20.06.2022 Aufrufe

creditshelf Magazin No. 15 - Vertrauen als Schlüssel für die starke Zusammenarbeit

Lesen Sie in dieser Ausgabe des creditshelf Magazins, welche Relevanz Vertrauensbildung für erfolgreiche Partnerschaften hat. Schließlich stellen die aktuellen Entwicklungen der Wirtschaftslage wie z.B. Lieferengpässe, Sanktionen und steigende Preise mittelständische Unternehmen vor einige Herausforderungen. Wir bei creditshelf wissen, dass mittelständische Unternehmen Partner brauchen, denen sie vertrauen können. Mit dieser Ausgabe unseres Magazins wollen wir Ihnen zeigen, wie wir die Zusammenarbeit mit anderen Geschäftspartnern in unserem Arbeitsalltag leben. Wir wünschen viel Spaß beim Schmökern!

Lesen Sie in dieser Ausgabe des creditshelf Magazins, welche Relevanz Vertrauensbildung für erfolgreiche Partnerschaften hat. Schließlich stellen die aktuellen Entwicklungen der Wirtschaftslage wie z.B. Lieferengpässe, Sanktionen und steigende Preise mittelständische Unternehmen vor einige Herausforderungen. Wir bei creditshelf wissen, dass mittelständische Unternehmen Partner brauchen, denen sie vertrauen können. Mit dieser Ausgabe unseres Magazins wollen wir Ihnen zeigen, wie wir die Zusammenarbeit mit anderen Geschäftspartnern in unserem Arbeitsalltag leben. Wir wünschen viel Spaß beim Schmökern!

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Nº <strong>15</strong> | Juni 2022<br />

magazin<br />

FIRMENKREDIT KANN<br />

EINFACH SEIN<br />

Seite 16<br />

UNSERE TITELSTORY<br />

AUS DER PRAXIS<br />

<strong>creditshelf</strong> unterstützt <strong>die</strong> beiden<br />

Gründerinnen von The Female Company<br />

bei der Wachstumsfinanzierung.<br />

Seite 22<br />

BRANCHENFOKUS<br />

Firmenkundenbetreuerin Carolin<br />

Offergeld erzählt aus erster Hand,<br />

nach welchen Regeln ein Fintech<br />

arbeitet und wie es <strong>Vertrauen</strong> schafft.<br />

Nº <strong>15</strong> | Mai 2022 • <strong>creditshelf</strong> AG<br />

1


Editorial<br />

EIGENE<br />

EVENT-REIHE:<br />

FINANZTALK<br />

ALTERNATIVE<br />

MITTELSTANDSFINANZIERUNG<br />

Alternative Finanzierungsformen wie Kreditplattformen,<br />

(Online) Direct Lending, Factoring, Finetrading oder Mezzanine<br />

gewinnen seit einigen Jahren stark an Bedeutung und verändern<br />

den Finanzierungsmix mittelständischer Unternehmen.<br />

Konventionelle Banken werden aufgrund zunehmender regulatorischer<br />

Vorgaben in Zukunft nicht mehr alleinig <strong>für</strong> Finanzierungsvorhaben<br />

deutscher Mittelständler aufkommen können.<br />

Gleichzeitig sind neue „digitale“ FinTech-Anbieter am Markt<br />

erschienen. Sie bieten Unternehmen insbesondere durch hohe<br />

Auszahlungsgeschwindigkeit und schlanke Prozesse eine<br />

Finanzierungsalternative und fungieren <strong>als</strong> sinnvolle<br />

Ergänzung im Finanzierungsmix.<br />

Im Rahmen unserer Event-Reihe „FINANZTALK: Alternative<br />

Mittelstandsfinanzierung“ bieten wir Ihnen <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />

sich über <strong>die</strong> neuesten Trends und Entwicklungen im KMU-<br />

Finanzierungsbereich zu informieren<br />

sowie mit Experten aus der Szene<br />

in den Dialog zu treten.<br />

Die aktuellen Termine finden Sie hier:<br />

www.<strong>creditshelf</strong>.com/events<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

<strong>die</strong> wirtschaftliche Lage hat sich in den<br />

letzten Monaten und Wochen immer<br />

weiter zugespitzt. Die Corona-Pandemie<br />

wurde nahtlos abgelöst von Herausforderungen<br />

bei der Beschaffung<br />

von Rohstoffen und Material. Auf dem<br />

Fuß folgte <strong>die</strong> dramatische Entwicklung<br />

am Energiemarkt. Verschärft wurde<br />

all das durch den furchtbaren Krieg in<br />

der Ukraine. Immer schwerwiegendere<br />

Sanktionen, ungebremst steigende<br />

Preise und <strong>die</strong> Furcht vor Engpässen<br />

und einem Importstopp beim Gas belasten<br />

<strong>die</strong> Wirtschaft seither. Das alles<br />

fordert <strong>die</strong> Anpassungsfähigkeit und<br />

das Durchhaltevermögen von Unternehmerinnen<br />

und Unternehmern wie<br />

selten zuvor. Und noch etwas ist derzeit<br />

unersetzbar: <strong>Vertrauen</strong>.<br />

Mittelständler müssen einerseits an<br />

sich selbst, ihre Widerstandsfähigkeit<br />

und ihre Ideen glauben. Auf der anderen<br />

Seite benötigen mittelständische<br />

Unternehmen auch Partner, denen sie<br />

vertrauen können. Gerade jetzt beweisen<br />

sich Fintechs mit ihren schnellen<br />

und praxistauglichen Ansätzen immer<br />

mehr <strong>als</strong> Unterstützer der KMU. Dennoch<br />

wissen viele angestammte Betriebe<br />

noch nicht, was sie von „<strong>die</strong>sen<br />

neuen, digitalen Finanzierern“ halten<br />

sollen. Im Interview mit unserer Firmenkundenbetreuerin<br />

Carolin Offergeld<br />

schauen wir deshalb einmal hinter<br />

<strong>die</strong> Kulissen. Sie erfahren aus erster<br />

Hand, wie so ein Fintech arbeitet und<br />

weshalb sich das <strong>Vertrauen</strong> in uns <strong>als</strong><br />

Finanzierungs<strong>die</strong>nstleister lohnt. Den<br />

Einblick in unsere Arbeitsweise vertiefen<br />

wir in weiteren Beiträgen. So lesen<br />

Sie beispielsweise, wie das im Alltag<br />

eigentlich zusammengeht: Finanzierungsexperten<br />

und Tech-Profis. In der<br />

Rubrik „Drei Fragen an …“ erklärt unser<br />

neuer COO Richard Heller über<strong>die</strong>s, wie<br />

<strong>die</strong> <strong>Zusammenarbeit</strong> mit unseren Firmenkunden<br />

konkret abläuft und was<br />

unsere internen Prozesse von denen<br />

anderer unterscheidet.<br />

Der beste <strong>Vertrauen</strong>sbeweis sind natürlich<br />

reale Erfolgsgeschichten. Mit<br />

The Female Company und Springlane<br />

stellen wir Ihnen hier zwei unserer<br />

aktuellen Success Stories vor. Springlane<br />

verbindet nützliche Produkte <strong>für</strong><br />

Küche und Grillabend mit lehrreichem<br />

Online-Content. The Female Company<br />

bietet Artikel von Frauen <strong>für</strong> Frauen.<br />

Beide Unternehmen sind nicht nur<br />

unsere Kunden, sie sind uns auch seelenverwandt.<br />

Denn beide nutzen gezielt<br />

<strong>die</strong> Vorteile der Digitalisierung, um<br />

aktuellen<br />

Herausforderungen<br />

zu begegnen,<br />

und sie<br />

setzen auf intensives<br />

Feedback ihrer<br />

Community – gewissermaßen<br />

<strong>Vertrauen</strong>sbildung 4.0.<br />

Auch der Begriff „Vertraute“ kommt<br />

letztendlich von „<strong>Vertrauen</strong>“. <strong>creditshelf</strong><br />

arbeitet mit einem vielseitigen<br />

und wachsenden Netzwerk aus mittlerweile<br />

mehr <strong>als</strong> 700 Partnern zusammen.<br />

In <strong>die</strong>sem <strong>Magazin</strong> möchten wir<br />

Ihnen daher auch einen kleinen Einblick<br />

in unsere Kooperationen geben.<br />

Wir hoffen, Ihnen mit unserer Themenauswahl<br />

reichlich Impulse, Zuversicht<br />

und neue Ansätze zu verschaffen. Sollten<br />

Ihnen bei der Lektüre individuelle<br />

Fragen aufkommen, dann vertrauen<br />

Sie uns <strong>die</strong>se jederzeit gern an.<br />

Dr. Tim Thabe<br />

Gründungspartner und<br />

Vorstandsvorsitzender <strong>creditshelf</strong> AG<br />

FRANKFURT | DÜSSELDORF | HAMBURG | BERLIN | MÜNCHEN<br />

Editorial 3


ÜBERSICHT<br />

3 Fragen an …<br />

3 Editorial<br />

4<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

und Impressum<br />

16 Aus der Praxis<br />

Das <strong>starke</strong> Wachstum von Springlane<br />

bringt einige Herausforderungen<br />

mit sich. <strong>creditshelf</strong> erleichtert den<br />

Zugang zu Fremdkapital.<br />

5 3 Fragen an …<br />

Richard Heller, Chief Operations<br />

Officer, zeigt, wie tief <strong>die</strong> Digitalisierung<br />

in den Prozessen bei <strong>creditshelf</strong><br />

verwurzelt ist.<br />

6 Aus der Praxis<br />

<strong>creditshelf</strong> unterstützt das<br />

Start-up The Female Company<br />

bei der Wachstumsfinanzierung.<br />

9 Kolumne<br />

Carolin Bock & Dirk Schiereck<br />

diskutieren: Und sie steigen, und<br />

werden hoch bleiben, …<br />

10 Blick hinter <strong>die</strong> Kulissen<br />

Techie trifft Banker – Wie läuft <strong>die</strong><br />

<strong>Zusammenarbeit</strong> im Fintech?<br />

12 Impulse<br />

Wie das Bankwesen auf <strong>die</strong><br />

neuen Anforderungen reagieren<br />

kann, zeigen <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>n von<br />

Consileon und Roland Berger.<br />

19 Blickpunkt CFO<br />

Transparenzregister: Wir erklären,<br />

was hinter der Umwandlung steckt<br />

und welche Fristen <strong>für</strong> <strong>die</strong> verschiedenen<br />

Unternehmensarten gelten.<br />

20 Trends<br />

Die aktuelle Wirtschaftslage:<br />

Verschärfter Krisenmodus mit<br />

Hoffnungsschimmer.<br />

22 Branchenfokus<br />

Firmenkundenbetreuerin Carolin<br />

Offergeld erzählt aus erster Hand,<br />

nach welchen Regeln ein Fintech<br />

arbeitet und wie es <strong>Vertrauen</strong><br />

schafft.<br />

24 Termine und Events<br />

Wir bringen jene Themen auf<br />

den Tisch, <strong>die</strong> den Mittelstand<br />

interessieren.<br />

26 Partner & Kooperationen<br />

Wir unterstützen den Mittelstand<br />

durch ein Netzwerk an Partnerschaften<br />

und stellen einige vor.<br />

Herausgeber/Verlag:<br />

<strong>creditshelf</strong> Aktiengesellschaft<br />

Mainzer Landstraße 33a<br />

D – 60329 Frankfurt am Main<br />

Telefon: +49 69 348 772 40<br />

E-Mail: info@<strong>creditshelf</strong>.com<br />

www.<strong>creditshelf</strong>.com<br />

Vorstand: Dr. Tim Thabe (Vorsitzender),<br />

Dr. Daniel Bartsch<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats: Rolf Elgeti<br />

Eingetragen am Amtsgericht<br />

Frankfurt a. M. - HRB 112087<br />

Ust.-ID: DE298667279<br />

Verantwortlich im Sinne<br />

des Presserechts:<br />

Maximilian Franz (Leiter Public Relations,<br />

<strong>creditshelf</strong> AG)<br />

Konzeption und Umsetzung:<br />

ABG Marketing GmbH<br />

www.abg-marketing.de<br />

Redaktion:<br />

Ilka Stiegler, Dominik Schilling,<br />

Tony Wachtel, Ina Jahn, <strong>No</strong>ra Körner<br />

ABG Marketing GmbH<br />

Layout und Gestaltung:<br />

Alin Hanisch<br />

ABG Marketing GmbH<br />

Bildnachweis:<br />

• <strong>creditshelf</strong> AG<br />

• Jan Bürgermeister (www.fotostate.com)<br />

• Bert Bostelmann (bildfolio.de)<br />

• Laura Gabriel, Shima Nagdhali<br />

(<strong>creditshelf</strong> AG)<br />

• The Female Company GmbH<br />

• Springlane GmbH<br />

• iStock<br />

IMPRESSUM<br />

Redaktionsschluss: 19.04.2022<br />

3 FRAGEN AN …<br />

Richard Heller, Chief Operating Officer. Er gibt einen Einblick in den<br />

Maschinenraum von <strong>creditshelf</strong> und zeigt, wie tief <strong>die</strong> Digitalisierung<br />

in unseren Prozessen verwurzelt ist. Außerdem erklärt er, wie unsere<br />

Plattformlösung <strong>die</strong> interne <strong>Zusammenarbeit</strong> erleichtert und wir<br />

dadurch noch direkter auf <strong>die</strong> Kunden eingehen können.<br />

Wie tickt <strong>creditshelf</strong>? Unterscheidet sich<br />

Ihre Arbeitsweise grundlegend von der<br />

anderer Finanzierer?<br />

Heller: Wir arbeiten absolut kundenzentriert.<br />

Das würden andere sicherlich auch behaupten.<br />

Aber <strong>für</strong> uns heißt das A: Wir schöpfen <strong>die</strong><br />

Vorteile unserer digitalen Kreditplattform <strong>für</strong><br />

den gesamten Kreditprozess aus. Und B: Wir<br />

setzen menschliche Ressourcen genau dort<br />

ein, wo es sich <strong>für</strong> unsere Kundinnen und Kunden<br />

wirklich lohnt. Unser gesamter Prozess ist<br />

klar gegliedert und papierlos – wir haben hier<br />

in Frankfurt, glaube ich, gerade einmal zwei<br />

Schränke. Außerdem arbeiten wir mit sogenannten<br />

Deal-Teams. Diese bestehen jeweils<br />

aus Firmenkundenbetreuer, Risk Manager<br />

und Operations Manager. Die drei Experten<br />

kommen <strong>für</strong> das Kreditprojekt zusammen und<br />

arbeiten persönlich mit dem Kunden an der<br />

Finanzierung.<br />

Wie sorgen Sie da<strong>für</strong>, dass <strong>die</strong> enge<br />

Verzahnung der einzelnen Spezialisten im<br />

Geschäftsalltag reibungslos funktioniert?<br />

Heller: Wenn ein Deal-Team aus drei unterschiedlichen<br />

Abteilungen zusammen an einer<br />

Kreditanfrage arbeitet, ist es entscheidend,<br />

dass jeder sofort weiß, wo er steht und wann<br />

er aktiv werden muss. Hier zahlt es sich aus,<br />

dass wir von Anfang an alle Funktionen, Informationen<br />

und Prozessschritte in unserer<br />

Onlineplattform gebündelt haben. In <strong>die</strong>sem<br />

Tool kommen alle zusammen, finden auf einen<br />

Blick <strong>die</strong> nötigen Informationen und können<br />

sich austauschen. Außerdem bekommt jeder<br />

eine Nachricht, wenn er im Prozess aktiv werden<br />

muss. So weiß beispielsweise der Operations<br />

Manager, wann er den Kundenvertrag<br />

aufsetzen kann.<br />

Spüren auch <strong>die</strong> Kundinnen und Kunden<br />

den <strong>creditshelf</strong>-Ansatz in der <strong>Zusammenarbeit</strong>?<br />

Heller: Ja, erst kürzlich hat uns eine Kundenumfrage<br />

wieder gezeigt, wie zufrieden Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer mit unserem<br />

Kreditprozess sind. Neben der Geschwindigkeit<br />

und Verbindlichkeit unseres digitalen Angebots<br />

schätzen sie besonders den direkten Kontakt zu<br />

unseren Experten. Vor allem der intensive Austausch<br />

mit unseren Risk Managern im Risiko-<br />

Call wird immer wieder positiv hervorgehoben<br />

– hier durchleuchten wir gemeinsam mit dem<br />

Kunden das jeweilige Unternehmen durchaus<br />

kritisch. Unsere Plattform sorgt dabei <strong>für</strong> Effizienz<br />

auf allen Seiten: Die schnelle, digitale<br />

Analyse erlaubt uns ein zeitnahes Feedback an<br />

den Kunden und zeigt, wo beispielsweise der<br />

Risikomanager hinzustoßen und sich intensiver<br />

mit dem Anfragenden abstimmen sollte.<br />

Genau dort setzen wir dann auf menschliche<br />

Interaktion. Dass unsere Kunden in rund 80<br />

Prozent der Fälle zu uns zurückkommen, zeigt,<br />

wie gut das System funktioniert.<br />

Richard Heller<br />

Der gelernte Bankkaufmann arbeitete acht Jahre lang bei<br />

der Commerzbank AG. Daneben hat er ein Studium der<br />

Volkswirtschaftslehre an der Universität Münster absolviert.<br />

2016 kam Richard Heller <strong>als</strong> Firmenkundenbetreuer zu<br />

<strong>creditshelf</strong>. 2017 wurde er zum Leiter Firmenkunden ernannt. Seit<br />

dem Jahreswechsel 2021/22 arbeitet Richard Heller in der Position des Chief Operating<br />

Officer (COO). In <strong>die</strong>ser Funktion leitet er bei <strong>creditshelf</strong> <strong>die</strong> Themen Vertrieb,<br />

Marketing und Operations. Zu letzteren gehören neben dem Tagesgeschäft auch <strong>die</strong><br />

Überwachung, Steuerung und Optimierung der Strukturen und Prozesse.<br />

4<br />

Nº <strong>15</strong> | Juni 2022 • <strong>creditshelf</strong> AG<br />

3 Fragen an … 5


Aus der Praxis<br />

THE FEMALE<br />

COMPANY:<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

UND<br />

AUFKLäRUNG<br />

Gründerin Ann-Sophie Claus von The Female<br />

Company hat eine Vision: den Aufbau einer<br />

Female-Health-Plattform. Seit Gründung<br />

ihres Unternehmens im Jahr 2018 ist sie<br />

<strong>die</strong>sem Ziel schon ein ganzes Stück nähergekommen.<br />

Denn: Nachhaltige Frauenprodukte<br />

von der ersten Periode bis zur Menopause<br />

werden immer gefragter und auch der Aufklärungsbedarf<br />

steigt stetig. <strong>creditshelf</strong> konnte<br />

dem jungen Unternehmen bei der Wachstumsfinanzierung<br />

unter <strong>die</strong> Arme greifen.<br />

Angefangen <strong>als</strong> einfacher Versand <strong>für</strong> Periodenprodukte entwickelte<br />

sich The Female Company dank Finanzierung durch<br />

Wagniskapital rasch weiter. Heute zählt der Standort in Berlin<br />

18 Mitarbeitende und mittlerweile vier verschiedene Produktkategorien:<br />

Periode, Schwangerschaft, Frauengesundheit und<br />

Sexual Wellness. Neben der nachhaltigen Produktion und der<br />

Offenlegung der verwendeten Materialien sticht das Unternehmen<br />

auch durch <strong>die</strong> Interaktion mit seiner Community<br />

heraus. Statt willkürlich Produkte zu entwickeln und auf<br />

den Markt zu bringen, wird hier im Vorfeld mit den Kundinnen<br />

abgestimmt, welche Herausforderungen und<br />

Bedürfnisse derzeit bestehen. Auf <strong>die</strong>ser Grundlage<br />

werden dann neue Artikel entworfen und mithilfe<br />

des Netzwerks verbessert: „Wir bringen nur Produkte<br />

auf den Markt, <strong>die</strong> ein echtes Problem<br />

erfüllen. Von unserer Community gewünscht<br />

und getestet“, verrät Ann-Sophie Claus. Dabei<br />

liegt dem Team von The Female Company auch<br />

<strong>die</strong> Enttabuisierung schambehafteter Themen<br />

am Herzen.<br />

Ich finde gut,<br />

dass <strong>creditshelf</strong><br />

ihre Investments zu Beginn<br />

sehr genau dahingehend prüft,<br />

ob sich eine Finanzierung lohnt und<br />

ich da<strong>für</strong> im Nachhinein <strong>die</strong> Freiheit<br />

habe, mich auf den weiteren Aufbau<br />

der Firma zu konzentrieren, statt monatliche<br />

Reportings vorzubereiten."<br />

Ann-Sophie Claus, Gründerin, The Female Company GmbH<br />

How to: The Female Company<br />

<strong>als</strong> Problemlöser<br />

Das ambitionierte Ziel des Unternehmens, eine<br />

„Full-Service-Solution“ <strong>für</strong> <strong>die</strong> Frau zu sein,<br />

wartet allerdings mit einigen Herausforderungen<br />

auf. „Besonders dann, wenn man eine<br />

Female-Health-Plattform aufbauen möchte,<br />

<strong>die</strong> alle Bedürfnisse einer Frau abbildet, gibt es<br />

eine Komplexität in der Wertschöpfungskette<br />

– einerseits in Bezug auf <strong>die</strong> Vorfinanzierung,<br />

andererseits ist ein gutes Verkaufsmanagement<br />

nötig“, so Claus. Nachhaltigkeit ist der<br />

Unternehmerin im Herstellungsprozess dabei<br />

besonders wichtig: Für <strong>die</strong> Produkte werden<br />

Rohstoffe auf einer natürlichen Basis und aus<br />

biologischem Anbau verwendet und hierzulande<br />

verarbeitet. Gekoppelt mit der Abstimmung<br />

innerhalb der Community in Fokusgruppengesprächen<br />

ergibt sich, der Unternehmerin<br />

zufolge, ein aufwendiger Entwicklungsprozess<br />

von sechs bis neun Monaten: „Es gibt Zeiten, in<br />

denen sich fast das ganze Team nur auf Produkte<br />

und deren Aufbau, <strong>als</strong>o <strong>die</strong> Produktpalette,<br />

fokussiert.“ Doch <strong>die</strong> Mühe zahlt sich aus<br />

und gibt dem Unternehmen Sicherheit, dass<br />

das Produkt auch funktionieren wird.<br />

Ein weiterer Aspekt des ganzheitlichen Geschäftsmodells<br />

von The Female Company<br />

ist der Aufklärungsansatz. Er trägt auf der<br />

Plattform bereits Früchte und sorgt <strong>für</strong> entsprechend<br />

gute Bewertungen. „Wir wollen ein<br />

nachhaltiges und langlebiges Unternehmen<br />

aufbauen, das wirklich Probleme löst. Dazu gehört neben den<br />

Produkten auch das Informieren über unangenehme Themen<br />

im Leben einer Frau. Das beste Beispiel ist unser Chlamy<strong>die</strong>n-<br />

Test: Wir wollen vermitteln, dass solche Themen normal sind und<br />

eben zum Leben dazugehören“, erläutert Claus.<br />

Verantwortung über <strong>die</strong> Landesgrenzen hinaus<br />

Das verantwortungsbewusste Handeln des Unternehmens lässt<br />

sich auch in der <strong>Zusammenarbeit</strong> mit einer indischen Frauenhilfsorganisation<br />

erkennen, der bei jedem Verkauf eine Spende<br />

zukommt. „Wir haben in In<strong>die</strong>n außerdem unsere eigene kleine<br />

Nähwerkstatt inklusive Büro. Dort werden waschbare Stoffbinden<br />

genäht und anschließend kostenlos verteilt“, erklärt Claus.<br />

Die Organisation ermöglicht Frauen, <strong>die</strong> der Prostitution und dem<br />

Menschenhandel entkommen sind, eine Ausbildung zur Näherin<br />

zu machen. Außerdem ergibt sich durch <strong>die</strong> eigene Nähwerkstatt<br />

vor Ort <strong>die</strong> Möglichkeit, <strong>die</strong> Arbeitsbedingungen mitzubestimmen.<br />

Erfolg durch Hingabe<br />

Bei so viel Engagement freut sich <strong>die</strong> Gründerin umso mehr über<br />

<strong>die</strong> kürzlich erreichten Meilensteine: „Wir haben eine neue, sehr<br />

erfolgreiche Produktkategorie im Periodenbereich auf den Markt<br />

gebracht, <strong>die</strong> innerhalb kürzester Zeit unser Geschäftsmodell<br />

vorangetrieben hat. Das heißt, wir haben ungefähr fünf Monate<br />

von der Produktkreation bis zum Verkauf gebraucht. Das ist <strong>für</strong><br />

uns sehr schnell, gerade weil wir <strong>die</strong> Community so stark mitnehmen<br />

und es ein aufwendiges Produkt ist.“ Für das Team gibt<br />

es noch mehr Anlass zur Freude: „Wir sind jetzt seit zwei Jahren<br />

ohne Wagniskapitalfinanzierung unterwegs. Das bedeutet, das<br />

Unternehmen ist <strong>die</strong>ses Jahr zum größten Teil profitabel – das<br />

ist ein großer Meilenstein <strong>für</strong> uns.“ Dabei lässt sich <strong>die</strong> Unternehmerin<br />

ganz bewusst Zeit, um ihre Vision wahrzumachen: „Es<br />

ist äußerst wichtig, zu lernen, dass Produkte und Prozesse mit<br />

etwas Zeitaufwand gut funktionierend und nachhaltig aufgebaut<br />

werden können. Denn am Ende ist es das Ziel, eine Full-Service-<br />

Solution <strong>für</strong> <strong>die</strong> Frau zu sein.“<br />

→<br />

6 Nº <strong>15</strong> | Juni 2022 • <strong>creditshelf</strong> AG<br />

Aus der Praxis 7


Aus der Praxis<br />

Kolumne "Das Biereck"<br />

Es ging hier um<br />

eine klassische<br />

Betriebsmittelfinanzierung,<br />

<strong>als</strong>o <strong>für</strong> Personal, Lieferungen<br />

und Ähnliches."<br />

Mirjam Güler, Senior Relationship Managerin, <strong>creditshelf</strong> AG<br />

Nachhaltigkeit über Finanzierung<br />

Zum Kontakt zwischen The Female Company und <strong>creditshelf</strong><br />

kam es im September 2021 über eine Social-Media-Ansprache<br />

auf LinkedIn – danach ging alles Schlag auf Schlag. Das Start-up<br />

hatte Finanzierungsbedarf, erinnert sich Frau Claus: „Wir standen<br />

vor der Herausforderung, unsere Wachstumsambitionen<br />

weiterhin mit einem nachhaltigen Geschäftsmodell in Einklang<br />

zu bringen. Gerade <strong>die</strong> Themen Warenfinanzierung und Cash-<br />

Flow-Optimierung waren so <strong>die</strong> Kerngründe <strong>für</strong> das Gespräch<br />

mit <strong>creditshelf</strong>.“ Dabei schaffte es <strong>die</strong> Gründerin, ihre Ansprechpartnerinnen<br />

und -partner bei <strong>creditshelf</strong> mit der Begeisterung<br />

<strong>für</strong> ihr Geschäftsmodell anzustecken, weiß Mirjam Güler, Senior<br />

Relationship Managerin: „In <strong>die</strong>sem Fall muss ich sagen, dass <strong>die</strong><br />

Gründerin eines der besten Erstgespräche mit uns geführt hat,<br />

das ich je erlebt habe. Frau Claus hat eine klare Strategie und<br />

eine Vision im Kopf und <strong>die</strong> werden mit ganz viel Know-how<br />

umgesetzt. So schaffte sie es, uns von ihrem Geschäftskonzept<br />

zu überzeugen. Auch der CFO Johannes Diederichsen agiert<br />

äußerst professionell und reaktionsschnell. Die Kooperation<br />

mit The Female Company verlief überaus angenehm und reibungslos.“<br />

Im Vorfeld der Finanzierung musste bei <strong>creditshelf</strong> ein<br />

wenig interne Überzeugungsarbeit geleistet werden, verrät sie<br />

weiter: „Es gab da etwas Diskussionsbedarf. Bei geschlechtsspezifischen<br />

Produkten ist es manchmal schwieriger zu beurteilen,<br />

wieso <strong>die</strong> Artikel von The Female Company gekauft werden,<br />

wenn derartige Produkte auch im Drogeriemarkt erhältlich sind.<br />

Schließlich konnten wir <strong>die</strong> Unklarheiten dahingehend beseitigen.“<br />

Letztendlich kam <strong>die</strong> Finanzierung <strong>für</strong> das junge Unternehmen<br />

zustande – nur knapp zwei Monate nach dem Erstkontakt:<br />

„Die Kollaboration war fachgerecht, transparent und schnell, <strong>die</strong><br />

Kundin hat zügig zugearbeitet. Das war alles sehr positiv“, erinnert<br />

sich <strong>die</strong> Senior Relationship Managerin von <strong>creditshelf</strong>.<br />

eine Finanzierung lohnt und ich da<strong>für</strong> im Nachhinein <strong>die</strong> Freiheit<br />

habe, mich auf den weiteren Aufbau der Firma zu konzentrieren,<br />

statt monatliche Reportings vorzubereiten.“ Auch Mirjam Güler<br />

und ihr Team freuen sich, dass der Betrieb durch das Investment<br />

besser arbeiten kann: „Ich kann aus eigener Erfahrung sagen,<br />

dass <strong>die</strong> Produkte einen reichhaltigen Mehrwert mit sich bringen.<br />

Es macht Freude, zu sehen, wie sich ein Unternehmen entwickelt<br />

und entfaltet, wenn junge Menschen auch mal Alternativen aufzeigen<br />

und sagen: ‚Das ist nicht nachhaltig, da müssen wir uns<br />

drum kümmern!‘ Dass wir hier durch unseren arrangierten Kredit<br />

mithelfen können, ist eine Horizonterweiterung.“<br />

Bei der weiteren Finanzierung sind <strong>die</strong> Gründerin und ihr Unternehmen<br />

offen <strong>für</strong> verschiedene Ansätze, <strong>die</strong> sich gegenseitig<br />

nicht ausschließen müssen: „Anfangs haben wir zwei größere<br />

Finanzierungsrunden <strong>für</strong> Wagniskapital gemacht, um beispielsweise<br />

den Personalaufbau zu stemmen. Mittlerweile haben wir<br />

den größten Finanzierungsbedarf bei Waren und Cash-Flow,<br />

da eignet sich ein Kredit besser. Daher finde ich <strong>die</strong> Kombination,<br />

je nach Anlass, sehr, sehr smart.“ Künftig wird es bei The<br />

Female Company <strong>als</strong>o einen Mix aus jeweils passenden Finanzierungsmodellen<br />

geben: „Wir werden immer das Thema Warenfinanzierung<br />

haben, wo<strong>für</strong> wir auf Fintech-Kredite oder Warenvorfinanzierung<br />

zurückkommen könnten. Also mal sehen, in<br />

welche Richtung es gehen wird. Auch interessant ist das Thema<br />

Internationalisierung, vielleicht wäre Risikokapital hier ein guter<br />

Ansatz. Gerade bei <strong>die</strong>sen Anlässen werden wir aber gern wieder<br />

mit <strong>creditshelf</strong> sprechen.“<br />

DAS BIERECK:<br />

UND SIE STEIGEN, UND<br />

WERDEN HOCH BLEIBEN, …<br />

Carolin Bock & Dirk Schiereck<br />

Wenn sich in ferner Zukunft Historiker mit der Wirtschaft während<br />

der Corona-Pandemie in Europa befassen, sollten zur Untermalung<br />

wohl am besten Mark Knopflers Gitarre und <strong>die</strong> Dire Straits zu hören<br />

sein. Mit ‚Money for nothing‘ konnten sich nicht nur deutsche Finanzminister<br />

in den Pandemiejahren zinsfrei verschulden und haben<br />

das auch getan. Doch das scheint nun vorbei zu sein. Mit der ersten<br />

Zinserhöhung seit 2018 läutete auch das Federal Reserve Board in den<br />

USA im März sehr sichtbar einen Regimewechsel ein und gab gleich<br />

eine Guidance, dass am Jahresende <strong>die</strong> Leitzinsen nahe bei 2 Prozent<br />

stehen können, um <strong>die</strong> immer stärker aufkommende US-Inflation in<br />

den Griff zu bekommen. Das soll aber nicht das Ende der Fahnenstange<br />

sein, in 2023 könnte ein weiterer Prozentpunkt hinzukommen.<br />

Damit wächst auch der Druck auf <strong>die</strong> EZB in Europa weiter, wo u. a.<br />

Benzinpreise und Heizkosten mit historischen Höchstpreisen <strong>die</strong> Inflation<br />

in der Eurozone befeuern. Und Rohöl wird in Dollar bezahlt. Ein<br />

Zinsanstieg in den USA erhöht <strong>die</strong> Nachfrage nach dem Dollar und<br />

somit <strong>die</strong> Europreise <strong>für</strong> das Rohöl. Vor <strong>die</strong> Alternative gestellt, höhere<br />

Zinsen zu zahlen oder vom wählenden Autofahrer beim nächsten<br />

Urnengang abgestraft zu werden, könnte auch in Deutschland der<br />

Zinsanstieg schneller und heftiger kommen, <strong>als</strong> viele das gegenwärtig<br />

glauben. Was <strong>als</strong>o tun?<br />

In der Vergangenheit konnte oft beobachtet werden, dass Zinsstrukturkurven<br />

nach Leitzinssteigerungen sich nicht linear nach oben<br />

bewegt haben, sondern am langen Ende mehr <strong>als</strong> am kurzen, und<br />

<strong>für</strong> schlechtere Bonitäten nochm<strong>als</strong> mehr <strong>als</strong> <strong>für</strong> gute. Sollte sich ein<br />

ähnliches Szenario auch <strong>die</strong>ses Mal wieder einstellen, sind gerade<br />

Unternehmen, <strong>die</strong> ihre eigene Bonität nicht so positiv sehen, gut beraten,<br />

jetzt langfristig vorzusorgen und sich Konditionen zu sichern,<br />

auch wenn der akute Finanzierungsbedarf gegenwärtig noch nicht<br />

übermäßig hoch ist. Aber mit Blick auf <strong>die</strong> weltpolitische Lage wird<br />

das Thema der nachhaltigen Energieeffizienz nochm<strong>als</strong> drängender<br />

und bei der Digitalisierung gilt es gerade mit Blick auf Cyber<br />

Risk weiter stark aufzurüsten. Beides schlägt sich im Investitionsbedarf<br />

nieder, und wer sich noch an <strong>die</strong> Kapitalwertberechnungen<br />

seiner Grundstudiumszeiten erinnert, weiß, dass höhere Zinsen<br />

Investitionsprojekte nicht attraktiver machen. Ist das jetzt alles<br />

furchtbar und Anlass, depressiv zu werden? Keinesfalls und ganz<br />

im Gegenteil. Uns allen ist doch seit langem klar, dass unsere Energieversorgung<br />

unabhängiger und nachhaltiger werden muss. Uns<br />

allen ist auch klar, dass <strong>die</strong> Zukunft digital ist und digitale Zukunft<br />

auch geschützt werden muss. Und uns allen ist (hoffentlich) auch<br />

klar gewesen, dass <strong>die</strong> Zentralbankmanipulation der Zinssätze nicht<br />

ewig aufrechtzuerhalten war. Willkommen <strong>als</strong>o zurück im wahren<br />

Leben! Wie willkommen eine Rückkehr ins wahre Leben doch sein<br />

könnte, zeigen uns allein schon solche Marktphänomene wie der<br />

Verkauf der Comic-NFT (<strong>No</strong>n Fungible Tokens) des Bored Ape Yacht<br />

Club. Derzeit werden <strong>die</strong> digitalen Bildchen der gelangweilten Affen<br />

mit durchschnittlich mehr <strong>als</strong> 300.000 Euro gehandelt. Glücklich,<br />

wer einen hat. Wer keinen hat, darf nun weiter darauf hoffen, dass<br />

an den Finanzmärkten vielleicht wieder reguläre Marktmechanismen<br />

greifen.<br />

Wir werden gerade nicht aufgefordert, etwas zu machen, was sonst<br />

unterlassen werden könnte. Wir bekommen nur gerade gute Argumente<br />

geliefert, unsere Prokrastination, unsere Aufschieberitis,<br />

dynamisch anzugehen und zu überwinden. Gerade jetzt, wo alle<br />

über ein „new normal“ sinnieren und darüber, was wir aus der<br />

Pandemieerfahrung in unsere künftige Arbeits- und Lebensweise<br />

überführen möchten, ist es an der Zeit, dass <strong>die</strong> Zinspolitik auch<br />

wieder zu einem „old normal“ und funktionierenden Marktmechanismen<br />

zurückkehrt. Wir tun, was zu tun ist. Und wir tun es nun<br />

schneller <strong>als</strong> wir dachten, dass wir müssten. Unsere Kinder werden<br />

es uns danken.<br />

Wachstum und Horizonterweiterung<br />

<strong>creditshelf</strong> arrangierte <strong>für</strong> The Female Company schließlich einen<br />

Kredit über eine Million Euro mit einer Laufzeit von 36 Monaten<br />

– und kurbelte damit das Wachstum des Unternehmens<br />

an. „Es ging hier um eine klassische Betriebsmittelfinanzierung,<br />

<strong>als</strong>o <strong>für</strong> Personal, Lieferungen und Ähnliches“, weiß Güler. Die<br />

bereitgestellten Mittel werden von Ann-Sophie Claus direkt <strong>für</strong><br />

den Betriebsaufbau genutzt: „Ich finde gut, dass <strong>creditshelf</strong> ihre<br />

Investments zu Beginn sehr genau dahingehend prüft, ob sich<br />

Weitere Infos: www.thefemalecompany.com<br />

Prof. Dr. Dirk Schiereck<br />

Mitglied des Aufsichtsrats der<br />

<strong>creditshelf</strong> AG, Leiter des Fachgebiets<br />

Unternehmensfinanzierung TU Darmstadt<br />

Prof. Dr. Carolin Bock<br />

Fachgebietsleitung<br />

Entrepreneurship, Technische<br />

Universität Darmstadt<br />

8 Nº <strong>15</strong> | Juni 2022 • <strong>creditshelf</strong> AG<br />

Kolumne "Das Biereck" 9


Blick hinter <strong>die</strong> Kulissen<br />

TECHIE<br />

TRIFFT<br />

BANKER:<br />

WIE LäUFT DIE<br />

ZUSAMMENARBEIT<br />

IM FINTECH?<br />

Bei der Arbeit in einem Fintech-Unternehmen treffen verschiedene Arbeitswelten und Menschentypen aufeinander.<br />

Genauer: Technologiebranche und Finanzwesen. Das mag zunächst gegensätzlich klingen, beim<br />

näheren Hinschauen birgt <strong>die</strong>se Kombination neben Herausforderungen vor allem aber signifikante Vorteile.<br />

Wie sich <strong>die</strong>se besonderen Voraussetzungen auf <strong>die</strong> tägliche Arbeit auswirken, weiß auch Timo Praxl, Lead<br />

Scale-up Analyst und Product Manager bei der <strong>creditshelf</strong> AG.<br />

Das Zusammenspiel von Technologie und<br />

Finanzwesen<br />

Um <strong>als</strong> Fintech erfolgreich zu sein, braucht es<br />

zweierlei: Ein Team, das sowohl den Markt <strong>als</strong><br />

auch <strong>die</strong> erforderliche, innovative Technologie<br />

versteht, und es braucht ein neues Produkt,<br />

das eine Marktlücke schließt. Deshalb steckt<br />

meist auch ein bestimmter Gedanke hinter<br />

der Gründung eines solchen Unternehmens:<br />

Das Finden einer Antwort zu einem Problem,<br />

das klassische Finanzinstitute wie Banken und<br />

Sparkassen nicht alleine lösen können. Da das<br />

Zusammenspiel von Technologie und Finanzwesen<br />

im Zentrum eines jeden Fintechs steht,<br />

gestaltet sich auch <strong>die</strong> <strong>Zusammenarbeit</strong> zwischen<br />

den Berufsgruppen sehr eng.<br />

Die besondere Anziehungskraft der<br />

beiden Welten<br />

Doch was reizt technik- und finanzaffine Profession<strong>als</strong><br />

an einer unternehmensinternen Kollaboration?<br />

Einerseits strahlt das dynamische<br />

Umfeld eines jungen, wachsenden Unternehmens<br />

eine große Anziehungskraft auf Bankerinnen<br />

und Banker aus. Denn viele „Macher“ in<br />

der Finanzbranche wünschen sich flexiblere<br />

Arbeitsprozesse <strong>als</strong> bei alteingesessenen Kreditinstituten.<br />

Sie wollen flache Hierarchien und<br />

schnelle Entscheidungswege. Andererseits<br />

schätzen Techies <strong>die</strong> Arbeit mit Finanzspezialistinnen<br />

und -spezialisten, weil sie eine ähnlich<br />

strukturierte Herangehensweise haben.<br />

Auch <strong>die</strong> besonderen Herausforderungen bei<br />

der Konzeption von Software-Lösungen <strong>für</strong><br />

Finanzinstrumente sind attraktiv – und bringen<br />

mehr Erfolgserlebnisse <strong>als</strong> ein langsames<br />

Vorwärtskommen bei der Anpassung vieler<br />

Bank-Prozesse.<br />

<strong>creditshelf</strong>: Kommunikation ist alles<br />

Bei <strong>creditshelf</strong> selbst lässt sich eine bunte<br />

Mischung aus Menschen mit verschiedenen<br />

Nationalitäten und Hintergründen finden: Berufswege<br />

vom Investment Banking über <strong>die</strong><br />

klassische Hausbank oder das Consulting bis<br />

hin zur IT und Web-Entwicklung bringen eine<br />

vielseitige Palette an Fachwissen in das Unternehmen<br />

ein. Gelernte Banker bringen Knowhow<br />

über Regulatorik mit, IT-Profis kennen <strong>die</strong><br />

aktuellen Tools. So können auf Bezugsgruppen<br />

zugeschnittene Produkte entworfen werden.<br />

Auch <strong>die</strong> Arbeitshaltung im Unternehmen<br />

zeichnet sich durch Flexibilität und eine Handson-Mentalität<br />

aus. Die größte Herausforderung<br />

dabei? Die Kommunikation in der <strong>Zusammenarbeit</strong><br />

der internationalen Arbeitsgruppen und<br />

Abteilungen – beispielsweise bei der Plattformentwicklung<br />

und Data Analytics. „Als Lösung<br />

gibt es in jedem operativen Team Mitarbeitende,<br />

<strong>die</strong> ganz konkret <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kommunikation<br />

und das Führen von Projekten verantwortlich<br />

sind. Unsere sogenannten ‚cross functional<br />

teams‘ stellen daneben eine Brücke zwischen<br />

den Finance-Spezialistinnen und -Spezialisten<br />

und den Tech-Teams dar. Umso besser das<br />

Verständnis <strong>für</strong> beide Bereiche, desto einfacher<br />

und effektiver wird <strong>die</strong> <strong>Zusammenarbeit</strong>“,<br />

verrät Timo Praxl.<br />

Vorteile durch Wissensaustausch<br />

Doch was sind nun <strong>die</strong> konkreten Vorzüge der<br />

Kooperation <strong>die</strong>ser verschiedenen Berufsgruppen?<br />

Der Austausch in den Teams ermöglicht<br />

tiefe Einblicke in andere Fachgebiete: Beispielsweise<br />

können Bankerinnen und Banker den<br />

Entwickelnden <strong>die</strong> Bedürfnisse der Investoren<br />

und der Kundschaft erläutern und umgekehrt<br />

ein Gespür da<strong>für</strong> bekommen, was technisch<br />

umsetzbar ist. Mehr gegenseitiges Verständnis<br />

sorgt <strong>als</strong>o <strong>für</strong> mehr fachliche Expertise<br />

und Effizienz. Dies ist in größeren Konzernen<br />

zumeist nicht gegeben – Entwicklerinnen und<br />

Entwickler haben dort selten direkten Kontakt<br />

zu denen, <strong>die</strong> Systeme und Software letzten<br />

Endes nutzen. Dies ist bei <strong>creditshelf</strong> anders,<br />

wie Praxl weiß: „Jeder operative Mitarbeiter<br />

wird angehalten, eigene Ideen einzubringen<br />

und <strong>die</strong> Verantwortung <strong>für</strong> Tech-Projekte zu<br />

übernehmen. Zusätzlich bietet jede Art von<br />

Diversität unter Mitarbeitern auch spannende<br />

Themen <strong>für</strong> fachliche, aber auch private Gespräche<br />

während und ebenso nach der Arbeit.“<br />

Weiterentwicklung durch Diversität<br />

Expertinnen und Experten bei <strong>creditshelf</strong><br />

bringen <strong>als</strong>o nicht nur das Wissen auf ihrem<br />

Gebiet ein, sie eignen sich auch Know-how<br />

aus anderen Feldern an. Etwa über Prozesse<br />

und Datenverarbeitung: „Ich persönlich habe<br />

in meiner bisherigen Zeit bei <strong>creditshelf</strong> sehr<br />

viel Wissen aus dem Tech-Bereich mitgenommen<br />

und merke das bereits deutlich bei Konversationen<br />

– sowohl im privaten <strong>als</strong> auch im<br />

beruflichen Umfeld. Auch <strong>die</strong> Tech-Seite lernt<br />

bei der Umsetzung von Projekten sehr viel über<br />

<strong>die</strong> Finance-Seite, da ohne ein Verständnis der<br />

Bedürfnisse eine Realisierung nicht möglich<br />

ist“, sagt der Lead Credit Analyst und Product<br />

Manager. Gerade in Zeiten der Digitalisierung<br />

ergeben sich durch <strong>die</strong> Akkumulation von<br />

Fachwissen aus verschiedenen Bereichen Vorteile<br />

gegenüber Fachkräften, <strong>die</strong> nur auf einem<br />

einzigen Gebiet ausgebildet sind – etwa durch<br />

eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Das<br />

wirkt sich auch auf <strong>die</strong> Effizienz aus, erläutert<br />

Praxl: „Entscheidungen müssen bei uns durch<br />

weniger Instanzen. Rückfragen können sehr<br />

direkt und bilateral zwischen Anfragendem<br />

und Entwickelndem geklärt werden. Auch<br />

Fehler, <strong>die</strong> passieren können, werden schneller<br />

identifiziert und behoben. Insgesamt liegt<br />

der Fokus eines Fintechs eben, anders <strong>als</strong> bei<br />

klassischen Finanzierungsunternehmen, auch<br />

auf der Technologie, <strong>die</strong> entwickelt wird. Ich<br />

würde insgesamt sagen, dass <strong>die</strong> Innovation in<br />

einem Unternehmen von der Vielfalt der Professionen<br />

profitiert. Die verschiedenen Einflüsse<br />

und Perspektiven eröffnen <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

<strong>für</strong> neue Herangehensweisen und Lösungen.“<br />

Dabei kommt auch <strong>die</strong> persönliche Weiterentwicklung<br />

nicht zu kurz: Die Interaktion mit<br />

unterschiedlichen Fachabteilungen, Professionen<br />

und Kulturen eröffnet den Angestellten bei<br />

<strong>creditshelf</strong> ständig neue Blickwinkel.<br />

10<br />

Nº <strong>15</strong> | Juni 2022 • <strong>creditshelf</strong> AG<br />

Blick hinter <strong>die</strong> Kulissen 11


Impulse<br />

STUDIEN ZEIGEN:<br />

NEUAUSRICHTUNG<br />

DES KMU-BAN-<br />

KINGS NöTIG<br />

Wie allgemein bekannt ist, stellt der KMU-Sektor mit<br />

99,95 Prozent den größten Anteil an Unternehmen in<br />

Deutschland. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der<br />

aktuelle Strukturwandel massive Auswirkungen auf <strong>die</strong>ses<br />

Segment hat: Digitalisierte Prozesse, Nachhaltigkeit,<br />

Light-Asset-Geschäftsmodelle, New-Work-Trends und <strong>die</strong><br />

Covid-19-Pandemie stoßen übergreifende Veränderungen<br />

an. Bei der Finanzierung von KMU treten deshalb Wünsche<br />

wie individualisierte Angebote und eine schnelle Abwicklung<br />

immer mehr in den Vordergrund. Wie das Bankwesen<br />

auf <strong>die</strong>se neuen Anforderungen reagieren kann, zeigen<br />

<strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>n „2025 Future SME-Banking“ von Consileon<br />

und „Future of SME Lending“ von Roland<br />

Berger.<br />

Welcome to the New <strong>No</strong>rmal:<br />

Vier Erfolgsfaktoren im KMU-Banking<br />

Die <strong>Zusammenarbeit</strong> von KMU mit<br />

Banken <strong>als</strong> Geldgebern hat sich<br />

lange bewährt, dennoch halten <strong>die</strong><br />

Unternehmen zunehmend nach alternativen<br />

Finanzierungsmöglichkeiten<br />

Ausschau. Denn: Oftm<strong>als</strong><br />

ist eine schnelle Finanzierung<br />

<strong>für</strong> das Firmenwachstum, Sonderprojekte<br />

oder Zukunftspläne<br />

im herkömmlichen Bankangebot<br />

nicht vertreten. Wie sich<br />

<strong>die</strong>se Lücke schließen lässt und<br />

wie eine Neuausrichtung des<br />

Banking-Angebots <strong>für</strong> KMU, oder<br />

Englisch: SME (Small and Medium<br />

Enterprises), aussehen kann,<br />

ermittelt <strong>die</strong> Untersuchung „2025<br />

Future SME-Banking“ von Consileon:<br />

Vier Erfolgsfaktoren und entsprechende<br />

Handlungsfelder zeigen, wie<br />

das Bankwesen künftig besser auf <strong>die</strong><br />

Bedürfnisse von KMU eingehen kann.<br />

DIE VIER<br />

ERFOLGSFAKTOREN<br />

IM KMU-BANKING<br />

1.<br />

Branchenspezifisches Finanzierungsangebot<br />

Verschiedene Branchen haben unterschiedliche Finanzierungsanforderungen.<br />

In der Praxis wird <strong>die</strong>se Individualität<br />

zumeist nicht zur Genüge be<strong>die</strong>nt. Anfragen werden nach<br />

unzureichenden Kriterien wie der Unternehmensgröße und -form<br />

bearbeitet. Eine bessere Herangehensweise wäre hier eine Zielgruppenanalyse<br />

und -segmentierung, um darauf aufbauend passende<br />

Produkte <strong>für</strong> <strong>die</strong> verschiedenen KMU-Bereiche zu entwickeln. Ein<br />

weiterer Vorteil der Einteilung: Vertrieb und Marketing lassen sich<br />

ebenfalls gezielt auf <strong>die</strong> Bezugsgruppen ausrichten.<br />

2.<br />

Immer im Blick: Die Daten<br />

Tools zur Datensammlung und -auswertung bieten zahlreiche<br />

Möglichkeiten, <strong>die</strong> genutzt werden sollten. Denn:<br />

Wer konsistente Datenmengen schafft, bekommt Aufschluss über<br />

aktuelle Entwicklungen und Tendenzen am Markt. Welche Bedürfnisse<br />

haben <strong>die</strong> Zielgruppen und wo sind sie zu erreichen? Wo sitzen<br />

momentan <strong>die</strong> „Pain Points“? Wie lassen sich Vorgänge wie <strong>die</strong> Risikoprüfung<br />

effizienter gestalten?<br />

3.<br />

Zusammen ein „Mehr“ schaffen:<br />

Das Finanzierungsökosystem<br />

Um den vielfältigen Bedürfnissen und Anforderungen<br />

des KMU-Segments gerecht zu werden, ist <strong>die</strong> Kooperation mit<br />

Anbietern wie Fintechs hilfreich. Banken können so Dienstleistungen<br />

anbieten, <strong>die</strong> über das eigene Kernangebot hinausgehen: Von<br />

technischer Unterstützung durch Softwareprogramme über automatisierte<br />

Risikoanalysen und zusätzliche Versicherungsleistungen<br />

bis hin zum Marketingsupport lassen sich maßgeschneiderte Pakete<br />

zusammenstellen.<br />

4.<br />

KMU-Banking via Tochterunternehmen<br />

Branchenspezifische und individuelle Angebote <strong>für</strong> KMU<br />

zu erstellen, erfordert natürlich einigen Aufwand. Wenn<br />

sich <strong>die</strong> Kapazitäten da<strong>für</strong> nicht intern finden lassen, kann <strong>die</strong>ser<br />

Markt mit einem digitalen Tochterunternehmen be<strong>die</strong>nt werden:<br />

Durch <strong>die</strong> Fokussierung auf KMU und Softwarelösungen kann bedarfsgerecht<br />

auf <strong>die</strong> Zielgruppe eingegangen werden.<br />

Handlungsfelder <strong>für</strong> <strong>die</strong> konkrete Umsetzung<br />

Für <strong>die</strong> praktische Umsetzung der Erfolgsfaktoren ermittelten<br />

<strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>nverfasser zudem sechs Handlungsfelder. Beginnend<br />

mit der Segmentierung der KMU-Geschäftsbereiche können <strong>die</strong><br />

unterschiedlichen Bedürfnisse herausgefiltert und im nächsten<br />

Schritt ein ganzheitliches Angebot an Produkten und Services<br />

aufgestellt werden. Dabei geht es auch um das Einbeziehen der<br />

Dienstleistungen von Drittanbietern: Unter anderem bringen<br />

Tools <strong>für</strong> buchhalterische Aufgaben oder zur Steuerberechnung<br />

Arbeitserleichterungen <strong>für</strong> KMU. Die spezifischen Anforderungen<br />

und Wünsche der Kunden sollten außerdem durch eine<br />

individuelle Betreuung – vor Ort, telefonisch oder online – herausgefunden<br />

werden. Doch damit nicht genug: Die Vernetzung<br />

von Kunden und Anbietern kann auch im Website-Chat oder auf<br />

Onlineplattformen stattfinden. Die richtige Wahl an Kooperationspartnern<br />

mit entsprechenden Softwarelösungen ist deshalb<br />

manchmal unerlässlich, um den KMU kosteneffizient ein Gesamtpaket<br />

an Leistungen, ein „Financial Home“, zu bieten. →<br />

12<br />

Nº <strong>15</strong> | Juni 2022 • <strong>creditshelf</strong> AG<br />

Impulse 13


Impulse<br />

Roland Berger: „Future of SME Lending“<br />

Ähnliche Ergebnisse <strong>für</strong> eine Neuausrichtung des KMU-Bankgeschäfts<br />

stellen <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>nautoren und -autorinnen bei Roland<br />

Berger heraus. KMU wünschen sich demnach vor allem<br />

individuelle Produkte und Betreuung, flexible Konditionen, eine<br />

schnelle und digitale Abwicklung sowie transparente Bedingungen.<br />

Dabei wird der aktuelle Finanzierungsbedarf maßgeblich<br />

von drei Faktoren beeinflusst: Durch einen verstärkten Fokus auf<br />

Light-Asset-Geschäftsmodelle mit umfassenden Produkt- und<br />

Serviceangeboten sinkt der Finanzierungsbedarf <strong>für</strong> Assets signifikant.<br />

Bei Light-Asset-Geschäftsmodellen erschweren <strong>die</strong> immateriellen<br />

Assets zudem eine Kreditvergabe <strong>für</strong> <strong>die</strong> Banken, da<br />

sie nicht <strong>als</strong> Sicherheiten eingesetzt werden können. Die Folge:<br />

Unbesicherte Kredite von alternativen Finanzierern wie Fintechs<br />

werden immer interessanter <strong>für</strong> KMU. Daran anschließend wird<br />

eine Innenfinanzierung durch Eigenkapital immer wichtiger. Der<br />

pandemiebedingte Stillstand vieler Betriebe sorgte außerdem<br />

<strong>für</strong> eine Neuausrichtung der Strategien <strong>für</strong> Vertrieb, Dienstleistungen<br />

und Produkte. Basierend auf <strong>die</strong>sen Anforderungen<br />

entwickelten <strong>die</strong> Untersuchenden drei strategische Leitlinien mit<br />

konkreten Handlungsempfehlungen.<br />

1.<br />

Kundenzentrierung<br />

KMU müssen sich mit ihren Anliegen von ihrer Bank<br />

verstanden fühlen. Die adäquate Unterstützung beginnt<br />

hier bei der bedarfsgerechten Betreuung und geht bis zur<br />

automatisierten Verarbeitung von Kundendaten, wie etwa Kontoauszügen.<br />

2.<br />

Vermeidung von Me<strong>die</strong>nbrüchen<br />

Für eine schnelle und transparente Bearbeitung von<br />

Anträgen ist eine Koppelung verschiedener Technologien<br />

vonnöten. Zielführend sind hier ineinandergreifende<br />

Softwarelösungen, <strong>die</strong> keine oder wenige manuelle Eingaben<br />

erfordern. Zusätzlich sollten <strong>die</strong> Prozesse stets von allen Beteiligten<br />

einsehbar sein.<br />

3.<br />

Offene Systemarchitektur<br />

Bankeigene Plattformen und Tools sollten derart<br />

konzipiert sein, dass Software zur Risikobewertung<br />

oder Dateneinspeisung von Drittanbietern, wie beispielsweise<br />

Fintechs, eingebunden werden kann.<br />

Zwei Handlungsfelder: Kreditprozess und Gesamtpaket<br />

Die Anwendung der Leitlinien bezieht sich vor allem auf einen<br />

digitalen und automatisierten Kreditprozess und das Gesamtpaket<br />

an Dienstleistungen. Es lohnt sich, alle Schritte der Kreditabwicklung<br />

von der Erstanfrage an sowie das komplette Leistungsangebot<br />

zu beleuchten und den Bedürfnissen der Kundschaft<br />

anzupassen. Wie eine Umsetzung der Handlungsempfehlungen<br />

aussehen kann, zeigen <strong>die</strong> folgenden Praxisbeispiele.<br />

Effizienz durch Plug-and-Play-Tools<br />

In einer <strong>Zusammenarbeit</strong> haben Roland Berger und <strong>creditshelf</strong><br />

zu Pandemiebeginn ein Plug-and-Play-Tool entwickelt, das eine<br />

schnelle Bearbeitung von Kreditanfragen ermöglicht. Durch <strong>die</strong><br />

automatische Einspeisung externer Datenquellen, eine anschließende<br />

Prüfung und individuelle Aufbereitung der Daten kann<br />

so von der Bankseite aus eine rasche Sichtung der Ergebnisse<br />

und somit eine schnellere Entscheidung über <strong>die</strong> Kreditvergabe<br />

erfolgen.<br />

Eine andere von Roland Berger implementierte Kreditplattform<br />

macht wiederum <strong>die</strong> Vernetzung von Banksystemen mit<br />

externen Dienstleistern und Investoren möglich. Nach einer<br />

Kreditanfrage werden hier <strong>die</strong> Dokumente zur Risikoprüfung<br />

an ein Tech-Unternehmen weitergeleitet und im Anschluss <strong>die</strong><br />

Vertragsunterlagen an den Interessenten ausgespielt. Die Bank<br />

entscheidet dann, ob sie selbst finanziert oder <strong>die</strong> Anfrage <strong>für</strong><br />

andere Investoren öffnet.<br />

Individuelle Leistungspakete dank Software<br />

zur Datenanalyse<br />

Um der Kundschaft ein maßgeschneidertes Gesamtpaket zu<br />

offerieren, lassen sich zudem mittels einer Software zur Datenauswertung<br />

unternehmerische Bedürfnisse bestimmen.<br />

Darauf aufbauend können Banken beispielsweise buchhalterische<br />

Dienstleistungen anbieten, <strong>die</strong> über <strong>die</strong> Finanzierung hinausgehen.<br />

Für beide Parteien wird hier eine Win-Win-Situation<br />

geschaffen: Auf der einen Seite erfährt der Kunde Arbeitserleichterung<br />

und kann mehr Zeit in sein Kerngeschäft investieren,<br />

auf der anderen Seite erschließt sich der Bankpartner alternative<br />

Einnahmequellen.<br />

Case Study <strong>creditshelf</strong>: Die vollständig<br />

digitale Kreditvergabe<br />

Wie <strong>die</strong> digitale Kreditvergabe funktionieren kann, zeigt das<br />

Geschäftsmodell von <strong>creditshelf</strong>: Auf einer zentralen Plattform<br />

werden alle Schritte von der Akquise bis zum Projektende abgewickelt<br />

– inklusive Monitoring und Rückzahlung etwaiger Darlehen.<br />

Auch <strong>die</strong> Einbindung weiterführender Dienstleistungen und<br />

<strong>die</strong> Vernetzung mit Leistungen von Banken und Investoren ist<br />

möglich. Dieser Pool an Möglichkeiten ist eine effektive Grundlage<br />

<strong>für</strong> das Finanzierungs-Ökosystem, denn über eine solche<br />

Schnittstelle können Fintechs und Kreditinstitute ihre Software-<br />

Lösungen gegenseitig nutzen, beispielsweise zur schnelleren<br />

Risikoprüfung oder Datenüberwachung.<br />

Rundum sorglos: Das Financial Home<br />

Das Financial Home eines Kunden setzt sich heute aus unterschiedlichen,<br />

aufeinander aufbauenden Komponenten zusammen<br />

– das zeigen <strong>die</strong> Untersuchungen von Consileon und Roland<br />

Berger. Dabei steht vor allem der Wunsch nach bedarfsgerechten<br />

Gesamtlösungen und einer schnellen Abwicklung im Vordergrund.<br />

Hier braucht es ein umfassendes Verständnis der jeweiligen<br />

KMU-Zielgruppe. Sind <strong>die</strong> Bedürfnisse der Interessenten<br />

erst einmal ermittelt, können selbst komplexe Anforderungen<br />

durch <strong>die</strong> Kooperation verschiedener Anbieter be<strong>die</strong>nt werden.<br />

Software-Lösungen spielen hierbei eine zentrale Rolle, da <strong>die</strong>se<br />

<strong>als</strong> Schnittstellen zwischen allen Beteiligten, ihren Produkten<br />

und Abwicklungsprozessen fungieren. Verständlich, dass immer<br />

öfter <strong>die</strong> Rede von einem ganzheitlichen „Finanzierungsökosystem“<br />

ist, das zunehmend auch Bereiche außerhalb der Finanzierung<br />

abdeckt.<br />

Quellen:<br />

Stu<strong>die</strong> „2025 Future SME-Banking“ von Consileon: https://www.consileon.de/2025-future-sme-banking/<br />

Stu<strong>die</strong> „Future of SME Lending“ von Roland Berger: https://www.rolandberger.com/de/Insights/Publications/SME-Lending-im-Wandel-Chancen-zur-Entwicklung-zukunftsorientierter.html<br />

14<br />

Nº <strong>15</strong> | Juni 2022 • <strong>creditshelf</strong> AG<br />

Impulse <strong>15</strong>


Aus der Praxis<br />

PRODUKTE VON<br />

FOOD-BEGEISTERTEN<br />

FüR FOOD-BEGEISTERTE<br />

Das junge Unternehmen mit dem<br />

Namen „Springlane“ hat einen<br />

Geschäftsansatz entwickelt, der<br />

Produkte <strong>für</strong> Küche und Barbecue<br />

mit Online-Content rund um<br />

Ernährung und <strong>die</strong> Zubereitung<br />

von Gerichten verbindet. Wie<br />

erfolgreich das Geschäftsmodell<br />

ist, hat sich spätestens seit<br />

dem Break-Even des Scale-ups<br />

gezeigt. Doch das Wachstum des<br />

Unternehmens brachte auch<br />

einen erhöhten Kapitalbedarf<br />

mit sich. Gemeinsam mit <strong>creditshelf</strong><br />

konnte <strong>die</strong>ses Thema<br />

angegangen werden.<br />

Die Zeit der Pandemie hat <strong>die</strong> Gesellschaft verändert.<br />

Nicht nur <strong>die</strong> Digitalisierung schreitet<br />

seither schneller voran, <strong>die</strong> Menschen haben<br />

sich auch stärker auf das Leben in den eigenen<br />

vier Wänden fokussiert: Inneneinrichtung, Unterhaltung<br />

und auch der kulinarische Genuss<br />

zu Hause stehen immer mehr im Mittelpunkt.<br />

Damit passt Springlane mit seinem Geschäftsmodell<br />

genau in <strong>die</strong> aktuelle Zeit. „Wir machen<br />

Produkte von Foo<strong>die</strong>s <strong>für</strong> Foo<strong>die</strong>s – <strong>als</strong>o von<br />

kulinarischen Enthusiasten <strong>für</strong> Essensliebhaber“,<br />

sagt David Eggerath, Head of Finance von<br />

Springlane. Das Unternehmen aus Düsseldorf<br />

verfolgt dabei einen Ansatz, der auf mehreren<br />

Bausteinen basiert: „Wir haben einerseits unsere<br />

beiden Marken Springlane und Burnhard.<br />

Erstere steht <strong>für</strong> Elektro- und <strong>No</strong>n-elektro-<br />

Küchenutensilien wie beispielsweise Geschirr,<br />

Eismaschinen oder Hochleistungsmixer. Burnhard<br />

hält daneben <strong>die</strong> passenden Produkte<br />

<strong>für</strong> Grill-Fans und Barbecue-Enthusiasten<br />

Unsere Ansprechpartner bei<br />

Springlane waren lösungsorientiert,<br />

versiert mit Daten<br />

und reaktionsschnell, dadurch konnten<br />

wir unmittelbar in eine genaue Analyse der<br />

Zahlen des Unternehmens gehen."<br />

Mirjam Güler, Senior Relationship Managerin, <strong>creditshelf</strong> AG<br />

bereit. Außer der reinen Hardware bieten wir<br />

<strong>für</strong> jede der beiden Marken auch ein digitales<br />

<strong>Magazin</strong> mit Rezepten, Tipps und Tricks sowie<br />

Erfahrungsberichten. Diesen Content nutzen<br />

im Monat knapp acht Millionen User.“ Der Head<br />

of Finance bezeichnet das aktuelle Geschäftsmodell<br />

von Springlane genauer <strong>als</strong> „Direct-to-<br />

Consumer-E-Commerce“. Das Unternehmen<br />

hatte <strong>die</strong> Transformation hin zum Direktvertrieb<br />

an den Endkunden Ende 2017 angestoßen<br />

und im Laufe des Jahres 2018 vollständig<br />

vollzogen.<br />

Teil der<br />

Creator<br />

Economy<br />

Gegründet wurde<br />

Springlane 2012,<br />

heute arbeiten am<br />

Standort in Düsseldorf<br />

164 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie<br />

kümmern sich um Themen wie Marketing,<br />

Texte, Fotos, Videos, IT, Produktentwicklung<br />

und vieles mehr. Außerdem arbeitet Springlane<br />

in Sachen Herstellung permanent mit 60 bis<br />

80 Produktionspartnern weltweit zusammen.<br />

„Unser Team ist gleichzeitig Teil der Kunden-<br />

Community – wir haben alle irgendeine Passion<br />

in Sachen Kulinarik. Zudem pflegen wir<br />

durchlässige Hierarchien und ein <strong>starke</strong>s Lern-<br />

Environment. Dadurch kann jeder seine Ideen<br />

einbringen und gut performen“, beschreibt<br />

Eggerath <strong>die</strong> Arbeitsatmosphäre. Was Springlane<br />

ebenfalls vom klassischen Wettbewerb<br />

unterscheidet, ist <strong>die</strong> Art, wie neue Produkte<br />

entstehen. Das junge Unternehmen sieht sich<br />

<strong>als</strong> Teil der Creator Economy. Das heißt: Artikel<br />

im Sortiment werden teils zusammen mit<br />

Influencern erdacht oder Kundinnen und Kunden<br />

werden direkt in den Entwicklungsprozess<br />

mit einbezogen. Insgesamt wird ein direkter<br />

Draht zur eigenen Community gepflegt. „Wir<br />

sind, was den Verkaufsansatz und <strong>die</strong> aktive<br />

Kundenansprache angeht, mit einem anderen<br />

Tempo unterwegs. Das zeigt auch ein Blick auf<br />

den Barbecue-Markt: der wächst hierzulande<br />

jährlich um knapp sechs Prozent – wir wachsen<br />

gerade um 100 Prozent. Unserer Ansicht nach<br />

liegt das auch daran, dass wir neue Marketingkanäle<br />

wie Social Media schneller verstehen<br />

und gezielter bespielen <strong>als</strong> unsere tra<strong>die</strong>rten<br />

Wettbewerber das vielleicht tun“, so Eggerath.<br />

Wachstum geht nur gemeinsam<br />

Seinen Break-Even hatte Springlane 2020,<br />

seither wächst das Unternehmen im Durchschnitt<br />

zwischen 50 und 80 Prozent im Jahr.<br />

Das ist in erster Linie selbstverständlich ein<br />

großer Erfolg <strong>für</strong> <strong>die</strong> Firma. Doch wie der Head<br />

of Finance zu berichten weiß, bringt das <strong>starke</strong><br />

Wachstum auch einige Herausforderungen mit<br />

sich: „Interne Prozesse und Systeme müssen<br />

mit der größeren Komplexität mitwachsen – es<br />

ist schließlich etwas anderes mit 30 Mitarbeitern<br />

zu arbeiten und im Prinzip zu wissen, was<br />

jeder gerade macht, <strong>als</strong> mit 164 – und dann<br />

auch noch remote. Wenn ab einer bestimmten<br />

Größe ein Fehler passiert, ist es umso schmerzhafter.<br />

Deshalb arbeiten wir hier kontinuierlich<br />

an der Weiterentwicklung von Abläufen und<br />

der Etablierung systemgestützter Prozesse.<br />

Diesen Fokus-Bereich nennen wir auch ‚Commercial<br />

Backbone‘.“<br />

Widerstandsfähige Supply Chain knüpfen<br />

Ein anderes Thema <strong>für</strong> das Unternehmen ist<br />

<strong>die</strong> Lieferkette. „Die Supply Chains sind seit<br />

Corona stark irritiert, insbesondere der Verschiffungsmarkt.<br />

Inflation und Einkaufspreise<br />

sind Fragen, <strong>die</strong> uns beschäftigen und <strong>die</strong> auch<br />

auf <strong>die</strong> Marge wirken. Wir reden hier von einem<br />

‚Margen-Squeeze‘. Da, wo es nicht anders geht,<br />

müssen wir das teils auch an unsere Kunden<br />

weitergeben, vorrangig versuchen wir aber<br />

im Einkauf und bei der Verschiffung unsere<br />

Partnerschaften noch effizienter aufzustellen“,<br />

erklärt Head of Finance Eggerath. Eine positive<br />

Begleiterscheinung des Break-Even hilft, <strong>die</strong>se<br />

Herausforderung anzugehen: Das Unternehmen,<br />

das sich bis dato über eigenes und Wagniskapital<br />

finanziert hatte, ist seither bankable.<br />

Es hat somit leichter Zugang zu Fremdkapital<br />

wie den von <strong>creditshelf</strong> arrangierten Krediten.<br />

„Der initiale Kontakt zum Frankfurter Fintech<br />

liegt bereits ein paar Jahre zurück, seither<br />

hatte ich immer wieder mit <strong>creditshelf</strong> gesprochen.<br />

Ende 2021 kam dann das erste gemeinsame<br />

Projekt zustande“, erinnert sich Eggerath.<br />

Kreditprozess bestätigt Erwartungen<br />

„Anfang Dezember 2021 erreichte uns <strong>die</strong> Anfrage<br />

von Springlane – das Unternehmen benötigte<br />

Working-Capital <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lagerhaltung.<br />

David Eggerath und sein Team unterstützten<br />

den Kreditprozess dabei engagiert: Der erste<br />

Call war am 2.12. und bereits einen Tag später<br />

lagen <strong>die</strong> noch benötigten Unterlagen vor“,<br />

sagt Mirjam Güler. Sie ist Senior Firmenkundenbetreuerin<br />

bei <strong>creditshelf</strong> und begleitete →<br />

16 Nº <strong>15</strong> | Juni 2022 • <strong>creditshelf</strong> AG<br />

Aus der Praxis 17


Aus der Praxis<br />

Blick hinter <strong>die</strong> Kulissen<br />

Weitere Informationen: www.springlane.de und www.burnhard.de<br />

EINTRAGUNG INS<br />

TRANSPARENZREGISTER:<br />

JETZT FüR ALLE<br />

GESELLSCHAFTSFORMEN<br />

PFLICHT<br />

Springlane durch den Finanzierungsprozess.<br />

Nachdem <strong>die</strong> Belege aus Düsseldorf so zeitnah<br />

vorlagen, konnten <strong>die</strong> Analysten des Fintechs<br />

umgehend an <strong>die</strong> Prüfung der Kreditanfrage<br />

und des Unternehmens gehen. „Unsere<br />

Ansprechpartner bei Springlane waren lösungsorientiert,<br />

versiert mit Daten und reaktionsschnell,<br />

dadurch konnten wir unmittelbar<br />

in eine genaue Analyse der Zahlen des Unternehmens<br />

gehen“, sagt Güler und fährt fort:<br />

„Als Wachstumsfall hatte Springlane zum Zeitpunkt<br />

der Kreditanfrage <strong>die</strong> Gewinnschwelle<br />

erst relativ kurz überschritten. Daher galt es zu<br />

ermitteln, wie erfolgreich das Geschäftsmodell<br />

in Zukunft sein würde, wie das Unternehmen<br />

arbeitet und welchen finanziellen Rückhalt es<br />

hat. Wir waren bei Springlane aber von Anfang<br />

an zuversichtlich – <strong>die</strong>se Erwartungen bestätigten<br />

sich im Rahmen der Analyse.“<br />

Die junge Firma aus dem Food-Bereich verfügte<br />

über zuverlässige Investoren im Background,<br />

zudem war <strong>die</strong> Situation beim wirtschaftlichen<br />

Eigenkapital positiv. Durch <strong>die</strong>se klaren Fakten<br />

und <strong>die</strong> schnelle Zuarbeit war <strong>die</strong> Prüfung<br />

zeitnah und positiv abgeschlossen – das gewünschte<br />

Darlehen konnte bereits nach sechs<br />

Wochen ausgezahlt werden. Der arrangierte<br />

Kredit liegt im siebenstelligen Bereich, ist zu<br />

einem Teil endfällig und zum anderen annuitätisch<br />

– erfordert <strong>als</strong>o jährlich gleichbleibende<br />

Rückzahlungen. Mit der Finanzierung kann sich<br />

das Scale-up in puncto Lieferfähigkeit künftig<br />

Es hat kaum mehr <strong>als</strong><br />

zwei oder drei Calls gebraucht,<br />

um das Projekt auf<br />

<strong>die</strong> Beine zu stellen."<br />

David Eggerath, Head of Finance, Springlane GmbH<br />

weiter stark aufstellen, was angesichts der<br />

aktuellen Situation und der nach wie vor angespannten<br />

Supply Chains immer wichtiger wird.<br />

Fintechs verfeinern den Mix<br />

An <strong>die</strong> gemeinsame Arbeit mit <strong>creditshelf</strong><br />

denkt Head of Finance Eggerath gern zurück:<br />

„Es hat kaum mehr <strong>als</strong> zwei oder drei Calls gebraucht,<br />

um das Projekt auf <strong>die</strong> Beine zu stellen.<br />

Da hat uns der frühe Kontakt zu <strong>creditshelf</strong><br />

natürlich auch ein wenig in <strong>die</strong> Karten gespielt.<br />

Dadurch, dass ich bereits in der Vergangenheit<br />

immer wieder Quart<strong>als</strong>berichte und Know-<br />

Your-Customer-Dokumente eingereicht hatte,<br />

waren wir <strong>für</strong> unsere Partner in Frankfurt von<br />

Anfang an keine Unbekannten.“ Die Geschwindigkeit<br />

des Kreditprozesses hat den Head of<br />

Finance von Springlane dennoch beeindruckt,<br />

zudem sei man mit Mirjam Güler und ihrem<br />

Team sofort auf einer Wellenlänge gewesen,<br />

das Mindset habe einfach gepasst.<br />

Generell sieht Eggerath einen hohen Bedarf <strong>für</strong><br />

das Angebot von Fintechs wie <strong>creditshelf</strong>. „In<br />

Deutschland gibt es, im Vergleich zum angelsächsischen<br />

Raum, wenig Risikokapital. Außerdem<br />

sind Genehmigungsprozesse <strong>für</strong> Kredite<br />

beispielsweise bei tra<strong>die</strong>rten Banken langwieriger.<br />

Junge und wachsende Unternehmen<br />

wie unseres benötigen aber meist schnell Geld<br />

– daher wird der Fintech-Ansatz sicher immer<br />

bedeutender“, sagt Eggerath. Konkret kann er<br />

sich <strong>für</strong> Springlane bei künftigen Wachstumsprojekten<br />

im Mix immer auch Fintech-Kredite<br />

vorstellen. Für <strong>die</strong> nahe Zukunft gibt es bereits<br />

einige Ideen: „Wir werden in der Wertschöpfung<br />

nicht auf der Ebene der Barbecue- und<br />

Küchenhardware bleiben, sondern rücken<br />

noch näher an <strong>die</strong> Consumables, <strong>die</strong> Endprodukte<br />

heran. So arbeiten wir beispielsweise an<br />

Grill-Würzmischungen oder Eismischungen.<br />

Und noch einen Schritt weitergedacht, sind<br />

auch digitale Produkte möglich.“<br />

Mit einer letztjährig verabschiedeten <strong>No</strong>velle wurde das<br />

seit 2017 geführte Transparenzregister in ein Vollregister<br />

umgewandelt. Das bedeutet unter anderem, dass <strong>die</strong> Eintragung<br />

der wirtschaftlich Berechtigten <strong>für</strong> alle Gesellschaftsformen<br />

ab <strong>die</strong>sem Jahr verpflichtend ist. Wir erklären, was hinter der<br />

Umwandlung steckt und welche Fristen <strong>für</strong> <strong>die</strong> verschiedenen<br />

Unternehmensarten gelten.<br />

Prävention durch Kenntlichmachung<br />

Als Teil des Geldwäschegesetzes soll das 2021<br />

verabschiedete Transparenzregister- und Finanzinformationsgesetz<br />

(TraFinG) zur Prävention<br />

von Terrorismus, Geldwäsche und Steuerflucht<br />

<strong>die</strong>nen. Die Vergangenheit zeigte, dass es<br />

<strong>für</strong> Behörden oft schwer nachzuvollziehen ist,<br />

welche natürlichen Personen am Ende komplexer<br />

Unternehmensstrukturen stehen – das<br />

soll sich künftig ändern. Durch <strong>die</strong> gleichzeitige<br />

Umwandlung in ein Vollregister sind <strong>die</strong> Eintragungen<br />

außerdem zentral einsehbar. Sowohl<br />

inländische <strong>als</strong> auch ausländische Partnerbehörden<br />

haben so jederzeit Zugriff auf <strong>die</strong> Informationen<br />

über <strong>die</strong> handelnden Akteurinnen<br />

und Akteure.<br />

Welche Frist gilt <strong>für</strong> wen?<br />

Für Aktiengesellschaften wie SE und KGaA lief<br />

<strong>die</strong> Eintragungsfrist bereits zum 31. März aus<br />

– wurde <strong>die</strong>se versäumt, sollte nun sofort gehandelt<br />

werden. Denn: Schon bei einem ersten<br />

Verstoß gegen das Gesetz drohen empfindliche<br />

Bußgelder. Der nächste Stichtag gilt <strong>für</strong> Genossenschaften,<br />

Partnerschaften und Gesellschaften<br />

mit beschränkter Haftung – sie müssen <strong>die</strong><br />

Eintragung bis 30. Juni 2022 vornehmen. Alle<br />

anderen Gesellschaftsformen, zum Beispiel<br />

eingetragene Personengesellschaften wie<br />

GbR oder OHG, haben noch eine Frist bis zum<br />

31. Dezember 2022. Danach gibt es allerdings<br />

keine Kulanz mehr. Mit Ablauf des Jahres ist<br />

<strong>die</strong> sofortige Meldung wirtschaftlich berechtigter<br />

Personen Pflicht, auch wenn bereits eine<br />

Eintragung im Handelsregister vorliegt. Nach<br />

Inkrafttreten des TraFinG gegründete Gesellschaften<br />

sind ebenfalls zur unverzüglichen<br />

Eintragung verpflichtet. Hinweis: Die Meldung<br />

muss außerdem den gesamten Zeitraum seit<br />

Einführung des Registers am ersten Oktober<br />

2017 abdecken.<br />

Eine Sonderregelung gilt lediglich <strong>für</strong> nichtwirtschaftliche<br />

Vereine. Für sie nehmen Behörden<br />

eine Eintragung anhand der Daten<br />

aus dem Vereinsregister vor – ohne Zutun der<br />

Betroffenen.<br />

Wirtschaftlich Berechtigte und Gebühren<br />

Nicht immer ist der Begriff der „wirtschaftlich<br />

Berechtigten“ trennscharf und <strong>die</strong> Ermittlung<br />

der einzutragenden Personen einfach. In Bezug<br />

auf das Geldwäschegesetz (GwG) meint<br />

der Terminus natürliche Personen, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

jeweilige Gesellschaft entweder besitzen oder<br />

kontrollieren. Dazu zählen auch Handelnde mit<br />

der Befugnis, eine Transaktion durchzuführen<br />

oder eine Geschäftsbeziehung einzugehen.<br />

Die Eintragung <strong>als</strong> solche ist kostenfrei, allerdings<br />

fällt eine Gebühr <strong>für</strong> <strong>die</strong> Führung des<br />

Registers an: Ab 2022 ist einmal im Jahr ein<br />

Betrag über 20,80 Euro zu zahlen. Die Rechnungsstellung<br />

erfolgt meist zusammen mit der<br />

Zahlungsaufforderung zur Offenlegung des<br />

Jahresabschlusses.<br />

Im Zweifel: Expertenrat einholen<br />

Bei bestehenden Unsicherheiten darüber, wer<br />

sich in das Register einzutragen hat beziehungsweise<br />

wie eine solche Meldung abläuft,<br />

sollte Expertenhilfe angefragt werden. Wirtschaftsprüfer,<br />

Berater und Rechtsanwälte kennen<br />

sich mit der Sachlage aus und wissen Rat.<br />

Generell sind Angaben bezüglich des Namens,<br />

Geburtsdatums, Wohnorts, der Staatsangehörigkeit<br />

und über den Umfang und <strong>die</strong> Art des<br />

wirtschaftlichen Interesses zu machen. Die<br />

gemachte Eintragung ist zudem stets aktuell<br />

zu halten. Das heißt, Änderungen in Bezug auf<br />

<strong>die</strong> Personeninformationen sind unverzüglich<br />

mitzuteilen.<br />

18 Nº <strong>15</strong> | Juni 2022 • <strong>creditshelf</strong> AG<br />

Blick hinter <strong>die</strong> Kulissen 19


Trends<br />

Nach einem Winterhalbjahr 2021 im Zeichen von Pandemie,<br />

Lieferproblemen und <strong>starke</strong>n Preisanstiegen bei Rohstoffen,<br />

Bauteilen und Energie hatten <strong>die</strong> führenden Wirtschaftsforschungsinstitute<br />

eine deutliche Entspannung in <strong>die</strong>sem Frühjahr<br />

erwartet: In der gemeinschaftlichen Diagnose vom Oktober 2021<br />

waren <strong>die</strong> Forscher noch von einem Wirtschaftswachstum von<br />

4,8 Prozent <strong>für</strong> 2022 ausgegangen. In der aktuellen Frühjahrsdiagnose<br />

1 mussten <strong>die</strong> Experten ihre Vorhersage allerdings stark<br />

nach unten korrigieren. Das BIP soll 2022 nun im besten Fall noch<br />

um 2,7 Prozent wachsen.<br />

DIE AKTUELLE<br />

WIRTSCHAFTSLAGE:<br />

VERSCHäRFTER KRISENMODUS<br />

MIT HOFFNUNGSSCHIMMER<br />

Historische Herausforderungen<br />

Die Revision der Vorhersage war aufgrund des Kriegsausbruchs<br />

in der Ukraine und dessen wirtschaftlicher Folgen <strong>für</strong> Deutschland<br />

unvermeidlich. Weiter steigende Preise <strong>für</strong> Material sowie<br />

Waren und vor allem <strong>die</strong> explo<strong>die</strong>rten Energiekosten sorgen<br />

<strong>für</strong> eine massive Inflationsrate. Die Wirtschaftsforschungsinstitute<br />

sehen <strong>die</strong>se <strong>für</strong> das laufende Jahr bei einem Wert von<br />

6,1 Prozent – dem höchsten seit 40 Jahren. Da <strong>die</strong> Lage wegen<br />

des andauernden Konflikts unsicher und schwer vorhersagbar<br />

bleibt, wird in der Gemeinschaftsdiagnose auch<br />

ein alternatives Wirtschaftsszenario geschildert:<br />

eine weitere Eskalation und<br />

ein Stopp russischer Gaslieferungen.<br />

In <strong>die</strong>sem Fall würde das BIP <strong>die</strong>ses Jahr nur<br />

noch um 1,9 Prozent zulegen und 2023 sogar<br />

schrumpfen, <strong>die</strong> Inflationsrate läge dann 2022<br />

bei 7,3 Prozent. Doch auch ohne Extremszenario<br />

ist <strong>die</strong> Entwicklung herausfordernd.<br />

So haben sich laut dem Bundesverband der<br />

Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) 2 seit<br />

Anfang letzten Jahres <strong>die</strong> Großhandelspreise<br />

<strong>für</strong> Strom vervierfacht; bei Gas ist es das annähernd<br />

Fünffache.<br />

Derzeit keine Erholung durch privaten<br />

Konsum<br />

Die Preiserhöhungen bei der Energie und <strong>die</strong><br />

Unsicherheit aufgrund des Krieges lassen auch<br />

das Konsumklima im April 3 auf ein historisches<br />

Tief fallen. Laut GfK unterschreitet <strong>die</strong>ses sogar<br />

den bisherigen Tiefstand während des ersten<br />

Corona-Lockdowns im Jahr 2020. Die Einkommenserwartung<br />

sank im April 2022 um<br />

9,2 Punkte auf minus 31,3 Punkte – der niedrigste<br />

Wert seit annähernd 20 Jahren. Auch<br />

<strong>die</strong> Anschaffungsneigung ist zum dritten Mal<br />

in Folge gefallen, auf minus 10,6 Punkte: Einen<br />

noch schlechteren Wert hatte es das letzte Mal<br />

im Zuge der Finanzkrise 2008 gegeben. Damit<br />

sinken auch <strong>die</strong> Chancen einer konjunkturellen<br />

Belebung durch den privaten Konsum.<br />

Konflikt trifft Großteil der Unternehmen<br />

Wie stark gerade auch der Mittelstand vom<br />

Krieg in der Ukraine betroffen ist, lässt eine<br />

Blitzumfrage 4 des DIHK erahnen. Der Deutsche<br />

Industrie- und Handelskammertag hatte nach<br />

Ausbruch des bewaffneten Konflikts 3.700 Unternehmen<br />

aus allen Branchen und Regionen<br />

befragt. Demnach sehen sich 78 Prozent<br />

geschäftlich von Krieg und Sanktionen<br />

betroffen. Neun von zehn Befragten<br />

erkennen hierbei in höheren Energiekosten einen<br />

spürbaren Effekt im eigenen Betrieb. Zwei<br />

Drittel der Firmen planen oder reagieren laut<br />

der Umfrage mit Preisanpassungen, 32 Prozent<br />

mit Erhöhung der Lagerhaltung und 30<br />

Prozent mit Streichen oder Verschieben von<br />

Investitionen. Ob gerade Letzteres allerdings<br />

auf mittel- und langfristige Sicht eine gangbare<br />

Strategie ist, bleibt fraglich.<br />

Investitionsstau kann kritisch sein<br />

Die momentane Situation zeigt, wie riskant<br />

es ist, stark von einer einzelnen Ressource,<br />

Technologie oder Lieferregion abhängig zu sein<br />

– Deutschland bezog bisher über <strong>die</strong> Hälfte<br />

seines Erdgases aus Russland. Ein zu langes<br />

Aufschieben oder gar Streichen von Investitionen<br />

kann <strong>die</strong> Existenz von KMU bedrohen,<br />

denn zum Krieg kommen Transformationstreiber<br />

wie Klimakrise, Mobilitätswandel und<br />

Digitalisierung hinzu. Unternehmen müssen<br />

ihre Angebote, Prozesse und Lieferketten<br />

langfristig an <strong>die</strong> sich verändernden Märkte<br />

anpassen. Kurzfristig geht es um Liquiditätssicherung<br />

und Working-Capital <strong>für</strong> Beschaffung<br />

und Lagerausbau.<br />

Was gibt Anlass zur Hoffnung?<br />

Der Aufschwung ist zwar deutlich verhaltener,<br />

<strong>als</strong> von Experten zunächst vorhergesehen.<br />

Dennoch befindet sich Deutschland aktuell<br />

noch nicht in einer Rezession. Die weggefallenen<br />

Beschränkungen im Zuge der Covid-<br />

Pandemie können trotz Ukraine-Krieg<br />

<strong>für</strong> einen gewissen konjunkturellen<br />

Auftrieb sorgen. Der milliardenschwere<br />

Schutzschild der Bundesregierung,<br />

der Hilfskredite,<br />

Zuschüsse und Bürgschaften <strong>für</strong> von<br />

der Energiekrise betroffene Unternehmen bereitstellt, dürfte <strong>für</strong><br />

weitere Entspannung bei den KMU sorgen. Zudem werden viele<br />

Firmen Preissteigerungen in den nächsten Monaten erfolgreich<br />

an ihre Kunden weitergeben können – oder haben bereits damit<br />

begonnen. Entsprechend hat sich <strong>die</strong> Stimmung im Mittelstand<br />

nach dem ersten Kriegsschock etwas beruhigt: Das KfW-ifo-<br />

Mittelstandsbarometer 5 <strong>für</strong> April 2022 zeigt eine moderate<br />

Erholung bei der Geschäftsbeurteilung und noch etwas stärker<br />

gestiegene Geschäftserwartungen. Für eine generelle konjunkturelle<br />

Entspannung bedarf es nach Ansicht der Stu<strong>die</strong>nverantwortlichen<br />

allerdings einer Eindämmung des Ukraine-Konflikts,<br />

einer Abfederung der Inflations- und Sanktionslasten, mehr<br />

Energieeffizienz und einer schnellen Diversifizierung der Energieversorgung.<br />

Auch der Kiel Trade Indicator 6 des IfW lässt etwas aufatmen.<br />

Demnach hat sich der internationale Handel stabilisiert. Im Vergleich<br />

zum Vormonat haben etwa deutsche Exporte im April<br />

um 3,2 Prozent und <strong>die</strong> Importe um 1,4 Prozent zugelegt. Auch<br />

<strong>die</strong> Stockungen im internationalen Containerhandel pegeln sich<br />

– auf hohem Niveau – ein. Erwartungsgemäß sind <strong>die</strong> Exporte<br />

nach Russland im März im Vergleich zum Vorjahresmonat massiv<br />

eingebrochen – laut Destatis 7 um 57,5 Prozent auf 1,1 Milliarden<br />

Euro. Doch wo sich eine Tür schließt, geht eine andere auf: Die<br />

Ausfuhren in <strong>die</strong> Vereinigten Staaten legten im März 2022 um 21<br />

Prozent auf 13,5 Milliarden Euro zu.<br />

Quellen:<br />

1 https://www.iwh-halle.de/presse/pressemitteilungen/detail/gemeinschaftsdiagnose-fruehjahr-2022-von-der-pandemie-zur-energiekrise-wirtschaft-und-politik-im-d/<br />

2 https://www.bdew.de/presse/presseinformationen/ukraine-krieg-bleibt-eine-gro%C3%9Fe-herausforderung-fuer-<strong>die</strong>-energieversorgung-wichtig-bleibt-der-intensive-austausch-zwischen-politik-und-branche/<br />

3 https://www.gfk.com/de/presse/konsumklima-erreicht-historisches-tief<br />

4 https://www.dihk.de/de/aktuelles-und-presse/krise-russland-ukraine-wirtschaftssanktionen/krieg-in-der-ukraine-und-sanktionen-vier-von-fuenf-betrieben-betroffen-67956<br />

Quellen:<br />

5 https://www.kfw.de/%C3%9Cber-<strong>die</strong>-KfW/Newsroom/Aktuelles/Pressemitteilungen-Details_707776.html<br />

6 https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/me<strong>die</strong>ninformationen/2022/kiel-trade-indicator-0422-welthandel-stabilisiert-sich/<br />

7 https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/04/PD22_173_51.html<br />

20<br />

Nº <strong>15</strong> | Juni 2022 • <strong>creditshelf</strong> AG<br />

Trends 21


Branchenfokus Fintech<br />

„FINTECHS<br />

BESETZEN EINE<br />

GANZ EIGENE<br />

NISCHE“<br />

Unternehmen der Financial Technology etablieren sich <strong>als</strong> alternative Finanzierer<br />

immer stärker. Dennoch existieren manchmal noch Vorbehalte gegen <strong>die</strong> technologieaffine<br />

Branche. Dabei bieten Fintechs KMU vor allem praxistaugliche, schnelle Lösungen,<br />

<strong>die</strong> sich in der aktuell bewegten Zeit bewährt haben. Das weiß auch Carolin Offergeld,<br />

Firmenkundenbetreuerin bei <strong>creditshelf</strong>. Sie erzählt im Interview aus erster Hand,<br />

wie ein Fintech arbeitet, wie es <strong>Vertrauen</strong> schafft und wieso sich <strong>die</strong> <strong>Zusammenarbeit</strong><br />

<strong>für</strong> Kunden und Partner lohnt.<br />

Wie arbeitet ein Fintech eigentlich ohne Banklizenz?<br />

Offergeld: Der Begriff „Fintech“ umfasst eine ganze Reihe<br />

unterschiedlicher Modelle und Finanz<strong>die</strong>nstleistungen – nicht<br />

alle davon erfordern eine Banklizenz, um Kunden Lösungen<br />

anbieten zu können. So ist es auch bei uns: Wir kümmern uns<br />

um Kreditanfragen, Risikoprüfung, <strong>die</strong> gesamte Betreuung der<br />

Kunden und das Arrangieren der Kredite – im Prinzip <strong>als</strong>o um<br />

<strong>die</strong> ganze Wertschöpfungskette. Nur bei speziellen regulatorischen<br />

Vorgaben kommt eine Bank ins Spiel. Hier setzen wir<br />

auf eine lange bewährte und direkt in unser System integrierte<br />

Partnerschaft. Das Fremdkapital, beispielsweise <strong>für</strong> unsere KMU-<br />

Kunden, stammt aber stets von professionellen, institutionellen<br />

Investoren wie Pensionskassen, Fondsgesellschaften oder Versicherungen.<br />

Auch wenn wir selbst keine Banklizenz besitzen, sind<br />

wir übrigens alles andere <strong>als</strong> unreguliert: Wir werden von der<br />

Industrie- und Handelskammer, der Börse, dem Finanzamt, dem<br />

Kapitalmarkt und natürlich von unseren Investoren regelmäßig<br />

kritisch geprüft.<br />

Gibt es dennoch Vorurteile gegenüber Ihrem jungen<br />

Geschäftsmodell?<br />

Offergeld: Ja, manchmal gibt es <strong>die</strong> Vorstellung, dass bei uns<br />

alles unpersönlich, rein digital und anonym abläuft, nur weil wir<br />

das „Tech“ im Namen haben. Zudem gibt es <strong>die</strong> Auffassung, unsere<br />

Branche wäre so etwas wie ein Bankersatz – wer bei der<br />

Hausbank keinen Kredit mehr bekommt, der geht eben zum<br />

Fintech. Dabei prüfen wir sehr genau und geben nur bei knapp<br />

zehn Prozent der Anfragen grünes Licht. Manche Unternehmen<br />

machen sich auch Sorgen um ihre sensiblen Daten, haben Bedenken,<br />

<strong>die</strong>se auf eine Onlineplattform hochzuladen. Doch wir<br />

sehen solche Ressentiments nach und nach verschwinden. Das<br />

ist ähnlich wie beim Onlinebanking, wo sich anfangs auch manche<br />

dagegen versperrt hatten und es mittlerweile Standard ist.<br />

Wie begegnen Sie solchen Vorbehalten bei Ihrer täglichen<br />

Arbeit?<br />

Offergeld: Die zentralen Themen <strong>für</strong> uns sind, <strong>Vertrauen</strong> aufzubauen<br />

und transparent zu sein. Das beginnt schon in unserem<br />

täglichen Umgang mit den Unternehmerinnen und Unternehmern:<br />

Jeder Kunde hat bei <strong>creditshelf</strong> seinen eigenen Betreuer,<br />

mit dem er ständig in Kontakt steht und der ihn den gesamten<br />

Kreditprozess über begleitet. Anonymität sieht, denke ich, anders<br />

aus. Für Transparenz sorgt daneben, dass alle Informationen zu<br />

unserer Struktur und unseren Abläufen jederzeit online abrufbar<br />

sind. Ein wichtiges Aushängeschild <strong>für</strong> unsere Glaubwürdigkeit<br />

sind auch unsere Investoren. Sie drehen unseren gesamten<br />

Prozess einmal auf links und checken alles bis ins Detail – der<br />

Europäische Investitionsfonds beispielsweise würde sich sicher<br />

nicht engagieren, wenn er nicht von unserer Integrität überzeugt<br />

wäre. Zudem spielt <strong>für</strong> uns <strong>als</strong> Fintech natürlich auch das Thema<br />

Datensicherheit eine entscheidende Rolle – hier sind wir up to<br />

date und absolut zuverlässig.<br />

Wichtig <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Vertrauen</strong>sbildung bei den Unternehmen<br />

sind sicher auch <strong>die</strong> Partnerschaften zu Banken und<br />

Beratungsunternehmen?<br />

Offergeld: Das ist richtig, denn <strong>die</strong>se Partner arbeiten oft bereits<br />

seit Jahrzehnten mit ihren KMU-Kunden zusammen. Wenn wir<br />

hier <strong>als</strong> Lösungsvorschlag auf den Tisch kommen, genießen wir<br />

von Anfang an großes <strong>Vertrauen</strong>. Gleichzeitig profitieren auch<br />

unsere Partner von <strong>die</strong>sen Kooperationen. So können beispielsweise<br />

<strong>die</strong> Banken ihre Kundenbeziehungen weiter pflegen, selbst<br />

wenn sie aktuell keine eigene Antwort auf <strong>die</strong> Herausforderung<br />

des Kunden haben. Die Banken haben zugleich ein geringeres<br />

Risiko, wenn <strong>die</strong> Kreditforderung auf einer anderen Bilanz liegt.<br />

Außerdem erhalten sie eine Provision <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vermittlung ihres<br />

Kunden. Es sind ganz pragmatische Gründe, weshalb Banken mit<br />

Fintechs wie <strong>creditshelf</strong> kooperieren: Entweder kann eine Anfrage<br />

nicht be<strong>die</strong>nt werden – etwa aufgrund interner Limite, wie<br />

sie kleinere Regionalbanken haben. Oder aber, das Kreditinstitut<br />

möchte das entsprechende Engagement nicht eingehen. Das<br />

kann passieren, wenn <strong>die</strong> Kosten zu hoch sind oder der Prüfprozess<br />

inhouse zu lang dauern würde.<br />

Und <strong>die</strong> Kunden, was haben sie von einer Bearbeitung<br />

ihrer Anfrage durch ein Fintech?<br />

Offergeld: Das geht bereits beim Prüf- und Analyseprozess los:<br />

In einer Bank kann sich <strong>die</strong>ser – etwa wenn es einen Betreuerwechsel<br />

gab – teils über mehrere Monate hinziehen. Durch <strong>die</strong><br />

straffen und digitalen Prozesse im Fintech geht das schneller.<br />

Wir können beispielsweise nach 48 Stunden eine erste Aussage<br />

zu einer Anfrage machen. Bestehen gute Aussichten auf einen<br />

Kredit, legen wir zwei bis drei Wochen später ein verbindliches<br />

Angebot nach. Diese rasche Auskunftsfähigkeit hat sich <strong>für</strong> Mittelständler<br />

gerade in letzter Zeit bewährt: Wenn Rohstoffpreise<br />

immer weiter in <strong>die</strong> Höhe schießen, haben Unternehmen keinen<br />

monatelangen Vorlauf – sie benötigen schnelle Aussagen<br />

zu Kreditanfragen, um ihre Einkäufe auch kurzfristig planen zu<br />

können. Hinzu kommt, dass Unternehmen bei uns in der Regel<br />

keine dinglichen Sicherheiten benötigen. Wurde etwa der Maschinenpark<br />

bereits verpfändet, haben sie beim Fintech dennoch<br />

Chancen auf einen Kredit.<br />

Wo sehen Sie sich im Vergleich zu Banken?<br />

Offergeld: Unser Angebot ist immer ein Baustein im Finanzierungsmix<br />

eines Unternehmens. Wir sind kein Ersatz <strong>für</strong> Kreditinstitute<br />

oder gar „<strong>die</strong> besseren Banken“. Das wollen wir gar<br />

nicht sein. Ich würde eher sagen, wir besetzen eine ganz eigene<br />

Nische. Und in <strong>die</strong>ser Nische bieten wir Unternehmenskunden<br />

und Partnern passende Lösungen an.<br />

22<br />

Nº <strong>15</strong> | Juni 2022 • <strong>creditshelf</strong> AG<br />

Branchenfokus Fintech<br />

23


Termine<br />

INFORMIEREN<br />

NETZWERKEN<br />

FINANZIEREN<br />

Wenn sich ein Produkt oder eine Dienstleistung am Markt etabliert<br />

hat, wollen Unternehmen häufig wachsen. Marktanteile und<br />

Kapazitäten sollen ausgebaut werden. Nur in wenigen Fällen kann<br />

<strong>die</strong> Wachstumsfinanzierung aus eigenen liquiden Mitteln finanziert<br />

werden – erst recht, wenn <strong>die</strong>se in Zeiten der Pandemie in<br />

<strong>die</strong> Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit fließen. Bei unseren<br />

Online-Seminaren, Messeauftritten und digitalen Veranstaltungen<br />

berichten unsere Kundenberater über <strong>die</strong> Möglichkeiten der<br />

<strong>creditshelf</strong>-Wachstumsfinanzierung. Wir laden Sie herzlich ein, bei<br />

den folgenden Events dabei zu sein.<br />

Bei <strong>die</strong>sen Veranstaltungen treffen Sie <strong>creditshelf</strong> <strong>als</strong><br />

Speaker, Aussteller oder Teilnehmer. Wir freuen uns<br />

darauf, Sie hier persönlich kennenzulernen:<br />

PIRATE SUMMIT<br />

p Köln, 06.-07.09.2022<br />

FINTICS<br />

p Berlin, 09.09.2022<br />

BRAINSOURCING<br />

p Frankfurt/Oberursel, 12.09.2022<br />

EXTERNE EVENTS<br />

FRANKFURT DIGITAL FINANCE<br />

AM 02.02.2022<br />

„Die Frankfurt Digital Finance war auch in <strong>die</strong>sem Jahr wieder eine spannende<br />

Konferenz <strong>für</strong> <strong>die</strong> Fintech- und Finanzbranche. Wir sind seit der ersten Auflage<br />

der Konferenz im Jahr 2020 regelmäßig mit dabei. Für mich ist das größte<br />

Highlight, zu sehen, wie viele digital orientierte, innovative Köpfe es inzwischen<br />

in der Finanzbranche gibt – nicht nur in Frankfurt, sondern in ganz Deutschland.<br />

Ich bin gespannt, wie sich <strong>die</strong> Szene in Zukunft entwickelt!“<br />

(Stefan Hnida, Head of Partnermanagement bei <strong>creditshelf</strong>)<br />

EIGENE<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

DEALSOURCING<br />

p Frankfurt/Oberursel, 13.09.2022<br />

BITS & PRETZELS<br />

FINANZ-TALK: DIGITALE<br />

MITTELSTANDSFINANZIERUNG<br />

Wenn Sie an einem qualifizierten Austausch zwischen<br />

Fintechs, Vertretern etablierter Banken und Finanzexperten<br />

interessiert sind, melden Sie sich <strong>für</strong> einen<br />

unserer Finanz-Talks an.<br />

I Die aktuellen Termine finden Sie auf unserer<br />

Website unter www.<strong>creditshelf</strong>.com/events<br />

p München, 25.-26.09.2022<br />

WVIB<br />

Bankendialog: Behind Bonität - Was zählt wirklich<br />

bei der Kreditvergabe<br />

p Durbach, 21.10.2022<br />

STRUCTURED FINANCE<br />

p Stuttgart, 23.-24.11.2022<br />

RüCK-<br />

BLICK<br />

WEBINAR „NACHFOLGE-EXPERTENRUNDE“<br />

AM 06.04.2022<br />

„Ich hatte <strong>die</strong> großartige Möglichkeit, <strong>als</strong> Teil der Nachfolge-Expertenrunde im Rahmen eines<br />

Online-Events über <strong>die</strong> Rolle von <strong>creditshelf</strong> im Unternehmensnachfolgeprozess sprechen<br />

zu dürfen. Besonders gefallen an der Runde hat mir, dass <strong>die</strong> eingeladenen Experten<br />

alle Bereiche im Nachfolgeprozess abgedeckt haben, d. h. Banken, Rechtsberatung und Unternehmens-<br />

bzw. Finanzierungsberatung. Für alle, <strong>die</strong> sich mit dem Thema beschäftigen,<br />

einen genaueren Blick wert!“ (Maximilian Wagner, Partner Manager bei <strong>creditshelf</strong>)<br />

24<br />

Nº <strong>15</strong> | Juni 2022 • <strong>creditshelf</strong> AG<br />

Termine 25


Partner & Kooperationen<br />

UNSERE PARTNER<br />

Zur Fintech-Idee gehört nicht nur das Bekenntnis zur<br />

digitalen Technologie – es geht uns auch darum, den Mittelstand<br />

durch ein Netzwerk an Partnerschaften noch<br />

besser unterstützen zu können. Hier stellen wir Ihnen<br />

einen unserer Partner vor: Im Gespräch gibt<br />

Christian Marc Krause, Geschäftsführer und<br />

Partner der Aderhold Unternehmensberatung,<br />

einen Einblick in sein Unternehmen<br />

und ein gemeinsames Projekt.<br />

Die Idee eines Finanzierungs-Ökosystems treibt uns bereits<br />

seit unserer Gründung an. Und es wächst: Mittlerweile<br />

arbeiten wir mit über 700 Partnern zusammen. Auch zum<br />

Investor Nimbus pflegen wir seit Jahren eine intensive<br />

NIMBUS – INVESTOR MIT<br />

HANDS-ON-MENTALITäT<br />

Verbindung. Höchste Zeit, <strong>die</strong>se <strong>Zusammenarbeit</strong><br />

einmal näher vorzustellen. Wir<br />

sprachen dazu mit Henning Andresen, Partner<br />

bei Nimbus.<br />

ADERHOLD<br />

UNTERNEHMENSBERATUNG<br />

Was zeichnet <strong>die</strong><br />

Aderhold Unternehmensberatung<br />

aus?<br />

Wir sind eine mit der Aderhold<br />

Rechtsanwaltsgesellschaft verbundene,<br />

spezialisierte Beratungseinheit mit Fokus auf der Begleitung<br />

von Unternehmen sowie deren Stakeholdern in unternehmerischen<br />

Sondersituationen. Als erfahrene Berater stehen wir<br />

bei der Bewältigung komplexer Aufgabenstellungen, insbesondere<br />

in Finanzierungs- und Restrukturierungssituationen, zur<br />

Verfügung. Darüber hinaus unterstützen wir unsere Mandanten<br />

bei der Konzeption und Umsetzung von strukturierten Programmen<br />

zur Ergebnisverbesserung, bei Unternehmenstransaktionen<br />

und bei der strategischen Neuausrichtung. Zu unseren<br />

Mandanten gehören mittelständische Unternehmen jeder Größe,<br />

Konzerne und Beteiligungsgesellschaften. Diese begleiten<br />

wir partnerschaftlich, mit ausgeprägter Situationskompetenz,<br />

engagiertem Einsatz und im Zusammenspiel mit den Experten<br />

aus der Aderhold Rechtsanwaltsgesellschaft. Durch <strong>die</strong> interdisziplinäre<br />

Zusammensetzung unserer Teams können Lösungen<br />

aus allen relevanten Blickwinkeln betrachtet werden. Unser<br />

zentrales Versprechen ist: Wir stehen <strong>für</strong> konkrete Ergebnisse<br />

unserer Beratung, <strong>die</strong> zu nachhaltigen Verbesserungen und Lösungen<br />

bei unseren Mandanten führen.<br />

Wodurch kam <strong>die</strong> Kooperation mit <strong>creditshelf</strong> zustande?<br />

<strong>creditshelf</strong> haben wir im letzten Jahr im Rahmen eines Finanzierungsprojektes<br />

bei einer mittelständischen Unternehmensgruppe<br />

mit internationaler Geschäftsaktivität kennengelernt. Der<br />

Mandant hatte einen saisonalen Geschäftsverlauf zu bewältigen,<br />

der durch <strong>die</strong> Herausforderungen in den internationalen<br />

Lieferketten noch verstärkt wurde.<br />

Mit einem unbesicherten Unternehmenskredit<br />

zur Finanzierung der saisonalen Working-Capital-Spitzen<br />

konnten wir ohne Beeinflussung<br />

des bestehenden und gesicherten Bankenkreises<br />

eine pragmatische Saisonfinanzierung on<br />

top gestalten. Der Mandant konnte sich so auf<br />

<strong>die</strong> Umsetzung wichtiger strategischer Projekte<br />

konzentrieren.<br />

Wie haben Sie <strong>die</strong> gemeinsame Arbeit mit<br />

dem Fintech erlebt?<br />

Wir hatten sofort zu einer sowohl professionellen<br />

<strong>als</strong> auch pragmatischen Art der <strong>Zusammenarbeit</strong><br />

gefunden. Dies gestattete es uns, <strong>für</strong><br />

den Mandanten in einem sehr kurzen Zeitraum<br />

eine On-top-Finanzierung zu organisieren.<br />

Möglich war <strong>die</strong>s, weil <strong>creditshelf</strong> mit seinem<br />

Angebot des unbesicherten Firmenkredits eine<br />

<strong>für</strong> mittelständische Unternehmen flexible und<br />

pragmatische Lösung bereitstellt. Ein durchdachter<br />

digitaler und schneller Antragsprozess<br />

mit dem richtigen Maß an menschlicher Nähe<br />

war ein weiterer Vorteil.<br />

Mehr zur Aderhold Unternehmensberatung:<br />

www.aderhold.legal/kanzlei/unternehmensberatung<br />

Wie würden Sie<br />

Nimbus beschreiben?<br />

Wir verstehen uns <strong>als</strong><br />

Hands-on-Investor, der in mittelständische<br />

Unternehmen mit<br />

Verbesserungspotenzial investiert und ihnen in Sondersituationen<br />

zur Seite steht. Gegründet wurde Nimbus 1999 in Holland,<br />

mittlerweile haben wir Standorte in der DACH-Region, den<br />

Benelux-Staaten und Großbritannien. Unser Fokus liegt auf<br />

B2B-Unternehmen, vor allem in den Bereichen Industrie und<br />

technischer Handel. Hier betreuen wir ein permanentes Portfolio<br />

von 30 Unternehmen mit Umsatzgrößen zwischen 20 und<br />

300 Millionen Euro. Dabei ist es uns <strong>als</strong> Investor wichtig, nicht<br />

nur Kapital bereitzustellen. Wir unterstützen <strong>die</strong> Unternehmen<br />

vor allem auch strategisch und greifen ihnen bei Bedarf operativ<br />

unter <strong>die</strong> Arme. Daher legen wir viel Wert auf <strong>die</strong> Bezeichnung<br />

„Hands on“ und darauf, Firmen langfristig zu begleiten – in der<br />

Regel sieben bis acht Jahre.<br />

Welches gemeinsame Projekt mit <strong>creditshelf</strong> ist Ihnen<br />

besonders im Gedächtnis geblieben?<br />

Das war gleich unsere erste <strong>Zusammenarbeit</strong>: Intega. Das Unternehmen<br />

entwickelt, fertigt und installiert Versorgungssysteme<br />

<strong>für</strong> Reinräume und hat sieben Standorte in Europa. Dam<strong>als</strong>, 2018,<br />

war es gerade dabei, sich aus seinem ehemaligen Mutterkonzern<br />

herauszulösen. Wir unterstützten den Carve-Out <strong>als</strong> Investor und<br />

benötigten <strong>für</strong> das Unternehmen eine Working-Capital-Finanzierung.<br />

Das ist in so einem Fall nicht immer eine leichte Aufgabe,<br />

denn zuvor integrierte Unternehmen haben oft kein eigenes<br />

Controlling oder Treasury. Hier können nicht einfach <strong>die</strong> letzten<br />

drei unabhängigen Jahresabschlüsse von einem Kreditgeber<br />

abgefragt und bewertet werden. Wir hatten allerdings kurz zuvor<br />

<strong>creditshelf</strong> über einen persönlichen Kontakt kennengelernt<br />

und ihnen das Projekt Intega vorgestellt. Durch den besonderen<br />

Analyseansatz war das Fintech in der Lage, das Unternehmen<br />

auf Basis der vorhandenen Datenlage stichhaltig<br />

zu bewerten. Schon nach kurzer Zeit stand<br />

ein Angebot bereit. Das nun unabhängige KMU<br />

konnte so ab Tag eins auf einen Baustein in der<br />

Working-Capital-Finanzierung setzen.<br />

Was macht <strong>für</strong> Sie <strong>die</strong> <strong>Zusammenarbeit</strong><br />

mit <strong>creditshelf</strong> aus?<br />

In unserem Geschäftsmodell bedarf es einer<br />

Reihe von Finanzierungsinstrumenten und<br />

Ansätzen. <strong>creditshelf</strong> ist hier <strong>für</strong> uns ein verlässlicher<br />

Partner und wichtiger Baustein in<br />

den unterschiedlichsten Unternehmenssituationen.<br />

In Sondersituationen stehen wir meist<br />

unter Zeitdruck, zudem sind <strong>die</strong> Unternehmen<br />

in dem Moment, in dem wir hinzustoßen, wirtschaftlich<br />

noch nicht voll leistungsfähig. Da<br />

ist es eine große Unterstützung, sich auf <strong>die</strong><br />

Kreditbewertung von <strong>creditshelf</strong> verlassen zu<br />

können. Die schnellen und präzisen Aussagen<br />

geben im Prozess viel Planungssicherheit. Ein<br />

weiterer Vorteil ist <strong>die</strong> Option, unbesichert das<br />

Wachstum von Firmen in komplexen Finanzierungssituationen<br />

zu ermöglichen. Die Frankfurter<br />

haben mit ihrem Angebot auf <strong>die</strong>se Weise<br />

seit dem ersten gemeinsamen Projekt knapp<br />

zehn Kredite <strong>für</strong> unsere Unternehmen arrangiert<br />

– sowohl im Rahmen von Wachstumsfinanzierungen<br />

<strong>als</strong> auch M&A-Transaktionen.<br />

Erfahren Sie mehr über Nimbus<br />

www.nimbus.com<br />

26<br />

Nº <strong>15</strong> | Juni 2022 • <strong>creditshelf</strong> AG<br />

Partner & Kooperationen 27


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Vorsitzender des Aufsichtsrats:<br />

Rolf Elgeti<br />

Frankfurt am Main,<br />

01.06.2022<br />

Dr. Daniel Bartsch<br />

Co-Gründer und Vorstand<br />

Vorstand:<br />

Dr. Tim Thabe (Vorsitzender)<br />

Dr. Daniel Bartsch<br />

Eingetragen am Amtsgericht<br />

Frankfurt a. M. - HRB 112087<br />

Ust.-ID: DE298667279

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