23.06.2022 Aufrufe

23. Juni 2022

- Ex-Schediwy wird zum Burger-Lokal - Bürgerbeteiligung in Hart bei Graz - Politzwist im Budgetgemeinderat

- Ex-Schediwy wird zum Burger-Lokal
- Bürgerbeteiligung in Hart bei Graz
- Politzwist im Budgetgemeinderat

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4 graz<br />

www.grazer.at <strong>23.</strong> JUNI <strong>2022</strong><br />

Politzwist im<br />

Budgetgemeinderat<br />

Finanzstadtrat Manfred Eber bei<br />

seiner Budgetrede. STADT GRAZ/FISCHER<br />

POLITIK. Im Gemeinderat stand heute das Doppelbudget für die Jahre <strong>2022</strong> und 2023 auf der Tagesordnung<br />

– und Parteienhickhack. Die Budgetdabatte fand erstmals seit langem unter neuer politischer Führung statt.<br />

Von Verena Leitold & Melanie Köppel<br />

redaktion@grazer.at<br />

Bereits seit Wochen wärmen<br />

sich die Parteien für einen<br />

harten Kampf im heutigen<br />

Budgetgemeinderat auf. Kein<br />

Wunder also, dass die Stimmung<br />

da heute durchaus hitzig war. Die<br />

Eckpunkte sind bekannt und inzwischen<br />

auch rauf- und runterdiskutiert.<br />

Insgesamt werden 1,2<br />

Milliarden Euro investiert. Aber<br />

bis Ende des Jahres steigt der<br />

Schuldenstand der Stadt Graz<br />

auf 1,7 Milliarden Euro, bis Ende<br />

2027 sind es 2,4 Milliarden. „Die<br />

selbstgewählte Schuldenobergrenze<br />

wurde zuletzt auf die vierfache<br />

Summe der Steuereinnahmen<br />

hinaufgesetzt. Unser Ziel ist<br />

es nun, den Weg zurück zur dreifachen<br />

Schuldenobergrenze einzuschlagen,<br />

in stetiger Abstimmung<br />

mit dem Land. Aufgrund<br />

der krisenhaften Situationen haben<br />

wir einen achtprozentigen<br />

Krisenaufschlag eingerechnet“,<br />

so Finanzstadtrat Manfred Eber.<br />

Die größten Investitionen gehen<br />

in den Ausbau der Infrastruktur:<br />

82 Millionen für längere Straßenbahnen,<br />

65 Millionen für die<br />

Sanierung und den Ausbau der<br />

Kläranlage, 37,5 Millionen für<br />

die Innenstadtentflechtung, 28<br />

Millionen für die Schule in Reininghaus,<br />

30 Millionen für die<br />

Radoffensive, 24 Millionen für<br />

den zweigleisigen Ausbau der<br />

Straßenbahnlinie 5, 19 Millionen<br />

für den der Linie 1, je 13 Millionen<br />

für den Neubau der Feuerwache<br />

Ost und die Zentralküche,<br />

acht Millionen Euro für Kanalsanierungen.<br />

„Es ist ein Schuldenberg von<br />

1,6 Milliarden Euro geerbt worden.<br />

Dennoch ist es gelungen,<br />

dem Anspruch an uns selbst - ein<br />

soziales und klimafreundliches<br />

Budget vorzulegen - gerecht zu<br />

werden“, ist Sahar Mohsenzada<br />

von der KPÖ zufrieden.<br />

„Das vorliegende Budget wird<br />

der verbesserten Nachhaltigkeit<br />

der Stadt gerecht und ermöglicht<br />

der Stadt Graz, soziale Themen<br />

umzusetzen“, so Gerhard Hackenberger<br />

von den Grünen.<br />

„Es war eine enorme Herausforderung,<br />

dieses Doppelbudget<br />

für <strong>2022</strong>/23 auszuarbeiten. Wir<br />

mussten mit viel Fingerspitzengefühl<br />

in der Ausarbeitung hinterlegen,<br />

dass unsere Stadt nicht<br />

weiter in ein finanzielles Abenteuer<br />

manövriert wird. Das Gute<br />

ist jedoch, dass es gelungen ist,<br />

im laufenden Haushalt essentielle<br />

Bereiche wie Soziales, Kinder,<br />

Jugend, Familie, Gesundheit, Zu-<br />

sammenleben, Umwelt und Verkehr<br />

nicht zu kürzen. Das ist gut<br />

und richtig so!“, findet SP-Graz-<br />

Chef Michael Ehmann.<br />

Kritik der Opposition<br />

Die Opposition ging damit selbstredend<br />

nicht ganz d‘accord. „Eigentlich<br />

müssten Sie heute sagen:<br />

Es tut uns leid, wir sind<br />

derzeit mit dieser Aufgabe überfordert.<br />

Stattdessen üben Sie<br />

sich in Schuldzuweisung an die<br />

Vorgänger und in Budgetschönung.<br />

Dieses Budget zeigt: Sie<br />

erzeugen Spaltung. Das Budget<br />

ist ohne soziale Treffsicherheit.<br />

Das Budget bekämpft keine Ursachen,<br />

sondern ist Placebo-Politik.<br />

Das Budget ist unausgewogen<br />

und unverantwortlich, es ist<br />

eine Katastrophe für Graz. Die<br />

Stadt wird dadurch massiv verlieren“,<br />

fand ÖVP-Klubobfrau Daniela<br />

Gmeinbauer klare Worte.<br />

„Dieses Budget zeigt: Der<br />

Schuldenstand steigt, die Investitionen<br />

sinken kontinuierlich.<br />

Investiert wird in die SozialCard,<br />

das stößt mir sauer auf. Wir wollen<br />

nicht die doppelten Sozial-<br />

Card-Bezieher, das ist nicht gut<br />

für die Stadt“, so FPÖ-Klubobmann<br />

Alexis Pascuttini.<br />

„Das ist eine unverantwortliche<br />

Budgetpolitik. Investitionen müssen<br />

stattfinden, aber bitte nicht<br />

kleinteilig. (...) Dieses Budget ist<br />

für uns unbefriedigend“, so Neos-<br />

Frontmann Philipp Pointner.<br />

Aus für Klima-Euro<br />

Eine der Fragen rund um die heutige<br />

Sitzung drehte sich um den<br />

Klima-Euro: Bleibt dieses Sonderbudget<br />

den Grazer Bezirken<br />

erhalten? Die noch unter Altbürgermeister<br />

Siegfried Nagl im Jahr<br />

2020 beschlossene Maßnahme,<br />

um Umweltprojekte in den Grazer<br />

Bezirken zu fördern, ist im<br />

Stadtbudget 2023 nicht mehr vorgesehen.<br />

Bis Ende <strong>2022</strong> soll das<br />

Budget jedoch weiterhin zur Verfügung<br />

stehen. In den Bezirken<br />

herrscht nun großer Unmut: Wie<br />

kann es sein, dass Klimaprojekte<br />

unter einer grünen Regierungsbeteiligung<br />

in der Stadt Graz<br />

nicht mehr gefördert werden?<br />

„Es werden im Herbst Evaluierungen<br />

durchgeführt werden, wie<br />

und wo Maßnahmen gesetzt worden<br />

sind. Dann werden wir weitersehen“,<br />

heißt es aus dem Büro<br />

des Finanzstadtrates. Ein künftiges<br />

Budget werde auf jeden Fall<br />

zur Verfügung stehen – in welcher<br />

Höhe wird dennoch erst die Evaluierung<br />

im Herbst zeigen.<br />

ÖVP, FPÖ und Neos stimmen<br />

dem Budget nicht zu.<br />

derGrazer<br />

IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 |<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG/REDAKTION: Gerhard Goldbrich |ASSISTENZ & MARKETING: Silvia Pfeifer (0664/80 66666 41) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION:<br />

Fabian Kleindienst (CvD Print, 0664/80 666 6538), Verena Leitold (CvD Digital, 0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Melanie Köppel (0664/80 66668 90), Redaktions-Fax-DW 2641,<br />

redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl<br />

(0664/80 666 6897), Mag. Eva Semmler (0664/80 666 6895) | Victoria Purkarthofer (0664 / 80 666 6528 ) | OFFICE MANAGEMENT: Biljana Cosic (0664/ 80 666 6642) | PRODUKTION: Burkhard Leitner | VERBREITETE<br />

AUFLAGE PRINT: 176.193 (Der Grazer, wö, ÖAK 1.HJ 2021). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!