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NUTZEN<br />

WER NICHT WIRBT, STIRBT<br />

Die Erfindung des<br />

Buchdrucks war der<br />

Grundstein für den<br />

Siegeszug der Massenkommunikation.<br />

Die Litfaßsäule –<br />

erfunden in Berlin<br />

– dient auch heute<br />

noch als beliebte<br />

Werbemöglichkeit.<br />

1480 vs. heute 1854 vs. heute<br />

Und im 19. Jahrhundert schließlich, nach zahlreichen<br />

technischen Neuerungen der Druckmaschinen, entstand<br />

die Massenpresse. Befeuert wurden Steigerungen<br />

der Auflagen und Titel durch die Aufhebung des bis dahin<br />

geltenden staatlichen Anzeigenmonopols. Die Zeitungen<br />

hatten plötzlich eine zweite Einnahmequelle –<br />

den Anzeigenverkauf – und ließen sich günstiger und<br />

damit an eine deutlich größere Leserschaft verkaufen.<br />

Zudem war die Alphabetisierungsrate mit den Jahren<br />

rasant angestiegen. Konnten 1750 knapp 10 Prozent der<br />

Bevölkerung lesen und schreiben, waren es 1871 schon<br />

88 Prozent. Auch dadurch vergrößerte sich der Kreis der<br />

Zeitungsleser enorm. Ende des 19. Jahrhunderts gab es<br />

in Deutschland circa 3500 Zeitungen und damit einen<br />

gigantischen, bis dahin nie gekannten Werbemarkt. Die<br />

Gründung der „Insertionsagentur“ im Jahre 1855 durch<br />

den Buchhändler Ferdinand Hasenstein in Hamburg<br />

Altona markiert den Beginn der professionellen Vermittlung<br />

zwischen Anzeigenkunden und Zeitungen. Mit<br />

Print wurde also auch der Grundstein für eine völlig<br />

neue Branche gelegt: die große weite Welt der Werbung.<br />

Heute setzt die Branche weltweit ca. 700 Milliarden Dollar<br />

(Quelle: Statista) um. In Deutschland fast 38 Milliarden<br />

Euro. Davon gehen 12,4 Mrd. Euro in die Printmedien,<br />

25,5 Mrd. Euro teilen sich TV, Außenwerbung,<br />

Hörfunk, Kino und die Onliner. (Quelle: Nielsen)<br />

Erfolg seit 167 Jahren: Außenwerbung<br />

Zeitgleich zum Boom der Zeitungen ist auch die Außenwerbung<br />

eine Erfolgsgeschichte. Ernst Litfaß, Druckereibesitzer<br />

und Verleger, stellte am 15. April 1855 seine<br />

erste Säule in Berlin­Mitte auf, führte Schnellpressen<br />

und den Buntdruck nach französisch­englischem Muster<br />

ein und druckte als Erster Riesenplakate im Format<br />

6,28 × 9,42 m.<br />

Dass diese Werbesparte heute stärker denn je ist, zeigen<br />

Studien zum „Out of home“­Markt (OOH), wie die<br />

Werbeform mit Plakatwänden oder City­Light­Boards<br />

neudeutsch heißt. „OOH ist das einzige traditionelle<br />

Mediensegment, das ein stetiges Wachstum der Werbeeinnahmen<br />

verzeichnet“, heißt es zum Beispiel im Branchenreport<br />

der Marktforscher Magna und Rapport.<br />

Danach sind die Einnahmen in den letzten 20 Jahren<br />

weltweit um durchschnittlich 4,1 Prozent pro Jahr gewachsen,<br />

in Deutschland waren es sogar gut fünf Prozent.<br />

Die Relevanz von OOH nehme zu, bestätigte auch<br />

der Mediachef von Nutella­Produzent Ferrero, der über<br />

eines der größten Brutto­Werbebudgets hierzulande<br />

verfügt. Beim Deutschen Medienkongress verriet er,<br />

dass Ferrero wieder einen großen Teil seiner Ausgaben<br />

in Außenwerbung investiere.<br />

Aber auch die großen Technologiekonzerne setzen<br />

auf OOH. Amazon, Apple, Facebook, Google und Netflix<br />

zum Beispiel gehören nach Angaben von Magna und<br />

Rapport in vielen der insgesamt 70 untersuchten Märkte<br />

zu den Top Ten der Außenwerbekunden.<br />

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