Kabinett beschließt noch im Sommer Gesetzes-Novellen pro - Der ...
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JUNI 2009 4. Jhrg., Nr. 5 WWW.DER-BAU-UNTERNEHMER.DE € 5,00<br />
71147<br />
Ü B E R B L I C K<br />
Schamgrenze<br />
Für einen „inneren Kompass“<br />
wirbt BDI-Chef Hans-Peter Keitel<br />
bei riskanten Geschäftsmodellen,<br />
deren Ergebnis allzu oft den Ruf<br />
nach staatlicher Förderung zeitigt.<br />
Er kritisiert die Bedienmentalität<br />
mancher, deren Produkte sich eigentlich<br />
nicht am Markt behaupten<br />
könnten. Demgegenüber ist der<br />
BDI eindeutig gegen eine staatliche<br />
Beteiligung an Unternehmen<br />
der Realwirtschaft. Wo für den BDI<br />
Chef die Schamgrenze verläuft, lesen<br />
Sie auf<br />
��SEITE 5<br />
Zu kurz gedacht<br />
Im Standpunkt dieses Monats<br />
bezeichnet Dipl.-oec. Andreas<br />
Schmieg, Vorstandsvorsitzender<br />
der Torkret AG vornehmlich die Instandsetzung<br />
von Bildungseinrichtungen<br />
und den energetischen Umbau<br />
als respektables Ziel. Er beklagt<br />
jedoch die mangelnde Ausrichtung<br />
des Konjunkturpakets II auf die<br />
wahre Komplexität dieser Aufgaben<br />
um so mehr, als damit Nachhaltigkeit<br />
kaum ents<strong>pro</strong>chen wird. Welche<br />
Fragen sich daraus für Andreas<br />
Schmieg ergeben, lesen Sie auf<br />
��SEITE 5<br />
Nicht in Geld und Zahlen<br />
darstellbare Werte<br />
RFID und GAEB, Inhouse-Rechner<br />
und Internet, Workflow<strong>pro</strong>zesse<br />
und Datenfriedhöfe. In einem Bau-<br />
Unternehmer-Gespräch mit dem<br />
Geschäftsführer des BVBS-Bundesverbandes<br />
Bausoftware e.V., Manfred<br />
Nagel, bringt dieser neben den<br />
genannten Themen eindrucksvoll<br />
den Zusammenhang aus großem<br />
praktischen Nutzen für den IT-Einsatz<br />
und nicht unmittelbar monetär<br />
zu bewertender Verbandsarbeit zur<br />
Darstellung.<br />
��SEITE 9<br />
Wand und Dämmung<br />
Kurze Bauzeiten und reduzierte<br />
Gesamtkosten bei Neubau und Sanierung,<br />
West-Platten-Sanierung,<br />
Schallschutz, neueste Energiestandards<br />
bei Altbausanierung, Elastische<br />
Dichtstoffe in der Praxis, innovative<br />
Dämmung für ein gesundes<br />
Raumkl<strong>im</strong>a und vieles mehr. Was<br />
sich auf dem in Zeiten der Konjunktur<strong>pro</strong>gramme<br />
zunehmend<br />
wichtigeren Markt von Wand und<br />
Dämmung tut, lesen Sie ab<br />
��SEITE 11<br />
Größtes Dammbauwerk<br />
Mitteleuropas<br />
Bei Wolterdingen, <strong>im</strong> Naturpark<br />
Südschwarzwald entsteht derzeit<br />
das größte Dammbauwerk Mitteleuropas,<br />
das die Donau-Anrainer<br />
besser vor dem für die letzten zwei<br />
Jahrzehnte notorischen Hochwasser<br />
der Region schützen soll. Das so<br />
entstehende Hochwasser-Rückhaltebecken<br />
von 70 Hektar Fläche wird<br />
nun das alle fünf bis sieben Jahre<br />
erwartete Hochwasser verhindern.<br />
Was dieses ehrgeizige Projekt für<br />
die Beton-Technik bedeutet, lesen<br />
Sie auf<br />
��SEITE 29<br />
Sonnemonat Mai<br />
Wie jedes Jahr, wird – seit zwei Jahren<br />
nun – in München der Wonne-<br />
zum Sonnemonat Mai auf der<br />
Intersolar. Dass der Messe und<br />
dem längst von der Latzhose zum<br />
Nadelstreifen mutierten Publikum<br />
der Wechsel gut bekam, beweist der<br />
neuerliche Besucher- und Ausstellerrekord.<br />
Was es sonst <strong>noch</strong> alles<br />
Interessantes und Bestaunenswertes<br />
auf der weltgrößten Solarmesse gab,<br />
lesen Sie ab<br />
��SEITE 31<br />
Impressum ��SEITE 10<br />
<strong>Kabinett</strong> <strong>beschließt</strong> <strong>noch</strong> <strong>im</strong> <strong>Sommer</strong><br />
<strong>Gesetzes</strong>-<strong>Novellen</strong> <strong>pro</strong> Mittelstand<br />
BauFordSiG und angehobene Ist-Versteuerungsgrenze<br />
Berlin. Das zum 1.1.2009 erst<br />
in Kraft getretene Bauforderungssicherungsgesetz<br />
soll auf Druck<br />
der Bauverbände <strong>noch</strong> in diesem<br />
<strong>Sommer</strong> in wesentlichen Punkten<br />
erneut abgeändert werden. Dazu<br />
ist bereits am 8. Mai eine <strong>Kabinett</strong>svorlage<br />
als besonders eilbedürftig<br />
verfasst worden.<br />
Bei Redaktionsschluss war das<br />
Abst<strong>im</strong>mungsergebnis zu dieser<br />
Vorlage <strong>noch</strong> nicht bekannt. Doch<br />
kann von einer dahingehenden<br />
Abänderung ausgegangen werden,<br />
dass alle Gelder, die <strong>im</strong> Rahmen<br />
des Geschäftsbetriebes eines<br />
Mittelstandsfreundlich will die<br />
Politik sein. Wer den Mittelstand<br />
fördert sichert sich Zust<strong>im</strong>mung und<br />
gewinnt Wählerst<strong>im</strong>men. Welcher<br />
Politiker, gleich welcher Couleur,<br />
möchte da zurückstehen? Vollmundig<br />
werden die Maßnahmen aus<br />
dem kommunalen Konjunkturpaket<br />
als Förderung mittelständischer<br />
(Bau-)Unternehmen <strong>pro</strong>pagiert.<br />
Schaut man jedoch genauer hin,<br />
zeigt sich, dass mit Mittelstand hier<br />
vor allem handwerklich orientierte<br />
Betriebe gemeint sind. Nach einer<br />
Umfrage bei den Kommunen liegt<br />
der Schwerpunkt der Maßnahmen<br />
bei der energetischen Sanierung<br />
von Gebäuden wie Wärmedämmung<br />
und Heizungsmodernisierung.<br />
Hiervon <strong>pro</strong>fitieren vor allem die<br />
in diesen Bereichen tätigen Handwerksbetriebe.<br />
Da gleichzeitig der<br />
kommunale Straßenbau sowie Investitionen<br />
in den Abwasserbereich<br />
explizit von der Förderung ausgeschlossen<br />
wurden, geht das Gros des<br />
bauindustriellen Mittelstandes bei<br />
der Auftragsvergabe leer aus. Das<br />
milliardenschwere kommunale Konjunktur<strong>pro</strong>gramm<br />
ist damit kein<br />
Programm für den bauindustriellen<br />
Mittelstand, sondern für Teilbereiche<br />
des (Bau-)Handwerks<br />
Baugeldempfängers für Baumaßnahmen<br />
zur Verfügung gestellt<br />
werden, in seinem Geschäftsbereich<br />
verbleiben, also für Baumaßnahmen<br />
verwendet werden. Nicht<br />
erforderlich ist dann die separierte<br />
Zweckbindung an einzelne konkrete<br />
Baumaßnahmen. Diese soll<br />
nur <strong>noch</strong> für Verbraucher-Bauherrn<br />
aufrechterhalten bleiben.<br />
Seit der Novelle vom 1.1. des<br />
Jahres fallen unter den Baugeldbegriff<br />
sowohl durch Kredite finanzierte<br />
Gelder, als auch Eigenmittel<br />
des Bauherrn oder Auftraggebers,<br />
die dieser an einen Baugeldemp-<br />
<strong>Der</strong> Begriff Mittelstand als Synonym<br />
für das Handwerk ist zu einem beliebten<br />
Schlagwort der Tagespolitik<br />
geworden. Eine allgemeingültige<br />
Definition des Begriffs Mittelstand<br />
gibt es nicht. Gleichwohl haben drei<br />
namhafte Institutionen den Begriff<br />
unter quantitativen Gesichtspunkten<br />
definiert:<br />
Für die Europäische Kommission<br />
gehören Unternehmen mit weniger<br />
als 250 Beschäftigten und höchstens<br />
50 Mio € Jahresumsatz zu den kleinen<br />
und mittleren Unternehmen (KMU)<br />
sofern das Unternehmen unabhängig<br />
und nicht konzerngebunden ist. Noch<br />
weiter gefasst ist die Definition des<br />
Instituts für Mittelstandsforschung<br />
in Bonn. Zum Mittelstand zählen<br />
hier Unternehmen mit weniger als<br />
500 Beschäftigten respektive 50 Mio<br />
€ Jahresumsatz. Die KfW-Bankengruppe<br />
definiert den Mittelstand sogar<br />
bis zu einem max<strong>im</strong>alen Jahresumsatz<br />
von 500 Mio €.<br />
Selbst wenn man die am engsten<br />
gefasste Definition der Europäischen<br />
Kommission zugrunde legt, gehören<br />
zum Mittelstand Unternehmensgruppen,<br />
welche dem handwerklichen<br />
Bereich lange entwachsen sind. Auf<br />
den Bausektor bezogen sind dies leistungsstarke<br />
und innovative, famili-<br />
fänger für die Baumaßnahme entrichtet.<br />
Die Crux dabei ist, dass<br />
jede Abschlagszahlung, die etwa<br />
ein General- oder Hauptunternehmer<br />
vom Bauherrn empfängt,<br />
„Baugeld“ darstellt. Das muss der<br />
Generalunternehmer bzw. Hauptunternehmer<br />
nach aktueller <strong>Gesetzes</strong>lage<br />
zweckentsprechend für<br />
die Nachunternehmer verwenden.<br />
Hierbei gelangen viele zu der<br />
Ansicht, diese zweckentsprechende<br />
Verwendung des Baugeldes<br />
sei nur durch die Einrichtung<br />
baustellenbezogener Konten<br />
möglich. Bei Unterlassung dieser<br />
Mittelstand – Eine Frage der Definition<br />
engeführte Unternehmen mit ausgeprägt<br />
mittelständischem Charakter,<br />
die sich nicht nur ihrer Verantwortung<br />
gegenüber ihren Mitarbeitern<br />
bewusst, sondern darüber hinaus in<br />
ihren „He<strong>im</strong>atkommunen“ oftmals<br />
gesellschaftlich engagiert sind und<br />
deren Entwicklung aktiv begleiten.<br />
Die gleichzeitig <strong>im</strong> neuen Vergabegesetz<br />
verankerte Vorrangstellung<br />
der Fach- und Teillosvergabe „<strong>im</strong><br />
Dienste des Mittelstandes“ rundet<br />
die offensichtlich politisch gewollte<br />
einseitige Bevorzugung des Bauhandwerks<br />
ab. Offensichtlich ist<br />
man sich über die praktischen Auswirkungen<br />
dieser Regelung nicht <strong>im</strong><br />
Klaren. Bei genauerer Betrachtung<br />
erweist sich die öffentliche Hand<br />
mit der politischen Diskr<strong>im</strong>inierung<br />
der Generalunternehmertätigkeit<br />
und der Favorisierung der Teil- und<br />
Fachlosvergabe einen Bärendienst.<br />
Hat der Auftraggeber be<strong>im</strong> Generalunternehmer<br />
nur einen Ansprechpartner,<br />
welcher für alles verantwortlich<br />
zeichnet, muss er sich bei<br />
der Teillosvergabe mit einer Vielzahl<br />
von Auftragnehmern auseinandersetzen.<br />
Die Qualität der Bauleistung<br />
wird dadurch nicht zwingend besser,<br />
das Bauen gleichwohl aber teurer, da<br />
auf Auftraggeberseite erheblich mehr<br />
Separierung durch einen General-<br />
bzw. Hauptunternehmer, soll dies<br />
<strong>im</strong> Falle einer späteren Insolvenz<br />
persönliche Schadenersatzhaftung<br />
der Verantwortungsträger (Geschäftsführer,<br />
Prokuristen etc.)<br />
zeitigen.<br />
Nach der geplanten Änderung<br />
nun können für alle anderen Baumaßnahmen<br />
eingehende Gelder<br />
auch zur Finanzierung verschiedener<br />
Baustellen verwendet werden.<br />
So genannte Cash-Pools zur<br />
Verwaltung der Baugelder wären<br />
danach weiterhin möglich.<br />
Fortsetzung auf Seite 2<br />
Von RA Wolfgang Peters, Hauptgeschäftsführer u. geschäftsführendes Vorstandsmitgl. <strong>im</strong> Bauindustrieverband NRW<br />
Manpower für den höheren Verwaltungsaufwand<br />
und die Überwachung<br />
erforderlich wird. Hier wird<br />
nicht weniger, sondern mehr Bürokratie<br />
erzeugt. Außerdem stellen wir<br />
bei GU-Vergaben fest, dass ca. 80%<br />
der Unteraufträge in der Region bleiben.<br />
Bei Fachlosvergabe sinkt dieser<br />
Anteil gegen Null.<br />
Im Interesse aller Beteiligten<br />
und mit Blick auf die anstehenden<br />
Bauaufgaben sollte schließlich den<br />
Erfordernissen der Praxis wieder<br />
mehr Rechnung getragen werden.<br />
<strong>Der</strong> künftige Baubedarf besteht<br />
nicht nur aus kleinteiligen Sanierungsmaßnahmen,<br />
sondern auch<br />
aus komplexen Bauvorhaben <strong>im</strong><br />
Schlüsselfertigbau oder anspruchsvollen<br />
Brückenbauwerken, welche<br />
sicherlich nicht per Fachlosvergabe<br />
realisiert werden können. Es wäre<br />
daher wünschenswert, wenn bei der<br />
Schaffung und Neuordnung baurelevanter<br />
Rahmenbedingungen wieder<br />
auf mehr Ausgewogenheit zwischen<br />
bauhandwerklichen und bauindustriellen<br />
Interessen geachtet würde.<br />
Ein (Bau-)Aufschwung mit breiter<br />
Beschäftigungswirkung wird sich nur<br />
einstellen, wenn Politik, Bauhandwerk<br />
und Bauindustrie am gleichen<br />
Strang ziehen.<br />
Foto: Amitech Germany GmbH<br />
Technischer<br />
Sondervorschlag<br />
1.200 Kubikmeter soll der neue Staukanal für<br />
das Entwässerungssystem des Logistikzentrums<br />
von Lübbenau fassen. Die Strabag (Niederlassung<br />
Lübben) reagierte auf die Ausschreibung<br />
zu diesem Projekt mit einem technischen<br />
Sondervorschlag auf Basis des GFK-Wickelrohrs<br />
(System Flowtite) von Amitech Germany – und<br />
erhielt den Zuschlag. Alles weitere zu den technischen<br />
Herausforderungen eines spannenden<br />
Projekts <strong>im</strong> Rohr- und Kanalbau auf<br />
���Seite 22<br />
NACHRICHTEN<br />
Maschinenbau: Aufträge<br />
brechen dramatisch weg<br />
Frankfurt/Main. <strong>Der</strong> Auftragsein-<br />
gang <strong>im</strong> deutschen Maschinen- und<br />
Anlagenbau lag <strong>im</strong> April 2009 um<br />
real 58 Prozent unter dem Ergebnis<br />
des Vorjahres. Das teilte der Verband<br />
Deutscher Maschinen- und<br />
Anlagenbau (VDMA) mit. Das Inlandsgeschäft<br />
sank um 52 Prozent.<br />
Bei der Auslandsnachfrage gab es<br />
ein Minus von 60 Prozent. Im Vergleich<br />
Februar bis April 2009 ergab<br />
sich insgesamt ein Minus von 47<br />
Prozent. (Inlandsaufträge: -46 Prozent;<br />
Auslandsaufträge: -48 Prozent.<br />
„Die Befürchtungen, dass sich die<br />
schlechten Nachrichten mit dem<br />
Auftragseingang <strong>im</strong> April fortsetzen,<br />
haben sich leider bewahrheitet.<br />
Anzeichen einer Bodenbildung<br />
sind <strong>noch</strong> nicht auszumachen. Nur<br />
die Frühindikatoren lassen hoffen“,<br />
kommentierte VDMA Chefvolkswirt<br />
Dr. Ralph Wiechers das Ergebnis.<br />
Bundesbank: Wirtschaft<br />
schrumpft 2009 um 6,2 Prozent<br />
Frankfurt/Main. Nach jüngster<br />
Prognose der Deutschen Bundesbank<br />
(5. Juni) wird das Bruttoinlands<strong>pro</strong>dukt<br />
<strong>im</strong> Jahr 2009 um<br />
6,2 Prozent zurückgehen. Mit der<br />
schrittweisen Entspannung an den<br />
internationalen Finanzmärkten, der<br />
Aufhellung der Erwartungen und<br />
unterstützt durch umfangreiche<br />
geld- und fiskalpolitische Impulse<br />
könnte die deutsche Wirtschaft in<br />
den <strong>Sommer</strong>monaten 2009 wieder<br />
Boden finden, heißt es.<br />
Für 2010 zeichne sich – trotz einer<br />
leichten Belebung <strong>im</strong> Jahresverlauf<br />
– eine unverändert niedrige Wirtschaftsaktivität<br />
ab. <strong>Der</strong> gesamtwirtschaftliche<br />
Auslastungsgrad werde<br />
deutlich zurückgehen, so dass sich<br />
die deutsche Wirtschaft auch <strong>noch</strong><br />
<strong>im</strong> Jahr 2010 in einer Phase hoher<br />
konjunktureller Unterauslastung<br />
befindet. In den kommenden Quartalen<br />
sei mit einem vermehrten<br />
Stellenabbau zu rechnen. Die Arbeitslosigkeit<br />
dürfte um mehr als 1<br />
Million Personen auf 4,4 Millionen<br />
<strong>im</strong> Jahresmittel 2010 zunehmen.<br />
Das entspricht einer Arbeitslosenquote<br />
von 10,5 Prozent.
2<br />
BAUWIRTSCHAFT<br />
KOMMENTAR<br />
Verödete Innenstädte<br />
Von Frank Hahn<br />
Ist es nicht interessant, dass nun in der<br />
Schlacht um staatliche Finanzhilfen sogar<br />
ästhetische Argumente ins Feld geführt<br />
werden? So beschwört der Vorstandschef<br />
von Karstadt, Stefan Herzberg, die Verödung<br />
der Innenstädte bei einem Pleitegang seiner<br />
Kaufhauskette. Was hätte die Öffentlichkeit<br />
gesagt, wenn Opel staatliche Bürgschaften<br />
mit dem Hinweis auf die Verödung unserer<br />
Straßen – nach dem Verschwinden der superben<br />
Karossen-Ästhetik der eigenen Marke<br />
– eingefordert hätte? Im Ernst: die Debatte<br />
um „Staatshilfen ja oder nein“ überlassen<br />
wir gern berufeneren Kommentatoren, von<br />
denen es <strong>im</strong> Medienwald ja nur so w<strong>im</strong>melt.<br />
Uns interessiert der Bau, und deswegen<br />
greifen wir das Stichwort von den verödeten<br />
Innenstädten dankbar auf.<br />
Ob uns der Anblick konsumgetriebener Menschenmassen<br />
in den Innenstädten st<strong>im</strong>uliert<br />
oder anödet, mag <strong>noch</strong> Geschmacksache<br />
sein. Aber erzeugt – nachdem die alles dominierenden<br />
Konsumtempel sich inzwischen<br />
weltweit zum Verwechseln ähneln<br />
- die ewige Wiederkehr des Gleichen nicht<br />
das Gefühl der Öde? Ganz abgesehen von der<br />
Firma Karstadt selbst, über deren Fassaden-<br />
Ästhetik sich unter dem Gesichtspunkt Verödung<br />
der Innenstädte trefflich streiten ließe.<br />
Aber so war das von Herzberg wohl auch gar<br />
nicht gemeint. Ihm ging es sicher nur um<br />
die ganz landläufige Definition der Ödnis als<br />
einer Gegend, in der wir keinem Menschen<br />
begegnen. Tatsächlich wird seit Jahrzehnten<br />
die – nach Ladenschluss augenfällige – Ver-<br />
Langenfeld. Im Rahmen der<br />
französischen Baumesse Intermat<br />
in Paris hatte Doosan Infracore<br />
Construction Equipment am 23.<br />
April die deutsche Händlertagung<br />
ausgerichtet. Das Unternehmen<br />
stellte auf über 3000 Quadratmetern<br />
mehr als 30 Maschinen aus.<br />
Doosan Deutschland-Verkaufsleiter<br />
lud aus diesem Anlass alle 15<br />
deutschen Doosan-Händler ein,<br />
die sich vor Ort ein Bild von der<br />
weiteren Entwicklung <strong>im</strong> Hause<br />
Doosan machen konnten.<br />
Neben Neuheiten wie dem Kurzheckbagger<br />
DX140 LCR, dem Radlader<br />
DL350, dem Abbruchbagger<br />
DX340 LC Demolition und den<br />
Moxy-Muldenkippern, machten<br />
sich die Händler mit den anderen<br />
Maschinen und Zubehörteilen aus<br />
der Doosan-Gruppe (Bobcat, Geith,<br />
Montabert und den Portable<br />
Power der Marke Ingersoll Rand)<br />
vertraut. Auf der Tagung wurde<br />
ödung der Innenstädte beklagt, ohne jedoch<br />
Konsequenzen zu zeitigen. Wäre angesichts<br />
des dramatischen Rückgangs <strong>im</strong> Wohnungsbau<br />
nicht jetzt der Zeitpunkt zum Umsteuern?<br />
Auf dem Bauindustrietag in Berlin Ende Mai<br />
präsentierte der Vorsitzende des Hauptverbands,<br />
Herbert Bodner, <strong>noch</strong> einmal die so<br />
sattsam bekannten wie argen Zahlen: mit<br />
nur <strong>noch</strong> 180.000 fertig gestellten Wohnungen<br />
ist <strong>im</strong> Jahre 2008 ein historischer<br />
Tiefstand be<strong>im</strong> Wohnungsneubau erreicht<br />
worden. Abgesehen von einer nun schon<br />
seit Jahren anhaltenden Unterschreitung der<br />
Bedarfsdeckung befinden sich 3,5 Millionen<br />
Wohnungen aus den 50er bis 70er Jahren in<br />
einem Zustand, in dem sich die Sanierung<br />
wirtschaftlich nicht mehr lohnt. Auch darauf<br />
verwies Bodner. Deswegen ist die Forderung<br />
des Verbandes eindeutig: durch kürzere Abschreibungszeiten<br />
und Kredit<strong>pro</strong>gramme<br />
der KfW den Wohnungsneubau ankurbeln!<br />
Was hat all dies mit dem Thema verödeter<br />
Innenstädte zu tun? Bewohnbare und bewohnte<br />
Innenstädte wären offensichtlich<br />
das beste Mittel gegen Verödung. In Berlin<br />
werden direkt am Hauptbahnhof in den<br />
nächsten Jahren 2000 Wohnungen entstehen,<br />
und dies ist Teil eines Trends. Ein ästhetisch<br />
durchdachter Umbau unserer Städte<br />
erscheint zwar angesichts der <strong>im</strong>mer <strong>noch</strong><br />
dominanten betriebswirtschaftlichen Kriterien<br />
utopisch, aber vielleicht entdeckt ja<br />
doch irgendjemand mal wieder das Thema<br />
Baukultur.<br />
Toyota beteiligt sich an Takeuchi<br />
Schäfer baut Zentrale in Mannhe<strong>im</strong> aus<br />
Mannhe<strong>im</strong>. Im Zuge einer Kapitalerhöhung<br />
hat sich Toyota mit<br />
einem sieben<strong>pro</strong>zentigen Anteil am<br />
Baumaschinenhersteller Takeuchi<br />
beteiligt. Das teilte Heinz-Dieter<br />
Breidenbach, Geschäftsführer der<br />
Schäfer GmbH, die General<strong>im</strong>porteur<br />
für Takeuchi-Baumaschinen<br />
ist, mit. Da jetzt die Toyota Logistik<br />
weltweit für Takeuchi nutzbar sei,<br />
ergeben sich für das Teilemanagement<br />
bessere Möglichkeiten, mit<br />
denen der Nutzen für Takeuchi-<br />
Kunden weltweit erhöht werden<br />
kann, folgert Breidenbach. Ziel der<br />
Kapitalerhöhung sei es auch, neue<br />
Maschine zu entwickeln. Schäfer,<br />
so Breidenbach weiter, habe inzwischen<br />
seine Infrastruktur am<br />
Hauptstandort Mannhe<strong>im</strong> stark erweitert.<br />
Vergrößert wird derzeit die<br />
eigene Werkstatt (künftig 1.100 m 2 ).<br />
Das wird die Durchlaufzeiten trotz<br />
des höheren Anteils von Spezialumbauten<br />
verkürzen. In <strong>noch</strong> größerem<br />
Umfang wurde schon das Ersatzteillager<br />
mit Intralogistik für schnellsten<br />
Zugriff ausgebaut, da Schäfer Ersatzteile<br />
für ganz Europa bereitstellt.<br />
Auch das Schulungszentrum wird<br />
erweitert. Auf dem Firmengelände<br />
(22.000 m2) wurde die Logistik insgesamt<br />
verbessert. Neu ist auch ein<br />
Vorführ- und Testgelände.<br />
Doosan sieht sich in<br />
Deutschland bestens aufgestellt<br />
Deutsche Händler tagten auf der Intermat<br />
dann über die weitere Entwicklung<br />
der Doosan Gruppe berichtet;<br />
Wege und Ziele wurden aufgezeigt.<br />
Einerseits für Doosan als<br />
weltweit agierendes Unternehmen<br />
und andererseits für den deutschen<br />
Markt. Mit vielen Aktivitäten für<br />
das Endkundengeschäft sollen die<br />
deutschen Händler <strong>noch</strong> besser<br />
als bisher unterstützt werden. In<br />
Deutschland sieht sich der Hersteller<br />
für die neuen, schwierigen Herausforderungen<br />
bestens aufgestellt.<br />
Die Teilnehmer der Händlertagung<br />
waren sich dahin gehend<br />
einig, dass die Neustrukturierung<br />
und schon beschrittenen Wege zu<br />
einer erheblichen Verbesserung der<br />
Marktdurchdringung von Doosan<br />
<strong>im</strong> deutschen Markt beitragen werden.<br />
Alle Händler betonten, dass die<br />
vom Unternehmen eingeschlagene<br />
Richtung für Verkauf, Service und<br />
Marketing die beste <strong>im</strong> Baumaschinensektor<br />
überhaupt sei.<br />
Die deutschen Doosan-Händler am Doosan-Stand auf der Intermat 2009 in Paris.<br />
Foto: Doosan<br />
„Zeppelin wird auch diesmal<br />
gestärkt aus der Krise hervorgehen“<br />
Susanek erwartet Minus 14 Prozent Gesamtumsatz in diesem Jahr<br />
Friedrichshafen/Garching bei<br />
München. <strong>Der</strong> Zeppelin-Konzern<br />
investiert erneut hohe Summen in<br />
seine Expansion. Bei der Bilanz-<br />
Pressekonferenz Mitte Mai erläuterte<br />
Konzernchef Ernst Susanek<br />
die Eckpfeiler der von Wachstum<br />
und Ausbau der Marktpotenziale<br />
gekennzeichneten Strategie für 2009<br />
und die Zeit danach. Zur Bewältigung<br />
der Folgen durch die Weltwirtschaftkrise<br />
setzt das Unternehmen<br />
auf eine Dreifach-Strategie:<br />
• Stärkung der Marktposition mittels<br />
Innovationsoffensive<br />
• Wachstum durch Akquisitionen<br />
• Opt<strong>im</strong>ierung der Prozesse, Kosten<br />
und Stärkung der Liquidität<br />
Trotz zunehmender Marktrisiken<br />
zeigte sich Susanek kämpferisch:<br />
„Zeppelin hat in seiner 100jährigen<br />
Geschichte <strong>im</strong>mer wieder<br />
äußerst widrige Umstände gemeistert<br />
und wird auch diesmal gestärkt<br />
aus der Krise hervorgehen.“<br />
Die Zeppelin GmbH, Friedrichshafen<br />
(Konzernzentrale in Garching<br />
bei München) erwirtschaftete <strong>im</strong><br />
vorigen Geschäftsjahr 2,447 Milliarden<br />
Euro Umsatz (+8,4 Prozent<br />
mehr als 2007). Die Auslandsquote<br />
des Konzerns erhöhte sich von 45<br />
auf fast 50 Prozent. Die Unternehmen<br />
des Zeppelin-Handelsbereiches<br />
konnten wegen der <strong>im</strong> ersten Halbjahr<br />
2008 sehr positiven Entwicklung<br />
der Gesellschaften außerhalb<br />
Deutschlands ein leichtes Umsatzplus<br />
erwirtschaften: 2,208 Milliarden<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
Erreicht werden soll dieses Ziel<br />
durch die Verwendung des Plurals<br />
in § 1 Abs. 1 BauFordSiG – also statt<br />
„das Baugeld“, „des Baues“, „eines<br />
Werk-, Dienst- oder Kaufvertrages“,<br />
„eines Baus oder Umbaus“ heißt es<br />
dann nach der Änderung schlicht<br />
„Baugeld“, „Bauwerke“, „Werk-,<br />
Dienst- oder Kaufverträge“ und<br />
„Herstellung oder Umbau von Bauwerken“.<br />
<strong>Der</strong> Plural verdeutlicht,<br />
dass die Zweckbindung sich – außer<br />
für Verbraucher – nicht nur auf eine<br />
konkrete Maßnahme bezogen sein<br />
muss, für die das Baugeld bezahlt<br />
wird. Dem Baugeldempfänger soll<br />
vielmehr bei Zahlungen an Beteiligte<br />
verschiedener Baumaßnahmen<br />
entsprechend den Anforderungen<br />
seines Geschäftes Flexibilität gewährt<br />
werden. Ferner ist auch die<br />
Euro (+ 6,1 Prozent). <strong>Der</strong> Handelsbereich<br />
erwirtschaftete damit 90<br />
Prozent des Konzern-Umsatzes.<br />
Trotz stark abgeschwächten 4.<br />
Quartals 2008 und der Tendenz der<br />
Kunststoff<strong>pro</strong>duzenten, die Abnahme<br />
und Inbetriebnahme von Anlagen<br />
in 2009 und 2010 zu verschieben,<br />
erwirtschaftete<br />
der Zeppelin Industriebereich<br />
238,7<br />
Millionen Euro Umsatz<br />
(+36 Prozent).<br />
Das Wachstum<br />
Zeppelins spiegelt<br />
sich auch in den Mitarbeiterzahlen<br />
wider.<br />
Die Konzern-Belegschaft<br />
erhöhte sich<br />
gegenüber 2007 um<br />
15 Prozent auf 6.177<br />
Beschäftigte bis Ende<br />
2008. 46 Prozent die-<br />
ser Erhöhung entfielen auf die Gesellschaften<br />
der Zeppelin International<br />
AG. Das bis Herbst 2008 vor<br />
allem in Russland und der Ukraine<br />
stark expandierende Geschäft hatte<br />
diesen deutlichen Ausbau erforderlich<br />
gemacht. Die Erwartungen für<br />
2009, relativierte Susanek, machten<br />
jedoch jetzt schon deutlich, dass der<br />
Personalstand dieser Gesellschaften<br />
nicht gehalten werden kann.<br />
<strong>Der</strong> Auslandsanteil an der Konzernbelegschaft<br />
erhöhte sich abermals<br />
auf rund 47 Prozent (2007:<br />
42 Prozent). Die Anzahl der Auszubildenden<br />
stieg <strong>im</strong> Konzern um<br />
Änderung des § 1 Absatz 2 Bau-<br />
FordSiG vorgesehen. Diesem zufolge<br />
darf ein selbst an der Herstellung<br />
des Werkes beteiligter Baubetrieb<br />
Baugeld nur in Höhe der Hälfte des<br />
angemessenen Wertes der von ihm<br />
erbrachten Leistung einbehalten.<br />
Dieser 50 Prozent-Passus ist zur<br />
Streichung vorgeschlagen, um den<br />
Unternehmen mehr Liquidität zu<br />
ermöglichen.<br />
<strong>Der</strong> schwierigen wirtschaftlichen<br />
Lage kleinerer mittelständischer<br />
Unternehmen hat die Regierungskoalition<br />
auch mit der Anhebung<br />
der Ist-Versteuerungsgrenze Rechnung<br />
getragen. <strong>Der</strong> Hauptgeschäftsführer<br />
des Zentralverbandes<br />
des Deutschen Baugewerbes, Prof.<br />
Dr. Karl Robl, deutet den entsprechenden<br />
Beschluss des Bundestages<br />
in diesem Sinne. Die Ist-Versteue-<br />
31 Prozent auf 361 (2007: 275). Das<br />
Konzernergebnis vor Steuern sank<br />
um 16 Prozent auf 98,7 Millionen<br />
Euro. Die Umsatzrendite (ROS) vor<br />
Steuern lag damit 2008 bei 4,0 Prozent<br />
(2007: 5,2 Prozent). Mit einem<br />
Wert von 170,0 Millionen Euro<br />
gelang es Zeppelin den<strong>noch</strong>, den<br />
höchsten Cashflow<br />
der Firmengeschichte<br />
zu erwirtschaften. Im<br />
Hinblick auf 2009 gab<br />
Susanek eine eher zurückhaltendePrognose<br />
ab: „Die Verunsicherung<br />
ist insgesamt<br />
extrem hoch – sowohl<br />
bei unseren Geschäfts-<br />
partnern, bei unseren<br />
Kunden und nicht zuletzt<br />
bei unseren Mitarbeitern.“<br />
Im deutschen<br />
Markt für Baumaschinen ging das<br />
Marktvolumen <strong>im</strong> ersten Quartal<br />
2009 um 57 Prozent gegenüber<br />
dem Vorjahr zurück. In den Märkten<br />
des Industriebereiches habe die<br />
Krise nun auch die Kunden der<br />
Kunststoff-, Gummi- und Reifenindustrie<br />
erfasst. 2099, so Susanek,<br />
sei ein sehr schwieriges Jahr: „In<br />
fast allen Gesellschaften stellen wir<br />
uns auf einen Umsatz- und Ergebnisrückgang<br />
ein.“ Für den Konzern<br />
erwartet er deshalb für 2009 einen<br />
Gesamtumsatz von max<strong>im</strong>al 2,1<br />
Milliarden Euro. Das wären 14 Prozent<br />
weniger als <strong>im</strong> Vorjahr.<br />
rungsgrenze soll ab 1. Juli 2009<br />
von 250.000 € auf 500.000 € in den<br />
alten Bundesländern angehoben<br />
werden und bei 500.000 € in den<br />
neuen Bundesländern über den 31.<br />
Dezember 2009 hinaus beibehalten<br />
werden.<br />
Robl weiter: „So wird auf der<br />
Grundlage der Zahlen des Bundesministeriums<br />
der Finanzen die<br />
Liquidität dieser Unternehmen um<br />
2,25 Mrd. Euro erhöht, da dieses<br />
Umsatzsteuervolumen nicht mehr,<br />
wie bisher, vorfinanziert werden<br />
muss. Dies ist eine sehr gute Nachricht<br />
für die Betriebe des Baugewerbes<br />
und stellt angesichts der<br />
aktuellen finanzpolitischen Situation<br />
einen großen Erfolg dar.“ <strong>Der</strong><br />
ZDB hatte sich seit langem für eine<br />
Erhöhung bzw. Anpassung der Ist-<br />
Versteuerungsgrenze eingesetzt.<br />
Wirtschaftskrise erreicht Baumarkt<br />
Berlin. Die Krise hat nun auch<br />
den deutschen Baumarkt erreicht.<br />
Wie der Hauptverband in der neuesten<br />
Ausgabe seines aktuellen<br />
Zahlenbildes mitteilt, sind die Auftragseingänge<br />
<strong>im</strong> Bauhauptgewerbe<br />
<strong>im</strong> 1. Quartal 2009 nominal um<br />
13,5 Prozent eingebrochen. Trotz<br />
hoher Auftragsbestände zu Jahresbeginn<br />
gingen auch die Umsätze<br />
in den ersten drei Monaten um 13<br />
Prozent zurück. Erklärt wird dies<br />
mit der schlechten Witterung zu<br />
Jahresbeginn; <strong>im</strong>merhin hatten 60<br />
Prozent aller Bauunternehmen <strong>im</strong><br />
1. Quartal 2009 Behinderungen<br />
durch die Wetterlage gemeldet (1.<br />
Quartal 2008: 25 Prozent).<br />
Vor allem den Wirtschaftsbau<br />
– 2006 bis 2008 Motor der Baukonjunktur<br />
– erwarte vermutlich<br />
eine längere Durststrecke: Die Auftragseingänge<br />
lagen 2009 <strong>im</strong> ersten<br />
Quartal um nominal 20,1, die Umsätze<br />
um 9,5 Prozent unter den Vorjahreswerten.<br />
Mit einer Erholung<br />
der Wirtschaftsbaukonjunktur ist<br />
laut Hauptverband vor 2011 nicht<br />
zu rechnen, selbst wenn die gesamt-<br />
Zeppelin-Konzernchef Ernst<br />
Susanek.<br />
<strong>Gesetzes</strong>-<strong>Novellen</strong> <strong>pro</strong> Mittelstand<br />
BauFordSiG und angehobene Ist-Versteuerungsgrenze<br />
Konjunktur<strong>pro</strong>gramme greifen <strong>noch</strong> nicht<br />
wirtschaftliche Konjunktur Ende<br />
2009 wieder anspringen sollte.<br />
Auch der Wohnungsbau gerät<br />
zunehmend unter Rezessionsdruck:<br />
Bei den Auftragseingängen <strong>im</strong> 1.<br />
Quartal 2009 ein Minus von nominal<br />
13,6 Prozent, bei den Umsätzen<br />
sogar von 16,4. <strong>Der</strong> Hauptverband<br />
erwartet, dass die Zahl der fertigen<br />
Wohnungsbauten 2009 mit 180.000<br />
deutlich unter dem bedarfsdeckenden<br />
Niveau von gut 250.000<br />
Wohnungen liegen wird. Ein neuer<br />
Wohnungsengpass sei hierzulande<br />
daher zumindest in den Ballungsregionen<br />
zu Beginn des nächsten<br />
Jahrzehnts zu erwarten.<br />
Trotz der zwei Konjunktur<strong>pro</strong>gramme<br />
zeige der Öffentliche Bau<br />
<strong>noch</strong> keine konjunkturell stabilisierende<br />
Wirkung: Die Auftragseingänge<br />
blieben <strong>im</strong> 1. Quartal 2009<br />
um nominal 5,8 Prozent, die Umsätze<br />
sogar um 14,1 hinter den Vorjahreswerten<br />
zurück. <strong>Der</strong> Hauptverband<br />
geht jedoch von spätestens<br />
<strong>im</strong> 2. Halbjahr 2009 bauwirksamen<br />
Programmen aus. Den zu erwartenden<br />
Impuls schätzt der Verband<br />
Foto: Zeppelin<br />
auf etwa 19 Milliarden Euro, die<br />
sich zu 11 Milliarden auf das Bauhauptgewerbe<br />
und zu 8 Milliarden<br />
auf das Ausbaugewerbe verteilen<br />
werden. Rein rechnerisch könnten<br />
damit 195.000 Arbeitsplätze in der<br />
Gesamtwirtschaft für zwei Jahre gesichert<br />
oder neu geschaffen werden,<br />
davon 105.000 <strong>im</strong> Baugewerbe.<br />
Insgesamt rechnet der Hauptverband<br />
jedoch nicht damit, dass<br />
die zu erwartenden Zuwächse <strong>im</strong><br />
Öffentlichen Bau die Ausfälle <strong>im</strong><br />
Wirtschafts- und Wohnungsbau<br />
ausgleichen werden. Zwar nähmen<br />
die Umsätze <strong>im</strong> Öffentlichen Bau<br />
voraussichtlich 2009 um 8 Prozent<br />
zu, diesem Plus würden jedoch Umsatzrückgänge<br />
<strong>im</strong> Wohnungsbau<br />
von 3 Prozent und <strong>im</strong> Wirtschaftsbau<br />
von 12 Prozent gegenüberstehen.<br />
Für das gesamte Bauhauptgewerbe<br />
rechnet der Hauptverband<br />
mit einem Umsatzminus von nominal<br />
3 Prozent, real etwa 4,5 Prozent.<br />
Eine Einschätzung dies, die<br />
nicht prinzipiell von der des Zentralverbandes<br />
des Deutschen Baugewerbes<br />
abweicht.<br />
MELDUNGEN<br />
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
Neuer Brennerbasistunnel:<br />
Deutschland trifft Vorbereitungen<br />
Berlin. Bundesverkehrsminister<br />
Wolfgang Tiefensee hat sich für<br />
den zügigen Ausbau der europäischen<br />
Schienenverbindung Nr.<br />
1 („Berlin – Brenner – Palermo“)<br />
über die Alpen mit dem zentralen<br />
Brennerbasistunnel (Länge: 56<br />
km)ausges<strong>pro</strong>chen. Mit Amtskollegen<br />
aus Italien, Österreich und<br />
Vertretern beteiligter Regionen unterzeichnete<br />
er am 18. Mai in Rom<br />
eine entsprechende Erklärung, der<br />
ein neuer „Aktionsplan Brenner“<br />
beigefügt ist. Dieser enthält 50 Projekte<br />
zur Verbesserung des Schienenverkehrs<br />
zwischen München<br />
und Verona.<br />
<strong>Der</strong> Brennerbasistunnel wird helfen,<br />
den Gütertransport über die<br />
Alpen verstärkt auf die Schiene zu<br />
verlagern. Deutschland will seine<br />
wichtigste Zulaufstrecke von München<br />
über Rosenhe<strong>im</strong>, Kiefersfelden<br />
bis hin zur österreichischen Grenze,<br />
aber auch andere Schienenwege,<br />
rechtzeitig ausbauen. <strong>Der</strong> Tunnel<br />
soll <strong>im</strong> Jahr 2022 eröffnet werden.<br />
Nach SPD-Nein: Bauindustrie<br />
für Ausbau der Stadtautobahn<br />
Berlin. <strong>Der</strong> Ausbau der Berliner<br />
Stadtaustobahn A 100 bis in den<br />
Bezirk Treptow hinein stellt nach<br />
Ansicht des Bauindustrieverbandes<br />
Berlin-Brandenburg ein Gebot<br />
wirtschaftlicher Vernunft dar. Axel<br />
Wunschel, Hauptgeschäftsführer<br />
des Verbandes, appellierte an<br />
den Berliner Senat, ungeachtet des<br />
„Nein!“ derr Berliner SPD vom 17.<br />
Mai am Ausbau festzuhalten.<br />
„Die Hauptstadt braucht diese<br />
Trasse dringend als eine wichtige<br />
Voraussetzung für die weitere<br />
wirtschaftliche Entwicklung“,<br />
betonte Wunschel. Vor allem die<br />
Wirtschaft in den östlichen<br />
Bezirken Berlins würde durch wesentlich<br />
bessere Verbindungen zum<br />
Flughafen BBI von der verlängerten<br />
A 100 <strong>pro</strong>fitieren. Zudem würden<br />
durch den Weiterbau Wohngebiete<br />
vom Durchgangs-, Schwerlast- und<br />
Lkw-Transport entlastet.<br />
Freie Architekten beurteilen<br />
ihre Geschäftslage skeptischer<br />
München. Nach Umfragen des ifo<br />
Institut für Wirtschaftsforschung<br />
an der Universität München beurteilten<br />
freie Architekten ihre aktuelle<br />
Geschäftslage schlechter als<br />
vor drei Monaten. Auch bezüglich<br />
der Geschäftserwartungen für die<br />
nächsten sechs Monate nahm die<br />
Zuversicht ab. <strong>Der</strong> nach den ifo-<br />
Erhebungen bislang moderate Aufwärtstrend<br />
ist damit nach nur drei<br />
Jahren abrupt gestoppt.<br />
49 Prozent der Befragten schlossen<br />
<strong>im</strong> 4. Quartal 2008 neue Verträge<br />
ab. Das geschätzte Bauvolumen<br />
aus den neuen Verträgen (Neubauten<br />
ohne Planungsleistungen<br />
<strong>im</strong> Bestand) liegt nur knapp unter<br />
dem Niveau des Vorquartals. Die<br />
durchschnittliche Reichweite der<br />
Auftragsbestände beträgt rund 5,2<br />
Monate.
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer BAUWIRTSCHAFT AKTUELL 3<br />
Appell: Mutig von der freien Auftragsvergabe Gebrauch machen<br />
„Gebäudesanierung mit dem Konjunkturpaket II“: Deutsche Rockwool informierte 300 Experten in Berlin<br />
Mit Aufträgen auf Vorjahresniveau<br />
dürfe das Bauhauptgewerbe in<br />
diesem Jahr rechnen, da das Konjunkturpaket<br />
II für einen Auftragsschub<br />
aus den Kommunen und<br />
damit bis in das Jahr 2010 hinein<br />
für Beschäftigung sorgen werde, erklärte<br />
der Bundestagsabgeordnete<br />
Laurenz Meyer in seinem Eingangsreferat,<br />
das bereits erste engagierte<br />
Diskussionen auslöste.<br />
Rund 165.000 Arbeitsplätze würden<br />
durch die jetzt angestoßenen<br />
Investitionen gesichert. Davon<br />
rund 80.000 <strong>im</strong> Bauhauptgewerbe,<br />
das durch die zu erwartenden Aufträge<br />
den <strong>pro</strong>gnostizierten Umsatzrückgang<br />
von 4 bis 6 Prozent werde<br />
abfedern können.<br />
Die vielerorts formulierte Kritik<br />
an der zur Gegenfinanzierung notwendig<br />
hohen Neuverschuldung<br />
des Bundes beantwortete Meyer mit<br />
einer Berechnung, die allgemein<br />
aufhorchen ließ: „Gerade einmal<br />
auf 4 Prozent wird die Neuverschuldung<br />
der Bundesrepublik durch die<br />
Ausgaben <strong>im</strong> Rahmen der beiden<br />
Konjunkturpakete wachsen. Die<br />
Neuverschuldung der USA wird<br />
zum Vergleich bei über 19 Prozent<br />
liegen. Nicht zuletzt, weil die Konjunkturpakete<br />
I und II volkswirtschaftlich<br />
betrachtet deutlich mehr<br />
nützen als schaden, haben sich alle<br />
Parteien gemeinsam in so kurzer<br />
Zeit auf ihre Durchführung geeinigt.<br />
Die Welt schaut heute bewundernd<br />
auf Deutschland, das erfolgreicher<br />
als jedes andere Land mit<br />
der Krise umgeht.“<br />
Dass die Kommunen bei einer<br />
energetischen Sanierung ihrer Liegenschaften<br />
nachhaltig Kosten sparen,<br />
stand außer Frage. Die Vorträge<br />
der Rockwool-Systemexperten zu<br />
modernen Systemen für die Dach-,<br />
Fassaden- und Rohrleitungsdäm-<br />
mung stießen deshalb vor allem<br />
bei den angereisten Vertretern der<br />
Bauämter und ihren Architekten<br />
auf reges Interesse.<br />
Andreas Nowoczin von der RTI<br />
Rockwool Technical Insulation und<br />
Michael Junker, Spezialist für das<br />
Fassadendämmsystem Rockpanel,<br />
präsentierten konkrete Berechnungs-<br />
und Ausführungsbeispiele.<br />
Wie positiv sich der Einbau<br />
von Akustikdecken auf die Raum-<br />
Freuten sich über den großen Zuspruch für die<br />
Veranstaltung „Gebäudesanierung mit dem<br />
Konjunkturpaket II“ der Deutschen Rockwool<br />
am 29. April: Laurenz Meyer (MdB), der der<br />
Arbeitsgruppe Wirtschaft und Technologie der<br />
CDU/CSU-Bundestagsfraktion vorsitzt (l.), und<br />
Volker Christmann, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Deutschen Rockwool.<br />
akustik in Klassenräumen und das<br />
Lernkl<strong>im</strong>a in Schulen auswirkt,<br />
bewies Bernhard Becker anhand<br />
von Schallmessungen, die in Räumen<br />
vor und nach der Ausrüstung<br />
mit Rockfon-Decken durchgeführt<br />
worden waren.<br />
Fotos (3): Deutsche Rockwool<br />
GLADBECK/BERLIN. „Ermutigend und überaus informativ“, urteilte<br />
der Dach- und Fassadenspezialist Jürgen Henke, Vorstandsvorsitzender<br />
der Hagener Henke AG, über die Veranstaltung „Gebäudesanierung<br />
mit dem Konjunkturpaket II“, der er am 29. April beiwohnte.<br />
300 Architekten, Vertreter von Bauämtern, Baustoff-Fachhändler<br />
und Bauunternehmer waren einer Einladung der Deutschen Rockwool<br />
nach Berlin gefolgt, um sich über ihre Chancen bei einer schnellen<br />
Umsetzung des Konjunkturpaketes II zu informieren.<br />
Kommunen müssen<br />
vorfinanzieren<br />
Auf reges Interesse stieß der<br />
Vortrag von Rechtsanwalt Wolf<br />
Burkhard Wenkel, Hauptgeschäftsführer<br />
der Fachgemeinschaft Bau<br />
Berlin und Brandenburg e. V. Wenkel<br />
forderte die Vergabebeamten in<br />
den Baubehörden auf, mutig von<br />
den Möglichkeiten der freien Auftragsvergabe<br />
bis zu einer Auftragssumme<br />
von 100.000 Euro Gebrauch<br />
zu machen. „Jetzt ist einfach keine<br />
Zeit dafür, jede Entscheidung für<br />
oder gegen einen Auftragnehmer<br />
in allen Details zu <strong>pro</strong>tokollieren.“<br />
Kommunen, die hier zu schleppend<br />
agierten, sollten von den<br />
ortsansässigen Bauunternehmern<br />
in die Pflicht genommen werden.<br />
Da <strong>noch</strong> nicht abschließend geklärt<br />
sei, wie und wann die Gelder vom<br />
Bund in die Kommunen fließen, sei<br />
nach wie vor zu befürchten, dass<br />
diese die Vergabe von Aufträgen<br />
viel zu lange zurückhielten, als dass<br />
die Fristen zur Ausgabe der Gelder<br />
eingehalten werden könnten.<br />
An der Zeit sei es obendrein,<br />
dass die Kommunen ihre in jüngster<br />
Zeit katastrophale Zahlungsmoral<br />
verbesserten. Wenkel: „<strong>Der</strong><br />
Bauwirtschaft nützen die Aufträge<br />
aus dem Konjunkturpaket II herzlich<br />
wenig, wenn dann nicht – wie<br />
aktuell üblich – nach 90 Tagen gezahlt<br />
wird, sondern womöglich<br />
mit Verweis auf die Säumnisse des<br />
Bundes nach 120 Tagen.“ Noch einmal<br />
machte er deutlich, dass es sich<br />
bei den Vorhaben, für<br />
die Mittel aus dem<br />
Konjunkturpaket II<br />
beantragt würden,<br />
um zusätzliche handeln<br />
müsse. Dabei<br />
sollen 50 Prozent der<br />
Mittel bis Ende 2009<br />
ausgegeben sein. Das<br />
heißt, dass diese dann<br />
schon abgerechnet<br />
und nicht nur beauftragt<br />
wurden. Die<br />
weiteren 50 Prozent<br />
können bis 2010 abgerechnet<br />
werden.<br />
Wolf Burkhard<br />
Wenkel: „Wenn man<br />
bedenkt, dass die<br />
Baubehörden personell bislang<br />
schon schlecht besetzt waren, fragt<br />
man sich, wer die jetzt zusätzlichen<br />
Projekte in den Ämtern denn betreuen<br />
soll. Schnell kann dort die<br />
Idee entstehen, statt zahlreicher,<br />
aufwändiger Sanierungen kleiner<br />
Kindergärten lieber Lärmschutzmaßnahmen<br />
an einer Schnellstraße<br />
zu bauen und damit das Budget<br />
der Kommune aus dem Konjunkturpaket<br />
in ein einziges Projekt zu<br />
stecken.“ Hier sei die sachkundige<br />
Öffentlichkeit gefordert, ihrer<br />
Bauverwaltung „auf die Finger“ zu<br />
schauen und die Verwendung der<br />
Gelder an den richtigen Stellen ein-<br />
Rechtsanwalt Wolf Burkhard<br />
Wenkel, Hauptgeschäftsführer<br />
der Fachgemeinschaft Bau Berlin<br />
und Brandenburg.<br />
zufordern. Wenkel forderte weiter<br />
eine bevorzugte Berücksichtigung<br />
von Bauunternehmen, die ortsansässig<br />
sind. „Nur diese beschäftigen<br />
auch ortsansässige Arbeitnehmer,<br />
deren Kaufkraft in der Region die<br />
Wirtschaft in Breite stützt.“<br />
Schwarzarbeit und illegale<br />
Beschäftigung verhindern<br />
Erst recht müsse verhindert<br />
werden, dass illegale Unternehmen<br />
bzw. Betriebe,<br />
die nicht dem Sozialkassenverfahrenunterliegen<br />
und damit<br />
keine klassischen Bauunternehmen<br />
sind,<br />
beauftragt werden.<br />
Bei der Ausschreibung<br />
sollte deshalb als<br />
zusätzliches Vergabeelement<br />
die Bescheinigung<br />
der Sozialkasse<br />
des Baugewerbes<br />
gefordert werden, um<br />
Schwarzarbeit und illegale<br />
Beschäftigung<br />
zu verhindern.<br />
Zum Abschluss<br />
empfahl Stephan<br />
Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Deutschen Energieagentur<br />
dena, sein Haus als Berater<br />
der Kommunen und Architekten<br />
bei Planungen zur Steigerung der<br />
Energieeffizienz von Gebäuden.<br />
Er bekräftigte die Einladung von<br />
Laurenz Meyer, die dieser eingangs<br />
so formuliert hatte: „Profitieren<br />
Sie von der Handlungsbereitschaft<br />
der öffentlichen Hand, um zeitnah<br />
wertvolle Bauvorhaben zu initiieren<br />
und Aufträge für ihr Unternehmen<br />
zu sichern. Das Vergabeverfahren<br />
wurde so vereinfacht, dass die<br />
Kommunen sehr schnell und effizient<br />
Aufträge vergeben und Maß-<br />
nahmen durchführen können.“<br />
Kohler verdeutlichte, welche Einsparpotenziale<br />
durch energetische<br />
Modernisierungen zu heben sind:<br />
Fast die Hälfte der Energiekosten<br />
der Landesliegenschaften entfällt<br />
heute auf Universitäten, Fachhochschulen<br />
und Justizvollzugsanstalten.<br />
Sogar mehr als die Hälfte der<br />
Energiekosten in den Kommunen<br />
(1,1 Mrd. Euro jährlich) entfallen<br />
auf allgemein bildende Schulen, 80<br />
Prozent der Energiekosten in Schulen<br />
auf die Wärmeversorgung.<br />
Die dena unterstützt deshalb<br />
auch ein Modellvorhaben „Niedrigenergiehaus<br />
<strong>im</strong> Bestand für<br />
Schulen“, um die Markteinführung<br />
energieeffizienter Technologien <strong>im</strong><br />
öffentlichen Sektor zu forcieren: 78<br />
Schulen und Nichtwohngebäude<br />
öffentlicher und gemeinnütziger<br />
Träger werden saniert und begleitet.<br />
Kommunen können von den<br />
Erfahrungen aus diesem und vielen<br />
anderen Projekten <strong>pro</strong>fitieren, sich<br />
von externen Fach-Coaches der<br />
dena beraten lassen oder die Wissensdatenbank<br />
mit unterstützenden<br />
Planungshilfen nutzen.<br />
Kohlers Appell an die Vertreter<br />
der Kommunen: „Wenn Sie neue<br />
Gebäude schaffen, sind Sie gut beraten,<br />
die 5 bis 15 Prozent Mehrkosten<br />
für ein max<strong>im</strong>al energieeffizientes<br />
Bauen zu investieren, denn Sie<br />
werden über die Lebensdauer des<br />
Neubaus dadurch 50 bis 70 Prozent<br />
Energiekosten sparen. Wenn Sie<br />
die Gebäudehülle Ihrer Infrastrukturgebäude<br />
modernisieren, stellen<br />
Sie Vergleichsrechnungen an. Jede<br />
vorschriftsmäßige Modernisierung<br />
wird den Energieverbrauch senken,<br />
aber in vielen Fällen werden Sie<br />
durch einige Zent<strong>im</strong>eter zusätzliche<br />
Dämmung <strong>noch</strong> einmal enorme<br />
Einsparungen erzielen können.“
4<br />
KÖLN: KRANHAUS SÜD FERTIG. Die Ed. Züblin AG hat das Kranhaus Süd <strong>im</strong> Kölner Rheinauhafen<br />
nach zwei Jahren Bauzeit termingerecht fertiggestellt. Das Gebäude ist das zweite von drei<br />
Kranhäusern am Rheinufer, die die Skyline Kölns entscheidend prägen. Mit 70 Metern Länge,<br />
34 Metern Breite, 62 Metern Höhe und einem rechtwinkligen Aufriss weist das 15-geschossige<br />
Gebäude eine hafentypische Kranform auf, die von drei Baukörpern best<strong>im</strong>mt wird: <strong>Der</strong> westliche<br />
Hauptturm bildet dabei mit dem darüber liegenden Riegelbau einen massiven rechten Winkel<br />
gleicher Breite, der von einem östlichen, bedeutend schlankeren Nebenturm auf Höhe der<br />
Längsachse gestützt wird. Von den Hamburger Architekten Bothe Richter Teherani – mit Alfons<br />
Linster – entworfen, haben Neubauten schon internationale Aufmerksamkeit erregt: Auf der<br />
diesjährigen Immobilienmesse in Cannes wurde das 2008 fertiggestellte Kranhaus 1 mit dem<br />
„Mip<strong>im</strong> Award“ als beste Büro<strong>im</strong>mobilienentwicklung ausgezeichnet.<br />
Zeppelin baut Niederlassung<br />
am Standort Böblingen aus<br />
Grundstein gelegt – 15 Mio. Euro Investition<br />
Böblingen/Garching bei München.<br />
<strong>Der</strong> Zeppelin-Konzern investiert<br />
rund 15 Millionen Euro in<br />
neue Firmengebäude (19.000 m 2<br />
Fläche) der Zeppelin Baumaschinen<br />
GmbH am Standort Böblingen.<br />
Bis Ende 2010 entstehen dort eine<br />
Werkstatt mit vier Service-Hallen<br />
und zentraler Ölversorgung sowie<br />
eine weitere Werkstatt mit zwei<br />
Schlosserei-Hallen, Wasch-Halle<br />
und Ersatzteillager. Ferner eröffnet<br />
demnächst die Konzern-Tochter<br />
MVS Zeppelin eine Mietstation in<br />
direkter Nachbarschaft.<br />
Konzernchef Ernst Susanek<br />
unterstrich am 30. April bei der<br />
Grundsteinlegung, dass in der Region<br />
große Infrastruktur<strong>pro</strong>jekte in<br />
der Planung bzw. schon teils angelaufen<br />
sind: „Ich nenne explizit das<br />
Groß<strong>pro</strong>jekt Stuttgart 21. Mit der<br />
Modernisierung und Erweiterung<br />
dieses Standortes schaffen wir mehr<br />
Flexibilität, Schnelligkeit und vor<br />
allem Professionalität <strong>im</strong> Dienste<br />
unserer Kunden.“ Zur Grundsteinlegung<br />
eingeladen waren der Oberbürgermeister<br />
der Stadt Böblingen,<br />
Alexander Vogelgsang, Andreas<br />
Brand, 1. Bürgermeister von Böblingen<br />
(und demnächst Oberbürgermeister<br />
der Stadt Friedrichshafen),<br />
sowie die wichtigsten Kunden<br />
und die Mitarbeiter der Zeppelin<br />
Niederlassung Böblingen<br />
Be<strong>im</strong> Neubau in Böblingen hat<br />
Umweltschutz höchste Priorität.<br />
Die neue Niederlassung erhält zum<br />
Beispiel eine Regenwassernutzungsanlage,<br />
mit der die Waschhalle betrieben<br />
wird. Diese wird mit einer<br />
biologischen Wasseraufbereitung<br />
ausgestattet. Die Warmwasserbereitung<br />
erfolgt über eine thermische<br />
Solaranlage. <strong>Der</strong> End-Energieverbrauch<br />
des Gebäudes wird um rund<br />
100.000 Kilowatt <strong>pro</strong> Stunde gegenüber<br />
dem Referenzgebäude der<br />
Energieausweis-Vorgabe niedriger<br />
sein. Das bedeutet eine jährliche<br />
CO 2 -Einsparung von über 20 Tonnen<br />
(16 Prozent). Seit mehr als 45<br />
Jahren ist Zeppelin in Böblingen,<br />
einem der größten Konzern-Standorte<br />
in der Bundesrepublik, präsent.<br />
Hauptaktivitäten sind Vertrieb und<br />
Service von Caterpillar-Baumaschinen<br />
sowie die Vermietung von<br />
Baumaschinen und -geräten, Baustellen-<br />
und Verkehrssicherungssystemen,<br />
Arbeitsbühnen, Aufzügen,<br />
Teleskopstaplern und Fahrzeugen.<br />
Rund 100 Mitarbeiter betreuen<br />
zirka 1.000 Kunden und 1.900 Interessenten<br />
aus Gewinnung, Bau,<br />
Abbruch und Recycling. 2008 verkaufte<br />
die Niederlassung fast 700<br />
neue sowie gebrauchte Baumaschinen,<br />
Anbauteile und Komponenten<br />
und leistete 72.200 Servicestunden.<br />
Die Niederlassung bietet fSpezialisierungen<br />
wie Maschinen für den<br />
Tunnelbau sowie Sonderanfertigungen<br />
für spezifische Kundenanforderungen<br />
und eine hochwertige<br />
Aufarbeitung von Verschleißteilen<br />
wie etwa Löffel, Schaufeln und Abbruchwerkzeuge.<br />
Foto: Züblin<br />
BAUWIRTSCHAFT AKTUELL<br />
Trübe Aussichten <strong>im</strong> Hochbau<br />
Strategieberater: Mit Planungsszenarien auf alle Eventualitäten vorbereiten<br />
Düsseldorf. OC&C Strategy<br />
Consultants, eine der führenden internationalen<br />
Strategieberatungen,<br />
sieht in der aktuellen Auflage ihrer<br />
jährlichen Hochbau-Prognose<br />
schwierige Zeiten auf die Branche<br />
zukommen. Die Berater rechnen<br />
für 2009 mit einem Rückgang des<br />
Marktvolumens um 1,8 Prozent.<br />
Nachdem die jetzigen Auftragsbestände<br />
<strong>noch</strong> ein solides erstes Halbjahr<br />
2009 erwarten lassen, wird der<br />
Markteinbruch in der zweiten Jahreshälfte<br />
deutlich spürbar werden.<br />
„Die Dauer der Wirtschaftskrise<br />
und deren Auswirkungen auf den<br />
deutschen Hochbau sind <strong>im</strong> Detail<br />
<strong>noch</strong> nicht abzusehen. Offensichtlich<br />
ist jedoch, dass insbesondere<br />
der Wirtschaftsbau infolge der Krise<br />
starke Rückgänge erleiden wird.<br />
Eine Stabilisierung des Marktes<br />
halten wir frühestens Ende 2010<br />
für möglich. Voraussetzung dafür<br />
ist allerdings, dass sich bis dahin<br />
auch die Gesamtwirtschaft zumindest<br />
seitwärts bewegt“, erklärt Axel<br />
Schäfer, der für die Studie verantwortliche<br />
Partner bei OC&C, die<br />
Ergebnisse der Analyse.<br />
Neben zahlreichen Herausforderungen<br />
sehen die Berater aber<br />
auch durchaus Chancen für die<br />
Bauindustrie. „Ab der zweiten<br />
Hälfte dieses Jahres werden die<br />
verabschiedeten Konjunkturpakete<br />
der Bundesregierung mit direkten<br />
Investitionen in den Hoch- und<br />
Tiefbau sowie weiteren indirekten<br />
Maßnahmen den Abwärtstrend<br />
abmildern. Auch der Immobilienmarkt<br />
gewinnt durch steigende<br />
Mieten <strong>im</strong> Wohnungs- und Nichtwohnungsbereich<br />
an Attraktivität“,<br />
verdeutlicht Axel Schäfer. Zudem<br />
vermutet der Experte, dass durch<br />
Aktienmärkte abgeschreckte Kapitalanleger<br />
den deutschen Immobilienmarkt<br />
als eine interessante<br />
Weissenhorn. Die Peri GmbH<br />
trauert um ihren Seniorchef. Im<br />
Alter von 76 Jahren verstarb Artur<br />
Schwörer am 15. April 2009<br />
nach langer und<br />
schwerer Krankheit.<br />
Im Jahre 1969 gründete<br />
er in Weißenhorn<br />
bei Ulm das<br />
Unternehmen, das<br />
sich unter seiner<br />
Leitung zum weltweiten<br />
Marktführer<br />
der Schalungs- und<br />
Gerüsttechnik entwickelte.<br />
Als gelernter<br />
Schreiner und<br />
Diplomingenieur<br />
für Holztechnik<br />
(FH Rosenhe<strong>im</strong>)<br />
sammelte Artur<br />
Schwörer bereits<br />
Option entdecken könnten. Die<br />
Hochbau-Prognose hält vor allem<br />
für den Nichtwohnungsbau sehr<br />
trübe Aussichten bereit. <strong>Der</strong> Sektor<br />
wird am stärksten unter leiden und<br />
<strong>im</strong> Laufe der zweiten Jahreshälfte<br />
2009 stark unter Druck geraten.<br />
Dann nämlich hat die Industrie<br />
die aktuell <strong>noch</strong> vorhandenen Auftragsbestände<br />
abgearbeitet. Die aus<br />
den Konjunktur<strong>pro</strong>grammen resultierenden<br />
Maßnahmen werden sich<br />
<strong>im</strong> Wirtschaftsbau kaum positiv<br />
bemerkbar machen. Den öffentlichen<br />
Bau dagegen werden sie stärken,<br />
wobei dieses Wachstum den<br />
übergreifenden Rückwärtstrend<br />
nicht ausgleichen kann. Daher wird<br />
trotz der stützenden Maßnahmen<br />
der gesamte Nichtwohnungsbau in<br />
den nächsten Jahren stark zurückgehen.<br />
<strong>Der</strong> gewerbliche Wohnungsbau<br />
wird sich von seiner Krise relativ<br />
schnell wieder erholen und kann<br />
eventuell bereits 2010 bzw. 2011<br />
ein kleines Wachstum verzeichnen.<br />
Steigende Mieten und eine<br />
wachsende Wohnungsnachfrage in<br />
Ballungsgebieten locken Investoren<br />
an. <strong>Der</strong> private Wohnungsbau ist<br />
bereits in den vergangenen Jahren<br />
auf einem sehr niedrigen Niveau<br />
angekommen. Hier sieht die Studie<br />
von OC&C die Talsohle weitgehend<br />
erreicht. Die Berater gehen von einer<br />
mittelfristigen Stabilisierung in<br />
diesem Sektor aus.<br />
Wohnungsbau Ost: Nachteil<br />
für die neuen Bundesländer<br />
<strong>Der</strong> Wohnungsbau in Ostdeutschland<br />
hat stärker mit den aktuellen<br />
Entwicklungen zu kämpfen<br />
als der <strong>im</strong> Westen. Dabei machen<br />
sich insbesondere zwei Faktoren<br />
bemerkbar: Zum einen senkt die<br />
weiter anhaltende Bevölkerungsmigration<br />
von Ost nach West den<br />
generellen Wohnungsbedarf. Zum<br />
zweiten ist die Renovierungsnachfrage<br />
in Ostdeutschland niedrig,<br />
weil die genutzten Gebäude überwiegend<br />
erst in den letzten 15 Jahren<br />
kernsaniert wurden. Aufgrund<br />
der Summe der Einflüsse erwartet<br />
OC&C in diesem Jahr für die ostdeutsche<br />
Bauindustrie in allen Segmenten<br />
einen Rückgang. Erholt sich<br />
die Gesamtwirtschaft rasch von der<br />
Krise, ist mit einer Stabilisierung<br />
des Marktes bis 2011 zu rechnen.<br />
Chancen nutzen –<br />
auch in der Krise<br />
Neben den offensichtlichen<br />
Herausforderungen ergeben sich<br />
gerade in schwierigen Zeiten für<br />
viele Unternehmen auch durchaus<br />
Möglichkeiten, Marktanteile<br />
zu gewinnen und die eigene Wettbewerbsposition<br />
zu verbessern.<br />
„Natürlich hat ein konsequentes<br />
Kosten- und Liquiditätsmanagement<br />
derzeit die höchste Priorität,<br />
um das Unternehmen abzusichern.<br />
Daneben kann aber die richtige Investition<br />
in Produktportfolio oder<br />
Marketing helfen, die Marktposition<br />
entscheidend zu verbessern.<br />
Auch die Akquisition von Wettbewerbern,<br />
die in Schwierigkeiten geraten<br />
sind, kann interessant sein“, so<br />
Axel Schäfer zu Herausforderungen<br />
und Chancen in der Krise.<br />
Den Unternehmen der Branche<br />
rät er, sich in diesen unsicheren<br />
Zeiten mit Hilfe von Planungsszenarien<br />
auf alle Eventualitäten vorzubereiten.<br />
Schäfer: „Unternehmen<br />
sollten neben der operativen auch<br />
eine strategische Position zu der<br />
aktuellen Marktsituation entwickeln.<br />
Nur wer zusätzlich zu einem<br />
konsequenten Sparkurs auch gezielt<br />
Chancen zur Verbesserung der<br />
Wettbewerbsposition nutzt, geht<br />
gestärkt aus dieser Phase hervor.“<br />
Gründer der Peri GmbH verstorben<br />
vor seiner Selbständigkeit unternehmerische<br />
Erfahrung <strong>im</strong> Familienbetrieb,<br />
der Firma Schwörer.<br />
Dort leitete er mehrere Produktionsstätten<br />
und war federführend<br />
an der Entwicklung des bis heute<br />
erfolgreichen Schwörer Fertig-<br />
IM ERNST<br />
Nach Europa<br />
Von Burkhard Talebitari<br />
Es war schon <strong>im</strong>mer ein Problemfall<br />
unter den Kontinenten – Europa. Warum<br />
wollte es auch par tout als einziger<br />
Kontinent mit einem „E“ anfangen. Nun<br />
muss es sich auch <strong>noch</strong> vereinigen und<br />
– schl<strong>im</strong>mer <strong>noch</strong> – alle fünf Jahre wählen<br />
gehen. Vielen Europäern war das gar<br />
nicht so richtig wichtig, könnte man die<br />
leidigen Wahlen nicht von Brüssel besser<br />
erledigen lassen?<br />
Könnte nicht Frau Merkel, wahlweise<br />
Herr Sarkozy das bisschen Europa gleich<br />
<strong>noch</strong> mit wegregieren? Haben Staaten<br />
in Krisenzeiten überhaupt <strong>noch</strong> einen<br />
Nutzwert? Oder könnte nicht Obama<br />
Nachruf zum Tode von Artur Schwörer<br />
Artur Schwörer verstarb am 15.<br />
April 2009 <strong>im</strong> Alter von 76 Jahren<br />
nach langer und schwerer<br />
Krankheit.<br />
hauses beteiligt. Als er 1969 gemeinsam<br />
mit seiner Ehefrau den<br />
Entschluss fasste, sich selbständig<br />
zu machen, war sein erstes Produkt<br />
ein besonders<br />
tragfähiger Schalungsträger;<br />
ein<br />
Konzept, das bis<br />
heute am Markt<br />
einen weltweiten<br />
Standard setzt.<br />
In den folgenden<br />
Jahren entwickelte<br />
Artur Schwörer zusammen<br />
mit einem<br />
kleinen, kreativen<br />
Foto: Peri<br />
Team viele innovative<br />
Produkte,<br />
welche die Branche<br />
veränderten<br />
und Trends setzten.<br />
Grundlage für den<br />
Erfolg von Peri<br />
war das beständige Streben nach<br />
Lösungen, die den Kunden aus<br />
der Bauindustrie schnelles, wirtschaftliches<br />
und sicheres Bauen<br />
ermöglichen.<br />
40 Jahre nach der Gründung<br />
durch Artur Schwörer zählt PERI<br />
gleich auch für Europa können? Das<br />
Sprichwort schließlich kennt den Zusammenhang<br />
aus Wahl und Qual und das<br />
letztere ungut sei, wissen wir nicht erst<br />
seit der beschlossenen Schließung von<br />
Quantanamo. In gewisser Weise sind also<br />
(Europa)Wahlen auch eine Art von Folter<br />
und gefragt werden darf, wo Amnesty in<br />
diesem ja an sich wenig speziellen Casus<br />
blieb?<br />
Da wir also von dieser Seite nichts vernahmen,<br />
haben wir weder Kosten <strong>noch</strong><br />
Mühen gescheut, einmal die wichtigsten<br />
Wahl/Qual-Faktoren zusammen zu stellen.<br />
Daraus ergab sich der folgende Such-<br />
heute mit 1,2 Milliarden Euro<br />
Umsatz zu den bedeutenden Unternehmen<br />
der Region und ist<br />
mit 49 Tochtergesellschaften und<br />
weltweit über 5.000 Mitarbeitern<br />
internationaler Markt- und Technologieführer.<br />
<strong>Der</strong> bayerische Ministerpräsident<br />
a. D. Dr. Günther<br />
Beckstein verlieh Artur Schwörer<br />
<strong>im</strong> Jahr 2008 den Bayerischen<br />
Verdienstorden, die höchste Auszeichnung<br />
des Freistaats Bayern.<br />
Artur Schwörer hat mit seinem<br />
Weitblick und seinem unternehmerischen<br />
Mut den Erfolg von<br />
Peri begründet und mit seinen<br />
Werten das Unternehmen nachhaltig<br />
geprägt. Achtung vor dem<br />
Einzelnen, bester Dienst am Kunden<br />
und Streben nach besonderen<br />
Leistungen sind die Grundsätze,<br />
die auch weiterhin das Fundament<br />
der Peri-Kultur bleiben<br />
werden.<br />
Rechtzeitig hat Artur Schwörer<br />
seine Nachfolge geregelt: Zwei<br />
seiner vier Kinder, Alexander<br />
und Christian Schwörer, sind seit<br />
mehreren Jahren in der Führung<br />
des Unternehmens tätig.<br />
text. In ihm sind fünf Fehler versteckt.<br />
Wer findet sie? Unter den richtigen Einsendungen<br />
verlost DER BAUUNTERNEHMER<br />
eine gut erhaltene Zukunft in Europa.<br />
Frischer Wind für Europa (Freie Wähler).<br />
WUMS (Grüne). Bayern loswerden<br />
(Bayernpartei). Afrikas Zukunft liegt in<br />
Europa (Büso). Für den Weg aus Europa<br />
– Wir in der Krise (CDU). Teppichland Europa,<br />
nächste rechts (DTP). Millionäre zur<br />
Kasse (Linke). Für Europa in Deutschland<br />
(FDP). Für ein soziales Europa, in dem die<br />
Menschen für die Wirtschaft da sind und<br />
umgekehrt (SPD).<br />
MELDUNGEN<br />
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
Tarifkonflikt<br />
am Bau beendet<br />
Berlin. In den Schlichtungsverhandlungen<br />
des Tarifkonflikts am<br />
Bau einigten sich am 25. Mai die<br />
Arbeitgeber, der Hauptverband<br />
der Deutschen Bauindustrie und<br />
der Zentralverband des Deutschen<br />
Baugewerbes, mit der IG BAU auf<br />
eine Erhöhung der Löhne und Gehälter<br />
zum 1. Juni 2009 um 2,3 Prozent<br />
und zum 1. April 2010 um 2,3<br />
Prozent.<br />
Für den Leermonat Mai 2009 gibt<br />
es eine Einmalzahlung in Höhe von<br />
60 Euro für alle Arbeitnehmer mit<br />
Entgeltanspruch <strong>im</strong> Mai und alle<br />
Teilzeitbeschäftigten (anteilig).<br />
Die Vergütungen für Auszubildende<br />
werden ab 1. Juni 2009 <strong>im</strong> ersten<br />
Ausbildungsjahr um 20 Euro<br />
erhöht, <strong>im</strong> zweiten, <strong>im</strong> dritten und<br />
vierten Ausbildungsjahr um 2,3<br />
Prozent. Ab 1. April 2010 erfolgt<br />
eine Erhöhung um weitere 2,3 Prozent<br />
für alle Ausbildungsjahre.<br />
Nemetschek AG-Gründer<br />
feierte 75. Geburtstag<br />
München. Professor Georg Nemetschek,<br />
Gründer, langjähriger<br />
Vorstandsvorsitzender und heutiger<br />
Aufsichtsrat der Nemetschek<br />
AG, feierte am 5. Juni seinen 75.<br />
Geburtstag. Das von ihm 1963 als<br />
Ingenieurbüro gegründete Unternehmen<br />
avancierte unter seiner<br />
Führung zum Marktführer für Bausoftware<br />
in Europa. Zudem lehrte<br />
er an der Hochschule München, wo<br />
er zwei Jahrzehnte lang Dekan der<br />
Fakultät Bauingenieurwesen/Stahlbau<br />
war.<br />
Deutsche Exporte <strong>im</strong> April 09:<br />
– 28,7 Prozent zum April 2008<br />
Wiesbaden Wie das Statistische<br />
Bundesamt anhand vorläufiger Ergebnisse<br />
mitteilt, wurden <strong>im</strong> April<br />
2009 von Deutschland Waren <strong>im</strong><br />
Wert von 63,8 Milliarden Euro ausgeführt<br />
und Waren <strong>im</strong> Wert von<br />
54,4 Milliarden Euro eingeführt.<br />
Die deutschen Ausfuhren waren<br />
damit <strong>im</strong> April 2009 um 28,7 Prozent<br />
und die Einfuhren um 22,9<br />
Prozent niedriger als <strong>im</strong> April 2008.<br />
Kalender- und saisonbereinigt<br />
nahmen die Ausfuhren gegenüber<br />
März 2009 um 4,8 Prozent und die<br />
Einfuhren um 5,8 Prozent ab.<br />
Die Außenhandelsbilanz schloss<br />
<strong>im</strong> April 2009 mit einem Überschuss<br />
von 9,4 Milliarden Euro ab.<br />
Im April 2008 hatte der Saldo in der<br />
Außenhandelsbilanz 19,0 Milliarden<br />
Euro betragen. Kalender- und<br />
saisonbereinigt lag der Außenhandelsbilanzüberschuss<br />
<strong>im</strong> April 2009<br />
bei 9,0 Milliarden Euro.<br />
Kurzarbeitergeld:<br />
Bezugsdauer erhöht<br />
Köln. Die Bundesregierung hat am<br />
20. Mai die Bedingungen für den<br />
Bezug von Kurzarbeitergeld erneut<br />
erleichtert. Die Bezugsdauer beträgt<br />
jetzt zwei Jahre und ab dem 6. Monat<br />
Kurzarbeit müssen Betriebe keine<br />
Sozialversicherungsbeiträge mehr<br />
entrichten.<br />
Die längere Bezugsdauer, urteilt<br />
das Institut der deutschen Wirtschaft<br />
Köln (IW Köln), werde sich<br />
praktisch kaum auswirken. Nur wenige<br />
Betriebe könnten es sich leisten,<br />
zwei Jahre lang Mitarbeiter zu<br />
beschäftigen, für die keine Arbeit<br />
da ist. Denn außer dem Lohn, der<br />
durch das Kurzarbeitergeld ersetzt<br />
wird, fallen weitere Kosten an – etwa<br />
Personalfixkosten.<br />
Eine Neuerung mache aber Sinn: Bislang<br />
müssen die Betriebe die Hälfte<br />
der Sozialversicherungsbeiträge für<br />
ihre Kurzarbeiter zahlen – sofern diese<br />
eine Qualifizierung durchlaufen.<br />
Ab 2010 werden die Beiträge von<br />
der Arbeitsagentur übernommen.<br />
Jedoch nur bei jenen Betrieben, in<br />
denen es zuvor schon seit mindestens<br />
6 Monaten Kurzarbeit gab.<br />
«<strong>Der</strong> BauUnternehmer»<br />
erscheint wieder am<br />
17. Juli 2009.<br />
Anzeigenschluss: 03. 07. 2009
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
MENSCH BLEIBEN<br />
Elf Fragen ohne Bau an...<br />
Ronald Hahn<br />
Adolf Tegtmeier,alias<br />
Jürgen<br />
von Manger<br />
(1923-<br />
1994), Kabarettist,<br />
Schauspieler<br />
und Humorist,<br />
nannte<br />
man auch<br />
den „Eulen-<br />
Foto: Otto<br />
Ronald Hahn, kaufmännischer<br />
Leiter der<br />
Paccar Leasing GmbH.<br />
spiegel aus dem Ruhrpott“. Sein<br />
Credo: „Mensch bleiben“ ist unserem<br />
kleinen Fragebogen an Entscheider<br />
der Baubranchen – abseits<br />
von Bauthemen – Programm. Die<br />
Spielregeln: Als Antwort gilt alles<br />
von (k)einem Wort bis zu einem<br />
Satz beliebiger Länge.<br />
Was finden Sie schwerer, aufzuhören<br />
oder anzufangen?<br />
Aufhören, denn die Konsequenz<br />
und der Abschied von …wiegt<br />
schwerer.<br />
Gibt es eine Speise, auf die Sie <strong>im</strong>mer<br />
Appetit haben?<br />
Zum Glück nicht, das erhält mir den<br />
Genuss der kulinarischen Vielfalt.<br />
„Jeder ist seines Glückes Schmied“<br />
– gefällt Ihnen dieses Sprichwort?<br />
Nicht besonders, es vereinfacht die<br />
Dinge zu sehr – werden wir doch<br />
alle auch von „außen“ mit beeinflusst<br />
und gesteuert.<br />
Welches Tier wären Sie gerne und<br />
warum?<br />
Ein Elefant, ein Tier ohne direkte<br />
Feinde und mit einem ausgeprägten<br />
sozialen Verhalten und einem entsprechend<br />
entspannten Temperament.<br />
Welches Musikinstrument würden<br />
Sie gerne spielen können?<br />
Gitarre, die Klänge dieses Instruments<br />
verbinden und lassen Träume<br />
zu.<br />
Bitte vervollständigen Sie den<br />
folgenden Satz: Ein Leben ohne<br />
Handy…<br />
Wäre eine schöne Vorstellung,<br />
denn es würde das Schreiben näher<br />
bringen und persönliche Kontakte<br />
fördern.<br />
<strong>Der</strong> wichtigste Charakterzug, den<br />
Sie jedem wünschen ist:<br />
Menschlichkeit – und dem ist nichts<br />
hinzuzufügen.<br />
Welches Ihnen fehlende Talent<br />
hätten Sie gerne?<br />
Hier müsste eine Aufzählung folgen...<br />
Gibt es eine Musik, die Sie <strong>im</strong>mer<br />
hören können?<br />
Nein, den mein Geschmack ist von<br />
meiner St<strong>im</strong>mung abhängig.<br />
Können Sie am Schaufenster einer<br />
Buchhandlung vorbei gehen,<br />
ohne hineinzuschauen?<br />
Ja, ich habe leider viel zu wenig Zeit<br />
für ein gutes Buch, lediglich <strong>im</strong> Urlaub<br />
ist ein Buch ein „Muss“.<br />
Liegt Ihrer Meinung nach „das<br />
Gute so nah“?<br />
Ja, denn ich kann es selbst beeinflussen<br />
und Tun.<br />
Wolff & Müller: Berner neuer<br />
Geschäftsführer Bereich Bau<br />
Udo Berner wechselte<br />
am 20. Mai aus<br />
der Führungsriege<br />
von Bilfinger Berger<br />
hin zum Stuttgarter<br />
Traditionsunternehmen<br />
Wolff & Müller,<br />
wo er schon in den Udo Berner.<br />
70-er Jahren arbeitete.<br />
Berner übern<strong>im</strong>mt die kaufmännische<br />
Geschäftsführung des Bereichs Bau. Weitere<br />
Stationen des 53-Jährigen, der bei Bilfinger<br />
Berger Mitglied der Geschäftsführung Hochbau<br />
war, sind die Bauunternehmen Baresel<br />
und Imbau gewesen. Mit Udo Berner habe das<br />
Unternehmen eine über die Baubranche hinaus<br />
bekannte Führungspersönlichkeit gewinnen<br />
können, sagte Dr. Albert Dürr, Geschäftsführer<br />
und Mitglied der Gesellschafterfamilie von<br />
Wolff & Müller.<br />
Foto: Wolff & Müller<br />
Friedrichshafen. Planmäßig hat<br />
der Aufsichtsrat der Zeppelin GmbH<br />
am 29. April die<br />
Nachfolge von<br />
Ernst Susanek geregelt<br />
und einst<strong>im</strong>mig<br />
Peter Gerstmann<br />
zum neuen<br />
Vorsitzenden der<br />
Geschäftsführung<br />
sowie Michael<br />
Heidemann zu<br />
dessem Stellvertreter<br />
bestellt. Beide<br />
Manager werden<br />
ihre neue Funktion<br />
ab 1. Januar 2010<br />
wahrnehmen.<br />
Ernst Susanek<br />
wird am 2. November<br />
dieses<br />
Jahres 65 Jahre alt und beendet damit<br />
vertragsgemäß seine Tätigkeit als<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
in der Zeppelin GmbH. Er bleibt<br />
jedoch vertragsgemäß als „Zeppelin-Chef<br />
“ der Zeppelin-Gruppe<br />
erhalten und ist nach wie vor Vorsitzender<br />
der Zeppelin University<br />
Stiftung und Vorsitzender der Luftschiffbau<br />
Zeppelin GmbH, die 96,25<br />
Prozent der Anteile an der Zeppelin<br />
GmbH hält. Susanek wird die neue<br />
Geschäftsführung in strategischen<br />
Fragen weiter beraten.<br />
Sein Nachfolger, Dipl.-Betriebswirt<br />
Peter Gerstmann (47), ist seit<br />
2000 <strong>im</strong> Zeppelin-Konzern tätig.<br />
2002 übernahm er die Geschäftsführung<br />
und damit die Gesamtverantwortung<br />
<strong>im</strong> weltweit operierenden<br />
Industriebereich mit der Zentrale in<br />
Friedrichshafen. Seit 2007 ist Gerstmann<br />
auch Geschäftsführer für den<br />
Bereich Controlling in der Zeppelin<br />
GmbH.<br />
Meva: Florian Dingler tritt<br />
in die Geschäftsführung ein<br />
Florian Dingler (27),<br />
einer der Söhne des<br />
Meva-Firmengründers<br />
Gerhard Dingler,<br />
wird <strong>noch</strong> <strong>im</strong><br />
Herbst 2009 in die<br />
Geschäftsleitung<br />
des Schalungsher-<br />
Florian Dingler.<br />
stellers Meva Schalungs-Systeme<br />
GmbH eintreten und seine Tätigkeit<br />
mit Schwerpunkt Finanzen und Controlling<br />
aufnehmen. Das teilte das Unternehmen mit.<br />
<strong>Der</strong> 27jährige hat sein Studium an der französischen<br />
Elite-Universität EDHEC (École de Hautes<br />
Études Commerciales) Lille-Nice als Jahrgangsbester<br />
in seinem Fachbereich abgeschlossen.<br />
<strong>Der</strong> Abschluss mit einem Master of Science<br />
(Finance) mit Fachrichtung Finanzen und Rechnungswesen<br />
folgte auf ein dreijähriges Bachelorstudium<br />
in Holland und Australien.<br />
Foto: Meva Schalungs-Systeme<br />
MEINUNGEN & PERSONEN<br />
„Bei Rufen nach dem Staat<br />
muss es Schamgrenzen geben“<br />
BDI-Chef Keitel kritisiert Bedienmentalität von Unternehmen<br />
Hamburg (ots). BDI-Chef Hans-<br />
Peter Keitel hat in die Diskussion um<br />
staatliche Hilfen für Unternehmen<br />
eingegriffen und seine Klientel kritisiert.<br />
„Bei diesen Rufen nach dem<br />
Staat muss es Schamgrenzen geben“,<br />
sagte Keitel in der Ausgabe des Hamburger<br />
Magazins „stern“ vom 10. Juni<br />
2009. Er attackierte indirekt auch<br />
Porsche-Chef Wendelin Wiedeking:<br />
„Und diese Schamgrenzen muss es<br />
gerade dort geben, wo man bewusst<br />
riskante Geschäftsmodelle eingegangen<br />
ist. Es geht doch auch um einen<br />
inneren Kompass, dafür werbe ich.“<br />
Die staatliche Unterstützung für<br />
Opel sieht Keitel kritisch. Es sei ein<br />
Vorgang, den er für <strong>pro</strong>blematisch<br />
halte. „Es ist nicht Aufgabe des Staates,<br />
die Scherben der Geschichte zu<br />
finanzieren. Ich empfehle einen kritischen<br />
Blick auf jeden Einzelfall,<br />
gerne auch Selbstkritik“, sagte er<br />
dem „stern“. <strong>Der</strong> ehemalige Chef des<br />
Baukonzerns Hochtief ist seit Anfang<br />
des Jahres Präsident des Bundesverbandes<br />
der Deutschen Indus-<br />
Zeppelin: Wechsel in der Führungsetage ab 2010<br />
Aufsichtrat bestellt planmäßig Ernst Susaneks Nachfolger<br />
Zum neuen Vorsitzenden der<br />
Geschäftsführung der Zeppelin<br />
GmbH bestellt: Dipl.-Betriebswirt<br />
Peter Gerstmann (47).<br />
trie (BDI) und somit Sprachrohr für<br />
100.000 Unternehmen. Im Gespräch<br />
mit dem Magazin kritisierte er auch<br />
eine Bedienmentalität unter einigen<br />
deutschen Unternehmern: „Da gibt<br />
es nun manche, die sehen die Chance,<br />
etwas mitzunehmen, auch manche,<br />
die sich mit ihren Produkten<br />
eigentlich nicht <strong>im</strong> Markt behaupten<br />
könnten. Es darf nun nicht übers Ziel<br />
hinausgeschossen werden, es soll<br />
nicht jeder nach dem Staat rufen.“ Es<br />
verblüffe ihn, dass „wir nun – Krise<br />
hin, Krise her – eine Renaissance des<br />
übermächtigen Staates erleben“.<br />
Wie Keitel <strong>im</strong> Gespräch mit dem<br />
Magazin klarstellte, ist der BDI dagegen,<br />
dass der Staat sich an Unternehmen<br />
der Realwirtschaft beteilige.<br />
„<strong>Der</strong> Staat hilft dort, wo vorübergehend<br />
Probleme entstanden sind. Für<br />
diese Hilfen muss es klare Regeln geben.<br />
Sonst übern<strong>im</strong>mt sich der Staat,<br />
der mit unser aller Geld wirtschaften<br />
muss. Sparsamkeit ist die Max<strong>im</strong>e“,<br />
sagte der BDI-Chef. Schuld an der<br />
Krise, die „sicherlich <strong>noch</strong> eine Zeit-<br />
Michael Heidemann (51) trat 1992 in<br />
den Zeppelinkonzern ein. Heidemann<br />
war ab 1997 Leiter<br />
Vertrieb und<br />
Marketing für<br />
Baumaschinen,<br />
seit 2000 Geschäftsführer<br />
mit<br />
Schwerpunkt<br />
Deutschland.<br />
Seit 2008 ist er<br />
Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung<br />
der ZeppelinBaumaschi-<br />
nen GmbH und<br />
verantwortlich<br />
für das gesamte<br />
Deutschlandgeschäft.<br />
Ernst Susanek<br />
baute bereits vor einigen Jahren geeignete<br />
Nachfolgekandidaten auf<br />
und wollte diesen auch rechtzeitig<br />
lang dauern wird“, sei vor allem die<br />
Finanzwirtschaft, aber auch der Staat<br />
selbst: „Die Kapitalmärkte haben die<br />
Unternehmer gezwungen, wahnsinnig<br />
kurzfristig zu agieren. Die Quartalsberichte<br />
wurden ja nicht von den<br />
Unternehmen erfunden, sondern<br />
vom Gesetzgeber. Da wurde die Solidität<br />
aufs Spiel gesetzt.“<br />
Den BDI-Chef sorgt, „dass viele<br />
Menschen den Glauben an die soziale<br />
Marktwirtschaft verloren haben“.<br />
Allerdings habe er nicht erwartet,<br />
„dass der abgewrackte Sozialismus,<br />
der zurecht 1989 auf den Müllhaufen<br />
der Geschichte flog, zurückkommen<br />
könnte, dass er <strong>im</strong>mer <strong>noch</strong> in<br />
den Köpfen ist“. Keitel zum „stern“:<br />
„Unser System ist das beste, das wir<br />
bisher kennen – wenn es auch nicht<br />
perfekt ist. So wie es kein Leben gibt,<br />
das ohne Krisen ist, gibt es auch kein<br />
Wirtschaftssystem ohne Krisen. Nur:<br />
Wir haben kein anderes Modell.<br />
Mancher bei uns hat vergessen, wie<br />
gut ausgebaut unser Sozialsystem<br />
ist.“<br />
die Chance geben, das Unternehmen<br />
weiter zu entwickeln. <strong>Der</strong> Vorsitzende<br />
des Aufsichtsrates<br />
und<br />
Vertreter des GesellschaftersZeppelin-Stiftung,Oberbürgermeister<br />
Josef Büchelmeier,<br />
dankt ihm<br />
für sein über<br />
20jähriges äußerst<br />
erfolgreiches Wirken<br />
an der Spitze<br />
des Zeppelinkonzerns.<br />
„Ernst Susanek<br />
hat diesen<br />
Konzern geprägt<br />
und aus kleinen<br />
Anfängen mit einer<br />
konsequenten<br />
Strategie einen sehr erfolgreichen,<br />
internationalen Konzern aufgebaut.“<br />
Michael Heidemann (51) wurde<br />
zum Stellvertretenden Vorsitzenden<br />
der Geschäftsführung<br />
der Zeppelin GmbH berufen.<br />
Fotos (2): Zeppelin<br />
Foto: Westend<br />
STANDPUNKT<br />
Bauen <strong>im</strong> Bestand / Konjunktur<strong>pro</strong>gramm II<br />
„Respektables Ziel, aber zu kurz gedacht“<br />
Von Dipl.-oec Andreas Schmieg, Vorstandsvorsitzender Torkret AG<br />
Es ist schon eine allgemeine Weisheit, dass wir<br />
uns in den nächsten Jahren verstärkt um Bauwerke<br />
<strong>im</strong> Bestand kümmern müssen und der<br />
Neubau an Dynamik eher abnehmen wird. Im<br />
Rahmen einer Veranstaltung des Deutschen<br />
Bautechnikvereins in Dresden<br />
hat Bundesminister<br />
a.D. Prof. Dr. Klaus Töpfer<br />
den Teilnehmern treffend<br />
aufgezeigt, dass unsere<br />
Innenstädte demographisch<br />
gesehen zukünftig<br />
<strong>im</strong>mer „älter, weniger und<br />
bunter“ werden. Im Zuge<br />
der Diskussion um Nachhaltigkeit<br />
am Bau haben<br />
wir auch festgestellt, dass<br />
unsere Bauwerke einen<br />
erheblichen Beitrag zur<br />
Reduzierung von Umweltbelastungen<br />
und zum<br />
schonenden Umgang mit Ressourcen leisten<br />
können.<br />
Es ist daher nur konsequent und logisch, dass<br />
wir in Zeiten der Störung des volkswirtschaftlichen<br />
Gleichgewichts Konjunktur<strong>pro</strong>gramme<br />
mit dem Ziel verknüpfen, Investitionen in unsere<br />
Zukunft zu tätigen. Die erklärte Aufgabe<br />
der Sanierung von Bauwerken, vornehmlich<br />
der Instandsetzung von Bildungseinrichtungen<br />
und dem energetischen Umbau, ist<br />
der richtige Schritt in diese Richtung.<br />
Bei der Umsetzung dieses sehr respektablen<br />
Ziels sind wir bisher jedoch an unseren eigenen,<br />
komplexen Regeln gescheitert. Zum einen<br />
wird dies in der Umsetzung schlicht nicht<br />
leistbar sein und zum anderen ist das in den<br />
Dipl.-oec Andreas Schmieg, Vorstandsvorsitzender<br />
Torkret AG.<br />
FÜHRUNGSWECHSEL. Am 9. Mai wählte der Branchenverband des Betonbohr- und -<br />
sägehandwerks <strong>im</strong> Frankfurt am Main Thomas Springer (r.) zum neuen Vorsitzenden. <strong>Der</strong> 52jährige<br />
Ludwigshafener und geschäftsführende Gesellschafter der ESG Diamant-Kernbohrungen<br />
und Betonsägen GmbH übern<strong>im</strong>mt das Amt von Jürgen Marder (l.) der die Geschicke des<br />
Fachverbandes zehn Jahre erfolgreich führte. Mit <strong>im</strong> Bild: Verbandsgeschäftsführer Hans-Jürgen<br />
Wagener (Mitte). <strong>Der</strong> Fachverband Betonbohren und -sägen Deutschland e. V ist mit fast 600<br />
Mitgliedern weltweit der stärkste Verband dieser Branche.<br />
5<br />
meisten Fällen zu wenig, da wir <strong>im</strong>mer das<br />
gesamte Gebäude betrachten müssen. Doch<br />
diese Komplexität will das Konjunkturpaket<br />
II nicht.<br />
Die strenge Einschränkung auf die Bereiche<br />
„Bildungsstätten“ und<br />
„energetische Sanierung“<br />
wird nur dazu führen, dass<br />
die Bundesländer in den<br />
<strong>Sommer</strong>ferien der nächsten<br />
zwei Jahre lediglich einen<br />
Austausch der Fenster in den<br />
Schulen vornehmen werden.<br />
Als Konsequenz dessen<br />
erreichen wir nicht mehr,<br />
als dass nur ein Bruchteil<br />
Foto: TORKRET AG.<br />
des Konjunktur<strong>pro</strong>gramms<br />
tatsächlich in der Wirtschaft<br />
ankommt und dass wir dem<br />
Gedanken der Nachhaltigkeit<br />
unseres Gebäudebestands<br />
nicht wirklich nahe kommen.<br />
Mein Resümee zum Konjunktur<strong>pro</strong>gramm: In<br />
einer <strong>noch</strong> nie da gewesenen Geschwindigkeit<br />
wurde das Konjunktur<strong>pro</strong>gramm durch den<br />
Gesetzgeber verabschiedet. Dies ist zunächst<br />
sehr lobenswert. Aber warum sind wir dann<br />
nicht in der Lage, die notwendigen gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen zu schaffen,<br />
damit die Zielsetzung des Konjunktur<strong>pro</strong>gramms<br />
auch wirklich umsetzbar ist?<br />
Wenn diese Grundvoraussetzungen erreicht<br />
sind, dann greift das Konjunkturpaket und<br />
hilft denen, für die es geschaffen wurde. Nämlich<br />
unserer Wirtschaft, unseren Unternehmen<br />
und letztendlich der Sicherung unserer Zukunft.
6<br />
Essen. Nach vollen Auftragsbüchern<br />
und einer guten Konjunkturlage<br />
zu Beginn des Jahres 2008<br />
sehen sich derzeit viele Arbeitgeber<br />
veranlasst, mit arbeitsrechtlichen<br />
Instrumenten auf die Wirtschaftskrise<br />
zu reagieren und die Personalsituation<br />
der wirtschaftlichen Lage<br />
anzupassen. Bereits jetzt ist absehbar,<br />
dass aufgrund der andauernden<br />
Krise bislang eingeleitete Schritte,<br />
wie der Abbau von<br />
Überstunden und<br />
die Einführung von<br />
Kurzarbeit nicht<br />
ausreichen werden,<br />
um der Krise Herr<br />
zu werden, sondern<br />
vielmehr weiteres<br />
Handeln erforderlich<br />
ist - insbesondere<br />
der Ausspruch<br />
betriebsbedingter<br />
Kündigungen.<br />
Fällt ein Arbeitsverhältnis<br />
unter das<br />
Kündigungsschutzgesetz,<br />
dann ist eine<br />
betriebsbedingte Kündigung sozial<br />
gerechtfertigt, wenn die Kündigung<br />
durch dringende betriebliche Erfordernisse<br />
bedingt ist, die einer Weiterbeschäftigung<br />
entgegenstehen.<br />
Damit eine solche Kündigung<br />
auch vor dem Arbeitsgericht Bestand<br />
hat, ist dem Arbeitgeber<br />
zwingend anzuraten, die Voraussetzungen<br />
genau zu prüfen. Oft erfolgt<br />
eine Prüfung jedoch nur oberflächlich<br />
und der rechtliche Berater<br />
wird erst hinzugezogen, wenn die<br />
Kündigung ausges<strong>pro</strong>chen wurde<br />
und dem Arbeitgeber die Kündigungsschutzklage<br />
bereits vorliegt,<br />
das heißt, das Kind meist schon in<br />
den Brunnen gefallen ist.<br />
Voraussetzung ist zunächst, dass<br />
ein betriebsbedingter Kündigungsgrund<br />
vorliegt. Dieser kann in<br />
einem außerbetrieblichen Umstand,<br />
wie zum Beispiel Auftragsmangel,<br />
Umsatzrückgang usw., oder aber<br />
in einem innerbetrieblichen Umstand,<br />
wie etwa Rationalisierung,<br />
Betriebsstilllegung etc., bestehen.<br />
<strong>Der</strong> Arbeitgeber hat zwingend<br />
zwischen beiden Umständen zu<br />
unterscheiden, da bei den äußeren<br />
Umständen der Arbeitgeber nur in<br />
dem Umfang Arbeitsplätze abbauen<br />
darf, wie dies durch die geltend<br />
gemachten Umstände erforderlich<br />
ist.<br />
Ist beispielsweise bei der Firma<br />
ABC GmbH <strong>im</strong> Bereich der Fertigung<br />
der Umsatz um 35 Prozent<br />
eingebrochen, muss der Arbeitgeber<br />
zum einen den Umsatzeinbruch<br />
nachweisen und zum anderen<br />
zutreffend kalkulieren, welchen<br />
Personalbedarf er aufgrund des<br />
Umsatzeinbruches hat. Hält das<br />
Arbeitsgericht die Kalkulation für<br />
unzutreffend, ist die Kündigung<br />
bereits aus diesem Grunde unwirksam.<br />
<strong>Der</strong> Arbeitgeber ist daher besser<br />
beraten, wenn er sich allein auf<br />
innere Umstände, also seine freie<br />
Unternehmerentscheidung, beruft.<br />
Eine solche unternehmerische Entscheidung<br />
ist vom Arbeitsgericht<br />
nur eingeschränkt etwa darauf zu<br />
überprüfen, ob sie offensichtlich<br />
willkürlich oder unsachlich ist. <strong>Der</strong><br />
Arbeitgeber muss aber darlegen<br />
und beweisen, dass die Arbeit von<br />
den verbleibenden Arbeitnehmern<br />
verrichtet werden kann, ohne dass<br />
diese überobligatorisch belastet<br />
werden.<br />
Beispiel: Um den<br />
Gewinn zu erhöhen,<br />
kündigt die ABC<br />
GmbH vier von 15<br />
Produktionsarbeitern.<br />
Die Arbeit kann<br />
von den elf verbliebenen<br />
Arbeitnehmern,<br />
ohne die dauerhafte<br />
Leistung von Über-<br />
stunden, verrichtet<br />
werden. In diesem Fall<br />
wird die unternehmerische<br />
Entscheidung<br />
vor dem Arbeitsgericht<br />
Bestand haben.<br />
Müssen hingegen die verbliebenen<br />
elf Arbeitnehmer nunmehr<br />
aufgrund der Kündigung vermehrt<br />
Überstunden verrichten, werden<br />
sie überobligatorisch belastet mit<br />
der Folge, dass die Entscheidung<br />
vor dem Arbeitsgericht keinen Bestand<br />
haben wird.<br />
Ist das Vorliegen eines betriebsbedingten<br />
Kündigungsgrundes<br />
festgestellt, hat der Arbeitgeber zu<br />
prüfen, ob hierdurch das Weiterbeschäftigungsbedürfnis<br />
weggefallen<br />
ist.<br />
Beispiel: Hat sich die ABC<br />
GmbH entschlossen, zukünftig die<br />
Kondensatoren für die von ihr hergestellten<br />
Kompressoren von einem<br />
Fremdunternehmen <strong>pro</strong>duzieren zu<br />
lassen, ist mit dem „Outsourcing“<br />
grundsätzlich auch die Weiterbeschäftigungsmöglichkeit<br />
für die betroffenen<br />
Arbeitnehmer entfallen.<br />
Ist der kausale Wegfall des Weiterbeschäftigungsanspruchs<br />
zu bejahen,<br />
hat der Arbeitgeber jedoch<br />
auf eigene Initiative zu überprüfen,<br />
ob es eine Weiterbeschäftigungsmöglichkeit<br />
gibt. Erforderlich ist<br />
daher, dass ein vergleichbarer freier<br />
Arbeitsplatz oder aber ein freier<br />
Arbeitsplatz zu schlechteren Bedingungen<br />
vorhanden ist und der Arbeitnehmer<br />
die Fähigkeiten und die<br />
Eignung hierfür hat.<br />
<strong>Der</strong> Arbeitgeber hat nicht nur<br />
betriebsbezogen, sondern auch<br />
unternehmensbezogen eine Weiterbeschäftigungsmöglichkeit<br />
zu<br />
überprüfen. In der Praxis stellt die<br />
Herausarbeitung der Vergleichbarkeit<br />
das größte Problem dar.<br />
Beispiel: Hat die ABC GmbH<br />
Standorte in Berlin, Köln, Braunschweig<br />
und Cottbus und wird die<br />
Produktion der Kondensatoren in<br />
Köln geschlossen, dann muss der<br />
Arbeitgeber eine Überprüfung aller<br />
Standorte durchführen. Kann<br />
der zu kündigende Elektriker aus<br />
BETRIEB & RECHT<br />
Betriebsbedingte Kündigung in Zeiten der Wirtschaftskrise<br />
Unbedacht ausges<strong>pro</strong>chen drohen das Scheitern vor dem Arbeitsgericht und unnötige Kosten<br />
Dipl.-Finw. Michael Wenig, RA<br />
und Partner Roland Franz &<br />
Partner, Essen<br />
Foto: Roland Franz & Partner<br />
Köln in Cottbus eingesetzt werden,<br />
dann muss ihm zunächst diese Beschäftigungsmöglichkeit<br />
angeboten<br />
werden. <strong>Der</strong> Arbeitgeber kann dem<br />
Arbeitnehmer für den Fall, dass er<br />
diese Angebot nicht ann<strong>im</strong>mt, eine<br />
Änderungskündigung aussprechen,<br />
das heißt das Arbeitsverhältnis kündigen<br />
und gleichzeitig das Angebot<br />
unterbreiten, das Arbeitsverhältnis<br />
nach Ablauf der Kündigungsfrist<br />
in Cottbus fortzusetzen. Unterlässt<br />
der Arbeitgeber die Unterbreitung<br />
eines Beschäftigungsangebots, wird<br />
die Kündigung keinen Bestand haben.<br />
Ist der Arbeitgeber zum Ergebnis<br />
gekommen, dass die oben<br />
beschriebenen Voraussetzungen<br />
erfüllt sind, hat er schließlich eine<br />
Sozialauswahl zu treffen, die anders<br />
als die Prüfung der Weiterbeschäftigungsmöglichkeit,<br />
lediglich betriebsbezogen<br />
vorzunehmen ist.<br />
Hamburg. Zum 1. November<br />
2008 tratt das Gesetz zur Modernisierung<br />
des GmbH-Rechts und<br />
zur Bekämpfung von Missbräuchen<br />
(MoMiG) in Kraft. Seit sechs Monaten<br />
gibt es eine Vielzahl an grundlegenden<br />
Änderungen <strong>im</strong> deutschen<br />
GmbH-Recht. Eine erste Bilanz fällt<br />
positiv aus.<br />
Unter anderem wurde mit der<br />
Unternehmergesellschaft eine Unterform<br />
der klassischen GmbH eingeführt.<br />
Außerdem gibt der Gesetzgeber<br />
dem Rechtsverkehr nunmehr<br />
einen Mustertext zur Gründung<br />
von Gesellschaften an die Hand.<br />
Insbesondere das neue Modell der<br />
Unternehmergesellschaft - die mit<br />
einem Stammkapital von lediglich<br />
einem Euro gegründet werden kann<br />
- wurde von den Gründern begeistert<br />
aufgenommen. Allein in den<br />
Handelsregistern der zehn größten<br />
deutschen Städte waren Ende April<br />
bereits mehr als 2.600 Unternehmergesellschaften<br />
eingetragen, wobei<br />
das Handelsregister in Berlin<br />
mit 645 eingetragenen Unternehmergesellschaften<br />
an der Spitze<br />
steht. Beeindruckende Zahlen, die<br />
unterstreichen, dass es einen Bedarf<br />
für die so genannte „Mini-GmbH“<br />
zu geben scheint.<br />
Dieser Erfolg der Unternehmergesellschaft<br />
dürfte dabei weniger<br />
auf Kosten der klassischen<br />
GmbH gehen, die mindestens mit<br />
einem Stammkapital von 25.000<br />
Euro auszustatten ist. Vielmehr<br />
hat sich gezeigt, dass kaum <strong>noch</strong><br />
Zunächst sind in die Sozialauswahl<br />
die vergleichbaren Arbeitnehmer<br />
eines Betriebs einzubeziehen.<br />
Die Best<strong>im</strong>mung der Vergleichbarkeit<br />
hat nach der ausgeübten Tätigkeit<br />
zu erfolgen. Anschließend<br />
sind die Sozialdaten der einzelnen<br />
Arbeitnehmer – Betriebszugehörigkeit,<br />
Lebensalter, Unterhaltspflichten<br />
und Schwerbehinderteneigenschaft<br />
– festzustellen und<br />
zu gewichten. Insoweit sollte der<br />
Arbeitgeber eine Gewichtung nach<br />
einem so genannten Punkteschema<br />
vornehmen.<br />
Es gilt hier das Prinzip, dass dem<br />
Sozialstärkeren vorrangig vor dem<br />
Sozialschwächeren zu kündigen ist.<br />
Hat der Arbeitgeber nun die Gewichtung<br />
festgestellt, hat er zu überprüfen,<br />
ob einzelne Arbeitnehmer<br />
aufgrund besonderer Kenntnisse<br />
als so genannte Leistungsträger aus<br />
der Sozialauswahl ausscheiden.<br />
ein deutscher Unternehmer auf die<br />
englische L<strong>im</strong>ited als Rechtsform<br />
zurückgreift. Die L<strong>im</strong>ited ist <strong>im</strong><br />
deutschen Rechtsverkehr bereits<br />
seit einiger Zeit auf dem Rückzug.<br />
Denn es hat sich herausgestellt,<br />
dass die L<strong>im</strong>ited nicht so preiswert<br />
zu handhaben ist, wie dies häufig<br />
<strong>pro</strong>pagiert wurde. Vor allem die<br />
Tatsache, dass auf die Belange einer<br />
englischen Gesellschaft auch<br />
englisches Recht Anwendung findet<br />
und der Schriftverkehr in englischer<br />
Sprache zu führen ist, haben<br />
viele L<strong>im</strong>ited-Gründer vorher nicht<br />
bedacht. Hinzu kam, dass L<strong>im</strong>iteds<br />
vom Geschäftsverkehr mehr<br />
und mehr als unseriös betrachtet<br />
wurden und es für sie auch deshalb<br />
zunehmend schwieriger wurde, am<br />
Markt zu bestehen.<br />
Die Unternehmergesellschaft<br />
bietet gegenüber der L<strong>im</strong>ited den<br />
Vorteil, dass es sich um eine dem<br />
deutschen Recht unterliegende<br />
Gesellschaft handelt, die ordentlich<br />
<strong>im</strong> deutschen Handelsregister<br />
eingetragen wird, so dass keine<br />
Schwierigkeiten hinsichtlich des<br />
Nachweises des Bestehens und der<br />
Vertretungsregelungen auftreten.<br />
In der Praxis ist zu beobachten,<br />
dass nur ein geringer Teil der Unternehmergesellschaften<br />
tatsächlich<br />
mit dem min<strong>im</strong>alen Stammkapital<br />
von einem Euro gegründet werden.<br />
„Nach unserer Erfahrung sind sich<br />
die meisten Gründer darüber bewusst,<br />
dass eine Gesellschaft einer<br />
gewissen Kapitalausstattung bedarf,<br />
Beispiel: Beschäftigt die ABC<br />
GmbH <strong>im</strong> Bereich der Produktion<br />
15 Arbeitnehmer und will vier Arbeitnehmer<br />
kündigen, wobei ein<br />
Arbeitnehmer die Eignung und<br />
Prüfung zum Bedienen einer für die<br />
Produktion notwendigen Maschine<br />
hat, ist dieser aus der Sozialauswahl<br />
herauszunehmen.<br />
<strong>Der</strong> Ausspruch einer betriebsbedingten<br />
Kündigung sollte daher<br />
keinesfalls aus dem Bauch heraus<br />
erfolgen, sondern in Absprache<br />
mit dem rechtlichen Berater, denn<br />
der Ausspruch einer unwirksamen<br />
Kündigung ist <strong>im</strong>mer mit unnötigen<br />
Kosten verbunden, die es gerade<br />
in Zeiten der Wirtschaftskrise zu<br />
vermeiden gilt.<br />
Dipl.-Finw. Michael Wenig, RA<br />
und Partner Roland Franz & Partner,<br />
Essen<br />
Sven Kaiser, RA, Roland Franz &<br />
Partner, Essen<br />
Unternehmer setzen auf neues GmbH-Recht<br />
Reibungslose Umsetzung des MoMiG in der Praxis<br />
um sich erfolgreich entwickeln zu<br />
können“, so Notar Dr. Michael von<br />
Hinden von der Hamburgischen<br />
Notarkammer. Zwar variiere der<br />
zum Start des Unternehmens erforderliche<br />
Kapitalbetrag je nach<br />
Branche und Geschäftsmodell, in<br />
den meisten Fällen liege er aber<br />
deutlich über einem Euro.<br />
Nach seiner bisherigen Erfahrung<br />
griffen die Gründer von Unternehmergesellschaften<br />
auch nicht<br />
zwangsläufig auf die Möglichkeit<br />
der Gründung per Muster<strong>pro</strong>tokoll<br />
zurück. „Viele Gründer entscheiden<br />
sich für einen auf ihre individuellen<br />
Bedürfnisse zugeschnittenen Gesellschaftsvertrag“,<br />
so von Hinden.<br />
Er empfiehlt, sich vom Notar <strong>im</strong><br />
Einzelnen dazu beraten zu lassen,<br />
ob die Unternehmergesellschaft die<br />
richtige Rechtsform für das Unternehmen<br />
ist und ob die Gesellschaft<br />
per Muster<strong>pro</strong>tokoll oder mit einer<br />
maßgeschneiderten Satzung gegründet<br />
werden sollte.<br />
Erfreulich ist vor allem aber<br />
auch die reibungslose Umsetzung<br />
des geänderten GmbH-Rechts in<br />
der Praxis - trotz der gravierenden<br />
Änderungen und des kurzen Zeitraumes<br />
zwischen Verabschiedung<br />
des endgültigen <strong>Gesetzes</strong>textes und<br />
dem Inkrafttreten der Änderungen.<br />
Handelsregister und Notare, also<br />
die beiden Institutionen, die in<br />
erster Linie für die Umsetzung der<br />
geänderten Spielregeln verantwortlich<br />
sind, haben hierbei vorbildlich<br />
zusammengearbeitet.<br />
Bei richtigem Umgang mit Verzögerungen<br />
können Baubetriebe Finanz-Folgen ausgleichen<br />
München. Infolge des weltwirtschaftlichen<br />
Einbruchs werden geplante<br />
und sogar bereits vertraglich<br />
vereinbarte Bauvorhaben verschoben.<br />
Es falle auf, dass Investoren<br />
Projekte verschieben, auch wenn<br />
bereits Unternehmen beauftragt<br />
wurden die Bautätigkeiten auszuführen,<br />
konstatiert Thomas Hofbauer,<br />
Managing Director und Vice<br />
President bei Hill International in<br />
Deutschland. Dies sei für die ausführenden<br />
Baufirmen besonders<br />
ärgerlich. Ressourcen können nicht<br />
sinnvoll eingesetzt werden und der<br />
finanzielle Ausgleich der bereits getätigten<br />
Vorleistungen ist mit viel<br />
Aufwand verbunden.<br />
Noch <strong>pro</strong>blematischer ist die<br />
Situation für den Investor, dem gegebenenfalls<br />
Kosten in erheblichem<br />
Umfang entstehen: Sofern der Vertrag<br />
keine Sonderregelungen vorsieht,<br />
entsteht durch die auftraggeberseitige<br />
Verschiebung eines<br />
Bau<strong>pro</strong>jektes dem Auftragnehmer<br />
ein finanzieller Anspruch, die von<br />
der konkreten Situation, dem ent-<br />
Verschiebung von Bauvorhaben<br />
standen Schaden, der Vergütung<br />
oder der zu zahlenden Entschädigung<br />
abhängt. <strong>Der</strong> zu zahlende<br />
Ausgleich für finanzielle Belastungen<br />
des Auftragnehmers, lässt sich<br />
kurz zusammengefasst folgendermaßen<br />
berechnen: Vertragliche<br />
Vergütung für den Zeitpunkt der<br />
Verschiebung abzüglich der nicht<br />
entstandenen oder sinnvoll abbaubaren<br />
Kosten.<br />
Wenn ein Projekt sehr kurzfristig<br />
verschoben wird, kann dieses dazu<br />
Dieser Ausgabe liegen<br />
Beilagen unserer Kunden<br />
Weka Media (Teilbeilage),<br />
Doosan und<br />
HKL Baumaschinen bei.<br />
Wir bitten unsere Leser um<br />
freundliche Beachtung.<br />
führen, dass nahezu 50 Prozent<br />
der Auftragssumme des für den<br />
Verschiebungszeitraum geplanten<br />
Umsatzes zusätzlich investiert werden<br />
müssen. Was kann der Auftragnehmer<br />
tun um seine Ansprüche zu<br />
sichern? Wenn ein Auftraggeber ein<br />
Projekt verschiebt, bedeutet das Ärger<br />
für das ausführende Unternehmen.<br />
Allerdings lassen sich durch<br />
das richtige Vorgehen die finanziellen<br />
Folgen ausgleichen.<br />
Thomas Hofbauer sagt dazu:<br />
„Um eine Verlängerung der Ausführungsfristen,<br />
einen Anspruch<br />
auf finanzielle Kompensation oder<br />
einen Wegfall der Vertragsstrafe zu<br />
erreichen, muss der Auftragnehmer<br />
unverzüglich Behinderungen anzeigen,<br />
seine Leistungsbereitschaft<br />
erklären und formell abfragen, wie<br />
lange die Unterbrechung andauern<br />
wird.“ Für den Auftraggeber<br />
allerdings, sollte er keine entsprechenden<br />
Klauseln in den Vertrag<br />
aufgenommen haben, bedeuten<br />
Projektverschiebungen hohe Mehrkosten,<br />
ergänzt Thomas Hofbauer.<br />
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
RECHTSPRECHUNG<br />
KURZ KOMMENTIERT<br />
Unwirksame Klausel<br />
für Bürgschaften<br />
Üblicherweise vereinbaren die Bauvertragsparteien<br />
die Stellung von Sicherheiten, z.B.<br />
einer Vertragserfüllungsbürgschaft. Dabei<br />
präzisieren die Vertragspartner in der Regel,<br />
welchen Inhalt die Bürgschaft haben<br />
soll, oder sie fügen ein Bürgschaftsmuster<br />
bei. Dem Bundesgerichtshof (BGH) lag ein<br />
Bürgschaftsmuster vor, das unter anderem<br />
die Klausel enthielt: „Auf die Einrede gemäß<br />
§ 768 BGB wird verzichtet.“ Dadurch<br />
sollte vermieden werden, dass der Bürge<br />
diejenigen Einreden geltend machen kann,<br />
die dem eigentlichen Schuldner (dem Bauunternehmer)<br />
zustehen. Diese Klausel ist<br />
jedoch als Allgemeine Geschäftsbedingung<br />
(AGB) unwirksam. Wenn Bestandteile einer<br />
formularmäßigen Sicherungsvereinbarung<br />
unwirksam sind, ist grundsätzlich die gesamte<br />
Sicherungsvereinbarung unwirksam.<br />
<strong>Der</strong> BGH hat jedoch entschieden, dass der<br />
Verzicht auf die Einrede des § 768 BGB<br />
sprachlich und inhaltlich von den übrigen<br />
Klauseln des Bürgschaftsmusters und von<br />
den Sicherungsklauseln <strong>im</strong> Bauvertrag<br />
getrennt werden konnte. Deshalb war<br />
lediglich dieser Verzicht unwirksam. <strong>Der</strong><br />
Bauunternehmer blieb also verpflichtet,<br />
eine Vertragserfüllungsbürgschaft gemäß<br />
dem sonstigen Inhalt des Bürgschaftsmusters<br />
zu stellen. „Wer am Ende die Vertragssicherheiten<br />
nicht völlig verlieren will,<br />
sollte <strong>pro</strong>blematische Klauseln vermeiden<br />
“, warnt Rechtsanwalt Dr. Jörn Bosse. „Wer<br />
auf solche Klauseln nicht verzichten will,<br />
sollte seine AGB zumindest so sorgfältig<br />
gestalten, dass eventuell unwirksame Bestandteile<br />
den Rest nicht ‚infizieren‘.“<br />
BGH, Urteil vom 12.02.2009 – VII ZR<br />
39/08.<br />
Definierte Transportwege<br />
verringern das Risiko<br />
Die Kosten des Bauunternehmers richten<br />
sich unter anderem danach, wie lang die<br />
Transportwege zur Baustelle sind. Wird eine<br />
Zufahrt gesperrt, verursachen die Umwege<br />
womöglich erhebliche Zusatzkosten. Das<br />
Brandenburgische Oberlandesgericht (OLG)<br />
hat präzisiert, wann solche Mehrkosten<br />
zu Lasten des Bauunternehmers gehen:<br />
nämlich wenn Auftraggeber und Bauunternehmer<br />
keine best<strong>im</strong>mte Zufahrt festgelegt<br />
haben und wenn der Auftraggeber<br />
für die Sperrung einer günstigen Zufahrt<br />
auch nicht verantwortlich ist. Das Risiko<br />
des Transportwegs liegt insbesondere dann<br />
be<strong>im</strong> Bauunternehmer, wenn die Wahl der<br />
Transportwege laut Bauvertrag dem Bauunternehmer<br />
obliegt und er sich darüber zu<br />
informieren hat.<br />
„Nach diesem Urteil ist einem Auftraggeber<br />
zu empfehlen, eine entsprechende Klausel<br />
zu verwenden“, erläutert Rechtsanwalt Dr.<br />
Jörn Bosse. „Demgegenüber sollten Bauunternehmer<br />
darauf achten, dass eine best<strong>im</strong>mte<br />
Zufahrt festgelegt wird, beispielsweise:<br />
‚Die Zufahrt erfolgt über …‘.“<br />
Brandenburgisches OLG, Urteil vom<br />
17.10.2007 – 4 U 48/07, rechtskräftig<br />
durch Beschluss des BGH vom 09.10.2008<br />
– VII ZR 200/07.<br />
Verjährung kann auch dem<br />
Bürgen zugute kommen<br />
Für Bürgen ist § 768 BGB eine zentrale<br />
Verteidigungsvorschrift: Sie erlaubt einem<br />
Bürgen, sich gegenüber dem Gläubiger<br />
auch auf diejenigen Einreden zu berufen,<br />
die dem eigentlichen Schuldner zustehen.<br />
Ein wichtiger Anwendungsfall ist die Verjährungseinrede.<br />
Dabei stellt sich die Frage:<br />
Wenn ein Gewährleistungsanspruch des<br />
Auftraggebers gegen den Bauunternehmer<br />
verjährt ist, kann dann auch die Bank<br />
die Zahlung aus der Gewährleistungsbürgschaft<br />
verweigern? Das Oberlandesgericht<br />
(OLG) Celle hat dies bejaht: Nach der Bürgschaftserklärung<br />
wollte der Bürge nicht in<br />
weiterem Umfang als der Bauunternehmer<br />
haften, und der Bauunternehmer schuldete<br />
nach dem Bauvertrag keine Bürgschaft für<br />
verjährte Gewährleistungsrechte.<br />
„Bei einem VOB/B-Vertrag hilft dem Auftraggeber<br />
§ 17 Nr. 8 VOB/B weiter“, kommentiert<br />
Rechtsanwalt Dr. Jörn Bosse.<br />
„Hiernach kann der Auftraggeber eine<br />
Gewährleistungsbürgschaft verwerten,<br />
selbst wenn der Gewährleistungsanspruch<br />
verjährt ist. Er muss diese Ansprüche jedoch<br />
bereits vor Ablauf der Verjährung geltend<br />
gemacht haben.“<br />
OLG Celle, Urteil vom 12.07.2007 – 13 U<br />
191/06, rechtskräftig durch Beschluss des<br />
BGH vom 10.08.2008 - VII ZR 228/07.<br />
Die Rubrik wird zusammengestellt von<br />
FPS Rechtsanwälte & Notare, einer der<br />
führenden deutschen Wirtschaftskanzleien<br />
mit Standorten in Berlin, Düsseldorf,<br />
Frankfurt und Hamburg. Infos:<br />
www.fps-law.de
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
Finanzplatz Schweiz nach Razzien<br />
und Kundenverhaftungen am Ende?<br />
Kapitalanleger haben oft Schadensersatzansprüche gegen Banker<br />
München. Zehntausende Kunden<br />
stehen auf der Fahndungsliste<br />
deutscher und amerikanischer<br />
Steuerbehörden. Es sind aber eigentlich<br />
nur ein paar Pechvögel,<br />
denn mehrere Millionen Kunden<br />
horten Schwarzgeld in der Schweiz<br />
und Liechtenstein. <strong>Der</strong> „Service“<br />
dieser Bankiers reicht vom organisierten<br />
Geldtransport von und zur<br />
Bank, bis hin zur Gestaltung von<br />
Steuerhinterziehungsmodellen,<br />
beispielsweise in der Form von Stiftungen<br />
und Trusts.<br />
Leistungen aus einer Hand:<br />
Rechtliche Fehlberatung inklusive<br />
Zum System gehört die Zusammenarbeit<br />
mit „Netzwerkpartnern“,<br />
insbesondere Kanzleien mit Spezialisierung<br />
auf die Errichtung von<br />
Tarngesellschaften, hinter denen<br />
sich der tatsächliche wirtschaftliche<br />
Eigentümer gut verstecken können<br />
soll. Indes haben diese „Lösungen“<br />
zwei entscheidende Haken:<br />
Erstens halten die Konstrukte<br />
vor der Wohnsitzsteuerbehörde<br />
nicht stand. In aller Regel haftet der<br />
Bankier dann auch gleich wegen<br />
Anstiftung oder Beihilfe zur Hin-<br />
terziehung mit. Und zweitens hätte<br />
es – insbesondere für deutsche<br />
Anleger – oftmals auch völlig legale<br />
Möglichkeiten gegeben, die Steuern<br />
zu mindern oder – bis heute zum<br />
Beispiel durch steuerfrei gestaltbare<br />
Lebensversicherungen - komplett<br />
zu vermeiden. Doch daran hätte<br />
die Bank offensichtlich nicht so<br />
viel verdient, und viele Bankberater<br />
glaubten auf diese Art und Weise<br />
„ihr Kunden besser <strong>im</strong> Griff zu haben“.<br />
Neuerdings kann nahezu jedes<br />
Schweizer Konto über Amtshilfe<br />
ausgeforscht werden. Dies liegt<br />
nicht nur am „Druck“ der OECD<br />
auf den Finanzplatz, sondern auch<br />
daran, dass nunmehr die Unterlagen<br />
jeder „Tarngesellschaft“ ein offenes<br />
Buch für die Amthilfe ist. Auf diese<br />
Art und Weise kann auch ermittelt<br />
werden, welche Personen sich in<br />
Tat und Wahrheit hinter einem solchen<br />
Konstrukt verbergen. Damit<br />
wird das dortige Bankgehe<strong>im</strong>nis so<br />
löchrig wie ein Schweizer Käse.<br />
In der Gegenwart muss kein Anleger<br />
auf seine Zinserträge die volle<br />
Abgeltungssteuer entrichten. Es lassen<br />
sich völlig legal 40 Prozent und<br />
Weltwirtschaftskl<strong>im</strong>a<br />
hellt sich <strong>im</strong> 2. Quartal auf<br />
Ergebnisse des Ifo World Economic Survey (WES)<br />
München. <strong>Der</strong> ifo Weltwirtschaftskl<strong>im</strong>aindikator<br />
ist <strong>im</strong> zweiten<br />
Quartal 2009 erstmals seit Herbst<br />
2007 gestiegen. <strong>Der</strong> Anstieg des<br />
Indikators resultiert aus den günstigeren<br />
Erwartungen für die nächsten<br />
sechs Monate; die Einschätzung<br />
der derzeitigen wirtschaftlichen<br />
Lage hat sich demgegenüber erneut<br />
verschlechtert und fiel auf einen<br />
neuen historischen Tiefstand. Die<br />
Wirtschaftserwartungen haben sich<br />
in allen großen<br />
Regionen verbessert,insbesondere<br />
in Nordamerika<br />
und<br />
in Asien. Aber<br />
auch in West-,<br />
Mittel- und Osteuropa, Russland<br />
und Lateinamerika wurden die Erwartungen<br />
für die nächsten sechs<br />
Monate deutlich nach oben korrigiert.<br />
Die aktuelle Wirtschaftslage<br />
wird dagegen in allen großen Regionen<br />
weiter als ausges<strong>pro</strong>chen ungünstig<br />
bewertet, am schlechtesten<br />
in Nordamerika und Westeuropa.<br />
Die Inflationserwartungen für<br />
2009 sind <strong>im</strong> Weltdurchschnitt<br />
deutlich niedriger als die Einschätzungen<br />
für das Vorjahr (2,7 Prozent<br />
gegenüber 5,4 Prozent). Zudem<br />
wird der Preisanstieg <strong>im</strong> Verlauf<br />
der nächsten sechs Monate nach<br />
Ansicht der Experten des Ifo World<br />
Economic Survey (WES) weiter<br />
nachlassen. <strong>Der</strong> Inflationsrückgang<br />
ist besonders ausgeprägt in Westeuropa<br />
und Nordamerika.<br />
Angesichts der Rezession und<br />
der spürbaren Verlangsamung des<br />
Preisanstiegs wird nahezu überall,<br />
wo <strong>noch</strong> ein Spielraum vorhanden<br />
ist, mit einem weiteren Rückgang<br />
der Leitzinsen gerechnet (Anm.<br />
d. Red.:Zum<br />
Zeitpunkt der<br />
Befragung war<br />
die jüngste Leitzinssenkung<br />
der<br />
EZB auf 1 Prozent<br />
<strong>noch</strong> nicht<br />
erfolgt). Die langfristigen Zinsen<br />
dürften sich dagegen nach Ansicht<br />
der WES-Experten in den nächsten<br />
sechs Monaten stabilisieren.<br />
Nach der bisher erfolgten kräftigen<br />
Wertsteigerung des japanischen<br />
Yen wird dieser von den WES-Experten<br />
nunmehr als angemessen bewertet<br />
gesehen. Das britische Pfund<br />
gilt nach der mittlerweile eingetretenen<br />
deutlichen Abschwächung<br />
nunmehr als leicht unterbewertet.<br />
Auf der anderen Seite wird der US-<br />
Dollar erstmals seit Anfang 2007 als<br />
etwas überbewertet angesehen.<br />
Finanzexperten unzufrieden<br />
mit Rettungspaket<br />
Manager vergeben schlechte Noten<br />
Hamburg (ots). 62 Prozent der<br />
Investor-Relations-Manager börsennotierter<br />
Unternehmen erwarten<br />
so gut wie keinen Einfluss des<br />
Konjunktur<strong>pro</strong>gramms der Bundesregierung<br />
auf die Finanz- und<br />
Ertragslage ihres Hauses. Das ist das<br />
Ergebnis des aktuellen Finanzmarkt-<br />
Trendmonitors, der regelmäßig von<br />
news aktuell, CAT Consultants,<br />
Handelsblatt und Faktenkontor<br />
erhoben wird. 183 Fach- und Führungskräfte<br />
aus IR-Abteilungen und<br />
IR-Agenturen wurden befragt.<br />
Nur knapp jeder dritte Befragte<br />
geht davon aus, dass die politischen<br />
Maßnahmen sich positiv auf die finanzielle<br />
Situation des eigenen Betriebes<br />
auswirken. In Anbetracht der<br />
milliardenschweren Investitionen<br />
sind das ernüchternde Aussichten:<br />
Allein die Konjunkturpakete I und<br />
II kosten die Steuerzahler bislang<br />
80 Milliarden Euro. Vor allem die<br />
IR-Experten aus mittelständischen<br />
Unternehmen erhoffen sich wenig.<br />
<strong>Der</strong> Anteil der positiv eingestellten<br />
Befragten liegt hier zehn Prozentpunkte<br />
unter dem der Betriebe mit<br />
mehr als 500 Mitarbeitern. Dabei ist<br />
der Mittelstand eine besonders wichtige<br />
Säule der deutschen Wirtschaft.<br />
Wegen der geringen Erwartungen<br />
ergreift die Mehrzahl der Unternehmen<br />
eigenständige Maßnahmen zur<br />
Bewältigung der wirtschaftlichen<br />
Situation. Weit oben stehen dabei<br />
Kostensenkungs<strong>pro</strong>gramme: Sieben<br />
von zehn der befragten Investor-Relations-Manager<br />
rechnen in Kürze<br />
mit zum Teil drastischen Einsparungen<br />
in ihren Betrieben.<br />
WIRTSCHAFT & FINANZEN<br />
sogar 60 Prozent der Steuerlast vermeiden<br />
– und dies ganz ohne Hinterziehungsrisiko<br />
über Lebensversicherungsmäntel<br />
aus Liechtenstein<br />
– mit den richtigen Lebensversicherungen<br />
– ob aus Deutschland<br />
oder Liechtenstein – aber sogar<br />
dauerhaft bis heute völlig legal 100<br />
Prozent. Für flexible Anleger würden<br />
die deutschen Steuergesetze<br />
nämlich völlig steuerfreie Lebensversicherungen<br />
ermöglichen, unkompliziert<br />
und bei jederzeitiger<br />
Verfügbarkeit von Kapital und Ertrag.<br />
Und diese fallen nicht einmal<br />
unter irgendeine Mitteilungspflicht<br />
an die Finanzbehörden, auch nicht<br />
für deutsche Anleger in Liechtenstein.<br />
Weil völlig legal steuerfrei,<br />
entfällt jeder Ansatzpunkt für den<br />
Verdacht einer Steuerhinterziehung<br />
von vornherein. Doch kein einziger<br />
Versicherer hat derartige Möglichkeiten<br />
umgesetzt. Schließlich stehen<br />
solche Anbieter mit dem Steuerrecht<br />
auf dem Kriegsfuß – ihre<br />
Altersversorgungssoftware dürfte<br />
zu rund 96 Prozent nach Meinung<br />
eines Fachmagazins unrichtige Ergebnisse<br />
liefern. Und schließlich<br />
kann man sich mit komplexen Produkten<br />
nicht nur vor Nachahmern<br />
schützen, sondern auch <strong>noch</strong> infolge<br />
Intransparenz mehr verdienen<br />
– warum also einfach, wenn es auch<br />
kompliziert geht?!<br />
Autoren: RA Dr. Johannes Fiala,<br />
Dipl.-Math. Peter A. Schramm<br />
Für Entwarnung ist es <strong>noch</strong><br />
entschieden zu früh<br />
Bundesverband Deutscher Banken<br />
Berlin. Obwohl „harte“ Konjunkturdaten<br />
– wie etwa der Anstieg<br />
der Auftragseingänge, der Exporte<br />
und die Stabilisierung der Industrie<strong>pro</strong>duktion<br />
– erste konjunkturelle<br />
Lichtblicke geben, ist es nach<br />
Auffassung des Bundesverbandes<br />
Deutscher Banken entschieden zu<br />
früh, das Ende des konjunkturellen<br />
Einbruchs auszurufen. In seinem<br />
Konjunkturbericht vom 22. Mai<br />
verweist der Verband darauf, dass<br />
das Niveau der St<strong>im</strong>mungsindikatoren<br />
<strong>noch</strong> <strong>im</strong>mer sehr niedrig sei<br />
und weitere – wenn auch weniger<br />
starke – Produktionseinschränkungen<br />
signalisiere.<br />
Zudem war der Wirtschaftseinbruch<br />
derart kräftig, dass selbst bei<br />
allmählicher Konjunktur-Erholung<br />
auch in der kommenden Zeit Produktionskapazitäten<br />
<strong>im</strong> großen<br />
Umfang unausgelastet bleiben. Das<br />
bedeute mittelfristig ungünstige<br />
Perspektiven für die Investitionstätigkeit.<br />
Gegen eine rasche Erholung<br />
nach einer Bodenbildung sprechen<br />
nach Einschätzung der Banker<br />
<strong>noch</strong> andere Aspekte: So bestehe<br />
die Gefahr, dass die expansive Wirtschaftspolitik<br />
in vielen Ländern nur<br />
konjunkturelle Strohfeuer entfache.<br />
Ferner sei der strukturelle Anpassungsbedarf<br />
in der Weltwirtschaft<br />
weiterhin unbewältigt.<br />
<strong>Der</strong> Finanzsektor befindet sich<br />
zudem nach wie vor in einer schwierigen<br />
Lage, und es sei absehbar, dass<br />
Marktentwicklungen und regulatorische<br />
Änderungen in Zukunft zu<br />
einer geringeren Kreditexpansion<br />
führen werden. Für die Weltwirtschaft<br />
rechnet der Bundesverband<br />
daher mit einer Abschwächung des<br />
Wachstumspotenzials. Dem könne<br />
sich Deutschland nicht entziehen.<br />
Die Prognose der Bundesregierung<br />
mit einem Rückgang des Bruttoinlands<strong>pro</strong>dukts<br />
um 6 Prozent in 2009<br />
sei vor diesem Hintergrund sehr<br />
plausibel. Unausweichlich scheine,<br />
dass sich die Lage am Arbeitsmarkt<br />
weiter eintrüben wird. Mag auch<br />
der Arbeitsmarkt erst mit zeitlicher<br />
Verzögerung auf die wirtschaftliche<br />
Entwicklung reagieren, so lege der<br />
gravierende Produktionseinbruch<br />
jedoch erhebliche Überkapazitäten<br />
offen.<br />
Um in etwa die Beschäftigung wie<br />
<strong>im</strong> Jahr 2008 zu erreichen, wären<br />
nach einem Rückgang des Bruttoinlands<strong>pro</strong>dukts<br />
von 6 Prozent (in<br />
2009) drei Jahre lang wirtschaftliche<br />
Wachstumsraten von gut 2 Prozent<br />
erforderlich.<br />
Die Kurzarbeit, heißt es weiter, sei<br />
angesichts dessen als Instrument<br />
zur flexiblen Anpassung an vorübergehendeAuslastungsschwankungen<br />
überfordert. Über einen<br />
längeren Zeitraum könnte die Situation<br />
durch flexible Arbeitszeitanpassungen<br />
bei entsprechender<br />
Lohnverringerung entschärft werden.<br />
Die Warnung, eine solche<br />
Politik würde die Wirtschaftskrise<br />
verstärken, laufe jedoch ins Leere,<br />
denn die Alternative wäre die Entlassung<br />
von Arbeitnehmern.<br />
MELDUNG<br />
7<br />
Ifo: Kredithürde auch <strong>im</strong><br />
Bauhauptgewerbe <strong>im</strong>mer höher<br />
München. Die Kredithürde für die<br />
gewerbliche Wirtschaft Deutschlands<br />
hat sich <strong>im</strong> Mai merklich erhöht.<br />
<strong>Der</strong> Konjunkturtest des Instituts<br />
für Wirtschaftsforschung an der<br />
Universität (ifo-Institut) München<br />
ergab: Von den befragten Unternehmen<br />
klagen aktuell 42,9 Prozent<br />
über eine restriktive Kreditvergabe<br />
durch die Banken. Im Vormonat<br />
waren es 41,6 Prozent.<br />
Im verarbeitenden Gewerbe stieg<br />
die Kredithürde von 42,8 Prozent<br />
(April) auf 45,4 Prozent. Besonders<br />
die großen Unternehmen stecken<br />
in einer besorgniserregenden<br />
Kreditklemme. Bei ihnen stieg der<br />
Anteil der Klagen über eine restriktive<br />
Kreditvergabe um 3,3 Prozentpunkte<br />
und liegt damit aktuell bei<br />
54,2 Prozent. Die gewaltigen Eigenkapitalverluste<br />
des Bankensektors<br />
ausgelöst durch den Besitz toxischer<br />
Wertpapiere erweisen sich<br />
zunehmend als Hemmschuh für die<br />
wirtschaftliche Entwicklung.<br />
Sorgen bereitet auch die Entwicklung<br />
der Kredithürde bei den Kleinunternehmen<br />
<strong>im</strong> verarbeitenden<br />
Gewerbe. Während sich die Kredithürde<br />
bei den mittelgroßen Firmen<br />
um 0,5 Prozentpunkte auf 40,4<br />
Prozent erhöhte, stieg die Hürde bei<br />
den Kleinunternehmen um 5,3 Prozentpunkte.<br />
Damit liegt sie nun bei<br />
41,8 Prozent.<br />
Im Bauhauptgewerbe haben die<br />
Berichte über eine restriktivere<br />
Kreditvergabepolitik ebenfalls zugenommen.<br />
Im Mai bewerten 47,2<br />
Prozent der befragten Bauunternehmer<br />
die Vergabepraxis als restriktiv.<br />
Im Vormonat waren es 45,4<br />
Prozent gewesen.
8 BETRIEB & MANAGEMENT<br />
Krefeld. Die Wirtschaftskrise<br />
macht erfinderisch. Manch ein<br />
Unternehmen entdeckt ungeahnte<br />
Potenziale, vor allem bei den Einsparungen.<br />
Damit alleine lässt sich<br />
die Krise jedoch nicht bewältigen.<br />
„Viel wichtiger ist ein erfolgreicher<br />
Verkauf “, warnt Rolf Schaller,<br />
Verkaufstrainer und Inhaber von<br />
Schaller Consulting in Krefeld,<br />
„ohne neue Aufträge sind Kosteneinsparungen<br />
sinnlos, sie verzögern<br />
nur die Insolvenz.“<br />
In vielen Unternehmen offenbaren<br />
sich jetzt jedoch die Sünden<br />
der Vergangenheit. Schaller: „Da in<br />
guten Zeiten vieles von alleine läuft,<br />
werden einige Ansätze leichtfertig<br />
nicht verfolgt, sodass in schlechten<br />
Zeiten existenziell wichtige Praxis-<br />
Erfahrungen fehlen.“ In der Krise<br />
muss laut Schaller für jeden Verkäufer<br />
gelten: „Ich bin ein Verkäufer,<br />
lasst mich hier raus.“ Schließlich<br />
ist die Überzeugungskraft eines<br />
persönlichen Gesprächs nicht zu<br />
Wien/Überlingen. Konsequente<br />
Ausrichtung auf ihre Innovationsfähigkeit<br />
ist die zentrale Erfolgsstrategie<br />
der 100 innovativsten<br />
Unternehmen <strong>im</strong> Mittelstand. Das<br />
ergab die aktuelle „Top 100“-Studie.<br />
Die darin untersuchten Top-<br />
Innovatoren sind opt<strong>im</strong>al auf den<br />
Aufschwung vorbereitet. Denn,<br />
wie Studienleiter Prof. Dr. Nikolaus<br />
Franke von der Wirtschaftsuniversität<br />
Wien formuliert, momentan<br />
ist antizyklisches Handeln<br />
gefragt: „Wer als Reaktion auf<br />
sinkende Auftragseingänge seine<br />
Innovationstätigkeit komplett einstellt,<br />
handelt wie ein Landwirt,<br />
der angesichts einer schlechten<br />
Ernte aufhört zu säen. Das Gegenteil<br />
wäre richtig: Jetzt muss er die<br />
„Ich bin ein Verkäufer, lasst mich hier raus!“<br />
Die Krise als unüberwindbare Hürde? Außendienstler mit Power sind die Retter<br />
Durch die Finanzkrise sind die Hürden für Verkäufer deutlich höher geworden. Sie zu überwinden,<br />
kostet viel Fleiß und vollen Einsatz.<br />
toppen. Außendienstler, die drei bis<br />
vier Tage <strong>pro</strong> Woche <strong>im</strong> Büro verbringen,<br />
sind ihm ein Gräuel. Ein<br />
Bürotag reiche völlig aus. Und wenn<br />
es wegen personeller Einsparungen<br />
knapp werde, müssten die Außendienstler<br />
anders entlastet werden.<br />
„Am meisten hält es Verkäufer<br />
„Die Erntezeit steht bevor“<br />
„Top 100“-Studie: Innovative Mittelständler werden gestärkt aus der Wirtschaftskrise hervorgehen<br />
Aussaat intensivieren. Die nächste<br />
Erntezeit steht bevor.“ Die wissenschaftliche<br />
Analyse <strong>im</strong> Rahmen des<br />
Benchmarking<strong>pro</strong>jekts „Top 100“<br />
ergab, dass die 100 innovativsten<br />
deutschen Mittelständler – darunter<br />
54 nationale Marktführer und<br />
sogar 22 Weltmarktführer – ihre<br />
Felder opt<strong>im</strong>al bestellt haben.<br />
So sind etwa die relativen Aufwendungen<br />
für Innovationstätigkeit<br />
von 9,5 Prozent <strong>im</strong> Vorjahr<br />
auf 11,6 Prozent gestiegen. Zudem<br />
stellt mehr als die Hälfte der Top-<br />
Unternehmen ihren Mitarbeitern<br />
internes Risikokapital zur Finanzierung<br />
eigener innovativer Ideen zur<br />
Verfügung – bei den Unternehmen<br />
einer Vergleichsstudie der Wiener<br />
Forscher zu durchschnittlichen<br />
auf, Angebote zu schreiben“, warnt<br />
dSchaller, „das können gut auch<br />
andere Mitarbeiter übernehmen,<br />
genauso wie die Terminvereinbarung.“<br />
B- und C-Kunden könnten<br />
auch vom Innendienst betreut werden.<br />
Zwei Angriffspunkte sind es,<br />
die jeder Außendienstler in der Kri-<br />
se fest vor Augen haben muss: Potenziale<br />
entdecken und systematische<br />
Neukundengewinnung. „Viele<br />
Verkäufer neigen dazu, nur ihre<br />
Kundenliste abzuarbeiten“, kritisiert<br />
Schaller. Dabei könnten bestehende<br />
Kontakte der ideale Türöffner sein.<br />
„Um ihre Chancen zu erkennen,<br />
müssen die Außendienstler sich allerdings<br />
mit den organisatorischen<br />
Strukturen ihrer Kunden vertraut<br />
machen. Wer weiß, dass das kleine<br />
Unternehmen XY zum großen<br />
Konzern Z gehört, ist klar <strong>im</strong> Vorteil“,<br />
hebt der Verkaufstrainer hervor.<br />
„Dann kann ich fragen, welche<br />
anderen Unternehmen <strong>im</strong> Konzern<br />
auch <strong>noch</strong> für meine Produkte in<br />
Betracht kommen – und ich habe<br />
direkt eine perfekte Referenz.“<br />
Neukunden zu gewinnen ist dagegen<br />
schon schwieriger. „Besonders<br />
vor der Kaltakquise schrecken<br />
viele Außendienstler zurück“, weiß<br />
Schaller, „ihnen fehlt der Mut.“<br />
Dabei kann auch das in Seminaren<br />
trainiert werden: Konkrete Beispiele<br />
und handfeste Tipps, wie vor<br />
Ort Kontakte hergestellt und Leute<br />
anges<strong>pro</strong>chen werden können,<br />
stärken das Selbstbewusstsein und<br />
verhelfen zu erfolgreichen Anbahnungen.<br />
Zudem erfordert die Krise<br />
mehr Termine als sonst. „In jeder<br />
Branche gibt es Gesetzmäßigkeiten,<br />
wie viele Termine ich brauche, um<br />
einen Abschluss zu tätigen“, betont<br />
Schaller, „verschlechtert sich diese<br />
Relation, muss ich mehr Termine<br />
machen.“ Freiraum lässt sich dabei<br />
vor allem durch gute Organisation<br />
gewinnen. So ist die Routenplanung<br />
oft eine Katastrophe. Eine<br />
Opt<strong>im</strong>ierung bringt schnell einen<br />
zusätzlichen Termin <strong>pro</strong> Tag.<br />
Ein weiteres Defizit: Allzu häufig<br />
werden Angebote nicht konsequent<br />
nachverfolgt. Wer am Ball bleibt,<br />
bekommt als Dank ein dickeres<br />
Auftragspolster. Schaller: „Fleiß<br />
und Einsatz sind in diesen Zeiten<br />
das A und O des Überlebens.“<br />
Rundum-Check der Kundenbeziehungen:<br />
Bauunternehmung Jökel zu „Deutschlands Kundenchampion“ gekürt<br />
Schlüchtern. Im Mai 2009<br />
wurde die Bauunternehmung Jökel<br />
aus Schlüchtern mit dem Titel<br />
„Deutschlands Kundenchampion“<br />
ausgezeichnet. Auf Basis einer umfangreichen<br />
Marktstudie belegte<br />
das Unternehmen branchenübergreifend<br />
Rang 30 auf der Hitliste,<br />
wurde aber nicht nur in Hessen,<br />
sondern vielmehr bundesweit die<br />
Nummer 1 der Baubranche.<br />
<strong>Der</strong> Auszeichnung vorausgegangen<br />
war eine Ausschreibung der<br />
Initiatoren Impulse – Das Unternehmer<br />
Magazin, DGQ – Deutsche<br />
Gesellschaft für Qualität, forum!<br />
Marktforschung und QZ – Fachzeitschrift<br />
für Qualität und Zuverlässigkeit.<br />
Ziel dieses Wettbewerbs,<br />
der in diesem Jahr zum zweiten<br />
Mal veranstaltet wurde, ist es, ein<br />
Branchenübergreifend belegt das Schlüchterner Unternehmen bundesweit Rang 30<br />
Benchmarking für die Qualität von<br />
Customer Relationship Management<br />
(CRM) zu etablieren und<br />
vorbildliches Kundenbeziehungsmanagement<br />
in Deutschland<br />
auszuzeichnen.<br />
Um aber<br />
Deutschlands<br />
Kundenchampions<br />
zu ermitteln,<br />
werden die<br />
teilnehmenden<br />
Unternehmen<br />
einem mehrstufigenRundum-Kundenbeziehungscheck<br />
unterzogen. Und das aus der Sicht<br />
des Unternehmens selbst, der Kunden<br />
und schließlich von Experten.<br />
Stefan (l.) und Peter Jökel (r.), Geschäftsführende<br />
Gesellschafter des Bauunternehmens Jökel.<br />
Basis für alle Bewertungsschritte<br />
ist das EFQM-Modell für Excellence.<br />
Die in der Theorie formulierten<br />
Forderungen werden durch<br />
die BenchmarkstudieExcellence<br />
Barometer<br />
(ExBa) empirisch<br />
überprüft<br />
und operationalisiert.<br />
Die<br />
Konsequenz:<br />
Kundenorien-<br />
Foto: Jökel<br />
tierung und die<br />
Schaffung eines<br />
herausragenden<br />
Kundenbeziehungsmanagements<br />
ist eine ganzheitliche,<br />
strategische und unternehmensübergreifende<br />
Aufgabe, die bei der<br />
KMU waren es lediglich 2 Prozent.<br />
„Das zeigt uns, dass die Top-Innovatoren<br />
schon jetzt an die Zeit nach<br />
der Krise denken und mittels antizyklischer<br />
Investitionen ihre Wettbewerbsposition<br />
weiter verbessern<br />
wollen“, erklärt Franke.<br />
Überhaupt verfügen die „Top<br />
100“ über ein sehr <strong>pro</strong>fessionelles<br />
Innovationsmanagement. Fast alle<br />
betreiben ein systematisches Markt-<br />
und Technologiemonitoring und<br />
haben einen klar festgelegten Innovations<strong>pro</strong>zess<br />
<strong>im</strong>plementiert, der<br />
die Basis aller Projekte ist.<br />
Die Zusammenarbeit mit Kunden<br />
und Lieferanten <strong>im</strong> Rahmen<br />
von Entwicklungs<strong>pro</strong>jekten zählt<br />
mittlerweile zum Standard bei den<br />
Innovationsführern: Beinahe jedes<br />
Foto: Nicholas Moore/Fotolia.com<br />
Bauunternehmung Jökel schon seit<br />
Jahren gepflegt wird.<br />
„Unsere Kundenorientierung<br />
und die emotionale Bindung unserer<br />
Kunden an uns sowie die<br />
Kundenzufriedenheit und unser<br />
Image wurden in einem umfangreichen<br />
Verfahren auf der Basis von<br />
50 Kenngrößen auf Herz und Nieren<br />
geprüft“, erklärte Peter Jökel,<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Bauunternehmung Jökel die<br />
Methode, die sich in mehrere Bewertungsstufen<br />
aufteilt. Parallel zur<br />
Selbstbewertung durch das Unternehmensmanagement<br />
werden 100<br />
von 500 repräsentativ ausgewählte<br />
Kunden jedes teilnehmenden Unternehmens<br />
persönlich oder telefonisch<br />
befragt. Grundlage für das<br />
Top 50-Ranking stellen die metho-<br />
der ausgezeichneten Unternehmen<br />
kooperiert bei Innovations<strong>pro</strong>jekten<br />
regelmäßig mit diesen Partnern.<br />
Darüber hinaus schließen sich<br />
fast drei Viertel<br />
der Unternehmen<br />
<strong>im</strong> Innovations<strong>pro</strong>zess<br />
mit<br />
Universitäten<br />
und anderen<br />
Forschungseinrichtungen<br />
zusammen.<br />
Im Vergleich<br />
mit den durchschnittlichen<br />
Mittelständlern<br />
schneiden die<br />
„Top 100“-Unternehmen<br />
hier bis zu siebenmal<br />
besser ab.<br />
„Bedauerlich ist allerdings, dass<br />
die Kooperationsaktivitäten mit<br />
Wettbewerbern <strong>im</strong> Vergleich zum<br />
Vorjahr abgenommen haben“, berichtet<br />
Franke. Nach 46 Prozent<br />
<strong>im</strong> Jahr 2008 kooperieren jetzt nur<br />
<strong>noch</strong> 23 Prozent. „Gerade Mittelständlern<br />
bietet das Bündeln von<br />
Kräften die Chance, so manchen<br />
ORGANISATOR: COMPAMEDIA GMBH<br />
compamedia organisiert Benchmarking<strong>pro</strong>jekte<br />
für den Mittelstand und baut mittelständische<br />
Netzwerke auf. <strong>Der</strong> Fokus der<br />
Agentur liegt auf der medienwirksamen Begleitung<br />
der Projekte. Für die wissenschaftliche<br />
Umsetzung sorgen fachlich kompetente<br />
Partner. compamedias weitere Projekte zur<br />
Mittelstandsförderung sind: das Arbeitgeberbenchmarking<br />
„Top Job“ (Mentor: Wolfgang<br />
Clement) und „Ethics in Business“ mit<br />
Ulrich Wickert als Fürsprecher.<br />
disch gewonnenen Ergebnisse aus<br />
der Selbst- und der Kundenbewertung<br />
dar – die max<strong>im</strong>al erreichbare<br />
Punktzahl beträgt 1.000 Punkte.<br />
Das Endergebnis schließlich wird<br />
in einer Sitzung von Initiatoren und<br />
Experten verabschiedet. „Für uns<br />
ist die Auszeichnung Anerkennung<br />
für bereits Geleistetes und Ansporn<br />
für weitere Opt<strong>im</strong>ierung zugleich.<br />
Denn nur, wenn wir ständig an uns<br />
und unserem Kundenbeziehungsmanagement<br />
arbeiten und den eingeschlagenen<br />
Weg kontinuierlich<br />
und konsequent fortsetzen, können<br />
wir auch zukünftig zu Deutschlands<br />
Kundenchampions gehören“,<br />
resümiert Stefan Jökel, ebenfalls<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
des „ausgezeichneten“ Unternehmens,.<br />
Größennachteil gegenüber Konzernen<br />
wieder aufzuholen“, weiß<br />
der Studienleiter.<br />
Dass die „Top 100“ mit ihren<br />
Innovationsbemühungen den<strong>noch</strong><br />
bereits heute<br />
erfolgreich sind,<br />
zeigen andere<br />
Zahlen: So erwirtschaften<br />
die<br />
100 innovativstenMittelständler<br />
<strong>im</strong> Durchschnitt<br />
mit ihren<br />
Innovationen<br />
und innovativen<br />
Verbesserungen<br />
der vergangenen<br />
drei Jahre etwa<br />
zwei Drittel des<br />
aktuellen Umsatzes und des aktuellen<br />
Gewinns.<br />
Bei den Unternehmen der Wiener<br />
Vergleichsstudie ist es durchschnittlich<br />
gerade einmal knapp ein<br />
Drittel. Auch auf der Prozessebene<br />
zeigen sich deutliche Unterschiede:<br />
Konnte die Vergleichsgruppe rund<br />
4 Prozent ihrer Fertigungs- und<br />
Leistungserstellungskosten durch<br />
Prozessinnovationen einsparen,<br />
MENTOR & KOOPERATIONSPARTNER<br />
Mentor des Projekts ist Lothar Späth. Projektpartner<br />
sind die Bayern Innovativ Gesellschaft<br />
für Innovation und Wissenstransfer<br />
mbH, die Fraunhofer Gesellschaft zur<br />
Förderung der angewandten Forschung e.<br />
V., das RKW – Rationalisierungs- und Innovationszentrum<br />
der Deutschen Wirtschaft e.<br />
V., der Verband der Elektrotechnik Elektronik<br />
Informationstechnik (VDE) sowie der Verein<br />
Deutscher Ingenieure (VDI). Medienpartner<br />
ist die Süddeutsche Zeitung.<br />
MELDUNGEN<br />
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
Stellen meist über Netzwerke<br />
und Zeitungsinserate besetzt<br />
Nürnberg. Fast ein Drittel aller<br />
Neueinstellungen kam <strong>im</strong> Jahr 2008<br />
über eigene Mitarbeiter und persönliche<br />
Kontakte zustande: Das zeigt<br />
eine Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt-<br />
und Berufsforschung<br />
(IAB) bei rund 14.000 Betrieben.<br />
Bei jeder vierten Neueinstellung<br />
fanden die Arbeitgeber einen passenden<br />
Bewerber durch Zeitungsinserate:<br />
Inserate schalteten sie bei<br />
41 Prozent der Neueinstellungen<br />
Kontakte zur Arbeitsagentur oder<br />
die Internet-Jobbörsen der Bundesagentur<br />
für Arbeit führten zu<br />
jeder sechsten Einstellung. Aus<br />
anderen Internet-Stellenbörsen<br />
ergab sich etwa jede zehnte Stellenbesetzung.<br />
Ebenfalls etwa jede<br />
zehnte Stellenbesetzung beruhte<br />
auf einer Initiativbewerbung. Die<br />
private Arbeitsvermittlung, interne<br />
Stellenausschreibungen und interne<br />
Praktika spielten jeweils nur bei jeder<br />
50. Stellenbesetzung eine Rolle.<br />
Die Bedeutung der Inserate Arbeitsuchender<br />
war sogar <strong>noch</strong> geringer.<br />
Unternehmensteuerreform:<br />
DIHK fordert erneut Korrekturen<br />
Berlin. Angesichts des starken<br />
Rückgangs des Bruttoinlands<strong>pro</strong>duktes<br />
(BIP) <strong>im</strong> ersten Quartal hat<br />
Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer<br />
des Deutschen Industrie-<br />
und Handelskammertages (DIHK),<br />
erneut Korrekturen bei der Unternehmensteuerreform<br />
gefordert.<br />
Wansleben: „Aus dem mit minus<br />
3,8 Prozent beispiellosen Absturz<br />
der Konjunktur zu Jahresbeginn<br />
müssen nun die richtigen Schlüsse<br />
gezogen werden.<br />
Viele Unternehmen stünden durch<br />
die extrem niedrige Kapazitätsauslastung<br />
nach wie vor unter enormem<br />
Liquiditätsdruck, auch<br />
wenn es bei den Auftragseingängen,<br />
bei der Industrie<strong>pro</strong>duktion und sogar<br />
be<strong>im</strong> Export inzwischen wieder<br />
Signale der Stabilisierung gibt. Das<br />
Bad-Bank-Modell wertet der DIHK<br />
als einen wichtigen Schritt zur Stabilisierung<br />
der Finanzmärkte und<br />
damit der Kreditvergabe. Die Unternehmensteuerreform<br />
bleibe aber<br />
ein großes Problem, weil sie mit der<br />
Kostenbesteuerung das Eigenkapital<br />
der Unternehmen angreift.<br />
war es bei den Top-Unternehmen<br />
das Dreifache.<br />
Ausruhen sollten sich die „Top<br />
100“ auf diesen Werten allerdings<br />
nicht, warnt Franke: „Wer innovativ<br />
sein und vor allem bleiben<br />
will, der darf sich mit dem Status<br />
quo niemals zufrieden geben. Statt<br />
dessen sollte er konstant und konsequent<br />
an seinem Innovationsmanagement<br />
weiterarbeiten.“<br />
319 Unternehmen hatten sich beworben,<br />
die 100 besten wurden<br />
von Prof. Franke ermittelt und<br />
verglichen. <strong>Der</strong> größte Teil der<br />
Betriebe kommt aus dem Maschinenbau<br />
(20 Prozent), gefolgt von<br />
Unternehmen aus den Bereichen<br />
IT (12 Prozent), Elektronik und<br />
Elektrotechnik (9 Prozent) sowie<br />
Metallverarbeitung (8 Prozent).<br />
Etwa drei Viertel der „Top 100“<br />
sind klassische Mittelständler mit<br />
bis zu 500 Mitarbeitern.<br />
Die komplette Studie erscheint<br />
Ende Juni in dem von Lothar Späth<br />
herausgegebenen Buch „TOP 100<br />
– Die 100 innovativsten Unternehmen<br />
<strong>im</strong> Mittelstand“ (Verlag Redline<br />
GmbH).<br />
WISSENSCHAFTLICHE LEITUNG<br />
Die wissenschaftliche Leitung liegt bei Dr. Nikolaus<br />
Franke, Professor für Entrepreneurship<br />
und Innovation an der Wirtschaftsuniversität<br />
Wien. Er ist einer der weltweit führenden<br />
Experten für User-Innovation. Er untersuchte<br />
und bewertete den Innovationserfolg der<br />
teilnehmenden Unternehmen sowie deren<br />
Leistungen in den Bereichen „Innovationsförderndes<br />
Top-Management“, „Innovationskl<strong>im</strong>a“,<br />
„Innovative Prozesse und Organisation“<br />
sowie „Innovationsmarketing“.
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer: Herr<br />
Nagel, wenn ich ein Softwarehaus<br />
hätte , welche Vorteile hätte ich durch<br />
eine Mitgliedschaft <strong>im</strong> BVBS?<br />
Manfred Nagel: Wir agieren dem<br />
Grundsatz nach durchaus anders, als<br />
man das sonst von Verbänden kennt.<br />
Verbände sind ja in der Regel an irgendwelchen<br />
Wirtschaftsinteressen<br />
orientiert. Wir sind dagegen 1993 mit<br />
der Prämisse gegründet worden, als<br />
Interessenvertretung die Softwarehäuser,<br />
die zu dem Zeitpunkt keine<br />
Lobby hatten, entsprechend zu unterstützen.<br />
<strong>Der</strong> Grundgedanke dabei<br />
war, dass wir uns nicht an irgendwie<br />
gearteten Interessen festzurren, sondern<br />
einfach fachorientiert arbeiten.<br />
Und wir sind in Deutschland sicherlich<br />
einer der wenigen Verbände, die<br />
mit den Bau-Softwarehäusern sehr<br />
auf fachbezogener Ebene arbeiten.<br />
Wir orientieren uns dabei an kurz-,<br />
mittel- und langfristigen Entwicklungen,<br />
arbeiten aber auch so, dass<br />
wir Entwicklungen unterstützen, die<br />
sich oftmals spontan ergeben. Das<br />
heißt, wir arbeiten da sehr <strong>im</strong> Hintergrund,<br />
definieren Lösungen und<br />
Verfahren zum Nutzen für den Softwareanwender,<br />
der über Bausoftwarehäuser<br />
entsprechend transportiert<br />
wird. Das ist direkt in Zahlen<br />
monetär nicht auszudrücken.<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer: Das<br />
heißt, die in Ihrem Verband organisierten<br />
Softwarehäuser haben <strong>im</strong><br />
Hinblick auf ihre Mitgliedschaft<br />
keine wirtschaftlichen Interessen?<br />
Manfred Nagel: Man kann unsere<br />
Verbandsarbeit kaum in den<br />
Kontext direkter wirtschaftlicher<br />
Belange bringen. Man hat da keine<br />
Argumentationsliste, wie für<br />
ein Produkt, das einen best<strong>im</strong>mten<br />
Nutzen oder Wert hat. All die Verbandsthemen,<br />
die laufen eigentlich<br />
auf einer ganz anderen Ebene<br />
und können somit nicht mit einem<br />
wirtschaftlichen Produkt verglichen<br />
werden, weil wir auch häufig Grundlagenarbeit<br />
leisten. Allerdings gibt es<br />
natürlich Situationen, dass wir bei<br />
Themenbereichen, wie u.a. bei der<br />
Messevorbereitung und -organisation<br />
sehr konkrete Unterstützungen<br />
bei Marketingaufgaben in Bezug auf<br />
die Zielgruppenansprache für unsere<br />
Mitgliedsunternehmen positionieren.<br />
Im Rahmen unserer Tätigkeit<br />
sind wir in vielen baufachlichen<br />
und politischen Gremien tätig und<br />
können die Belange der Bausoft-<br />
warehäuser und IT-Branche <strong>im</strong><br />
Bauwesen vertreten. Das Netzwerk<br />
ist natürlich von großer Bedeutung<br />
und Wichtigkeit in dieser Verbandsarbeit.<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer: Wenn<br />
man mit Mitgliedern Ihres Verbandsnetzwerks<br />
spricht, hört man<br />
schon mal die eindrucksvolle Beobachtung,<br />
dass durchaus direkte Konkurrenten<br />
in den Arbeitsgruppen<br />
des Verbandes in trauter Eintracht<br />
miteinander kommunizieren.<br />
Manfred Nagel: Das mag auch<br />
an meiner aus eigenen, Jahrzehnte<br />
langen Erfahrungen in der Branche<br />
gesammelten Überzeugung liegen,<br />
dass Kooperation entscheidet. Ich<br />
habe auch damals, als ich selbst in<br />
Vertrieb, Marketing und Softwareentwicklung<br />
tätig war, zu den Mitbewerbern<br />
stets freundschaftliche<br />
Kontakte gepflegt, weil ich einfach<br />
der Meinung bin, dass es Wettbewerb<br />
<strong>im</strong>mer gibt, geben wird und<br />
geben muss, es aber darauf an-<br />
kommt, zu kommunizieren und den<br />
Dialog zu pflegen.<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer: Das<br />
hört sich in der Theorie recht<br />
hübsch an, wie sieht das aber in der<br />
Praxis aus? Die einzelnen Wettbewerber<br />
würden ja in den Arbeitsgruppen<br />
gewiss nicht aus der Schule<br />
plaudern und verkünden, was sie<br />
grade in der Entwicklung haben ...<br />
Manfred Nagel: Darum geht es<br />
bei uns nicht. Jedes Softwarehaus<br />
hat sein eigenes Geschäftmodell und<br />
eine eigene Geschäftspolitik, die es<br />
am Markt vertritt. Es gibt jedoch<br />
Themenfelder, die alle Softwarehäuser<br />
interessieren und angehen, wie<br />
z.B. die Vielschichtigkeit des Datenaustausches<br />
<strong>im</strong> Bauwesen. Ich kenne<br />
die meisten Leute in den uns angeschlossenen<br />
Softwarehäusern über<br />
Jahre und verfüge über umfangreiche<br />
Branchenkontakte. Das sind<br />
also gewachsene Beziehungen und<br />
da kann ich durchaus auch mal zum<br />
Hörer greifen und nicht nur Sonnenscheinthemen<br />
ansprechen. Ich<br />
pflege also nach Kräften dieses Netzwerk<br />
und da gibt es sehr viele Leute,<br />
die mit konkreten Fragestellungen<br />
anrufen. Da kann man dann vermittelnd<br />
tätig sein oder auch best<strong>im</strong>mte<br />
Verbindungen herstellen. Das gilt<br />
natürlich auch für unsere jährlichen<br />
Mitgliederversammlungen, wo die<br />
Leute einen sehr konkreten Nutzen<br />
aus ihrer Mitgliedschaft ziehen, seit<br />
bestehen des BVBS hat sich das auch<br />
neben unseren Verbandsaufgaben<br />
und –themen zum Branchentreff<br />
entwickelt. Wo hätte denn ein Softwarehaus<br />
sonst die Möglichkeit, mit<br />
Mitbewerbern oder auch Nicht-<br />
Mitbewerbern oder befreundeten<br />
Firmen einen Dialog zu führen?<br />
Darüber sind auch Geschäftsverbindungen<br />
zwischen den Softwarehäusern<br />
entstanden. Und das sind Werte,<br />
die sich einfach nicht in Geld und<br />
Zahlen abbilden lassen.<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer: Auf<br />
der Homepage Ihres Verbandes<br />
stößt man auf den Begriff des „ganzheitlichen<br />
Datenaustausches“. Was<br />
darf man sich darunter vorstellen?<br />
Manfred Nagel: Die „Ganzheitlichkeit“<br />
ist nun mal so eine Begrifflichkeit,<br />
die durchs Land schwebt<br />
und die wir ja nicht erfunden haben.<br />
– Es werden ja zunächst einmal Daten<br />
bei der Idee zur Erstellung eines<br />
SOFTWARE & INTERNET<br />
Werte, mit großem Nutzen für den praktischen IT-Einsatz <strong>im</strong> Bauwesen<br />
Basis- und Hintergrundarbeit die nicht unmittelbar monetär zu bewerten ist – Gespräch mit dem Geschäftsführer des BVBS-Bundesverbandes Bausoftware e.V.<br />
BVBS-Mitglieder bei der Verbandsarbeit. Fotos/Grafiken: BVBS<br />
Bauwerkes erzeugt, sei es jetzt eine<br />
Projektierung, sei es eine Kostenplanung<br />
oder in der Bauabwicklung.<br />
Mit diesen vielfältigen Informationen<br />
geht man dann in den Bau<strong>pro</strong>zess<br />
hinein um schlussendlich, nach<br />
der Planung und Realisierung vielleicht<br />
<strong>noch</strong> ins Facilitymanagement<br />
oder die Immobilienverwaltung.<br />
Also dieser, hier verkürzt dargestellte,<br />
Prozess wäre der ganzheitliche<br />
Bau<strong>pro</strong>zess. Wenn man dann<br />
<strong>im</strong> Gesamtlebenszyklus eines Bauwerkes<br />
sieht, dass nur zehn Prozent<br />
die Entstehungs- aber 90 Prozent<br />
die Erhaltungs-, Verwaltungs- und<br />
Manfred Nagel, Geschäftsführer des BVBS-<br />
Bundesverbandes Bausoftware e.V.<br />
Reparaturkosten betreffen, dann ist<br />
das Thema der Datenhaltung von<br />
größter Wichtigkeit. Anders gesehen:<br />
Wenn Sie heute z.B. in Ihrer<br />
Wohnung eine Reparatur oder bauliche<br />
Veränderung planen kommt<br />
der Regel ein Handwerker zur „Tatortbesichtigung“<br />
und beschafft sich<br />
die Informationen jeweils neu. Das<br />
wäre natürlich bei einer ganzheitlichen<br />
Datenerfassung gar nicht<br />
mehr nötig, weil dann der Architekt<br />
dem Handwerker anhand seiner<br />
Planungs- und Auftragsunterlagen<br />
mitteilen kann, welche Informationen<br />
für die baufachliche Ausführung<br />
notwendig wäre. Darin besteht<br />
auch ein großes Betätigungsfeld für<br />
die Planer. Wenn man sich aber<br />
den heutigen handwerklichen Aufwand<br />
für einen vergleichsweise s<strong>im</strong>plen<br />
Arbeitsablauf anschaut, dann<br />
sieht man, welch eminente Bedeutung<br />
einem ganzheitlichen Datenaustausch<br />
eigentlich zukommen<br />
könnte.<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer: Im<br />
Zusammenhang mit dieser Art der<br />
Datenerfassung möchte ich auf das<br />
Thema RFID zu sprechen kommen,<br />
wenn man also etwa an den Bereich<br />
des Gebäudemanagements denkt ...<br />
Manfred Nagel: Wir haben heute<br />
aus IT-Sicht in Bezug auf die Informationen<br />
aus Materialien und<br />
Bauteilen, keine “intelligenten Produkte“.<br />
Die Materialen und Produkte<br />
werden gegenwärtig ver- oder eingebaut<br />
und Informationen darüber<br />
sind nur aus Leistungsverzeichnissen,<br />
Auftrags- oder Bauunterlagen<br />
zu erhalten. Durch die RFID-Technologie<br />
könnten in der Bauausführung<br />
den Produkten vielfältige Produkt-<br />
Informationen (Produkt-Nr.,<br />
Bezeichnung, Baujahr, Hersteller<br />
u.v.m) auf Transponder (elektron.<br />
Speichermedien) mitgegeben werden<br />
und in der Folge für eine Daten-<br />
Aufbereitung zur Information-Bereitstellung<br />
ausgelesen werden. Das<br />
hieße, z.B. bei einer Bauabrechnung,<br />
<strong>im</strong> Facilitymanagement, u.v.m. eine<br />
entsprechende Arbeitserleichterung<br />
und Kostenreduzierung. <strong>Der</strong> prak-<br />
tische Einsatz der RFID-Technologie<br />
setzt jedoch voraus, dass die Informationen<br />
schon bei der Planung des<br />
Bauwerks bereit zu stellen sind. Das<br />
bedeutet auch, dass der Planungs<strong>pro</strong>zess<br />
entsprechend aufwendiger<br />
und teurer wird, eine Rationalisierung<br />
zu einem späteren Zeitpunkt<br />
eintritt oder genutzt werden kann.<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer: Wie<br />
viele Jahre würden Sie für die Serienreife<br />
dieser Technologie <strong>noch</strong> veranschlagen?<br />
Manfred Nagel: Verschiedene<br />
Pilot<strong>pro</strong>jekte gibt es bereits. So hat<br />
man sich etwa bei der Fraport AG<br />
schon sehr intensiv mit dem Thema<br />
RFID beschäftigt. Aber was die tatsächliche<br />
weitere Verbreitung dieses<br />
Systems angeht, würde ich schon<br />
<strong>noch</strong> mit einem Zeitraum von fünf<br />
bis zehn Jahren rechnen, wenn wir<br />
nicht zwischenzeitlich <strong>noch</strong> eine andere<br />
Technologie bekommen.<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer: Nun<br />
ist RFID ja nur ein interessantes<br />
Thema unter den künftig anstehenden<br />
Themen.<br />
Manfred Nagel: Sicherlich. Bevor<br />
wir über die praktische Umsetzung<br />
von RFID sprechen, sollten wir<br />
uns mit der zeitnaheren Thematik<br />
der Energieeinsparung auseinandersetzen<br />
und mit der Frage: Was<br />
machen wir denn mit den Gebäudestrukturen,<br />
die wir heute haben und<br />
wie begleiten wir die <strong>im</strong> Rahmen<br />
der EnEV in die Zukunft. Bei der<br />
Beschäftigung mit solchen Technologien<br />
sollten wir doch einen Schritt<br />
nach dem andern tun und da bieten<br />
die mit der EnEV verbundenen<br />
Aspekte natürlich unmittelbareren<br />
zeitnahen Nutzen als RFID.<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer: Ich<br />
würde gerne <strong>noch</strong> die Arbeitskreise<br />
<strong>im</strong> BVBS ansprechen ...<br />
Manfred Nagel: Was die Arbeitskreise<br />
angeht, so haben sich<br />
die Softwarehäuser in den Arbeitskreisen<br />
auch gegenseitig u.a. zu<br />
forcierter Qualität verpflichtet. Hotlines<br />
in den einzelnen Softwarehäusern<br />
sind ja heute absolut Usus und<br />
da ist das Thema vor anstehenden<br />
Submissionen <strong>im</strong>mer interessant.<br />
Also sagen wir, Sie erstellen heute<br />
ein Angebot und einige Stunden vor<br />
einer Submission läuft die Software<br />
nicht durch, oder sonst ein Problem<br />
tritt auf. Dann kriegt das in der Regel<br />
ein Mitarbeiter in der Hotline.<br />
Wenn der den Fehler nun untersucht,<br />
braucht der eventuell mehr<br />
Zeit, als in dem Moment da ist.<br />
Da haben wir jetzt mit den BVBS-<br />
Softwarehäusern ein System über<br />
unseren Verband initiiert, das bei<br />
solchen extremen, terminkritischen<br />
Fällen best<strong>im</strong>mte Personen aus den<br />
einzelnen Häusern bereitstellt, die<br />
in solchen kritischen Phasen direkt<br />
kommunizieren. Da informieren<br />
dann der Projektleiter X mit dem<br />
Projektleiter Y die Hotline und helfen<br />
so dem einzelnen Anwender direkt,<br />
ohne dass der die Möglichkeit<br />
hätte, sich an das einzelne Softwarehaus<br />
direkt zu wenden. Er weiß also<br />
nicht, wer ihm hilft, aber ihm wird<br />
geholfen. Das hängen wir aber bewusst<br />
gar nicht an die große Glocke,<br />
sondern auch hier geht es um die<br />
Kommunikation unter den Mitgliedern<br />
des Verbandes und damit um<br />
die Forcierung der Qualität. Und<br />
hier unterscheiden wir uns einfach<br />
von anderen Verbänden, indem wir<br />
Dinge tun, die monetär nicht bewertet<br />
werden können, aber eine ungeheure<br />
Wirkung zeitigen mit einer<br />
Mitgliedschaft in unserem Verband.<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer: Wie<br />
ist denn der Stand der Dinge <strong>im</strong><br />
GAEB-Arbeitskreis?<br />
Manfred Nagel: GAEB ist ja über<br />
dreißig Jahre alt und da ist die Technologie<br />
über die Jahre <strong>im</strong>mer den<br />
Anforderungen angeglichen worden<br />
und so haben wir jetzt eine XML-<br />
Version, mit der wir sehr umfassend<br />
kommunizieren können, also auch<br />
in Richtung ganzheitlicher Bau<strong>pro</strong>zess.<br />
Ein Architekt erstellt heute<br />
ein Leistungsverzeichnis, wendet<br />
sich an den Bauunternehmer oder<br />
Handwerksbetrieb, der eine Leistung<br />
erbringen soll, für eine Angeboterstellung.<br />
Dafür braucht er<br />
Produktinformationen. Und diese<br />
ganze Prozesskette, die haben wir in<br />
den letzen Jahren so organisiert, dass<br />
wir sukzessive auch die Bereiche der<br />
Warenwirtschaft mit berücksichtigen,<br />
so dass man nun aus dieser Anwendung<br />
heraus direkt Anfragen an<br />
Lieferanten richten kann um dann<br />
die Einkaufspreise zu bekommen<br />
und relativ schnell ein Angebot erstellen<br />
zu können. Nun sind wir ja<br />
selber Mitglied be<strong>im</strong> GAEB, der ja<br />
ursprünglich mal auf das reine Leistungsverzeichnis<br />
ausgerichtet war.<br />
Aber der Bau<strong>pro</strong>zess ist ja mehr als<br />
das und da geht es also auch um<br />
das Thema der Mengen- und Massenermittlung,<br />
Abrechnung und da<br />
sind wir also als Verband permanent<br />
Informationsgeber und machen eine<br />
<strong>pro</strong>jektbegleitende Entwicklung der<br />
einzelnen Verfahren und das hat<br />
sich auch in der Praxis bewährt.<br />
Wobei wir da das Thema Qualität<br />
mit einbinden, weil wir ja auch, was<br />
die GAEB-Dateien betrifft, die Zertifizierung<br />
der GAEB-Schnittstellen<br />
bezogen auf die Softwarehäuser<br />
machen. <strong>Der</strong> Prozess des Qualitätsmanagements<br />
ist dabei nicht der, gewisse<br />
Standards zu definieren, sondern<br />
den Prozess der Anwendung<br />
des Datenaustauschs mit GAEB-Dateien<br />
soweit zu begleiten, mit dem<br />
Ziel, einen reibungslose Abwicklung<br />
zwischen den am Bau Beteiligten zu<br />
ermöglichen.<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer: Wenn<br />
wir einmal einen Ausblick wagen:<br />
Wo sähen Sie das Potenzial für zukünftig<br />
wichtige Entwicklungen in<br />
den Softwarehäusern?<br />
Manfred Nagel: Da ist einmal<br />
die Frage der Workflow-Prozesse.<br />
Für viele Büros und Firmen <strong>im</strong><br />
Bauwesen stellt sich die Frage: Wo<br />
können wir unsere Ablauforganisation<br />
verbessern. Da ist natürlich<br />
auch das Thema der mobilen Dateninformation<br />
und -bereitstellung<br />
von entscheidender Bedeutung, also<br />
dass Sie etwa von Ihrem Handy aus<br />
Daten an Ihren Server, Ihre Zentrale<br />
oder wohin auch <strong>im</strong>mer senden oder<br />
9<br />
empfangen können. Dann haben<br />
wir das Problem der Datenfriedhöfe,<br />
wo also auf Servern etwa gigantische<br />
Datenmengen <strong>im</strong> Bereich von Materialinformationen<br />
gespeichert sind,<br />
die, wenn man sie abruft, einfach<br />
schon veraltet sind.<br />
Dagegen haben wir heute Datenleitungen,<br />
die in Sekunden Megabytes<br />
übertragen. Da sind wir also<br />
bei der Hardware, wo qualitative<br />
Veränderungen stattgefunden haben,<br />
die diese neuen quantitativen<br />
Prozesse ermöglichen – Ein Spruch<br />
in der IT-Szene heißt: Was <strong>im</strong>mer<br />
technologisch passiert, wir kriegen<br />
die Computer <strong>im</strong>mer voll. Was also<br />
diese Anwendungen und Verbindungen<br />
zwischen dem Inhouse-<br />
Rechner und dem Internet angeht,<br />
da stehen wir heute <strong>noch</strong> Vielfach<br />
am Anfang. Wir haben also die Thematik<br />
zwischen Internetplattformen<br />
und Software-Anwendung. Es ist<br />
eine Herausforderung, wie wir die<br />
Möglichkeiten der Software in die<br />
Ablauforganisation der Firmen integrieren.<br />
Wenn wir die Anwendung<br />
der Projekträume betrachten, die<br />
gleichzeitige Nutzung und Aufbereitung<br />
von Daten für alle Beteiligten<br />
ermöglichen. Oder nehmen Sie<br />
das Thema Mängelmanagement bei<br />
der Bauausführung. Also da gibt es<br />
<strong>noch</strong> mehr als genug Möglichkeiten.<br />
Anders gesagt: Mit der Summe der<br />
Möglichkeiten, die dieser Werkzeugkasten<br />
IT bietet, haben wir<br />
<strong>noch</strong> viele nicht ausgeschöpfte Rationalisierungspotenziale.<br />
Aber ich möchte gerne auch <strong>noch</strong><br />
ein persönliches Anliegen ansprechen.<br />
In vielen Büros und Firmen<br />
ist die Thematik IuK (Informations-<br />
und Kommunikationstechnik), IT,<br />
EDV oder Computer <strong>im</strong>mer <strong>noch</strong><br />
„das ungeliebte Kind“, das eigentlich<br />
nur Kosten verursacht. Dieses Meinungsbild<br />
besteht häufig aus meiner<br />
Sicht zu Unrecht, weil bei einer<br />
sachgemäßen Anwendung und Organisation<br />
der betriebswirtschaftliche<br />
Nutzen bei weitem überwiegt.<br />
Was wäre eigentlich wenn wir dieses<br />
Instrument IT nicht zur Verfügung<br />
hätten? Wir leben in einer Informationsgesellschaft<br />
und können uns<br />
dieser Schlüsseltechnologie nicht<br />
widersetzen oder ihnen sogar ablehnend<br />
begegnen. Im Rahmen einer<br />
Unternehmensorganisation, ist in<br />
meinem Verständnis, diese Technik<br />
eine uneingeschränkte Chef- und<br />
Managementaufgabe.<br />
Ich kenne viele Unternehmen,<br />
die die IT-Technologie als einen Erfolgfaktor<br />
in ihrem Unternehmen<br />
eingebunden haben und damit sehr<br />
erfolgreich agieren und arbeiten.<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer: Herr<br />
Nagel, haben Sie vielen Dank für<br />
dieses Gespräch.<br />
(Mit dem Geschäftsführer des BVBS-<br />
Bundesverbandes Bausoftware sprach<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer-Redakteur<br />
Dr. Burkhard Talebitari.)
10<br />
Wechseln der Obertrumtragrollen am Oberen Zubringer der Abraumförderbrücke F60 <strong>im</strong> Tagebau<br />
Nochten, Vorbereitung auf der Arbeitsebene.<br />
Schwetzingen/Bissendorf.<br />
Jünger+Gräter ist ein modernes,<br />
weltweit agierendes Unternehmen<br />
mit Sitz in Nordbaden (Schwetzingen.)<br />
zwischen Heidelberg und<br />
Mannhe<strong>im</strong>, das über eine mehr als<br />
70-jährige Erfolgsbilanz <strong>im</strong> Feuerfestbau<br />
für viele Industriebereiche<br />
verfügt. Das Unternehmen versteht<br />
sich als Vordenker in der Branche<br />
und behauptet seine Spitzenposition<br />
seit Jahren <strong>im</strong> internationalen<br />
Wettbewerb. In jedem seiner Geschäftsbereiche<br />
verfügt J+G über<br />
ausges<strong>pro</strong>chenes Spezialwissen. Das<br />
Unternehmen plant, konzipiert und<br />
realisiert seit seiner Gründung die<br />
feuerfesten Auskleidungen für unterschiedlichste<br />
Projekte auf höchstem<br />
technischen Niveau.<br />
Im engeren Sinn ist der Feuerfestbau<br />
eine Spezialdisziplin des Baugewerbes.<br />
Er befasst sich mit der Planung,<br />
Auslegung, Berechnung sowie<br />
Konstruktion und handwerklich<br />
mit der Erstellung, Instandhaltung<br />
und dem Rückbau von Anlagen<br />
und Gewerken, welche bei hoher<br />
thermischer Belastung (bis ca. 2.000<br />
Grad Celsius) ihre Prozesse führen<br />
müssen. Um diesen Bedingungen<br />
standzuhalten, müssen die feuerfesten<br />
Auskleidungen widerstandsfähig<br />
SOFTWAREHAUS BAUSU GMBH<br />
Die BauSU GmbH aus<br />
Bissendorf/Hannover<br />
ist eines der führenden<br />
Softwarehäuser<br />
für das Bauwesen.<br />
Seit 30 Jahren entwickelt<br />
und vertreibt<br />
das Unternehmen<br />
Spezial-Softwarelösungen für alle Gewerke<br />
des Baugewerbes. BauSU bietet eine modular<br />
aufgebaute Komplettlösung, die gewerkeunabhängig<br />
auch in kleineren und mittleren Betrieben<br />
des Baugewerbes überzeugt.<br />
Die Nähe zur Baupraxis und die enge Zusammenarbeit<br />
mit mehr als 3.000 Anwender-<br />
Betrieben mit über 17.000 mit BauSU für<br />
Windows ausgestatteten Arbeitsplätzen ist<br />
sein gegenüber verfahrensbedingt<br />
auftretenden chemischen und physikalischen<br />
Beanspruchungen. Somit<br />
ist <strong>im</strong> erweiterten Sinn das Ziel des<br />
Feuerfestbaus der Schutz von Anlageelementen<br />
gegen Überhitzung<br />
bzw. die räumliche Eingrenzung von<br />
heißen Reaktionsräumen gegenüber<br />
der Umwelt, damit definierte Prozesse<br />
kontrolliert ablaufen können.<br />
Zum Einsatz kommt der Feuerfestbau<br />
in fast allen Industriebereichen.<br />
Sei es in der Gewinnung von Rohstoffen<br />
wie z.B. Eisen aus Erz oder<br />
Aluminium aus Tonerde, deren Veredelung,<br />
Weiterverarbeitung, wie<br />
etwa Stahl aus Eisen oder der Umwandlung<br />
von zum Beispiel Ton in<br />
Keramik, Quarzsand in Glas, fossilen<br />
Energieträgern wie Erdöl, Kohle,<br />
Gas und Abfall in Kraftstoffe, Strom,<br />
Wärme und Kunststoffe. Die Arbeitsweisen<br />
<strong>im</strong> Feuerfestbau ähneln<br />
denen des Hochbaus. Mauern, Betonieren,<br />
Gießen, Stampfen, Spritzen<br />
und Kleben sind die gängigen Methoden.<br />
Neben dem klassischen Feuerfestbau<br />
hat J+G jedoch <strong>noch</strong> weit mehr zu<br />
bieten als „nur“ Feuerfestbau. Grenzen<br />
kennt man dabei nicht. J+G ist<br />
der kompetente Ansprechpartner für<br />
zahlreiche Zusatz- und Dienstleis-<br />
bis heute bei der Entwicklung dieser hochintegrierten<br />
Software-Komplettlösung von<br />
großer Bedeutung. Die daraus gewonnene<br />
fachspezifische Erfahrung und die stetige<br />
Weiterentwicklung der BauSU Programm-<br />
Module garantieren dem Anwender eine<br />
ausgereifte Softwarelösung, die die internen<br />
Betriebsabläufe effizienter macht und den<br />
Unternehmen somit erhebliche Zeit- und<br />
Kosteneinsparpotenziale bietet.<br />
Mit Individual-Programmierung findet Bau-<br />
SU auch Lösungen für Bauunternehmen mit<br />
firmeninternen Ansprüchen, die keine Standard-Software<br />
erfüllen kann. Die BauSU-Entwicklungsabteilung<br />
ist flexibel geblieben und<br />
integriert auch, sofern irgendwie möglich,<br />
Besonderheiten ins Programm.<br />
SOFTWARE & INTERNET<br />
Rückbau der Betonfundamente an der stillgelegten Kohlezugverladung I <strong>im</strong> Tagebau<br />
Reichwalde.<br />
SENFTENBERG. Schnell ein Angebot auf Basis realistischer Preise<br />
mit einer bis ins Detail nachvollziehbaren Kalkulation erstellen, Nachträge<br />
prüfsicher nachweisen sowie betriebsindividuelle Stunden- und<br />
Zuschlagswerte für die gängigen Kalkulationsverfahren ermitteln,<br />
diese Anforderungen müssen Bauunternehmen und Handwerksfirmen<br />
opt<strong>im</strong>al abdecken. Doch dazu benötigen sie eine entsprechende<br />
Softwarelösung. Vor dieser Aufgabe stand auch die Abteilung Projekte<br />
Tagebau der brandenburgischen Gesellschaft für Montan- und<br />
Bautechnik mbH (GMB)und setzt daher seit dem <strong>Sommer</strong> 2008 das<br />
Kalkulations<strong>pro</strong>gramm der We<strong>im</strong>arer f:data GmbH ein.<br />
men schnell für unsere Auftraggeber<br />
kalkulieren.“ Daher begrüßt der Tagebauingenieur<br />
es, dass er mittels x:<br />
bau automatisch und kaufmännisch<br />
st<strong>im</strong>mig die EFB-Formblätter erzeugen<br />
kann und das mit min<strong>im</strong>alem<br />
Aufwand. Dass die EFB-Blätter<br />
<strong>im</strong> Programm hinterlegt sind, ist für<br />
uns ein wesentlicher Vorteil, denn<br />
normalerweise bedeutet das Ausfüllen<br />
der Blätter einen erheblichen<br />
Aufwand. Dieser reduziert sich mit<br />
der Software.<br />
Die betriebsindividuellen Stunden-<br />
und Zuschlagssätze werden<br />
in regelmäßigen Abständen von<br />
der Abteilung Projekte Tagebau zusammen<br />
mit der kaufmännischen<br />
Geschäftsführung überprüft und,<br />
wenn notwendig, <strong>im</strong> Programm<br />
aktualisiert. “Ändert sich der Tariflohn<br />
oder die Baustoffkosten, dann<br />
können wir einfach und unkompliziert<br />
die Kalkulationsansätze an<br />
die Realität anpassen“ erläutert Kalkulator<br />
John. Auch zum Nachweis<br />
von Nachträgen ist das Programm<br />
eine komfortable Lösung. Denn<br />
der Tagebauingenieur kann prüfsicher<br />
Nachtragsnachweise nach<br />
den Vorschriften des Vergabehandbuches,<br />
zum Beispiel für Leistungsänderungen,<br />
zusätzliche Leistungen,<br />
Mindermengen oder Bauzeitverlängerungen<br />
erstellen. Auch ist auf<br />
Knopfdruck ein Nachtrags-LV auf<br />
Basis des Angebots-LV erstellt und x:<br />
bau übern<strong>im</strong>mt dabei alle Kalkulati-<br />
onseinstellungen automatisch. Be<strong>im</strong><br />
Nachweis von zusätzlich erbrachten<br />
Leistungen greift das System auf seine<br />
umfangreiche Preissammlung für<br />
53 Gewerke zurück. Die Leistung<br />
wird beschrieben, die Einzelkosten<br />
automatisch ermittelt und wieder in<br />
Beziehung mit den Kalkulationsangaben<br />
des Angebots gesetzt. Auch<br />
hier berücksichtigt die Software die<br />
Regeln der VOB. Das erleichtert den<br />
Nachweis der Angemessenheit der<br />
Forderung wesentlich.<br />
Das Programm bietet eine direkte<br />
Schnittstelle zum Baustoffkatalog.<br />
Hier findet der Anwender zirka<br />
1.700 Produktgruppen mit über<br />
5.400 allgemeingültigen Produktmerkmalen<br />
und rund 35.000 zugeordneten<br />
Produkteigenschaften.<br />
Etwa 5.000 Baustofflieferanten sind<br />
inklusive aktueller Kontaktdaten<br />
eingeordnet. Aus seiner Kalkulation<br />
heraus erhält der Anwender per<br />
Knopfdruck eine Liste passender<br />
Lieferanten und kann diese direkt<br />
anschreiben. Die Daten <strong>im</strong> Baustoffkatalog<br />
werden täglich aktualisiert,<br />
sodass der Anwender <strong>im</strong>mer<br />
auf aktuelle Informationen zugreift.<br />
Verlag:<br />
Emminger & Partner GmbH<br />
Oraniendamm 68<br />
13469 Berlin<br />
Tel.: +49 (0)30/40 30 43-30<br />
Fax: +49 (0)30/40 30 43-40<br />
E-Mail: info@der-bau-unternehmer.de<br />
Internet: www.der-bau-unternehmer.de<br />
Herausgeber:<br />
Ralf Emminger<br />
Redaktion:<br />
Ralf Emminger, Berlin (V.i.S.d.P.)<br />
Dietmar Puttins,<br />
Dr. Burkhard Talebitari<br />
Anzeigenabteilung: Frank Hahn, Günter<br />
Starck (Leitung), Theresia Wirth<br />
Satz, Re<strong>pro</strong> & Grafik:<br />
Emminger & Partner GmbH,<br />
Druck:<br />
BVZ Berliner Zeitungsdruck, Berlin<br />
Erscheinungsort: Berlin<br />
Druckauflage: 30.000 (IVW)<br />
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
Aufbau der Gerätegleise für die Wiederinbetriebnahme derAbraumförderbrücke F60 <strong>im</strong> Tagebau<br />
Reichwalde, Schwellenverlegung mit Traverse.<br />
Kalkulation offen legen und Nachträge prüfsicher nachweisen<br />
Vattenfall-Tochter GMB nutzt Kalkulations<strong>pro</strong>gramm x:bau von f:data - Schnittstelle zum Baustoffkatalog integriert<br />
Das Programm beinhaltet über<br />
eine Million VOB-konforme Ausschreibungstexte<br />
und eine umfangreiche<br />
Preissammlung für 53<br />
Gewerke. Alle Preise sind unterteilt<br />
in detaillierte Einzelkosten mit Verbrauchsmengen<br />
für Lohn, Material,<br />
Geräte und Sonstiges und sind <strong>pro</strong><br />
Position, Auftrag oder Unternehmen<br />
anpassbar. So kann Dipl.-Ing.<br />
Tagebau Kurt John der Abteilung<br />
Projekte Tagebau der GMB schnell<br />
ein individuelles Angebot erstellen<br />
und die eigenen Kosten sicher kalkulieren.<br />
Er kann Ausschreibungen<br />
<strong>im</strong> GAEB-Format einlesen, selbst<br />
Leistungsbeschreibungen formulieren<br />
oder VOB-gerechte Texte<br />
nach STLB-Bau verwenden. Die<br />
Software-Lösung unterstützt alle<br />
gängigen Kalkulationsverfahren<br />
wie einfache Zuschlagskalkulation,<br />
differenzierte Zuschlagskalkulation,<br />
Endsummenkalkulation und Kalkulation<br />
mit Vollkostenstundensatz.<br />
Die GMB ist ein bergbaunahes<br />
Planungs- und Serviceunternehmen<br />
mit dem Schwerpunkt Ingenieurdienstleistungen<br />
in den Bereichen<br />
Montan, Wasser, Geotechnik und<br />
Bau. Ebenso deckt die Vattenfall-<br />
Tochter die Erzeugung von Strom<br />
und Wärme in Heiz- und Heizkraftwerken,<br />
das Betriebsmanagement<br />
in Tagebauen sowie das Facility<br />
Management ab. Insgesamt arbeiten<br />
320 Mitarbeiter an elf Standorten für<br />
das Unternehmen in der Lausitz.<br />
Die Ende 2007 gegründete Abteilung<br />
Projekte Tagebau bietet ihren<br />
Kunden die Ausführung bergtechnischer<br />
Aufgabenstellungen wie zum<br />
Beispiel den Rückbau stationärer<br />
Kohlegleißanlagen, den Umbau von<br />
Bandanlagen, den Neu- und Umbau<br />
von Gleisanlagen und den Rückbau<br />
bergtechnischer Anlagen <strong>im</strong> Lausitzer<br />
Raum an. Die 36 Mitarbeiter der<br />
Abteilung, diese umfasst Tagebauingenieure,<br />
Gleisarbeiter, Maschinisten,<br />
Baugeräteführer, Schweißer,<br />
Schlosser etc., bearbeiten gleichzeitig<br />
mehrere Aufträge.<br />
Automatische Erzeugung<br />
aller EFB-Preis-Formblätter<br />
Diplomingenieur Kurt John:<br />
„Wir müssen die Erd-, Umbau- und<br />
Gleisbaumaßnahmen sowie die Abrissarbeiten<br />
und Reparaturmaßnah-<br />
Vom „Feuerfestbau“-Experten zum „Feuerfest-Management-Betrieb“<br />
Eine gelungene Partnerschaft. Jünger+Gräter GmbH führt das neue ERP-System BauSU für Windows ein<br />
tungen, wie zum Beispiel Stahlbau,<br />
Trocknung und die Beratung zur<br />
Opt<strong>im</strong>ierung thermischer Prozesse.<br />
Dadurch hat sich Jünger+Gräter<br />
<strong>im</strong>mer mehr zu einem „Feuerfest-<br />
Management-Unternehmen“ entwickelt.<br />
Da J+G eines der dynamischen Unternehmen<br />
in seiner Branche ist und<br />
neben der Internationalisierung,<br />
der Modernisierung<br />
des Firmen<br />
Logos und der<br />
Geschäftsausstattung<br />
auch<br />
den IT-Bereich<br />
als Schlüsseltechnologie<br />
für<br />
die Zukunft<br />
identifiziert hat,<br />
wurde auch ein<br />
neues ERP-System<br />
samt IT-<br />
Landschaft eingeführt.<br />
Im Spätsommer<br />
2006 begann<br />
der J+G<br />
ERP-Projektleiter<br />
zunächst mit<br />
der Recherche<br />
via Internet. Diese Recherche führte<br />
ihn u. a. auch auf die BauSU-Homepage.<br />
Es folgte ein ausführliches Telefongespräch<br />
mit dem für Baden<br />
zuständigen BauSU-Niederlassungsleiter<br />
Jochem Oertel. Nach erster<br />
Einschätzung konnten bereits telefonisch<br />
für zirka 90 Prozent des J+G<br />
Fragenkatalogs positive Lösungen<br />
angeboten werden. Bei der anschließenden<br />
Präsentation überzeugten<br />
neben der BauSU-Komplettlösung<br />
insbesonders die Lösungsvorschläge<br />
für die speziellen firmeninternen<br />
Ansprüche und Wünsche, die keine<br />
Standardsoftware ohne weiteres erfüllen<br />
kann. So konnte <strong>im</strong> Anschluss<br />
an die Präsentation gleich mit der<br />
Ausarbeitung der Individual-Programmierung<br />
unter Berücksichti-<br />
Die Arbeitsweisen <strong>im</strong> Feuerfestbau ähneln<br />
denen des Hochbaus. Mauern, Betonieren,<br />
Gießen, Stampfen, Spritzen und Kleben sind<br />
die gängigen Methoden.<br />
gung des J+G Pflichtenheftes begonnen<br />
werden. Kurze Zeit später<br />
folgte bei Jünger+Gräter eine lange,<br />
intensive Testphase der BauSU Software<br />
und den nach und nach fertig<br />
gestellten firmenspezifischen Softwareanpassungen,<br />
die bis in den<br />
Frühling 2007 andauerte. Im <strong>Sommer</strong><br />
2007 traf J+G die Entscheidung,<br />
BauSU erhielt<br />
den endgültigen<br />
Zuschlag für die<br />
Einführung des<br />
neuen ERP-Systems.<br />
In den erstenJanuarwochen<br />
2008 war<br />
es dann soweit.<br />
Zunächst wurde<br />
der kaufmännische<br />
Bereich<br />
auf die betriebswirtschaftlichenBauSU-Programm-Module<br />
Foto: BauSU GmbH<br />
umgestellt. Dies<br />
geschah auf<br />
recht unspektakuläre<br />
Art und<br />
Weise. Hatte J+G<br />
doch mit weitaus<br />
größeren Umstellungsschwierigkeiten<br />
gerechnet,<br />
als dies der Fall war. Dank der Professionalität<br />
des J+G IT-Teams und<br />
Dipl.-Ing. (FH) Jochem Oertel (Niederlassungsleiter<br />
BauSU Karlsruhe)<br />
ist es gelungen, BauSU für Windows<br />
in alle betriebswirtschaftlichen und<br />
kaufmännisch-technischen Geschäftsbereiche<br />
bei J+G erfolgreich<br />
einzuführen. Einen wesentlichen<br />
Beitrag hat dazu natürlich auch die<br />
BauSU-Entwicklungsabteilung geleistet,<br />
die diese firmeninternen Ansprüche<br />
verwirklichen konnte.<br />
Sukzessive wurden <strong>im</strong> Laufe des<br />
Jahres 2008 auch die technischen<br />
Bereiche auf die BauSU-Software<br />
umgestellt, wobei das Ziel einer<br />
kompletten Prozesskettenabbildung<br />
wohl erst in 2009 Wirklichkeit<br />
Fotos (3): f:data GmbH<br />
werden kann. Die hierfür fehlenden<br />
Erweiterungen an BauSU-Programm-Modulen<br />
befinden sich zum<br />
Teil <strong>noch</strong> in der Entwicklungs- und<br />
Einführungsphase, werden aber<br />
bald verfügbar sein. Mit der BauSU<br />
Komplettlösung besitzt J+G jetzt<br />
eine bisher nicht vorhandene Transparenz<br />
<strong>im</strong> Bereich Lagerwirtschaft<br />
sowie <strong>im</strong> Bereich der Projektkosten,<br />
was gerade in Anbetracht der kontinuierlich<br />
gestiegenen Lagerbestände<br />
ein Schlüssel ist, diese mittelfristig<br />
zu opt<strong>im</strong>ieren. Weiterhin kann<br />
J+G hierdurch seinen gestiegenen<br />
Liquiditätsbedarf für seinen steten<br />
Wachstumskurs opt<strong>im</strong>ieren.<br />
Aus Sicht des J+G Managements<br />
ist die Einführung einer Unternehmenssoftware<br />
<strong>im</strong> Stile, wie sie es<br />
IMPRESSUM<br />
Da die GMB zum großen Teil das<br />
schon vorhandene Material der Auftraggeber<br />
wie Schotter, Schienen,<br />
Schwellen etc verbaut, müssen <strong>pro</strong><br />
Angebot momentan nur für etwa<br />
20 bis 30 verschiedene Materialien<br />
Preise erfragt werden.<br />
Angebote effizient kalkuliert<br />
Vorteilhaft an dem Programm<br />
findet Kurt John vor allem die klare<br />
Struktur, die ihn durch die einzelnen<br />
Bearbeitungsschritte führt, sowie<br />
die ausgefeilten und übersichtlichen<br />
Druckausgaben. Auch kann er einfach<br />
auf einmal bereits erstellte Angebote<br />
zugreifen und diese den aktuellen<br />
Anforderungen entsprechend<br />
modifizieren. „Ich kann dann in<br />
nur einer viertel Stunde ein kleines<br />
VOB-konformes Angebot erstellen.<br />
Das bedeutet eine wesentliche Zeitersparnis<br />
für mich” meint der Ingenieur.<br />
Einen weiteren Vorteil sieht<br />
John <strong>im</strong> schnellen Datenaustausch<br />
der Ausschreibungsunterlagen zwischen<br />
Planer und Anbieter über die<br />
GAEB 83 Schnittstelle.<br />
Infos <strong>im</strong> Internet: www.gmbmbh.<br />
de und www.fdata.de.<br />
heute hat, trotz der für J+G zu tätigenden<br />
Investition und <strong>noch</strong> gelegentlich<br />
gefühlter Einschränkung<br />
von Flexibilität, einfach notwendig<br />
geworden. Insbesonders, weil sich<br />
J+G zur Aufrechterhaltung seiner<br />
Effizienz keine parallel laufenden<br />
Maßnahmen erlauben möchte, allein<br />
schon zur Schonung seiner<br />
Personalressourcen. Die J+G Geschäftsführung<br />
ist sich sicher, dass<br />
die flexible BauSU Software-Komplettlösung<br />
für alle speziellen baubetrieblichen<br />
Anforderungen eines<br />
Bauunternehmens <strong>im</strong> Spezialgebiet<br />
des Feuerfestbaus wesentlich zur<br />
Effizienzsteigerung des Projektmanagements<br />
sowie nachgelagerter<br />
Prozessabläufe in allen Fachabteilungen<br />
bei J+G beiträgt.<br />
Meldungen und Nachrichten nach bestem<br />
Wissen, ohne Gewähr. Bei Einsendungen<br />
an die Redaktion wird das Einverständnis<br />
zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung<br />
vorausgesetzt. Für unverlangt<br />
eingehende Sendungen wird keine Haftung<br />
übernommen. Beiträge, die mit den<br />
Namen der Autoren gekennzeichnet sind,<br />
drücken nicht in jedem Falle die Meinung<br />
der Redaktion aus.<br />
Nachdruck und/oder Vervielfältigung nur<br />
mit Quellenangabe bedürfen der ausdrücklichen<br />
schriftlichen Genehmigung<br />
durch die Redaktion.<br />
Copyright © by Emminger & Partner GmbH<br />
Es gilt Anzeigenpreisliste 4/09.<br />
Einzelverkaufspreis: 5,00 Euro<br />
Jahresabonnement für 2009: 44,00 Euro,<br />
Schweiz 99,00 CHF<br />
übriges Ausland 66,00 Euro<br />
4. Jahrgang<br />
ISSN 1862-3506
JUNI 2009<br />
Das Service-Paket<br />
macht den Unterschied<br />
Wirtschaftlich bauen mit dem KS Plus-System<br />
Osnabrück. Durch kompetente<br />
Beratung, genaue Planung, durchdachte<br />
Logistik und entsprechende<br />
Baustoffe lassen sich Bauvorhaben<br />
und deren Abwicklung wirtschaftlich<br />
und technisch opt<strong>im</strong>ieren. <strong>Der</strong><br />
hohe Vorfertigungsgrad und das<br />
große Format der Kalksandstein-<br />
Elemente von KS Plus sorgen beispielsweise<br />
für kurze Bauzeiten und<br />
damit für reduzierte Gesamtkosten.<br />
Doch das komplette KS Plus-System<br />
geht darüber hinaus: Ein umfangreiches<br />
Service-Paket entlastet Bauträger,<br />
Bauunternehmer und Planer<br />
bei den Vorbereitungen, erleichtert<br />
Arbeitsabläufe und ermöglicht<br />
eine effiziente, rasche Umsetzung.<br />
Schon in der Planungsphase beraten<br />
die KS Plus-Werke und prüfen<br />
die Entwürfe genau. Das trägt zur<br />
Opt<strong>im</strong>ierung der ursprünglichen<br />
Bauidee bei und hilft, Probleme<br />
bei der Ausführung zu vermeiden.<br />
Denn fehlende oder ungenaue Angaben<br />
fallen <strong>noch</strong> vor Baubeginn<br />
auf und können gemeinsam mit<br />
Bauunternehmern und Planern ergänzt<br />
werden.<br />
Für jedes Objekt errechnen die<br />
Hersteller dann anhand der Unterlagen<br />
individuelle Wandpläne mit<br />
einer bewährten CAD-Software.<br />
Diese geben Auskunft zum benötigten<br />
Material und darüber, wie die<br />
einzelnen Elemente versetzt werden<br />
müssen. So lassen sich Arbeitsaufwand<br />
sowie -kosten genau kalkulieren<br />
und die gesamte Abwicklung<br />
opt<strong>im</strong>al organisieren. Mit Hilfe der<br />
Pläne können Bauunternehmer die<br />
Fortschritte jederzeit kontrollieren.<br />
Attraktiv ist außerdem die Logistik<br />
Berlin. Nichts Spektakuläres<br />
– ein West-Plattenbau, ähnlich wie<br />
sein DDR-Äquivalent: Sandwichelemente<br />
mit Kerndämmung. Berlin-Spandau,<br />
Saatwinkler Damm<br />
143-153. 430 Wohnungen. Achtgeschossig,<br />
aus den siebziger Jahren,<br />
durch Vor- und Rücksprünge sowie<br />
Erschließungstürme gegliedert.<br />
Nicht besonders aufregend. Doch<br />
ein aufregender Fall von Fassaden-<br />
und Fenstersanierung, und ein anspruchsvoller:<br />
werterhaltend sollte<br />
sie sein und – nicht viel kosten ... Mit<br />
Abdichtungsbändern und -leisten<br />
von Tremco illbruck ist das Gebäude<br />
nun fit für das nächste Jahrzehnt.<br />
Und für ein Forschungs<strong>pro</strong>jekt dokumentiert<br />
eine Kooperation zweier<br />
Institute aus dem Bereich Bauwesen<br />
an der Hochschule Bochum die<br />
Feuchtigkeitsveränderungen in den<br />
Fugen mit einer Endoskopkamera.<br />
Ausgangssituation und Entscheidung<br />
für Sanierung: Im Lauf<br />
der Zeit hatten die Platten – so genannte<br />
West-Platten, – und ihre<br />
Fugen unter Sonneneinstrahlung,<br />
Frost und Regen gelitten. Auch gab<br />
es Efeu an der Fassade, und die Säure<br />
aus dessen Wurzeln sowie Abfall<strong>pro</strong>dukte<br />
von nistenden Vögeln<br />
hatten den Kunstharzputz angegriffen.<br />
Auch die Anschlussfugen der<br />
originalen Kunststofffenster waren<br />
nicht mehr dicht. Die daraufhin<br />
auftretenden Wasserschäden hatten<br />
diverse Ursachen, in erster Linie jedoch<br />
den mürben Dichtstoff in den<br />
Fugen zwischen den Fassadenplatten,<br />
der an den Flanken abgerissen<br />
war. Eine Rundum-Sanierung der<br />
Fugen war angebracht, was besonders<br />
eine geschädigte Stelle <strong>im</strong> 4.<br />
Obergeschoss zeigte, wo Wasser<br />
auftrat, dessen Weg entlang der Fassadenelemente<br />
bis in die 10. Etage<br />
von KS Plus. Zusammen mit den<br />
Planelementen lagern die individuell<br />
<strong>pro</strong>duzierten Passstücke <strong>im</strong> KS<br />
Plus-Werk, bis sie auf der Baustelle<br />
benötigt werden. Die Lieferung erfolgt<br />
wandweise und just-in-t<strong>im</strong>e<br />
für den jeweiligen Arbeitsabschnitt.<br />
Es entstehen keine kostenintensiven<br />
Leerläufe und vereinbarte<br />
Fertigstellungstermine können eingehalten<br />
werden. Zudem geht auf<br />
der Baustelle kein Platz für große<br />
Materiallager verloren. Für einen<br />
reibungslosen und sicheren Baustellenbetrieb<br />
sorgen auch die Serviceleistungen<br />
vor Ort. Auf Wunsch<br />
weisen KS Plus-Betreuer das Personal<br />
in den einfachen Umgang mit<br />
den Kalksandstein-Elementen ein.<br />
<strong>Der</strong> Versetzkran gewährleistet<br />
dabei eine kräfteschonende, schnelle<br />
Verarbeitung. Durch spätere<br />
Baustellenbesuche lassen sich Umsetzung<br />
und Abläufe weiter opt<strong>im</strong>ieren.<br />
Das sorgt für Arbeits-, und<br />
auch für Ausführungssicherheit.<br />
Die Bauteile werden genau nach<br />
Plan versetzt, so dass die Entwürfe<br />
exakt umgesetzt werden und ein<br />
DIN-gerechtes, planebenes Mauerwerk<br />
entsteht. Da das Material<br />
passgenau vorgefertigt ist, entfällt<br />
aufwendiges Maßnehmen und<br />
Zuschneiden auf der Baustelle. So<br />
reduzieren sich Arbeitszeiten und<br />
somit Kosten. Alle KS Plus-Mitglieder<br />
sind Gesellschafter von KS<br />
Original und damit Teil des größten<br />
deutschen Kalksandstein-Markenverbundes.<br />
KS Plus als innovatives<br />
Wandbausystem ist die KS-Premi-<br />
um-Produktmarke. Infos <strong>im</strong> Internet<br />
unter:www.ksplus.de.<br />
WWW.DER-BAU-UNTERNEHMER.DE<br />
WAND & DÄMMUNG<br />
Foto: KS Plus<br />
Dienstleistungen mit System: Durch den hohen Vorfertigungsgrad der Kalksandstein-Elemente von KS Plus kommt es zu kürzeren Bauzeiten auf der Baustelle. Dadurch reduzieren sich die Gesamtkosten.<br />
Für weitere Arbeitserleichterung sorgt das komplette KS Plus-System: Dies erleichtert Arbeitsabläufe und entlastet Bauunternehmer und Planer schon bei den Vorbereitungen.<br />
Min<strong>im</strong>ale und doch hoch effiziente Fassaden- und Fenstersanierung<br />
verfolgt werden konnte. Nach einer<br />
Kosten-Nutzen-Analyse und der<br />
Entscheidung für die Sanierung erhielt<br />
der Fassadenspezialisten FRB<br />
aus Berlin den Zuschlag. Die Projektleitung<br />
oblag Jens Berndt von<br />
der Facilita Berlin GmbH.<br />
Die Durchführung: Das Unternehmen<br />
entfernte Bewuchs und<br />
maroden Putz, bürstete und strahlte<br />
die verbleibenden Putzflächen<br />
ab und versah die Fassadenplatten<br />
mit einer elastischen und rissüberbrückenden<br />
Beschichtung. Aus den<br />
Plattenfugen wurden die Überreste<br />
der spröden Dichtungsmaterialien<br />
geschnitten, die von einer<br />
Sanierung aus den achtziger Jahren<br />
stammten. In die Fugen war damals<br />
ein geschlossenporiger Dichtstoff<br />
eingebracht worden, der zwar gegen<br />
den Regen abdichtete, wegen<br />
seiner Dichtheit aber nicht in der<br />
Lage war, Kondenswasser aus der<br />
Fuge hinaus diffundieren zu lassen.<br />
Im Lauf der Zeit riss er in vielen Fugen<br />
wegen mangelnder Elastizität<br />
an den Flanken ab. Durch die defekte<br />
Außenabdichtung drang massiv<br />
Feuchtigkeit in die Fugen, was<br />
wiederum zu Feuchtigkeitsschäden<br />
<strong>im</strong> Baukörper führte. Bei den <strong>noch</strong><br />
intakten Fugen kam es aufgrund<br />
der Plattenbauweise teilweise zu<br />
Kondenswasserbildung hinter dem<br />
Dichtstoff.<br />
Fugenabdichtung: Dieses Problem<br />
konnte nun mit dem Abdichtungsband<br />
illbruck illmod 600<br />
gelöst werden, das vorkompr<strong>im</strong>iert<br />
und schlagregendicht (bis 1050 Pa),<br />
gleichzeitig jedoch auch dampfdiffusionsoffen<br />
ist. Damit sind die<br />
Fugen dauerhaft schlagregendicht<br />
abgedichtet und das baubedingt<br />
entstehende Kondenswasser kann<br />
West-Platten-Sanierung von Forschungsobjekt begleitet<br />
nach außen entweichen. Durch<br />
seine Langzeitbeständigkeit bleibt<br />
illbruck illmod 600 elastisch. So<br />
werden Flankenabrisse vermieden<br />
und das Eindringen von Wasser<br />
verhindert. Das Abdichtungsband<br />
ist RAL-zertifiziert (von der RAL<br />
Gütegemeinschaft Fugendichtungs-<br />
Komponenten und -Systeme e.V.,<br />
Frankfurt) und<br />
trägt das europäischeSicherheitszeichen<br />
CE.<br />
Außerdem führt<br />
der Hersteller<br />
Tremco illbruck<br />
seit 13 Jahren<br />
erfolgreich einenFreibewitterungsversuch<br />
mit dem Band<br />
durch, den die MPA Hannover<br />
begleitet. Da das Institut regelmäßig<br />
die Funktionstüchtigkeit des<br />
Bandes feststellt, ist der Hersteller<br />
mit seiner 10-jährigen Funktionsgarantie<br />
auf der<br />
sicheren Seite.<br />
Insgesamt<br />
16.500 Meter<br />
illbruck illmod<br />
600 wurden<br />
an den Fassaden<br />
verlegt. Die<br />
Sanierungsgesellschaft<br />
FRB<br />
füllte das Innere<br />
der Fugen mit<br />
mineralischem<br />
Dämmstoff aus<br />
und dichtete sie<br />
anschließend mit dem Premium-<br />
Fugendichtungsband ab.<br />
Fensterabdichtung: Die vorhandenen<br />
Kunststofffenster dichtete<br />
die FRB mit der illbruck<br />
Fenster-Rollleiste Außen ab. Auch<br />
V. l. n. r.: Die Bochumer Professoren Markus<br />
Kattenbusch (Institut für Baubetrieb) und<br />
Gerrit Höfker (Institut für Bauphysik).<br />
diese Leiste erfüllt die Anforderung,<br />
wind- und schlagregendicht aber<br />
diffusionsoffen zu sein. Ein von einer<br />
Folie umschlossenes und vorkompr<strong>im</strong>iertesPU-Weichschaumband<br />
ist mit einer Kunststoffleiste<br />
verbunden, die flach und aufgerollt<br />
<strong>im</strong> Spenderkarton geliefert wird.<br />
Vorteil der Rollleiste: Durch die<br />
Lagerung als<br />
Rolle <strong>im</strong> Karton<br />
n<strong>im</strong>mt sie<br />
kaum Platz in<br />
Anspruch und<br />
konnte – erst<br />
bei Bedarf – ge-<br />
nau passend auf<br />
Länge geschnitten<br />
werden. Nun<br />
wurde sie entlang<br />
zweier vorgestanzter<br />
Nuten geknickt, die den<br />
Raum für das Abdichtungsband<br />
begrenzen. Anschließend wurde<br />
die Leiste mit einem illbruck-Systemkleber,<br />
Festix OT 14, auf den<br />
Fensterrahmen<br />
aufgebracht und<br />
genau justiert.<br />
Erst dann wurde<br />
die Folie um das<br />
Weichschaumband<br />
mittels<br />
Reißfaden geöffnet,<br />
so dass<br />
die Abdichtung<br />
jetzt exakt an<br />
der richtigen<br />
Stelle liegt. Eine<br />
Weich-PVC-<br />
Lippe schützt<br />
den Übergang von Leiste zu Leibung<br />
und gleicht dabei kleinere<br />
Unebenheiten aus.<br />
Sind denn über 30 Jahre alte<br />
Kunststofffenster die Abdichtung<br />
<strong>noch</strong> wert? „Die waren <strong>noch</strong> gut“,<br />
sagt Frank Nitsche von der FRB.<br />
„Jedenfalls besser als alte Holzfenster!“<br />
Und mit der illbruck Fenster-<br />
Rollleiste war es möglich, die alten<br />
Fenster ohne Ausbauen sauber und<br />
zeitsparend wieder auf den Stand<br />
der Technik zu bringen.<br />
Wissenschaftliches Forschungs<strong>pro</strong>jekt:<br />
Für zwei Institute der<br />
Hochschule Bochum <strong>im</strong> Fachbereich<br />
Bauingenieurwesen – das<br />
Institut für Bauphysik, Baustoffe<br />
und Konstruktion sowie das Institut<br />
für Baubetrieb und Bauverfahrenstechnik<br />
– diente der Gebäudekomplex<br />
als Forschungsobjekt. In<br />
einer wissenschaftlichen Kooperation<br />
verglichen sie bauphysikalische<br />
und wirtschaftliche Aspekte<br />
von Fugendichtungsbändern in<br />
verschiedenen D<strong>im</strong>ensionen und<br />
PU-Dichtstoff. In die ausgeräumten<br />
Fugen wurden wegen gleicher<br />
Testbedingungen die unterschiedlichen<br />
Abdichtungsmaterialien<br />
nebeneinander eingebracht. Sonden<br />
zeichneten die Feuchtigkeitsentwicklung<br />
auf. Gleichzeitig wurden<br />
die Verhältnisse in einer Kl<strong>im</strong>akammer<br />
nachgestellt. Dort wurde<br />
eine Kamera installiert, die deutlich<br />
die Entwicklung von Kondenswasser<br />
und Eis zeigte. Das Projekt wurde<br />
<strong>im</strong> November abgeschlossen.<br />
Fazit: Die Bochumer Professoren<br />
Markus Kattenbusch (Institut<br />
für Baubetrieb) und Gerrit Höfker<br />
(Institut für Bauphysik) ziehen<br />
aus ihren Untersuchungen am<br />
Saatwinkler Damm das Fazit: „Bei<br />
technisch korrekter Ausführung<br />
ergeben sich bei der Sanierung von<br />
Betonfugen mit Kompressionsbändern<br />
erhebliche Vorteile bezüglich<br />
der Lohnkosten gegenüber der Sanierung<br />
mit Dichtstoffen. Besonders<br />
zeigt sich das 1erstens durch<br />
Fotos (2): Tremco illbruck, Köln<br />
11<br />
schnelleres Ausräumen und Vorbereiten<br />
der bestehenden Fuge aufgrund<br />
geringerer Anforderungen<br />
an die Vorbereitung der Bestandsfuge<br />
und zweitens durch eine Effizienzsteigerung<br />
in der Verarbeitung<br />
aufgrund von Witterungsunabhängigkeit.<br />
Diese Vorteile können die<br />
Nach der Sanierung: <strong>Der</strong> Komplex ist nun<br />
technisch und optisch auf dem neuesten Stand,<br />
und das zu verhältnismäßig geringen Kosten.<br />
erhöhten Materialaufwendungen<br />
mehr als ausgleichen. Durch die<br />
deutlich längere Gewährleistung ist<br />
der Einsatz von Kompressionsbändern<br />
auch nachhaltig, da sich quasi<br />
keine Folgekosten einstellen – während<br />
eine Fuge mit Fugendichtstoff<br />
einem regelmäßigen Wartungsaufwand<br />
unterliegt, um sie technisch<br />
einwandfrei zu halten.<br />
Bei den bauphysikalischen Untersuchungen<br />
konnte Tauwasser in<br />
den Bauwerksfugen anhand von<br />
Langzeitmessungen nachgewiesen<br />
werden. Hinter diffusionsoffenen<br />
Kompressionsfugenbändern fällt<br />
<strong>im</strong> Vergleich zu einem Fugenverschluss<br />
mit Dichtstoffen weniger<br />
häufig Tauwasser aus, dieses kann<br />
besser abtrocknen und stellt somit<br />
ein reduziertes Schadenspotenzial<br />
hinsichtlich Baustoffkorrosion und<br />
Sch<strong>im</strong>melbildung dar.“
12<br />
Mit seiner markanten Fassade bildet das 1496 erbaute Haus ein ganz besonderes Schmuckstück<br />
in der Landshuter Altstadt.<br />
Altbausanierung nach<br />
neuesten Energiestandards<br />
Über 500 Jahre altes Gebäude modernisiert<br />
Landshut. Landshut zählt zu<br />
den wenigen deutschen Städten,<br />
deren mittelalterlicher Stadtkern zu<br />
einem großen Teil <strong>noch</strong> in seiner<br />
ursprünglichen Form erhalten ist.<br />
Eine der Prachtstraßen Landshuts<br />
ist die Neustadt genannte Hauptstraße<br />
<strong>im</strong> Stadtzentrum, die von vielen<br />
Handels- und Wohnhäusern aus<br />
dem Mittelalter gesäumt wird. Hinter<br />
der Hausnummer 527 verbirgt<br />
sich ein ganz besonderes Schmuckstück:<br />
ein dreistöckiges Wohn- und<br />
Geschäftshaus aus dem Jahr 1496,<br />
das mit seiner neugotischen Fassade<br />
zu den markantesten Objekten<br />
des Straßenzugs zählt.<br />
Rudi Napholtz, der in Landshut<br />
ein Geschäft betreibt, erlag dem<br />
Charme dieses mittelalterlichen<br />
Kleinods. Er kaufte es 2007 und beschloss,<br />
es möglichst originalgetreu<br />
zu sanieren. <strong>Der</strong> Baukörper besteht<br />
aus dem rund 100 Quadratmeter<br />
großen Altbau mit der zur Straße<br />
gerichteten Fassade und einem 65<br />
Quadratmeter großen Anbau <strong>im</strong><br />
rückwärtigen Teil. Während dieser<br />
Teil wegen Einsturzgefahr komplett<br />
abgerissen und ersetzt werden<br />
musste, galt es,<br />
das denkmalgeschützteHaupthaus<br />
von Grund<br />
auf zu sanieren.<br />
Nach Lösung<br />
der statischer<br />
Probleme konnte<br />
der Bauherr<br />
mit der Sanierung<br />
beginnen.<br />
Zu berücksichtigen<br />
waren dabei<br />
Auflagen des<br />
Denkmalamtes,<br />
nach denen etwa die Fassade nicht<br />
verändert werden durfte und damit<br />
eine raumseitige Dämmung der<br />
Außenwände erforderten. Außerdem<br />
galt es, das historische Gebälk<br />
etwa <strong>im</strong> Bereich der Zwischendecken<br />
und des Dachstuhls zu erhalten.<br />
Gleichzeitig sollte das Gebäude<br />
den förderungsfähigen KfW 60-Energiestandard<br />
erreichen.<br />
Rudi Napholtz: „Wir wollten<br />
möglichst ökologische und nachhaltige<br />
Natur<strong>pro</strong>dukte verwenden, die<br />
sich perfekt in die historische Bausubstanz<br />
einfügen.“ Neben wärmedämmtechnischen<br />
Anforderungen<br />
gehörten zudem eine besonders<br />
gute Schalldämmung <strong>im</strong> Bereich<br />
der hölzernen Zwischendecken sowie<br />
wirkungsvoller Schutz vor sommerlicher<br />
Hitze zu den Zielen.<br />
Speziell für derartige Anforderungen<br />
bietet der Hersteller Pavatex<br />
mit seinen multifunktionalen und<br />
ökologischen Holfaserdämmstoffen<br />
hochleistungsfähige Systemlösungen,<br />
die sich mit ihren sehr<br />
guten baubiologischen und bauphysikalischen<br />
Eigenschaften besonders<br />
bei der Altbausanierung seit<br />
vielen Jahren bewähren – und auch<br />
be<strong>im</strong> vorliegenden Objekt zum Einsatz<br />
kommen. Rudi Napholtz: „Die<br />
Holzfaserdämmstoffplatten bieten<br />
nicht nur opt<strong>im</strong>ale Dämmwerte,<br />
sondern können auch äußerst wirtschaftlich<br />
verarbeitet werden. Als<br />
ökologische Holz<strong>pro</strong>dukte passen<br />
sie außerdem perfekt zur vorhandenen<br />
Substanz des Hauses.“<br />
Bei der Sanierung zählten die<br />
raumseitige Wärmedämmung der<br />
denkmalgeschützten Fassade und<br />
der geforderte Schallschutz <strong>im</strong> Bereich<br />
der Zwischendecken zu den<br />
größten Herausforderungen. „Mit<br />
den Pavatex-Systemen konnten alle<br />
Anforderungen opt<strong>im</strong>al erfüllt werden“,<br />
erklärt Lothar Zieglmeier, der<br />
als Pavatex-Regionalverkaufsleiter<br />
die Sanierung von Anfang an mit<br />
betreute. „Die Holzfaserdämmstoffplatten<br />
bieten hier nicht nur<br />
eine leistungsfähige Wärmedämmung,<br />
effektiven Schallschutz und<br />
sommerlichen Hitzschutz, sondern<br />
gleichen auch die bei einem Altbau<br />
<strong>im</strong>mer gegebenen Bautoleranzen<br />
aus“. Die Platten können auch wegen<br />
ihrer natürlichen Diffusionsoffenheit<br />
Feuchtigkeit<br />
aufnehmen und<br />
wieder abgeben.<br />
Die raumseitige<br />
Dämmung<br />
der Fassade<br />
wurde mit 80<br />
Mill<strong>im</strong>etern<br />
Pavadentro realisiert.<br />
Diese<br />
speziell dafür<br />
entwickelteHolzfaserdämmstoffplatte<br />
sorgt auf rund<br />
55 Quadratmetern für einen durchschnittlichen<br />
U-Wert von 0,35<br />
W/(m2K). Im Dachbereich bieten<br />
35 Mill<strong>im</strong>eter Isolair L-Unterdeckplatten<br />
auf rund 250 Quadratmetern<br />
wirkungsvollen Schutz vor<br />
sommerlicher Überhitzung und<br />
verbessern zusätzlich die Wärme-<br />
und Schalldämmung des Hauses.<br />
Bei den Zwischendecken kommen<br />
40 Mill<strong>im</strong>eter Pavatherm-Profil<br />
mit integrierten Fugenlatten zum<br />
Einsatz. Dieses höhenausgleichende<br />
System erlaubt auf insgesamt 300<br />
Quadratmetern einen Bodenaufbau<br />
mit idealen Trittschall- und<br />
Wärmedämmwerten und ermöglicht<br />
einen praktisch schw<strong>im</strong>mend<br />
verlegten Holzdielenfußboden<br />
ohne Lagerhölzer, die störenden<br />
Trittschall <strong>im</strong>mer besonders stark<br />
übertragen. Die verbauten Holzfaserdämmstoffe<br />
verbessern die globale<br />
CO 2 -Bilanz um umgerechnet<br />
über 15.000 Kilogramm CO 2 . Dazu<br />
kommt <strong>noch</strong> die Dämmwirkung<br />
durch die Pavatex-Produkte, die<br />
den CO2-Ausstoss des Gebäudes<br />
dauerhaft reduzieren und Heizkosten<br />
einsparen.<br />
Foto: Pavatex<br />
WAND & DÄMMUNG<br />
Starker Andrang bei Unipor-Seminaren<br />
2.800 Planer, Sachverständige und Entscheider besuchten diesjährige Fachtagungen<br />
München. Bei den 19. Unipor-<br />
Fachtagungen drehte sich in diesem<br />
Jahr alles rund um die Themen<br />
Schallschutz und die steigenden<br />
energetischen Anforderungen an<br />
Gebäude. Mehr als 2.800 Planer,<br />
Sachverständige und Entscheider<br />
aus der Bauindustrie nutzten bei<br />
den 27 bundesweiten Veranstaltungen<br />
die Gelegenheit, sich über neue<br />
bauliche Anforderungen, über das<br />
Passivhauskonzept und die richtige<br />
Ziegel-Verarbeitung zu informieren.<br />
„<strong>Der</strong> stets große Andrang<br />
zeigt uns, dass der gemeinsame<br />
Austausch über Entwicklungen und<br />
Neuigkeiten in der Baubranche für<br />
viele Fachleute von großer Wichtigkeit<br />
ist“, erklärt Unipor-Geschäftsführer<br />
Dr. Thomas Fehlhaber.<br />
Bei allen Seminaren nahmen die<br />
steigenden energetischen Anforderungen<br />
an Gebäude eine zentrale<br />
Rolle ein. Das Erneuerbare-Energie-Wärme-Gesetz<br />
(EEWärmeG)<br />
und das Energieeinspar-Gesetz<br />
(EnEG) wurden bereits novelliert.<br />
Die Energieeinspar-Verordnung<br />
(EnEV) 2009 soll <strong>im</strong> Laufe dieses<br />
Jahres in Kraft treten.<br />
Die neuen Regelungen ziehen<br />
praktische und rechtliche Konsequenzen<br />
nach sich. Diese wurden<br />
bei den Vorträgen von Rechtsexperten<br />
und Fachleuten aus der<br />
Baubranche aufgegriffen und <strong>im</strong><br />
Löningen. Elastische Silikondichtstoffe<br />
finden <strong>im</strong> und am Haus,<br />
so auch <strong>im</strong> Holzfensterbau viele<br />
Einsatzgebiete: als Fugenmaterial<br />
zwischen Verglasungseinheit und<br />
Rahmenkonstruktion, zum Anschluß<br />
zwischen Blendrahmen an<br />
Baukörper oder Fensterbänken<br />
oder zum Versiegeln von Kopplungsfugen<br />
zwischen Setz- und<br />
Pfostenhölzern. Für diese Einsätze<br />
sind elastische Silikondichtstoffe<br />
besonders geeignet, da sie neben<br />
ihren fugenmechanischen Vorteilen<br />
auch viele Anforderungen erfüllen,<br />
die für Arbeiten an Holzfenstern relevant<br />
sind: hohe UV-Beständigkeit,<br />
Witterungsresistenz, Farbtonvielfalt<br />
und einfache Verarbeitung.<br />
Silikonmassen sind chemisch reagierende<br />
Produkte und vernetzen<br />
(„vulkanisieren“) zu einem weichelastischen<br />
Gummi. In Herstellerinformationen<br />
zu diesen Produkten<br />
finden sich <strong>im</strong>mer Hinweise zum<br />
Reaktionsablauf als Essig- oder als<br />
Neutralsystem, einige andere spezielle<br />
Möglichkeiten spielen heute<br />
Innovative Dämmung für<br />
ein gesundes Raumkl<strong>im</strong>a<br />
Dämmplatte TecTemâ Insulation Board<br />
Dortmund. TecTem Insulation<br />
Board Indoor ist eine rein mineralische<br />
Dämmplatte aus dem natürlichen<br />
Rohstoff Perlit. Die Platte von<br />
Knauf Perlite verbindet eine hohe<br />
Dämmleistung mit einer wohltuenden<br />
Regulierung des Raumkl<strong>im</strong>as.<br />
Denn neben besten thermischen<br />
Kennwerten hat TecTemâ die Fähigkeit,<br />
Luftfeuchtigkeit aufzunehmen<br />
und schnell wieder abzugeben.<br />
Durch ihre herausragenden physikalischen<br />
Eigenschaften n<strong>im</strong>mt<br />
die Dämmplatte bei hoher Luftfeuchtigkeit<br />
diese auf, speichert sie<br />
und gibt sie wieder ab, sobald sich<br />
die Feuchtigkeit <strong>im</strong> Raum verringert<br />
hat. Auch Kondensat, das sich<br />
<strong>im</strong> Winter an der Schicht zur kühlen<br />
Außenwand bilden kann, n<strong>im</strong>mt<br />
die innovative Platte auf und gibt es<br />
großflächig verteilt an die Luft <strong>im</strong><br />
Raum ab. Mit der hohen Dämmleistung<br />
der TecTemâ-Technologie<br />
lassen sich Gebäude zuverlässig energetisch<br />
verbessern und die Kosten<br />
für Energie signifikant senken. Die<br />
Dämmplatte hat eine sehr niedrige<br />
Namhafte Referenten bei den diesjährigen Unipor-Fachseminaren (v.l.n.r.): Joach<strong>im</strong> Thater<br />
(Unipor-Mitgliedswerk Lücking), Jürgen Flesken (Firma Vaillant), Dipl.-Ing. T<strong>im</strong> Stollberg (Schöck<br />
Bauteile GmbH), Roger Krell (Rechtsanwalt, Dortmund/Brilon) und Stephan Böddeker (Lücking).<br />
Hinblick auf mögliche Lösungsansätze<br />
ausführlich diskutiert. Unter<br />
anderem wurden Ersatzmaßnahmen<br />
für den Einsatz regenerativer<br />
Energie-Systeme bei Gebäuden<br />
vorgestellt, der seit dem 1. Januar<br />
2009 Pflicht be<strong>im</strong> Neubau ist.<br />
Eine solche Ersatzmaßnahme kann<br />
etwa darin bestehen, die Dämmung<br />
eines Gebäudes zu verbessern, respektive<br />
die Anforderungen der<br />
aktuellen EnEV um 15 Prozent zu<br />
unterschreiten. Die Referenten waren<br />
sich einig, dass die hohen energetischen<br />
Anforderungen an den<br />
Hausbau auch in Zukunft nur mit<br />
massiver finanzieller Förderung re-<br />
Sicherer in Anwendung und Haftspektrum<br />
Elastische Dichtstoffe in der Praxis<br />
Moderne Dichtstoffe wie MultiSil von Remmers<br />
Baustofftechnik sind sowohl in der Werkstatt<br />
als auch auf der Baustelle vielseitig einsetzbar.<br />
keine Rolle mehr. Essig reagiert als<br />
Säure und wird daher empfindliche<br />
und alkalische Untergründe angreifen<br />
und zu Haftverlusten oder Verfärbungen<br />
führen.<br />
Wesentlich sicherer in Anwendung<br />
und Haftspektrum sind neutralvernetzende<br />
Silikone wie das<br />
Produkt MultiSil der Remmers Baustofftechnik,<br />
das sich zudem durch<br />
einen milden Geruch auszeichnet<br />
und daher arbeitsplatzfreundlich<br />
Wärmeleitfähigkeit und gleichzeitig<br />
das bewährte kapillaraktive Verhalten<br />
von Kalziumsilikatplatten.<br />
TecTemâ Insulation Board Indoor<br />
ist bauaufsichtlich zugelassen<br />
und genügt strengsten Umweltund<br />
Gesundheitsbest<strong>im</strong>mungen.<br />
Die formstabile Dämmplatte aus<br />
natürlichem Perlite und Zuschlagsstoffen<br />
hat ein geringes Gewicht,<br />
ist faserfrei und baubiologisch unbedenklich.<br />
Sie ist absolut sch<strong>im</strong>melresistent<br />
und nicht brennbar<br />
(Baustoffklasse A1 nach DIN EN<br />
13501-1). Das innovative Dämmsystem<br />
lässt sich schnell und einfach<br />
montieren.<br />
TecTemâ Insulation Board Indoor<br />
ist ideal für die Innendämmung<br />
von Gebäuden, deren Fassade<br />
nicht verändert werden soll.<br />
Anwendungsgebiete sind dabei<br />
unter anderem Bauten mit denkmalgeschützten<br />
Fassaden, Häuser<br />
mit Holz- und Klinkerfassaden,<br />
einzelne Wohnungen in Mehrfami-<br />
lienhäusern, Versammlungsstätten<br />
sowie Kellerdecken und -wände.<br />
Foto: Remmers Baustofftechnik<br />
Foto: Knauf Perlite<br />
alisierbar sind.<br />
Monolithische Außenwände<br />
Ein weiteres Thema war die monolithische<br />
Bauweise nach Passivhaus-Standard.<br />
Die Unipor-Ziegel-<br />
Gruppe stellte jüngst auf der BAU<br />
2009 in München ihren neuen,<br />
mit Dämmstoff gefüllten Mauerziegel<br />
für den Eigenhe<strong>im</strong>bau vor.<br />
<strong>Der</strong> „Unipor W07 Coriso“ verfügt<br />
über einen Wärmeleitwert von 0,07<br />
W/(mK) und ermöglicht damit den<br />
Bau von Außenwänden, die einen<br />
besonders niedrigen U-Wert von<br />
0,14 W/(m2K) erreichen. Auf diese<br />
Weise können erstmals mono-<br />
und auch umweltgerecht zu verarbeiten<br />
ist. Durch die weichelastische<br />
Einstellung ist MultiSil weiterhin<br />
geeignet für die heute übliche<br />
Verglasung ohne Vorlegeband mit<br />
ihren erhöhten Lastanforderungen.<br />
Für das opt<strong>im</strong>ale Ergebnis ist<br />
neben dem Einsatz eines Qualitäts<strong>pro</strong>duktes<br />
die Vorbehandlung des<br />
Untergrundes das entscheidende<br />
Kriterium. Grundsätzlich gilt, dass<br />
alle metallischen Untergründe<br />
fett- und ölfrei zu reinigen sind,<br />
Glasfälze müssen staubfrei und<br />
trocken sein und best<strong>im</strong>mte ölige<br />
Holzschutzlasuren oder saugende<br />
Untergründe können einen Voranstrich<br />
erfordern.<br />
Die Glaseinheiten sollten an<br />
den Schnittflächen kurz vor dem<br />
Einbau in den Rahmen mit einem<br />
leichtflüchtigen Lösemittel (Spiritus)<br />
abgewaschen werden. Be<strong>im</strong><br />
späteren Einbau der Fenster sind<br />
lose Mörtel- und Putzreste, kreidende<br />
Farbflächen aber auch Gipsbauplatten<br />
keine tragfähigen Untergründe<br />
und sind zu entfernen oder<br />
Foto: Unipor<br />
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
lithische Bauten nach Passivhaus-<br />
Standard errichtet werden – ohne<br />
aufwändiges Wärmedämm-Verbundsystem<br />
(WDVS). Außerdem<br />
trägt diese Bauweise maßgeblich<br />
zur CO2-Reduzierung bei.<br />
Für dieses bauphysikalisch hochwertige<br />
Bausystem bekam ein Mitglied<br />
der Unipor-Gruppe <strong>im</strong> Januar<br />
vom Darmstädter Passivhaus-Institut<br />
das Zertifikat „Passivhaus geeignete<br />
Komponente“ überreicht.<br />
Auch <strong>im</strong> Bereich der Schallschutz-Verbesserung<br />
bietet der<br />
mittelständische Unternehmensverbund<br />
innovative Lösungen an.<br />
Ein spezielles Wand-Kombinationssystem<br />
aus dem Wandlager<br />
„Schöck Tromur“ und gefüllten<br />
Unipor-Ziegeln wurde jetzt in einer<br />
unabhängigen Schallschutzmessung<br />
mit dem Ergebnis „erhöhter<br />
Schallschutz“ gemäß der DIN 4109<br />
eingestuft. Auf den Tagungen wurde<br />
zudem der neue Schallschutzrechner<br />
nach DIN EN 12354 <strong>im</strong><br />
Rahmen einer beispielhaften schalltechnischen<br />
Gebäudebewertung<br />
diskutiert und erläutert. Darüber<br />
hinaus erhielten die Fachleute wieder<br />
hilfreiche praktische Tipps, wie<br />
beispielsweise zur richtigen Verarbeitung<br />
von Dünnbettmörtel oder<br />
zur Bewertung von Wärmebrücken<br />
mittels einer speziellen Wärmebrückenberechnung<br />
entsprechend vorzubehandeln.<br />
Die „Zweidrittelregel“ sollte<br />
die Richtschnur für korrekte Anschluß-<br />
oder Dehnfugen sein: die<br />
Fugentiefe ist zu etwa 2/3 bezogen<br />
auf die Fugenbreite auszuführen.<br />
Beispiel: Fugenbreite 15 mm, max.<br />
Fugentiefe 10 mm (15 x 2/3 = 10):<br />
Niemals sollte die Fuge tiefer sein<br />
als sie breit ist. In jedem Fall empfiehlt<br />
sich eine optische Kontrolle,<br />
ob der frisch eingebrachte Dichtstoff<br />
luft- und blasenfrei mit einer<br />
guten Kontakthaftung an den<br />
Fugenflanken aufliegt, dann kann<br />
innerhalb der Hautbildezeit (etwa<br />
8 bis12 Minuten) die Dichtstoffoberfläche<br />
mit Glättwerkzeug und<br />
Glättmittel in die gewünschte Form<br />
gebracht werden.<br />
Die endgültige Belastung der neu<br />
erstellten Fuge darf zur Vermeidung<br />
von Frühschäden erst nach vollständiger<br />
Durchhärtung, <strong>im</strong> allgemeinen<br />
etwa drei Tagen, erfolgen. Nun<br />
ist das Material auch gegen die kräftigen<br />
Reinigungsmittel einer Bauabschlussreinigung<br />
beständig.<br />
TecTemâ Insulation Board Indoor aus natürlichem Perlite hat eine hohe Dämmleistung und<br />
reguliert gleichzeitig Feuchtigkeitsspitzen – für ein gesundes und angenehmes Raumkl<strong>im</strong>a.
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer DACH & FASSADE 13<br />
Für die Verlegung von oben nach unten – die Bahnen sollten auf Zug verlegt werden – wurden<br />
entsprechende Vorrichtungen gebaut, die sowohl das Verschweißen der Bahnen als auch das<br />
Verlegen in Heißbitumen ermöglichten.<br />
Spaß- und Freizeitbad<br />
unter neuem Dach<br />
Dachsanierung mit Kebu-Anwendungstechnik<br />
Bad Wildungen. Das Spaß- und<br />
Freizeitbad Heloponte <strong>im</strong> hessischen<br />
Traditionskurort Bad Wildungen<br />
wurde 1977 eingeweiht.<br />
Nach rund 40 Jahren war das Dach<br />
nun doch in die „Jahre“ gekommen.<br />
Sanierung von Grund auf stand an.<br />
Natürlich ermittelte man dafür zunächst<br />
anhand eines Gutachtens<br />
den Ist-Zustand von Dachaufbau<br />
und Dachkonstruktion. Begonnen<br />
wurde mit den Planungen dann<br />
Zum Jahreswechsel 2006/2007.<br />
<strong>Der</strong> erste Bauabschnitt mit Kosten<br />
von 1,3 Millionen Euro galt unter<br />
anderem der Innenerneuerung<br />
von Dachabdichtung, Dämmung<br />
und auch Akustikdecke. Im Bereich<br />
des Hallenbades (Steildach)<br />
bestand das Dach aus einer Unterkonstruktion<br />
aus Stahl-Trapezblech,<br />
einer Dampfsperre aus einer<br />
Bitumenschweißbahn, PUR-Hartschaum<br />
(100 mm) und einer 1,2<br />
Mill<strong>im</strong>eter dicken hochpolymeren<br />
Dachbahn. <strong>Der</strong> flache Teil hat eine<br />
Betondecke, die mit einer Dampfsperre<br />
aus einer Bitumenschweißbahn<br />
mit Alu-Einlage, einer 70<br />
Mill<strong>im</strong>eter dicken PUR-Hartschaumdämmung<br />
70 Mill<strong>im</strong>eter<br />
beidseitig mit Natronkraftpapier<br />
kaschiert. Darüber eine Abdichtung<br />
aus Bitumenschweißbahnen,<br />
die bereits mehrmals mit weiteren<br />
Lagen aus Bitumen- und auch<br />
hochpolymeren Bahnen überklebt<br />
war. Abgedeckt wurde die Fläche<br />
mit einer 50 bis 60 Mill<strong>im</strong>eter dicken<br />
Kiesschüttung.<br />
Da beide Dachflächen starke<br />
Verwerfungen aufwiesen, kam es<br />
<strong>im</strong> flachen Teil zu ausgeprägter<br />
Seenbildung. Infolge dadurch eingedrungener<br />
Feuchtigkeit – bei<br />
der Probeentnahme wurde eine<br />
tropfnasse Dämmung vorgefunden<br />
– entstand eine Volumenvergrößerung,<br />
was die Befestiger der Dämmung<br />
aus der Verankerung riss. So<br />
löste sich die Dachhaut wegen der<br />
auftretenden Spannung und lag<br />
zum Teil lose auf dem Schichtenpaket.<br />
Die damals eingebauten Bleche<br />
waren lediglich durch eine Verzinkung<br />
korrosionsgeschützt und<br />
bedingt durch die chlorhaltige Luft<br />
stark geschädigt. Auch die Befestigungsteller<br />
der Befestigungselemente<br />
waren fast völlig zerstört.<br />
Durch die Durchnässung des Natronkraftpapiers,<br />
kam es zu der genannten<br />
Ablösung der Dachhaut.<br />
Bei den Dachrändern zeigte<br />
sich, dass die Dampfsperre nicht<br />
luftdicht angeschlossen war. Somit<br />
konnte die chlorhaltige Luft auch<br />
an weitere Bauteile gelangen und<br />
führte dort zur Schädigung der<br />
Holzbauteile. Im Zuge der Sanierung<br />
entfernte man das alte Dach-<br />
NEUE UNTERLAGEN VON KEBU<br />
Änderungen in den<br />
Normen DIN 18531<br />
und DIN V 20000-201<br />
bzw. Bezeichnungen<br />
bei den Dachbahnen<br />
machten umfangreiche<br />
Überarbeitungen in den technischen<br />
Unterlagen aus dem Hause Kebu erforder-<br />
paket bei beiden Flächen komplett.<br />
Das marode Trapezblech fand Ersatz<br />
durch ein gemäß Korrosivitätskategorie<br />
C 4 speziell beschichtetes<br />
Trapezblech. Als Dampfsperre<br />
be<strong>im</strong> Trapezblech baute man eine<br />
kaltselbstklebende Dachbahn mit<br />
oberseitiger Spezialfolie aus Aluminium<br />
ein. Im Massivdach wurde<br />
eine PYE G 200 S 5 + Al vollflächig<br />
aufgeschweißt.<br />
Bei der Wärmedämmung entschied<br />
man sich für Schaumglas<br />
mit einer Dicke von 160 Mill<strong>im</strong>etern<br />
<strong>im</strong> Steilbereich. Im flachen<br />
Bereich kam eine mittlere Dicke<br />
von 165 Mill<strong>im</strong>etern bei einer Gefällegebung<br />
von 2,1 Prozent zum<br />
Einsatz. Die Verlegung erfolgte <strong>im</strong><br />
geneigten Bereich mit Bitumen-<br />
Kaltkleber, in den Flachbereichen<br />
in Heißbitumen.<br />
Durch den Einsatz von Schaumglas-Dämmplatten<br />
konnte auf den<br />
Einsatz von Stützhölzern verzichtet<br />
werden. Zur kontinuierlichen<br />
Lastabtragung wurden in den Drittelbereichen<br />
der geneigten Dachflächen<br />
durchgehende Stützwinkel<br />
(wärmebrückenfrei) montiert.<br />
Hier setzte man so genannte Ready-Boards<br />
ein. Sodann dienten<br />
Krallenplatten zur mechanischen<br />
Befestigung der Dachhaut.<br />
Für letztere wählte man eine<br />
zweilagige Abdichtung aus hochwertigen<br />
Polymerbitumen-<br />
Schweißbahnen mit Glasgewebeträger-Einlage<br />
gewählt, wobei die<br />
Oberlage zusätzlich zum Glasgewebe<br />
ein Polyestergewebe besitzt. Um<br />
Kopfstöße zu reduzieren und ein<br />
optisch ansprechendes Verlegebild<br />
zu erreichen, wurden Fixlängen eingesetzt.<br />
Dazu kam die Bestreuung<br />
aus einer braunen Sonderfarbe.<br />
Auch am Dachrand wurden<br />
einschneidende Veränderungen<br />
sowohl konstruktiver Art als auch<br />
hinsichtlich der Bauphysik vorgenommen,<br />
um Wärmebrücken zu<br />
vermeiden bzw. abzustellen.<br />
Stellte die Verarbeitung bei den<br />
flach geneigten Flächen handwerklich<br />
keine großen Anforderungen,<br />
so war bei der bis zu 45 Grad geneigten<br />
Steilfläche handwerkliches<br />
Geschick erforderlich. Für die Verlegung<br />
von oben nach unten – die<br />
Bahnen sollten auf Zug verlegt<br />
werden – wurden entsprechende<br />
Vorrichtungen gebaut, die sowohl<br />
das Verschweißen der Bahnen als<br />
auch das Verlegen in Heißbitumen<br />
ermöglichten.<br />
Die Sanierung erfolgte in zwei<br />
Abschnitten, wobei mit der Steilfläche<br />
begonnen wurde. Mit Unterstützung<br />
der Kebu-Anwendungstechnik<br />
konnten bei Planung und<br />
Ausführung alle kritischen Punkte<br />
zur Zufriedenheit gelöst werden.<br />
lich. Die neuen aktualisierten Datenblätter<br />
sowie die überarbeiteten Ausschreibungsunterlagen<br />
stehen ab sofort gedruckt und auch<br />
in elektronischer Form zur Verfügung.<br />
Angefordert werden können die Unterlagen<br />
unter flachdach@kebu.de oder unter der<br />
Fax-Nr.: 0209/9615 190 (Abt. Technik Flachdach).<br />
Foto: Kebu<br />
Nachhaltigkeit über Jahrhunderte:<br />
Tondachziegel prägen Europas Dächer<br />
Tondachziegel stehen für Nachhaltigkeit Ästhetik und Haltbarkeit<br />
Nürnberg. Ästhetik, Verlässlichkeit<br />
und eine lange Lebensdauer<br />
sind überzeugende Argumente<br />
für jedes Produkt. Dies gilt<br />
für Autos wie auch für Baustoffe.<br />
Dabei ist, wie oft zitiert, das Bessere<br />
der Feind des Guten. Die stete<br />
Suche nach besseren Lösungen<br />
steht für den Fortschritt: So entstand<br />
vor rund 4.000 Jahren in<br />
Griechenland der erste Tondachziegel.<br />
Heute haben hierzulande<br />
jedes zweite neu errichtete Dach<br />
und sogar 70 Prozent aller sanierten<br />
Dächer eine Abdeckung<br />
aus Tonziegeln. In der Summe<br />
aller seiner Eigenschaften ist der<br />
Tondachziegel nach wie vor unerreicht.<br />
Zu den wichtigsten und zentralen<br />
Attributen keramischer Baustoffe<br />
zählen die <strong>im</strong> Alterungs<strong>pro</strong>zess<br />
weiterhin ansprechende<br />
Ästhetik und die lange Lebensdauer.<br />
<strong>Der</strong> Charakter keramischer<br />
Baustoffe lässt sich am Schloss<br />
Castell unweit von Nürnberg als<br />
Musterbeispiel für Nachhaltigkeit<br />
durch lange Lebensdauer<br />
darstellen: Die Biberschwanzdeckung<br />
des Daches erreicht heute<br />
in vielen Bereichen des weitläufigen<br />
Daches ein Alter von über<br />
300 Jahren. Dies dokumentieren<br />
sogenannte Feierabendziegel<br />
mit Jahresangaben. Im Rahmen<br />
denkmalpflegerischer Maßnahmen<br />
mussten kürzlich wieder nur<br />
Teilbereiche der Dächer erneuert<br />
sowie partiell neue Dachziegel ergänzt<br />
werden.<br />
Tradition und Vielfalt<br />
Neben den gewachsenen traditionellen<br />
Werten basiert der Erfolg<br />
des Tondachziegels heute auch auf<br />
der großen Vielfalt des Angebotes:<br />
Moderne Dachziegelwerke <strong>pro</strong>-<br />
duzieren regional und überregio-<br />
nal nachgefragte Modelle in zahlreichen<br />
Formen und Farben. Auf<br />
diese Weise wird der Dachziegel,<br />
langlebig und ästhetisch zugleich,<br />
den sich ändernden Vorstellungen<br />
und Wünschen der Bauherren<br />
<strong>im</strong>mer wieder aufs Neue gerecht.<br />
Koramic, einer der führenden<br />
Dachziegelanbieter in Deutsch-<br />
Dränelement reduziert<br />
Abfluss-Spitzen stark<br />
Das Optigrün-Mäandersystem<br />
Krauchenwies-Göggingen.<br />
Die Anwendungstechnik der Optigrün<br />
international AG hat mit der<br />
„Mäanderplatte“ eine Drän- und<br />
Wasserspeicherplatte entwickelt<br />
und patentieren lassen, die ihrem<br />
Namen wirklich gerecht wird: Das<br />
Überschusswasser wird zielgerichtet,<br />
jedoch stark verzögert abgeführt<br />
und je nach Aufbau und Dachneigung<br />
wird eine extrem niedrige Abfluss-Kennzahl<br />
C von 0,08 bis<br />
0,17 erreicht.<br />
Das Optigrün-Mäandersystem<br />
ist<br />
speziell für die<br />
kombinierten<br />
Anwendungsbereiche„Abflussverzögerung<br />
und<br />
Dränage“ entwickelt worden und<br />
in seiner Funktionsweise beeindruckend.<br />
Überschusswasser aus<br />
dem Optigrün-Systemaufbau wird<br />
in den Kammern der Optigrün-<br />
Mäanderplatte gesammelt und von<br />
einer Kammer zur anderen weitergeleitet.<br />
Da sich diese Weiterleitung<br />
innerhalb der Systemelemente in<br />
Schlangenlinien vollzieht, wird die<br />
Fließstrecke um das 10-fache verlängert<br />
und die Dauer der Ableitung<br />
extrem verzögert (mäandrierender<br />
Abfluss). <strong>Der</strong> pflanzenverfügbare<br />
dauerhafte Wasserspeicher beträgt<br />
Optigrün-Systemlösung „Mäander“.<br />
Optigrün-Mäanderplatte. Vom Hersteller<br />
garantierte Abfluss-Kennzahl: 0,2.<br />
bis zu 17 l/m2. Gleichzeitig ist die<br />
Dränageleistung unterhalb des<br />
Dränelements besonders hoch.<br />
Die Innovation ist an der FachhochschuleWiesbaden/Geisenhe<strong>im</strong><br />
nach bzw. in Anlehnung dem<br />
FLL-Verfahren geprüft worden. Auf<br />
die wurzelfeste Dachabdichtung<br />
und einem Schutzvlies wird die<br />
Optigrün-Mäanderplatte verlegt,<br />
darüber kommt das Optigrün-Filtervlies<br />
Typ 105<br />
und 6 cm Optigrün-Extensivsubstrat<br />
Typ E.<br />
Bei einem gefällelosen<br />
Dach hat<br />
dieser Aufbau<br />
Foto: Optigrün<br />
eine Abfluss-<br />
Kennzahl C von<br />
nur 0,08.<br />
Vorteile des<br />
Mäander-Systems<br />
sind der Richtlinien-konforme<br />
und abflussverzögernde Aufbau,<br />
der einfache und schnelle Einbau,<br />
die Verhinderung von Vernässung<br />
auch bei Dächern mit Pfützenbildung<br />
und der Einsatz bei fast allen<br />
Optigrün-Gründachvarianten. Sogar<br />
bei Kiesdächern mit 2 Prozent<br />
Gefälle wird eine Abfluss-Kennzahl<br />
C unter 0,3 erreicht.<br />
Durch den Nachweis einer günstigen<br />
Abfluss-Kennzahl lassen sich<br />
vielerorts die Abwassergebühren<br />
aus begrünten Dachflächen erheblichen<br />
reduzieren.<br />
Foto: Koramic<br />
Foto: ArGeTon<br />
Das Schloss Castell bei Nürnberg wurde <strong>im</strong> 17. Jahrhundert teilweise aus recycelten<br />
Natursteinblöcken einer ehemaligen Burganlage (oben links) errichtet. Das Ziegeldach ist in<br />
einigen Teilen über 300 Jahre alt.<br />
land, betreibt zum Beispiel bundesweit<br />
sechs Dachziegelwerke, in<br />
denen aktuell 28 Ziegelmodelle in<br />
insgesamt 153 Farben <strong>pro</strong>duziert<br />
werden. Das Unternehmen steht<br />
damit sowohl für die Fortführung<br />
regionaler Traditionen, als auch<br />
für die weitere Verbreitung einer<br />
großen, baukulturellen Vielfalt<br />
auf deutschen Dachlandschaften.
14<br />
SICHERHEITSTECHNIK<br />
Die niederländische Betreiberfamilie van Helt führt unter dem Label „African Sky“ bereits zehn Hotels und Resorts in Südafrika. Mit dem <strong>im</strong> Oktober 2008 eröffneten Neubau <strong>im</strong> niedersächsischen<br />
Werlte (Foto) macht das Unternehmen nun den Sprung nach Europa.<br />
Moderner Komfort mit afrikanischem Flair<br />
African Sky Hotel in Werlte setzt auf elektronisches Schließsystem Dialock<br />
Nagold. Übernachten und Tagen<br />
in afrikanischem Flair — das<br />
ermöglicht das African Sky Hotel<br />
<strong>im</strong> niedersächsischen Werlte. Dabei<br />
bietet der <strong>im</strong> Oktober 2008 eröffnete<br />
Neubau allen Komfort eines modernen<br />
Business-Hotels. Dazu zählt<br />
auch das elektronische Schließsystem<br />
Dialock von Häfele.<br />
Mit dem Säulen-gestützten Vordach,<br />
den hellen Farben und der<br />
großzügigen Anlage erinnert der<br />
Gebäudekomplex schon äußerlich<br />
an ein Feriendomizil unter afrikanischem<br />
H<strong>im</strong>mel. Innen setzt<br />
sich dieser Eindruck fort: Sowohl<br />
<strong>im</strong> zweistöckigen Haupthaus, dem<br />
Hotel, als auch <strong>im</strong> benachbarten<br />
Restaurant-Gebäude erwarten den<br />
Gast Tierskulpturen, Gemälde mit<br />
Szenen aus dem „Schwarzen Kontinent“,<br />
an Schilf erinnernde Tapeten<br />
und andere individuelle Details.<br />
Ein Hauch von Afrika mitten<br />
<strong>im</strong> Emsland — das ist kein Zufall.<br />
Denn die niederländische Betreiberfamilie<br />
van Helt führt unter dem<br />
Label „African Sky“ bereits zehn<br />
Hotels und Resorts in Südafrika.<br />
Mit dem <strong>im</strong> Oktober 2008 eröffneten<br />
Neubau <strong>im</strong> niedersächsischen<br />
Werlte macht das Unternehmen<br />
nun den Sprung nach Europa. 40<br />
Doppelz<strong>im</strong>mer und 2 Suiten stehen<br />
dort zur Verfügung.<br />
Für den Standort sprachen nicht<br />
zuletzt die für Geschäfts- und Ferienreisende<br />
gleichermaßen interessante<br />
Lage: Während viele Gäste die<br />
Nähe zur Papenburger Werft und<br />
anderen Industrieunternehmen<br />
schätzen, finden andere wandernd<br />
oder radelnd Erholung in den Hügeln<br />
des Hümmling. Das Restaurant<br />
„S<strong>im</strong>ola“ mit afrikanisch-deutscher<br />
Karte rundet das Angebot ab.<br />
Als Hotellerie-Profis wissen die<br />
Betreiber, dass verlorene oder versehentlich<br />
mitgenommene Gästeschlüssel<br />
<strong>im</strong>mer ein Problem<br />
sind: Schlüssel müssen aufwändig<br />
nachgemacht werden. Und die Sicherheit<br />
kann nicht mehr vollständig<br />
gewährleistet werden. Deshalb<br />
stand für den African Sky-Neubau<br />
von Anfang an der Einsatz eines<br />
Sämtliche Gästez<strong>im</strong>mertüren wurden mit speziell für Hotelanwendungen konzipierten Türterminals<br />
ausgestattet. Am Haupteingang kommt eine Design-Sonderlösung zum Einsatz.<br />
elektronischen Schließsystems fest.<br />
Denn elektronische Schlüssel lassen<br />
sich schnell <strong>im</strong> System sperren und<br />
kostengünstig ersetzen. Aus mehreren<br />
Gründen fiel die Entscheidung<br />
auf das — auch vom Architekten<br />
favorisierte —<br />
Schließsystem<br />
Dialock von Häfele:<br />
• BerührungsloseTranspondertechnologie:<br />
Dialock arbeitetberührungslos.<br />
Das<br />
bedeutet: kein<br />
mechanischer<br />
Verschleiß der<br />
Leser und hoher<br />
Bedienkomfort<br />
für den Gast.<br />
<strong>Der</strong> Transpon-<br />
der auf dem<br />
elektronischen<br />
Schlüssel und<br />
die Schließkomponentenkommunizieren<br />
per<br />
Funk auf dem Standard Tag-It ISO.<br />
Als elektronische Schlüssel dienen<br />
für Gäste handliche Chipkarten, für<br />
das Personal robuste Kunststoff-<br />
Tags.<br />
• Hotelspezifische Türterminals:<br />
Dialock verfügt über ein speziell für<br />
Hotelanwendungen konzipiertes<br />
Türterminal: Dialock<br />
DTSH.<br />
Es zeichnet sich<br />
durch ein massives<br />
Metallgehäuse aus.<br />
Im African Sky<br />
entschied man sich<br />
für eine optisch<br />
hochwertige Variante<br />
in mattem<br />
Edelstahl. Darüber<br />
hinaus verfügt das<br />
Innenmodul über<br />
eine „Bitte nicht<br />
stören“-Funktion:<br />
Eine Dreholive<br />
sorgt auch haptisch<br />
für ein sicheres Gefühl.<br />
• Hotelsoftware: Die Schließrechte<br />
werden aktuell über die Dialock-Software<br />
„Hotel plus“ vergeben.<br />
Dialock lässt sich jedoch auch<br />
mit allen gängigen Hotel-Managementsystemen<br />
kombinieren — für<br />
die Betreiber des African Sky ein<br />
wichtiges Argument. Falls die Software<br />
einmal umgestellt werden<br />
sollte, kann das Schließsystem einfach<br />
angepasst werden.<br />
Alle 42 Gästez<strong>im</strong>mertüren wurden<br />
mit DTSH-Türterminals ausge-<br />
Berührungslose Transpondertechnologie: Dialock<br />
arbeitet berührungslos. Das bedeutet:<br />
kein mechanischer Verschleiß der Leser und<br />
hoher Bedienkomfort für den Gast.<br />
stattet. Einige Türen sind als Brandschutztüren<br />
(Feuerhemmende bzw.<br />
FH-Türen) ausgelegt. Dort kommen<br />
spezielle FH-Terminals zum<br />
Einsatz. Äußerlich identisch mit der<br />
Standard-Komponente, können sie<br />
das Durchschlagen<br />
eines Feuers<br />
<strong>im</strong> Bereich des<br />
Schlosses für einige<br />
Zeit verhindern.<br />
Auch der<br />
Konferenzraum<br />
des Hotels ist<br />
mit DTSH gesichert.<br />
<strong>Der</strong> Tagungsleiter<br />
kann<br />
den Raum so mit<br />
seinem Z<strong>im</strong>merschlüssel<br />
öffnen.<br />
Für externe Veranstalter<br />
lassen<br />
sich Chipkarten<br />
mit zeitlich begrenztenZutrittsrechten<br />
<strong>pro</strong>grammieren.<br />
Zwei Außentüren,<br />
der<br />
Haupteingang und der Nachtzugang,<br />
wurden über verstromte<br />
Wandleser in die Lösung eingebunden.<br />
Am Haupteingang integriert<br />
sich der Leser als Design-Sonderlösung<br />
nahtlos in die Gegensprechanlage<br />
des Herstellers Siedle.<br />
In den Z<strong>im</strong>mern übern<strong>im</strong>mt die<br />
Chipkarte schließlich<br />
<strong>noch</strong> eine weitere<br />
Funktion: Erst<br />
wenn man sie in<br />
einen sogenannten<br />
Hotel-Card-Halter<br />
steckt, funktionieren<br />
Licht und<br />
Fernseher <strong>im</strong> Z<strong>im</strong>mer.<br />
<strong>Der</strong> Gast kann<br />
seine Karte also<br />
nicht verlegen. Und<br />
be<strong>im</strong> Verlassen des<br />
Z<strong>im</strong>mers lassen<br />
sich alle Lichter<br />
auf einen Streich<br />
löschen. Für die<br />
ebenfalls von Häfele gelieferten<br />
Z<strong>im</strong>mertresore braucht er seine<br />
Chipkarte dagegen nicht. Hier genügt<br />
die Eingabe eines selbst gewählten<br />
Zahlencodes.<br />
Fazit: Das elektronische Schließsystem<br />
Dialock von Häfele sorgt<br />
<strong>im</strong> neu errichten African Sky Hotel<br />
Werlte für Effizienz und Komfort.<br />
Insbesondere die berührungslose<br />
Transpondertechnologie überzeugte<br />
die Betreiber. Zudem sprach die<br />
Kombinationsfähigkeit mit anderen<br />
Hotel-Softwares für das System.<br />
Fotos (3): Häfele/O. Nagel<br />
Minden. Das Johannes Wesling<br />
Klinikum in Minden ist derzeit<br />
Deutschlands größter und neuester<br />
Klinikneubau (Nutzfläche: 46.000<br />
m2, 3.500 Räume, 864 Betten). Mit<br />
modernster Tür-, Fenster- und Sicherheitstechnik<br />
trägt GEZE dazu<br />
bei, die hohen Anforderungen an<br />
einen Klinikbetrieb auf höchstem<br />
Wettbewerbsniveau zu erfüllen.<br />
In Bereichen mit Bett- oder Servicetransport,<br />
wie etwa der Patientenmagistrale<br />
als eine „Hauptverkehrsader“<br />
des Klinikums sowie<br />
den Wegen zu den OP-Bereichen,<br />
<strong>im</strong> Eltern-Kind-Zentrum, <strong>im</strong> Bettenhaus<br />
oder den Zugängen zu<br />
den Außenbereichen wurden fast<br />
geräuschlose elektrohydraulische<br />
TSA 160 NT-Antriebe zum vollautomatischen<br />
Öffnen und Schließen<br />
von Drehtüren verbaut.<br />
In besonders zeitkritischen Situationen<br />
sind sie bereits offen,<br />
bevor der Notarzt die Tür erreicht.<br />
Sie öffnen und schließen selbsttätig<br />
– ein besonderer Vorteil, wenn<br />
Hände bereits desinfiziert sind oder<br />
das Pflegepersonal keine Hand frei<br />
hat. Die Ansteuerung erfolgt über<br />
einen Flächentaster, der mit dem<br />
Ellbogen aktiviert werden kann<br />
und die Tür früher öffnet. Sicherheitssensoren<br />
gewährleisten, dass<br />
der Schwenkbereich frei ist, bevor<br />
die Tür wieder schließt. Mit seiner<br />
Öffnungsautomatik sorgt der TSA<br />
160 NT auch für die barrierefreie<br />
Begehung der Krankenhauskapelle.<br />
Er bewältigt hohen Publikumsverkehr<br />
und schließt auch große und<br />
schwere Türflügel.<br />
Die TSA 160 NT F-Varianten<br />
verzögern <strong>im</strong> Rauch- und Brandfall<br />
das Schließen der Türen auch dort,<br />
wo der Betrieb des automatisierten<br />
Warentransportsystems<br />
so<br />
lange aufrecht<br />
erhalten werden<br />
muss, bis<br />
die roboterbetriebenenWagen<br />
aus dem<br />
Gefahrenbereich<br />
der Türflügel<br />
gefahren<br />
sind. <strong>Der</strong> TSA<br />
160 NT erfüllt<br />
alle geltenden<br />
Sicherheitsbest<strong>im</strong>mungen<br />
und ist nach<br />
DIN 18650<br />
baumustergeprüft<br />
und zertifiziert.<br />
Im Eltern-Kind-Zentrum, <strong>im</strong><br />
Bettenhaus oder den Stationsbereichen,<br />
wo Türen auch als Fluchtweg-<br />
und als Brandabschnitttüren<br />
fungieren und den Flüchtenden<br />
intuitiv den Fluchtweg zeigen müssen,<br />
ist die Sicherung mit einer<br />
Feststellanlage in Verbindung mit<br />
einem Brandmelder sinnvoll.<br />
Im Brandfall schließt die Tür automatisch<br />
und verhindert die Ausbreitung<br />
von Feuer und Rauch. Bei<br />
den ein- und zweiflügeligen Rauch-<br />
und Feuerschutztüren, die zudem<br />
barrierefrei begangen werden können,<br />
wurde dies mit GEZE TS 5000<br />
R-ISM-Türschließersystemen mit<br />
integrierter Rauchschalterzentrale<br />
realisiert. Im Brandfall spricht<br />
der Rauchschalter an und die Tür<br />
schließt selbsttätig. Ansonsten ist<br />
eine Feststellung der Tür stufenlos<br />
zwischen 80 und 130 Grad möglich,<br />
die Feststellposition ist hierbei weiter<br />
überfahrbar und gewährleistet<br />
<strong>im</strong> Gefahrenfall die größtmögliche<br />
Öffnung der Türflügel. Mit Hilfe<br />
der integrierten Schließfolgeregelung<br />
schließen beide Türflügel nach<br />
dem Begehen – zum Beispiel durch<br />
flüchtende Personen – wieder einwandfrei,<br />
so dass die Tür ihre Funktion<br />
als Brandabschnittstür von<br />
Neuem erfüllen kann.<br />
Vorbeugender Brandschutz<br />
Die rasante Entwicklung der Gebäudetechnik<br />
bringt erhöhte Anforderungen<br />
an den vorbeugenden<br />
Brandschutz mit sich: Im Fassadenbereich<br />
des Klinikums führt die<br />
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
Türen-Engineering <strong>im</strong> neuen<br />
Johannes Wesling Klinikum<br />
Minden: Begehkomfort und Sicherheit für alle<br />
Türautomatik TSA160RWS <strong>im</strong> Johannes<br />
Wesling Klinikum, Minden.<br />
Rauch- und Wärmeabzugsanlage<br />
RWA 110 E <strong>im</strong> Brandfall den Rauch<br />
bereits be<strong>im</strong> Entstehen ab. <strong>Der</strong> natürliche<br />
thermische Auftrieb wird<br />
genutzt, um den Rauch oberhalb des<br />
Bereiches, in dem sich Menschen<br />
aufhalten, zu binden. Die Fassaden-<br />
Abluftöffnungen des RWA 110 E<br />
Systems in Tandemausführung, d.h.<br />
an beiden vertikalen Fenster<strong>pro</strong>filen,<br />
wurden mit eleganten Elektrospindelantrieben<br />
ausgestattet. Sie<br />
sorgen an den schweren und großen<br />
Fensterflügeln in nur 60 Sekunden<br />
für max<strong>im</strong>ale Öffnungsweiten<br />
für den Rauch- und Wärmeabzug.<br />
Natürlich können sie auch zur täglichen<br />
Be- und Entlüftung verwendet<br />
werden.<br />
Kombiniert mit TSA 160 NT<br />
Z Invers-Drehtürantrieben als<br />
RWA-Zuluftöffnung an den Fassadentüren,<br />
die „invers“, d.h. die Tür<br />
nach außen öffnen, wird durch den<br />
thermischen Auftrieb eine opt<strong>im</strong>ale<br />
Entrauchung erzeugt. Bei Rauch-<br />
bzw. Brandalarm öffnen die Türen<br />
und bleiben so lange offen stehen,<br />
bis der Alarm zurückgesetzt wird<br />
und sie wieder <strong>im</strong> herkömmlichen<br />
Betrieb begehbar sind. Die Lösung<br />
gewährleistet Barrierefreiheit und<br />
Sicherheit zugleich: Im täglichen<br />
Klinikbetrieb sind die Klinikgärten<br />
und -höfe barrierefrei begehbar, <strong>im</strong><br />
Rauch- und Brandfall werden Türen<br />
geöffnet und offen gehalten.<br />
Freie Bahn auf Fluchtwegen<br />
Zur Absicherung von Fluchtwegtüren<br />
dient die Türzentrale TZ<br />
220 N. Ausgestattet mit Nottaste<br />
und Schlüsseltaster ermöglicht sie<br />
Befugten das Begehen einer Tür<br />
und gibt <strong>im</strong> Notfall Flucht- und<br />
Rettungswege frei. Die Schlaghaube<br />
kann von jedem<br />
zu jeder Zeit<br />
auch in Paniksituationen<br />
schnell<br />
und sicher bedient<br />
werden<br />
kann. Manipulation<br />
ist durch<br />
einen Sabotage-<br />
und Voralarm<br />
nahezu ausgeschlossen.<br />
Den<br />
systemischen<br />
Charakter der<br />
GEZE Sicherheitslösungen<br />
Foto: GEZE GmbH<br />
verdeutlicht die<br />
Möglichkeit<br />
der zeitgleichen<br />
Aufschaltung<br />
von Drehtürantrieben,<br />
Brandschutzanlagen und<br />
Zutrittskontrollsystemen. In der<br />
Patientenmagistrale wurden TSA<br />
160 NT F Invers-Drehtürantriebe<br />
mit TZ 220 Türzentralen verbunden.<br />
Zusätzlich wurde eine Brandmeldeanlage<br />
aufgeschaltet. Im<br />
Eltern-Kind-Bereich wurde diese<br />
komplexe Lösung mit einem Zutrittskontrollsystem<br />
komplettiert,<br />
das den Zugang berechtigter Personen<br />
<strong>im</strong> Rahmen eines Zeitplans<br />
regelt und dokumentiert.<br />
Das durchgängige Design der<br />
GEZE-Türschließer unterstreicht<br />
die Einheitlichkeit der Klinikarchitektur.<br />
Im Verwaltungsbereich, <strong>im</strong><br />
Aufnahme- und Diagnosetrakt, <strong>im</strong><br />
Bettenhaus und <strong>im</strong> Vorlesungssaal<br />
der Klinik stattete GEZE die Rohrrahmen-,<br />
Holz- oder Stahlblechtüren<br />
mit Obenliegenden Türschließern<br />
mit Feststellanlage, T-Stopp Gleitschiene<br />
oder Freilauffunktion aus.
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
SMP präsentiert neuen Schwenkrotator<br />
Swingotilt ST 10 für Midibagger und Baggerlader <strong>im</strong> GaLaBau<br />
Kempen. Ab <strong>Sommer</strong> wird er erhältlich<br />
sein: der neue Swingotilt ST<br />
10 von SMP. <strong>Der</strong> schwedische Hersteller<br />
bietet den neuen Schwenkrotator<br />
für alle Bagger und Baggerlader<br />
der Gewichtsklasse von 6 bis 10<br />
Tonnen an. Er hat gegenüber dem<br />
bewährten Vorgängermodell ST 9,<br />
den er mittelfristig ersetzen soll,<br />
deutlich an Kraft und Schnelligkeit<br />
zugelegt.<br />
<strong>Der</strong> ST 10 wiegt 260 Kilogramm<br />
und verfügt über ein größeres Lager,<br />
einen größeren Drehkranz und ein<br />
größeres Gehäuse als der ST 9. Obwohl<br />
das Gerät an Höhe, Länge und<br />
Aufbauhöhe gewachsen ist, konnte<br />
die Breite der Zylinder reduziert<br />
werden. Die schmalere Bauweise<br />
bringt Vorteile be<strong>im</strong> Grabenbau.<br />
Das Schwenkmoment wurde mit<br />
25.300 Nm gegenüber 18.400 Nm<br />
erheblich verstärkt. Das bringt ein<br />
deutliches Plus an Kraft, die gerade<br />
bei vollem Löffel spürbar wird.<br />
Die Drehgeschwindigkeit um 360<br />
<strong>Der</strong> neue Swingotilt ST 10 .<br />
MB Crusher eröffnet<br />
Niederlassung in Deutschland<br />
Einweihung 26. bis 28. Juni in Rangendingen<br />
Breganze/Italien. Die Firma MB<br />
S.p.A., weltweit führendes Vicentiner<br />
Unternehmen in der Herstellung<br />
und <strong>im</strong> Verkauf von Brecherlöffeln,<br />
setzt ihre Expansion mit<br />
der Eröffnung einer neuen Niederlassung<br />
in Deutschland fort. Am<br />
neuen Standort in Rangendingen<br />
<strong>im</strong> Raum Stuttgart finden an drei<br />
Tagen - von Freitag (26. Juni) bis<br />
Sonntag (28. Juni) – Festlichkeiten<br />
statt, in deren Verlauf Interessierte<br />
die Effizienz und hohe Technologie<br />
der MB-Produkte <strong>im</strong> Einsatz begutachten<br />
können.<br />
Schon von den ersten Jahren<br />
der Geschäftstätigkeit an war der<br />
deutsche Markt ein wichtiger Bezugspunkt<br />
für das Unternehmen.<br />
Engagement für absolute Qualität,<br />
Verbesserung der Resultate und<br />
eine Unternehmensphilosophie, die<br />
auf die konstante Zufriedenheit des<br />
Kunden abzielt - das sind die Werte,<br />
die MB seitGründung verfolgt<br />
und die nun auch in die Eröffnung<br />
Grad sank gleichzeitig von 8 auf 7<br />
Sekunden, was nicht nur ein theoretischer<br />
Wert bleibt, sondern die<br />
Drehbewegung sichtbar schneller<br />
werden lässt.<br />
<strong>Der</strong> neue Swingotilt zielt bei der<br />
Gewichtklasse auf die Gruppe der<br />
Midibagger und Baggerlader, wie<br />
sie besonders häufig <strong>im</strong> Gartenund<br />
Landschaftsbau anzutreffen<br />
ist. Bei diesem Kundenkreis gehört<br />
SMP zu den führenden Anbietern<br />
von Schwenkrotatoren.<br />
„Die Galabauer sind für uns<br />
eine interessante Zielgruppe, da<br />
hier viele die Swingotilts einsetzen“,<br />
sagt Franz Bellinghausen von der<br />
Geschäftsleitung von SMP Parts<br />
Deutschland. Die Vorteile für die<br />
Galabauer liegen laut Bellinghausen<br />
auf der Hand: „Die Schwenkrotatoren<br />
wirken wie ein Kugelgelenk<br />
am Baggerarm, so dass sich durch<br />
den deutlich größeren Freiraum<br />
be<strong>im</strong> Arbeiten viele Aufgaben wie<br />
Landschaften modellieren, Fischteiche<br />
ausheben oder Terrassen<br />
anlegen viel leichter, schneller und<br />
präziser erledigen lassen. Außerdem<br />
muss der Bagger seltener umgesetzt<br />
werden und viele sonst erforderliche<br />
manuelle Hilfsarbeiten<br />
können völlig entfallen.“<br />
Wie SMP die schwierige<br />
Marksituation meistert<br />
Bellinghausen berichtet, dass<br />
SMP selbst in dieser schwierigen<br />
Situation auf dem internationalen<br />
Parkett Flagge zeigt und so der<br />
Krise die Stirn bietet. Eine sehr<br />
wichtige Messe sei für den Anbaugerätehersteller<br />
die IAF in Münste<br />
gewesenr. Dort wird alles für den<br />
Gleisbau geboten, und in diesem<br />
Segment ist SMP laut Bellinghau-<br />
der Niederlassung in Baden-Württemberg<br />
münden. Dort werden<br />
ständig Fachtechniker und -mechaniker<br />
anwesend sein, um den<br />
Anforderungen der Kunden rasch<br />
nachzukommen. Das Unternehmen<br />
entschied zudem, außer Verwaltungs-<br />
und Verkaufsbüros auch<br />
ein Lager vor Ort einzurichten. Die<br />
MB-Produkte werden daher sofort<br />
lieferbar sein, was die bereits jetzt<br />
auf das unverzichtbare Min<strong>im</strong>um<br />
beschränkten Wartezeiten <strong>noch</strong> erheblich<br />
verkürzt. MB Deutschland<br />
spiegelt die gleiche Philosophie des<br />
Mutterhauses wider: eine gründliche<br />
Kenntnis des Metallbearbeitungssektors,<br />
konstante Investitionen in<br />
Forschung und Entwicklung und<br />
die tägliche Arbeit eines geschulten<br />
Teams aus <strong>pro</strong>fessionellen Fachleuten,<br />
um Innovation, Effizienz, einen<br />
hohen Spezialisierungsgrad, Vielseitigkeit,<br />
Sicherheit und Zuverlässigkeit<br />
zu bieten. Infos <strong>im</strong> Internet:<br />
www.mbcrusher.de.<br />
Fotos (2): SMP<br />
ABBRUCH & RECYCLING 15<br />
Franz Bellinghausen, Geschäftsleitung SMP Parts in Deutschland, will mit neuen Produkten und<br />
verstärkten Verkaufsanstrengungen der Krise die Stirn bieten.<br />
sen seit Jahren Marktführer. „Die<br />
Gleisbauunternehmen zeigten sich<br />
durch die Bank positiv gest<strong>im</strong>mt<br />
– ein Erfolg der Investitionen in die<br />
Infrastruktur.“ Auch von der Maskin<br />
Expo <strong>im</strong> schwedischen Stockholm<br />
sowie der Maschinenmesse<br />
eine Woche zuvor <strong>im</strong> norwegischen<br />
Oslo gingen positive Signale aus.<br />
Beide Messen waren sehr gut besucht.<br />
„Das norwegische Tochterunternehmen<br />
berichtete über eine<br />
steigende Nachfrage und holte viele<br />
neue Aufträge herein“, erzählt Bellinghausen.<br />
Er selbst habe dort die<br />
sich aufhellende St<strong>im</strong>mung gespürt:<br />
„Die Ballons steigen wieder!“<br />
Von der Demopark in Eisenach<br />
erwartet sich der SMP-Chef zu-<br />
Molfetta/Italien. Zwei neue<br />
Hydraulikhämmer von Promove.<br />
Vorgestellt auf der diesjährigen “Intermat”<br />
in Paris: <strong>Der</strong> XP-300, der<br />
die Lücke in der kompakten Typenreihe<br />
ergänzt<br />
und der “Gigant”<br />
XP-7000,<br />
insbesondere<br />
entwickelt für<br />
schwere Abbrucharbeiten,Steinbrucheinsätze<br />
und andere<br />
sehr harte<br />
Anwendungen.<br />
<strong>Der</strong> “XP-<br />
7000” ist die<br />
Antwort auf<br />
die Weiterentwicklung<br />
schwerer Hy-<br />
draulikbagger.<br />
Die Trägergewichtsklasse<br />
über 60 Tonnen gewinnt <strong>im</strong>mer<br />
mehr an Bedeutung. Zum einen in<br />
Steinbruch-Einsätzen wegen der<br />
strengen Auflagen für das Sprengen.<br />
Zum anderen <strong>im</strong> Tunnelbau mit<br />
<strong>im</strong>mer mehr breiteren Fahrbahnen<br />
für schnellere und kostensparende<br />
Arbeiten von Großbaggern.<br />
Wenn hohe Produktivität gefordert<br />
wird, ist eine derartige Gerätekombination<br />
die einzige wirtschaftliche<br />
Alternative zur Kontrolle der<br />
sätzlichen Aufwind <strong>im</strong> GaLaBau.<br />
„Davon bin ich überzeugt.“ Nicht<br />
zuletzt soll eine eigene Hausausstellung<br />
am SMP-Standort Kempen<br />
nach den <strong>Sommer</strong>ferien die Verkaufzahlen<br />
beleben, zumal dort mit<br />
dem ST 10 ein zukunftsträchtiges<br />
neues Produkt vorgestellt wird.<br />
Mit neuen Produkten und verstärkten<br />
Verkaufsanstrengungen<br />
will SMP der Krise trotzen. So wurde<br />
mit Florian Kühnlein ein neuer Verkäufer<br />
für Bayern und Baden-Württemberg<br />
eingestellt. „Dies hat gleich<br />
eine starke Resonanz gebracht“,<br />
sagt Franz Bellinhausen und fügt<br />
opt<strong>im</strong>istisch hinzu: „Sie zeigt, dass<br />
offensichtlich dort die St<strong>im</strong>mung<br />
auch nicht nur negativ ist.“<br />
Fit für Steinbruch<br />
und Tunnelbau<br />
Neue Hydraulikhämmer von Promove<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
XP-300 und XP 7000 P.<br />
Produktionskosten. <strong>Der</strong> neue “XP-<br />
7000” ist über einen längeren Zeitraum<br />
unter verschiedensten harten<br />
Einsätzen sehr sorgfältig getestet<br />
worden, mit außergewöhnlicher<br />
Produktionsleistung<br />
sowie niedrigsten<br />
Geräusch<br />
und Vibrationswerten.<br />
Mit Ausnahme<br />
normaler<br />
Verschleißteile<br />
kam während<br />
der Testphase<br />
nichts zur Auswechslung.<br />
Die<br />
technischen Besonderheiten<br />
der<br />
XP-Hydraulikhammer-Serie<br />
treffen auch auf<br />
das neue Modell<br />
XP-7000 zu. Im<br />
Vergleich zu diesem<br />
„<strong>im</strong>posanten<br />
Bruder” ist der neue Typ XP-300<br />
in Promoves Produktpalette nicht<br />
weniger wichtig. Dieses Modell ist<br />
geeignet für Trägergeräte von 5 bis 6<br />
Tonnen und Paletten der Kompaktlader.<br />
<strong>Der</strong> XP-300 liegt technisch<br />
nah am XP-400, mit gleichem Einsteckwerkzeug<br />
(80 mm) und sehr<br />
guter Abbruchleistung. Beide Modelle<br />
runden Promoves beachtliche<br />
Produktpalette auf eindrucksvolle<br />
Weise ab.<br />
XP-7000 XP 300<br />
Dienstgewicht: kg 6.800 300<br />
Gesamthöhe: mm 4.200 1.500<br />
Durchmesser Eisen: mm 210 80<br />
Standardlänge Eisen: mm 1.050 415<br />
Ölmenge: L/min 320/400 50/75<br />
Betriebsdruck: bar 180/200 110/130<br />
Druckbegrenzungsventil: bar 260 180<br />
Schlagzahl: 1/min 280/580 560/860<br />
Max. Schlagenergie (Kolben): Joule 17.700 865<br />
Max Schlagenergie ( Eisen): Joule 12.744 623<br />
Dienstgewicht Trägergerät: Tonnen 60/120 4,0 – 8,5<br />
Max. Rücklaufdruck: bar 25 25<br />
Foto: Promove<br />
Lauchhe<strong>im</strong>. Die ProStein GmbH<br />
& Co. KG baut in Sachsen in Granit<br />
ab und stellt Straßenbaustoffe in<br />
Brechanlagen her. Dazu wird das<br />
das Gestein aus der Wand gesprengt.<br />
Um Übergrößen <strong>im</strong> Haufwerk ladefähig<br />
zu machen, setzt ProSteineine<br />
4,5 Tonnen<br />
schwere Eisenkugel(Durchmesser:<br />
1.050<br />
mm) ein. Diese<br />
wird aus 10<br />
Metern Höhe<br />
auf die Granitsteine<br />
fallen<br />
gelassen und<br />
zertrümmert<br />
den Granit in<br />
ladefähige Stücke.Baumaschinenzubehör-Spezialist<br />
HS-Schoch<br />
(Cobbelsdorf<br />
) entwickelte<br />
für ProStein<br />
einen speziellenFelstieflöffel,<br />
passend<br />
an einen Ca-<br />
Ein Schlüsselgerät<br />
für die Produktion<br />
Felstieflöffel CAT 345-C von HS-Schoch<br />
Zum Zertrümmern des Granits setzt die<br />
ProStein GmbH & Co. KG in Sachsen eine<br />
4,5 Tonnen schwere Eisenkugel ein. HS-<br />
Schoch entwickelte hierfür diesen speziellen<br />
Felstieflöffel.<br />
terpillar CAT 345 C. In dem Löffel<br />
rollt dieKugel auf zwei 60 Mill<strong>im</strong>eter<br />
hohen und 60 Mill<strong>im</strong>eter breiten<br />
in den Löffel eingeschweißten<br />
Tianjin/China. Metso hat seine<br />
Fertigung <strong>im</strong> chinesischen Werk<br />
Tianjin ausgeweitet. Seit März steht<br />
dort auch die Herstellung der neuen<br />
Backen- und Kegelbrechermodelle<br />
auf dem Programm. Außerdem<br />
übern<strong>im</strong>mt das größere Werk<br />
nun auch die Produktion von Sieben<br />
und Aufgebern. Die erweiterte<br />
Anlage umfasst mehr als 3.000<br />
Quadratmeter Produktionsfläche<br />
und ein neues Bürogebäude.<br />
Das Werk in Tianjin bedient<br />
nicht nur die Nachfrage in China<br />
und auf anderen asiatischen<br />
Märkten sondern auch die Nachfrage<br />
des Bau- und Bergbausektors<br />
in anderen Teilen der Welt.<br />
Mit der Werkserweiterung gilt<br />
dieser Standort nun als einer der<br />
wichtigsten Produktionsstätten für<br />
Metso-Produkte, deren Fokus auf<br />
der Bau- und Aufbereitungsindustrie<br />
liegt.<br />
„Mit der Werkserweiterung<br />
ging auch die Verlegung unserer<br />
Büroräume auf ein neues Gelände<br />
außerhalb der Fabrik einher.<br />
Die neuen Möglichkeiten durch<br />
die Umgestaltung der Fertigung<br />
erlauben es uns, die Produktivität<br />
künftig zu steigern”, so Juhani<br />
Honkanen, Werksleiter in Tianjin.<br />
„Das hat auch eine Steigerung der<br />
Produktion zur Folge - wir rechnen<br />
mit einem Potential<br />
von mehreren<br />
hundert neuen<br />
Anlagen <strong>pro</strong> Jahr.<br />
Darüber hinaus<br />
können wir<br />
ab sofort neue<br />
Brechermodelle<br />
in unsere Fertigungsplanung<br />
mit einbeziehen.<br />
Das jetzige Angebot<br />
an kleinen<br />
und mittleren<br />
Backenbrechern<br />
der Nordberg C-<br />
Serie sowie an<br />
Kegelbrechern<br />
der Nordberg<br />
GP-Serie lässt<br />
sich um mehrere<br />
größere Modelle<br />
erweitern. Das<br />
gilt auch für neue<br />
Produkte wie<br />
die Aufgeber der<br />
Nordberg TK-<br />
Serie sowie der<br />
Schienen aus und fällt in die Tiefe.<br />
<strong>Der</strong> Löffel hat eine Schnittbreite<br />
von 1.550 Mill<strong>im</strong>etern (Inhalt ca.:<br />
2680 l /SAE) und ist mit einem 60<br />
Mill<strong>im</strong>eter starken Trapezmesser<br />
und einem Kwik-Lok-Zahnsystem<br />
von ESCO versehen. Aufgrund der<br />
enormen Belastung<br />
ist das Gerät<br />
mit Schutzschilden,Seitenmesser-<br />
und Kantenschutz<br />
vom<br />
amerikanischen<br />
Mining-Spezialisten<br />
ESCO ausgestattet,<br />
die sich<br />
<strong>im</strong> Verschleißfall<br />
auf einfache Art-<br />
und Weise austauschen<br />
lassen.<br />
„<strong>Der</strong> Felstieflöffel<br />
ist ideal für un-<br />
Foto: HS-Schoch<br />
sere Produktion.<br />
Mit ihm lassen<br />
sich unsere Ausfallzeitenmin<strong>im</strong>ieren<br />
und wir<br />
können kontinuierlich<strong>pro</strong>duzieren.<br />
Dieser Löffel<br />
ist ein Schlüsselgerät für unsere<br />
Produktion“ schwärmt Werksleiter<br />
H. Stief von Pro-Stein.<br />
Metso verdoppelt Kapazität<br />
<strong>im</strong> Fertigungswerk Tianjin<br />
Jetzt wichtigste Produktionsstätte<br />
Siebe der Nordberg CVB Serie.“<br />
Das Metso Werk in Tianjin beschäftigt<br />
etwa 100 Menschen – die<br />
Perspektiven für weitere Neueinstellungen<br />
in naher Zukunft sind<br />
vielversprechend. Am Standort<br />
verbessert sich allmählich auch die<br />
allgemeine wirtschaftliche Situation:<br />
neben dem fest angestellten<br />
Personal sind weitere 300 Menschen<br />
– vor allem Subunternehmer<br />
und Zulieferer – in den Fertigungs<strong>pro</strong>zess<br />
mit eingebunden.<br />
Zweite Werkserweiterung<br />
innerhalb von 10 Jahren<br />
Mit der Einweihung zur Werkserweiterung<br />
feiert Metso gleichzeitig<br />
das zehnjährige Jubiläum<br />
seiner Produktionsaktivitäten für<br />
Bau- und Bergbautechnologien in<br />
China. Im Jahr 1999 begann Metso<br />
auf einem 1.700 Quadratmeter<br />
großen gemieteten Werksgelände<br />
in Tianjin mit der Herstellung von<br />
Brechern. Nur drei Jahre später – <strong>im</strong><br />
Jahr 2002 – startete die Produktion<br />
auf dem ersten eigenen 4.000 Quadratmeter<br />
großen Gelände. Die Erweiterung<br />
um 3.300 Quadratmeter<br />
steigert die Gesamtgröße des Werksareals<br />
auf über 7.500 Quadratmeter.<br />
Die Verwaltungskapazitäten <strong>im</strong><br />
neuen Bürogebäude umfassen weitere<br />
700 Quadratmeter.
16<br />
Uttoxeter/Großbritannien. Es<br />
ist schon ein Schritt für das britische<br />
Familienunternehmen JCB. Mit dem<br />
JS 360 steigt man nun erstmals ins<br />
obere Ende der 33 bis 40-Tonnenklasse<br />
ein. Produziert wird er <strong>im</strong> nagelneuen,<br />
eindrucksvollen Werk am<br />
Stammsitz Uttoxeter (vgl. <strong>Der</strong> Bau-<br />
Unternehmer Mai 09). Und es ist ein<br />
wohl überlegter Schritt, das bewies<br />
das neue „Gewicht“ eindrucksvoll<br />
bei einer Pressevorführung vor Ort.<br />
Ums Haar ging mit John O’Connor,<br />
Heavy Products Operations Director<br />
<strong>im</strong> neuen Werk, das gute englische<br />
Understatement durch, als er<br />
mit Recht auf die einzigartige Weise<br />
verwies, in der der JS 360 Höchstwerte<br />
in Bezug auf Drehmoment,<br />
Pumpenförderleistung und Löffel-<br />
Ausbrechkraft mit einem hervorragenden<br />
Handling verbindet. Das<br />
Ergebnis, hier erstmals einer internationalen<br />
Fachjournalistengruppe<br />
vorgeführt, ist eine leistungsstarke,<br />
<strong>pro</strong>duktive und präzise steuerbare<br />
Maschine für Schwerlasteinsätze<br />
bei Abbrucharbeiten, in der Gewinnungs-<br />
und Tiefbauindustrie und <strong>im</strong><br />
Straßenbau. Natürlich geht es auch<br />
<strong>im</strong> schweren Segment besonders um<br />
möglichst geringe Verbrauchswerte.<br />
<strong>Der</strong> Isuzu-Sechszylindermotor des<br />
JS 360 mit 7,8 l Hubraum und Tier-<br />
III-Zulassung bietet sie, und: Extrem<br />
hohe Leistungs- und Drehmomentwerte<br />
bei erstaunlich niedrigem Ge-<br />
räuschpegel. Die Werte können sich<br />
sehen lassen: 212 kW (281 PS) bei<br />
2000 U/min, erreicht durch einen<br />
isochronen, elektronischen Drehzahlregler,<br />
der automatisch auf Anforderungen<br />
der Hydraulik reagiert<br />
und die ideale Ausgangsleistung des<br />
Motors unter den jeweiligen Betriebsbedingungen<br />
beibehält. – Ergebnis:<br />
Ein schnelleres Ansprechverhalten<br />
und kürzere Arbeitstakte<br />
und damit deutlich höhere Produktivität.<br />
<strong>Der</strong> JS 360 wird mir einem 6,45-<br />
Meter-Monoausleger geliefert, der<br />
den Transport erleichtert und hohe<br />
Hubkräfte bietet. Dazu Löffelstiele je<br />
nach Kundenanforderung an Reichweite,<br />
Grabtiefe, Überladehöhe und<br />
Reißkraft – 2,1 Meter, 2,63 Meter,<br />
3,23 Meter und 4,03 Meter. Große<br />
Querschnitte bei der hochwertigen<br />
Stahlkonstruktion, sie garantiert<br />
höchste Verwindungsfestigkeit, auch<br />
bei Arbeiten mit Hydraulikhammer<br />
oder anderem schweren Gerät.<br />
Die Einhaltung der Tier-III-<br />
Grenzwerte samt elektronischer<br />
Drehzahlregelung garantiert den extrem<br />
niedrigen Kraftstoffverbrauch<br />
<strong>pro</strong> Kilowattstunde. Hydrauliksystem<br />
und Motorleistung werden vom<br />
JCB Advanced Management System<br />
gesteuert. Das AMS bietet vier unterschiedliche<br />
Betriebsarten – Auto,<br />
Economy, Präzision und Heben<br />
– mit denen der Bediener Kraft und<br />
Neuheit: Kommunal 600 Dual<br />
bema-Kehrmaschinen auf der demopark<br />
Voltlage-Weese. Mit dem Kehrmaschinenmodel<br />
bema Kommunal<br />
600 Dual (Kehrwalzendurchmesser:<br />
600 mm) stellt die bema GmbH<br />
Maschinenfabrik auf der demopark<br />
in Eisenach eine neue Anbaukehrmaschine<br />
für Kommunalschlepper,<br />
Hof- und Radlader, Kompaktlader<br />
bema Kommunal 600 Dual mit Fronthubsystem<br />
an einem Traktor, hydraulischer Antrieb.<br />
und andere mittelgroße Kommunalfahrzeuge<br />
vor).<br />
Funktional und stabil wie sie ist,<br />
ist die Maschine zwischen den Modellen<br />
bema Kommunal Dual und<br />
bema 30 Dual anzusiedeln. Sie bietet<br />
die Vorzüge des Dual-Systems<br />
und die Wahlmöglichkeit zwischen<br />
hydraulischem und mechanischem<br />
Antrieb. Kennzeichnende Merkmale<br />
der bema Kommunal 600<br />
Dual sind:<br />
• Großer Bürstendurchmesser (600<br />
mm) mit starker Reinigungsleistung<br />
und langer Standzeit, bewährt<br />
Foto: bema<br />
Bempflingen. Ein stetig wachsender<br />
Trend nach umweltfreundlichen<br />
und dabei kosteneffizienten<br />
Baumaschinen ist bereits seit Jahren<br />
in der Branche zu verzeichnen. Bisher<br />
galten vor allem mobile Stromerzeuger<br />
als „Sprittfresser“ und als<br />
eine ineffiziente<br />
Form der Energiebereitstellung.<br />
Doch diese<br />
Zeiten sind jetzt<br />
vorbei, denn die<br />
Endress Elektrogerätebau<br />
GmbH hat eine<br />
neue Generation<br />
von mobilenStromerzeugern<br />
für<br />
die vielfältigsten Einsätze zur Serienreife<br />
entwickelt. DUPLEXplus<br />
heißt das Zauberwort. In der Produktbroschüre<br />
verspricht der Hersteller<br />
aus Bempflingen bis zu 30<br />
Prozent Kraftstoffersparnis durch<br />
eine neu entwickelte Motorensteuerung,<br />
die bei allen Stromerzeugern<br />
serienmäßig verbaut wird. Durch<br />
NEUHEITEN<br />
Ein neues „Gewicht“ <strong>im</strong> schweren Segment<br />
JCB erweitert sein Raupenbagger-Programm um den 36-Tonner JS 360<br />
aus den schweren Kehrmaschinenbaureihen<br />
• Kompakter Anbau am Trägergerät<br />
(Schwerpunkt sehr nahe am Fahrzeug),<br />
• Funktionales und stabiles Anbaugerät,<br />
• Antrieb sowohl hydraulisch als<br />
auch mechanisch möglich,<br />
• Neu: hydraulischer Steuerblock<br />
bei hydraulischem Antrieb +<br />
Schmutzsammelwanne,<br />
• Großvolumige Schmutzsammelwanne<br />
mit hydraulischer Entleerung<br />
<strong>im</strong> Dual-System,<br />
• Seitenkehrbesen (Durchmesser<br />
600 mm), Anbau links und/oder<br />
rechts möglich,<br />
• Wassersprüheinrichtung mit 200<br />
ltr. Wassertank,<br />
Die bema Kommunal 600 Dual<br />
ist in den Arbeitsbreiten 1850, 2050<br />
und 2300 Mill<strong>im</strong>eter verfügbar.<br />
Neu entwickelt wurde auch ein<br />
Fronthubsystem zum Anbau von<br />
bema-Produkten sowie auch anderer<br />
Anbaugeräte an Fahrzeuge<br />
mit vorhandener Universal-Winterdienstplatte,<br />
wie sie bei Un<strong>im</strong>og<br />
und anderen mittelschweren Kommunalfahrzeugen<br />
zum Einsatz<br />
kommt. Es handelt sich dabei um<br />
eine Vertikalaushebung mit entsprechendem<br />
Kuppeldreieck (z. B.<br />
Standard: Größe 1N).<br />
bema GmbH Maschinenfabrik auf<br />
der demopark: Stand D-449.<br />
<strong>Der</strong> JS 360 ist prädestiniert für Schwerlasteinsätze bei Abbrucharbeiten, in der Gewinnungs-,<br />
Tiefbauindustrie und <strong>im</strong> Straßenbau<br />
Drehzahl für die jeweiligen Arbeiten<br />
genau auswählen kann.<br />
Angesichts massiv gestiegener<br />
Kraftstoffpreise sorgt die Betriebsart<br />
Economy bei normaler und leichter<br />
Bodenbeschaffenheit für min<strong>im</strong>alen<br />
Kraftstoffverbrauch. Dies geschieht<br />
durch Senkung der Motordrehzahl<br />
sowie die Reduzierung von Hydraulikdruck<br />
und -fördermenge.<br />
Hoher Hydraulikdurchfluss und<br />
-druck sorgen zudem für max<strong>im</strong>ale<br />
Grabkraft an Löffelstiel und<br />
Löffel sowie höhere Zugleistung.<br />
Die max<strong>im</strong>ale Löffelstiel-Reißkraft<br />
beträgt 245 kN, während die maxi-<br />
Mobile Stromerzeuger ESE 1306 DUPLEX von<br />
Endress.<br />
Fotos (2): Credia GmbH<br />
die ECOtronic sollen außerdem die<br />
Schall- und Emissionswerte erheblich<br />
gesenkt und somit die Umwelt<br />
deutlich entlastet werden.<br />
Die Funktionsweise der ECOtronic<br />
ist angepasst auf die Bedürfnisse<br />
von Handwerkern und<br />
Baustellenbetreibern.<br />
Denn die<br />
meiste Zeit läuft<br />
ein Stromerzeuger<br />
<strong>im</strong> Leerlauf,<br />
ohne dass wirklich<br />
Energie von<br />
ihm benötigt<br />
wird. Rund 70<br />
Foto: Endress Elektrogerätebau<br />
Prozent der täglichen<br />
Arbeitszeit<br />
werden Aggregate<br />
durch unnötigen<br />
Standby-<br />
Betrieb <strong>im</strong> vollen Drehzahlbereich<br />
betrieben. Dadurch entstehen hohe<br />
Kraftstoffkosten und Verschleiß.<br />
Durch die ECOtronic wird in dieser<br />
Zeit der Standby-Betrieb auf eine<br />
deutlich geringere Drehzahl reduziert,<br />
was zu den bereits genannten<br />
Effekten führt. Eine Beispielrechnung<br />
zeigt, dass die Investition für<br />
gig vom Sitz verstellen. Außerdem<br />
bietet der JS 360 für max<strong>im</strong>ale Produktivität<br />
eine hochpräzise Steuerung<br />
sowie perfekt aufeinander<br />
abgest<strong>im</strong>mte Arbeitsgeschwindigkeiten<br />
am Ausleger und Löffelstiel.<br />
Dazu die serienmäßige Ausleger-<br />
Schwenkwerk-Vorrangschaltung für<br />
eine schnellere Lkw-Beladung.<br />
Großartige Lösungen auch be<strong>im</strong><br />
Wartungszugang: Das Klettern auf<br />
den Oberwagen entfällt. So reduziert<br />
die komplette<br />
Wartung<br />
vom Boden aus<br />
Stillstandszeit<br />
und erhöht auch<br />
die Sicherheit<br />
der Servicetechniker.<br />
Dann<br />
die aufklappbare<br />
Motorschutz-<br />
platte, die den<br />
Zugang zur<br />
Ölwanne erleichtert.<br />
Dazu<br />
eine Ablassleitung<br />
mit Schnellkupplung<br />
für die Motoröl- und<br />
Dieseltank-Entleerungsstopfen.<br />
Alle Trittstufen und oberen Abdeckungen<br />
sind zudem mit rutschsicheren,<br />
robusten Platten versehen.<br />
Zu den Komponenten des AMS<br />
gehört eine Digitalanzeige, über<br />
die der Motorölstand sowie der Zustand<br />
der Motoröl- und Kraftstoff-<br />
<strong>Der</strong> neue Bodenstampfer „CDR 60“. Die neue Rüttelplatte „CDC 90 HY“.<br />
Neue Generation mobiler Stromerzeuger<br />
30 Prozent Kraftstoffersparnis – weniger Lärm und Emissionen<br />
ein 13 kVA-Stromaggregat bereits<br />
nach drei Jahren durch die Einsparung<br />
alleine an Kraftstoffkosten<br />
amortisiert werden kann.<br />
Zusätzlich werden auf DUPLEXplus-Stromerzeugern<br />
hochwertige<br />
Industriemotoren von Robin-Subaru<br />
eingesetzt, die mit einer überarbeiteten<br />
OHC-Technologie besonders<br />
sparsam und umweltfreundlich<br />
arbeiten. Durch eine verbesserte<br />
Brennkammer werden unverbrannte<br />
Spritrückstände auf ein Min<strong>im</strong>um<br />
reduziert. Ein Antriebssystem mit<br />
selbstschmierender Kette ersetzt den<br />
allseits bekannten Kunststoffriemen<br />
bei anderen Motorenherstellern und<br />
sorgt somit für einen absolut perfekten<br />
und langlebigen Lauf. Auf<br />
dieses System verspricht der Hersteller<br />
36 Monate Garantie. Doch nicht<br />
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
filter bequem von der Kabine aus<br />
überwacht werden kann. Natürlich<br />
steht auch be<strong>im</strong> JS 360 der Fahrer<br />
<strong>im</strong> Mittelpunkt: Ein komfortabler,<br />
in alle Richtungen verstellbarer<br />
und selbstverständlich gefederter<br />
Fahrersitz mit hochgezogener Rückenlehne<br />
sowie eine Kl<strong>im</strong>aautomatik<br />
– beides serienmäßig – erlauben<br />
ein langes, ermüdungsfreies<br />
Arbeiten. Ein wichtiges Kriterium<br />
für erhöhten Komfort: sämtliche<br />
Bedienelemente<br />
sind innerhalb<br />
von 180 Grad<br />
ergonomisch<br />
um den Bediener<br />
angeordnet.<br />
Er erreicht sie<br />
also, ohne sich<br />
umdrehen zu<br />
müssen. Auch<br />
die breite Tür<br />
wird jeder Fahrer<br />
schätzen:<br />
Einfacher Einstieg<br />
in eine<br />
Kabine, deren<br />
ebener Boden sich besonders einfach<br />
reinigen lässt. Darüber hinaus<br />
ist ein beheizbarer Sitz als Zusatzoption<br />
erhältlich. Es tut sich was <strong>im</strong><br />
schweren Segment. Auch in Krisenzeiten.<br />
Und der JS 360 dürfte vom<br />
„neuen Gewicht“ bald zum gut bekannten<br />
Gesicht auf der Baustelle<br />
mutieren. Burkhard Talebitari<br />
Leistungsstark, umweltfreundlich und kinderleicht zu bedienen<br />
Homberg/Efze. Die Credia<br />
GmbH, mit Sitz in in Homberg/<br />
Efze, hat sich auf Stromgeneratoren,<br />
Hebe- und Verdichtungstechnik<br />
spezialisiert und verfügt über einen<br />
europaweiten Vertrieb. Pünktlich<br />
zum <strong>Sommer</strong> startet der Hersteller<br />
mit zahlreichen neuen Produkten<br />
durch. Zu den Neuheiten zählen<br />
unter anderem der Bodenstampfer<br />
„CDR 60“ und die Rüttelplatte des<br />
Typs „CDC 90 HY.<br />
• „CDR 60“: <strong>Der</strong> neue Bodenstampfer<br />
„CDR 60“ ist der kleine<br />
Bruder des erfolgreich auf den<br />
Markt eingeführten „CDR 73“ (73<br />
kg und 4-Takt-Subaru-Robin-Motor).<br />
Dank der sehr guten Handlichkeit<br />
und des leichten Gewichtes<br />
(60 kg) kann man mit dem „CDR<br />
60“ auf engstem Raum, in schmalen<br />
Gräben und an Hauswänden<br />
arbeiten. <strong>Der</strong> integrierte Honda<br />
GX 100/4-Takt Motor des „CDR<br />
60“ ist umweltfreundlich, leise und<br />
male Löffel-Ausbrechkraft von 268<br />
kN führende Wettbewerbermodelle<br />
um bis zu 20 Prozent übertrifft. Aus<br />
der herausragenden Kraft, präzisen<br />
Steuerbarkeit und umfangreichen<br />
Löffelstielauswahl ergibt sich eine<br />
Maschine, die ein extrem exaktes<br />
Arbeiten erlaubt – perfekt für eine<br />
Vielzahl von Einsatzzwecken.<br />
Intuitive und einfache Nutzung<br />
der Bedienelemente sind heute Standard.<br />
Trotzdem bestechen nicht nur<br />
die Servohebel für Baggerausleger<br />
und Löffelstiel durch ihren Bedienkomfort.<br />
Nach ISO-EURO-Norm<br />
lassen sie sich individuell, unabhän-<br />
Fotos (2):Talebitari<br />
John O’Connor, Heavy Products Operations<br />
Director <strong>im</strong> neuen Werk am Stammsitz<br />
Uttoxeter, bei der Präsentation des neuen JS<br />
360 vor Fachjournalisten.<br />
Bodenstampfer „CDR 60“ und Rüttelplatte „CDC 90 HY“ von Credia<br />
sorgt für äußerste Leistungsstärke.<br />
Die Griffrollen und der Ladegriff<br />
erleichtern das den Transport des<br />
„CDR 60“ sehr. Dessen Verarbeitung<br />
ist ausgezeichnet – verwendet<br />
wurden hochwertige Materialien.<br />
Im Ergebnis arbeitet der „CDR<br />
60“ – wie auch der „CDR 73“ - wie<br />
von Geisterhand. Beide Maschinen<br />
bleiben auf jedem Untergrund<br />
während des Stampfens stehen und<br />
halten die Balance.<br />
• „CDC 90 HY“: Die neue Rüttelplatte<br />
„CDC 90 HY“ (80 kg) ist<br />
die derzeit kleinste hydraulische<br />
Rüttelplatte auf dem Markt und<br />
quasi die „kleine Schwester“ der<br />
erfolgreich laufenden „CDC 160<br />
HY“.<br />
Sehr gute Verarbeitung, ein hydraulischer<br />
Vor- und Rücklauf und<br />
der kraftvolle Honda GX 160-Motor<br />
ermöglichen mit der „CDC 90<br />
HY“ ein präzises Verdichten auf<br />
jedem Belag. Das Arbeiten mit der<br />
Maschine, die extrem steigfähig ist,<br />
ist kinderleicht. Die „CDC 90 HY“<br />
zeichnet sich besonders durch den<br />
neuen Steuergriff aus, der nicht nur<br />
an die Maschine geklappt werden<br />
kann, sondern auch in der Höhe<br />
halbiert zusammenklappbar ist, so<br />
dass die Maschine in jeden Pkw<br />
verstaut werden kann.<br />
Serienmäßig wird die Rüttelplatte<br />
mit einem herausklappbaren<br />
Kranhaken und Transporträdern<br />
ausgeliefert. Erhältlich ist auch eine<br />
Vulkollan-Matte, die das Arbeiten<br />
auf Natursteinpflaster und anderen<br />
Steinbelegen opt<strong>im</strong>al ermöglicht.<br />
nur durch Technologie punktet die<br />
neue Stromerzeuger-Generation.<br />
Auch in punkto Design haben die<br />
Ingenieure ganze Arbeit geleistet.<br />
Mit neuen Materialien aus Temperatur-<br />
und UV-beständigen Verbundmaterialien<br />
zeigt Endress, dass<br />
sich die harten Anforderungen einer<br />
Baustelle wunderbar mit fortschrittlichem<br />
Design vereinen lassen. Das<br />
wirkt sich auch positiv aufs Gewicht<br />
aus – bis zu 25 Prozent leichter sind<br />
die neuen Stromerzeuger. Die seit<br />
Jahren bewährte DUPLEX-Technologie<br />
mit IP54-Generatoren wird<br />
auch in der neuen Serie weiter verwendet.<br />
So muss auf die allseits bekannten<br />
Eigenschaften wie 4-facher<br />
Anlaufstrom und elektronisch geregelte<br />
Ausgangsspannung und Frequenz<br />
nicht verzichtet werden.
JUNI 2009 WWW.DER-BAU-UNTERNEHMER.DE<br />
17<br />
KSD-Citykrane in<br />
der Serien<strong>pro</strong>duktion<br />
Alle Tests erfolgreich absolviert<br />
Zweibrücken. Die ersten KSD-<br />
Citykrane der neuesten Generation<br />
sind inzwischen auf verschiedenen<br />
Baustellen <strong>im</strong> Einsatz. Nachdem der<br />
Zweibrücker Kranhersteller KSD<br />
Kransysteme GmbH <strong>im</strong> September<br />
2008 den Prototyp der neuen<br />
Citykran-Generation vorgestellte,<br />
konnten nach erfolgreicher Er<strong>pro</strong>bung<br />
<strong>im</strong> Werk, die ersten CKK 4515<br />
ausgeliefert werden. Bereits ab Dezember<br />
2008 lief der Prototyp störungsfrei<br />
<strong>im</strong> Baustelleneinsatz in<br />
Heidelberg. Be<strong>im</strong> neuen CKK 4515<br />
handelt es sich um einen echten<br />
Schnellmontagekran der Untendreherklasse,<br />
dessen Silhouette einem<br />
mittleren Oberdreh –Kran ähnelt.<br />
Beeindruckend ist es, wie sich die<br />
über 100-Meter-Stahlbaukonstruktion<br />
mit eigenem Antrieb zu einem<br />
Kran der 80-m/t-Klasse entfalten.<br />
Besonderen Zuspruch erhält die<br />
LEISTUNGSDATEN DES CKK 4515:<br />
Max. Ausladung: 45m/1,5 t<br />
Max. Traglast: 6 t<br />
Hakenhöhe: 20/28/36 m<br />
Drehradius: 1,65 m in der Standfläche<br />
Ballastierung:<br />
24,0 t Zentralballast auf der Drehbühne;<br />
4,8 t Gegenballast auf dem Gegenausleger<br />
Spindelmaß: 4,2 x 4,2 m<br />
Transport:<br />
<strong>Der</strong> kompl. Kran mit 45 Meter Auslandung<br />
und 36 meter Hakenhöhe wird als eine Einheit<br />
transportiert.<br />
Waldlaubershe<strong>im</strong>. Neues bei<br />
Wilbert. <strong>Der</strong> Wippkran WT1905L<br />
e.tronic. Ein Kran der Extra-Klasse<br />
aus dem Traditionshaus Wilbert,<br />
der auf der Grundlage von mehr<br />
als zwei Jahrzehnten Erfahrung <strong>im</strong><br />
Mietkransektor und in enger Absprache<br />
mit den Anwendern entstand.<br />
Im gerade einmal vor acht<br />
Monaten eröffneten neuen Wilbert<br />
Turmdrehkranwerk präsentiert sich<br />
nun das erste Mitglied aus der Familie<br />
der Wilbert „Heavy-Lifter“ auf<br />
dem firmeneigenen Testgelände.<br />
Schon die Leistungseckdaten<br />
sind <strong>im</strong> europäischen Vergleich beeindruckend.<br />
Die Max<strong>im</strong>altragkraft<br />
bei 25 Metern Ausladung beträgt 80<br />
Tonnen. Bei 78 Metern Ausladung<br />
stehen <strong>im</strong>mer <strong>noch</strong> beachtliche 19<br />
Tonnen Tragkraft zur Verfügung.<br />
Im Vergleich bietet der WT1905L<br />
e.tronic <strong>im</strong> entscheidenden mittleren<br />
und großen Ausladungsbereich<br />
somit mehr als 50 Prozent höhere<br />
Traglastwerte. Mit dem 140 kW<br />
Hubwerk können 32 Tonnen mit<br />
einer Max<strong>im</strong>algeschwindigkeit von<br />
185m/min zweisträngig bis auf 915<br />
Metern Hakenhöhe gehoben werden.<br />
Je nach verwendetem Turmsystem<br />
und Auslegerlänge lassen<br />
sich 70 bis 140 Meter freistehende<br />
Turmhöhen realisieren.<br />
KRANTECHNIK<br />
Tatsache, dass Turm und Auslegerverriegelung<br />
ferngesteuert betätigt<br />
werden. Nach allen bestandenen<br />
Prüfungen wurde die Serien<strong>pro</strong>duktion<br />
des neuen CKK 4515 aufgenommen.<br />
Die ersten Krane werden<br />
seit Januar 2009 ausgeliefert.<br />
Konstruktionsleiter Günther<br />
Rieger erklärt: „Wir haben bei der<br />
Konstruktion des CKK 4515 streng<br />
auf die Sicherheit des Montagepersonals<br />
und auf große Montagefreundlichkeit<br />
geachtet.“ Geschäftsführer<br />
Kurt Rücker: „Das System,<br />
den Kran mit einer dritten Säule,<br />
die über den Turm gezogen wird,<br />
zu klettern, ist eine echte KSD-Entwicklung<br />
und patenrechtlich geschü<br />
tzt.“Vertriebsleiter Frank Bernhard:<br />
„Wir sehen den Einsatz des CKK<br />
4515 auch <strong>im</strong> innerstädtischen Bereich,<br />
da er den Einsatz eines Mobilkranes<br />
für die Obendrehermontage<br />
überflüssig macht. Bereits nach<br />
rund zwei Stunden können die zwei<br />
Transportfahrzeuge die Baustelle<br />
verlassen. Den Rest macht der CKK<br />
4515 allein.“<br />
Zeitgleich mit dem CKK 4515<br />
bringen die Zweibrücken Kranbauer<br />
einen weiteren 45-Meter-<br />
Kran auf den Markt, den TK 4512.<br />
Es handelt sich hierbei um einen<br />
Schnellmontagekran in herkömmlicher<br />
Bauweise mit Gegenballast<br />
auf der Drehbühne. <strong>Der</strong> TK 4512 ist<br />
die konsequente Weiterentwicklung<br />
des überaus erfolgreichen TK 4310. Turm und Auslegerverriegelung des neuen CKK 4515 werden ferngesteuert betätigt.<br />
Eine neue D<strong>im</strong>ension für den Ultra-Hochbau und Industriebau<br />
Im Interesse max<strong>im</strong>aler Zuverlässigkeit<br />
, Transport,- und Montageökonomie<br />
verwendet Wilbert<br />
ausschließlich Zukaufteile<br />
renommierter Hersteller, wie zum<br />
Beispiel Flender-Getriebe, Rothe<br />
Erde-Drehkranz und Siemens Steuerungstechnik.<br />
Wilbert-typisch<br />
opt<strong>im</strong>ierte Transportabmessungen<br />
und Bauteilgewichte, sowie ein<br />
schlüssiges Montagekonzept erlauben<br />
eine für Wippkrane in der<br />
2000mt-Leistungsklasse opt<strong>im</strong>ale<br />
Wirtschaftlichkeit bei der Kranumsetzung.<br />
Die Transportbreite von<br />
3,43 Meter wird be<strong>im</strong> montagefreundlichenMonoblockturmsystem<br />
nicht überschritten. Am Auslegerkopfstück<br />
ist der Rollensatz<br />
zur Reduktion der Transporthöhe<br />
abbolzbar. Alle Auslegerbolzen verbleiben<br />
für den Transport in Hülsen,<br />
die in Höhe der Einbolzstellen<br />
angeordnet sind. Eine in der Turmspitze<br />
integrierte Hilfswinde erleichtert<br />
unter anderem die Verbindung<br />
der fliegenden Traverse mit<br />
den Abspannstangen des Auslegers.<br />
Die Übernahme der be<strong>im</strong> Wilbert<br />
WT205 e.tronic bewährten Rollenbock-Bauweise<br />
beschleunigt die<br />
Montage, da das Wippseil <strong>im</strong> eingescherten<br />
Zustand transportiert<br />
wird. Je nach Montagebedingungen<br />
können die Hauptbaugruppen des<br />
WT1905L e.tronic auf etwa15 Tonnen<br />
begrenzt werden.<br />
Praxisnähe auch in den passiven<br />
und aktiven Sicherheitseinrichtungen<br />
für Montage und Betrieb<br />
des Großkrans. Alle Baugruppen<br />
sind durch Aufstiege und Podeste<br />
bereits während der Montage gut<br />
erreichbar. Durch Ausleger geführte<br />
Hubseile, wobei Stütz- und Umlenkrollen<br />
von großzügig bemessenen<br />
Podesten und Plattformen zugänglich<br />
sind. Dazu ein serienmäßig an<br />
beiden Innenseiten mit Laufstegen<br />
versehener Ausleger.<br />
Im Betrieb bieten zwei Lasterfassungssysteme<br />
erstmalig den doppelten<br />
Schutz gegen Überschreitung<br />
Foto: KSD<br />
Wilbert eröffnet mit WT1905L e.tronic seine „Heavy-Lifter“ Baureihe<br />
des zulässigen Höchstmoments. Serienmäßig<br />
ist das Einziehwerk mit<br />
vier Sekundärbremsen ausgeführt.<br />
Für die Hubwinde besteht optional<br />
die Möglichkeit des Einbaus einer<br />
zusätzlichen Scheibenbremse. Wie<br />
bei Wilbert e.tronic Kranen schon<br />
selbstverständlich, sind alle Antriebe<br />
frequenzumrichter-gesteuert<br />
und ermöglichen daher eine stufenlose<br />
Anpassung der Arbeitsgeschwindigkeit.<br />
Das Herzstück der Steuerung ist<br />
in einem großzügig ausgelegten,<br />
begehbaren, voll kl<strong>im</strong>atisierten 6-<br />
Meter-Container unterhalb der<br />
Drehbühne staub- und witterungsgeschützt<br />
untergebracht. Steckbar<br />
ausgeführte elektrische Leitungen<br />
schaffen eine montagefreundliche<br />
Verbindung zu den Antriebseinheiten<br />
und der ergonomisch gestalteten,<br />
mit Kl<strong>im</strong>aanlage ausgerüsteten<br />
Krankabine (Optional<br />
Großraumkabine mit WC und Ruhezone).<br />
Innovative Bewegung<br />
des Gegengewichts<br />
Charakteristisch für die Wilbert<br />
„Heavy-Lifter“ Baureihe ist der<br />
„Pendelballast“, eine völlig neue<br />
Form der Ballastaufhängung <strong>im</strong><br />
Turmdrehkranbau. Dabei werden<br />
die Ballastplatten auf der Spitze stehend,<br />
an einem Ballastträgerbock,<br />
am Ende des Gegenauslegers aufgehängt.<br />
Über ein am Auslegerfuß<br />
umgelenktes Seil ist der je nach<br />
Ausführung 80 bis 145 Tonnen betragende<br />
Ballast mit dem Ausleger<br />
verbunden. Dadurch ergibt sich<br />
eine zwangsgeführte halbkreisförmige<br />
Bewegung des Ballasts bei der<br />
Auslegerverstellung.<br />
Bei Steilstellung wandert der<br />
Ballastschwerpunkt zur Turmmitte,<br />
bei Flachstellung des Auslegers<br />
nach hinten. Somit erreicht Wilbert<br />
eine erhebliche Entlastung<br />
des Turmsystems, die sich in der<br />
Reduktion der Eckdrücke und Erhöhung<br />
freistehender Turmhöhen<br />
Foto: Wilbert<br />
auszahlt. Zudem resultiert eine<br />
Kraftkomponente auf den Ausleger,<br />
die das Abwippen bei Wind<br />
von vorne erleichtert . Die Aufhängungsweise<br />
des Ballasts erlaubt in<br />
allen Stellungen eine gute Zugänglichkeit<br />
und vereinfachte Montage<br />
gegenüber bekannten beweglichen<br />
Ballastausführungen.<br />
Arbeits<strong>pro</strong>tokolle von Großkranen<br />
belegen, etwa 80 Prozent der Hübe<br />
sind leichte Lasten. Zur Umgehung<br />
zeitraubender Umscherarbeiten ist<br />
der WT1905L mit einer zusätzlichen<br />
Runnerwinde und Metern<br />
Montagespitze ausrüstbar. Dann<br />
können bei 83 Metern Max<strong>im</strong>alausladung<br />
<strong>noch</strong> 8 Tonnen gehoben<br />
werden, wobei die Geschwindigkeit<br />
<strong>Der</strong> Wippkran WT1905L e.tronic.<br />
bis zu einer Tonne 140m/min beträgt.<br />
Ein variables Hubwerksystem<br />
ermöglicht ein bislang <strong>im</strong> Turmdrehkranbau<br />
unerreichtes Seilspeichervermögen<br />
und garantiert die<br />
Beibehaltung hoher Tragkräfte in<br />
großer Höhe. Beispielsweise lassen<br />
sich 64t bis auf eine Hakenhöhe<br />
von 460 Metern heben, womit<br />
die Montage von Megastützen <strong>im</strong><br />
Hochhausbau erleichtert wird. Im<br />
Anlagenbau, speziell be<strong>im</strong> Kraftwerksbau,<br />
begründen Wilbert<br />
„Heavy-Lifter“-Krane durchaus<br />
eine neue Ära in der Großturmdrehkrantechnologie.<br />
<strong>Der</strong> Prototyp des WT 1905L<br />
e.tronic wird <strong>noch</strong> <strong>im</strong> Mai für den<br />
Bau der Blöcke D und E des Kraft-<br />
werks Westfalen/Hamm mit 90 Metern<br />
freistehender Turmhöhe und<br />
60 Metern Ausleger ausgeliefert.<br />
Auf der Wilbert-Händlertagung am<br />
4. April während des Testaufbaus<br />
vorgestellt, wurde ein WT1905L<br />
e.tronic spontan von einem Auslandskunden<br />
für eine Schiffswerft<br />
geordert. Für ein Kraftwerks<strong>pro</strong>jekt<br />
<strong>im</strong> benachbarten Ausland liegen<br />
bereits Bestellungen von fünf weiteren<br />
„Heavy-Liftern“ mit Endhakenhöhe<br />
von bis zu 190 Metern vor.<br />
Franz-Rudolf Wilbert sieht sich angesichts<br />
der bereits eingegangenen<br />
Anfragen und der guten Auftragslage<br />
darin bestärkt, seinen Kunde<br />
neue Wege be<strong>im</strong> Einsatz von Turmdrehkranen<br />
zu ermöglichen.
18<br />
Die Baustelle am Oosterdoks-Eiland in Amsterdam.<br />
Amsterdam. Hakenhöhen zwischen<br />
30 und 72 Meter und Ausladungen<br />
zwischen 37 und 61 Metern:<br />
Vier Liebherr-Großkrane des Typs<br />
630 EC-H 40 Litronic, eingesetzt an<br />
einem repräsentativen Projekt. Was<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts nur<br />
als Hauptbahnhof und Postzentrale<br />
entstand, entwickelt sich zu einem<br />
modernen Geschäfts- und Erho-<br />
1. Warum, wozu Prüflasten?<br />
Das Prüfen eines Kranes mit<br />
Prüflasten ist eine wichtige Teilaufgabe<br />
<strong>im</strong> Rahmen einer Gesamtprüfung.<br />
Nicht alle Dinge, die die<br />
Sicherheit eines Kranes betreffen,<br />
können durch Besichtigung ausreichend<br />
geprüft werden. Deshalb<br />
werden Prüflasten benötigt. Durch<br />
das Benutzen von Prüflasten kann/<br />
soll u.a. festgestellt werden, dass<br />
der Kran / die Krankonstruktion<br />
ausreichende Steifigkeit und ausreichende<br />
Stabilität und Standsicherheit<br />
besitzt. Ebenfalls kann das<br />
dynamische Verhalten eines Kranes<br />
beurteilt werden, z.B. die Wirksamkeit<br />
der Bremsen und das Maß<br />
der Nachlaufwege, ebenfalls auftretende<br />
Schwingungen, die Wirksamkeit<br />
der Überlastsicherungen<br />
und Begrenzungen. Ggf. können<br />
ungewollte Kranbewegungen durch<br />
nicht ordnungsgemäße Kranmontage<br />
oder mangelnde D<strong>im</strong>ensionierung<br />
festgestellt werden. Es ist<br />
nachzuweisen, dass ein Kran in der<br />
Lage ist, die Nenn- bzw. Prüflast zuverlässig<br />
und sicher zu heben, dass<br />
das Katz- bzw. Kranfahrwerk fähig<br />
ist, die Last horizontal zu bewegen<br />
und dass die Bremsen aller Antriebe<br />
die Lasten sicher zum Stillstand<br />
bringen und in ihrer Position<br />
halten. Außerdem werden bei den<br />
Prüfbelastungen die Eigenspannungen<br />
in den Bauteilen abgebaut.<br />
Durch die Prüfbelastung kann<br />
insbesondere festgestellt werden, ob<br />
die Zuleitungen und Sicherungen<br />
ausreichend d<strong>im</strong>ensioniert sind<br />
und es nicht zu unzulässigen Spannungsabfällen<br />
oder Sicherungs-<br />
Großeinsatz in Amsterdam<br />
Liebherr-Großkrane bei der Arbeit am Oosterdoks-Eiland<br />
lungszentrum – das Oosterdoks-<br />
Eiland in Amsterdam. Da die Baustellensituation<br />
hier sehr beengt ist,<br />
erfolgte die Montage der Baukrane<br />
auf Fundamentankern. Das Hauptbahnhofsgebäude<br />
und die Gleisanlagen<br />
dürfen aus Sicherheitsgründen<br />
nicht <strong>im</strong> Schwenkbereich des<br />
Krans liegen. Mit der Liebherr-<br />
Arbeitsbereichsbegrenzung (ABB)<br />
ausfällen kommt. Schließlich wird<br />
geprüft, ob bei Antrieben, die mit<br />
Temperaturüberwachungen ausgerüstet<br />
sind, die Überwachungsgeräte<br />
ansprechen. Bei Elektrokettenzügen<br />
mit Rutschkupplungen<br />
können bei fehlenden Rutschkraftprüfern<br />
mit besonderen Prüflasten<br />
nach Angaben der Hersteller die<br />
Einstellungen der Rutschkupplungen<br />
geprüft werden.<br />
2. Höhe der Prüflasten<br />
2.1 Prüfungen vor der ersten<br />
Inbetriebnahme<br />
a) Die Vorgaben der Kran- und Hebezeughersteller<br />
sind zu beachten.<br />
b) Die BGG 905 „Prüfung von<br />
Kranen“ verweist auf die EG-Maschinenrichtlinie.<br />
Wurden früher bei Abnahmen<br />
nach DIN 15030 Prüflasten mit<br />
1,25-facher Nennlast benutzt, so<br />
gilt heute der Abschnitt 4.1.2.3 des<br />
Anhangs I der Richtlinie 98/37/EG<br />
(ab 29.12.2009 die EG-Maschinenrichtlinie<br />
2006/42/EG) für statische<br />
und dynamische Prüfungen.<br />
Die auf der EG-Maschinenrichtlinie<br />
basierende prEN15011:2007<br />
schreibt folgende Werte vor:<br />
a) statische Prüfung mit 125 Prozent<br />
der Tragfähigkeit oder, falls sich ein<br />
höherer Wert ergibt, Hublast x ф2,<br />
(Faktor ф2 der in den Konstruktionsberechnungen<br />
in der Lastkombination<br />
A verwendet wurde).<br />
Krane mit handbetriebenen Hebezeugen<br />
müssen mit 150 Prozent der<br />
Tragfähigkeit belastet werden.<br />
b) dynamische Prüfung mit einer<br />
Belastung, die mindestens 110 Prozent<br />
der Tragfähigkeit entspricht.<br />
c) Für Krane mit kraftbetriebenen<br />
Hebezeugen gibt es eine alternative<br />
Prüfmethode, diese wird in Punkt<br />
6.3.2.4 der vorgenannten Norm näher<br />
beschrieben.<br />
2.2 Wiederkehrende Prüfungen<br />
Auch für wiederkehrende Prüfungen<br />
sind Prüflasten zwingend<br />
vorgeschrieben.<br />
a) Es sind die Prüfvorgaben der<br />
Kran- und Hebezeughersteller zu<br />
beachten.<br />
b) Die BGG 905 fordert in Pkt. 5.4.5<br />
Funktions- und Brems<strong>pro</strong>ben mit<br />
können diese Bereiche ausgespart<br />
werden. Dies ist über das elektronische<br />
Monitorsystem (EMS) der<br />
Litronic-Steuerung sehr einfach<br />
und schnell möglich. Im weiteren<br />
Verlauf sollen insgesamt bis zu sieben<br />
Liebherr-Baukrane eingesetzt<br />
werden, um neue Hotels, das Stedelijk-Museum,<br />
ein Konservatorium<br />
und viele Bürogebäude zu bauen.<br />
KRANTECHNIK<br />
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
Auswirkungen von Prüfungen mit bzw. ohne Last bei Brücken-, Portal- und Schwenkkranen<br />
Von: Dipl.-Ing. Joach<strong>im</strong> Buhl, Kransachverständiger und Technischer Berater der Gütegemeinschaft Kranservice e. V.<br />
Last, wobei die Prüflast in der Nähe<br />
der höchstzulässigen Tragfähigkeit<br />
liegen muss.<br />
c) Besitzt ein Kran/ein Hebezeug<br />
eine Überlastsicherung, so ist diese<br />
auf Funktion zu prüfen. Zu diesem<br />
Zweck ist in der Regel ein Auslösewert<br />
von 110 Prozent der Tragfähigkeit<br />
einzuhalten.<br />
<strong>Der</strong> Unternehmer hat die wiederkehrenden<br />
Prüfungen gemäß BGV<br />
D6 § 26 und BGV D8 § 23 nach Bedarf,<br />
mind. jährlich durchführen zu<br />
lassen.<br />
d) Prüfungen der Rutschkupplungen<br />
mit besonderen Prüflasten<br />
nach Angaben der Hersteller<br />
3. Beschaffenheit/Auswahl der<br />
Prüflasten und Anschlagmittel<br />
Um die Prüfaufgaben erfüllen<br />
zu können, müssen Prüflasten frei<br />
bewegliche Lasten sein! Keinesfalls<br />
genügt es, eine Last nur teilweise<br />
anzuheben oder gegen einen Festpunkt/Anschlag<br />
zu ziehen! Weil<br />
die Prüflasten bewegt werden müssen,<br />
sollten sie möglichst kompakt<br />
ohne große horizontale Ausdehnung<br />
sein. Sonst besteht die Gefahr<br />
eines Anstoßens und in der Folge<br />
Beschädigungen. Sie sollten auch<br />
deshalb möglichst kompakt sein,<br />
damit Kranbahnen möglichst mit<br />
max. Radlasten abgefahren werden<br />
können. Prüflasten müssen sicher<br />
<strong>im</strong> Lasthaken angeschlagen sein.<br />
Ist ein Lasthaken zur Aufnahme<br />
der Last-aufnahmemittel zu klein,<br />
so empfiehlt sich die Verwendung<br />
eines Schäkels. Prüflasten sind auch<br />
so kompakt auszuwählen, dass die<br />
zulässigen Neigungswinkel der Anschlagmittel<br />
(Seile, Ketten, Bänder)<br />
nicht überschritten werden, die<br />
Prüflasten aber sicher transportiert<br />
werden können (ausreichende<br />
Tragfähigkeit). Anschlagmittel<br />
dürfen nicht zu lang sein, damit<br />
die Prüflasten auch über bauseitige<br />
Hindernisse hinweg transportiert<br />
werden können.<br />
Bei Bedarf sind Traversen zu<br />
benutzen. Prüflasten dürfen nicht<br />
während der Prüfung herunterfallen,<br />
auseinanderfallen oder instabil<br />
werden können. Die Anschlagmittel<br />
dürfen sich weder vom Lasthaken,<br />
<strong>noch</strong> die Prüflasten von den<br />
Foto: Liebherr<br />
Sechs Krane für das THW<br />
Fassi 235AXP-Krane der Fachgruppe Ölschadenbekämpfung übergeben<br />
Gründau. Insgesamt sechs neue<br />
Lkw mit Ladekranaufbau übernahmen<br />
die THW-Ortsverbände (Technisches<br />
Hilfswerk) Bremerhaven,<br />
Cuxhaven, Stralsund, Bad Doberan,<br />
Kiel und Hamburg-Mitte. Damit<br />
können die Helfer der Fachgruppe<br />
Ölschadenbekämpfung <strong>im</strong> Einsatzfall<br />
die eigene und die von den Küstenländern<br />
zur Verfügung gestellte<br />
Ausstattung schnell an den Einsatzort<br />
bringen. Bei den auf Fahrzeugen<br />
der Firma Freytag Karosseriebau<br />
aufgebauten Kranen handelt es sich<br />
um den Typ F 235AXP, einem Ladekran<br />
der neuesten Evolutions-<br />
Baureihe von Fassi. Jeder Kran hat<br />
einen 4fach hydraulischen Ausschub,<br />
ist mit Funkfernsteuerung,<br />
einer Seilwinde und zusätzlichen<br />
Hydraulikleitungen für Anbauteile<br />
ausgestattet.<br />
Evolution ist die Top-Produktreihe<br />
von Fassi. Sie vereint die fortgeschrittensten<br />
Lösungen <strong>im</strong> Bereich<br />
LKW-Ladekrane in sich. Herz der<br />
Gruppe sind die elektronischen<br />
Evolution Systeme: Kontrolleinheit,<br />
digitaler Steuerblock, Funkfernsteuerung,<br />
Bewegungskontrolle ADC,<br />
untereinander durch CANBUS-<br />
Übertragungs<strong>pro</strong>tokoll verbunden<br />
und durch das Hauptverwaltungssystem<br />
IMC (Integral Machine<br />
Control) koordiniert. Diese Systeme,<br />
verbunden mit einer opt<strong>im</strong>alen<br />
Synergie zwischen doppeltem Kniehebelsystem<br />
und der ProLink-<br />
Funktion, ermöglichen außergewöhnliche<br />
Geschwindigkeits- und<br />
Kraftleistungen des Krans bei max<strong>im</strong>aler<br />
Sicherheit. Das Fundament<br />
und das Ritzel der Kransäule sind<br />
Anschlagmitteln ungewollt lösen.<br />
Wo bekommen wir nur unsere<br />
Prüflast(en) her?! Prüflasten<br />
müssen keine geeichten Gewichte<br />
sein; sie sollten aber kontrolliert,<br />
vorzugsweise gewogen werden.<br />
Zumeist kann der Kranlieferant<br />
Empfehlungen für die Beschaffung<br />
der Prüfgewichte geben. Dazu gehören<br />
vor allem Kranservicefirmen<br />
mit einem gut sortierten Vorrat an<br />
diversen aufeinander abgest<strong>im</strong>mten<br />
Prüfgewichten. Vor allem bei<br />
kleineren Tragfähigkeiten können<br />
vorteilhaft Paletten/Kästen/ Behälter<br />
mit Gewichten genutzt werden.<br />
Bei mittleren Tragfähigkeiten kommen<br />
Container aller Art in Frage,<br />
z.B. Schrottcontainer, ferner Gegengewichte<br />
(Ballastgewichte) von Mobilkranen<br />
oder Turmdrehkranen.<br />
Vorteilhaft sind Prüfgewichte aus<br />
Beton oder gegossene Prüfgewichte<br />
mit integrierten Anschlagpunkten.<br />
Auf Grund ihrer Länge sind Rohre,<br />
Träger, Profile oder Bündel davon<br />
weniger gut als Prüflasten geeignet.<br />
Bei größeren Tragfähigkeiten<br />
können Kokillen oder massive Walzen<br />
als Gewichte genutzt werden.<br />
In der Regel sind die Betreiber von<br />
Kranen mit hohen Tragfähigkeiten<br />
geübt in der Beschaffung von<br />
Prüflasten. In Sonderfällen kann<br />
bei hohen Tragfähigkeiten- in Abst<strong>im</strong>mung<br />
mit der zuständigen BG<br />
- die wiederkehrende Prüfung mit<br />
einer zu transportierenden hohen<br />
Last durchgeführt werden.<br />
4.Durchführung der Prüfung<br />
Bei neu errichteten Hallen ist es<br />
empfehlenswert, die Krane sofort<br />
zu installieren und vor der Halleneinrichtung<br />
mit Maschinen und<br />
Anlagen die Krane prüfen zu lassen,<br />
da die Prüfung mit Prüflasten dann<br />
<strong>pro</strong>blemlos erfolgen kann. Dies hat<br />
für den Unternehmer den Zusatzvorteil,<br />
dass die Prüfung ohne Störung<br />
der Produktion durchführbar<br />
ist und diese geprüften Krane dann<br />
gleich auch zur Einrichtung der<br />
Halle nutzbar sind.<br />
Die Durchführung der Prüfung erstreckt<br />
sich auf<br />
4.1 Funktionsprüfungen ohne<br />
Prüflast<br />
4.2 Statische Prüfungen<br />
Die Kranfunksteuerung hat zusätzlich ein<br />
großes analog anzeigendes Display.<br />
in Stahlguss ausgeführt und sorgen<br />
für eine ideale Verteilung der Beanspruchung.<br />
Fehlende Schweißnähte<br />
verleihen dem Kran ausgezeichnete<br />
Eigenschaften bei der Lebensdauer.<br />
Ein leistungsstarkes Zahnstangenschwenkwerk<br />
mit selbstzentrierender<br />
Führung aus Gusseisen<br />
gewährleistet ein permanentes und<br />
Bei der Fahrzeugübergabe führte Ladekranhersteller Fassi eine Einweisung durch.<br />
Statische Prüfungen sind möglichst<br />
bodennah auszuführen. Die<br />
Mindestprüfzeit in jeder kritischen<br />
Stellung beträgt 10 Minuten.<br />
4.3 Dynamische Prüfungen<br />
• sind für den gesamten Bewegungsablauf<br />
für die vorgesehene<br />
best<strong>im</strong>mungsgemäße Verwendung<br />
auch mit kombinierten Bewegungen<br />
durchzuführen.<br />
• Während der Prüfung ist der<br />
Kran fortlaufend zu beobachten,<br />
die Funktionen der Bremsen und<br />
der reibungslose Betrieb müssen<br />
erfolgreich sein. Falls eine Überlastsicherung<br />
vorhanden ist, ist die<br />
Wirksamkeit der Überlastsicherung<br />
zu prüfen, ebenfalls die der Begrenzungs-<br />
und Anzeigegeräte. Bei oder<br />
nach der Prüfung darf kein Schaden<br />
an den Antrieben oder Tragwerken<br />
entstanden sein.<br />
4.4 Bei der Prüfung einer<br />
Rutschkupplung mit besonderer<br />
Prüflast (nur bei wiederkehrenden<br />
Prüfungen, sofern kein Rutschkraftprüfgerät<br />
verfügbar ist), ist<br />
die Position des Hebezeuges so zu<br />
wählen, dass eine Überlastung des<br />
Krantragwerkes ausgeschlossen ist.<br />
Weiter ist unbedingt zu beachten,<br />
dass – wegen des dynamischen Verhaltens<br />
– die besonderen Prüflasten<br />
nicht identisch mit den Werten für<br />
die Rutschkraftprüfgeräte sind!<br />
Die Ergebnisse der Prüfung sind<br />
zu dokumentieren. Dazu gehört<br />
auch, das Gewicht der verwendeten<br />
Prüflasten zu dokumentieren.<br />
Stehen bei einer Kranprüfung<br />
vor der ersten Inbetriebnahme oder<br />
bei wiederkehrenden Prüfungen<br />
keine Prüflast(en) zur Verfügung,<br />
so ist die Prüfung <strong>noch</strong> nicht abgeschlossen!<br />
Eine Prüfplakette darf in<br />
einem solchen Fall nicht am Kran<br />
angebracht werden.<br />
Zusammenfassung:<br />
Prüfbelastungen sind bei Kranprüfungen<br />
unverzichtbar. Lastprüfungen<br />
können nicht durch andere<br />
Verfahren ersetzt werden. Das<br />
statische und dynamische Kranverhalten,<br />
vor allem der Antriebe,<br />
Bremsen, Tragwerke und der Energiezufuhr<br />
zeigt sich nur bei geeigneten<br />
Prüfbelastungen. Diese<br />
sind nötig, damit die einwandfreie<br />
Fotos (2): Fassi Ladekrane GmbH<br />
gleichmäßiges Ineinandergreifen<br />
von Ritzel und Zahnstange und<br />
verhindert den Verschleiß der Verzahnung.<br />
Die Gleitstücke in den<br />
Ausschüben werden unter Druck<br />
montiert, um das senkrechte und<br />
seitliche Spiel zu verringern.<br />
Die <strong>im</strong> Ausstattungsumfang der<br />
THW-Fahrzeuge enthaltene Palettengabel<br />
ist mit einem hydraulisch<br />
einstellbaren Schwerpunktausgleich<br />
ausgestattet. Dies erleichtert den<br />
Umschlag von auf Paletten bereitstehenden<br />
Modulen und Aggregaten<br />
des THW <strong>im</strong> Einsatz.<br />
Eine elektrisch betriebene<br />
Nothydraulikpumpe erlaubt bei<br />
Ausfall des Fahrzeug-Dieselmotors<br />
Ladekran und Abstützung in Fahrstellung<br />
zu bringen. Die Bypassfunktion<br />
kann schnell und einfach<br />
geschaltet werden.<br />
Funktion und der arbeitssichere<br />
Zustand zuverlässig beurteilt werden<br />
können.<br />
Die Belastungsprüfungen entbinden<br />
den Prüfer nicht davon, alle<br />
anderen Prüfaufgaben mit großer<br />
Sorgfalt auszuführen. Für die ordnungsgemäße<br />
Durchführung von<br />
Kranprüfungen mit Last sind die<br />
Betreiber verantwortlich.<br />
Literaturverzeichnis:<br />
BGG 905 (früher ZH1/27), Prüfung<br />
von Kranen<br />
DIN 15030, Abnahmeprüfung<br />
von Krananlagen<br />
Maschinenrichtlinie 98/37/EG<br />
(ab 29.12.2009: 2006/42/EG)<br />
prEN15011:2007, Krane – Brücken-<br />
und Portalkrane<br />
BGV D6, UVV Krane<br />
BGV D8, UVV Winden, Hub-<br />
und Zuggeräte<br />
Besuchen Sie uns auf der demopark<br />
in Eisenach: Stand B-216.
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
HEBEN & FÖRDERN<br />
„Die richtige Kranklasse für unsere Aufgaben“<br />
Firma Rust Dachwerk erwarb neuen Montagekran PK 40001 EL von Palfinger<br />
Ainring. Nicht nur <strong>im</strong> innerstädtischen<br />
Bereich bringt ein Lkw<br />
mit Montagekran gegenüber einem<br />
herkömmlichen Autokran entscheidende<br />
Vorteile. Teuere Mietkosten,<br />
genaue Terminabst<strong>im</strong>mung, schwierige<br />
Routenplanung, umfangreiche<br />
Verkehrssicherungen und Sondergenehmigungen<br />
entfallen ersatzlos.<br />
Kein Wunder, wenn <strong>im</strong>mer mehr<br />
Z<strong>im</strong>mereien, Dachdeckereien und<br />
Montagebetriebe auf Palfinger-<br />
Krane unterschiedlichster Bauart<br />
zurückgreifen. Vor allem die Baureihen<br />
EL und TK sind prädestiniert<br />
für schnelle Einsätze unter schwierigen<br />
Bedingungen.<br />
„Für uns ist der Kran eine reine<br />
Arbeitsmaschine, die Geld verdienen<br />
soll.“ Mit diesem Statement umreißt<br />
Matthias Rust, Geschäftsführer<br />
bei der Rust Dachwerk GmbH & Co.<br />
KG seine Gründe für den Erwerb<br />
eines neuen Palfinger PK 40001<br />
EL-Montagekrans mit drei hydraulischen<br />
Ausschüben, Fly Jib und Arbeitskorb.<br />
<strong>Der</strong> mittelständische Dachdecker-<br />
und Z<strong>im</strong>mereibetrieb mit seinen<br />
25 Mitarbeitern ist überregional<br />
<strong>im</strong> Raum Hamburg sowie in den<br />
Bundesländern Niedersachsen und<br />
Schleswig-Holstein tätig. „Die Entscheidung<br />
<strong>pro</strong> Palfinger war ganz<br />
einfach. Für uns sind die große Flexibilität,<br />
der hohe Knickpunkt und die<br />
<strong>im</strong> Vergleich zu anderen Herstellern<br />
hohe Hubkraft in gestrecktem Zustand<br />
mit die vordringlichsten Faktoren.<br />
Unmittelbar an der Kransäule<br />
heben alle Mitbewerber gut. Aber<br />
wenn es um die Ausladung geht, ist<br />
Palfinger mit Abstand erste Wahl.“<br />
Zusätzlich ist für Matthias Rust<br />
der Hubarbeitskorb ein wichtiges<br />
Arbeitsmittel. „Wir übernehmen<br />
zusätzlich viele Aufgaben <strong>im</strong> Mobilfunkbereich<br />
– vor allem Wartungsarbeiten<br />
an Antennen. Aber auch<br />
Fassadenarbeiten, das Reinigen von<br />
Dachrinnen bzw. deren Austausch<br />
gehören dazu. Da ist die extreme<br />
Reichweite ein entscheidender Faktor.<br />
Natürlich zählt auch der Anschaffungswert<br />
– und da ist Palfinger<br />
für uns der wirtschaftlichste Anbieter.“<br />
Warum ist gerade der hohe<br />
Knickpunkt kaufentscheidend? „Für<br />
uns ein wichtiges Thema, weil bei<br />
innerstädtischen Baumarbeiten der<br />
Kran auch über das Dach hinweg<br />
auf die Rückseite des Hauses Material<br />
liefern kann.“<br />
Betreut wird das Unternehmen<br />
aus Oststeinbek von Karl Heinz<br />
Oberfranz, dem zuständigen Palfinger-Gebietsverkaufsleiter:„Diese<br />
Spezialausführung mit Fly Jib<br />
(zweites Knicksystem) gibt es bisher<br />
nur zwe<strong>im</strong>al in Deutschland. Gerade<br />
hier auf dieser Baustelle ist der Fly<br />
Jib in Kombination mit dem überstreckbaren<br />
Knickarm d i e Lösung<br />
überhaupt.“<br />
Für den Fahrer und Kranbediener<br />
Ronny Dreißiger zählen neben<br />
der einfachen Handhabung per<br />
Fernbedienung vor allem das Endlosschwenkwerk<br />
sowie das aktive<br />
Für den Fahrer und Kranbediener Ronny Dreißiger zählen neben der einfachen Handhabung per<br />
Fernbedienung vor allem das Endlosschwenkwerk und das aktive Schwingungsdämpfungssystem<br />
AOS zu den wichtigsten Vorteilen.<br />
HafenCity Hamburg: Merlo Roto-Teleskop<br />
beweist Mobilkran-Qualitäten<br />
Foto: Palfinger<br />
Schwingungsdämpfungssystem<br />
AOS zu den wichtigsten Vorteilen.<br />
„Bei einer zu schnellen Bewegung<br />
schaukelt sich normalerweise das<br />
Transportgut auf. Mit diesem elektronischen<br />
Hilfsmittel passiert das<br />
nicht.“ Aber auch den zügigen Aufbau<br />
am Einsatzort, das „Überstrecken“<br />
und die serienmäßige Seilwinde<br />
findet er „…einfach gelungen“.<br />
„Meist arbeite ich so wie hier unmit-<br />
telbar an der Hauswand von 5- und<br />
6-stöckigen Gebäuden. Das klappt<br />
nur mit dem überstreckbaren Knickarm.<br />
Die Seilwinde ist dabei einfach<br />
ein Muss. Steil hoch und steil wieder<br />
runter ist da gefragt!“ <strong>Der</strong> Ladekran<br />
macht sich <strong>im</strong> eingefahrenen Zustand<br />
trotz Fly Jib „ziemlich klein“<br />
und ist direkt auf dem flachen Fahrerhaus<br />
abgelegt. Die gesetzlich<br />
geforderte Transporthöhe von 4,0<br />
Metern wird eingehalten. Zusätzlich<br />
bleibt auf der Pritsche genug Platz<br />
für Arbeitstische und –böcke, eine<br />
Schütte und eine Krangabel.<br />
<strong>Der</strong> Volvo FM verfügt über einen<br />
Radstand von nur 3,60 Meter.<br />
Er ist mit Automatik, einer Rückfahrkamera<br />
und einer weiteren<br />
lenkbaren Achse ausgestattet. „Für<br />
uns ist wichtig, dass sich der Fahrer<br />
auf seine eigentliche Aufgabe konzentrieren<br />
kann“, erläutert Matthias<br />
Rust. „Wir sind keine Spedition, wir<br />
wollen keine Baustoffe fahren, weil<br />
in dieser Sparte die Preise <strong>im</strong> Keller<br />
sind – wir schaffen das gelieferte<br />
Material hoch. Da in Hamburg die<br />
Dichte an solchen Montagekranen<br />
nicht sehr hoch ist, spricht sich<br />
diese Lösung sehr schnell bei den<br />
Kollegen herum. Wir sind also auch<br />
<strong>noch</strong> <strong>im</strong> Vermietgeschäft tätig. Mit<br />
dem PK 40001 EL haben wir genau<br />
die Kranklasse, die wir brauchen.<br />
Unser alter Kran war wesentlich<br />
kleiner. Im Vergleich dazu merkt<br />
man den höheren Komfort und den<br />
technischen Fortschritt schon sehr<br />
deutlich.“<br />
Maschine aus dem HKL-Mietpark be<strong>im</strong> Bau der Pfeilerbahn in der Hansestadt <strong>im</strong> Einsatz<br />
Hamburg. Seit kurzem hat die<br />
HafenCity eine neue Pfeilerbahn<br />
an der Versmannstraße. Auf dem<br />
1,7 Kilometer langen Bahnstück<br />
zwischen zwischen Oberhafen-<br />
brücke und Nordelbbrücke zum<br />
Hauptbahnhof rollen seit diesem<br />
Februar die Nah- und Fernverkehrzüge<br />
der Bahn. Die erhöht<br />
verlaufende Bahnstrecke entlang<br />
<strong>Der</strong> Merlo Roto aus dem HKL-Mietpark be<strong>im</strong> Bau der Pfeilerbahn in der HafenCity.<br />
der Versmannstraße war eines der<br />
Schlüssel<strong>pro</strong>jekte der Großbaustelle.<br />
Tag und Nacht arbeiteten<br />
die Spezialisten der ARGE Pfeilerbahn,<br />
die sich aus den Firmen<br />
Foto: Al<strong>im</strong>ak Hek<br />
Bauer Spezialtiefbau, Matthäi und<br />
Wittfeld zusammensetzt, um den<br />
eng gesteckten Zeitplan einzuhalten.<br />
Es mussten allein 2.800<br />
Pfahlgründungen durchgeführt<br />
werden. Be<strong>im</strong> Nachschub des dafür<br />
erforderlichen Materials – darunter<br />
auch rund 10,0 Meter lange<br />
Bewährungskörbe - setzte die<br />
Projektleitung einen Merlo Roto<br />
45.21 MCSS aus dem HKL-Mietpark<br />
ein. Jan Böttcher, Kundenberater<br />
bei HKL: „Die Anforderung<br />
war - eine mobile Hebemaschine,<br />
die gut in schwierigem Gelände<br />
klarkommt. Wir haben der<br />
Projektleitung den neuen Merlo<br />
Roto 45.21 MCSS mit zusätzlicher<br />
Kranwinde aus unserem Mietpark<br />
vorgeschlagen.“<br />
Von fast jedem Anwender<br />
leicht zu bedienen<br />
Die Teleskopmaschine erfüllte<br />
nicht nur die harten Kriterien der<br />
Auftraggeber. Sie ist leicht bedienbar<br />
und kann nach kurzer Einarbeitung<br />
von beinahe jedem Bediener<br />
eingesetzt werden. Mit unbegrenztem<br />
Oberwagenschwenkbereich,<br />
21 Metern Auslegerlänge und einer<br />
max<strong>im</strong>alen Hublast von 4,5 Tonnen<br />
entlud die Maschine alle eingehenden<br />
Materialen für die Pfahlgründungen.<br />
Damit übernahm der<br />
Merlo Roto Aufgaben, die sonst<br />
geländegängigen Mobilkranen vorbehalten<br />
sind.<br />
<strong>Der</strong> Teleskop sorgte dafür, dass<br />
der Fortschritt des Baus an der<br />
Pfeilerbahn stets gewährleistet<br />
war. Neben der Kranwinde stellte<br />
HKL weiteres Zubehör zum<br />
Einsatz zur Verfügung: unter anderem<br />
Lasthaken, Arbeitsbühne,<br />
Stapelgabel und Ladeschaufel. So<br />
konnten auch andere Aufgaben<br />
flexibel und wirtschaftlich gelöst<br />
werden.<br />
Foto: Gardemann<br />
Foto: Rothlehner Arbeitsbühnen GmbH<br />
19<br />
<strong>Der</strong> Nationalpark Hainich in Thüringen: 350 Tonnen Stahl wurden dort für den Baumkronenpfad<br />
in luftiger Höhe montiert. Eine nicht alltägliche Herausforderung für das Stahlbauunternehmen<br />
und ein gutes Beispiel für den Einsatz wirtschaftlicher Bühnentechnik.<br />
Quer durch den „Urwald“<br />
mit Bühnen auf Gummiketten<br />
Hainich: Ausbau des Baumkronenpfads<br />
Bad Langensalza. Es führt kein<br />
Weg dort hinein. Mitten <strong>im</strong> Nationalpark<br />
Hainich, Thüringen, liegt<br />
ein unzugängliches Gebiet, genannt<br />
„Urwald mitten in Deutschland“.<br />
Dass Besucher sich den<strong>noch</strong> ein<br />
umfassendes Bild vom Park und<br />
dem Thüringer Becken machen<br />
können, verdanken sie einer Besonderheit:<br />
dem Baumkronenpfad.<br />
Auf diesem 300 Meter langen Weg<br />
können die Besucher durch die Buchenkronen<br />
des Urwalds spazieren.<br />
2004 wurde der Bau begonnen, jetzt<br />
wird er erweitert.<br />
Spezielle Bühnen<br />
fahren durch den Urwald<br />
Zu den bereits existierenden<br />
300 Metern des Baumkronenpfads<br />
sollen weitere 250 Meter hinzukommen.<br />
Für das Stahl-Tragewerk<br />
wurden seinerzeit 350 Tonnen Stahl<br />
eingesetzt, für die Erweiterung sind<br />
es <strong>noch</strong> einmal rund 300 Tonnen.<br />
Neben der Baumpfad-Erweitung<br />
kommen eine Urwaldbrücke, ein<br />
so genannter Netztunnel und eine<br />
Denka-Lift DK18 be<strong>im</strong> Einsatz auf einer Baustelle.<br />
schwebende Aussicht als besondere<br />
Attraktion hinzu.<br />
Mit dem Stahlbau beauftragt ist<br />
die Vollack Ingenieur- und Stahlbau<br />
GmbH & Co. KG, Mihla. Montageleiter<br />
Markus Kreißl setzt für die<br />
Erweiterung zwei Arbeitsbühnen<br />
von Gardemann ein, die sich gerade<br />
für den Einsatz in unwegsamen<br />
Gelände ideal eignen. „Das Besondere<br />
an diesen Bühnen ist, dass sie<br />
sehr schmal sind und auf Gummiketten<br />
quer durch den Wald fahren<br />
können. Sie brauchen keinen Weg<br />
und sind einfach perfekt für dieses<br />
Vorhaben“, betont Kreißl. In rund<br />
20 Metern Höhe werden die Laufstege<br />
aneinander gebaut und jeweils<br />
an beiden Enden verschraubt.<br />
„Deshalb ist es sinnvoll, mit zwei<br />
Bühnen zu arbeiten“, berichtet der<br />
Montageleiter.<br />
Bereits 2004 war sein Unternehmen<br />
<strong>im</strong> Einsatz, als die ersten Arbeiten<br />
am Baumkronenpfad begonnen<br />
wurden. Auch damals waren<br />
die Arbeitsbühnen von Gardemann<br />
seine erste Wahl.<br />
Anspruchsvolle Einsätze<br />
in großen Höhen<br />
Hubarbeitsbühnen für GaLaBau und Bau<br />
Massing/Oberdietfurt. Im<br />
GaLaBau und bei Baumarbeiten<br />
sind Hubarbeitsbühnen die zeit-<br />
und kostensparende Lösung, wenn<br />
es um anspruchsvolle Einsätze in<br />
großen Höhen geht. Auf der demopark<br />
in Eisenach zeigt die Rothlehner<br />
Arbeitsbühnen GmbH drei Modelle<br />
aus ihrem Produkt<strong>pro</strong>gramm:<br />
• Die speziell von<br />
Vermietern geschätzteAnhänger-Arbeitsbühne<br />
Denka-Lift<br />
DK18 (Arbeitshöhe:<br />
18 m;<br />
Reichweite: 11,3<br />
m).<br />
• Die selbstfahrende<br />
Bluelift Raupenbühne R180C<br />
(Arbeitshöhe: 18 m). Weitere Modellvarianten<br />
(Arbeitshöhen: 12, 14,<br />
16 und 21 m) sind erhältlich. Prädestiniert<br />
für Einsätze bei schwierigem<br />
Außengelände und sensiblen<br />
Böden <strong>im</strong> Innenbereich.<br />
• Die Lkw-Arbeitsbühne GSR<br />
E290PX erreicht 29 Meter Arbeitshöhe<br />
und 15,5 Meter seitliche<br />
Reichweite bei voller Korblast. Die<br />
Doppelgelenk-Technik ermöglicht<br />
es, über Hindernisse hinweg zum<br />
Einsatzfeld zu gelangen. Die Variante<br />
mit fahrzeugbreiter Abstützung<br />
erlaubt es, auch unter beengten<br />
Platzverhältnissen zu arbeiten. Das<br />
Gerät kann auf verschiedene Trägerfahrzeuge<br />
mit einem zulässigen<br />
Gesamtgewicht von bis zu 7,5 Tonnen<br />
oder mehr<br />
aufgebaut werden.<br />
Nahezu jedes<br />
Modell der GSR<br />
Lkw-Arbeitsbühnen-Palette<br />
kann<br />
auch auf Allrad-<br />
Trägerfahrzeuge<br />
montiert werden.<br />
Das Arbeitsbühnen-Sort<strong>im</strong>ent<br />
von Rothlehner<br />
reicht von Anhängerbühnen, über<br />
Selbstfahrer, Scherenbühnen und<br />
den besonders schmalen Spezialgeräten<br />
mit min<strong>im</strong>alen Durchfahrtsbreiten<br />
(ab nur 75cm auf Rad- oder<br />
Raupenantrieb) bis hin zu einfachen<br />
und zuverlässigen Lkw-Arbeitsbühnen<br />
mit vielen Aufbauvarianten.<br />
Rothlehner auf der demopark:<br />
Stand B202
20<br />
Blick auf einen Teil der Ausstellung von Neu- und Gebrauchtgeräten am Hamann-Hauptsitz.<br />
Bobcat-Händler Hamann<br />
jetzt in neuen Hallen<br />
Neuer Hauptsitz in Sörup eröffnet<br />
Sörup/Schleswig-Holstein.<br />
Christian Hamann, seit zwei Jahren<br />
Haupthändler für Bobcat-Produkte<br />
<strong>im</strong> nördlichen Teil Schleswig-Holsteins,<br />
eröffnete am 25. April mit<br />
einen Tag der offenen Tür seinen<br />
neuen Hauptsitz in Sörup. Auf<br />
rund 3.000 Quadratmetern präsentiert<br />
er in erster Linie Neu- und<br />
Gebrauchtgeräte von Bobcat. <strong>Der</strong><br />
Neubau verfügt über einen großen<br />
Werkstattbereich, in dem nun auch<br />
Maschinen der 20 - und 30-Tonnen-Klasse<br />
gewartet und repariert<br />
werden können.<br />
Das Angebot wird durch den<br />
Mietpark und die umfangreiche<br />
Flotte von Vorführmaschinen mit<br />
entsprechenden Anbaugeräten komplettiert.<br />
Christian Hamann bietet<br />
Garching bei München. Zum<br />
1. April hat die neu gegründete<br />
HWS Zeppelin GmbH mit Sitz in<br />
Garching bei München die wesentlichen<br />
Geschäftsaktivitäten der<br />
HWS-Süd Baumaschinen GmbH<br />
& Co. KG (HWS), Dülmen, übernommen.<br />
Spezialisiert <strong>im</strong> Segment<br />
Straßenbaumaschinen ist HWS der<br />
führende Vermieter in Deutschland<br />
und verfügt außerdem über<br />
ein starkes Gebrauchtmaschinengeschäft<br />
mit internationaler Ausrichtung.<br />
Das neue Unternehmen<br />
in den neuen Räumen einen umfassenden<br />
Service – und den nicht nur<br />
allein rund um die Produkte von<br />
Bobcat. Dabei können er und sein<br />
Team auf ein außergewöhnliches<br />
Produktwissen über Kompaktbaumaschinen<br />
zurückgreifen. Die Firma<br />
Christian Hamann wurde 2003<br />
gegründet und bestand anfänglich<br />
nur aus einem Werkstattwagen und<br />
einem Mitarbeiter, Christian Hamann<br />
selbst. Doch bereits <strong>im</strong> ersten<br />
Jahr verkaufte er über 40 Bagger,<br />
Kompaktlader und Teleskopen von<br />
Bobcat. Heute beschäftigt Hamann<br />
neun Mitarbeiter. Neben den Bobcat-Produkten<br />
bietet das Unternehmen<br />
auch Verdichtungs-, Anbau-<br />
und Kleingeräte aus dem Bereich<br />
der Bautechnik an.<br />
Zeppelin expandiert <strong>im</strong><br />
Segment Straßenbau<br />
HWS-Süd Baumaschinen übernommen<br />
übern<strong>im</strong>mt rund 25 Mitarbeiter,<br />
zirka 200 Straßenbaugeräte (Fertiger<br />
und Walzen) sowie weitere<br />
Sachanlagen. 80 Prozent der Anteile<br />
an HWS Zeppelin hält die Zeppelin<br />
Baumaschinen GmbH (ZBM),<br />
20 Prozent der bisherige Alleininhaber<br />
von HWS, Josef Thies, der<br />
zum Geschäftsführer der neuen<br />
Gesellschaft bestellt wurde. Zum 1.<br />
Juni 2009 wird Christian Kutscha,<br />
bisheriger Leiter der ZBM-Niederlassung<br />
Paderborn, zum weiteren<br />
Geschäftsführer berufen.<br />
Foto: Bobcat<br />
Bonn/Garching. Für mehr Offenheit<br />
und Transparenz in der<br />
Branche spricht sich der Bundesverband<br />
der Baumaschinen-, Baugeräte-<br />
und Industriemaschinen-<br />
Firmen e.V. (bbi) aus. Ein Ziel, das<br />
auch Peter Schrader<br />
voll und ganz unterstützt.<br />
<strong>Der</strong> Geschäftsführer<br />
des<br />
Vermietspezialisten<br />
MVS Zeppelin ist seit<br />
Mai 2009 Mitglied<br />
des bbi-Vorstandes<br />
und hat die Leitung<br />
der Fachgruppe Vermietung<br />
von Alexander<br />
Renner, Theisen<br />
Baumaschinen Mietpark<br />
GmbH & Co.<br />
KG, übernommen.<br />
„Unser Ziel ist es,<br />
die Kunden durch<br />
Verlässlichkeit und<br />
qualitativ hochwer-<br />
MIETE & SERVICE<br />
Mobile Werkstatt stellt ihre Leistung unter Beweis<br />
Köln. Kompakte Baumaschinen<br />
sind – neben Rasen- und Arealpflegegeräten<br />
– das dritte große Standbein<br />
der demopark 2009 (21. - 23.<br />
Juni in Eisenach). Weil Mini- und<br />
Mobilbagger, Rad-, Raupen- und<br />
Kompaktlader aber auch Dumper<br />
und Teleskope nur mit Hydraulik<br />
funktionieren, stellt sich der bundesweite<br />
Hydraulikservice Pirtek in<br />
diesem Jahr erstmals auf Europas<br />
größter „grüner Freilandausstellung“<br />
vor. Hydraulikleitungen an<br />
Baumaschinen zählen nach wie vor<br />
zu den Komponenten, die schon<br />
mal unvorhergesehen platzen.<br />
Daher ist die schnelle und stetige<br />
Verfügbarkeit eines Reparaturservices<br />
für Hydraulik von so großer<br />
Bedeutung.<br />
Im Vergleich zu den traditionellen<br />
Hydraulikservices liegt die<br />
Stärke von Pirtek in der Schnelligkeit<br />
und stetigen Verfügbarkeit des<br />
Services. <strong>Der</strong> Dienstleister ist aktuell<br />
mit 48 Centern und rund 200 mobilen<br />
Werkstätten flächendeckend<br />
in Deutschland vertreten. Unter der<br />
bundesweit einheitlichen und kostenfreien<br />
Rufnummer 0800 – 99 88<br />
800 werden alle Anrufer direkt an<br />
das nächstgelegene Center geleitet.<br />
Von hier aus wird – bei Bedarf sofort<br />
– eine mobile Werkstatt auf den<br />
Weg zum Kunden geschickt.<br />
St. Ingbert. Die Gergen Spiesermühle<br />
GmbH, IBV aus St. Ingbert/Rohrbach<br />
<strong>im</strong> Saarland ist mit<br />
dem Sunward-Baumaschinen<strong>pro</strong>gramm<br />
weiter auf dem Vormarsch.<br />
Das Händlernetz weist mittlerweile<br />
mehr als zwei Dutzend Händler<br />
auf, die vor Ort aktiv sind, um<br />
durch <strong>pro</strong>fessionelle Beratung dem<br />
Kunden zur Seite zu stehen. Ein<br />
flächendeckender Service mit Ersatzteilversorgung<br />
ist somit ebenfalls<br />
sichergestellt.<br />
„Die kontinuierliche Marktdurchdringung<br />
ist gut fortgeschritten“<br />
heißt es aus der Verkaufsleitung<br />
von Gergen. Die Kundschaft<br />
zeige sich sehr zufrieden, denn die<br />
Leistung stehteüber<strong>pro</strong>portional<br />
zu den Preisen.<br />
Das Sunward-Produkt<strong>pro</strong>gramm<br />
umfasst Bagger vom kleinen<br />
SWE08 mit 880 Kilogramm<br />
mit hydraulisch verbreiterbarem<br />
„Miteinander statt gegeneinander“ - den<br />
Mietmarkt aktiv und verantwortungsvoll gestalten<br />
tige Dienstleistungen zu unterstützen<br />
und ihnen einen echten<br />
Mehrwert zur Steigerung ihrer<br />
Wettbewerbsfähigkeit zu bieten“,<br />
erklärt Schrader. Dabei spricht er<br />
sich ganz klar für faire Mietpreise,<br />
aber auch gegen Preisdumping aus.<br />
Kompetenz, gute Beratung und in-<br />
Internationaler Hydraulikservice Pirtek erstmals auf der demopark<br />
Foto: Pirtek<br />
Vermietspezialist MVS Zeppelin seit Mai 2009 <strong>im</strong> bbi-Vorstand vertreten<br />
MVS Zeppelin-Geschäftsführer<br />
Peter Schrader ist seit Mai 2009<br />
Mitglied des bbi-Vorstandes<br />
und leitet die Fachgruppe<br />
Vermietung.<br />
Jedes der bundesweit vertretenen Fahrzeuge beinhaltet eine umfangreich ausgestattete Werkstatt.<br />
Somit wurden <strong>im</strong> Jahr 2008 mehr<br />
als 100.000 Einsätze erledigt, in 97<br />
Prozent der Fälle direkt vor Ort<br />
be<strong>im</strong> Kunden. Unvorhergesehene<br />
Defekte von Hydraulikschlauchleitungen<br />
wurden so innerhalb<br />
kürzester Zeit behoben – und zwar<br />
zu jeder Tages- und Nachtzeit, auch<br />
Gergen weitet Händlernetz aus<br />
Vertrieb von Sunward-Baggern und Kompaktladern<br />
Die Firma Gergen kann <strong>im</strong> Bereich Baumaschinen auf eine langjährige Tradition zurückblicken<br />
und gewährleistet eine <strong>pro</strong>fessionelle Beratung, die grundsätzlich auf die kundenspezifischen<br />
Anforderungen eingeht.<br />
Fahrwerk bis hin zu dem SWE90<br />
mit 8.250 Kilogramm Einsatzgewicht<br />
und intelligenter Hydraulik.<br />
novative Produkte sollten wichtiger<br />
sein als Billigstangebote um jeden<br />
Preis. Dieses Anliegen war einer<br />
der Hauptbeweggründe, die verantwortungsvolle<br />
Verbandsaufgabe zu<br />
übernehmen. Denn nur durch ein<br />
zukunfts- und wertorientiertes<br />
Handeln,<br />
sowohl in Bezug auf<br />
Kunden und Mitarbeiter<br />
als auch auf<br />
den Mietmarkt als<br />
Ganzes, lassen sich<br />
langfristig die Qualität<br />
und Wirtschaftlichkeit<br />
der Mietleistung<br />
gewährleisten.<br />
Foto: MVS Zeppelin<br />
Dies wiederum setzt<br />
die partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit und<br />
den wechselseitigen<br />
Austausch<br />
von Händlern,Herstellern,<br />
Dienstleistern und Vermietern<br />
voraus, wofür<br />
der bbi die ideale Plattform<br />
bildet.<br />
„Miteinander statt<br />
gegeneinander arbeiten,<br />
sollte unsere Devise<br />
lauten“, betont Schrader,<br />
am Wochenende. Auf der demopark<br />
präsentiert Pirtek die Leistungsfähigkeit<br />
und Effizienz eines<br />
voll ausgerüsteten Servicewagens.<br />
Mit weit über 1000 Ersatzteilen an<br />
Bord, Schlauchpresse, Säge und<br />
speziellem Equipment kann jeder<br />
beliebige Schlauch vor Ort passge-<br />
Abgerundet wird die Baumaschinenreihe<br />
von zwei Kompaktladern,<br />
dem SWL2810 mit 2.780 Ki-<br />
der auch in seinem Vortrag auf der<br />
Jahresmitgliederversammlung des<br />
bbi am 07./08. Mai 2009 zu Nachhaltigkeit<br />
und einer aktiven Gestaltung<br />
des Mietmarktes aufrief – ein<br />
Bestreben, das MVS Zeppelin selbst<br />
seit Jahren durch den Aufbau seiner<br />
Lehrlingsausbildung, die kontinuierliche<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
seiner Mitarbeiter, seine aktive Verbandsarbeit<br />
und sein soziales bzw.<br />
Sponsoringengagement verfolgt.<br />
Durch die Vielzahl an Anbietern<br />
ist der Mietmarkt seit langem einem<br />
starken Preisdruck unterworfen.<br />
Doch genau der ist wirtschaftlich<br />
weder sinnvoll, <strong>noch</strong> notwendig.<br />
„Die drastischen Umsatzrückgänge<br />
von 25 bis 60 Prozent, mit denen<br />
unsere europäischen Kollegen rechnen,<br />
sind zu 50 Prozent durch den<br />
Foto: Gergen<br />
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
nau hergestellt und eingebaut werden.<br />
Um höchste Qualität zu garantieren<br />
arbeitet Pirtek ausschließlich<br />
mit aufeinander abgest<strong>im</strong>mten<br />
Schläuchen und Armaturen zertifizierter<br />
Lieferanten<br />
Pirtek auf der demopark: Stand<br />
E-590.<br />
logramm und dem SWL3210 mit<br />
3.250 Kilogramm Eigengewicht,<br />
die durch das verfügbare High-<br />
Flow-System universell einsetzbar<br />
sind.<br />
„Innovativ, kraftvoll, zuverlässig“<br />
sind die Eigenschaften der<br />
vielseitigen Baumaschinen. Innovativ,<br />
da bestehende Konzepte konsequent<br />
weiterentwickelt wurden,<br />
um zum Beispiel die Verwendung<br />
von allen erdenklichen Anbaugeräten<br />
zu gewährleisten. Kraftvoll,<br />
da die Hochleistungshydraulik mit<br />
Ihren Leistungsdaten auch unter<br />
schwierigen Bedingungen glänzt,<br />
und zuverlässig, da hier auf bewährte<br />
Komponenten namhafter<br />
Hersteller zurückgegriffen wurde.<br />
Sehr gute Sichtverhältnisse, serienmäßige<br />
Kl<strong>im</strong>aanlage und Ergonomie<br />
am Arbeitsplatz machen das<br />
Bedienen der Baumaschinen zu<br />
einer angenehmen Tätigkeit.<br />
Preis getrieben – das Mietvolumen<br />
ist vorhanden“, so Schrader.<br />
In Deutschland beispielsweise<br />
sind die großen Konzerne derzeit<br />
<strong>noch</strong> mit längerfristigen Aufträgen<br />
gut ausgelastet, Groß<strong>pro</strong>jekte wie<br />
Stuttgart 21 stehen an. Durch das<br />
Konjunkturpaket der Regierung<br />
und die geplanten Infrastruktur<strong>pro</strong>jekte<br />
in Höhe von 17 bis 18 Milliarden<br />
Euro sind darüber hinaus –<br />
wenn auch zeitverzögert – positive<br />
Impulse für den öffentlichen Bau zu<br />
erwarten.<br />
Und auch kleinere Baufirmen<br />
und Handwerksbetriebe könnten<br />
von verschiedensten kommunalen<br />
Baumaßnahmen wie der Sanierung<br />
von öffentlichen Gebäuden und<br />
Abwassersystemen sowie Straßenreparaturen<br />
<strong>pro</strong>fitieren.
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
TRENN-TECHNIK<br />
Was sie wirklich bringt: Die neue<br />
Generation von Diamant-Trennscheiben<br />
„Hellracer“ für härteste Baumaterialien, inklusive Naturstein, Kunststein und armierten Beton<br />
Asbach/Ried. Die Anbietervielfalt<br />
von Diamant-Trennscheiben ist<br />
groß und der Markt lässt eine gewisse<br />
Transparenz vermissen. Manche<br />
Anbieter behaupten, entweder<br />
das beste Preis-Leistungsverhältnis<br />
zu haben oder die absolut besten<br />
Scheiben. Es lohnt sich aber schon,<br />
genauer hinzuschauen, denn es<br />
gibt sie wirklich <strong>noch</strong>, die echten<br />
Innovationen, die dem Anwender<br />
wirklichen Nutzen bringen. Dieser<br />
Nutzen besteht vor allen in:<br />
• Einsparung von Arbeitszeit durch<br />
schnellere Schneidzeiten.<br />
• Einsparung von Arbeitszeit durch<br />
den Einsatz von Problemlösern,<br />
mit denen sehr verschiedene Materialen<br />
geschnitten werden können.<br />
Bei den Problemlösern entfallen<br />
lästige häufige Werkzeugwechsel.<br />
Dadurch kann zusätzlich die Lagerhaltung<br />
opt<strong>im</strong>iert werden.<br />
• Einsparung von Werkzeug durch<br />
die Verwendung von Longlife-<br />
Scheiben. Reduzierung der Laderhaltung,<br />
Werkzeugwechseln und<br />
unnötigen Arbeitsgängen.<br />
• Einsparung von Arbeitszeit durch<br />
den Wegfall von lästigen Kühlpausen<br />
be<strong>im</strong> Trockenschneiden.<br />
Und genau das sind die Entwicklungen,<br />
die der Markt verlangt,<br />
weshalb sich ein Entwicklungsteam<br />
von Diewe Diamantwerkzeuge eingehend<br />
damit beschäftigt hat, diese<br />
Ziele zu erreichen. Als Ergebnis<br />
dieses Prozesses und ohne großes<br />
„Hellracer“ wurde in Deutschland entwickelt und wird in Deutschland <strong>pro</strong>duziert.<br />
Bad Wurzach. Wenn Fugenschneider<br />
tagtäglich <strong>im</strong> Dauereinsatz<br />
sein sollen, dann bieten sich<br />
hierfür unter anderem der FS 28<br />
D und der FS 33 D/T der Lissmac<br />
Maschinenbau und Diamantwerkzeuge<br />
GmbH an. Mit Deutz-Dieselmotoren<br />
(31 bzw. 61 PS) schneiden<br />
sie mühelos Fugen bis zu 275<br />
bzw. 325 Mill<strong>im</strong>eter Tiefe in Bitumen,<br />
Beton und Asphalt.<br />
Die kompakte Bauweise und<br />
das ausbalancierte Chassis der Fugenschneider<br />
erlauben ein leichtes<br />
Rangieren auf der Baustelle. Große<br />
Antriebsräder bedeuten dabei zusätzlich<br />
sehr gute Traktion.<br />
Durch den extrem tiefliegenden<br />
Schwerpunkt in der verwindungssteifen<br />
Rahmblechkonstruktion<br />
Marketinggetöse brachte Diewe die<br />
„Hellracer“ heraus, die alle diese<br />
Eigenschaften in hervorragender<br />
Weise erfüllt.<br />
Das neue Herstellungsprinzip:<br />
Die DFX-Technology. Man versteht<br />
darunter ganz allgemein das<br />
patentierte Herstellungsverfahren<br />
von Diamantsegmenten mit porenbildenden<br />
Stoffen. Dabei kommt es<br />
in erster Linie darauf an, dass die<br />
Porenräume <strong>im</strong> Diamantsegment<br />
gleichmäßig verteilt sind. Erreicht<br />
der Werkzeugverschleiß die Hohlkugel<br />
- Bällchen brechen diese auf<br />
und schaffen Porenräume. <strong>Der</strong><br />
Schneid<strong>pro</strong>zess konnte so wesentlich<br />
beschleunigt werden: Bis zu 40<br />
Prozent Zeitersparnis gegenüber<br />
Profi-Maschinen für mittelschwere<br />
und schwere Fugenschnitt-Dauereinsätze<br />
Die Lissmac-Fugenschneider FS 28 D und FS 33 D/T<br />
wird ein sehr exakter und vibrationsarmer<br />
Sägeschnitt gewährleitstet.<br />
Eine klappbare Sägeschutzhaube<br />
ermöglicht dabei auch<br />
Überschnitte. Mit entsprechendem<br />
Zubehör sind wandbündige<br />
Schnitte realisierbar. Mit beiden<br />
Maschinen kann man Rechts- und<br />
Linksschnitte ausführen, wobei der<br />
Doppelrohr geführte, stabile Peilstab<br />
für Rechts- und Linksschnitt<br />
von der Bedienperson einfach eingesetzt<br />
werden kann.<br />
Die fein abgest<strong>im</strong>mte Kraftübertragung<br />
erfolgt mit Hilfe von<br />
acht bzw. zehn Keilriemen. Be<strong>im</strong><br />
Schnitt erfolgt die Tiefeneinstellung<br />
und die Sägeblattaushebung<br />
bzw. -absenkung stufenlos elektrohydraulisch<br />
mittels Bedienhebel,<br />
was einen sehr hohen Handlingkomfort<br />
mit sich bringt. Beide<br />
Maschinen erreichen dank des hydrostatischen,<br />
stufenlosen Antriebs<br />
be<strong>im</strong> Vorwärtsschnitt und<br />
je nach Anwendung bis zu 3 km/h<br />
(0-50 m/min). Das bedeutet nahezu<br />
Schrittgeschwindigkeit. <strong>Der</strong><br />
Schneidgang rückwärts lässt sich<br />
stufenlos auf bis zu 35 Meter <strong>pro</strong><br />
Minute regeln.<br />
<strong>Der</strong> hersteller hat auch an eine<br />
effiziente Arbeitsvorbereitung gedacht.<br />
<strong>Der</strong> Zugang für alle gängigen<br />
Wartungsarbeiten ist einfach<br />
und unverbaut. Die ergonomisch<br />
angebrachten Handgriffe können<br />
für den Transport eingeschoben<br />
werden. <strong>Der</strong> einklappbare Peilstab<br />
und die Transportösen er-<br />
Die kompakte Bauweise und das ausbalancierte Chassis der Fugenschneider erlauben ein leichtes Rangieren auf der Baustelle.<br />
Foto: Diewe Diamantwerkzeuge<br />
einer Hochleistungsscheibe ohne<br />
Hohlkugeln <strong>im</strong> Segment.<br />
Weitere Kennzeichen sind die<br />
Segmenthöhe von 10 Mill<strong>im</strong>etern,<br />
die Qualitäts-Laserschweißung<br />
und das deutlich reduzierte Lärmverhalten<br />
sowie die Selbstkühlung<br />
des Schneidsegmentes <strong>im</strong> Trockenschnitt.<br />
Die „Hellracer“-Trennscheiben<br />
sind für den Einsatz in<br />
allen harten Baumaterialien, einschließlich<br />
Naturstein, Kunststein<br />
und armiertem Beton konzipiert<br />
– trennen aber genau so zuverlässig<br />
Bewehrungsstahl, Baustellengewebematten<br />
und Profilbleche.<br />
„Unsere ,Hellracer’ist schließlich<br />
kein Marketinggag, sondern<br />
eine Neuentwicklung, die dem Anwender<br />
wirklichen Nutzen bringt.<br />
Dieser Nutzen besteht in eingesparter<br />
Arbeitszeit – bis zu 40 Prozent<br />
mehr Schnittgeschwindigkeit. Und<br />
davon haben wir bereits viele unserer<br />
Kunden überzeugen können“,<br />
sagte Hans Dietmair, der Inhaber<br />
und Geschäftsführer der Diewe Diamantwerkzeuge<br />
GmbH.<br />
<strong>Der</strong> autorisierte Fachhandel<br />
bietet diese innovative Diamant-<br />
Trennscheibe in den Durchmessern<br />
230 Mill<strong>im</strong>eter für Winkelschleifer<br />
und 300/350 Mill<strong>im</strong>eter für Motortrenner<br />
und Tischsägen an. Zu<br />
erkennen sind die Scheiben ganz<br />
schnell am leuchtend blauen TÜV-<br />
Siegel. Die Siegel gab es für Platz 1<br />
von „Hellracer“ in den Kategorien<br />
Schnittgeschwindigkeit und Durchhaltevermögen.<br />
(der komplette Test<br />
kann unter www.diewe.de eingesehen<br />
werden). Geschwindigkeit ist<br />
keine Hexerei – auch nicht be<strong>im</strong><br />
Schnitt durch harte Materialien.<br />
möglichen darüber hinaus ein<br />
<strong>pro</strong>blemloses Verladen. Die Abmessungen<br />
(1420/820/1120 mm<br />
bzw. 1500/960/1210 mm be<strong>im</strong> FS<br />
33 D/T) sind darüber hinaus sehr<br />
platzsparend bei Transport und<br />
Lagerung.<br />
Zur Standardausstattung der<br />
Fugenschneider gehören eine<br />
Feststellbremse, ein Betriebsstundenzähler,<br />
ein Freilauf sowie ein<br />
hinterer flexibler Zeiger. Optional<br />
können die FS 28 D und FS 33 D/T<br />
auch <strong>noch</strong> mit Arbeitsscheinwerfer,<br />
Warnblinkleuchte, Wasserpumpe,<br />
Schmutzwasserabsaugung,<br />
Dieselpartikelfilter, verschiedenen<br />
Sägeschutzhauben und Übersetzungs-Kits<br />
für Drehzahlanpassung<br />
ausgestattet werden.<br />
Foto: Lissmac Maschinenbau und Diamantwerkzeuge GmbH<br />
Hydro-Tec verstärkt<br />
Engagement <strong>im</strong> Ausland<br />
Messeauftritte in osteuropäischen Staaten<br />
Rednitzhembach. Die Hydro-<br />
Tec GmbH, einer der führenden<br />
Hersteller von Profidiamantwerkzeugen<br />
und -Betonbearbeitungsmaschinen,<br />
hat ihre Aktivitäten<br />
auf den Auslandsmärkten verstärkt<br />
und sich nach eigenen Angaben<br />
erfolgreich an internationalen Baufachmessen<br />
beteiligt. Hintergrund:<br />
In Russland besteht <strong>im</strong> Wohn-,<br />
Büro- und Handelsflächenbereich<br />
ein <strong>im</strong>menser Bedarf an Neubauten<br />
und Modernisierungen. Dabei<br />
greift die Dynamik dieser Sparten<br />
auch auf andere<br />
Segmente wie<br />
Lagerobjekte<br />
und Infrastruktur<br />
über.<br />
In Ungarn<br />
und Rumänien<br />
stehen die Zeichen<br />
auf Erholung.<br />
In 2009<br />
hält das Marktforschungsunternehmen<br />
BuilEcon für Ungarn ein<br />
leichtes Wachstum von 5 Prozent<br />
für möglich. Insbesondere die mit<br />
EU-Fördermitteln geförderten Infrastrukturinvestitionen,<br />
werden<br />
Anfang 2009 ihre Wirkung zeigen.<br />
Im Rahmen des Bayerischen<br />
Firmengemeinschaftsstandes zeigte<br />
das Unternehmen deshalb <strong>im</strong> März<br />
Flagge auf der Construct Expo Antreprenor<br />
in Bukarest (Rumänien)<br />
sowie <strong>im</strong> April auf der CONSTRU-<br />
MA in Budapest (Ungarn) und der<br />
InterstroyExpo in St. Petersburg<br />
(Russland).<br />
Das Fachpublikum kam aus den<br />
Bereichen Bautechnik, Innenausbau,<br />
Werkzeuge und Baumaschinen.<br />
Hydro-Tec präsentierte alle<br />
Produkte aus dem Bereich der Betonbearbeitung.<br />
Im Vordergrund<br />
aller Messen, stand die Kontaktaufnahme<br />
mit Händlern, die über<br />
eine entsprechende Infrastruktur<br />
21<br />
für den Vertrieb, als auch über eine<br />
Werkstatt verfügten, die den Wartungs-<br />
und Instandsetzungsbedarf<br />
für Betonbearbeitungsmaschinen<br />
abdeckt.<br />
Hydro-Tec erläuterte dem sehr<br />
interessierten Fachpublikum den<br />
zukunftsorientierten Hochfrequenzantrieb<br />
<strong>im</strong> Bereich der Betonwandsägen,<br />
Handtrennschleifer<br />
und Kernbohranlagen.<br />
Weiterhin präsentierte Hydro-<br />
Tec Diamantsägeblätter für Wandsägen,<br />
Fugenschneider, Tischsägen,<br />
Winkelschleifer<br />
und Mauerschlitzfräsen.<br />
Große Aufmerksamkeit<br />
wurden<br />
dem Natursteinbereichgewidmet.Diamantschleifteller<br />
für<br />
die Oberflächenbearbeitung<br />
und galvanisch<br />
belegte Bohrkronen für Natur- und<br />
Hartgestein in den Bohrbereichen<br />
von Ø 5 bis 75 Mill<strong>im</strong>etern wurden<br />
stark nachgefragt.<br />
Die Bodenschleifer der HD-Serie<br />
mit bis zu 11 kW Antriebsleistung<br />
und zirka 430 Kilogramm Gewicht<br />
fanden ebenfalls großes Interesse.<br />
Bei der Bearbeitung großer Flächen<br />
von Beton, Stein und Natursteinböden<br />
sind die Bodenschleifer in<br />
ihrem Element. Mit Schleifbreiten<br />
von 450 bis 700 Mill<strong>im</strong>etern findet<br />
jede Maschine ihren flexiblen Einsatz.<br />
Die Hydro-Tec GmbH wurde<br />
1997 gegründet. Anfang 1998 bezog<br />
das Unternehmen die Räumlichkeiten<br />
in der ehemaligen US-<br />
Kaserne in Schwabach. <strong>Der</strong> Start<br />
erfolgte mit 10 Mitarbeitern. Seit<br />
2003 hat das Unternehmen seinen<br />
Sitz in der Industriestrasse 10 in<br />
Rednitzhembach/Bayern. Internet:<br />
www-hydro-tec.de.<br />
Messeauftritt der Hydro-Tec GmbH. Mitarbeiter Dieter Buth (Vertrieb-Export), links <strong>im</strong> Bild, <strong>im</strong><br />
Beratungsgespräch mit einem Dienstleister der Betonbohr- und Sägebranche. Foto: Hydro-Tec
22<br />
Mit einem Autokran wurden die 12 Meter langen Rohre DN 2500 jeweils in Montageposition gehoben.<br />
Wesentlich zum Erfolg des „Flowtite“-Systems tragen Spools wie das Zulauf-Schachtbauwerk <strong>im</strong> Vordergrund bei; durch sie konnten höchst<br />
aufwändige Beton-Schachtbauwerke ersetzt werden.<br />
„Aus der Praxis für die Praxis“<br />
ZKS-Forum: Zentrales Thema Kanalsanierung<br />
Berlin. Mit dem ZKS-Forum<br />
Kanalsanierung setzte die Fördergemeinschaft<br />
für die Sanierung von<br />
Entwässerungssystemen auf der<br />
WASSER BERLIN eine erfolgreiche<br />
Veranstaltungsreihe fort. Im Fokus<br />
der Diskussion standen aktuelle Entwicklungen<br />
in der Kanalsanierung.<br />
Diese wurden in Form eines Referates<br />
über die„strategischen Ansätze<br />
in der Kanalsanierung und die Instrumente<br />
zu ihrer Umsetzung“ am<br />
Beispiel der Arbeit der Berliner Wasserbetriebe<br />
aufgezeigt.<br />
Berichte aus der Praxis ermöglichten<br />
darüber hinaus einen interessanten<br />
Blick hinter die Kulissen<br />
eines der größten Unternehmen in<br />
der Trink- und Abwasserentsorgung<br />
in Deutschland. Das Berliner<br />
Kanalnetz besteht aus Kanälen für<br />
Schmutz-, Regen- und Mischwasser<br />
mit einer Gesamtlänge von 9.400 Kilometern.<br />
Dazu kommen zahlreiche<br />
Sonderbauten wie zum Beispiel<br />
Regenüberläufe, Regenbecken und<br />
Dükeranlagen. Sieben so genannte<br />
Kanalbetriebsstellen <strong>im</strong> Stadtgebiet<br />
kümmern sich um Wartung,<br />
Instandhaltung, Reinigung und Sanierung<br />
des Kanalnetzes und der<br />
Abwasserkanäle. Bei diesen Arbeiten<br />
setzen die Wasserbetriebe auf Qualität<br />
und geschultes Personal – so eine<br />
wichtige Botschaft der Referenten.<br />
Auch für Dipl.-Ing. Norbert Heidbrink,<br />
neben Dipl.-Volksw. Horst<br />
Zech einer der beiden Kursleiter der<br />
Fördergemeinschaft, stellt die Bestandserhaltung<br />
der Infrastruktureinrichtungen<br />
eine der größten und<br />
wichtigsten Zukunftsaufgaben der<br />
Netzbetreiber dar. „Angesichts einer<br />
dauerhaft angespannten Finanzlage<br />
müssen in technischer und wirtschaftlicher<br />
Hinsicht schlüssige Konzepte<br />
gefunden und umgesetzt werden“,<br />
so Heidbrink. Hierfür schafft<br />
zum Beispiel die Weiterbildung zum<br />
Zertifizierten Kanal-Sanierungs-Berater<br />
die Voraussetzung: <strong>Der</strong> ZKS-<br />
Berater ist der Spezialist, der Auftraggebern,<br />
Planern und ausführenden<br />
Unternehmern in allen Fragen rund<br />
um das Thema Kanalsanierung jederzeit<br />
kompetent zur Seite steht.<br />
Allerdings sei auch für dieses Berufsbild<br />
lebenslanges Lernen unverzichtbar,<br />
stellte Heidbrink fest. Er wies<br />
darauf hin, dass eine große Zahl der<br />
Forums-Teilnehmer Absolventen des<br />
ZKS-Berater-Lehrgangs waren. Für<br />
Heidbrink ein Beweis, dass die unter<br />
dem Motto „aus der Praxis für die<br />
Praxis“ gehaltenen Vorträge ein ideales<br />
Rüstzeug für die tägliche Arbeit<br />
der Kanalsanierungs-Profis darstellen.<br />
Zur Fördergemeinschaft zählen<br />
neben der Deutschen Vereinigung<br />
für Wasserwirtschaft, Abwasser und<br />
Abfall der Hauptverband der Deutschen<br />
Bauindustrie, die RAL-Gütegemeinschaft<br />
Güteschutz Kanalbau,<br />
der Rohrleitungssanierungsverband<br />
sowie der Zentralverband des Deutschen<br />
Baugewerbes.<br />
Speyer. Die Städtler und Beck<br />
GmbH (Speyer), einer der führenden<br />
Hersteller von Prüf- und Absperrtechnik,<br />
bietet ab sofort das<br />
vollständige Spektrum modernster<br />
Absperrtechnik nicht nur für<br />
Gas- und Wasserleitungen, sondern<br />
auch für Fernwärmenetze an<br />
und ist damit derzeit der einzige<br />
Hersteller mit einem über alle Leitungssysteme<br />
hinweg lückenlosen<br />
Angebot.<br />
Um Reparatur- und Wartungsarbeiten<br />
an Druckleitungen der Gas-<br />
und Wasserversorgung durchführen<br />
zu können, müssen diese unter<br />
Betriebsbedingungen sicher unterbrochen<br />
und überbrückt werden.<br />
In Gas- und Trinkwassernetzen<br />
bietet Städtler und Beck, Speyer,<br />
schon lange ein breites Spektrum<br />
von Blasensetz- und Stopplegeräten<br />
für alle relevanten Nennweiten<br />
an, das sich in In- und Ausland<br />
größter Beliebtheit erfreut.<br />
Während diese Geräte in Gas-<br />
und Wassernetzen ohnehin höchsten<br />
funktionalen und Sicherheitsanforderungen<br />
genügen müssen,<br />
stellt der Einsatz von Rohrabsperrtechnik<br />
in Fernwärmenetzen<br />
darüber hinaus <strong>noch</strong> einmal gesteigerte<br />
Ansprüche. Das gilt vor<br />
allem für die verwendeten Materialien,<br />
die in Fernwärmeleitungen<br />
Temperaturen von bis zu 120 Grad<br />
Celsius und allen dort anzutreffenden<br />
chemischen Verbindungen<br />
ROHR & KANAL<br />
Fotos (2): Amitech Germany<br />
Lübbenau. Von recht kurzer<br />
Dauer war die Existenz eines 500<br />
Kubikmeter fassenden Stahlbeton-Staukanals<br />
auf dem Areal des<br />
Logistikzentrums von Lübbenau/Brandenburg.<br />
Er musste wegen<br />
Hochbauarbeiten verlegt werden<br />
und wurde aufgrund eines Ausschreibungs-Sondervorschlags<br />
<strong>im</strong><br />
Oktober 2008 durch einen 1200<br />
Kubikmeter fassenden Staukanal<br />
aus GFK-Wickelrohr des Systems<br />
„Flowtite“ der Amitech Germany<br />
GmbH (Mochau) ersetzt.<br />
1990 wurde auf dem Gelände<br />
eines still gelegten Kraftwerks in<br />
Lübbenau /Spreewald ein großes<br />
Logistikzentrum errichtet –natürlich<br />
einschließlich eines modernen<br />
Entwässerungssystems. Als 2008 ein<br />
neues Frischezentrum für Lagerung<br />
und Umschlag von Tiefkühlware<br />
gebaut werden sollte, war diesem<br />
Projekt ein erst 2001 gebauter, 500<br />
Kubikmeter fassender Niederschlagswasser-Staukanal<br />
aus Stahlbetonrohren<br />
DN 2000 <strong>im</strong> Wege.<br />
Angesichts des Umstandes, dass<br />
zwischenzeitlich <strong>noch</strong> ein Lkw-<br />
Parkplatz über den Kanal entwässert<br />
wurde, war er inzwischen ohnehin<br />
zu knapp bemessen. Und so setzten<br />
die für das Entwässerungssystem<br />
verantwortlichen Planer des Ingenieurbüros<br />
Meinberg & Meinberg<br />
(Leipzig) bei der „Umbettung“ des<br />
Stauvolumens hydraulisch gleich<br />
höher an: 1.200 Kubikmeter sollte<br />
der neue Staukanal nun fassen, der<br />
wie zuvor in Stahlbetonbauweise<br />
ausgeschrieben wurde. Dabei sollten<br />
in drei parallelen Strängen von je 85<br />
Metern Länge Stahlbetonrohre DN<br />
2500 mit einer Trockenwetterrinne<br />
DN 300 verlegt werden.<br />
Für den Zugang zum Bauwerk<br />
waren nach der ursprünglichen Planung<br />
in Ortbeton-Bauweise ausge-<br />
führte Rechteckschächte vorgesehen.<br />
Zwar liegt der Staukanal momentan<br />
unter einer Grünfläche, allerdings<br />
will der Betreiber des Logistikzentrums<br />
sich die Option offen halten,<br />
diese Fläche in eine Verkehrsfläche<br />
umzuwandeln. Daher legten die Planer<br />
die Statik der Rohre auf einen<br />
Lastfall SLW 60 aus.<br />
Auf die öffentliche Ausschreibung<br />
reagierte die Strabag (Niederlassung<br />
Lübben) mit einem technischen Sondervorschlag<br />
auf der Basis von GFK-<br />
Wickelrohr des Systems „Flowtite“<br />
von Amitech Germany. Dieses Angebot<br />
überzeugte Auftraggeber und<br />
Planer sowohl technisch als auch<br />
wirtschaftlich, so dass es letztlich <strong>im</strong><br />
Herbst 2008 realisiert wurde.<br />
Statt, wie bisher, aus 2,50 Meter<br />
langen Stahlbetonrohren wurden<br />
die drei jeweils rund 85 Meter langen<br />
Stränge des Staukanals aus 12<br />
Meter langen, über REKA-Kupplungen<br />
verbundenen GFK-Wickelrohren<br />
SN 5000 der Nennweite DN<br />
2500 gebaut. Zwar wurden auch diese,<br />
jeweils 8,0 Tonnen wiegenden<br />
Rohre per Autokran bewegt:Die<br />
Beton-Alternative hätte jedoch bedeutet,<br />
insgesamt fast fünfmal so<br />
viele Einzelrohre von jeweils vergleichbarem<br />
Gewicht verlegen zu<br />
müssen. Außerdem hätte es eines eigens<br />
gegossenen Betonauflagers für<br />
den Staukanal bedurft, um in dem<br />
sandigen Untergrund eine dauerhaft<br />
stabile Bettung der schweren Beton-<br />
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
Abwasser-Staukanal „umgebettet“<br />
Künftig GFK-Wickelrohr statt Beton<br />
Rohrabsperrtechnik für „heiße“ Einsätze<br />
Lückenloses Angebot von Städtler und Beck jetzt auch für Fernwärmenetze<br />
Mit den neuen, Fernwärme-fähigen<br />
Blasensetzgeräten bietet Städtler + Beck als<br />
erster auf dem Markt eine lückenlose Palette<br />
von Absperrtechnik für alle wirklich alle<br />
Leitungsnetze an.<br />
standhalten müssen.<br />
Dementsprechend lag die eigentliche<br />
Innovation <strong>im</strong> Bereich<br />
der Werkstofftechnik: Neue Gummi-Rezepturen<br />
ermöglichen einen<br />
schadenfreien Einsatz der Absperraggregate<br />
ohne Sicherheits-<br />
und Funktionsabstriche auch <strong>im</strong><br />
„heißen Umfeld“ einer Fernwärmeleitung.<br />
Mit dem neuen Fernwärme-<br />
Produkt<strong>pro</strong>gramm werden die<br />
hohen, das DVGW-Regelwerk er-<br />
Mit dem neuen Mini-Blasensetzgerät von<br />
Städtler + Beck lassen sich Leitungen bis<br />
hinab zur Nennweite DN 1“ absperren; das<br />
ermöglicht ein Entspannen des Arbeitsraumes<br />
auch in Hausanschluss-Leitungen.<br />
füllenden sicherheitstechnischen<br />
Standards der Gas- und Wasserabsperr-Systeme<br />
von Städtler<br />
und Beck in vollem Umfang für<br />
Fernwärme-Versorgungssysteme<br />
erschlossen: Das gilt für die Blasensetztechnik,<br />
bestehend aus dem<br />
eigentlichen Blasensetzgerät und<br />
der zugehörigen Absperrblase, die<br />
auch in der Fernwärme für Rohre<br />
der Nennweiten DN 80 bis DN 300<br />
und Betriebsdrücke bis zu 1 bar<br />
angeboten werden.<br />
Neu <strong>im</strong> Angebot ist ein System<br />
zum Setzen von Miniblasen bis<br />
hinab zur Nennweite DN 1“, das<br />
ein Entspannen des Arbeitsraumes<br />
auch in Hausanschluss-Leitungen<br />
ermöglicht. Vollständig Fernwärme-kompatibel<br />
ist ab sofort auch<br />
die Stopple-Technologie, mit der<br />
sanierungs- oder wartungsbedürftige<br />
Rohre unter Betrieb angebohrt<br />
und unterbrechungsfrei durch<br />
einen Bypass überbrückt werden<br />
können. Stopple-Geräte für Fernwärmeleitungen<br />
bietet Städtler<br />
und Beck für Betriebsdrücke bis<br />
Fotos (2): Städtler und Beck GmbH<br />
rohre zu gewährleisten. Aufgrund<br />
des guten Ausspülverhaltens der<br />
glattwandigen GFK-Rohre auch bei<br />
geringem Gefälle konnten in diesen<br />
jedoch auf Trockenwetter-Abflussrinnen<br />
verzichtet werden.<br />
Die SLW-60-Statikvorgabe war<br />
für die „Flowtite“-Rohre übrigens<br />
ebenso wenig ein Problem wie die<br />
Auftriebsicherung, die <strong>im</strong> durch<br />
zwei Meter Erdüberdeckung über<br />
Rohrscheitel zuverlässig gewährleistet<br />
ist. <strong>Der</strong> max<strong>im</strong>ale Zulauf in den<br />
neuen Staukanal ist auf 1.800 Liter<br />
<strong>pro</strong> Sekunde bemessen. Auf der Ablaufseite<br />
ist das System auf 350 Liter<br />
<strong>pro</strong> Sekunde gedrosselt, die über<br />
eine Pumpe rund 4,0 Meter aufwärts<br />
in einen bereits vorhandenen Betonkanal<br />
DN 600 gefördert werden.<br />
Die GFK-Variante wies neben<br />
dem wichtigen Pluspunkt der<br />
Korrosionsfestigkeit erhebliche<br />
Bau(zeit)vorteile auf. Diese kamen<br />
der Abwicklung und Wirtschaftlichkeit<br />
des Gesamt<strong>pro</strong>jektes spürbar<br />
zugute. Außer den Rohren selbst<br />
lieferte Amitech Germany aus seinem<br />
Mochauer Stammwerk, in<br />
dem GFK-Wickelrohre bis DN 3000<br />
hergestellt werden, auch alle für das<br />
Projekt notwendigen Sonderbauteile.<br />
Neben einem Zulaufbauwerk<br />
mit integriertem Sandfang und dem<br />
Ablaufschacht, aus dem das Wasser<br />
zum Pumpwerk geleitet wird,<br />
waren das Abschlussdeckel sowie<br />
je sechs Anfangs- und Endstücke<br />
mit integriertem Tangentialeinstieg.<br />
Dadurch wurden die aufwändigen<br />
Schachtbauwerke in Betonbauweise<br />
vermieden. Maßgefertigte GFK-<br />
Spools dieser Art sind eine besondere<br />
„Flowtite“-Stärke und haben<br />
in besonderem Maße zum beachtlichen<br />
Markterfolg des Wickelrohrsystems<br />
in den vergangenen Jahren<br />
beigetragen.<br />
zu 6 bar und Nennweiten von DN<br />
25 bis DN 65 an. Darüber hinaus<br />
finden sich als Innovationen <strong>im</strong><br />
Angebot des Jahres 2009 Sicherheitsaggregate<br />
wie der so genannte<br />
„Momentstopfen“.<br />
Dieses handliche Gerät besteht<br />
aus einem zweiteiligen Metallbügel<br />
mit beweglichem Gelenk, auf dessen<br />
einer Seite ein Gummistopfen<br />
sitzt. Im Falle der Havarie einer<br />
Dichtblase während der Arbeit an<br />
einem Hausanschluss wird der Sicherheitsstopfen<br />
durch Umlegen<br />
des Griffs um 90Grad mit einer<br />
einzigen Handbewegung in der<br />
Leitung verpresst. Innerhalb eines<br />
Moments ist die Leitung wirkungsvoll<br />
und bis zu einem bar Sperrdruck<br />
verschlossen.<br />
Mit solchen Neuerungen und<br />
dem in seiner Vollständigkeit derzeit<br />
konkurrenzlosen Angebot an<br />
Absperr-Technologie bekräftigt die<br />
Städtler und Beck GmbH, Speyer,<br />
einmal mehr ihre führende Position<br />
<strong>im</strong> Markt der Rohrabsperrtechnik.
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
Schwerste Platten mühelos<br />
aufnehmen und verlegen<br />
Vakuum-Hebegerät „SH 2500 uni b“ und Hebegerät „SH 1000 SUPER-JET h“<br />
Erdmannhausen. Das <strong>im</strong> Dezember<br />
2008 fertig gestellte Porsche-<br />
Museum in Stuttgart-Zuffenhausen<br />
besticht mit seiner Architektur.<br />
Doch auch die Außenanlagen mit<br />
ihrer Eleganz und Perfektion lassen<br />
die Besucher staunen. Vor allem in<br />
den Außenanlagen trugen die Spezialisten<br />
für Verlegemaschinen der<br />
Probst Greiftechnik Verlegesysteme<br />
GmbH aus dem schwäbischen<br />
Erdmannhausen einen Teil zum<br />
guten Gelingen bei.<br />
<strong>Der</strong> ausführende Fachbetrieb<br />
Benignus GmbH & Co. KG aus<br />
Backnang verlegte <strong>im</strong> Außenbereich<br />
auf einer Fläche von rund<br />
2.200 Quadratmetern rautenförmige<br />
Steinplatten (Format: 138 cm<br />
x 51 cm x 15 cm). Mit einer täglichen<br />
Verlegeleistung von rund<br />
100 qm Quadratmetern wurde die<br />
Arbeit zügig und zugleich in hervorragender<br />
Verlegequalität ausgeführt.<br />
Zur Verlegung setzte Benignus<br />
Maschinen von Probst ein. Die verlegten<br />
Platten vom Betonwerk Godelmann<br />
KG aus Fensterbach/Högling<br />
weisen einzeln ein Gewicht von<br />
zirka 260 Kilogramm auf. Sie wurden<br />
mit Hilfe einer SH 2500 UNI<br />
b sowie dem Vakuum-Hebegerät<br />
SH 1000 SUPER-JET h verlegt. Die<br />
hohe tägliche Verlegeleistung von<br />
rund 100 Quadratmetern konnte<br />
dadurch wirtschaftlich und zudem<br />
mit enormer Arbeitserleichterung<br />
für die Mitarbeiter realisiert werden.<br />
Nicht umsonst gilt Probst als<br />
eines der innovativsten Unternehmen,<br />
wenn es um die opt<strong>im</strong>ale Verbindung<br />
von Wirtschaftlichkeit und<br />
Arbeitserleichterung geht. Alle Be-<br />
Kürten. Dort, wo über lange<br />
Strecken eine Einbahnwechsel-Verkehrsregelung<br />
mit einer Baustellen-Ampel<br />
vorgenommen werden<br />
muss, ist es wichtig, Verkehrsteilnehmer<br />
zu informieren. Denn unter<br />
Umständen kann es sogar erforderlich<br />
sein, Verkehr mit geringer<br />
Geschwindigkeit durch Baustellenbereiche<br />
zu führen, die eine Länge<br />
von mehreren hundert Metern oder<br />
mehr haben.<br />
Bedingt schon durch die notwendige<br />
Einhaltung der Räumzeit<br />
–um ein sicheres Passieren der<br />
Engstelle zu ermöglichen– sind auf<br />
solchen Strecken lange Rotzeiten<br />
vor<strong>pro</strong>grammiert. Das mobile Ampelsystem<br />
darf aber aufgrund dieser<br />
langen Rotzeit bei den Verkehrsteilnehmern<br />
nicht an Akzeptanz verlieren.<br />
Denn wer bei langer Wartezeit<br />
einfach von einem Defekt der<br />
Ampel ausgeht und bei Rot in die<br />
–für ihn ja <strong>noch</strong> gesperrte– Baustelle<br />
einfährt, gefährdet sich und<br />
andere.<br />
Bereits vor Jahrzehnten hat die<br />
Peter Berghaus GmbH aus Kürten<br />
eine Rot-Rückzählanzeige als<br />
sinnvolles Zubehör für ihre mobilen<br />
Ampelsysteme entwickelt. So<br />
erhalten alle Verkehrsteilnehmer<br />
direkt am Rotlicht der Ampel, die<br />
wichtige Information wie lange die<br />
aktuelle Wartezeit auf Grün <strong>noch</strong><br />
andauert. Eine vermehrte Nachfrage<br />
nach Rot-Rückzählanzeigen registriert<br />
Berghaus zur Zeit auch aus<br />
Österreich. Denn dort gibt die oberösterreichische<br />
Landesregierung<br />
die Verwendung der „Wartezeitan-<br />
diener bestätigten nach Abschluss<br />
der Arbeiten, dass die Probst-Geräte<br />
eine enorme Arbeitserleichterung,<br />
Rückenschonung und spürbare<br />
Zeitersparnis ermöglichten.<br />
Die Technik: Das eingesetzte<br />
universelle Vakuum-Hebegerät<br />
SH 2500 uni b bewältigt mühelos<br />
schwerste Lasten bis zu einem Gewicht<br />
von 2.500 Kilogramm. Mit<br />
einem Eigengewicht von nur 100<br />
Das Vakuum-Hebegerät SH 1000 SUPER-JET h<br />
überzeugt durch seine einfache Handhabung.<br />
Dank des hydraulischen Drehmotors können<br />
die schweren Betonplatten mühelos angehoben<br />
und mill<strong>im</strong>etergenau verlegt werden.<br />
Kilogramm ist das von einem Benzinmotor<br />
angetriebene Hebegerät<br />
eine sichere und flexibel einsetzbare<br />
Hebevorrichtung, die mittels<br />
Lasthaken, Kette oder Seil an jedes<br />
beliebige Trägergerät angehängt<br />
werden kann.<br />
Schnelles Handling, eine enorme<br />
Arbeitserleichterung und eine hohe<br />
Zeitersparnis be<strong>im</strong> Verlegen zeichnen<br />
dieses Probst-Produkt aus. Je<br />
nach verwendeter Saugplatte können<br />
unterschiedlichste Materialien<br />
verarbeitet werden.<br />
Dabei werden teure Materialien<br />
ausges<strong>pro</strong>chen schonend behan-<br />
Rotzeiten : Warten auf „Grün“ mit<br />
Rückzählanzeigen für mobile Ampeln<br />
Vermehrte Nachfrage in Österreich zu verzeichnen<br />
Wartezeit: 1,59 Minuten bis zum Grün.<br />
zeige” – wie es in den Ausschreibungstexten<br />
heißt – bei Baustellenampelanlagen<br />
für das Bundesland<br />
Oberösterreich nun verbindlich vor.<br />
Berghaus hat seine „Rot-Rückzählanzeige<br />
für Festzeitanlagen“ einem<br />
Foto: Peter Berghaus GmbH<br />
delt. Bereits verlegte Platten lassen<br />
sich mühelose <strong>noch</strong>mals anheben<br />
und neu verlegen. Und dank einer<br />
saugsicheren Spezial-Schwammgummidichtung<br />
können selbst poröse<br />
Baustoffe sicher und rationell<br />
verarbeitet werden.<br />
Zusätzlich wurde zur Fertigstellung<br />
der Außenanlagen des Museums<br />
das neue Vakuum-Hebegerät<br />
SH 1000 SUPER-JET h eingesetzt.<br />
Klassischer Anwendungsbereich<br />
für dieses Produkt sind großformatige<br />
Betonsteinplatten mit dekorativen<br />
Oberflächen sowie Sandsteinplatten,<br />
die eine starke poröse<br />
Struktur aufweisen und mit herkömmlichen<br />
Vakuum-Hebegeräten<br />
nicht mehr zu verlegen sind.<br />
Mit dem hydraulisch angetriebenen<br />
Hebegerät können je nach<br />
verwendeter Saugplatte Lasten von<br />
bis zu 1.000 Kilogramm verarbeitet<br />
werden. Hervorzuheben ist, dass<br />
das Probst Vakuum-Hebegerät SH<br />
1000 SUPER-JET h in Verbindung<br />
mit einem hydraulischen Drehmotor,<br />
ein echtes Ein-Mann-Gerät ist.<br />
Dank integrierter hydraulischer<br />
Schaltung kann der Ansaug- und<br />
Lösevorgang vom Fahrersitz des<br />
Trägergerätes aus gesteuert werden.<br />
Das Vakuum-Hebegerät SH<br />
1000 SUPER-JET h wird mittels<br />
Lasthaken, Kette, Seil oder dergleichen<br />
einfach an ein geeignetes<br />
Trägergerät angehängt. Für unterschiedliche<br />
Anforderungen stehen<br />
auch für das Vakuum-Hebegerät<br />
SH 1000 SUPER-JET h verschiedene<br />
Saugplatten in diversen Formatvarianten<br />
aus dem bewährten<br />
Probst-Programm zur Verfügung.<br />
Re-Design unterzogen: In einem<br />
wetterfesten Gehäuse (IP65) ist<br />
eine kontrastreiche, 185 Mill<strong>im</strong>eter<br />
hohe, LED-Anzeige mit entsprechender<br />
Elektronik untergebracht.<br />
Zusätzlich ist die Rot-Rückzählanzeige<br />
mit einem Schutzgehäuse aus<br />
Aluminium-Riffelblech ummantelt.<br />
Sie wird mit dem Befestigungshalter<br />
einfach auf das Aufsetzrohr der mobilen<br />
Ampel gesteckt und gesichert<br />
– so ist keine separate Aufstellvorrichtung<br />
erforderlich. Für eine opt<strong>im</strong>ale<br />
Wahrnehmung ist zudem ein<br />
erklärender Schriftzug „Wartezeit”<br />
weiß-reflektierend auf schwarzem<br />
Untergrund aufgebracht.<br />
Je nach Ampelmodell befindet<br />
sich die Rot-Rückzählanzeige direkt<br />
über oder neben dem Rotlicht.<br />
So wird für den Verkehrsteilnehmer<br />
auch räumlich der direkte Bezug<br />
zum Rotlicht hergestellt. Die<br />
Spannungsversorgung der großen<br />
LED-Anzeige ist für den Betrieb<br />
von 10 bis 15 Volt DC ausgelegt und<br />
erfolgt über den Akku der mobilen<br />
Ampelanlage. Eine automatische<br />
Helligkeitsanpassung sorgt für beste<br />
Erkennbarkeit ohne dabei Verkehrsteilnehmer<br />
zu blenden. Durch<br />
lichtabhängige Sensoren wird stets<br />
ein ausreichender Kontrast zur<br />
Umgebung gewährleistet.<br />
Bei der dreistelligen roten LED-<br />
Anzeige kann der Anwender selber<br />
entscheiden, ob die Wartezeit in<br />
Minuten und Sekunden (max<strong>im</strong>al<br />
9 Minuten und 59 Sekunden) oder<br />
nur in Sekunden (max<strong>im</strong>al 999 Sekunden,<br />
also über 16 Minuten) angezeigt<br />
werden soll.<br />
STRASSENBAU<br />
Fotos (2): Probst<br />
Einfacher und rationeller geht es wohl kaum. Das universelle Vakuum-Hebegerät SH 2500 uni b wird an ein beliebiges Trägergerät angehängt. Somit<br />
können die schweren Betonplatten spielerisch verlegt werden.<br />
Fachgerechtes Einrütteln von Pflasterflächen<br />
Ammann überzeugt durch vielfältiges Maschinen<strong>pro</strong>gramm<br />
Hennef. Für die einwandfreie<br />
Erstellung des Planums und für das<br />
Einrütteln von Natur- oder Betonverbundsteinpflaster<br />
sind Vibrationsplatten<br />
mit Abstand die am<br />
besten geeignete Gerätegruppe. Ob<br />
Schleppschwinger mit Vorlauf oder<br />
reversierbare Maschinen mit hydraulischem<br />
Vor- und Rücklauf: Für<br />
eine fachgerecht erstellte Pflasterfläche<br />
ist die Wahl der geeigneten Rüttelplatte<br />
ein wichtiger Faktor. <strong>Der</strong><br />
Hersteller Ammann bietet hier eine<br />
breite Palette benzin- und dieselangetriebener<br />
Geräte in unterschiedlichen<br />
Gewichtsklassen und darauf<br />
abgest<strong>im</strong>mten Arbeitsbreiten.<br />
In der Gewichtsklasse zwischen<br />
100 und 280 Kilogramm Betriebsgewicht<br />
stehen alleine sieben Rüttelplatten<br />
mit stufenlosem hydraulischen<br />
Vor- und Rücklauf, teils<br />
variierbaren Arbeitsbreiten, Zentrifugalkräften<br />
zwischen 22 und<br />
38 Kilonewton (kN) sowie hohen<br />
Rüttelfrequenzen bereit. Doch zur<br />
Auswahl der richtigen Platte ist zunächst<br />
einmal eine bewährte Faustregel<br />
bezüglich der Zentrifugalkraft<br />
und des Betriebsgewichtes zu beachten:<br />
• Für Pflastersteine mit einer Dicke<br />
von 6 bis 8 Zent<strong>im</strong>eter sind Ma-<br />
schinen mit ca. 20 bis max<strong>im</strong>al 30<br />
kN bei einem Betriebsgewicht von<br />
mindestens 130 bis etwa 160 Kilogramm<br />
zu empfehlen.<br />
• Für Pflastersteine mit einer Dicke<br />
von 8 bis 10 Zent<strong>im</strong>eter sollten<br />
es etwa 30 kN und 180 bis 200 Kilogramm<br />
Betriebsgewicht sein.<br />
• Für Pflastersteine über 10 Zent<strong>im</strong>eter<br />
(Schwerlastpflaster) sind<br />
Platten zwischen 30 und 60 kN in<br />
einer Gewichtsklasse zwischen 200<br />
und etwa 600 Kilogramm geeignet.<br />
Wichtig: Hohe Erregerfrequenz<br />
und breite Grundplatte<br />
Zwei weitere Parameter entscheiden<br />
ebenfalls über den Erfolg: Mit<br />
hohen Frequenzen <strong>im</strong> Bereich von<br />
etwa 65 bis 98 Hertz (Hz) wird eine<br />
pflasterschonende und trotzdem<br />
intensive Beaufschlagung erreicht.<br />
Niedrige Erregerfrequenzen sind<br />
automatisch an eine hohe Amplitude<br />
gekoppelt und damit für diese<br />
Aufgabe nur bedingt zu nutzen.<br />
Wichtig ist auch die Arbeitsbreite<br />
des Gerätes. Schmale Platten mit<br />
30 bis 40 Zent<strong>im</strong>eter Breite sind<br />
ungünstig. Bei Arbeitsbreiten von<br />
50 bis 60 Zent<strong>im</strong>eter wird die vom<br />
Erreger erzeugte<br />
Zentrifugalkraft<br />
auf eine größere<br />
Fläche verteilt.<br />
Unabhängig von<br />
der höheren Flächenleistunglassen<br />
sich so Kantenschläge<br />
und<br />
damit Beschädi-<br />
Foto: Ammann<br />
gungen vermeiden. Ammann-Rüttelplatten<br />
der Baureihen AVP 2620,<br />
AVP 3020 und AVP 3520 sind dazu<br />
wahlweise mit Anbauplatten auszustatten.<br />
Damit ist die Arbeitsbreite<br />
zwischen 38 und 50 Zent<strong>im</strong>eter; 45<br />
und 60 Zent<strong>im</strong>eter oder 50 und 70<br />
Zent<strong>im</strong>eter zu variieren.<br />
Ohne Vulkollanplatte<br />
nur bei Natursteinpflaster<br />
Noch ein Tipp zum Thema<br />
„Beschädigung an der<br />
Pflasterfläche“: Während<br />
man Natursteinpflaster ohne<br />
Vulkollanplatte einrüttelt,<br />
ist dieses Zubehör bei Gestaltungspflaster<br />
aus Beton<br />
oder entsprechend hohen<br />
Anforderungen an die Optik<br />
absolut Pflicht. Wenn sich<br />
die ersten Rüttelränder und<br />
Abplatzungen an den Pflasterkanten<br />
zeigen, gibt es in<br />
der Regel zwei Gründe: Zu<br />
schweres Gerät oder es wurde<br />
ohne Vulkollanplatte gearbeitet.<br />
Alle Maschinen der hier<br />
vorgestellten Ammann-Rüttelplatten-Baureihe<br />
AVP 2220<br />
bis AVP 3520 überzeugen<br />
durch ihre einfache Handhabung,<br />
durch ihre hohe<br />
Wendigkeit und durch se-<br />
23<br />
Innerhalb der AVP-Serie 2220 bis 3520 liegt die AVP 3020 von Ammann <strong>im</strong> mittleren<br />
Leistungsbereich. Hydrauliköl-Kontrollanzeige an der vibrationsgedämpften Führungsdeichsel;<br />
wartungsfreier Erreger und eine variable Arbeitsbreite durch Anbauplatten sind einige der<br />
wichtigsten Besonderheiten.<br />
rienmäßige bzw. optional lieferbare<br />
Ausstattungsdetails. Die Pflasterverlegung<br />
bzw. die Vorbereitungsarbeiten<br />
dafür sind <strong>im</strong> Hinblick auf<br />
Ausstattung, Maschinenkenndaten<br />
und optional lieferbarem Zubehör<br />
fachgerecht und wirtschaftlich<br />
durchführbar.
24<br />
GALABAU<br />
Montiert an Un<strong>im</strong>og, Lkw oder Schlepper ergeben sich für die Maschinen unzählige<br />
Einsatzmöglichkeiten <strong>im</strong> Kommunalbereich und bei Landesstraßenbetrieben.<br />
Frontkehrmaschine für<br />
Kommunalfahrzeuge<br />
FKM-Baureihe von Sobernhe<strong>im</strong>er Maschinenbau<br />
Bad Sobernhe<strong>im</strong>. Speziell auf die<br />
Bedürfnisse kommunaler Bauhöfe<br />
sowie Autobahn- und Straßenmeistereien<br />
ausgerichtet sind die Frontkehrmaschinen<br />
der FKM-Baureihe<br />
der Sobernhe<strong>im</strong>er Maschinenbau<br />
GmbH. Angebaut an Trägergeräte<br />
mit Kommunalhydraulik kommen<br />
die schweren freikehrenden Geräte<br />
bei der Reinigung und Pflege von<br />
Verkehrsflächen zum Einsatz. Aufgehängt<br />
an Parallelogrammarme<br />
und mit einem stabilen Pendelkopf<br />
versehen, passen sich die Maschinen<br />
opt<strong>im</strong>al an das Oberflächen<strong>pro</strong>fil<br />
der Straße an.<br />
Mit Maschinenbreiten von 2,2<br />
bis 2,6 Metern werden alle Arten<br />
von Trägergeräten abgedeckt. Die<br />
Frontkehrmaschinen der FKM Baureihe<br />
verfügen über innenliegende<br />
Hydraulikmotore und wartungs-<br />
Salzbergen. Auf der demopark<br />
2009 in Eisenach präsentiert<br />
die Tuchel Maschinenbau GmbH<br />
den Tuchel Bohr-Trac und – ganz<br />
neu – den Bohr-Trac junior. Beide<br />
Bohrgeräte sind für den Kleinbrunnenbau<br />
konstruiert. Vom großen<br />
freie Lagerungen der Kehrwalze.<br />
Die Geräte können aber auch mit<br />
mechanischem Antrieb über Zapfwelle<br />
ausgestattet werden.<br />
Die Maschinen sind mit Kehrwalzendurchmessern<br />
von 600 oder<br />
700 Mill<strong>im</strong>etern lieferbar und mit<br />
verschiedenen Besenbesätzen bestückbar.<br />
<strong>Der</strong> serienmäßige, höhenverstellbare<br />
Schmutzfänger aus<br />
reißfestem Gewebe leitet effektiv<br />
den Auswurf von Dreck und<br />
Schmutz. <strong>Der</strong> Hersteller rüstet das<br />
Gerät aber auch mit einem hydraulisch<br />
betätigten Schmutzsammelbehälter<br />
aus. Um Staubentwicklung<br />
be<strong>im</strong> Kehren zu vermeiden, kann<br />
man die Geräte mit Sprüheinrichtungen<br />
versehen.<br />
Sobernhe<strong>im</strong>er Maschinenbau<br />
GmbH auf der demopark: Stand:<br />
D-431.<br />
Das geringe Eigengewicht der Bohreinheit ermöglicht es dem Anwender, mittels Pkw-Anhänger<br />
und Auffahrrampen, sein Arbeitsmaterial leicht zu transportieren.<br />
Technik mit Tiefgang<br />
„Bohr-Trac“ und „Bohr-Trac junior“<br />
dreirädrigen Bruder unterscheidet<br />
sich der Bohr-Trac junior durch<br />
das mit Gummiketten ausgestattete<br />
Raupenfahrwerk. Es ist sehr schmal<br />
gehalten, damit enge Durchfahrten<br />
nicht zum Problem werden. Bei Bedarf<br />
kann das Raupenfahrwerk verbreitert<br />
werden (von 758 auf 1.058<br />
mm). Die Standfestigkeit vergrößert<br />
sich dadurch enorm.<br />
Die eigentliche Bohrlafette kann<br />
be<strong>im</strong> Verfahren der Geräte abgeklappt<br />
werden. Ein eigenes Bedienpult<br />
sorgt für die Ansteuerung be<strong>im</strong><br />
Bohren. Beide Geräte haben einen<br />
Seitenspülkopf, der von einer integrierten<br />
Spülpumpe mit Suspenion<br />
(Wasser mit Spülzusätzen) versorgt<br />
wird.<br />
Die 1,5 Meter langen Bohrrohre<br />
können <strong>im</strong> Spülbohrverfahren bis<br />
zu einer Tiefe von 25 Metern (Bohr-<br />
Trac-junior) oder bis zu 70 Metern<br />
(Bohr-Trac, je nach Bodenbeschaffenheit)<br />
abgeteuft werden. Mittels<br />
hydraulischer Klemmvorrichtung<br />
wird das Bohrgestänge gebrochen.<br />
Max<strong>im</strong>aler Bohrdurchmesser: 150<br />
Mill<strong>im</strong>eter.<br />
Wo enge und verwinkelte Baustellen<br />
das Abteufen einer Bohrung<br />
fast unmöglich machen, punktet<br />
der Bohr-Trac junior durch seine<br />
Wendigkeit und der kleinen Abmessung.<br />
Auch der Bohr-Trac (Durchfahrtbreite:<br />
ab 95 cm) kann so gut<br />
wie überall eingesetzt werden.<br />
Tuchel Maschinenbau GmbH auf<br />
der demopark: Stand D 413.<br />
Foto: Sobernhe<strong>im</strong>er Maschinenbau GmbH<br />
Foto: Tuchel Maschinenbau GmbH<br />
Einer für alles: Mit dem 8MCR lässt<br />
sich die Baustelle opt<strong>im</strong>al organisieren<br />
Hohe Produktivität und Wirtschaftlichkeit dank Multifunktionalität<br />
Büdelsdorf. <strong>Der</strong> Mecalac<br />
8MCR ersetzt zwei Maschinen auf<br />
der Baustelle, vereint er doch die<br />
Funktionen eines Minibaggers und<br />
Kompaktladers in einer einzigen<br />
Maschine. Bei diesem neuartigen<br />
Konzept ist der Oberwagen ähnlich<br />
dem eines Minibaggers aufgebaut.<br />
<strong>Der</strong> Unterwagen besteht aus<br />
einem dreieckförmigen Raupenlaufwerk<br />
mit „Senso Drive“, einem<br />
hydrostatischen Fahrantrieb <strong>im</strong><br />
geschlossenen Kreislauf. Durch das<br />
„Active Control“-System wird die<br />
Abgabe hydraulisch verfügbarer<br />
Leistung gesteuert. Kompakt und<br />
schnell, ist die Maschine eine Inno-<br />
vation in Bezug auf Produktivität,<br />
Wirtschaftlichkeit, Komforts und<br />
Umweltschutz. Mit einem Wahlschalter<br />
kann man zwischen ISO-<br />
Baggersteuerung und ISO-Kompaktladersteuerung<br />
wechseln. Die<br />
max<strong>im</strong>ale Fahrgeschwindigkeit beträgt<br />
10 km/h. Mit „Active Lock“-<br />
Schnellwechsler (serienmäßig)<br />
werden Anbaugeräte einfach und<br />
zeitsparend gewechselt.<br />
Baggerbetrieb<br />
<strong>Der</strong> 8MCR ist der derzeit kompakteste<br />
Bagger in der 5- bis 8-Tonnen<br />
Kategorie. <strong>Der</strong> Heckschwenkradius<br />
(1,25 m) ist äußerst kurz.<br />
Das gibt die Möglichkeit, auf engstem<br />
Raum zu arbeiten, etwa in engen<br />
Gassen, auf Fußwegen, in Wegen<br />
und Straßen mit Verkehr. <strong>Der</strong><br />
8MCR hat einen Hüllkreis bei 180<br />
Grad von nur 2,66 Metern und verfügt<br />
über einen dreiteiligen Verstellausleger<br />
mit Seitenversatz.<br />
<strong>Der</strong> gesamte Ausleger kann um<br />
140 Grad verstellt und um 1,63<br />
Meter nach links bzw. 2,03 Meter<br />
nach rechts aus der Maschinenmitte<br />
heraus versetzt werden. Dadurch<br />
ist zum Beispiel das Ausheben von<br />
Gräben über eine Leitplanke oder<br />
Mauer hinweg möglich. Aufgrund<br />
Waltershausen. <strong>Der</strong> Multicar<br />
„Fumo“, ein kompakter Geräteträger<br />
und Transporter, bewältigt bei<br />
nur 1,62 Metern Breite auch auf<br />
engen Wegen unterschiedlichste<br />
Aufgaben. Wegen dreier Anbauräume<br />
kann man mit dem Fahrzeug<br />
mehrere Aufgaben auf einmal<br />
wirtschaftlich erledigen.<br />
Wer seine Mitarbeiter effizient<br />
einsetzen will, wird die Vorteile der<br />
optionalen Doppelkabine schnell<br />
erkennen. Ein Arbeitstrupp von<br />
vier bis fünf Mitarbeitern fährt<br />
darin bequem zum Einsatzort. Wo<br />
bisher ein zweites Transportfahr-<br />
zeug nötig war, genügt heute ein<br />
einziger „Fumo“. <strong>Der</strong> Komfort der<br />
Space Frame-Kabine überzeugt.<br />
Die ergonomisch gestalteten Sitze<br />
lassen sich leicht verstellen, ermöglichen<br />
einfaches Durchsteigen, sind<br />
robust und widerstandsfähig und<br />
für den rauen Arbeitsalltag sehr<br />
gut geeignet. Zur Wirtschaftlichkeit<br />
der Doppelkabine: Angenommen,<br />
in der Kaiserstraße ragt das<br />
Gestrüpp der Lorbeerhecke zu sehr<br />
auf die Gehwege und <strong>im</strong> Stadtpark<br />
gewinnt das Unkraut die Überhand<br />
. Man kann nun einen Mann fünf<br />
Tage lang <strong>im</strong>mer in die gleiche Richtung<br />
schicken<br />
– oder aber vier<br />
Mann einen Tag<br />
lang zu einem<br />
gemeinsamen<br />
Team-Einsatz.<br />
An der Frontanbauplatte<br />
des<br />
„Fumo“ wird<br />
ein Frontausleger<br />
mit einem<br />
Schlegelmähkopf<br />
von Fiedler<br />
montiert. Eine<br />
Heckenschere<br />
wird als weiteres<br />
Fotos (2): Ahlmann Baumaschinen GmbH<br />
Foto: Hako-Werke<br />
Wegen der Mecalac-Kinematik kann man auch<br />
dicht an der Maschine arbeiten.<br />
der Zylinderkopplung kann der<br />
Verstellausleger allein mit dem Joystick<br />
ohne Verwendung von Fußpedalen<br />
bedient werden.<br />
Mit dem Ausleger kann der<br />
8MCR <strong>im</strong> Baggerbetrieb auch als<br />
Lader, Stapler und Werkzeugträger<br />
eingesetzt werden. <strong>Der</strong> Vorteil <strong>im</strong><br />
Betrieb mit Ladeschaufel liegt in<br />
der enormen Ausschütthöhe von<br />
bis zu 4,80 Metern. Be<strong>im</strong> Betrieb<br />
mit Palettengabel ist eine Hubhöhe<br />
von bis zu 5,18 Metern möglich.<br />
<strong>Der</strong>zeit sind mehr als zehn verschiedene<br />
Anbaugeräte verfügbar<br />
(z. B. Tieflöffel, Grabenräumlöffel,<br />
Greifer, Hydraulikhammer, Reißzahn,<br />
Schaufeln, Palettengabel sowie<br />
Werkzeugadapter).<br />
Kompaktladerbetrieb<br />
Be<strong>im</strong> 8MCR wird die Schaufel<br />
be<strong>im</strong> Laden und Planieren durch<br />
das Schild unterstützt. Dadurch<br />
wird voller Schub vom Gerät auf die<br />
Ladeschaufel übertragen. Es entstehen<br />
keine Belastungen <strong>im</strong> Ausleger.<br />
Auch <strong>im</strong> Kompaktladerbetrieb<br />
kann der 8MCR den Oberwagen<br />
um 360 Grad drehen. Ein Großteil<br />
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
Mit einer Reichweite von bis zu 6,70 Metern und einer max<strong>im</strong>alen Grabtiefe von 3,70 Metern ist<br />
der Aktionsbereich enorm groß. Ein Umsetzen der Maschine entfällt.<br />
der Fahrvorgänge entfällt und Beschädigungen<br />
des Bodens sowie der<br />
Gummikette werden min<strong>im</strong>iert.<br />
Wegen der größeren Ausschütthöhe<br />
von 3,50 Metern und Hubhöhe von<br />
4,50 Metern ist der Mecalac 8MCR<br />
deutlich vielseitiger einzusetzen.<br />
Sogar ein Entladen eines Lkw mit<br />
Paletten aus der zweiten Reihe ist<br />
möglich oder aber eine wesentlich<br />
bessere Verteilung des Schüttguts<br />
auf dem Lkw mit der Ladeschaufel.<br />
Zur Produktivitätserhöhung ist<br />
eine automatische selbstjustierende<br />
Parallelführung optional erhältlich.<br />
Als Anbaugeräte sind zum Beispiel<br />
Ladeschaufel, Skidschaufel, 4 in 1-<br />
Schaufel und Palettengabel verfügbar.<br />
Die Bedienung in den beiden<br />
Betriebsarten ISO-Baggersteuerung<br />
und ISO-Kompaktladersteuerung<br />
ist äußerst einfach und gelingt<br />
sofort. Zusätzlich wurde der Bedienkomfort<br />
durch einige auf den<br />
Bedienhebeln zusammengefasste<br />
Funktionen weiter erhöht. Die sehr<br />
komfortable Kabine hat eine sehr<br />
gute Rundumsicht. Die Frontscheibe<br />
ist vollständig hochschiebbar.<br />
<strong>Der</strong> „Mannschaftswagen”<br />
Multicar „Fumo“ mit Doppelkabine in der Grünpflege<br />
Vier bis fünf Mann fahren mit dem Multicar „Fumo“ mit Doppelkabine bequem zum Einsatzort<br />
und verrichten dort verschiedenste Aufgaben.<br />
Austausch-Werkzeug auf dem serienmäßigen<br />
Dreiseitenkipper mitgenommen.<br />
Auf der Pritsche finden<br />
daneben ein handgeführter Rasenmäher<br />
und weitere manuelle Hilfsmittel<br />
Platz. Hinten am Fahrzeug<br />
wird außerdem ein Kippanhänger<br />
angekuppelt. Die vier Arbeiter nehmen<br />
in der Doppelkabine Platz und<br />
los geht´s. Mit einer Gesamtzugleistung<br />
von 7,5 Tonnen ist der „Fumo“<br />
gut für diese Fahrt gerüstet.<br />
Mäheinsatz <strong>im</strong> Stadtpark<br />
Die manuellen Arbeitsgeräte<br />
werden von der Pritsche genommen.<br />
<strong>Der</strong> „Fumo“ fährt <strong>im</strong> Schritt-<br />
Tempo an dem zu mähenden Grün<br />
entlang. <strong>Der</strong> Fahrer steuert den<br />
hydraulischen Frontausleger mit<br />
Schlegelmähkopf bequem aus dem<br />
Fahrzeug heraus und hat durch die<br />
abgerundete Panorama-Frontscheibe<br />
und die weit heruntergezogenen<br />
Seitenfenster besten Blick auf Gerät<br />
Ein vielseitig verstellbarer Komfortsitz<br />
und ein auch bei starker<br />
Sonneneinstrahlung und unter<br />
schwachen Lichtverhältnissen ausgezeichnet<br />
ablesbares Display machen<br />
die tägliche Arbeit komfortabel<br />
und sicher.<br />
Fazit: Aufgrund seiner Vielseitigkeit<br />
ersetzt der 8MCR einen<br />
Kompaktbagger, Kompaktlader<br />
oder Stapler und kann als vollwertiger<br />
Geräteträger seine Effizienz<br />
auf der Baustelle vervielfachen.<br />
Die ursprüngliche Investition<br />
besteht also in lediglich einem<br />
einzigen Gerät, das nur einen Bediener<br />
benötigt und nur einmal<br />
transportiert und gewartet werden<br />
muss. Die Rundumdrehbarkeit des<br />
Oberwagens, die bei Kompaktladern<br />
fehlt, ist hier <strong>im</strong>mer verfügbar,<br />
erlaubt ein Laden ohne Verfahren<br />
und verringert so die Anzahl<br />
der Fahrbewegungen. Kraftstoffverbrauch<br />
und Kettenverschleiß<br />
konnten beträchtlich verringert<br />
werden.<br />
Mecalac Ahlmann auf der demopark:<br />
Freigelände, Stand Nr. A<br />
161.<br />
und Grünfläche. Das Unkraut direkt<br />
um die Bäume und Parkbänke<br />
herum wird in der gleichen Zeit von<br />
den anderen Mitarbeitern mit den<br />
manuellen Arbeitsgeräten gemäht.<br />
Hecke schneiden<br />
Innerhalb weniger Minuten wird<br />
der Schlegelmäher am Fiedler Frontausleger<br />
durch die Heckenschere<br />
ausgetauscht. <strong>Der</strong> Fahrer fährt auch<br />
hier in Schrittgeschwindigkeit an<br />
der Hecke entlang und steuert die<br />
Heckenschere einfach aus der Kabine<br />
heraus.<br />
Das Schnittgut wird auf den mitgeführten<br />
Anhänger geladen und<br />
auf dem Rückweg direkt am Häckselplatz<br />
abgeladen. Durch mehr als<br />
100 verschiedene Vor- und Anbauten<br />
lässt sich ein Multicar für<br />
vielfältige Aufgabengebiete, wie<br />
Mäharbeiten, Straßenreinigung,<br />
Straßen- und Wegebau, Bewässerung<br />
von Garten- und Grünanlagen,<br />
für den Winterdienst und<br />
vieles mehr schnell und komfortabel<br />
umrüsten. <strong>Der</strong> „Fumo“ mit<br />
Doppelkabine wird serienmäßig<br />
mit Euro 4-Motor ausgeliefert und<br />
darf die grüne Plakette tragen.
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
Freilassing. Schon von außen<br />
sieht das IFO sehr „erwachsen“<br />
aus. Die Fronten erinnern an moderne<br />
Elektrolokomotiven. Das<br />
ist selbstverständlich kein Zufall,<br />
sondern Berechnung: Die Gestalt<br />
ist damit nicht nur ansprechend,<br />
sondern zugleich auch recht aerodynamisch<br />
geraten. Das IFO<br />
57.44 (Instandhaltungsfahrzeug für<br />
Oberleitungsanlagen) entstand binnen<br />
zwei Jahren nach Erteilung des<br />
Auftrages durch eine große europäische<br />
Bahngesellschaft am 1. April<br />
2007. Bestellt wurde eine Serie von<br />
zunächst acht Maschinen für den<br />
überregionalen Einsatz auf Strecken<br />
unterschiedlicher Klassen.<br />
Das IFO 57.44 ist ein ausges<strong>pro</strong>chenesStörungsinterventionsfahrzeug:<br />
Alles ist auf schnelle<br />
Reparatureinsätze nach Schäden an<br />
Fahrdraht und Kettenwerk ausgerichtet.<br />
Das IFO kann dafür von der<br />
Hochgeschwindigkeitsstrecke bis<br />
zur windungsreichen Nebenbahn,<br />
ja sogar die Eisenbahntunnel von<br />
Stadtschnellbahnen befahren. Die<br />
Ausstattung des IFO 57.44 ermöglicht<br />
kurzfristige Hilfseinsätze und<br />
auch aufwendigere Reparaturen.<br />
Mit den Arbeitsfahrzeugen auf<br />
Basis des Gleiskraftwagens ist Robel<br />
bereits sehr gut aufgestellt. Robel<br />
Verkaufsleiter Hannes Schildbeck<br />
betont aber, dass „auch erhebliches<br />
Interesse an großen Spezialfahrzeugen<br />
ähnlich dem neuen IFO“<br />
besteht. Die Zahl der Anfragen<br />
wird nach der iaf-Premiere weiter<br />
zunehmen. „Das IFO und seine<br />
Ausrüstung ist“ so Hannes Schildbeck<br />
„nach Anforderungen des<br />
Erstkunden ausgerichtet. Für neue<br />
Kunden können wir wiederum<br />
maßgeschneiderte Versionen auf<br />
Grundlage dieses Fahrzeugkonzepts<br />
schaffen.“<br />
Crashopt<strong>im</strong>iert, stark, umweltfreundlich<br />
Die Verkleidung des IFO aus<br />
Stahlblech mit planen Scheiben ist<br />
sehr zweckmäßig: Eventuelle Reparaturen<br />
lassen sich bei Blech und<br />
glatten Scheiben unkompliziert und<br />
schnell erledigen, was Kosten und<br />
Stillstandszeiten reduziert. Unter<br />
der Verkleidung der Fahrzeugköpfe<br />
steckt eine stabile Schweißkonstruktion,<br />
womit das IFO 57.44 der<br />
Norm EN 12663 entspricht. Das<br />
Personal ist <strong>im</strong><br />
Falle von Kollisionen<br />
gut geschützt.<br />
Alle vier<br />
Achsen sind angetrieben.Ausgewählt<br />
wurde<br />
ein dieselhydraulischesAntriebskonzept<br />
mit<br />
zwei, jeweils FST1-Beobachterplatz.<br />
480 kW starken,<br />
wassergekühlten Achtzylinder-Dieselmotoren<br />
Deutz TCD 2015 V08.<br />
Diese starke Motorisierung ist für<br />
die Höchstgeschwindigkeit von bis<br />
zu 140 km/h und die Fahrt auf Steigungsstrecken<br />
erforderlich. Sollte<br />
es die Trassierung zulassen, kann<br />
zur Verringerung von Verbrauch<br />
und Emissionen mit nur einer der<br />
beiden völlig autarken Antriebseinheiten<br />
gefahren werden. Auch falls<br />
einmal eine Maschinenanlage ausfällt,<br />
kann das IFO den<strong>noch</strong> flott<br />
die Strecke räumen. Zusätzlich gibt<br />
es eine Notfahrsteuerung, sodass<br />
das IFO selbst bei einer Störung der<br />
Steuerungselektronik verfahrbar<br />
bleibt.<br />
Auf dem Weg zur Einsatzstelle<br />
muss es schnell gehen. Dort selbst<br />
aber kann das IFO betont langsam<br />
fahren: Im für kontinuierlich<br />
BAHNBAU<br />
Schon von außen sieht das IFO sehr „erwachsen“ aus. Ansprechende und zugleich aerodynamische Gestalt.<br />
IFO – gute Aussichten <strong>im</strong> Störungsfall<br />
Weltneuheit von Robel zur Instandhaltung von Oberleitungsanlagen<br />
Zweckmäßige Verkleidung mit planen Scheiben<br />
Bern. <strong>Der</strong> Berner Bahnhof ist<br />
nach Zürich der zweitgrößte Umsteigebahnhof<br />
der Schweiz. <strong>Der</strong><br />
Bahnhofplatz als einer der wichtigsten<br />
Verkehrspunkte der Stadt<br />
ist Drehscheibe für den öffentlichen<br />
Verkehr, für den Individualverkehr<br />
mit täglich 26.000 Fahrzeugen, für<br />
täglich 200.000 Fußgänger und<br />
für die zahlreichen Radfahrer. <strong>Der</strong><br />
Platz fungiert als eine der innerstädtischen<br />
Verkehrs-Hauptachsen,<br />
wird von fast allen Tram- und Buslinien<br />
angefahren und dient damit<br />
als Erschließung der Innenstadt.<br />
Für die Tramlinien, die diesen<br />
Knotenpunkt bedienen, wurde<br />
ein neuer viergleisiger Haltepunkt<br />
mit Zugängen zur aufgewerteten<br />
Unterführung geschaffen. Ferner<br />
wurden die früheren Wendeschleifen<br />
etwas versetzt neu angelegt.<br />
Den Radfahrern bieten sich in<br />
Zukunft 3.000 Abstellplätze, teils<br />
in geschlossener Ausführung. Die<br />
Kosten der Gesamtarbeiten, inklusive<br />
Neugestaltung der mit Geschäften<br />
ausgestatteten Unterführung,<br />
umfassen fast 100 Millionen<br />
Franken. Nur ein Jahr dauerte die<br />
Intensivbauphase mit Sperrung des<br />
Bahnhofplatzes. Dabei wurde die<br />
Stillegung des Tramverkehrs für<br />
sechs Monate und des motorisierten<br />
Individualverkehrs für ein Jahr<br />
erforderlich.<br />
Die Gleisbettung der Tram<br />
machte in einigen Bereichen eine<br />
spezielle Ausführung erforderlich,<br />
befinden sich doch die Gleise<br />
Fotos (4): Robel<br />
GFK-Bewehrung für Tramgleisbettung<br />
Neugestaltung des Berner Bahnhofplatzes abgeschlossen<br />
Foto: Schöck Bauteile GmbH<br />
auf den Unterführungen, die mit<br />
Flachdecken aus Beton abgeschlossen<br />
sind. Normalerweise wird der<br />
etwa 50 Zent<strong>im</strong>eter dicke, elastisch<br />
gebettete Gleiskörper aus<br />
Massenbeton auf einer gewalzten<br />
Unterlage erstellt, jedoch ohne<br />
den Einsatz von Bewehrung. Im<br />
Bereich der Flachdecken der Unterführungen<br />
ergeben sich bei deren<br />
Auf- bzw. Abfahrbereichen,<br />
also be<strong>im</strong> Übergang von starren,<br />
erdberührenden zu deckenberührenden<br />
Gleiskörpern; meist jedoch<br />
sind es Setzungsdifferenzen, die<br />
in der Vergangenheit zu durchaus<br />
aufwändigen Reparaturen geführt<br />
haben. Da auf den Unterführungen<br />
Stahlbewehrung, in der Regel mit<br />
Stahlfasern eingesetzt wurden, kam<br />
man auf GFK. Wobei man sich für<br />
die GFK-Bewehrung ComBAR von<br />
Bahnhof Bern: Bei der Tramgleisbettung kam die GFK-Bewehrung „Schöck ComBAR“ zum<br />
Einsatz.<br />
fortschreitende Montagearbeiten<br />
wichtigen Geschwindigkeitsbereich<br />
zwischen 0 und 10 km/h wird ein<br />
hydrostatischer Fahrantrieb genutzt,<br />
der auf ein Drehgestell wirkt<br />
und seine hydraulische Energie von<br />
einem der zwei Haupt-Diesel erhält.<br />
Dieser läuft verbrauchsgünstig<br />
mit meist nur geringer Drehzahl<br />
– das spart den<br />
zuvor üblichen<br />
dritten Motor<br />
für die Arbeitsfahrt.<br />
Zugleich<br />
ist ein hydrostatischbetriebener<br />
30 kVA-<br />
Stromerzeuger<br />
angeschlossen,<br />
der die Stromversorgung<br />
für<br />
alle elektrischen<br />
Arbeitsgeräte, die Beleuchtung<br />
und anderes mehr sicherstellt. Eine<br />
elektronische Regelung hält die Frequenz<br />
unabhängig von Drehzahländerungen<br />
des Antriebsmotors<br />
konstant. Auch mit voller Leistung<br />
in schneller Fahrt hat das IFO dank<br />
zweier Tanks zu je 750 Liter Volumen<br />
einen großen Aktionsradius<br />
und <strong>noch</strong> viel Spielraum am Einsatzort.<br />
Dabei ist die Betankung des<br />
über Puffer rund 25 Meter langen<br />
IFO von beiden Seiten möglich, die<br />
Tanks sind miteinander verbunden.<br />
Zwischen beiden Fahrzeugseiten<br />
wählbar ist auch die Führung der<br />
Motor-Abgase: So ist gewährleistet,<br />
dass bei Arbeiten <strong>im</strong> Gleisbereich<br />
die Abgase jeweils zu der Seite gelenkt<br />
werden können, auf der niemand<br />
arbeitet. Die eingesetzten<br />
Kräfte werden es danken.<br />
Schöck entschied, deren Stangen<br />
mit dem Durchmesser von zwölf<br />
Mill<strong>im</strong>etern in der Quer- und mit<br />
dem Durchmesser von 16 Mill<strong>im</strong>etern<br />
bei der Längsbewehrung<br />
eingesetzt wurden. Ein GFK Stab<br />
mit einem Durchmesser von zwölf<br />
Mill<strong>im</strong>etern hat eine ähnliche Zugfestigkeit<br />
wie Bewehrungsstahl.<br />
Man ließ dabei <strong>im</strong>mer zuerst die<br />
Normal<strong>pro</strong>file genehmigen, das<br />
sind Standard<strong>pro</strong>file, deren Schnitt<br />
nicht auf Details eingeht, sondern<br />
den Aufbau beschreibt.<br />
Diese Genehmigung war auch<br />
für den Systementscheid <strong>im</strong> Interesse<br />
des Bauherrn. Zu betonen ist<br />
außerdem dessen Innovationsbereitschaft,<br />
die recht neue Technologie<br />
der GFK Bewehrungen bei<br />
diesem anspruchsvollen Projekt<br />
eingesetzt zu haben.<br />
In einer weiteren Zone wurde<br />
die GFK Bewehrung ebenfalls eingesetzt:<br />
In der des Berner Stadtbachs.<br />
Er weist fast kein Gefälle<br />
auf und verläuft <strong>im</strong> Bereich der<br />
Tramgleise knapp unter der Erdoberfläche,<br />
er hängt dort mit seinen<br />
Massen von 70 mal 80 Zent<strong>im</strong>etern<br />
an der Decke der Unterführung<br />
und er muss unbedingt dicht sein,<br />
da sich Läden und Publikumsverkehr<br />
darunter befinden. Gerade<br />
in der Kreuzungszone von unterirdischem<br />
Wasserlauf und Gleisen<br />
befindet sich zudem eine Weichenverbindung.<br />
Auch dort wurde ein<br />
Netz aus Schöck-Elementen als Bewehrung<br />
integriert.<br />
Foto: Deutsche Plasser<br />
München. Maschinensysteme<br />
von Plasser & Theurer gehören<br />
zum Bild <strong>im</strong> modernen Gleisbau.<br />
Leistungsstark und zuverlässig<br />
sind sie be<strong>im</strong> Bau und der Instandhaltung<br />
des Fahrwegs <strong>im</strong> Einsatz.<br />
Sowohl die Bahnen als auch die<br />
spezialisierten Bauunternehmen<br />
wissen ihre Wirtschaftlichkeit<br />
zu schätzen, die sich nur durch<br />
eine <strong>noch</strong> höhere Verfügbarkeit<br />
steigern lässt. Und die Deutsche<br />
Plasser sieht ihre führende Kompetenz<br />
in der nachhaltigen Sicherung<br />
und Steigerung der Verfügbarkeit<br />
der Maschinensysteme<br />
von Plasser & Theurer.<br />
Sie bietet dafür ein fast spektakulär<br />
zu nennendes Leistungsspektrum<br />
auf dem neuesten<br />
Stand der Technik durch die enge<br />
Zusammenarbeit mit Plasser &<br />
Theurer. Und man entwickelt laufend<br />
innovative Lösungen bei der<br />
Deutschen Plasser, die zur dauerhaften<br />
Erhöhung der Wirtschaftlichkeit<br />
der Maschinen beiträgt.<br />
<strong>Der</strong> technische Kundendienst<br />
gehört genauso zu diesem Spektrum,<br />
wie die Reparatur und<br />
Überholung von Bauteilen bis<br />
hin zu kompletten Maschinensystemen.<br />
Dazu gehören ferner<br />
Original-Ersatzteile und Original-Verschleißteile,Instandhaltungswerke<br />
<strong>im</strong> gesamten Bundesgebiet<br />
und last but not least das<br />
Schulungszentrum Bingen.<br />
Weiteren Baustein zu <strong>noch</strong><br />
mehr Service-Qualität<br />
Das neue Schulungszentrum<br />
in Bingen am Rhein stellt einen<br />
weiteren Baustein in Richtung<br />
höherer Service-Qualität und damit<br />
Verfügbarkeit der Maschinen<br />
dar. Ein praxisorientiertes Aus-<br />
und Weiterbildungs<strong>pro</strong>gramm,<br />
das speziell für Maschinen von<br />
Plasser & Theurer entwickelt<br />
25<br />
Deutsche Plasser: Praxisnahes Aus- und Weiterbildungs<strong>pro</strong>gramm.<br />
Neues Schulungszentrum der<br />
Deutschen Plasser in Bingen<br />
Wirtschaftliche Fahrweginstandhaltung<br />
wurde, trägt dazu bei, das Potenzial<br />
der Maschinen künftig <strong>noch</strong><br />
besser nutzen zu können. Damit<br />
wird eine wirtschaftlichere Nutzung<br />
der Gleisbaumaschinen bei<br />
gleichzeitiger Erhöhung der Arbeitsqualität<br />
erreicht.<br />
In den neu ausgestatteten Räumen<br />
des Stadtbahnhofes Bingen<br />
am Rhein stehen in zwei Lehrsälen,<br />
einem Übungsraum und<br />
einem Lehrgleis folgende Einrichtungen<br />
zur Verfügung: Lehrtafeln<br />
(Schaubilder), S<strong>im</strong>ulatoren: CMS<br />
(Computer Mess System), CWS<br />
(Computer Work System), ALC<br />
(Automatischer Leit Computer),<br />
CAL (Bogenlasersystem) und<br />
DAR (Messschreiber).<br />
Zusätzlich werden bei den modular<br />
aufgebauten Trainingseinheiten<br />
Funktionsbeschreibungen<br />
sowie Systemdarstellungen, Power<br />
Point Präsentationen, Schaltpläne,<br />
Bedienungsanleitungen,<br />
Wartungshandbücher, Arbeitsanleitungen<br />
sowie Schnittmodelle<br />
eingesetzt.<br />
<strong>Der</strong> Lehr- und Trainingsplan<br />
umfasst zurzeit folgende Inhalte:<br />
• Grundlegende Maschineninformationen,<br />
wie Aufbau der Maschinen,<br />
Technische Daten und<br />
Einsatzmöglichkeiten<br />
• Informationen über Antrieb<br />
und Kraftübertragung, wie Antriebsmotor,<br />
Fahrantriebe, Arbeitsantriebe<br />
• Bestandteile der Hydraulikanlage<br />
und Pneumatikanlage<br />
• Steuersysteme der Maschine<br />
• Nivellier- und Richtsystem<br />
• DAR (Schreiberanlage)<br />
• ALC, WIN ALC Automatischer<br />
Leit Computer<br />
• CAL Bogenlaser<br />
• CMS Computer Mess System<br />
/ CWS Computer Work System<br />
• Allgemeine Sicherheits- und<br />
Betriebsvorschriften.
26 NUTZFAHRZEUGE<br />
Neuer Saugbagger von MTS: Mini-Vac<br />
Einsatzgebiete: Tief- und Hochbau, Abbruch, Industrie, Umwelt- , Entsorgungswirtschaft, Gleisbau<br />
Germershe<strong>im</strong>. Die MTS Mobile<br />
Tiefbau Saugsysteme GmbH<br />
mit Sitz in Germershe<strong>im</strong> fertigt seit<br />
1998 Produkte der Hochleistungssaugtechnik.<br />
Das Unternehmen<br />
<strong>pro</strong>duziert den modernen, europaweit<br />
patentierten MTS Saugaufbau<br />
und montiert ihn als funkgesteuerten<br />
Saugbagger in unterschiedlichen<br />
Größen und Ausführungen<br />
auf zwei-, drei- oder vierachsige<br />
Lkw-Fahrgestelle der meisten Hersteller.<br />
Wahlweise saugen ein, zwei,<br />
oder vier mächtige Turbinen ein<br />
großes Luftvolumen mit hoher Geschwindigkeit<br />
durch das Zyklon-<br />
Abscheidesystem. Damit werden<br />
Erdreich, Bauschutt, Schlamm,<br />
Wasser, Lehm, Kies, Sand, Steine<br />
und sonstiges Material bis zu 250<br />
Mill<strong>im</strong>eter Durchmesser und 40Kilogramm<br />
Stückgewicht über einen<br />
hydraulisch gesteuerten Saugarm in<br />
einen Container gesaugt. Anwendungsgebiete<br />
des Saugbaggers sind<br />
unter anderem: Tiefbau, Hochbau,<br />
Abbruch, Industrie, Umwelt- und<br />
Entsorgungswirtschaft, und Gleis-<br />
bau. Jetzt hat die MTS einen neuen<br />
leistungsstarken Saugbagger vorgestellt:<br />
den Mini-Vac. Neben, der seit<br />
Jahren bewährten Dino und Mega-<br />
Vac-Reihe, bietet der Mini-Vac aufgebaut<br />
auf ein Kipperfahrgestell ab<br />
7,5 Tonnen, eine hohe Saugleistung<br />
für Kabelbau, Umwelt, Sanierung<br />
oder Industrie.<br />
Als 7,5-Tonnen-Fahrzeug ist er<br />
zudem mit dem „alten 3er“ Führerschein<br />
zu fahren. Mit dem abnehmbaren<br />
Behälter ist der Lkw<br />
multifunktional auch als Kipper<br />
Materialien wie Schlamm, Erde , Sand, Wasser und Steine bis zu 20 Zent<strong>im</strong>etern Durchmesser und 25 Kilogramm Gewicht können <strong>pro</strong>blemlos in<br />
den Behälter von 1,5 bis 2,0 Kubikmetern eingesaugt werden. Das beidseitige Entleeren des Behälters erlaubt ein flexibles Arbeiten in beengten<br />
Verhältnissen.<br />
Stuttgart. Sind bei der Verladung<br />
von Waren auf kleinem Raum<br />
große Höhendifferenzen zu überwinden,<br />
kommen in der Verladezone<br />
meist Hubtische zum Einsatz.<br />
Dies ist beispielsweise dann der<br />
Fall, wenn Güter aus einer ebenerdigen<br />
Halle in einen Lkw trans-<br />
Neue Entwicklungen bei Hubtischen<br />
Max<strong>im</strong>ale Flexibilität und zugleich Effizienz in der Verladezone<br />
portiert werden sollen. <strong>Der</strong> große<br />
Vorteil von Hubtischen besteht in<br />
diesen Fällen darin, dass sie flexibel<br />
alle Höhen innerhalb eines großen<br />
Spektrums anfahren können.<br />
Dadurch ist der Einsatz von<br />
Hubtischen auch dann besonders<br />
sinnvoll, wenn sehr unterschied-<br />
liche Fahrzeugtypen an der gleichen<br />
Verladestelle andocken.<br />
Es gibt eine äußerst große Vielfalt<br />
an Hubtischen, da sie nahezu<br />
<strong>im</strong>mer individuell den Gegebenheiten<br />
vor Ort angepasst werden<br />
müssen. So reichen die verfügbaren<br />
Plattformgrößen von den Abmessungen<br />
einer einzelnen Palette bis<br />
hin zur Fläche vollständiger Lkw-<br />
Ladungen.<br />
Diese großen Plattformen werden<br />
dann eingesetzt, wenn die gesamte<br />
Ladung direkt von der Produktion<br />
kommend bereits auf dem<br />
Hubtisch vorpositioniert werden<br />
soll, so dass der Hubtisch für die<br />
komplette Beladung nur einmal die<br />
zweite Höhe anzufahren hat, was<br />
zu einer deutlichen Reduktion der<br />
Verladezeit führt.<br />
Das Programm des Unternehmens<br />
Arnold Verladesysteme bietet<br />
eine große Bandbreite an Fahrflächenausstattungen,<br />
wie zum Beispiel<br />
die Einbringung von Kugelbahnen,<br />
wodurch es möglich wird,<br />
einen ganzen beladenen Container<br />
der Luftfracht nicht nur auf ein anderes<br />
Höhenniveau sondern auch<br />
zugleich in Fahrtrichtung weiter zu<br />
transportieren.<br />
Für die Funktionalität ist neben<br />
der Tragkraft und Plattformgröße<br />
somit auch die Ausstattung der<br />
Fahrfläche von gravierender Bedeutung.<br />
Am wichtigsten ist dabei<br />
die Klärung, wie der Spalt zwischen<br />
Hubtisch und Fahrzeug während<br />
der Be- oder Entladung überbrückt<br />
werden soll. Denn auch wenn der<br />
Lkw so präzise wie möglich an den<br />
Hubtisch heranfährt, wird <strong>im</strong>mer<br />
ein Spalt bleiben, der sich bei der<br />
Beladung durch die Federbewegung<br />
des Lkws zusätzlich in senkrechter<br />
Richtung vergrößert. Daher ist<br />
mindestens manuell ein Ladeblech<br />
aufzulegen. Neue Entwicklungen<br />
ermöglichen jedoch wesentlich<br />
komfortablere und wirtschaftlichere<br />
Lösungen. So können Hubtische<br />
mit Klappbrücken aus Aluminium<br />
ausgestattet werden, die von einer<br />
einzelnen Person leicht zu bedienen<br />
Fotos (2): MTS Mobile Tiefbau Saugsysteme GmbH<br />
und Transporter einsetzbar. Am Behälter<br />
ist ein Schnellwechselsystem<br />
angebracht, um das Ab- und Aufsetzen<br />
auch auf der Baustelle bewerkstelligen<br />
zu können. Ausgestattet<br />
mit dem MTS Luft- und Filterprinzip<br />
ist der Mini-Vac ein universelles<br />
Saugsystem für trockene, nasse und<br />
flüssige Materialien. Er hat einen teleskopierbaren<br />
Saugarm von 3 Metern<br />
Länge mit einem Saugschlauch<br />
von 20 Zent<strong>im</strong>etern Durchmesser.<br />
Die Bedienung erfolgt mit einer<br />
elektrischen Bedienflasche.<br />
Am Ende des Saugschlauchs kann ein Saugrohr<br />
aus Metall oder Kunststoff angekoppelt<br />
werden.<br />
sind und den<strong>noch</strong> eine großzügige<br />
Fahrfläche und Tragkraft aufweisen.<br />
Werden viele Güter etwa mit einem<br />
Stapler verladen oder auch schwere<br />
Güter, so bietet beispielsweise<br />
Arnold Verladesysteme die Lösung<br />
an, dass eine elektrohydraulische<br />
Schwenkbrücke mit integriertem<br />
Vorschub am Hubtisch zum Einsatz<br />
kommt. So können alle Vorzüge des<br />
sequentiellen und kontinuierlichen<br />
Verladeprinzips miteinander kombiniert<br />
zum Einsatz kommen, was<br />
die max<strong>im</strong>ale Flexibilität und zugleich<br />
Effizienz in der Verladezone<br />
erlaubt.<br />
Welche Variante für den einzelnen<br />
Anwendungsfall die beste<br />
ist, kann nur in einer Analyse vor<br />
Ort geklärt werden. Grundsätzlich<br />
ist in Abhängigkeit von der Einbausituation<br />
individuell auch die<br />
Sicherheitslage zu betrachten, damit<br />
niemand unter der Plattform<br />
oder in entstehenden Scherkanten<br />
eingeklemmt und verletzt werden<br />
kann. Arnold Verladesysteme bietet<br />
hierfür ein umfangreiches Baukastensystem<br />
an, mit dem einfach und<br />
zugleich völlig flexibel, die erforderlichen<br />
Sicherheitsmaßnahmen<br />
erfüllt werden können.<br />
Die Anordnung und Notwendigkeit<br />
der einzelnen Schutzmaßnahmen<br />
hängt sowohl von der<br />
Zugänglichkeit des Geräts als auch<br />
den übrigen räumlichen Gegebenheiten<br />
ab. Es kann daher nie ohne<br />
Kenntnis der konkreten Situation<br />
eine zuverlässige Aussage über die<br />
erforderlichen Schutzmaßnahmen<br />
getroffen werden. Zu den wohl<br />
wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen<br />
zählen Gitter oder Netze als Unterlaufschutz<br />
und Geländer gegen die<br />
Absturzgefahr.<br />
Sollen Hubtische zum Einsatz<br />
kommen, ist daher stets ganz besonderer<br />
Wert auf die individuelle<br />
Beratung zu legen, so dass nicht nur<br />
alle Vorschriften eingehalten, sondern<br />
auch tatsächlich die opt<strong>im</strong>ale<br />
Konfiguration in Hinblick auf die<br />
Ausstattungsmerkmale des Geräts<br />
ermittelt und umgesetzt werden.<br />
Foto: ISEKI<br />
Foto: Altec<br />
Singen. Sicheres Verladen mit<br />
besonders rutschfesten und sicheren<br />
Verladehilfen waren be<strong>im</strong><br />
Hersteller Altec GmbH Zielgedanke<br />
bei der Weiter- bzw. Neuentwicklung<br />
des Fahrflächen<strong>pro</strong>fils der<br />
bewährten AOS.<br />
Die Lauf- bzw. Fahrfläche wurde<br />
neu konzipiert und ist jetzt äußerst<br />
rutschfest, so dass auch relativ glatte,<br />
abgenutzte, verschmutzte und selbst<br />
nasse Räder sicheren Halt finden<br />
und ebenso eine überaus sichere<br />
Begehbarkeit gewährleistet wurde.<br />
AOS-Verladeschienen, sind in den<br />
unterschiedlichsten Längen und<br />
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
MEGA Worker – vielfältige Einsatzmöglichkeiten <strong>im</strong> gewerblichen und industriellen Bereich.<br />
Leichte Nutzfahrzeuge mit<br />
Elektro- oder Dieselantrieb<br />
Iseki startet Vertrieb<br />
Meerbusch. Die Iseki-Maschinen<br />
GmbH startet mit der<br />
deutschlandweiten Vermarktung<br />
von kl<strong>im</strong>afreundlichen Leichtkraftfahrzeugen<br />
der Marke MEGA mit<br />
Elektro- oder Dieselantrieb. Die<br />
privat oder gewerblich nutzbaren<br />
Trendmobile verfügen über ökologisch<br />
fortschrittliche Motortechnologien<br />
mit Elektroantrieben oder<br />
äußerst sparsamen Diesel-Verbrennungsmotoren<br />
mit nur 77,9 g/km<br />
C02-Ausstoß. Zusätzlich trägt die<br />
gewichtsreduzierende Konstruktion<br />
nahezu 100-<strong>pro</strong>zentig recyclebarerKunststoff/Aluminium-Bauteile<br />
mit Glasfaserverstärkung zur<br />
Verbrauchsmininierung bei. Damit<br />
liegen die Pr<strong>im</strong>ärenergie-Einsparungen<br />
gegenüber herkömmlichen<br />
Kleinfahrzeugen klar auf der Hand.<br />
Bei den zwei Dieselvarianten zeigen<br />
sich die Mega-Modelle mit<br />
zirka 3,0 bzw. 4,4 Liter /100 km<br />
äußerst genügsam. <strong>Der</strong> zukunftssichere<br />
Elektroantrieb beansprucht<br />
<strong>im</strong> Verbrauch durchschnittlich<br />
0,115 kWh/km. Dies entspricht in<br />
der Umrechnung Stromkosten von<br />
etwa 2,30 Euro <strong>pro</strong>100 km.<br />
Im He<strong>im</strong>atmarkt Frankreich sowie<br />
weiteren europäischen Staaten<br />
haben sich die Kleinfahrzeuge nicht<br />
zuletzt aufgrund ihrer Vielseitigkeit<br />
bereits etabliert. So verfügen die<br />
Modelle „Multitruck“ (mit Diesel-<br />
oder Elektroantrieb) und „Worker“<br />
(ausschließlich mit Elektroantrieb)<br />
über ein Ladevolumen von bis zu 3<br />
Kubikmetern und eine Nutzlast von<br />
max<strong>im</strong>al 680 Kilogramm. Spitzengeschwindigkeiten<br />
von 75 km/h in<br />
der Dieselausführung und 45 Km/h<br />
mit der Elektrovariante gewährleisten<br />
volle Straßentauglichkeit.<br />
Für den Stadtverkehr und die<br />
innerbetriebliche Nutzung – mit einer<br />
Reichweite bis zu 60 km – wird<br />
das Modellangebot durch den elektrobetriebenen,<br />
max<strong>im</strong>al 64 km/h<br />
schnellen, Kleinwagen „e-City<br />
PRO“ komplettiert. Für einzelne<br />
Mega-Modellvarianten genügt übrigens<br />
der Führerscheinnachweis<br />
der Klasse S.<br />
Die MEGA-Modelle „Multitruck“<br />
und „Worker“ erfüllen <strong>pro</strong>fessionelle<br />
Ansprüche. Mit Aufbauten<br />
als Van, Pritschen-, Kipper- oder<br />
Pick-up-Version eignen sie sich für<br />
Pflege- und Instandhaltungsaufgaben,<br />
als Transporter in emissionsfreien<br />
Zonen sowie als multifunktionales<br />
Transportmittel für eine<br />
innerbetriebliche, gewerbliche oder<br />
kommunale Nutzung. Infos <strong>im</strong> Internet<br />
unter www.iseki.de oder unter<br />
www.mega-fahrzeuge.de.<br />
Verladeschiene vom Typ AOS.<br />
Fahrfläche mit mehr<br />
„Gripp“ erhöht Sicherheit<br />
Altec-Aluminium-Verladeschienen Typ AOS<br />
Breiten für den Verladebereich von<br />
200 bis 2000 kp lieferbar. Das einfache<br />
Handling, die recht vielfältige<br />
Einsetzbarkeit sowie zwei alternative<br />
Abrutschsicherungen lösen <strong>pro</strong>blemlos<br />
und schnell eine Vielzahl<br />
von Be- und Entladevorgängen und<br />
bieten große Sicherheit.<br />
Die verwendeten Aluminium-<br />
Profile erzielen auf Grund einer<br />
Speziallegierung bei geringem Eigengewicht<br />
und flacher Bauhöhe<br />
max<strong>im</strong>ale Tragfähigkeit, sind wetterfest<br />
und <strong>pro</strong>blemlos zu reinigen.<br />
Wahlweise sind dieselben auch in<br />
faltbarer Ausführung erhältlich.
JUNI 2009 WWW.DER-BAU-UNTERNEHMER.DE<br />
27<br />
Singapur. <strong>Der</strong> südostasiatische<br />
Stadtstaat Singapur – international<br />
bedeutender Finanzplatz und mit<br />
seinem Seehafen der größte und<br />
modernste Warenumschlagplatz der<br />
Welt – strebt nun auch eine touristische<br />
Spitzenposition an. Mit dem<br />
ehrgeizigen Projekt „Marina Bay<br />
Sands“ verwirklicht der amerikanische<br />
Bauherr, die Las Vegas Sands<br />
Corporation, derzeit ein gigantisches<br />
Areal mit Kongresszentrum,<br />
Spielcasino, Theatern, Museum und<br />
einem beeindruckenden Hotelkomplex.<br />
Drei konkav geformte Hoteltürme<br />
mit jeweils 55 Etagen und<br />
einer als Dachgarten genutzten, die<br />
drei Türme verbindenden Plattform<br />
in knapp 200 Metern Höhe dominieren<br />
die Skyline.<br />
Ein internationales Team von<br />
Peri-Spezialisten aus Singapur und<br />
Deutschland konzipierte für die koreanische<br />
Bauunternehmung SsangYong<br />
Engineering & Construction<br />
eine umfassende Schalungs- und<br />
Gerüstlösung. Vor allem die „Skytable“-Großdeckentische<br />
sowie die<br />
Peri-ACS-Selbstklettertechnik (Automatic<br />
Cl<strong>im</strong>bing System) opt<strong>im</strong>ieren<br />
den Bauablauf mit reduzierten<br />
Kranzeiten. Jeweils zwei asymmetrisch<br />
gegeneinander gekrümmte<br />
Schäfte wachsen wie Brückenpylone<br />
zu Einheiten zusammen. Sind<br />
die drei Hoteltürme in Höhe und<br />
Geschossanzahl <strong>noch</strong> identisch,<br />
unterscheiden sich die Formen<br />
der jeweiligen Gebäudeelemente<br />
hinsichtlich Basisbreite, Ausrundungsradius<br />
und Versatzmaß doch<br />
beträchtlich. Des Weiteren sind die<br />
einzelnen Geschosse auch in Längsrichtung<br />
zueinander versetzt.<br />
Bei der Schalungs- und Gerüstlösung<br />
bilden die variable „Vario<br />
GT 24“-Träger-Wandschalung und<br />
die auf denselben Bauteilen basierende<br />
Säulenschalung eine bewährte<br />
und stabile Basis. Zusätzlich<br />
werden mit ST 100-Stapeltürmen<br />
vielseitige Traggerüste mit nur wenigen<br />
Systemteilen schnell und einfach<br />
montiert.<br />
Pro Turm stehen dem Baustellenteam<br />
nur zwei Krane zur Verfügung.<br />
So konzipierten die Peri-<br />
Ingenieure zur Herstellung der<br />
Kernwände kranunabhängige, und<br />
für die Geschossdecken kransparende<br />
Schalungslösungen. Mit der<br />
ACS und den großflächigen „Skytable“-Deckentischen<br />
kann die<br />
Gelsenkirchen. Die GHI Formwork<br />
GmbH ist <strong>im</strong> Vertrieb hochwertiger<br />
Schalungen kein Neuling.<br />
Seit über 20 Jahren hat sich das<br />
Unternehmen als kompetenter<br />
Partner der Bauindustrie mit Sitz in<br />
Deutschland sowie Repräsentanzen<br />
und Kooperationspartnern weltweit<br />
einen Namen gemacht.<br />
Neben dem Schalungsvertrieb<br />
hat man sich bei GHI auf Sanierungsdienstleistungen<br />
für den<br />
europäischen Raum spezialisiert.<br />
Durch die jahrelange Erfahrung in<br />
der Sanierung von Schalungen, mit<br />
speziell konzipierten Arbeitsabläufen<br />
und hochqualifizierten Mitarbeitern<br />
ist GHI in der Lage, nahezu<br />
jeden Schalungstyp zu sanieren. <strong>Der</strong><br />
Kunde muss dabei keinen größeren<br />
Foto: Peri<br />
SCHALUNG & BETON<br />
Komplettes Geschoss in nur vier Tagen errichtet<br />
Las Vegas Sands Corporation errichtet in Singapur das Touristik-Areal „Marina Bay Sands“<br />
Die „Marina Bay Sands“-Hoteltürme weisen insgesamt 2.600 Z<strong>im</strong>mer und Suiten auf – mit viel Luxus und einer atemberaubenden Aussicht.<br />
Baustelle ein komplettes Geschoss<br />
mit einer Regelgeschosshöhe von<br />
drei Metern in jeweils nur vier Tagen<br />
fertig stellen. Um dieses Ergebnis<br />
erreichen zu können, werden<br />
die Aufzugschächte drei Takte <strong>im</strong><br />
Voraus geklettert. Für die durchschnittlich<br />
25 Zent<strong>im</strong>eter starken<br />
Stahlbetondecken werden insgesamt<br />
110 „Skytable“-Deckentische<br />
für jeweils zwei komplette Geschossebenen<br />
vorgehalten. Mit bis zu 20<br />
Meter langen und fünf Meter breiten<br />
„Skytable“-Großdeckentischen<br />
kann das Baustellenpersonal beinahe<br />
100 Quadratmeter Deckenschalung<br />
in nur einem Kranhub schnell<br />
und sicher umsetzen. Mithilfe<br />
Sanierte Schalung so gut wie neu<br />
Kostenaufwand nur bei 20 bis 25 Prozent gegenüber Neuanschaffung<br />
Ausfall durch lange Wartezeiten<br />
erleiden, denn die Durchlaufzeiten<br />
der Sanierungen sind bei der GHI<br />
äußerst kurz. Die Vorteile liegen auf<br />
der Hand: Mit der Sanierung seiner<br />
Gebrauchtschalung erhält der Kunde<br />
eine quasi neuwertige Schalung.<br />
Diese bietet mit einem gemitteltem<br />
Kostenaufwand von zirka 20 bis 25<br />
Prozent gegenüber der Neuinvestition<br />
gerade in der momentanen<br />
wirtschaftlichen Situation eine klare<br />
und rechenbare Lösung, da langjährige<br />
Abschreibungsszenarien<br />
entfallen. Bei der Sanierung werden<br />
zunächst alle defekten Schalungsplatten<br />
entfernt und eine komplette<br />
Reinigung der Rahmen durchgeführt.<br />
Eventuelle Schäden an den<br />
Rahmen werden sodann beseitigt<br />
des speziell für dieses System entwickelten<br />
Umsetzgerätes und der<br />
Kraftumlenkung am Deckenrand<br />
wird der Tisch horizontal aus dem<br />
Gebäude gezogen, um gleich darauf<br />
in die nächste Schalposition gehoben<br />
werden zu können. Während<br />
des Umsetzens arbeitet das Bedienpersonal<br />
<strong>im</strong>mer vom gesicherten<br />
Deckenrand aus und muss den<br />
Tisch nicht betreten.<br />
Trotz der enormen Tischgrößen<br />
ist „Skytable“ äußerst flexibel. Mit<br />
den verwendeten „Multi<strong>pro</strong>p“-<br />
Alu-Deckenstützen von Peri wird<br />
ein großer Absenkweg erzielt – bei<br />
den vorhandenen Deckenversprüngen<br />
von bis zu 20 Zent<strong>im</strong>etern<br />
und die Rahmen<br />
dann auf Wunsch<br />
in Original- oder<br />
Wunschfarbe lackiert.<br />
Anschließend<br />
kommt eine neue,<br />
qualitativ hochwertige<br />
Holzplatte mit<br />
Phenolharzbeschichtung<br />
zum Einbau,<br />
die kantenversiegelt<br />
wird.<br />
In Borkheide bei<br />
Berlin kann der Bauunternehmer<br />
seine<br />
gebrauchte Schalung<br />
durchchecken und<br />
bewerteten lassen. Je<br />
nach Grad der Verschmutzung<br />
und / oder Beschädigung<br />
erhält er ein<br />
unverbindliches,<br />
aussagekräftiges<br />
Angebot, denn<br />
nicht <strong>im</strong>mer ist<br />
eine Generalüberholung<br />
notwendig.<br />
Auch kleine Ausbesserungsarbeiten<br />
oder nur die Reinigung<br />
werden von<br />
GHI übernommen.<br />
Mit der Sanierung seiner Gebrauchtschalung<br />
erhält der<br />
Kunde von GHI eine quasi neuwertige<br />
Schalung.<br />
und gleichzeitig 50 Zent<strong>im</strong>eter<br />
Brüstungshöhe ein enormer Vorteil.<br />
Zudem können die „Multi<strong>pro</strong>p“-<br />
Stützen mit MRK-Rahmen zu Türmen<br />
verbunden werden. So lassen<br />
sich die „Skytable“-Tische auch<br />
für die Zwischengeschosshöhen<br />
von knapp neun Metern vielseitig<br />
einsetzen. Die Ingenieure berücksichtigten<br />
von Anfang an die sich<br />
kontinuierlich verändernde Geometrie<br />
und setzen die „Skytable“-<br />
Fachwerkkonstruktion unverändert<br />
über die gesamte Gebäudehöhe ein.<br />
Die erforderlichen Modifikationen<br />
an den Tischen sind dadurch min<strong>im</strong>al.<br />
Aufwändige Umbauarbeiten<br />
und damit eventuelle Fehlanwen-<br />
Foto: GHI Formwork GmbH<br />
Die benötigte Logistik<br />
kann ebenfalls von<br />
GHI abgewickelt werden.<br />
Sollte die Schalung<br />
in einem Zustand<br />
sein, der keine<br />
Sanierung mehr ermöglicht,<br />
ist bei GHI<br />
auch die Neuschalung<br />
TriTec aus der eigenen<br />
Produktion erhältlich.<br />
Die Produktpalette<br />
umfasst das komplette<br />
Programm an<br />
Lasttürmen, Wand-,<br />
Säulen- und Deckenschalungen<br />
nebst<br />
Zubehör. Eine kos-<br />
tengünstige Alternative stellen bei<br />
der GHI–Formwork GmbH auch<br />
fachgerecht sanierte und geprüfte<br />
Gebrauchtschalungen dar.<br />
Schließlich bietet GHI ständig<br />
attraktive Finanzierungsmöglichkeiten<br />
sowie den Ankauf oder die<br />
eventuelle Inzahlungnahme von<br />
gebrauchter Schalung an. Infos<br />
über Dienstleistungen der GHI, wie<br />
beispielsweise Anwendungstechnik<br />
und Schulungen erhalten unsere<br />
Leser auf der Website www.ghi.de .<br />
dungen werden weitestgehend vermieden.<br />
Für das Peri-Engineering<br />
geradezu selbstverständlich sind<br />
die aufgrund von Aufdoppelungen<br />
für die diversen Deckenversprünge<br />
notwendigen, integrierten Kettenkanäle<br />
zur sicheren und schnellen<br />
Krananhängung.<br />
Klettern ohne Kran<br />
Das ACS-Selbstklettersystem ist<br />
das opt<strong>im</strong>ale Schalungsgerüst für<br />
die zwölf voraus laufenden Aufzugschächte.<br />
So können die unterschiedlich<br />
großen Schächte mit<br />
Abmessungen von 2,30 bis 10,10<br />
Metern in einem Rhythmus von<br />
vier Tagen kranunabhängig eingeschalt,<br />
ausgeschalt und geklettert<br />
werden. Insgesamt fünf sichere Arbeitsebenen<br />
klettern gleichzeitig in<br />
den nächsten Abschnitt: zwei Plattformen<br />
zum Schalen, Bewehren<br />
und Betonieren der Schachtwände<br />
sowie drei Nachlaufbühnen zum<br />
Vorspannen der nachfolgenden<br />
Geschossdecken. In Kombination<br />
mit dem CB Klettergerüst und der<br />
„Vario GT 24“-Träger-Wandschalung<br />
opt<strong>im</strong>iert ACS so die Arbeitsabläufe.<br />
Bei Groß<strong>pro</strong>jekten wie diesem<br />
stehen dem Baustellenpersonal<br />
ständig speziell ausgebildete Servicetechniker<br />
vor Ort zur Verfügung.<br />
So ist sichergestellt, dass die<br />
Peri-Systeme fachgerecht und effizient<br />
eingesetzt werden. Daneben<br />
hilft ein technischer und logistischer<br />
Support, alle Aufgaben nicht<br />
nur vor, sondern auch während der<br />
Bauzeit zu meistern.
28 BETONTECHNIK<br />
Die „ARGE Rohbau RDK 8“ mit den Unternehmen Ed. Züblin AG, Direktion Karlsruhe, und der Bilfinger Berger Ingenieurbau GmbH erstellt unter<br />
anderem das mehrgeschossige Maschinenhaus, in dem das zukünftige Herzstück des neuen Kraftwerksblocks untergebracht wird.<br />
Mengenbaustelle mit anspruchsvoller Schalung<br />
EnBW Kraftwerke AG erweitert Rheinhafen-Dampfkraftwerk Karlsruhe<br />
Karlsruhe. Seit Frühjahr 2008<br />
lässt die EnBW Kraftwerke AG<br />
das Rheinhafen-Dampfkraftwerk<br />
Karlsruhe um den steinkohlebefeuerten<br />
Block RDK 8 erweitern – ein<br />
wichtiger Beitrag zur Sicherung der<br />
Energieversorgung in Baden-Württemberg.<br />
<strong>Der</strong> neue Block ist für eine<br />
elektrische Bruttonennleistung von<br />
912 MW ausgelegt. Zur Einspeisung<br />
in das Fernwärmenetz Karlsruhes<br />
können – abhängig vom Wärmebedarf<br />
– bis zu 220 MW Fernwärme<br />
ausgekoppelt werden.<br />
Zuerst begann man mit dem<br />
Anlegen des Fundamentes für einen<br />
230 Meter hohen Schornstein.<br />
„Es ruht auf 32 Bohrpfählen, die bis<br />
zu 20 Meter tief in den Untergrund<br />
hineinreichen“, erklärt Dipl.-Ing.<br />
Ingo Fesenmay (Züblin). Die runde<br />
Bodenplatte ist <strong>im</strong> Schnitt 4 Meter<br />
mächtig und hat einen Durchmesser<br />
von 29 Metern. „40 Elemente<br />
der Ulma-Stahl-Rundschalung Bira<br />
haben die hierfür erforderlichen<br />
1.500 Kubikmeter Beton in Form<br />
gebracht“, sagt der Bauleiter. BIRA<br />
kann mit Hilfe ihres eigenen, einfach<br />
handhabbaren Spindelsystems<br />
an alle baustellenüblichen Radien<br />
angepasst werden. Die Elemente<br />
sind für einen Frischbetondruck bis<br />
zu 80 kN/m2 ausgelegt.<br />
Mit Aussparungen gespickt<br />
Zurzeit erstellt die ARGE das<br />
mehrgeschossige und unterkellerte<br />
Maschinenhaus. Darin wird das<br />
künftige Herzstück des neuen Kraftwerksblocks<br />
untergebracht: Eine<br />
Dampfturbine, die auf dem Turbi-<br />
nentisch gelagert wird. „Die rund<br />
60 Meter lange, 17 Meter breite und<br />
bis zu 4 Meter mächtige Stahlbetonkonstruktion<br />
ruht auf 14 jeweils 17<br />
Meter langen Stützen und ist vom<br />
übrigen Baukörper entkoppelt“, erläutert<br />
Fesenmayr. Das Besondere:<br />
Das Bauteil, das mit Aussparungen<br />
für die neue Anlagentechnik regelrecht<br />
gespickt ist, stellt höchste<br />
Anforderungen wegen der Maßtoleranzen<br />
an das Schalungskonzept.<br />
Das Maschinenhaus steht auf<br />
einer 2 Meter starken Bodenplatte.<br />
Es ist 100 Meter lang, 50 Meter breit<br />
und etwa 43 Meter hoch. Stützen,<br />
Decken und Unterzüge werden in<br />
mächtigen D<strong>im</strong>ensionen ausgeführt.<br />
Zum Einsatz kommt das<br />
gesamte Ulma-Programm. Rund<br />
3.000 Quadratmeter Rahmenschalung<br />
„Orma“ tragen zu schnellem<br />
Baufortschritt bei. „Die <strong>pro</strong>dukttypische<br />
Systemlogik sorgt dafür,<br />
dass die unterschiedlichen Elementgrößen<br />
vertikal und horizontal<br />
sehr wirtschaftlich eingesetzt<br />
werden können“, erklärt Dipl.-Ing.<br />
(FH) Andreas Abdul (Ulma). Die<br />
Elemente sind 1,20, 2,70 bzw. 3,30<br />
Meter hoch (Breitenraster: 0,30 bis<br />
2,40).<br />
Schnell umgesetzt<br />
Für die Unterstellung von Decken<br />
und Unterzügen liefert Ulma<br />
rund 4.100 lfm Holzträger V20,<br />
1.000 lfm Stahlwandriegel und mehr<br />
als 10.000 stgm T60 Traggerüste in<br />
verschiedenen Abmessungen. „Das<br />
flexible Tragsystem, das nur aus<br />
acht Grundelementen besteht, ist in<br />
drei Basisbreiten von 100, 150 und<br />
200 Zent<strong>im</strong>etern erhältlich und<br />
erlaubt sechs Grundrisskombinationen“,<br />
erklärt Projektleiter Ach<strong>im</strong><br />
Watz (Ulma).<br />
T-60 Rahmen (h = 100 cm) und<br />
Trägerrahmen (h = 35 cm) sorgen<br />
für stufenlose Höhenanpassung.<br />
Längenverstellbare Fuß- und Kopfspindeln<br />
dienen der Feinjustierung.<br />
„<strong>Der</strong> Zusammenbau erfolgt meist<br />
ohne Werkzeug“, sagt Watz, „und<br />
die bauseits vormontierten Türme<br />
können mit dem Kran schnell umgesetzt<br />
werden.“ Rund 3.000 „Alu<strong>pro</strong>p“-Deckenstützenkomplettieren<br />
die Lieferungen.<br />
Die Aluminiumstütze wurde <strong>im</strong><br />
Wesentlichen für die Unterstützung<br />
von Deckenschalungen unterschiedlichster<br />
Struktur entwickelt.<br />
Unter Berücksichtigung der Belastungsbegrenzungen<br />
ist sie auch<br />
zur Unterstützung anderer Bauteile<br />
zu verwenden. „Alu<strong>pro</strong>p kann als<br />
Einzelunterstützung oder in Form<br />
eines Unterstellungsgerüstes mit<br />
den entsprechend montierten Verschwertungsrahmen<br />
verwendet<br />
werden“, erklärt Watz.<br />
„Ende Juli steht mit der Erstellung<br />
des Turbinentisches ein besonderer<br />
„Großkampftag“ ins Haus“,<br />
wirft Bauleiter Fesenmayr einen<br />
Blick nach vorne. Dann sollen rund<br />
2.000 Kubikmeter Ortbeton „in<br />
einem Rutsch“ betoniert werden.<br />
Voraussichtlich eineinhalb Tage<br />
lang werden dann bis zu 150 Kubikmeter<br />
Beton <strong>pro</strong> Stunde in die<br />
Schalung fließen.<br />
Foto: Ulma<br />
Foto: BetonBild<br />
Neubau der Moschee in L<strong>im</strong>burg<br />
geht seiner Fertigstellung entgegen<br />
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
Beton-Riff vor Ostseebad Nienhagen<br />
Erkrath. Vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns<br />
bilden<br />
mehr als 1.400 Betonelemente auf<br />
einer Fläche von 50.000 Quadratmetern<br />
ein riesiges Riff. Zirka 1,5<br />
Kilometer vor dem Ostseebad Nienhagen<br />
liegen die Elemente in verschiedenen<br />
Größen und Formen<br />
auf dem Grund des Meeres und<br />
bieten zahlreichen Fischarten Unterschlupf.<br />
Was 1994 als Exper<strong>im</strong>ent zur<br />
Wirkung von künstlichen Riffen<br />
begann, hat sich hinsichtlich Umfang<br />
und wissenschaftlicher D<strong>im</strong>ension<br />
mittlerweile zu einem der<br />
größten Fischerei-Forschungs<strong>pro</strong>jekte<br />
<strong>im</strong> gesamten Ostseeraum entwickelt.<br />
Gerade aktuell in Planung<br />
sind eine Erweiterung des Riffs Nienhagen<br />
und ein neues Riff an der<br />
nahegelegenen Verklappungsstelle<br />
Rosenort – und auch hier spielen<br />
unterschiedliche Riff-Elemente aus<br />
Beton eine zentrale Rolle.<br />
Vor dem Hintergrund der stetig<br />
abnehmenden Fischpopulation<br />
in der Ostsee suchte man schon in<br />
den 1990er Jahren nach sinnvollen<br />
Maßnahmen zur Stabilisierung der<br />
Wirtschaftsfischbestände. Nachdem<br />
sich in anfänglichen wissenschaftlichen<br />
Untersuchungen mit<br />
ersten kleinen Betonelementen eine<br />
800 Quadratmeter Spannbeton-Fertigdecken von Echo eingebaut<br />
L<strong>im</strong>burg. Die Stadt L<strong>im</strong>burg bekommt<br />
eine neue Moschee: Die Gemeinde<br />
der Türkisch-Islamischen<br />
Union (DITIB) ersetzt ihr Provisorium,<br />
das sie vor rund 20 Jahren in<br />
einem ehemaligen Sägewerk eingerichtet<br />
hatte, durch einen Neubau.<br />
Dieser erhält eine Kuppel und auch<br />
das für eine Moschee typische Minarett.<br />
Rund 18 Meter hoch wird<br />
es sein und damit nicht höher als<br />
die umliegende Bebauung. Für das<br />
von der Stadt genehmigte Bauwerk,<br />
Außenansicht des Neubaus.<br />
Einzigartige Unterwasserwelt aus Beton<br />
Foto: Echo<br />
Erhöhung der Fischbestände rund<br />
um das künstliche Riff nachweisen<br />
ließ, weitete sich der Riff-Versuch<br />
unter Leitung von Thomas Mohr<br />
von der Landesforschungsanstalt<br />
für Landwirtschaft und Fischerei in<br />
Mecklenburg-Vorpommern schnell<br />
zu einem regelrechten Groß<strong>pro</strong>jekt<br />
aus. Mittlerweile bietet die verwinkelte<br />
Unterwasserwelt aus Betonelementen<br />
und Naturstein <strong>im</strong> Fischereischutzgebiet<br />
Nienhagen ein<br />
großflächiges Refugium für zahlreiche<br />
Fischarten und Unterwasserpflanzen.<br />
Auf zirka 50.000 Quadratmetern<br />
erstreckt sich auf dem Meeresgrund<br />
eine außergewöhnliche Betonwelt.<br />
Die Betonelemente wurden mit verschiedenartigen<br />
flexiblen Netzen,<br />
Seilen oder Leinen versehen, um<br />
den Fischen möglichst viele Schutzräume<br />
bzw. ein realitätsnahes Refugium<br />
zu schaffen und den Pflanzenbewuchs<br />
zu fördern.<br />
Neben einer langen Lebensdauer<br />
und der hohen Standfestigkeit<br />
schaffen die unterschiedlichen<br />
Tetrapoden, Kegel- und Ringstrukturen<br />
aus Beton verwinkelte<br />
Hohlräumen und Unterständen.<br />
Thomas Mohr erklärt die hohen<br />
Anforderungen: „Alle Elemente<br />
sind aus Beton gefertigt, die min-<br />
Über 1.400 Betonelemente wurden in der Ostsee auf dem Meeresgrund versenkt.<br />
das in dem als Mischgebiet ausgewiesenen<br />
Bereich an der Blumenröder<br />
Straße liegt, wurde <strong>im</strong> Oktober<br />
2008 der Grundstein gelegt.<br />
Mit der Moschee entsteht zugleich<br />
L<strong>im</strong>burgs erstes Minarett, dass allerdings<br />
nicht zum Ausruf der Gebetszeiten,<br />
sondern nur als äußeres<br />
Erkennungszeichen der Moschee<br />
dienen wird. Es ist in seiner Höhe<br />
von knapp 19 Metern der umliegenden<br />
Bebauung angepasst.<br />
<strong>Der</strong> neue Bau wird deutlich<br />
bessere Rahmenbedingungen für<br />
Bildungsangebote bieten und verpflichtet<br />
seine Gemeinde zu verstärkten<br />
Anstrengungen um Integration<br />
in die deutsche Gesellschaft.<br />
Dass diese die Herausforderung<br />
ann<strong>im</strong>mt, zeigte sich auch daran,<br />
dass während des Festaktes alle Ansprachen,<br />
die auf türkisch gehalten<br />
wurden, ins Deutsche übersetzt<br />
wurden.<br />
Für ein gutes Miteinander sprachen<br />
auch die Grußworte der Arbeitsgemeinschaft<br />
Christlicher<br />
Kirchen, der Kirchengemeinde St.<br />
Marien und der evangelischen Ge-<br />
destens den Anforderungen der<br />
Festigkeitsklasse C35/45 mit hohem<br />
Wassereindringwiderstand<br />
entsprechen mussten. Des Weiteren<br />
wurde ein dem Wasserkörper entsprechender<br />
neutraler pH-Wert an<br />
der Betonoberfläche gefordert.“<br />
Die deutliche Steigerung der<br />
Fischpopulation <strong>im</strong> Versuchsgebiet<br />
innerhalb der letzten Jahre hat dazu<br />
geführt, dass das mit öffentlichen<br />
Geldern finanzierte Riff<strong>pro</strong>jekt<br />
stetig ausgeweitet und verlängert<br />
wurde. Aktuell werden die Untersuchungen<br />
um einen zweiten<br />
Standort erweitert.<br />
Auf einer Verklappungsstelle<br />
am Standort Rosenort – hier wurde<br />
Schüttgut <strong>im</strong> Meer entsorgt – ist<br />
in sechs Metern Tiefe ein neues<br />
Forschungsgebiet vorgesehen. Ziel<br />
hierbei ist es, vor allem durch den<br />
Einsatz der Beton-Unterwasserstrukturen,<br />
eine Wiederbesiedlung<br />
und fischereiwirtschaftliche<br />
Aufwertung der Schütt- und Verklappungsstelle<br />
zu ermöglichen.<br />
Mittlerweile werden auch geführte<br />
Tauchgänge zum Riff angeboten.<br />
Weitere Ideen zur „Touristenattraktion<br />
Ostseeriff “ – zum Beispiel Riff-<br />
Touren oder die Organisation einer<br />
Mehrfachnutzung in der Zukunft<br />
– sind in Planung.<br />
meinde. Alle Redner betonten, dass<br />
die Gemeinde mit ihrem neuen<br />
Gotteshaus den eingeschlagenen<br />
Weg des interreligiösen Gesprächs<br />
weiter beschreiten und intensivieren<br />
will. Das Architekturbüros<br />
Kramm aus L<strong>im</strong>burg zeichnet für<br />
den Entwurf verantwortlich. Bei<br />
den Geschossdecken entschied<br />
man sich für die Deckenlösungen<br />
von Echo, die sich bereits be<strong>im</strong> Bau<br />
der Moschee in Bergisch-Gladbach<br />
bewährt hatten.<br />
Die großen Spannweiten, die mit<br />
Spannbeton-Fertigdecken erreicht<br />
werden können, machen diese Deckenlösung<br />
für derartige Bauvorhaben<br />
besonders attraktiv. Insgesamt<br />
wurden durch Echo 800 Quadratmeter<br />
Spannbeton-Fertigdecken<br />
der Typen VSD 20/120 und SCD<br />
24/120 geliefert.<br />
Mit der Fertigstellung der neuen<br />
Moschee ist <strong>im</strong> September 2009<br />
zu rechnen. Dann können die<br />
Mitglieder der Gemeinde der Türkisch-Islamischen<br />
Union hier ihre<br />
Gebetsteppiche in einem würdigen<br />
neuen Rahmen ausrollen
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
In 12 Metern Höhe setzt die Kletterschalung an, um in 20 Meter Höhe hinaufzuragen. Die Lasten<br />
an den äußeren Schrägwänden werden durch 4 Meter auskragende Stützen aufgenommen; <strong>im</strong><br />
Inneren unterstützen bis 20 Meter hohe GASS-Gerüsttürme Schalung und Decken.<br />
Wie können die Anrainer der<br />
Donau besser vor Hochwasser geschützt<br />
werden? Vor allem, indem<br />
man die kräftigsten Nebenflüsse<br />
bändigt. Die nicht viel größer als ein<br />
Dorfbach anmutende Breg, die bei<br />
Donaueschingen mit der Brigach<br />
die Donau bildet, hat mit 183 Quadratkilometern<br />
allerdings ein sehr<br />
großes Einzugsgebiet <strong>im</strong> Naturpark<br />
Südschwarzwald und ist daher besonders<br />
anfällig für Hochwasser. Am<br />
westlichen Ortsausgang von Wolterdingen<br />
wurde die ideale Stelle gefunden,<br />
um ein Hochwasser-Rückhaltebecken<br />
zu errichten. Quer durch das<br />
schmale Tal wird ein 110 Meter breiter,<br />
460 Meter langer und bis zu 18<br />
Meter hoher Erddamm errichtet, der<br />
das Bregtal auf 4,0 Kilometern Länge<br />
mit 4,7 Millionen Kubikmeter Wasser<br />
auf 70 Hektar Fläche aufstauen<br />
kann. <strong>Der</strong> Hochwasserabfluss wird<br />
so stark gemindert und der Hochwasserspiegel<br />
sämtlicher Gemeinden<br />
bis Riedlingen, das etwa 130 Kilometer<br />
flussabwärts liegt, gesenkt.<br />
Das Regenrückhaltebecken ist<br />
als Trockenbecken (mit Fischtreppen)<br />
konzipiert, das die Breg nur bei<br />
Hochwasser aufstaut, das man alle<br />
fünf bis sieben Jahre erwartet.<br />
Das Durchlassbauwerk: Zentrum<br />
und Kernstück des Damms<br />
ist das 100 Meter lange Durchlassgebäude,<br />
das 2007/2008 von<br />
der Emil Steidle GmbH & Co KG<br />
(Sigmaringen) <strong>im</strong> Auftrag des Regierungspräsidiums<br />
Freiburg komplett<br />
aus Ortbeton hergestellt wurde.<br />
<strong>Der</strong> Querschnitt ist kastig und<br />
U-förmig, wobei die Außenwände<br />
an der Basis 1,75 und am Top 0,80<br />
Meter dick sind. Die Innenseiten<br />
sind senkrecht, die Außenseiten <strong>im</strong><br />
Verhältnis 1:20 nach innen geneigt.<br />
Parallel zur Fließrichtung stehen <strong>im</strong><br />
Inneren zwei weitere 1,5 Meter dicke<br />
Mauern. Diese führen die mächtigen<br />
Absperrriegel.<br />
Am Ausfluss senkt sich die Bodenplatte<br />
radial um einige Meter<br />
zum so genannten Kolksee ab; gleichermaßen<br />
verbreitern sich die Ausmaße<br />
auf 35 Meter wie bei einem<br />
„T“. Insgesamt hat das Bauwerk eine<br />
Höhe von 19,0 Metern. Die Staumauer<br />
wird 16,9 Metern Wasserhöhe<br />
widerstehen. Decken von 0,75 bis<br />
0,96 Meter Dicke schließen das Gebäude<br />
nach oben ab.<br />
Für die Baugrube und das Umleitungsgerinne<br />
mussten 20.000 Kubikmeter<br />
Erdreich ausgehoben werden<br />
(davon 7.900 m 3 Oberbodenabtrag).<br />
Um die komplette Baugrube herum<br />
wurden über 5,0 Meter tiefe Schlitzwände<br />
erstellt, die mit Bentonit gefüllt<br />
wurden. Damit wurde der Zutritt<br />
von Fluss- und Grundwasser<br />
stark eingeschränkt. <strong>Der</strong> Damm soll<br />
zukünftig auch als westliche Umgehungsstraße<br />
für Wolterdingen fungieren.<br />
Schalarbeiten: Bereits in der Angebotsphase<br />
wurden Arbeitsvorbereitung<br />
und Taktplanung mitberücksichtigt.<br />
Mit der „Athlet“ von Paschal<br />
konnte ein effizientes und schlüssiges<br />
Schalkonzept erstellt werden, das<br />
Aufwand und Verschleiß min<strong>im</strong>ierte<br />
sowie die Arbeitsgeschwindigkeit<br />
und die Sicherheit verbesserte. Die<br />
Aufgaben sahen vor:<br />
• Das Einschalen von zunächst<br />
11,20 Meter Höhe in Taktbauweise,<br />
• dabei enthaltend eine fest montierte<br />
und samt Schalung umsetzbare Sicherheitskonsole<br />
mit fest montierten<br />
Laufbelägen, Handläufen und Leitern,<br />
die MULTIP, sowie...<br />
• zusätzliche 8,40 Meter Schalhöhe<br />
als Kletterschalung;<br />
• hierbei wurde die Last der Schalung<br />
von 4,00 Meter (!) auskragenden<br />
Stützböcken aufgenommen,<br />
die – horizontal gelegt – als Kletterkonsolen<br />
fungierten.<br />
• Die Windlasten der Kletterschalung<br />
wurde auf der Gegenseite über<br />
GASS-Türme, die auch als Arbeitsgerüste<br />
dienten, abgetragen.<br />
• Taktgrenzen und Fugen waren<br />
vom Planer bereits vorgegeben.<br />
Die in 5,30 Meter Höhe gelegenen<br />
Decken des dreigeteilten Auslauf-<br />
Stollens sind bis 90 Zent<strong>im</strong>eter dick.<br />
Verfahrbare, <strong>pro</strong>jektbezogene Einheiten<br />
zu jeweils zwei Deckentischen<br />
mit jeweils 4,20 Meter Länge und<br />
4,50 Meter Breite unterstützten die<br />
11,60 Meter langen Betoniertakte.<br />
Die als Rammschild gegen schweres<br />
Treibgut gedachte „Tauchwand“<br />
„schwebt“ freitragend in 12,80 Metern<br />
Höhe vor dem Auslassbauwerk<br />
und ist selbst 4,65 Meter hoch und<br />
1,30 Meter dick. Dabei konnte die<br />
„Athlet“ viele Vorteile ausspielen:<br />
• geringe Anzahl von Spannstellen,<br />
• Frischbeton-Druckaufnahme von<br />
92 kN/m2 nach DIN 18218,<br />
• strengste Ebenheitstoleranzen nach<br />
DIN 18202, Tabelle 3, Zeile 7<br />
• schnelles Umsetzen samt montierter<br />
MULTIP per Kranspiel.<br />
Die „Athlet“: Die Großflächenschalung<br />
„Athlet“ ist eine Stahl-Rahmenschalung,<br />
die sich hervorragend<br />
für den Einsatz <strong>im</strong> Industrie- und<br />
Ingenieurbau eignet. Sie bietet Rekordwerte<br />
bezüglich der Frischbetondruckaufnahme,<br />
der eingehaltenen<br />
Ebenheitstoleranzen und der<br />
geringen Anzahl von Spannstellen<br />
<strong>im</strong> Beton. Das durchdachte Schalungssystem<br />
erschließt darüber hinaus<br />
vielfältige Einsatzmöglichkeiten<br />
<strong>im</strong> Hoch- und Tiefbau. Hohlkasten<strong>pro</strong>file<br />
aus hochfestem Stahl mit<br />
BETONTECHNIK<br />
Das größte Dammbauwerk Mitteleuropas<br />
entsteht derzeit in Baden-Württemberg<br />
Paschal liefert die starke Athlet-Schalung für den Hochwasserschutz<br />
WOLTERDINGEN/BADEN-WÜRTTEMBERG. Das verheerende<br />
Hochwasser von 1990 hatte das Land Baden-Württemberg zum Anlass<br />
genommen, 1992 das Integrierte Donau-Programm (ITP) ins Leben<br />
zu rufen, das Ökologie und Hochwasserschutz verknüpfen sollte. Die<br />
Hochwasser von 1993 und 1994 unterstrichen diese Bedeutung drastisch.<br />
Über 200 (vor der Finanzkrise) geplante und begonnene Projekte<br />
für Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser werden in den nächsten Jahren<br />
etwa 900 Millionen Euro erfordern. 2006 war dann der Spatenstich<br />
für das Hochwasserrückhaltebecken Wolterdingen, das <strong>im</strong> Moment<br />
das größte <strong>im</strong> Bau befindliche Dammbauwerk in Mitteleuropa ist.<br />
Die Innenseiten der Kletterschalung wurde durch das Große Aluminium-Stützensystem GASS<br />
unterstützt. Pro Stütze kann es 140 kN aufnehmen, ist durch sein leichtes Material aber leicht und<br />
schnell auf- und abzubauen sowie als kompletter Turm umzusetzen.<br />
16 cm Bauhöhe, trapez- bzw. hutförmige<br />
Quer<strong>pro</strong>file, entsprechende<br />
Materialstärken und ihre konstruktive<br />
Opt<strong>im</strong>ierung erlauben höchste<br />
Frischbetondrücke. Insgesamt wurden<br />
fast 1.000 Quadratmeter Schalung<br />
gestellt. <strong>Der</strong> frische C35/45-<br />
Beton wurde zur Nachbehandlung<br />
<strong>noch</strong> 7 Tage in der Schalung belassen.<br />
Für das Bauwerk wurden 7.500<br />
Kubikmeter Beton verbraucht und<br />
über 1.000 Tonnen Stahl.<br />
Bauleiter Dipl.-Ing. Arno Fischer:<br />
„Die 1,5 Meter dicken Mauern bis<br />
in 19,00 Meter Höhe zu bewehren,<br />
war nicht einfach. Wir hätten ein<br />
zwischen den Schalungen stehendes<br />
Gerüst gebraucht, doch hierfür fehlte<br />
uns der Platz. Aber wir wussten, uns<br />
zu helfen.“ Über die Zusammenarbeit<br />
mit dem Schalungslieferanten:<br />
„Von der Arbeitsvorbereitung über<br />
die Logistik, die Einweisung des<br />
Baustellenpersonals, die Nachlieferung<br />
zusätzlichen Materials ... alles<br />
wurde perfekt gelöst.“<br />
Traggerüste: Die Deckenarbeiten<br />
für die Fahrbahnplatten in 18,60 Meter<br />
Höhe wurden durch das Große<br />
Aluminium-Stützensystem GASS<br />
ermöglicht. Verkompliziert wurde<br />
das Bauwerk unter anderem durch<br />
längs der Mitte in etwa 10 Meter<br />
Höhe gelegene torpedoförmige Maschinenkammer,<br />
die den Staubalken<br />
durchdringt. Bereichsweise musste<br />
in verschiedenen Etagen und um<br />
Vorsprünge herum unterstützt werden.<br />
Es wurden auch in dieser Höhe<br />
Stützenlasten bis 85 kN (also etwa<br />
8,5 Tonnen!) <strong>pro</strong> Stiel abgeleitet.<br />
Das Große Aluminium-Stützen-System<br />
GASS von Paschal ist<br />
eine Weiterentwicklung der auf<br />
dem Markt befindlichen Aluminium-Traggerüstsystemen.<br />
Mit einer<br />
zulässigen Tragkraft von 140 kN<br />
<strong>pro</strong> Stütze ist es das tragfähigste<br />
Aluminium-System, das sogar viele<br />
Systeme aus Stahl übertrifft. Es wird<br />
durch einen Aussteifungsrahmen<br />
stabilisiert und bildet so einen Turm.<br />
<strong>Der</strong> annähernd runde Querschnitt<br />
der Stütze ist die statisch opt<strong>im</strong>ale<br />
Form, mit wenig Material große<br />
Kräfte aufzunehmen. Die identisch<br />
aufgebauten Kopf- und Fußplatten<br />
haben durch ihre schachbrettartig<br />
strukturierte Oberfläche eine passgenaue<br />
Verbindung. Um das Gerüst<br />
schnell und sicher auf die jeweils erforderliche<br />
Höhe zu bringen, wird<br />
diese mit einer Spindel eingestellt.<br />
Bei unebenem Grund und unterschiedlichen<br />
Endhöhen kann man<br />
an beiden Enden der Stütze eine<br />
Spindel montieren. Im Vergleich zu<br />
anderen Systemen müssen weniger<br />
Stützen und andere Systemteile eingesetzt<br />
werden. Das bedeutet nicht<br />
nur Zeiteinsparung an Montage<br />
und Demontage. Wegen der einfachen<br />
und schnellen Handhabung<br />
(geringes Eigengewicht) sowie des<br />
leicht zu verstehenden Zusammenbaus<br />
der Teile ist GASS vergleichbaren<br />
Systemen überlegen.<br />
Aussichten: Anfang 2008 wurden<br />
die Betonarbeiten beendet und<br />
die Vorarbeiten für die Dammschüttungen<br />
ausgeführt. 2009 haben die<br />
Dammbauarbeiten begonnen; das<br />
Material wird Kosten und Wege sparend<br />
in unmittelbarer Nähe aus dem<br />
Berg gebrochen und mit geschätzten<br />
30.000 Lkw-Fahrten transportiert.<br />
2011 soll das Becken in Betrieb gehen.<br />
Die Kosten sind mit 22 Millionen<br />
Euro veranschlagt, davon 5 Millionen<br />
für das Durchlassbauwerk;<br />
die Donau-Anrainergemeinden engagieren<br />
sich mit 30 Prozent.<br />
Arbeitssicherheit und Wirtschaftlichkeit:<br />
Die Wirtschaftlichkeit<br />
eines Schalsystems hängt von<br />
vielen Einflussfaktoren ab. Ob man<br />
Lohnstunden einsparen kann, hängt<br />
auch davon ab, wie das eingesetzte<br />
System an verschiedene Grundrisse<br />
angepasst werden kann. Hierfür wiederum<br />
sind die jeweiligen Ausmaße<br />
der Schalelemente und die Anzahl<br />
der Zubehörteile mit entscheidend.<br />
Noch zu wenig Bedeutung wird in<br />
der Regel den Arbeitsplätzen an der<br />
Schalung beigemessen. Es sind zwar<br />
einzelne Lauf- oder Gerüstkonsolen<br />
lieferbar, doch diese müssen meist<br />
<strong>noch</strong> mit bauseits zu stellenden Belägen<br />
vervollständigt werden. Dazu<br />
ist aber relativ viel Zeit erforderlich<br />
und auch das Ergebnis entspricht<br />
nicht <strong>im</strong>mer den bestehenden Vorschriften<br />
und Richtlinien bzgl. der<br />
Arbeitssicherheit.<br />
Kombiniert man jedoch die<br />
Schalsysteme von Paschal mit der<br />
MULTIP, der multifunktionalen<br />
Arbeitsplattform, dann liefert dieses<br />
Komplettsystem aus Schalung und<br />
Gerüst <strong>noch</strong> bessere Schalzeiten,<br />
verbunden mit der notwendigen Arbeitssicherheit.<br />
Diese ist gerade bei<br />
20 Meter hohen Schalungen besonders<br />
wichtig. Die Basis dieses Komplettsystems<br />
sind fertige Beläge aus<br />
Stahl mit einem integrierten Seitenschutz,<br />
passend zu den Breiten der<br />
großflächigen Schalelemente. Diese<br />
bleiben nach einer einmaligen Vormontage<br />
stets mit dem Schalelement<br />
verbunden und können zusammen<br />
mit diesem per Kranspiel umgesetzt<br />
oder per Lkw transportiert werden,<br />
da sie raumfreundlich klappbar<br />
sind. Somit entfällt die sich ständig<br />
wiederholende Montage und Demontage<br />
von Einzelkonsolen und<br />
losen Belägen.<br />
Autor: Dipl.-Geol. Frank G. Gerigk<br />
Fotos (5): Paschal<br />
29<br />
Die bis zu 85 kN/m2 Frischbetondruck aufnehmende Systemschalung Athlet gab den bis zu 1,75<br />
Meter dicken Wänden Halt. Eine akribische Takt- und Vorausplanung erhöhte die Effizienz der<br />
Baustelle deutlich.<br />
Das 100 Meter lange und 35 Meter breite Durchlassbauwerk ist Zentrum eines <strong>noch</strong><br />
aufzuschüttenden Damms der Talsperre der Breg bei Wolterdingen. Im Foto erkennbar ist <strong>im</strong><br />
rechten Teil der dreifach gestaffelte Auslass mit etwa 9 Meter lichter Höhe, weiter rechts das<br />
Gerinne in das Kolkbecken.<br />
Die GASS-Stütztürme der über 11 Meter langen Betoniertakte in den Auslassstollen waren verfahrbar<br />
und daher schnell und sehr leicht umzusetzen.
30 TUNNELBAU<br />
Die widerstandsfähige Beschichtung StoPox WL 50 verbessert bei geringem Reinigungsaufwand die Orientierung <strong>im</strong> Füssener Tunnel erheblich.<br />
Foto: StoCretec GmbH<br />
Füssen. Die verschärften sicherheitstechnischen<br />
Anforderungen<br />
<strong>im</strong> Tunnelbau haben jetzt dazu<br />
geführt, dass auch der „Grenztunnel<br />
Füssen“ angepasst und<br />
umfangreich nachgerüstet wurde:<br />
Ein 550 Meter langer Fluchttunnel<br />
verkürzt die Abstände zwischen<br />
den Notausgängen, die helle neue<br />
Beschichtung der Wände verbessert<br />
die Sichtverhältnisse. Hierfür<br />
wurde auf rund 8.000 Quadratmetern<br />
der zweikomponentige<br />
Epoxidharz-Wasserlack StoPox<br />
WL 50 von StoCretec direkt auf<br />
den bestehenden Acrylat-Anstrich<br />
aufgetragen. In besonders<br />
beanspruchten Bereichen schützt<br />
zudem StoPox WG 100 als zusätzliche<br />
Grundierung die Flächen.<br />
<strong>Der</strong> 1.238 Meter lange Basistunnel<br />
verbindet den deutschen<br />
Kurort Füssen mit der österreichischen<br />
Stadt Pinswang. 1999<br />
fertig gestellt, wurde er jetzt gemäß<br />
den erhöhten sicherheitstechnischen<br />
Anforderungen nachgerüstet.<br />
Eine Hauptmaßnahme zielt<br />
darauf ab, Fluchtwege zu verkürzen.<br />
Ein neuer, 550 Meter langer<br />
Fluchtstollen von österreichischer<br />
Seite mit drei Querschläge verringert<br />
jetzt die Abstände zwischen<br />
den Notausgängen. Außerdem<br />
wurden zusätzliche Strahlventila-<br />
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
Sicher durch<br />
den Tunnel<br />
Epoxidharz für die Sanierung <strong>im</strong> Verkehrsbau<br />
toren eingebaut und die gesamte<br />
Verkabelung feuerbeständig ausgeführt.<br />
Neue Videokameras liefern<br />
Bilder aus dem Tunnel in die<br />
Überwachungszentrale.<br />
Gute Sicht <strong>im</strong> Tunnel ist eine<br />
weitere Hauptkomponente bei<br />
der Unfallprävention. In Füssen<br />
wurde StoPox WL 50 zweifach<br />
aufgetragen. <strong>Der</strong> glänzende, zweikomponentigeExpoxidharz-Wasserlack<br />
zeichnet sich auch auf<br />
Altbeschichtungen durch hohe<br />
Haftung aus. Das führt zu einer<br />
hohen Zeitersparnis, da festhaftende<br />
Altanstriche nicht abzutragen<br />
sind – in Füssen wurde zum<br />
Beispiel der alte Acrylat-Anstrich<br />
<strong>im</strong> Airless-Verfahren auf fast 8.000<br />
Quadratmetern überarbeitet.<br />
Die Portale sowie die Wände<br />
bis zu einer Höhe von 1,50 Metern<br />
werden durch die wässrige Grundierung<br />
StoPox WG 100 zusätzlich<br />
geschützt. Die Grundierung<br />
– ebenfalls direkt auf die Altbeschichtung<br />
aufgetragen – sorgt in<br />
den vom Spritzwasser gefährdeten<br />
Zonen für einen widerstandsfähigeren<br />
Schichtenaufbau. Das<br />
Ergebnis: Ein sicherer Tunnel,<br />
dauerhaft resistent gegen Witterungseinflüsse<br />
und Verschmutzungen<br />
– gute Sicht für Autofahrer<br />
inklusive.
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
„Die Resonanz war<br />
wirklich überwältigend“<br />
Intersolar 2009: 60.000 Besucher aus über 150 Nationen besuchten die Messe<br />
München. Die weltweit größte<br />
Fachmesse für Solartechnik Intersolar<br />
ist nach Angaben der Veranstalter<br />
mit einem enormen Erfolg<br />
zu Ende gegangen. Rund 60.000<br />
Besucher aus über 150 Nationen<br />
besuchten die Messe. Zudem konnten<br />
über 2.000 Teilnehmer bei den<br />
22 Kongressveranstaltungen in<br />
München begrüßt werden.<br />
„Nie zuvor hatten wir mehr Aussteller,<br />
Besucher, Medienvertreter<br />
und Nationen auf der Intersolar.<br />
Angesichts der angespannten wirtschaftlichen<br />
Lage freuen wir uns<br />
ganz besonders über den positiven<br />
Verlauf der Intersolar 2009. Die<br />
Resonanz war wirklich überwältigend“,<br />
resümierte Markus Elsässer,<br />
Geschäftsführer der Solar Promotion<br />
GmbH (Pforzhe<strong>im</strong>), einem der<br />
beiden Veranstalter der Intersolar.<br />
Mitveranstalter ist die Freiburg<br />
Wirtschaft Touristik und Messe<br />
GmbH & Co. KG<br />
<strong>Der</strong>en Geschäftsführer, Klaus<br />
W. Seilnacht, ist mehr als zufrieden:<br />
„Nach einem bereits äußerst<br />
erfolgreichen Auftakt in München<br />
2008 freuen wir uns, dass das Interesse<br />
bei Ausstellern und Besuchern<br />
von Jahr zu Jahr deutlich ansteigt.<br />
Mit diesem Wachstum an Internationalität,<br />
Fläche, Ausstellern und<br />
Bad Mergenthe<strong>im</strong>. Unter dem<br />
Motto „Vom Schutzdach zum Nutzdach“<br />
zeigte Roto auf der diesjährigen<br />
Intersolar die ganze Bandbreite<br />
an dachintegrierten Systemen mit<br />
thermischen Anlagen, Photovoltaik<br />
Systemen und Niedrigenergiedachfenstern<br />
– bis hin zu Komplettdachlösungen.<br />
Neu <strong>im</strong> Produkt<strong>pro</strong>gramm:<br />
Die Speicherfamilie Cubo.<br />
Was den Hersteller aus Bad Mergenthe<strong>im</strong><br />
besonders auszeichnet:<br />
Roto-Wohndachfenster lassen sich<br />
perfekt in das System integrieren.<br />
Technischen Vorsprung <strong>im</strong> Bereich<br />
der Dachintegration kann Roto<br />
durch die hohe Kompetenz in Produktentwicklung<br />
und Montage für<br />
sich in Anspruch nehmen, die aus<br />
über 40 Jahren Erfahrung <strong>im</strong> Produktbereich<br />
Wohndachfenster und<br />
Eindeckrahmen auf die Solarsysteme<br />
transferiert wurde.<br />
Die Folge: Dichtigkeit für das<br />
Dach geht einher mit innovativer<br />
Technik und Design. Eine Tatsache,<br />
die klar gegen die bisher <strong>noch</strong> verbreiteten<br />
Aufdachanlagen spricht.<br />
Diese Systeme werden mit Montageschienen<br />
und sogenannten<br />
Dachhaken über der vorhandenen<br />
Dacheindeckung installiert. Diese<br />
Technik führt aber zwangsläufig<br />
zu Dachdurchdringungen, die<br />
Undichtigkeiten nach sich ziehen<br />
können. Auch Witterungs- und<br />
Umwelteinflüssen sind die Verbindungselemente<br />
dieser Anlagen<br />
schutzlos ausgesetzt. So greift der<br />
Wind unter die Funktionselemente<br />
und erzeugt erhebliche Sog-Wirkungen,<br />
die das System möglicherweise<br />
instabil machen. Die unter<br />
der Anlage liegenden Ziegel altern<br />
außerdem schneller und können<br />
dadurch unbemerkt beschädigt<br />
werden. Dann muss die Anlage<br />
komplett demontiert werden. Unbestritten<br />
stellt die Dachintegration<br />
von Solarsystemen die ästhetisch<br />
und architektonisch opt<strong>im</strong>ale Variante<br />
dar, das energetische Potential<br />
des geneigten Daches zu nutzen.<br />
Aber es werden <strong>im</strong>mer wieder Bedenken<br />
laut, was die Energieeffizienz<br />
von Indachlösungen betrifft.<br />
Solarzellen aus kristallinem Silizium<br />
reagieren auf Temperaturerhöhung<br />
mit verminderter Leistung. Je<br />
wärmer die Zellen werden, desto<br />
weniger Strom wird <strong>pro</strong>duziert.<br />
Allerdings ist dieses Problem nur<br />
Besuchern blicken wir weiterhin<br />
positiv in die Zukunft.“ Angesichts<br />
der großen Zahl internationaler<br />
Besucher, vieler Innovationen und<br />
einem Flächenzuwachs von 37 Prozent<br />
zeigten sich auch die Besucher<br />
und Aussteller der Intersolar 2009<br />
mehr als zufrieden.<br />
Ausgezeichnete Innovationen:<br />
<strong>Der</strong> Intersolar AWARD 2009<br />
In diesem Jahr lobten die Veranstalter<br />
der Intersolar in Kooperation<br />
mit dem Bundesverband Solarwirtschaft<br />
(BSW-Solar) zum zweiten<br />
Mal den Intersolar AWARD aus.<br />
<strong>Der</strong> Preis wird jährlich von einer<br />
unabhängigen Jury in den Kategorien<br />
„Photovoltaik“ und „Solarthermie“<br />
vergeben, um besonders innovative<br />
Produkte und Technologien<br />
zu würdigen. Prämiert werden neuartige,<br />
wegweisende Produkte und<br />
Dienstleistungen der Photovoltaik<br />
und Solarthermie. Unterstützt wurde<br />
der Intersolar AWARD in diesem<br />
Jahr von Bundeswirtschaftsminister<br />
Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg,<br />
der als Schirmherr die Bedeutung<br />
innovativer Unternehmen<br />
für die Zukunft der internationalen<br />
Solarbranche unterstreicht.<br />
„Dieses Jahr war es für die Jury<br />
aufgrund der zahlreichen hoch-<br />
Roto Sunroof – dachintegriert,<br />
leistungsstark, wegweisend<br />
Studie: System in punkto Effizienz den Aufdachanlagen ebenbürtig<br />
an ganz wenigen heißen Hochsommertagen<br />
tatsächlich relevant.<br />
Doch selbst an diesen Tagen<br />
schafft die Hinterlüftungstechnologie<br />
der Roto Sunroof Module eindrucksvoll<br />
Abhilfe. Integrierte Lüftungsfräsungen<br />
<strong>im</strong> Rahmen<strong>pro</strong>fil<br />
sorgen für eine konstante Luftzirkulation<br />
hinter den Modulen und<br />
damit für eine ständige Kühlung<br />
der hitzeempfindlichen Zellen.<br />
Wie eine Studie des Fraunhofer<br />
Instituts ISE belegt, erreichen die<br />
Sunroof Module damit sogar bessere<br />
Effizienzwerte als viele Aufdachanlagen.<br />
Sowohl <strong>im</strong> Neubau,<br />
als auch bei Renovierungsarbeiten<br />
werden Sunroof-Systempakete je-<br />
CuboTerm Max: Hochleistungsspeicher<br />
zur Trinkwassererwärmung und<br />
Heizungsunterstützung: deutlich schneller und<br />
einfacher zu Installieren dank Vormontage:<br />
dem Energiebedarf von der maßgeschneiderten<br />
Teildachlösung<br />
bis zum kompletten Energiedach<br />
gerecht. Dann ersetzen die frei<br />
kombinierbaren Solarkollektoren,<br />
Photovoltaik-Module und Wohndachfenster<br />
sogar komplett das<br />
herkömmliche Ziegeldach. Alle<br />
Komponenten zeichnen sich durch<br />
geringe Aufbauhöhe in „Superflat“-Bauweise<br />
aus und sind durch<br />
ihre einheitliche Größe ideal miteinander<br />
kombinierbar. Spezielle<br />
Eindeckrahmen und Abdeckbleche<br />
decken Kabelführung und Rohre<br />
vollständig ab und verbinden die<br />
Elemente formschön, sicher und<br />
dicht.<br />
Was das Solarsystem Sunroof<br />
besonders auszeichnet: Roto-<br />
Wohndachfenster lassen sich sehr<br />
gut in das System integrieren. Und<br />
mit dem Designo R8 NE ist Roto<br />
Foto: Roto Sunroof GmbH & Co. KG<br />
INTERSOLAR – RÜCKBLICK<br />
wertigen Einreichungen besonders<br />
schwierig, die innovativsten Produkte<br />
und Dienstleistungen zu ermitteln.<br />
Die große Qualität der Einreichungen<br />
zeigt sehr deutlich, dass<br />
die Solarbranche nach wie vor einer<br />
der wichtigsten internationalen Innovationsmotoren<br />
ist. <strong>Der</strong> positive<br />
Verlauf der Messe unterstreicht<br />
den Stellenwert der Intersolar als<br />
wichtigster internationaler Marktplatz<br />
der Solarbranche. Über den<br />
AWARD hinaus präsentierten viele<br />
Hersteller ihre Neuheiten auf der<br />
Intersolar.“, so Carsten Körnig, Geschäftsführer<br />
des Bundesverbands<br />
Solarwirtschaft (BSW-Solar).<br />
Nachdem die Preisträger des Intersolar<br />
AWARD bereits am ersten<br />
Tag der Messe prämiert wurden,<br />
konnten die Gewinner <strong>noch</strong> während<br />
der Messe vom besonderen<br />
Interesse der Fachbesucher und der<br />
Medien <strong>pro</strong>fitieren. In der Kategorie<br />
Photovoltaik überzeugten in diesem<br />
Jahr die Aerowest GmbH, National<br />
Semiconductor Corp. und SOLON<br />
SE mit ihren Einreichungen. In der<br />
Kategorie Solarthermie wurde der<br />
AWARD an NEP Solar Pty Ltd, RE-<br />
SOL – Elektronische Regelungen<br />
GmbH und Ritter Energie- und<br />
Umwelttechnik GmbH und Co. KG<br />
verliehen.<br />
weltweit die Nummer 1 <strong>im</strong> Uw-<br />
Wert bei Wohndachfenstern.<br />
Durch ausgefeilte technische<br />
Innovationen, wie faserverstärkte<br />
Hohlkammer<strong>pro</strong>file und eine nach<br />
außen verlagerte Stahlarmierung,<br />
konnte ein einzigartig niedriger<br />
Uw-Wert von 0,84 W/m2K realisiert<br />
werden. Mit seiner dreifachen<br />
Isolierverglasung erfüllt das Dachfenster<br />
alle Voraussetzungen der<br />
modernen Fenstergeneration, sowie<br />
den Passivhausstandard. Aber<br />
nicht nur technisch, auch optisch<br />
beeindruckt das Designo R8 NE:<br />
Fließende Linienführung, elegante<br />
Übergänge – ganz ohne außenliegende<br />
Schrauben – dazu der Effektlack<br />
Anthrazit Metallic, der<br />
dem Rahmen eine hochwertige<br />
Wirkung verleiht und mit allen<br />
Dacheindeckungen harmoniert.<br />
Wie aus einem Guss wirkt das<br />
Fenster dann auch in Kombination<br />
mit dem dachintegrierten Solarsystem<br />
Roto Sunroof.<br />
Mit der Speicherfamilie Cubo<br />
präsentierte Roto erstmals eine<br />
Vielfalt an Hochleistungs-Speichern.<br />
CuboPur und CuboMax<br />
dienen zur Trinkwassererwärmung,<br />
die CuboTerm-Serie<br />
wird für Warmwasser- und Heizungsunterstützung<br />
eingesetzt.<br />
Die Cubo-Speicher sind von den<br />
Solarspezialisten aus dem Roto-<br />
Stammwerk in Bad Mergenthe<strong>im</strong><br />
zusammen mit namhaften Speicherherstellern<br />
entwickelt und<br />
speziell auf die Bedürfnisse des<br />
Sunroof-Solarsystems abgest<strong>im</strong>mt<br />
worden. Mit den beiden Premium-<br />
Modellen CuboMax und Cubo-<br />
Term Max wird Roto max<strong>im</strong>alen<br />
Ansprüchen an Funktion, Komfort<br />
und Design gerecht.<br />
Die Produkte sind komplett vormontiert<br />
und vorverdrahtet, inklusive<br />
Solarstation, Ausdehnungsgefäß<br />
und Regler. Nur Leitungen für<br />
Vorlauf, Rücklauf und Frischwasser<br />
müssen <strong>noch</strong> angeschlossen werden.<br />
So kann Sunroof Solarthermie<br />
vom Fachmann deutlich schneller<br />
und einfacher montiert werden<br />
– Fehler praktisch ausgeschlossen.<br />
Darüber hinaus bieten CuboMax<br />
und CuboTerm Max die<br />
Möglichkeit zur EnEV-konformen<br />
Montage in der thermischen Hülle<br />
und überzeugen durch ihre platzsparende<br />
Kompaktbauweise.<br />
Fotos (2): Solar Promotion GmbH<br />
Fotos (2): solarhybrid AG<br />
Die Intersolar-AWARD-Gewinner der Kategorie „Solarthermie“: Klaus W. Seilnacht (Geschäftsführer FWTM GmbH & Co. KG); Markus Elsässer<br />
(Geschäftsführer Solar Promotion GmbH);Stefan Minder (General Manager Projects NEP Solar Pty Ltd); Antoine Millioud (Chief Financial Officer NEP<br />
Solar Pty Ltd);Guido Filler (Forschung und Entwicklung RESOL - Elektronische Regelungen GmbH); Dr. Rolf Meißner (Bereichsleiter XL Solar Ritter<br />
Energie- und Umwelttechnik GmbH & Co. KG); Bram Lernout (Produktmanager Ritter Energie- und Umwelttechnik GmbH & Co. KG); Rudolf Pfeil<br />
(Geschäftsführer RESOL - Elektronische Regelungen GmbH)<br />
Die Intersolar-AWARD-Gewinner der Kategorie „Photovoltaik“: Klaus W. Seilnacht (Geschäftsführer FWTM GmbH & Co. KG); Markus Elsässer<br />
(Geschäftsführer Solar Promotion GmbH); Georg Ludes (Entwickler des Strahlungsmodells der Aerowest GmbH); Hans Joach<strong>im</strong> Benfer (Geschäftsführer<br />
Aerowest GmbH); Brian Halla (CEO and Chairman of the Board National Semiconductor); Ralf Münster (Director Renewable Energy Segment National<br />
Semiconductor); Dr. Lars Podlowski (Technikvorstand SOLON SE); Frauke Roswadowski (Product Line Manager Components SOLON SE).<br />
Energie-Plus-System und neues<br />
PV-Programm kamen gut an<br />
Erwartungen der solarhybrid AG in München weit übertroffen<br />
Brilon/Markranstädt. Für die<br />
solarhybrid AG ist die weltweit<br />
größte Fachmesse für Solartechnik<br />
Intersolar erfolgreich zu Ende<br />
gegangen. Wie bereits <strong>im</strong> vergangenen<br />
März auf der Fachmesse ISH<br />
in Frankfurt/Main wurden die Erwartungen<br />
des Unternehmens auch<br />
in München weit übertroffen. Das<br />
erstmals präsentierte Energie-Plus-<br />
System, das Wärme und Strom erzeugt,<br />
löste einen regelrechten Besucherandrang<br />
aus. Gefragt waren<br />
sowohl die Komplettlösung als auch<br />
die separat installierbaren Komponenten.<br />
Erfreulich für den Hersteller:<br />
Die Zahl der ausländischen Interessenten<br />
stieg <strong>im</strong> Vergleich zum<br />
Vorjahr deutlich an.<br />
Im Zentrum des Besucherinteresses<br />
standen die neuen Systemkomponenten<br />
Energiesäule und<br />
Außenluftwärmepumpe. Die Energiesäule,<br />
die Geräteneuheit von<br />
solarhybrid, vereint Hydraulik und<br />
Steuerungstechnik und bietet für<br />
alle Heizungssysteme Energiemanagement<br />
auf höchstem Niveau.<br />
Mit der solarhybrid Wärmepumpe<br />
powered by Mitsubishi Electric Zubadan<br />
wird erstmals eine Außenluftwärmepumpe<br />
teilweise erdversenkt<br />
und deshalb extrem leise.<br />
<strong>Der</strong> Hybrid-Kollektor von solarhybrid,<br />
der Wärme und Strom<br />
31<br />
Mit dem erstmals präsentierten Photovoltaik-Programm hat sich solarhybrid als breit<br />
aufgestellter Anbieter von PV-Modulen positioniert.<br />
in einem Kollektor erzeugt und<br />
<strong>im</strong> Vorjahr auf der Intersolar als<br />
Weltneuheit präsentiert wurde, war<br />
so stark wie nie zuvor gefragt. Die<br />
Besucher überzeugte, dass sich die<br />
innovative Technologie nunmehr<br />
in zahlreichen Ein- und Mehrfamilienhäusern<br />
und Objekten mit hohem<br />
Wärmebedarf bewährt hat.<br />
Neben den Produktneuheiten<br />
des CO2-neutralen Energie-Plus-<br />
Systems fand auch das erstmals<br />
präsentierte Photovoltaik-Programm<br />
starke Beachtung. Nach<br />
der erfolgreichen Markteinführung<br />
von Hybrid- und Solarthermie-<br />
Kollektoren hat sich solarhybrid<br />
damit als ein kompetenter und breit<br />
aufgestellter Anbieter von PV-Modulen<br />
positioniert. Tom Schröder,<br />
Vorstand solarhybrid AG: „Wir<br />
sind sehr zufrieden mit dem Verlauf<br />
der Messe, weil unser Energie-<br />
Plus-System und das neue PV-Programm<br />
von den Besuchern so gut<br />
angenommen wurden. Mit dieser<br />
ungeheuren Resonanz blicken wir<br />
weiterhin positiv in die Zukunft.“<br />
Mit der solarhybrid Wärmepumpe powered by Mitsubishi Electric Zubadan wird erstmals eine Außenluftwärmepumpe teilweise erdversenkt und<br />
deshalb extrem leise.
32 INTERSOLAR – RÜCKBLICK<br />
Weltweiter Wettbewerb um<br />
Ausbau Erneuerbarer Energien<br />
BEE: Dietmar Schütz als Präsident bestätigt<br />
Berlin. Die Mitglieder des Bundesverbandes<br />
Erneuerbare Energie<br />
e.V. (BEE) haben am 4. Mai in Berlin<br />
einen neuen Vorstand gewählt.<br />
Einst<strong>im</strong>mig wurde dabei der langjährigeBundestagsabgeordnete<br />
und<br />
frühere Oldenburger<br />
Oberbürgermeister<br />
Dietmar Schütz <strong>im</strong><br />
Amt des Präsidenten<br />
bestätigt.<br />
Als Vizepräsidentenrepräsentieren<br />
<strong>im</strong> BEE-Vorstand<br />
künftig Hermann Albers<br />
(Präsident Bundesverband<br />
Wind-<br />
Energie), Hartmut<br />
Gaßner (Präsident<br />
Bundesverband Geothermie),<br />
Carsten<br />
Körnig (Geschäftsführer<br />
Bundesverband Solarwirtschaft),<br />
Doris Meyer (Vizepräsidentin<br />
Bundesverband der Deutschen<br />
Wasserkraftwerke) und Josef Pellmeyer<br />
(Präsident Fachverband Biogas)<br />
die Vielfalt der Branche. Außerdem<br />
gehören dem Vorstand weitere<br />
elf Vertreter aus BEE-Mitgliedsverbänden<br />
an.<br />
„Unser langfristiges Ziel ist 100<br />
Prozent Erneuerbare Energie für<br />
Deutschland. Auf dem Weg dahin<br />
gibt es allerdings <strong>noch</strong> einige Hürden<br />
zu nehmen“, erklärte BEE-Präsident<br />
Dietmar Schütz nach seiner<br />
Wahl. Die nächste stehe unmittelbar<br />
bevor. Denn die alte Energiewirtschaft<br />
versuche <strong>im</strong> Vorfeld der Bundestagswahl,<br />
ihre überholte Strategie<br />
von fossil-atomaren Großkraftwerken<br />
mit aller Macht in die nächsten<br />
Jahrzehnte hinüberzuretten. „Wir<br />
Dietmar Schütz, Präsident des<br />
Bundesverbandes Erneuerbare<br />
Energie e.V. (BEE).<br />
werden den Menschen in den kommenden<br />
Monaten klarmachen, dass<br />
längere Laufzeiten für Atomkraftwerke<br />
und zusätzliche Kohlemeiler<br />
den schnellen Ausbau der Erneuerbaren<br />
Energien stoppen“,<br />
kündigte Schütz<br />
an. Damit würden<br />
Kl<strong>im</strong>aschutz, Versorgungssicherheit<br />
und<br />
viele tausend Arbeitsplätze<br />
in Deutschland<br />
leichtfertig aufs Spiel<br />
gesetzt.<br />
<strong>Der</strong> internationale<br />
Wettbewerb um den<br />
Ausbau der Erneu-<br />
erbaren Energien sei<br />
spätestens mit dem<br />
klaren Bekenntnis der<br />
neuen amerikanischen<br />
Administration zu den<br />
Erneuerbaren und den<br />
ehrgeizigen Ausbauzielen in China<br />
voll in Gang gekommen – und<br />
das trotz oder gerade wegen der<br />
weltweiten Finanzkrise. „Jetzt muss<br />
Deutschland unbedingt am Vorrang<br />
für Erneuerbare Energien festhalten<br />
und alles für deren schnelles Wachstum<br />
<strong>im</strong> eigenen Land tun. Nur so<br />
können wir auch künftig als Technologieführer<br />
und Exportweltmeister<br />
von dieser Branche <strong>pro</strong>fitieren“,<br />
mahnt Schütz. Zudem seien die<br />
Erneuerbaren Energien bei schwindenden<br />
Ressourcen und steigenden<br />
Kl<strong>im</strong>aschutzanforderungen die einzige<br />
vernünftige Option für eine<br />
dauerhafte, sichere und bezahlbare<br />
Energieversorgung. <strong>Der</strong> BEE vertritt<br />
die Interessen von 23 Fachverbänden<br />
und Organisationen mit 30.000<br />
Einzelmitgliedern, darunter mehr<br />
als 5000 Unternehmen.<br />
SolarMarkt mit Rekordergebnis<br />
2008 den Umsatz um 112 Prozent gesteigert<br />
Freiburg. Die SolarMarkt AG<br />
blickt als Großhändler und Projektierer<br />
für Photovoltaikanlagen<br />
auf das bisher umsatzstärkste Geschäftsjahr<br />
2008 zurück. Mit dem<br />
konsolidierten Umsatz von 93 Millionen<br />
Euro verzeichnet das Unternehmen<br />
eine Umsatzsteigerung<br />
von 112 Prozent <strong>im</strong> Vergleich zu<br />
2007 und damit ein Rekordergebnis<br />
seit Bestehen der Firma.<br />
Einen großen Anteil an dieser<br />
Entwicklung haben nach Angaben<br />
von SolarMarkt die Tochtergesellschaften<br />
aus Thüringen, Italien, der<br />
Schweiz und den USA. Ihr Beitrag<br />
am Gesamtumsatz liegt bei 24 Prozent<br />
(21,9 Mio. Euro) <strong>im</strong> Jahr 2008.<br />
Die Umsätze <strong>im</strong> Ausland konnten<br />
auf 13,1 Millionen Euro gesteigert<br />
Foto: BEE<br />
werden. Das Geschäftsvolumen <strong>im</strong><br />
Handel steigerte sich deutlich. Im<br />
Projektgeschäft wurden 2008 auch<br />
international mehrere gewerbliche<br />
Großanlagen errichtet. So entstanden<br />
in Norditalien zwei gewerbliche<br />
Großanlagen und in den USA wurde<br />
eine Flachdachanlage für Lithografix<br />
realisiert. Erstmals wurden<br />
auch in Griechenland und Belgien<br />
mehrere Freilandanlagen gebaut.<br />
Die SolarMarkt AG erwartet eine<br />
Fortsetzung der positiven Geschäftsentwicklung<br />
für 2009. Im hohen<br />
Auftragsbestand, heißt es, spiegele<br />
sich das wachsende Interesse von<br />
Endkunden und Investoren wider.<br />
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet<br />
das Unternehmen mit einem<br />
Umsatzwachstum von 25 Prozent.<br />
Werthe<strong>im</strong>/Balingen. Mit hoher<br />
Leistung auf kleiner Fläche punkten<br />
– so lautet das Motto be<strong>im</strong> aktuellsten<br />
Kraftwerks<strong>pro</strong>jekt der Balinger<br />
Photovoltaik-Spezialisten: Auf<br />
einer ehemaligen Deponie in der<br />
Nähe von Werthe<strong>im</strong> entsteht durch<br />
relatio PV ein Solarkraftwerk mit<br />
561 kWp Leistung.<br />
Hohe Leistung steht dabei <strong>im</strong><br />
Vordergrund: „Während die meisten<br />
Unternehmen nur <strong>noch</strong> einen<br />
niedrigen Kilowatt-peak-Preis und<br />
eine augenscheinliche hohe Rendite<br />
<strong>im</strong> Auge haben und deshalb bei<br />
Freilandanlagen und <strong>im</strong> Ausland<br />
fast nur <strong>noch</strong> mit Dünnschichtmodulen<br />
bauen“, erklärt relatio-Geschäftsführer<br />
Bernd Bodmer, setze<br />
relatio bei diesem neuen Projekt auf<br />
hohe Leistung auf kleiner Fläche<br />
dank bester Komponenten.<br />
Highlight des Solarparks ist die<br />
Weltpremiere des Monitoring-Systems<br />
fieldLog mit fieldSense-Messtechnik<br />
– laut Bodmer die genaueste<br />
am Markt verfügbare Messtechnik.<br />
Damit kommen die relatio-Innovationen<br />
schon wenige Tage nach der<br />
Bad Laasphe. Zunehmend gewinnen<br />
Solar – und Photovoltaikanlagen<br />
an Bedeutung. Die Nachfrage<br />
an frei zur Verfügung stehenden,<br />
großen Dachflächen steigt stetig an.<br />
Seit Anfang 2007 gibt es ein vom<br />
deutschen Institut für Bautechnik<br />
zugelassenes Verbindungselement<br />
(Z-14.4-532) aus Edelstahl, mit dem<br />
Solaranlagen auf Stahltrapez<strong>pro</strong>fil-<br />
und Sandwichelementdächern<br />
schnell und einfach montiert werden<br />
können. Anbieter ist die EJOT<br />
Baubefestigungen GmbH (Bad<br />
Laasphe). Auch durch das Austauschen<br />
von bereits vorhandenen<br />
Verbindungselementen erfährt die<br />
Dacheindeckung keine zusätzlichen<br />
Schnelle und sichere Lösung für die Montage<br />
PV-Anlagen auf Stahltrapez<strong>pro</strong>fil- oder Sandwichelementen anbringen<br />
Durchdringungen. Undichtigkeiten<br />
infolge der nachträglichen Montage<br />
einer PV-Anlage werden so praktisch<br />
ausgeschlossen und dem Bauherrn<br />
die Angst vor Spätfolgen genommen.<br />
Die durch Eigenlast der<br />
Anlage und Witterungseinflüsse<br />
anfallenden Zug- und Druckkräfte<br />
werden durch den Solarbefestiger<br />
sicher in die Unterkonstruktion<br />
eingeleitet. Die unter der Dachhaut<br />
liegende Tragkonstruktion kann<br />
sowohl aus Stahl (> 1,5 mm), als<br />
auch aus Holzpfetten bestehen. Das<br />
über der wasserführenden Ebene<br />
liegende, metrische Gewinde ist mit<br />
allen gängigen Schienensystemen<br />
kompatibel und bietet neben der<br />
EJOT Solarbefestiger.<br />
guten Hinterlüftung der Module<br />
die Möglichkeit, Höhentoleranzen<br />
auszugleichen.<br />
Die Vorteile bauaufsichtlich zuge-<br />
Foto: EJOT<br />
Juni 2009<br />
<strong>Der</strong> BauUnternehmer<br />
Solarerträge <strong>im</strong>mer und überall <strong>im</strong> Blick<br />
Suntrol bietet Betreibern von SolarWorld-Photovoltaikanlagen größtmögliche Transparenz<br />
Bonn. Die Rentabilität einer Investition<br />
in eine Solarstromanlage<br />
bemisst sich am Ertrag. Die Solar-<br />
World AG sorgt als Testsieger(*)<br />
mit ihren Qualitäts<strong>pro</strong>dukten dafür,<br />
dass diese Rechnung st<strong>im</strong>mt.<br />
Die Produktreihe Suntrol macht<br />
alle Ertragsdaten transparent und<br />
erhöht damit für Installateure wie<br />
Endkunden den praktischen Nutzwert<br />
<strong>im</strong> täglichen Betrieb. Um zu<br />
jeder Zeit und von jedem Ort aus<br />
den Überblick zu haben, verfügt<br />
Suntrol über drei zentrale Produkte.<br />
Das elegant gestaltete Suntrol-Anzeigendisplay<br />
zeigt Betreibern vor<br />
Ort die aktuellen und relevanten<br />
Daten. Dazu zählen neben dem Ertrag<br />
auch die vermiedenen Treibhausgasemissionen.<br />
Ein spezieller<br />
Suntrol-Datenlogger verbindet die<br />
Solarstromanlage mit dem Internet,<br />
wo die solaren Ertragsdaten sicher<br />
und passwort-geschützt über<br />
das Suntrol-Portal per Computer<br />
und Handy abrufbar sind.<br />
Portal zeigt detaillierte Daten<br />
Das Suntrol-Internetportal ermöglicht<br />
jedem SolarWorld-Anlagenbetreiber<br />
unabhängig von Ort<br />
und Zeit den Zugriff auf detaillierte<br />
Ertragsanalysen. Das Portal<br />
weist die aktuellen Tageserträge<br />
minutenaktuell für jeden Wechselrichter<br />
aus und wertet die Monats-<br />
und Jahresperformance graphisch<br />
aus. Ein Ereignis<strong>pro</strong>tokoll hilft<br />
zudem, mögliche Ertragsabweichungen<br />
schnell zu erkennen und<br />
zu beheben. Wer will, kann seine<br />
Immer auf dem aktuellen Stand – Suntrol übermittelt Angaben zu Leistung, Gesamtenergie und<br />
CO2-Einsparung derr Photovoltaikanlage. Ob für öffentliche Gebäude oder Privathaushalte, ob<br />
für den Innen- oder Außenbereich. Suntrol bietet vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Über eine RS-<br />
485 bzw. RS-232 Schnittstelle kann das Display beispielsweise an einen Datenlogger oder per<br />
Impulseingang an einen Impulsgeber (z. B. Einspeisezähler) angeschlossen werden.<br />
Quelle: SolarWorld AG<br />
Kristallin statt Dünnschicht:<br />
Leistung und Ertrag in PV durch Hochleistungsmodule<br />
relatio baut gegen den Trend<br />
der Praxis. Sein Unternehmen hatte<br />
das neue System erst Ende Mai als<br />
eine von mehreren Neuheiten auf<br />
der Intersolar-Messe vorgestellt.<br />
Auf einer Grundfläche von<br />
8.800 Quadratmetern werden 2.672<br />
Hochleistungs-Solarmodule verbaut<br />
– der Hersteller Sunpower<br />
Bauschild: Alle Projektbeteiligten auf einen Blick.<br />
Abb.: relatio PV Erstvorstellung zur Anwendung in<br />
Anlage auch den Blicken anderer<br />
Portalsbesucher öffnen. Installateure<br />
haben etwa so die Möglichkeit,<br />
Kunden ihre Referenzobjekte<br />
zu präsentieren. Eine transparente<br />
Leistungsdarstellung ermöglicht es<br />
Betreibern außerdem, die Erträge<br />
gibt den Wirkungsgrad mit über<br />
16 Prozent an. Erstmals kommt die<br />
von relatio PV gemeinsam mit dem<br />
Wechselrichterhersteller REFU entwickelte<br />
flüssig gekühlte Zentralwechselrichter-Technologie<br />
zum<br />
Einsatz.<br />
Mit der Auswahl der Komponenten<br />
will der Unternehmer bei<br />
ihrer Anlage mit denen anderer zu<br />
vergleichen.<br />
Display <strong>im</strong> modernen Design<br />
Für den Leistungsüberblick vor<br />
Ort haben die SolarWorld-Ingenieure<br />
das Suntrol-Anzeigedisplay<br />
entwickelt und dabei großen Wert<br />
auf Funktionalität und repräsentatives<br />
Design gelegt. So eignet sich<br />
die Anzeige für öffentliche Gebäude<br />
ebenso wie für Privathaushalte<br />
und ist <strong>im</strong> Innen- wie den Außenbereich<br />
einsetzbar. Das Display ist<br />
wahlweise mit LED- oder LCD-<br />
Anzeige ausgestattet, die in ein<br />
wetterfestes Kunststoffgehäuse eingebettet<br />
und von einem rahmenlosen<br />
Glas umschlossen wird. Die<br />
Front des Suntrol-Displays ist mit<br />
einer exklusiven SolarWorld-Anlagengrafik<br />
versehen. Gegen einen<br />
geringen Aufpreis können Kunden<br />
individuelle Grafiken mit einbinden.<br />
Das neue Portal ist unter www.<br />
suntrol-portal.com zu finden.<br />
*Die SolarWorld AG hat einen Qualitätstest<br />
der Fachzeitschrift „Photon“ (Februarausgabe<br />
2009) als Testsieger abgeschlossen. Die<br />
Experten prüften über einen Zeitraum von zwölf<br />
Monaten Solarmodule verschiedener Hersteller<br />
auf Leistung und Qualität. Die Module der<br />
SolarWorld AG waren dabei am effizienzstärksten<br />
und haben am meisten Strom erzeugt.<br />
diesem „kleinen aber feinen Solarkraftwerk“<br />
– wie er es trotz seiner<br />
Größe von über einem halben<br />
Megawatt nennt – nichts dem Zufall<br />
überlassen. Deshalb „findet die<br />
Betriebsführung über fieldMonitor<br />
statt“. Die Version 3.0 des webbasierenden<br />
Betriebsführungssystems<br />
hatte relatio PV ebenfalls auf der<br />
Intersolar präsentiert – mit durchschlagendem<br />
Erfolg.<br />
Die solare Deponienutzung liegt<br />
zwar auf der Hand, sei aber wegen<br />
des schwierigen Untergrundes nicht<br />
einfach. „Deshalb trauen sich viele<br />
nicht ran“. Mit dem speziell für Deponien<br />
entwickelten Fundament-<br />
und Befestigungssystem hat relatio<br />
schon mehrere Deponie<strong>pro</strong>jekte realisiert<br />
– Bodmer: „Das System hat<br />
sich bewährt!“<br />
Das relatio-Projektteam will mit<br />
der <strong>im</strong> Moment ungewöhnlichen<br />
Komponentenauswahl beweisen,<br />
dass auch auf vergleichsweise kleinen<br />
Flächen durch hohe Qualität<br />
eine hohe Leistung und ein sehr<br />
guter Ertrag erzielt werden kann.<br />
lassener Produkte auf einen Blick:<br />
· überwachte, gleich bleibende Qualität<br />
· gilt als Verwendbarkeitsnachweis<br />
gegenüber Prüfämtern und Versicherungen<br />
· statische Kennwerte ermöglichen<br />
einen Nachweis der Tragfähigkeit<br />
ohne Annahmen<br />
· kein Nachweis der Brauchbarkeit<br />
des Gegenstandes <strong>im</strong> Einzelfall erforderlich<br />
· erspart Planern viel Detailarbeit<br />
Die bauaufsichtliche Zulassung<br />
Z-14.4-532 finden unsere Leser unter<br />
www.ejot.de (mit kostenlosem<br />
Downloadservice für alle Zulassungsdokumente).