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Thailand: Entdecken. Erleben. Einsteigen.

Themenheft über Land, Leute, Kultur, Religion und Mission in Thailand. Inhalt: - Thailand: Zahlen und Fakten (mit Infographik) - Mit Gott am Werk: OMF in Thailand - Braucht Thailand wirklich noch Missionare? - Evangelisation über das Internet - Mission Fußball: Sattha-Soccer - Berufung einer thailändischen Missionarin - Schülerheime für Missionarskinder in Chiang Mai - Thailänder in Deutschland - Einsteigen: Möglichkeiten zur Mitarbeit Ostasiens Millionen Magazin (Juli 2022)

Themenheft über Land, Leute, Kultur, Religion und Mission in Thailand.

Inhalt:
- Thailand: Zahlen und Fakten (mit Infographik)
- Mit Gott am Werk: OMF in Thailand
- Braucht Thailand wirklich noch Missionare?
- Evangelisation über das Internet
- Mission Fußball: Sattha-Soccer
- Berufung einer thailändischen Missionarin
- Schülerheime für Missionarskinder in Chiang Mai
- Thailänder in Deutschland
- Einsteigen: Möglichkeiten zur Mitarbeit

Ostasiens Millionen Magazin (Juli 2022)

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OSTASIENS MILLIONEN<br />

MAGAZIN<br />

<strong>Entdecken</strong>. <strong>Erleben</strong>. <strong>Einsteigen</strong>.<br />

THAI<br />

LAND<br />

www.omf.de


magazin:editorial<br />

magazin:editorial<br />

<strong>Entdecken</strong><br />

Hintergründe aus Gesellschaft,<br />

Kultur, Kirche und<br />

der Arbeit von OMF in<br />

<strong>Thailand</strong>.<br />

Sawad-di khaa<br />

Sawad-di khrap<br />

<strong>Erleben</strong><br />

Lebendige Einblicke durch<br />

Erlebnisse und Berichte von<br />

Missionaren und Einheimischen.<br />

<strong>Einsteigen</strong><br />

Werde Teil von Gottes<br />

Mission unter Thailändern<br />

- in <strong>Thailand</strong> oder<br />

Deutschland, alleine oder<br />

mit deiner Gemeinde.<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

herzlich Willkommen zu einem Kurztrip<br />

ins kontrastreiche und wunderschöne<br />

<strong>Thailand</strong>!<br />

Wenn man zum ersten Mal dort unterwegs<br />

ist, fällt einem sehr schnell auf,<br />

dass Aussehen einen enorm hohen<br />

Stellenwert hat. Schönheitschirurgische<br />

Praxen gibt es wie Sand am Meer.<br />

Riesige Werbetafeln der Kosmetikbranche<br />

suggerieren einen Zusammenhang<br />

zwischen Schönheit und Erfolg.<br />

Porzellanweißer Teint, große Augen<br />

und glatte Haare sind ein gesellschaftlicher<br />

Standard geworden, dem es nachzueifern<br />

gilt.<br />

Dafür nehmen die Menschen viele Anstrengungen<br />

und Kosten auf sich. Mit<br />

langen Kleidern schützen sie sich vor<br />

der Sonne und verwenden aufhellende<br />

Cremes und Lotions. Durch Schönheits-<br />

OPs lassen sie sich die Augenlider straffen<br />

oder sogar Goldfäden in die Haut<br />

einsetzen.<br />

Auch im thailändischen Buddhismus<br />

müssen sich die Menschen bemühen.<br />

Er fordert sie dazu auf, sich durch persönliche<br />

Anstrengung allmählich zu<br />

läutern. Parallel dazu existieren zahlreiche<br />

animistische Riten.<br />

Warum „Lebenskosmetik“ und „Selbstverbesserung“<br />

zu kurz greifen, und wie<br />

Gott in <strong>Thailand</strong> am Wirken ist, erfährst<br />

du auf den folgenden Seiten.<br />

Viel Freude beim Eintauchen!<br />

Armin & Heike Messer<br />

Missionsleiter von OMF Deutschland<br />

4 Mit Gott am Werk<br />

7 Zahlen & Fakten<br />

9 Fettnäpfchen-Story<br />

11 Braucht <strong>Thailand</strong> noch<br />

Missionare?<br />

14 Projekt Paulus<br />

16 Evangelisation über das<br />

Internet<br />

18 Mission Fußball:<br />

Sattha Soccer<br />

20 Berufung einer thailändischen<br />

Missionarin<br />

23 Schülerheime in<br />

Chiang Mai<br />

25 Lea - Serve Asia Worker in<br />

<strong>Thailand</strong><br />

26 Thailänder in Deutschland<br />

29 <strong>Einsteigen</strong> und aktiv werden<br />

2<br />

3


magazin:entdecken<br />

magazin:entdecken<br />

MIT GOTT<br />

AM WERK<br />

Wenn man 67 Mitarbeiter zur Verfügung<br />

hat, muss klar sein, wofür man sie<br />

einsetzen möchte, oder?<br />

Was also will OMF in <strong>Thailand</strong> erreichen?<br />

„Ihr seid<br />

das Salz<br />

der Erde.“<br />

Matthäus 5,13<br />

Die Ziele von OMF <strong>Thailand</strong><br />

sind glasklar, brandaktuell<br />

und gleichzeitig steinalt.<br />

Unser Ziel ist kein anderes<br />

als das, welches Jesus vor<br />

gut 2000 Jahren vorgegeben<br />

hat: „Macht die Menschen<br />

zu meinen Jüngern“<br />

(Matt. 28,19). Thais sollen ihren<br />

Schöpfer kennenlernen<br />

und Jesus nachfolgen können.<br />

Denn allein bei ihm<br />

gibt es wahre Sicherheit<br />

und wahre Freiheit. Bloße<br />

Lebenskosmetik und Selbstverbesserungsprogramme<br />

greifen zu kurz. Aber diese<br />

Botschaft von Jesus muss<br />

man erstmal zu hören bekommen!<br />

„Macht die Menschen zu<br />

meinen Jüngern“ ist schnell<br />

gesagt und klingt simpel. Es<br />

handelt sich aber um einen<br />

komplexen und äußerst<br />

spannenden Prozess, der<br />

nicht von heute auf morgen<br />

abgeschlossen ist.<br />

Nachfolge Jesu zeigt sich<br />

im Alltag. Weil wir die<br />

Menschen ganzheitlich<br />

ernst nehmen, kann unsere<br />

Arbeit je nach Person<br />

unterschiedlich aussehen.<br />

Sie reicht von Nothilfe für<br />

Familien, die durch CO-<br />

VID-19 ihren Versorger<br />

verloren haben, bis hin zu<br />

Workshops, um der Schuldenfalle<br />

zu entkommen.<br />

Von persönlichem Gemeindeleiter-Coaching<br />

bis hin<br />

zu Produktion von Bible-<br />

Project-Videos. Von Tipps<br />

zum Energiesparen und<br />

Abfallvermeidung bis hin<br />

zu Bibelstudium mit neuen<br />

Christen.<br />

4<br />

5


magazin:entdecken<br />

magazin:entdecken<br />

In allem sind uns drei Dinge<br />

wichtig:<br />

• Inhalte und Methoden müssen<br />

an der Bibel orientiert sein.<br />

• Was wir tun, soll so nah wie<br />

möglich an der Thai Kultur<br />

sein.<br />

• Was wir tun, müssen Thai<br />

Christen selber weiterführen<br />

können. (das 2-2-2-Prinzip aus<br />

2. Timotheus 2,2)<br />

Gott ist immer am Werk! Das gilt<br />

in guten wie in schlechten Zeiten.<br />

Durch den Zusammenbruch<br />

des Tourismus schrumpfte das<br />

Bruttoinlandsprodukt massiv,<br />

Millionen Thailänder sind arbeitslos.<br />

Trotzdem sind in einem<br />

Teil Zentralthailands etliche tausend<br />

Menschen zum Glauben<br />

an Jesus gekommen. Das ist ein<br />

Wunder Gottes und nicht Folge<br />

von menschlicher Weisheit oder<br />

ausgeklügelter Methode.<br />

Diese Bewegung zu Jesus sehen<br />

wir in anderen Teilen des Landes<br />

so noch nicht. Aber wir bleiben<br />

dran, beten und arbeiten, dass<br />

noch Millionen von Thais wahre<br />

Freiheit in Jesus Christus finden!<br />

Ulrich Kohler<br />

Missionsleiter OMF <strong>Thailand</strong><br />

1952 2000 2021<br />

Anzahl Christen<br />

Die Zahl der Christen in <strong>Thailand</strong> hat<br />

sich seit 1952 alle 12 Jahre verdoppelt.<br />

Dafür danken wir Gott. Gleichzeitig<br />

wünschen wir uns aber weiteres<br />

Wachstum, denn im Verhältnis zur<br />

gesamten Bevölkerung ist diese Zahl<br />

immer noch verschwindend klein.<br />

Ungleiche Verteilung<br />

So wirkt das Evangelium: Dort, wo<br />

vor vielen Jahren die ersten Missionare<br />

mit ihrer Arbeit begannen, gibt<br />

es heute viele reife, christliche Gemeinden.<br />

Doch nun muss die Gute<br />

Nachricht von Jesus in die weiten unerreichten<br />

Gebiete gebracht werden.<br />

Thailänder ohne Kirche<br />

Statistiken über Gemeindewachstum<br />

zeigen nicht an, wo neue Gemeinden<br />

entstehen. In manchen Ballungszentren,<br />

z.B. im Großraum Bangkok, gibt<br />

es unzählige Kirchen. Über zwei Drittel<br />

der Bevölkerung lebt weiterhin<br />

an Orten ohne eine Kirche.<br />

Im „Land des Lächelns“ vermittelt<br />

ein Gesichtsausdruck feine, subtile<br />

zwischenmenschliche Botschaften.<br />

Jedes Lächeln hat eine bestimmte<br />

Bedeutung. Missionare müssen lernen,<br />

diese wunderbare non-verbale<br />

Sprache richtig zu verstehen und<br />

selber zu „sprechen“.<br />

6 7


magazin:entdecken<br />

magazin:entdecken<br />

FAKTEN<br />

Bevölkerung<br />

Gesamtbevölkerung: 69,8 Millionen, davon leben ca.<br />

13,4 Millionen in der Hauptstadt Bangkok.<br />

75 % der Bevölkerung sind ethnische Thais, 14 % thailändische<br />

Chinesen, 4 % Malayen (Muslime), 7 % gehören zu<br />

weiteren ethnischen Gruppierungen.<br />

Sprache<br />

Thai, die Hauptsprache des Landes, ist eine Tonsprache mit<br />

fünf verschiedenen Tönen. Dadurch können die meist einsilbigen<br />

Wörter durch Aussprache in unterschiedlichen<br />

Tonhöhen und Tonverläufen ganz unterschiedliche Bedeutungen<br />

haben. Thai wird mit einem eigenen Alphabet<br />

geschrieben.<br />

Geographie und Klima<br />

Auf 513.115 km 2 bietet <strong>Thailand</strong> viele landschaftliche Kontraste:<br />

Der Norden und Westen sind bergig, der Nordosten<br />

eine riesige Ebene. Zentralthailand ist besonders fruchtbar.<br />

Der Süden ist von schmalen Ebenen an der Küste und Bergketten<br />

gekennzeichnet.<br />

Das feucht-heiße Tropenklima wird von Monsunwinden<br />

beeinflusst.<br />

Christentum<br />

Die ersten protestantischen Missionare kamen 1828 in<br />

Bangkok an. Erst zwölf Jahre später konnte die erste Missionsstation<br />

gegründet werden. Der erste Einheimische<br />

wurde 19 Jahre später getauft. Öffentlicher Widerstand<br />

und die hohe Sterblichkeit der Missionare hinderten das<br />

Wachstum der christlichen Gemeinde.<br />

Die ersten OMF-Missionare kamen 1951 nach <strong>Thailand</strong>,<br />

nachdem sie aus China ausgewiesen worden waren.<br />

Pünktlich setzt das Flugzeug zur Landung<br />

auf dem Rollfeld des Bangkoker<br />

Flughafens Suvarnabhumi auf. Mark<br />

freut sich riesig! Lange hat er auf seinen<br />

Missionseinsatz in <strong>Thailand</strong> hin<br />

gefiebert.<br />

Ein Tag zum Vergessen...<br />

Marks<br />

Fettnäpfchen-<br />

Story<br />

In der Ankunftshalle wartet der Tuk-<br />

Tuk-Fahrer, der ihn in das OMF-Gästehaus<br />

im Norden Bangkoks bringen<br />

soll. „Sawad-di khrap, Mr. Mark!“,<br />

begrüßt er ihn. Mark streckt ihm<br />

die Hand entgegen. „Mein Familienname<br />

ist ‚Jones‘“, korrigiert er. Der<br />

Fahrer nennt irritiert seinen Spitznamen:<br />

„Ich heiße Charlie“.<br />

8<br />

9


magazin:entdecken<br />

magazin:erleben<br />

Als sie das Gästehaus endlich erreicht<br />

haben, kommt ihm eine<br />

thailändische Mutter mit ihrem<br />

kleinen Sohn entgegen. Mark<br />

streicht ihm liebevoll über den<br />

Kopf. Die Mutter zieht das Kind<br />

entsetzt an sich und geht schnell<br />

weiter.<br />

Mark knurrt der Magen. Er<br />

spricht zwei thailändische junge<br />

Männer an. Glücklicherweise<br />

sprechen diese etwas Englisch.<br />

Sie machen Mark verständlich,<br />

dass sie ebenfalls Hunger haben<br />

und fragen ihn, ob er mitkommen<br />

möchte. Natürlich! Mark<br />

freut sich, denn dann kann er<br />

den beiden von Jesus erzählen.<br />

Beim Betreten des kleinen Restaurants<br />

wundert er sich, warum<br />

die Thais ihre Schuhe ausziehen.<br />

Aber er macht es ihnen nach, bevor<br />

er das Restaurant betritt. Seine<br />

neuen Bekannten empfehlen<br />

das Nationalgericht Pad Thai (siehe<br />

Rezept auf Seite 29). Sie unterhalten<br />

sich gut, während sie das<br />

Essen genießen.<br />

Als der Kellner die Rechnung<br />

bringt, machen die Thais keine<br />

Anstalten, zu bezahlen. Mark<br />

wundert sich, übernimmt aber<br />

am Ende die komplette Rechnung.<br />

Müde kehrt er ins Gästehaus<br />

zurück.<br />

Braucht<br />

<strong>Thailand</strong><br />

wirklich<br />

noch<br />

Missionare?<br />

Irgendwie hat er das Gefühl,<br />

gleich am ersten Tag in viele<br />

Fettnäpfchen getreten zu sein...<br />

In welche genau, verraten wir<br />

auf Seite 29.<br />

10 11


magazin:erleben<br />

magazin:erleben<br />

Weil wir gerade in der Gegend sind, machen<br />

wir einen Abstecher in das Café<br />

unserer Freunde. Beziehungen brauchen<br />

Zeit und regelmäßiger Kontakt<br />

baut Vertrauen auf. Außerdem lernen<br />

wir bei jeder Begegnung die neue Kultur<br />

etwas besser kennen.<br />

Wir treten ein und sehen den kleinen<br />

Sohn Pen in der hinteren Ecke auf einer<br />

Matte liegen. Er hat Fieber und hustet.<br />

Ich hocke mich neben ihn und frage<br />

ihn, wie es ihm geht. Als wir der Familie<br />

anbieten, für ihn zu beten, zieht der<br />

Fünfjährige eine Kette unter seinem T-<br />

Shirt hervor. Daran hängt ein Amulett<br />

mit einem Mönch. Er hat zwar meine<br />

Thai-Worte verstanden, aber „Beten“<br />

bedeutet für ihn etwas ganz anderes als<br />

für mich.<br />

Immer wieder entdecken wir im Alltag<br />

Symbole oder Rituale von (Volks-)<br />

Buddhismus. In safrangelbe Gewänder<br />

gekleidete Mönche sammeln morgens<br />

Opfergaben ein. Das Geisterhäuschen<br />

im Nachbargarten wird immer wieder<br />

mit Speisen und Blumen geschmückt.<br />

Menschen beugen sich mit Räucherstäbchen<br />

in den Händen vor Statuen<br />

nieder.<br />

Es erschrickt uns immer wieder, wie<br />

viele deutsche Christen schon im Urlaub<br />

in <strong>Thailand</strong> waren, aber diese geistliche<br />

Not nicht wahrgenommen haben.<br />

Deshalb gibt es viele Thailänder, die<br />

noch nie einen Christen persönlich getroffen<br />

haben. Wir haben Orte besucht,<br />

in denen es früher kleine Gemeinden<br />

gab. Aber weil einheimische Pastoren<br />

und junge Missionare fehlen, die bereit<br />

sind, die freien Plätze auszufüllen und<br />

den Staffelstab zu übernehmen, ging die<br />

Arbeit ein.<br />

Aus unserer Sicht braucht <strong>Thailand</strong><br />

junge Menschen, die bereit sind, mit<br />

Einheimischen zusammen zu arbeiten,<br />

um ihre und die jüngere Generation mit<br />

dem Gott bekannt zu machen, der sich<br />

nach einer Beziehung mit seinen Menschen<br />

sehnt.<br />

Wir leben gerade in Lopburi zum<br />

Sprach- und Kulturstudium. Wir sind<br />

dankbar für diesen sanften Einstieg.<br />

Wir vermissen Gewohntes und stöhnen<br />

unter der Hitze. Diese Zeit gibt uns aber<br />

Raum, Gottes Liebe für die Thais um uns<br />

herum immer mehr zu entdecken.<br />

Auch wenn wir Pen und seiner Familie<br />

noch nichts von Jesus und seiner Liebe<br />

zu uns allen erzählen konnten, ist es<br />

hoffentlich bald soweit!<br />

Bao & Yvonne Pham<br />

Bao & Yvonne leben<br />

seit Herbst 2021 in<br />

<strong>Thailand</strong>.<br />

Folge ihnen auf<br />

Instagram:<br />

@phamilynews_<br />

thailand<br />

12<br />

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magazin:erleben<br />

magazin:erleben<br />

Ich lebe seit wenigen Jahren im Nordwesten<br />

Zentralthailands. Dort untersches<br />

Wissen und bewährte Metho-<br />

Es geht aber nicht nur darum, biblistütze<br />

ich eine kleine Thaikirche. Die den in die heutige Zeit zu transportieren,<br />

sondern vor allem darum, die<br />

Gemeinde besteht aus etwa 40 Christen,<br />

die über einen Radius von 50 Kilometern<br />

in verschiedenen Städten tieren, seine Prinzipien anzupassen<br />

eigene Gemeindebaupraxis zu reflek-<br />

und Dörfern verstreut leben.<br />

und Neues auszuprobieren.<br />

PROJEKT<br />

Wie kann man in einer solchen Situation<br />

Gemeinde bauen? Im Workshop<br />

„Projekt Paulus“ entdecken wir zusammen<br />

die Prinzipien des Apostels<br />

für Evangelisation, Jüngerschaft und<br />

Mitarbeiterschulung. Die Apostelgeschichte<br />

dient dabei als Leitfaden.<br />

Was hat mich dabei herausgefordert?<br />

Ich beobachte, dass thailändische<br />

Christen in ihren Familien als Christen<br />

oft alleine sind. Das ist eine Herausforderung,<br />

aber auch eine Chance.<br />

Sie dürfen ihren Angehörigen von<br />

Jesus weitersagen, doch dazu muss<br />

Gottes Herzensanliegen in ihnen<br />

brennen. Er will, dass „alle Menschen<br />

gerettet werden und zur Erkenntnis<br />

der Wahrheit kommen“<br />

(1. Timotheus 2,4).<br />

Der erste Schritt ist anhaltendes Gebet<br />

für die Menschen, denen sie täglich<br />

begegnen. Danach kann nach Gelegenheiten<br />

gesucht werden, ihnen<br />

die Bibel nahezubringen. Biblische<br />

Geschichten auswendig zu erzählen,<br />

fällt den Thais in der Regel leicht. Sie<br />

müssen aber üben, die Geschichten so<br />

weiterzugeben, dass auch Buddhisten<br />

sie verstehen können.<br />

Gemeindebau ist nicht alleine die<br />

Aufgabe von Missionaren, sondern<br />

von allen einheimischen<br />

Christen und Gemeindeleitern.<br />

Paulus gibt in 2. Timotheus 2,2 ein<br />

Prinzip weiter, das bis heute gilt:<br />

PAULUS<br />

Gemeindebau<br />

„Was du vor vielen Zeugen von<br />

mir gehört hast, das vertraue zuverlässigen<br />

Menschen an, die fähig<br />

sind, auch andere zu lehren!“<br />

Um dieses Prinzip im Gemeindealltag<br />

umzusetzen, müssen einheimische<br />

Mitarbeitende geschult<br />

werden. Deshalb freue ich mich,<br />

dass auch thailändische Gemeindeleiter<br />

an diesem Workshop teilnehmen<br />

können. Wer weiß: vielleicht<br />

gibt es in naher Zukunft<br />

nicht nur eine, sondern mehrere<br />

Gemeinden in meiner Gegend? Ich<br />

bete dafür.<br />

Angelika Hombrecher<br />

Angelika arbeitet in Zentralthailand.<br />

Zusammen mit einer Gruppe von<br />

Christen ermutigt sie Gläubige in der<br />

Region, ihren Glauben mit Familie,<br />

Freunden und Nachbarn zu teilen.<br />

nach biblischen<br />

Prinzipien<br />

14<br />

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magazin:erleben<br />

magazin:erleben<br />

EVANGELISATION<br />

ÜBER DAS INTERNET?<br />

Wir begannen unsere Internet-<br />

Mission mit Livestreams auf Facebook,<br />

während wir in Kanada im<br />

Heimataufenthalt waren. Die Gemeindearbeit<br />

vor Ort war wegen<br />

Covid massiv eingeschränkt. Wir<br />

erzählten biblische Geschichten<br />

und sangen Lieder. Erstaunt stellten<br />

wir fest, dass uns einige neue<br />

Leute regelmäßig folgten.<br />

Als wir nach <strong>Thailand</strong> zurückkehrten,<br />

besuchten wir eine der<br />

regelmäßigen Teilnehmerinnen<br />

der Livestreams. Wir hatten sie<br />

schon einmal getroffen, da ihr<br />

Sohn Steves Englischunterricht<br />

besucht hatte. Damals war sie uns<br />

sehr skeptisch gegenübergetreten.<br />

Doch diesmal hieß sie uns herzlich<br />

willkommen. Wir konnten ihr das<br />

Evangelium erklären, und nicht<br />

lange darauf kam sie zum Glauben<br />

und ließ sich taufen. Wir helfen<br />

ihr, Jesus im Alltag nachzufolgen.<br />

Bisher ist sie jedoch noch nicht bereit,<br />

sich auch einer örtlichen Gemeinde<br />

anzuschließen.<br />

Als die Regierung wegen Covid<br />

einen weiteren Lockdown verhängte,<br />

griffen wir wieder auf<br />

das Internet zurück. Diesmal<br />

starteten wir eine evangelistische<br />

Facebook-Seite, um Menschen<br />

in unserer Provinz anzusprechen.<br />

Daraus ergaben sich<br />

Kontakte zu über 70 Personen!<br />

Eine davon, Aranja, durften wir<br />

persönlich kennenlernen.<br />

Einer unserer Beiträge darüber,<br />

dass Gott unsere Probleme versteht,<br />

hatte sie in ihrem Kampf<br />

mit Depressionen besonders angesprochen.<br />

Gerne wollte sie eine<br />

christliche Gemeinde besuchen.<br />

Wir stellten Kontakt mit einem<br />

Christen in ihrer Stadt her, der in<br />

eine Gemeinde geht, die wir gut<br />

kennen. Aranja hat dort gelernt,<br />

dass Jesus ihr hilft. Gleichzeitig<br />

versucht sie aber immer noch, den<br />

Götzen zu gefallen. Bitte bittet um<br />

Mut für sie, dass sie bereit wird, Jesus<br />

zu 100 % zu folgen.<br />

Zurzeit bauen wir eine OMF-Facebookseite<br />

für ganz <strong>Thailand</strong> auf.<br />

Durch diese neue Seite möchten<br />

wir Ressourcen und Kräfte besser<br />

bündeln und noch mehr Suchende<br />

erreichen. Wir sind gespannt, was<br />

sich daraus entwickeln wird und<br />

beten, dass diese Plattform vielen<br />

thailändischen Gemeinden dabei<br />

helfen wird, Suchende in ihren<br />

eigenen Gebieten zu erreichen.<br />

Steve McCallum<br />

Steve kommt aus Vancouver im<br />

Westen Kanadas und lebt seit 2016<br />

in Südthailand.<br />

16 17


magazin:erleben<br />

Mission Fußball:<br />

SATTHA<br />

SOCCER<br />

Thailänder lieben Fußball. Bei „Sattha Soccer“ arbeiten einheimische<br />

Gemeinden, Kurzzeiter und Missionare zusammen. Dabei wird Fußball<br />

zu einer Brücke für das Evangelium.<br />

„Lasst uns ein OMF-Team einladen“,<br />

schlägt Pastor Somchai<br />

seinerGemeinde vor. „Mit der<br />

Unterstützung von jungen Leuten<br />

aus anderen Ländern könnten<br />

wir Kinder und Jugendliche<br />

in unserem Ort erreichen.“ Es<br />

werden Pläne geschmiedet und<br />

Absprachen mit den Langzeit-<br />

Missionaren getroffen.<br />

Als das Team mit den Kurzzeitern<br />

ankommt, ist alles vorbereitet.<br />

Vormittags werden in<br />

einer Schule auf Englisch Spiele<br />

gespielt und biblische Geschichten<br />

erzählt. Zwei Teilnehmer berichten,<br />

warum sie Christen sind<br />

und was sie mit Jesus erlebt haben.<br />

Als der Unterricht zu Ende ist,<br />

fragt der Teamleiter: „Wer spielt<br />

gerne Fußball?“ Ein Dutzend<br />

Hände schießen in die Höhe.<br />

„Dann kommt heute Nachmittag<br />

auf den Sportplatz. Wir trainieren<br />

zuerst etwas, und anschließend<br />

spielen wir zusammen.“<br />

Gemeinsam toben sie sich aus.<br />

Nach dem Spiel sitzen die Schüler<br />

mit den ausländischen Freunden<br />

und Leuten aus der Gemeinde<br />

zusammen und unterhalten<br />

sich. Immer wieder tauchen Fragen<br />

über den Glauben auf. Die<br />

einheimischen Gläubigen hören<br />

geduldig zu und laden die Jugendlichen<br />

in die Gemeinde ein.<br />

Dort können sie mehr über Jesus<br />

erfahren.<br />

Auch wenn bei Sattha Soccer der<br />

Fußball im Mittelpunkt steht, besteht<br />

das Herz des Dienstes darin,<br />

einheimische Gemeinde- und<br />

Missionsbewegungen zu initiieren.<br />

Durch den Sport entsteht ein<br />

Umfeld, in dem auf natürliche<br />

Weise Beziehungen entstehen.<br />

Durch die Zusammenarbeit mit<br />

den Gemeinden werden Kontakte<br />

auch nach dem Ende der Projektwoche<br />

weitergeführt. Menschen,<br />

die zum Glauben finden,<br />

können von Anfang an in die Gemeinde<br />

integriert werden. Aber<br />

dabei bleibt es nicht.<br />

„Wir helfen den Christen, Jesus<br />

im Alltag nachzufolgen und ihren<br />

Glauben weiterzugeben, damit<br />

noch mehr Menschen Jesus kennenlernen“,<br />

so Pastor Somchai.<br />

magazin:erleben<br />

Hast du Interesse, an einem Sattha Fußballeinsatz teilzunehmen?<br />

Nimm mit uns Kontakt auf: de.serveasia@omfmail.com<br />

18<br />

19


magazin:erleben<br />

DAS MISSIONSFELD<br />

VON HEUTE IST<br />

DIE MISSIONSKRAFT<br />

VON MORGEN<br />

Volksgruppen, die heute noch<br />

unerreicht sind, werden eines Tages<br />

selber Missionare aussenden.<br />

So erleben wir es schon heute in<br />

<strong>Thailand</strong>.<br />

Ich heiße Krongjai Pongthanyakan<br />

und bin Mitglied der Langsuan<br />

Maitrichit Kirche in Bangkok,<br />

<strong>Thailand</strong>. Bis zum Ausbruch der<br />

Corona Pandemie arbeitete ich<br />

als Missionarin unter Studenten<br />

in Siem Reap, Kambodscha. Wie<br />

wurde ich, eine Thailänderin aus<br />

einer buddhistischen Familie,<br />

Missionarin in Kambodscha?<br />

Unverständnis über meine<br />

Berufung<br />

Mein Leben als Teenager war<br />

sehr problematisch, da ich Gott<br />

nicht kannte. Das änderte sich,<br />

als ich Jesus Christus kennenlernte.<br />

Mein Leben besserte sich,<br />

aber meine Familie konnte den<br />

christlichen Glauben nicht akzeptieren.<br />

Als ich ihnen von meinem<br />

Wunsch erzählte, Missionarin zu<br />

werden, wurde das Unverständnis<br />

noch größer. Aber ich wusste<br />

genau, dass Gott mich zu diesem<br />

Dienst berufen hatte.<br />

Im Jahr 2000 nahm ich an einem<br />

Missionseinsatz meiner Bibelschule<br />

teil. Ich lernte Orte kennen,<br />

an denen es weit und breit<br />

keine Gemeinde gab. Wer würde<br />

gehen, um dort den Menschen<br />

von Jesus zu erzählen?<br />

Nach diesem Einsatz las ich<br />

Biografien über Missionare<br />

in <strong>Thailand</strong>. In meiner Bibellese<br />

stieß ich auf 1. Mose 12: Gott<br />

rief Abraham auf, seine Heimat,<br />

seine Verwandtschaft und Menschen,<br />

die er liebte, zu verlassen,<br />

um in ein unbekanntes Land zu<br />

gehen. Ich fühlte, dass Gott durch<br />

diese Verse zu mir sprach. Gleichzeitig<br />

hatte ich Angst davor, meine<br />

Familie zu verlassen, um dorthin<br />

zu gehen, wo Gott mich haben<br />

wollte.<br />

Im Jahr 2002 wurde ich Vollzeit-<br />

Mitarbeiterin meiner Kirche. Um<br />

den Willen Gottes in meinem Leben<br />

verstehen zu lernen, erzählte<br />

ich anderen Christen oft von meinem<br />

Ruf in die Mission. Ich fragte<br />

mich: Warum ruft Gott mich in<br />

ein anderes Land, wo die geistliche<br />

Not in <strong>Thailand</strong> doch so groß<br />

ist? Ich hatte den Eindruck, dass<br />

Gott mir antwortete: „Ich sorge<br />

mich um alle Menschen auf dieser<br />

Erde, nicht nur um Thailänder.“<br />

Ich betete mit Freunden um<br />

Gottes Leitung bezüglich Mission,<br />

aber niemand zeigte wirkliches<br />

Interesse oder unterstützte mich<br />

in meinen Fragen.<br />

Sendung trotz Widrigkeiten<br />

Fast hätte ich aufgegeben. Doch<br />

nach acht Jahren des Gebetes gab<br />

mir Gott die Möglichkeit, OMF-Missionarin<br />

zu werden. Dazu mussten<br />

die Gemeindeleiter sich dazu<br />

durchringen, meine Freundin und<br />

mich als Missionarinnen zu senden,<br />

obwohl die Gemeinde große finanzielle<br />

Probleme hatte. Die Kirche<br />

musste das Grundstück, auf dem<br />

das Gebäude stand, zurückgeben.<br />

magazin:erleben<br />

20<br />

21


magazin:erleben<br />

magazin:erleben<br />

Wir hatten keinen Pastor, der die<br />

Mitglieder betreute. Woher sollte<br />

da Geld zur Unterstützung von<br />

Missionaren kommen? Aber die<br />

Leiter der Kirche gingen diesen<br />

Schritt im Glauben und Vertrauen<br />

auf Gott.<br />

Heute sind es bereits zehn Jahre,<br />

dass die Kirchengemeinde den<br />

Unterhalt für uns zwei Missionarinnen<br />

aufbringt. Gott hat meiner<br />

Gemeinde ein großes Geschenk<br />

gemacht, denn sie bekam ein<br />

Grundstück geschenkt, auf dem<br />

ein neues Versammlungsgebäude<br />

gebaut werden konnte. Durch die<br />

Allmacht Gottes konnte eine kleine<br />

thailändische Kirche zum Segen<br />

werden.<br />

„Ich bin ganz sicher, dass Gott sein<br />

gutes Werk, das er bei euch begonnen<br />

hat, zu Ende führen wird,<br />

bis zu dem Tag, an dem Jesus<br />

Christus kommt.“ (Philipper 1,6)<br />

Es braucht Zeit, bis Völker, die<br />

heute noch nichts von Jesus wissen,<br />

eines Tages selber interkulturelle<br />

Missionare zu anderen Völkern<br />

senden. Wir haben sechs<br />

Stufen identifiziert, bis es soweit<br />

ist: https://bewegung.omf.de<br />

Aus meiner anfänglichen Angst<br />

wurde Mut, aus Gewöhnlichem<br />

wurde Außergewöhnliches. Es war<br />

nicht alles einfach, aber alles war<br />

der Mühe wert.<br />

Vertrauen in Gottes Führung<br />

Als ich 2020 aus familiären Gründen<br />

nach <strong>Thailand</strong> zurückkehren<br />

musste, stellte ich Gott die Frage:<br />

„Warum hast du mich wieder<br />

hierher gebracht?“ Aber während<br />

der zwei Jahre Dienst in meiner<br />

Heimatgemeinde durfte ich erleben,<br />

wie mich Gott benutzte, um<br />

Thaichristen eine Sicht für Weltmission<br />

zu vermitteln und ihnen<br />

die Augen für Immigranten im eigenen<br />

Land zu öffnen. Auch hatte<br />

ich die Möglichkeit, mich um meine<br />

alte, kranke Mutter zu kümmern.<br />

Noch kurz vor ihrem Tod wurde sie<br />

Christin.<br />

Gottes Plan ist immer der beste für<br />

mich, egal ob in Kambodscha oder<br />

in <strong>Thailand</strong>! Wenn Gott dich heute<br />

ruft, wie wirst du ihm antworten?<br />

Gottes Segen!<br />

Krongjai (Gai) Pongthanyakan<br />

A home away from home -<br />

Schülerheime in Chiang Mai<br />

Noch immer ist einer der Hauptgründe,<br />

warum Missionare in ihr<br />

Heimatland zurückkehren, die<br />

Bildung ihrer Kinder. Das ist einerseits<br />

gut so, denn die Weichen<br />

des beruflichen Werdegangs<br />

werden früh gestellt. Andererseits<br />

muss der Dienst dadurch oft<br />

verfrüht abgebrochen werden.<br />

Dies ist besonders schade, wenn<br />

der Dienst der Eltern gerade beginnt,<br />

sichtbare Spuren zu hinterlassen.<br />

22<br />

23


magazin:erleben<br />

magazin:erleben<br />

Heutzutage gibt es viele verschiedene<br />

Optionen für die Schulbildung<br />

von Missionarskindern. Ob<br />

Unterricht zu Hause (Fernschule/<br />

Homeschooling) oder Besuch<br />

einer einheimischen oder einer<br />

internationalen Schule, eine Mischung<br />

aus beidem oder doch<br />

das Schülerheim, die letztliche<br />

Entscheidung liegt bei den Eltern<br />

mit Blick auf jedes einzelne Kind.<br />

OMF unterhält drei familiär ausgerichtete<br />

Schülerwohnheime<br />

Schule in Chiang Mai sind. Geleitet<br />

wird jedes Haus von einem<br />

Ehepaar, das von Mitarbeitenden<br />

(Boarding Home Assistants)<br />

unterstützt wird. Gemeinsam<br />

leben und lernen sie miteinander<br />

mit den Schülern und Schülerinnen.<br />

Das Leben spiegelt<br />

das einer großen Familie, die die<br />

Herkunftsfamilie der Teenager<br />

nicht ersetzen, sondern ergänzen<br />

soll – ein weiteres Zuhause neben<br />

dem eigentlichen Zuhause.<br />

Lea macht ein<br />

Auslandsjahr nach<br />

dem Abitur. Wenn<br />

du dich für diese<br />

Aufgabe interessierst,<br />

findest du<br />

alle Infos unter<br />

dem Link.<br />

Lea Jung -<br />

Serve Asia Worker in <strong>Thailand</strong><br />

in Nordthailand, die von bis zu<br />

14 Mittel- und Oberstufenschülern<br />

genutzt werden können.<br />

Dabei gibt es ein Vollzeit- und<br />

zwei Teilzeit-Schülerheime. Im<br />

Vollzeitheim reisen die Schülerinnen<br />

und Schüler nur in den<br />

Ferien nach Hause. In den Teilzeithäusern<br />

kommen Schüler<br />

und Schülerinnen für nur jeweils<br />

eine Woche im Monat zusammen,<br />

wenn sie zum einwöchigen<br />

Unterricht der Modularen<br />

Das geschieht in enger Partnerschaft<br />

zwischen Eltern und Hauseltern,<br />

um den Teens die bestmögliche<br />

Unterstützung zu bieten.<br />

Eva-Maria Göttmann, Leiterin<br />

der Schülerwohnheime und der<br />

Modularen Schule in Chiang Mai,<br />

<strong>Thailand</strong>.<br />

Als Assistentin unterstütze ich die<br />

Hauseltern in ihren Aufgaben.<br />

Vormittags, während die Teens in<br />

der Schule sind, bin ich als Volontärin<br />

an der „Christlichen Deutschen<br />

Schule Chiang Mai“. Dort<br />

übernehme ich Vertretungsunterricht<br />

und arbeite im Schulshop.<br />

Nachmittags, wieder zurück im<br />

Schülerheim, helfe ich, wo ich<br />

kann. Ich unterstütze bei den wöchentlichen<br />

Einkäufen. Zudem<br />

engagiere ich mich in der Küche<br />

und bereichere den Speiseplan.<br />

Gerne spiele ich mit den Kindern,<br />

lese ihnen Geschichten vor oder<br />

höre einfach nur zu, was in der<br />

Schule los war. Die Teens kommen<br />

oft erst nachmittags nach Hause.<br />

Nach dem Abendessen ist Zeit für<br />

gemeinsames Spielen.<br />

Als gesamtes Schülerheim haben<br />

wir einen geregelten Alltag, wie<br />

in einer großen Familie. Unser<br />

Ziel ist es, dass sich ein jeder bei<br />

uns wohl fühlt.<br />

So ist mein Jahr für und mit Gott<br />

in <strong>Thailand</strong>. Ich genieße es sehr,<br />

hier zu sein. Es ist für mich ein<br />

großes Geschenk, Teil dieser Familie<br />

zu sein!<br />

Lea Jung<br />

24 25


magazin:einsteigen<br />

magazin:einsteigen<br />

Thailänder in<br />

Deutschland<br />

Laut Migrationsbericht 2020 lebten<br />

Ende 2020 insgesamt 59.070<br />

thailändische Staatsbürger in<br />

Deutschland, davon sind 87,7 %<br />

Frauen. Als ich nach 19 Jahren<br />

Gemeindegründungsarbeit in<br />

Südthailand nach Deutschland<br />

zurückkehrte, wollte ich mich<br />

weiterhin für Thais einsetzen.<br />

Durch Gottes Gnade öffnete sich<br />

mir eine Türe. Gerade, als ich<br />

bei einer Messe in Würzburg an<br />

einer großen Bühne vorbeikam,<br />

führten etwa 80 Thailänderinnen<br />

und Thailänder in traditionellen<br />

Kostümen ein Kulturprogramm<br />

auf. Im Gespräch lud<br />

mich die Leiterin ein, Thaifrauen<br />

Deutsch beizubringen.<br />

Durch den Deutschunterricht<br />

lernte ich weitere Thaifrauen<br />

kennen, die mit deutschen<br />

Männern verheiratet sind oder<br />

waren. Ich werde immer wieder<br />

gefragt, ob ich nicht für Freundin<br />

XY einen deutschen Mann<br />

26 27


magazin:einsteigen<br />

finden könnte?! Westliche Männer<br />

haben bei ihnen den Ruf,<br />

zuverlässig zu sein. Kinder, die<br />

aus einer Mischehe hervorgehen,<br />

haben eine beliebte helle<br />

Haut. Aber ich vermittle keine<br />

Partnerschaften, möchte<br />

aber, dass Thailänderinnen<br />

eine Beziehung zu Jesus finden.<br />

Auf Wunsch einer Thai Christin<br />

begann ich, einen Online-Hauskreis<br />

für Thais durchzuführen. Jedes<br />

Jahr bestelle ich den Kalender<br />

„Leben“ auf Thai bei der Mission<br />

für Süd-Ost-Europa. Ein Geschenk<br />

bedeutet Wertschätzung. Manchmal<br />

ergibt sich beim Weitergeben<br />

ein Gespräch und Kontaktdaten<br />

werden ausgetauscht. Diesen Kalender<br />

kann man übrigens auch<br />

ohne Sprachkenntnisse verschenken.<br />

Bei Interesse an der Bibel kann<br />

die App „Das Wort“ weitergegeben<br />

werden (siehe QR-Code). Es<br />

werden täglich zwei Bibelverse<br />

auf Thai sowie in vielen weiteren<br />

Sprachen verschickt. Das sind erste<br />

Schritte, Thais mit dem Wort<br />

Gottes bekannt zu machen.<br />

Thais sind gesellig, essen gerne mit<br />

Freunden und lieben es, Spaß miteinander<br />

zu haben. Interessiere dich<br />

für ihr Land, lade sie an neutrale<br />

Orte ein, zum Beispiel in ein Café.<br />

Möchtest du Thais praktisch helfen,<br />

kannst du sie bei Ämtergängen<br />

unterstützen. Dabei ergeben sich<br />

immer wieder Möglichkeiten, auf<br />

Jesus hinzuweisen. So kannst auch<br />

du unter Thais in Deutschland missionarisch<br />

tätig sein. Jesu Liebe ist<br />

unvergleichlich!<br />

Elke Hain<br />

Elke ist nach langjähriger Missionsarbeit in<br />

<strong>Thailand</strong> für Thais in Deutschland im Einsatz.<br />

6<br />

WAYS<br />

LEARN<br />

Sich informieren<br />

magazin:einsteigen<br />

Fettnäpfchenführer <strong>Thailand</strong>: Ein unterhaltsamer<br />

Reiseknigge. Conbook-Verlag 2019.<br />

Hätte Mark (Seite 9) dieses Buch vor seinem Einsatz<br />

gelesen, wäre er kulturell besser vorbereitet<br />

gewesen. Er hätte gewusst:<br />

• In <strong>Thailand</strong> gibt sich man bei der Begrüßung<br />

nicht die Hand, sondern fügt die Handflächen<br />

zusammen und deutet eine leichte Verbeugung<br />

an. Je mehr man die andere Person respektiert,<br />

desto höher hebt man die Hände.<br />

• Thailänder verwenden fast immer Spitznamen.<br />

Oft drücken sie damit aus, wie sie aussehen,<br />

wie sie sind oder wie sie gerne wären.<br />

• Thais sehen den Kopf als Sitz der Seele an, deshalb<br />

darf man ihn niemals berühren.<br />

• Schuhe gelten als unrein, deshalb zieht man sie<br />

vor Betreten eines Hauses aus.<br />

• Gemeinsames Essen ist unverzichtbarer Bestandteil<br />

der thailändischen Kultur und daher<br />

die beste Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen.<br />

Eine Person zahlt die Rechnung, bei der nächsten<br />

Mahlzeit bezahlt jemand anderes. Wenn<br />

ein Ausländer bezahlt, stecken ihm die anderen<br />

manchmal, je nach Beziehung, anschließend<br />

ihren Teil des Betrages zu.<br />

Thailändisch kochen lernen<br />

Authentische Rezepte gibt es u. a. auf<br />

asiastreetfood.com<br />

28<br />

29


magazin:einsteigen<br />

magazin:einsteigen<br />

GO<br />

Selber gehen<br />

Mercy Ministries – Digitales – Evangelisation<br />

– Fußball – Gemeindebau – Gebet<br />

– Angebote für Kinder – Kunst – Musik<br />

– Produktion von Ressourcen für Evangelisation<br />

und Gemeinde – Theologischer<br />

Unterricht – Advokat für Umweltschutz<br />

und vieles mehr ...<br />

Praktisch jede Begabung und Fertigkeit<br />

kann in <strong>Thailand</strong> eingesetzt werden. Die<br />

wertvollsten Gaben sind jedoch nutzlos<br />

ohne Liebe zu Christus. Deshalb wünschen<br />

wir uns Menschen, die von tiefer<br />

Freude am Glauben geprägt sind und Gott<br />

bedingungslos zur Verfügung stehen, an<br />

welchen Platz er sie auch stellt. Möglichkeiten<br />

unter www.opportunities.omf.org<br />

PRAY<br />

Betend begleiten<br />

Werde Gebetspartner für einen Missionar<br />

bzw. eine Missionarin in <strong>Thailand</strong>.<br />

Wir vermitteln gerne einen Kontakt.<br />

SEND<br />

Andere senden<br />

Mission ist Teamarbeit: Motiviere Menschen,<br />

Gott für kürzere oder längere<br />

Zeit in <strong>Thailand</strong> zu dienen. Gewinne<br />

deine Gemeinde als Sendungsbasis. Wir<br />

unterstützen dich gerne dabei.<br />

WELCOME<br />

Willkommen heißen<br />

Das Heft „Thailänder in unserer Mitte<br />

mit Gottes Liebe bekannt machen“ hilft,<br />

Thais in Deutschland zu verstehen, tiefe<br />

Beziehungen aufzubauen und ihnen<br />

den christlichen Glauben zu erklären.<br />

Lesen unter: www.thais.omf.de<br />

MOBILIZE<br />

Andere motivieren<br />

DVDs für Kids und Familien: „Wunder<br />

in <strong>Thailand</strong> - Fünf wahre Missionsgeschichten“<br />

Ein kleiner Junge zerstört<br />

aus Versehen eine Götzenfigur. Die<br />

ganze Familie erkennt daraufhin, dass<br />

der lebendige Gott weit mächtiger ist<br />

als eine tote Figur. Ein Elefant trifft<br />

genau zur rechten Zeit am richtigen<br />

Ort ein. Der Glaube an Jesus rettet<br />

aus Drogensucht und verändert Menschen.<br />

Eine Bonus-DVD enthält Multimedia-Präsentationen<br />

über zwei Missionspioniere.<br />

Preis: 9,80 Euro.<br />

Bestellung bei OMF.<br />

IMPRESSUM<br />

OMF International<br />

Deutschland e.V.<br />

Am Flensunger Hof 12<br />

35325 Mücke<br />

Tel: 06400/900-55<br />

E-Mail: de@omfmail.com<br />

www.omf.de<br />

Bankverbindung:<br />

Sparkasse Oberhessen<br />

IBAN: DE7651 8500 7903<br />

5000 5161<br />

BIC: HELADEF1FRI<br />

Online-Spenden:<br />

omf.org/de/spenden<br />

Redaktion:<br />

Joachim König und Team<br />

Layout: Nicole Sorg<br />

OAM MAGAZIN erscheint<br />

3 mal im Jahr.<br />

Diese Ausgabe: Juni 2022<br />

100 % FSC-Zertifiziertem<br />

Recyclingpapier gedruckt.<br />

30 31


Heart for Asia.<br />

Hope for Billions.<br />

Wir arbeiten mit 2.100 hauptund<br />

ehrenamtlichen Mitarbeitenden<br />

aus 40 Nationen in<br />

Ostasien und unter Ostasiaten<br />

weltweit, damit unter allen<br />

Völkern Ostasiens einheimische,<br />

biblische Gemeinde- und Missionsbewegungen<br />

entstehen.<br />

Damit Gott angebetet wird, verkünden<br />

wir das Evangelium auf kulturell relevante<br />

Weise durch Wort und Tat, in Kurz- und Langzeit,<br />

als Missionar oder Fachkraft, in Partnerschaft mit<br />

Kirchen und Gemeinden.<br />

In Deutschland bieten wir auch viele Möglichkeiten<br />

der ehrenamtlichen Mitarbeit.<br />

„Have Faith in God!“<br />

Vertraue Gott! Dieser Leitsatz unseres Gründers<br />

Hudson Taylor für sein Leben und die China Inland Mission<br />

(jetzt OMF) prägt auch heute noch unsere Arbeit.<br />

OMF Deutschland gehört zur Arbeitsgemeinschaft<br />

evangelikaler Missionen (AEM).<br />

omf.de<br />

@omf.de<br />

fb.com/omf.de<br />

youtube.com/go4jesus

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