dessem Stellvertreter<br />

bestellt. Beide<br />

Manager werden<br />

ihre neue Funktion<br />

ab 1. Januar 2010<br />

wahrnehmen.<br />

Ernst Susanek<br />

wird am 2. November<br />

dieses<br />

Jahres 65 Jahre alt und beendet damit<br />

vertragsgemäß seine Tätigkeit als<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

in der Zeppelin GmbH. Er bleibt<br />

jedoch vertragsgemäß als „Zeppelin-Chef<br />

“ der Zeppelin-Gruppe<br />

erhalten und ist nach wie vor Vorsitzender<br />

der Zeppelin University<br />

Stiftung und Vorsitzender der Luftschiffbau<br />

Zeppelin GmbH, die 96,25<br />

Prozent der Anteile an der Zeppelin<br />

GmbH hält. Susanek wird die neue<br />

Geschäftsführung in strategischen<br />

Fragen weiter beraten.<br />

Sein Nachfolger, Dipl.-Betriebswirt<br />

Peter Gerstmann (47), ist seit<br />

2000 <strong>im</strong> Zeppelin-Konzern tätig.<br />

2002 übernahm er die Geschäftsführung<br />

und damit die Gesamtverantwortung<br />

<strong>im</strong> weltweit operierenden<br />

Industriebereich mit der Zentrale in<br />

Friedrichshafen. Seit 2007 ist Gerstmann<br />

auch Geschäftsführer für den<br />

Bereich Controlling in der Zeppelin<br />

GmbH.<br />

Meva: Florian Dingler tritt<br />

in die Geschäftsführung ein<br />

Florian Dingler (27),<br />

einer der Söhne des<br />

Meva-Firmengründers<br />

Gerhard Dingler,<br />

wird <strong>noch</strong> <strong>im</strong><br />

Herbst 2009 in die<br />

Geschäftsleitung<br />

des Schalungsher-<br />

Florian Dingler.<br />

stellers Meva Schalungs-Systeme<br />

GmbH eintreten und seine Tätigkeit<br />

mit Schwerpunkt Finanzen und Controlling<br />

aufnehmen. Das teilte das Unternehmen mit.<br />

<strong>Der</strong> 27jährige hat sein Studium an der französischen<br />

Elite-Universität EDHEC (École de Hautes<br />

Études Commerciales) Lille-Nice als Jahrgangsbester<br />

in seinem Fachbereich abgeschlossen.<br />

<strong>Der</strong> Abschluss mit einem Master of Science<br />

(Finance) mit Fachrichtung Finanzen und Rechnungswesen<br />

folgte auf ein dreijähriges Bachelorstudium<br />

in Holland und Australien.<br />

Foto: Meva Schalungs-Systeme<br />

MEINUNGEN & PERSONEN<br />

„Bei Rufen nach dem Staat<br />

muss es Schamgrenzen geben“<br />

BDI-Chef Keitel kritisiert Bedienmentalität von Unternehmen<br />

Hamburg (ots). BDI-Chef Hans-<br />

Peter Keitel hat in die Diskussion um<br />

staatliche Hilfen für Unternehmen<br />

eingegriffen und seine Klientel kritisiert.<br />

„Bei diesen Rufen nach dem<br />

Staat muss es Schamgrenzen geben“,<br />

sagte Keitel in der Ausgabe des Hamburger<br />

Magazins „stern“ vom 10. Juni<br />

2009. Er attackierte indirekt auch<br />

Porsche-Chef Wendelin Wiedeking:<br />

„Und diese Schamgrenzen muss es<br />

gerade dort geben, wo man bewusst<br />

riskante Geschäftsmodelle eingegangen<br />

ist. Es geht doch auch um einen<br />

inneren Kompass, dafür werbe ich.“<br />

Die staatliche Unterstützung für<br />

Opel sieht Keitel kritisch. Es sei ein<br />

Vorgang, den er für <strong>pro</strong>blematisch<br />

halte. „Es ist nicht Aufgabe des Staates,<br />

die Scherben der Geschichte zu<br />

finanzieren. Ich empfehle einen kritischen<br />

Blick auf jeden Einzelfall,<br />

gerne auch Selbstkritik“, sagte er<br />

dem „stern“. <strong>Der</strong> ehemalige Chef des<br />

Baukonzerns Hochtief ist seit Anfang<br />

des Jahres Präsident des Bundesverbandes<br />

der Deutschen Indus-<br />

Zeppelin: Wechsel in der Führungsetage ab 2010<br />

Aufsichtrat bestellt planmäßig Ernst Susaneks Nachfolger<br />

Zum neuen Vorsitzenden der<br />

Geschäftsführung der Zeppelin<br />

GmbH bestellt: Dipl.-Betriebswirt<br />

Peter Gerstmann (47).<br />

trie (BDI) und somit Sprachrohr für<br />

100.000 Unternehmen. Im Gespräch<br />

mit dem Magazin kritisierte er auch<br />

eine Bedienmentalität unter einigen<br />

deutschen Unternehmern: „Da gibt<br />

es nun manche, die sehen die Chance,<br />

etwas mitzunehmen, auch manche,<br />

die sich mit ihren Produkten<br />

eigentlich nicht <strong>im</strong> Markt behaupten<br />

könnten. Es darf nun nicht übers Ziel<br />

hinausgeschossen werden, es soll<br />

nicht jeder nach dem Staat rufen.“ Es<br />

verblüffe ihn, dass „wir nun – Krise<br />

hin, Krise her – eine Renaissance des<br />

übermächtigen Staates erleben“.<br />

Wie Keitel <strong>im</strong> Gespräch mit dem<br />

Magazin klarstellte, ist der BDI dagegen,<br />

dass der Staat sich an Unternehmen<br />

der Realwirtschaft beteilige.<br />

„<strong>Der</strong> Staat hilft dort, wo vorübergehend<br />

Probleme entstanden sind. Für<br />

diese Hilfen muss es klare Regeln geben.<br />

Sonst übern<strong>im</strong>mt sich der Staat,<br />

der mit unser aller Geld wirtschaften<br />

muss. Sparsamkeit ist die Max<strong>im</strong>e“,<br />

sagte der BDI-Chef. Schuld an der<br />

Krise, die „sicherlich <strong>noch</strong> eine Zeit-<br />

Michael Heidemann (51) trat 1992 in<br />

den Zeppelinkonzern ein. Heidemann<br />

war ab 1997 Leiter<br />

Vertrieb und<br />

Marketing für<br />

Baumaschinen,<br />

seit 2000 Geschäftsführer<br />

mit<br />

Schwerpunkt<br />

Deutschland.<br />

Seit 2008 ist er<br />

Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung<br />

der ZeppelinBaumaschi-<br />

nen GmbH und<br />

verantwortlich<br />

für das gesamte<br />

Deutschlandgeschäft.<br />

Ernst Susanek<br />

baute bereits vor einigen Jahren geeignete<br />

Nachfolgekandidaten auf<br />

und wollte diesen auch rechtzeitig<br />

lang dauern wird“, sei vor allem die<br />

Finanzwirtschaft, aber auch der Staat<br />

selbst: „Die Kapitalmärkte haben die<br />

Unternehmer gezwungen, wahnsinnig<br />

kurzfristig zu agieren. Die Quartalsberichte<br />

wurden ja nicht von den<br />

Unternehmen erfunden, sondern<br />

vom Gesetzgeber. Da wurde die Solidität<br />

aufs Spiel gesetzt.“<br />

Den BDI-Chef sorgt, „dass viele<br />

Menschen den Glauben an die soziale<br />

Marktwirtschaft verloren haben“.<br />

Allerdings habe er nicht erwartet,<br />

„dass der abgewrackte Sozialismus,<br />

der zurecht 1989 auf den Müllhaufen<br />

der Geschichte flog, zurückkommen<br />

könnte, dass er <strong>im</strong>mer <strong>noch</strong> in<br />

den Köpfen ist“. Keitel zum „stern“:<br />

„Unser System ist das beste, das wir<br />

bisher kennen – wenn es auch nicht<br />

perfekt ist. So wie es kein Leben gibt,<br />

das ohne Krisen ist, gibt es auch kein<br />

Wirtschaftssystem ohne Krisen. Nur:<br />

Wir haben kein anderes Modell.<br />

Mancher bei uns hat vergessen, wie<br />

gut ausgebaut unser Sozialsystem<br />

ist.“<br />

die Chance geben, das Unternehmen<br />

weiter zu entwickeln. <strong>Der</strong> Vorsitzende<br />

des Aufsichtsrates<br />

und<br />

Vertreter des GesellschaftersZeppelin-Stiftung,Oberbürgermeister<br />

Josef Büchelmeier,<br />

dankt ihm<br />

für sein über<br />

20jähriges äußerst<br />

erfolgreiches Wirken<br />

an der Spitze<br />

des Zeppelinkonzerns.<br />

„Ernst Susanek<br />

hat diesen<br />

Konzern geprägt<br />

und aus kleinen<br />

Anfängen mit einer<br />

konsequenten<br />

Strategie einen sehr erfolgreichen,<br />

internationalen Konzern aufgebaut.“<br />

Michael Heidemann (51) wurde<br />

zum Stellvertretenden Vorsitzenden<br />

der Geschäftsführung<br />

der Zeppelin GmbH berufen.<br />

Fotos (2): Zeppelin<br />

Foto: Westend<br />

STANDPUNKT<br />

Bauen <strong>im</strong> Bestand / Konjunktur<strong>pro</strong>gramm II<br />

„Respektables Ziel, aber zu kurz gedacht“<br />

Von Dipl.-oec Andreas Schmieg, Vorstandsvorsitzender Torkret AG<br />

Es ist schon eine allgemeine Weisheit, dass wir<br />

uns in den nächsten Jahren verstärkt um Bauwerke<br />

<strong>im</strong> Bestand kümmern müssen und der<br />

Neubau an Dynamik eher abnehmen wird. Im<br />

Rahmen einer Veranstaltung des Deutschen<br />

Bautechnikvereins in Dresden<br />

hat Bundesminister<br />

a.D. Prof. Dr. Klaus Töpfer<br />

den Teilnehmern treffend<br />

aufgezeigt, dass unsere<br />

Innenstädte demographisch<br />

gesehen zukünftig<br />

<strong>im</strong>mer „älter, weniger und<br />

bunter“ werden. Im Zuge<br />

der Diskussion um Nachhaltigkeit<br />

am Bau haben<br />

wir auch festgestellt, dass<br />

unsere Bauwerke einen<br />

erheblichen Beitrag zur<br />

Reduzierung von Umweltbelastungen<br />

und zum<br />

schonenden Umgang mit Ressourcen leisten<br />

können.<br />

Es ist daher nur konsequent und logisch, dass<br />

wir in Zeiten der Störung des volkswirtschaftlichen<br />

Gleichgewichts Konjunktur<strong>pro</strong>gramme<br />

mit dem Ziel verknüpfen, Investitionen in unsere<br />

Zukunft zu tätigen. Die erklärte Aufgabe<br />

der Sanierung von Bauwerken, vornehmlich<br />

der Instandsetzung von Bildungseinrichtungen<br />

und dem energetischen Umbau, ist<br />

der richtige Schritt in diese Richtung.<br />

Bei der Umsetzung dieses sehr respektablen<br />

Ziels sind wir bisher jedoch an unseren eigenen,<br />

komplexen Regeln gescheitert. Zum einen<br />

wird dies in der Umsetzung schlicht nicht<br />

leistbar sein und zum anderen ist das in den<br />

Dipl.-oec Andreas Schmieg, Vorstandsvorsitzender<br />

Torkret AG.<br />

FÜHRUNGSWECHSEL. Am 9. Mai wählte der Branchenverband des Betonbohr- und -<br />

sägehandwerks <strong>im</strong> Frankfurt am Main Thomas Springer (r.) zum neuen Vorsitzenden. <strong>Der</strong> 52jährige<br />

Ludwigshafener und geschäftsführende Gesellschafter der ESG Diamant-Kernbohrungen<br />

und Betonsägen GmbH übern<strong>im</strong>mt das Amt von Jürgen Marder (l.) der die Geschicke des<br />

Fachverbandes zehn Jahre erfolgreich führte. Mit <strong>im</strong> Bild: Verbandsgeschäftsführer Hans-Jürgen<br />

Wagener (Mitte). <strong>Der</strong> Fachverband Betonbohren und -sägen Deutschland e. V ist mit fast 600<br />

Mitgliedern weltweit der stärkste Verband dieser Branche.<br />

5<br />

meisten Fällen zu wenig, da wir <strong>im</strong>mer das<br />

gesamte Gebäude betrachten müssen. Doch<br />

diese Komplexität will das Konjunkturpaket<br />

II nicht.<br />

Die strenge Einschränkung auf die Bereiche<br />

„Bildungsstätten“ und<br />

„energetische Sanierung“<br />

wird nur dazu führen, dass<br />

die Bundesländer in den<br />

<strong>Sommer</strong>ferien der nächsten<br />

zwei Jahre lediglich einen<br />

Austausch der Fenster in den<br />

Schulen vornehmen werden.<br />

Als Konsequenz dessen<br />

erreichen wir nicht mehr,<br />

als dass nur ein Bruchteil<br />

Foto: TORKRET AG.<br />

des Konjunktur<strong>pro</strong>gramms<br />

tatsächlich in der Wirtschaft<br />

ankommt und dass wir dem<br />

Gedanken der Nachhaltigkeit<br />

unseres Gebäudebestands<br />

nicht wirklich nahe kommen.<br />

Mein Resümee zum Konjunktur<strong>pro</strong>gramm: In<br />

einer <strong>noch</strong> nie da gewesenen Geschwindigkeit<br />

wurde das Konjunktur<strong>pro</strong>gramm durch den<br />

Gesetzgeber verabschiedet. Dies ist zunächst<br />

sehr lobenswert. Aber warum sind wir dann<br />

nicht in der Lage, die notwendigen gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen zu schaffen,<br />

damit die Zielsetzung des Konjunktur<strong>pro</strong>gramms<br />

auch wirklich umsetzbar ist?<br />

Wenn diese Grundvoraussetzungen erreicht<br />

sind, dann greift das Konjunkturpaket und<br />

hilft denen, für die es geschaffen wurde. Nämlich<br />

unserer Wirtschaft, unseren Unternehmen<br />

und letztendlich der Sicherung unserer Zukunft.


6<br />

Essen. Nach vollen Auftragsbüchern<br />

und einer guten Konjunkturlage<br />

zu Beginn des Jahres 2008<br />

sehen sich derzeit viele Arbeitgeber<br />

veranlasst, mit arbeitsrechtlichen<br />

Instrumenten auf die Wirtschaftskrise<br />

zu reagieren und die Personalsituation<br />

der wirtschaftlichen Lage<br />

anzupassen. Bereits jetzt ist absehbar,<br />

dass aufgrund der andauernden<br />

Krise bislang eingeleitete Schritte,<br />

wie der Abbau von<br />

Überstunden und<br />

die Einführung von<br />

Kurzarbeit nicht<br />

ausreichen werden,<br />

um der Krise Herr<br />

zu werden, sondern<br />

vielmehr weiteres<br />

Handeln erforderlich<br />

ist - insbesondere<br />

der Ausspruch<br />

betriebsbedingter<br />

Kündigungen.<br />

Fällt ein Arbeitsverhältnis<br />

unter das<br />

Kündigungsschutzgesetz,<br />

dann ist eine<br />

betriebsbedingte Kündigung sozial<br />

gerechtfertigt, wenn die Kündigung<br />

durch dringende betriebliche Erfordernisse<br />

bedingt ist, die einer Weiterbeschäftigung<br />

entgegenstehen.<br />

Damit eine solche Kündigung<br />

auch vor dem Arbeitsgericht Bestand<br />

hat, ist dem Arbeitgeber<br />

zwingend anzuraten, die Voraussetzungen<br />

genau zu prüfen. Oft erfolgt<br />

eine Prüfung jedoch nur oberflächlich<br />

und der rechtliche Berater<br />

wird erst hinzugezogen, wenn die<br />

Kündigung ausges<strong>pro</strong>chen wurde<br />

und dem Arbeitgeber die Kündigungsschutzklage<br />

bereits vorliegt,<br />

das heißt, das Kind meist schon in<br />

den Brunnen gefallen ist.<br />

Voraussetzung ist zunächst, dass<br />

ein betriebsbedingter Kündigungsgrund<br />

vorliegt. Dieser kann in<br />

einem außerbetrieblichen Umstand,<br />

wie zum Beispiel Auftragsmangel,<br />

Umsatzrückgang usw., oder aber<br />

in einem innerbetrieblichen Umstand,<br />

wie etwa Rationalisierung,<br />

Betriebsstilllegung etc., bestehen.<br />

<strong>Der</strong> Arbeitgeber hat zwingend<br />

zwischen beiden Umständen zu<br />

unterscheiden, da bei den äußeren<br />

Umständen der Arbeitgeber nur in<br />

dem Umfang Arbeitsplätze abbauen<br />

darf, wie dies durch die geltend<br />

gemachten Umstände erforderlich<br />

ist.<br />

Ist beispielsweise bei der Firma<br />

ABC GmbH <strong>im</strong> Bereich der Fertigung<br />

der Umsatz um 35 Prozent<br />

eingebrochen, muss der Arbeitgeber<br />

zum einen den Umsatzeinbruch<br />

nachweisen und zum anderen<br />

zutreffend kalkulieren, welchen<br />

Personalbedarf er aufgrund des<br />

Umsatzeinbruches hat. Hält das<br />

Arbeitsgericht die Kalkulation für<br />

unzutreffend, ist die Kündigung<br />

bereits aus diesem Grunde unwirksam.<br />

<strong>Der</strong> Arbeitgeber ist daher besser<br />

beraten, wenn er sich allein auf<br />

innere Umstände, also seine freie<br />

Unternehmerentscheidung, beruft.<br />

Eine solche unternehmerische Entscheidung<br />

ist vom Arbeitsgericht<br />

nur eingeschränkt etwa darauf zu<br />

überprüfen, ob sie offensichtlich<br />

willkürlich oder unsachlich ist. <strong>Der</strong><br />

Arbeitgeber muss aber darlegen<br />

und beweisen, dass die Arbeit von<br />

den verbleibenden Arbeitnehmern<br />

verrichtet werden kann, ohne dass<br />

diese überobligatorisch belastet<br />

werden.<br />

Beispiel: Um den<br />

Gewinn zu erhöhen,<br />

kündigt die ABC<br />

GmbH vier von 15<br />

Produktionsarbeitern.<br />

Die Arbeit kann<br />

von den elf verbliebenen<br />

Arbeitnehmern,<br />

ohne die dauerhafte<br />

Leistung von Über-<br />

stunden, verrichtet<br />

werden. In diesem Fall<br />

wird die unternehmerische<br />

Entscheidung<br />

vor dem Arbeitsgericht<br />

Bestand haben.<br />

Müssen hingegen die verbliebenen<br />

elf Arbeitnehmer nunmehr<br />

aufgrund der Kündigung vermehrt<br />

Überstunden verrichten, werden<br />

sie überobligatorisch belastet mit<br />

der Folge, dass die Entscheidung<br />

vor dem Arbeitsgericht keinen Bestand<br />

haben wird.<br />

Ist das Vorliegen eines betriebsbedingten<br />

Kündigungsgrundes<br />

festgestellt, hat der Arbeitgeber zu<br />

prüfen, ob hierdurch das Weiterbeschäftigungsbedürfnis<br />

weggefallen<br />

ist.<br />

Beispiel: Hat sich die ABC<br />

GmbH entschlossen, zukünftig die<br />

Kondensatoren für die von ihr hergestellten<br />

Kompressoren von einem<br />

Fremdunternehmen <strong>pro</strong>duzieren zu<br />

lassen, ist mit dem „Outsourcing“<br />

grundsätzlich auch die Weiterbeschäftigungsmöglichkeit<br />

für die betroffenen<br />

Arbeitnehmer entfallen.<br />

Ist der kausale Wegfall des Weiterbeschäftigungsanspruchs<br />

zu bejahen,<br />

hat der Arbeitgeber jedoch<br />

auf eigene Initiative zu überprüfen,<br />

ob es eine Weiterbeschäftigungsmöglichkeit<br />

gibt. Erforderlich ist<br />

daher, dass ein vergleichbarer freier<br />

Arbeitsplatz oder aber ein freier<br />

Arbeitsplatz zu schlechteren Bedingungen<br />

vorhanden ist und der Arbeitnehmer<br />

die Fähigkeiten und die<br />

Eignung hierfür hat.<br />

<strong>Der</strong> Arbeitgeber hat nicht nur<br />

betriebsbezogen, sondern auch<br />

unternehmensbezogen eine Weiterbeschäftigungsmöglichkeit<br />

zu<br />

überprüfen. In der Praxis stellt die<br />

Herausarbeitung der Vergleichbarkeit<br />

das größte Problem dar.<br />

Beispiel: Hat die ABC GmbH<br />

Standorte in Berlin, Köln, Braunschweig<br />

und Cottbus und wird die<br />

Produktion der Kondensatoren in<br />

Köln geschlossen, dann muss der<br />

Arbeitgeber eine Überprüfung aller<br />

Standorte durchführen. Kann<br />

der zu kündigende Elektriker aus<br />

BETRIEB & RECHT<br />

Betriebsbedingte Kündigung in Zeiten der Wirtschaftskrise<br />

Unbedacht ausges<strong>pro</strong>chen drohen das Scheitern vor dem Arbeitsgericht und unnötige Kosten<br />

Dipl.-Finw. Michael Wenig, RA<br />

und Partner Roland Franz &<br />

Partner, Essen<br />

Foto: Roland Franz & Partner<br />

Köln in Cottbus eingesetzt werden,<br />

dann muss ihm zunächst diese Beschäftigungsmöglichkeit<br />

angeboten<br />

werden. <strong>Der</strong> Arbeitgeber kann dem<br />

Arbeitnehmer für den Fall, dass er<br />

diese Angebot nicht ann<strong>im</strong>mt, eine<br />

Änderungskündigung aussprechen,<br />

das heißt das Arbeitsverhältnis kündigen<br />

und gleichzeitig das Angebot<br />

unterbreiten, das Arbeitsverhältnis<br />

nach Ablauf der Kündigungsfrist<br />

in Cottbus fortzusetzen. Unterlässt<br />

der Arbeitgeber die Unterbreitung<br />

eines Beschäftigungsangebots, wird<br />

die Kündigung keinen Bestand haben.<br />

Ist der Arbeitgeber zum Ergebnis<br />

gekommen, dass die oben<br />

beschriebenen Voraussetzungen<br />

erfüllt sind, hat er schließlich eine<br />

Sozialauswahl zu treffen, die anders<br />

als die Prüfung der Weiterbeschäftigungsmöglichkeit,<br />

lediglich betriebsbezogen<br />

vorzunehmen ist.<br />

Hamburg. Zum 1. November<br />

2008 tratt das Gesetz zur Modernisierung<br />

des GmbH-Rechts und<br />

zur Bekämpfung von Missbräuchen<br />

(MoMiG) in Kraft. Seit sechs Monaten<br />

gibt es eine Vielzahl an grundlegenden<br />

Änderungen <strong>im</strong> deutschen<br />

GmbH-Recht. Eine erste Bilanz fällt<br />

positiv aus.<br />

Unter anderem wurde mit der<br />

Unternehmergesellschaft eine Unterform<br />

der klassischen GmbH eingeführt.<br />

Außerdem gibt der Gesetzgeber<br />

dem Rechtsverkehr nunmehr<br />

einen Mustertext zur Gründung<br />

von Gesellschaften an die Hand.<br />

Insbesondere das neue Modell der<br />

Unternehmergesellschaft - die mit<br />

einem Stammkapital von lediglich<br />

einem Euro gegründet werden kann<br />

- wurde von den Gründern begeistert<br />

aufgenommen. Allein in den<br />

Handelsregistern der zehn größten<br />

deutschen Städte waren Ende April<br />

bereits mehr als 2.600 Unternehmergesellschaften<br />

eingetragen, wobei<br />

das Handelsregister in Berlin<br />

mit 645 eingetragenen Unternehmergesellschaften<br />

an der Spitze<br />

steht. Beeindruckende Zahlen, die<br />

unterstreichen, dass es einen Bedarf<br />

für die so genannte „Mini-GmbH“<br />

zu geben scheint.<br />

Dieser Erfolg der Unternehmergesellschaft<br />

dürfte dabei weniger<br />

auf Kosten der klassischen<br />

GmbH gehen, die mindestens mit<br />

einem Stammkapital von 25.000<br />

Euro auszustatten ist. Vielmehr<br />

hat sich gezeigt, dass kaum <strong>noch</strong><br />

Zunächst sind in die Sozialauswahl<br />

die vergleichbaren Arbeitnehmer<br />

eines Betriebs einzubeziehen.<br />

Die Best<strong>im</strong>mung der Vergleichbarkeit<br />

hat nach der ausgeübten Tätigkeit<br />

zu erfolgen. Anschließend<br />

sind die Sozialdaten der einzelnen<br />

Arbeitnehmer – Betriebszugehörigkeit,<br />

Lebensalter, Unterhaltspflichten<br />

und Schwerbehinderteneigenschaft<br />

– festzustellen und<br />

zu gewichten. Insoweit sollte der<br />

Arbeitgeber eine Gewichtung nach<br />

einem so genannten Punkteschema<br />

vornehmen.<br />

Es gilt hier das Prinzip, dass dem<br />

Sozialstärkeren vorrangig vor dem<br />

Sozialschwächeren zu kündigen ist.<br />

Hat der Arbeitgeber nun die Gewichtung<br />

festgestellt, hat er zu überprüfen,<br />

ob einzelne Arbeitnehmer<br />

aufgrund besonderer Kenntnisse<br />

als so genannte Leistungsträger aus<br />

der Sozialauswahl ausscheiden.<br />

ein deutscher Unternehmer auf die<br />

englische L<strong>im</strong>ited als Rechtsform<br />

zurückgreift. Die L<strong>im</strong>ited ist <strong>im</strong><br />

deutschen Rechtsverkehr bereits<br />

seit einiger Zeit auf dem Rückzug.<br />

Denn es hat sich herausgestellt,<br />

dass die L<strong>im</strong>ited nicht so preiswert<br />

zu handhaben ist, wie dies häufig<br />

<strong>pro</strong>pagiert wurde. Vor allem die<br />

Tatsache, dass auf die Belange einer<br />

englischen Gesellschaft auch<br />

englisches Recht Anwendung findet<br />

und der Schriftverkehr in englischer<br />

Sprache zu führen ist, haben<br />

viele L<strong>im</strong>ited-Gründer vorher nicht<br />

bedacht. Hinzu kam, dass L<strong>im</strong>iteds<br />

vom Geschäftsverkehr mehr<br />

und mehr als unseriös betrachtet<br />

wurden und es für sie auch deshalb<br />

zunehmend schwieriger wurde, am<br />

Markt zu bestehen.<br />

Die Unternehmergesellschaft<br />

bietet gegenüber der L<strong>im</strong>ited den<br />

Vorteil, dass es sich um eine dem<br />

deutschen Recht unterliegende<br />

Gesellschaft handelt, die ordentlich<br />

<strong>im</strong> deutschen Handelsregister<br />

eingetragen wird, so dass keine<br />

Schwierigkeiten hinsichtlich des<br />

Nachweises des Bestehens und der<br />

Vertretungsregelungen auftreten.<br />

In der Praxis ist zu beobachten,<br />

dass nur ein geringer Teil der Unternehmergesellschaften<br />

tatsächlich<br />

mit dem min<strong>im</strong>alen Stammkapital<br />

von einem Euro gegründet werden.<br />

„Nach unserer Erfahrung sind sich<br />

die meisten Gründer darüber bewusst,<br />

dass eine Gesellschaft einer<br />

gewissen Kapitalausstattung bedarf,<br />

Beispiel: Beschäftigt die ABC<br />

GmbH <strong>im</strong> Bereich der Produktion<br />

15 Arbeitnehmer und will vier Arbeitnehmer<br />

kündigen, wobei ein<br />

Arbeitnehmer die Eignung und<br />

Prüfung zum Bedienen einer für die<br />

Produktion notwendigen Maschine<br />

hat, ist dieser aus der Sozialauswahl<br />

herauszunehmen.<br />

<strong>Der</strong> Ausspruch einer betriebsbedingten<br />

Kündigung sollte daher<br />

keinesfalls aus dem Bauch heraus<br />

erfolgen, sondern in Absprache<br />

mit dem rechtlichen Berater, denn<br />

der Ausspruch einer unwirksamen<br />

Kündigung ist <strong>im</strong>mer mit unnötigen<br />

Kosten verbunden, die es gerade<br />

in Zeiten der Wirtschaftskrise zu<br />

vermeiden gilt.<br />

Dipl.-Finw. Michael Wenig, RA<br />

und Partner Roland Franz & Partner,<br />

Essen<br />

Sven Kaiser, RA, Roland Franz &<br />

Partner, Essen<br />

Unternehmer setzen auf neues GmbH-Recht<br />

Reibungslose Umsetzung des MoMiG in der Praxis<br />

um sich erfolgreich entwickeln zu<br />

können“, so Notar Dr. Michael von<br />

Hinden von der Hamburgischen<br />

Notarkammer. Zwar variiere der<br />

zum Start des Unternehmens erforderliche<br />

Kapitalbetrag je nach<br />

Branche und Geschäftsmodell, in<br />

den meisten Fällen liege er aber<br />

deutlich über einem Euro.<br />

Nach seiner bisherigen Erfahrung<br />

griffen die Gründer von Unternehmergesellschaften<br />

auch nicht<br />

zwangsläufig auf die Möglichkeit<br />

der Gründung per Muster<strong>pro</strong>tokoll<br />

zurück. „Viele Gründer entscheiden<br />

sich für einen auf ihre individuellen<br />

Bedürfnisse zugeschnittenen Gesellschaftsvertrag“,<br />

so von Hinden.<br />

Er empfiehlt, sich vom Notar <strong>im</strong><br />

Einzelnen dazu beraten zu lassen,<br />

ob die Unternehmergesellschaft die<br />

richtige Rechtsform für das Unternehmen<br />

ist und ob die Gesellschaft<br />

per Muster<strong>pro</strong>tokoll oder mit einer<br />

maßgeschneiderten Satzung gegründet<br />

werden sollte.<br />

Erfreulich ist vor allem aber<br />

auch die reibungslose Umsetzung<br />

des geänderten GmbH-Rechts in<br />

der Praxis - trotz der gravierenden<br />

Änderungen und des kurzen Zeitraumes<br />

zwischen Verabschiedung<br />

des endgültigen <strong>Gesetzes</strong>textes und<br />

dem Inkrafttreten der Änderungen.<br />

Handelsregister und Notare, also<br />

die beiden Institutionen, die in<br />

erster Linie für die Umsetzung der<br />

geänderten Spielregeln verantwortlich<br />

sind, haben hierbei vorbildlich<br />

zusammengearbeitet.<br />

Bei richtigem Umgang mit Verzögerungen<br />

können Baubetriebe Finanz-Folgen ausgleichen<br />

München. Infolge des weltwirtschaftlichen<br />

Einbruchs werden geplante<br />

und sogar bereits vertraglich<br />

vereinbarte Bauvorhaben verschoben.<br />

Es falle auf, dass Investoren<br />

Projekte verschieben, auch wenn<br />

bereits Unternehmen beauftragt<br />

wurden die Bautätigkeiten auszuführen,<br />

konstatiert Thomas Hofbauer,<br />

Managing Director und Vice<br />

President bei Hill International in<br />

Deutschland. Dies sei für die ausführenden<br />

Baufirmen besonders<br />

ärgerlich. Ressourcen können nicht<br />

sinnvoll eingesetzt werden und der<br />

finanzielle Ausgleich der bereits getätigten<br />

Vorleistungen ist mit viel<br />

Aufwand verbunden.<br />

Noch <strong>pro</strong>blematischer ist die<br />

Situation für den Investor, dem gegebenenfalls<br />

Kosten in erheblichem<br />

Umfang entstehen: Sofern der Vertrag<br />

keine Sonderregelungen vorsieht,<br />

entsteht durch die auftraggeberseitige<br />

Verschiebung eines<br />

Bau<strong>pro</strong>jektes dem Auftragnehmer<br />

ein finanzieller Anspruch, die von<br />

der konkreten Situation, dem ent-<br />

Verschiebung von Bauvorhaben<br />

standen Schaden, der Vergütung<br />

oder der zu zahlenden Entschädigung<br />

abhängt. <strong>Der</strong> zu zahlende<br />

Ausgleich für finanzielle Belastungen<br />

des Auftragnehmers, lässt sich<br />

kurz zusammengefasst folgendermaßen<br />

berechnen: Vertragliche<br />

Vergütung für den Zeitpunkt der<br />

Verschiebung abzüglich der nicht<br />

entstandenen oder sinnvoll abbaubaren<br />

Kosten.<br />

Wenn ein Projekt sehr kurzfristig<br />

verschoben wird, kann dieses dazu<br />

Dieser Ausgabe liegen<br />

Beilagen unserer Kunden<br />

Weka Media (Teilbeilage),<br />

Doosan und<br />

HKL Baumaschinen bei.<br />

Wir bitten unsere Leser um<br />

freundliche Beachtung.<br />

führen, dass nahezu 50 Prozent<br />

der Auftragssumme des für den<br />

Verschiebungszeitraum geplanten<br />

Umsatzes zusätzlich investiert werden<br />

müssen. Was kann der Auftragnehmer<br />

tun um seine Ansprüche zu<br />

sichern? Wenn ein Auftraggeber ein<br />

Projekt verschiebt, bedeutet das Ärger<br />

für das ausführende Unternehmen.<br />

Allerdings lassen sich durch<br />

das richtige Vorgehen die finanziellen<br />

Folgen ausgleichen.<br />

Thomas Hofbauer sagt dazu:<br />

„Um eine Verlängerung der Ausführungsfristen,<br />

einen Anspruch<br />

auf finanzielle Kompensation oder<br />

einen Wegfall der Vertragsstrafe zu<br />

erreichen, muss der Auftragnehmer<br />

unverzüglich Behinderungen anzeigen,<br />

seine Leistungsbereitschaft<br />

erklären und formell abfragen, wie<br />

lange die Unterbrechung andauern<br />

wird.“ Für den Auftraggeber<br />

allerdings, sollte er keine entsprechenden<br />

Klauseln in den Vertrag<br />

aufgenommen haben, bedeuten<br />

Projektverschiebungen hohe Mehrkosten,<br />

ergänzt Thomas Hofbauer.<br />

Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

RECHTSPRECHUNG<br />

KURZ KOMMENTIERT<br />

Unwirksame Klausel<br />

für Bürgschaften<br />

Üblicherweise vereinbaren die Bauvertragsparteien<br />

die Stellung von Sicherheiten, z.B.<br />

einer Vertragserfüllungsbürgschaft. Dabei<br />

präzisieren die Vertragspartner in der Regel,<br />

welchen Inhalt die Bürgschaft haben<br />

soll, oder sie fügen ein Bürgschaftsmuster<br />

bei. Dem Bundesgerichtshof (BGH) lag ein<br />

Bürgschaftsmuster vor, das unter anderem<br />

die Klausel enthielt: „Auf die Einrede gemäß<br />

§ 768 BGB wird verzichtet.“ Dadurch<br />

sollte vermieden werden, dass der Bürge<br />

diejenigen Einreden geltend machen kann,<br />

die dem eigentlichen Schuldner (dem Bauunternehmer)<br />

zustehen. Diese Klausel ist<br />

jedoch als Allgemeine Geschäftsbedingung<br />

(AGB) unwirksam. Wenn Bestandteile einer<br />

formularmäßigen Sicherungsvereinbarung<br />

unwirksam sind, ist grundsätzlich die gesamte<br />

Sicherungsvereinbarung unwirksam.<br />

<strong>Der</strong> BGH hat jedoch entschieden, dass der<br />

Verzicht auf die Einrede des § 768 BGB<br />

sprachlich und inhaltlich von den übrigen<br />

Klauseln des Bürgschaftsmusters und von<br />

den Sicherungsklauseln <strong>im</strong> Bauvertrag<br />

getrennt werden konnte. Deshalb war<br />

lediglich dieser Verzicht unwirksam. <strong>Der</strong><br />

Bauunternehmer blieb also verpflichtet,<br />

eine Vertragserfüllungsbürgschaft gemäß<br />

dem sonstigen Inhalt des Bürgschaftsmusters<br />

zu stellen. „Wer am Ende die Vertragssicherheiten<br />

nicht völlig verlieren will,<br />

sollte <strong>pro</strong>blematische Klauseln vermeiden<br />

“, warnt Rechtsanwalt Dr. Jörn Bosse. „Wer<br />

auf solche Klauseln nicht verzichten will,<br />

sollte seine AGB zumindest so sorgfältig<br />

gestalten, dass eventuell unwirksame Bestandteile<br />

den Rest nicht ‚infizieren‘.“<br />

BGH, Urteil vom 12.02.2009 – VII ZR<br />

39/08.<br />

Definierte Transportwege<br />

verringern das Risiko<br />

Die Kosten des Bauunternehmers richten<br />

sich unter anderem danach, wie lang die<br />

Transportwege zur Baustelle sind. Wird eine<br />

Zufahrt gesperrt, verursachen die Umwege<br />

womöglich erhebliche Zusatzkosten. Das<br />

Brandenburgische Oberlandesgericht (OLG)<br />

hat präzisiert, wann solche Mehrkosten<br />

zu Lasten des Bauunternehmers gehen:<br />

nämlich wenn Auftraggeber und Bauunternehmer<br />

keine best<strong>im</strong>mte Zufahrt festgelegt<br />

haben und wenn der Auftraggeber<br />

für die Sperrung einer günstigen Zufahrt<br />

auch nicht verantwortlich ist. Das Risiko<br />

des Transportwegs liegt insbesondere dann<br />

be<strong>im</strong> Bauunternehmer, wenn die Wahl der<br />

Transportwege laut Bauvertrag dem Bauunternehmer<br />

obliegt und er sich darüber zu<br />

informieren hat.<br />

„Nach diesem Urteil ist einem Auftraggeber<br />

zu empfehlen, eine entsprechende Klausel<br />

zu verwenden“, erläutert Rechtsanwalt Dr.<br />

Jörn Bosse. „Demgegenüber sollten Bauunternehmer<br />

darauf achten, dass eine best<strong>im</strong>mte<br />

Zufahrt festgelegt wird, beispielsweise:<br />

‚Die Zufahrt erfolgt über …‘.“<br />

Brandenburgisches OLG, Urteil vom<br />

17.10.2007 – 4 U 48/07, rechtskräftig<br />

durch Beschluss des BGH vom 09.10.2008<br />

– VII ZR 200/07.<br />

Verjährung kann auch dem<br />

Bürgen zugute kommen<br />

Für Bürgen ist § 768 BGB eine zentrale<br />

Verteidigungsvorschrift: Sie erlaubt einem<br />

Bürgen, sich gegenüber dem Gläubiger<br />

auch auf diejenigen Einreden zu berufen,<br />

die dem eigentlichen Schuldner zustehen.<br />

Ein wichtiger Anwendungsfall ist die Verjährungseinrede.<br />

Dabei stellt sich die Frage:<br />

Wenn ein Gewährleistungsanspruch des<br />

Auftraggebers gegen den Bauunternehmer<br />

verjährt ist, kann dann auch die Bank<br />

die Zahlung aus der Gewährleistungsbürgschaft<br />

verweigern? Das Oberlandesgericht<br />

(OLG) Celle hat dies bejaht: Nach der Bürgschaftserklärung<br />

wollte der Bürge nicht in<br />

weiterem Umfang als der Bauunternehmer<br />

haften, und der Bauunternehmer schuldete<br />

nach dem Bauvertrag keine Bürgschaft für<br />

verjährte Gewährleistungsrechte.<br />

„Bei einem VOB/B-Vertrag hilft dem Auftraggeber<br />

§ 17 Nr. 8 VOB/B weiter“, kommentiert<br />

Rechtsanwalt Dr. Jörn Bosse.<br />

„Hiernach kann der Auftraggeber eine<br />

Gewährleistungsbürgschaft verwerten,<br />

selbst wenn der Gewährleistungsanspruch<br />

verjährt ist. Er muss diese Ansprüche jedoch<br />

bereits vor Ablauf der Verjährung geltend<br />

gemacht haben.“<br />

OLG Celle, Urteil vom 12.07.2007 – 13 U<br />

191/06, rechtskräftig durch Beschluss des<br />

BGH vom 10.08.2008 - VII ZR 228/07.<br />

Die Rubrik wird zusammengestellt von<br />

FPS Rechtsanwälte & Notare, einer der<br />

führenden deutschen Wirtschaftskanzleien<br />

mit Standorten in Berlin, Düsseldorf,<br />

Frankfurt und Hamburg. Infos:<br />

www.fps-law.de


Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

Finanzplatz Schweiz nach Razzien<br />

und Kundenverhaftungen am Ende?<br />

Kapitalanleger haben oft Schadensersatzansprüche gegen Banker<br />

München. Zehntausende Kunden<br />

stehen auf der Fahndungsliste<br />

deutscher und amerikanischer<br />

Steuerbehörden. Es sind aber eigentlich<br />

nur ein paar Pechvögel,<br />

denn mehrere Millionen Kunden<br />

horten Schwarzgeld in der Schweiz<br />

und Liechtenstein. <strong>Der</strong> „Service“<br />

dieser Bankiers reicht vom organisierten<br />

Geldtransport von und zur<br />

Bank, bis hin zur Gestaltung von<br />

Steuerhinterziehungsmodellen,<br />

beispielsweise in der Form von Stiftungen<br />

und Trusts.<br />

Leistungen aus einer Hand:<br />

Rechtliche Fehlberatung inklusive<br />

Zum System gehört die Zusammenarbeit<br />

mit „Netzwerkpartnern“,<br />

insbesondere Kanzleien mit Spezialisierung<br />

auf die Errichtung von<br />

Tarngesellschaften, hinter denen<br />

sich der tatsächliche wirtschaftliche<br />

Eigentümer gut verstecken können<br />

soll. Indes haben diese „Lösungen“<br />

zwei entscheidende Haken:<br />

Erstens halten die Konstrukte<br />

vor der Wohnsitzsteuerbehörde<br />

nicht stand. In aller Regel haftet der<br />

Bankier dann auch gleich wegen<br />

Anstiftung oder Beihilfe zur Hin-<br />

terziehung mit. Und zweitens hätte<br />

es – insbesondere für deutsche<br />

Anleger – oftmals auch völlig legale<br />

Möglichkeiten gegeben, die Steuern<br />

zu mindern oder – bis heute zum<br />

Beispiel durch steuerfrei gestaltbare<br />

Lebensversicherungen - komplett<br />

zu vermeiden. Doch daran hätte<br />

die Bank offensichtlich nicht so<br />

viel verdient, und viele Bankberater<br />

glaubten auf diese Art und Weise<br />

„ihr Kunden besser <strong>im</strong> Griff zu haben“.<br />

Neuerdings kann nahezu jedes<br />

Schweizer Konto über Amtshilfe<br />

ausgeforscht werden. Dies liegt<br />

nicht nur am „Druck“ der OECD<br />

auf den Finanzplatz, sondern auch<br />

daran, dass nunmehr die Unterlagen<br />

jeder „Tarngesellschaft“ ein offenes<br />

Buch für die Amthilfe ist. Auf diese<br />

Art und Weise kann auch ermittelt<br />

werden, welche Personen sich in<br />

Tat und Wahrheit hinter einem solchen<br />

Konstrukt verbergen. Damit<br />

wird das dortige Bankgehe<strong>im</strong>nis so<br />

löchrig wie ein Schweizer Käse.<br />

In der Gegenwart muss kein Anleger<br />

auf seine Zinserträge die volle<br />

Abgeltungssteuer entrichten. Es lassen<br />

sich völlig legal 40 Prozent und<br />

Weltwirtschaftskl<strong>im</strong>a<br />

hellt sich <strong>im</strong> 2. Quartal auf<br />

Ergebnisse des Ifo World Economic Survey (WES)<br />

München. <strong>Der</strong> ifo Weltwirtschaftskl<strong>im</strong>aindikator<br />

ist <strong>im</strong> zweiten<br />

Quartal 2009 erstmals seit Herbst<br />

2007 gestiegen. <strong>Der</strong> Anstieg des<br />

Indikators resultiert aus den günstigeren<br />

Erwartungen für die nächsten<br />

sechs Monate; die Einschätzung<br />

der derzeitigen wirtschaftlichen<br />

Lage hat sich demgegenüber erneut<br />

verschlechtert und fiel auf einen<br />

neuen historischen Tiefstand. Die<br />

Wirtschaftserwartungen haben sich<br />

in allen großen<br />

Regionen verbessert,insbesondere<br />

in Nordamerika<br />

und<br />

in Asien. Aber<br />

auch in West-,<br />

Mittel- und Osteuropa, Russland<br />

und Lateinamerika wurden die Erwartungen<br />

für die nächsten sechs<br />

Monate deutlich nach oben korrigiert.<br />

Die aktuelle Wirtschaftslage<br />

wird dagegen in allen großen Regionen<br />

weiter als ausges<strong>pro</strong>chen ungünstig<br />

bewertet, am schlechtesten<br />

in Nordamerika und Westeuropa.<br />

Die Inflationserwartungen für<br />

2009 sind <strong>im</strong> Weltdurchschnitt<br />

deutlich niedriger als die Einschätzungen<br />

für das Vorjahr (2,7 Prozent<br />

gegenüber 5,4 Prozent). Zudem<br />

wird der Preisanstieg <strong>im</strong> Verlauf<br />

der nächsten sechs Monate nach<br />

Ansicht der Experten des Ifo World<br />

Economic Survey (WES) weiter<br />

nachlassen. <strong>Der</strong> Inflationsrückgang<br />

ist besonders ausgeprägt in Westeuropa<br />

und Nordamerika.<br />

Angesichts der Rezession und<br />

der spürbaren Verlangsamung des<br />

Preisanstiegs wird nahezu überall,<br />

wo <strong>noch</strong> ein Spielraum vorhanden<br />

ist, mit einem weiteren Rückgang<br />

der Leitzinsen gerechnet (Anm.<br />

d. Red.:Zum<br />

Zeitpunkt der<br />

Befragung war<br />

die jüngste Leitzinssenkung<br />

der<br />

EZB auf 1 Prozent<br />

<strong>noch</strong> nicht<br />

erfolgt). Die langfristigen Zinsen<br />

dürften sich dagegen nach Ansicht<br />

der WES-Experten in den nächsten<br />

sechs Monaten stabilisieren.<br />

Nach der bisher erfolgten kräftigen<br />

Wertsteigerung des japanischen<br />

Yen wird dieser von den WES-Experten<br />

nunmehr als angemessen bewertet<br />

gesehen. Das britische Pfund<br />

gilt nach der mittlerweile eingetretenen<br />

deutlichen Abschwächung<br />

nunmehr als leicht unterbewertet.<br />

Auf der anderen Seite wird der US-<br />

Dollar erstmals seit Anfang 2007 als<br />

etwas überbewertet angesehen.<br />

Finanzexperten unzufrieden<br />

mit Rettungspaket<br />

Manager vergeben schlechte Noten<br />

Hamburg (ots). 62 Prozent der<br />

Investor-Relations-Manager börsennotierter<br />

Unternehmen erwarten<br />

so gut wie keinen Einfluss des<br />

Konjunktur<strong>pro</strong>gramms der Bundesregierung<br />

auf die Finanz- und<br />

Ertragslage ihres Hauses. Das ist das<br />

Ergebnis des aktuellen Finanzmarkt-<br />

Trendmonitors, der regelmäßig von<br />

news aktuell, CAT Consultants,<br />

Handelsblatt und Faktenkontor<br />

erhoben wird. 183 Fach- und Führungskräfte<br />

aus IR-Abteilungen und<br />

IR-Agenturen wurden befragt.<br />

Nur knapp jeder dritte Befragte<br />

geht davon aus, dass die politischen<br />

Maßnahmen sich positiv auf die finanzielle<br />

Situation des eigenen Betriebes<br />

auswirken. In Anbetracht der<br />

milliardenschweren Investitionen<br />

sind das ernüchternde Aussichten:<br />

Allein die Konjunkturpakete I und<br />

II kosten die Steuerzahler bislang<br />

80 Milliarden Euro. Vor allem die<br />

IR-Experten aus mittelständischen<br />

Unternehmen erhoffen sich wenig.<br />

<strong>Der</strong> Anteil der positiv eingestellten<br />

Befragten liegt hier zehn Prozentpunkte<br />

unter dem der Betriebe mit<br />

mehr als 500 Mitarbeitern. Dabei ist<br />

der Mittelstand eine besonders wichtige<br />

Säule der deutschen Wirtschaft.<br />

Wegen der geringen Erwartungen<br />

ergreift die Mehrzahl der Unternehmen<br />

eigenständige Maßnahmen zur<br />

Bewältigung der wirtschaftlichen<br />

Situation. Weit oben stehen dabei<br />

Kostensenkungs<strong>pro</strong>gramme: Sieben<br />

von zehn der befragten Investor-Relations-Manager<br />

rechnen in Kürze<br />

mit zum Teil drastischen Einsparungen<br />

in ihren Betrieben.<br />

WIRTSCHAFT & FINANZEN<br />

sogar 60 Prozent der Steuerlast vermeiden<br />

– und dies ganz ohne Hinterziehungsrisiko<br />

über Lebensversicherungsmäntel<br />

aus Liechtenstein<br />

– mit den richtigen Lebensversicherungen<br />

– ob aus Deutschland<br />

oder Liechtenstein – aber sogar<br />

dauerhaft bis heute völlig legal 100<br />

Prozent. Für flexible Anleger würden<br />

die deutschen Steuergesetze<br />

nämlich völlig steuerfreie Lebensversicherungen<br />

ermöglichen, unkompliziert<br />

und bei jederzeitiger<br />

Verfügbarkeit von Kapital und Ertrag.<br />

Und diese fallen nicht einmal<br />

unter irgendeine Mitteilungspflicht<br />

an die Finanzbehörden, auch nicht<br />

für deutsche Anleger in Liechtenstein.<br />

Weil völlig legal steuerfrei,<br />

entfällt jeder Ansatzpunkt für den<br />

Verdacht einer Steuerhinterziehung<br />

von vornherein. Doch kein einziger<br />

Versicherer hat derartige Möglichkeiten<br />

umgesetzt. Schließlich stehen<br />

solche Anbieter mit dem Steuerrecht<br />

auf dem Kriegsfuß – ihre<br />

Altersversorgungssoftware dürfte<br />

zu rund 96 Prozent nach Meinung<br />

eines Fachmagazins unrichtige Ergebnisse<br />

liefern. Und schließlich<br />

kann man sich mit komplexen Produkten<br />

nicht nur vor Nachahmern<br />

schützen, sondern auch <strong>noch</strong> infolge<br />

Intransparenz mehr verdienen<br />

– warum also einfach, wenn es auch<br />

kompliziert geht?!<br />

Autoren: RA Dr. Johannes Fiala,<br />

Dipl.-Math. Peter A. Schramm<br />

Für Entwarnung ist es <strong>noch</strong><br />

entschieden zu früh<br />

Bundesverband Deutscher Banken<br />

Berlin. Obwohl „harte“ Konjunkturdaten<br />

– wie etwa der Anstieg<br />

der Auftragseingänge, der Exporte<br />

und die Stabilisierung der Industrie<strong>pro</strong>duktion<br />

– erste konjunkturelle<br />

Lichtblicke geben, ist es nach<br />

Auffassung des Bundesverbandes<br />

Deutscher Banken entschieden zu<br />

früh, das Ende des konjunkturellen<br />

Einbruchs auszurufen. In seinem<br />

Konjunkturbericht vom 22. Mai<br />

verweist der Verband darauf, dass<br />

das Niveau der St<strong>im</strong>mungsindikatoren<br />

<strong>noch</strong> <strong>im</strong>mer sehr niedrig sei<br />

und weitere – wenn auch weniger<br />

starke – Produktionseinschränkungen<br />

signalisiere.<br />

Zudem war der Wirtschaftseinbruch<br />

derart kräftig, dass selbst bei<br />

allmählicher Konjunktur-Erholung<br />

auch in der kommenden Zeit Produktionskapazitäten<br />

<strong>im</strong> großen<br />

Umfang unausgelastet bleiben. Das<br />

bedeute mittelfristig ungünstige<br />

Perspektiven für die Investitionstätigkeit.<br />

Gegen eine rasche Erholung<br />

nach einer Bodenbildung sprechen<br />

nach Einschätzung der Banker<br />

<strong>noch</strong> andere Aspekte: So bestehe<br />

die Gefahr, dass die expansive Wirtschaftspolitik<br />

in vielen Ländern nur<br />

konjunkturelle Strohfeuer entfache.<br />

Ferner sei der strukturelle Anpassungsbedarf<br />

in der Weltwirtschaft<br />

weiterhin unbewältigt.<br />

<strong>Der</strong> Finanzsektor befindet sich<br />

zudem nach wie vor in einer schwierigen<br />

Lage, und es sei absehbar, dass<br />

Marktentwicklungen und regulatorische<br />

Änderungen in Zukunft zu<br />

einer geringeren Kreditexpansion<br />

führen werden. Für die Weltwirtschaft<br />

rechnet der Bundesverband<br />

daher mit einer Abschwächung des<br />

Wachstumspotenzials. Dem könne<br />

sich Deutschland nicht entziehen.<br />

Die Prognose der Bundesregierung<br />

mit einem Rückgang des Bruttoinlands<strong>pro</strong>dukts<br />

um 6 Prozent in 2009<br />

sei vor diesem Hintergrund sehr<br />

plausibel. Unausweichlich scheine,<br />

dass sich die Lage am Arbeitsmarkt<br />

weiter eintrüben wird. Mag auch<br />

der Arbeitsmarkt erst mit zeitlicher<br />

Verzögerung auf die wirtschaftliche<br />

Entwicklung reagieren, so lege der<br />

gravierende Produktionseinbruch<br />

jedoch erhebliche Überkapazitäten<br />

offen.<br />

Um in etwa die Beschäftigung wie<br />

<strong>im</strong> Jahr 2008 zu erreichen, wären<br />

nach einem Rückgang des Bruttoinlands<strong>pro</strong>dukts<br />

von 6 Prozent (in<br />

2009) drei Jahre lang wirtschaftliche<br />

Wachstumsraten von gut 2 Prozent<br />

erforderlich.<br />

Die Kurzarbeit, heißt es weiter, sei<br />

angesichts dessen als Instrument<br />

zur flexiblen Anpassung an vorübergehendeAuslastungsschwankungen<br />

überfordert. Über einen<br />

längeren Zeitraum könnte die Situation<br />

durch flexible Arbeitszeitanpassungen<br />

bei entsprechender<br />

Lohnverringerung entschärft werden.<br />

Die Warnung, eine solche<br />

Politik würde die Wirtschaftskrise<br />

verstärken, laufe jedoch ins Leere,<br />

denn die Alternative wäre die Entlassung<br />

von Arbeitnehmern.<br />

MELDUNG<br />

7<br />

Ifo: Kredithürde auch <strong>im</strong><br />

Bauhauptgewerbe <strong>im</strong>mer höher<br />

München. Die Kredithürde für die<br />

gewerbliche Wirtschaft Deutschlands<br />

hat sich <strong>im</strong> Mai merklich erhöht.<br />

<strong>Der</strong> Konjunkturtest des Instituts<br />

für Wirtschaftsforschung an der<br />

Universität (ifo-Institut) München<br />

ergab: Von den befragten Unternehmen<br />

klagen aktuell 42,9 Prozent<br />

über eine restriktive Kreditvergabe<br />

durch die Banken. Im Vormonat<br />

waren es 41,6 Prozent.<br />

Im verarbeitenden Gewerbe stieg<br />

die Kredithürde von 42,8 Prozent<br />

(April) auf 45,4 Prozent. Besonders<br />

die großen Unternehmen stecken<br />

in einer besorgniserregenden<br />

Kreditklemme. Bei ihnen stieg der<br />

Anteil der Klagen über eine restriktive<br />

Kreditvergabe um 3,3 Prozentpunkte<br />

und liegt damit aktuell bei<br />

54,2 Prozent. Die gewaltigen Eigenkapitalverluste<br />

des Bankensektors<br />

ausgelöst durch den Besitz toxischer<br />

Wertpapiere erweisen sich<br />

zunehmend als Hemmschuh für die<br />

wirtschaftliche Entwicklung.<br />

Sorgen bereitet auch die Entwicklung<br />

der Kredithürde bei den Kleinunternehmen<br />

<strong>im</strong> verarbeitenden<br />

Gewerbe. Während sich die Kredithürde<br />

bei den mittelgroßen Firmen<br />

um 0,5 Prozentpunkte auf 40,4<br />

Prozent erhöhte, stieg die Hürde bei<br />

den Kleinunternehmen um 5,3 Prozentpunkte.<br />

Damit liegt sie nun bei<br />

41,8 Prozent.<br />

Im Bauhauptgewerbe haben die<br />

Berichte über eine restriktivere<br />

Kreditvergabepolitik ebenfalls zugenommen.<br />

Im Mai bewerten 47,2<br />

Prozent der befragten Bauunternehmer<br />

die Vergabepraxis als restriktiv.<br />

Im Vormonat waren es 45,4<br />

Prozent gewesen.


8 BETRIEB & MANAGEMENT<br />

Krefeld. Die Wirtschaftskrise<br />

macht erfinderisch. Manch ein<br />

Unternehmen entdeckt ungeahnte<br />

Potenziale, vor allem bei den Einsparungen.<br />

Damit alleine lässt sich<br />

die Krise jedoch nicht bewältigen.<br />

„Viel wichtiger ist ein erfolgreicher<br />

Verkauf “, warnt Rolf Schaller,<br />

Verkaufstrainer und Inhaber von<br />

Schaller Consulting in Krefeld,<br />

„ohne neue Aufträge sind Kosteneinsparungen<br />

sinnlos, sie verzögern<br />

nur die Insolvenz.“<br />

In vielen Unternehmen offenbaren<br />

sich jetzt jedoch die Sünden<br />

der Vergangenheit. Schaller: „Da in<br />

guten Zeiten vieles von alleine läuft,<br />

werden einige Ansätze leichtfertig<br />

nicht verfolgt, sodass in schlechten<br />

Zeiten existenziell wichtige Praxis-<br />

Erfahrungen fehlen.“ In der Krise<br />

muss laut Schaller für jeden Verkäufer<br />

gelten: „Ich bin ein Verkäufer,<br />

lasst mich hier raus.“ Schließlich<br />

ist die Überzeugungskraft eines<br />

persönlichen Gesprächs nicht zu<br />

Wien/Überlingen. Konsequente<br />

Ausrichtung auf ihre Innovationsfähigkeit<br />

ist die zentrale Erfolgsstrategie<br />

der 100 innovativsten<br />

Unternehmen <strong>im</strong> Mittelstand. Das<br />

ergab die aktuelle „Top 100“-Studie.<br />

Die darin untersuchten Top-<br />

Innovatoren sind opt<strong>im</strong>al auf den<br />

Aufschwung vorbereitet. Denn,<br />

wie Studienleiter Prof. Dr. Nikolaus<br />

Franke von der Wirtschaftsuniversität<br />

Wien formuliert, momentan<br />

ist antizyklisches Handeln<br />

gefragt: „Wer als Reaktion auf<br />

sinkende Auftragseingänge seine<br />

Innovationstätigkeit komplett einstellt,<br />

handelt wie ein Landwirt,<br />

der angesichts einer schlechten<br />

Ernte aufhört zu säen. Das Gegenteil<br />

wäre richtig: Jetzt muss er die<br />

„Ich bin ein Verkäufer, lasst mich hier raus!“<br />

Die Krise als unüberwindbare Hürde? Außendienstler mit Power sind die Retter<br />

Durch die Finanzkrise sind die Hürden für Verkäufer deutlich höher geworden. Sie zu überwinden,<br />

kostet viel Fleiß und vollen Einsatz.<br />

toppen. Außendienstler, die drei bis<br />

vier Tage <strong>pro</strong> Woche <strong>im</strong> Büro verbringen,<br />

sind ihm ein Gräuel. Ein<br />

Bürotag reiche völlig aus. Und wenn<br />

es wegen personeller Einsparungen<br />

knapp werde, müssten die Außendienstler<br />

anders entlastet werden.<br />

„Am meisten hält es Verkäufer<br />

„Die Erntezeit steht bevor“<br />

„Top 100“-Studie: Innovative Mittelständler werden gestärkt aus der Wirtschaftskrise hervorgehen<br />

Aussaat intensivieren. Die nächste<br />

Erntezeit steht bevor.“ Die wissenschaftliche<br />

Analyse <strong>im</strong> Rahmen des<br />

Benchmarking<strong>pro</strong>jekts „Top 100“<br />

ergab, dass die 100 innovativsten<br />

deutschen Mittelständler – darunter<br />

54 nationale Marktführer und<br />

sogar 22 Weltmarktführer – ihre<br />

Felder opt<strong>im</strong>al bestellt haben.<br />

So sind etwa die relativen Aufwendungen<br />

für Innovationstätigkeit<br />

von 9,5 Prozent <strong>im</strong> Vorjahr<br />

auf 11,6 Prozent gestiegen. Zudem<br />

stellt mehr als die Hälfte der Top-<br />

Unternehmen ihren Mitarbeitern<br />

internes Risikokapital zur Finanzierung<br />

eigener innovativer Ideen zur<br />

Verfügung – bei den Unternehmen<br />

einer Vergleichsstudie der Wiener<br />

Forscher zu durchschnittlichen<br />

auf, Angebote zu schreiben“, warnt<br />

dSchaller, „das können gut auch<br />

andere Mitarbeiter übernehmen,<br />

genauso wie die Terminvereinbarung.“<br />

B- und C-Kunden könnten<br />

auch vom Innendienst betreut werden.<br />

Zwei Angriffspunkte sind es,<br />

die jeder Außendienstler in der Kri-<br />

se fest vor Augen haben muss: Potenziale<br />

entdecken und systematische<br />

Neukundengewinnung. „Viele<br />

Verkäufer neigen dazu, nur ihre<br />

Kundenliste abzuarbeiten“, kritisiert<br />

Schaller. Dabei könnten bestehende<br />

Kontakte der ideale Türöffner sein.<br />

„Um ihre Chancen zu erkennen,<br />

müssen die Außendienstler sich allerdings<br />

mit den organisatorischen<br />

Strukturen ihrer Kunden vertraut<br />

machen. Wer weiß, dass das kleine<br />

Unternehmen XY zum großen<br />

Konzern Z gehört, ist klar <strong>im</strong> Vorteil“,<br />

hebt der Verkaufstrainer hervor.<br />

„Dann kann ich fragen, welche<br />

anderen Unternehmen <strong>im</strong> Konzern<br />

auch <strong>noch</strong> für meine Produkte in<br />

Betracht kommen – und ich habe<br />

direkt eine perfekte Referenz.“<br />

Neukunden zu gewinnen ist dagegen<br />

schon schwieriger. „Besonders<br />

vor der Kaltakquise schrecken<br />

viele Außendienstler zurück“, weiß<br />

Schaller, „ihnen fehlt der Mut.“<br />

Dabei kann auch das in Seminaren<br />

trainiert werden: Konkrete Beispiele<br />

und handfeste Tipps, wie vor<br />

Ort Kontakte hergestellt und Leute<br />

anges<strong>pro</strong>chen werden können,<br />

stärken das Selbstbewusstsein und<br />

verhelfen zu erfolgreichen Anbahnungen.<br />

Zudem erfordert die Krise<br />

mehr Termine als sonst. „In jeder<br />

Branche gibt es Gesetzmäßigkeiten,<br />

wie viele Termine ich brauche, um<br />

einen Abschluss zu tätigen“, betont<br />

Schaller, „verschlechtert sich diese<br />

Relation, muss ich mehr Termine<br />

machen.“ Freiraum lässt sich dabei<br />

vor allem durch gute Organisation<br />

gewinnen. So ist die Routenplanung<br />

oft eine Katastrophe. Eine<br />

Opt<strong>im</strong>ierung bringt schnell einen<br />

zusätzlichen Termin <strong>pro</strong> Tag.<br />

Ein weiteres Defizit: Allzu häufig<br />

werden Angebote nicht konsequent<br />

nachverfolgt. Wer am Ball bleibt,<br />

bekommt als Dank ein dickeres<br />

Auftragspolster. Schaller: „Fleiß<br />

und Einsatz sind in diesen Zeiten<br />

das A und O des Überlebens.“<br />

Rundum-Check der Kundenbeziehungen:<br />

Bauunternehmung Jökel zu „Deutschlands Kundenchampion“ gekürt<br />

Schlüchtern. Im Mai 2009<br />

wurde die Bauunternehmung Jökel<br />

aus Schlüchtern mit dem Titel<br />

„Deutschlands Kundenchampion“<br />

ausgezeichnet. Auf Basis einer umfangreichen<br />

Marktstudie belegte<br />

das Unternehmen branchenübergreifend<br />

Rang 30 auf der Hitliste,<br />

wurde aber nicht nur in Hessen,<br />

sondern vielmehr bundesweit die<br />

Nummer 1 der Baubranche.<br />

<strong>Der</strong> Auszeichnung vorausgegangen<br />

war eine Ausschreibung der<br />

Initiatoren Impulse – Das Unternehmer<br />

Magazin, DGQ – Deutsche<br />

Gesellschaft für Qualität, forum!<br />

Marktforschung und QZ – Fachzeitschrift<br />

für Qualität und Zuverlässigkeit.<br />

Ziel dieses Wettbewerbs,<br />

der in diesem Jahr zum zweiten<br />

Mal veranstaltet wurde, ist es, ein<br />

Branchenübergreifend belegt das Schlüchterner Unternehmen bundesweit Rang 30<br />

Benchmarking für die Qualität von<br />

Customer Relationship Management<br />

(CRM) zu etablieren und<br />

vorbildliches Kundenbeziehungsmanagement<br />

in Deutschland<br />

auszuzeichnen.<br />

Um aber<br />

Deutschlands<br />

Kundenchampions<br />

zu ermitteln,<br />

werden die<br />

teilnehmenden<br />

Unternehmen<br />

einem mehrstufigenRundum-Kundenbeziehungscheck<br />

unterzogen. Und das aus der Sicht<br />

des Unternehmens selbst, der Kunden<br />

und schließlich von Experten.<br />

Stefan (l.) und Peter Jökel (r.), Geschäftsführende<br />

Gesellschafter des Bauunternehmens Jökel.<br />

Basis für alle Bewertungsschritte<br />

ist das EFQM-Modell für Excellence.<br />

Die in der Theorie formulierten<br />

Forderungen werden durch<br />

die BenchmarkstudieExcellence<br />

Barometer<br />

(ExBa) empirisch<br />

überprüft<br />

und operationalisiert.<br />

Die<br />

Konsequenz:<br />

Kundenorien-<br />

Foto: Jökel<br />

tierung und die<br />

Schaffung eines<br />

herausragenden<br />

Kundenbeziehungsmanagements<br />

ist eine ganzheitliche,<br />

strategische und unternehmensübergreifende<br />

Aufgabe, die bei der<br />

KMU waren es lediglich 2 Prozent.<br />

„Das zeigt uns, dass die Top-Innovatoren<br />

schon jetzt an die Zeit nach<br />

der Krise denken und mittels antizyklischer<br />

Investitionen ihre Wettbewerbsposition<br />

weiter verbessern<br />

wollen“, erklärt Franke.<br />

Überhaupt verfügen die „Top<br />

100“ über ein sehr <strong>pro</strong>fessionelles<br />

Innovationsmanagement. Fast alle<br />

betreiben ein systematisches Markt-<br />

und Technologiemonitoring und<br />

haben einen klar festgelegten Innovations<strong>pro</strong>zess<br />

<strong>im</strong>plementiert, der<br />

die Basis aller Projekte ist.<br />

Die Zusammenarbeit mit Kunden<br />

und Lieferanten <strong>im</strong> Rahmen<br />

von Entwicklungs<strong>pro</strong>jekten zählt<br />

mittlerweile zum Standard bei den<br />

Innovationsführern: Beinahe jedes<br />

Foto: Nicholas Moore/Fotolia.com<br />

Bauunternehmung Jökel schon seit<br />

Jahren gepflegt wird.<br />

„Unsere Kundenorientierung<br />

und die emotionale Bindung unserer<br />

Kunden an uns sowie die<br />

Kundenzufriedenheit und unser<br />

Image wurden in einem umfangreichen<br />

Verfahren auf der Basis von<br />

50 Kenngrößen auf Herz und Nieren<br />

geprüft“, erklärte Peter Jökel,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Bauunternehmung Jökel die<br />

Methode, die sich in mehrere Bewertungsstufen<br />

aufteilt. Parallel zur<br />

Selbstbewertung durch das Unternehmensmanagement<br />

werden 100<br />

von 500 repräsentativ ausgewählte<br />

Kunden jedes teilnehmenden Unternehmens<br />

persönlich oder telefonisch<br />

befragt. Grundlage für das<br />

Top 50-Ranking stellen die metho-<br />

der ausgezeichneten Unternehmen<br />

kooperiert bei Innovations<strong>pro</strong>jekten<br />

regelmäßig mit diesen Partnern.<br />

Darüber hinaus schließen sich<br />

fast drei Viertel<br />

der Unternehmen<br />

<strong>im</strong> Innovations<strong>pro</strong>zess<br />

mit<br />

Universitäten<br />

und anderen<br />

Forschungseinrichtungen<br />

zusammen.<br />

Im Vergleich<br />

mit den durchschnittlichen<br />

Mittelständlern<br />

schneiden die<br />

„Top 100“-Unternehmen<br />

hier bis zu siebenmal<br />

besser ab.<br />

„Bedauerlich ist allerdings, dass<br />

die Kooperationsaktivitäten mit<br />

Wettbewerbern <strong>im</strong> Vergleich zum<br />

Vorjahr abgenommen haben“, berichtet<br />

Franke. Nach 46 Prozent<br />

<strong>im</strong> Jahr 2008 kooperieren jetzt nur<br />

<strong>noch</strong> 23 Prozent. „Gerade Mittelständlern<br />

bietet das Bündeln von<br />

Kräften die Chance, so manchen<br />

ORGANISATOR: COMPAMEDIA GMBH<br />

compamedia organisiert Benchmarking<strong>pro</strong>jekte<br />

für den Mittelstand und baut mittelständische<br />

Netzwerke auf. <strong>Der</strong> Fokus der<br />

Agentur liegt auf der medienwirksamen Begleitung<br />

der Projekte. Für die wissenschaftliche<br />

Umsetzung sorgen fachlich kompetente<br />

Partner. compamedias weitere Projekte zur<br />

Mittelstandsförderung sind: das Arbeitgeberbenchmarking<br />

„Top Job“ (Mentor: Wolfgang<br />

Clement) und „Ethics in Business“ mit<br />

Ulrich Wickert als Fürsprecher.<br />

disch gewonnenen Ergebnisse aus<br />

der Selbst- und der Kundenbewertung<br />

dar – die max<strong>im</strong>al erreichbare<br />

Punktzahl beträgt 1.000 Punkte.<br />

Das Endergebnis schließlich wird<br />

in einer Sitzung von Initiatoren und<br />

Experten verabschiedet. „Für uns<br />

ist die Auszeichnung Anerkennung<br />

für bereits Geleistetes und Ansporn<br />

für weitere Opt<strong>im</strong>ierung zugleich.<br />

Denn nur, wenn wir ständig an uns<br />

und unserem Kundenbeziehungsmanagement<br />

arbeiten und den eingeschlagenen<br />

Weg kontinuierlich<br />

und konsequent fortsetzen, können<br />

wir auch zukünftig zu Deutschlands<br />

Kundenchampions gehören“,<br />

resümiert Stefan Jökel, ebenfalls<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

des „ausgezeichneten“ Unternehmens,.<br />

Größennachteil gegenüber Konzernen<br />

wieder aufzuholen“, weiß<br />

der Studienleiter.<br />

Dass die „Top 100“ mit ihren<br />

Innovationsbemühungen den<strong>noch</strong><br />

bereits heute<br />

erfolgreich sind,<br />

zeigen andere<br />

Zahlen: So erwirtschaften<br />

die<br />

100 innovativstenMittelständler<br />

<strong>im</strong> Durchschnitt<br />

mit ihren<br />

Innovationen<br />

und innovativen<br />

Verbesserungen<br />

der vergangenen<br />

drei Jahre etwa<br />

zwei Drittel des<br />

aktuellen Umsatzes und des aktuellen<br />

Gewinns.<br />

Bei den Unternehmen der Wiener<br />

Vergleichsstudie ist es durchschnittlich<br />

gerade einmal knapp ein<br />

Drittel. Auch auf der Prozessebene<br />

zeigen sich deutliche Unterschiede:<br />

Konnte die Vergleichsgruppe rund<br />

4 Prozent ihrer Fertigungs- und<br />

Leistungserstellungskosten durch<br />

Prozessinnovationen einsparen,<br />

MENTOR & KOOPERATIONSPARTNER<br />

Mentor des Projekts ist Lothar Späth. Projektpartner<br />

sind die Bayern Innovativ Gesellschaft<br />

für Innovation und Wissenstransfer<br />

mbH, die Fraunhofer Gesellschaft zur<br />

Förderung der angewandten Forschung e.<br />

V., das RKW – Rationalisierungs- und Innovationszentrum<br />

der Deutschen Wirtschaft e.<br />

V., der Verband der Elektrotechnik Elektronik<br />

Informationstechnik (VDE) sowie der Verein<br />

Deutscher Ingenieure (VDI). Medienpartner<br />

ist die Süddeutsche Zeitung.<br />

MELDUNGEN<br />

Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

Stellen meist über Netzwerke<br />

und Zeitungsinserate besetzt<br />

Nürnberg. Fast ein Drittel aller<br />

Neueinstellungen kam <strong>im</strong> Jahr 2008<br />

über eigene Mitarbeiter und persönliche<br />

Kontakte zustande: Das zeigt<br />

eine Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt-<br />

und Berufsforschung<br />

(IAB) bei rund 14.000 Betrieben.<br />

Bei jeder vierten Neueinstellung<br />

fanden die Arbeitgeber einen passenden<br />

Bewerber durch Zeitungsinserate:<br />

Inserate schalteten sie bei<br />

41 Prozent der Neueinstellungen<br />

Kontakte zur Arbeitsagentur oder<br />

die Internet-Jobbörsen der Bundesagentur<br />

für Arbeit führten zu<br />

jeder sechsten Einstellung. Aus<br />

anderen Internet-Stellenbörsen<br />

ergab sich etwa jede zehnte Stellenbesetzung.<br />

Ebenfalls etwa jede<br />

zehnte Stellenbesetzung beruhte<br />

auf einer Initiativbewerbung. Die<br />

private Arbeitsvermittlung, interne<br />

Stellenausschreibungen und interne<br />

Praktika spielten jeweils nur bei jeder<br />

50. Stellenbesetzung eine Rolle.<br />

Die Bedeutung der Inserate Arbeitsuchender<br />

war sogar <strong>noch</strong> geringer.<br />

Unternehmensteuerreform:<br />

DIHK fordert erneut Korrekturen<br />

Berlin. Angesichts des starken<br />

Rückgangs des Bruttoinlands<strong>pro</strong>duktes<br />

(BIP) <strong>im</strong> ersten Quartal hat<br />

Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer<br />

des Deutschen Industrie-<br />

und Handelskammertages (DIHK),<br />

erneut Korrekturen bei der Unternehmensteuerreform<br />

gefordert.<br />

Wansleben: „Aus dem mit minus<br />

3,8 Prozent beispiellosen Absturz<br />

der Konjunktur zu Jahresbeginn<br />

müssen nun die richtigen Schlüsse<br />

gezogen werden.<br />

Viele Unternehmen stünden durch<br />

die extrem niedrige Kapazitätsauslastung<br />

nach wie vor unter enormem<br />

Liquiditätsdruck, auch<br />

wenn es bei den Auftragseingängen,<br />

bei der Industrie<strong>pro</strong>duktion und sogar<br />

be<strong>im</strong> Export inzwischen wieder<br />

Signale der Stabilisierung gibt. Das<br />

Bad-Bank-Modell wertet der DIHK<br />

als einen wichtigen Schritt zur Stabilisierung<br />

der Finanzmärkte und<br />

damit der Kreditvergabe. Die Unternehmensteuerreform<br />

bleibe aber<br />

ein großes Problem, weil sie mit der<br />

Kostenbesteuerung das Eigenkapital<br />

der Unternehmen angreift.<br />

war es bei den Top-Unternehmen<br />

das Dreifache.<br />

Ausruhen sollten sich die „Top<br />

100“ auf diesen Werten allerdings<br />

nicht, warnt Franke: „Wer innovativ<br />

sein und vor allem bleiben<br />

will, der darf sich mit dem Status<br />

quo niemals zufrieden geben. Statt<br />

dessen sollte er konstant und konsequent<br />

an seinem Innovationsmanagement<br />

weiterarbeiten.“<br />

319 Unternehmen hatten sich beworben,<br />

die 100 besten wurden<br />

von Prof. Franke ermittelt und<br />

verglichen. <strong>Der</strong> größte Teil der<br />

Betriebe kommt aus dem Maschinenbau<br />

(20 Prozent), gefolgt von<br />

Unternehmen aus den Bereichen<br />

IT (12 Prozent), Elektronik und<br />

Elektrotechnik (9 Prozent) sowie<br />

Metallverarbeitung (8 Prozent).<br />

Etwa drei Viertel der „Top 100“<br />

sind klassische Mittelständler mit<br />

bis zu 500 Mitarbeitern.<br />

Die komplette Studie erscheint<br />

Ende Juni in dem von Lothar Späth<br />

herausgegebenen Buch „TOP 100<br />

– Die 100 innovativsten Unternehmen<br />

<strong>im</strong> Mittelstand“ (Verlag Redline<br />

GmbH).<br />

WISSENSCHAFTLICHE LEITUNG<br />

Die wissenschaftliche Leitung liegt bei Dr. Nikolaus<br />

Franke, Professor für Entrepreneurship<br />

und Innovation an der Wirtschaftsuniversität<br />

Wien. Er ist einer der weltweit führenden<br />

Experten für User-Innovation. Er untersuchte<br />

und bewertete den Innovationserfolg der<br />

teilnehmenden Unternehmen sowie deren<br />

Leistungen in den Bereichen „Innovationsförderndes<br />

Top-Management“, „Innovationskl<strong>im</strong>a“,<br />

„Innovative Prozesse und Organisation“<br />

sowie „Innovationsmarketing“.


Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer: Herr<br />

Nagel, wenn ich ein Softwarehaus<br />

hätte , welche Vorteile hätte ich durch<br />

eine Mitgliedschaft <strong>im</strong> BVBS?<br />

Manfred Nagel: Wir agieren dem<br />

Grundsatz nach durchaus anders, als<br />

man das sonst von Verbänden kennt.<br />

Verbände sind ja in der Regel an irgendwelchen<br />

Wirtschaftsinteressen<br />

orientiert. Wir sind dagegen 1993 mit<br />

der Prämisse gegründet worden, als<br />

Interessenvertretung die Softwarehäuser,<br />

die zu dem Zeitpunkt keine<br />

Lobby hatten, entsprechend zu unterstützen.<br />

<strong>Der</strong> Grundgedanke dabei<br />

war, dass wir uns nicht an irgendwie<br />

gearteten Interessen festzurren, sondern<br />

einfach fachorientiert arbeiten.<br />

Und wir sind in Deutschland sicherlich<br />

einer der wenigen Verbände, die<br />

mit den Bau-Softwarehäusern sehr<br />

auf fachbezogener Ebene arbeiten.<br />

Wir orientieren uns dabei an kurz-,<br />

mittel- und langfristigen Entwicklungen,<br />

arbeiten aber auch so, dass<br />

wir Entwicklungen unterstützen, die<br />

sich oftmals spontan ergeben. Das<br />

heißt, wir arbeiten da sehr <strong>im</strong> Hintergrund,<br />

definieren Lösungen und<br />

Verfahren zum Nutzen für den Softwareanwender,<br />

der über Bausoftwarehäuser<br />

entsprechend transportiert<br />

wird. Das ist direkt in Zahlen<br />

monetär nicht auszudrücken.<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer: Das<br />

heißt, die in Ihrem Verband organisierten<br />

Softwarehäuser haben <strong>im</strong><br />

Hinblick auf ihre Mitgliedschaft<br />

keine wirtschaftlichen Interessen?<br />

Manfred Nagel: Man kann unsere<br />

Verbandsarbeit kaum in den<br />

Kontext direkter wirtschaftlicher<br />

Belange bringen. Man hat da keine<br />

Argumentationsliste, wie für<br />

ein Produkt, das einen best<strong>im</strong>mten<br />

Nutzen oder Wert hat. All die Verbandsthemen,<br />

die laufen eigentlich<br />

auf einer ganz anderen Ebene<br />

und können somit nicht mit einem<br />

wirtschaftlichen Produkt verglichen<br />

werden, weil wir auch häufig Grundlagenarbeit<br />

leisten. Allerdings gibt es<br />

natürlich Situationen, dass wir bei<br />

Themenbereichen, wie u.a. bei der<br />

Messevorbereitung und -organisation<br />

sehr konkrete Unterstützungen<br />

bei Marketingaufgaben in Bezug auf<br />

die Zielgruppenansprache für unsere<br />

Mitgliedsunternehmen positionieren.<br />

Im Rahmen unserer Tätigkeit<br />

sind wir in vielen baufachlichen<br />

und politischen Gremien tätig und<br />

können die Belange der Bausoft-<br />

warehäuser und IT-Branche <strong>im</strong><br />

Bauwesen vertreten. Das Netzwerk<br />

ist natürlich von großer Bedeutung<br />

und Wichtigkeit in dieser Verbandsarbeit.<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer: Wenn<br />

man mit Mitgliedern Ihres Verbandsnetzwerks<br />

spricht, hört man<br />

schon mal die eindrucksvolle Beobachtung,<br />

dass durchaus direkte Konkurrenten<br />

in den Arbeitsgruppen<br />

des Verbandes in trauter Eintracht<br />

miteinander kommunizieren.<br />

Manfred Nagel: Das mag auch<br />

an meiner aus eigenen, Jahrzehnte<br />

langen Erfahrungen in der Branche<br />

gesammelten Überzeugung liegen,<br />

dass Kooperation entscheidet. Ich<br />

habe auch damals, als ich selbst in<br />

Vertrieb, Marketing und Softwareentwicklung<br />

tätig war, zu den Mitbewerbern<br />

stets freundschaftliche<br />

Kontakte gepflegt, weil ich einfach<br />

der Meinung bin, dass es Wettbewerb<br />

<strong>im</strong>mer gibt, geben wird und<br />

geben muss, es aber darauf an-<br />

kommt, zu kommunizieren und den<br />

Dialog zu pflegen.<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer: Das<br />

hört sich in der Theorie recht<br />

hübsch an, wie sieht das aber in der<br />

Praxis aus? Die einzelnen Wettbewerber<br />

würden ja in den Arbeitsgruppen<br />

gewiss nicht aus der Schule<br />

plaudern und verkünden, was sie<br />

grade in der Entwicklung haben ...<br />

Manfred Nagel: Darum geht es<br />

bei uns nicht. Jedes Softwarehaus<br />

hat sein eigenes Geschäftmodell und<br />

eine eigene Geschäftspolitik, die es<br />

am Markt vertritt. Es gibt jedoch<br />

Themenfelder, die alle Softwarehäuser<br />

interessieren und angehen, wie<br />

z.B. die Vielschichtigkeit des Datenaustausches<br />

<strong>im</strong> Bauwesen. Ich kenne<br />

die meisten Leute in den uns angeschlossenen<br />

Softwarehäusern über<br />

Jahre und verfüge über umfangreiche<br />

Branchenkontakte. Das sind<br />

also gewachsene Beziehungen und<br />

da kann ich durchaus auch mal zum<br />

Hörer greifen und nicht nur Sonnenscheinthemen<br />

ansprechen. Ich<br />

pflege also nach Kräften dieses Netzwerk<br />

und da gibt es sehr viele Leute,<br />

die mit konkreten Fragestellungen<br />

anrufen. Da kann man dann vermittelnd<br />

tätig sein oder auch best<strong>im</strong>mte<br />

Verbindungen herstellen. Das gilt<br />

natürlich auch für unsere jährlichen<br />

Mitgliederversammlungen, wo die<br />

Leute einen sehr konkreten Nutzen<br />

aus ihrer Mitgliedschaft ziehen, seit<br />

bestehen des BVBS hat sich das auch<br />

neben unseren Verbandsaufgaben<br />

und –themen zum Branchentreff<br />

entwickelt. Wo hätte denn ein Softwarehaus<br />

sonst die Möglichkeit, mit<br />

Mitbewerbern oder auch Nicht-<br />

Mitbewerbern oder befreundeten<br />

Firmen einen Dialog zu führen?<br />

Darüber sind auch Geschäftsverbindungen<br />

zwischen den Softwarehäusern<br />

entstanden. Und das sind Werte,<br />

die sich einfach nicht in Geld und<br />

Zahlen abbilden lassen.<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer: Auf<br />

der Homepage Ihres Verbandes<br />

stößt man auf den Begriff des „ganzheitlichen<br />

Datenaustausches“. Was<br />

darf man sich darunter vorstellen?<br />

Manfred Nagel: Die „Ganzheitlichkeit“<br />

ist nun mal so eine Begrifflichkeit,<br />

die durchs Land schwebt<br />

und die wir ja nicht erfunden haben.<br />

– Es werden ja zunächst einmal Daten<br />

bei der Idee zur Erstellung eines<br />

SOFTWARE & INTERNET<br />

Werte, mit großem Nutzen für den praktischen IT-Einsatz <strong>im</strong> Bauwesen<br />

Basis- und Hintergrundarbeit die nicht unmittelbar monetär zu bewerten ist – Gespräch mit dem Geschäftsführer des BVBS-Bundesverbandes Bausoftware e.V.<br />

BVBS-Mitglieder bei der Verbandsarbeit. Fotos/Grafiken: BVBS<br />

Bauwerkes erzeugt, sei es jetzt eine<br />

Projektierung, sei es eine Kostenplanung<br />

oder in der Bauabwicklung.<br />

Mit diesen vielfältigen Informationen<br />

geht man dann in den Bau<strong>pro</strong>zess<br />

hinein um schlussendlich, nach<br />

der Planung und Realisierung vielleicht<br />

<strong>noch</strong> ins Facilitymanagement<br />

oder die Immobilienverwaltung.<br />

Also dieser, hier verkürzt dargestellte,<br />

Prozess wäre der ganzheitliche<br />

Bau<strong>pro</strong>zess. Wenn man dann<br />

<strong>im</strong> Gesamtlebenszyklus eines Bauwerkes<br />

sieht, dass nur zehn Prozent<br />

die Entstehungs- aber 90 Prozent<br />

die Erhaltungs-, Verwaltungs- und<br />

Manfred Nagel, Geschäftsführer des BVBS-<br />

Bundesverbandes Bausoftware e.V.<br />

Reparaturkosten betreffen, dann ist<br />

das Thema der Datenhaltung von<br />

größter Wichtigkeit. Anders gesehen:<br />

Wenn Sie heute z.B. in Ihrer<br />

Wohnung eine Reparatur oder bauliche<br />

Veränderung planen kommt<br />

der Regel ein Handwerker zur „Tatortbesichtigung“<br />

und beschafft sich<br />

die Informationen jeweils neu. Das<br />

wäre natürlich bei einer ganzheitlichen<br />

Datenerfassung gar nicht<br />

mehr nötig, weil dann der Architekt<br />

dem Handwerker anhand seiner<br />

Planungs- und Auftragsunterlagen<br />

mitteilen kann, welche Informationen<br />

für die baufachliche Ausführung<br />

notwendig wäre. Darin besteht<br />

auch ein großes Betätigungsfeld für<br />

die Planer. Wenn man sich aber<br />

den heutigen handwerklichen Aufwand<br />

für einen vergleichsweise s<strong>im</strong>plen<br />

Arbeitsablauf anschaut, dann<br />

sieht man, welch eminente Bedeutung<br />

einem ganzheitlichen Datenaustausch<br />

eigentlich zukommen<br />

könnte.<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer: Im<br />

Zusammenhang mit dieser Art der<br />

Datenerfassung möchte ich auf das<br />

Thema RFID zu sprechen kommen,<br />

wenn man also etwa an den Bereich<br />

des Gebäudemanagements denkt ...<br />

Manfred Nagel: Wir haben heute<br />

aus IT-Sicht in Bezug auf die Informationen<br />

aus Materialien und<br />

Bauteilen, keine “intelligenten Produkte“.<br />

Die Materialen und Produkte<br />

werden gegenwärtig ver- oder eingebaut<br />

und Informationen darüber<br />

sind nur aus Leistungsverzeichnissen,<br />

Auftrags- oder Bauunterlagen<br />

zu erhalten. Durch die RFID-Technologie<br />

könnten in der Bauausführung<br />

den Produkten vielfältige Produkt-<br />

Informationen (Produkt-Nr.,<br />

Bezeichnung, Baujahr, Hersteller<br />

u.v.m) auf Transponder (elektron.<br />

Speichermedien) mitgegeben werden<br />

und in der Folge für eine Daten-<br />

Aufbereitung zur Information-Bereitstellung<br />

ausgelesen werden. Das<br />

hieße, z.B. bei einer Bauabrechnung,<br />

<strong>im</strong> Facilitymanagement, u.v.m. eine<br />

entsprechende Arbeitserleichterung<br />

und Kostenreduzierung. <strong>Der</strong> prak-<br />

tische Einsatz der RFID-Technologie<br />

setzt jedoch voraus, dass die Informationen<br />

schon bei der Planung des<br />

Bauwerks bereit zu stellen sind. Das<br />

bedeutet auch, dass der Planungs<strong>pro</strong>zess<br />

entsprechend aufwendiger<br />

und teurer wird, eine Rationalisierung<br />

zu einem späteren Zeitpunkt<br />

eintritt oder genutzt werden kann.<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer: Wie<br />

viele Jahre würden Sie für die Serienreife<br />

dieser Technologie <strong>noch</strong> veranschlagen?<br />

Manfred Nagel: Verschiedene<br />

Pilot<strong>pro</strong>jekte gibt es bereits. So hat<br />

man sich etwa bei der Fraport AG<br />

schon sehr intensiv mit dem Thema<br />

RFID beschäftigt. Aber was die tatsächliche<br />

weitere Verbreitung dieses<br />

Systems angeht, würde ich schon<br />

<strong>noch</strong> mit einem Zeitraum von fünf<br />

bis zehn Jahren rechnen, wenn wir<br />

nicht zwischenzeitlich <strong>noch</strong> eine andere<br />

Technologie bekommen.<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer: Nun<br />

ist RFID ja nur ein interessantes<br />

Thema unter den künftig anstehenden<br />

Themen.<br />

Manfred Nagel: Sicherlich. Bevor<br />

wir über die praktische Umsetzung<br />

von RFID sprechen, sollten wir<br />

uns mit der zeitnaheren Thematik<br />

der Energieeinsparung auseinandersetzen<br />

und mit der Frage: Was<br />

machen wir denn mit den Gebäudestrukturen,<br />

die wir heute haben und<br />

wie begleiten wir die <strong>im</strong> Rahmen<br />

der EnEV in die Zukunft. Bei der<br />

Beschäftigung mit solchen Technologien<br />

sollten wir doch einen Schritt<br />

nach dem andern tun und da bieten<br />

die mit der EnEV verbundenen<br />

Aspekte natürlich unmittelbareren<br />

zeitnahen Nutzen als RFID.<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer: Ich<br />

würde gerne <strong>noch</strong> die Arbeitskreise<br />

<strong>im</strong> BVBS ansprechen ...<br />

Manfred Nagel: Was die Arbeitskreise<br />

angeht, so haben sich<br />

die Softwarehäuser in den Arbeitskreisen<br />

auch gegenseitig u.a. zu<br />

forcierter Qualität verpflichtet. Hotlines<br />

in den einzelnen Softwarehäusern<br />

sind ja heute absolut Usus und<br />

da ist das Thema vor anstehenden<br />

Submissionen <strong>im</strong>mer interessant.<br />

Also sagen wir, Sie erstellen heute<br />

ein Angebot und einige Stunden vor<br />

einer Submission läuft die Software<br />

nicht durch, oder sonst ein Problem<br />

tritt auf. Dann kriegt das in der Regel<br />

ein Mitarbeiter in der Hotline.<br />

Wenn der den Fehler nun untersucht,<br />

braucht der eventuell mehr<br />

Zeit, als in dem Moment da ist.<br />

Da haben wir jetzt mit den BVBS-<br />

Softwarehäusern ein System über<br />

unseren Verband initiiert, das bei<br />

solchen extremen, terminkritischen<br />

Fällen best<strong>im</strong>mte Personen aus den<br />

einzelnen Häusern bereitstellt, die<br />

in solchen kritischen Phasen direkt<br />

kommunizieren. Da informieren<br />

dann der Projektleiter X mit dem<br />

Projektleiter Y die Hotline und helfen<br />

so dem einzelnen Anwender direkt,<br />

ohne dass der die Möglichkeit<br />

hätte, sich an das einzelne Softwarehaus<br />

direkt zu wenden. Er weiß also<br />

nicht, wer ihm hilft, aber ihm wird<br />

geholfen. Das hängen wir aber bewusst<br />

gar nicht an die große Glocke,<br />

sondern auch hier geht es um die<br />

Kommunikation unter den Mitgliedern<br />

des Verbandes und damit um<br />

die Forcierung der Qualität. Und<br />

hier unterscheiden wir uns einfach<br />

von anderen Verbänden, indem wir<br />

Dinge tun, die monetär nicht bewertet<br />

werden können, aber eine ungeheure<br />

Wirkung zeitigen mit einer<br />

Mitgliedschaft in unserem Verband.<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer: Wie<br />

ist denn der Stand der Dinge <strong>im</strong><br />

GAEB-Arbeitskreis?<br />

Manfred Nagel: GAEB ist ja über<br />

dreißig Jahre alt und da ist die Technologie<br />

über die Jahre <strong>im</strong>mer den<br />

Anforderungen angeglichen worden<br />

und so haben wir jetzt eine XML-<br />

Version, mit der wir sehr umfassend<br />

kommunizieren können, also auch<br />

in Richtung ganzheitlicher Bau<strong>pro</strong>zess.<br />

Ein Architekt erstellt heute<br />

ein Leistungsverzeichnis, wendet<br />

sich an den Bauunternehmer oder<br />

Handwerksbetrieb, der eine Leistung<br />

erbringen soll, für eine Angeboterstellung.<br />

Dafür braucht er<br />

Produktinformationen. Und diese<br />

ganze Prozesskette, die haben wir in<br />

den letzen Jahren so organisiert, dass<br />

wir sukzessive auch die Bereiche der<br />

Warenwirtschaft mit berücksichtigen,<br />

so dass man nun aus dieser Anwendung<br />

heraus direkt Anfragen an<br />

Lieferanten richten kann um dann<br />

die Einkaufspreise zu bekommen<br />

und relativ schnell ein Angebot erstellen<br />

zu können. Nun sind wir ja<br />

selber Mitglied be<strong>im</strong> GAEB, der ja<br />

ursprünglich mal auf das reine Leistungsverzeichnis<br />

ausgerichtet war.<br />

Aber der Bau<strong>pro</strong>zess ist ja mehr als<br />

das und da geht es also auch um<br />

das Thema der Mengen- und Massenermittlung,<br />

Abrechnung und da<br />

sind wir also als Verband permanent<br />

Informationsgeber und machen eine<br />

<strong>pro</strong>jektbegleitende Entwicklung der<br />

einzelnen Verfahren und das hat<br />

sich auch in der Praxis bewährt.<br />

Wobei wir da das Thema Qualität<br />

mit einbinden, weil wir ja auch, was<br />

die GAEB-Dateien betrifft, die Zertifizierung<br />

der GAEB-Schnittstellen<br />

bezogen auf die Softwarehäuser<br />

machen. <strong>Der</strong> Prozess des Qualitätsmanagements<br />

ist dabei nicht der, gewisse<br />

Standards zu definieren, sondern<br />

den Prozess der Anwendung<br />

des Datenaustauschs mit GAEB-Dateien<br />

soweit zu begleiten, mit dem<br />

Ziel, einen reibungslose Abwicklung<br />

zwischen den am Bau Beteiligten zu<br />

ermöglichen.<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer: Wenn<br />

wir einmal einen Ausblick wagen:<br />

Wo sähen Sie das Potenzial für zukünftig<br />

wichtige Entwicklungen in<br />

den Softwarehäusern?<br />

Manfred Nagel: Da ist einmal<br />

die Frage der Workflow-Prozesse.<br />

Für viele Büros und Firmen <strong>im</strong><br />

Bauwesen stellt sich die Frage: Wo<br />

können wir unsere Ablauforganisation<br />

verbessern. Da ist natürlich<br />

auch das Thema der mobilen Dateninformation<br />

und -bereitstellung<br />

von entscheidender Bedeutung, also<br />

dass Sie etwa von Ihrem Handy aus<br />

Daten an Ihren Server, Ihre Zentrale<br />

oder wohin auch <strong>im</strong>mer senden oder<br />

9<br />

empfangen können. Dann haben<br />

wir das Problem der Datenfriedhöfe,<br />

wo also auf Servern etwa gigantische<br />

Datenmengen <strong>im</strong> Bereich von Materialinformationen<br />

gespeichert sind,<br />

die, wenn man sie abruft, einfach<br />

schon veraltet sind.<br />

Dagegen haben wir heute Datenleitungen,<br />

die in Sekunden Megabytes<br />

übertragen. Da sind wir also<br />

bei der Hardware, wo qualitative<br />

Veränderungen stattgefunden haben,<br />

die diese neuen quantitativen<br />

Prozesse ermöglichen – Ein Spruch<br />

in der IT-Szene heißt: Was <strong>im</strong>mer<br />

technologisch passiert, wir kriegen<br />

die Computer <strong>im</strong>mer voll. Was also<br />

diese Anwendungen und Verbindungen<br />

zwischen dem Inhouse-<br />

Rechner und dem Internet angeht,<br />

da stehen wir heute <strong>noch</strong> Vielfach<br />

am Anfang. Wir haben also die Thematik<br />

zwischen Internetplattformen<br />

und Software-Anwendung. Es ist<br />

eine Herausforderung, wie wir die<br />

Möglichkeiten der Software in die<br />

Ablauforganisation der Firmen integrieren.<br />

Wenn wir die Anwendung<br />

der Projekträume betrachten, die<br />

gleichzeitige Nutzung und Aufbereitung<br />

von Daten für alle Beteiligten<br />

ermöglichen. Oder nehmen Sie<br />

das Thema Mängelmanagement bei<br />

der Bauausführung. Also da gibt es<br />

<strong>noch</strong> mehr als genug Möglichkeiten.<br />

Anders gesagt: Mit der Summe der<br />

Möglichkeiten, die dieser Werkzeugkasten<br />

IT bietet, haben wir<br />

<strong>noch</strong> viele nicht ausgeschöpfte Rationalisierungspotenziale.<br />

Aber ich möchte gerne auch <strong>noch</strong><br />

ein persönliches Anliegen ansprechen.<br />

In vielen Büros und Firmen<br />

ist die Thematik IuK (Informations-<br />

und Kommunikationstechnik), IT,<br />

EDV oder Computer <strong>im</strong>mer <strong>noch</strong><br />

„das ungeliebte Kind“, das eigentlich<br />

nur Kosten verursacht. Dieses Meinungsbild<br />

besteht häufig aus meiner<br />

Sicht zu Unrecht, weil bei einer<br />

sachgemäßen Anwendung und Organisation<br />

der betriebswirtschaftliche<br />

Nutzen bei weitem überwiegt.<br />

Was wäre eigentlich wenn wir dieses<br />

Instrument IT nicht zur Verfügung<br />

hätten? Wir leben in einer Informationsgesellschaft<br />

und können uns<br />

dieser Schlüsseltechnologie nicht<br />

widersetzen oder ihnen sogar ablehnend<br />

begegnen. Im Rahmen einer<br />

Unternehmensorganisation, ist in<br />

meinem Verständnis, diese Technik<br />

eine uneingeschränkte Chef- und<br />

Managementaufgabe.<br />

Ich kenne viele Unternehmen,<br />

die die IT-Technologie als einen Erfolgfaktor<br />

in ihrem Unternehmen<br />

eingebunden haben und damit sehr<br />

erfolgreich agieren und arbeiten.<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer: Herr<br />

Nagel, haben Sie vielen Dank für<br />

dieses Gespräch.<br />

(Mit dem Geschäftsführer des BVBS-<br />

Bundesverbandes Bausoftware sprach<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer-Redakteur<br />

Dr. Burkhard Talebitari.)


10<br />

Wechseln der Obertrumtragrollen am Oberen Zubringer der Abraumförderbrücke F60 <strong>im</strong> Tagebau<br />

Nochten, Vorbereitung auf der Arbeitsebene.<br />

Schwetzingen/Bissendorf.<br />

Jünger+Gräter ist ein modernes,<br />

weltweit agierendes Unternehmen<br />

mit Sitz in Nordbaden (Schwetzingen.)<br />

zwischen Heidelberg und<br />

Mannhe<strong>im</strong>, das über eine mehr als<br />

70-jährige Erfolgsbilanz <strong>im</strong> Feuerfestbau<br />

für viele Industriebereiche<br />

verfügt. Das Unternehmen versteht<br />

sich als Vordenker in der Branche<br />

und behauptet seine Spitzenposition<br />

seit Jahren <strong>im</strong> internationalen<br />

Wettbewerb. In jedem seiner Geschäftsbereiche<br />

verfügt J+G über<br />

ausges<strong>pro</strong>chenes Spezialwissen. Das<br />

Unternehmen plant, konzipiert und<br />

realisiert seit seiner Gründung die<br />

feuerfesten Auskleidungen für unterschiedlichste<br />

Projekte auf höchstem<br />

technischen Niveau.<br />

Im engeren Sinn ist der Feuerfestbau<br />

eine Spezialdisziplin des Baugewerbes.<br />

Er befasst sich mit der Planung,<br />

Auslegung, Berechnung sowie<br />

Konstruktion und handwerklich<br />

mit der Erstellung, Instandhaltung<br />

und dem Rückbau von Anlagen<br />

und Gewerken, welche bei hoher<br />

thermischer Belastung (bis ca. 2.000<br />

Grad Celsius) ihre Prozesse führen<br />

müssen. Um diesen Bedingungen<br />

standzuhalten, müssen die feuerfesten<br />

Auskleidungen widerstandsfähig<br />

SOFTWAREHAUS BAUSU GMBH<br />

Die BauSU GmbH aus<br />

Bissendorf/Hannover<br />

ist eines der führenden<br />

Softwarehäuser<br />

für das Bauwesen.<br />

Seit 30 Jahren entwickelt<br />

und vertreibt<br />

das Unternehmen<br />

Spezial-Softwarelösungen für alle Gewerke<br />

des Baugewerbes. BauSU bietet eine modular<br />

aufgebaute Komplettlösung, die gewerkeunabhängig<br />

auch in kleineren und mittleren Betrieben<br />

des Baugewerbes überzeugt.<br />

Die Nähe zur Baupraxis und die enge Zusammenarbeit<br />

mit mehr als 3.000 Anwender-<br />

Betrieben mit über 17.000 mit BauSU für<br />

Windows ausgestatteten Arbeitsplätzen ist<br />

sein gegenüber verfahrensbedingt<br />

auftretenden chemischen und physikalischen<br />

Beanspruchungen. Somit<br />

ist <strong>im</strong> erweiterten Sinn das Ziel des<br />

Feuerfestbaus der Schutz von Anlageelementen<br />

gegen Überhitzung<br />

bzw. die räumliche Eingrenzung von<br />

heißen Reaktionsräumen gegenüber<br />

der Umwelt, damit definierte Prozesse<br />

kontrolliert ablaufen können.<br />

Zum Einsatz kommt der Feuerfestbau<br />

in fast allen Industriebereichen.<br />

Sei es in der Gewinnung von Rohstoffen<br />

wie z.B. Eisen aus Erz oder<br />

Aluminium aus Tonerde, deren Veredelung,<br />

Weiterverarbeitung, wie<br />

etwa Stahl aus Eisen oder der Umwandlung<br />

von zum Beispiel Ton in<br />

Keramik, Quarzsand in Glas, fossilen<br />

Energieträgern wie Erdöl, Kohle,<br />

Gas und Abfall in Kraftstoffe, Strom,<br />

Wärme und Kunststoffe. Die Arbeitsweisen<br />

<strong>im</strong> Feuerfestbau ähneln<br />

denen des Hochbaus. Mauern, Betonieren,<br />

Gießen, Stampfen, Spritzen<br />

und Kleben sind die gängigen Methoden.<br />

Neben dem klassischen Feuerfestbau<br />

hat J+G jedoch <strong>noch</strong> weit mehr zu<br />

bieten als „nur“ Feuerfestbau. Grenzen<br />

kennt man dabei nicht. J+G ist<br />

der kompetente Ansprechpartner für<br />

zahlreiche Zusatz- und Dienstleis-<br />

bis heute bei der Entwicklung dieser hochintegrierten<br />

Software-Komplettlösung von<br />

großer Bedeutung. Die daraus gewonnene<br />

fachspezifische Erfahrung und die stetige<br />

Weiterentwicklung der BauSU Programm-<br />

Module garantieren dem Anwender eine<br />

ausgereifte Softwarelösung, die die internen<br />

Betriebsabläufe effizienter macht und den<br />

Unternehmen somit erhebliche Zeit- und<br />

Kosteneinsparpotenziale bietet.<br />

Mit Individual-Programmierung findet Bau-<br />

SU auch Lösungen für Bauunternehmen mit<br />

firmeninternen Ansprüchen, die keine Standard-Software<br />

erfüllen kann. Die BauSU-Entwicklungsabteilung<br />

ist flexibel geblieben und<br />

integriert auch, sofern irgendwie möglich,<br />

Besonderheiten ins Programm.<br />

SOFTWARE & INTERNET<br />

Rückbau der Betonfundamente an der stillgelegten Kohlezugverladung I <strong>im</strong> Tagebau<br />

Reichwalde.<br />

SENFTENBERG. Schnell ein Angebot auf Basis realistischer Preise<br />

mit einer bis ins Detail nachvollziehbaren Kalkulation erstellen, Nachträge<br />

prüfsicher nachweisen sowie betriebsindividuelle Stunden- und<br />

Zuschlagswerte für die gängigen Kalkulationsverfahren ermitteln,<br />

diese Anforderungen müssen Bauunternehmen und Handwerksfirmen<br />

opt<strong>im</strong>al abdecken. Doch dazu benötigen sie eine entsprechende<br />

Softwarelösung. Vor dieser Aufgabe stand auch die Abteilung Projekte<br />

Tagebau der brandenburgischen Gesellschaft für Montan- und<br />

Bautechnik mbH (GMB)und setzt daher seit dem <strong>Sommer</strong> 2008 das<br />

Kalkulations<strong>pro</strong>gramm der We<strong>im</strong>arer f:data GmbH ein.<br />

men schnell für unsere Auftraggeber<br />

kalkulieren.“ Daher begrüßt der Tagebauingenieur<br />

es, dass er mittels x:<br />

bau automatisch und kaufmännisch<br />

st<strong>im</strong>mig die EFB-Formblätter erzeugen<br />

kann und das mit min<strong>im</strong>alem<br />

Aufwand. Dass die EFB-Blätter<br />

<strong>im</strong> Programm hinterlegt sind, ist für<br />

uns ein wesentlicher Vorteil, denn<br />

normalerweise bedeutet das Ausfüllen<br />

der Blätter einen erheblichen<br />

Aufwand. Dieser reduziert sich mit<br />

der Software.<br />

Die betriebsindividuellen Stunden-<br />

und Zuschlagssätze werden<br />

in regelmäßigen Abständen von<br />

der Abteilung Projekte Tagebau zusammen<br />

mit der kaufmännischen<br />

Geschäftsführung überprüft und,<br />

wenn notwendig, <strong>im</strong> Programm<br />

aktualisiert. “Ändert sich der Tariflohn<br />

oder die Baustoffkosten, dann<br />

können wir einfach und unkompliziert<br />

die Kalkulationsansätze an<br />

die Realität anpassen“ erläutert Kalkulator<br />

John. Auch zum Nachweis<br />

von Nachträgen ist das Programm<br />

eine komfortable Lösung. Denn<br />

der Tagebauingenieur kann prüfsicher<br />

Nachtragsnachweise nach<br />

den Vorschriften des Vergabehandbuches,<br />

zum Beispiel für Leistungsänderungen,<br />

zusätzliche Leistungen,<br />

Mindermengen oder Bauzeitverlängerungen<br />

erstellen. Auch ist auf<br />

Knopfdruck ein Nachtrags-LV auf<br />

Basis des Angebots-LV erstellt und x:<br />

bau übern<strong>im</strong>mt dabei alle Kalkulati-<br />

onseinstellungen automatisch. Be<strong>im</strong><br />

Nachweis von zusätzlich erbrachten<br />

Leistungen greift das System auf seine<br />

umfangreiche Preissammlung für<br />

53 Gewerke zurück. Die Leistung<br />

wird beschrieben, die Einzelkosten<br />

automatisch ermittelt und wieder in<br />

Beziehung mit den Kalkulationsangaben<br />

des Angebots gesetzt. Auch<br />

hier berücksichtigt die Software die<br />

Regeln der VOB. Das erleichtert den<br />

Nachweis der Angemessenheit der<br />

Forderung wesentlich.<br />

Das Programm bietet eine direkte<br />

Schnittstelle zum Baustoffkatalog.<br />

Hier findet der Anwender zirka<br />

1.700 Produktgruppen mit über<br />

5.400 allgemeingültigen Produktmerkmalen<br />

und rund 35.000 zugeordneten<br />

Produkteigenschaften.<br />

Etwa 5.000 Baustofflieferanten sind<br />

inklusive aktueller Kontaktdaten<br />

eingeordnet. Aus seiner Kalkulation<br />

heraus erhält der Anwender per<br />

Knopfdruck eine Liste passender<br />

Lieferanten und kann diese direkt<br />

anschreiben. Die Daten <strong>im</strong> Baustoffkatalog<br />

werden täglich aktualisiert,<br />

sodass der Anwender <strong>im</strong>mer<br />

auf aktuelle Informationen zugreift.<br />

Verlag:<br />

Emminger & Partner GmbH<br />

Oraniendamm 68<br />

13469 Berlin<br />

Tel.: +49 (0)30/40 30 43-30<br />

Fax: +49 (0)30/40 30 43-40<br />

E-Mail: info@der-bau-unternehmer.de<br />

Internet: www.der-bau-unternehmer.de<br />

Herausgeber:<br />

Ralf Emminger<br />

Redaktion:<br />

Ralf Emminger, Berlin (V.i.S.d.P.)<br />

Dietmar Puttins,<br />

Dr. Burkhard Talebitari<br />

Anzeigenabteilung: Frank Hahn, Günter<br />

Starck (Leitung), Theresia Wirth<br />

Satz, Re<strong>pro</strong> & Grafik:<br />

Emminger & Partner GmbH,<br />

Druck:<br />

BVZ Berliner Zeitungsdruck, Berlin<br />

Erscheinungsort: Berlin<br />

Druckauflage: 30.000 (IVW)<br />

Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

Aufbau der Gerätegleise für die Wiederinbetriebnahme derAbraumförderbrücke F60 <strong>im</strong> Tagebau<br />

Reichwalde, Schwellenverlegung mit Traverse.<br />

Kalkulation offen legen und Nachträge prüfsicher nachweisen<br />

Vattenfall-Tochter GMB nutzt Kalkulations<strong>pro</strong>gramm x:bau von f:data - Schnittstelle zum Baustoffkatalog integriert<br />

Das Programm beinhaltet über<br />

eine Million VOB-konforme Ausschreibungstexte<br />

und eine umfangreiche<br />

Preissammlung für 53<br />

Gewerke. Alle Preise sind unterteilt<br />

in detaillierte Einzelkosten mit Verbrauchsmengen<br />

für Lohn, Material,<br />

Geräte und Sonstiges und sind <strong>pro</strong><br />

Position, Auftrag oder Unternehmen<br />

anpassbar. So kann Dipl.-Ing.<br />

Tagebau Kurt John der Abteilung<br />

Projekte Tagebau der GMB schnell<br />

ein individuelles Angebot erstellen<br />

und die eigenen Kosten sicher kalkulieren.<br />

Er kann Ausschreibungen<br />

<strong>im</strong> GAEB-Format einlesen, selbst<br />

Leistungsbeschreibungen formulieren<br />

oder VOB-gerechte Texte<br />

nach STLB-Bau verwenden. Die<br />

Software-Lösung unterstützt alle<br />

gängigen Kalkulationsverfahren<br />

wie einfache Zuschlagskalkulation,<br />

differenzierte Zuschlagskalkulation,<br />

Endsummenkalkulation und Kalkulation<br />

mit Vollkostenstundensatz.<br />

Die GMB ist ein bergbaunahes<br />

Planungs- und Serviceunternehmen<br />

mit dem Schwerpunkt Ingenieurdienstleistungen<br />

in den Bereichen<br />

Montan, Wasser, Geotechnik und<br />

Bau. Ebenso deckt die Vattenfall-<br />

Tochter die Erzeugung von Strom<br />

und Wärme in Heiz- und Heizkraftwerken,<br />

das Betriebsmanagement<br />

in Tagebauen sowie das Facility<br />

Management ab. Insgesamt arbeiten<br />

320 Mitarbeiter an elf Standorten für<br />

das Unternehmen in der Lausitz.<br />

Die Ende 2007 gegründete Abteilung<br />

Projekte Tagebau bietet ihren<br />

Kunden die Ausführung bergtechnischer<br />

Aufgabenstellungen wie zum<br />

Beispiel den Rückbau stationärer<br />

Kohlegleißanlagen, den Umbau von<br />

Bandanlagen, den Neu- und Umbau<br />

von Gleisanlagen und den Rückbau<br />

bergtechnischer Anlagen <strong>im</strong> Lausitzer<br />

Raum an. Die 36 Mitarbeiter der<br />

Abteilung, diese umfasst Tagebauingenieure,<br />

Gleisarbeiter, Maschinisten,<br />

Baugeräteführer, Schweißer,<br />

Schlosser etc., bearbeiten gleichzeitig<br />

mehrere Aufträge.<br />

Automatische Erzeugung<br />

aller EFB-Preis-Formblätter<br />

Diplomingenieur Kurt John:<br />

„Wir müssen die Erd-, Umbau- und<br />

Gleisbaumaßnahmen sowie die Abrissarbeiten<br />

und Reparaturmaßnah-<br />

Vom „Feuerfestbau“-Experten zum „Feuerfest-Management-Betrieb“<br />

Eine gelungene Partnerschaft. Jünger+Gräter GmbH führt das neue ERP-System BauSU für Windows ein<br />

tungen, wie zum Beispiel Stahlbau,<br />

Trocknung und die Beratung zur<br />

Opt<strong>im</strong>ierung thermischer Prozesse.<br />

Dadurch hat sich Jünger+Gräter<br />

<strong>im</strong>mer mehr zu einem „Feuerfest-<br />

Management-Unternehmen“ entwickelt.<br />

Da J+G eines der dynamischen Unternehmen<br />

in seiner Branche ist und<br />

neben der Internationalisierung,<br />

der Modernisierung<br />

des Firmen<br />

Logos und der<br />

Geschäftsausstattung<br />

auch<br />

den IT-Bereich<br />

als Schlüsseltechnologie<br />

für<br />

die Zukunft<br />

identifiziert hat,<br />

wurde auch ein<br />

neues ERP-System<br />

samt IT-<br />

Landschaft eingeführt.<br />

Im Spätsommer<br />

2006 begann<br />

der J+G<br />

ERP-Projektleiter<br />

zunächst mit<br />

der Recherche<br />

via Internet. Diese Recherche führte<br />

ihn u. a. auch auf die BauSU-Homepage.<br />

Es folgte ein ausführliches Telefongespräch<br />

mit dem für Baden<br />

zuständigen BauSU-Niederlassungsleiter<br />

Jochem Oertel. Nach erster<br />

Einschätzung konnten bereits telefonisch<br />

für zirka 90 Prozent des J+G<br />

Fragenkatalogs positive Lösungen<br />

angeboten werden. Bei der anschließenden<br />

Präsentation überzeugten<br />

neben der BauSU-Komplettlösung<br />

insbesonders die Lösungsvorschläge<br />

für die speziellen firmeninternen<br />

Ansprüche und Wünsche, die keine<br />

Standardsoftware ohne weiteres erfüllen<br />

kann. So konnte <strong>im</strong> Anschluss<br />

an die Präsentation gleich mit der<br />

Ausarbeitung der Individual-Programmierung<br />

unter Berücksichti-<br />

Die Arbeitsweisen <strong>im</strong> Feuerfestbau ähneln<br />

denen des Hochbaus. Mauern, Betonieren,<br />

Gießen, Stampfen, Spritzen und Kleben sind<br />

die gängigen Methoden.<br />

gung des J+G Pflichtenheftes begonnen<br />

werden. Kurze Zeit später<br />

folgte bei Jünger+Gräter eine lange,<br />

intensive Testphase der BauSU Software<br />

und den nach und nach fertig<br />

gestellten firmenspezifischen Softwareanpassungen,<br />

die bis in den<br />

Frühling 2007 andauerte. Im <strong>Sommer</strong><br />

2007 traf J+G die Entscheidung,<br />

BauSU erhielt<br />

den endgültigen<br />

Zuschlag für die<br />

Einführung des<br />

neuen ERP-Systems.<br />

In den erstenJanuarwochen<br />

2008 war<br />

es dann soweit.<br />

Zunächst wurde<br />

der kaufmännische<br />

Bereich<br />

auf die betriebswirtschaftlichenBauSU-Programm-Module<br />

Foto: BauSU GmbH<br />

umgestellt. Dies<br />

geschah auf<br />

recht unspektakuläre<br />

Art und<br />

Weise. Hatte J+G<br />

doch mit weitaus<br />

größeren Umstellungsschwierigkeiten<br />

gerechnet,<br />

als dies der Fall war. Dank der Professionalität<br />

des J+G IT-Teams und<br />

Dipl.-Ing. (FH) Jochem Oertel (Niederlassungsleiter<br />

BauSU Karlsruhe)<br />

ist es gelungen, BauSU für Windows<br />

in alle betriebswirtschaftlichen und<br />

kaufmännisch-technischen Geschäftsbereiche<br />

bei J+G erfolgreich<br />

einzuführen. Einen wesentlichen<br />

Beitrag hat dazu natürlich auch die<br />

BauSU-Entwicklungsabteilung geleistet,<br />

die diese firmeninternen Ansprüche<br />

verwirklichen konnte.<br />

Sukzessive wurden <strong>im</strong> Laufe des<br />

Jahres 2008 auch die technischen<br />

Bereiche auf die BauSU-Software<br />

umgestellt, wobei das Ziel einer<br />

kompletten Prozesskettenabbildung<br />

wohl erst in 2009 Wirklichkeit<br />

Fotos (3): f:data GmbH<br />

werden kann. Die hierfür fehlenden<br />

Erweiterungen an BauSU-Programm-Modulen<br />

befinden sich zum<br />

Teil <strong>noch</strong> in der Entwicklungs- und<br />

Einführungsphase, werden aber<br />

bald verfügbar sein. Mit der BauSU<br />

Komplettlösung besitzt J+G jetzt<br />

eine bisher nicht vorhandene Transparenz<br />

<strong>im</strong> Bereich Lagerwirtschaft<br />

sowie <strong>im</strong> Bereich der Projektkosten,<br />

was gerade in Anbetracht der kontinuierlich<br />

gestiegenen Lagerbestände<br />

ein Schlüssel ist, diese mittelfristig<br />

zu opt<strong>im</strong>ieren. Weiterhin kann<br />

J+G hierdurch seinen gestiegenen<br />

Liquiditätsbedarf für seinen steten<br />

Wachstumskurs opt<strong>im</strong>ieren.<br />

Aus Sicht des J+G Managements<br />

ist die Einführung einer Unternehmenssoftware<br />

<strong>im</strong> Stile, wie sie es<br />

IMPRESSUM<br />

Da die GMB zum großen Teil das<br />

schon vorhandene Material der Auftraggeber<br />

wie Schotter, Schienen,<br />

Schwellen etc verbaut, müssen <strong>pro</strong><br />

Angebot momentan nur für etwa<br />

20 bis 30 verschiedene Materialien<br />

Preise erfragt werden.<br />

Angebote effizient kalkuliert<br />

Vorteilhaft an dem Programm<br />

findet Kurt John vor allem die klare<br />

Struktur, die ihn durch die einzelnen<br />

Bearbeitungsschritte führt, sowie<br />

die ausgefeilten und übersichtlichen<br />

Druckausgaben. Auch kann er einfach<br />

auf einmal bereits erstellte Angebote<br />

zugreifen und diese den aktuellen<br />

Anforderungen entsprechend<br />

modifizieren. „Ich kann dann in<br />

nur einer viertel Stunde ein kleines<br />

VOB-konformes Angebot erstellen.<br />

Das bedeutet eine wesentliche Zeitersparnis<br />

für mich” meint der Ingenieur.<br />

Einen weiteren Vorteil sieht<br />

John <strong>im</strong> schnellen Datenaustausch<br />

der Ausschreibungsunterlagen zwischen<br />

Planer und Anbieter über die<br />

GAEB 83 Schnittstelle.<br />

Infos <strong>im</strong> Internet: www.gmbmbh.<br />

de und www.fdata.de.<br />

heute hat, trotz der für J+G zu tätigenden<br />

Investition und <strong>noch</strong> gelegentlich<br />

gefühlter Einschränkung<br />

von Flexibilität, einfach notwendig<br />

geworden. Insbesonders, weil sich<br />

J+G zur Aufrechterhaltung seiner<br />

Effizienz keine parallel laufenden<br />

Maßnahmen erlauben möchte, allein<br />

schon zur Schonung seiner<br />

Personalressourcen. Die J+G Geschäftsführung<br />

ist sich sicher, dass<br />

die flexible BauSU Software-Komplettlösung<br />

für alle speziellen baubetrieblichen<br />

Anforderungen eines<br />

Bauunternehmens <strong>im</strong> Spezialgebiet<br />

des Feuerfestbaus wesentlich zur<br />

Effizienzsteigerung des Projektmanagements<br />

sowie nachgelagerter<br />

Prozessabläufe in allen Fachabteilungen<br />

bei J+G beiträgt.<br />

Meldungen und Nachrichten nach bestem<br />

Wissen, ohne Gewähr. Bei Einsendungen<br />

an die Redaktion wird das Einverständnis<br />

zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung<br />

vorausgesetzt. Für unverlangt<br />

eingehende Sendungen wird keine Haftung<br />

übernommen. Beiträge, die mit den<br />

Namen der Autoren gekennzeichnet sind,<br />

drücken nicht in jedem Falle die Meinung<br />

der Redaktion aus.<br />

Nachdruck und/oder Vervielfältigung nur<br />

mit Quellenangabe bedürfen der ausdrücklichen<br />

schriftlichen Genehmigung<br />

durch die Redaktion.<br />

Copyright © by Emminger & Partner GmbH<br />

Es gilt Anzeigenpreisliste 4/09.<br />

Einzelverkaufspreis: 5,00 Euro<br />

Jahresabonnement für 2009: 44,00 Euro,<br />

Schweiz 99,00 CHF<br />

übriges Ausland 66,00 Euro<br />

4. Jahrgang<br />

ISSN 1862-3506


JUNI 2009<br />

Das Service-Paket<br />

macht den Unterschied<br />

Wirtschaftlich bauen mit dem KS Plus-System<br />

Osnabrück. Durch kompetente<br />

Beratung, genaue Planung, durchdachte<br />

Logistik und entsprechende<br />

Baustoffe lassen sich Bauvorhaben<br />

und deren Abwicklung wirtschaftlich<br />

und technisch opt<strong>im</strong>ieren. <strong>Der</strong><br />

hohe Vorfertigungsgrad und das<br />

große Format der Kalksandstein-<br />

Elemente von KS Plus sorgen beispielsweise<br />

für kurze Bauzeiten und<br />

damit für reduzierte Gesamtkosten.<br />

Doch das komplette KS Plus-System<br />

geht darüber hinaus: Ein umfangreiches<br />

Service-Paket entlastet Bauträger,<br />

Bauunternehmer und Planer<br />

bei den Vorbereitungen, erleichtert<br />

Arbeitsabläufe und ermöglicht<br />

eine effiziente, rasche Umsetzung.<br />

Schon in der Planungsphase beraten<br />

die KS Plus-Werke und prüfen<br />

die Entwürfe genau. Das trägt zur<br />

Opt<strong>im</strong>ierung der ursprünglichen<br />

Bauidee bei und hilft, Probleme<br />

bei der Ausführung zu vermeiden.<br />

Denn fehlende oder ungenaue Angaben<br />

fallen <strong>noch</strong> vor Baubeginn<br />

auf und können gemeinsam mit<br />

Bauunternehmern und Planern ergänzt<br />

werden.<br />

Für jedes Objekt errechnen die<br />

Hersteller dann anhand der Unterlagen<br />

individuelle Wandpläne mit<br />

einer bewährten CAD-Software.<br />

Diese geben Auskunft zum benötigten<br />

Material und darüber, wie die<br />

einzelnen Elemente versetzt werden<br />

müssen. So lassen sich Arbeitsaufwand<br />

sowie -kosten genau kalkulieren<br />

und die gesamte Abwicklung<br />

opt<strong>im</strong>al organisieren. Mit Hilfe der<br />

Pläne können Bauunternehmer die<br />

Fortschritte jederzeit kontrollieren.<br />

Attraktiv ist außerdem die Logistik<br />

Berlin. Nichts Spektakuläres<br />

– ein West-Plattenbau, ähnlich wie<br />

sein DDR-Äquivalent: Sandwichelemente<br />

mit Kerndämmung. Berlin-Spandau,<br />

Saatwinkler Damm<br />

143-153. 430 Wohnungen. Achtgeschossig,<br />

aus den siebziger Jahren,<br />

durch Vor- und Rücksprünge sowie<br />

Erschließungstürme gegliedert.<br />

Nicht besonders aufregend. Doch<br />

ein aufregender Fall von Fassaden-<br />

und Fenstersanierung, und ein anspruchsvoller:<br />

werterhaltend sollte<br />

sie sein und – nicht viel kosten ... Mit<br />

Abdichtungsbändern und -leisten<br />

von Tremco illbruck ist das Gebäude<br />

nun fit für das nächste Jahrzehnt.<br />

Und für ein Forschungs<strong>pro</strong>jekt dokumentiert<br />

eine Kooperation zweier<br />

Institute aus dem Bereich Bauwesen<br />

an der Hochschule Bochum die<br />

Feuchtigkeitsveränderungen in den<br />

Fugen mit einer Endoskopkamera.<br />

Ausgangssituation und Entscheidung<br />

für Sanierung: Im Lauf<br />

der Zeit hatten die Platten – so genannte<br />

West-Platten, – und ihre<br />

Fugen unter Sonneneinstrahlung,<br />

Frost und Regen gelitten. Auch gab<br />

es Efeu an der Fassade, und die Säure<br />

aus dessen Wurzeln sowie Abfall<strong>pro</strong>dukte<br />

von nistenden Vögeln<br />

hatten den Kunstharzputz angegriffen.<br />

Auch die Anschlussfugen der<br />

originalen Kunststofffenster waren<br />

nicht mehr dicht. Die daraufhin<br />

auftretenden Wasserschäden hatten<br />

diverse Ursachen, in erster Linie jedoch<br />

den mürben Dichtstoff in den<br />

Fugen zwischen den Fassadenplatten,<br />

der an den Flanken abgerissen<br />

war. Eine Rundum-Sanierung der<br />

Fugen war angebracht, was besonders<br />

eine geschädigte Stelle <strong>im</strong> 4.<br />

Obergeschoss zeigte, wo Wasser<br />

auftrat, dessen Weg entlang der Fassadenelemente<br />

bis in die 10. Etage<br />

von KS Plus. Zusammen mit den<br />

Planelementen lagern die individuell<br />

<strong>pro</strong>duzierten Passstücke <strong>im</strong> KS<br />

Plus-Werk, bis sie auf der Baustelle<br />

benötigt werden. Die Lieferung erfolgt<br />

wandweise und just-in-t<strong>im</strong>e<br />

für den jeweiligen Arbeitsabschnitt.<br />

Es entstehen keine kostenintensiven<br />

Leerläufe und vereinbarte<br />

Fertigstellungstermine können eingehalten<br />

werden. Zudem geht auf<br />

der Baustelle kein Platz für große<br />

Materiallager verloren. Für einen<br />

reibungslosen und sicheren Baustellenbetrieb<br />

sorgen auch die Serviceleistungen<br />

vor Ort. Auf Wunsch<br />

weisen KS Plus-Betreuer das Personal<br />

in den einfachen Umgang mit<br />

den Kalksandstein-Elementen ein.<br />

<strong>Der</strong> Versetzkran gewährleistet<br />

dabei eine kräfteschonende, schnelle<br />

Verarbeitung. Durch spätere<br />

Baustellenbesuche lassen sich Umsetzung<br />

und Abläufe weiter opt<strong>im</strong>ieren.<br />

Das sorgt für Arbeits-, und<br />

auch für Ausführungssicherheit.<br />

Die Bauteile werden genau nach<br />

Plan versetzt, so dass die Entwürfe<br />

exakt umgesetzt werden und ein<br />

DIN-gerechtes, planebenes Mauerwerk<br />

entsteht. Da das Material<br />

passgenau vorgefertigt ist, entfällt<br />

aufwendiges Maßnehmen und<br />

Zuschneiden auf der Baustelle. So<br />

reduzieren sich Arbeitszeiten und<br />

somit Kosten. Alle KS Plus-Mitglieder<br />

sind Gesellschafter von KS<br />

Original und damit Teil des größten<br />

deutschen Kalksandstein-Markenverbundes.<br />

KS Plus als innovatives<br />

Wandbausystem ist die KS-Premi-<br />

um-Produktmarke. Infos <strong>im</strong> Internet<br />

unter:www.ksplus.de.<br />

WWW.DER-BAU-UNTERNEHMER.DE<br />

WAND & DÄMMUNG<br />

Foto: KS Plus<br />

Dienstleistungen mit System: Durch den hohen Vorfertigungsgrad der Kalksandstein-Elemente von KS Plus kommt es zu kürzeren Bauzeiten auf der Baustelle. Dadurch reduzieren sich die Gesamtkosten.<br />

Für weitere Arbeitserleichterung sorgt das komplette KS Plus-System: Dies erleichtert Arbeitsabläufe und entlastet Bauunternehmer und Planer schon bei den Vorbereitungen.<br />

Min<strong>im</strong>ale und doch hoch effiziente Fassaden- und Fenstersanierung<br />

verfolgt werden konnte. Nach einer<br />

Kosten-Nutzen-Analyse und der<br />

Entscheidung für die Sanierung erhielt<br />

der Fassadenspezialisten FRB<br />

aus Berlin den Zuschlag. Die Projektleitung<br />

oblag Jens Berndt von<br />

der Facilita Berlin GmbH.<br />

Die Durchführung: Das Unternehmen<br />

entfernte Bewuchs und<br />

maroden Putz, bürstete und strahlte<br />

die verbleibenden Putzflächen<br />

ab und versah die Fassadenplatten<br />

mit einer elastischen und rissüberbrückenden<br />

Beschichtung. Aus den<br />

Plattenfugen wurden die Überreste<br />

der spröden Dichtungsmaterialien<br />

geschnitten, die von einer<br />

Sanierung aus den achtziger Jahren<br />

stammten. In die Fugen war damals<br />

ein geschlossenporiger Dichtstoff<br />

eingebracht worden, der zwar gegen<br />

den Regen abdichtete, wegen<br />

seiner Dichtheit aber nicht in der<br />

Lage war, Kondenswasser aus der<br />

Fuge hinaus diffundieren zu lassen.<br />

Im Lauf der Zeit riss er in vielen Fugen<br />

wegen mangelnder Elastizität<br />

an den Flanken ab. Durch die defekte<br />

Außenabdichtung drang massiv<br />

Feuchtigkeit in die Fugen, was<br />

wiederum zu Feuchtigkeitsschäden<br />

<strong>im</strong> Baukörper führte. Bei den <strong>noch</strong><br />

intakten Fugen kam es aufgrund<br />

der Plattenbauweise teilweise zu<br />

Kondenswasserbildung hinter dem<br />

Dichtstoff.<br />

Fugenabdichtung: Dieses Problem<br />

konnte nun mit dem Abdichtungsband<br />

illbruck illmod 600<br />

gelöst werden, das vorkompr<strong>im</strong>iert<br />

und schlagregendicht (bis 1050 Pa),<br />

gleichzeitig jedoch auch dampfdiffusionsoffen<br />

ist. Damit sind die<br />

Fugen dauerhaft schlagregendicht<br />

abgedichtet und das baubedingt<br />

entstehende Kondenswasser kann<br />

West-Platten-Sanierung von Forschungsobjekt begleitet<br />

nach außen entweichen. Durch<br />

seine Langzeitbeständigkeit bleibt<br />

illbruck illmod 600 elastisch. So<br />

werden Flankenabrisse vermieden<br />

und das Eindringen von Wasser<br />

verhindert. Das Abdichtungsband<br />

ist RAL-zertifiziert (von der RAL<br />

Gütegemeinschaft Fugendichtungs-<br />

Komponenten und -Systeme e.V.,<br />

Frankfurt) und<br />

trägt das europäischeSicherheitszeichen<br />

CE.<br />

Außerdem führt<br />

der Hersteller<br />

Tremco illbruck<br />

seit 13 Jahren<br />

erfolgreich einenFreibewitterungsversuch<br />

mit dem Band<br />

durch, den die MPA Hannover<br />

begleitet. Da das Institut regelmäßig<br />

die Funktionstüchtigkeit des<br />

Bandes feststellt, ist der Hersteller<br />

mit seiner 10-jährigen Funktionsgarantie<br />

auf der<br />

sicheren Seite.<br />

Insgesamt<br />

16.500 Meter<br />

illbruck illmod<br />

600 wurden<br />

an den Fassaden<br />

verlegt. Die<br />

Sanierungsgesellschaft<br />

FRB<br />

füllte das Innere<br />

der Fugen mit<br />

mineralischem<br />

Dämmstoff aus<br />

und dichtete sie<br />

anschließend mit dem Premium-<br />

Fugendichtungsband ab.<br />

Fensterabdichtung: Die vorhandenen<br />

Kunststofffenster dichtete<br />

die FRB mit der illbruck<br />

Fenster-Rollleiste Außen ab. Auch<br />

V. l. n. r.: Die Bochumer Professoren Markus<br />

Kattenbusch (Institut für Baubetrieb) und<br />

Gerrit Höfker (Institut für Bauphysik).<br />

diese Leiste erfüllt die Anforderung,<br />

wind- und schlagregendicht aber<br />

diffusionsoffen zu sein. Ein von einer<br />

Folie umschlossenes und vorkompr<strong>im</strong>iertesPU-Weichschaumband<br />

ist mit einer Kunststoffleiste<br />

verbunden, die flach und aufgerollt<br />

<strong>im</strong> Spenderkarton geliefert wird.<br />

Vorteil der Rollleiste: Durch die<br />

Lagerung als<br />

Rolle <strong>im</strong> Karton<br />

n<strong>im</strong>mt sie<br />

kaum Platz in<br />

Anspruch und<br />

konnte – erst<br />

bei Bedarf – ge-<br />

nau passend auf<br />

Länge geschnitten<br />

werden. Nun<br />

wurde sie entlang<br />

zweier vorgestanzter<br />

Nuten geknickt, die den<br />

Raum für das Abdichtungsband<br />

begrenzen. Anschließend wurde<br />

die Leiste mit einem illbruck-Systemkleber,<br />

Festix OT 14, auf den<br />

Fensterrahmen<br />

aufgebracht und<br />

genau justiert.<br />

Erst dann wurde<br />

die Folie um das<br />

Weichschaumband<br />

mittels<br />

Reißfaden geöffnet,<br />

so dass<br />

die Abdichtung<br />

jetzt exakt an<br />

der richtigen<br />

Stelle liegt. Eine<br />

Weich-PVC-<br />

Lippe schützt<br />

den Übergang von Leiste zu Leibung<br />

und gleicht dabei kleinere<br />

Unebenheiten aus.<br />

Sind denn über 30 Jahre alte<br />

Kunststofffenster die Abdichtung<br />

<strong>noch</strong> wert? „Die waren <strong>noch</strong> gut“,<br />

sagt Frank Nitsche von der FRB.<br />

„Jedenfalls besser als alte Holzfenster!“<br />

Und mit der illbruck Fenster-<br />

Rollleiste war es möglich, die alten<br />

Fenster ohne Ausbauen sauber und<br />

zeitsparend wieder auf den Stand<br />

der Technik zu bringen.<br />

Wissenschaftliches Forschungs<strong>pro</strong>jekt:<br />

Für zwei Institute der<br />

Hochschule Bochum <strong>im</strong> Fachbereich<br />

Bauingenieurwesen – das<br />

Institut für Bauphysik, Baustoffe<br />

und Konstruktion sowie das Institut<br />

für Baubetrieb und Bauverfahrenstechnik<br />

– diente der Gebäudekomplex<br />

als Forschungsobjekt. In<br />

einer wissenschaftlichen Kooperation<br />

verglichen sie bauphysikalische<br />

und wirtschaftliche Aspekte<br />

von Fugendichtungsbändern in<br />

verschiedenen D<strong>im</strong>ensionen und<br />

PU-Dichtstoff. In die ausgeräumten<br />

Fugen wurden wegen gleicher<br />

Testbedingungen die unterschiedlichen<br />

Abdichtungsmaterialien<br />

nebeneinander eingebracht. Sonden<br />

zeichneten die Feuchtigkeitsentwicklung<br />

auf. Gleichzeitig wurden<br />

die Verhältnisse in einer Kl<strong>im</strong>akammer<br />

nachgestellt. Dort wurde<br />

eine Kamera installiert, die deutlich<br />

die Entwicklung von Kondenswasser<br />

und Eis zeigte. Das Projekt wurde<br />

<strong>im</strong> November abgeschlossen.<br />

Fazit: Die Bochumer Professoren<br />

Markus Kattenbusch (Institut<br />

für Baubetrieb) und Gerrit Höfker<br />

(Institut für Bauphysik) ziehen<br />

aus ihren Untersuchungen am<br />

Saatwinkler Damm das Fazit: „Bei<br />

technisch korrekter Ausführung<br />

ergeben sich bei der Sanierung von<br />

Betonfugen mit Kompressionsbändern<br />

erhebliche Vorteile bezüglich<br />

der Lohnkosten gegenüber der Sanierung<br />

mit Dichtstoffen. Besonders<br />

zeigt sich das 1erstens durch<br />

Fotos (2): Tremco illbruck, Köln<br />

11<br />

schnelleres Ausräumen und Vorbereiten<br />

der bestehenden Fuge aufgrund<br />

geringerer Anforderungen<br />

an die Vorbereitung der Bestandsfuge<br />

und zweitens durch eine Effizienzsteigerung<br />

in der Verarbeitung<br />

aufgrund von Witterungsunabhängigkeit.<br />

Diese Vorteile können die<br />

Nach der Sanierung: <strong>Der</strong> Komplex ist nun<br />

technisch und optisch auf dem neuesten Stand,<br />

und das zu verhältnismäßig geringen Kosten.<br />

erhöhten Materialaufwendungen<br />

mehr als ausgleichen. Durch die<br />

deutlich längere Gewährleistung ist<br />

der Einsatz von Kompressionsbändern<br />

auch nachhaltig, da sich quasi<br />

keine Folgekosten einstellen – während<br />

eine Fuge mit Fugendichtstoff<br />

einem regelmäßigen Wartungsaufwand<br />

unterliegt, um sie technisch<br />

einwandfrei zu halten.<br />

Bei den bauphysikalischen Untersuchungen<br />

konnte Tauwasser in<br />

den Bauwerksfugen anhand von<br />

Langzeitmessungen nachgewiesen<br />

werden. Hinter diffusionsoffenen<br />

Kompressionsfugenbändern fällt<br />

<strong>im</strong> Vergleich zu einem Fugenverschluss<br />

mit Dichtstoffen weniger<br />

häufig Tauwasser aus, dieses kann<br />

besser abtrocknen und stellt somit<br />

ein reduziertes Schadenspotenzial<br />

hinsichtlich Baustoffkorrosion und<br />

Sch<strong>im</strong>melbildung dar.“


12<br />

Mit seiner markanten Fassade bildet das 1496 erbaute Haus ein ganz besonderes Schmuckstück<br />

in der Landshuter Altstadt.<br />

Altbausanierung nach<br />

neuesten Energiestandards<br />

Über 500 Jahre altes Gebäude modernisiert<br />

Landshut. Landshut zählt zu<br />

den wenigen deutschen Städten,<br />

deren mittelalterlicher Stadtkern zu<br />

einem großen Teil <strong>noch</strong> in seiner<br />

ursprünglichen Form erhalten ist.<br />

Eine der Prachtstraßen Landshuts<br />

ist die Neustadt genannte Hauptstraße<br />

<strong>im</strong> Stadtzentrum, die von vielen<br />

Handels- und Wohnhäusern aus<br />

dem Mittelalter gesäumt wird. Hinter<br />

der Hausnummer 527 verbirgt<br />

sich ein ganz besonderes Schmuckstück:<br />

ein dreistöckiges Wohn- und<br />

Geschäftshaus aus dem Jahr 1496,<br />

das mit seiner neugotischen Fassade<br />

zu den markantesten Objekten<br />

des Straßenzugs zählt.<br />

Rudi Napholtz, der in Landshut<br />

ein Geschäft betreibt, erlag dem<br />

Charme dieses mittelalterlichen<br />

Kleinods. Er kaufte es 2007 und beschloss,<br />

es möglichst originalgetreu<br />

zu sanieren. <strong>Der</strong> Baukörper besteht<br />

aus dem rund 100 Quadratmeter<br />

großen Altbau mit der zur Straße<br />

gerichteten Fassade und einem 65<br />

Quadratmeter großen Anbau <strong>im</strong><br />

rückwärtigen Teil. Während dieser<br />

Teil wegen Einsturzgefahr komplett<br />

abgerissen und ersetzt werden<br />

musste, galt es,<br />

das denkmalgeschützteHaupthaus<br />

von Grund<br />

auf zu sanieren.<br />

Nach Lösung<br />

der statischer<br />

Probleme konnte<br />

der Bauherr<br />

mit der Sanierung<br />

beginnen.<br />

Zu berücksichtigen<br />

waren dabei<br />

Auflagen des<br />

Denkmalamtes,<br />

nach denen etwa die Fassade nicht<br />

verändert werden durfte und damit<br />

eine raumseitige Dämmung der<br />

Außenwände erforderten. Außerdem<br />

galt es, das historische Gebälk<br />

etwa <strong>im</strong> Bereich der Zwischendecken<br />

und des Dachstuhls zu erhalten.<br />

Gleichzeitig sollte das Gebäude<br />

den förderungsfähigen KfW 60-Energiestandard<br />

erreichen.<br />

Rudi Napholtz: „Wir wollten<br />

möglichst ökologische und nachhaltige<br />

Natur<strong>pro</strong>dukte verwenden, die<br />

sich perfekt in die historische Bausubstanz<br />

einfügen.“ Neben wärmedämmtechnischen<br />

Anforderungen<br />

gehörten zudem eine besonders<br />

gute Schalldämmung <strong>im</strong> Bereich<br />

der hölzernen Zwischendecken sowie<br />

wirkungsvoller Schutz vor sommerlicher<br />

Hitze zu den Zielen.<br />

Speziell für derartige Anforderungen<br />

bietet der Hersteller Pavatex<br />

mit seinen multifunktionalen und<br />

ökologischen Holfaserdämmstoffen<br />

hochleistungsfähige Systemlösungen,<br />

die sich mit ihren sehr<br />

guten baubiologischen und bauphysikalischen<br />

Eigenschaften besonders<br />

bei der Altbausanierung seit<br />

vielen Jahren bewähren – und auch<br />

be<strong>im</strong> vorliegenden Objekt zum Einsatz<br />

kommen. Rudi Napholtz: „Die<br />

Holzfaserdämmstoffplatten bieten<br />

nicht nur opt<strong>im</strong>ale Dämmwerte,<br />

sondern können auch äußerst wirtschaftlich<br />

verarbeitet werden. Als<br />

ökologische Holz<strong>pro</strong>dukte passen<br />

sie außerdem perfekt zur vorhandenen<br />

Substanz des Hauses.“<br />

Bei der Sanierung zählten die<br />

raumseitige Wärmedämmung der<br />

denkmalgeschützten Fassade und<br />

der geforderte Schallschutz <strong>im</strong> Bereich<br />

der Zwischendecken zu den<br />

größten Herausforderungen. „Mit<br />

den Pavatex-Systemen konnten alle<br />

Anforderungen opt<strong>im</strong>al erfüllt werden“,<br />

erklärt Lothar Zieglmeier, der<br />

als Pavatex-Regionalverkaufsleiter<br />

die Sanierung von Anfang an mit<br />

betreute. „Die Holzfaserdämmstoffplatten<br />

bieten hier nicht nur<br />

eine leistungsfähige Wärmedämmung,<br />

effektiven Schallschutz und<br />

sommerlichen Hitzschutz, sondern<br />

gleichen auch die bei einem Altbau<br />

<strong>im</strong>mer gegebenen Bautoleranzen<br />

aus“. Die Platten können auch wegen<br />

ihrer natürlichen Diffusionsoffenheit<br />

Feuchtigkeit<br />

aufnehmen und<br />

wieder abgeben.<br />

Die raumseitige<br />

Dämmung<br />

der Fassade<br />

wurde mit 80<br />

Mill<strong>im</strong>etern<br />

Pavadentro realisiert.<br />

Diese<br />

speziell dafür<br />

entwickelteHolzfaserdämmstoffplatte<br />

sorgt auf rund<br />

55 Quadratmetern für einen durchschnittlichen<br />

U-Wert von 0,35<br />

W/(m2K). Im Dachbereich bieten<br />

35 Mill<strong>im</strong>eter Isolair L-Unterdeckplatten<br />

auf rund 250 Quadratmetern<br />

wirkungsvollen Schutz vor<br />

sommerlicher Überhitzung und<br />

verbessern zusätzlich die Wärme-<br />

und Schalldämmung des Hauses.<br />

Bei den Zwischendecken kommen<br />

40 Mill<strong>im</strong>eter Pavatherm-Profil<br />

mit integrierten Fugenlatten zum<br />

Einsatz. Dieses höhenausgleichende<br />

System erlaubt auf insgesamt 300<br />

Quadratmetern einen Bodenaufbau<br />

mit idealen Trittschall- und<br />

Wärmedämmwerten und ermöglicht<br />

einen praktisch schw<strong>im</strong>mend<br />

verlegten Holzdielenfußboden<br />

ohne Lagerhölzer, die störenden<br />

Trittschall <strong>im</strong>mer besonders stark<br />

übertragen. Die verbauten Holzfaserdämmstoffe<br />

verbessern die globale<br />

CO 2 -Bilanz um umgerechnet<br />

über 15.000 Kilogramm CO 2 . Dazu<br />

kommt <strong>noch</strong> die Dämmwirkung<br />

durch die Pavatex-Produkte, die<br />

den CO2-Ausstoss des Gebäudes<br />

dauerhaft reduzieren und Heizkosten<br />

einsparen.<br />

Foto: Pavatex<br />

WAND & DÄMMUNG<br />

Starker Andrang bei Unipor-Seminaren<br />

2.800 Planer, Sachverständige und Entscheider besuchten diesjährige Fachtagungen<br />

München. Bei den 19. Unipor-<br />

Fachtagungen drehte sich in diesem<br />

Jahr alles rund um die Themen<br />

Schallschutz und die steigenden<br />

energetischen Anforderungen an<br />

Gebäude. Mehr als 2.800 Planer,<br />

Sachverständige und Entscheider<br />

aus der Bauindustrie nutzten bei<br />

den 27 bundesweiten Veranstaltungen<br />

die Gelegenheit, sich über neue<br />

bauliche Anforderungen, über das<br />

Passivhauskonzept und die richtige<br />

Ziegel-Verarbeitung zu informieren.<br />

„<strong>Der</strong> stets große Andrang<br />

zeigt uns, dass der gemeinsame<br />

Austausch über Entwicklungen und<br />

Neuigkeiten in der Baubranche für<br />

viele Fachleute von großer Wichtigkeit<br />

ist“, erklärt Unipor-Geschäftsführer<br />

Dr. Thomas Fehlhaber.<br />

Bei allen Seminaren nahmen die<br />

steigenden energetischen Anforderungen<br />

an Gebäude eine zentrale<br />

Rolle ein. Das Erneuerbare-Energie-Wärme-Gesetz<br />

(EEWärmeG)<br />

und das Energieeinspar-Gesetz<br />

(EnEG) wurden bereits novelliert.<br />

Die Energieeinspar-Verordnung<br />

(EnEV) 2009 soll <strong>im</strong> Laufe dieses<br />

Jahres in Kraft treten.<br />

Die neuen Regelungen ziehen<br />

praktische und rechtliche Konsequenzen<br />

nach sich. Diese wurden<br />

bei den Vorträgen von Rechtsexperten<br />

und Fachleuten aus der<br />

Baubranche aufgegriffen und <strong>im</strong><br />

Löningen. Elastische Silikondichtstoffe<br />

finden <strong>im</strong> und am Haus,<br />

so auch <strong>im</strong> Holzfensterbau viele<br />

Einsatzgebiete: als Fugenmaterial<br />

zwischen Verglasungseinheit und<br />

Rahmenkonstruktion, zum Anschluß<br />

zwischen Blendrahmen an<br />

Baukörper oder Fensterbänken<br />

oder zum Versiegeln von Kopplungsfugen<br />

zwischen Setz- und<br />

Pfostenhölzern. Für diese Einsätze<br />

sind elastische Silikondichtstoffe<br />

besonders geeignet, da sie neben<br />

ihren fugenmechanischen Vorteilen<br />

auch viele Anforderungen erfüllen,<br />

die für Arbeiten an Holzfenstern relevant<br />

sind: hohe UV-Beständigkeit,<br />

Witterungsresistenz, Farbtonvielfalt<br />

und einfache Verarbeitung.<br />

Silikonmassen sind chemisch reagierende<br />

Produkte und vernetzen<br />

(„vulkanisieren“) zu einem weichelastischen<br />

Gummi. In Herstellerinformationen<br />

zu diesen Produkten<br />

finden sich <strong>im</strong>mer Hinweise zum<br />

Reaktionsablauf als Essig- oder als<br />

Neutralsystem, einige andere spezielle<br />

Möglichkeiten spielen heute<br />

Innovative Dämmung für<br />

ein gesundes Raumkl<strong>im</strong>a<br />

Dämmplatte TecTemâ Insulation Board<br />

Dortmund. TecTem Insulation<br />

Board Indoor ist eine rein mineralische<br />

Dämmplatte aus dem natürlichen<br />

Rohstoff Perlit. Die Platte von<br />

Knauf Perlite verbindet eine hohe<br />

Dämmleistung mit einer wohltuenden<br />

Regulierung des Raumkl<strong>im</strong>as.<br />

Denn neben besten thermischen<br />

Kennwerten hat TecTemâ die Fähigkeit,<br />

Luftfeuchtigkeit aufzunehmen<br />

und schnell wieder abzugeben.<br />

Durch ihre herausragenden physikalischen<br />

Eigenschaften n<strong>im</strong>mt<br />

die Dämmplatte bei hoher Luftfeuchtigkeit<br />

diese auf, speichert sie<br />

und gibt sie wieder ab, sobald sich<br />

die Feuchtigkeit <strong>im</strong> Raum verringert<br />

hat. Auch Kondensat, das sich<br />

<strong>im</strong> Winter an der Schicht zur kühlen<br />

Außenwand bilden kann, n<strong>im</strong>mt<br />

die innovative Platte auf und gibt es<br />

großflächig verteilt an die Luft <strong>im</strong><br />

Raum ab. Mit der hohen Dämmleistung<br />

der TecTemâ-Technologie<br />

lassen sich Gebäude zuverlässig energetisch<br />

verbessern und die Kosten<br />

für Energie signifikant senken. Die<br />

Dämmplatte hat eine sehr niedrige<br />

Namhafte Referenten bei den diesjährigen Unipor-Fachseminaren (v.l.n.r.): Joach<strong>im</strong> Thater<br />

(Unipor-Mitgliedswerk Lücking), Jürgen Flesken (Firma Vaillant), Dipl.-Ing. T<strong>im</strong> Stollberg (Schöck<br />

Bauteile GmbH), Roger Krell (Rechtsanwalt, Dortmund/Brilon) und Stephan Böddeker (Lücking).<br />

Hinblick auf mögliche Lösungsansätze<br />

ausführlich diskutiert. Unter<br />

anderem wurden Ersatzmaßnahmen<br />

für den Einsatz regenerativer<br />

Energie-Systeme bei Gebäuden<br />

vorgestellt, der seit dem 1. Januar<br />

2009 Pflicht be<strong>im</strong> Neubau ist.<br />

Eine solche Ersatzmaßnahme kann<br />

etwa darin bestehen, die Dämmung<br />

eines Gebäudes zu verbessern, respektive<br />

die Anforderungen der<br />

aktuellen EnEV um 15 Prozent zu<br />

unterschreiten. Die Referenten waren<br />

sich einig, dass die hohen energetischen<br />

Anforderungen an den<br />

Hausbau auch in Zukunft nur mit<br />

massiver finanzieller Förderung re-<br />

Sicherer in Anwendung und Haftspektrum<br />

Elastische Dichtstoffe in der Praxis<br />

Moderne Dichtstoffe wie MultiSil von Remmers<br />

Baustofftechnik sind sowohl in der Werkstatt<br />

als auch auf der Baustelle vielseitig einsetzbar.<br />

keine Rolle mehr. Essig reagiert als<br />

Säure und wird daher empfindliche<br />

und alkalische Untergründe angreifen<br />

und zu Haftverlusten oder Verfärbungen<br />

führen.<br />

Wesentlich sicherer in Anwendung<br />

und Haftspektrum sind neutralvernetzende<br />

Silikone wie das<br />

Produkt MultiSil der Remmers Baustofftechnik,<br />

das sich zudem durch<br />

einen milden Geruch auszeichnet<br />

und daher arbeitsplatzfreundlich<br />

Wärmeleitfähigkeit und gleichzeitig<br />

das bewährte kapillaraktive Verhalten<br />

von Kalziumsilikatplatten.<br />

TecTemâ Insulation Board Indoor<br />

ist bauaufsichtlich zugelassen<br />

und genügt strengsten Umweltund<br />

Gesundheitsbest<strong>im</strong>mungen.<br />

Die formstabile Dämmplatte aus<br />

natürlichem Perlite und Zuschlagsstoffen<br />

hat ein geringes Gewicht,<br />

ist faserfrei und baubiologisch unbedenklich.<br />

Sie ist absolut sch<strong>im</strong>melresistent<br />

und nicht brennbar<br />

(Baustoffklasse A1 nach DIN EN<br />

13501-1). Das innovative Dämmsystem<br />

lässt sich schnell und einfach<br />

montieren.<br />

TecTemâ Insulation Board Indoor<br />

ist ideal für die Innendämmung<br />

von Gebäuden, deren Fassade<br />

nicht verändert werden soll.<br />

Anwendungsgebiete sind dabei<br />

unter anderem Bauten mit denkmalgeschützten<br />

Fassaden, Häuser<br />

mit Holz- und Klinkerfassaden,<br />

einzelne Wohnungen in Mehrfami-<br />

lienhäusern, Versammlungsstätten<br />

sowie Kellerdecken und -wände.<br />

Foto: Remmers Baustofftechnik<br />

Foto: Knauf Perlite<br />

alisierbar sind.<br />

Monolithische Außenwände<br />

Ein weiteres Thema war die monolithische<br />

Bauweise nach Passivhaus-Standard.<br />

Die Unipor-Ziegel-<br />

Gruppe stellte jüngst auf der BAU<br />

2009 in München ihren neuen,<br />

mit Dämmstoff gefüllten Mauerziegel<br />

für den Eigenhe<strong>im</strong>bau vor.<br />

<strong>Der</strong> „Unipor W07 Coriso“ verfügt<br />

über einen Wärmeleitwert von 0,07<br />

W/(mK) und ermöglicht damit den<br />

Bau von Außenwänden, die einen<br />

besonders niedrigen U-Wert von<br />

0,14 W/(m2K) erreichen. Auf diese<br />

Weise können erstmals mono-<br />

und auch umweltgerecht zu verarbeiten<br />

ist. Durch die weichelastische<br />

Einstellung ist MultiSil weiterhin<br />

geeignet für die heute übliche<br />

Verglasung ohne Vorlegeband mit<br />

ihren erhöhten Lastanforderungen.<br />

Für das opt<strong>im</strong>ale Ergebnis ist<br />

neben dem Einsatz eines Qualitäts<strong>pro</strong>duktes<br />

die Vorbehandlung des<br />

Untergrundes das entscheidende<br />

Kriterium. Grundsätzlich gilt, dass<br />

alle metallischen Untergründe<br />

fett- und ölfrei zu reinigen sind,<br />

Glasfälze müssen staubfrei und<br />

trocken sein und best<strong>im</strong>mte ölige<br />

Holzschutzlasuren oder saugende<br />

Untergründe können einen Voranstrich<br />

erfordern.<br />

Die Glaseinheiten sollten an<br />

den Schnittflächen kurz vor dem<br />

Einbau in den Rahmen mit einem<br />

leichtflüchtigen Lösemittel (Spiritus)<br />

abgewaschen werden. Be<strong>im</strong><br />

späteren Einbau der Fenster sind<br />

lose Mörtel- und Putzreste, kreidende<br />

Farbflächen aber auch Gipsbauplatten<br />

keine tragfähigen Untergründe<br />

und sind zu entfernen oder<br />

Foto: Unipor<br />

Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

lithische Bauten nach Passivhaus-<br />

Standard errichtet werden – ohne<br />

aufwändiges Wärmedämm-Verbundsystem<br />

(WDVS). Außerdem<br />

trägt diese Bauweise maßgeblich<br />

zur CO2-Reduzierung bei.<br />

Für dieses bauphysikalisch hochwertige<br />

Bausystem bekam ein Mitglied<br />

der Unipor-Gruppe <strong>im</strong> Januar<br />

vom Darmstädter Passivhaus-Institut<br />

das Zertifikat „Passivhaus geeignete<br />

Komponente“ überreicht.<br />

Auch <strong>im</strong> Bereich der Schallschutz-Verbesserung<br />

bietet der<br />

mittelständische Unternehmensverbund<br />

innovative Lösungen an.<br />

Ein spezielles Wand-Kombinationssystem<br />

aus dem Wandlager<br />

„Schöck Tromur“ und gefüllten<br />

Unipor-Ziegeln wurde jetzt in einer<br />

unabhängigen Schallschutzmessung<br />

mit dem Ergebnis „erhöhter<br />

Schallschutz“ gemäß der DIN 4109<br />

eingestuft. Auf den Tagungen wurde<br />

zudem der neue Schallschutzrechner<br />

nach DIN EN 12354 <strong>im</strong><br />

Rahmen einer beispielhaften schalltechnischen<br />

Gebäudebewertung<br />

diskutiert und erläutert. Darüber<br />

hinaus erhielten die Fachleute wieder<br />

hilfreiche praktische Tipps, wie<br />

beispielsweise zur richtigen Verarbeitung<br />

von Dünnbettmörtel oder<br />

zur Bewertung von Wärmebrücken<br />

mittels einer speziellen Wärmebrückenberechnung<br />

entsprechend vorzubehandeln.<br />

Die „Zweidrittelregel“ sollte<br />

die Richtschnur für korrekte Anschluß-<br />

oder Dehnfugen sein: die<br />

Fugentiefe ist zu etwa 2/3 bezogen<br />

auf die Fugenbreite auszuführen.<br />

Beispiel: Fugenbreite 15 mm, max.<br />

Fugentiefe 10 mm (15 x 2/3 = 10):<br />

Niemals sollte die Fuge tiefer sein<br />

als sie breit ist. In jedem Fall empfiehlt<br />

sich eine optische Kontrolle,<br />

ob der frisch eingebrachte Dichtstoff<br />

luft- und blasenfrei mit einer<br />

guten Kontakthaftung an den<br />

Fugenflanken aufliegt, dann kann<br />

innerhalb der Hautbildezeit (etwa<br />

8 bis12 Minuten) die Dichtstoffoberfläche<br />

mit Glättwerkzeug und<br />

Glättmittel in die gewünschte Form<br />

gebracht werden.<br />

Die endgültige Belastung der neu<br />

erstellten Fuge darf zur Vermeidung<br />

von Frühschäden erst nach vollständiger<br />

Durchhärtung, <strong>im</strong> allgemeinen<br />

etwa drei Tagen, erfolgen. Nun<br />

ist das Material auch gegen die kräftigen<br />

Reinigungsmittel einer Bauabschlussreinigung<br />

beständig.<br />

TecTemâ Insulation Board Indoor aus natürlichem Perlite hat eine hohe Dämmleistung und<br />

reguliert gleichzeitig Feuchtigkeitsspitzen – für ein gesundes und angenehmes Raumkl<strong>im</strong>a.


Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer DACH & FASSADE 13<br />

Für die Verlegung von oben nach unten – die Bahnen sollten auf Zug verlegt werden – wurden<br />

entsprechende Vorrichtungen gebaut, die sowohl das Verschweißen der Bahnen als auch das<br />

Verlegen in Heißbitumen ermöglichten.<br />

Spaß- und Freizeitbad<br />

unter neuem Dach<br />

Dachsanierung mit Kebu-Anwendungstechnik<br />

Bad Wildungen. Das Spaß- und<br />

Freizeitbad Heloponte <strong>im</strong> hessischen<br />

Traditionskurort Bad Wildungen<br />

wurde 1977 eingeweiht.<br />

Nach rund 40 Jahren war das Dach<br />

nun doch in die „Jahre“ gekommen.<br />

Sanierung von Grund auf stand an.<br />

Natürlich ermittelte man dafür zunächst<br />

anhand eines Gutachtens<br />

den Ist-Zustand von Dachaufbau<br />

und Dachkonstruktion. Begonnen<br />

wurde mit den Planungen dann<br />

Zum Jahreswechsel 2006/2007.<br />

<strong>Der</strong> erste Bauabschnitt mit Kosten<br />

von 1,3 Millionen Euro galt unter<br />

anderem der Innenerneuerung<br />

von Dachabdichtung, Dämmung<br />

und auch Akustikdecke. Im Bereich<br />

des Hallenbades (Steildach)<br />

bestand das Dach aus einer Unterkonstruktion<br />

aus Stahl-Trapezblech,<br />

einer Dampfsperre aus einer<br />

Bitumenschweißbahn, PUR-Hartschaum<br />

(100 mm) und einer 1,2<br />

Mill<strong>im</strong>eter dicken hochpolymeren<br />

Dachbahn. <strong>Der</strong> flache Teil hat eine<br />

Betondecke, die mit einer Dampfsperre<br />

aus einer Bitumenschweißbahn<br />

mit Alu-Einlage, einer 70<br />

Mill<strong>im</strong>eter dicken PUR-Hartschaumdämmung<br />

70 Mill<strong>im</strong>eter<br />

beidseitig mit Natronkraftpapier<br />

kaschiert. Darüber eine Abdichtung<br />

aus Bitumenschweißbahnen,<br />

die bereits mehrmals mit weiteren<br />

Lagen aus Bitumen- und auch<br />

hochpolymeren Bahnen überklebt<br />

war. Abgedeckt wurde die Fläche<br />

mit einer 50 bis 60 Mill<strong>im</strong>eter dicken<br />

Kiesschüttung.<br />

Da beide Dachflächen starke<br />

Verwerfungen aufwiesen, kam es<br />

<strong>im</strong> flachen Teil zu ausgeprägter<br />

Seenbildung. Infolge dadurch eingedrungener<br />

Feuchtigkeit – bei<br />

der Probeentnahme wurde eine<br />

tropfnasse Dämmung vorgefunden<br />

– entstand eine Volumenvergrößerung,<br />

was die Befestiger der Dämmung<br />

aus der Verankerung riss. So<br />

löste sich die Dachhaut wegen der<br />

auftretenden Spannung und lag<br />

zum Teil lose auf dem Schichtenpaket.<br />

Die damals eingebauten Bleche<br />

waren lediglich durch eine Verzinkung<br />

korrosionsgeschützt und<br />

bedingt durch die chlorhaltige Luft<br />

stark geschädigt. Auch die Befestigungsteller<br />

der Befestigungselemente<br />

waren fast völlig zerstört.<br />

Durch die Durchnässung des Natronkraftpapiers,<br />

kam es zu der genannten<br />

Ablösung der Dachhaut.<br />

Bei den Dachrändern zeigte<br />

sich, dass die Dampfsperre nicht<br />

luftdicht angeschlossen war. Somit<br />

konnte die chlorhaltige Luft auch<br />

an weitere Bauteile gelangen und<br />

führte dort zur Schädigung der<br />

Holzbauteile. Im Zuge der Sanierung<br />

entfernte man das alte Dach-<br />

NEUE UNTERLAGEN VON KEBU<br />

Änderungen in den<br />

Normen DIN 18531<br />

und DIN V 20000-201<br />

bzw. Bezeichnungen<br />

bei den Dachbahnen<br />

machten umfangreiche<br />

Überarbeitungen in den technischen<br />

Unterlagen aus dem Hause Kebu erforder-<br />

paket bei beiden Flächen komplett.<br />

Das marode Trapezblech fand Ersatz<br />

durch ein gemäß Korrosivitätskategorie<br />

C 4 speziell beschichtetes<br />

Trapezblech. Als Dampfsperre<br />

be<strong>im</strong> Trapezblech baute man eine<br />

kaltselbstklebende Dachbahn mit<br />

oberseitiger Spezialfolie aus Aluminium<br />

ein. Im Massivdach wurde<br />

eine PYE G 200 S 5 + Al vollflächig<br />

aufgeschweißt.<br />

Bei der Wärmedämmung entschied<br />

man sich für Schaumglas<br />

mit einer Dicke von 160 Mill<strong>im</strong>etern<br />

<strong>im</strong> Steilbereich. Im flachen<br />

Bereich kam eine mittlere Dicke<br />

von 165 Mill<strong>im</strong>etern bei einer Gefällegebung<br />

von 2,1 Prozent zum<br />

Einsatz. Die Verlegung erfolgte <strong>im</strong><br />

geneigten Bereich mit Bitumen-<br />

Kaltkleber, in den Flachbereichen<br />

in Heißbitumen.<br />

Durch den Einsatz von Schaumglas-Dämmplatten<br />

konnte auf den<br />

Einsatz von Stützhölzern verzichtet<br />

werden. Zur kontinuierlichen<br />

Lastabtragung wurden in den Drittelbereichen<br />

der geneigten Dachflächen<br />

durchgehende Stützwinkel<br />

(wärmebrückenfrei) montiert.<br />

Hier setzte man so genannte Ready-Boards<br />

ein. Sodann dienten<br />

Krallenplatten zur mechanischen<br />

Befestigung der Dachhaut.<br />

Für letztere wählte man eine<br />

zweilagige Abdichtung aus hochwertigen<br />

Polymerbitumen-<br />

Schweißbahnen mit Glasgewebeträger-Einlage<br />

gewählt, wobei die<br />

Oberlage zusätzlich zum Glasgewebe<br />

ein Polyestergewebe besitzt. Um<br />

Kopfstöße zu reduzieren und ein<br />

optisch ansprechendes Verlegebild<br />

zu erreichen, wurden Fixlängen eingesetzt.<br />

Dazu kam die Bestreuung<br />

aus einer braunen Sonderfarbe.<br />

Auch am Dachrand wurden<br />

einschneidende Veränderungen<br />

sowohl konstruktiver Art als auch<br />

hinsichtlich der Bauphysik vorgenommen,<br />

um Wärmebrücken zu<br />

vermeiden bzw. abzustellen.<br />

Stellte die Verarbeitung bei den<br />

flach geneigten Flächen handwerklich<br />

keine großen Anforderungen,<br />

so war bei der bis zu 45 Grad geneigten<br />

Steilfläche handwerkliches<br />

Geschick erforderlich. Für die Verlegung<br />

von oben nach unten – die<br />

Bahnen sollten auf Zug verlegt<br />

werden – wurden entsprechende<br />

Vorrichtungen gebaut, die sowohl<br />

das Verschweißen der Bahnen als<br />

auch das Verlegen in Heißbitumen<br />

ermöglichten.<br />

Die Sanierung erfolgte in zwei<br />

Abschnitten, wobei mit der Steilfläche<br />

begonnen wurde. Mit Unterstützung<br />

der Kebu-Anwendungstechnik<br />

konnten bei Planung und<br />

Ausführung alle kritischen Punkte<br />

zur Zufriedenheit gelöst werden.<br />

lich. Die neuen aktualisierten Datenblätter<br />

sowie die überarbeiteten Ausschreibungsunterlagen<br />

stehen ab sofort gedruckt und auch<br />

in elektronischer Form zur Verfügung.<br />

Angefordert werden können die Unterlagen<br />

unter flachdach@kebu.de oder unter der<br />

Fax-Nr.: 0209/9615 190 (Abt. Technik Flachdach).<br />

Foto: Kebu<br />

Nachhaltigkeit über Jahrhunderte:<br />

Tondachziegel prägen Europas Dächer<br />

Tondachziegel stehen für Nachhaltigkeit Ästhetik und Haltbarkeit<br />

Nürnberg. Ästhetik, Verlässlichkeit<br />

und eine lange Lebensdauer<br />

sind überzeugende Argumente<br />

für jedes Produkt. Dies gilt<br />

für Autos wie auch für Baustoffe.<br />

Dabei ist, wie oft zitiert, das Bessere<br />

der Feind des Guten. Die stete<br />

Suche nach besseren Lösungen<br />

steht für den Fortschritt: So entstand<br />

vor rund 4.000 Jahren in<br />

Griechenland der erste Tondachziegel.<br />

Heute haben hierzulande<br />

jedes zweite neu errichtete Dach<br />

und sogar 70 Prozent aller sanierten<br />

Dächer eine Abdeckung<br />

aus Tonziegeln. In der Summe<br />

aller seiner Eigenschaften ist der<br />

Tondachziegel nach wie vor unerreicht.<br />

Zu den wichtigsten und zentralen<br />

Attributen keramischer Baustoffe<br />

zählen die <strong>im</strong> Alterungs<strong>pro</strong>zess<br />

weiterhin ansprechende<br />

Ästhetik und die lange Lebensdauer.<br />

<strong>Der</strong> Charakter keramischer<br />

Baustoffe lässt sich am Schloss<br />

Castell unweit von Nürnberg als<br />

Musterbeispiel für Nachhaltigkeit<br />

durch lange Lebensdauer<br />

darstellen: Die Biberschwanzdeckung<br />

des Daches erreicht heute<br />

in vielen Bereichen des weitläufigen<br />

Daches ein Alter von über<br />

300 Jahren. Dies dokumentieren<br />

sogenannte Feierabendziegel<br />

mit Jahresangaben. Im Rahmen<br />

denkmalpflegerischer Maßnahmen<br />

mussten kürzlich wieder nur<br />

Teilbereiche der Dächer erneuert<br />

sowie partiell neue Dachziegel ergänzt<br />

werden.<br />

Tradition und Vielfalt<br />

Neben den gewachsenen traditionellen<br />

Werten basiert der Erfolg<br />

des Tondachziegels heute auch auf<br />

der großen Vielfalt des Angebotes:<br />

Moderne Dachziegelwerke <strong>pro</strong>-<br />

duzieren regional und überregio-<br />

nal nachgefragte Modelle in zahlreichen<br />

Formen und Farben. Auf<br />

diese Weise wird der Dachziegel,<br />

langlebig und ästhetisch zugleich,<br />

den sich ändernden Vorstellungen<br />

und Wünschen der Bauherren<br />

<strong>im</strong>mer wieder aufs Neue gerecht.<br />

Koramic, einer der führenden<br />

Dachziegelanbieter in Deutsch-<br />

Dränelement reduziert<br />

Abfluss-Spitzen stark<br />

Das Optigrün-Mäandersystem<br />

Krauchenwies-Göggingen.<br />

Die Anwendungstechnik der Optigrün<br />

international AG hat mit der<br />

„Mäanderplatte“ eine Drän- und<br />

Wasserspeicherplatte entwickelt<br />

und patentieren lassen, die ihrem<br />

Namen wirklich gerecht wird: Das<br />

Überschusswasser wird zielgerichtet,<br />

jedoch stark verzögert abgeführt<br />

und je nach Aufbau und Dachneigung<br />

wird eine extrem niedrige Abfluss-Kennzahl<br />

C von 0,08 bis<br />

0,17 erreicht.<br />

Das Optigrün-Mäandersystem<br />

ist<br />

speziell für die<br />

kombinierten<br />

Anwendungsbereiche„Abflussverzögerung<br />

und<br />

Dränage“ entwickelt worden und<br />

in seiner Funktionsweise beeindruckend.<br />

Überschusswasser aus<br />

dem Optigrün-Systemaufbau wird<br />

in den Kammern der Optigrün-<br />

Mäanderplatte gesammelt und von<br />

einer Kammer zur anderen weitergeleitet.<br />

Da sich diese Weiterleitung<br />

innerhalb der Systemelemente in<br />

Schlangenlinien vollzieht, wird die<br />

Fließstrecke um das 10-fache verlängert<br />

und die Dauer der Ableitung<br />

extrem verzögert (mäandrierender<br />

Abfluss). <strong>Der</strong> pflanzenverfügbare<br />

dauerhafte Wasserspeicher beträgt<br />

Optigrün-Systemlösung „Mäander“.<br />

Optigrün-Mäanderplatte. Vom Hersteller<br />

garantierte Abfluss-Kennzahl: 0,2.<br />

bis zu 17 l/m2. Gleichzeitig ist die<br />

Dränageleistung unterhalb des<br />

Dränelements besonders hoch.<br />

Die Innovation ist an der FachhochschuleWiesbaden/Geisenhe<strong>im</strong><br />

nach bzw. in Anlehnung dem<br />

FLL-Verfahren geprüft worden. Auf<br />

die wurzelfeste Dachabdichtung<br />

und einem Schutzvlies wird die<br />

Optigrün-Mäanderplatte verlegt,<br />

darüber kommt das Optigrün-Filtervlies<br />

Typ 105<br />

und 6 cm Optigrün-Extensivsubstrat<br />

Typ E.<br />

Bei einem gefällelosen<br />

Dach hat<br />

dieser Aufbau<br />

Foto: Optigrün<br />

eine Abfluss-<br />

Kennzahl C von<br />

nur 0,08.<br />

Vorteile des<br />

Mäander-Systems<br />

sind der Richtlinien-konforme<br />

und abflussverzögernde Aufbau,<br />

der einfache und schnelle Einbau,<br />

die Verhinderung von Vernässung<br />

auch bei Dächern mit Pfützenbildung<br />

und der Einsatz bei fast allen<br />

Optigrün-Gründachvarianten. Sogar<br />

bei Kiesdächern mit 2 Prozent<br />

Gefälle wird eine Abfluss-Kennzahl<br />

C unter 0,3 erreicht.<br />

Durch den Nachweis einer günstigen<br />

Abfluss-Kennzahl lassen sich<br />

vielerorts die Abwassergebühren<br />

aus begrünten Dachflächen erheblichen<br />

reduzieren.<br />

Foto: Koramic<br />

Foto: ArGeTon<br />

Das Schloss Castell bei Nürnberg wurde <strong>im</strong> 17. Jahrhundert teilweise aus recycelten<br />

Natursteinblöcken einer ehemaligen Burganlage (oben links) errichtet. Das Ziegeldach ist in<br />

einigen Teilen über 300 Jahre alt.<br />

land, betreibt zum Beispiel bundesweit<br />

sechs Dachziegelwerke, in<br />

denen aktuell 28 Ziegelmodelle in<br />

insgesamt 153 Farben <strong>pro</strong>duziert<br />

werden. Das Unternehmen steht<br />

damit sowohl für die Fortführung<br />

regionaler Traditionen, als auch<br />

für die weitere Verbreitung einer<br />

großen, baukulturellen Vielfalt<br />

auf deutschen Dachlandschaften.


14<br />

SICHERHEITSTECHNIK<br />

Die niederländische Betreiberfamilie van Helt führt unter dem Label „African Sky“ bereits zehn Hotels und Resorts in Südafrika. Mit dem <strong>im</strong> Oktober 2008 eröffneten Neubau <strong>im</strong> niedersächsischen<br />

Werlte (Foto) macht das Unternehmen nun den Sprung nach Europa.<br />

Moderner Komfort mit afrikanischem Flair<br />

African Sky Hotel in Werlte setzt auf elektronisches Schließsystem Dialock<br />

Nagold. Übernachten und Tagen<br />

in afrikanischem Flair — das<br />

ermöglicht das African Sky Hotel<br />

<strong>im</strong> niedersächsischen Werlte. Dabei<br />

bietet der <strong>im</strong> Oktober 2008 eröffnete<br />

Neubau allen Komfort eines modernen<br />

Business-Hotels. Dazu zählt<br />

auch das elektronische Schließsystem<br />

Dialock von Häfele.<br />

Mit dem Säulen-gestützten Vordach,<br />

den hellen Farben und der<br />

großzügigen Anlage erinnert der<br />

Gebäudekomplex schon äußerlich<br />

an ein Feriendomizil unter afrikanischem<br />

H<strong>im</strong>mel. Innen setzt<br />

sich dieser Eindruck fort: Sowohl<br />

<strong>im</strong> zweistöckigen Haupthaus, dem<br />

Hotel, als auch <strong>im</strong> benachbarten<br />

Restaurant-Gebäude erwarten den<br />

Gast Tierskulpturen, Gemälde mit<br />

Szenen aus dem „Schwarzen Kontinent“,<br />

an Schilf erinnernde Tapeten<br />

und andere individuelle Details.<br />

Ein Hauch von Afrika mitten<br />

<strong>im</strong> Emsland — das ist kein Zufall.<br />

Denn die niederländische Betreiberfamilie<br />

van Helt führt unter dem<br />

Label „African Sky“ bereits zehn<br />

Hotels und Resorts in Südafrika.<br />

Mit dem <strong>im</strong> Oktober 2008 eröffneten<br />

Neubau <strong>im</strong> niedersächsischen<br />

Werlte macht das Unternehmen<br />

nun den Sprung nach Europa. 40<br />

Doppelz<strong>im</strong>mer und 2 Suiten stehen<br />

dort zur Verfügung.<br />

Für den Standort sprachen nicht<br />

zuletzt die für Geschäfts- und Ferienreisende<br />

gleichermaßen interessante<br />

Lage: Während viele Gäste die<br />

Nähe zur Papenburger Werft und<br />

anderen Industrieunternehmen<br />

schätzen, finden andere wandernd<br />

oder radelnd Erholung in den Hügeln<br />

des Hümmling. Das Restaurant<br />

„S<strong>im</strong>ola“ mit afrikanisch-deutscher<br />

Karte rundet das Angebot ab.<br />

Als Hotellerie-Profis wissen die<br />

Betreiber, dass verlorene oder versehentlich<br />

mitgenommene Gästeschlüssel<br />

<strong>im</strong>mer ein Problem<br />

sind: Schlüssel müssen aufwändig<br />

nachgemacht werden. Und die Sicherheit<br />

kann nicht mehr vollständig<br />

gewährleistet werden. Deshalb<br />

stand für den African Sky-Neubau<br />

von Anfang an der Einsatz eines<br />

Sämtliche Gästez<strong>im</strong>mertüren wurden mit speziell für Hotelanwendungen konzipierten Türterminals<br />

ausgestattet. Am Haupteingang kommt eine Design-Sonderlösung zum Einsatz.<br />

elektronischen Schließsystems fest.<br />

Denn elektronische Schlüssel lassen<br />

sich schnell <strong>im</strong> System sperren und<br />

kostengünstig ersetzen. Aus mehreren<br />

Gründen fiel die Entscheidung<br />

auf das — auch vom Architekten<br />

favorisierte —<br />

Schließsystem<br />

Dialock von Häfele:<br />

• BerührungsloseTranspondertechnologie:<br />

Dialock arbeitetberührungslos.<br />

Das<br />

bedeutet: kein<br />

mechanischer<br />

Verschleiß der<br />

Leser und hoher<br />

Bedienkomfort<br />

für den Gast.<br />

<strong>Der</strong> Transpon-<br />

der auf dem<br />

elektronischen<br />

Schlüssel und<br />

die Schließkomponentenkommunizieren<br />

per<br />

Funk auf dem Standard Tag-It ISO.<br />

Als elektronische Schlüssel dienen<br />

für Gäste handliche Chipkarten, für<br />

das Personal robuste Kunststoff-<br />

Tags.<br />

• Hotelspezifische Türterminals:<br />

Dialock verfügt über ein speziell für<br />

Hotelanwendungen konzipiertes<br />

Türterminal: Dialock<br />

DTSH.<br />

Es zeichnet sich<br />

durch ein massives<br />

Metallgehäuse aus.<br />

Im African Sky<br />

entschied man sich<br />

für eine optisch<br />

hochwertige Variante<br />

in mattem<br />

Edelstahl. Darüber<br />

hinaus verfügt das<br />

Innenmodul über<br />

eine „Bitte nicht<br />

stören“-Funktion:<br />

Eine Dreholive<br />

sorgt auch haptisch<br />

für ein sicheres Gefühl.<br />

• Hotelsoftware: Die Schließrechte<br />

werden aktuell über die Dialock-Software<br />

„Hotel plus“ vergeben.<br />

Dialock lässt sich jedoch auch<br />

mit allen gängigen Hotel-Managementsystemen<br />

kombinieren — für<br />

die Betreiber des African Sky ein<br />

wichtiges Argument. Falls die Software<br />

einmal umgestellt werden<br />

sollte, kann das Schließsystem einfach<br />

angepasst werden.<br />

Alle 42 Gästez<strong>im</strong>mertüren wurden<br />

mit DTSH-Türterminals ausge-<br />

Berührungslose Transpondertechnologie: Dialock<br />

arbeitet berührungslos. Das bedeutet:<br />

kein mechanischer Verschleiß der Leser und<br />

hoher Bedienkomfort für den Gast.<br />

stattet. Einige Türen sind als Brandschutztüren<br />

(Feuerhemmende bzw.<br />

FH-Türen) ausgelegt. Dort kommen<br />

spezielle FH-Terminals zum<br />

Einsatz. Äußerlich identisch mit der<br />

Standard-Komponente, können sie<br />

das Durchschlagen<br />

eines Feuers<br />

<strong>im</strong> Bereich des<br />

Schlosses für einige<br />

Zeit verhindern.<br />

Auch der<br />

Konferenzraum<br />

des Hotels ist<br />

mit DTSH gesichert.<br />

<strong>Der</strong> Tagungsleiter<br />

kann<br />

den Raum so mit<br />

seinem Z<strong>im</strong>merschlüssel<br />

öffnen.<br />

Für externe Veranstalter<br />

lassen<br />

sich Chipkarten<br />

mit zeitlich begrenztenZutrittsrechten<br />

<strong>pro</strong>grammieren.<br />

Zwei Außentüren,<br />

der<br />

Haupteingang und der Nachtzugang,<br />

wurden über verstromte<br />

Wandleser in die Lösung eingebunden.<br />

Am Haupteingang integriert<br />

sich der Leser als Design-Sonderlösung<br />

nahtlos in die Gegensprechanlage<br />

des Herstellers Siedle.<br />

In den Z<strong>im</strong>mern übern<strong>im</strong>mt die<br />

Chipkarte schließlich<br />

<strong>noch</strong> eine weitere<br />

Funktion: Erst<br />

wenn man sie in<br />

einen sogenannten<br />

Hotel-Card-Halter<br />

steckt, funktionieren<br />

Licht und<br />

Fernseher <strong>im</strong> Z<strong>im</strong>mer.<br />

<strong>Der</strong> Gast kann<br />

seine Karte also<br />

nicht verlegen. Und<br />

be<strong>im</strong> Verlassen des<br />

Z<strong>im</strong>mers lassen<br />

sich alle Lichter<br />

auf einen Streich<br />

löschen. Für die<br />

ebenfalls von Häfele gelieferten<br />

Z<strong>im</strong>mertresore braucht er seine<br />

Chipkarte dagegen nicht. Hier genügt<br />

die Eingabe eines selbst gewählten<br />

Zahlencodes.<br />

Fazit: Das elektronische Schließsystem<br />

Dialock von Häfele sorgt<br />

<strong>im</strong> neu errichten African Sky Hotel<br />

Werlte für Effizienz und Komfort.<br />

Insbesondere die berührungslose<br />

Transpondertechnologie überzeugte<br />

die Betreiber. Zudem sprach die<br />

Kombinationsfähigkeit mit anderen<br />

Hotel-Softwares für das System.<br />

Fotos (3): Häfele/O. Nagel<br />

Minden. Das Johannes Wesling<br />

Klinikum in Minden ist derzeit<br />

Deutschlands größter und neuester<br />

Klinikneubau (Nutzfläche: 46.000<br />

m2, 3.500 Räume, 864 Betten). Mit<br />

modernster Tür-, Fenster- und Sicherheitstechnik<br />

trägt GEZE dazu<br />

bei, die hohen Anforderungen an<br />

einen Klinikbetrieb auf höchstem<br />

Wettbewerbsniveau zu erfüllen.<br />

In Bereichen mit Bett- oder Servicetransport,<br />

wie etwa der Patientenmagistrale<br />

als eine „Hauptverkehrsader“<br />

des Klinikums sowie<br />

den Wegen zu den OP-Bereichen,<br />

<strong>im</strong> Eltern-Kind-Zentrum, <strong>im</strong> Bettenhaus<br />

oder den Zugängen zu<br />

den Außenbereichen wurden fast<br />

geräuschlose elektrohydraulische<br />

TSA 160 NT-Antriebe zum vollautomatischen<br />

Öffnen und Schließen<br />

von Drehtüren verbaut.<br />

In besonders zeitkritischen Situationen<br />

sind sie bereits offen,<br />

bevor der Notarzt die Tür erreicht.<br />

Sie öffnen und schließen selbsttätig<br />

– ein besonderer Vorteil, wenn<br />

Hände bereits desinfiziert sind oder<br />

das Pflegepersonal keine Hand frei<br />

hat. Die Ansteuerung erfolgt über<br />

einen Flächentaster, der mit dem<br />

Ellbogen aktiviert werden kann<br />

und die Tür früher öffnet. Sicherheitssensoren<br />

gewährleisten, dass<br />

der Schwenkbereich frei ist, bevor<br />

die Tür wieder schließt. Mit seiner<br />

Öffnungsautomatik sorgt der TSA<br />

160 NT auch für die barrierefreie<br />

Begehung der Krankenhauskapelle.<br />

Er bewältigt hohen Publikumsverkehr<br />

und schließt auch große und<br />

schwere Türflügel.<br />

Die TSA 160 NT F-Varianten<br />

verzögern <strong>im</strong> Rauch- und Brandfall<br />

das Schließen der Türen auch dort,<br />

wo der Betrieb des automatisierten<br />

Warentransportsystems<br />

so<br />

lange aufrecht<br />

erhalten werden<br />

muss, bis<br />

die roboterbetriebenenWagen<br />

aus dem<br />

Gefahrenbereich<br />

der Türflügel<br />

gefahren<br />

sind. <strong>Der</strong> TSA<br />

160 NT erfüllt<br />

alle geltenden<br />

Sicherheitsbest<strong>im</strong>mungen<br />

und ist nach<br />

DIN 18650<br />

baumustergeprüft<br />

und zertifiziert.<br />

Im Eltern-Kind-Zentrum, <strong>im</strong><br />

Bettenhaus oder den Stationsbereichen,<br />

wo Türen auch als Fluchtweg-<br />

und als Brandabschnitttüren<br />

fungieren und den Flüchtenden<br />

intuitiv den Fluchtweg zeigen müssen,<br />

ist die Sicherung mit einer<br />

Feststellanlage in Verbindung mit<br />

einem Brandmelder sinnvoll.<br />

Im Brandfall schließt die Tür automatisch<br />

und verhindert die Ausbreitung<br />

von Feuer und Rauch. Bei<br />

den ein- und zweiflügeligen Rauch-<br />

und Feuerschutztüren, die zudem<br />

barrierefrei begangen werden können,<br />

wurde dies mit GEZE TS 5000<br />

R-ISM-Türschließersystemen mit<br />

integrierter Rauchschalterzentrale<br />

realisiert. Im Brandfall spricht<br />

der Rauchschalter an und die Tür<br />

schließt selbsttätig. Ansonsten ist<br />

eine Feststellung der Tür stufenlos<br />

zwischen 80 und 130 Grad möglich,<br />

die Feststellposition ist hierbei weiter<br />

überfahrbar und gewährleistet<br />

<strong>im</strong> Gefahrenfall die größtmögliche<br />

Öffnung der Türflügel. Mit Hilfe<br />

der integrierten Schließfolgeregelung<br />

schließen beide Türflügel nach<br />

dem Begehen – zum Beispiel durch<br />

flüchtende Personen – wieder einwandfrei,<br />

so dass die Tür ihre Funktion<br />

als Brandabschnittstür von<br />

Neuem erfüllen kann.<br />

Vorbeugender Brandschutz<br />

Die rasante Entwicklung der Gebäudetechnik<br />

bringt erhöhte Anforderungen<br />

an den vorbeugenden<br />

Brandschutz mit sich: Im Fassadenbereich<br />

des Klinikums führt die<br />

Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

Türen-Engineering <strong>im</strong> neuen<br />

Johannes Wesling Klinikum<br />

Minden: Begehkomfort und Sicherheit für alle<br />

Türautomatik TSA160RWS <strong>im</strong> Johannes<br />

Wesling Klinikum, Minden.<br />

Rauch- und Wärmeabzugsanlage<br />

RWA 110 E <strong>im</strong> Brandfall den Rauch<br />

bereits be<strong>im</strong> Entstehen ab. <strong>Der</strong> natürliche<br />

thermische Auftrieb wird<br />

genutzt, um den Rauch oberhalb des<br />

Bereiches, in dem sich Menschen<br />

aufhalten, zu binden. Die Fassaden-<br />

Abluftöffnungen des RWA 110 E<br />

Systems in Tandemausführung, d.h.<br />

an beiden vertikalen Fenster<strong>pro</strong>filen,<br />

wurden mit eleganten Elektrospindelantrieben<br />

ausgestattet. Sie<br />

sorgen an den schweren und großen<br />

Fensterflügeln in nur 60 Sekunden<br />

für max<strong>im</strong>ale Öffnungsweiten<br />

für den Rauch- und Wärmeabzug.<br />

Natürlich können sie auch zur täglichen<br />

Be- und Entlüftung verwendet<br />

werden.<br />

Kombiniert mit TSA 160 NT<br />

Z Invers-Drehtürantrieben als<br />

RWA-Zuluftöffnung an den Fassadentüren,<br />

die „invers“, d.h. die Tür<br />

nach außen öffnen, wird durch den<br />

thermischen Auftrieb eine opt<strong>im</strong>ale<br />

Entrauchung erzeugt. Bei Rauch-<br />

bzw. Brandalarm öffnen die Türen<br />

und bleiben so lange offen stehen,<br />

bis der Alarm zurückgesetzt wird<br />

und sie wieder <strong>im</strong> herkömmlichen<br />

Betrieb begehbar sind. Die Lösung<br />

gewährleistet Barrierefreiheit und<br />

Sicherheit zugleich: Im täglichen<br />

Klinikbetrieb sind die Klinikgärten<br />

und -höfe barrierefrei begehbar, <strong>im</strong><br />

Rauch- und Brandfall werden Türen<br />

geöffnet und offen gehalten.<br />

Freie Bahn auf Fluchtwegen<br />

Zur Absicherung von Fluchtwegtüren<br />

dient die Türzentrale TZ<br />

220 N. Ausgestattet mit Nottaste<br />

und Schlüsseltaster ermöglicht sie<br />

Befugten das Begehen einer Tür<br />

und gibt <strong>im</strong> Notfall Flucht- und<br />

Rettungswege frei. Die Schlaghaube<br />

kann von jedem<br />

zu jeder Zeit<br />

auch in Paniksituationen<br />

schnell<br />

und sicher bedient<br />

werden<br />

kann. Manipulation<br />

ist durch<br />

einen Sabotage-<br />

und Voralarm<br />

nahezu ausgeschlossen.<br />

Den<br />

systemischen<br />

Charakter der<br />

GEZE Sicherheitslösungen<br />

Foto: GEZE GmbH<br />

verdeutlicht die<br />

Möglichkeit<br />

der zeitgleichen<br />

Aufschaltung<br />

von Drehtürantrieben,<br />

Brandschutzanlagen und<br />

Zutrittskontrollsystemen. In der<br />

Patientenmagistrale wurden TSA<br />

160 NT F Invers-Drehtürantriebe<br />

mit TZ 220 Türzentralen verbunden.<br />

Zusätzlich wurde eine Brandmeldeanlage<br />

aufgeschaltet. Im<br />

Eltern-Kind-Bereich wurde diese<br />

komplexe Lösung mit einem Zutrittskontrollsystem<br />

komplettiert,<br />

das den Zugang berechtigter Personen<br />

<strong>im</strong> Rahmen eines Zeitplans<br />

regelt und dokumentiert.<br />

Das durchgängige Design der<br />

GEZE-Türschließer unterstreicht<br />

die Einheitlichkeit der Klinikarchitektur.<br />

Im Verwaltungsbereich, <strong>im</strong><br />

Aufnahme- und Diagnosetrakt, <strong>im</strong><br />

Bettenhaus und <strong>im</strong> Vorlesungssaal<br />

der Klinik stattete GEZE die Rohrrahmen-,<br />

Holz- oder Stahlblechtüren<br />

mit Obenliegenden Türschließern<br />

mit Feststellanlage, T-Stopp Gleitschiene<br />

oder Freilauffunktion aus.


Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

SMP präsentiert neuen Schwenkrotator<br />

Swingotilt ST 10 für Midibagger und Baggerlader <strong>im</strong> GaLaBau<br />

Kempen. Ab <strong>Sommer</strong> wird er erhältlich<br />

sein: der neue Swingotilt ST<br />

10 von SMP. <strong>Der</strong> schwedische Hersteller<br />

bietet den neuen Schwenkrotator<br />

für alle Bagger und Baggerlader<br />

der Gewichtsklasse von 6 bis 10<br />

Tonnen an. Er hat gegenüber dem<br />

bewährten Vorgängermodell ST 9,<br />

den er mittelfristig ersetzen soll,<br />

deutlich an Kraft und Schnelligkeit<br />

zugelegt.<br />

<strong>Der</strong> ST 10 wiegt 260 Kilogramm<br />

und verfügt über ein größeres Lager,<br />

einen größeren Drehkranz und ein<br />

größeres Gehäuse als der ST 9. Obwohl<br />

das Gerät an Höhe, Länge und<br />

Aufbauhöhe gewachsen ist, konnte<br />

die Breite der Zylinder reduziert<br />

werden. Die schmalere Bauweise<br />

bringt Vorteile be<strong>im</strong> Grabenbau.<br />

Das Schwenkmoment wurde mit<br />

25.300 Nm gegenüber 18.400 Nm<br />

erheblich verstärkt. Das bringt ein<br />

deutliches Plus an Kraft, die gerade<br />

bei vollem Löffel spürbar wird.<br />

Die Drehgeschwindigkeit um 360<br />

<strong>Der</strong> neue Swingotilt ST 10 .<br />

MB Crusher eröffnet<br />

Niederlassung in Deutschland<br />

Einweihung 26. bis 28. Juni in Rangendingen<br />

Breganze/Italien. Die Firma MB<br />

S.p.A., weltweit führendes Vicentiner<br />

Unternehmen in der Herstellung<br />

und <strong>im</strong> Verkauf von Brecherlöffeln,<br />

setzt ihre Expansion mit<br />

der Eröffnung einer neuen Niederlassung<br />

in Deutschland fort. Am<br />

neuen Standort in Rangendingen<br />

<strong>im</strong> Raum Stuttgart finden an drei<br />

Tagen - von Freitag (26. Juni) bis<br />

Sonntag (28. Juni) – Festlichkeiten<br />

statt, in deren Verlauf Interessierte<br />

die Effizienz und hohe Technologie<br />

der MB-Produkte <strong>im</strong> Einsatz begutachten<br />

können.<br />

Schon von den ersten Jahren<br />

der Geschäftstätigkeit an war der<br />

deutsche Markt ein wichtiger Bezugspunkt<br />

für das Unternehmen.<br />

Engagement für absolute Qualität,<br />

Verbesserung der Resultate und<br />

eine Unternehmensphilosophie, die<br />

auf die konstante Zufriedenheit des<br />

Kunden abzielt - das sind die Werte,<br />

die MB seitGründung verfolgt<br />

und die nun auch in die Eröffnung<br />

Grad sank gleichzeitig von 8 auf 7<br />

Sekunden, was nicht nur ein theoretischer<br />

Wert bleibt, sondern die<br />

Drehbewegung sichtbar schneller<br />

werden lässt.<br />

<strong>Der</strong> neue Swingotilt zielt bei der<br />

Gewichtklasse auf die Gruppe der<br />

Midibagger und Baggerlader, wie<br />

sie besonders häufig <strong>im</strong> Gartenund<br />

Landschaftsbau anzutreffen<br />

ist. Bei diesem Kundenkreis gehört<br />

SMP zu den führenden Anbietern<br />

von Schwenkrotatoren.<br />

„Die Galabauer sind für uns<br />

eine interessante Zielgruppe, da<br />

hier viele die Swingotilts einsetzen“,<br />

sagt Franz Bellinghausen von der<br />

Geschäftsleitung von SMP Parts<br />

Deutschland. Die Vorteile für die<br />

Galabauer liegen laut Bellinghausen<br />

auf der Hand: „Die Schwenkrotatoren<br />

wirken wie ein Kugelgelenk<br />

am Baggerarm, so dass sich durch<br />

den deutlich größeren Freiraum<br />

be<strong>im</strong> Arbeiten viele Aufgaben wie<br />

Landschaften modellieren, Fischteiche<br />

ausheben oder Terrassen<br />

anlegen viel leichter, schneller und<br />

präziser erledigen lassen. Außerdem<br />

muss der Bagger seltener umgesetzt<br />

werden und viele sonst erforderliche<br />

manuelle Hilfsarbeiten<br />

können völlig entfallen.“<br />

Wie SMP die schwierige<br />

Marksituation meistert<br />

Bellinghausen berichtet, dass<br />

SMP selbst in dieser schwierigen<br />

Situation auf dem internationalen<br />

Parkett Flagge zeigt und so der<br />

Krise die Stirn bietet. Eine sehr<br />

wichtige Messe sei für den Anbaugerätehersteller<br />

die IAF in Münste<br />

gewesenr. Dort wird alles für den<br />

Gleisbau geboten, und in diesem<br />

Segment ist SMP laut Bellinghau-<br />

der Niederlassung in Baden-Württemberg<br />

münden. Dort werden<br />

ständig Fachtechniker und -mechaniker<br />

anwesend sein, um den<br />

Anforderungen der Kunden rasch<br />

nachzukommen. Das Unternehmen<br />

entschied zudem, außer Verwaltungs-<br />

und Verkaufsbüros auch<br />

ein Lager vor Ort einzurichten. Die<br />

MB-Produkte werden daher sofort<br />

lieferbar sein, was die bereits jetzt<br />

auf das unverzichtbare Min<strong>im</strong>um<br />

beschränkten Wartezeiten <strong>noch</strong> erheblich<br />

verkürzt. MB Deutschland<br />

spiegelt die gleiche Philosophie des<br />

Mutterhauses wider: eine gründliche<br />

Kenntnis des Metallbearbeitungssektors,<br />

konstante Investitionen in<br />

Forschung und Entwicklung und<br />

die tägliche Arbeit eines geschulten<br />

Teams aus <strong>pro</strong>fessionellen Fachleuten,<br />

um Innovation, Effizienz, einen<br />

hohen Spezialisierungsgrad, Vielseitigkeit,<br />

Sicherheit und Zuverlässigkeit<br />

zu bieten. Infos <strong>im</strong> Internet:<br />

www.mbcrusher.de.<br />

Fotos (2): SMP<br />

ABBRUCH & RECYCLING 15<br />

Franz Bellinghausen, Geschäftsleitung SMP Parts in Deutschland, will mit neuen Produkten und<br />

verstärkten Verkaufsanstrengungen der Krise die Stirn bieten.<br />

sen seit Jahren Marktführer. „Die<br />

Gleisbauunternehmen zeigten sich<br />

durch die Bank positiv gest<strong>im</strong>mt<br />

– ein Erfolg der Investitionen in die<br />

Infrastruktur.“ Auch von der Maskin<br />

Expo <strong>im</strong> schwedischen Stockholm<br />

sowie der Maschinenmesse<br />

eine Woche zuvor <strong>im</strong> norwegischen<br />

Oslo gingen positive Signale aus.<br />

Beide Messen waren sehr gut besucht.<br />

„Das norwegische Tochterunternehmen<br />

berichtete über eine<br />

steigende Nachfrage und holte viele<br />

neue Aufträge herein“, erzählt Bellinghausen.<br />

Er selbst habe dort die<br />

sich aufhellende St<strong>im</strong>mung gespürt:<br />

„Die Ballons steigen wieder!“<br />

Von der Demopark in Eisenach<br />

erwartet sich der SMP-Chef zu-<br />

Molfetta/Italien. Zwei neue<br />

Hydraulikhämmer von Promove.<br />

Vorgestellt auf der diesjährigen “Intermat”<br />

in Paris: <strong>Der</strong> XP-300, der<br />

die Lücke in der kompakten Typenreihe<br />

ergänzt<br />

und der “Gigant”<br />

XP-7000,<br />

insbesondere<br />

entwickelt für<br />

schwere Abbrucharbeiten,Steinbrucheinsätze<br />

und andere<br />

sehr harte<br />

Anwendungen.<br />

<strong>Der</strong> “XP-<br />

7000” ist die<br />

Antwort auf<br />

die Weiterentwicklung<br />

schwerer Hy-<br />

draulikbagger.<br />

Die Trägergewichtsklasse<br />

über 60 Tonnen gewinnt <strong>im</strong>mer<br />

mehr an Bedeutung. Zum einen in<br />

Steinbruch-Einsätzen wegen der<br />

strengen Auflagen für das Sprengen.<br />

Zum anderen <strong>im</strong> Tunnelbau mit<br />

<strong>im</strong>mer mehr breiteren Fahrbahnen<br />

für schnellere und kostensparende<br />

Arbeiten von Großbaggern.<br />

Wenn hohe Produktivität gefordert<br />

wird, ist eine derartige Gerätekombination<br />

die einzige wirtschaftliche<br />

Alternative zur Kontrolle der<br />

sätzlichen Aufwind <strong>im</strong> GaLaBau.<br />

„Davon bin ich überzeugt.“ Nicht<br />

zuletzt soll eine eigene Hausausstellung<br />

am SMP-Standort Kempen<br />

nach den <strong>Sommer</strong>ferien die Verkaufzahlen<br />

beleben, zumal dort mit<br />

dem ST 10 ein zukunftsträchtiges<br />

neues Produkt vorgestellt wird.<br />

Mit neuen Produkten und verstärkten<br />

Verkaufsanstrengungen<br />

will SMP der Krise trotzen. So wurde<br />

mit Florian Kühnlein ein neuer Verkäufer<br />

für Bayern und Baden-Württemberg<br />

eingestellt. „Dies hat gleich<br />

eine starke Resonanz gebracht“,<br />

sagt Franz Bellinhausen und fügt<br />

opt<strong>im</strong>istisch hinzu: „Sie zeigt, dass<br />

offensichtlich dort die St<strong>im</strong>mung<br />

auch nicht nur negativ ist.“<br />

Fit für Steinbruch<br />

und Tunnelbau<br />

Neue Hydraulikhämmer von Promove<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

XP-300 und XP 7000 P.<br />

Produktionskosten. <strong>Der</strong> neue “XP-<br />

7000” ist über einen längeren Zeitraum<br />

unter verschiedensten harten<br />

Einsätzen sehr sorgfältig getestet<br />

worden, mit außergewöhnlicher<br />

Produktionsleistung<br />

sowie niedrigsten<br />

Geräusch<br />

und Vibrationswerten.<br />

Mit Ausnahme<br />

normaler<br />

Verschleißteile<br />

kam während<br />

der Testphase<br />

nichts zur Auswechslung.<br />

Die<br />

technischen Besonderheiten<br />

der<br />

XP-Hydraulikhammer-Serie<br />

treffen auch auf<br />

das neue Modell<br />

XP-7000 zu. Im<br />

Vergleich zu diesem<br />

„<strong>im</strong>posanten<br />

Bruder” ist der neue Typ XP-300<br />

in Promoves Produktpalette nicht<br />

weniger wichtig. Dieses Modell ist<br />

geeignet für Trägergeräte von 5 bis 6<br />

Tonnen und Paletten der Kompaktlader.<br />

<strong>Der</strong> XP-300 liegt technisch<br />

nah am XP-400, mit gleichem Einsteckwerkzeug<br />

(80 mm) und sehr<br />

guter Abbruchleistung. Beide Modelle<br />

runden Promoves beachtliche<br />

Produktpalette auf eindrucksvolle<br />

Weise ab.<br />

XP-7000 XP 300<br />

Dienstgewicht: kg 6.800 300<br />

Gesamthöhe: mm 4.200 1.500<br />

Durchmesser Eisen: mm 210 80<br />

Standardlänge Eisen: mm 1.050 415<br />

Ölmenge: L/min 320/400 50/75<br />

Betriebsdruck: bar 180/200 110/130<br />

Druckbegrenzungsventil: bar 260 180<br />

Schlagzahl: 1/min 280/580 560/860<br />

Max. Schlagenergie (Kolben): Joule 17.700 865<br />

Max Schlagenergie ( Eisen): Joule 12.744 623<br />

Dienstgewicht Trägergerät: Tonnen 60/120 4,0 – 8,5<br />

Max. Rücklaufdruck: bar 25 25<br />

Foto: Promove<br />

Lauchhe<strong>im</strong>. Die ProStein GmbH<br />

& Co. KG baut in Sachsen in Granit<br />

ab und stellt Straßenbaustoffe in<br />

Brechanlagen her. Dazu wird das<br />

das Gestein aus der Wand gesprengt.<br />

Um Übergrößen <strong>im</strong> Haufwerk ladefähig<br />

zu machen, setzt ProSteineine<br />

4,5 Tonnen<br />

schwere Eisenkugel(Durchmesser:<br />

1.050<br />

mm) ein. Diese<br />

wird aus 10<br />

Metern Höhe<br />

auf die Granitsteine<br />

fallen<br />

gelassen und<br />

zertrümmert<br />

den Granit in<br />

ladefähige Stücke.Baumaschinenzubehör-Spezialist<br />

HS-Schoch<br />

(Cobbelsdorf<br />

) entwickelte<br />

für ProStein<br />

einen speziellenFelstieflöffel,<br />

passend<br />

an einen Ca-<br />

Ein Schlüsselgerät<br />

für die Produktion<br />

Felstieflöffel CAT 345-C von HS-Schoch<br />

Zum Zertrümmern des Granits setzt die<br />

ProStein GmbH & Co. KG in Sachsen eine<br />

4,5 Tonnen schwere Eisenkugel ein. HS-<br />

Schoch entwickelte hierfür diesen speziellen<br />

Felstieflöffel.<br />

terpillar CAT 345 C. In dem Löffel<br />

rollt dieKugel auf zwei 60 Mill<strong>im</strong>eter<br />

hohen und 60 Mill<strong>im</strong>eter breiten<br />

in den Löffel eingeschweißten<br />

Tianjin/China. Metso hat seine<br />

Fertigung <strong>im</strong> chinesischen Werk<br />

Tianjin ausgeweitet. Seit März steht<br />

dort auch die Herstellung der neuen<br />

Backen- und Kegelbrechermodelle<br />

auf dem Programm. Außerdem<br />

übern<strong>im</strong>mt das größere Werk<br />

nun auch die Produktion von Sieben<br />

und Aufgebern. Die erweiterte<br />

Anlage umfasst mehr als 3.000<br />

Quadratmeter Produktionsfläche<br />

und ein neues Bürogebäude.<br />

Das Werk in Tianjin bedient<br />

nicht nur die Nachfrage in China<br />

und auf anderen asiatischen<br />

Märkten sondern auch die Nachfrage<br />

des Bau- und Bergbausektors<br />

in anderen Teilen der Welt.<br />

Mit der Werkserweiterung gilt<br />

dieser Standort nun als einer der<br />

wichtigsten Produktionsstätten für<br />

Metso-Produkte, deren Fokus auf<br />

der Bau- und Aufbereitungsindustrie<br />

liegt.<br />

„Mit der Werkserweiterung<br />

ging auch die Verlegung unserer<br />

Büroräume auf ein neues Gelände<br />

außerhalb der Fabrik einher.<br />

Die neuen Möglichkeiten durch<br />

die Umgestaltung der Fertigung<br />

erlauben es uns, die Produktivität<br />

künftig zu steigern”, so Juhani<br />

Honkanen, Werksleiter in Tianjin.<br />

„Das hat auch eine Steigerung der<br />

Produktion zur Folge - wir rechnen<br />

mit einem Potential<br />

von mehreren<br />

hundert neuen<br />

Anlagen <strong>pro</strong> Jahr.<br />

Darüber hinaus<br />

können wir<br />

ab sofort neue<br />

Brechermodelle<br />

in unsere Fertigungsplanung<br />

mit einbeziehen.<br />

Das jetzige Angebot<br />

an kleinen<br />

und mittleren<br />

Backenbrechern<br />

der Nordberg C-<br />

Serie sowie an<br />

Kegelbrechern<br />

der Nordberg<br />

GP-Serie lässt<br />

sich um mehrere<br />

größere Modelle<br />

erweitern. Das<br />

gilt auch für neue<br />

Produkte wie<br />

die Aufgeber der<br />

Nordberg TK-<br />

Serie sowie der<br />

Schienen aus und fällt in die Tiefe.<br />

<strong>Der</strong> Löffel hat eine Schnittbreite<br />

von 1.550 Mill<strong>im</strong>etern (Inhalt ca.:<br />

2680 l /SAE) und ist mit einem 60<br />

Mill<strong>im</strong>eter starken Trapezmesser<br />

und einem Kwik-Lok-Zahnsystem<br />

von ESCO versehen. Aufgrund der<br />

enormen Belastung<br />

ist das Gerät<br />

mit Schutzschilden,Seitenmesser-<br />

und Kantenschutz<br />

vom<br />

amerikanischen<br />

Mining-Spezialisten<br />

ESCO ausgestattet,<br />

die sich<br />

<strong>im</strong> Verschleißfall<br />

auf einfache Art-<br />

und Weise austauschen<br />

lassen.<br />

„<strong>Der</strong> Felstieflöffel<br />

ist ideal für un-<br />

Foto: HS-Schoch<br />

sere Produktion.<br />

Mit ihm lassen<br />

sich unsere Ausfallzeitenmin<strong>im</strong>ieren<br />

und wir<br />

können kontinuierlich<strong>pro</strong>duzieren.<br />

Dieser Löffel<br />

ist ein Schlüsselgerät für unsere<br />

Produktion“ schwärmt Werksleiter<br />

H. Stief von Pro-Stein.<br />

Metso verdoppelt Kapazität<br />

<strong>im</strong> Fertigungswerk Tianjin<br />

Jetzt wichtigste Produktionsstätte<br />

Siebe der Nordberg CVB Serie.“<br />

Das Metso Werk in Tianjin beschäftigt<br />

etwa 100 Menschen – die<br />

Perspektiven für weitere Neueinstellungen<br />

in naher Zukunft sind<br />

vielversprechend. Am Standort<br />

verbessert sich allmählich auch die<br />

allgemeine wirtschaftliche Situation:<br />

neben dem fest angestellten<br />

Personal sind weitere 300 Menschen<br />

– vor allem Subunternehmer<br />

und Zulieferer – in den Fertigungs<strong>pro</strong>zess<br />

mit eingebunden.<br />

Zweite Werkserweiterung<br />

innerhalb von 10 Jahren<br />

Mit der Einweihung zur Werkserweiterung<br />

feiert Metso gleichzeitig<br />

das zehnjährige Jubiläum<br />

seiner Produktionsaktivitäten für<br />

Bau- und Bergbautechnologien in<br />

China. Im Jahr 1999 begann Metso<br />

auf einem 1.700 Quadratmeter<br />

großen gemieteten Werksgelände<br />

in Tianjin mit der Herstellung von<br />

Brechern. Nur drei Jahre später – <strong>im</strong><br />

Jahr 2002 – startete die Produktion<br />

auf dem ersten eigenen 4.000 Quadratmeter<br />

großen Gelände. Die Erweiterung<br />

um 3.300 Quadratmeter<br />

steigert die Gesamtgröße des Werksareals<br />

auf über 7.500 Quadratmeter.<br />

Die Verwaltungskapazitäten <strong>im</strong><br />

neuen Bürogebäude umfassen weitere<br />

700 Quadratmeter.


16<br />

Uttoxeter/Großbritannien. Es<br />

ist schon ein Schritt für das britische<br />

Familienunternehmen JCB. Mit dem<br />

JS 360 steigt man nun erstmals ins<br />

obere Ende der 33 bis 40-Tonnenklasse<br />

ein. Produziert wird er <strong>im</strong> nagelneuen,<br />

eindrucksvollen Werk am<br />

Stammsitz Uttoxeter (vgl. <strong>Der</strong> Bau-<br />

Unternehmer Mai 09). Und es ist ein<br />

wohl überlegter Schritt, das bewies<br />

das neue „Gewicht“ eindrucksvoll<br />

bei einer Pressevorführung vor Ort.<br />

Ums Haar ging mit John O’Connor,<br />

Heavy Products Operations Director<br />

<strong>im</strong> neuen Werk, das gute englische<br />

Understatement durch, als er<br />

mit Recht auf die einzigartige Weise<br />

verwies, in der der JS 360 Höchstwerte<br />

in Bezug auf Drehmoment,<br />

Pumpenförderleistung und Löffel-<br />

Ausbrechkraft mit einem hervorragenden<br />

Handling verbindet. Das<br />

Ergebnis, hier erstmals einer internationalen<br />

Fachjournalistengruppe<br />

vorgeführt, ist eine leistungsstarke,<br />

<strong>pro</strong>duktive und präzise steuerbare<br />

Maschine für Schwerlasteinsätze<br />

bei Abbrucharbeiten, in der Gewinnungs-<br />

und Tiefbauindustrie und <strong>im</strong><br />

Straßenbau. Natürlich geht es auch<br />

<strong>im</strong> schweren Segment besonders um<br />

möglichst geringe Verbrauchswerte.<br />

<strong>Der</strong> Isuzu-Sechszylindermotor des<br />

JS 360 mit 7,8 l Hubraum und Tier-<br />

III-Zulassung bietet sie, und: Extrem<br />

hohe Leistungs- und Drehmomentwerte<br />

bei erstaunlich niedrigem Ge-<br />

räuschpegel. Die Werte können sich<br />

sehen lassen: 212 kW (281 PS) bei<br />

2000 U/min, erreicht durch einen<br />

isochronen, elektronischen Drehzahlregler,<br />

der automatisch auf Anforderungen<br />

der Hydraulik reagiert<br />

und die ideale Ausgangsleistung des<br />

Motors unter den jeweiligen Betriebsbedingungen<br />

beibehält. – Ergebnis:<br />

Ein schnelleres Ansprechverhalten<br />

und kürzere Arbeitstakte<br />

und damit deutlich höhere Produktivität.<br />

<strong>Der</strong> JS 360 wird mir einem 6,45-<br />

Meter-Monoausleger geliefert, der<br />

den Transport erleichtert und hohe<br />

Hubkräfte bietet. Dazu Löffelstiele je<br />

nach Kundenanforderung an Reichweite,<br />

Grabtiefe, Überladehöhe und<br />

Reißkraft – 2,1 Meter, 2,63 Meter,<br />

3,23 Meter und 4,03 Meter. Große<br />

Querschnitte bei der hochwertigen<br />

Stahlkonstruktion, sie garantiert<br />

höchste Verwindungsfestigkeit, auch<br />

bei Arbeiten mit Hydraulikhammer<br />

oder anderem schweren Gerät.<br />

Die Einhaltung der Tier-III-<br />

Grenzwerte samt elektronischer<br />

Drehzahlregelung garantiert den extrem<br />

niedrigen Kraftstoffverbrauch<br />

<strong>pro</strong> Kilowattstunde. Hydrauliksystem<br />

und Motorleistung werden vom<br />

JCB Advanced Management System<br />

gesteuert. Das AMS bietet vier unterschiedliche<br />

Betriebsarten – Auto,<br />

Economy, Präzision und Heben<br />

– mit denen der Bediener Kraft und<br />

Neuheit: Kommunal 600 Dual<br />

bema-Kehrmaschinen auf der demopark<br />

Voltlage-Weese. Mit dem Kehrmaschinenmodel<br />

bema Kommunal<br />

600 Dual (Kehrwalzendurchmesser:<br />

600 mm) stellt die bema GmbH<br />

Maschinenfabrik auf der demopark<br />

in Eisenach eine neue Anbaukehrmaschine<br />

für Kommunalschlepper,<br />

Hof- und Radlader, Kompaktlader<br />

bema Kommunal 600 Dual mit Fronthubsystem<br />

an einem Traktor, hydraulischer Antrieb.<br />

und andere mittelgroße Kommunalfahrzeuge<br />

vor).<br />

Funktional und stabil wie sie ist,<br />

ist die Maschine zwischen den Modellen<br />

bema Kommunal Dual und<br />

bema 30 Dual anzusiedeln. Sie bietet<br />

die Vorzüge des Dual-Systems<br />

und die Wahlmöglichkeit zwischen<br />

hydraulischem und mechanischem<br />

Antrieb. Kennzeichnende Merkmale<br />

der bema Kommunal 600<br />

Dual sind:<br />

• Großer Bürstendurchmesser (600<br />

mm) mit starker Reinigungsleistung<br />

und langer Standzeit, bewährt<br />

Foto: bema<br />

Bempflingen. Ein stetig wachsender<br />

Trend nach umweltfreundlichen<br />

und dabei kosteneffizienten<br />

Baumaschinen ist bereits seit Jahren<br />

in der Branche zu verzeichnen. Bisher<br />

galten vor allem mobile Stromerzeuger<br />

als „Sprittfresser“ und als<br />

eine ineffiziente<br />

Form der Energiebereitstellung.<br />

Doch diese<br />

Zeiten sind jetzt<br />

vorbei, denn die<br />

Endress Elektrogerätebau<br />

GmbH hat eine<br />

neue Generation<br />

von mobilenStromerzeugern<br />

für<br />

die vielfältigsten Einsätze zur Serienreife<br />

entwickelt. DUPLEXplus<br />

heißt das Zauberwort. In der Produktbroschüre<br />

verspricht der Hersteller<br />

aus Bempflingen bis zu 30<br />

Prozent Kraftstoffersparnis durch<br />

eine neu entwickelte Motorensteuerung,<br />

die bei allen Stromerzeugern<br />

serienmäßig verbaut wird. Durch<br />

NEUHEITEN<br />

Ein neues „Gewicht“ <strong>im</strong> schweren Segment<br />

JCB erweitert sein Raupenbagger-Programm um den 36-Tonner JS 360<br />

aus den schweren Kehrmaschinenbaureihen<br />

• Kompakter Anbau am Trägergerät<br />

(Schwerpunkt sehr nahe am Fahrzeug),<br />

• Funktionales und stabiles Anbaugerät,<br />

• Antrieb sowohl hydraulisch als<br />

auch mechanisch möglich,<br />

• Neu: hydraulischer Steuerblock<br />

bei hydraulischem Antrieb +<br />

Schmutzsammelwanne,<br />

• Großvolumige Schmutzsammelwanne<br />

mit hydraulischer Entleerung<br />

<strong>im</strong> Dual-System,<br />

• Seitenkehrbesen (Durchmesser<br />

600 mm), Anbau links und/oder<br />

rechts möglich,<br />

• Wassersprüheinrichtung mit 200<br />

ltr. Wassertank,<br />

Die bema Kommunal 600 Dual<br />

ist in den Arbeitsbreiten 1850, 2050<br />

und 2300 Mill<strong>im</strong>eter verfügbar.<br />

Neu entwickelt wurde auch ein<br />

Fronthubsystem zum Anbau von<br />

bema-Produkten sowie auch anderer<br />

Anbaugeräte an Fahrzeuge<br />

mit vorhandener Universal-Winterdienstplatte,<br />

wie sie bei Un<strong>im</strong>og<br />

und anderen mittelschweren Kommunalfahrzeugen<br />

zum Einsatz<br />

kommt. Es handelt sich dabei um<br />

eine Vertikalaushebung mit entsprechendem<br />

Kuppeldreieck (z. B.<br />

Standard: Größe 1N).<br />

bema GmbH Maschinenfabrik auf<br />

der demopark: Stand D-449.<br />

<strong>Der</strong> JS 360 ist prädestiniert für Schwerlasteinsätze bei Abbrucharbeiten, in der Gewinnungs-,<br />

Tiefbauindustrie und <strong>im</strong> Straßenbau<br />

Drehzahl für die jeweiligen Arbeiten<br />

genau auswählen kann.<br />

Angesichts massiv gestiegener<br />

Kraftstoffpreise sorgt die Betriebsart<br />

Economy bei normaler und leichter<br />

Bodenbeschaffenheit für min<strong>im</strong>alen<br />

Kraftstoffverbrauch. Dies geschieht<br />

durch Senkung der Motordrehzahl<br />

sowie die Reduzierung von Hydraulikdruck<br />

und -fördermenge.<br />

Hoher Hydraulikdurchfluss und<br />

-druck sorgen zudem für max<strong>im</strong>ale<br />

Grabkraft an Löffelstiel und<br />

Löffel sowie höhere Zugleistung.<br />

Die max<strong>im</strong>ale Löffelstiel-Reißkraft<br />

beträgt 245 kN, während die maxi-<br />

Mobile Stromerzeuger ESE 1306 DUPLEX von<br />

Endress.<br />

Fotos (2): Credia GmbH<br />

die ECOtronic sollen außerdem die<br />

Schall- und Emissionswerte erheblich<br />

gesenkt und somit die Umwelt<br />

deutlich entlastet werden.<br />

Die Funktionsweise der ECOtronic<br />

ist angepasst auf die Bedürfnisse<br />

von Handwerkern und<br />

Baustellenbetreibern.<br />

Denn die<br />

meiste Zeit läuft<br />

ein Stromerzeuger<br />

<strong>im</strong> Leerlauf,<br />

ohne dass wirklich<br />

Energie von<br />

ihm benötigt<br />

wird. Rund 70<br />

Foto: Endress Elektrogerätebau<br />

Prozent der täglichen<br />

Arbeitszeit<br />

werden Aggregate<br />

durch unnötigen<br />

Standby-<br />

Betrieb <strong>im</strong> vollen Drehzahlbereich<br />

betrieben. Dadurch entstehen hohe<br />

Kraftstoffkosten und Verschleiß.<br />

Durch die ECOtronic wird in dieser<br />

Zeit der Standby-Betrieb auf eine<br />

deutlich geringere Drehzahl reduziert,<br />

was zu den bereits genannten<br />

Effekten führt. Eine Beispielrechnung<br />

zeigt, dass die Investition für<br />

gig vom Sitz verstellen. Außerdem<br />

bietet der JS 360 für max<strong>im</strong>ale Produktivität<br />

eine hochpräzise Steuerung<br />

sowie perfekt aufeinander<br />

abgest<strong>im</strong>mte Arbeitsgeschwindigkeiten<br />

am Ausleger und Löffelstiel.<br />

Dazu die serienmäßige Ausleger-<br />

Schwenkwerk-Vorrangschaltung für<br />

eine schnellere Lkw-Beladung.<br />

Großartige Lösungen auch be<strong>im</strong><br />

Wartungszugang: Das Klettern auf<br />

den Oberwagen entfällt. So reduziert<br />

die komplette<br />

Wartung<br />

vom Boden aus<br />

Stillstandszeit<br />

und erhöht auch<br />

die Sicherheit<br />

der Servicetechniker.<br />

Dann<br />

die aufklappbare<br />

Motorschutz-<br />

platte, die den<br />

Zugang zur<br />

Ölwanne erleichtert.<br />

Dazu<br />

eine Ablassleitung<br />

mit Schnellkupplung<br />

für die Motoröl- und<br />

Dieseltank-Entleerungsstopfen.<br />

Alle Trittstufen und oberen Abdeckungen<br />

sind zudem mit rutschsicheren,<br />

robusten Platten versehen.<br />

Zu den Komponenten des AMS<br />

gehört eine Digitalanzeige, über<br />

die der Motorölstand sowie der Zustand<br />

der Motoröl- und Kraftstoff-<br />

<strong>Der</strong> neue Bodenstampfer „CDR 60“. Die neue Rüttelplatte „CDC 90 HY“.<br />

Neue Generation mobiler Stromerzeuger<br />

30 Prozent Kraftstoffersparnis – weniger Lärm und Emissionen<br />

ein 13 kVA-Stromaggregat bereits<br />

nach drei Jahren durch die Einsparung<br />

alleine an Kraftstoffkosten<br />

amortisiert werden kann.<br />

Zusätzlich werden auf DUPLEXplus-Stromerzeugern<br />

hochwertige<br />

Industriemotoren von Robin-Subaru<br />

eingesetzt, die mit einer überarbeiteten<br />

OHC-Technologie besonders<br />

sparsam und umweltfreundlich<br />

arbeiten. Durch eine verbesserte<br />

Brennkammer werden unverbrannte<br />

Spritrückstände auf ein Min<strong>im</strong>um<br />

reduziert. Ein Antriebssystem mit<br />

selbstschmierender Kette ersetzt den<br />

allseits bekannten Kunststoffriemen<br />

bei anderen Motorenherstellern und<br />

sorgt somit für einen absolut perfekten<br />

und langlebigen Lauf. Auf<br />

dieses System verspricht der Hersteller<br />

36 Monate Garantie. Doch nicht<br />

Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

filter bequem von der Kabine aus<br />

überwacht werden kann. Natürlich<br />

steht auch be<strong>im</strong> JS 360 der Fahrer<br />

<strong>im</strong> Mittelpunkt: Ein komfortabler,<br />

in alle Richtungen verstellbarer<br />

und selbstverständlich gefederter<br />

Fahrersitz mit hochgezogener Rückenlehne<br />

sowie eine Kl<strong>im</strong>aautomatik<br />

– beides serienmäßig – erlauben<br />

ein langes, ermüdungsfreies<br />

Arbeiten. Ein wichtiges Kriterium<br />

für erhöhten Komfort: sämtliche<br />

Bedienelemente<br />

sind innerhalb<br />

von 180 Grad<br />

ergonomisch<br />

um den Bediener<br />

angeordnet.<br />

Er erreicht sie<br />

also, ohne sich<br />

umdrehen zu<br />

müssen. Auch<br />

die breite Tür<br />

wird jeder Fahrer<br />

schätzen:<br />

Einfacher Einstieg<br />

in eine<br />

Kabine, deren<br />

ebener Boden sich besonders einfach<br />

reinigen lässt. Darüber hinaus<br />

ist ein beheizbarer Sitz als Zusatzoption<br />

erhältlich. Es tut sich was <strong>im</strong><br />

schweren Segment. Auch in Krisenzeiten.<br />

Und der JS 360 dürfte vom<br />

„neuen Gewicht“ bald zum gut bekannten<br />

Gesicht auf der Baustelle<br />

mutieren. Burkhard Talebitari<br />

Leistungsstark, umweltfreundlich und kinderleicht zu bedienen<br />

Homberg/Efze. Die Credia<br />

GmbH, mit Sitz in in Homberg/<br />

Efze, hat sich auf Stromgeneratoren,<br />

Hebe- und Verdichtungstechnik<br />

spezialisiert und verfügt über einen<br />

europaweiten Vertrieb. Pünktlich<br />

zum <strong>Sommer</strong> startet der Hersteller<br />

mit zahlreichen neuen Produkten<br />

durch. Zu den Neuheiten zählen<br />

unter anderem der Bodenstampfer<br />

„CDR 60“ und die Rüttelplatte des<br />

Typs „CDC 90 HY.<br />

• „CDR 60“: <strong>Der</strong> neue Bodenstampfer<br />

„CDR 60“ ist der kleine<br />

Bruder des erfolgreich auf den<br />

Markt eingeführten „CDR 73“ (73<br />

kg und 4-Takt-Subaru-Robin-Motor).<br />

Dank der sehr guten Handlichkeit<br />

und des leichten Gewichtes<br />

(60 kg) kann man mit dem „CDR<br />

60“ auf engstem Raum, in schmalen<br />

Gräben und an Hauswänden<br />

arbeiten. <strong>Der</strong> integrierte Honda<br />

GX 100/4-Takt Motor des „CDR<br />

60“ ist umweltfreundlich, leise und<br />

male Löffel-Ausbrechkraft von 268<br />

kN führende Wettbewerbermodelle<br />

um bis zu 20 Prozent übertrifft. Aus<br />

der herausragenden Kraft, präzisen<br />

Steuerbarkeit und umfangreichen<br />

Löffelstielauswahl ergibt sich eine<br />

Maschine, die ein extrem exaktes<br />

Arbeiten erlaubt – perfekt für eine<br />

Vielzahl von Einsatzzwecken.<br />

Intuitive und einfache Nutzung<br />

der Bedienelemente sind heute Standard.<br />

Trotzdem bestechen nicht nur<br />

die Servohebel für Baggerausleger<br />

und Löffelstiel durch ihren Bedienkomfort.<br />

Nach ISO-EURO-Norm<br />

lassen sie sich individuell, unabhän-<br />

Fotos (2):Talebitari<br />

John O’Connor, Heavy Products Operations<br />

Director <strong>im</strong> neuen Werk am Stammsitz<br />

Uttoxeter, bei der Präsentation des neuen JS<br />

360 vor Fachjournalisten.<br />

Bodenstampfer „CDR 60“ und Rüttelplatte „CDC 90 HY“ von Credia<br />

sorgt für äußerste Leistungsstärke.<br />

Die Griffrollen und der Ladegriff<br />

erleichtern das den Transport des<br />

„CDR 60“ sehr. Dessen Verarbeitung<br />

ist ausgezeichnet – verwendet<br />

wurden hochwertige Materialien.<br />

Im Ergebnis arbeitet der „CDR<br />

60“ – wie auch der „CDR 73“ - wie<br />

von Geisterhand. Beide Maschinen<br />

bleiben auf jedem Untergrund<br />

während des Stampfens stehen und<br />

halten die Balance.<br />

• „CDC 90 HY“: Die neue Rüttelplatte<br />

„CDC 90 HY“ (80 kg) ist<br />

die derzeit kleinste hydraulische<br />

Rüttelplatte auf dem Markt und<br />

quasi die „kleine Schwester“ der<br />

erfolgreich laufenden „CDC 160<br />

HY“.<br />

Sehr gute Verarbeitung, ein hydraulischer<br />

Vor- und Rücklauf und<br />

der kraftvolle Honda GX 160-Motor<br />

ermöglichen mit der „CDC 90<br />

HY“ ein präzises Verdichten auf<br />

jedem Belag. Das Arbeiten mit der<br />

Maschine, die extrem steigfähig ist,<br />

ist kinderleicht. Die „CDC 90 HY“<br />

zeichnet sich besonders durch den<br />

neuen Steuergriff aus, der nicht nur<br />

an die Maschine geklappt werden<br />

kann, sondern auch in der Höhe<br />

halbiert zusammenklappbar ist, so<br />

dass die Maschine in jeden Pkw<br />

verstaut werden kann.<br />

Serienmäßig wird die Rüttelplatte<br />

mit einem herausklappbaren<br />

Kranhaken und Transporträdern<br />

ausgeliefert. Erhältlich ist auch eine<br />

Vulkollan-Matte, die das Arbeiten<br />

auf Natursteinpflaster und anderen<br />

Steinbelegen opt<strong>im</strong>al ermöglicht.<br />

nur durch Technologie punktet die<br />

neue Stromerzeuger-Generation.<br />

Auch in punkto Design haben die<br />

Ingenieure ganze Arbeit geleistet.<br />

Mit neuen Materialien aus Temperatur-<br />

und UV-beständigen Verbundmaterialien<br />

zeigt Endress, dass<br />

sich die harten Anforderungen einer<br />

Baustelle wunderbar mit fortschrittlichem<br />

Design vereinen lassen. Das<br />

wirkt sich auch positiv aufs Gewicht<br />

aus – bis zu 25 Prozent leichter sind<br />

die neuen Stromerzeuger. Die seit<br />

Jahren bewährte DUPLEX-Technologie<br />

mit IP54-Generatoren wird<br />

auch in der neuen Serie weiter verwendet.<br />

So muss auf die allseits bekannten<br />

Eigenschaften wie 4-facher<br />

Anlaufstrom und elektronisch geregelte<br />

Ausgangsspannung und Frequenz<br />

nicht verzichtet werden.


JUNI 2009 WWW.DER-BAU-UNTERNEHMER.DE<br />

17<br />

KSD-Citykrane in<br />

der Serien<strong>pro</strong>duktion<br />

Alle Tests erfolgreich absolviert<br />

Zweibrücken. Die ersten KSD-<br />

Citykrane der neuesten Generation<br />

sind inzwischen auf verschiedenen<br />

Baustellen <strong>im</strong> Einsatz. Nachdem der<br />

Zweibrücker Kranhersteller KSD<br />

Kransysteme GmbH <strong>im</strong> September<br />

2008 den Prototyp der neuen<br />

Citykran-Generation vorgestellte,<br />

konnten nach erfolgreicher Er<strong>pro</strong>bung<br />

<strong>im</strong> Werk, die ersten CKK 4515<br />

ausgeliefert werden. Bereits ab Dezember<br />

2008 lief der Prototyp störungsfrei<br />

<strong>im</strong> Baustelleneinsatz in<br />

Heidelberg. Be<strong>im</strong> neuen CKK 4515<br />

handelt es sich um einen echten<br />

Schnellmontagekran der Untendreherklasse,<br />

dessen Silhouette einem<br />

mittleren Oberdreh –Kran ähnelt.<br />

Beeindruckend ist es, wie sich die<br />

über 100-Meter-Stahlbaukonstruktion<br />

mit eigenem Antrieb zu einem<br />

Kran der 80-m/t-Klasse entfalten.<br />

Besonderen Zuspruch erhält die<br />

LEISTUNGSDATEN DES CKK 4515:<br />

Max. Ausladung: 45m/1,5 t<br />

Max. Traglast: 6 t<br />

Hakenhöhe: 20/28/36 m<br />

Drehradius: 1,65 m in der Standfläche<br />

Ballastierung:<br />

24,0 t Zentralballast auf der Drehbühne;<br />

4,8 t Gegenballast auf dem Gegenausleger<br />

Spindelmaß: 4,2 x 4,2 m<br />

Transport:<br />

<strong>Der</strong> kompl. Kran mit 45 Meter Auslandung<br />

und 36 meter Hakenhöhe wird als eine Einheit<br />

transportiert.<br />

Waldlaubershe<strong>im</strong>. Neues bei<br />

Wilbert. <strong>Der</strong> Wippkran WT1905L<br />

e.tronic. Ein Kran der Extra-Klasse<br />

aus dem Traditionshaus Wilbert,<br />

der auf der Grundlage von mehr<br />

als zwei Jahrzehnten Erfahrung <strong>im</strong><br />

Mietkransektor und in enger Absprache<br />

mit den Anwendern entstand.<br />

Im gerade einmal vor acht<br />

Monaten eröffneten neuen Wilbert<br />

Turmdrehkranwerk präsentiert sich<br />

nun das erste Mitglied aus der Familie<br />

der Wilbert „Heavy-Lifter“ auf<br />

dem firmeneigenen Testgelände.<br />

Schon die Leistungseckdaten<br />

sind <strong>im</strong> europäischen Vergleich beeindruckend.<br />

Die Max<strong>im</strong>altragkraft<br />

bei 25 Metern Ausladung beträgt 80<br />

Tonnen. Bei 78 Metern Ausladung<br />

stehen <strong>im</strong>mer <strong>noch</strong> beachtliche 19<br />

Tonnen Tragkraft zur Verfügung.<br />

Im Vergleich bietet der WT1905L<br />

e.tronic <strong>im</strong> entscheidenden mittleren<br />

und großen Ausladungsbereich<br />

somit mehr als 50 Prozent höhere<br />

Traglastwerte. Mit dem 140 kW<br />

Hubwerk können 32 Tonnen mit<br />

einer Max<strong>im</strong>algeschwindigkeit von<br />

185m/min zweisträngig bis auf 915<br />

Metern Hakenhöhe gehoben werden.<br />

Je nach verwendetem Turmsystem<br />

und Auslegerlänge lassen<br />

sich 70 bis 140 Meter freistehende<br />

Turmhöhen realisieren.<br />

KRANTECHNIK<br />

Tatsache, dass Turm und Auslegerverriegelung<br />

ferngesteuert betätigt<br />

werden. Nach allen bestandenen<br />

Prüfungen wurde die Serien<strong>pro</strong>duktion<br />

des neuen CKK 4515 aufgenommen.<br />

Die ersten Krane werden<br />

seit Januar 2009 ausgeliefert.<br />

Konstruktionsleiter Günther<br />

Rieger erklärt: „Wir haben bei der<br />

Konstruktion des CKK 4515 streng<br />

auf die Sicherheit des Montagepersonals<br />

und auf große Montagefreundlichkeit<br />

geachtet.“ Geschäftsführer<br />

Kurt Rücker: „Das System,<br />

den Kran mit einer dritten Säule,<br />

die über den Turm gezogen wird,<br />

zu klettern, ist eine echte KSD-Entwicklung<br />

und patenrechtlich geschü<br />

tzt.“Vertriebsleiter Frank Bernhard:<br />

„Wir sehen den Einsatz des CKK<br />

4515 auch <strong>im</strong> innerstädtischen Bereich,<br />

da er den Einsatz eines Mobilkranes<br />

für die Obendrehermontage<br />

überflüssig macht. Bereits nach<br />

rund zwei Stunden können die zwei<br />

Transportfahrzeuge die Baustelle<br />

verlassen. Den Rest macht der CKK<br />

4515 allein.“<br />

Zeitgleich mit dem CKK 4515<br />

bringen die Zweibrücken Kranbauer<br />

einen weiteren 45-Meter-<br />

Kran auf den Markt, den TK 4512.<br />

Es handelt sich hierbei um einen<br />

Schnellmontagekran in herkömmlicher<br />

Bauweise mit Gegenballast<br />

auf der Drehbühne. <strong>Der</strong> TK 4512 ist<br />

die konsequente Weiterentwicklung<br />

des überaus erfolgreichen TK 4310. Turm und Auslegerverriegelung des neuen CKK 4515 werden ferngesteuert betätigt.<br />

Eine neue D<strong>im</strong>ension für den Ultra-Hochbau und Industriebau<br />

Im Interesse max<strong>im</strong>aler Zuverlässigkeit<br />

, Transport,- und Montageökonomie<br />

verwendet Wilbert<br />

ausschließlich Zukaufteile<br />

renommierter Hersteller, wie zum<br />

Beispiel Flender-Getriebe, Rothe<br />

Erde-Drehkranz und Siemens Steuerungstechnik.<br />

Wilbert-typisch<br />

opt<strong>im</strong>ierte Transportabmessungen<br />

und Bauteilgewichte, sowie ein<br />

schlüssiges Montagekonzept erlauben<br />

eine für Wippkrane in der<br />

2000mt-Leistungsklasse opt<strong>im</strong>ale<br />

Wirtschaftlichkeit bei der Kranumsetzung.<br />

Die Transportbreite von<br />

3,43 Meter wird be<strong>im</strong> montagefreundlichenMonoblockturmsystem<br />

nicht überschritten. Am Auslegerkopfstück<br />

ist der Rollensatz<br />

zur Reduktion der Transporthöhe<br />

abbolzbar. Alle Auslegerbolzen verbleiben<br />

für den Transport in Hülsen,<br />

die in Höhe der Einbolzstellen<br />

angeordnet sind. Eine in der Turmspitze<br />

integrierte Hilfswinde erleichtert<br />

unter anderem die Verbindung<br />

der fliegenden Traverse mit<br />

den Abspannstangen des Auslegers.<br />

Die Übernahme der be<strong>im</strong> Wilbert<br />

WT205 e.tronic bewährten Rollenbock-Bauweise<br />

beschleunigt die<br />

Montage, da das Wippseil <strong>im</strong> eingescherten<br />

Zustand transportiert<br />

wird. Je nach Montagebedingungen<br />

können die Hauptbaugruppen des<br />

WT1905L e.tronic auf etwa15 Tonnen<br />

begrenzt werden.<br />

Praxisnähe auch in den passiven<br />

und aktiven Sicherheitseinrichtungen<br />

für Montage und Betrieb<br />

des Großkrans. Alle Baugruppen<br />

sind durch Aufstiege und Podeste<br />

bereits während der Montage gut<br />

erreichbar. Durch Ausleger geführte<br />

Hubseile, wobei Stütz- und Umlenkrollen<br />

von großzügig bemessenen<br />

Podesten und Plattformen zugänglich<br />

sind. Dazu ein serienmäßig an<br />

beiden Innenseiten mit Laufstegen<br />

versehener Ausleger.<br />

Im Betrieb bieten zwei Lasterfassungssysteme<br />

erstmalig den doppelten<br />

Schutz gegen Überschreitung<br />

Foto: KSD<br />

Wilbert eröffnet mit WT1905L e.tronic seine „Heavy-Lifter“ Baureihe<br />

des zulässigen Höchstmoments. Serienmäßig<br />

ist das Einziehwerk mit<br />

vier Sekundärbremsen ausgeführt.<br />

Für die Hubwinde besteht optional<br />

die Möglichkeit des Einbaus einer<br />

zusätzlichen Scheibenbremse. Wie<br />

bei Wilbert e.tronic Kranen schon<br />

selbstverständlich, sind alle Antriebe<br />

frequenzumrichter-gesteuert<br />

und ermöglichen daher eine stufenlose<br />

Anpassung der Arbeitsgeschwindigkeit.<br />

Das Herzstück der Steuerung ist<br />

in einem großzügig ausgelegten,<br />

begehbaren, voll kl<strong>im</strong>atisierten 6-<br />

Meter-Container unterhalb der<br />

Drehbühne staub- und witterungsgeschützt<br />

untergebracht. Steckbar<br />

ausgeführte elektrische Leitungen<br />

schaffen eine montagefreundliche<br />

Verbindung zu den Antriebseinheiten<br />

und der ergonomisch gestalteten,<br />

mit Kl<strong>im</strong>aanlage ausgerüsteten<br />

Krankabine (Optional<br />

Großraumkabine mit WC und Ruhezone).<br />

Innovative Bewegung<br />

des Gegengewichts<br />

Charakteristisch für die Wilbert<br />

„Heavy-Lifter“ Baureihe ist der<br />

„Pendelballast“, eine völlig neue<br />

Form der Ballastaufhängung <strong>im</strong><br />

Turmdrehkranbau. Dabei werden<br />

die Ballastplatten auf der Spitze stehend,<br />

an einem Ballastträgerbock,<br />

am Ende des Gegenauslegers aufgehängt.<br />

Über ein am Auslegerfuß<br />

umgelenktes Seil ist der je nach<br />

Ausführung 80 bis 145 Tonnen betragende<br />

Ballast mit dem Ausleger<br />

verbunden. Dadurch ergibt sich<br />

eine zwangsgeführte halbkreisförmige<br />

Bewegung des Ballasts bei der<br />

Auslegerverstellung.<br />

Bei Steilstellung wandert der<br />

Ballastschwerpunkt zur Turmmitte,<br />

bei Flachstellung des Auslegers<br />

nach hinten. Somit erreicht Wilbert<br />

eine erhebliche Entlastung<br />

des Turmsystems, die sich in der<br />

Reduktion der Eckdrücke und Erhöhung<br />

freistehender Turmhöhen<br />

Foto: Wilbert<br />

auszahlt. Zudem resultiert eine<br />

Kraftkomponente auf den Ausleger,<br />

die das Abwippen bei Wind<br />

von vorne erleichtert . Die Aufhängungsweise<br />

des Ballasts erlaubt in<br />

allen Stellungen eine gute Zugänglichkeit<br />

und vereinfachte Montage<br />

gegenüber bekannten beweglichen<br />

Ballastausführungen.<br />

Arbeits<strong>pro</strong>tokolle von Großkranen<br />

belegen, etwa 80 Prozent der Hübe<br />

sind leichte Lasten. Zur Umgehung<br />

zeitraubender Umscherarbeiten ist<br />

der WT1905L mit einer zusätzlichen<br />

Runnerwinde und Metern<br />

Montagespitze ausrüstbar. Dann<br />

können bei 83 Metern Max<strong>im</strong>alausladung<br />

<strong>noch</strong> 8 Tonnen gehoben<br />

werden, wobei die Geschwindigkeit<br />

<strong>Der</strong> Wippkran WT1905L e.tronic.<br />

bis zu einer Tonne 140m/min beträgt.<br />

Ein variables Hubwerksystem<br />

ermöglicht ein bislang <strong>im</strong> Turmdrehkranbau<br />

unerreichtes Seilspeichervermögen<br />

und garantiert die<br />

Beibehaltung hoher Tragkräfte in<br />

großer Höhe. Beispielsweise lassen<br />

sich 64t bis auf eine Hakenhöhe<br />

von 460 Metern heben, womit<br />

die Montage von Megastützen <strong>im</strong><br />

Hochhausbau erleichtert wird. Im<br />

Anlagenbau, speziell be<strong>im</strong> Kraftwerksbau,<br />

begründen Wilbert<br />

„Heavy-Lifter“-Krane durchaus<br />

eine neue Ära in der Großturmdrehkrantechnologie.<br />

<strong>Der</strong> Prototyp des WT 1905L<br />

e.tronic wird <strong>noch</strong> <strong>im</strong> Mai für den<br />

Bau der Blöcke D und E des Kraft-<br />

werks Westfalen/Hamm mit 90 Metern<br />

freistehender Turmhöhe und<br />

60 Metern Ausleger ausgeliefert.<br />

Auf der Wilbert-Händlertagung am<br />

4. April während des Testaufbaus<br />

vorgestellt, wurde ein WT1905L<br />

e.tronic spontan von einem Auslandskunden<br />

für eine Schiffswerft<br />

geordert. Für ein Kraftwerks<strong>pro</strong>jekt<br />

<strong>im</strong> benachbarten Ausland liegen<br />

bereits Bestellungen von fünf weiteren<br />

„Heavy-Liftern“ mit Endhakenhöhe<br />

von bis zu 190 Metern vor.<br />

Franz-Rudolf Wilbert sieht sich angesichts<br />

der bereits eingegangenen<br />

Anfragen und der guten Auftragslage<br />

darin bestärkt, seinen Kunde<br />

neue Wege be<strong>im</strong> Einsatz von Turmdrehkranen<br />

zu ermöglichen.


18<br />

Die Baustelle am Oosterdoks-Eiland in Amsterdam.<br />

Amsterdam. Hakenhöhen zwischen<br />

30 und 72 Meter und Ausladungen<br />

zwischen 37 und 61 Metern:<br />

Vier Liebherr-Großkrane des Typs<br />

630 EC-H 40 Litronic, eingesetzt an<br />

einem repräsentativen Projekt. Was<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts nur<br />

als Hauptbahnhof und Postzentrale<br />

entstand, entwickelt sich zu einem<br />

modernen Geschäfts- und Erho-<br />

1. Warum, wozu Prüflasten?<br />

Das Prüfen eines Kranes mit<br />

Prüflasten ist eine wichtige Teilaufgabe<br />

<strong>im</strong> Rahmen einer Gesamtprüfung.<br />

Nicht alle Dinge, die die<br />

Sicherheit eines Kranes betreffen,<br />

können durch Besichtigung ausreichend<br />

geprüft werden. Deshalb<br />

werden Prüflasten benötigt. Durch<br />

das Benutzen von Prüflasten kann/<br />

soll u.a. festgestellt werden, dass<br />

der Kran / die Krankonstruktion<br />

ausreichende Steifigkeit und ausreichende<br />

Stabilität und Standsicherheit<br />

besitzt. Ebenfalls kann das<br />

dynamische Verhalten eines Kranes<br />

beurteilt werden, z.B. die Wirksamkeit<br />

der Bremsen und das Maß<br />

der Nachlaufwege, ebenfalls auftretende<br />

Schwingungen, die Wirksamkeit<br />

der Überlastsicherungen<br />

und Begrenzungen. Ggf. können<br />

ungewollte Kranbewegungen durch<br />

nicht ordnungsgemäße Kranmontage<br />

oder mangelnde D<strong>im</strong>ensionierung<br />

festgestellt werden. Es ist<br />

nachzuweisen, dass ein Kran in der<br />

Lage ist, die Nenn- bzw. Prüflast zuverlässig<br />

und sicher zu heben, dass<br />

das Katz- bzw. Kranfahrwerk fähig<br />

ist, die Last horizontal zu bewegen<br />

und dass die Bremsen aller Antriebe<br />

die Lasten sicher zum Stillstand<br />

bringen und in ihrer Position<br />

halten. Außerdem werden bei den<br />

Prüfbelastungen die Eigenspannungen<br />

in den Bauteilen abgebaut.<br />

Durch die Prüfbelastung kann<br />

insbesondere festgestellt werden, ob<br />

die Zuleitungen und Sicherungen<br />

ausreichend d<strong>im</strong>ensioniert sind<br />

und es nicht zu unzulässigen Spannungsabfällen<br />

oder Sicherungs-<br />

Großeinsatz in Amsterdam<br />

Liebherr-Großkrane bei der Arbeit am Oosterdoks-Eiland<br />

lungszentrum – das Oosterdoks-<br />

Eiland in Amsterdam. Da die Baustellensituation<br />

hier sehr beengt ist,<br />

erfolgte die Montage der Baukrane<br />

auf Fundamentankern. Das Hauptbahnhofsgebäude<br />

und die Gleisanlagen<br />

dürfen aus Sicherheitsgründen<br />

nicht <strong>im</strong> Schwenkbereich des<br />

Krans liegen. Mit der Liebherr-<br />

Arbeitsbereichsbegrenzung (ABB)<br />

ausfällen kommt. Schließlich wird<br />

geprüft, ob bei Antrieben, die mit<br />

Temperaturüberwachungen ausgerüstet<br />

sind, die Überwachungsgeräte<br />

ansprechen. Bei Elektrokettenzügen<br />

mit Rutschkupplungen<br />

können bei fehlenden Rutschkraftprüfern<br />

mit besonderen Prüflasten<br />

nach Angaben der Hersteller die<br />

Einstellungen der Rutschkupplungen<br />

geprüft werden.<br />

2. Höhe der Prüflasten<br />

2.1 Prüfungen vor der ersten<br />

Inbetriebnahme<br />

a) Die Vorgaben der Kran- und Hebezeughersteller<br />

sind zu beachten.<br />

b) Die BGG 905 „Prüfung von<br />

Kranen“ verweist auf die EG-Maschinenrichtlinie.<br />

Wurden früher bei Abnahmen<br />

nach DIN 15030 Prüflasten mit<br />

1,25-facher Nennlast benutzt, so<br />

gilt heute der Abschnitt 4.1.2.3 des<br />

Anhangs I der Richtlinie 98/37/EG<br />

(ab 29.12.2009 die EG-Maschinenrichtlinie<br />

2006/42/EG) für statische<br />

und dynamische Prüfungen.<br />

Die auf der EG-Maschinenrichtlinie<br />

basierende prEN15011:2007<br />

schreibt folgende Werte vor:<br />

a) statische Prüfung mit 125 Prozent<br />

der Tragfähigkeit oder, falls sich ein<br />

höherer Wert ergibt, Hublast x ф2,<br />

(Faktor ф2 der in den Konstruktionsberechnungen<br />

in der Lastkombination<br />

A verwendet wurde).<br />

Krane mit handbetriebenen Hebezeugen<br />

müssen mit 150 Prozent der<br />

Tragfähigkeit belastet werden.<br />

b) dynamische Prüfung mit einer<br />

Belastung, die mindestens 110 Prozent<br />

der Tragfähigkeit entspricht.<br />

c) Für Krane mit kraftbetriebenen<br />

Hebezeugen gibt es eine alternative<br />

Prüfmethode, diese wird in Punkt<br />

6.3.2.4 der vorgenannten Norm näher<br />

beschrieben.<br />

2.2 Wiederkehrende Prüfungen<br />

Auch für wiederkehrende Prüfungen<br />

sind Prüflasten zwingend<br />

vorgeschrieben.<br />

a) Es sind die Prüfvorgaben der<br />

Kran- und Hebezeughersteller zu<br />

beachten.<br />

b) Die BGG 905 fordert in Pkt. 5.4.5<br />

Funktions- und Brems<strong>pro</strong>ben mit<br />

können diese Bereiche ausgespart<br />

werden. Dies ist über das elektronische<br />

Monitorsystem (EMS) der<br />

Litronic-Steuerung sehr einfach<br />

und schnell möglich. Im weiteren<br />

Verlauf sollen insgesamt bis zu sieben<br />

Liebherr-Baukrane eingesetzt<br />

werden, um neue Hotels, das Stedelijk-Museum,<br />

ein Konservatorium<br />

und viele Bürogebäude zu bauen.<br />

KRANTECHNIK<br />

Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

Auswirkungen von Prüfungen mit bzw. ohne Last bei Brücken-, Portal- und Schwenkkranen<br />

Von: Dipl.-Ing. Joach<strong>im</strong> Buhl, Kransachverständiger und Technischer Berater der Gütegemeinschaft Kranservice e. V.<br />

Last, wobei die Prüflast in der Nähe<br />

der höchstzulässigen Tragfähigkeit<br />

liegen muss.<br />

c) Besitzt ein Kran/ein Hebezeug<br />

eine Überlastsicherung, so ist diese<br />

auf Funktion zu prüfen. Zu diesem<br />

Zweck ist in der Regel ein Auslösewert<br />

von 110 Prozent der Tragfähigkeit<br />

einzuhalten.<br />

<strong>Der</strong> Unternehmer hat die wiederkehrenden<br />

Prüfungen gemäß BGV<br />

D6 § 26 und BGV D8 § 23 nach Bedarf,<br />

mind. jährlich durchführen zu<br />

lassen.<br />

d) Prüfungen der Rutschkupplungen<br />

mit besonderen Prüflasten<br />

nach Angaben der Hersteller<br />

3. Beschaffenheit/Auswahl der<br />

Prüflasten und Anschlagmittel<br />

Um die Prüfaufgaben erfüllen<br />

zu können, müssen Prüflasten frei<br />

bewegliche Lasten sein! Keinesfalls<br />

genügt es, eine Last nur teilweise<br />

anzuheben oder gegen einen Festpunkt/Anschlag<br />

zu ziehen! Weil<br />

die Prüflasten bewegt werden müssen,<br />

sollten sie möglichst kompakt<br />

ohne große horizontale Ausdehnung<br />

sein. Sonst besteht die Gefahr<br />

eines Anstoßens und in der Folge<br />

Beschädigungen. Sie sollten auch<br />

deshalb möglichst kompakt sein,<br />

damit Kranbahnen möglichst mit<br />

max. Radlasten abgefahren werden<br />

können. Prüflasten müssen sicher<br />

<strong>im</strong> Lasthaken angeschlagen sein.<br />

Ist ein Lasthaken zur Aufnahme<br />

der Last-aufnahmemittel zu klein,<br />

so empfiehlt sich die Verwendung<br />

eines Schäkels. Prüflasten sind auch<br />

so kompakt auszuwählen, dass die<br />

zulässigen Neigungswinkel der Anschlagmittel<br />

(Seile, Ketten, Bänder)<br />

nicht überschritten werden, die<br />

Prüflasten aber sicher transportiert<br />

werden können (ausreichende<br />

Tragfähigkeit). Anschlagmittel<br />

dürfen nicht zu lang sein, damit<br />

die Prüflasten auch über bauseitige<br />

Hindernisse hinweg transportiert<br />

werden können.<br />

Bei Bedarf sind Traversen zu<br />

benutzen. Prüflasten dürfen nicht<br />

während der Prüfung herunterfallen,<br />

auseinanderfallen oder instabil<br />

werden können. Die Anschlagmittel<br />

dürfen sich weder vom Lasthaken,<br />

<strong>noch</strong> die Prüflasten von den<br />

Foto: Liebherr<br />

Sechs Krane für das THW<br />

Fassi 235AXP-Krane der Fachgruppe Ölschadenbekämpfung übergeben<br />

Gründau. Insgesamt sechs neue<br />

Lkw mit Ladekranaufbau übernahmen<br />

die THW-Ortsverbände (Technisches<br />

Hilfswerk) Bremerhaven,<br />

Cuxhaven, Stralsund, Bad Doberan,<br />

Kiel und Hamburg-Mitte. Damit<br />

können die Helfer der Fachgruppe<br />

Ölschadenbekämpfung <strong>im</strong> Einsatzfall<br />

die eigene und die von den Küstenländern<br />

zur Verfügung gestellte<br />

Ausstattung schnell an den Einsatzort<br />

bringen. Bei den auf Fahrzeugen<br />

der Firma Freytag Karosseriebau<br />

aufgebauten Kranen handelt es sich<br />

um den Typ F 235AXP, einem Ladekran<br />

der neuesten Evolutions-<br />

Baureihe von Fassi. Jeder Kran hat<br />

einen 4fach hydraulischen Ausschub,<br />

ist mit Funkfernsteuerung,<br />

einer Seilwinde und zusätzlichen<br />

Hydraulikleitungen für Anbauteile<br />

ausgestattet.<br />

Evolution ist die Top-Produktreihe<br />

von Fassi. Sie vereint die fortgeschrittensten<br />

Lösungen <strong>im</strong> Bereich<br />

LKW-Ladekrane in sich. Herz der<br />

Gruppe sind die elektronischen<br />

Evolution Systeme: Kontrolleinheit,<br />

digitaler Steuerblock, Funkfernsteuerung,<br />

Bewegungskontrolle ADC,<br />

untereinander durch CANBUS-<br />

Übertragungs<strong>pro</strong>tokoll verbunden<br />

und durch das Hauptverwaltungssystem<br />

IMC (Integral Machine<br />

Control) koordiniert. Diese Systeme,<br />

verbunden mit einer opt<strong>im</strong>alen<br />

Synergie zwischen doppeltem Kniehebelsystem<br />

und der ProLink-<br />

Funktion, ermöglichen außergewöhnliche<br />

Geschwindigkeits- und<br />

Kraftleistungen des Krans bei max<strong>im</strong>aler<br />

Sicherheit. Das Fundament<br />

und das Ritzel der Kransäule sind<br />

Anschlagmitteln ungewollt lösen.<br />

Wo bekommen wir nur unsere<br />

Prüflast(en) her?! Prüflasten<br />

müssen keine geeichten Gewichte<br />

sein; sie sollten aber kontrolliert,<br />

vorzugsweise gewogen werden.<br />

Zumeist kann der Kranlieferant<br />

Empfehlungen für die Beschaffung<br />

der Prüfgewichte geben. Dazu gehören<br />

vor allem Kranservicefirmen<br />

mit einem gut sortierten Vorrat an<br />

diversen aufeinander abgest<strong>im</strong>mten<br />

Prüfgewichten. Vor allem bei<br />

kleineren Tragfähigkeiten können<br />

vorteilhaft Paletten/Kästen/ Behälter<br />

mit Gewichten genutzt werden.<br />

Bei mittleren Tragfähigkeiten kommen<br />

Container aller Art in Frage,<br />

z.B. Schrottcontainer, ferner Gegengewichte<br />

(Ballastgewichte) von Mobilkranen<br />

oder Turmdrehkranen.<br />

Vorteilhaft sind Prüfgewichte aus<br />

Beton oder gegossene Prüfgewichte<br />

mit integrierten Anschlagpunkten.<br />

Auf Grund ihrer Länge sind Rohre,<br />

Träger, Profile oder Bündel davon<br />

weniger gut als Prüflasten geeignet.<br />

Bei größeren Tragfähigkeiten<br />

können Kokillen oder massive Walzen<br />

als Gewichte genutzt werden.<br />

In der Regel sind die Betreiber von<br />

Kranen mit hohen Tragfähigkeiten<br />

geübt in der Beschaffung von<br />

Prüflasten. In Sonderfällen kann<br />

bei hohen Tragfähigkeiten- in Abst<strong>im</strong>mung<br />

mit der zuständigen BG<br />

- die wiederkehrende Prüfung mit<br />

einer zu transportierenden hohen<br />

Last durchgeführt werden.<br />

4.Durchführung der Prüfung<br />

Bei neu errichteten Hallen ist es<br />

empfehlenswert, die Krane sofort<br />

zu installieren und vor der Halleneinrichtung<br />

mit Maschinen und<br />

Anlagen die Krane prüfen zu lassen,<br />

da die Prüfung mit Prüflasten dann<br />

<strong>pro</strong>blemlos erfolgen kann. Dies hat<br />

für den Unternehmer den Zusatzvorteil,<br />

dass die Prüfung ohne Störung<br />

der Produktion durchführbar<br />

ist und diese geprüften Krane dann<br />

gleich auch zur Einrichtung der<br />

Halle nutzbar sind.<br />

Die Durchführung der Prüfung erstreckt<br />

sich auf<br />

4.1 Funktionsprüfungen ohne<br />

Prüflast<br />

4.2 Statische Prüfungen<br />

Die Kranfunksteuerung hat zusätzlich ein<br />

großes analog anzeigendes Display.<br />

in Stahlguss ausgeführt und sorgen<br />

für eine ideale Verteilung der Beanspruchung.<br />

Fehlende Schweißnähte<br />

verleihen dem Kran ausgezeichnete<br />

Eigenschaften bei der Lebensdauer.<br />

Ein leistungsstarkes Zahnstangenschwenkwerk<br />

mit selbstzentrierender<br />

Führung aus Gusseisen<br />

gewährleistet ein permanentes und<br />

Bei der Fahrzeugübergabe führte Ladekranhersteller Fassi eine Einweisung durch.<br />

Statische Prüfungen sind möglichst<br />

bodennah auszuführen. Die<br />

Mindestprüfzeit in jeder kritischen<br />

Stellung beträgt 10 Minuten.<br />

4.3 Dynamische Prüfungen<br />

• sind für den gesamten Bewegungsablauf<br />

für die vorgesehene<br />

best<strong>im</strong>mungsgemäße Verwendung<br />

auch mit kombinierten Bewegungen<br />

durchzuführen.<br />

• Während der Prüfung ist der<br />

Kran fortlaufend zu beobachten,<br />

die Funktionen der Bremsen und<br />

der reibungslose Betrieb müssen<br />

erfolgreich sein. Falls eine Überlastsicherung<br />

vorhanden ist, ist die<br />

Wirksamkeit der Überlastsicherung<br />

zu prüfen, ebenfalls die der Begrenzungs-<br />

und Anzeigegeräte. Bei oder<br />

nach der Prüfung darf kein Schaden<br />

an den Antrieben oder Tragwerken<br />

entstanden sein.<br />

4.4 Bei der Prüfung einer<br />

Rutschkupplung mit besonderer<br />

Prüflast (nur bei wiederkehrenden<br />

Prüfungen, sofern kein Rutschkraftprüfgerät<br />

verfügbar ist), ist<br />

die Position des Hebezeuges so zu<br />

wählen, dass eine Überlastung des<br />

Krantragwerkes ausgeschlossen ist.<br />

Weiter ist unbedingt zu beachten,<br />

dass – wegen des dynamischen Verhaltens<br />

– die besonderen Prüflasten<br />

nicht identisch mit den Werten für<br />

die Rutschkraftprüfgeräte sind!<br />

Die Ergebnisse der Prüfung sind<br />

zu dokumentieren. Dazu gehört<br />

auch, das Gewicht der verwendeten<br />

Prüflasten zu dokumentieren.<br />

Stehen bei einer Kranprüfung<br />

vor der ersten Inbetriebnahme oder<br />

bei wiederkehrenden Prüfungen<br />

keine Prüflast(en) zur Verfügung,<br />

so ist die Prüfung <strong>noch</strong> nicht abgeschlossen!<br />

Eine Prüfplakette darf in<br />

einem solchen Fall nicht am Kran<br />

angebracht werden.<br />

Zusammenfassung:<br />

Prüfbelastungen sind bei Kranprüfungen<br />

unverzichtbar. Lastprüfungen<br />

können nicht durch andere<br />

Verfahren ersetzt werden. Das<br />

statische und dynamische Kranverhalten,<br />

vor allem der Antriebe,<br />

Bremsen, Tragwerke und der Energiezufuhr<br />

zeigt sich nur bei geeigneten<br />

Prüfbelastungen. Diese<br />

sind nötig, damit die einwandfreie<br />

Fotos (2): Fassi Ladekrane GmbH<br />

gleichmäßiges Ineinandergreifen<br />

von Ritzel und Zahnstange und<br />

verhindert den Verschleiß der Verzahnung.<br />

Die Gleitstücke in den<br />

Ausschüben werden unter Druck<br />

montiert, um das senkrechte und<br />

seitliche Spiel zu verringern.<br />

Die <strong>im</strong> Ausstattungsumfang der<br />

THW-Fahrzeuge enthaltene Palettengabel<br />

ist mit einem hydraulisch<br />

einstellbaren Schwerpunktausgleich<br />

ausgestattet. Dies erleichtert den<br />

Umschlag von auf Paletten bereitstehenden<br />

Modulen und Aggregaten<br />

des THW <strong>im</strong> Einsatz.<br />

Eine elektrisch betriebene<br />

Nothydraulikpumpe erlaubt bei<br />

Ausfall des Fahrzeug-Dieselmotors<br />

Ladekran und Abstützung in Fahrstellung<br />

zu bringen. Die Bypassfunktion<br />

kann schnell und einfach<br />

geschaltet werden.<br />

Funktion und der arbeitssichere<br />

Zustand zuverlässig beurteilt werden<br />

können.<br />

Die Belastungsprüfungen entbinden<br />

den Prüfer nicht davon, alle<br />

anderen Prüfaufgaben mit großer<br />

Sorgfalt auszuführen. Für die ordnungsgemäße<br />

Durchführung von<br />

Kranprüfungen mit Last sind die<br />

Betreiber verantwortlich.<br />

Literaturverzeichnis:<br />

BGG 905 (früher ZH1/27), Prüfung<br />

von Kranen<br />

DIN 15030, Abnahmeprüfung<br />

von Krananlagen<br />

Maschinenrichtlinie 98/37/EG<br />

(ab 29.12.2009: 2006/42/EG)<br />

prEN15011:2007, Krane – Brücken-<br />

und Portalkrane<br />

BGV D6, UVV Krane<br />

BGV D8, UVV Winden, Hub-<br />

und Zuggeräte<br />

Besuchen Sie uns auf der demopark<br />

in Eisenach: Stand B-216.


Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

HEBEN & FÖRDERN<br />

„Die richtige Kranklasse für unsere Aufgaben“<br />

Firma Rust Dachwerk erwarb neuen Montagekran PK 40001 EL von Palfinger<br />

Ainring. Nicht nur <strong>im</strong> innerstädtischen<br />

Bereich bringt ein Lkw<br />

mit Montagekran gegenüber einem<br />

herkömmlichen Autokran entscheidende<br />

Vorteile. Teuere Mietkosten,<br />

genaue Terminabst<strong>im</strong>mung, schwierige<br />

Routenplanung, umfangreiche<br />

Verkehrssicherungen und Sondergenehmigungen<br />

entfallen ersatzlos.<br />

Kein Wunder, wenn <strong>im</strong>mer mehr<br />

Z<strong>im</strong>mereien, Dachdeckereien und<br />

Montagebetriebe auf Palfinger-<br />

Krane unterschiedlichster Bauart<br />

zurückgreifen. Vor allem die Baureihen<br />

EL und TK sind prädestiniert<br />

für schnelle Einsätze unter schwierigen<br />

Bedingungen.<br />

„Für uns ist der Kran eine reine<br />

Arbeitsmaschine, die Geld verdienen<br />

soll.“ Mit diesem Statement umreißt<br />

Matthias Rust, Geschäftsführer<br />

bei der Rust Dachwerk GmbH & Co.<br />

KG seine Gründe für den Erwerb<br />

eines neuen Palfinger PK 40001<br />

EL-Montagekrans mit drei hydraulischen<br />

Ausschüben, Fly Jib und Arbeitskorb.<br />

<strong>Der</strong> mittelständische Dachdecker-<br />

und Z<strong>im</strong>mereibetrieb mit seinen<br />

25 Mitarbeitern ist überregional<br />

<strong>im</strong> Raum Hamburg sowie in den<br />

Bundesländern Niedersachsen und<br />

Schleswig-Holstein tätig. „Die Entscheidung<br />

<strong>pro</strong> Palfinger war ganz<br />

einfach. Für uns sind die große Flexibilität,<br />

der hohe Knickpunkt und die<br />

<strong>im</strong> Vergleich zu anderen Herstellern<br />

hohe Hubkraft in gestrecktem Zustand<br />

mit die vordringlichsten Faktoren.<br />

Unmittelbar an der Kransäule<br />

heben alle Mitbewerber gut. Aber<br />

wenn es um die Ausladung geht, ist<br />

Palfinger mit Abstand erste Wahl.“<br />

Zusätzlich ist für Matthias Rust<br />

der Hubarbeitskorb ein wichtiges<br />

Arbeitsmittel. „Wir übernehmen<br />

zusätzlich viele Aufgaben <strong>im</strong> Mobilfunkbereich<br />

– vor allem Wartungsarbeiten<br />

an Antennen. Aber auch<br />

Fassadenarbeiten, das Reinigen von<br />

Dachrinnen bzw. deren Austausch<br />

gehören dazu. Da ist die extreme<br />

Reichweite ein entscheidender Faktor.<br />

Natürlich zählt auch der Anschaffungswert<br />

– und da ist Palfinger<br />

für uns der wirtschaftlichste Anbieter.“<br />

Warum ist gerade der hohe<br />

Knickpunkt kaufentscheidend? „Für<br />

uns ein wichtiges Thema, weil bei<br />

innerstädtischen Baumarbeiten der<br />

Kran auch über das Dach hinweg<br />

auf die Rückseite des Hauses Material<br />

liefern kann.“<br />

Betreut wird das Unternehmen<br />

aus Oststeinbek von Karl Heinz<br />

Oberfranz, dem zuständigen Palfinger-Gebietsverkaufsleiter:„Diese<br />

Spezialausführung mit Fly Jib<br />

(zweites Knicksystem) gibt es bisher<br />

nur zwe<strong>im</strong>al in Deutschland. Gerade<br />

hier auf dieser Baustelle ist der Fly<br />

Jib in Kombination mit dem überstreckbaren<br />

Knickarm d i e Lösung<br />

überhaupt.“<br />

Für den Fahrer und Kranbediener<br />

Ronny Dreißiger zählen neben<br />

der einfachen Handhabung per<br />

Fernbedienung vor allem das Endlosschwenkwerk<br />

sowie das aktive<br />

Für den Fahrer und Kranbediener Ronny Dreißiger zählen neben der einfachen Handhabung per<br />

Fernbedienung vor allem das Endlosschwenkwerk und das aktive Schwingungsdämpfungssystem<br />

AOS zu den wichtigsten Vorteilen.<br />

HafenCity Hamburg: Merlo Roto-Teleskop<br />

beweist Mobilkran-Qualitäten<br />

Foto: Palfinger<br />

Schwingungsdämpfungssystem<br />

AOS zu den wichtigsten Vorteilen.<br />

„Bei einer zu schnellen Bewegung<br />

schaukelt sich normalerweise das<br />

Transportgut auf. Mit diesem elektronischen<br />

Hilfsmittel passiert das<br />

nicht.“ Aber auch den zügigen Aufbau<br />

am Einsatzort, das „Überstrecken“<br />

und die serienmäßige Seilwinde<br />

findet er „…einfach gelungen“.<br />

„Meist arbeite ich so wie hier unmit-<br />

telbar an der Hauswand von 5- und<br />

6-stöckigen Gebäuden. Das klappt<br />

nur mit dem überstreckbaren Knickarm.<br />

Die Seilwinde ist dabei einfach<br />

ein Muss. Steil hoch und steil wieder<br />

runter ist da gefragt!“ <strong>Der</strong> Ladekran<br />

macht sich <strong>im</strong> eingefahrenen Zustand<br />

trotz Fly Jib „ziemlich klein“<br />

und ist direkt auf dem flachen Fahrerhaus<br />

abgelegt. Die gesetzlich<br />

geforderte Transporthöhe von 4,0<br />

Metern wird eingehalten. Zusätzlich<br />

bleibt auf der Pritsche genug Platz<br />

für Arbeitstische und –böcke, eine<br />

Schütte und eine Krangabel.<br />

<strong>Der</strong> Volvo FM verfügt über einen<br />

Radstand von nur 3,60 Meter.<br />

Er ist mit Automatik, einer Rückfahrkamera<br />

und einer weiteren<br />

lenkbaren Achse ausgestattet. „Für<br />

uns ist wichtig, dass sich der Fahrer<br />

auf seine eigentliche Aufgabe konzentrieren<br />

kann“, erläutert Matthias<br />

Rust. „Wir sind keine Spedition, wir<br />

wollen keine Baustoffe fahren, weil<br />

in dieser Sparte die Preise <strong>im</strong> Keller<br />

sind – wir schaffen das gelieferte<br />

Material hoch. Da in Hamburg die<br />

Dichte an solchen Montagekranen<br />

nicht sehr hoch ist, spricht sich<br />

diese Lösung sehr schnell bei den<br />

Kollegen herum. Wir sind also auch<br />

<strong>noch</strong> <strong>im</strong> Vermietgeschäft tätig. Mit<br />

dem PK 40001 EL haben wir genau<br />

die Kranklasse, die wir brauchen.<br />

Unser alter Kran war wesentlich<br />

kleiner. Im Vergleich dazu merkt<br />

man den höheren Komfort und den<br />

technischen Fortschritt schon sehr<br />

deutlich.“<br />

Maschine aus dem HKL-Mietpark be<strong>im</strong> Bau der Pfeilerbahn in der Hansestadt <strong>im</strong> Einsatz<br />

Hamburg. Seit kurzem hat die<br />

HafenCity eine neue Pfeilerbahn<br />

an der Versmannstraße. Auf dem<br />

1,7 Kilometer langen Bahnstück<br />

zwischen zwischen Oberhafen-<br />

brücke und Nordelbbrücke zum<br />

Hauptbahnhof rollen seit diesem<br />

Februar die Nah- und Fernverkehrzüge<br />

der Bahn. Die erhöht<br />

verlaufende Bahnstrecke entlang<br />

<strong>Der</strong> Merlo Roto aus dem HKL-Mietpark be<strong>im</strong> Bau der Pfeilerbahn in der HafenCity.<br />

der Versmannstraße war eines der<br />

Schlüssel<strong>pro</strong>jekte der Großbaustelle.<br />

Tag und Nacht arbeiteten<br />

die Spezialisten der ARGE Pfeilerbahn,<br />

die sich aus den Firmen<br />

Foto: Al<strong>im</strong>ak Hek<br />

Bauer Spezialtiefbau, Matthäi und<br />

Wittfeld zusammensetzt, um den<br />

eng gesteckten Zeitplan einzuhalten.<br />

Es mussten allein 2.800<br />

Pfahlgründungen durchgeführt<br />

werden. Be<strong>im</strong> Nachschub des dafür<br />

erforderlichen Materials – darunter<br />

auch rund 10,0 Meter lange<br />

Bewährungskörbe - setzte die<br />

Projektleitung einen Merlo Roto<br />

45.21 MCSS aus dem HKL-Mietpark<br />

ein. Jan Böttcher, Kundenberater<br />

bei HKL: „Die Anforderung<br />

war - eine mobile Hebemaschine,<br />

die gut in schwierigem Gelände<br />

klarkommt. Wir haben der<br />

Projektleitung den neuen Merlo<br />

Roto 45.21 MCSS mit zusätzlicher<br />

Kranwinde aus unserem Mietpark<br />

vorgeschlagen.“<br />

Von fast jedem Anwender<br />

leicht zu bedienen<br />

Die Teleskopmaschine erfüllte<br />

nicht nur die harten Kriterien der<br />

Auftraggeber. Sie ist leicht bedienbar<br />

und kann nach kurzer Einarbeitung<br />

von beinahe jedem Bediener<br />

eingesetzt werden. Mit unbegrenztem<br />

Oberwagenschwenkbereich,<br />

21 Metern Auslegerlänge und einer<br />

max<strong>im</strong>alen Hublast von 4,5 Tonnen<br />

entlud die Maschine alle eingehenden<br />

Materialen für die Pfahlgründungen.<br />

Damit übernahm der<br />

Merlo Roto Aufgaben, die sonst<br />

geländegängigen Mobilkranen vorbehalten<br />

sind.<br />

<strong>Der</strong> Teleskop sorgte dafür, dass<br />

der Fortschritt des Baus an der<br />

Pfeilerbahn stets gewährleistet<br />

war. Neben der Kranwinde stellte<br />

HKL weiteres Zubehör zum<br />

Einsatz zur Verfügung: unter anderem<br />

Lasthaken, Arbeitsbühne,<br />

Stapelgabel und Ladeschaufel. So<br />

konnten auch andere Aufgaben<br />

flexibel und wirtschaftlich gelöst<br />

werden.<br />

Foto: Gardemann<br />

Foto: Rothlehner Arbeitsbühnen GmbH<br />

19<br />

<strong>Der</strong> Nationalpark Hainich in Thüringen: 350 Tonnen Stahl wurden dort für den Baumkronenpfad<br />

in luftiger Höhe montiert. Eine nicht alltägliche Herausforderung für das Stahlbauunternehmen<br />

und ein gutes Beispiel für den Einsatz wirtschaftlicher Bühnentechnik.<br />

Quer durch den „Urwald“<br />

mit Bühnen auf Gummiketten<br />

Hainich: Ausbau des Baumkronenpfads<br />

Bad Langensalza. Es führt kein<br />

Weg dort hinein. Mitten <strong>im</strong> Nationalpark<br />

Hainich, Thüringen, liegt<br />

ein unzugängliches Gebiet, genannt<br />

„Urwald mitten in Deutschland“.<br />

Dass Besucher sich den<strong>noch</strong> ein<br />

umfassendes Bild vom Park und<br />

dem Thüringer Becken machen<br />

können, verdanken sie einer Besonderheit:<br />

dem Baumkronenpfad.<br />

Auf diesem 300 Meter langen Weg<br />

können die Besucher durch die Buchenkronen<br />

des Urwalds spazieren.<br />

2004 wurde der Bau begonnen, jetzt<br />

wird er erweitert.<br />

Spezielle Bühnen<br />

fahren durch den Urwald<br />

Zu den bereits existierenden<br />

300 Metern des Baumkronenpfads<br />

sollen weitere 250 Meter hinzukommen.<br />

Für das Stahl-Tragewerk<br />

wurden seinerzeit 350 Tonnen Stahl<br />

eingesetzt, für die Erweiterung sind<br />

es <strong>noch</strong> einmal rund 300 Tonnen.<br />

Neben der Baumpfad-Erweitung<br />

kommen eine Urwaldbrücke, ein<br />

so genannter Netztunnel und eine<br />

Denka-Lift DK18 be<strong>im</strong> Einsatz auf einer Baustelle.<br />

schwebende Aussicht als besondere<br />

Attraktion hinzu.<br />

Mit dem Stahlbau beauftragt ist<br />

die Vollack Ingenieur- und Stahlbau<br />

GmbH & Co. KG, Mihla. Montageleiter<br />

Markus Kreißl setzt für die<br />

Erweiterung zwei Arbeitsbühnen<br />

von Gardemann ein, die sich gerade<br />

für den Einsatz in unwegsamen<br />

Gelände ideal eignen. „Das Besondere<br />

an diesen Bühnen ist, dass sie<br />

sehr schmal sind und auf Gummiketten<br />

quer durch den Wald fahren<br />

können. Sie brauchen keinen Weg<br />

und sind einfach perfekt für dieses<br />

Vorhaben“, betont Kreißl. In rund<br />

20 Metern Höhe werden die Laufstege<br />

aneinander gebaut und jeweils<br />

an beiden Enden verschraubt.<br />

„Deshalb ist es sinnvoll, mit zwei<br />

Bühnen zu arbeiten“, berichtet der<br />

Montageleiter.<br />

Bereits 2004 war sein Unternehmen<br />

<strong>im</strong> Einsatz, als die ersten Arbeiten<br />

am Baumkronenpfad begonnen<br />

wurden. Auch damals waren<br />

die Arbeitsbühnen von Gardemann<br />

seine erste Wahl.<br />

Anspruchsvolle Einsätze<br />

in großen Höhen<br />

Hubarbeitsbühnen für GaLaBau und Bau<br />

Massing/Oberdietfurt. Im<br />

GaLaBau und bei Baumarbeiten<br />

sind Hubarbeitsbühnen die zeit-<br />

und kostensparende Lösung, wenn<br />

es um anspruchsvolle Einsätze in<br />

großen Höhen geht. Auf der demopark<br />

in Eisenach zeigt die Rothlehner<br />

Arbeitsbühnen GmbH drei Modelle<br />

aus ihrem Produkt<strong>pro</strong>gramm:<br />

• Die speziell von<br />

Vermietern geschätzteAnhänger-Arbeitsbühne<br />

Denka-Lift<br />

DK18 (Arbeitshöhe:<br />

18 m;<br />

Reichweite: 11,3<br />

m).<br />

• Die selbstfahrende<br />

Bluelift Raupenbühne R180C<br />

(Arbeitshöhe: 18 m). Weitere Modellvarianten<br />

(Arbeitshöhen: 12, 14,<br />

16 und 21 m) sind erhältlich. Prädestiniert<br />

für Einsätze bei schwierigem<br />

Außengelände und sensiblen<br />

Böden <strong>im</strong> Innenbereich.<br />

• Die Lkw-Arbeitsbühne GSR<br />

E290PX erreicht 29 Meter Arbeitshöhe<br />

und 15,5 Meter seitliche<br />

Reichweite bei voller Korblast. Die<br />

Doppelgelenk-Technik ermöglicht<br />

es, über Hindernisse hinweg zum<br />

Einsatzfeld zu gelangen. Die Variante<br />

mit fahrzeugbreiter Abstützung<br />

erlaubt es, auch unter beengten<br />

Platzverhältnissen zu arbeiten. Das<br />

Gerät kann auf verschiedene Trägerfahrzeuge<br />

mit einem zulässigen<br />

Gesamtgewicht von bis zu 7,5 Tonnen<br />

oder mehr<br />

aufgebaut werden.<br />

Nahezu jedes<br />

Modell der GSR<br />

Lkw-Arbeitsbühnen-Palette<br />

kann<br />

auch auf Allrad-<br />

Trägerfahrzeuge<br />

montiert werden.<br />

Das Arbeitsbühnen-Sort<strong>im</strong>ent<br />

von Rothlehner<br />

reicht von Anhängerbühnen, über<br />

Selbstfahrer, Scherenbühnen und<br />

den besonders schmalen Spezialgeräten<br />

mit min<strong>im</strong>alen Durchfahrtsbreiten<br />

(ab nur 75cm auf Rad- oder<br />

Raupenantrieb) bis hin zu einfachen<br />

und zuverlässigen Lkw-Arbeitsbühnen<br />

mit vielen Aufbauvarianten.<br />

Rothlehner auf der demopark:<br />

Stand B202


20<br />

Blick auf einen Teil der Ausstellung von Neu- und Gebrauchtgeräten am Hamann-Hauptsitz.<br />

Bobcat-Händler Hamann<br />

jetzt in neuen Hallen<br />

Neuer Hauptsitz in Sörup eröffnet<br />

Sörup/Schleswig-Holstein.<br />

Christian Hamann, seit zwei Jahren<br />

Haupthändler für Bobcat-Produkte<br />

<strong>im</strong> nördlichen Teil Schleswig-Holsteins,<br />

eröffnete am 25. April mit<br />

einen Tag der offenen Tür seinen<br />

neuen Hauptsitz in Sörup. Auf<br />

rund 3.000 Quadratmetern präsentiert<br />

er in erster Linie Neu- und<br />

Gebrauchtgeräte von Bobcat. <strong>Der</strong><br />

Neubau verfügt über einen großen<br />

Werkstattbereich, in dem nun auch<br />

Maschinen der 20 - und 30-Tonnen-Klasse<br />

gewartet und repariert<br />

werden können.<br />

Das Angebot wird durch den<br />

Mietpark und die umfangreiche<br />

Flotte von Vorführmaschinen mit<br />

entsprechenden Anbaugeräten komplettiert.<br />

Christian Hamann bietet<br />

Garching bei München. Zum<br />

1. April hat die neu gegründete<br />

HWS Zeppelin GmbH mit Sitz in<br />

Garching bei München die wesentlichen<br />

Geschäftsaktivitäten der<br />

HWS-Süd Baumaschinen GmbH<br />

& Co. KG (HWS), Dülmen, übernommen.<br />

Spezialisiert <strong>im</strong> Segment<br />

Straßenbaumaschinen ist HWS der<br />

führende Vermieter in Deutschland<br />

und verfügt außerdem über<br />

ein starkes Gebrauchtmaschinengeschäft<br />

mit internationaler Ausrichtung.<br />

Das neue Unternehmen<br />

in den neuen Räumen einen umfassenden<br />

Service – und den nicht nur<br />

allein rund um die Produkte von<br />

Bobcat. Dabei können er und sein<br />

Team auf ein außergewöhnliches<br />

Produktwissen über Kompaktbaumaschinen<br />

zurückgreifen. Die Firma<br />

Christian Hamann wurde 2003<br />

gegründet und bestand anfänglich<br />

nur aus einem Werkstattwagen und<br />

einem Mitarbeiter, Christian Hamann<br />

selbst. Doch bereits <strong>im</strong> ersten<br />

Jahr verkaufte er über 40 Bagger,<br />

Kompaktlader und Teleskopen von<br />

Bobcat. Heute beschäftigt Hamann<br />

neun Mitarbeiter. Neben den Bobcat-Produkten<br />

bietet das Unternehmen<br />

auch Verdichtungs-, Anbau-<br />

und Kleingeräte aus dem Bereich<br />

der Bautechnik an.<br />

Zeppelin expandiert <strong>im</strong><br />

Segment Straßenbau<br />

HWS-Süd Baumaschinen übernommen<br />

übern<strong>im</strong>mt rund 25 Mitarbeiter,<br />

zirka 200 Straßenbaugeräte (Fertiger<br />

und Walzen) sowie weitere<br />

Sachanlagen. 80 Prozent der Anteile<br />

an HWS Zeppelin hält die Zeppelin<br />

Baumaschinen GmbH (ZBM),<br />

20 Prozent der bisherige Alleininhaber<br />

von HWS, Josef Thies, der<br />

zum Geschäftsführer der neuen<br />

Gesellschaft bestellt wurde. Zum 1.<br />

Juni 2009 wird Christian Kutscha,<br />

bisheriger Leiter der ZBM-Niederlassung<br />

Paderborn, zum weiteren<br />

Geschäftsführer berufen.<br />

Foto: Bobcat<br />

Bonn/Garching. Für mehr Offenheit<br />

und Transparenz in der<br />

Branche spricht sich der Bundesverband<br />

der Baumaschinen-, Baugeräte-<br />

und Industriemaschinen-<br />

Firmen e.V. (bbi) aus. Ein Ziel, das<br />

auch Peter Schrader<br />

voll und ganz unterstützt.<br />

<strong>Der</strong> Geschäftsführer<br />

des<br />

Vermietspezialisten<br />

MVS Zeppelin ist seit<br />

Mai 2009 Mitglied<br />

des bbi-Vorstandes<br />

und hat die Leitung<br />

der Fachgruppe Vermietung<br />

von Alexander<br />

Renner, Theisen<br />

Baumaschinen Mietpark<br />

GmbH & Co.<br />

KG, übernommen.<br />

„Unser Ziel ist es,<br />

die Kunden durch<br />

Verlässlichkeit und<br />

qualitativ hochwer-<br />

MIETE & SERVICE<br />

Mobile Werkstatt stellt ihre Leistung unter Beweis<br />

Köln. Kompakte Baumaschinen<br />

sind – neben Rasen- und Arealpflegegeräten<br />

– das dritte große Standbein<br />

der demopark 2009 (21. - 23.<br />

Juni in Eisenach). Weil Mini- und<br />

Mobilbagger, Rad-, Raupen- und<br />

Kompaktlader aber auch Dumper<br />

und Teleskope nur mit Hydraulik<br />

funktionieren, stellt sich der bundesweite<br />

Hydraulikservice Pirtek in<br />

diesem Jahr erstmals auf Europas<br />

größter „grüner Freilandausstellung“<br />

vor. Hydraulikleitungen an<br />

Baumaschinen zählen nach wie vor<br />

zu den Komponenten, die schon<br />

mal unvorhergesehen platzen.<br />

Daher ist die schnelle und stetige<br />

Verfügbarkeit eines Reparaturservices<br />

für Hydraulik von so großer<br />

Bedeutung.<br />

Im Vergleich zu den traditionellen<br />

Hydraulikservices liegt die<br />

Stärke von Pirtek in der Schnelligkeit<br />

und stetigen Verfügbarkeit des<br />

Services. <strong>Der</strong> Dienstleister ist aktuell<br />

mit 48 Centern und rund 200 mobilen<br />

Werkstätten flächendeckend<br />

in Deutschland vertreten. Unter der<br />

bundesweit einheitlichen und kostenfreien<br />

Rufnummer 0800 – 99 88<br />

800 werden alle Anrufer direkt an<br />

das nächstgelegene Center geleitet.<br />

Von hier aus wird – bei Bedarf sofort<br />

– eine mobile Werkstatt auf den<br />

Weg zum Kunden geschickt.<br />

St. Ingbert. Die Gergen Spiesermühle<br />

GmbH, IBV aus St. Ingbert/Rohrbach<br />

<strong>im</strong> Saarland ist mit<br />

dem Sunward-Baumaschinen<strong>pro</strong>gramm<br />

weiter auf dem Vormarsch.<br />

Das Händlernetz weist mittlerweile<br />

mehr als zwei Dutzend Händler<br />

auf, die vor Ort aktiv sind, um<br />

durch <strong>pro</strong>fessionelle Beratung dem<br />

Kunden zur Seite zu stehen. Ein<br />

flächendeckender Service mit Ersatzteilversorgung<br />

ist somit ebenfalls<br />

sichergestellt.<br />

„Die kontinuierliche Marktdurchdringung<br />

ist gut fortgeschritten“<br />

heißt es aus der Verkaufsleitung<br />

von Gergen. Die Kundschaft<br />

zeige sich sehr zufrieden, denn die<br />

Leistung stehteüber<strong>pro</strong>portional<br />

zu den Preisen.<br />

Das Sunward-Produkt<strong>pro</strong>gramm<br />

umfasst Bagger vom kleinen<br />

SWE08 mit 880 Kilogramm<br />

mit hydraulisch verbreiterbarem<br />

„Miteinander statt gegeneinander“ - den<br />

Mietmarkt aktiv und verantwortungsvoll gestalten<br />

tige Dienstleistungen zu unterstützen<br />

und ihnen einen echten<br />

Mehrwert zur Steigerung ihrer<br />

Wettbewerbsfähigkeit zu bieten“,<br />

erklärt Schrader. Dabei spricht er<br />

sich ganz klar für faire Mietpreise,<br />

aber auch gegen Preisdumping aus.<br />

Kompetenz, gute Beratung und in-<br />

Internationaler Hydraulikservice Pirtek erstmals auf der demopark<br />

Foto: Pirtek<br />

Vermietspezialist MVS Zeppelin seit Mai 2009 <strong>im</strong> bbi-Vorstand vertreten<br />

MVS Zeppelin-Geschäftsführer<br />

Peter Schrader ist seit Mai 2009<br />

Mitglied des bbi-Vorstandes<br />

und leitet die Fachgruppe<br />

Vermietung.<br />

Jedes der bundesweit vertretenen Fahrzeuge beinhaltet eine umfangreich ausgestattete Werkstatt.<br />

Somit wurden <strong>im</strong> Jahr 2008 mehr<br />

als 100.000 Einsätze erledigt, in 97<br />

Prozent der Fälle direkt vor Ort<br />

be<strong>im</strong> Kunden. Unvorhergesehene<br />

Defekte von Hydraulikschlauchleitungen<br />

wurden so innerhalb<br />

kürzester Zeit behoben – und zwar<br />

zu jeder Tages- und Nachtzeit, auch<br />

Gergen weitet Händlernetz aus<br />

Vertrieb von Sunward-Baggern und Kompaktladern<br />

Die Firma Gergen kann <strong>im</strong> Bereich Baumaschinen auf eine langjährige Tradition zurückblicken<br />

und gewährleistet eine <strong>pro</strong>fessionelle Beratung, die grundsätzlich auf die kundenspezifischen<br />

Anforderungen eingeht.<br />

Fahrwerk bis hin zu dem SWE90<br />

mit 8.250 Kilogramm Einsatzgewicht<br />

und intelligenter Hydraulik.<br />

novative Produkte sollten wichtiger<br />

sein als Billigstangebote um jeden<br />

Preis. Dieses Anliegen war einer<br />

der Hauptbeweggründe, die verantwortungsvolle<br />

Verbandsaufgabe zu<br />

übernehmen. Denn nur durch ein<br />

zukunfts- und wertorientiertes<br />

Handeln,<br />

sowohl in Bezug auf<br />

Kunden und Mitarbeiter<br />

als auch auf<br />

den Mietmarkt als<br />

Ganzes, lassen sich<br />

langfristig die Qualität<br />

und Wirtschaftlichkeit<br />

der Mietleistung<br />

gewährleisten.<br />

Foto: MVS Zeppelin<br />

Dies wiederum setzt<br />

die partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit und<br />

den wechselseitigen<br />

Austausch<br />

von Händlern,Herstellern,<br />

Dienstleistern und Vermietern<br />

voraus, wofür<br />

der bbi die ideale Plattform<br />

bildet.<br />

„Miteinander statt<br />

gegeneinander arbeiten,<br />

sollte unsere Devise<br />

lauten“, betont Schrader,<br />

am Wochenende. Auf der demopark<br />

präsentiert Pirtek die Leistungsfähigkeit<br />

und Effizienz eines<br />

voll ausgerüsteten Servicewagens.<br />

Mit weit über 1000 Ersatzteilen an<br />

Bord, Schlauchpresse, Säge und<br />

speziellem Equipment kann jeder<br />

beliebige Schlauch vor Ort passge-<br />

Abgerundet wird die Baumaschinenreihe<br />

von zwei Kompaktladern,<br />

dem SWL2810 mit 2.780 Ki-<br />

der auch in seinem Vortrag auf der<br />

Jahresmitgliederversammlung des<br />

bbi am 07./08. Mai 2009 zu Nachhaltigkeit<br />

und einer aktiven Gestaltung<br />

des Mietmarktes aufrief – ein<br />

Bestreben, das MVS Zeppelin selbst<br />

seit Jahren durch den Aufbau seiner<br />

Lehrlingsausbildung, die kontinuierliche<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

seiner Mitarbeiter, seine aktive Verbandsarbeit<br />

und sein soziales bzw.<br />

Sponsoringengagement verfolgt.<br />

Durch die Vielzahl an Anbietern<br />

ist der Mietmarkt seit langem einem<br />

starken Preisdruck unterworfen.<br />

Doch genau der ist wirtschaftlich<br />

weder sinnvoll, <strong>noch</strong> notwendig.<br />

„Die drastischen Umsatzrückgänge<br />

von 25 bis 60 Prozent, mit denen<br />

unsere europäischen Kollegen rechnen,<br />

sind zu 50 Prozent durch den<br />

Foto: Gergen<br />

Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

nau hergestellt und eingebaut werden.<br />

Um höchste Qualität zu garantieren<br />

arbeitet Pirtek ausschließlich<br />

mit aufeinander abgest<strong>im</strong>mten<br />

Schläuchen und Armaturen zertifizierter<br />

Lieferanten<br />

Pirtek auf der demopark: Stand<br />

E-590.<br />

logramm und dem SWL3210 mit<br />

3.250 Kilogramm Eigengewicht,<br />

die durch das verfügbare High-<br />

Flow-System universell einsetzbar<br />

sind.<br />

„Innovativ, kraftvoll, zuverlässig“<br />

sind die Eigenschaften der<br />

vielseitigen Baumaschinen. Innovativ,<br />

da bestehende Konzepte konsequent<br />

weiterentwickelt wurden,<br />

um zum Beispiel die Verwendung<br />

von allen erdenklichen Anbaugeräten<br />

zu gewährleisten. Kraftvoll,<br />

da die Hochleistungshydraulik mit<br />

Ihren Leistungsdaten auch unter<br />

schwierigen Bedingungen glänzt,<br />

und zuverlässig, da hier auf bewährte<br />

Komponenten namhafter<br />

Hersteller zurückgegriffen wurde.<br />

Sehr gute Sichtverhältnisse, serienmäßige<br />

Kl<strong>im</strong>aanlage und Ergonomie<br />

am Arbeitsplatz machen das<br />

Bedienen der Baumaschinen zu<br />

einer angenehmen Tätigkeit.<br />

Preis getrieben – das Mietvolumen<br />

ist vorhanden“, so Schrader.<br />

In Deutschland beispielsweise<br />

sind die großen Konzerne derzeit<br />

<strong>noch</strong> mit längerfristigen Aufträgen<br />

gut ausgelastet, Groß<strong>pro</strong>jekte wie<br />

Stuttgart 21 stehen an. Durch das<br />

Konjunkturpaket der Regierung<br />

und die geplanten Infrastruktur<strong>pro</strong>jekte<br />

in Höhe von 17 bis 18 Milliarden<br />

Euro sind darüber hinaus –<br />

wenn auch zeitverzögert – positive<br />

Impulse für den öffentlichen Bau zu<br />

erwarten.<br />

Und auch kleinere Baufirmen<br />

und Handwerksbetriebe könnten<br />

von verschiedensten kommunalen<br />

Baumaßnahmen wie der Sanierung<br />

von öffentlichen Gebäuden und<br />

Abwassersystemen sowie Straßenreparaturen<br />

<strong>pro</strong>fitieren.


Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

TRENN-TECHNIK<br />

Was sie wirklich bringt: Die neue<br />

Generation von Diamant-Trennscheiben<br />

„Hellracer“ für härteste Baumaterialien, inklusive Naturstein, Kunststein und armierten Beton<br />

Asbach/Ried. Die Anbietervielfalt<br />

von Diamant-Trennscheiben ist<br />

groß und der Markt lässt eine gewisse<br />

Transparenz vermissen. Manche<br />

Anbieter behaupten, entweder<br />

das beste Preis-Leistungsverhältnis<br />

zu haben oder die absolut besten<br />

Scheiben. Es lohnt sich aber schon,<br />

genauer hinzuschauen, denn es<br />

gibt sie wirklich <strong>noch</strong>, die echten<br />

Innovationen, die dem Anwender<br />

wirklichen Nutzen bringen. Dieser<br />

Nutzen besteht vor allen in:<br />

• Einsparung von Arbeitszeit durch<br />

schnellere Schneidzeiten.<br />

• Einsparung von Arbeitszeit durch<br />

den Einsatz von Problemlösern,<br />

mit denen sehr verschiedene Materialen<br />

geschnitten werden können.<br />

Bei den Problemlösern entfallen<br />

lästige häufige Werkzeugwechsel.<br />

Dadurch kann zusätzlich die Lagerhaltung<br />

opt<strong>im</strong>iert werden.<br />

• Einsparung von Werkzeug durch<br />

die Verwendung von Longlife-<br />

Scheiben. Reduzierung der Laderhaltung,<br />

Werkzeugwechseln und<br />

unnötigen Arbeitsgängen.<br />

• Einsparung von Arbeitszeit durch<br />

den Wegfall von lästigen Kühlpausen<br />

be<strong>im</strong> Trockenschneiden.<br />

Und genau das sind die Entwicklungen,<br />

die der Markt verlangt,<br />

weshalb sich ein Entwicklungsteam<br />

von Diewe Diamantwerkzeuge eingehend<br />

damit beschäftigt hat, diese<br />

Ziele zu erreichen. Als Ergebnis<br />

dieses Prozesses und ohne großes<br />

„Hellracer“ wurde in Deutschland entwickelt und wird in Deutschland <strong>pro</strong>duziert.<br />

Bad Wurzach. Wenn Fugenschneider<br />

tagtäglich <strong>im</strong> Dauereinsatz<br />

sein sollen, dann bieten sich<br />

hierfür unter anderem der FS 28<br />

D und der FS 33 D/T der Lissmac<br />

Maschinenbau und Diamantwerkzeuge<br />

GmbH an. Mit Deutz-Dieselmotoren<br />

(31 bzw. 61 PS) schneiden<br />

sie mühelos Fugen bis zu 275<br />

bzw. 325 Mill<strong>im</strong>eter Tiefe in Bitumen,<br />

Beton und Asphalt.<br />

Die kompakte Bauweise und<br />

das ausbalancierte Chassis der Fugenschneider<br />

erlauben ein leichtes<br />

Rangieren auf der Baustelle. Große<br />

Antriebsräder bedeuten dabei zusätzlich<br />

sehr gute Traktion.<br />

Durch den extrem tiefliegenden<br />

Schwerpunkt in der verwindungssteifen<br />

Rahmblechkonstruktion<br />

Marketinggetöse brachte Diewe die<br />

„Hellracer“ heraus, die alle diese<br />

Eigenschaften in hervorragender<br />

Weise erfüllt.<br />

Das neue Herstellungsprinzip:<br />

Die DFX-Technology. Man versteht<br />

darunter ganz allgemein das<br />

patentierte Herstellungsverfahren<br />

von Diamantsegmenten mit porenbildenden<br />

Stoffen. Dabei kommt es<br />

in erster Linie darauf an, dass die<br />

Porenräume <strong>im</strong> Diamantsegment<br />

gleichmäßig verteilt sind. Erreicht<br />

der Werkzeugverschleiß die Hohlkugel<br />

- Bällchen brechen diese auf<br />

und schaffen Porenräume. <strong>Der</strong><br />

Schneid<strong>pro</strong>zess konnte so wesentlich<br />

beschleunigt werden: Bis zu 40<br />

Prozent Zeitersparnis gegenüber<br />

Profi-Maschinen für mittelschwere<br />

und schwere Fugenschnitt-Dauereinsätze<br />

Die Lissmac-Fugenschneider FS 28 D und FS 33 D/T<br />

wird ein sehr exakter und vibrationsarmer<br />

Sägeschnitt gewährleitstet.<br />

Eine klappbare Sägeschutzhaube<br />

ermöglicht dabei auch<br />

Überschnitte. Mit entsprechendem<br />

Zubehör sind wandbündige<br />

Schnitte realisierbar. Mit beiden<br />

Maschinen kann man Rechts- und<br />

Linksschnitte ausführen, wobei der<br />

Doppelrohr geführte, stabile Peilstab<br />

für Rechts- und Linksschnitt<br />

von der Bedienperson einfach eingesetzt<br />

werden kann.<br />

Die fein abgest<strong>im</strong>mte Kraftübertragung<br />

erfolgt mit Hilfe von<br />

acht bzw. zehn Keilriemen. Be<strong>im</strong><br />

Schnitt erfolgt die Tiefeneinstellung<br />

und die Sägeblattaushebung<br />

bzw. -absenkung stufenlos elektrohydraulisch<br />

mittels Bedienhebel,<br />

was einen sehr hohen Handlingkomfort<br />

mit sich bringt. Beide<br />

Maschinen erreichen dank des hydrostatischen,<br />

stufenlosen Antriebs<br />

be<strong>im</strong> Vorwärtsschnitt und<br />

je nach Anwendung bis zu 3 km/h<br />

(0-50 m/min). Das bedeutet nahezu<br />

Schrittgeschwindigkeit. <strong>Der</strong><br />

Schneidgang rückwärts lässt sich<br />

stufenlos auf bis zu 35 Meter <strong>pro</strong><br />

Minute regeln.<br />

<strong>Der</strong> hersteller hat auch an eine<br />

effiziente Arbeitsvorbereitung gedacht.<br />

<strong>Der</strong> Zugang für alle gängigen<br />

Wartungsarbeiten ist einfach<br />

und unverbaut. Die ergonomisch<br />

angebrachten Handgriffe können<br />

für den Transport eingeschoben<br />

werden. <strong>Der</strong> einklappbare Peilstab<br />

und die Transportösen er-<br />

Die kompakte Bauweise und das ausbalancierte Chassis der Fugenschneider erlauben ein leichtes Rangieren auf der Baustelle.<br />

Foto: Diewe Diamantwerkzeuge<br />

einer Hochleistungsscheibe ohne<br />

Hohlkugeln <strong>im</strong> Segment.<br />

Weitere Kennzeichen sind die<br />

Segmenthöhe von 10 Mill<strong>im</strong>etern,<br />

die Qualitäts-Laserschweißung<br />

und das deutlich reduzierte Lärmverhalten<br />

sowie die Selbstkühlung<br />

des Schneidsegmentes <strong>im</strong> Trockenschnitt.<br />

Die „Hellracer“-Trennscheiben<br />

sind für den Einsatz in<br />

allen harten Baumaterialien, einschließlich<br />

Naturstein, Kunststein<br />

und armiertem Beton konzipiert<br />

– trennen aber genau so zuverlässig<br />

Bewehrungsstahl, Baustellengewebematten<br />

und Profilbleche.<br />

„Unsere ,Hellracer’ist schließlich<br />

kein Marketinggag, sondern<br />

eine Neuentwicklung, die dem Anwender<br />

wirklichen Nutzen bringt.<br />

Dieser Nutzen besteht in eingesparter<br />

Arbeitszeit – bis zu 40 Prozent<br />

mehr Schnittgeschwindigkeit. Und<br />

davon haben wir bereits viele unserer<br />

Kunden überzeugen können“,<br />

sagte Hans Dietmair, der Inhaber<br />

und Geschäftsführer der Diewe Diamantwerkzeuge<br />

GmbH.<br />

<strong>Der</strong> autorisierte Fachhandel<br />

bietet diese innovative Diamant-<br />

Trennscheibe in den Durchmessern<br />

230 Mill<strong>im</strong>eter für Winkelschleifer<br />

und 300/350 Mill<strong>im</strong>eter für Motortrenner<br />

und Tischsägen an. Zu<br />

erkennen sind die Scheiben ganz<br />

schnell am leuchtend blauen TÜV-<br />

Siegel. Die Siegel gab es für Platz 1<br />

von „Hellracer“ in den Kategorien<br />

Schnittgeschwindigkeit und Durchhaltevermögen.<br />

(der komplette Test<br />

kann unter www.diewe.de eingesehen<br />

werden). Geschwindigkeit ist<br />

keine Hexerei – auch nicht be<strong>im</strong><br />

Schnitt durch harte Materialien.<br />

möglichen darüber hinaus ein<br />

<strong>pro</strong>blemloses Verladen. Die Abmessungen<br />

(1420/820/1120 mm<br />

bzw. 1500/960/1210 mm be<strong>im</strong> FS<br />

33 D/T) sind darüber hinaus sehr<br />

platzsparend bei Transport und<br />

Lagerung.<br />

Zur Standardausstattung der<br />

Fugenschneider gehören eine<br />

Feststellbremse, ein Betriebsstundenzähler,<br />

ein Freilauf sowie ein<br />

hinterer flexibler Zeiger. Optional<br />

können die FS 28 D und FS 33 D/T<br />

auch <strong>noch</strong> mit Arbeitsscheinwerfer,<br />

Warnblinkleuchte, Wasserpumpe,<br />

Schmutzwasserabsaugung,<br />

Dieselpartikelfilter, verschiedenen<br />

Sägeschutzhauben und Übersetzungs-Kits<br />

für Drehzahlanpassung<br />

ausgestattet werden.<br />

Foto: Lissmac Maschinenbau und Diamantwerkzeuge GmbH<br />

Hydro-Tec verstärkt<br />

Engagement <strong>im</strong> Ausland<br />

Messeauftritte in osteuropäischen Staaten<br />

Rednitzhembach. Die Hydro-<br />

Tec GmbH, einer der führenden<br />

Hersteller von Profidiamantwerkzeugen<br />

und -Betonbearbeitungsmaschinen,<br />

hat ihre Aktivitäten<br />

auf den Auslandsmärkten verstärkt<br />

und sich nach eigenen Angaben<br />

erfolgreich an internationalen Baufachmessen<br />

beteiligt. Hintergrund:<br />

In Russland besteht <strong>im</strong> Wohn-,<br />

Büro- und Handelsflächenbereich<br />

ein <strong>im</strong>menser Bedarf an Neubauten<br />

und Modernisierungen. Dabei<br />

greift die Dynamik dieser Sparten<br />

auch auf andere<br />

Segmente wie<br />

Lagerobjekte<br />

und Infrastruktur<br />

über.<br />

In Ungarn<br />

und Rumänien<br />

stehen die Zeichen<br />

auf Erholung.<br />

In 2009<br />

hält das Marktforschungsunternehmen<br />

BuilEcon für Ungarn ein<br />

leichtes Wachstum von 5 Prozent<br />

für möglich. Insbesondere die mit<br />

EU-Fördermitteln geförderten Infrastrukturinvestitionen,<br />

werden<br />

Anfang 2009 ihre Wirkung zeigen.<br />

Im Rahmen des Bayerischen<br />

Firmengemeinschaftsstandes zeigte<br />

das Unternehmen deshalb <strong>im</strong> März<br />

Flagge auf der Construct Expo Antreprenor<br />

in Bukarest (Rumänien)<br />

sowie <strong>im</strong> April auf der CONSTRU-<br />

MA in Budapest (Ungarn) und der<br />

InterstroyExpo in St. Petersburg<br />

(Russland).<br />

Das Fachpublikum kam aus den<br />

Bereichen Bautechnik, Innenausbau,<br />

Werkzeuge und Baumaschinen.<br />

Hydro-Tec präsentierte alle<br />

Produkte aus dem Bereich der Betonbearbeitung.<br />

Im Vordergrund<br />

aller Messen, stand die Kontaktaufnahme<br />

mit Händlern, die über<br />

eine entsprechende Infrastruktur<br />

21<br />

für den Vertrieb, als auch über eine<br />

Werkstatt verfügten, die den Wartungs-<br />

und Instandsetzungsbedarf<br />

für Betonbearbeitungsmaschinen<br />

abdeckt.<br />

Hydro-Tec erläuterte dem sehr<br />

interessierten Fachpublikum den<br />

zukunftsorientierten Hochfrequenzantrieb<br />

<strong>im</strong> Bereich der Betonwandsägen,<br />

Handtrennschleifer<br />

und Kernbohranlagen.<br />

Weiterhin präsentierte Hydro-<br />

Tec Diamantsägeblätter für Wandsägen,<br />

Fugenschneider, Tischsägen,<br />

Winkelschleifer<br />

und Mauerschlitzfräsen.<br />

Große Aufmerksamkeit<br />

wurden<br />

dem Natursteinbereichgewidmet.Diamantschleifteller<br />

für<br />

die Oberflächenbearbeitung<br />

und galvanisch<br />

belegte Bohrkronen für Natur- und<br />

Hartgestein in den Bohrbereichen<br />

von Ø 5 bis 75 Mill<strong>im</strong>etern wurden<br />

stark nachgefragt.<br />

Die Bodenschleifer der HD-Serie<br />

mit bis zu 11 kW Antriebsleistung<br />

und zirka 430 Kilogramm Gewicht<br />

fanden ebenfalls großes Interesse.<br />

Bei der Bearbeitung großer Flächen<br />

von Beton, Stein und Natursteinböden<br />

sind die Bodenschleifer in<br />

ihrem Element. Mit Schleifbreiten<br />

von 450 bis 700 Mill<strong>im</strong>etern findet<br />

jede Maschine ihren flexiblen Einsatz.<br />

Die Hydro-Tec GmbH wurde<br />

1997 gegründet. Anfang 1998 bezog<br />

das Unternehmen die Räumlichkeiten<br />

in der ehemaligen US-<br />

Kaserne in Schwabach. <strong>Der</strong> Start<br />

erfolgte mit 10 Mitarbeitern. Seit<br />

2003 hat das Unternehmen seinen<br />

Sitz in der Industriestrasse 10 in<br />

Rednitzhembach/Bayern. Internet:<br />

www-hydro-tec.de.<br />

Messeauftritt der Hydro-Tec GmbH. Mitarbeiter Dieter Buth (Vertrieb-Export), links <strong>im</strong> Bild, <strong>im</strong><br />

Beratungsgespräch mit einem Dienstleister der Betonbohr- und Sägebranche. Foto: Hydro-Tec


22<br />

Mit einem Autokran wurden die 12 Meter langen Rohre DN 2500 jeweils in Montageposition gehoben.<br />

Wesentlich zum Erfolg des „Flowtite“-Systems tragen Spools wie das Zulauf-Schachtbauwerk <strong>im</strong> Vordergrund bei; durch sie konnten höchst<br />

aufwändige Beton-Schachtbauwerke ersetzt werden.<br />

„Aus der Praxis für die Praxis“<br />

ZKS-Forum: Zentrales Thema Kanalsanierung<br />

Berlin. Mit dem ZKS-Forum<br />

Kanalsanierung setzte die Fördergemeinschaft<br />

für die Sanierung von<br />

Entwässerungssystemen auf der<br />

WASSER BERLIN eine erfolgreiche<br />

Veranstaltungsreihe fort. Im Fokus<br />

der Diskussion standen aktuelle Entwicklungen<br />

in der Kanalsanierung.<br />

Diese wurden in Form eines Referates<br />

über die„strategischen Ansätze<br />

in der Kanalsanierung und die Instrumente<br />

zu ihrer Umsetzung“ am<br />

Beispiel der Arbeit der Berliner Wasserbetriebe<br />

aufgezeigt.<br />

Berichte aus der Praxis ermöglichten<br />

darüber hinaus einen interessanten<br />

Blick hinter die Kulissen<br />

eines der größten Unternehmen in<br />

der Trink- und Abwasserentsorgung<br />

in Deutschland. Das Berliner<br />

Kanalnetz besteht aus Kanälen für<br />

Schmutz-, Regen- und Mischwasser<br />

mit einer Gesamtlänge von 9.400 Kilometern.<br />

Dazu kommen zahlreiche<br />

Sonderbauten wie zum Beispiel<br />

Regenüberläufe, Regenbecken und<br />

Dükeranlagen. Sieben so genannte<br />

Kanalbetriebsstellen <strong>im</strong> Stadtgebiet<br />

kümmern sich um Wartung,<br />

Instandhaltung, Reinigung und Sanierung<br />

des Kanalnetzes und der<br />

Abwasserkanäle. Bei diesen Arbeiten<br />

setzen die Wasserbetriebe auf Qualität<br />

und geschultes Personal – so eine<br />

wichtige Botschaft der Referenten.<br />

Auch für Dipl.-Ing. Norbert Heidbrink,<br />

neben Dipl.-Volksw. Horst<br />

Zech einer der beiden Kursleiter der<br />

Fördergemeinschaft, stellt die Bestandserhaltung<br />

der Infrastruktureinrichtungen<br />

eine der größten und<br />

wichtigsten Zukunftsaufgaben der<br />

Netzbetreiber dar. „Angesichts einer<br />

dauerhaft angespannten Finanzlage<br />

müssen in technischer und wirtschaftlicher<br />

Hinsicht schlüssige Konzepte<br />

gefunden und umgesetzt werden“,<br />

so Heidbrink. Hierfür schafft<br />

zum Beispiel die Weiterbildung zum<br />

Zertifizierten Kanal-Sanierungs-Berater<br />

die Voraussetzung: <strong>Der</strong> ZKS-<br />

Berater ist der Spezialist, der Auftraggebern,<br />

Planern und ausführenden<br />

Unternehmern in allen Fragen rund<br />

um das Thema Kanalsanierung jederzeit<br />

kompetent zur Seite steht.<br />

Allerdings sei auch für dieses Berufsbild<br />

lebenslanges Lernen unverzichtbar,<br />

stellte Heidbrink fest. Er wies<br />

darauf hin, dass eine große Zahl der<br />

Forums-Teilnehmer Absolventen des<br />

ZKS-Berater-Lehrgangs waren. Für<br />

Heidbrink ein Beweis, dass die unter<br />

dem Motto „aus der Praxis für die<br />

Praxis“ gehaltenen Vorträge ein ideales<br />

Rüstzeug für die tägliche Arbeit<br />

der Kanalsanierungs-Profis darstellen.<br />

Zur Fördergemeinschaft zählen<br />

neben der Deutschen Vereinigung<br />

für Wasserwirtschaft, Abwasser und<br />

Abfall der Hauptverband der Deutschen<br />

Bauindustrie, die RAL-Gütegemeinschaft<br />

Güteschutz Kanalbau,<br />

der Rohrleitungssanierungsverband<br />

sowie der Zentralverband des Deutschen<br />

Baugewerbes.<br />

Speyer. Die Städtler und Beck<br />

GmbH (Speyer), einer der führenden<br />

Hersteller von Prüf- und Absperrtechnik,<br />

bietet ab sofort das<br />

vollständige Spektrum modernster<br />

Absperrtechnik nicht nur für<br />

Gas- und Wasserleitungen, sondern<br />

auch für Fernwärmenetze an<br />

und ist damit derzeit der einzige<br />

Hersteller mit einem über alle Leitungssysteme<br />

hinweg lückenlosen<br />

Angebot.<br />

Um Reparatur- und Wartungsarbeiten<br />

an Druckleitungen der Gas-<br />

und Wasserversorgung durchführen<br />

zu können, müssen diese unter<br />

Betriebsbedingungen sicher unterbrochen<br />

und überbrückt werden.<br />

In Gas- und Trinkwassernetzen<br />

bietet Städtler und Beck, Speyer,<br />

schon lange ein breites Spektrum<br />

von Blasensetz- und Stopplegeräten<br />

für alle relevanten Nennweiten<br />

an, das sich in In- und Ausland<br />

größter Beliebtheit erfreut.<br />

Während diese Geräte in Gas-<br />

und Wassernetzen ohnehin höchsten<br />

funktionalen und Sicherheitsanforderungen<br />

genügen müssen,<br />

stellt der Einsatz von Rohrabsperrtechnik<br />

in Fernwärmenetzen<br />

darüber hinaus <strong>noch</strong> einmal gesteigerte<br />

Ansprüche. Das gilt vor<br />

allem für die verwendeten Materialien,<br />

die in Fernwärmeleitungen<br />

Temperaturen von bis zu 120 Grad<br />

Celsius und allen dort anzutreffenden<br />

chemischen Verbindungen<br />

ROHR & KANAL<br />

Fotos (2): Amitech Germany<br />

Lübbenau. Von recht kurzer<br />

Dauer war die Existenz eines 500<br />

Kubikmeter fassenden Stahlbeton-Staukanals<br />

auf dem Areal des<br />

Logistikzentrums von Lübbenau/Brandenburg.<br />

Er musste wegen<br />

Hochbauarbeiten verlegt werden<br />

und wurde aufgrund eines Ausschreibungs-Sondervorschlags<br />

<strong>im</strong><br />

Oktober 2008 durch einen 1200<br />

Kubikmeter fassenden Staukanal<br />

aus GFK-Wickelrohr des Systems<br />

„Flowtite“ der Amitech Germany<br />

GmbH (Mochau) ersetzt.<br />

1990 wurde auf dem Gelände<br />

eines still gelegten Kraftwerks in<br />

Lübbenau /Spreewald ein großes<br />

Logistikzentrum errichtet –natürlich<br />

einschließlich eines modernen<br />

Entwässerungssystems. Als 2008 ein<br />

neues Frischezentrum für Lagerung<br />

und Umschlag von Tiefkühlware<br />

gebaut werden sollte, war diesem<br />

Projekt ein erst 2001 gebauter, 500<br />

Kubikmeter fassender Niederschlagswasser-Staukanal<br />

aus Stahlbetonrohren<br />

DN 2000 <strong>im</strong> Wege.<br />

Angesichts des Umstandes, dass<br />

zwischenzeitlich <strong>noch</strong> ein Lkw-<br />

Parkplatz über den Kanal entwässert<br />

wurde, war er inzwischen ohnehin<br />

zu knapp bemessen. Und so setzten<br />

die für das Entwässerungssystem<br />

verantwortlichen Planer des Ingenieurbüros<br />

Meinberg & Meinberg<br />

(Leipzig) bei der „Umbettung“ des<br />

Stauvolumens hydraulisch gleich<br />

höher an: 1.200 Kubikmeter sollte<br />

der neue Staukanal nun fassen, der<br />

wie zuvor in Stahlbetonbauweise<br />

ausgeschrieben wurde. Dabei sollten<br />

in drei parallelen Strängen von je 85<br />

Metern Länge Stahlbetonrohre DN<br />

2500 mit einer Trockenwetterrinne<br />

DN 300 verlegt werden.<br />

Für den Zugang zum Bauwerk<br />

waren nach der ursprünglichen Planung<br />

in Ortbeton-Bauweise ausge-<br />

führte Rechteckschächte vorgesehen.<br />

Zwar liegt der Staukanal momentan<br />

unter einer Grünfläche, allerdings<br />

will der Betreiber des Logistikzentrums<br />

sich die Option offen halten,<br />

diese Fläche in eine Verkehrsfläche<br />

umzuwandeln. Daher legten die Planer<br />

die Statik der Rohre auf einen<br />

Lastfall SLW 60 aus.<br />

Auf die öffentliche Ausschreibung<br />

reagierte die Strabag (Niederlassung<br />

Lübben) mit einem technischen Sondervorschlag<br />

auf der Basis von GFK-<br />

Wickelrohr des Systems „Flowtite“<br />

von Amitech Germany. Dieses Angebot<br />

überzeugte Auftraggeber und<br />

Planer sowohl technisch als auch<br />

wirtschaftlich, so dass es letztlich <strong>im</strong><br />

Herbst 2008 realisiert wurde.<br />

Statt, wie bisher, aus 2,50 Meter<br />

langen Stahlbetonrohren wurden<br />

die drei jeweils rund 85 Meter langen<br />

Stränge des Staukanals aus 12<br />

Meter langen, über REKA-Kupplungen<br />

verbundenen GFK-Wickelrohren<br />

SN 5000 der Nennweite DN<br />

2500 gebaut. Zwar wurden auch diese,<br />

jeweils 8,0 Tonnen wiegenden<br />

Rohre per Autokran bewegt:Die<br />

Beton-Alternative hätte jedoch bedeutet,<br />

insgesamt fast fünfmal so<br />

viele Einzelrohre von jeweils vergleichbarem<br />

Gewicht verlegen zu<br />

müssen. Außerdem hätte es eines eigens<br />

gegossenen Betonauflagers für<br />

den Staukanal bedurft, um in dem<br />

sandigen Untergrund eine dauerhaft<br />

stabile Bettung der schweren Beton-<br />

Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

Abwasser-Staukanal „umgebettet“<br />

Künftig GFK-Wickelrohr statt Beton<br />

Rohrabsperrtechnik für „heiße“ Einsätze<br />

Lückenloses Angebot von Städtler und Beck jetzt auch für Fernwärmenetze<br />

Mit den neuen, Fernwärme-fähigen<br />

Blasensetzgeräten bietet Städtler + Beck als<br />

erster auf dem Markt eine lückenlose Palette<br />

von Absperrtechnik für alle wirklich alle<br />

Leitungsnetze an.<br />

standhalten müssen.<br />

Dementsprechend lag die eigentliche<br />

Innovation <strong>im</strong> Bereich<br />

der Werkstofftechnik: Neue Gummi-Rezepturen<br />

ermöglichen einen<br />

schadenfreien Einsatz der Absperraggregate<br />

ohne Sicherheits-<br />

und Funktionsabstriche auch <strong>im</strong><br />

„heißen Umfeld“ einer Fernwärmeleitung.<br />

Mit dem neuen Fernwärme-<br />

Produkt<strong>pro</strong>gramm werden die<br />

hohen, das DVGW-Regelwerk er-<br />

Mit dem neuen Mini-Blasensetzgerät von<br />

Städtler + Beck lassen sich Leitungen bis<br />

hinab zur Nennweite DN 1“ absperren; das<br />

ermöglicht ein Entspannen des Arbeitsraumes<br />

auch in Hausanschluss-Leitungen.<br />

füllenden sicherheitstechnischen<br />

Standards der Gas- und Wasserabsperr-Systeme<br />

von Städtler<br />

und Beck in vollem Umfang für<br />

Fernwärme-Versorgungssysteme<br />

erschlossen: Das gilt für die Blasensetztechnik,<br />

bestehend aus dem<br />

eigentlichen Blasensetzgerät und<br />

der zugehörigen Absperrblase, die<br />

auch in der Fernwärme für Rohre<br />

der Nennweiten DN 80 bis DN 300<br />

und Betriebsdrücke bis zu 1 bar<br />

angeboten werden.<br />

Neu <strong>im</strong> Angebot ist ein System<br />

zum Setzen von Miniblasen bis<br />

hinab zur Nennweite DN 1“, das<br />

ein Entspannen des Arbeitsraumes<br />

auch in Hausanschluss-Leitungen<br />

ermöglicht. Vollständig Fernwärme-kompatibel<br />

ist ab sofort auch<br />

die Stopple-Technologie, mit der<br />

sanierungs- oder wartungsbedürftige<br />

Rohre unter Betrieb angebohrt<br />

und unterbrechungsfrei durch<br />

einen Bypass überbrückt werden<br />

können. Stopple-Geräte für Fernwärmeleitungen<br />

bietet Städtler<br />

und Beck für Betriebsdrücke bis<br />

Fotos (2): Städtler und Beck GmbH<br />

rohre zu gewährleisten. Aufgrund<br />

des guten Ausspülverhaltens der<br />

glattwandigen GFK-Rohre auch bei<br />

geringem Gefälle konnten in diesen<br />

jedoch auf Trockenwetter-Abflussrinnen<br />

verzichtet werden.<br />

Die SLW-60-Statikvorgabe war<br />

für die „Flowtite“-Rohre übrigens<br />

ebenso wenig ein Problem wie die<br />

Auftriebsicherung, die <strong>im</strong> durch<br />

zwei Meter Erdüberdeckung über<br />

Rohrscheitel zuverlässig gewährleistet<br />

ist. <strong>Der</strong> max<strong>im</strong>ale Zulauf in den<br />

neuen Staukanal ist auf 1.800 Liter<br />

<strong>pro</strong> Sekunde bemessen. Auf der Ablaufseite<br />

ist das System auf 350 Liter<br />

<strong>pro</strong> Sekunde gedrosselt, die über<br />

eine Pumpe rund 4,0 Meter aufwärts<br />

in einen bereits vorhandenen Betonkanal<br />

DN 600 gefördert werden.<br />

Die GFK-Variante wies neben<br />

dem wichtigen Pluspunkt der<br />

Korrosionsfestigkeit erhebliche<br />

Bau(zeit)vorteile auf. Diese kamen<br />

der Abwicklung und Wirtschaftlichkeit<br />

des Gesamt<strong>pro</strong>jektes spürbar<br />

zugute. Außer den Rohren selbst<br />

lieferte Amitech Germany aus seinem<br />

Mochauer Stammwerk, in<br />

dem GFK-Wickelrohre bis DN 3000<br />

hergestellt werden, auch alle für das<br />

Projekt notwendigen Sonderbauteile.<br />

Neben einem Zulaufbauwerk<br />

mit integriertem Sandfang und dem<br />

Ablaufschacht, aus dem das Wasser<br />

zum Pumpwerk geleitet wird,<br />

waren das Abschlussdeckel sowie<br />

je sechs Anfangs- und Endstücke<br />

mit integriertem Tangentialeinstieg.<br />

Dadurch wurden die aufwändigen<br />

Schachtbauwerke in Betonbauweise<br />

vermieden. Maßgefertigte GFK-<br />

Spools dieser Art sind eine besondere<br />

„Flowtite“-Stärke und haben<br />

in besonderem Maße zum beachtlichen<br />

Markterfolg des Wickelrohrsystems<br />

in den vergangenen Jahren<br />

beigetragen.<br />

zu 6 bar und Nennweiten von DN<br />

25 bis DN 65 an. Darüber hinaus<br />

finden sich als Innovationen <strong>im</strong><br />

Angebot des Jahres 2009 Sicherheitsaggregate<br />

wie der so genannte<br />

„Momentstopfen“.<br />

Dieses handliche Gerät besteht<br />

aus einem zweiteiligen Metallbügel<br />

mit beweglichem Gelenk, auf dessen<br />

einer Seite ein Gummistopfen<br />

sitzt. Im Falle der Havarie einer<br />

Dichtblase während der Arbeit an<br />

einem Hausanschluss wird der Sicherheitsstopfen<br />

durch Umlegen<br />

des Griffs um 90Grad mit einer<br />

einzigen Handbewegung in der<br />

Leitung verpresst. Innerhalb eines<br />

Moments ist die Leitung wirkungsvoll<br />

und bis zu einem bar Sperrdruck<br />

verschlossen.<br />

Mit solchen Neuerungen und<br />

dem in seiner Vollständigkeit derzeit<br />

konkurrenzlosen Angebot an<br />

Absperr-Technologie bekräftigt die<br />

Städtler und Beck GmbH, Speyer,<br />

einmal mehr ihre führende Position<br />

<strong>im</strong> Markt der Rohrabsperrtechnik.


Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

Schwerste Platten mühelos<br />

aufnehmen und verlegen<br />

Vakuum-Hebegerät „SH 2500 uni b“ und Hebegerät „SH 1000 SUPER-JET h“<br />

Erdmannhausen. Das <strong>im</strong> Dezember<br />

2008 fertig gestellte Porsche-<br />

Museum in Stuttgart-Zuffenhausen<br />

besticht mit seiner Architektur.<br />

Doch auch die Außenanlagen mit<br />

ihrer Eleganz und Perfektion lassen<br />

die Besucher staunen. Vor allem in<br />

den Außenanlagen trugen die Spezialisten<br />

für Verlegemaschinen der<br />

Probst Greiftechnik Verlegesysteme<br />

GmbH aus dem schwäbischen<br />

Erdmannhausen einen Teil zum<br />

guten Gelingen bei.<br />

<strong>Der</strong> ausführende Fachbetrieb<br />

Benignus GmbH & Co. KG aus<br />

Backnang verlegte <strong>im</strong> Außenbereich<br />

auf einer Fläche von rund<br />

2.200 Quadratmetern rautenförmige<br />

Steinplatten (Format: 138 cm<br />

x 51 cm x 15 cm). Mit einer täglichen<br />

Verlegeleistung von rund<br />

100 qm Quadratmetern wurde die<br />

Arbeit zügig und zugleich in hervorragender<br />

Verlegequalität ausgeführt.<br />

Zur Verlegung setzte Benignus<br />

Maschinen von Probst ein. Die verlegten<br />

Platten vom Betonwerk Godelmann<br />

KG aus Fensterbach/Högling<br />

weisen einzeln ein Gewicht von<br />

zirka 260 Kilogramm auf. Sie wurden<br />

mit Hilfe einer SH 2500 UNI<br />

b sowie dem Vakuum-Hebegerät<br />

SH 1000 SUPER-JET h verlegt. Die<br />

hohe tägliche Verlegeleistung von<br />

rund 100 Quadratmetern konnte<br />

dadurch wirtschaftlich und zudem<br />

mit enormer Arbeitserleichterung<br />

für die Mitarbeiter realisiert werden.<br />

Nicht umsonst gilt Probst als<br />

eines der innovativsten Unternehmen,<br />

wenn es um die opt<strong>im</strong>ale Verbindung<br />

von Wirtschaftlichkeit und<br />

Arbeitserleichterung geht. Alle Be-<br />

Kürten. Dort, wo über lange<br />

Strecken eine Einbahnwechsel-Verkehrsregelung<br />

mit einer Baustellen-Ampel<br />

vorgenommen werden<br />

muss, ist es wichtig, Verkehrsteilnehmer<br />

zu informieren. Denn unter<br />

Umständen kann es sogar erforderlich<br />

sein, Verkehr mit geringer<br />

Geschwindigkeit durch Baustellenbereiche<br />

zu führen, die eine Länge<br />

von mehreren hundert Metern oder<br />

mehr haben.<br />

Bedingt schon durch die notwendige<br />

Einhaltung der Räumzeit<br />

–um ein sicheres Passieren der<br />

Engstelle zu ermöglichen– sind auf<br />

solchen Strecken lange Rotzeiten<br />

vor<strong>pro</strong>grammiert. Das mobile Ampelsystem<br />

darf aber aufgrund dieser<br />

langen Rotzeit bei den Verkehrsteilnehmern<br />

nicht an Akzeptanz verlieren.<br />

Denn wer bei langer Wartezeit<br />

einfach von einem Defekt der<br />

Ampel ausgeht und bei Rot in die<br />

–für ihn ja <strong>noch</strong> gesperrte– Baustelle<br />

einfährt, gefährdet sich und<br />

andere.<br />

Bereits vor Jahrzehnten hat die<br />

Peter Berghaus GmbH aus Kürten<br />

eine Rot-Rückzählanzeige als<br />

sinnvolles Zubehör für ihre mobilen<br />

Ampelsysteme entwickelt. So<br />

erhalten alle Verkehrsteilnehmer<br />

direkt am Rotlicht der Ampel, die<br />

wichtige Information wie lange die<br />

aktuelle Wartezeit auf Grün <strong>noch</strong><br />

andauert. Eine vermehrte Nachfrage<br />

nach Rot-Rückzählanzeigen registriert<br />

Berghaus zur Zeit auch aus<br />

Österreich. Denn dort gibt die oberösterreichische<br />

Landesregierung<br />

die Verwendung der „Wartezeitan-<br />

diener bestätigten nach Abschluss<br />

der Arbeiten, dass die Probst-Geräte<br />

eine enorme Arbeitserleichterung,<br />

Rückenschonung und spürbare<br />

Zeitersparnis ermöglichten.<br />

Die Technik: Das eingesetzte<br />

universelle Vakuum-Hebegerät<br />

SH 2500 uni b bewältigt mühelos<br />

schwerste Lasten bis zu einem Gewicht<br />

von 2.500 Kilogramm. Mit<br />

einem Eigengewicht von nur 100<br />

Das Vakuum-Hebegerät SH 1000 SUPER-JET h<br />

überzeugt durch seine einfache Handhabung.<br />

Dank des hydraulischen Drehmotors können<br />

die schweren Betonplatten mühelos angehoben<br />

und mill<strong>im</strong>etergenau verlegt werden.<br />

Kilogramm ist das von einem Benzinmotor<br />

angetriebene Hebegerät<br />

eine sichere und flexibel einsetzbare<br />

Hebevorrichtung, die mittels<br />

Lasthaken, Kette oder Seil an jedes<br />

beliebige Trägergerät angehängt<br />

werden kann.<br />

Schnelles Handling, eine enorme<br />

Arbeitserleichterung und eine hohe<br />

Zeitersparnis be<strong>im</strong> Verlegen zeichnen<br />

dieses Probst-Produkt aus. Je<br />

nach verwendeter Saugplatte können<br />

unterschiedlichste Materialien<br />

verarbeitet werden.<br />

Dabei werden teure Materialien<br />

ausges<strong>pro</strong>chen schonend behan-<br />

Rotzeiten : Warten auf „Grün“ mit<br />

Rückzählanzeigen für mobile Ampeln<br />

Vermehrte Nachfrage in Österreich zu verzeichnen<br />

Wartezeit: 1,59 Minuten bis zum Grün.<br />

zeige” – wie es in den Ausschreibungstexten<br />

heißt – bei Baustellenampelanlagen<br />

für das Bundesland<br />

Oberösterreich nun verbindlich vor.<br />

Berghaus hat seine „Rot-Rückzählanzeige<br />

für Festzeitanlagen“ einem<br />

Foto: Peter Berghaus GmbH<br />

delt. Bereits verlegte Platten lassen<br />

sich mühelose <strong>noch</strong>mals anheben<br />

und neu verlegen. Und dank einer<br />

saugsicheren Spezial-Schwammgummidichtung<br />

können selbst poröse<br />

Baustoffe sicher und rationell<br />

verarbeitet werden.<br />

Zusätzlich wurde zur Fertigstellung<br />

der Außenanlagen des Museums<br />

das neue Vakuum-Hebegerät<br />

SH 1000 SUPER-JET h eingesetzt.<br />

Klassischer Anwendungsbereich<br />

für dieses Produkt sind großformatige<br />

Betonsteinplatten mit dekorativen<br />

Oberflächen sowie Sandsteinplatten,<br />

die eine starke poröse<br />

Struktur aufweisen und mit herkömmlichen<br />

Vakuum-Hebegeräten<br />

nicht mehr zu verlegen sind.<br />

Mit dem hydraulisch angetriebenen<br />

Hebegerät können je nach<br />

verwendeter Saugplatte Lasten von<br />

bis zu 1.000 Kilogramm verarbeitet<br />

werden. Hervorzuheben ist, dass<br />

das Probst Vakuum-Hebegerät SH<br />

1000 SUPER-JET h in Verbindung<br />

mit einem hydraulischen Drehmotor,<br />

ein echtes Ein-Mann-Gerät ist.<br />

Dank integrierter hydraulischer<br />

Schaltung kann der Ansaug- und<br />

Lösevorgang vom Fahrersitz des<br />

Trägergerätes aus gesteuert werden.<br />

Das Vakuum-Hebegerät SH<br />

1000 SUPER-JET h wird mittels<br />

Lasthaken, Kette, Seil oder dergleichen<br />

einfach an ein geeignetes<br />

Trägergerät angehängt. Für unterschiedliche<br />

Anforderungen stehen<br />

auch für das Vakuum-Hebegerät<br />

SH 1000 SUPER-JET h verschiedene<br />

Saugplatten in diversen Formatvarianten<br />

aus dem bewährten<br />

Probst-Programm zur Verfügung.<br />

Re-Design unterzogen: In einem<br />

wetterfesten Gehäuse (IP65) ist<br />

eine kontrastreiche, 185 Mill<strong>im</strong>eter<br />

hohe, LED-Anzeige mit entsprechender<br />

Elektronik untergebracht.<br />

Zusätzlich ist die Rot-Rückzählanzeige<br />

mit einem Schutzgehäuse aus<br />

Aluminium-Riffelblech ummantelt.<br />

Sie wird mit dem Befestigungshalter<br />

einfach auf das Aufsetzrohr der mobilen<br />

Ampel gesteckt und gesichert<br />

– so ist keine separate Aufstellvorrichtung<br />

erforderlich. Für eine opt<strong>im</strong>ale<br />

Wahrnehmung ist zudem ein<br />

erklärender Schriftzug „Wartezeit”<br />

weiß-reflektierend auf schwarzem<br />

Untergrund aufgebracht.<br />

Je nach Ampelmodell befindet<br />

sich die Rot-Rückzählanzeige direkt<br />

über oder neben dem Rotlicht.<br />

So wird für den Verkehrsteilnehmer<br />

auch räumlich der direkte Bezug<br />

zum Rotlicht hergestellt. Die<br />

Spannungsversorgung der großen<br />

LED-Anzeige ist für den Betrieb<br />

von 10 bis 15 Volt DC ausgelegt und<br />

erfolgt über den Akku der mobilen<br />

Ampelanlage. Eine automatische<br />

Helligkeitsanpassung sorgt für beste<br />

Erkennbarkeit ohne dabei Verkehrsteilnehmer<br />

zu blenden. Durch<br />

lichtabhängige Sensoren wird stets<br />

ein ausreichender Kontrast zur<br />

Umgebung gewährleistet.<br />

Bei der dreistelligen roten LED-<br />

Anzeige kann der Anwender selber<br />

entscheiden, ob die Wartezeit in<br />

Minuten und Sekunden (max<strong>im</strong>al<br />

9 Minuten und 59 Sekunden) oder<br />

nur in Sekunden (max<strong>im</strong>al 999 Sekunden,<br />

also über 16 Minuten) angezeigt<br />

werden soll.<br />

STRASSENBAU<br />

Fotos (2): Probst<br />

Einfacher und rationeller geht es wohl kaum. Das universelle Vakuum-Hebegerät SH 2500 uni b wird an ein beliebiges Trägergerät angehängt. Somit<br />

können die schweren Betonplatten spielerisch verlegt werden.<br />

Fachgerechtes Einrütteln von Pflasterflächen<br />

Ammann überzeugt durch vielfältiges Maschinen<strong>pro</strong>gramm<br />

Hennef. Für die einwandfreie<br />

Erstellung des Planums und für das<br />

Einrütteln von Natur- oder Betonverbundsteinpflaster<br />

sind Vibrationsplatten<br />

mit Abstand die am<br />

besten geeignete Gerätegruppe. Ob<br />

Schleppschwinger mit Vorlauf oder<br />

reversierbare Maschinen mit hydraulischem<br />

Vor- und Rücklauf: Für<br />

eine fachgerecht erstellte Pflasterfläche<br />

ist die Wahl der geeigneten Rüttelplatte<br />

ein wichtiger Faktor. <strong>Der</strong><br />

Hersteller Ammann bietet hier eine<br />

breite Palette benzin- und dieselangetriebener<br />

Geräte in unterschiedlichen<br />

Gewichtsklassen und darauf<br />

abgest<strong>im</strong>mten Arbeitsbreiten.<br />

In der Gewichtsklasse zwischen<br />

100 und 280 Kilogramm Betriebsgewicht<br />

stehen alleine sieben Rüttelplatten<br />

mit stufenlosem hydraulischen<br />

Vor- und Rücklauf, teils<br />

variierbaren Arbeitsbreiten, Zentrifugalkräften<br />

zwischen 22 und<br />

38 Kilonewton (kN) sowie hohen<br />

Rüttelfrequenzen bereit. Doch zur<br />

Auswahl der richtigen Platte ist zunächst<br />

einmal eine bewährte Faustregel<br />

bezüglich der Zentrifugalkraft<br />

und des Betriebsgewichtes zu beachten:<br />

• Für Pflastersteine mit einer Dicke<br />

von 6 bis 8 Zent<strong>im</strong>eter sind Ma-<br />

schinen mit ca. 20 bis max<strong>im</strong>al 30<br />

kN bei einem Betriebsgewicht von<br />

mindestens 130 bis etwa 160 Kilogramm<br />

zu empfehlen.<br />

• Für Pflastersteine mit einer Dicke<br />

von 8 bis 10 Zent<strong>im</strong>eter sollten<br />

es etwa 30 kN und 180 bis 200 Kilogramm<br />

Betriebsgewicht sein.<br />

• Für Pflastersteine über 10 Zent<strong>im</strong>eter<br />

(Schwerlastpflaster) sind<br />

Platten zwischen 30 und 60 kN in<br />

einer Gewichtsklasse zwischen 200<br />

und etwa 600 Kilogramm geeignet.<br />

Wichtig: Hohe Erregerfrequenz<br />

und breite Grundplatte<br />

Zwei weitere Parameter entscheiden<br />

ebenfalls über den Erfolg: Mit<br />

hohen Frequenzen <strong>im</strong> Bereich von<br />

etwa 65 bis 98 Hertz (Hz) wird eine<br />

pflasterschonende und trotzdem<br />

intensive Beaufschlagung erreicht.<br />

Niedrige Erregerfrequenzen sind<br />

automatisch an eine hohe Amplitude<br />

gekoppelt und damit für diese<br />

Aufgabe nur bedingt zu nutzen.<br />

Wichtig ist auch die Arbeitsbreite<br />

des Gerätes. Schmale Platten mit<br />

30 bis 40 Zent<strong>im</strong>eter Breite sind<br />

ungünstig. Bei Arbeitsbreiten von<br />

50 bis 60 Zent<strong>im</strong>eter wird die vom<br />

Erreger erzeugte<br />

Zentrifugalkraft<br />

auf eine größere<br />

Fläche verteilt.<br />

Unabhängig von<br />

der höheren Flächenleistunglassen<br />

sich so Kantenschläge<br />

und<br />

damit Beschädi-<br />

Foto: Ammann<br />

gungen vermeiden. Ammann-Rüttelplatten<br />

der Baureihen AVP 2620,<br />

AVP 3020 und AVP 3520 sind dazu<br />

wahlweise mit Anbauplatten auszustatten.<br />

Damit ist die Arbeitsbreite<br />

zwischen 38 und 50 Zent<strong>im</strong>eter; 45<br />

und 60 Zent<strong>im</strong>eter oder 50 und 70<br />

Zent<strong>im</strong>eter zu variieren.<br />

Ohne Vulkollanplatte<br />

nur bei Natursteinpflaster<br />

Noch ein Tipp zum Thema<br />

„Beschädigung an der<br />

Pflasterfläche“: Während<br />

man Natursteinpflaster ohne<br />

Vulkollanplatte einrüttelt,<br />

ist dieses Zubehör bei Gestaltungspflaster<br />

aus Beton<br />

oder entsprechend hohen<br />

Anforderungen an die Optik<br />

absolut Pflicht. Wenn sich<br />

die ersten Rüttelränder und<br />

Abplatzungen an den Pflasterkanten<br />

zeigen, gibt es in<br />

der Regel zwei Gründe: Zu<br />

schweres Gerät oder es wurde<br />

ohne Vulkollanplatte gearbeitet.<br />

Alle Maschinen der hier<br />

vorgestellten Ammann-Rüttelplatten-Baureihe<br />

AVP 2220<br />

bis AVP 3520 überzeugen<br />

durch ihre einfache Handhabung,<br />

durch ihre hohe<br />

Wendigkeit und durch se-<br />

23<br />

Innerhalb der AVP-Serie 2220 bis 3520 liegt die AVP 3020 von Ammann <strong>im</strong> mittleren<br />

Leistungsbereich. Hydrauliköl-Kontrollanzeige an der vibrationsgedämpften Führungsdeichsel;<br />

wartungsfreier Erreger und eine variable Arbeitsbreite durch Anbauplatten sind einige der<br />

wichtigsten Besonderheiten.<br />

rienmäßige bzw. optional lieferbare<br />

Ausstattungsdetails. Die Pflasterverlegung<br />

bzw. die Vorbereitungsarbeiten<br />

dafür sind <strong>im</strong> Hinblick auf<br />

Ausstattung, Maschinenkenndaten<br />

und optional lieferbarem Zubehör<br />

fachgerecht und wirtschaftlich<br />

durchführbar.


24<br />

GALABAU<br />

Montiert an Un<strong>im</strong>og, Lkw oder Schlepper ergeben sich für die Maschinen unzählige<br />

Einsatzmöglichkeiten <strong>im</strong> Kommunalbereich und bei Landesstraßenbetrieben.<br />

Frontkehrmaschine für<br />

Kommunalfahrzeuge<br />

FKM-Baureihe von Sobernhe<strong>im</strong>er Maschinenbau<br />

Bad Sobernhe<strong>im</strong>. Speziell auf die<br />

Bedürfnisse kommunaler Bauhöfe<br />

sowie Autobahn- und Straßenmeistereien<br />

ausgerichtet sind die Frontkehrmaschinen<br />

der FKM-Baureihe<br />

der Sobernhe<strong>im</strong>er Maschinenbau<br />

GmbH. Angebaut an Trägergeräte<br />

mit Kommunalhydraulik kommen<br />

die schweren freikehrenden Geräte<br />

bei der Reinigung und Pflege von<br />

Verkehrsflächen zum Einsatz. Aufgehängt<br />

an Parallelogrammarme<br />

und mit einem stabilen Pendelkopf<br />

versehen, passen sich die Maschinen<br />

opt<strong>im</strong>al an das Oberflächen<strong>pro</strong>fil<br />

der Straße an.<br />

Mit Maschinenbreiten von 2,2<br />

bis 2,6 Metern werden alle Arten<br />

von Trägergeräten abgedeckt. Die<br />

Frontkehrmaschinen der FKM Baureihe<br />

verfügen über innenliegende<br />

Hydraulikmotore und wartungs-<br />

Salzbergen. Auf der demopark<br />

2009 in Eisenach präsentiert<br />

die Tuchel Maschinenbau GmbH<br />

den Tuchel Bohr-Trac und – ganz<br />

neu – den Bohr-Trac junior. Beide<br />

Bohrgeräte sind für den Kleinbrunnenbau<br />

konstruiert. Vom großen<br />

freie Lagerungen der Kehrwalze.<br />

Die Geräte können aber auch mit<br />

mechanischem Antrieb über Zapfwelle<br />

ausgestattet werden.<br />

Die Maschinen sind mit Kehrwalzendurchmessern<br />

von 600 oder<br />

700 Mill<strong>im</strong>etern lieferbar und mit<br />

verschiedenen Besenbesätzen bestückbar.<br />

<strong>Der</strong> serienmäßige, höhenverstellbare<br />

Schmutzfänger aus<br />

reißfestem Gewebe leitet effektiv<br />

den Auswurf von Dreck und<br />

Schmutz. <strong>Der</strong> Hersteller rüstet das<br />

Gerät aber auch mit einem hydraulisch<br />

betätigten Schmutzsammelbehälter<br />

aus. Um Staubentwicklung<br />

be<strong>im</strong> Kehren zu vermeiden, kann<br />

man die Geräte mit Sprüheinrichtungen<br />

versehen.<br />

Sobernhe<strong>im</strong>er Maschinenbau<br />

GmbH auf der demopark: Stand:<br />

D-431.<br />

Das geringe Eigengewicht der Bohreinheit ermöglicht es dem Anwender, mittels Pkw-Anhänger<br />

und Auffahrrampen, sein Arbeitsmaterial leicht zu transportieren.<br />

Technik mit Tiefgang<br />

„Bohr-Trac“ und „Bohr-Trac junior“<br />

dreirädrigen Bruder unterscheidet<br />

sich der Bohr-Trac junior durch<br />

das mit Gummiketten ausgestattete<br />

Raupenfahrwerk. Es ist sehr schmal<br />

gehalten, damit enge Durchfahrten<br />

nicht zum Problem werden. Bei Bedarf<br />

kann das Raupenfahrwerk verbreitert<br />

werden (von 758 auf 1.058<br />

mm). Die Standfestigkeit vergrößert<br />

sich dadurch enorm.<br />

Die eigentliche Bohrlafette kann<br />

be<strong>im</strong> Verfahren der Geräte abgeklappt<br />

werden. Ein eigenes Bedienpult<br />

sorgt für die Ansteuerung be<strong>im</strong><br />

Bohren. Beide Geräte haben einen<br />

Seitenspülkopf, der von einer integrierten<br />

Spülpumpe mit Suspenion<br />

(Wasser mit Spülzusätzen) versorgt<br />

wird.<br />

Die 1,5 Meter langen Bohrrohre<br />

können <strong>im</strong> Spülbohrverfahren bis<br />

zu einer Tiefe von 25 Metern (Bohr-<br />

Trac-junior) oder bis zu 70 Metern<br />

(Bohr-Trac, je nach Bodenbeschaffenheit)<br />

abgeteuft werden. Mittels<br />

hydraulischer Klemmvorrichtung<br />

wird das Bohrgestänge gebrochen.<br />

Max<strong>im</strong>aler Bohrdurchmesser: 150<br />

Mill<strong>im</strong>eter.<br />

Wo enge und verwinkelte Baustellen<br />

das Abteufen einer Bohrung<br />

fast unmöglich machen, punktet<br />

der Bohr-Trac junior durch seine<br />

Wendigkeit und der kleinen Abmessung.<br />

Auch der Bohr-Trac (Durchfahrtbreite:<br />

ab 95 cm) kann so gut<br />

wie überall eingesetzt werden.<br />

Tuchel Maschinenbau GmbH auf<br />

der demopark: Stand D 413.<br />

Foto: Sobernhe<strong>im</strong>er Maschinenbau GmbH<br />

Foto: Tuchel Maschinenbau GmbH<br />

Einer für alles: Mit dem 8MCR lässt<br />

sich die Baustelle opt<strong>im</strong>al organisieren<br />

Hohe Produktivität und Wirtschaftlichkeit dank Multifunktionalität<br />

Büdelsdorf. <strong>Der</strong> Mecalac<br />

8MCR ersetzt zwei Maschinen auf<br />

der Baustelle, vereint er doch die<br />

Funktionen eines Minibaggers und<br />

Kompaktladers in einer einzigen<br />

Maschine. Bei diesem neuartigen<br />

Konzept ist der Oberwagen ähnlich<br />

dem eines Minibaggers aufgebaut.<br />

<strong>Der</strong> Unterwagen besteht aus<br />

einem dreieckförmigen Raupenlaufwerk<br />

mit „Senso Drive“, einem<br />

hydrostatischen Fahrantrieb <strong>im</strong><br />

geschlossenen Kreislauf. Durch das<br />

„Active Control“-System wird die<br />

Abgabe hydraulisch verfügbarer<br />

Leistung gesteuert. Kompakt und<br />

schnell, ist die Maschine eine Inno-<br />

vation in Bezug auf Produktivität,<br />

Wirtschaftlichkeit, Komforts und<br />

Umweltschutz. Mit einem Wahlschalter<br />

kann man zwischen ISO-<br />

Baggersteuerung und ISO-Kompaktladersteuerung<br />

wechseln. Die<br />

max<strong>im</strong>ale Fahrgeschwindigkeit beträgt<br />

10 km/h. Mit „Active Lock“-<br />

Schnellwechsler (serienmäßig)<br />

werden Anbaugeräte einfach und<br />

zeitsparend gewechselt.<br />

Baggerbetrieb<br />

<strong>Der</strong> 8MCR ist der derzeit kompakteste<br />

Bagger in der 5- bis 8-Tonnen<br />

Kategorie. <strong>Der</strong> Heckschwenkradius<br />

(1,25 m) ist äußerst kurz.<br />

Das gibt die Möglichkeit, auf engstem<br />

Raum zu arbeiten, etwa in engen<br />

Gassen, auf Fußwegen, in Wegen<br />

und Straßen mit Verkehr. <strong>Der</strong><br />

8MCR hat einen Hüllkreis bei 180<br />

Grad von nur 2,66 Metern und verfügt<br />

über einen dreiteiligen Verstellausleger<br />

mit Seitenversatz.<br />

<strong>Der</strong> gesamte Ausleger kann um<br />

140 Grad verstellt und um 1,63<br />

Meter nach links bzw. 2,03 Meter<br />

nach rechts aus der Maschinenmitte<br />

heraus versetzt werden. Dadurch<br />

ist zum Beispiel das Ausheben von<br />

Gräben über eine Leitplanke oder<br />

Mauer hinweg möglich. Aufgrund<br />

Waltershausen. <strong>Der</strong> Multicar<br />

„Fumo“, ein kompakter Geräteträger<br />

und Transporter, bewältigt bei<br />

nur 1,62 Metern Breite auch auf<br />

engen Wegen unterschiedlichste<br />

Aufgaben. Wegen dreier Anbauräume<br />

kann man mit dem Fahrzeug<br />

mehrere Aufgaben auf einmal<br />

wirtschaftlich erledigen.<br />

Wer seine Mitarbeiter effizient<br />

einsetzen will, wird die Vorteile der<br />

optionalen Doppelkabine schnell<br />

erkennen. Ein Arbeitstrupp von<br />

vier bis fünf Mitarbeitern fährt<br />

darin bequem zum Einsatzort. Wo<br />

bisher ein zweites Transportfahr-<br />

zeug nötig war, genügt heute ein<br />

einziger „Fumo“. <strong>Der</strong> Komfort der<br />

Space Frame-Kabine überzeugt.<br />

Die ergonomisch gestalteten Sitze<br />

lassen sich leicht verstellen, ermöglichen<br />

einfaches Durchsteigen, sind<br />

robust und widerstandsfähig und<br />

für den rauen Arbeitsalltag sehr<br />

gut geeignet. Zur Wirtschaftlichkeit<br />

der Doppelkabine: Angenommen,<br />

in der Kaiserstraße ragt das<br />

Gestrüpp der Lorbeerhecke zu sehr<br />

auf die Gehwege und <strong>im</strong> Stadtpark<br />

gewinnt das Unkraut die Überhand<br />

. Man kann nun einen Mann fünf<br />

Tage lang <strong>im</strong>mer in die gleiche Richtung<br />

schicken<br />

– oder aber vier<br />

Mann einen Tag<br />

lang zu einem<br />

gemeinsamen<br />

Team-Einsatz.<br />

An der Frontanbauplatte<br />

des<br />

„Fumo“ wird<br />

ein Frontausleger<br />

mit einem<br />

Schlegelmähkopf<br />

von Fiedler<br />

montiert. Eine<br />

Heckenschere<br />

wird als weiteres<br />

Fotos (2): Ahlmann Baumaschinen GmbH<br />

Foto: Hako-Werke<br />

Wegen der Mecalac-Kinematik kann man auch<br />

dicht an der Maschine arbeiten.<br />

der Zylinderkopplung kann der<br />

Verstellausleger allein mit dem Joystick<br />

ohne Verwendung von Fußpedalen<br />

bedient werden.<br />

Mit dem Ausleger kann der<br />

8MCR <strong>im</strong> Baggerbetrieb auch als<br />

Lader, Stapler und Werkzeugträger<br />

eingesetzt werden. <strong>Der</strong> Vorteil <strong>im</strong><br />

Betrieb mit Ladeschaufel liegt in<br />

der enormen Ausschütthöhe von<br />

bis zu 4,80 Metern. Be<strong>im</strong> Betrieb<br />

mit Palettengabel ist eine Hubhöhe<br />

von bis zu 5,18 Metern möglich.<br />

<strong>Der</strong>zeit sind mehr als zehn verschiedene<br />

Anbaugeräte verfügbar<br />

(z. B. Tieflöffel, Grabenräumlöffel,<br />

Greifer, Hydraulikhammer, Reißzahn,<br />

Schaufeln, Palettengabel sowie<br />

Werkzeugadapter).<br />

Kompaktladerbetrieb<br />

Be<strong>im</strong> 8MCR wird die Schaufel<br />

be<strong>im</strong> Laden und Planieren durch<br />

das Schild unterstützt. Dadurch<br />

wird voller Schub vom Gerät auf die<br />

Ladeschaufel übertragen. Es entstehen<br />

keine Belastungen <strong>im</strong> Ausleger.<br />

Auch <strong>im</strong> Kompaktladerbetrieb<br />

kann der 8MCR den Oberwagen<br />

um 360 Grad drehen. Ein Großteil<br />

Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

Mit einer Reichweite von bis zu 6,70 Metern und einer max<strong>im</strong>alen Grabtiefe von 3,70 Metern ist<br />

der Aktionsbereich enorm groß. Ein Umsetzen der Maschine entfällt.<br />

der Fahrvorgänge entfällt und Beschädigungen<br />

des Bodens sowie der<br />

Gummikette werden min<strong>im</strong>iert.<br />

Wegen der größeren Ausschütthöhe<br />

von 3,50 Metern und Hubhöhe von<br />

4,50 Metern ist der Mecalac 8MCR<br />

deutlich vielseitiger einzusetzen.<br />

Sogar ein Entladen eines Lkw mit<br />

Paletten aus der zweiten Reihe ist<br />

möglich oder aber eine wesentlich<br />

bessere Verteilung des Schüttguts<br />

auf dem Lkw mit der Ladeschaufel.<br />

Zur Produktivitätserhöhung ist<br />

eine automatische selbstjustierende<br />

Parallelführung optional erhältlich.<br />

Als Anbaugeräte sind zum Beispiel<br />

Ladeschaufel, Skidschaufel, 4 in 1-<br />

Schaufel und Palettengabel verfügbar.<br />

Die Bedienung in den beiden<br />

Betriebsarten ISO-Baggersteuerung<br />

und ISO-Kompaktladersteuerung<br />

ist äußerst einfach und gelingt<br />

sofort. Zusätzlich wurde der Bedienkomfort<br />

durch einige auf den<br />

Bedienhebeln zusammengefasste<br />

Funktionen weiter erhöht. Die sehr<br />

komfortable Kabine hat eine sehr<br />

gute Rundumsicht. Die Frontscheibe<br />

ist vollständig hochschiebbar.<br />

<strong>Der</strong> „Mannschaftswagen”<br />

Multicar „Fumo“ mit Doppelkabine in der Grünpflege<br />

Vier bis fünf Mann fahren mit dem Multicar „Fumo“ mit Doppelkabine bequem zum Einsatzort<br />

und verrichten dort verschiedenste Aufgaben.<br />

Austausch-Werkzeug auf dem serienmäßigen<br />

Dreiseitenkipper mitgenommen.<br />

Auf der Pritsche finden<br />

daneben ein handgeführter Rasenmäher<br />

und weitere manuelle Hilfsmittel<br />

Platz. Hinten am Fahrzeug<br />

wird außerdem ein Kippanhänger<br />

angekuppelt. Die vier Arbeiter nehmen<br />

in der Doppelkabine Platz und<br />

los geht´s. Mit einer Gesamtzugleistung<br />

von 7,5 Tonnen ist der „Fumo“<br />

gut für diese Fahrt gerüstet.<br />

Mäheinsatz <strong>im</strong> Stadtpark<br />

Die manuellen Arbeitsgeräte<br />

werden von der Pritsche genommen.<br />

<strong>Der</strong> „Fumo“ fährt <strong>im</strong> Schritt-<br />

Tempo an dem zu mähenden Grün<br />

entlang. <strong>Der</strong> Fahrer steuert den<br />

hydraulischen Frontausleger mit<br />

Schlegelmähkopf bequem aus dem<br />

Fahrzeug heraus und hat durch die<br />

abgerundete Panorama-Frontscheibe<br />

und die weit heruntergezogenen<br />

Seitenfenster besten Blick auf Gerät<br />

Ein vielseitig verstellbarer Komfortsitz<br />

und ein auch bei starker<br />

Sonneneinstrahlung und unter<br />

schwachen Lichtverhältnissen ausgezeichnet<br />

ablesbares Display machen<br />

die tägliche Arbeit komfortabel<br />

und sicher.<br />

Fazit: Aufgrund seiner Vielseitigkeit<br />

ersetzt der 8MCR einen<br />

Kompaktbagger, Kompaktlader<br />

oder Stapler und kann als vollwertiger<br />

Geräteträger seine Effizienz<br />

auf der Baustelle vervielfachen.<br />

Die ursprüngliche Investition<br />

besteht also in lediglich einem<br />

einzigen Gerät, das nur einen Bediener<br />

benötigt und nur einmal<br />

transportiert und gewartet werden<br />

muss. Die Rundumdrehbarkeit des<br />

Oberwagens, die bei Kompaktladern<br />

fehlt, ist hier <strong>im</strong>mer verfügbar,<br />

erlaubt ein Laden ohne Verfahren<br />

und verringert so die Anzahl<br />

der Fahrbewegungen. Kraftstoffverbrauch<br />

und Kettenverschleiß<br />

konnten beträchtlich verringert<br />

werden.<br />

Mecalac Ahlmann auf der demopark:<br />

Freigelände, Stand Nr. A<br />

161.<br />

und Grünfläche. Das Unkraut direkt<br />

um die Bäume und Parkbänke<br />

herum wird in der gleichen Zeit von<br />

den anderen Mitarbeitern mit den<br />

manuellen Arbeitsgeräten gemäht.<br />

Hecke schneiden<br />

Innerhalb weniger Minuten wird<br />

der Schlegelmäher am Fiedler Frontausleger<br />

durch die Heckenschere<br />

ausgetauscht. <strong>Der</strong> Fahrer fährt auch<br />

hier in Schrittgeschwindigkeit an<br />

der Hecke entlang und steuert die<br />

Heckenschere einfach aus der Kabine<br />

heraus.<br />

Das Schnittgut wird auf den mitgeführten<br />

Anhänger geladen und<br />

auf dem Rückweg direkt am Häckselplatz<br />

abgeladen. Durch mehr als<br />

100 verschiedene Vor- und Anbauten<br />

lässt sich ein Multicar für<br />

vielfältige Aufgabengebiete, wie<br />

Mäharbeiten, Straßenreinigung,<br />

Straßen- und Wegebau, Bewässerung<br />

von Garten- und Grünanlagen,<br />

für den Winterdienst und<br />

vieles mehr schnell und komfortabel<br />

umrüsten. <strong>Der</strong> „Fumo“ mit<br />

Doppelkabine wird serienmäßig<br />

mit Euro 4-Motor ausgeliefert und<br />

darf die grüne Plakette tragen.


Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

Freilassing. Schon von außen<br />

sieht das IFO sehr „erwachsen“<br />

aus. Die Fronten erinnern an moderne<br />

Elektrolokomotiven. Das<br />

ist selbstverständlich kein Zufall,<br />

sondern Berechnung: Die Gestalt<br />

ist damit nicht nur ansprechend,<br />

sondern zugleich auch recht aerodynamisch<br />

geraten. Das IFO<br />

57.44 (Instandhaltungsfahrzeug für<br />

Oberleitungsanlagen) entstand binnen<br />

zwei Jahren nach Erteilung des<br />

Auftrages durch eine große europäische<br />

Bahngesellschaft am 1. April<br />

2007. Bestellt wurde eine Serie von<br />

zunächst acht Maschinen für den<br />

überregionalen Einsatz auf Strecken<br />

unterschiedlicher Klassen.<br />

Das IFO 57.44 ist ein ausges<strong>pro</strong>chenesStörungsinterventionsfahrzeug:<br />

Alles ist auf schnelle<br />

Reparatureinsätze nach Schäden an<br />

Fahrdraht und Kettenwerk ausgerichtet.<br />

Das IFO kann dafür von der<br />

Hochgeschwindigkeitsstrecke bis<br />

zur windungsreichen Nebenbahn,<br />

ja sogar die Eisenbahntunnel von<br />

Stadtschnellbahnen befahren. Die<br />

Ausstattung des IFO 57.44 ermöglicht<br />

kurzfristige Hilfseinsätze und<br />

auch aufwendigere Reparaturen.<br />

Mit den Arbeitsfahrzeugen auf<br />

Basis des Gleiskraftwagens ist Robel<br />

bereits sehr gut aufgestellt. Robel<br />

Verkaufsleiter Hannes Schildbeck<br />

betont aber, dass „auch erhebliches<br />

Interesse an großen Spezialfahrzeugen<br />

ähnlich dem neuen IFO“<br />

besteht. Die Zahl der Anfragen<br />

wird nach der iaf-Premiere weiter<br />

zunehmen. „Das IFO und seine<br />

Ausrüstung ist“ so Hannes Schildbeck<br />

„nach Anforderungen des<br />

Erstkunden ausgerichtet. Für neue<br />

Kunden können wir wiederum<br />

maßgeschneiderte Versionen auf<br />

Grundlage dieses Fahrzeugkonzepts<br />

schaffen.“<br />

Crashopt<strong>im</strong>iert, stark, umweltfreundlich<br />

Die Verkleidung des IFO aus<br />

Stahlblech mit planen Scheiben ist<br />

sehr zweckmäßig: Eventuelle Reparaturen<br />

lassen sich bei Blech und<br />

glatten Scheiben unkompliziert und<br />

schnell erledigen, was Kosten und<br />

Stillstandszeiten reduziert. Unter<br />

der Verkleidung der Fahrzeugköpfe<br />

steckt eine stabile Schweißkonstruktion,<br />

womit das IFO 57.44 der<br />

Norm EN 12663 entspricht. Das<br />

Personal ist <strong>im</strong><br />

Falle von Kollisionen<br />

gut geschützt.<br />

Alle vier<br />

Achsen sind angetrieben.Ausgewählt<br />

wurde<br />

ein dieselhydraulischesAntriebskonzept<br />

mit<br />

zwei, jeweils FST1-Beobachterplatz.<br />

480 kW starken,<br />

wassergekühlten Achtzylinder-Dieselmotoren<br />

Deutz TCD 2015 V08.<br />

Diese starke Motorisierung ist für<br />

die Höchstgeschwindigkeit von bis<br />

zu 140 km/h und die Fahrt auf Steigungsstrecken<br />

erforderlich. Sollte<br />

es die Trassierung zulassen, kann<br />

zur Verringerung von Verbrauch<br />

und Emissionen mit nur einer der<br />

beiden völlig autarken Antriebseinheiten<br />

gefahren werden. Auch falls<br />

einmal eine Maschinenanlage ausfällt,<br />

kann das IFO den<strong>noch</strong> flott<br />

die Strecke räumen. Zusätzlich gibt<br />

es eine Notfahrsteuerung, sodass<br />

das IFO selbst bei einer Störung der<br />

Steuerungselektronik verfahrbar<br />

bleibt.<br />

Auf dem Weg zur Einsatzstelle<br />

muss es schnell gehen. Dort selbst<br />

aber kann das IFO betont langsam<br />

fahren: Im für kontinuierlich<br />

BAHNBAU<br />

Schon von außen sieht das IFO sehr „erwachsen“ aus. Ansprechende und zugleich aerodynamische Gestalt.<br />

IFO – gute Aussichten <strong>im</strong> Störungsfall<br />

Weltneuheit von Robel zur Instandhaltung von Oberleitungsanlagen<br />

Zweckmäßige Verkleidung mit planen Scheiben<br />

Bern. <strong>Der</strong> Berner Bahnhof ist<br />

nach Zürich der zweitgrößte Umsteigebahnhof<br />

der Schweiz. <strong>Der</strong><br />

Bahnhofplatz als einer der wichtigsten<br />

Verkehrspunkte der Stadt<br />

ist Drehscheibe für den öffentlichen<br />

Verkehr, für den Individualverkehr<br />

mit täglich 26.000 Fahrzeugen, für<br />

täglich 200.000 Fußgänger und<br />

für die zahlreichen Radfahrer. <strong>Der</strong><br />

Platz fungiert als eine der innerstädtischen<br />

Verkehrs-Hauptachsen,<br />

wird von fast allen Tram- und Buslinien<br />

angefahren und dient damit<br />

als Erschließung der Innenstadt.<br />

Für die Tramlinien, die diesen<br />

Knotenpunkt bedienen, wurde<br />

ein neuer viergleisiger Haltepunkt<br />

mit Zugängen zur aufgewerteten<br />

Unterführung geschaffen. Ferner<br />

wurden die früheren Wendeschleifen<br />

etwas versetzt neu angelegt.<br />

Den Radfahrern bieten sich in<br />

Zukunft 3.000 Abstellplätze, teils<br />

in geschlossener Ausführung. Die<br />

Kosten der Gesamtarbeiten, inklusive<br />

Neugestaltung der mit Geschäften<br />

ausgestatteten Unterführung,<br />

umfassen fast 100 Millionen<br />

Franken. Nur ein Jahr dauerte die<br />

Intensivbauphase mit Sperrung des<br />

Bahnhofplatzes. Dabei wurde die<br />

Stillegung des Tramverkehrs für<br />

sechs Monate und des motorisierten<br />

Individualverkehrs für ein Jahr<br />

erforderlich.<br />

Die Gleisbettung der Tram<br />

machte in einigen Bereichen eine<br />

spezielle Ausführung erforderlich,<br />

befinden sich doch die Gleise<br />

Fotos (4): Robel<br />

GFK-Bewehrung für Tramgleisbettung<br />

Neugestaltung des Berner Bahnhofplatzes abgeschlossen<br />

Foto: Schöck Bauteile GmbH<br />

auf den Unterführungen, die mit<br />

Flachdecken aus Beton abgeschlossen<br />

sind. Normalerweise wird der<br />

etwa 50 Zent<strong>im</strong>eter dicke, elastisch<br />

gebettete Gleiskörper aus<br />

Massenbeton auf einer gewalzten<br />

Unterlage erstellt, jedoch ohne<br />

den Einsatz von Bewehrung. Im<br />

Bereich der Flachdecken der Unterführungen<br />

ergeben sich bei deren<br />

Auf- bzw. Abfahrbereichen,<br />

also be<strong>im</strong> Übergang von starren,<br />

erdberührenden zu deckenberührenden<br />

Gleiskörpern; meist jedoch<br />

sind es Setzungsdifferenzen, die<br />

in der Vergangenheit zu durchaus<br />

aufwändigen Reparaturen geführt<br />

haben. Da auf den Unterführungen<br />

Stahlbewehrung, in der Regel mit<br />

Stahlfasern eingesetzt wurden, kam<br />

man auf GFK. Wobei man sich für<br />

die GFK-Bewehrung ComBAR von<br />

Bahnhof Bern: Bei der Tramgleisbettung kam die GFK-Bewehrung „Schöck ComBAR“ zum<br />

Einsatz.<br />

fortschreitende Montagearbeiten<br />

wichtigen Geschwindigkeitsbereich<br />

zwischen 0 und 10 km/h wird ein<br />

hydrostatischer Fahrantrieb genutzt,<br />

der auf ein Drehgestell wirkt<br />

und seine hydraulische Energie von<br />

einem der zwei Haupt-Diesel erhält.<br />

Dieser läuft verbrauchsgünstig<br />

mit meist nur geringer Drehzahl<br />

– das spart den<br />

zuvor üblichen<br />

dritten Motor<br />

für die Arbeitsfahrt.<br />

Zugleich<br />

ist ein hydrostatischbetriebener<br />

30 kVA-<br />

Stromerzeuger<br />

angeschlossen,<br />

der die Stromversorgung<br />

für<br />

alle elektrischen<br />

Arbeitsgeräte, die Beleuchtung<br />

und anderes mehr sicherstellt. Eine<br />

elektronische Regelung hält die Frequenz<br />

unabhängig von Drehzahländerungen<br />

des Antriebsmotors<br />

konstant. Auch mit voller Leistung<br />

in schneller Fahrt hat das IFO dank<br />

zweier Tanks zu je 750 Liter Volumen<br />

einen großen Aktionsradius<br />

und <strong>noch</strong> viel Spielraum am Einsatzort.<br />

Dabei ist die Betankung des<br />

über Puffer rund 25 Meter langen<br />

IFO von beiden Seiten möglich, die<br />

Tanks sind miteinander verbunden.<br />

Zwischen beiden Fahrzeugseiten<br />

wählbar ist auch die Führung der<br />

Motor-Abgase: So ist gewährleistet,<br />

dass bei Arbeiten <strong>im</strong> Gleisbereich<br />

die Abgase jeweils zu der Seite gelenkt<br />

werden können, auf der niemand<br />

arbeitet. Die eingesetzten<br />

Kräfte werden es danken.<br />

Schöck entschied, deren Stangen<br />

mit dem Durchmesser von zwölf<br />

Mill<strong>im</strong>etern in der Quer- und mit<br />

dem Durchmesser von 16 Mill<strong>im</strong>etern<br />

bei der Längsbewehrung<br />

eingesetzt wurden. Ein GFK Stab<br />

mit einem Durchmesser von zwölf<br />

Mill<strong>im</strong>etern hat eine ähnliche Zugfestigkeit<br />

wie Bewehrungsstahl.<br />

Man ließ dabei <strong>im</strong>mer zuerst die<br />

Normal<strong>pro</strong>file genehmigen, das<br />

sind Standard<strong>pro</strong>file, deren Schnitt<br />

nicht auf Details eingeht, sondern<br />

den Aufbau beschreibt.<br />

Diese Genehmigung war auch<br />

für den Systementscheid <strong>im</strong> Interesse<br />

des Bauherrn. Zu betonen ist<br />

außerdem dessen Innovationsbereitschaft,<br />

die recht neue Technologie<br />

der GFK Bewehrungen bei<br />

diesem anspruchsvollen Projekt<br />

eingesetzt zu haben.<br />

In einer weiteren Zone wurde<br />

die GFK Bewehrung ebenfalls eingesetzt:<br />

In der des Berner Stadtbachs.<br />

Er weist fast kein Gefälle<br />

auf und verläuft <strong>im</strong> Bereich der<br />

Tramgleise knapp unter der Erdoberfläche,<br />

er hängt dort mit seinen<br />

Massen von 70 mal 80 Zent<strong>im</strong>etern<br />

an der Decke der Unterführung<br />

und er muss unbedingt dicht sein,<br />

da sich Läden und Publikumsverkehr<br />

darunter befinden. Gerade<br />

in der Kreuzungszone von unterirdischem<br />

Wasserlauf und Gleisen<br />

befindet sich zudem eine Weichenverbindung.<br />

Auch dort wurde ein<br />

Netz aus Schöck-Elementen als Bewehrung<br />

integriert.<br />

Foto: Deutsche Plasser<br />

München. Maschinensysteme<br />

von Plasser & Theurer gehören<br />

zum Bild <strong>im</strong> modernen Gleisbau.<br />

Leistungsstark und zuverlässig<br />

sind sie be<strong>im</strong> Bau und der Instandhaltung<br />

des Fahrwegs <strong>im</strong> Einsatz.<br />

Sowohl die Bahnen als auch die<br />

spezialisierten Bauunternehmen<br />

wissen ihre Wirtschaftlichkeit<br />

zu schätzen, die sich nur durch<br />

eine <strong>noch</strong> höhere Verfügbarkeit<br />

steigern lässt. Und die Deutsche<br />

Plasser sieht ihre führende Kompetenz<br />

in der nachhaltigen Sicherung<br />

und Steigerung der Verfügbarkeit<br />

der Maschinensysteme<br />

von Plasser & Theurer.<br />

Sie bietet dafür ein fast spektakulär<br />

zu nennendes Leistungsspektrum<br />

auf dem neuesten<br />

Stand der Technik durch die enge<br />

Zusammenarbeit mit Plasser &<br />

Theurer. Und man entwickelt laufend<br />

innovative Lösungen bei der<br />

Deutschen Plasser, die zur dauerhaften<br />

Erhöhung der Wirtschaftlichkeit<br />

der Maschinen beiträgt.<br />

<strong>Der</strong> technische Kundendienst<br />

gehört genauso zu diesem Spektrum,<br />

wie die Reparatur und<br />

Überholung von Bauteilen bis<br />

hin zu kompletten Maschinensystemen.<br />

Dazu gehören ferner<br />

Original-Ersatzteile und Original-Verschleißteile,Instandhaltungswerke<br />

<strong>im</strong> gesamten Bundesgebiet<br />

und last but not least das<br />

Schulungszentrum Bingen.<br />

Weiteren Baustein zu <strong>noch</strong><br />

mehr Service-Qualität<br />

Das neue Schulungszentrum<br />

in Bingen am Rhein stellt einen<br />

weiteren Baustein in Richtung<br />

höherer Service-Qualität und damit<br />

Verfügbarkeit der Maschinen<br />

dar. Ein praxisorientiertes Aus-<br />

und Weiterbildungs<strong>pro</strong>gramm,<br />

das speziell für Maschinen von<br />

Plasser & Theurer entwickelt<br />

25<br />

Deutsche Plasser: Praxisnahes Aus- und Weiterbildungs<strong>pro</strong>gramm.<br />

Neues Schulungszentrum der<br />

Deutschen Plasser in Bingen<br />

Wirtschaftliche Fahrweginstandhaltung<br />

wurde, trägt dazu bei, das Potenzial<br />

der Maschinen künftig <strong>noch</strong><br />

besser nutzen zu können. Damit<br />

wird eine wirtschaftlichere Nutzung<br />

der Gleisbaumaschinen bei<br />

gleichzeitiger Erhöhung der Arbeitsqualität<br />

erreicht.<br />

In den neu ausgestatteten Räumen<br />

des Stadtbahnhofes Bingen<br />

am Rhein stehen in zwei Lehrsälen,<br />

einem Übungsraum und<br />

einem Lehrgleis folgende Einrichtungen<br />

zur Verfügung: Lehrtafeln<br />

(Schaubilder), S<strong>im</strong>ulatoren: CMS<br />

(Computer Mess System), CWS<br />

(Computer Work System), ALC<br />

(Automatischer Leit Computer),<br />

CAL (Bogenlasersystem) und<br />

DAR (Messschreiber).<br />

Zusätzlich werden bei den modular<br />

aufgebauten Trainingseinheiten<br />

Funktionsbeschreibungen<br />

sowie Systemdarstellungen, Power<br />

Point Präsentationen, Schaltpläne,<br />

Bedienungsanleitungen,<br />

Wartungshandbücher, Arbeitsanleitungen<br />

sowie Schnittmodelle<br />

eingesetzt.<br />

<strong>Der</strong> Lehr- und Trainingsplan<br />

umfasst zurzeit folgende Inhalte:<br />

• Grundlegende Maschineninformationen,<br />

wie Aufbau der Maschinen,<br />

Technische Daten und<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

• Informationen über Antrieb<br />

und Kraftübertragung, wie Antriebsmotor,<br />

Fahrantriebe, Arbeitsantriebe<br />

• Bestandteile der Hydraulikanlage<br />

und Pneumatikanlage<br />

• Steuersysteme der Maschine<br />

• Nivellier- und Richtsystem<br />

• DAR (Schreiberanlage)<br />

• ALC, WIN ALC Automatischer<br />

Leit Computer<br />

• CAL Bogenlaser<br />

• CMS Computer Mess System<br />

/ CWS Computer Work System<br />

• Allgemeine Sicherheits- und<br />

Betriebsvorschriften.


26 NUTZFAHRZEUGE<br />

Neuer Saugbagger von MTS: Mini-Vac<br />

Einsatzgebiete: Tief- und Hochbau, Abbruch, Industrie, Umwelt- , Entsorgungswirtschaft, Gleisbau<br />

Germershe<strong>im</strong>. Die MTS Mobile<br />

Tiefbau Saugsysteme GmbH<br />

mit Sitz in Germershe<strong>im</strong> fertigt seit<br />

1998 Produkte der Hochleistungssaugtechnik.<br />

Das Unternehmen<br />

<strong>pro</strong>duziert den modernen, europaweit<br />

patentierten MTS Saugaufbau<br />

und montiert ihn als funkgesteuerten<br />

Saugbagger in unterschiedlichen<br />

Größen und Ausführungen<br />

auf zwei-, drei- oder vierachsige<br />

Lkw-Fahrgestelle der meisten Hersteller.<br />

Wahlweise saugen ein, zwei,<br />

oder vier mächtige Turbinen ein<br />

großes Luftvolumen mit hoher Geschwindigkeit<br />

durch das Zyklon-<br />

Abscheidesystem. Damit werden<br />

Erdreich, Bauschutt, Schlamm,<br />

Wasser, Lehm, Kies, Sand, Steine<br />

und sonstiges Material bis zu 250<br />

Mill<strong>im</strong>eter Durchmesser und 40Kilogramm<br />

Stückgewicht über einen<br />

hydraulisch gesteuerten Saugarm in<br />

einen Container gesaugt. Anwendungsgebiete<br />

des Saugbaggers sind<br />

unter anderem: Tiefbau, Hochbau,<br />

Abbruch, Industrie, Umwelt- und<br />

Entsorgungswirtschaft, und Gleis-<br />

bau. Jetzt hat die MTS einen neuen<br />

leistungsstarken Saugbagger vorgestellt:<br />

den Mini-Vac. Neben, der seit<br />

Jahren bewährten Dino und Mega-<br />

Vac-Reihe, bietet der Mini-Vac aufgebaut<br />

auf ein Kipperfahrgestell ab<br />

7,5 Tonnen, eine hohe Saugleistung<br />

für Kabelbau, Umwelt, Sanierung<br />

oder Industrie.<br />

Als 7,5-Tonnen-Fahrzeug ist er<br />

zudem mit dem „alten 3er“ Führerschein<br />

zu fahren. Mit dem abnehmbaren<br />

Behälter ist der Lkw<br />

multifunktional auch als Kipper<br />

Materialien wie Schlamm, Erde , Sand, Wasser und Steine bis zu 20 Zent<strong>im</strong>etern Durchmesser und 25 Kilogramm Gewicht können <strong>pro</strong>blemlos in<br />

den Behälter von 1,5 bis 2,0 Kubikmetern eingesaugt werden. Das beidseitige Entleeren des Behälters erlaubt ein flexibles Arbeiten in beengten<br />

Verhältnissen.<br />

Stuttgart. Sind bei der Verladung<br />

von Waren auf kleinem Raum<br />

große Höhendifferenzen zu überwinden,<br />

kommen in der Verladezone<br />

meist Hubtische zum Einsatz.<br />

Dies ist beispielsweise dann der<br />

Fall, wenn Güter aus einer ebenerdigen<br />

Halle in einen Lkw trans-<br />

Neue Entwicklungen bei Hubtischen<br />

Max<strong>im</strong>ale Flexibilität und zugleich Effizienz in der Verladezone<br />

portiert werden sollen. <strong>Der</strong> große<br />

Vorteil von Hubtischen besteht in<br />

diesen Fällen darin, dass sie flexibel<br />

alle Höhen innerhalb eines großen<br />

Spektrums anfahren können.<br />

Dadurch ist der Einsatz von<br />

Hubtischen auch dann besonders<br />

sinnvoll, wenn sehr unterschied-<br />

liche Fahrzeugtypen an der gleichen<br />

Verladestelle andocken.<br />

Es gibt eine äußerst große Vielfalt<br />

an Hubtischen, da sie nahezu<br />

<strong>im</strong>mer individuell den Gegebenheiten<br />

vor Ort angepasst werden<br />

müssen. So reichen die verfügbaren<br />

Plattformgrößen von den Abmessungen<br />

einer einzelnen Palette bis<br />

hin zur Fläche vollständiger Lkw-<br />

Ladungen.<br />

Diese großen Plattformen werden<br />

dann eingesetzt, wenn die gesamte<br />

Ladung direkt von der Produktion<br />

kommend bereits auf dem<br />

Hubtisch vorpositioniert werden<br />

soll, so dass der Hubtisch für die<br />

komplette Beladung nur einmal die<br />

zweite Höhe anzufahren hat, was<br />

zu einer deutlichen Reduktion der<br />

Verladezeit führt.<br />

Das Programm des Unternehmens<br />

Arnold Verladesysteme bietet<br />

eine große Bandbreite an Fahrflächenausstattungen,<br />

wie zum Beispiel<br />

die Einbringung von Kugelbahnen,<br />

wodurch es möglich wird,<br />

einen ganzen beladenen Container<br />

der Luftfracht nicht nur auf ein anderes<br />

Höhenniveau sondern auch<br />

zugleich in Fahrtrichtung weiter zu<br />

transportieren.<br />

Für die Funktionalität ist neben<br />

der Tragkraft und Plattformgröße<br />

somit auch die Ausstattung der<br />

Fahrfläche von gravierender Bedeutung.<br />

Am wichtigsten ist dabei<br />

die Klärung, wie der Spalt zwischen<br />

Hubtisch und Fahrzeug während<br />

der Be- oder Entladung überbrückt<br />

werden soll. Denn auch wenn der<br />

Lkw so präzise wie möglich an den<br />

Hubtisch heranfährt, wird <strong>im</strong>mer<br />

ein Spalt bleiben, der sich bei der<br />

Beladung durch die Federbewegung<br />

des Lkws zusätzlich in senkrechter<br />

Richtung vergrößert. Daher ist<br />

mindestens manuell ein Ladeblech<br />

aufzulegen. Neue Entwicklungen<br />

ermöglichen jedoch wesentlich<br />

komfortablere und wirtschaftlichere<br />

Lösungen. So können Hubtische<br />

mit Klappbrücken aus Aluminium<br />

ausgestattet werden, die von einer<br />

einzelnen Person leicht zu bedienen<br />

Fotos (2): MTS Mobile Tiefbau Saugsysteme GmbH<br />

und Transporter einsetzbar. Am Behälter<br />

ist ein Schnellwechselsystem<br />

angebracht, um das Ab- und Aufsetzen<br />

auch auf der Baustelle bewerkstelligen<br />

zu können. Ausgestattet<br />

mit dem MTS Luft- und Filterprinzip<br />

ist der Mini-Vac ein universelles<br />

Saugsystem für trockene, nasse und<br />

flüssige Materialien. Er hat einen teleskopierbaren<br />

Saugarm von 3 Metern<br />

Länge mit einem Saugschlauch<br />

von 20 Zent<strong>im</strong>etern Durchmesser.<br />

Die Bedienung erfolgt mit einer<br />

elektrischen Bedienflasche.<br />

Am Ende des Saugschlauchs kann ein Saugrohr<br />

aus Metall oder Kunststoff angekoppelt<br />

werden.<br />

sind und den<strong>noch</strong> eine großzügige<br />

Fahrfläche und Tragkraft aufweisen.<br />

Werden viele Güter etwa mit einem<br />

Stapler verladen oder auch schwere<br />

Güter, so bietet beispielsweise<br />

Arnold Verladesysteme die Lösung<br />

an, dass eine elektrohydraulische<br />

Schwenkbrücke mit integriertem<br />

Vorschub am Hubtisch zum Einsatz<br />

kommt. So können alle Vorzüge des<br />

sequentiellen und kontinuierlichen<br />

Verladeprinzips miteinander kombiniert<br />

zum Einsatz kommen, was<br />

die max<strong>im</strong>ale Flexibilität und zugleich<br />

Effizienz in der Verladezone<br />

erlaubt.<br />

Welche Variante für den einzelnen<br />

Anwendungsfall die beste<br />

ist, kann nur in einer Analyse vor<br />

Ort geklärt werden. Grundsätzlich<br />

ist in Abhängigkeit von der Einbausituation<br />

individuell auch die<br />

Sicherheitslage zu betrachten, damit<br />

niemand unter der Plattform<br />

oder in entstehenden Scherkanten<br />

eingeklemmt und verletzt werden<br />

kann. Arnold Verladesysteme bietet<br />

hierfür ein umfangreiches Baukastensystem<br />

an, mit dem einfach und<br />

zugleich völlig flexibel, die erforderlichen<br />

Sicherheitsmaßnahmen<br />

erfüllt werden können.<br />

Die Anordnung und Notwendigkeit<br />

der einzelnen Schutzmaßnahmen<br />

hängt sowohl von der<br />

Zugänglichkeit des Geräts als auch<br />

den übrigen räumlichen Gegebenheiten<br />

ab. Es kann daher nie ohne<br />

Kenntnis der konkreten Situation<br />

eine zuverlässige Aussage über die<br />

erforderlichen Schutzmaßnahmen<br />

getroffen werden. Zu den wohl<br />

wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen<br />

zählen Gitter oder Netze als Unterlaufschutz<br />

und Geländer gegen die<br />

Absturzgefahr.<br />

Sollen Hubtische zum Einsatz<br />

kommen, ist daher stets ganz besonderer<br />

Wert auf die individuelle<br />

Beratung zu legen, so dass nicht nur<br />

alle Vorschriften eingehalten, sondern<br />

auch tatsächlich die opt<strong>im</strong>ale<br />

Konfiguration in Hinblick auf die<br />

Ausstattungsmerkmale des Geräts<br />

ermittelt und umgesetzt werden.<br />

Foto: ISEKI<br />

Foto: Altec<br />

Singen. Sicheres Verladen mit<br />

besonders rutschfesten und sicheren<br />

Verladehilfen waren be<strong>im</strong><br />

Hersteller Altec GmbH Zielgedanke<br />

bei der Weiter- bzw. Neuentwicklung<br />

des Fahrflächen<strong>pro</strong>fils der<br />

bewährten AOS.<br />

Die Lauf- bzw. Fahrfläche wurde<br />

neu konzipiert und ist jetzt äußerst<br />

rutschfest, so dass auch relativ glatte,<br />

abgenutzte, verschmutzte und selbst<br />

nasse Räder sicheren Halt finden<br />

und ebenso eine überaus sichere<br />

Begehbarkeit gewährleistet wurde.<br />

AOS-Verladeschienen, sind in den<br />

unterschiedlichsten Längen und<br />

Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

MEGA Worker – vielfältige Einsatzmöglichkeiten <strong>im</strong> gewerblichen und industriellen Bereich.<br />

Leichte Nutzfahrzeuge mit<br />

Elektro- oder Dieselantrieb<br />

Iseki startet Vertrieb<br />

Meerbusch. Die Iseki-Maschinen<br />

GmbH startet mit der<br />

deutschlandweiten Vermarktung<br />

von kl<strong>im</strong>afreundlichen Leichtkraftfahrzeugen<br />

der Marke MEGA mit<br />

Elektro- oder Dieselantrieb. Die<br />

privat oder gewerblich nutzbaren<br />

Trendmobile verfügen über ökologisch<br />

fortschrittliche Motortechnologien<br />

mit Elektroantrieben oder<br />

äußerst sparsamen Diesel-Verbrennungsmotoren<br />

mit nur 77,9 g/km<br />

C02-Ausstoß. Zusätzlich trägt die<br />

gewichtsreduzierende Konstruktion<br />

nahezu 100-<strong>pro</strong>zentig recyclebarerKunststoff/Aluminium-Bauteile<br />

mit Glasfaserverstärkung zur<br />

Verbrauchsmininierung bei. Damit<br />

liegen die Pr<strong>im</strong>ärenergie-Einsparungen<br />

gegenüber herkömmlichen<br />

Kleinfahrzeugen klar auf der Hand.<br />

Bei den zwei Dieselvarianten zeigen<br />

sich die Mega-Modelle mit<br />

zirka 3,0 bzw. 4,4 Liter /100 km<br />

äußerst genügsam. <strong>Der</strong> zukunftssichere<br />

Elektroantrieb beansprucht<br />

<strong>im</strong> Verbrauch durchschnittlich<br />

0,115 kWh/km. Dies entspricht in<br />

der Umrechnung Stromkosten von<br />

etwa 2,30 Euro <strong>pro</strong>100 km.<br />

Im He<strong>im</strong>atmarkt Frankreich sowie<br />

weiteren europäischen Staaten<br />

haben sich die Kleinfahrzeuge nicht<br />

zuletzt aufgrund ihrer Vielseitigkeit<br />

bereits etabliert. So verfügen die<br />

Modelle „Multitruck“ (mit Diesel-<br />

oder Elektroantrieb) und „Worker“<br />

(ausschließlich mit Elektroantrieb)<br />

über ein Ladevolumen von bis zu 3<br />

Kubikmetern und eine Nutzlast von<br />

max<strong>im</strong>al 680 Kilogramm. Spitzengeschwindigkeiten<br />

von 75 km/h in<br />

der Dieselausführung und 45 Km/h<br />

mit der Elektrovariante gewährleisten<br />

volle Straßentauglichkeit.<br />

Für den Stadtverkehr und die<br />

innerbetriebliche Nutzung – mit einer<br />

Reichweite bis zu 60 km – wird<br />

das Modellangebot durch den elektrobetriebenen,<br />

max<strong>im</strong>al 64 km/h<br />

schnellen, Kleinwagen „e-City<br />

PRO“ komplettiert. Für einzelne<br />

Mega-Modellvarianten genügt übrigens<br />

der Führerscheinnachweis<br />

der Klasse S.<br />

Die MEGA-Modelle „Multitruck“<br />

und „Worker“ erfüllen <strong>pro</strong>fessionelle<br />

Ansprüche. Mit Aufbauten<br />

als Van, Pritschen-, Kipper- oder<br />

Pick-up-Version eignen sie sich für<br />

Pflege- und Instandhaltungsaufgaben,<br />

als Transporter in emissionsfreien<br />

Zonen sowie als multifunktionales<br />

Transportmittel für eine<br />

innerbetriebliche, gewerbliche oder<br />

kommunale Nutzung. Infos <strong>im</strong> Internet<br />

unter www.iseki.de oder unter<br />

www.mega-fahrzeuge.de.<br />

Verladeschiene vom Typ AOS.<br />

Fahrfläche mit mehr<br />

„Gripp“ erhöht Sicherheit<br />

Altec-Aluminium-Verladeschienen Typ AOS<br />

Breiten für den Verladebereich von<br />

200 bis 2000 kp lieferbar. Das einfache<br />

Handling, die recht vielfältige<br />

Einsetzbarkeit sowie zwei alternative<br />

Abrutschsicherungen lösen <strong>pro</strong>blemlos<br />

und schnell eine Vielzahl<br />

von Be- und Entladevorgängen und<br />

bieten große Sicherheit.<br />

Die verwendeten Aluminium-<br />

Profile erzielen auf Grund einer<br />

Speziallegierung bei geringem Eigengewicht<br />

und flacher Bauhöhe<br />

max<strong>im</strong>ale Tragfähigkeit, sind wetterfest<br />

und <strong>pro</strong>blemlos zu reinigen.<br />

Wahlweise sind dieselben auch in<br />

faltbarer Ausführung erhältlich.


JUNI 2009 WWW.DER-BAU-UNTERNEHMER.DE<br />

27<br />

Singapur. <strong>Der</strong> südostasiatische<br />

Stadtstaat Singapur – international<br />

bedeutender Finanzplatz und mit<br />

seinem Seehafen der größte und<br />

modernste Warenumschlagplatz der<br />

Welt – strebt nun auch eine touristische<br />

Spitzenposition an. Mit dem<br />

ehrgeizigen Projekt „Marina Bay<br />

Sands“ verwirklicht der amerikanische<br />

Bauherr, die Las Vegas Sands<br />

Corporation, derzeit ein gigantisches<br />

Areal mit Kongresszentrum,<br />

Spielcasino, Theatern, Museum und<br />

einem beeindruckenden Hotelkomplex.<br />

Drei konkav geformte Hoteltürme<br />

mit jeweils 55 Etagen und<br />

einer als Dachgarten genutzten, die<br />

drei Türme verbindenden Plattform<br />

in knapp 200 Metern Höhe dominieren<br />

die Skyline.<br />

Ein internationales Team von<br />

Peri-Spezialisten aus Singapur und<br />

Deutschland konzipierte für die koreanische<br />

Bauunternehmung SsangYong<br />

Engineering & Construction<br />

eine umfassende Schalungs- und<br />

Gerüstlösung. Vor allem die „Skytable“-Großdeckentische<br />

sowie die<br />

Peri-ACS-Selbstklettertechnik (Automatic<br />

Cl<strong>im</strong>bing System) opt<strong>im</strong>ieren<br />

den Bauablauf mit reduzierten<br />

Kranzeiten. Jeweils zwei asymmetrisch<br />

gegeneinander gekrümmte<br />

Schäfte wachsen wie Brückenpylone<br />

zu Einheiten zusammen. Sind<br />

die drei Hoteltürme in Höhe und<br />

Geschossanzahl <strong>noch</strong> identisch,<br />

unterscheiden sich die Formen<br />

der jeweiligen Gebäudeelemente<br />

hinsichtlich Basisbreite, Ausrundungsradius<br />

und Versatzmaß doch<br />

beträchtlich. Des Weiteren sind die<br />

einzelnen Geschosse auch in Längsrichtung<br />

zueinander versetzt.<br />

Bei der Schalungs- und Gerüstlösung<br />

bilden die variable „Vario<br />

GT 24“-Träger-Wandschalung und<br />

die auf denselben Bauteilen basierende<br />

Säulenschalung eine bewährte<br />

und stabile Basis. Zusätzlich<br />

werden mit ST 100-Stapeltürmen<br />

vielseitige Traggerüste mit nur wenigen<br />

Systemteilen schnell und einfach<br />

montiert.<br />

Pro Turm stehen dem Baustellenteam<br />

nur zwei Krane zur Verfügung.<br />

So konzipierten die Peri-<br />

Ingenieure zur Herstellung der<br />

Kernwände kranunabhängige, und<br />

für die Geschossdecken kransparende<br />

Schalungslösungen. Mit der<br />

ACS und den großflächigen „Skytable“-Deckentischen<br />

kann die<br />

Gelsenkirchen. Die GHI Formwork<br />

GmbH ist <strong>im</strong> Vertrieb hochwertiger<br />

Schalungen kein Neuling.<br />

Seit über 20 Jahren hat sich das<br />

Unternehmen als kompetenter<br />

Partner der Bauindustrie mit Sitz in<br />

Deutschland sowie Repräsentanzen<br />

und Kooperationspartnern weltweit<br />

einen Namen gemacht.<br />

Neben dem Schalungsvertrieb<br />

hat man sich bei GHI auf Sanierungsdienstleistungen<br />

für den<br />

europäischen Raum spezialisiert.<br />

Durch die jahrelange Erfahrung in<br />

der Sanierung von Schalungen, mit<br />

speziell konzipierten Arbeitsabläufen<br />

und hochqualifizierten Mitarbeitern<br />

ist GHI in der Lage, nahezu<br />

jeden Schalungstyp zu sanieren. <strong>Der</strong><br />

Kunde muss dabei keinen größeren<br />

Foto: Peri<br />

SCHALUNG & BETON<br />

Komplettes Geschoss in nur vier Tagen errichtet<br />

Las Vegas Sands Corporation errichtet in Singapur das Touristik-Areal „Marina Bay Sands“<br />

Die „Marina Bay Sands“-Hoteltürme weisen insgesamt 2.600 Z<strong>im</strong>mer und Suiten auf – mit viel Luxus und einer atemberaubenden Aussicht.<br />

Baustelle ein komplettes Geschoss<br />

mit einer Regelgeschosshöhe von<br />

drei Metern in jeweils nur vier Tagen<br />

fertig stellen. Um dieses Ergebnis<br />

erreichen zu können, werden<br />

die Aufzugschächte drei Takte <strong>im</strong><br />

Voraus geklettert. Für die durchschnittlich<br />

25 Zent<strong>im</strong>eter starken<br />

Stahlbetondecken werden insgesamt<br />

110 „Skytable“-Deckentische<br />

für jeweils zwei komplette Geschossebenen<br />

vorgehalten. Mit bis zu 20<br />

Meter langen und fünf Meter breiten<br />

„Skytable“-Großdeckentischen<br />

kann das Baustellenpersonal beinahe<br />

100 Quadratmeter Deckenschalung<br />

in nur einem Kranhub schnell<br />

und sicher umsetzen. Mithilfe<br />

Sanierte Schalung so gut wie neu<br />

Kostenaufwand nur bei 20 bis 25 Prozent gegenüber Neuanschaffung<br />

Ausfall durch lange Wartezeiten<br />

erleiden, denn die Durchlaufzeiten<br />

der Sanierungen sind bei der GHI<br />

äußerst kurz. Die Vorteile liegen auf<br />

der Hand: Mit der Sanierung seiner<br />

Gebrauchtschalung erhält der Kunde<br />

eine quasi neuwertige Schalung.<br />

Diese bietet mit einem gemitteltem<br />

Kostenaufwand von zirka 20 bis 25<br />

Prozent gegenüber der Neuinvestition<br />

gerade in der momentanen<br />

wirtschaftlichen Situation eine klare<br />

und rechenbare Lösung, da langjährige<br />

Abschreibungsszenarien<br />

entfallen. Bei der Sanierung werden<br />

zunächst alle defekten Schalungsplatten<br />

entfernt und eine komplette<br />

Reinigung der Rahmen durchgeführt.<br />

Eventuelle Schäden an den<br />

Rahmen werden sodann beseitigt<br />

des speziell für dieses System entwickelten<br />

Umsetzgerätes und der<br />

Kraftumlenkung am Deckenrand<br />

wird der Tisch horizontal aus dem<br />

Gebäude gezogen, um gleich darauf<br />

in die nächste Schalposition gehoben<br />

werden zu können. Während<br />

des Umsetzens arbeitet das Bedienpersonal<br />

<strong>im</strong>mer vom gesicherten<br />

Deckenrand aus und muss den<br />

Tisch nicht betreten.<br />

Trotz der enormen Tischgrößen<br />

ist „Skytable“ äußerst flexibel. Mit<br />

den verwendeten „Multi<strong>pro</strong>p“-<br />

Alu-Deckenstützen von Peri wird<br />

ein großer Absenkweg erzielt – bei<br />

den vorhandenen Deckenversprüngen<br />

von bis zu 20 Zent<strong>im</strong>etern<br />

und die Rahmen<br />

dann auf Wunsch<br />

in Original- oder<br />

Wunschfarbe lackiert.<br />

Anschließend<br />

kommt eine neue,<br />

qualitativ hochwertige<br />

Holzplatte mit<br />

Phenolharzbeschichtung<br />

zum Einbau,<br />

die kantenversiegelt<br />

wird.<br />

In Borkheide bei<br />

Berlin kann der Bauunternehmer<br />

seine<br />

gebrauchte Schalung<br />

durchchecken und<br />

bewerteten lassen. Je<br />

nach Grad der Verschmutzung<br />

und / oder Beschädigung<br />

erhält er ein<br />

unverbindliches,<br />

aussagekräftiges<br />

Angebot, denn<br />

nicht <strong>im</strong>mer ist<br />

eine Generalüberholung<br />

notwendig.<br />

Auch kleine Ausbesserungsarbeiten<br />

oder nur die Reinigung<br />

werden von<br />

GHI übernommen.<br />

Mit der Sanierung seiner Gebrauchtschalung<br />

erhält der<br />

Kunde von GHI eine quasi neuwertige<br />

Schalung.<br />

und gleichzeitig 50 Zent<strong>im</strong>eter<br />

Brüstungshöhe ein enormer Vorteil.<br />

Zudem können die „Multi<strong>pro</strong>p“-<br />

Stützen mit MRK-Rahmen zu Türmen<br />

verbunden werden. So lassen<br />

sich die „Skytable“-Tische auch<br />

für die Zwischengeschosshöhen<br />

von knapp neun Metern vielseitig<br />

einsetzen. Die Ingenieure berücksichtigten<br />

von Anfang an die sich<br />

kontinuierlich verändernde Geometrie<br />

und setzen die „Skytable“-<br />

Fachwerkkonstruktion unverändert<br />

über die gesamte Gebäudehöhe ein.<br />

Die erforderlichen Modifikationen<br />

an den Tischen sind dadurch min<strong>im</strong>al.<br />

Aufwändige Umbauarbeiten<br />

und damit eventuelle Fehlanwen-<br />

Foto: GHI Formwork GmbH<br />

Die benötigte Logistik<br />

kann ebenfalls von<br />

GHI abgewickelt werden.<br />

Sollte die Schalung<br />

in einem Zustand<br />

sein, der keine<br />

Sanierung mehr ermöglicht,<br />

ist bei GHI<br />

auch die Neuschalung<br />

TriTec aus der eigenen<br />

Produktion erhältlich.<br />

Die Produktpalette<br />

umfasst das komplette<br />

Programm an<br />

Lasttürmen, Wand-,<br />

Säulen- und Deckenschalungen<br />

nebst<br />

Zubehör. Eine kos-<br />

tengünstige Alternative stellen bei<br />

der GHI–Formwork GmbH auch<br />

fachgerecht sanierte und geprüfte<br />

Gebrauchtschalungen dar.<br />

Schließlich bietet GHI ständig<br />

attraktive Finanzierungsmöglichkeiten<br />

sowie den Ankauf oder die<br />

eventuelle Inzahlungnahme von<br />

gebrauchter Schalung an. Infos<br />

über Dienstleistungen der GHI, wie<br />

beispielsweise Anwendungstechnik<br />

und Schulungen erhalten unsere<br />

Leser auf der Website www.ghi.de .<br />

dungen werden weitestgehend vermieden.<br />

Für das Peri-Engineering<br />

geradezu selbstverständlich sind<br />

die aufgrund von Aufdoppelungen<br />

für die diversen Deckenversprünge<br />

notwendigen, integrierten Kettenkanäle<br />

zur sicheren und schnellen<br />

Krananhängung.<br />

Klettern ohne Kran<br />

Das ACS-Selbstklettersystem ist<br />

das opt<strong>im</strong>ale Schalungsgerüst für<br />

die zwölf voraus laufenden Aufzugschächte.<br />

So können die unterschiedlich<br />

großen Schächte mit<br />

Abmessungen von 2,30 bis 10,10<br />

Metern in einem Rhythmus von<br />

vier Tagen kranunabhängig eingeschalt,<br />

ausgeschalt und geklettert<br />

werden. Insgesamt fünf sichere Arbeitsebenen<br />

klettern gleichzeitig in<br />

den nächsten Abschnitt: zwei Plattformen<br />

zum Schalen, Bewehren<br />

und Betonieren der Schachtwände<br />

sowie drei Nachlaufbühnen zum<br />

Vorspannen der nachfolgenden<br />

Geschossdecken. In Kombination<br />

mit dem CB Klettergerüst und der<br />

„Vario GT 24“-Träger-Wandschalung<br />

opt<strong>im</strong>iert ACS so die Arbeitsabläufe.<br />

Bei Groß<strong>pro</strong>jekten wie diesem<br />

stehen dem Baustellenpersonal<br />

ständig speziell ausgebildete Servicetechniker<br />

vor Ort zur Verfügung.<br />

So ist sichergestellt, dass die<br />

Peri-Systeme fachgerecht und effizient<br />

eingesetzt werden. Daneben<br />

hilft ein technischer und logistischer<br />

Support, alle Aufgaben nicht<br />

nur vor, sondern auch während der<br />

Bauzeit zu meistern.


28 BETONTECHNIK<br />

Die „ARGE Rohbau RDK 8“ mit den Unternehmen Ed. Züblin AG, Direktion Karlsruhe, und der Bilfinger Berger Ingenieurbau GmbH erstellt unter<br />

anderem das mehrgeschossige Maschinenhaus, in dem das zukünftige Herzstück des neuen Kraftwerksblocks untergebracht wird.<br />

Mengenbaustelle mit anspruchsvoller Schalung<br />

EnBW Kraftwerke AG erweitert Rheinhafen-Dampfkraftwerk Karlsruhe<br />

Karlsruhe. Seit Frühjahr 2008<br />

lässt die EnBW Kraftwerke AG<br />

das Rheinhafen-Dampfkraftwerk<br />

Karlsruhe um den steinkohlebefeuerten<br />

Block RDK 8 erweitern – ein<br />

wichtiger Beitrag zur Sicherung der<br />

Energieversorgung in Baden-Württemberg.<br />

<strong>Der</strong> neue Block ist für eine<br />

elektrische Bruttonennleistung von<br />

912 MW ausgelegt. Zur Einspeisung<br />

in das Fernwärmenetz Karlsruhes<br />

können – abhängig vom Wärmebedarf<br />

– bis zu 220 MW Fernwärme<br />

ausgekoppelt werden.<br />

Zuerst begann man mit dem<br />

Anlegen des Fundamentes für einen<br />

230 Meter hohen Schornstein.<br />

„Es ruht auf 32 Bohrpfählen, die bis<br />

zu 20 Meter tief in den Untergrund<br />

hineinreichen“, erklärt Dipl.-Ing.<br />

Ingo Fesenmay (Züblin). Die runde<br />

Bodenplatte ist <strong>im</strong> Schnitt 4 Meter<br />

mächtig und hat einen Durchmesser<br />

von 29 Metern. „40 Elemente<br />

der Ulma-Stahl-Rundschalung Bira<br />

haben die hierfür erforderlichen<br />

1.500 Kubikmeter Beton in Form<br />

gebracht“, sagt der Bauleiter. BIRA<br />

kann mit Hilfe ihres eigenen, einfach<br />

handhabbaren Spindelsystems<br />

an alle baustellenüblichen Radien<br />

angepasst werden. Die Elemente<br />

sind für einen Frischbetondruck bis<br />

zu 80 kN/m2 ausgelegt.<br />

Mit Aussparungen gespickt<br />

Zurzeit erstellt die ARGE das<br />

mehrgeschossige und unterkellerte<br />

Maschinenhaus. Darin wird das<br />

künftige Herzstück des neuen Kraftwerksblocks<br />

untergebracht: Eine<br />

Dampfturbine, die auf dem Turbi-<br />

nentisch gelagert wird. „Die rund<br />

60 Meter lange, 17 Meter breite und<br />

bis zu 4 Meter mächtige Stahlbetonkonstruktion<br />

ruht auf 14 jeweils 17<br />

Meter langen Stützen und ist vom<br />

übrigen Baukörper entkoppelt“, erläutert<br />

Fesenmayr. Das Besondere:<br />

Das Bauteil, das mit Aussparungen<br />

für die neue Anlagentechnik regelrecht<br />

gespickt ist, stellt höchste<br />

Anforderungen wegen der Maßtoleranzen<br />

an das Schalungskonzept.<br />

Das Maschinenhaus steht auf<br />

einer 2 Meter starken Bodenplatte.<br />

Es ist 100 Meter lang, 50 Meter breit<br />

und etwa 43 Meter hoch. Stützen,<br />

Decken und Unterzüge werden in<br />

mächtigen D<strong>im</strong>ensionen ausgeführt.<br />

Zum Einsatz kommt das<br />

gesamte Ulma-Programm. Rund<br />

3.000 Quadratmeter Rahmenschalung<br />

„Orma“ tragen zu schnellem<br />

Baufortschritt bei. „Die <strong>pro</strong>dukttypische<br />

Systemlogik sorgt dafür,<br />

dass die unterschiedlichen Elementgrößen<br />

vertikal und horizontal<br />

sehr wirtschaftlich eingesetzt<br />

werden können“, erklärt Dipl.-Ing.<br />

(FH) Andreas Abdul (Ulma). Die<br />

Elemente sind 1,20, 2,70 bzw. 3,30<br />

Meter hoch (Breitenraster: 0,30 bis<br />

2,40).<br />

Schnell umgesetzt<br />

Für die Unterstellung von Decken<br />

und Unterzügen liefert Ulma<br />

rund 4.100 lfm Holzträger V20,<br />

1.000 lfm Stahlwandriegel und mehr<br />

als 10.000 stgm T60 Traggerüste in<br />

verschiedenen Abmessungen. „Das<br />

flexible Tragsystem, das nur aus<br />

acht Grundelementen besteht, ist in<br />

drei Basisbreiten von 100, 150 und<br />

200 Zent<strong>im</strong>etern erhältlich und<br />

erlaubt sechs Grundrisskombinationen“,<br />

erklärt Projektleiter Ach<strong>im</strong><br />

Watz (Ulma).<br />

T-60 Rahmen (h = 100 cm) und<br />

Trägerrahmen (h = 35 cm) sorgen<br />

für stufenlose Höhenanpassung.<br />

Längenverstellbare Fuß- und Kopfspindeln<br />

dienen der Feinjustierung.<br />

„<strong>Der</strong> Zusammenbau erfolgt meist<br />

ohne Werkzeug“, sagt Watz, „und<br />

die bauseits vormontierten Türme<br />

können mit dem Kran schnell umgesetzt<br />

werden.“ Rund 3.000 „Alu<strong>pro</strong>p“-Deckenstützenkomplettieren<br />

die Lieferungen.<br />

Die Aluminiumstütze wurde <strong>im</strong><br />

Wesentlichen für die Unterstützung<br />

von Deckenschalungen unterschiedlichster<br />

Struktur entwickelt.<br />

Unter Berücksichtigung der Belastungsbegrenzungen<br />

ist sie auch<br />

zur Unterstützung anderer Bauteile<br />

zu verwenden. „Alu<strong>pro</strong>p kann als<br />

Einzelunterstützung oder in Form<br />

eines Unterstellungsgerüstes mit<br />

den entsprechend montierten Verschwertungsrahmen<br />

verwendet<br />

werden“, erklärt Watz.<br />

„Ende Juli steht mit der Erstellung<br />

des Turbinentisches ein besonderer<br />

„Großkampftag“ ins Haus“,<br />

wirft Bauleiter Fesenmayr einen<br />

Blick nach vorne. Dann sollen rund<br />

2.000 Kubikmeter Ortbeton „in<br />

einem Rutsch“ betoniert werden.<br />

Voraussichtlich eineinhalb Tage<br />

lang werden dann bis zu 150 Kubikmeter<br />

Beton <strong>pro</strong> Stunde in die<br />

Schalung fließen.<br />

Foto: Ulma<br />

Foto: BetonBild<br />

Neubau der Moschee in L<strong>im</strong>burg<br />

geht seiner Fertigstellung entgegen<br />

Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

Beton-Riff vor Ostseebad Nienhagen<br />

Erkrath. Vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns<br />

bilden<br />

mehr als 1.400 Betonelemente auf<br />

einer Fläche von 50.000 Quadratmetern<br />

ein riesiges Riff. Zirka 1,5<br />

Kilometer vor dem Ostseebad Nienhagen<br />

liegen die Elemente in verschiedenen<br />

Größen und Formen<br />

auf dem Grund des Meeres und<br />

bieten zahlreichen Fischarten Unterschlupf.<br />

Was 1994 als Exper<strong>im</strong>ent zur<br />

Wirkung von künstlichen Riffen<br />

begann, hat sich hinsichtlich Umfang<br />

und wissenschaftlicher D<strong>im</strong>ension<br />

mittlerweile zu einem der<br />

größten Fischerei-Forschungs<strong>pro</strong>jekte<br />

<strong>im</strong> gesamten Ostseeraum entwickelt.<br />

Gerade aktuell in Planung<br />

sind eine Erweiterung des Riffs Nienhagen<br />

und ein neues Riff an der<br />

nahegelegenen Verklappungsstelle<br />

Rosenort – und auch hier spielen<br />

unterschiedliche Riff-Elemente aus<br />

Beton eine zentrale Rolle.<br />

Vor dem Hintergrund der stetig<br />

abnehmenden Fischpopulation<br />

in der Ostsee suchte man schon in<br />

den 1990er Jahren nach sinnvollen<br />

Maßnahmen zur Stabilisierung der<br />

Wirtschaftsfischbestände. Nachdem<br />

sich in anfänglichen wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen mit<br />

ersten kleinen Betonelementen eine<br />

800 Quadratmeter Spannbeton-Fertigdecken von Echo eingebaut<br />

L<strong>im</strong>burg. Die Stadt L<strong>im</strong>burg bekommt<br />

eine neue Moschee: Die Gemeinde<br />

der Türkisch-Islamischen<br />

Union (DITIB) ersetzt ihr Provisorium,<br />

das sie vor rund 20 Jahren in<br />

einem ehemaligen Sägewerk eingerichtet<br />

hatte, durch einen Neubau.<br />

Dieser erhält eine Kuppel und auch<br />

das für eine Moschee typische Minarett.<br />

Rund 18 Meter hoch wird<br />

es sein und damit nicht höher als<br />

die umliegende Bebauung. Für das<br />

von der Stadt genehmigte Bauwerk,<br />

Außenansicht des Neubaus.<br />

Einzigartige Unterwasserwelt aus Beton<br />

Foto: Echo<br />

Erhöhung der Fischbestände rund<br />

um das künstliche Riff nachweisen<br />

ließ, weitete sich der Riff-Versuch<br />

unter Leitung von Thomas Mohr<br />

von der Landesforschungsanstalt<br />

für Landwirtschaft und Fischerei in<br />

Mecklenburg-Vorpommern schnell<br />

zu einem regelrechten Groß<strong>pro</strong>jekt<br />

aus. Mittlerweile bietet die verwinkelte<br />

Unterwasserwelt aus Betonelementen<br />

und Naturstein <strong>im</strong> Fischereischutzgebiet<br />

Nienhagen ein<br />

großflächiges Refugium für zahlreiche<br />

Fischarten und Unterwasserpflanzen.<br />

Auf zirka 50.000 Quadratmetern<br />

erstreckt sich auf dem Meeresgrund<br />

eine außergewöhnliche Betonwelt.<br />

Die Betonelemente wurden mit verschiedenartigen<br />

flexiblen Netzen,<br />

Seilen oder Leinen versehen, um<br />

den Fischen möglichst viele Schutzräume<br />

bzw. ein realitätsnahes Refugium<br />

zu schaffen und den Pflanzenbewuchs<br />

zu fördern.<br />

Neben einer langen Lebensdauer<br />

und der hohen Standfestigkeit<br />

schaffen die unterschiedlichen<br />

Tetrapoden, Kegel- und Ringstrukturen<br />

aus Beton verwinkelte<br />

Hohlräumen und Unterständen.<br />

Thomas Mohr erklärt die hohen<br />

Anforderungen: „Alle Elemente<br />

sind aus Beton gefertigt, die min-<br />

Über 1.400 Betonelemente wurden in der Ostsee auf dem Meeresgrund versenkt.<br />

das in dem als Mischgebiet ausgewiesenen<br />

Bereich an der Blumenröder<br />

Straße liegt, wurde <strong>im</strong> Oktober<br />

2008 der Grundstein gelegt.<br />

Mit der Moschee entsteht zugleich<br />

L<strong>im</strong>burgs erstes Minarett, dass allerdings<br />

nicht zum Ausruf der Gebetszeiten,<br />

sondern nur als äußeres<br />

Erkennungszeichen der Moschee<br />

dienen wird. Es ist in seiner Höhe<br />

von knapp 19 Metern der umliegenden<br />

Bebauung angepasst.<br />

<strong>Der</strong> neue Bau wird deutlich<br />

bessere Rahmenbedingungen für<br />

Bildungsangebote bieten und verpflichtet<br />

seine Gemeinde zu verstärkten<br />

Anstrengungen um Integration<br />

in die deutsche Gesellschaft.<br />

Dass diese die Herausforderung<br />

ann<strong>im</strong>mt, zeigte sich auch daran,<br />

dass während des Festaktes alle Ansprachen,<br />

die auf türkisch gehalten<br />

wurden, ins Deutsche übersetzt<br />

wurden.<br />

Für ein gutes Miteinander sprachen<br />

auch die Grußworte der Arbeitsgemeinschaft<br />

Christlicher<br />

Kirchen, der Kirchengemeinde St.<br />

Marien und der evangelischen Ge-<br />

destens den Anforderungen der<br />

Festigkeitsklasse C35/45 mit hohem<br />

Wassereindringwiderstand<br />

entsprechen mussten. Des Weiteren<br />

wurde ein dem Wasserkörper entsprechender<br />

neutraler pH-Wert an<br />

der Betonoberfläche gefordert.“<br />

Die deutliche Steigerung der<br />

Fischpopulation <strong>im</strong> Versuchsgebiet<br />

innerhalb der letzten Jahre hat dazu<br />

geführt, dass das mit öffentlichen<br />

Geldern finanzierte Riff<strong>pro</strong>jekt<br />

stetig ausgeweitet und verlängert<br />

wurde. Aktuell werden die Untersuchungen<br />

um einen zweiten<br />

Standort erweitert.<br />

Auf einer Verklappungsstelle<br />

am Standort Rosenort – hier wurde<br />

Schüttgut <strong>im</strong> Meer entsorgt – ist<br />

in sechs Metern Tiefe ein neues<br />

Forschungsgebiet vorgesehen. Ziel<br />

hierbei ist es, vor allem durch den<br />

Einsatz der Beton-Unterwasserstrukturen,<br />

eine Wiederbesiedlung<br />

und fischereiwirtschaftliche<br />

Aufwertung der Schütt- und Verklappungsstelle<br />

zu ermöglichen.<br />

Mittlerweile werden auch geführte<br />

Tauchgänge zum Riff angeboten.<br />

Weitere Ideen zur „Touristenattraktion<br />

Ostseeriff “ – zum Beispiel Riff-<br />

Touren oder die Organisation einer<br />

Mehrfachnutzung in der Zukunft<br />

– sind in Planung.<br />

meinde. Alle Redner betonten, dass<br />

die Gemeinde mit ihrem neuen<br />

Gotteshaus den eingeschlagenen<br />

Weg des interreligiösen Gesprächs<br />

weiter beschreiten und intensivieren<br />

will. Das Architekturbüros<br />

Kramm aus L<strong>im</strong>burg zeichnet für<br />

den Entwurf verantwortlich. Bei<br />

den Geschossdecken entschied<br />

man sich für die Deckenlösungen<br />

von Echo, die sich bereits be<strong>im</strong> Bau<br />

der Moschee in Bergisch-Gladbach<br />

bewährt hatten.<br />

Die großen Spannweiten, die mit<br />

Spannbeton-Fertigdecken erreicht<br />

werden können, machen diese Deckenlösung<br />

für derartige Bauvorhaben<br />

besonders attraktiv. Insgesamt<br />

wurden durch Echo 800 Quadratmeter<br />

Spannbeton-Fertigdecken<br />

der Typen VSD 20/120 und SCD<br />

24/120 geliefert.<br />

Mit der Fertigstellung der neuen<br />

Moschee ist <strong>im</strong> September 2009<br />

zu rechnen. Dann können die<br />

Mitglieder der Gemeinde der Türkisch-Islamischen<br />

Union hier ihre<br />

Gebetsteppiche in einem würdigen<br />

neuen Rahmen ausrollen


Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

In 12 Metern Höhe setzt die Kletterschalung an, um in 20 Meter Höhe hinaufzuragen. Die Lasten<br />

an den äußeren Schrägwänden werden durch 4 Meter auskragende Stützen aufgenommen; <strong>im</strong><br />

Inneren unterstützen bis 20 Meter hohe GASS-Gerüsttürme Schalung und Decken.<br />

Wie können die Anrainer der<br />

Donau besser vor Hochwasser geschützt<br />

werden? Vor allem, indem<br />

man die kräftigsten Nebenflüsse<br />

bändigt. Die nicht viel größer als ein<br />

Dorfbach anmutende Breg, die bei<br />

Donaueschingen mit der Brigach<br />

die Donau bildet, hat mit 183 Quadratkilometern<br />

allerdings ein sehr<br />

großes Einzugsgebiet <strong>im</strong> Naturpark<br />

Südschwarzwald und ist daher besonders<br />

anfällig für Hochwasser. Am<br />

westlichen Ortsausgang von Wolterdingen<br />

wurde die ideale Stelle gefunden,<br />

um ein Hochwasser-Rückhaltebecken<br />

zu errichten. Quer durch das<br />

schmale Tal wird ein 110 Meter breiter,<br />

460 Meter langer und bis zu 18<br />

Meter hoher Erddamm errichtet, der<br />

das Bregtal auf 4,0 Kilometern Länge<br />

mit 4,7 Millionen Kubikmeter Wasser<br />

auf 70 Hektar Fläche aufstauen<br />

kann. <strong>Der</strong> Hochwasserabfluss wird<br />

so stark gemindert und der Hochwasserspiegel<br />

sämtlicher Gemeinden<br />

bis Riedlingen, das etwa 130 Kilometer<br />

flussabwärts liegt, gesenkt.<br />

Das Regenrückhaltebecken ist<br />

als Trockenbecken (mit Fischtreppen)<br />

konzipiert, das die Breg nur bei<br />

Hochwasser aufstaut, das man alle<br />

fünf bis sieben Jahre erwartet.<br />

Das Durchlassbauwerk: Zentrum<br />

und Kernstück des Damms<br />

ist das 100 Meter lange Durchlassgebäude,<br />

das 2007/2008 von<br />

der Emil Steidle GmbH & Co KG<br />

(Sigmaringen) <strong>im</strong> Auftrag des Regierungspräsidiums<br />

Freiburg komplett<br />

aus Ortbeton hergestellt wurde.<br />

<strong>Der</strong> Querschnitt ist kastig und<br />

U-förmig, wobei die Außenwände<br />

an der Basis 1,75 und am Top 0,80<br />

Meter dick sind. Die Innenseiten<br />

sind senkrecht, die Außenseiten <strong>im</strong><br />

Verhältnis 1:20 nach innen geneigt.<br />

Parallel zur Fließrichtung stehen <strong>im</strong><br />

Inneren zwei weitere 1,5 Meter dicke<br />

Mauern. Diese führen die mächtigen<br />

Absperrriegel.<br />

Am Ausfluss senkt sich die Bodenplatte<br />

radial um einige Meter<br />

zum so genannten Kolksee ab; gleichermaßen<br />

verbreitern sich die Ausmaße<br />

auf 35 Meter wie bei einem<br />

„T“. Insgesamt hat das Bauwerk eine<br />

Höhe von 19,0 Metern. Die Staumauer<br />

wird 16,9 Metern Wasserhöhe<br />

widerstehen. Decken von 0,75 bis<br />

0,96 Meter Dicke schließen das Gebäude<br />

nach oben ab.<br />

Für die Baugrube und das Umleitungsgerinne<br />

mussten 20.000 Kubikmeter<br />

Erdreich ausgehoben werden<br />

(davon 7.900 m 3 Oberbodenabtrag).<br />

Um die komplette Baugrube herum<br />

wurden über 5,0 Meter tiefe Schlitzwände<br />

erstellt, die mit Bentonit gefüllt<br />

wurden. Damit wurde der Zutritt<br />

von Fluss- und Grundwasser<br />

stark eingeschränkt. <strong>Der</strong> Damm soll<br />

zukünftig auch als westliche Umgehungsstraße<br />

für Wolterdingen fungieren.<br />

Schalarbeiten: Bereits in der Angebotsphase<br />

wurden Arbeitsvorbereitung<br />

und Taktplanung mitberücksichtigt.<br />

Mit der „Athlet“ von Paschal<br />

konnte ein effizientes und schlüssiges<br />

Schalkonzept erstellt werden, das<br />

Aufwand und Verschleiß min<strong>im</strong>ierte<br />

sowie die Arbeitsgeschwindigkeit<br />

und die Sicherheit verbesserte. Die<br />

Aufgaben sahen vor:<br />

• Das Einschalen von zunächst<br />

11,20 Meter Höhe in Taktbauweise,<br />

• dabei enthaltend eine fest montierte<br />

und samt Schalung umsetzbare Sicherheitskonsole<br />

mit fest montierten<br />

Laufbelägen, Handläufen und Leitern,<br />

die MULTIP, sowie...<br />

• zusätzliche 8,40 Meter Schalhöhe<br />

als Kletterschalung;<br />

• hierbei wurde die Last der Schalung<br />

von 4,00 Meter (!) auskragenden<br />

Stützböcken aufgenommen,<br />

die – horizontal gelegt – als Kletterkonsolen<br />

fungierten.<br />

• Die Windlasten der Kletterschalung<br />

wurde auf der Gegenseite über<br />

GASS-Türme, die auch als Arbeitsgerüste<br />

dienten, abgetragen.<br />

• Taktgrenzen und Fugen waren<br />

vom Planer bereits vorgegeben.<br />

Die in 5,30 Meter Höhe gelegenen<br />

Decken des dreigeteilten Auslauf-<br />

Stollens sind bis 90 Zent<strong>im</strong>eter dick.<br />

Verfahrbare, <strong>pro</strong>jektbezogene Einheiten<br />

zu jeweils zwei Deckentischen<br />

mit jeweils 4,20 Meter Länge und<br />

4,50 Meter Breite unterstützten die<br />

11,60 Meter langen Betoniertakte.<br />

Die als Rammschild gegen schweres<br />

Treibgut gedachte „Tauchwand“<br />

„schwebt“ freitragend in 12,80 Metern<br />

Höhe vor dem Auslassbauwerk<br />

und ist selbst 4,65 Meter hoch und<br />

1,30 Meter dick. Dabei konnte die<br />

„Athlet“ viele Vorteile ausspielen:<br />

• geringe Anzahl von Spannstellen,<br />

• Frischbeton-Druckaufnahme von<br />

92 kN/m2 nach DIN 18218,<br />

• strengste Ebenheitstoleranzen nach<br />

DIN 18202, Tabelle 3, Zeile 7<br />

• schnelles Umsetzen samt montierter<br />

MULTIP per Kranspiel.<br />

Die „Athlet“: Die Großflächenschalung<br />

„Athlet“ ist eine Stahl-Rahmenschalung,<br />

die sich hervorragend<br />

für den Einsatz <strong>im</strong> Industrie- und<br />

Ingenieurbau eignet. Sie bietet Rekordwerte<br />

bezüglich der Frischbetondruckaufnahme,<br />

der eingehaltenen<br />

Ebenheitstoleranzen und der<br />

geringen Anzahl von Spannstellen<br />

<strong>im</strong> Beton. Das durchdachte Schalungssystem<br />

erschließt darüber hinaus<br />

vielfältige Einsatzmöglichkeiten<br />

<strong>im</strong> Hoch- und Tiefbau. Hohlkasten<strong>pro</strong>file<br />

aus hochfestem Stahl mit<br />

BETONTECHNIK<br />

Das größte Dammbauwerk Mitteleuropas<br />

entsteht derzeit in Baden-Württemberg<br />

Paschal liefert die starke Athlet-Schalung für den Hochwasserschutz<br />

WOLTERDINGEN/BADEN-WÜRTTEMBERG. Das verheerende<br />

Hochwasser von 1990 hatte das Land Baden-Württemberg zum Anlass<br />

genommen, 1992 das Integrierte Donau-Programm (ITP) ins Leben<br />

zu rufen, das Ökologie und Hochwasserschutz verknüpfen sollte. Die<br />

Hochwasser von 1993 und 1994 unterstrichen diese Bedeutung drastisch.<br />

Über 200 (vor der Finanzkrise) geplante und begonnene Projekte<br />

für Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser werden in den nächsten Jahren<br />

etwa 900 Millionen Euro erfordern. 2006 war dann der Spatenstich<br />

für das Hochwasserrückhaltebecken Wolterdingen, das <strong>im</strong> Moment<br />

das größte <strong>im</strong> Bau befindliche Dammbauwerk in Mitteleuropa ist.<br />

Die Innenseiten der Kletterschalung wurde durch das Große Aluminium-Stützensystem GASS<br />

unterstützt. Pro Stütze kann es 140 kN aufnehmen, ist durch sein leichtes Material aber leicht und<br />

schnell auf- und abzubauen sowie als kompletter Turm umzusetzen.<br />

16 cm Bauhöhe, trapez- bzw. hutförmige<br />

Quer<strong>pro</strong>file, entsprechende<br />

Materialstärken und ihre konstruktive<br />

Opt<strong>im</strong>ierung erlauben höchste<br />

Frischbetondrücke. Insgesamt wurden<br />

fast 1.000 Quadratmeter Schalung<br />

gestellt. <strong>Der</strong> frische C35/45-<br />

Beton wurde zur Nachbehandlung<br />

<strong>noch</strong> 7 Tage in der Schalung belassen.<br />

Für das Bauwerk wurden 7.500<br />

Kubikmeter Beton verbraucht und<br />

über 1.000 Tonnen Stahl.<br />

Bauleiter Dipl.-Ing. Arno Fischer:<br />

„Die 1,5 Meter dicken Mauern bis<br />

in 19,00 Meter Höhe zu bewehren,<br />

war nicht einfach. Wir hätten ein<br />

zwischen den Schalungen stehendes<br />

Gerüst gebraucht, doch hierfür fehlte<br />

uns der Platz. Aber wir wussten, uns<br />

zu helfen.“ Über die Zusammenarbeit<br />

mit dem Schalungslieferanten:<br />

„Von der Arbeitsvorbereitung über<br />

die Logistik, die Einweisung des<br />

Baustellenpersonals, die Nachlieferung<br />

zusätzlichen Materials ... alles<br />

wurde perfekt gelöst.“<br />

Traggerüste: Die Deckenarbeiten<br />

für die Fahrbahnplatten in 18,60 Meter<br />

Höhe wurden durch das Große<br />

Aluminium-Stützensystem GASS<br />

ermöglicht. Verkompliziert wurde<br />

das Bauwerk unter anderem durch<br />

längs der Mitte in etwa 10 Meter<br />

Höhe gelegene torpedoförmige Maschinenkammer,<br />

die den Staubalken<br />

durchdringt. Bereichsweise musste<br />

in verschiedenen Etagen und um<br />

Vorsprünge herum unterstützt werden.<br />

Es wurden auch in dieser Höhe<br />

Stützenlasten bis 85 kN (also etwa<br />

8,5 Tonnen!) <strong>pro</strong> Stiel abgeleitet.<br />

Das Große Aluminium-Stützen-System<br />

GASS von Paschal ist<br />

eine Weiterentwicklung der auf<br />

dem Markt befindlichen Aluminium-Traggerüstsystemen.<br />

Mit einer<br />

zulässigen Tragkraft von 140 kN<br />

<strong>pro</strong> Stütze ist es das tragfähigste<br />

Aluminium-System, das sogar viele<br />

Systeme aus Stahl übertrifft. Es wird<br />

durch einen Aussteifungsrahmen<br />

stabilisiert und bildet so einen Turm.<br />

<strong>Der</strong> annähernd runde Querschnitt<br />

der Stütze ist die statisch opt<strong>im</strong>ale<br />

Form, mit wenig Material große<br />

Kräfte aufzunehmen. Die identisch<br />

aufgebauten Kopf- und Fußplatten<br />

haben durch ihre schachbrettartig<br />

strukturierte Oberfläche eine passgenaue<br />

Verbindung. Um das Gerüst<br />

schnell und sicher auf die jeweils erforderliche<br />

Höhe zu bringen, wird<br />

diese mit einer Spindel eingestellt.<br />

Bei unebenem Grund und unterschiedlichen<br />

Endhöhen kann man<br />

an beiden Enden der Stütze eine<br />

Spindel montieren. Im Vergleich zu<br />

anderen Systemen müssen weniger<br />

Stützen und andere Systemteile eingesetzt<br />

werden. Das bedeutet nicht<br />

nur Zeiteinsparung an Montage<br />

und Demontage. Wegen der einfachen<br />

und schnellen Handhabung<br />

(geringes Eigengewicht) sowie des<br />

leicht zu verstehenden Zusammenbaus<br />

der Teile ist GASS vergleichbaren<br />

Systemen überlegen.<br />

Aussichten: Anfang 2008 wurden<br />

die Betonarbeiten beendet und<br />

die Vorarbeiten für die Dammschüttungen<br />

ausgeführt. 2009 haben die<br />

Dammbauarbeiten begonnen; das<br />

Material wird Kosten und Wege sparend<br />

in unmittelbarer Nähe aus dem<br />

Berg gebrochen und mit geschätzten<br />

30.000 Lkw-Fahrten transportiert.<br />

2011 soll das Becken in Betrieb gehen.<br />

Die Kosten sind mit 22 Millionen<br />

Euro veranschlagt, davon 5 Millionen<br />

für das Durchlassbauwerk;<br />

die Donau-Anrainergemeinden engagieren<br />

sich mit 30 Prozent.<br />

Arbeitssicherheit und Wirtschaftlichkeit:<br />

Die Wirtschaftlichkeit<br />

eines Schalsystems hängt von<br />

vielen Einflussfaktoren ab. Ob man<br />

Lohnstunden einsparen kann, hängt<br />

auch davon ab, wie das eingesetzte<br />

System an verschiedene Grundrisse<br />

angepasst werden kann. Hierfür wiederum<br />

sind die jeweiligen Ausmaße<br />

der Schalelemente und die Anzahl<br />

der Zubehörteile mit entscheidend.<br />

Noch zu wenig Bedeutung wird in<br />

der Regel den Arbeitsplätzen an der<br />

Schalung beigemessen. Es sind zwar<br />

einzelne Lauf- oder Gerüstkonsolen<br />

lieferbar, doch diese müssen meist<br />

<strong>noch</strong> mit bauseits zu stellenden Belägen<br />

vervollständigt werden. Dazu<br />

ist aber relativ viel Zeit erforderlich<br />

und auch das Ergebnis entspricht<br />

nicht <strong>im</strong>mer den bestehenden Vorschriften<br />

und Richtlinien bzgl. der<br />

Arbeitssicherheit.<br />

Kombiniert man jedoch die<br />

Schalsysteme von Paschal mit der<br />

MULTIP, der multifunktionalen<br />

Arbeitsplattform, dann liefert dieses<br />

Komplettsystem aus Schalung und<br />

Gerüst <strong>noch</strong> bessere Schalzeiten,<br />

verbunden mit der notwendigen Arbeitssicherheit.<br />

Diese ist gerade bei<br />

20 Meter hohen Schalungen besonders<br />

wichtig. Die Basis dieses Komplettsystems<br />

sind fertige Beläge aus<br />

Stahl mit einem integrierten Seitenschutz,<br />

passend zu den Breiten der<br />

großflächigen Schalelemente. Diese<br />

bleiben nach einer einmaligen Vormontage<br />

stets mit dem Schalelement<br />

verbunden und können zusammen<br />

mit diesem per Kranspiel umgesetzt<br />

oder per Lkw transportiert werden,<br />

da sie raumfreundlich klappbar<br />

sind. Somit entfällt die sich ständig<br />

wiederholende Montage und Demontage<br />

von Einzelkonsolen und<br />

losen Belägen.<br />

Autor: Dipl.-Geol. Frank G. Gerigk<br />

Fotos (5): Paschal<br />

29<br />

Die bis zu 85 kN/m2 Frischbetondruck aufnehmende Systemschalung Athlet gab den bis zu 1,75<br />

Meter dicken Wänden Halt. Eine akribische Takt- und Vorausplanung erhöhte die Effizienz der<br />

Baustelle deutlich.<br />

Das 100 Meter lange und 35 Meter breite Durchlassbauwerk ist Zentrum eines <strong>noch</strong><br />

aufzuschüttenden Damms der Talsperre der Breg bei Wolterdingen. Im Foto erkennbar ist <strong>im</strong><br />

rechten Teil der dreifach gestaffelte Auslass mit etwa 9 Meter lichter Höhe, weiter rechts das<br />

Gerinne in das Kolkbecken.<br />

Die GASS-Stütztürme der über 11 Meter langen Betoniertakte in den Auslassstollen waren verfahrbar<br />

und daher schnell und sehr leicht umzusetzen.


30 TUNNELBAU<br />

Die widerstandsfähige Beschichtung StoPox WL 50 verbessert bei geringem Reinigungsaufwand die Orientierung <strong>im</strong> Füssener Tunnel erheblich.<br />

Foto: StoCretec GmbH<br />

Füssen. Die verschärften sicherheitstechnischen<br />

Anforderungen<br />

<strong>im</strong> Tunnelbau haben jetzt dazu<br />

geführt, dass auch der „Grenztunnel<br />

Füssen“ angepasst und<br />

umfangreich nachgerüstet wurde:<br />

Ein 550 Meter langer Fluchttunnel<br />

verkürzt die Abstände zwischen<br />

den Notausgängen, die helle neue<br />

Beschichtung der Wände verbessert<br />

die Sichtverhältnisse. Hierfür<br />

wurde auf rund 8.000 Quadratmetern<br />

der zweikomponentige<br />

Epoxidharz-Wasserlack StoPox<br />

WL 50 von StoCretec direkt auf<br />

den bestehenden Acrylat-Anstrich<br />

aufgetragen. In besonders<br />

beanspruchten Bereichen schützt<br />

zudem StoPox WG 100 als zusätzliche<br />

Grundierung die Flächen.<br />

<strong>Der</strong> 1.238 Meter lange Basistunnel<br />

verbindet den deutschen<br />

Kurort Füssen mit der österreichischen<br />

Stadt Pinswang. 1999<br />

fertig gestellt, wurde er jetzt gemäß<br />

den erhöhten sicherheitstechnischen<br />

Anforderungen nachgerüstet.<br />

Eine Hauptmaßnahme zielt<br />

darauf ab, Fluchtwege zu verkürzen.<br />

Ein neuer, 550 Meter langer<br />

Fluchtstollen von österreichischer<br />

Seite mit drei Querschläge verringert<br />

jetzt die Abstände zwischen<br />

den Notausgängen. Außerdem<br />

wurden zusätzliche Strahlventila-<br />

Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

Sicher durch<br />

den Tunnel<br />

Epoxidharz für die Sanierung <strong>im</strong> Verkehrsbau<br />

toren eingebaut und die gesamte<br />

Verkabelung feuerbeständig ausgeführt.<br />

Neue Videokameras liefern<br />

Bilder aus dem Tunnel in die<br />

Überwachungszentrale.<br />

Gute Sicht <strong>im</strong> Tunnel ist eine<br />

weitere Hauptkomponente bei<br />

der Unfallprävention. In Füssen<br />

wurde StoPox WL 50 zweifach<br />

aufgetragen. <strong>Der</strong> glänzende, zweikomponentigeExpoxidharz-Wasserlack<br />

zeichnet sich auch auf<br />

Altbeschichtungen durch hohe<br />

Haftung aus. Das führt zu einer<br />

hohen Zeitersparnis, da festhaftende<br />

Altanstriche nicht abzutragen<br />

sind – in Füssen wurde zum<br />

Beispiel der alte Acrylat-Anstrich<br />

<strong>im</strong> Airless-Verfahren auf fast 8.000<br />

Quadratmetern überarbeitet.<br />

Die Portale sowie die Wände<br />

bis zu einer Höhe von 1,50 Metern<br />

werden durch die wässrige Grundierung<br />

StoPox WG 100 zusätzlich<br />

geschützt. Die Grundierung<br />

– ebenfalls direkt auf die Altbeschichtung<br />

aufgetragen – sorgt in<br />

den vom Spritzwasser gefährdeten<br />

Zonen für einen widerstandsfähigeren<br />

Schichtenaufbau. Das<br />

Ergebnis: Ein sicherer Tunnel,<br />

dauerhaft resistent gegen Witterungseinflüsse<br />

und Verschmutzungen<br />

– gute Sicht für Autofahrer<br />

inklusive.


Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

„Die Resonanz war<br />

wirklich überwältigend“<br />

Intersolar 2009: 60.000 Besucher aus über 150 Nationen besuchten die Messe<br />

München. Die weltweit größte<br />

Fachmesse für Solartechnik Intersolar<br />

ist nach Angaben der Veranstalter<br />

mit einem enormen Erfolg<br />

zu Ende gegangen. Rund 60.000<br />

Besucher aus über 150 Nationen<br />

besuchten die Messe. Zudem konnten<br />

über 2.000 Teilnehmer bei den<br />

22 Kongressveranstaltungen in<br />

München begrüßt werden.<br />

„Nie zuvor hatten wir mehr Aussteller,<br />

Besucher, Medienvertreter<br />

und Nationen auf der Intersolar.<br />

Angesichts der angespannten wirtschaftlichen<br />

Lage freuen wir uns<br />

ganz besonders über den positiven<br />

Verlauf der Intersolar 2009. Die<br />

Resonanz war wirklich überwältigend“,<br />

resümierte Markus Elsässer,<br />

Geschäftsführer der Solar Promotion<br />

GmbH (Pforzhe<strong>im</strong>), einem der<br />

beiden Veranstalter der Intersolar.<br />

Mitveranstalter ist die Freiburg<br />

Wirtschaft Touristik und Messe<br />

GmbH & Co. KG<br />

<strong>Der</strong>en Geschäftsführer, Klaus<br />

W. Seilnacht, ist mehr als zufrieden:<br />

„Nach einem bereits äußerst<br />

erfolgreichen Auftakt in München<br />

2008 freuen wir uns, dass das Interesse<br />

bei Ausstellern und Besuchern<br />

von Jahr zu Jahr deutlich ansteigt.<br />

Mit diesem Wachstum an Internationalität,<br />

Fläche, Ausstellern und<br />

Bad Mergenthe<strong>im</strong>. Unter dem<br />

Motto „Vom Schutzdach zum Nutzdach“<br />

zeigte Roto auf der diesjährigen<br />

Intersolar die ganze Bandbreite<br />

an dachintegrierten Systemen mit<br />

thermischen Anlagen, Photovoltaik<br />

Systemen und Niedrigenergiedachfenstern<br />

– bis hin zu Komplettdachlösungen.<br />

Neu <strong>im</strong> Produkt<strong>pro</strong>gramm:<br />

Die Speicherfamilie Cubo.<br />

Was den Hersteller aus Bad Mergenthe<strong>im</strong><br />

besonders auszeichnet:<br />

Roto-Wohndachfenster lassen sich<br />

perfekt in das System integrieren.<br />

Technischen Vorsprung <strong>im</strong> Bereich<br />

der Dachintegration kann Roto<br />

durch die hohe Kompetenz in Produktentwicklung<br />

und Montage für<br />

sich in Anspruch nehmen, die aus<br />

über 40 Jahren Erfahrung <strong>im</strong> Produktbereich<br />

Wohndachfenster und<br />

Eindeckrahmen auf die Solarsysteme<br />

transferiert wurde.<br />

Die Folge: Dichtigkeit für das<br />

Dach geht einher mit innovativer<br />

Technik und Design. Eine Tatsache,<br />

die klar gegen die bisher <strong>noch</strong> verbreiteten<br />

Aufdachanlagen spricht.<br />

Diese Systeme werden mit Montageschienen<br />

und sogenannten<br />

Dachhaken über der vorhandenen<br />

Dacheindeckung installiert. Diese<br />

Technik führt aber zwangsläufig<br />

zu Dachdurchdringungen, die<br />

Undichtigkeiten nach sich ziehen<br />

können. Auch Witterungs- und<br />

Umwelteinflüssen sind die Verbindungselemente<br />

dieser Anlagen<br />

schutzlos ausgesetzt. So greift der<br />

Wind unter die Funktionselemente<br />

und erzeugt erhebliche Sog-Wirkungen,<br />

die das System möglicherweise<br />

instabil machen. Die unter<br />

der Anlage liegenden Ziegel altern<br />

außerdem schneller und können<br />

dadurch unbemerkt beschädigt<br />

werden. Dann muss die Anlage<br />

komplett demontiert werden. Unbestritten<br />

stellt die Dachintegration<br />

von Solarsystemen die ästhetisch<br />

und architektonisch opt<strong>im</strong>ale Variante<br />

dar, das energetische Potential<br />

des geneigten Daches zu nutzen.<br />

Aber es werden <strong>im</strong>mer wieder Bedenken<br />

laut, was die Energieeffizienz<br />

von Indachlösungen betrifft.<br />

Solarzellen aus kristallinem Silizium<br />

reagieren auf Temperaturerhöhung<br />

mit verminderter Leistung. Je<br />

wärmer die Zellen werden, desto<br />

weniger Strom wird <strong>pro</strong>duziert.<br />

Allerdings ist dieses Problem nur<br />

Besuchern blicken wir weiterhin<br />

positiv in die Zukunft.“ Angesichts<br />

der großen Zahl internationaler<br />

Besucher, vieler Innovationen und<br />

einem Flächenzuwachs von 37 Prozent<br />

zeigten sich auch die Besucher<br />

und Aussteller der Intersolar 2009<br />

mehr als zufrieden.<br />

Ausgezeichnete Innovationen:<br />

<strong>Der</strong> Intersolar AWARD 2009<br />

In diesem Jahr lobten die Veranstalter<br />

der Intersolar in Kooperation<br />

mit dem Bundesverband Solarwirtschaft<br />

(BSW-Solar) zum zweiten<br />

Mal den Intersolar AWARD aus.<br />

<strong>Der</strong> Preis wird jährlich von einer<br />

unabhängigen Jury in den Kategorien<br />

„Photovoltaik“ und „Solarthermie“<br />

vergeben, um besonders innovative<br />

Produkte und Technologien<br />

zu würdigen. Prämiert werden neuartige,<br />

wegweisende Produkte und<br />

Dienstleistungen der Photovoltaik<br />

und Solarthermie. Unterstützt wurde<br />

der Intersolar AWARD in diesem<br />

Jahr von Bundeswirtschaftsminister<br />

Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg,<br />

der als Schirmherr die Bedeutung<br />

innovativer Unternehmen<br />

für die Zukunft der internationalen<br />

Solarbranche unterstreicht.<br />

„Dieses Jahr war es für die Jury<br />

aufgrund der zahlreichen hoch-<br />

Roto Sunroof – dachintegriert,<br />

leistungsstark, wegweisend<br />

Studie: System in punkto Effizienz den Aufdachanlagen ebenbürtig<br />

an ganz wenigen heißen Hochsommertagen<br />

tatsächlich relevant.<br />

Doch selbst an diesen Tagen<br />

schafft die Hinterlüftungstechnologie<br />

der Roto Sunroof Module eindrucksvoll<br />

Abhilfe. Integrierte Lüftungsfräsungen<br />

<strong>im</strong> Rahmen<strong>pro</strong>fil<br />

sorgen für eine konstante Luftzirkulation<br />

hinter den Modulen und<br />

damit für eine ständige Kühlung<br />

der hitzeempfindlichen Zellen.<br />

Wie eine Studie des Fraunhofer<br />

Instituts ISE belegt, erreichen die<br />

Sunroof Module damit sogar bessere<br />

Effizienzwerte als viele Aufdachanlagen.<br />

Sowohl <strong>im</strong> Neubau,<br />

als auch bei Renovierungsarbeiten<br />

werden Sunroof-Systempakete je-<br />

CuboTerm Max: Hochleistungsspeicher<br />

zur Trinkwassererwärmung und<br />

Heizungsunterstützung: deutlich schneller und<br />

einfacher zu Installieren dank Vormontage:<br />

dem Energiebedarf von der maßgeschneiderten<br />

Teildachlösung<br />

bis zum kompletten Energiedach<br />

gerecht. Dann ersetzen die frei<br />

kombinierbaren Solarkollektoren,<br />

Photovoltaik-Module und Wohndachfenster<br />

sogar komplett das<br />

herkömmliche Ziegeldach. Alle<br />

Komponenten zeichnen sich durch<br />

geringe Aufbauhöhe in „Superflat“-Bauweise<br />

aus und sind durch<br />

ihre einheitliche Größe ideal miteinander<br />

kombinierbar. Spezielle<br />

Eindeckrahmen und Abdeckbleche<br />

decken Kabelführung und Rohre<br />

vollständig ab und verbinden die<br />

Elemente formschön, sicher und<br />

dicht.<br />

Was das Solarsystem Sunroof<br />

besonders auszeichnet: Roto-<br />

Wohndachfenster lassen sich sehr<br />

gut in das System integrieren. Und<br />

mit dem Designo R8 NE ist Roto<br />

Foto: Roto Sunroof GmbH & Co. KG<br />

INTERSOLAR – RÜCKBLICK<br />

wertigen Einreichungen besonders<br />

schwierig, die innovativsten Produkte<br />

und Dienstleistungen zu ermitteln.<br />

Die große Qualität der Einreichungen<br />

zeigt sehr deutlich, dass<br />

die Solarbranche nach wie vor einer<br />

der wichtigsten internationalen Innovationsmotoren<br />

ist. <strong>Der</strong> positive<br />

Verlauf der Messe unterstreicht<br />

den Stellenwert der Intersolar als<br />

wichtigster internationaler Marktplatz<br />

der Solarbranche. Über den<br />

AWARD hinaus präsentierten viele<br />

Hersteller ihre Neuheiten auf der<br />

Intersolar.“, so Carsten Körnig, Geschäftsführer<br />

des Bundesverbands<br />

Solarwirtschaft (BSW-Solar).<br />

Nachdem die Preisträger des Intersolar<br />

AWARD bereits am ersten<br />

Tag der Messe prämiert wurden,<br />

konnten die Gewinner <strong>noch</strong> während<br />

der Messe vom besonderen<br />

Interesse der Fachbesucher und der<br />

Medien <strong>pro</strong>fitieren. In der Kategorie<br />

Photovoltaik überzeugten in diesem<br />

Jahr die Aerowest GmbH, National<br />

Semiconductor Corp. und SOLON<br />

SE mit ihren Einreichungen. In der<br />

Kategorie Solarthermie wurde der<br />

AWARD an NEP Solar Pty Ltd, RE-<br />

SOL – Elektronische Regelungen<br />

GmbH und Ritter Energie- und<br />

Umwelttechnik GmbH und Co. KG<br />

verliehen.<br />

weltweit die Nummer 1 <strong>im</strong> Uw-<br />

Wert bei Wohndachfenstern.<br />

Durch ausgefeilte technische<br />

Innovationen, wie faserverstärkte<br />

Hohlkammer<strong>pro</strong>file und eine nach<br />

außen verlagerte Stahlarmierung,<br />

konnte ein einzigartig niedriger<br />

Uw-Wert von 0,84 W/m2K realisiert<br />

werden. Mit seiner dreifachen<br />

Isolierverglasung erfüllt das Dachfenster<br />

alle Voraussetzungen der<br />

modernen Fenstergeneration, sowie<br />

den Passivhausstandard. Aber<br />

nicht nur technisch, auch optisch<br />

beeindruckt das Designo R8 NE:<br />

Fließende Linienführung, elegante<br />

Übergänge – ganz ohne außenliegende<br />

Schrauben – dazu der Effektlack<br />

Anthrazit Metallic, der<br />

dem Rahmen eine hochwertige<br />

Wirkung verleiht und mit allen<br />

Dacheindeckungen harmoniert.<br />

Wie aus einem Guss wirkt das<br />

Fenster dann auch in Kombination<br />

mit dem dachintegrierten Solarsystem<br />

Roto Sunroof.<br />

Mit der Speicherfamilie Cubo<br />

präsentierte Roto erstmals eine<br />

Vielfalt an Hochleistungs-Speichern.<br />

CuboPur und CuboMax<br />

dienen zur Trinkwassererwärmung,<br />

die CuboTerm-Serie<br />

wird für Warmwasser- und Heizungsunterstützung<br />

eingesetzt.<br />

Die Cubo-Speicher sind von den<br />

Solarspezialisten aus dem Roto-<br />

Stammwerk in Bad Mergenthe<strong>im</strong><br />

zusammen mit namhaften Speicherherstellern<br />

entwickelt und<br />

speziell auf die Bedürfnisse des<br />

Sunroof-Solarsystems abgest<strong>im</strong>mt<br />

worden. Mit den beiden Premium-<br />

Modellen CuboMax und Cubo-<br />

Term Max wird Roto max<strong>im</strong>alen<br />

Ansprüchen an Funktion, Komfort<br />

und Design gerecht.<br />

Die Produkte sind komplett vormontiert<br />

und vorverdrahtet, inklusive<br />

Solarstation, Ausdehnungsgefäß<br />

und Regler. Nur Leitungen für<br />

Vorlauf, Rücklauf und Frischwasser<br />

müssen <strong>noch</strong> angeschlossen werden.<br />

So kann Sunroof Solarthermie<br />

vom Fachmann deutlich schneller<br />

und einfacher montiert werden<br />

– Fehler praktisch ausgeschlossen.<br />

Darüber hinaus bieten CuboMax<br />

und CuboTerm Max die<br />

Möglichkeit zur EnEV-konformen<br />

Montage in der thermischen Hülle<br />

und überzeugen durch ihre platzsparende<br />

Kompaktbauweise.<br />

Fotos (2): Solar Promotion GmbH<br />

Fotos (2): solarhybrid AG<br />

Die Intersolar-AWARD-Gewinner der Kategorie „Solarthermie“: Klaus W. Seilnacht (Geschäftsführer FWTM GmbH & Co. KG); Markus Elsässer<br />

(Geschäftsführer Solar Promotion GmbH);Stefan Minder (General Manager Projects NEP Solar Pty Ltd); Antoine Millioud (Chief Financial Officer NEP<br />

Solar Pty Ltd);Guido Filler (Forschung und Entwicklung RESOL - Elektronische Regelungen GmbH); Dr. Rolf Meißner (Bereichsleiter XL Solar Ritter<br />

Energie- und Umwelttechnik GmbH & Co. KG); Bram Lernout (Produktmanager Ritter Energie- und Umwelttechnik GmbH & Co. KG); Rudolf Pfeil<br />

(Geschäftsführer RESOL - Elektronische Regelungen GmbH)<br />

Die Intersolar-AWARD-Gewinner der Kategorie „Photovoltaik“: Klaus W. Seilnacht (Geschäftsführer FWTM GmbH & Co. KG); Markus Elsässer<br />

(Geschäftsführer Solar Promotion GmbH); Georg Ludes (Entwickler des Strahlungsmodells der Aerowest GmbH); Hans Joach<strong>im</strong> Benfer (Geschäftsführer<br />

Aerowest GmbH); Brian Halla (CEO and Chairman of the Board National Semiconductor); Ralf Münster (Director Renewable Energy Segment National<br />

Semiconductor); Dr. Lars Podlowski (Technikvorstand SOLON SE); Frauke Roswadowski (Product Line Manager Components SOLON SE).<br />

Energie-Plus-System und neues<br />

PV-Programm kamen gut an<br />

Erwartungen der solarhybrid AG in München weit übertroffen<br />

Brilon/Markranstädt. Für die<br />

solarhybrid AG ist die weltweit<br />

größte Fachmesse für Solartechnik<br />

Intersolar erfolgreich zu Ende<br />

gegangen. Wie bereits <strong>im</strong> vergangenen<br />

März auf der Fachmesse ISH<br />

in Frankfurt/Main wurden die Erwartungen<br />

des Unternehmens auch<br />

in München weit übertroffen. Das<br />

erstmals präsentierte Energie-Plus-<br />

System, das Wärme und Strom erzeugt,<br />

löste einen regelrechten Besucherandrang<br />

aus. Gefragt waren<br />

sowohl die Komplettlösung als auch<br />

die separat installierbaren Komponenten.<br />

Erfreulich für den Hersteller:<br />

Die Zahl der ausländischen Interessenten<br />

stieg <strong>im</strong> Vergleich zum<br />

Vorjahr deutlich an.<br />

Im Zentrum des Besucherinteresses<br />

standen die neuen Systemkomponenten<br />

Energiesäule und<br />

Außenluftwärmepumpe. Die Energiesäule,<br />

die Geräteneuheit von<br />

solarhybrid, vereint Hydraulik und<br />

Steuerungstechnik und bietet für<br />

alle Heizungssysteme Energiemanagement<br />

auf höchstem Niveau.<br />

Mit der solarhybrid Wärmepumpe<br />

powered by Mitsubishi Electric Zubadan<br />

wird erstmals eine Außenluftwärmepumpe<br />

teilweise erdversenkt<br />

und deshalb extrem leise.<br />

<strong>Der</strong> Hybrid-Kollektor von solarhybrid,<br />

der Wärme und Strom<br />

31<br />

Mit dem erstmals präsentierten Photovoltaik-Programm hat sich solarhybrid als breit<br />

aufgestellter Anbieter von PV-Modulen positioniert.<br />

in einem Kollektor erzeugt und<br />

<strong>im</strong> Vorjahr auf der Intersolar als<br />

Weltneuheit präsentiert wurde, war<br />

so stark wie nie zuvor gefragt. Die<br />

Besucher überzeugte, dass sich die<br />

innovative Technologie nunmehr<br />

in zahlreichen Ein- und Mehrfamilienhäusern<br />

und Objekten mit hohem<br />

Wärmebedarf bewährt hat.<br />

Neben den Produktneuheiten<br />

des CO2-neutralen Energie-Plus-<br />

Systems fand auch das erstmals<br />

präsentierte Photovoltaik-Programm<br />

starke Beachtung. Nach<br />

der erfolgreichen Markteinführung<br />

von Hybrid- und Solarthermie-<br />

Kollektoren hat sich solarhybrid<br />

damit als ein kompetenter und breit<br />

aufgestellter Anbieter von PV-Modulen<br />

positioniert. Tom Schröder,<br />

Vorstand solarhybrid AG: „Wir<br />

sind sehr zufrieden mit dem Verlauf<br />

der Messe, weil unser Energie-<br />

Plus-System und das neue PV-Programm<br />

von den Besuchern so gut<br />

angenommen wurden. Mit dieser<br />

ungeheuren Resonanz blicken wir<br />

weiterhin positiv in die Zukunft.“<br />

Mit der solarhybrid Wärmepumpe powered by Mitsubishi Electric Zubadan wird erstmals eine Außenluftwärmepumpe teilweise erdversenkt und<br />

deshalb extrem leise.


32 INTERSOLAR – RÜCKBLICK<br />

Weltweiter Wettbewerb um<br />

Ausbau Erneuerbarer Energien<br />

BEE: Dietmar Schütz als Präsident bestätigt<br />

Berlin. Die Mitglieder des Bundesverbandes<br />

Erneuerbare Energie<br />

e.V. (BEE) haben am 4. Mai in Berlin<br />

einen neuen Vorstand gewählt.<br />

Einst<strong>im</strong>mig wurde dabei der langjährigeBundestagsabgeordnete<br />

und<br />

frühere Oldenburger<br />

Oberbürgermeister<br />

Dietmar Schütz <strong>im</strong><br />

Amt des Präsidenten<br />

bestätigt.<br />

Als Vizepräsidentenrepräsentieren<br />

<strong>im</strong> BEE-Vorstand<br />

künftig Hermann Albers<br />

(Präsident Bundesverband<br />

Wind-<br />

Energie), Hartmut<br />

Gaßner (Präsident<br />

Bundesverband Geothermie),<br />

Carsten<br />

Körnig (Geschäftsführer<br />

Bundesverband Solarwirtschaft),<br />

Doris Meyer (Vizepräsidentin<br />

Bundesverband der Deutschen<br />

Wasserkraftwerke) und Josef Pellmeyer<br />

(Präsident Fachverband Biogas)<br />

die Vielfalt der Branche. Außerdem<br />

gehören dem Vorstand weitere<br />

elf Vertreter aus BEE-Mitgliedsverbänden<br />

an.<br />

„Unser langfristiges Ziel ist 100<br />

Prozent Erneuerbare Energie für<br />

Deutschland. Auf dem Weg dahin<br />

gibt es allerdings <strong>noch</strong> einige Hürden<br />

zu nehmen“, erklärte BEE-Präsident<br />

Dietmar Schütz nach seiner<br />

Wahl. Die nächste stehe unmittelbar<br />

bevor. Denn die alte Energiewirtschaft<br />

versuche <strong>im</strong> Vorfeld der Bundestagswahl,<br />

ihre überholte Strategie<br />

von fossil-atomaren Großkraftwerken<br />

mit aller Macht in die nächsten<br />

Jahrzehnte hinüberzuretten. „Wir<br />

Dietmar Schütz, Präsident des<br />

Bundesverbandes Erneuerbare<br />

Energie e.V. (BEE).<br />

werden den Menschen in den kommenden<br />

Monaten klarmachen, dass<br />

längere Laufzeiten für Atomkraftwerke<br />

und zusätzliche Kohlemeiler<br />

den schnellen Ausbau der Erneuerbaren<br />

Energien stoppen“,<br />

kündigte Schütz<br />

an. Damit würden<br />

Kl<strong>im</strong>aschutz, Versorgungssicherheit<br />

und<br />

viele tausend Arbeitsplätze<br />

in Deutschland<br />

leichtfertig aufs Spiel<br />

gesetzt.<br />

<strong>Der</strong> internationale<br />

Wettbewerb um den<br />

Ausbau der Erneu-<br />

erbaren Energien sei<br />

spätestens mit dem<br />

klaren Bekenntnis der<br />

neuen amerikanischen<br />

Administration zu den<br />

Erneuerbaren und den<br />

ehrgeizigen Ausbauzielen in China<br />

voll in Gang gekommen – und<br />

das trotz oder gerade wegen der<br />

weltweiten Finanzkrise. „Jetzt muss<br />

Deutschland unbedingt am Vorrang<br />

für Erneuerbare Energien festhalten<br />

und alles für deren schnelles Wachstum<br />

<strong>im</strong> eigenen Land tun. Nur so<br />

können wir auch künftig als Technologieführer<br />

und Exportweltmeister<br />

von dieser Branche <strong>pro</strong>fitieren“,<br />

mahnt Schütz. Zudem seien die<br />

Erneuerbaren Energien bei schwindenden<br />

Ressourcen und steigenden<br />

Kl<strong>im</strong>aschutzanforderungen die einzige<br />

vernünftige Option für eine<br />

dauerhafte, sichere und bezahlbare<br />

Energieversorgung. <strong>Der</strong> BEE vertritt<br />

die Interessen von 23 Fachverbänden<br />

und Organisationen mit 30.000<br />

Einzelmitgliedern, darunter mehr<br />

als 5000 Unternehmen.<br />

SolarMarkt mit Rekordergebnis<br />

2008 den Umsatz um 112 Prozent gesteigert<br />

Freiburg. Die SolarMarkt AG<br />

blickt als Großhändler und Projektierer<br />

für Photovoltaikanlagen<br />

auf das bisher umsatzstärkste Geschäftsjahr<br />

2008 zurück. Mit dem<br />

konsolidierten Umsatz von 93 Millionen<br />

Euro verzeichnet das Unternehmen<br />

eine Umsatzsteigerung<br />

von 112 Prozent <strong>im</strong> Vergleich zu<br />

2007 und damit ein Rekordergebnis<br />

seit Bestehen der Firma.<br />

Einen großen Anteil an dieser<br />

Entwicklung haben nach Angaben<br />

von SolarMarkt die Tochtergesellschaften<br />

aus Thüringen, Italien, der<br />

Schweiz und den USA. Ihr Beitrag<br />

am Gesamtumsatz liegt bei 24 Prozent<br />

(21,9 Mio. Euro) <strong>im</strong> Jahr 2008.<br />

Die Umsätze <strong>im</strong> Ausland konnten<br />

auf 13,1 Millionen Euro gesteigert<br />

Foto: BEE<br />

werden. Das Geschäftsvolumen <strong>im</strong><br />

Handel steigerte sich deutlich. Im<br />

Projektgeschäft wurden 2008 auch<br />

international mehrere gewerbliche<br />

Großanlagen errichtet. So entstanden<br />

in Norditalien zwei gewerbliche<br />

Großanlagen und in den USA wurde<br />

eine Flachdachanlage für Lithografix<br />

realisiert. Erstmals wurden<br />

auch in Griechenland und Belgien<br />

mehrere Freilandanlagen gebaut.<br />

Die SolarMarkt AG erwartet eine<br />

Fortsetzung der positiven Geschäftsentwicklung<br />

für 2009. Im hohen<br />

Auftragsbestand, heißt es, spiegele<br />

sich das wachsende Interesse von<br />

Endkunden und Investoren wider.<br />

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet<br />

das Unternehmen mit einem<br />

Umsatzwachstum von 25 Prozent.<br />

Werthe<strong>im</strong>/Balingen. Mit hoher<br />

Leistung auf kleiner Fläche punkten<br />

– so lautet das Motto be<strong>im</strong> aktuellsten<br />

Kraftwerks<strong>pro</strong>jekt der Balinger<br />

Photovoltaik-Spezialisten: Auf<br />

einer ehemaligen Deponie in der<br />

Nähe von Werthe<strong>im</strong> entsteht durch<br />

relatio PV ein Solarkraftwerk mit<br />

561 kWp Leistung.<br />

Hohe Leistung steht dabei <strong>im</strong><br />

Vordergrund: „Während die meisten<br />

Unternehmen nur <strong>noch</strong> einen<br />

niedrigen Kilowatt-peak-Preis und<br />

eine augenscheinliche hohe Rendite<br />

<strong>im</strong> Auge haben und deshalb bei<br />

Freilandanlagen und <strong>im</strong> Ausland<br />

fast nur <strong>noch</strong> mit Dünnschichtmodulen<br />

bauen“, erklärt relatio-Geschäftsführer<br />

Bernd Bodmer, setze<br />

relatio bei diesem neuen Projekt auf<br />

hohe Leistung auf kleiner Fläche<br />

dank bester Komponenten.<br />

Highlight des Solarparks ist die<br />

Weltpremiere des Monitoring-Systems<br />

fieldLog mit fieldSense-Messtechnik<br />

– laut Bodmer die genaueste<br />

am Markt verfügbare Messtechnik.<br />

Damit kommen die relatio-Innovationen<br />

schon wenige Tage nach der<br />

Bad Laasphe. Zunehmend gewinnen<br />

Solar – und Photovoltaikanlagen<br />

an Bedeutung. Die Nachfrage<br />

an frei zur Verfügung stehenden,<br />

großen Dachflächen steigt stetig an.<br />

Seit Anfang 2007 gibt es ein vom<br />

deutschen Institut für Bautechnik<br />

zugelassenes Verbindungselement<br />

(Z-14.4-532) aus Edelstahl, mit dem<br />

Solaranlagen auf Stahltrapez<strong>pro</strong>fil-<br />

und Sandwichelementdächern<br />

schnell und einfach montiert werden<br />

können. Anbieter ist die EJOT<br />

Baubefestigungen GmbH (Bad<br />

Laasphe). Auch durch das Austauschen<br />

von bereits vorhandenen<br />

Verbindungselementen erfährt die<br />

Dacheindeckung keine zusätzlichen<br />

Schnelle und sichere Lösung für die Montage<br />

PV-Anlagen auf Stahltrapez<strong>pro</strong>fil- oder Sandwichelementen anbringen<br />

Durchdringungen. Undichtigkeiten<br />

infolge der nachträglichen Montage<br />

einer PV-Anlage werden so praktisch<br />

ausgeschlossen und dem Bauherrn<br />

die Angst vor Spätfolgen genommen.<br />

Die durch Eigenlast der<br />

Anlage und Witterungseinflüsse<br />

anfallenden Zug- und Druckkräfte<br />

werden durch den Solarbefestiger<br />

sicher in die Unterkonstruktion<br />

eingeleitet. Die unter der Dachhaut<br />

liegende Tragkonstruktion kann<br />

sowohl aus Stahl (> 1,5 mm), als<br />

auch aus Holzpfetten bestehen. Das<br />

über der wasserführenden Ebene<br />

liegende, metrische Gewinde ist mit<br />

allen gängigen Schienensystemen<br />

kompatibel und bietet neben der<br />

EJOT Solarbefestiger.<br />

guten Hinterlüftung der Module<br />

die Möglichkeit, Höhentoleranzen<br />

auszugleichen.<br />

Die Vorteile bauaufsichtlich zuge-<br />

Foto: EJOT<br />

Juni 2009<br />

<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />

Solarerträge <strong>im</strong>mer und überall <strong>im</strong> Blick<br />

Suntrol bietet Betreibern von SolarWorld-Photovoltaikanlagen größtmögliche Transparenz<br />

Bonn. Die Rentabilität einer Investition<br />

in eine Solarstromanlage<br />

bemisst sich am Ertrag. Die Solar-<br />

World AG sorgt als Testsieger(*)<br />

mit ihren Qualitäts<strong>pro</strong>dukten dafür,<br />

dass diese Rechnung st<strong>im</strong>mt.<br />

Die Produktreihe Suntrol macht<br />

alle Ertragsdaten transparent und<br />

erhöht damit für Installateure wie<br />

Endkunden den praktischen Nutzwert<br />

<strong>im</strong> täglichen Betrieb. Um zu<br />

jeder Zeit und von jedem Ort aus<br />

den Überblick zu haben, verfügt<br />

Suntrol über drei zentrale Produkte.<br />

Das elegant gestaltete Suntrol-Anzeigendisplay<br />

zeigt Betreibern vor<br />

Ort die aktuellen und relevanten<br />

Daten. Dazu zählen neben dem Ertrag<br />

auch die vermiedenen Treibhausgasemissionen.<br />

Ein spezieller<br />

Suntrol-Datenlogger verbindet die<br />

Solarstromanlage mit dem Internet,<br />

wo die solaren Ertragsdaten sicher<br />

und passwort-geschützt über<br />

das Suntrol-Portal per Computer<br />

und Handy abrufbar sind.<br />

Portal zeigt detaillierte Daten<br />

Das Suntrol-Internetportal ermöglicht<br />

jedem SolarWorld-Anlagenbetreiber<br />

unabhängig von Ort<br />

und Zeit den Zugriff auf detaillierte<br />

Ertragsanalysen. Das Portal<br />

weist die aktuellen Tageserträge<br />

minutenaktuell für jeden Wechselrichter<br />

aus und wertet die Monats-<br />

und Jahresperformance graphisch<br />

aus. Ein Ereignis<strong>pro</strong>tokoll hilft<br />

zudem, mögliche Ertragsabweichungen<br />

schnell zu erkennen und<br />

zu beheben. Wer will, kann seine<br />

Immer auf dem aktuellen Stand – Suntrol übermittelt Angaben zu Leistung, Gesamtenergie und<br />

CO2-Einsparung derr Photovoltaikanlage. Ob für öffentliche Gebäude oder Privathaushalte, ob<br />

für den Innen- oder Außenbereich. Suntrol bietet vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Über eine RS-<br />

485 bzw. RS-232 Schnittstelle kann das Display beispielsweise an einen Datenlogger oder per<br />

Impulseingang an einen Impulsgeber (z. B. Einspeisezähler) angeschlossen werden.<br />

Quelle: SolarWorld AG<br />

Kristallin statt Dünnschicht:<br />

Leistung und Ertrag in PV durch Hochleistungsmodule<br />

relatio baut gegen den Trend<br />

der Praxis. Sein Unternehmen hatte<br />

das neue System erst Ende Mai als<br />

eine von mehreren Neuheiten auf<br />

der Intersolar-Messe vorgestellt.<br />

Auf einer Grundfläche von<br />

8.800 Quadratmetern werden 2.672<br />

Hochleistungs-Solarmodule verbaut<br />

– der Hersteller Sunpower<br />

Bauschild: Alle Projektbeteiligten auf einen Blick.<br />

Abb.: relatio PV Erstvorstellung zur Anwendung in<br />

Anlage auch den Blicken anderer<br />

Portalsbesucher öffnen. Installateure<br />

haben etwa so die Möglichkeit,<br />

Kunden ihre Referenzobjekte<br />

zu präsentieren. Eine transparente<br />

Leistungsdarstellung ermöglicht es<br />

Betreibern außerdem, die Erträge<br />

gibt den Wirkungsgrad mit über<br />

16 Prozent an. Erstmals kommt die<br />

von relatio PV gemeinsam mit dem<br />

Wechselrichterhersteller REFU entwickelte<br />

flüssig gekühlte Zentralwechselrichter-Technologie<br />

zum<br />

Einsatz.<br />

Mit der Auswahl der Komponenten<br />

will der Unternehmer bei<br />

ihrer Anlage mit denen anderer zu<br />

vergleichen.<br />

Display <strong>im</strong> modernen Design<br />

Für den Leistungsüberblick vor<br />

Ort haben die SolarWorld-Ingenieure<br />

das Suntrol-Anzeigedisplay<br />

entwickelt und dabei großen Wert<br />

auf Funktionalität und repräsentatives<br />

Design gelegt. So eignet sich<br />

die Anzeige für öffentliche Gebäude<br />

ebenso wie für Privathaushalte<br />

und ist <strong>im</strong> Innen- wie den Außenbereich<br />

einsetzbar. Das Display ist<br />

wahlweise mit LED- oder LCD-<br />

Anzeige ausgestattet, die in ein<br />

wetterfestes Kunststoffgehäuse eingebettet<br />

und von einem rahmenlosen<br />

Glas umschlossen wird. Die<br />

Front des Suntrol-Displays ist mit<br />

einer exklusiven SolarWorld-Anlagengrafik<br />

versehen. Gegen einen<br />

geringen Aufpreis können Kunden<br />

individuelle Grafiken mit einbinden.<br />

Das neue Portal ist unter www.<br />

suntrol-portal.com zu finden.<br />

*Die SolarWorld AG hat einen Qualitätstest<br />

der Fachzeitschrift „Photon“ (Februarausgabe<br />

2009) als Testsieger abgeschlossen. Die<br />

Experten prüften über einen Zeitraum von zwölf<br />

Monaten Solarmodule verschiedener Hersteller<br />

auf Leistung und Qualität. Die Module der<br />

SolarWorld AG waren dabei am effizienzstärksten<br />

und haben am meisten Strom erzeugt.<br />

diesem „kleinen aber feinen Solarkraftwerk“<br />

– wie er es trotz seiner<br />

Größe von über einem halben<br />

Megawatt nennt – nichts dem Zufall<br />

überlassen. Deshalb „findet die<br />

Betriebsführung über fieldMonitor<br />

statt“. Die Version 3.0 des webbasierenden<br />

Betriebsführungssystems<br />

hatte relatio PV ebenfalls auf der<br />

Intersolar präsentiert – mit durchschlagendem<br />

Erfolg.<br />

Die solare Deponienutzung liegt<br />

zwar auf der Hand, sei aber wegen<br />

des schwierigen Untergrundes nicht<br />

einfach. „Deshalb trauen sich viele<br />

nicht ran“. Mit dem speziell für Deponien<br />

entwickelten Fundament-<br />

und Befestigungssystem hat relatio<br />

schon mehrere Deponie<strong>pro</strong>jekte realisiert<br />

– Bodmer: „Das System hat<br />

sich bewährt!“<br />

Das relatio-Projektteam will mit<br />

der <strong>im</strong> Moment ungewöhnlichen<br />

Komponentenauswahl beweisen,<br />

dass auch auf vergleichsweise kleinen<br />

Flächen durch hohe Qualität<br />

eine hohe Leistung und ein sehr<br />

guter Ertrag erzielt werden kann.<br />

lassener Produkte auf einen Blick:<br />

· überwachte, gleich bleibende Qualität<br />

· gilt als Verwendbarkeitsnachweis<br />

gegenüber Prüfämtern und Versicherungen<br />

· statische Kennwerte ermöglichen<br />

einen Nachweis der Tragfähigkeit<br />

ohne Annahmen<br />

· kein Nachweis der Brauchbarkeit<br />

des Gegenstandes <strong>im</strong> Einzelfall erforderlich<br />

· erspart Planern viel Detailarbeit<br />

Die bauaufsichtliche Zulassung<br />

Z-14.4-532 finden unsere Leser unter<br />

www.ejot.de (mit kostenlosem<br />

Downloadservice für alle Zulassungsdokumente).

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