PT-Magazin - Ausgabe 3 • 4 2022
PT-Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft Die Top-Themen: • Von der Außenseiterin zur Spitzenreiterin - Lassen Sie sich von Coco Chanel inspirieren! • Juryliste "Großer Preis des Mittelstandes" erreicht • Mittelstand im Feuer - Energiepreise, Lieferengpässe, Sanktionen... • Ein qualitatives Reifegradmodell zur Analyse und Bewertung der Social-Media-Kommunikation
PT-Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft
Die Top-Themen:
• Von der Außenseiterin zur Spitzenreiterin - Lassen Sie sich von Coco Chanel inspirieren!
• Juryliste "Großer Preis des Mittelstandes" erreicht
• Mittelstand im Feuer - Energiepreise, Lieferengpässe, Sanktionen...
• Ein qualitatives Reifegradmodell zur Analyse und Bewertung der Social-Media-Kommunikation
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18. Jahrgang | <strong>Ausgabe</strong> 3 <strong>•</strong> 4 | <strong>2022</strong> | ISSN 1860-501x | 3 Euro<br />
Von der Außenseiterin zur<br />
Spitzenreiterin<br />
Lassen Sie sich von Coco Chanel<br />
inspirieren!<br />
Juryliste „Großer Preis des<br />
Mittelstandes“ erreicht<br />
Über welche Unternehmen die<br />
Juroren in diesem Jahr beraten<br />
Mittelstand im Feuer<br />
Energiepreise. Lieferengpässe.<br />
Sanktionen …<br />
Optimismus ist<br />
Ein qualitatives Reifegradmodell<br />
zur Analyse und Bewertung der<br />
Social-Media-Kommunikation<br />
Optimismus ist Pflicht<br />
Risiken und Probleme gehören zum Leben. Denn das Leben ist dynamisch. Unvorhersehbar. Und immer,<br />
wenn Menschen im Spiel sind, sind auch deren Interessen im Spiel. Ziele, Wünsche, Ängste, Visionen.<br />
Weil kein Mensch dem anderen gleicht, sind Auseinandersetzungen unvermeidbar. Niemand weiß, was<br />
morgen ist. Aber nur der Optimist kann dieses Morgen gestalten. Kommentare an redaktion@op-pt.de<br />
Herzliche Grüße, Helfried Schmidt und Petra Tröger!
02 Gesellschaft<br />
03<br />
EDITORIAL<br />
Mit der Unvermeidlichkeit<br />
einer Naturgewalt<br />
FINALIST<br />
ONI-Wärmetrafo GmbH<br />
Top-<br />
Ausbildungsbetrieb<br />
„Ehrenpreis“<br />
für<br />
herausragende betriebliche<br />
BVMW-Ehrenpreis<br />
Ausbildungsleistungen<br />
für Wolfgang Oehm<br />
Kunden in mehr als 70 Ländern der Welt setzen<br />
auf ausgezeichnete ONI-Energiesysteme.<br />
Kühl-/Kälteanlagen<br />
Wärmerückgewinnung<br />
Mao Zedongs Versuche, China wirtschaftlich<br />
zu revolutionieren, führten zu<br />
40 bis 80 Millionen Hungertoden. Nach<br />
seinem Tod setzte Deng Xiaoping auf<br />
einen Paradigmenwechsel und gab die<br />
Parole aus: „Reichtum ist ruhmvoll“. Er<br />
setzte wie Ludwig Erhard darauf, dass<br />
der Fleiß und der Einfallsreichtum der<br />
Menschen millionenfach bescheidenen<br />
Wohlstand schaffen werden. Und zwar<br />
weit besser, wirkungsvoller und nachhaltiger,<br />
als es jemals ein staatlicher Masterplan<br />
mit seinen Befehlsanweisungen<br />
könnte.<br />
Mit Erfolg: 2019 gab es im ehemaligen<br />
„Hunger-China“ mehr als vier Millionen<br />
Millionäre und sogar 1.000 Milliardäre.<br />
Und zwar nicht etwa in chinesischen Renminbi<br />
gemessen, sondern in US-Dollar.<br />
Inzwischen kommt fast täglich ein neuer<br />
Dollar-Milliardär dazu. Je nach Definition<br />
gehören 100 bis 250 Millionen Chinesen<br />
zur wohlhabenden Mittelschicht. Schon<br />
2015 hatten mehr als 109 Millionen Chinesen<br />
ein Vermögen zwischen 50.000<br />
und 500.000 US-Dollar. Parallel sind seit<br />
den Wirtschaftsreformen 1978 mehr als<br />
850 Millionen Chinesen der extremen<br />
Armut entkommen.<br />
Wenn es eine Lehre aus dem Aufstieg<br />
Chinas gibt, dann ist es diese: Eine freie<br />
Wirtschaft ist immer erfolgreicher als<br />
jede denkbare Kommandowirtschaft.<br />
Das gilt selbst dann, wenn die Gesellschaft<br />
politisch unfrei bleibt, sich aber<br />
der Kräfte einer freien Wirtschaftsordnung<br />
bedient. Hier wirken offenbar<br />
Grundregeln mit der Unvermeidlichkeit<br />
einer Naturgewalt. Welche Grundregeln<br />
sind das? Ich sehe drei:<br />
Unternehmen mit Flexibilität und Ideenreichtum<br />
hohe Existenz- und Beschäftigungsstabilität.<br />
2. Konzentrische Wirtschaftskreisläufe<br />
sind Quellen sozialen Wohlstands und<br />
sowohl Voraussetzung als auch Resultat<br />
mittelständischer Wirtschaft. Das<br />
Denken in Wirtschaftskreisläufen prägte<br />
frühere Jahrhunderte. Es lässt sich von<br />
der norddeutschen Hanse bis zum Volksund<br />
Raiffeisenprinzip finden. Im letzten<br />
Jahrhundert ging es leider fast völlig<br />
verloren. Wo zentralistische Planungskommissionen<br />
dominieren, scheitern<br />
mechanistische Masterpläne an der<br />
Komplexität der Wirklichkeit.<br />
3. Der Wohlstand einer freien Gesellschaft<br />
ist die Summe des Wohlstands<br />
seiner freien Bürger. Immer wenn ein<br />
Staat den Bogen beim Steuereintreiben<br />
und Geldausgeben überspannt, geht<br />
das letztlich immer zu Lasten der gesellschaftlichen<br />
Innovationsfähigkeit, zu Lasten<br />
aller.<br />
Denn man kann ein und denselben Euro<br />
entweder nur konsumieren oder nur investieren.<br />
Was weg ist, ist weg.<br />
Den Nachkriegsaufschwung in (West-)<br />
Deutschland von 1949 bis ca. 1970<br />
prägte die starke Entwicklung des Mittelstandes.<br />
Seitdem stehen Wachstum,<br />
Fortschritt und Entwicklung weniger im<br />
Mittelpunkt gesellschaftlichen Wollens<br />
als vielmehr die Bewahrung des Erreichten<br />
und vor allem die Verteilung des Erwirtschafteten.<br />
Vielleicht nähern wir uns<br />
einer Zeit, in der die Gesellschaft den<br />
deutschen Mittelstand wiederentdeckt.<br />
DER SICHERSTE<br />
WEG ZU IHREM<br />
ZUHAUSE.<br />
Mietkühlanlagen<br />
Temperiersysteme<br />
Lüftungssysteme<br />
Reinraumtechnik<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
1. Der unternehmerische Mittelstand ist<br />
das Herzstück jeder freien Wirtschaftsordnung.<br />
Seine Vielfalt und seine zigtausendfach<br />
individuellen Lösungen garantieren<br />
eine friedliche, wertschöpfende,<br />
sozial und ökologisch verantwortungsvolle<br />
Gesellschaft. Unbeschadet von<br />
politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen<br />
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04 Gesellschaft<br />
05<br />
68<br />
14<br />
74<br />
44<br />
60<br />
Was macht Unternehmenserfolg aus<br />
Bernhard Becker und Jan Handzlik<br />
blicken „über den Tellerrand“ hinaus<br />
72<br />
74<br />
Lieber persönlich als online<br />
Rod McColl und Petya Puncheva-<br />
Michelotti über Vorstellungsgespräche<br />
heute<br />
Wirtschaft & Bildung:<br />
Die Durchschnittsfalle<br />
Vinzenz Baldus fordert einen<br />
Masterplan Bildung<br />
44<br />
48<br />
Agilität braucht Orientierung<br />
André Häusling definiert<br />
5 Reifegrade agiler Organisationsentwicklung<br />
78<br />
20 Jahre erfolgreiche<br />
Zeitverschwendung<br />
Der Effizientertainer®<br />
Martin Geiger im Interview<br />
INHALT<br />
03<br />
Mit der Unvermeidlichkeit<br />
einer Naturgewalt<br />
Editorial von Helfried Schmidt<br />
Gesellschaft<br />
06<br />
Der Wahn mit der Bürokratie<br />
Eine Kritik. Vom ehemaligen<br />
Steuerfahnder und heutigen Steuerberater<br />
Hubert Nowatzki und des<br />
UNO-Beraters Andreas Dripke<br />
10<br />
12<br />
14<br />
Optimismus ist Pflicht<br />
Eine Mahnung von Dr. Hanspeter<br />
Georgi, Minister a.D., Mitglied des<br />
Präsidiums der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Patent skurril<br />
Abenteuerliche Markeneintragungen,<br />
Betrüger und Fälscher.<br />
Von Coco Chanel lernen<br />
Oft sind große Innovatoren auch<br />
große Außenseiter, bevor sie<br />
Spitzenreiter werden!<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
16<br />
20<br />
24<br />
26<br />
27<br />
28<br />
ZU NEUEN HORIZONTEN<br />
Auszeichnungsgalas -<br />
Highlights <strong>2022</strong><br />
Juryliste <strong>2022</strong> regional<br />
Diese Unternehmen erreichten<br />
die 2. Stufe des Wettbewerbs „Großer<br />
Preis des Mittelstandes“ <strong>2022</strong><br />
Juryliste <strong>2022</strong> national<br />
Wer könnte Premier-Finalist oder<br />
Premier <strong>2022</strong> werden?<br />
Balleinladung<br />
Termine und Infos für Auszeichnungsgalas<br />
und Bälle <strong>2022</strong><br />
Mut zu neuen Horizonten<br />
Kolumne von Petra Tröger<br />
Mittelstand im Feuer<br />
Ein Essay von Hans-Jürgen Friedrich,<br />
KFM Deutsche Mittelstand AG<br />
30<br />
Partner des „Netzwerks der Besten“<br />
Partner für mehr als 20.000 seit<br />
1995 nominierte oder ausgezeichnete<br />
Unternehmen<br />
Wirtschaft<br />
32<br />
34<br />
36<br />
Fachkräfte über TikTok rekrutieren<br />
Marvin Flenche weiß, wie Sie junge<br />
Leute heute erreichen können<br />
Zeitenwende erfordert<br />
„Reset“ der Unternehmen<br />
Innovationsexperte Jens-Uwe Meyer<br />
im Interview<br />
Konfliktmanagement digital<br />
Sabine Prohaska verrät, wie man<br />
Konflikte bei der virtuellen Zusammenarbeit<br />
vermeidet und löst<br />
40<br />
Cyberangriffe und Schäden bei KMU<br />
Mehr als eine Million Unternehmen<br />
waren bereits betroffen<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
52<br />
58<br />
Analyse und Bewertung<br />
der Social-Media-Kommunikation<br />
Natalie Schäfthaler und<br />
Günter H. Hertel entwickeln<br />
ein qualitatives Reifegradmodell<br />
Innenfinanzierung mit der pauschaldotierten<br />
Unterstützungskasse<br />
Manfred Baier über Betriebliche<br />
Altersvorsorge ohne Versicherung<br />
60<br />
Cloud-Software im Visier<br />
der Nachhaltigkeit<br />
Andreas E. Thyen fordert, Software<br />
als Gegenstand der Kreislaufwirtschaft<br />
zu begreifen<br />
62<br />
64<br />
68<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
erfinden sich neu<br />
Der Global Machinery & Equipment<br />
Report von Bain<br />
In der Falle: Deutscher Maschinenund<br />
Anlagenbau<br />
Harald Schönfeld warnt vor dem<br />
Ausverkauf der deutschen Industrie<br />
an China<br />
Wer schafft es zu den Honigtöpfen<br />
der Zukunft?<br />
Anne M. Schüller über die Herausforderungen<br />
der Hochgeschwindigkeitszukunft<br />
Lifestyle | Auto<br />
80<br />
Seltenheit oder Qualität<br />
Volvo baut E-Autos. Die Konzerntochter<br />
Polestar ebenfalls.<br />
Die Autoseite. Von Arnd und<br />
Wilhelm Garth.<br />
Impressum<br />
82<br />
Leserbriefe<br />
Titelbild<br />
© unsplash.com | Artem Beliaikin<br />
Bildnachweise<br />
© flickr.com (Seite 14)<br />
© piqsels.com (Seite 60, 68, 74)<br />
© pixabay.com (Seite 44)<br />
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06 Gesellschaft<br />
07<br />
Der Wahn<br />
mit der Bürokratie<br />
Der ehemalige Steuerfahnder und heutige Steuerberater Hubert<br />
Nowatzki und der UNO-Berater Andreas Dripke setzen sich in ihrem<br />
Buch „Der Wahn mit der Bürokratie“ damit auseinander, „wie der Bürokratismus<br />
unsere Gesellschaft zerstört“.<br />
© PIQSELS.COM<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
Hubert Nowatzki sagt: „Egal, wohin wir<br />
blicken, vom Deutschen Bundestag bis<br />
zu den Vereinten Nationen: Die Regulierungswut<br />
einer ausufernden Bürokratie<br />
scheint nicht mehr zu bremsen. Jede<br />
noch so gute Idee wird in einem Wust<br />
von Vorschriften, Formularen und kleinlicher<br />
Überwachung zermürbt, bis von<br />
der einstmals grandiosen Vision – ob es<br />
nun um die Parlamentarische Demokratie<br />
oder den Weltfrieden geht – kaum<br />
noch etwas zu sehen ist.“<br />
Aberwitziges Amtsdeutsch<br />
Das Buch ist gespickt mit einer Vielzahl<br />
aberwitziger Beispiele für Behördenwahn.<br />
Dazu gehört das Amtsdeutsch: Der<br />
Zaun ist eine „nicht lebende Einfriedung“,<br />
der Baum ein „raumübergreifendes<br />
Großgrün“, die Schubkarre ein „einachsiger<br />
Dreiseitenkipper“, das Drehkreuz<br />
eine „Personenvereinzelungsanlage“, die<br />
Verkehrsampel eine „bedarfsgesteuerte<br />
Fußgängerfurt“ und – tatsächlich! – das<br />
Stammbuch eine „Lebensberechtigungsbescheinigung“.<br />
Aus einer „Kopie“ wird<br />
im amtlichen Jargon ein „Mehrstück“,<br />
die Möglichkeit, eine Leiter an eine Wand<br />
zu lehnen, heißt beim Amt „Anleiterbarkeit“,<br />
die Ablehnung eines Antrags<br />
wird zur „Versagung“, ein Transport per<br />
Hubschrauber, etwa bei einem medizinischen<br />
Notfall, zur „Luftverlastung“.<br />
Hubert Nowatzki fordert: „Ein bundesweit<br />
einheitliches Amtsdeutsch mit<br />
möglichst einfachen und praxisnahen<br />
Begriffen wäre eine wichtige Maßnahme<br />
gegen den Wahn der Bürokratie.“<br />
„Demokratie vereinfachen,<br />
nicht beschneiden“<br />
Die Autoren des Buches kritisieren nicht<br />
nur, sondern zeigen auch die dahintersteckenden<br />
strukturellen Probleme auf<br />
und unterbreiten Lösungsvorschläge.<br />
Dazu gehört unter anderem eine Verkleinerung<br />
des Deutschen Bundestages.<br />
Sie verweisen darauf, dass das deutsche<br />
Parlament mit derzeit 735 Abgeordneten<br />
für 83,2 Millionen Deutsche so groß<br />
wie nie zuvor ist und um 23 Prozent über<br />
der seit 2002 geltenden Richtgröße von<br />
598 Abgeordneten liegt. Zum Vergleich:<br />
In den USA genügen 535 Mitglieder im<br />
Kongress, um eine lebendige Demokratie<br />
mit 330 Millionen Einwohnern aufrecht<br />
zu erhalten.<br />
Als wesentlichen Grund für den XL-<br />
Bundestag machen die Autoren das besonders<br />
bürokratische Wahlsystem in<br />
Deutschland verantwortlich und unterbreiten<br />
auch gleich einen Vorschlag: In<br />
den derzeit 299 Wahlkreisen sollten 299<br />
Abgeordnete nach dem Prinzip „Wer die<br />
meisten Stimmen bekommt, gewinnt“<br />
direkt gewählt werden. Doch statt dieses<br />
einfachen Systems ziehen im deutschen<br />
Wahlsystem viele Abgeordnete über Landeslisten<br />
ein oder werden durch Kumulieren<br />
oder Panaschieren zu Parlamentariern,<br />
monieren Dripke und Nowatzki.<br />
Panaschieren bezeichnet „die Möglichkeit<br />
bei Personen-Mehrstimmwahlsystemen<br />
mit freier Liste seine Stimmen auf<br />
Kandidaten verschiedener Listen zu verteilen“.<br />
Dazu Hubert Nowatzki: „Wer kein<br />
ausgemachter Bürokratie-Experte ist,<br />
stößt schon bei den Grundlagen unserer<br />
Demokratie, nämlich dem Wahlsystem,<br />
auf Verständnisschwierigkeiten.“ Die für<br />
2025 in Aussicht gestellte Wahlreform –<br />
dann soll die Zahl der Wahlkreise von 299<br />
auf 280 reduziert werden – hält Nowatzki<br />
für den falschen Weg. Er kritisiert: „Es<br />
geht darum, das System zu vereinfachen,<br />
nicht die Demokratie zu beschneiden.“<br />
Qualität der Gesetze befindet sich<br />
im Sinkflug<br />
Anhand eingängiger Beispiele legen die<br />
Autoren dar, dass in den letzten Jahren<br />
zwar das Parlament an Größe gewonnen<br />
hat, aber die Qualität der vom Bundestag<br />
verabschiedeten Gesetze eher im Sinkflug<br />
begriffen ist. Hierzu urteilen Dripke<br />
und Nowatzki nicht selbst, sondern verweisen<br />
auf eine Reihe von Vorlagebeschlüssen<br />
des Bundesfinanzhofs (BFH)<br />
an das Bundesverfassungsgericht, in denen<br />
der BFH dem Gesetzgeber erhebliche<br />
Qualitätsmängel testiert. So schrieb der<br />
BFH beispielsweise über das sogenannte<br />
Steuerentlastungsgesetz: „Inhalt und Systematik<br />
der Vorschrift erschließen sich<br />
bei hoher Fehleranfälligkeit allenfalls<br />
mit subtiler Sachkenntnis, außerordentlichen<br />
methodischen Fähigkeiten und einer<br />
gewissen Lust zum Lösen von Denksportaufgaben.“<br />
Und weiter monierte<br />
der BFH: „Die Mindeststeuerregelung ist<br />
unverständlich, widersprüchlich, unpraktikabel<br />
und nicht mehr justiziabel. Der<br />
chaotische Wortlaut ist ein Paradebeispiel<br />
für die Verletzung des Gebots der<br />
Normenklarheit, eine Meisterleistung an<br />
Verschleierungskunst.“<br />
EU-Bürokratismus treibt einer neuen<br />
Blütezeit entgegen<br />
Wie man es in einem Buch zu diesem<br />
Thema erwartet, bekommt auch die Europäische<br />
Union („von der Vision zum<br />
Bürokratie-Monster“) ihr Fett weg, etwa<br />
bei den Richtlinien für die Mindestlängen<br />
von Gurken (14 Zentimeter) und Kondomen<br />
(16 Zentimeter). Dem Argument<br />
der Bürokraten, dass die EU-Normen<br />
der heimischen Wirtschaft Vorteile verschafften<br />
(„wer die Standards setzt, gewinnt<br />
den Markt“), widersprechen die<br />
Autoren mit Fakten: Von den hundert<br />
wertvollsten Unternehmen der Welt<br />
kommen lediglich zwölf aus der Europäischen<br />
Union (und übrigens nur zwei<br />
aus Deutschland). Dennoch treibt der<br />
EU-Bürokratismus einer neuen Blütezeit<br />
entgegen, analysieren Dripke und Nowatzki.<br />
Beispielhaft ziehen sie die neue<br />
Taxonomie heran, ein EU-weites Klassifizierungssystem<br />
für die Bewertung ökologischer<br />
Nachhaltigkeit wirtschaftlicher<br />
Aktivitäten. „Dem Green Deal, der bereits<br />
ein äußerst umfangreiches Vorschriftenpaket<br />
umfasst, mit der Taxonomie<br />
ein zweites ebenso großes Bürokratiemonster<br />
nachzuschicken, führt zu den<br />
wahrscheinlich höchsten Papierbergen<br />
auf der Erde“, sagt Andreas Dripke, und<br />
fügt hinzu: „Wer ein 667 Seiten umfassendes<br />
Regelwerk auf einem Fundament<br />
aufbaut, bei dem grundlegende Fragen,<br />
etwa bezüglich der Einordnung von Kernund<br />
Gaskraftwerken, politisch und gesellschaftlich<br />
höchst umstritten sind, ist<br />
entweder sehr mutig oder sehr…“<br />
Der Bürger geht ins Gefängnis, der<br />
Beamte wird gelobt<br />
Immer wieder zeigen Andreas Dripke<br />
und Hubert Nowatzki auf, wie sich der<br />
Staat Rechte herausnimmt, die er seinen<br />
Bürgern verbietet. Dazu gehört u
08 Gesellschaft<br />
09<br />
beispielsweise die Datenhehlerei, also<br />
die Nutzung von Daten, die durch eine<br />
rechtswidrige Tat erlangt wurden. Bis<br />
zu drei Jahren Freiheitsstrafe drohen bei<br />
Zuwiderhandlungen – außer, der Staat<br />
betätigt sich selbst als Datenhehler, um<br />
gestohlene Datenträger anzukaufen und<br />
dadurch Steuersünder ausfindig zu machen.<br />
Steuerberater Hubert Nowatzki<br />
empört sich: „Der Bürger geht dafür ins<br />
Gefängnis, der Finanzbeamte erhält eine<br />
Belobigung. Wer sich angesichts eines<br />
solchen Rechtssystems über Staatsverdrossenheit<br />
beklagt, dem ist der gesunde<br />
Menschenverstand abhanden gekommen.“<br />
Ein Witz geht seinen Amtsweg<br />
Die Autoren können es sich nicht verkneifen,<br />
einige besonders kuriose Fälle<br />
des Bürokratismus anzuführen. Dazu<br />
gehört die Anerkennung der „Kirche des<br />
Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland“<br />
(KdFSMD) als eine nach deutschem<br />
Recht den Religionsgemeinschaften –<br />
also etwa der Kirche – gleichgestellte<br />
Weltanschauungsgemeinschaft. Mit<br />
dem Fall hatten sich unter anderem das<br />
Bundesverfassungsgericht und der Europäische<br />
Gerichtshof für Menschenrechte<br />
befasst. Das Örtchen Templin in der<br />
Uckermark gewann weltweite Beachtung,<br />
als die KdFSMD am Ortseingang<br />
auf einem offiziellen Schild auf die „Nudelmesse“<br />
hinweisen durfte. Bis zuletzt<br />
hatten die christlichen Kirchen versucht,<br />
der Scherzkirche zu verbieten, was ihnen<br />
erlaubt ist: Hinweisschilder auf die<br />
Zeiten, an denen Gottesdienste abgehalten<br />
werden, aufzustellen. Doch letztendlich<br />
war sogar die Kirche am Bürokratismus<br />
gescheitert. „Einen Scherz gibt es im<br />
Beamtenapparat nun einmal nicht. Ein<br />
Witz, und sei er noch so lächerlich, der<br />
allen formalen Anforderungen genügt,<br />
geht seinen Weg durch die Bürokratie“,<br />
sagt der UNO-Berater Andreas Dripke.<br />
UNO: die größte Bürokratie der Welt<br />
Die UNO wird in dem Buch als „die größte<br />
Bürokratie der Welt“ gebrandmarkt.<br />
Als Beleg hierfür wird angeführt, dass<br />
die regelmäßigen Beiträge, die alle Mitgliedsstaaten<br />
den Vereinten Nationen<br />
jährlich überweisen, überwiegend von<br />
den Personalkosten aufgezehrt werden.<br />
Hierzu heißt es im Buch: „Die Kriege, der<br />
Hunger, das Elend in der Welt – alles<br />
will ordentlich verwaltet werden. Sofern<br />
die UNO tatsächlich aktiv wird, um<br />
über die Verwaltungsakte hinaus den<br />
Menschen zu helfen, sind die Staaten<br />
gefordert, dafür extra zu zahlen, von den<br />
Friedenseinsätzen der Blauhelme über<br />
das Kinderhilfswerk bis zum Welternährungsprogramm.“<br />
Das iPhone als Vorbild für Vereinfachung<br />
Als Ausweg aus dem Bürokratismus raten<br />
die Autoren zu einer „konsequenten<br />
und alle Bereiche der Öffentlichen Hand<br />
durchdringenden Vereinfachung“. „Wir<br />
brauchen keine 3.700 verschiedenen<br />
DIN-Normen für das Bauen in Deutschland<br />
und keine 680 unterschiedlichen<br />
Verkehrszeichen“, sagt Hubert Nowatzki.<br />
Für ihre Forderung nach Vereinfachung<br />
greifen die Autoren auf eine Analogie<br />
aus der Technikwelt zurück. So heißt es<br />
in dem Buch (Zitat): Als das zwischenzeitlich<br />
verstorbene Tech-Genie Steve<br />
Jobs 2007 das iPhone vorstellte, trat es<br />
seinen Siegeszug nicht wegen seiner<br />
technischen Überlegenheit an, sondern<br />
weil es besonders einfach zu bedienen<br />
war. Man sah das Symbol eines Taschenrechners<br />
oder eines Briefumschlags auf<br />
dem Bildschirm, drückte darauf und<br />
konnte seine Berechnung beginnen<br />
bzw. den Posteingang kontrollieren. Die<br />
dahintersteckende Technologie, der berührungsempfindliche<br />
Screen mit Multitouch-Funktionalität<br />
und die aufwändigst<br />
programmierte Software, waren<br />
äußerst kompliziert, aber aus Sicht des<br />
Nutzers war das Gerät intuitiv bedienbar,<br />
also ohne Bedienungsanleitung.<br />
„Wenn es der Politik gelingt, Gesetze und<br />
Verordnungen zu entwickeln, die komplexe<br />
Sachverhalte für die Bevölkerung<br />
vereinfachen statt sie zu verkomplizieren,<br />
dann erledigen die gewählten Politiker<br />
ihre Aufgabe mit Bravour – andernfalls<br />
nicht“, sagt Hubert Nowatzki.<br />
Erst vereinfachen, dann digitalisieren<br />
Zur Vereinfachung genüge es allerdings<br />
nicht, die heutigen Behördenabläufe in<br />
Computersysteme zu verfrachten, warnen<br />
Dripke und Nowatzki. Sie verweisen<br />
auf repräsentative Umfragen, denen zufolge<br />
mehr als drei Viertel der Bürger mit<br />
dem heutigen Angebot an digitalen Verwaltungsservices<br />
unzufrieden sind. In<br />
der Gruppe der 18- bis 29-jährigen, die in<br />
einer digitalen Welt groß geworden sind,<br />
nutzen demnach zwar 90 Prozent die<br />
E-Government-Angebote, aber nur elf<br />
Prozent sind mit dem Angebot zufrieden.<br />
„Man muss erst vereinfachen und dann<br />
digitalisieren, nicht umgekehrt“, mahnt<br />
Andreas Dripke.<br />
„Antrag auf Erteilung eines Antragformulars…“<br />
Das Buch ist übrigens dem Songwriter<br />
Reinhard Mey gewidmet. Mit seiner 1977<br />
veröffentlichten Ballade über den „Antrag<br />
auf Erteilung eines Antragformulars<br />
zur Bestätigung der Nichtigkeit des<br />
Durchschriftexemplars, dessen Gültigkeitsvermerk<br />
von der Bezugsbehörde<br />
stammt, zum Behuf der Vorlage beim<br />
zuständ'gen Erteilungsamt“ sei er dem<br />
Wesen der Bürokratie so nahegekommen,<br />
wie es nur möglich ist. <strong>•</strong><br />
info<br />
Der Wahn mit der Bürokratie<br />
„Wie Bürokratismus<br />
unsere Gesellschaft<br />
zerstört“,<br />
Andreas Dripke,<br />
Hubert Nowatzki,<br />
Herausgeber: DC (Diplomatic<br />
Council) Publishing;<br />
1. Edition <strong>2022</strong>,<br />
260 Seiten,<br />
ISBN 978-3-947818-89-1<br />
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10 Gesellschaft<br />
11<br />
Optimismus ist Pflicht<br />
Ein Essay von Dr. Hanspeter Georgi,<br />
Mitglied des Präsidiums der Oskar-Patzelt-Stiftung, Minister a.D.<br />
1. Angesichts der weltweiten Covid-<br />
Pandemie und des Kriegs in der Ukraine<br />
nehmen Skepsis und Pessimismus zu. Sie<br />
bestimmen zunehmend die Grundstimmung.<br />
Zukunftsängste breiten sich aus.<br />
Untergangsszenarien, auch von der Fridays<br />
for Future-Bewegung genährt, setzen<br />
sich in den Köpfen fest.<br />
2. Schon vor Corona und nun als Folge<br />
von Putins Krieg haben die Debatten<br />
um Demografie, Dekarbonisierung/Klimaneutralität<br />
und Digitalisierung sowie<br />
die Diskussionen um das rechte Maß an<br />
Globalisierung (Stichwort Lieferketten)<br />
die Psychologie der Gesellschaft belastet.<br />
Begriffe wie disruptiv und Disruption<br />
sorgten für Unruhe, Unsicherheit und<br />
Angst, Angst vor der Zukunft.<br />
3. Sie äußert sich in Aussagen wie: so<br />
gut, wie es uns gegangen ist, werden es<br />
unsere Nachkommen nicht haben. Vom<br />
abnehmenden Wohlstand ist ständig in<br />
Interviews die Rede. Die Gefahr ist groß,<br />
dass sich Zukunftspessimismus festsetzt.<br />
Mit der Folge: self-fulfilling- prophecy,<br />
was man fürchtet, tritt ein!<br />
4. Dabei verlangen die Herausforderungen<br />
auf allen Gebieten eine völlig andere<br />
Massen-Psychologie. Wie gestalten<br />
wir mittels der neuen Digitalwerkzeuge<br />
die Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft?<br />
Wie gestalten wir die Mobilität,<br />
damit sie CO2-frei wird? Was ist zu tun,<br />
damit die Ziele des Online-Zugangsgesetzes<br />
auch realisiert werden? Was ist zu<br />
tun, um endlich die elektronische Patientenakte<br />
zu haben? Wie schaffen wir es,<br />
CO2 aus der Atmosphäre und auch Plastikmüll<br />
aus den Ozeanen zurückzuholen?<br />
Was fällt uns ein, um die Krankheiten des<br />
Alterns zu verdrängen? Wie ernähren wir<br />
die Weltbevölkerung? Wie schaffen wir<br />
für die start-up-Szene mit den USA vergleichbare<br />
Rahmenbedingungen, damit<br />
sich diese Unternehmen hier in Deutschland<br />
und Europa entwickeln können und<br />
nicht aus Finanzierungsgründen in die<br />
USA emigrieren müssen? Wie können wir<br />
in unseren Bildungssystemen den spirit<br />
of entrepreneurship kultivieren? Oder<br />
eine etwas einfachere Frage: wie können<br />
wir die Plangenehmigungsverfahren beschleunigen<br />
und die Brandschutzauflagen<br />
so definieren, dass sie zu einer Kultur<br />
des Ermöglichens, nicht des Verhinderns<br />
beitragen? Fragen, Fragen, Fragen.<br />
5. Aber diese Fragen stehen für Herausforderungen.<br />
Und sie verlangen nach Unternehmergeist<br />
und Unternehmertum,<br />
nach Mut und Tatkraft, nach „Packen wir`s<br />
an!“ und Mitmachen, nach Bereitschaft<br />
zu Innovation und Veränderung. MOU, so<br />
hörte ich es mal in Singapore Anfang der<br />
90er Jahre, übersetzt ihr in Europa mit<br />
Debatte, Debatte, Debatte. Wir in Singapore<br />
übersetzen es mit: Handeln, Tun. Dieser<br />
Geist muss wieder Teilhaber unserer<br />
Kultur werden. Geben wir uns den Ruck,<br />
von dem der damalige Bundespräsident<br />
Roman Herzog sprach. Probieren geht<br />
über studieren, sagt der Volksmund. Wir<br />
müssen wieder viel mehr in den Probier-<br />
Modus kommen.<br />
6. Voraussetzung hierfür ist eine optimistische<br />
Grundhaltung. Denn nur, so Karl<br />
Popper, von einer solchen optimistischen<br />
Grundhaltung heraus ist es möglich, seine<br />
Möglichkeiten optimal zu nutzen. Es<br />
wäre schade, wenn wir das riesige Potential<br />
an Möglichkeiten brachfallen lassen<br />
würden.<br />
7. Wenn das auch mit „Zeitenwende“<br />
gemeint ist, sind wir schon auf dem richtigen<br />
Weg: Optimismus ist Pflicht! <strong>•</strong><br />
Dr. Hanspeter Georgi<br />
ist Politiker und Diplom-<br />
Volkswirt. Zuletzt war er<br />
saarländischer Minister für<br />
Wirtschaft und Arbeit. Er ist<br />
Mitglied des Präsidiums der<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />
Über den Autor<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
© PIQSELS.COM
12 Gesellschaft<br />
13<br />
Patent skurril<br />
Abenteuerliche<br />
Markeneintragungen<br />
Auf Schritt und Tritt Musik hören – mit<br />
dem Walkman revolutionierte Sony 1979<br />
die Mediennutzung und schenkte der<br />
damaligen Jugend eine neue Form des<br />
freien Entertainments. Dabei geht dem<br />
Walkman ein deutsches Patent voraus:<br />
Ein Jahr vor Launch des Erfolgsmodells<br />
reichte Andreas Pavel seine Erfindung<br />
beim Deutschen Patent- und Markenamt<br />
(DPMA) ein. Dies ist nur ein Fall, in<br />
dem das eingetragene Patent sowohl der<br />
Erfindung als auch dem Erfinder zugutekam.<br />
Historisch relevant<br />
Kaum eine Erfindung proklamierten<br />
mehr Tüftler für sich als die Glühbirne.<br />
Diverse Geschichten kursieren immer<br />
noch, wem die zündende Idee der glühenden<br />
Metallstäbe im Glas tatsächlich<br />
zuzuschreiben sei. Genauso viele Patentrechtsstreitigkeiten<br />
musste Edison über<br />
sich ergehen lassen. Zuletzt gesteht er<br />
ein, dass seine Glühbirne eine Weiterentwicklung<br />
eines zuvor von Joseph Swan<br />
in Großbritannien eingereichten Patents<br />
darstellt.<br />
Auch ein Deutscher, Heinrich Göbel,<br />
buhlte um die Anerkennung, diese weltverändernde<br />
Entdeckung gemacht zu<br />
haben – leider ohne ein Patent angemeldet<br />
zu haben, weder in den USA noch<br />
in Deutschland. Andere zahlreiche Beispiele<br />
wie das Periodensystem oder das<br />
Telefon zeigen, wie häufig Innovatoren<br />
an derselben Idee feilen. Umso wichtiger,<br />
rechtzeitig ein Patent oder eine Marke<br />
anzumelden.<br />
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die Weißwurst zu den eher seltenen<br />
Speisen. Wie Hungrige diese besondere<br />
Wurstware zu sich nehmen sollten, wirft<br />
bei Ungeübten daher häufig Fragen auf.<br />
Linke Hände lassen die Speise erkalten,<br />
bevor sie den Gaumen erreicht. Dazu<br />
kommt der Senf: Wann und wie gehört<br />
die traditionelle Tunke auf das Gericht?<br />
All diese Unwägbarkeiten sollte eine<br />
Erfindung aus dem Weg räumen – die<br />
Weißwurst mit Reißverschluss und Senffüllung.<br />
Das in München sitzende Amt<br />
erteilte dieser Kreation leider kein Pa-<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
tent. An der Weißwurst gibt es scheinbar<br />
nichts zu verbessern.<br />
Eine weitere kuriose Patenteinreichung<br />
war dazu gedacht, das Leben vieler<br />
Frauen zu vereinfachen: eine Strumpfhose<br />
mit drei Beinen. Nebeneinander aufgereiht<br />
sollte im Falle einer Laufmasche<br />
immer ein Ersatzbein zur Verfügung<br />
stehen. Den gerade nicht verwendeten<br />
Strumpf hält eine Befestigung in Schlaufen-<br />
oder Taschenform. Die Anmeldung<br />
dieser Idee wurde beim Patentamt zurückgezogen.<br />
Ausgefallen unterwegs<br />
Eine Idee, an der wir möglicherweise<br />
bald auf der Straße kleben bleiben, hat<br />
sich Google patentieren lassen. Kollidiert<br />
ein Auto mit einem Fußgänger, soll dieser<br />
dank einer speziellen Beschichtung<br />
an der Autofront haften bleiben. Dies<br />
soll das Zurückschleudern des Erfassten<br />
und somit schlimmere Verletzungen verhindern.<br />
Entspannendere Momente im Straßenverkehr<br />
verheißt ein Patent für eine pneumatische<br />
Fußmassage im Auto. In eine<br />
spezielle Fußmatte integriert, kneten<br />
unterschiedliche Elemente durch Heben<br />
und Senken die Fußsohlen der Beifahrenden<br />
durch. Wie bei herkömmlichen<br />
Massagegeräten soll diese fahrtaugliche<br />
Variante ebenfalls über ein Steuermodul<br />
zur individualisierten Aussteuerung verfügen.<br />
Online abgesichert<br />
Alle eingetragenen Patent- und Markenregistrierten<br />
sind dazu ermächtigt,<br />
gegen Betrüger und Fälscher vorzugehen.<br />
Die meisten Methoden greifen jedoch<br />
erst, nachdem Geschädigte viele<br />
Anträge ausgefüllt und diverse Einreichungen<br />
vorgenommen haben. Bis das<br />
Plagiat verschwindet, profitieren die<br />
Hochstapler und die Marke verliert Geld<br />
und Kunden. Softwarelösungen geben<br />
Betroffenen ein Werkzeug in die Hand,<br />
um selbst aktiv und effizient gegen Abzocker<br />
vorzugehen. Der Berliner Brand-<br />
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dem Erzgebirge schürfen klingt nach einer<br />
witzigen Idee. Die angemeldete und<br />
eingetragene Marke verfügt aber noch<br />
nicht über einen eigenen Onlineauftritt.<br />
Umso spannender, ob und was uns künftig<br />
aus der Coin-Mine erwartet.<br />
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14 Gesellschaft<br />
15<br />
Von der Außenseiterin<br />
zur Spitzenreiterin<br />
Wie Unternehmer sich von Coco Chanel inspirieren lassen können<br />
Eine neue Studie, die von der Bayes<br />
Business School mitverfasst wurde, verdeutlicht,<br />
dass der Erfolg auch ohne Referenzen,<br />
Beziehungen und finanzielle<br />
Mittel erzielt werden kann.<br />
Oft sind große Innovatoren auch große<br />
Außenseiter. Das zeigt eine neue Untersuchung,<br />
die von Wissenschaftlern der<br />
Bayes Business School, der Stern School<br />
of Business und der Universität Bologna<br />
mitverfasst wurde.<br />
Anhand einer eingehenden Studie über<br />
Coco Chanel, eine der einflussreichsten<br />
und erfolgreichsten Unternehmerinnen<br />
des 20. Jahrhunderts, zeigen die Autoren,<br />
dass ein Mangel an sozialem, wirtschaftlichem<br />
und symbolischem Kapital Unternehmer<br />
nicht davon abhalten muss, in<br />
der Geschäftswelt einen großen Einfluss<br />
zu nehmen.<br />
Die Modeschöpferin Chanel kam in die<br />
Pariser Gesellschaft als Waisenkind, das<br />
in extremer Armut aufgewachsen war<br />
und keine formale Ausbildung genossen<br />
hatte. Mit ihrem eigenartigen Stil und<br />
der Verwendung von noch nie zuvor gesehenen<br />
Stoffen in der Haute Couture<br />
konnte sie jedoch ein lukratives Modeunternehmen<br />
aufbauen, das innerhalb von<br />
15 Jahren 2.400 Frauen beschäftigte und<br />
einen Jahresumsatz von rund 62 Millionen<br />
Euro erzielte. Im Jahr 2020 wies die<br />
Bilanz von Chanel trotz der Pandemie<br />
einen Jahresumsatz von fast 9 Millionen<br />
Euro und einen Gewinn von mehr als 1,8<br />
Millionen Euro aus.<br />
Der Bericht nennt drei Schlüsselfaktoren,<br />
die diesen Weg zum Erfolg erklären:<br />
1. Erstens kultivierte Chanel ihre einzigartige<br />
Vision und erlangte früh Anerkennung<br />
auf dem Markt, während sie am<br />
Rande der französischen Haute Couture<br />
arbeitete, wo sie nicht dem Konformitätsdruck<br />
von streitsüchtigen Kollegen<br />
und skeptischen Kritikern ausgesetzt war.<br />
Dies ermöglichte ihr die kreative Freiheit,<br />
mit radikalen Ideen zu experimentieren,<br />
die sonst möglicherweise unterdrückt<br />
worden wären.<br />
2. Zweitens zeigte Chanel eine ausgeprägte<br />
Fähigkeit, strategische Verbindungen<br />
zu sympathischen Sponsoren<br />
und einflussreichen Mitgliedern der<br />
Pariser High Society aufzubauen. Sie<br />
konnte Verbindungen zu Prominenten<br />
und wichtigen Kunden knüpfen, deren<br />
künstlerische Richtungen mit ihrer stilistischen<br />
Vision übereinstimmten. Diese<br />
sozialen Netzwerke ermöglichten Verbindungen,<br />
die über das Geschäftliche<br />
hinausgingen und in andere Bereiche hineinreichten<br />
- darunter Beziehungen zu<br />
Pablo Picasso -, so dass Chanels Stil auch<br />
in Theatervorstellungen, Balletten und<br />
Filmen bekannt wurde.<br />
3. Schließlich konnte sich Chanel den<br />
dramatischen Wandel der Bedürfnisse<br />
und der gesellschaftlichen Sitten im<br />
damaligen Zeitgeist - nach dem Ersten<br />
Weltkrieg – zunutze machen. Die Entbehrungen<br />
des Krieges machten die<br />
Frauen empfänglicher für Schlichtheit<br />
und Funktionalität, was ihren Produkten<br />
zugutekam.<br />
Simone Ferriani, Professor für Unternehmertum<br />
und Innovation an der Bayes<br />
University und Mitverfasser des Berichts,<br />
ist der Ansicht, dass jeder dieser Faktoren<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
© FLICKR.COM | ELEANOR JAEKEL<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
Unternehmern, die von außen kommen,<br />
Optimismus geben sollte, ungeachtet<br />
ihres möglichen Mangels an Referenzen,<br />
Verbindungen und finanziellen Ressourcen.<br />
"Mit bescheidenem kulturellem Kapital<br />
und völlig ohne soziales, wirtschaftliches<br />
und symbolisches Kapital war Chanel<br />
die Außenseiterin schlechthin, als sie<br />
ihre unternehmerische Reise antrat, und<br />
doch gelang es ihr, in der Entwicklung<br />
der Modeindustrie eine unvergleichliche<br />
Spur zu hinterlassen. Dieser Weg ist sinnbildlich<br />
für Muster, die mir in meiner Karriere<br />
immer wieder begegnet sind.<br />
Frei vom Druck, sich an die Normen der<br />
Insider anzupassen, kann man einzigartige<br />
Perspektiven und Ideen entwickeln.<br />
Um diese Ideen in echte Wirkung umzusetzen,<br />
müssen Außenseiter Brücken zu<br />
diesen Welten bauen, indem sie ein verständnisvolles<br />
Publikum finden, das ihre<br />
Bemühungen unterstützt. Der Aufbau<br />
von Brücken zu anderen Außenseitern<br />
erfordert Beharrlichkeit, denn sie sind<br />
es gewohnt, die Dinge anders zu sehen<br />
als die meisten Menschen. Auch wenn<br />
Nuancen in verschiedenen Formen und<br />
Ausprägungen auftreten können, stellen<br />
sie typischerweise bestimmte Ereignisse<br />
dar, die das System belasten und dem<br />
Außenseiter Wege eröffnen, zum Insider<br />
zu werden." <strong>•</strong><br />
info<br />
„From the Margins to the Core of<br />
Haute Couture: The Entrepreneurial<br />
Journey of Coco Chanel“<br />
von Professor Simone Ferriani, Professor für<br />
Unternehmertum und Innovation an der<br />
Universität Bologna und Honorarprofessor<br />
an der Bayes Business School, Professor Gino<br />
Cattani, Professor für Management und<br />
Organisationen an der Stern School of Business<br />
der New York University, und Dr. Mariachiara<br />
Colucci, außerordentliche Professorin<br />
für Management an der Universität Bologna,<br />
wurde kürzlich in der führenden wirtschaftshistorischen<br />
Zeitschrift Entreprise and Society<br />
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Fortsetzung auf Seite 24<br />
Von 4.546 Nominierten haben 542 Unternehmen<br />
und Institutionen nun die nächste wichtige Etappe<br />
im „Großen Preis des Mittelstandes“ erreicht: die<br />
Juryliste. Nun heißt es Daumen drücken, denn jeder<br />
Teilnehmer, der die Juryliste erreicht hat, darf<br />
sich Hoffnung auf den „Großen Preis des<br />
Mittelstandes“ machen.<br />
Die Juryliste <strong>2022</strong> versammelt großartige unternehmerische<br />
Leistungsfähigkeit. Aus ihr gehen im Herbst die Finalisten und<br />
Preisträger <strong>2022</strong> hervor.<br />
Unter www.mittelstandspreis.com finden Sie den kompletten<br />
Überblick über alle nominierten Unternehmen <strong>2022</strong>.<br />
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Nürtinger Straße 11<br />
70794 Filderstadt
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63755 Alzenau, Mairec Edelmetallgesell-<br />
Dingolfing, Apfelböck Ingenieurbüro<br />
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schaft mbH ó 63791 Karlstein am Main,<br />
BMZ Germany GmbH ó 80337 Mün-<br />
GmbH ó 84323 Massing, HDG Bavaria<br />
GmbH ó 84364 Bad Birnbach, FotoFin-<br />
GmbH ó 85617 Aßling, Hofmann & Vratny<br />
OHG ó 85757 Karlsfeld, KLG Liquida GmbH<br />
chen, Münchner Suppenküche Handels<br />
der Systems GmbH ó 84489 Burghausen,<br />
ó 86159 Augsburg, BMK Group GmbH &<br />
GmbH & Co. KG ó 80637 München, Alex-<br />
Industrial Piping Service ó 84513 Töging<br />
Co. KG ó 86504 Merching, FORUM MEDIA<br />
Von 4.546 Nominierten haben 542 Unternehmen<br />
und Institutionen nun die nächste wichtige Etappe<br />
im „Großen Preis des Mittelstandes“ erreicht: die<br />
Juryliste. Nun heißt es Daumen drücken, denn jeder<br />
Teilnehmer, der die Juryliste erreicht hat, darf<br />
sich Hoffnung auf den „Großen Preis des<br />
Mittelstandes“ machen.<br />
ander Thamm GmbH ó 80805 München,<br />
Pixida GmbH ó 81379 München, company<br />
bike solutions GmbH ó 81671 München,<br />
ATOSS Software AG ó 82319 Starnberg,<br />
Ehret+Klein GmbH ó 82335 Berg, Reiser<br />
Simulation and Training GmbH ó 82392<br />
am Inn, ViscoTec Pumpen- u. Dosiertechnik<br />
GmbH ó 84547 Emmerting, masitcon<br />
GmbH ó 84558 Kirchweidach, Elektro<br />
Maier GmbH ó 85049 Ingolstadt, Weinschmecker<br />
GmbH ó 85080 Gaimersheim,<br />
ASAP Holding GmbH ó 85098 Groß-<br />
GROUP GmbH ó 86554 Pöttmes-Echsheim,<br />
Treffler Maschinenbau GmbH & Co.<br />
KG ó 86899 Landsberg am Lech, Hallingers<br />
Genuss Manufaktur GmbH ó 86922<br />
Buchloe, Franz Mensch GmbH ó 86956<br />
Schongau, Gustav Klein GmbH & Co.<br />
Die Juryliste <strong>2022</strong> versammelt großartige unternehmerische<br />
Leistungsfähigkeit. Aus ihr gehen im Herbst die Finalisten und<br />
Preisträger <strong>2022</strong> hervor.<br />
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Habach, TRIGA-S e.K. ó 82538 Geretsried,<br />
Franco Fresco GmbH & Co. KG ó 82549<br />
Königsdorf, Stöger Automation GmbH ó<br />
83026 Rosenheim, medeco cleantec<br />
mehring, ZD Automotive GmbH ó 85139<br />
Wettstetten, digital workbench gmbh ó<br />
85221 Dachau, Hörl & Hartmann Ziegeltechnik<br />
GmbH & Co. KG ó 85457 Wörth/<br />
KG ó 86987 Schwabsoien, Eirenschmalz<br />
Maschinenbaumechanik und Metallbau<br />
GmbH ó 87437 Kempten / Allgäu, Sontheim<br />
Industrie Elektronik GmbH ó 87749<br />
GmbH ó 83059 Kolbermoor, Elektro Har-<br />
Hörlkofen, GEWO Feinmechanik GmbH ó<br />
Hawangen, Hans Hundegger AG<br />
tinger und Sohn GmbH & Co. KG ó 84130<br />
85560 Ebersberg, Landratsamt Ebers-<br />
Fortsetzung auf Seite 24<br />
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Die Juryliste <strong>2022</strong> versammelt großartige unternehmerische<br />
Leistungsfähigkeit. Aus ihr gehen im Herbst die Finalisten und<br />
Preisträger <strong>2022</strong> hervor.<br />
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Überblick über alle nominierten Unternehmen <strong>2022</strong>.<br />
32107 Bad Salzuflen, EKT GmbH & Co. KG<br />
ó 32758 Detmold, Weidmüller Interface<br />
GmbH & Co. KG ó 32825 Blomberg-Donop,<br />
Oskar Lehmann GmbH & Co. KG ó 33154<br />
Salzkotten, Condor® MedTec GmbH ó<br />
33154 Salzkotten, tagItron GmbH ó 33154<br />
Salzkotten, Ulrich Rotte Anlagenbau und<br />
Fördertechnik GmbH ó 33165 Lichtenau,<br />
enviplan® Ingenieurgesellschaft mbH<br />
ó 40549 Düsseldorf, GfA ELEKTROMA-<br />
TEN GmbH & Co. KG ó 40670 Meerbusch,<br />
Elektro Knedel GmbH ó 41460 Neuss,<br />
Bank 11 für Privatkunden und Handel<br />
GmbH ó 41468 Neuss, IKS Schön GmbH<br />
ó 41469 Neuss, GIFAS ELECTRIC GmbH ó<br />
41470 Neuss, Gartenhof Küsters GmbH<br />
ó 41516 Grevenbroich, STAMOS GmbH ó<br />
42499 Hückeswagen, PFLITSCH GmbH<br />
& Co. KG ó 42781 Haan, Stadt-Sparkasse<br />
Haan ó 44536 Lünen, Ares GmbH ó 45133<br />
Essen, Fischbach Holding GmbH ó 45356<br />
Essen, Knappmann GmbH & Co Landschaftsbau<br />
KG ó 45772 Marl, Baum Zerspanungstechnik<br />
e.Kfr. ó46325 Borken,<br />
Apotheke am Borkener Klinikum ó 46325<br />
Borken, Firmengruppe Stewering ó 46342<br />
Velen, Heinrich Wietholt GmbH ó 46342<br />
Velen, wohnbehagen GmbH & Co. KG ó<br />
46348 Raesfeld, Funke MEDICAL GmbH ó<br />
46359 Heiden, B&W Energy GmbH &Co.<br />
KG ó 46397 Bocholt, TIS Technische Informationssysteme<br />
GmbH ó 46414 Rhede,<br />
Kromberg & Schubert GmbH Cable &<br />
Wire ó 47475 Kamp-Lintfort, Milestone<br />
Consult GmbH & Co. KG ó 47652 Weeze,<br />
Wystrach GmbH ó 47800 Krefeld, Fürsorgekasse<br />
von 1908 ó 48149 Münster, kopfhoch3<br />
GmbH ó 48149 Münster, orderbase<br />
consulting GmbH ó 48165 Münster, ESTA-<br />
TIKA GmbH ó 48249 Dülmen, Druckhaus<br />
Dülmen ó 48268 Greven, Moluna GmbH<br />
ó 48336 Sassenberg, Prüfservice Münsterland<br />
ó 48599 Gronau-Epe, Anton Hörmann<br />
GmbH ó 48599 Gronau, Bakerman<br />
GmbH & Co.KG ó 48599 Gronau (Westfalen),<br />
Heideman GmbH ó 48619 Heek,<br />
Betonwerk Büscher GmbH & Co. KG ó<br />
48683 Ahaus, Augen-Zentrum-Nordwest<br />
(MVZ) ó 48683 Ahaus, ISO-TECH<br />
Kunststoff GmbH ó 48683 Ahaus, Solid.<br />
box GmbH ó 48683 Ahaus-Ottenstein,<br />
Terhalle Holzbau GmbH ó 48683 Ahaus,<br />
Wenker GmbH & Co. KG ó 48691 Vreden,<br />
epcan GmbH ó 48691 Vreden, Heinrich<br />
Temmink GmbH & Co. KG ó 48691 Vreden,<br />
Laudert GmbH + Co. KG ó 48703 Stadtlohn,<br />
Heisterborg ó 48703 Stadtlohn,<br />
Heitkamp & Hülscher GmbH & Co. KG ó<br />
50670 Köln, Diok RealEstate AG ó 51377<br />
Leverkusen, KONCE<strong>PT</strong> HOTELS Verwaltungs<br />
GmbH ó 51379 Leverkusen, SAP-<br />
PARTS Europe ó 51789 Lindlar, Gemeinde<br />
Lindlar ó 51789 Lindlar, Lang AG ó 51789<br />
Lindlar, ONI-Wärmetrafo GmbH ó 53111<br />
Bonn, Getränke-Service Vendel e.K. ó<br />
53127 Bonn, Dental-Technik Kiel GmbH<br />
ó 53127 Bonn, V-Hotel, Kunst + Design,<br />
Venusberg, V-Hotel GmbH ó 53177 Bonn,<br />
axxessio GmbH ó 53229 Bonn, fünfdrei<br />
eventagentur GmbH ó 53757 St. Augustin,<br />
Intersurgical Beatmungsprodukte<br />
GmbH ó 53859 Niederkassel, SaphirSolution<br />
GmbH ó 58089 Hagen, Henke AG<br />
ó 58256 Ennepetal, Ferdinand Bilstein<br />
GmbH + Co. KG ó 58452 Witten, ettics<br />
GmbH ó 59227 Ahlen, Clockin GmbH<br />
ó 59227 Ahlen, herotec GmbH Flächenheizung<br />
ó 59494 Soest, Ingenieurgesellschaft<br />
Patzke GmbH, Büro für Bauwesen,<br />
Straßen-Kanal-Tiefbau ó 59602 Rüthen,<br />
MeisterWerke Schulte GmbH ó 59759<br />
Arnsberg, A.L.S. Allgemeine Land- und<br />
Seespedition GmbH ó 59821, Arnsberg-<br />
Obereimer, GEBRO HERWIG Haustechnik<br />
GmbH ó 59872 Meschede, Dental-Technik<br />
Hamm ó 59929 Brilon, NP Germany<br />
GmbH ó 59929 Brilon-Madfeld, VOSS Die<br />
Blechprofis GmbH ó 59964 Medebach,<br />
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erreicht: die Juryliste. Nun heißt es Daumen<br />
drücken, denn jeder Teilnehmer, der die Juryliste<br />
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Die Juryliste <strong>2022</strong> versammelt großartige unternehmerische<br />
Leistungsfähigkeit. Aus ihr gehen im Herbst die Finalisten und<br />
Preisträger <strong>2022</strong> hervor.<br />
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Überblick über alle nominierten Unternehmen <strong>2022</strong>.<br />
01067 Dresden, Das Creative Hobby<br />
GmbH ó 01159 Dresden, ABICOR BIN-<br />
ZEL Schweißtechnik Dresden GmbH<br />
& Co. KG ó 01189 Dresden, IBH IT-Service<br />
GmbH ó 01189 Dresden, michael<br />
sander kunststofftechnik gmbh ó<br />
01217 Dresden, KAPRION Technologies<br />
GmbH ó 01257 Dresden, M&P Motion<br />
Control and Power Electronics GmbH<br />
ó 01307 Dresden, Sandstorm Media<br />
GmbH ó 01587 Riesa, WT Energiesysteme<br />
GmbH ó 01774 Klingenberg,<br />
Werkzeugbau Winkelmühle GmbH ó<br />
01877 Bischofswerda, Stadt Bischofswerda<br />
ó 01900 Großröhrsdorf, ONI<br />
Temperiertechnik Rhytemper GmbH<br />
ó 02633 Göda, Gemeindeverwaltung<br />
Göda ó 02692 Großpostwitz, miunske<br />
GmbH ó 02708 Schönbach, STARKE<br />
Objekteinrichtungen GmbH ó 02708<br />
Löbau, Stempelproduktion Rudolf<br />
Schmorrde ó 02727 Ebersbach-Neugersdorf,<br />
Volksbank Löbau-Zittau eG ó<br />
04109 Leipzig, Area9 Lyceum GmbH<br />
ó 04249 Leipzig, LEIPZIGER Logistik<br />
& Lagerhaus GmbH ó 04347 Leipzig<br />
Energiekonzepte Mitteldeutschland<br />
GmbH ó 04420 Markranstädt, Stadt<br />
Markranstädt ó 04435 Schkeuditz,<br />
FaiveleyTransport Leipzig GmbH &<br />
Co. KG ó 04463 Großpösna bei Leipzig,<br />
FISCHER druck&medien ó 04741<br />
Roßwein, Gemeinhardt Service<br />
GmbH ó 04889 Belgern-Schildau,<br />
SFW Schildauer Fleisch- und Wurstwaren<br />
GmbH ó 08060 Zwickau,<br />
TIP-TOP Dienstleistungen GmbH ó<br />
08112 Wilkau-Haßlau, IndiKar Individual<br />
Karosseriebau GmbH ó 08280<br />
Aue, Curt Bauer GmbH ó 08289<br />
Schneeberg, Metallveredlung Kotsch<br />
GmbH ó 08301 Bad Schlema, Beautyspa<br />
Servicegesellschaft mbH ó<br />
09117 Chemnitz, coreku GmbH &<br />
Co. KG ó 09117 Chemnitz, HÄRTEREI<br />
REESE CHEMNITZ GmbH & Co. KG ó<br />
09120 Chemnitz, richter & heß VER-<br />
PACKUNGS-SERVICE GmbH ó 09232<br />
Hartmannsdorf, albis-elcon system<br />
Germany GmbH ó 09244 Lichtenau,<br />
Belaro Lattenroste GmbH ó 09244<br />
Lichtenau / OT Ottendorf, Container<br />
Vermietung und Verkauf Menzl<br />
GmbH ó 09366 Stollberg im Erzgebirge,<br />
HENKA Werkzeuge + Werkzeugmaschinen<br />
GmbH ó 09429 Wolkenstein<br />
/ OT Hilmersdorf, Spedition<br />
Weber GmbH ó 09430 Drebach / OT<br />
Scharfenstein, SEIWO Technik GmbH<br />
ó 09579 Grünhainichen, ZABAG Security<br />
Engineering GmbH ó 09661 Rossau,<br />
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Fortsetzung auf Seite 24<br />
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▪ Vollstationäre Pflege, ▪ Kurzzeitpflege, ▪ Urlaubspflege,<br />
▪Tagespflege, ▪ Pflege von Dialysepatienten<br />
Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe<br />
▪ Fort- und Weiterbildung im Gesundheitswesen<br />
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der Landgemeinde Harztor und Umgebung<br />
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53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler,<br />
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Arzneimittel GmbH & Co. KG ó 55774<br />
Baumholder, Diehl GmbH ó 56068<br />
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Neuenahr-Ahrweiler, Stadt Bad<br />
Neuenahr-Ahrweiler ó 53489 Sinzig,<br />
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Koblenz, Volksbank RheinAhrEifel eG<br />
ó 56068 Koblenz, WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
am Mittel-<br />
EWM AG ó 56377 Nassau, Wilhelm<br />
Lausberg & Sohn GmbH & Co. KG ó<br />
56410 Montabaur, Dr. Goerg GmbH<br />
Müsch / Ahr, MehrTec GmbH ó<br />
rhein mbH ó 56070 Koblenz, DORN-<br />
ó 56410 Montabaur, Wirtschaftsför-<br />
Von 4.546 Nominierten haben 542 Unternehmen<br />
und Institutionen nun die nächste wichtige<br />
Etappe im „Großen Preis des Mittelstandes“<br />
erreicht: die Juryliste. Nun heißt es Daumen<br />
drücken, denn jeder Teilnehmer, der die Juryliste<br />
erreicht hat, darf sich Hoffnung auf den<br />
„Großen Preis des Mittelstandes“ machen.<br />
54497 Morbach-Gonzerath, Conen<br />
Group ó 54550 Daun, Musikschule<br />
„Spiel mit“ gGmbH ó 54550 Daun,<br />
Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
Vulkaneifel mbH ó 54552 Mehren,<br />
apra-norm Elektromechanik GmbH<br />
BACH GmbH ó 56070 Koblenz, Picture<br />
Colada GmbH ó 56073 Koblenz, MEDI-<br />
CENTER Mittelrhein GmbH ó 56154<br />
Boppard - Buchholz, NoLeaf GmbH ó<br />
56170 Bendorf, AKOTHERM GmbH ó<br />
56170 Bendorf, Baldus Medizintech-<br />
derungsgesellschaft Westerwaldkreis<br />
mbH ó 56457 Westerburg, Mühlenbäckerei<br />
Rudolf Jung GmbH & Co. KG<br />
ó 56564 Neuwied, Flohr AG ó 56566<br />
Neuwied, PEA Pharma- und Elektrotechnik<br />
Anlagenbau GmbH ó 56626<br />
ó 54570 Kalenborn-Scheuern, PRE-<br />
nik GmbH, ó 56170 Bendorf, Mathias<br />
Andernach, Hilger, Neumann & Part-<br />
Die Juryliste <strong>2022</strong> versammelt großartige unternehmerische<br />
Leistungsfähigkeit. Aus ihr gehen im Herbst die Finalisten und<br />
Preisträger <strong>2022</strong> hervor.<br />
Unter www.mittelstandspreis.com finden Sie den kompletten<br />
Überblick über alle nominierten Unternehmen <strong>2022</strong>.<br />
MOSYS GmbH ó 55494 Rheinböllen,<br />
CAQ AG Factory Systems ó 55543<br />
Bad Kreuznach, Futurehaus Holding<br />
GmbH ó 55569 Nussbaum, Hevert-<br />
Normann Spedition GmbH & Co. KG<br />
ó 56220 Urmitz, Action-Light Veranstaltungstechnik<br />
ó 56235, Ransbach-<br />
Baumbach, Kern-Haus AG ó 56244<br />
ner mbB Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />
Steuerberatungsgesellschaft<br />
ó 56626 Andernach, PIES Betonsteinwerk<br />
GmbH & Co. KG ó 56626 Ander-<br />
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Die Besten der Besten<br />
Ausgezeichnete Unternehmen, clevere Kommunen und starke Banken zählen bereits zu den<br />
Preisträgern des Mittelstandspreises. Sie treten erneut an, diesmal in den Kategorien „Premier“,<br />
„Premier-Bank“, „Premier-Kommune“. Im Herbst werden die Besten der Besten ausgezeichnet.<br />
Die Premier-Juryliste <strong>2022</strong> versammelt<br />
großartige unternehmerische Leistungsfähigkeit.<br />
Aus ihr gehen im Herbst die<br />
Premier-Preisträger <strong>2022</strong> hervor. Unter<br />
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Sie den kompletten Überblick über alle<br />
Unternehmen <strong>2022</strong>, welche die Jurystufe<br />
erreicht haben.<br />
Premier<br />
01900 Großröhrsdorf, ONI Temperiertechnik<br />
Rhytemper GmbH ó 02692<br />
Großpostwitz, miunske GmbH ó 03051<br />
Cottbus, Orthopädie- und Reha- Team<br />
Zimmermann GmbH ó 03205 Calau,<br />
caleg Schrank und Gehäusebau GmbH ó<br />
04249 Leipzig, LEIPZIGER Logistik & Lagerhaus<br />
GmbH ó 04741 Roßwein, Gemeinhardt<br />
Service GmbH ó 04889 Belgern-<br />
Schildau, SFW Schildauer Fleisch- und<br />
Wurstwaren GmbH ó 04938 Uebigau-<br />
Wahrenbrück, uesa GmbH ó 06112 Halle<br />
(Saale), SONOTEC GmbH ó 06120 Halle<br />
(Saale), ECH Elektrochemie Halle GmbH<br />
ó 06217 Merseburg, ARS Betriebsservice<br />
GmbH ó 06295 Lutherstadt Eisleben, EWS<br />
„Die Schuhfabrik“ e. K. ó 06485 Quedlinburg,<br />
Rundfunk GmbH & Co. KG Gernrode<br />
ó 07646 Stadtroda, H & E Bohrtechnik<br />
GmbH ó 07751 Großlöbichau, VACOM<br />
Vakuum Komponenten & Messtechnik<br />
GmbH ó 07768 Kahla, COLANDIS GmbH<br />
ó 08280 Aue, Curt Bauer GmbH ó 08301<br />
Bad Schlema, Beautyspa Servicegesellschaft<br />
mbH ó 09120 Chemnitz, richter<br />
& heß VERPACKUNGS-SERVICE GmbH<br />
ó 09244 Lichtenau / OT Ottendorf, Container<br />
Vermietung und Verkauf Menzl<br />
GmbH ó 09366 Stollberg / Erzgebirge,<br />
HENKA Werkzeuge + Werkzeugmaschinen<br />
GmbH ó 14554 Seddiner See / OT<br />
Neuseddin, VEINLAND GmbH ó 14772<br />
Brandenburg an der Havel, IEB Industrieelektronik<br />
Brandenburg GmbH ó 14776<br />
Brandenburg an der Havel, RFT kabel<br />
Brandenburg GmbH ó 16547 Birkenwerder,<br />
Körber & Körber GmbH Präzisionsmechanik<br />
ó 17235 Neustrelitz, Möbel Preuß<br />
Möbel- und Innenausbau GmbH ó 17348<br />
Woldegk, LBG Rehberg mbH ó 17419 Seebad<br />
Heringsdorf / OT Ahlbeck, Seetel<br />
Hotel GmbH & Co. Betriebs-KG ó 18184<br />
Rostock-Roggentin, Globus Handelshof<br />
St. Wendel GmbH & Co. KG ó 18437<br />
Stralsund, ITG Ingenieur-, Tief- und Gleisbau<br />
GmbH ó 18437 Stralsund, Rehaform<br />
GmbH & Co. KG ó 23556 Lübeck, Wache<br />
GmbH ó 27639 Wurster Nordseeküste,<br />
Tief- und Rohrleitungsbau Wilhelm Wähler<br />
GmbH ó 27793 Wildeshausen, HERMES<br />
Systeme GmbH ó 28832 Achim, Vermessungs-<br />
und Sachverständigenbüro Dipl.-<br />
Ing. Uwe Ehrhorn ó 30127 Hannover, Oelkers<br />
Hotel Betriebs GmbH ó 31008 Elze,<br />
Albert Fischer GmbH ó 31135 Hildesheim,<br />
Gebrüder Heyl Analysentechnik GmbH &<br />
Co. KG ó 32107 Bad Salzuflen, EKT GmbH<br />
& Co. KG ó 34376 Immenhausen, sera<br />
GmbH ó 35066 Frankenberg, FingerHaus<br />
GmbH ó 35260 Stadtallendorf, elektroplan-schneider<br />
| Ingenieurbüro für Elektrotechnik,<br />
Sicherheits- und Informationstechnische<br />
Anlagen GmbH ó 35423 Lich,<br />
Network Concept GmbH ó 36163 Poppenhausen,<br />
papperts GmbH & Co. KG ó 37351<br />
Dingelstädt, Krieger + Schramm GmbH<br />
& Co. KG ó 39120 Magdeburg, Antennenbau<br />
Lindemann GmbH & Co. KG ó 39326<br />
Colbitz, Humanas Pflege GmbH & Co. KG<br />
ó 42499 Hückeswagen, PFLITSCH GmbH<br />
& Co. KG ó 47800 Krefeld, Fürsorgekasse<br />
von 1908 ó 48149 Münster, orderbase<br />
consulting GmbH ó 48619 Heek, Betonwerk<br />
Büscher GmbH & Co. KG ó 48683<br />
Ahaus, Augen-Zentrum-Nordwest (MVZ)<br />
ó 48683 Ahaus-Ottenstein, Terhalle Holzbau<br />
GmbH ó 48683 Ahaus, Wenker GmbH<br />
& Co. KG ó 48691 Vreden, Laudert GmbH<br />
+ Co. KG ó 48703 Stadtlohn, Heitkamp &<br />
Hülscher GmbH & Co. KG ó 49429 Visbek,<br />
Holzmühle Westerkamp GmbH ó 49439<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
Steinfeld (Oldenburg), Müller-Technik<br />
GmbH ó 49439 Steinfeld (Oldenburg),<br />
Nordic-Haus Blockhäuser ó 49451 Holdorf,<br />
Peter Kenkel GmbH ó 49584 Fürstenau,<br />
Richter Möbelwerkstätten GmbH ó 51789<br />
Lindlar, Lang AG ó 51789 Lindlar, ONI-Wärmetrafo<br />
GmbH ó 54552 Mehren, apranorm<br />
Elektromechanik GmbH ó 54570<br />
Kalenborn-Scheuern, PREMOSYS GmbH<br />
ó 55569 Nussbaum, Hevert-Arzneimittel<br />
GmbH & Co. KG ó 56170 Bendorf, AKO-<br />
THERM GmbH ó 56170 Bendorf, Baldus<br />
Medizintechnik GmbH ó 56170 Bendorf,<br />
Mathias Normann Spedition GmbH &<br />
Co. KG ó 56271 Mündersbach, EWM AG ó<br />
56651 Niederzissen, Dr. Eckel Animal Nutrition<br />
GmbH & Co. KG ó 56651 Niederzissen,<br />
Reinhard Koll GmbH ó 59602 Rüthen,<br />
MeisterWerke Schulte GmbH ó 59964<br />
Medebach, Ewers Strümpfe GmbH ó<br />
66482 Zweibrücken, EDEKA Ernst ó 66557<br />
Illingen, proWIN Winter GmbH ó 67065<br />
Ludwigshafen, KÜBLER GmbH - Energiesparende<br />
Hallenheizungen ó 67661<br />
Kaiserslautern, SAITOW AG ó 70794 Filderstadt,<br />
WGfS GmbH ó 71634 Ludwigsburg,<br />
Zedler – Institut für Fahrradtechnik<br />
und -Sicherheit GmbH ó 72072 Tübingen,<br />
AVAT Automation GmbH ó 72348 Rosenfeld,<br />
SÜLZLE Gruppe ó 73340 Amstetten,<br />
Metzgerei Nagel ó 73525 Schwäbisch<br />
Gmünd, DELTA LOGIC Automatisierungstechnik<br />
GmbH ó 76698 Ubstadt-Weiher,<br />
Michael Koch GmbH ó 77656 Offenburg,<br />
Peter Huber Kältemaschinenbau AG ó<br />
79793 Wutöschingen, Schilling Engineering<br />
GmbH ó 80805 München, Pixida<br />
GmbH ó 85080 Gaimersheim, ASAP Holding<br />
GmbH ó 86987 Schwabsoien, Eirenschmalz<br />
Maschinenbaumechanik und<br />
Metallbau GmbH ó 87437 Kempten / Allgäu,<br />
Sontheim Industrie Elektronik GmbH<br />
ó 88271 Wilhelmsdorf, Zimmerei Berthold<br />
Ott GmbH ó 89312 Günzburg, MUNK<br />
Group ó 90409 Nürnberg, Nürnberger<br />
Wach- und Schließgesellschaft mbH ó<br />
91058 Erlangen-Tennenlohe, Der Beck<br />
GmbH ó 91710 Gunzenhausen, Zweirad<br />
Gruber GmbH ó 92318 Neumarkt, Bionorica<br />
SE ó 93488 Schönthal, Max Heimerl<br />
Bau GmbH ó 94089 Neureichenau, 1.<br />
Bier und Wohlfühlhotel Gut Riedelsbach<br />
GmbH & Co. KG ó 96260 Weismain,<br />
dechant hoch- und ingenieurbau gmbh ó<br />
97688 Bad Kissingen, LABOKLIN GmbH &<br />
Co.KG ó 97789 Oberleichtersbach, Hanse<br />
Haus GmbH & Co. KG ó 99326 Stadtilm,<br />
Gelenkwellenwerk Stadtilm GmbH ó<br />
99974 Mühlhausen, Oßwald Fahrzeugteile<br />
& Technischer Handel GmbH & Co.<br />
KG<br />
Lebenswerk<br />
06847 Dessau-Roßlau, Burchard Führer<br />
GmbH ó 27639 Wurster Nordseeküste,<br />
Seier GmbH ó 33154 Salzkotten, Condor®<br />
MedTec GmbH<br />
Premier-Bank<br />
02727, Ebersbach-Neugersdorf, Volksbank<br />
Löbau-Zittau eG ó 42781 Haan, Stadt-<br />
Sparkasse Haan ó 56068 Koblenz, Volksbank<br />
RheinAhrEifel eG ó 56727 Mayen,<br />
Kreissparkasse Mayen ó 77652 Offenburg,<br />
Volksbank eG - Die Gestalterbank<br />
Premier-Kommune<br />
04420 Markranstädt, Stadt Markranstädt<br />
ó 49082 Osnabrück, WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
Osnabrücker<br />
Land mbH ó 56068 Koblenz, WFG<br />
Wirtschaftsförderungsgesellschaft am<br />
Mittelrhein mbH ó 56410 Montabaur,<br />
Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwaldkreis<br />
mbH ó 56727 Mayen, Stadt<br />
Mayen ó 74076 Heilbronn, Wirtschaftsregion<br />
Heilbronn-Franken GmbH ó 74523<br />
Schwäbisch Hall, Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
des Landkreises Schwäbisch<br />
Hall mbH ó 85560 Ebersberg, Landratsamt<br />
Ebersberg ó 96047 Bamberg, Stadt<br />
Bamberg - Wirtschaftsförderung ó 96052<br />
Bamberg, Wirtschaftsförderung Landkreis<br />
Bamberg<br />
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24 Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Baden-Württemberg<br />
Die Juryliste <strong>2022</strong> versammelt großartige unternehmerische<br />
Leistungsfähigkeit. Aus ihr gehen im Herbst die Finalisten und<br />
Preisträger <strong>2022</strong> hervor.<br />
72348 Rosenfeld, Mafu Systemtechnik<br />
GmbH ó 72348 Rosenfeld, SÜLZLE Gruppe<br />
Müller GmbH & Co. KG ó 74889 Sinsheim,<br />
Heiss MSP GmbH ó 74924 Neckar-<br />
gen-Schwenningen, Volksbank eG - Die<br />
Gestalterbank ó 77656 Offenburg, Peter<br />
consus clinicmanagement GmbH ó<br />
79288 Gottenheim, AHP Merkle GmbH<br />
Unter www.mittelstandspreis.com finden Sie den kompletten Überblick<br />
über alle nominierten Unternehmen <strong>2022</strong>.<br />
ó 72406 Bisingen, Heidelberg-Apotheke<br />
ó 73240 Wendlingen, KURZ Karkassen-<br />
bischofsheim, Jürgen & Michael Lapesch<br />
GdbR ó 74928 Hüffenhardt, WEBA GmbH<br />
Huber Kältemaschinenbau AG ó 77704<br />
Oberkirch, LINCK Holzverarbeitungstech-<br />
ó 79356 Eichstetten, Fichter Maschinen<br />
GmbH ó 79761 Waldshut-Tiengen, FAB<br />
handel GmbH ó 73340 Amstetten, Metz-<br />
ó 75015 Bretten, Gerweck GmbH Ober-<br />
nik GmbH ó 77933 Lahr, Wagner System<br />
Fördertechnik und Anlagenbau GmbH ó<br />
gerei Nagel ó 73431 Aalen, hema electro-<br />
flächentechnik ó 75045 Walzbach-<br />
GmbH ó 78073 Bad Dürrheim, Immo-<br />
79793 Wutöschingen, Schilling Enginee-<br />
nic GmbH ó 73525 Schwäbisch Gmünd,<br />
tal, PREFAG Carl Rivoir GmbH & Co.KG<br />
Pro-Invest GmbH ó 78078 Niedereschach,<br />
ring GmbH ó 88045 Friedrichshafen,<br />
DELTA LOGIC Automatisierungstechnik<br />
ó 76137 Karlsruhe, WIBU-SYSTEMS AG<br />
Helmut Scholl REWE-Nahkaufmärkte ó<br />
ASL Bodensee - Ihr Partner für haushalt-<br />
GmbH ó 73565 Spraitbach, Krayer Sys-<br />
ó 76532 Baden-Baden, EDER-Siebdruck<br />
78078 Niedereschach, Werner Wohn-<br />
nahe Dienstleistungen ó 88263 Horgen-<br />
temtechnik GmbH ó 73614 Schorndorf<br />
Kunststoffverarbeitung GmbH & Co.KG<br />
bau GmbH & Co.KG ó 78112 St. Geor-<br />
zell, Markus Haller Raumgestaltung ó<br />
- Schlichten, FELITEC - Fahrzeugtechnik,<br />
ó 76532 Baden-Baden, IT + MEDIA Group<br />
gen, 3D-Labs GmbH ó 78183 Hüfingen,<br />
88271 Wilhelmsdorf, Zimmerei Berthold<br />
die Menschen bewegt ó 73635 Ruders-<br />
GmbH ó 76646 Bruchsal, Anton Deba-<br />
Kühn Elektro- & Gebäudetechnik GmbH<br />
Ott GmbH ó 89073 Ulm, Stadt Ulm ó<br />
berg, inocura GmbH ó 74076 Heilbronn,<br />
tin GmbH ó 76646 Bruchsal, Schmidt<br />
ó 78224 Singen, Kumpf & Arnold GmbH<br />
89584 Ehingen, Sailer GmbH ó 97877<br />
Jäger & Jäger GmbH ó 74076 Heilbronn,<br />
& Heinzmann GmbH & Co. KG ó 76698<br />
ó 78244 Gottmadingen, Horn GmbH<br />
Wertheim, Lenz Laborglas GmbH & Co.<br />
Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken<br />
Ubstadt-Weiher, E. & U. Hetzel GmbH<br />
ó 78315 Radolfzell am Bodensee, bis. itk<br />
KG ó 97990 Weikersheim, Hieber Instal-<br />
GmbH ó 74321 Bietigheim-Bissingen, RSG<br />
ó 76698 Ubstadt-Weiher, Michael Koch<br />
GmbH ó 78315 Radolfzell, Dr. Walser Den-<br />
lationen und Handel AG<br />
Automation Technics GmbH & Co. KG ó<br />
GmbH ó 77652 Offenburg, 78048 Villin-<br />
tal GmbH ó 79106 Freiburg im Breisgau,<br />
74354 Besigheim, CNC-Bearbeitungstechnik<br />
Nenninger GmbH & Co. KG ó 74354<br />
Besigheim, Karl Köhler GmbH ó 74379<br />
Jedes als „Finalist“ ausgezeichnete<br />
Unternehmen erhält eine Finalisten-<br />
Statue. Diese symbolisiert den Erfolg im<br />
Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“.<br />
Die Stufe Finalist kann pro Unternehmen<br />
einmal erreicht werden. Nach<br />
erfolgter Auszeichnung, folgt die Stufe<br />
„Preisträger“ sowie anschließend die<br />
Sonderpreise der Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />
Ingersheim, Autohaus Scharfenberger<br />
ó 74523 Schwäbisch Hall, Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
des Landkreises<br />
Schwäbisch Hall mbH ó 74564 Crailsheim,<br />
Stegmaier Nutzfahrzeuge GmbH<br />
ó 74653 Künzelsau, Stadt Künzelsau ó<br />
74842 Billigheim-Allfeld, AMMA Alfred<br />
Regionaler geht´s nicht!<br />
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Über 100 Sorten Wurst und<br />
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Schinken aus Amstetten<br />
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Hauseigene Schlachtung<br />
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und Produktion<br />
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Regionale Lieferanten<br />
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2018 2021<br />
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www.metzgerei-nagel.eu
24 Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
25<br />
Bayern<br />
ó 94474 Vilshofen, Zweirad Würdinger<br />
96237 Ebersdorf, Willi Schillig Polstermö-<br />
Julian Suppelt ó 97461 Hofheim in Unter-<br />
89257 Illertissen, technische teile vertrieb<br />
SE ó 92355 Velburg, Burnickl Ingenieure<br />
GmbH ó 94481 Grafenau, Technagon<br />
belwerk GmbH & Co. KG ó 96250 Ebens-<br />
franken, ELSO Elbe GmbH & Co. KG ó<br />
GmbH ó 89264 Weißenhorn, Ritter Verpa-<br />
Holding GmbH ó 92676 Eschenbach in<br />
GmbH ó 94481 Grafenau, Zambelli Ferti-<br />
feld, SYSTEAM GmbH ó 96260 Weismain,<br />
97461 Hofheim in Unterfranken, Just &<br />
ckungen ó 89312 Günzburg, MUNK Group<br />
der Oberpfalz, Kerafol keramische Folien<br />
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Partner Steuerberatungsgesellschaft ó<br />
ó 90409 Nürnberg, Nürnberger Wach-<br />
GmbH & Co. KG ó 93047 Regensburg, Pro-<br />
K&R Ausbauteam GmbH ó 94559 Nieder-<br />
ó 96269 Großheirath, Eleo GmbH ó 96355<br />
97486 Königsberg, BENKERT DACHBE-<br />
und Schließgesellschaft mbH ó 90411<br />
jekt 29 GmbH & Co. KG ó 93179 Brennberg,<br />
winkling, Dichtungstechnik Wallstabe &<br />
Tettau / Oberfranken, HEINZ-GLAS GmbH<br />
GRÜNUNG GMBH & CO. KG ó 97631 Bad<br />
Nürnberg, Weatherdock AG ó 91058<br />
Alphatec Schaltschranksysteme GmbH ó<br />
Schneider GmbH & Co. KG ó 95100 Selb,<br />
& Co. KGaA ó 96450 Coburg, SSB Stark<br />
Königshofen im Grabfeld, BSH GmbH<br />
Erlangen-Tennenlohe, Der Beck GmbH<br />
93413 Cham, Max Schierer GmbH ó 93437<br />
Erich NETZSCH GmbH & Co. Holding KG ó<br />
Stahlbau GmbH ó 96465 Neustadt bei<br />
& Co. KG ó 97688 Bad Kissingen, bitfire<br />
Jedes als Finalist ausgezeichnete<br />
Unternehmen<br />
erhält eine<br />
Finalisten-Statue.<br />
Diese symbolisiert den<br />
Erfolg im Wettbewerb<br />
„Großer Preis des Mittelstandes“.<br />
ó 91058 Erlangen, Evosys Laser GmbH<br />
ó 91090 Effeltrich, Heinz Walz GmbH ó<br />
91301 Forchheim, Dr. Augustin Studienreisen<br />
ó 91541 Rothenburg ob der Tauber,<br />
AnRa-Mode GmbH ó 91555 Feuchtwan-<br />
Furth im Wald-Ränkam, Malerbetrieb<br />
Josef Lecker ó 93486 Runding, Walter<br />
Bauer GmbH & Co.KG ó 93488 Schönthal,<br />
Max Heimerl Bau GmbH ó 94089 Neureichenau,<br />
1. Bier und Wohlfühlhotel Gut<br />
95152 Selbitz, Luitpold Apotheke ó 95182<br />
Döhlau bei Hof/Saale, SOMMER Fassadensysteme<br />
ó 95326 Kulmbach, E-Center<br />
Seidl ó 95652 Waldsassen, BioVariance<br />
GmbH ó 95703 Plößberg, Liebensteiner<br />
Coburg, HEUNEC Plüschspielwarenfabrik<br />
GmbH & Co. KG ó 97218 Gerbrunn,<br />
nanoplus Nanosystems and Technologies<br />
GmbH ó 97332 Volkach, eology GmbH ó<br />
97421 Schweinfurt, Sparkasse Schwein-<br />
GmbH ó 97688 Bad Kissingen, LABOKLIN<br />
GmbH & Co. KG ó 97688 Bad Kissingen,<br />
Landkreis Bad Kissingen ó 97688 Bad Kissingen,<br />
Sparkasse Bad Kissingen ó 97705<br />
Burkardroth, Albert Haus GmbH & Co. KG<br />
Die Stufe „Finalist“<br />
kann pro Unternehmen<br />
einmal erreicht<br />
werden. Nach erfolgter<br />
Auszeichnung,<br />
folgt die Stufe „Preisträger“<br />
sowie anschließend<br />
die Sonderpreise<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />
gen, MACS HOLDING GmbH ó 91710<br />
Gunzenhausen, Zweirad Gruber GmbH ó<br />
91781 Weißenburg, Köbler Zerspan- und<br />
Rundschleiftechnik GmbH & Co. KG ó<br />
91788 Pappenheim, Krause-Präzisions-<br />
Riedelsbach GmbH & Co. KG ó 94158 Philippsreut,<br />
Landhotel Haus Waldeck ó 94315<br />
Straubing, CB Bank GmbH ó 94315 Straubing,<br />
Wenisch Metzger & Gastro GmbH<br />
ó 94405 Landau an der Isar, Einhell Ger-<br />
Kartonagenwerk GmbH ó 96047 Bamberg,<br />
DOCUFY GmbH ó 96047 Bamberg,<br />
Stadt Bamberg - Wirtschaftsförderung<br />
ó 96052 Bamberg, UG Systems GmbH<br />
& Co. KG ó 96052 Bamberg, Weigel &<br />
furt-Haßberge ó 97424 Schweinfurt, Bauunternehmung<br />
Glöckle Holding GmbH<br />
ó 97424 Schweinfurt, Riedel Bau AG Holding<br />
ó 97437 Haßfurt, BAURCONSULT<br />
Architekten Ingenieure GbR ó 97437 Hass-<br />
ó 97714 Eltingshausen, OTTO HEIL GmbH<br />
& Co. KG ó 97723 Oberthulba / Thulba, SK<br />
Hydroautomation GmbH ó 97786 Motten,<br />
Psilkon GmbH & Co. KG ó 97789 Oberleichtersbach,<br />
Hanse Haus GmbH & Co.<br />
Kokillenguss GmbH ó 92286 Rieden/Vils-<br />
many AG ó 94405 Landau an der Isar,<br />
Schrüffer GmbH ó 96052 Bamberg, Wirt-<br />
furt, KAT Kraus Automatisierungs-Technik<br />
KG ó 97795 Schondra-Schildeck, Holzak-<br />
hofen, FT Vilstal GmbH ó 92318 Neumarkt,<br />
HBH Holzbau Zimmerei GmbH ó 94424<br />
schaftsförderung Landkreis Bamberg ó<br />
GmbH ó 97437 Haßfurt, Maintal Konfitü-<br />
zente GmbH & Co. KG ó 97799 Zeitlofs/<br />
Bionorica SE ó 92318 Neumarkt, DEHN<br />
Arnstorf, Mangold International GmbH<br />
96149 Breitengüßbach, Miweba GmbH ó<br />
ren GmbH ó 97437 Haßfurt, Schreinerei<br />
Rupboden, HB Systems KG<br />
Gemeinde Niederwinkling<br />
Dorfplatz Dorfplatz 1 1 <strong>•</strong> <strong>•</strong> 94559 94559 Niederwinkling <strong>•</strong><strong>•</strong> Tel Tel 09962 // 203 203 - 0 <strong>•</strong> info@ku-niederwinkling.de<br />
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Modernes Dienstleistungszentrum für Kultur, Bildung,<br />
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Gesundheit, Versorgung, Wohnraum & Senioren<br />
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Preisträger 2018<br />
GROSSER PREIS<br />
DES MITTEL-<br />
STANDES
24 Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Hamburg<br />
Schleswig-<br />
Holstein<br />
helm Wähler GmbH ó 27777 Ganderkesee,<br />
Garten- & Landschaftsbau Kreye<br />
GmbH & Co. KG ó 27793 Wildeshau-<br />
49082 Osnabrück, WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
Osnabrücker<br />
Land mbH ó 49143 Bissendorf, OSNA-<br />
Die Juryliste <strong>2022</strong> versammelt großartige unternehmerische<br />
Leistungsfähigkeit. Aus ihr gehen im Herbst die Finalisten und<br />
Preisträger <strong>2022</strong> hervor.<br />
ó 22767 Hamburg, Aves One AG<br />
ó 23556 Lübeck, Wache GmbH<br />
ó 24113 Kiel, BUYOND GmbH<br />
Niedersachsen<br />
Bremen<br />
sen, HERMES Systeme GmbH ó 28832<br />
Achim, SoLightVeranstaltungstechnik<br />
GbR ó 28832 Achim, Vermessungs- und<br />
Sachverständigenbüro Dipl.-Ing. Uwe<br />
Ehrhorn ó 30127 Hannover, Oelkers<br />
Hotel Betriebs GmbH ó 30982 Patten-<br />
TECH GmbH ó 49201 Dissen am Teutoburger<br />
Wald, VIRO Osnabrück GmbH<br />
ó 49324 Melle, BPA Büroeinrichtungs<br />
GmbH ó 49393 Lohne, nordluft Wärmeund<br />
Lüftungstechnik GmbH & Co. KG<br />
ó 49406 Eydelstädt, ANEDO GmbH ó<br />
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Überblick über alle nominierten Unternehmen <strong>2022</strong>.<br />
21335 Lüneburg, Bittrich & Bittrich<br />
Steuerberatungsgesellschaft mbH ó<br />
sen, Calenberger Backstube Oppenborn<br />
OHG ó 30982 Pattensen, JRS Pro-<br />
49429 Visbek, Holzmühle Westerkamp<br />
GmbH ó 49439 Steinfeld (Oldenburg),<br />
21337 Lüneburg, GAST Automaten &<br />
zeßtechnik GmbH & Co ó 31008 Elze,<br />
Müller-Technik GmbH ó 49439 Stein-<br />
Jedes als „Finalist“ ausgezeichnete Unternehmen erhält<br />
eine Finalisten-Statue. Diese symbolisiert den Erfolg im<br />
Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“.<br />
Service GmbH & Co KG ó 21337 Lüneburg,<br />
Kuhlmann Leitungsbau GmbH ó<br />
Albert Fischer GmbH ó 31135 Hildesheim,<br />
Gebrüder Heyl Analysentechnik<br />
feld, Nordic-Haus Blockhäuser ó 49451<br />
Holdorf, Peter Kenkel GmbH ó 49584<br />
Die Stufe Finalist kann pro Unternehmen einmal erreicht<br />
werden. Nach erfolgter Auszeichnung, folgt die Stufe<br />
„Preisträger“ sowie anschließend die Sonderpreise der<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />
21337 Lüneburg, Securepoint GmbH ó<br />
26125 Oldenburg, Alfred Döpker GmbH<br />
& Co.KG Bauunternehmen ó 26954<br />
GmbH & Co. KG ó 34346 Hann. Münden,<br />
EXCOR Korrosionsschutz-Technologien<br />
und -Produkte GmbH ó 37079<br />
Fürstenau, Richter Möbelwerkstätten<br />
GmbH ó 49594 Alfhausen, Kältetechnik<br />
Dresen + Bremen GmbH ó 49599 Volt-<br />
Nordenham, Elektrotechnik Janssen<br />
Göttingen, IGR Institut für Glas- und<br />
lage-Weese, bema GmbH Maschinen-<br />
GmbH ó 27639 Wurster Nordseeküste,<br />
Rohstofftechnologie GmbH ó 37574<br />
fabrik ó 49740 Haselünne, Volksbank<br />
Seier GmbH ó 27639 Wurster Nordsee-<br />
Einbeck, MURER-Feuerschutz GmbH ó<br />
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Sachsen-Anhalt<br />
Thüringen<br />
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Die Juryliste <strong>2022</strong> versammelt großartige unternehmerische<br />
Leistungsfähigkeit. Aus ihr gehen im Herbst die Finalisten und<br />
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Unternehmen erhält eine<br />
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Die Stufe Finalist kann pro Unternehmen<br />
einmal erreicht werden.<br />
Nach erfolgter Auszeichnung,<br />
folgt die Stufe „Preisträger“<br />
sowie anschließend die Sonderpreise<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />
06112 Halle (Saale), SONOTEC GmbH ó<br />
06120 Halle (Saale), ECH Elektrochemie<br />
Halle GmbH ó 06217 Merseburg, ARS<br />
Betriebsservice GmbH ó 06217 Merseburg,<br />
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Schuhfabrik“ e. K. ó 06317 Seegebiet<br />
Mansfelder Land, Temm Haustechnik ó<br />
06485 Quedlinburg, Rundfunk GmbH &<br />
Co. KG Gernrode ó 06636 Laucha, LeHA<br />
GmbH ó 06847 Dessau-Roßlau, Burchard<br />
Führer GmbH ó 29410 Salzwedel,<br />
Salzwedeler Baumkuchen GmbH<br />
ó 38486 Apenburg-Winterfeld, Rühlmann-Bau<br />
GmbH ó 39104 Magdeburg,<br />
3kubik GmbH ó 39114 Magdeburg, FUN-<br />
DAMENTA Baupartner GmbH ó 39116<br />
Magdeburg, Petromax GmbH ó 39120<br />
Magdeburg, Antennenbau Lindemann<br />
GmbH & Co. KG ó 39126 Magdeburg,<br />
Viterra Magdeburg GmbH ó 39326 Colbitz,<br />
Humanas Pflege GmbH & Co. KG<br />
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Kahla, COLANDIS GmbH ó 07937 Zeulenroda-Triebes,<br />
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Co. KG ó 07955 Auma-Weidatal, HQ<br />
GmbH Gruppe ó 37351 Dingelstädt,<br />
Krieger + Schramm GmbH & Co. KG ó<br />
98544 Zella-Mehlis, Europa-Dach Ltd.<br />
ó 98693 Ilmenau, VMA GmbH ó 99326<br />
Stadtilm, Gelenkwellenwerk Stadtilm<br />
GmbH ó 99428 Weimar, IAB Institut für<br />
Angewandte Bauforschung gGmbH ó<br />
99834 Gerstungen, ruhlamat GmbH ó<br />
99867 Gotha, KMD Natursteine GmbH<br />
ó 99880 Hörsel, Ohra Energie GmbH<br />
Fröttstädt ó 99891 Bad Tabarz KRUM-<br />
BEIN rationell GmbH & Co. KG ó 99974<br />
Mühlhausen, Oßwald Fahrzeugteile &<br />
Technischer Handel GmbH & Co. KG<br />
17033 Neubrandenburg, Medicare<br />
GmbH ó 17033 Neubrandenburg, Owe<br />
Gluth GmbH ó 17235 Neustrelitz, Möbel<br />
Preuß Möbel- und Innenausbau GmbH<br />
ó 17348 Woldegk, LBG Rehberg mbH ó<br />
17389 Anklam, Hansestadt Anklam ó<br />
17419 Seebad Heringsdorf OT Ahlbeck,<br />
Seetel Hotel GmbH & Co. Betriebs-KG<br />
ó 17489 Greifswald, Enzymicals AG<br />
ó 17489 Hansestadt Greifswald, T&P<br />
Hotel GmbH & Co. KG - Mercure Hotel<br />
Greifswald ó 18055 Rostock, H2F GmbH<br />
& Co. KG ó 18069 Rostock, Yamaton<br />
Paper GmbH ó 18184 Rostock-Roggentin,<br />
Globus Handelshof St. Wendel GmbH<br />
& Co. KG ó 18184 Neuendorf, NeuRo Planen<br />
GmbH ó 18437 Stralsund, ITG Ingenieur-,<br />
Tief- und Gleisbau GmbH ó 18437<br />
Stralsund, MEDIA MARKT TV-HiFi--Elektro<br />
GmbH Stralsund ó 18437 Stralsund,<br />
Rehaform GmbH & Co. KG ó 18569<br />
Schaprode auf Rügen, Mathias Schilling<br />
GmbH & Co KG - Insel Öhe ó 19063<br />
Schwerin, MANDARIN MEDIEN Gesellschaft<br />
für digitale Lösungen mbH ó<br />
19386 Lübz, H.O.Schlüter GmbH<br />
01968 Senftenberg, Landkreis Oberspreewald-Lausitz<br />
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MICRO-MEDICAL Instrumente<br />
GmbH ó 03044 Cottbus, ESP Elektronik<br />
Service Pechmann ó 03051 Cottbus,<br />
Orthopädie- und Reha- Team Zimmermann<br />
GmbH ó 03119 Welzow, THO-<br />
LEG Civil Protection Systems ó 03205<br />
Calau, caleg Schrank und Gehäusebau<br />
GmbH ó 04916 Schönewalde, Mathias<br />
Mende e.K. ó 04938 Uebigau-Wahrenbrück,<br />
EFEN GmbH ó 04938 Uebigau-<br />
Wahrenbrück, uesa GmbH ó 13507 Berlin,<br />
RENAFAN GmbH ó 14478 Potsdam,<br />
Texplor Group ó 14554 Seddiner See / OT<br />
Neuseddin, VEINLAND GmbH ó 14641<br />
Nauen, Störk GmbH ó 14772 Brandenburg<br />
an der Havel, IEB Industrieelektronik<br />
Brandenburg GmbH ó 14776<br />
Brandenburg an der Havel, Geschwister<br />
Pape GmbH ó 14776 Brandenburg<br />
an der Havel, RFT kabel Brandenburg<br />
GmbH ó 14776 Brandenburg an der<br />
Havel / OT Klein Kreutz, Spiel - Bau<br />
GmbH ó 14913 Jüterbog,WIB homecare<br />
GmbH ó 15745 Wildau, Gexx aeroSol<br />
GmbH ó 16278 Angermünde, Bäcker<br />
Schreiber ó 16547 Birkenwerder, Körber<br />
& Körber GmbH Präzisionsmechanik<br />
ó 16727 Oberkrämer / OT Vehlefanz,<br />
Energieinsel GmbH ó 16761 Hennigsdorf,<br />
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Globus Handelshof St. Wendel GmbH<br />
66111 Saarbrücken, Greencells GmbH<br />
34376 Immenhausen, sera GmbH ó<br />
Bad Orb, Lock Your World GmbH & Co.<br />
derzissen, Dr. Eckel Animal Nutrition<br />
& Co. KG Betriebsstätte Zell ó 57518<br />
ó 66123 Saarbrücken, Eyeled GmbH ó<br />
34508 Willingen - Usseln, Upländer<br />
KG ó 64293 Darmstadt, iba - Internati-<br />
GmbH & Co. KG ó 56651 Niederzissen,<br />
Betzdorf, IKT Gromnitza GmbH &<br />
66131 Saarbrücken, Braun & Klein Sieb-<br />
Bauernmolkerei GmbH ó 35066 Fran-<br />
onale Berufsakademie der F+U Unter-<br />
Reinhard Koll GmbH ó 56651 Nieder-<br />
Co. KG ó 66482 Zweibrücken, EDEKA<br />
druck Vertriebs GmbH ó 66557 Illingen,<br />
kenberg, FingerHaus GmbH ó 35260<br />
nehmensgruppe gGmbH ó 64546<br />
zissen, Schiele Maschinenbau GmbH<br />
Ernst, Zweibrücken ó 66482 Zweibrü-<br />
proWIN Winter GmbH ó 66679 Los-<br />
Stadtallendorf, elektroplan-schneider<br />
Moerfelden-Walldorf, Cargo Marke-<br />
ó 56653 Maria Laach, Vereinigung<br />
cken, Mauss & Coll. Steuerberatungs-<br />
heim am See, LuxTek GmbH ó 66687<br />
| Ingenieurbüro für Elektrotechnik,<br />
ting Spedition GmbH ó 64646 Heppen-<br />
Jedes als Finalist ausgezeichnete<br />
Unternehmen<br />
erhält eine<br />
Finalisten-Statue.<br />
Diese symbolisiert den<br />
Erfolg im Wettbewerb<br />
„Großer Preis des Mittelstandes“.<br />
der Benediktiner zu Maria Laach e.V.<br />
ó 56727 Mayen, Johannes Meiner<br />
GmbH ó 56727 Mayen, Kreissparkasse<br />
Mayen, Vorstandssekretariat ó 56727<br />
Mayen, Projekt 3 gGmbH ó 56727<br />
gesellschaft mbH ó 66849 Landstuhl,<br />
JUST VACUUM GmbH ó 66954 Pirmasens,<br />
Nagarro ES ó 67059 Ludwigshafen<br />
am Rhein, ITech Progress GmbH ó<br />
67065 Ludwigshafen, KÜBLER GmbH<br />
Wadern, B&F Mietservice GmbH ó<br />
66687 Wadern, unimed® Abrechnungsservice<br />
für Kliniken und Chefärzte<br />
GmbH ó 66763 Dillingen, Pyrum Innovations<br />
AG ó 66802 Überherrn, Rolf-<br />
Sicherheits- und Informationstechnische<br />
Anlagen GmbH ó 35398 Gießen,<br />
Sylphen GmbH & Co. KG ó 35423 Lich,<br />
Network Concept GmbH ó 35578 Wetzlar,<br />
MedTec Medizintechnik GmbH ó<br />
heim, Wirtschaftsförderung Bergstraße<br />
GmbH ó 64668 Rimbach, SPIR STAR®<br />
AG ó 64711 Michelstadt, Hotz Kommunikations-<br />
und Datenservice GmbH ó<br />
64720 Michelstadt, LY Holding GmbH ó<br />
Die Stufe „Finalist“<br />
kann pro Unternehmen<br />
einmal erreicht<br />
werden. Nach erfolgter<br />
Auszeichnung,<br />
folgt die Stufe „Preisträger“<br />
sowie anschließend<br />
die Sonderpreise<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />
Mayen, Reichskronen Apotheke Dr.<br />
Schlags ó 56727 Mayen, Stadt Mayen<br />
ó 56736 Kottenheim, Alexander Drefs,<br />
Steuerberater ó 56743 Mendig, Massivhaus<br />
Mittelrhein GmbH ó 56743<br />
Mendig, WinTech Fenster GmbH & Co.<br />
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ó 67227 Frankenthal, SK Hörakustik -<br />
Sabine Köbel ó 67657 Kaiserslautern,<br />
Wipotec GmbH ó 67659 Kaiserslautern,<br />
LOOMIS PRODUCTS Kahlefeld<br />
GmbH ó 67661 Kaiserslautern, SAI-<br />
hartge GmbH ó 66806 Ensdorf, Rupp<br />
Edelstähle Handelsgesellschaft mbH ó<br />
66822 Lebach, 3 Plus Solutions GmbH<br />
& Co. KG<br />
36163 Poppenhausen, papperts GmbH<br />
& Co. KG ó 36381 Schlüchtern, Bien-Zenker<br />
GmbH ó 60329 Frankfurt am Main,<br />
creditshelf Aktiengesellschaft ó 61476<br />
Kronberg, MVC Mobile Videocommunication<br />
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160,– zzgl. MwSt. je Karte<br />
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Niedersachsen/Bremen, Schleswig-Holstein/Hamburg<br />
und die Wettbewerbsregionen Sachsen-Anhalt,<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 1 <strong>•</strong> 2 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
Corona-Pandemie, Ukrainekrieg, Lieferkettenausfall,<br />
Energiekrise, Inflation.<br />
Hören denn die Probleme nie auf? Nicht<br />
umsonst haben wir dieses Jahr das<br />
Motto „Zu neuen Horizonten“ gewählt.<br />
Gerade in Zeiten, die so unvorhersehbar<br />
sind wie heute, muss man Altes überdenken<br />
und infrage stellen. Aber auch<br />
hier geht nichts von allein. Man braucht<br />
Mut zu neuen Aktivitäten und Strukturen.<br />
Auf jeder Ebene. Im Unternehmen,<br />
in der Kommune, in der Bundesregierung.<br />
Dabei können Fehler passieren. Die muss<br />
man dann korrigieren. Auch das erfordert:<br />
Mut!<br />
Jeder kann sich am Mittelstand ein Beispiel<br />
nehmen. Er erfindet sich immer wieder<br />
neu, er ist ein Motor der Entwicklung,<br />
der Veränderung und zugleich ein großer<br />
Bewahrer. Was erhalten und geschützt<br />
KOLUMNE<br />
Mut zu neuen Horizonten<br />
werden muss, hat im Mittelstand einen<br />
Verbündeten. Arbeitsplätze, Ausbildungsplätze,<br />
Innovationen, regionales Engagement<br />
sind ohne Mittelstand undenkbar.<br />
Sie, liebe Leser, gehören dazu. Sie haben<br />
jetzt und auch in Zukunft eine besondere<br />
Stärke. Neue Ideen schnell und mutig<br />
umzusetzen. Dem Mittelstand fällt<br />
immer etwas ein. Wir müssen immer<br />
wieder mal zurückblicken, um aus den<br />
Erfahrungen lernen zu können. Aber wir<br />
müssen uns nach vorn ausrichten, um die<br />
Zukunft ins Visier zu nehmen.<br />
Viele mittelständische Unternehmerleben<br />
sind regional verwurzelt, hängen<br />
am Standort, an den Menschen, an der<br />
Heimat. Wer sich Unternehmer nennt, ist<br />
sich der Verantwortung für sich und andere<br />
bewusst. Es wäre nicht akzeptabel,<br />
seine Leute einfach im Stich zu lassen.<br />
Mittelstand ist kein scheues Reh wie das<br />
Börsenkapital, sondern ein starker Baum,<br />
der sich nicht so leicht von einem Sturm<br />
umwerfen lässt.<br />
Deshalb spielt bei der Bewertung nominierter<br />
Unternehmen beim „Großen<br />
Preis des Mittelstandes“ nicht nur der<br />
wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens<br />
eine Rolle, sondern auch sein Engagement<br />
in der Region. Dass sich Unternehmer<br />
ihrer Verantwortung gegenüber<br />
ihrem Umfeld und ihrer Geschichte stellen,<br />
ist ihr Kapital.<br />
Greifen Sie dieses Potenzial auf. Holen Sie<br />
sich aus Ihrem Umfeld Kraft und Inspiration<br />
zurück. Ein solides Netzwerk von<br />
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an Ihrer Seite. Auch und gerade dann,<br />
wenn „ZU NEUEN HORIZONTEN“ aufgebrochen<br />
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spätestens vier Wochen vor der Veranstaltung.<br />
(Kennwort: „Großer Preis des Mittel standes“)<br />
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© unsplash.com | Ryan Cryar<br />
Mittelstand<br />
im Feuer<br />
Energiepreise explodieren, Lieferengpässe und Sanktionen<br />
belasten: Mittelständische Unternehmen müssen<br />
in diesem Umfeld mit den Werten punkten, die sie<br />
groß gemacht haben: nachhaltig wirtschaften, umsichtig<br />
planen, flexibel handeln.<br />
Die Unternehmen sind noch dabei,<br />
die Auswirkungen und Folgen der<br />
Corona-Pandemie zu bewältigen, da<br />
müssen sie sich schon einer weiteren<br />
massiven Herausforderung stellen.<br />
Der Krieg in der Ukraine bringt den<br />
Menschen im Land viel Leid, Tod und<br />
schwere Verwüstungen, er hat darüber<br />
hinaus Folgen für die gesamte Weltwirtschaft.<br />
Ohnehin vorhandene Probleme<br />
verschärfen und potenzieren sich.<br />
So sind die Energiepreise, die seit<br />
geraumer Zeit kräftig steigen, jetzt<br />
geradezu explodiert. Darunter leiden<br />
alle Unternehmen, besonders zum Beispiel<br />
Betriebe mit energieintensiver Produktion<br />
oder Transport- und Logistik-<br />
Unternehmen. Viele sehen sich in ihrer<br />
Existenz bedroht. Ein Ende der Preisspirale<br />
ist nicht abzusehen. Sie dürfte<br />
sich gewaltig nach oben drehen, sollten<br />
die russischen Gas- und Ölquellen<br />
für den Westen komplett versiegen.<br />
Die steigenden Energiekosten sind<br />
ein Haupt-Verursacher der stark anziehenden<br />
Inflation, aber nicht der einzige.<br />
Die schon zu Corona-Zeiten spürbar<br />
gewordenen Lieferengpässe nehmen<br />
zu und sorgen ebenfalls für Preisauftrieb.<br />
Corona ist noch nicht überwunden.<br />
Ausfälle in Produktion und Transport<br />
unterbrechen nach wie vor die<br />
Lieferketten. Zusätzlich fallen jetzt weitere<br />
Rohstoffe weg, die die Unternehmen<br />
aus Russland und der Ukraine bezogen<br />
hatten, zum Beispiel das Edelmetall<br />
Palladium, das bei der Herstellung von<br />
Autokatalysatoren zum Einsatz kommt.<br />
International schlägt vor allem der<br />
Ausfall von Getreide ins Kontor. Die Ukraine<br />
und Russland sind die Kornkammern<br />
Europas und anderer Regionen. Die ausbleibenden<br />
Getreidelieferungen verteuern<br />
Lebensmittel. Für viele Menschen in<br />
Afrika ist sogar die Versorgung gefährdet.<br />
Es könnte zu Unruhen und weiteren<br />
politischen Spannungen kommen.<br />
Mögliche Antworten des Westens<br />
Europa und die USA konzentrieren sich<br />
derzeit nicht nur auf die Sanktionen<br />
gegen Russland, die Unterstützung der<br />
Ukraine und Hilfen für die flüchtenden<br />
Menschen. Der Westen sucht zugleich<br />
fieberhaft nach Auswegen aus der Energie-Abhängigkeit<br />
von Russland. Verschiedene<br />
Maßnahmen werden diskutiert<br />
oder schon umgesetzt, um die westlichen<br />
Wirtschaftssysteme zu stabilisieren.<br />
Belgien verlängert die Laufzeit von<br />
Atomkraftwerken, Frankreich baut neue.<br />
Das steht in Deutschland noch nicht auf<br />
der Tagesordnung, wohl aber Vorschläge<br />
zur Verschiebung des Ausstiegs aus der<br />
Braunkohle. Erdgas soll vermehrt aus Ländern<br />
wie Katar oder Norwegen kommen.<br />
In Deutschland gäbe es darüber hinaus<br />
viele weitere Stellschrauben für eine<br />
krisenfeste Rohstoffversorgung. Denn<br />
so ganz blank steht das Land gar nicht<br />
da. So gibt es zum Erzgebirge Zink- und<br />
Wolfram-Vorkommen, die gut erkundet<br />
sind. Mit dem Abbau könnte man<br />
schnell beginnen. Brachliegende Flächen<br />
könnten wieder mehr von der Landwirtschaft<br />
genutzt werden. Und in der norddeutschen<br />
Tiefebene gibt es Erdgasquel-<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
len. Die Förderung ließe sich kurzfristig<br />
steigern. Es braucht beherzte Entscheidungen<br />
der Politik, die vorhandenen<br />
Ressourcen zu heben und zu nutzen.<br />
Unternehmen müssen sich behaupten<br />
In diesem nun durch Pandemie und<br />
Krieg veränderten Umfeld zeigt sich,<br />
welche Unternehmen krisenfest aufgestellt<br />
sind – oder ob sie, wie es heute<br />
auch heißt – resilient sind. Ob sie also<br />
über Ressourcen verfügen, Krisen standhaft<br />
zu bewältigen und vielleicht sogar<br />
für ihre Stärkung zu nutzen. Gefragt<br />
sind die Eigenschaften, mit denen sich<br />
der Mittelstand ohnehin auszeichnet:<br />
nachhaltiges, langfristig orientiertes<br />
Wirtschaften, an Werten orientierter<br />
Umgang mit Mitarbeitern, Kunden und<br />
Lieferanten und solide Geschäftsmodelle.<br />
Gute Chancen haben Unternehmen,<br />
die über eine Marktmacht verfügen, mit<br />
der sie Kostensteigerungen weitergeben<br />
können. Gerade im Mittelstand finden<br />
sich Unternehmen, die in ihren Spezialmärkten<br />
als Hidden Champions diese<br />
Preisdurchsetzungsmacht haben. Natürlich<br />
gibt es je nach Markt und Branche<br />
Unterschiede. Werden Produkte dringend<br />
benötigt zum Beispiel für die Versorgung<br />
der Menschen mit Artikeln des Grundbedarfs<br />
oder als Vorprodukte in der industriellen<br />
Produktion, haben die Unternehmen<br />
eine stärkere Position als in Märkten<br />
mit Produkten, die derzeit als verzichtbar<br />
angesehen werden, etwa Luxusartikel.<br />
Einige Mittelständler hatten sich<br />
zuvor günstigere Energiepreise durch Termingeschäfte<br />
gesichert oder bereits größere<br />
Mengen gekauft und gelagert. Bei<br />
ihnen schlagen höhere Preise verzögert<br />
zu Buche. Manche Unternehmen profitieren<br />
sogar von den Entwicklungen, zum<br />
Beispiel Energieproduzenten und ihre<br />
Zulieferer oder Firmen aus der Nahrungsmittelproduktion.<br />
Stabil durch die unruhigen<br />
Fahrwasser kommen vor allem Unternehmen<br />
mit breiter Diversifizierung und<br />
einer sehr flexiblen Unternehmenskultur.<br />
Finanzierung bleibt zentrales Thema<br />
In diesen unübersichtlichen Zeiten müssen<br />
Unternehmen erst recht auf eine<br />
solide Finanzierung ihrer Investitionen<br />
schauen. Zumindest vom Zinsumfeld<br />
dürfte in Europa auf absehbare Zeit kein<br />
zusätzlicher Druck ausgehen. Während<br />
die US-Notenbank Fed bereits damit<br />
begonnen hat, die Leitzinsen anzuheben,<br />
um gegen die Inflation zu kämpfen,<br />
hält sich die Europäische Zentralbank<br />
(EZB) noch zurück. Sie will die zarten<br />
Wachstumspflänzchen nicht ersticken.<br />
Ein Zinsanstieg würde vor allem in Südeuropa<br />
die wirtschaftliche Entwicklung<br />
torpedieren. Die EZB hält sich zwar alle<br />
Optionen offen. Man kann aber davon<br />
ausgehen, dass sie Zinsen – wenn überhaupt<br />
– nur in Minischritten anhebt.<br />
Große Mittelständler nutzen für die<br />
Finanzierung ihrer Vorhaben zunehmend<br />
Anleihen. Auch wenn sich die Zinskonditionen<br />
nicht wesentlich ändern sollten,<br />
müssen die Unternehmen nun noch<br />
mehr darauf Wert legen, dass sie den<br />
Anlegern die Solidität ihrer Geschäftsmodelle<br />
schlüssig erklären können. Die<br />
Analysten der KFM Deutsche Mittelstand<br />
AG schauen bei der Auswahl von Anleihen<br />
für ihre Fonds derzeit zum Beispiel<br />
darauf, wie stark die Bezüge zu Russland<br />
sind. Können die Unternehmen eventuelle<br />
Ausfälle anderweitig kompensieren?<br />
Mittelständler, die diversifiziert aufgestellt<br />
sind, erweisen sich ja seit jeher<br />
als stabiler. Sie können meist auch flexibler<br />
und schneller auf neue Rahmenbedingungen<br />
reagieren als Firmen mit<br />
einseitig ausgerichteten Geschäftsmodellen.<br />
Entsprechende Kriterien spielen<br />
bei den Analysen im Rahmen des KFM-<br />
Scorings und der Auswahl von Anleihen<br />
eine wichtige Rolle. Mittelständler sind<br />
also gut beraten, nun erst recht die Werte<br />
zu leben, die ihren Erfolg seit Jahrzehnten<br />
begründen: nachhaltiges Wirtschaften,<br />
umsichtige Planung, flexibles Handeln. ó<br />
Rathausufer 10 | 40213 Düsseldorf<br />
www.kfmag.de | www.dma-fonds.de<br />
+49 (0) 211 210 737 41 | info@kfmag.de<br />
Hans-Jürgen Friedrich<br />
ist Gründer und Vorstandsvorsitzender<br />
der KFM Deutsche<br />
Mittelstand AG. Der von der KFM<br />
initiierte Deutsche Mittelstandsanleihen<br />
FONDS wurde dreimal<br />
in Folge (2018, 2019 und 2021) von<br />
der GBC AG als Hidden Champion<br />
Fonds ausgezeichnet. Zweimal<br />
in Folge (2020 und 2021) erhielt<br />
die KFM den Titel „Transparenter<br />
Bulle“ von Rödl & Partner für eine<br />
überdurchschnittliche Transparenzpolitik. Friedrich<br />
unterstützt ehrenamtlich als Vorstandsmitglied<br />
den KMU Verband. 2020 wurde er als Berater in die<br />
TESG-Arbeitsgruppe der FISMA (EU-Generaldirektion)<br />
berufen.<br />
Mehr Informationen zum Fonds unter<br />
www.kfmag.de.<br />
Hinweis<br />
info<br />
Die Analyse basiert auf dem Stand der aktuellen weltpolitischen<br />
Lage bei Redaktionsschluss. Angesichts<br />
der hohen Dynamik des Geschehens können sich bis<br />
zum Erscheinen des <strong>Magazin</strong>s wichtige Parameter<br />
geändert haben. Grundlegende Annahmen dürften<br />
indes ihre langfristige Gültigkeit behalten.<br />
Deutscher Mittelstandsanleihen FONDS<br />
Anlagekonzept investiert in deutsche<br />
Mittelstandsanleihen<br />
ISIN LU0974225590<br />
WKN A1W5T2<br />
Aktuelles Fondsvolumen (01.04.<strong>2022</strong>)<br />
166.148.108 Mio. EUR<br />
Kosten <strong>Ausgabe</strong>aufschlag bis zu 3,0%<br />
(entfällt beim Kauf über die Börse)<br />
Gesamtkostenquote 1,66% p. a<br />
Risiko (KIID) 4<br />
(1= geringes Risiko bis 7= hohes Risiko)<br />
Ausschüttungs-Rendite seit Start über 4% p. a.<br />
Europäischer Mittelstandsanleihen FONDS<br />
Anlagekonzept investiert in Anleihen von Unternehmen<br />
(Mittelstand) der Europäischen Union<br />
ISIN DE000A2PF0P7<br />
WKN A2PF0P<br />
Aktuelles Fondsvolumen (01.04.<strong>2022</strong>) 30.034.146<br />
Mio. Euro<br />
Kosten <strong>Ausgabe</strong>aufschlag bis zu 3,0%<br />
(entfällt beim Kauf über die Börse)<br />
Laufende Kosten 1,82 % p. a<br />
Risiko (KIID) 4<br />
(1= geringes Risiko bis 7= hohes Risiko)<br />
Erstauflage April 2020<br />
Rechtliche Hinweise<br />
Die vorstehenden Darstellungen dienen ausschließlich<br />
Informationszwecken und stellen keine Anlageberatung<br />
dar, insbesondere enthalten sie kein<br />
Angebot und keine Aufforderung zur Abgabe eines<br />
Angebotes bezüglich des Erwerbs oder der Veräußerung<br />
eines Finanzinstruments. Vor einer solchen<br />
Entscheidung sollten Sie sich unter Berücksichtigung<br />
Ihrer persönlichen Vermögensverhältnisse individuell<br />
beraten lassen. Die Gültigkeit der Informationen ist<br />
auf den Zeitpunkt ihrer Erstellung beschränkt und<br />
kann sich je nach Marktentwicklung ändern. Die in<br />
den Darstellungen enthalten Informationen stammen<br />
aus zuverlässigen Quellen. Eine Garantie für<br />
deren Richtigkeit können wir allerdings nicht übernehmen.<br />
Wertentwicklungen aus der Vergangenheit,<br />
Simulationen oder Prognosen sind keine Garantie<br />
und kein verlässlicher Indikator für die zukünftige<br />
Performance.<br />
Geschäfte mit Finanzinstrumenten sind grundsätzlich<br />
mit Risiken, insbesondere dem Risiko des Totalverlustes<br />
des eingesetzten Kapitals, behaftet.
30 Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Erfinder<br />
Das sind Sie alle!<br />
Wir alle kennen Sie aus unserem Alltag - die Straßenbahn.<br />
Erfunden wurde sie 1879 als „Electrische Eisenbahn“<br />
von Werner von Siemens. Ein Generator, welcher<br />
mit einer Dampfmaschine verbunden war, erzeugte<br />
am Bahnhof Strom und versorgte die Bahn über die<br />
Schienen.<br />
Die „Carros eléctricos de Lisboa“ in Lissabon existiert<br />
seit 1873 und wird seit 1901 elektrisch betrieben.<br />
Im<br />
„Netzwerk der Besten“<br />
findet man die mehr als 20.000<br />
Unternehmen, die seit 1994 für den<br />
Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“<br />
nominiert wurden, die Unternehmen, die<br />
bisher die Jurystufe erreichten und die<br />
Ausgezeichneten.<br />
Hier trifft sich Mittelstand mit Mittelstand.<br />
German Mittelstand!<br />
Hier finden Sie die Partner des<br />
Netzwerks der Besten.<br />
31<br />
© unsplash.com | Aayush Gupta<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
Von Giacomo Brogi - zeno.org, Gemeinfrei,<br />
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3184540
32 Gesellschaft<br />
33<br />
Fachkräfte<br />
über TikTok<br />
rekrutieren<br />
So gelingt es, die soziale Plattform für<br />
mehr Bewerbungen zu nutzen<br />
Neben Instagram und Facebook ist nun<br />
auch TikTok in aller Munde. Denn auch<br />
diese Webseite eignet sich ideal für das<br />
Marketing, um etwa neue Kunden zu<br />
gewinnen – oder potenzielle Mitarbeiter<br />
gezielt anzusprechen. Eine Möglichkeit,<br />
die auch Handwerksfirmen nutzen<br />
sollten, um trotz des Fachkräftemangels<br />
die freien Stellen in der Firma besetzen<br />
zu können.<br />
Marvin Flenche ist Recruiting- und Marketingexperte<br />
für Handwerksbetriebe.<br />
Er weiß, welches Potenzial TikTok seinen<br />
Mitgliedern bietet und wie es sich<br />
am besten ausschöpfen<br />
lässt.<br />
Wie das gelingt,<br />
zeigt er in diesem<br />
Beitrag.<br />
© TIKTOK | @REZASHARIOFFICIAL<br />
Reza Shari gewann<br />
mit seiner Make-Up-<br />
Akademie 2017 den<br />
Sonderpreis „Junge<br />
Wirtschaft“ beim<br />
Großen Preis des<br />
Mittelstandes.<br />
Er ist erfolgreich auf<br />
TikTok aktiv.<br />
Was ist TikTok<br />
eigentlich?<br />
So bekannt die<br />
Branchenriesen<br />
Instagram und<br />
Facebook auch sein mögen – die soziale<br />
Plattform TikTok ist aktuell sehr populär.<br />
Die noch im Wachstum befindliche Webseite<br />
richtet sich mit ihrem Content bevorzugt<br />
an Jugendliche und kann somit<br />
ideal für die Suche nach Azubis verwendet<br />
werden. Da der Altersdurchschnitt<br />
hier<br />
aber zuletzt deutlich<br />
gestiegen ist, sollte<br />
auch das Recruiting<br />
von Fachkräften nicht<br />
schwerfallen.<br />
Firmen, die diese<br />
Reichweite nutzen<br />
möchten, sollten daher<br />
nicht zögern, ihre Zielgruppe zu definieren<br />
und einen auf die Zielgruppe<br />
ausgerichteten Content zu veröffentlichen.<br />
Im letzten Schritt muss zudem<br />
eine Möglichkeit geschaffen werden, wie<br />
der Betrieb und die Fachkraft in Kontakt<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
miteinander treten können. Oft genügt<br />
das schon, um die Chancen für mehr Bewerbungen<br />
zu erhöhen.<br />
Informationen für die Zielgruppe<br />
Betriebe, die Fachkräfte über TikTok<br />
auf sich aufmerksam machen möchten,<br />
müssen dafür einen maßgeschneiderten<br />
Content verwenden. Dieser muss<br />
ganz den Wünschen und Bedürfnissen<br />
der Azubis und der potenziellen neuen<br />
Mitarbeiter entsprechen. Immerhin gilt<br />
es, genau sie zu überzeugen und ihnen<br />
wertvolle Informationen zu vermitteln.<br />
Dafür sollte auf Inhalte verzichtet werden,<br />
die diese Kriterien nicht erfüllen.<br />
Nur guter Content führt zum Erfolg<br />
Wer auf einer Webseite wie TikTok nach<br />
neuem Personal sucht, sollte dafür einen<br />
hochwertigen Content anbieten. Es<br />
empfiehlt sich die Verwendung von Videos,<br />
die einen Blick hinter die Kulissen<br />
des Betriebes ermöglichen. Zudem ist<br />
es sinnvoll, auch einzelne Mitarbeiter zu<br />
Wort kommen zu lassen – sie sind wertvolle<br />
Repräsentanten der Firma und können<br />
für die Kandidatensuche wichtige<br />
Beiträge leisten.<br />
Das Bewerbungsverfahren vereinfachen<br />
Wer heute Bewerber für sich gewinnen<br />
möchte, muss aber nicht nur auf TikTok<br />
einen interessanten Eindruck hinterlassen<br />
– sondern sollte die Bewerbung<br />
selbst auch einfacher gestalten. Dafür<br />
werden Formulare verwendet, die sich<br />
auf mobilen Geräten wie dem Smartphone<br />
oder dem Tablet ausfüllen und<br />
an den Handwerksbetrieb senden lassen.<br />
Der Bewerber spart damit Zeit und Aufwand<br />
bei der Suche nach einem Arbeitgeber.<br />
Mehr für das eigene Geld bekommen<br />
Dass sich TikTok noch im Wachstum befindet,<br />
ist an Details wie etwa den Werbekosten<br />
zu merken. Handwerker, die<br />
hier Werbung schalten wollen, erreichen<br />
zwar beinahe ein so großes Publikum<br />
wie auf Instagram und Facebook – sie<br />
müssen dafür aber deutlich geringere<br />
Summen investieren. Das lohnt sich, um<br />
nicht nur Fachkräfte, sondern auch mehr<br />
Kunden für sich zu gewinnen. <strong>•</strong><br />
Marvin Flenche ist<br />
Zum Autor<br />
gemeinsam mit Alexander<br />
Thieme Gründer der A&M<br />
Unternehmerberatung<br />
GmbH. Die Agentur hat<br />
sich auf Fachfirmen rund<br />
ums Haus spezialisiert und<br />
ermöglicht Unternehmen<br />
mit Hilfe von Onlinemarketing<br />
Planbarkeit und Wachstum<br />
durch mehr Kundenanfragen und qualifizierte<br />
Mitarbeiter. Weiter Informationen über:<br />
https://www.am-beratung.de<br />
Premier-Finalist<br />
2019<br />
99974 MÜHLHAUSEN<br />
Langensalzaer Landstr. 39<br />
Tel.: (03601) 433-3<br />
Fax: (03601) 433-555<br />
99091 ERFURT<br />
Alte Mittelhäuser Str. 15<br />
Tel.: (0361) 7 30 31-0<br />
Fax: (0361) 7 30 31-18<br />
98544 ZELLA-MEHLIS<br />
Gewerbestr. 2<br />
Tel.: (03682) 45 99-0<br />
Fax: (03682) 45 99-22<br />
07751 JENA Zöllnitz<br />
Stadtrodaer Landstr. 3<br />
Tel.: (03641) 62 05 24<br />
Fax: (03641) 62 05 26<br />
34260 KASSEL-Kaufungen<br />
95030 HOF<br />
Industriestraße 14<br />
An der Hohensaas 3<br />
Tel.: (05605) 30 51-0<br />
Tel.: (09281) 7 69 15-0<br />
Fax: (05605) 30 51-25<br />
Fax: (09281) 6 27 09<br />
99819 EISENACH-Krauthausen<br />
99734 NORDHAUSEN<br />
Am Marktrasen 2<br />
Herforder Str. 96<br />
Tel.: (03691) 7 25 81-0<br />
Tel.: (03631) 61 56 10<br />
Fax: (03691) 7 25 81-26<br />
Fax: (03631) 60 01 24
34 Gesellschaft<br />
35<br />
Zeitenwende in der Wirtschaft<br />
Als Unternehmen jetzt den Reset-Knopf drücken<br />
Corona, Klimawandel, Ukrainekrieg, Fachkräftemangel<br />
– die ersten beiden Jahre<br />
dieses Jahrzehnts werden als eine Zeitenwende<br />
in die Geschichtsbücher eingehen.<br />
Davon ist der Innovations- und Digitalisierungsexperte<br />
Dr. Jens-Uwe Meyer<br />
überzeugt. Er vertritt in seinem neuen<br />
Buch die These: Die drei Megatrends Digitalisierung,<br />
Nachhaltigkeit und Fachkräftemangel<br />
verstärken sich zu einem<br />
„Turbowandel“. Deshalb müssen sich viele<br />
Unternehmen neu erfinden.<br />
<strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong>: Herr Dr. Meyer, Sie beschreiben<br />
in Ihrem neuen Buch den radikalen<br />
gesellschaftlichen Wandel weltweit bis<br />
2030. Ist er für die Wirtschaft eine Chance<br />
oder eine Gefahr?<br />
© PIXABAY | GERD ALTMANN<br />
Jens-Uwe Meyer: Beides! Die Unternehmen,<br />
die sich nicht verändern, werden<br />
dramatisch an Bedeutung verlieren. Diejenigen<br />
aber, die die Chancen des beschleunigten<br />
Wandels nutzen, werden<br />
von den neuen Billiarden-Märkten profitieren,<br />
die in den nächsten Jahren entstehen.<br />
<strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong>: Welchen Chancen sind das<br />
genau?<br />
Jens-Uwe Meyer: Der Blackrock-CEO Larry<br />
Fink brachte das Anfang des Jahres<br />
sehr gut auf den Punkt: Die nächsten<br />
1.000 Einhörner, also Unternehmen mit<br />
einer Börsenbewertung von mehr als 1<br />
Milliarde Dollar, werden Unternehmen<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
sein, die preiswerte Verfahren entwickeln,<br />
um den Klimawandel zu stoppen. Wir<br />
dürfen nicht immer nur auf die Gefahren<br />
des Wandels schauen und die hohen Kosten<br />
beklagen. Wir müssen den Blick auf<br />
die Chancen richten.<br />
<strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong>: Geschieht dies zu wenig?<br />
Jens-Uwe Meyer: Absolut! Im Bundestagswahlkampf<br />
2021 hoffte ich stets, dass<br />
irgendjemand einmal sagt: „Es entsteht<br />
gerade ein neuer gigantischer Markt. Wir<br />
müssen bei diesen Zukunftstechnologien<br />
die Nummer 1 werden.“ Denn, der Wettbewerb<br />
um diese Märkte der Zukunft hat<br />
längst begonnen.<br />
<strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong>: Das klingt in der Theorie<br />
sehr gut. Doch wie soll das in der Praxis<br />
funktionieren?<br />
Jens-Uwe Meyer: Das beschreibe ich in<br />
meinem Buch. Das Bestehende zu optimieren,<br />
genügt nicht mehr. Wir müssen<br />
in allen Bereichen der Unternehmen<br />
– angefangen bei der Produktpallette,<br />
über die Lieferketten bis hin zur Zusammenarbeit<br />
in der Zukunft – den „Reset“-<br />
Knopf drücken. Also, alles auf null stellen<br />
und das Unternehmen neu erfinden. Wir<br />
brauchen in den Unternehmen Lust auf<br />
Veränderung.<br />
<strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong>: Wie soll das gehen, wenn<br />
es immer weniger Fachkräfte gibt, die die<br />
Arbeit erledigen können?<br />
Jens-Uwe Meyer: Genau das meine ich<br />
mit Lust auf Veränderung. Wenn ich zum<br />
Beispiel keine Fensterbauer mehr finde,<br />
die vor Ort beim Kunden Fenster montieren,<br />
muss ich eben neue Fertigungsund<br />
Montageverfahren erfinden: zudem<br />
überlegen, ob die Definition der Gewerke<br />
im Handwerk überhaupt noch zeitgemäß<br />
ist. Gefragt sind digitale Lösungen,<br />
durch die Beschäftigte effizienter eingesetzt<br />
werden können.<br />
<strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong>: Was für Lösungen sind das?<br />
Jens-Uwe Meyer: Beispielsweise Wissensdatenbanken.<br />
Einer der größten<br />
Zeitfresser in Unternehmen ist das Einarbeiten<br />
neuer Beschäftigter; zudem die<br />
Rückfragen, die sich durch mangelndes<br />
Wissen ergeben. In der Vergangenheit<br />
lösten wir dieses Problem, indem es ausreichend<br />
hochspezialisierte Fachkräfte<br />
gab, die den Kollegen bei Bedarf helfen<br />
konnten. Eine Alternative hierzu ist: Deren<br />
Know-how in Wissensdatenbanken<br />
zum Beispiel in Form von Anleitungsvideos<br />
zu hinterlegen, sodass sich geringer<br />
qualifizierte Beschäftigte selbst in eine<br />
Materie einarbeiten und das Problem lösen<br />
können.<br />
<strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong>: Müssen sich nur die Unternehmen<br />
neu erfinden oder auch ihre Beschäftigten?<br />
Jens-Uwe Meyer: Klare Antwort: auch<br />
die Beschäftigten. Was nützt die beste<br />
Unternehmensstrategie, was nützen<br />
die besten Führungskonzepte, wenn die<br />
Beschäftigten die Begeisterung für den<br />
Wandel nicht mittragen, sondern sich<br />
eher durch das Neue belästigt fühlen?<br />
Es braucht zwei Dinge: Einerseits Weiterbildungskonzepte,<br />
die den Beschäftigten<br />
sehr schnell neues Know-how vermitteln,<br />
und andererseits Beschäftigte, die diese<br />
Angebote wahrnehmen und sich proaktiv<br />
die Kompetenzen aneignen, die sie<br />
künftig brauchen.<br />
<strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong>: Sägen Angestellte, die dies<br />
tun, nicht selbst an dem Ast, auf dem sie<br />
sitzen?<br />
Jens-Uwe Meyer: Nein, im Gegenteil. In<br />
Zeiten der Veränderung suchen Unternehmen<br />
geradezu händeringend nach<br />
Beschäftigten, die den Wandel aktiv<br />
mitgestalten. Deshalb sägen Mitarbeiter,<br />
die an dem Wandel mitwirken, zwar<br />
vielleicht an dem kleinen Ast, auf dem<br />
sie zurzeit sitzen, doch direkt darunter ist<br />
ein dicker Ast, der sie auffängt und auch<br />
in den nächsten Jahren noch stabil trägt.<br />
<strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong>: Herr Dr. Jens-Uwe Meyer,<br />
wir danken Ihnen für das Gespräch. <strong>•</strong><br />
Dr. Jens-Uwe Meyer ist<br />
Zum Interviewten<br />
vierzehnfacher Buchautor<br />
zum Themenkomplex Digitalisierung<br />
und Innovation.<br />
Er ist CEO der Innolytics AG,<br />
Leipzig, und ein gefragter<br />
Vortragsredner. Er gilt als<br />
einer der führenden Experten<br />
für Digitalisierung und<br />
Innovation im deutschsprachigen<br />
Raum. Sein neues Buch „Reset – Wie<br />
sich Unternehmen und Organisationen neu<br />
erfinden“ ist im April <strong>2022</strong> im Verlag Business-<br />
Village erschienen.<br />
LACHGASSEDIERUNG<br />
Energizing Productivity<br />
» Abschalten und Entspannen<br />
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Aktive Energiemanagement-Geräte und sichere<br />
Bremswiderstände für die elektrische Antriebstechnik<br />
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strombasierte Netzlastspitzen-Reduzierung per Plug&Play<br />
Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!<br />
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Tel. +49 7251 9626-200, www.bremsenergie.de, mail@bremsenergie.de
36 Wirtschaft<br />
© PIXABAY | TUMISU<br />
37<br />
Konfliktmanagement<br />
digital<br />
„Computer aus – Konflikt weg.“ Nach dieser<br />
Maxime agieren wir oft bei der virtuellen<br />
Zusammenarbeit, auch weil uns<br />
die Erfahrung fehlt, wie man Konflikte<br />
bei der digitalen Kommunikation und<br />
Kooperation vermeiden und lösen kann.<br />
„Konflikte klärt man persönlich.“ Diesen<br />
Rat erhielten Sie vermutlich schon oft.<br />
Doch gilt er auch im digitalen Zeitalter?<br />
Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie<br />
arbeiten viele Berufstätige in und<br />
mit Teams, deren Mitglieder sich nie oder<br />
nur sporadisch persönlich treffen. Ansonsten<br />
erfolgt die Kommunikation und<br />
Kooperation entweder online oder per<br />
Telefon. Das gilt auch für die Konfliktklärung<br />
oder -lösung.<br />
Veränderte Rahmenbedingungen erfordern<br />
anderes Vorgehen<br />
Bei einer digitalen Zusammenarbeit gilt<br />
es drei spezielle Rahmenbedingungen zu<br />
beachten, die bei Konflikten ein teils anderes<br />
Vorgehen erfordern.<br />
Konflikte bei der virtuellen Zusammenarbeit<br />
vermeiden und lösen<br />
<strong>•</strong> Spontane, informelle Treffen fehlen<br />
Bei der klassischen Zusammenarbeit<br />
treffen sich die Kollegen im Flur oder Lift,<br />
in der Teeküche oder Kantine mehr oder<br />
minder oft zufällig. Bei diesen Treffen erfolgt<br />
eine informelle Kommunikation á la<br />
<strong>•</strong> „Hast du schon gehört, dass …“ oder<br />
<strong>•</strong> „Wie findest du, dass ...“<br />
Dabei werden für den sozialen Zusammenhalt<br />
wichtige Informationen geteilt<br />
und dies stärkt die Identifikation mit der<br />
Firma und dem Team. Außerdem wird<br />
bei diesen Treffen so manch potentieller<br />
Konflikt im Vorfeld geklärt. Bei einer digitalen<br />
Zusammenarbeit fehlt dieser informelle<br />
Austausch.<br />
<strong>•</strong> Vertrauen wächst online schwerer<br />
Eine Voraussetzung für eine erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit ist Vertrauen – und sei<br />
es nur in die Kompetenz und Zuverlässigkeit<br />
des anderen. Vertrauen hat aber<br />
auch eine körperliche Dimension. Man<br />
denke nur an den Handschlag bei geschäftlichen<br />
Verhandlungen. Bei Online-<br />
Meetings und -Gesprächen fehlt dieser<br />
körperliche Kontakt. Dasselbe gilt für<br />
die Kommunikation per E-Mail. Bei ihr<br />
entfällt zudem die Mimik und Gestik des<br />
Gegenübers. Darum entstehen häufiger<br />
Missverständnisse, die nicht selten wiederum<br />
Konflikte entfachen.<br />
<strong>•</strong> Routinen fürs digitale Konfliktmanagement<br />
fehlen<br />
Im klassischen Betriebsalltag haben sich<br />
mit der Zeit Regeln etabliert wie mit (potenziellen)<br />
Konflikten umgegangen wird<br />
– so zum Beispiel, dass der Teamleiter im<br />
wöchentlichen Meeting unter dem Tagungsordnungspunkt<br />
„Sonstiges“ nachfragt:<br />
<strong>•</strong> „Herrscht in der Teeküche noch so ein<br />
Chaos?“ Oder:<br />
<strong>•</strong> „Herr Meyer und Frau Müller, klappt es<br />
nun mit der wechselseitigen Information?“<br />
Oder indem wir, wenn etwas unklar ist,<br />
ins Nachbarbüro gehen und nachfragen<br />
„Würden Sie mir bitte mal kurz erklären,…“<br />
und danach sagen „Es würde mich freuen,<br />
wenn Sie künftig dies oder jenes tun<br />
würden. Dann könnte ich besser,….“ So<br />
wird manche Irritation, aus der ein Konflikt<br />
erwachsen könnte, aus dem Weg<br />
geräumt.<br />
Konflikte nicht auf die lange Bank<br />
schieben<br />
Anders ist dies bei der digitalen Zusammenarbeit.<br />
Hier haben wir für den Umgang<br />
mit den Ärgernissen im Arbeitsalltag<br />
noch keine adäquaten Routinen und<br />
Verhaltensmuster entwickelt. Bei ihr<br />
schieben wir Sachverhalte, die uns irritieren,<br />
oft auch aus Bequemlichkeit auf die<br />
lange Bank, denn ansonsten müssten wir<br />
aktiv werden. Das führt nicht selten dazu,<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
dass sich mit der Zeit bei uns ein starker<br />
Unmut anstaut, der wiederum zu Konflikten<br />
führt. Diese lassen sich zuweilen<br />
nur noch schwer beheben, weil bereits<br />
emotionale Wunden entstanden sind.<br />
6 Tipps für den Umgang mit Konflikten<br />
bei der digitalen Zusammenarbeit<br />
Konflikte lassen sich generell nur lösen,<br />
wenn ein Interesse aller Beteiligten daran<br />
besteht. Zudem ist für eine nachhaltige<br />
Konfliktlösung eine konstruktive<br />
und sichere Gesprächsatmosphäre wichtig.<br />
Tipp 1: Routinen einführen<br />
Speziell, wenn für ein Team das virtuelle<br />
oder hybride Zusammenarbeiten<br />
noch recht neu ist, sollte man in die<br />
Konfliktkultur investieren, denn: Vielen<br />
Menschen fällt es schwer, im Team<br />
offen über ihre Gefühle und Eindrücke<br />
sowie Missverständnisse und Irritationen<br />
zu sprechen – besonders online.<br />
Bauen Sie deshalb in den Kommunikations-<br />
und Kooperationsprozess gezielt<br />
Routinen ein, die ihnen dies erleichtern.<br />
Das können zum Beispiel regelmäßige<br />
Austauschtreffen oder kurze Check-In-<br />
Fragen bei Online-Meetings sein.<br />
Tipp 2: Vorbild sein<br />
Keine gute Strategie ist es meist, darauf<br />
zu warten, dass andere Personen die<br />
potenziell heiklen Themen ansprechen.<br />
Werden Sie aktiv. Angenommen Sie haben<br />
sich zum Beispiel über einen Sachverhalt<br />
geärgert. Kommunizieren Sie<br />
dies offen – möglichst als Ich-Botschaft.<br />
Ein Beispiel: „Ich hatte bei unserem letzten<br />
Online-Meeting den Eindruck, ich<br />
war als einziger Teilnehmender vorbereitet.<br />
Das hat mich geärgert, weil….“<br />
Tipp 3: digitale Räume zur Konfliktlösung<br />
schaffen<br />
Bei einer virtuellen Kommunikation<br />
und Kooperation können wir Konflikte<br />
leicht übergehen, gemäß der Maxime:<br />
„Computer aus – Konflikt weg“. Doch so<br />
einfach, ist das leider meist nicht, auch<br />
weil bei der digitalen Zusammenarbeit<br />
die spontanen Treffen fehlen, in denen<br />
wir „en passant“ das Artikulieren können,<br />
was uns belastet und unsere Arbeit erschwert.<br />
Schaffen Sie deshalb pro-aktiv<br />
Orte zur Konfliktklärung für Ihre Teammitglieder<br />
– zum Beispiel in Form von<br />
Chat- oder Videokonferenz-Rooms oder<br />
Teilgruppensitzungen, denn: Konflikte<br />
sind, wenn Menschen zusammenarbeiten,<br />
normal. Heiße Konflikte, bei denen<br />
schon emotionale Wunden entstanden<br />
sind, erfordern auch online meist eine<br />
Moderation durch neutrale Dritte.<br />
Tipp 4: die Konfliktarena klein halten<br />
Laden Sie zu Online-Konfliktgesprächen<br />
nur die direkt Betroffenen ein, denn: Für<br />
das Lösen von Konflikten ist es oft nötig,<br />
dass Personen über ihren eigenen Schatten<br />
springen. Das fällt ihnen im kleinen<br />
Kreis meist leichter – speziell wenn für<br />
gewisse Dinge auch Vertraulichkeit vereinbart<br />
wird.<br />
Tipp 5: auf das digitale Wir-Gefühl achten<br />
Wie gut die Zusammenarbeit funktioniert,<br />
hängt auch bei hybriden und virtuellen<br />
Teams vom Gemeinschaftsgefühl<br />
ab. Planen Sie deshalb auch Online-Meetings,<br />
die primär dem „small talk“ dienen.<br />
Generell sollten in Meetings nicht nur<br />
die „hard facts“ und „needs“ abgearbeitet<br />
werden, es sollte auch Zeit für den<br />
persönlichen Austausch und die Beziehungspflege<br />
sein.<br />
Tipp 6: Redeanteile beachten<br />
Im digitalen Raum ist es wichtig, Gesprächen<br />
mehr Struktur zu geben als bei persönlichen<br />
Treffen. Hierzu zählt, im Blick<br />
zu haben, ob bei Konfliktgesprächen<br />
alle Beteiligten ähnlich große Redeanteile<br />
haben. Vielredner zu stoppen und<br />
Schweiger gezielt zu aktivieren, erfordert<br />
online eine aktive Moderation. Achten<br />
Sie auch darauf,<br />
<strong>•</strong> ob sich jemand zurückzieht,<br />
<strong>•</strong> ob auf die Themen und Statements des<br />
jeweils anderen eingegangen wird und<br />
<strong>•</strong> wie die Gesprächspartner mit Emotionen<br />
umgehen.<br />
Generell gilt…<br />
Erfolgen die Kommunikation und Zusammenarbeit<br />
weitgehend digital, sind<br />
die verbleibenden realen Begegnungen<br />
umso wichtiger für<br />
<strong>•</strong> die Reflexion der Kooperation,<br />
<strong>•</strong> das Entwickeln und Aufrechterhalten<br />
des Teamspirits und<br />
<strong>•</strong> den Auf- und Ausbau persönlicher, von<br />
Vertrauen geprägter Beziehungen.<br />
Organisieren Sie deshalb, sofern möglich,<br />
in gewissen Zeitabständen persönliche<br />
Treffen aller Teammitglieder. Ein<br />
persönliches Sich-kennen- und -verstehen-lernen<br />
sowie gemeinsames Feiern<br />
wirkt Konflikten entgegen. Entstehen<br />
trotzdem Konflikte, ist ein persönliches<br />
Konfliktgespräch einem digitalen vorzuziehen,<br />
denn: Dann können sich die Konfliktparteien<br />
in die Augen schauen und<br />
im Idealfall zum Schluss versöhnt die<br />
Hände reichen. <strong>•</strong><br />
Zur Autorin<br />
Sabine Prohaska ist<br />
Inhaberin des Wiener Beratungsunternehmens<br />
seminar<br />
consult prohaska (www.<br />
seminarconsult.at), das u.a.<br />
Online-Trainer ausbildet und<br />
eine hybride Konfliktberater-<br />
Ausbildung anbietet. Sie ist<br />
Mitglied des Vorstands der<br />
Vereinigung der Businesstrainer<br />
Österreich (VBT). 2021 erschien ihr<br />
neustes Buch „Training und Seminare im<br />
digitalen Wandel: Der E-Learning-Kompass<br />
für erfolgreiche Schulungskonzepte“.
38 Wirtschaft
40 Wirtschaft<br />
Cyberangriffe und<br />
Schäden bei KMU<br />
Ergebnisse der HDI Cyber-Studie<br />
Die Anzahl von Cyberattacken gegen<br />
Unternehmen ist in den vergangenen<br />
Jahren immer weiter gestiegen. Mehr<br />
als eine Million der rund 3,5 Millionen<br />
kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />
(KMU) in Deutschland hat in<br />
WEB www.zimmermann-team.de<br />
den letzten Jahren bereits Cyberangriffe<br />
gegen das eigene Unternehmen erfahren<br />
müssen. Vor allem unter den Mittelständlern<br />
mit 50 bis 250 Mitarbeitern<br />
berichtet mehr als jedes zweite Unternehmen<br />
(57 %), schon mindestens einmal<br />
von einer Cyber-Attacke betroffen<br />
gewesen zu sein. Das sind Ergebnisse der<br />
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aktuellen HDI Cyber-Studie, zu der Versicherungs-<br />
und IT-Entscheider von mehr<br />
als 500 KMU in Deutschland durch das<br />
Forschungs- und Beratungsinstitut Sirius<br />
Campus repräsentativ befragt wurden.<br />
Fast drei Viertel der erfolgreichen Angriffe<br />
(72 %) verursachen dabei erheb-<br />
© PIXABAY | S. HERMANN & F. RICHTER<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
liche Schäden und kosten KMU im Schnitt<br />
95.000 EUR. Bei Freiberuflern liegt der<br />
Schadendurchschnitt laut Studie sogar<br />
bei 120.000 EUR und größere Mittelständler<br />
berichten von Schäden von bis<br />
zu 500.000<br />
Euro. Dass<br />
laut Untersuchung<br />
Mittelständler<br />
überdurchschnittlich<br />
betroffen<br />
w a r e n ,<br />
heißt jedoch<br />
nicht,<br />
dass kleinere<br />
und<br />
Kleinstunternehmen<br />
für die Angreifer nicht interessant sind.<br />
Auch rund ein Drittel (31%) der Kleinstunternehmen<br />
mit bis zu 9 Mitarbeitern<br />
und 37 Prozent der Kleinunternehmen<br />
mit 10 bis 49 Mitarbeitern sind in den<br />
letzten Jahren bereits Opfer von Cyber-<br />
Attacken geworden.<br />
„Die häufig geäußerte Ansicht, dass kleinere<br />
Unternehmen für Cyber-Angriffe<br />
nicht interessant seien, ist durch die Praxis<br />
klar widerlegt“, sagt dazu Christian<br />
Kussmann, Bereichsvorstand Firmen und<br />
Freie Berufe der HDI Versicherung AG.<br />
Zudem zeige sich ein genereller Trend:<br />
Kleinere Unternehmen gerieten verstärkt<br />
in den Fokus seitdem sich größere<br />
Unternehmen besser gegen solche Angriffe<br />
schützten. KMU haben dagegen<br />
häufig nicht so hohe Sicherheitshürden<br />
wie große Unternehmen. Außerdem nutzen<br />
Angreifer die KMU auch als „Point<br />
of Entry“ für weitere Angriffe. Denn als<br />
Dienstleister unterhalten sie häufig auch<br />
IT-Schnittstellen zu Großunternehmen.<br />
Angriffe hauptsächlich über Schwachstelle<br />
„Mensch“<br />
Angriffe über erweiterte Computer- oder<br />
IoT-Netzwerke oder über Wartungsschnittstellen<br />
von Druckern oder Kopierern<br />
– Angriffsmethoden werden immer<br />
ausgefeilter und technisch anspruchsvoller.<br />
Allerdings sind es bislang relativ<br />
wenige Unternehmen, die in der Praxis<br />
bereits auf diese Weise attackiert wurden.<br />
Im<br />
Schwerpunkt<br />
zielen<br />
die<br />
Angriffsmethoden<br />
weiterhin<br />
klar auf die<br />
Schwachs<br />
t e l l e<br />
Mensch.<br />
So geben<br />
20 Prozent<br />
der Unternehmen<br />
an, dass<br />
sie bereits durch Vortäuschen falscher<br />
Identitäten, Spam- oder Phishing-Mails<br />
attackiert wurden. Fast genauso viele<br />
wurden über verseuchte Anhänge in E-<br />
Mails an Mitarbeiter und Schadsoftware<br />
angegriffen. „Die Untersuchungsergebnisse<br />
zeigen klar: Angreifer wählen den<br />
Weg des geringsten Widerstands. Beim<br />
allergrößten Teil der Angriffe nutzen<br />
Angreifer Unaufmerksamkeit, Neugier<br />
oder Arglosigkeit bei Mitarbeitern, um in<br />
die IT-Netzwerke der Firmen einzudringen,“<br />
ergänzt HDI Vorstand Kussmann.<br />
Technisch anspruchsvollere Angriffsmethoden<br />
gälte es trotzdem weiter im Fokus<br />
zu behalten und technische sowie<br />
organisatorische Gegenmaßnahmen zu<br />
ergreifen.<br />
© PIXABAY | TUMISU<br />
Betriebsunterbrechungen und Diebstahl<br />
von Kundendaten<br />
Rund ein Viertel der betroffenen Unternehmen<br />
(24 %) musste laut Untersuchung<br />
mit Betriebsunterbrechungen in<br />
Folge der Attacken klarkommen, so die<br />
Studien-Ergebnisse. Zum Beispiel konnte<br />
ein Unternehmen aufgrund der kompromittierten<br />
Systeme seine Kunden vorübergehend<br />
nicht beliefern. Ein anderes<br />
konnte nicht mehr auf E-Mails und Firmennetzwerk<br />
zugreifen. Buchführung u<br />
Reinraumsysteme<br />
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42 Wirtschaft<br />
43<br />
und Kundenservice waren<br />
lahmgelegt. Nicht umsonst<br />
werden Betriebsunterbrechungen<br />
deshalb von 43<br />
Prozent der Unternehmen<br />
als besonders relevant eingestuft.<br />
Als noch relevanter bewerten<br />
die befragten Unternehmen<br />
nur den Diebstahl von Kundendaten:<br />
45 Prozent der Befragten<br />
sahen hier eine große<br />
Relevanz und fast jedes vierte<br />
der angegriffenen Unternehmen<br />
(22 %) war bereits betroffen.<br />
Genauso häufig sind Auswirkungen<br />
auf den Ruf des<br />
Unternehmens: 22 Prozent<br />
der attackierten Unternehmen<br />
beklagen Image- und<br />
Reputationsschäden infolge<br />
der Cyberangriffe. Zudem sahen<br />
sich 15 Prozent mit Schadenersatzforderungen<br />
von Kunden konfrontiert und 16<br />
Prozent mit Industriespionage und dem<br />
Verlust geheimer Unterlagen.<br />
Betriebsunterbrechungen treiben die<br />
Schadenkosten in die Höhe<br />
Betriebsunterbrechungen erweisen sich<br />
auch als wichtiger Treiber der Schadenhöhe.<br />
Bei mehr als der Hälfte<br />
der betroffenen Unternehmen<br />
war der Betrieb laut<br />
Studie für mindestens zwei<br />
Tage eingeschränkt. Rund 15<br />
Prozent mussten sogar mit<br />
4 bis 7 Tagen Betriebsstörungen<br />
klarkommen. Besonders<br />
hart getroffen wurden<br />
dabei Kleinstunternehmen.<br />
Denn allein das Entfernen<br />
von Schadsoftware und<br />
das Einspielen von Updates<br />
ist in komplexen IT-Systemen<br />
von heute nicht in ein<br />
paar Stunden erledigt, auch<br />
nicht in kleineren Unternehmen.<br />
Ein Studienteilnehmer<br />
beschreibt die Situation<br />
so: “Eine als legal propagierte<br />
Software stellte sich<br />
als Schadsoftware heraus<br />
und war extrem schwierig zu entfernen.<br />
Sämtliche Softwaretools zur Behebung<br />
waren unwirksam. Die Beseitigung war<br />
nur möglich im abgesicherten Modus<br />
des Betriebssystems und durch manuelles<br />
Entfernen jeder einzelnen Datei.“<br />
© PIXABAY | JL G<br />
Angriffe häufig nur zufällig entdeckt<br />
Häufig werden Cyberangriffe bei kleinen<br />
und mittelständischen Unternehmen<br />
nur zufällig entdeckt. Auch das ist ein Ergebnis<br />
aus der Cyberstudie. HDI Vorstand<br />
Kussmann warnt: „Wenn eine Schadsoftware<br />
lange unerkannt im System<br />
bleibt, besteht häufig die Gefahr, dass<br />
die besonders schwerwiegende Schäden<br />
anrichtet.“ Das Ziel müsse daher<br />
sein, Angriffe frühzeitig zu erkennen und<br />
Schadsoftware unschädlich zu machen.<br />
Insgesamt gaben jedoch 28 Prozent der<br />
betroffenen KMU an, dass Cyberattacken<br />
nur durch Zufall entdeckt wurden. Bei<br />
Kleinst- und Kleinunternehmen war dies<br />
sogar bei jeweils rund einem Drittel der<br />
Firmen der Fall.<br />
Mittelständische Unternehmen entdeckten<br />
Cyber-Angriffe dagegen zum<br />
großen Teil durch systematisches Screening.<br />
Neben der Überprüfung veröffentlichter<br />
Schwachstellen gehört das<br />
Screening zu den erfolgversprechendsten<br />
Methoden, Cyberattacken möglichst<br />
frühzeitig zu bemerken und Gegenmaßnahmen<br />
einleiten zu können.<br />
Kleinere Unternehmen haben hier oft<br />
erheblichen Nachholbedarf. Besonders<br />
schlecht für Unternehmen ist dagegen,<br />
wenn Cyberangriffe erst durch die Schäden,<br />
die sie anrichten, bemerkt werden.<br />
Etwa ein Fünftel der von Cyberattacken<br />
betroffenen Unternehmen musste bereits<br />
derartige Erfahrungen machen. Mit<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
17 Prozent etwas<br />
weniger bei den<br />
Mittelständlern,<br />
bei kleineren Unternehmen<br />
mehr.<br />
Einsatz von<br />
Spezialisten und<br />
Austausch des IT-<br />
Dienstleisters<br />
Bei der Schadenbeseitigung<br />
kam<br />
meistens ein<br />
unternehmenseigenes<br />
Team oder der interne Verantwortliche<br />
für Informationssicherheit<br />
der Unternehmen zum Einsatz. Rund die<br />
Hälfte der attackierten Unternehmen<br />
setzen bei der Schadenbeseitigung auf<br />
interne Kräfte. Zum Beispiel trennt in<br />
einem solchen Fall ein speziell geschultes<br />
Team das kompromittierte System<br />
vom Netzwerk und setzt das System<br />
neu auf, spielt ein Backup ein oder entfernt<br />
die Schadsoftware. Anschließend<br />
werden ein FullScan der Systeme und<br />
weitere forensische Untersuchungen<br />
durchgeführt. 38 Prozent überließen die<br />
Aufgabe ihrem IT-Dienstleister. Außerdem<br />
gaben 30 Prozent der Betroffenen<br />
an, IT-Spezialisten der Cyberversicherung<br />
zu Rate gezogen zu haben.<br />
Die Härtung der eigenen Systeme mit<br />
neuer Soft- und Hardware sowie zusätzlichen<br />
Präventionsmaßnahmen standen<br />
nach einer Cyber-Attacke bei vielen<br />
im Fokus: jeweils über ein Drittel<br />
der Unternehmen entschieden sich für<br />
mindestens einen dieser Schritte. Dass<br />
Cyberangriffe zu Schäden führten, hatte<br />
häufig auch Auswirkungen auf die<br />
Zusammenarbeit mit IT-Dienstleistern:<br />
Für rund ein Fünftel der bisherigen IT-<br />
Dienstleister bedeutete es das Aus beim<br />
attackierten Unternehmen: 21 Prozent<br />
der Unternehmen wechselten in der Folge<br />
den IT-Dienstleister.<br />
Als Konsequenz der erlittenen Cyber-<br />
Attacke entschieden sich außerdem über<br />
ein Viertel der<br />
betroffenen<br />
Unternehmen<br />
für den<br />
Abschluss<br />
einer Cyber-<br />
Versicherung.<br />
Denn gerade<br />
nach größeren<br />
Schäden<br />
tritt die Frage<br />
nach einem<br />
möglichen<br />
Versicherungsschutz<br />
in den<br />
Fokus. Nur bei einem Viertel der Schadenfälle<br />
war der Schaden umfassend durch<br />
eine Cyber-Versicherung abgesichert. 30<br />
Prozent der Befragten verfügten dagegen<br />
über keinerlei Versicherungsschutz<br />
für den erlittenen Schaden.<br />
© PIQSELS.COM| ZBYKN<br />
HDI Vorstand Kussmann erläutert: „Integrierte<br />
Präventions- und Versicherungsangebote<br />
für den Schutz gegen Cyber-<br />
Attacken bieten gerade für KMU einen<br />
komfortablen Rundum-Service. Denn<br />
neben dem finanziellen Ausgleich von<br />
Schäden stehen dabei auch wirksame<br />
Präventionsmaßnahmen und Mitarbeiterschulungen<br />
im Fokus, die Schadenwahrscheinlichkeit<br />
und Schadenhöhe<br />
erheblich senken können.“ <strong>•</strong><br />
Jetzt gibt es einen<br />
weiteren Grund zum<br />
Feiern.<br />
Das Bauunternehmen Alfred Döpker hat die<br />
Das Bauunternehmen Alfred Döpker ist nominiert<br />
Jurystufe im Wettbewerb „Großer Preis des<br />
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44 Wirtschaft<br />
45<br />
Was macht<br />
aus?<br />
„Unternehmenserfolg“<br />
Viele Betriebe setzen hier nicht mehr<br />
nur auf Wachstum und Profit<br />
Seit Generationen zählen folgende Aussagen<br />
zu den wesentlichen Grundpfeilern<br />
unseres Wirtschaftssystems:<br />
<strong>•</strong> Stetiges Wachstum ist für den wirtschaftlichen<br />
Erfolg unerlässlich.<br />
<strong>•</strong> Die Gewinnmaximierung ist das Hauptziel<br />
erwerbswirtschaftlicher Unternehmen.<br />
<strong>•</strong> Erfolg/Glück/Wohlfahrt von Menschen,<br />
Unternehmen und ganzen Volkswirtschaften<br />
wird in Form von Geld gemessen.<br />
Gleichwohl finden sich in nahezu jeder<br />
Verfassung demokratischer Staaten<br />
Inhalte, laut denen z. B. Eigentum verpflichtet<br />
oder dem Wohl der ganzen Gesellschaft<br />
höchste Priorität eingeräumt<br />
werden sollte. Passen diese Themen nach<br />
Jahrzehnten des wirtschaftlichen Aufschwungs<br />
noch übereinander? Oder ist<br />
ein Umdenken nötig, um langfristig und<br />
nachhaltig vernünftig zu wirtschaften?<br />
Hierzu wollen wir die oben genannten<br />
Grundannahmen unseres Wirtschaftssystems<br />
kurz kritisch hinterfragen. Ziel<br />
dabei ist es nicht das gesamte System in<br />
Frage zu stellen, sondern lediglich Denkanstöße<br />
zu geben, für mögliche Anpassungen<br />
mit dem Ziel ein nachhaltig im<br />
Einklang befindliches Wirtschaftssystem<br />
zu schaffen.<br />
Wachstum um jeden Preis?<br />
Wenn jedes Unternehmen stetig wachsen<br />
muss, um nachhaltig wirtschaftlich<br />
erfolgreich<br />
zu<br />
sein, führt dies<br />
aufgrund der begrenzten<br />
Ressourcen auf der<br />
Erde (der „Kuchen“ wird<br />
schließlich nicht größer)<br />
zu gegenseitiger Verdrängung.<br />
Durch technischen<br />
Fortschritt<br />
und Innovation kann<br />
Wertschöpfung ressourceneffizienter<br />
gestaltet<br />
werden, nichtsdestotrotz<br />
mündet der<br />
Verdrängungsprozess<br />
langfristig darin, dass<br />
nur einige wenige Großkonzerne<br />
„überleben“.<br />
Diese Großkonzerne erreichen<br />
irgendwann einen Status,<br />
der möglicherweise als<br />
„systemrelevant“ bezeichnet<br />
werden kann. Beispiele einer<br />
solchen Marktmacht zeigen<br />
sich bereits bei Amazon und<br />
Google, um nur zwei der<br />
ganz großen zu nennen. In<br />
verschiedenen Science-Fiction-Filmen<br />
werden Szenarien<br />
entworfen, in denen<br />
Staatsgewalt mit der so<br />
wichtigen Gewaltenteilung<br />
faktisch von privaten<br />
Unternehmen bestimmt<br />
wird. Heute erscheinen<br />
solche Szenarien nicht<br />
mehr vollkommen unrealistisch.<br />
Vorsicht und<br />
Einsicht sind hier auch<br />
bezogen auf freies wirtschaftliches<br />
Handeln<br />
geboten oder müssen<br />
ein fester Bestandteil<br />
zukünftiger Betrachtungen<br />
sein, um insbesondere<br />
den Mittelstand<br />
zu schützen.<br />
Gewinnmaximierung<br />
als oberste Zielgröße?<br />
Die meisten etablierten<br />
BWL-Lehrbücher behandeln<br />
in zahlreichen Modellen<br />
das Konzept der<br />
Gewinnmaximierung. Für<br />
betriebswirtschaftliche<br />
Entscheidungsmodelle, in<br />
denen unter Berücksichtigung<br />
von vereinfachenden<br />
Annahmen ein Output maximiert<br />
werden soll, ist der<br />
Einsatz dieser Modelle absolut<br />
sinnvoll. Problematisch wird es<br />
allerdings, wenn bei Studierenden<br />
insgesamt der Eindruck entsteht,<br />
dass alle privatwirtschaftlichen<br />
Unternehmen nur ein einziges,<br />
über allem stehendes Ziel haben –<br />
die Gewinnmaximierung. Es steht<br />
außer Frage, dass Unternehmen<br />
grundsätzlich nach Gewinn streben<br />
müssen. Geschäftsmodelle, die<br />
„sich nicht rechnen“ werden berechtigterweise<br />
am Markt nicht erfolg-<br />
© PIXABAY | JOHN HAIN<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
reich sein. Unternehmer*innen steht für<br />
das eingegangene Risiko und die hohe<br />
Hingabe bei der Führung von Unternehmen<br />
eine angemessene Vergütung zu.<br />
Gründer*innen – die wir nicht zuletzt<br />
für Innovationen in der Wirtschaft<br />
dringend benötigen – brauchen<br />
einen Anreiz, um den Mut aufzubringen<br />
ihre Ideen umzusetzen.<br />
Gewinnerzielung<br />
darf hier aber nicht mit<br />
Gewinnmaximierung<br />
verwechselt werden. Andersherum<br />
ausgedrückt:<br />
Unternehmen, die in ihrem<br />
Zielsystem neben finanziellen<br />
Größen auch<br />
ökologische und soziale<br />
Kriterien heranziehen,<br />
sind nicht automatisch<br />
als „Wohltätigkeitsveranstaltung“ anzusehen.<br />
Grundsätzlich sollte es sich bei<br />
Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit ohnehin<br />
nicht um eine „entweder oder“ Entscheidung<br />
handeln. Evtl. muss bei der Etablierung<br />
nachhaltiger Geschäftsprozesse<br />
kurzfristig auf Gewinn verzichtet werden.<br />
Langfristig gilt aber im besten Fall: Nachhaltigkeit<br />
führt auch zu einem höheren<br />
wirtschaftlichen Erfolg. Bis dahin ist es<br />
allerdings oft ein langer Weg.<br />
Ein Grund, warum Nachhaltigkeit und<br />
Wirtschaftlichkeit heute in einigen Fällen<br />
im Widerspruch stehen, sind die sogenannten<br />
Externalitäten. Dabei handelt es<br />
sich um Kosten – oder auch Nutzen – die<br />
nicht beim Verursacher anfallen, sondern<br />
bei Außenstehenden. Beeinträchtigungen<br />
der ökologischen Umwelt führen<br />
beispielsweise zu hohen Kosten für die<br />
Gesellschaft, die unter Umständen erst<br />
einige Generationen später anfallen.<br />
Unternehmen, die diese Beeinträchtigungen<br />
verursachen, müssen dafür allerdings<br />
häufig nichts zahlen – es fallen<br />
keine Kosten an. Andere Unternehmen,<br />
die nachhaltig agieren und Umweltbeeinträchtigungen<br />
vermeiden, haben<br />
sehr wohl Kosten, die für entsprechende<br />
Nachhaltigkeitsmaßnahmen anfallen.<br />
Um Produkte und Dienstleistungen kostendeckend<br />
anbieten zu können, müssen<br />
höhere Preise verlangt werden. Steht<br />
der Kunde nun im Supermarkt und hat<br />
zwei Produkte zur Auswahl, wird häufig<br />
– ohne dass nähere Informationen<br />
z. B. zur Herstellungsweise vorliegen – das<br />
günstigere Produkt gekauft. Die beschriebene<br />
Problematik gilt natürlich nicht nur<br />
für Geschäfte zwischen Endverbrauchern<br />
und Unternehmen. Die Wertschöpfungskette<br />
bei der Herstellung von Produkten<br />
erstreckt sich i. d. R. über eine Vielzahl von<br />
Unternehmen. Kauft ein Unternehmen<br />
beispielsweise seine Rohstoffe bei einem<br />
Lieferanten ein, stellen sich dieselben Fragen,<br />
wie oben beschrieben.<br />
Lösungsansätze des Problems liegen zum<br />
Beispiel in der Schaffung von Transparenz<br />
über die Nachhaltigkeitsleistungen von<br />
Unternehmen. Viele Kunden sind heute<br />
bereit mehr für Produkte zu zahlen, die<br />
auf nachhaltige Art und Weise produziert<br />
wurden. Ein weiterer Ansatz besteht in<br />
der sogenannten „Internalisierung von<br />
Externalitäten“, d.h. Unternehmen müssen<br />
für Umweltbeeinträchtigungen mit<br />
Kosten belastet werden. Oder andersherum:<br />
Unternehmen müssen für ihre<br />
Nachhaltigkeitsleistungen entsprechend<br />
vergütet werden.<br />
Geld als alleinige Messgröße des<br />
Erfolgs?<br />
Heutzutage wird in der Wirtschaft nahezu<br />
alles in Form von Geld gemessen. Sei es<br />
der Erfolg von Unternehmen und Volkswirtschaften,<br />
die Attraktivität von Jobs<br />
oder die Höhe des „Vermögens“. In<br />
diesem Zusammenhang kann von<br />
einer sogenannten Kriterienarmut<br />
in unserer Gesellschaft<br />
gesprochen werden. Wir streben<br />
ein hohes Einkommen<br />
an, um unsere Wohlfahrt zu<br />
erhöhen. Wirft man einen<br />
Blick auf die Statistik, dann<br />
gelingt uns das über die letzten<br />
Jahrzehnte sehr gut. Eine<br />
Möglichkeit zur Messung<br />
der Wohlfahrt wird im Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP) gesehen. Dieses<br />
betrug in Deutschland im Jahr 1970 rd.<br />
360 Milliarden € (umgerechnet). In 2020<br />
betrug das BIP in Deutschland 3.336 Milliarden<br />
€.<br />
© BECKER/HANDZLIK<br />
Angenommen das BIP eignet sich tatsächlich<br />
zur Messung der Wohlfahrt,<br />
dann müssten wir (ungeachtet notwendiger<br />
Bereinigungen um Inflation und<br />
weitere Effekte) heute also mehr als<br />
neunmal glücklicher sein, als noch vor 50<br />
Jahren. Wie kommt es dann, dass zunehmend<br />
Menschen an psychischen Erkrankungen<br />
leiden, Einsamkeit, notorische<br />
Zeitknappheit und Stress empfinden<br />
und über Rücksichtslosigkeit und Wettbewerbsdruck<br />
im Job klagen? Häufig ist<br />
das gesamte Streben darauf ausgerichtet<br />
mehr Geld zu verdienen, in der Annahme,<br />
dass uns das glücklicher macht. Nicht zuletzt<br />
die Werbung trägt dazu bei, dass wir<br />
auch wirklich daran glauben. Es stellt sich<br />
also die Frage, ob zur Messung von Glück<br />
bzw. Wohlfahrt neben dem Geld vielleicht<br />
noch weitere Messgrößen herangezogen<br />
werden sollten.<br />
Die zuvor beschriebenen Themen sind<br />
nicht neu. Schon seit Jahrzehnten kursiert<br />
der Begriff Nachhaltigkeit in der Gesellschaft,<br />
Wissenschaft und Wirtschaft. u
46 Wirtschaft<br />
47<br />
Verschiedene Organisationen entwickeln<br />
Nachhaltigkeitsstandards, Richtlinien,<br />
Konzepte usw. Zahlreiche Stimmen aus<br />
der Wissenschaft oder beispielsweise die<br />
Initiative „fridays for future“ erhöhen den<br />
Druck auf Politik und Wirtschaft nachhaltiger,<br />
insbesondere im Hinblick auf<br />
die ökologische Umwelt, zu denken. Im<br />
deutschen Mittelstand wird das Thema<br />
Nachhaltigkeit noch eher stiefmütterlich<br />
behandelt. Hier ist ein Umdenken gefragt,<br />
denn es ist davon auszugehen, dass das<br />
Thema weiter an Bedeutung gewinnen<br />
wird und langfristig zu einem echten<br />
Wettbewerbsfaktor, sowohl in der Kunden-Lieferanten-Beziehung,<br />
als auch bei<br />
der Suche nach Personal, avanciert.<br />
Praktische Ansätze zur Evaluierung des<br />
eigenen nachhaltigen Wirtschaftens<br />
Allem voran ist hier aktuell die EU-Taxonomie<br />
zu nennen, die als Teil des sogenannten<br />
EU Green Deals unter anderem<br />
Unternehmen die Möglichkeit geben soll,<br />
ihre nachhaltigen Aktivitäten anhand klar<br />
definierter Kriterienkataloge transparent<br />
zu machen. Damit einher geht eine ganze<br />
Reihe von regulativen Veränderungen, die<br />
zu deutlich strengeren Berichtspflichten<br />
führen – nicht nur für die direkt betroffenen<br />
Unternehmen, sondern indirekt<br />
z. B. über Lieferketten mittelfristig für<br />
© PIQSELS.COM | FHOXU<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
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alle Unternehmen. Nachhaltig agierende<br />
Unternehmen dürften davon tendenziell<br />
profitieren.<br />
Darüber hinaus existieren weitere konkrete<br />
Ansätze, wie sich das Thema Nachhaltigkeit<br />
in Unternehmensführung,<br />
Controlling und Berichterstattung implementieren<br />
und verfolgen lassen. Hierzu<br />
zwei kurze Beispiele:<br />
<strong>•</strong> Projekt QuartaVista: Das Projekt beschäftigt<br />
sich unter anderem mit der<br />
Frage, wie das Thema Nachhaltigkeit<br />
im Finanz- und Rechnungswesen berücksichtigt<br />
werden kann. Nach den in<br />
Deutschland geltenden Gesetzen zur<br />
Rechnungslegung gilt die Büroausstattung<br />
als Vermögen eines Unternehmens.<br />
Der Mensch, welcher in diesem Büro<br />
arbeitet, wird als „Aufwandsposition“ erfasst.<br />
An diesem simplen Beispiel wird<br />
die Problematik deutlich. Sollten nicht<br />
wesentliche, nachhaltige Erfolgsfaktoren,<br />
erfolgswirksam in der Bilanz aktiviert<br />
werden können? Und müssten nicht zuvor<br />
beschriebene negative Externalitäten<br />
zu einer Schuld-Position in der Bilanz führen?<br />
QuartaVista hat hier bereits konkrete<br />
Ansätze entwickelt wie Nachhaltigkeitsleistungen<br />
von Unternehmen bilanzierungsfähig<br />
gemacht werden könnten.<br />
<strong>•</strong> Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ): Die Bewegung<br />
entstand 2010 in Österreich und<br />
beschäftigt sich mit Überlegungen zur<br />
Entwicklung eines Wirtschaftssystems,<br />
welches auf gemeinwohl-fördernden<br />
Werten aufgebaut ist. Das Konzept der<br />
GWÖ bietet Unternehmen beispielsweise<br />
die Möglichkeit eine Gemeinwohl-<br />
Bilanz, die in einem Gemeinwohl-Bericht<br />
mündet, aufzustellen. In dieser Bilanz<br />
werden verschiedene Nachhaltigkeitsfaktoren,<br />
wie z. B. die ökologische Nachhaltigkeit<br />
in der Zuliefererkette oder<br />
innerbetriebliche Mitentscheidung und<br />
Transparenz analysiert und nach einem<br />
Punktesystem bewertet. Das Ergebnis<br />
können Unternehmen dann extern prüfen<br />
lassen und veröffentlichen.<br />
Diese beiden Beispiele zeigen anschaulich<br />
auf, dass es durchaus einfache und<br />
konkrete Ansätze gibt, sich entlang nachhaltigem<br />
Gedankengutes im Einklang<br />
mit wirtschaftlichen Erfordernissen zu<br />
bewegen. Damit sich das Thema Nachhaltigkeit<br />
umfänglicher in der Wirtschaft<br />
etabliert, bedarf es aber vermutlich<br />
weiterer (politischer) Vorgaben, die z. B.<br />
die Internalisierung von Externalitäten<br />
fördern. Der Handel mit Emissionszertifikaten<br />
kann hier beispielhaft als Instrument<br />
der Umweltpolitik genannt wer-<br />
den. Es bedarf eines gesellschaftlichen<br />
Umdenkens, welches unter anderem<br />
dadurch angestoßen werden kann, dass<br />
Studierenden auch in einem BWL-Studium<br />
vermittelt wird, dass im Wirtschaftsleben<br />
Geld und Gewinn zwar wichtig<br />
sind, aber nicht allein als Messgröße für<br />
den wirtschaftlichen Erfolg herangezogen<br />
werden dürfen. <strong>•</strong><br />
Dr. Bernhard Becker,<br />
Oldenburg, ist Gesellschafter<br />
der Berky GmbH<br />
und weiterer mittelständischer<br />
Unternehmen und<br />
wurde 2009 Preisträger des<br />
Wettbewerbs „Großer Preis<br />
des Mittelstandes“.<br />
Prof. Dr. Jan Handzlik<br />
ist Professor für Finanzen,<br />
Rechnungswesen und<br />
Controlling an der<br />
Hochschule Emden/Leer.<br />
Über die Autoren<br />
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Ehrenplakette 2019
48 Wirtschaft<br />
49<br />
Agilität<br />
kommt NICHT<br />
über Nacht<br />
Die 5 Reifegrade der agilen<br />
Organisationsentwicklung<br />
Mittelständische Unternehmen stehen<br />
agilen Veränderungen oft skeptisch gegenüber.<br />
Ihre Prozesse und Strukturen<br />
sind bewährt, ihre Hierarchien funktionieren<br />
noch, und auf der wirtschaftlichen<br />
Seite sieht es durchaus noch zufriedenstellend<br />
aus. Aus diesem Grund stellen<br />
sich die Beharrungskräfte, psychologisch<br />
und unternehmerisch, nachvollziehbar<br />
als überaus widerstandsfähig dar. Nicht<br />
ohne Grund, denn das Versprechen der<br />
Agilität ist am Anfang der Entwicklung<br />
noch schwer zu greifen und scheint ohne<br />
belegbare Garantie alles in Frage zu stellen,<br />
was das Unternehmen in Jahren oder<br />
gar Jahrzehnten zuvor groß gemacht hat.<br />
Eine Tatsache ist aber, dass die Welt sich<br />
heute weitaus schneller dreht, als in der<br />
guten alten Zeit und dass nur die Anpassungsfähigsten<br />
die Turbulenzen der<br />
Zukunft auf Dauer überstehen werden.<br />
Wie weit der Weg in die Agilität am Ende<br />
geht und wie er genau aussieht, kann,<br />
sollte und muss jedes Unternehmen individuell<br />
für sich bestimmen. Aus diesem<br />
Grund stellen die nachfolgenden Reifegrade<br />
idealtypische Beschreibungen<br />
dar, die nur selten in Reinkultur auftreten,<br />
aber eine gute Orientierung bieten<br />
können. In der Praxis, speziell in den<br />
Übergangsphasen treten regelmäßig<br />
Vermischungen auf, die als Folge eines<br />
normalen Prozesses zu verstehen sind.<br />
Das Folgende soll nicht nur Lust und Mut<br />
zur Agilität machen und den nötigen Pioniergeist<br />
wecken. Es soll auch dazu dienen,<br />
den eigenen agilen Reifegrad zu bestimmen,<br />
um dann die nächsten Schritte<br />
einleiten zu können. Tatsächlich sind<br />
viele traditionelle, aber modern geführte<br />
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<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
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Unternehmen hier in Teilen schon weiter,<br />
als sie glauben und haben allen Grund,<br />
die Veränderung mit Selbstvertrauen,<br />
Optimismus und Tatkraft anzugehen.<br />
Die fünf Reifegrade<br />
agiler Organisationen<br />
Reifegrad 1:<br />
Die stabilitätsorientierte Organisation<br />
Diese klassische Organisation denkt und<br />
handelt traditionalistisch und bewahrend.<br />
Stabilität stellt für die Organisation<br />
einen hohen Wert dar. Um Risiken<br />
zu vermeiden, werden Veränderungen<br />
nach Möglichkeit vermieden. Das Tagesgeschäft<br />
und „Quick wins“ stehen<br />
im Vordergrund. Die vorhandenen Möglichkeiten<br />
begrenzen den Nutzen, der<br />
für die Kunden generiert wird. Eine Hierarchiepyramide<br />
mit Anweisung und<br />
Kontrolle bestimmt die Führung. In der<br />
Strategie und der Projektwelt ist Planung<br />
das wichtigste Instrument und der klassische<br />
Wasserfall treibt das Unternehmen<br />
voran. Der HR-Bereich agiert eher<br />
administrativ als strategisch. Die Kultur<br />
ist eher bürokratisch und verbreitetes<br />
Absicherungsverhalten mit vielen Freigabeprozessen<br />
minimiert das unternehmerische<br />
Risiko.<br />
Reifegrad 2:<br />
Die effizienzgetriebene Organisation<br />
Es herrscht eine Orientierung am Kunden<br />
und an effizienter Werterzeugung<br />
vor. Der Hauptfokus liegt auf Optimierung<br />
und Standardisierung, um vor<br />
allem interne Potenziale maximal auszuschöpfen.<br />
Insofern dominieren intern<br />
ausgerichtete Programme für höhere<br />
Effizienz und niedrigere Kosten. Mit diesen<br />
schlanken Strukturen wird der Markt<br />
vorwiegend über Preis und Marketing,<br />
statt mittels Innovationen bearbeitet.<br />
Das Zusammenwirken der Linienorganisation<br />
und der Projektwelt in der Matrixorganisation<br />
leidet unter der Konkurrenz<br />
um Macht und Ressourcen und ist reich<br />
an Konfliktpotenzial. Der Blick auf die<br />
Mitarbeitenden und die Führungskultur<br />
legt hauptsächlich Wert darauf, dass diese<br />
im Gefüge „funktionieren“.<br />
Reifegrad 3:<br />
Die leistungsorientierte Organisation<br />
Im Drang nach neuen Märkten und Geschäftsfeldern<br />
stellen Kunden und Mitarbeiter<br />
zweckdienliche Erfolgsfaktoren dar.<br />
Trotz einer eher kurz- und mittelfristigen<br />
Denkweise greift eine gewisse Offenheit<br />
für Veränderungen in der Organisation<br />
um sich. Die Agilität nimmt zu, und die<br />
Matrixorganisation gesteht informellen<br />
Netzwerken Freiräume (etwa durch<br />
agile Communities) für neue Ideen u<br />
- Mitnahmestapler<br />
- Schwertransporte<br />
- Kranservice<br />
- Einbringservice<br />
- Maschinenumzüge<br />
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50 Wirtschaft<br />
51<br />
der Zusammenarbeit zu. Die Führung<br />
wird stärker auf viele Schultern verteilt,<br />
und eine Führungsrolle, die auf Orientierung<br />
statt Anordnung basiert, ersetzt<br />
die hierarchische Funktion zunehmend.<br />
Der HR-Bereich gibt den<br />
vorher bürokratischen Fokus<br />
auf und wandelt sich zum<br />
Businesspartner mit eigener<br />
Wertschöpfungsbedeutung.<br />
Die pragmatische Kultur<br />
wandelt sich von der Leistungs-<br />
zur Ergebnisorientierung.<br />
Die Zusammenarbeit<br />
über Team- und Abteilungsgrenzen<br />
hinweg nimmt<br />
zweckbasiert zu, geht aber<br />
oft noch unstrukturiert und<br />
spontan vonstatten.<br />
Reifegrad 4: Die menschenzentrierte<br />
Organisation<br />
Der Kundennutzen als Basis der Umsatzgewinnung<br />
ist ins Zentrum gerückt,<br />
und steigende Gewinne werden stark<br />
in den Kunden reinvestiert. In der käuferorientierten<br />
Strategie ist jeder im<br />
Unternehmen mit den Kunden, ihren<br />
Customer Journeys und Bedürfnissen<br />
vertraut. Dadurch können die Angebote<br />
zielgerichtet auf die verschiedenen<br />
Bedürfnisgruppen angepasst werden.<br />
Statt auf neuen Märkten liegt der Fokus<br />
nun auf Innovationen, die spürbaren<br />
Kundenmehrwert schaffen. Die Mitarbeitenden<br />
haben mehr Partizipationsmöglichkeiten<br />
und werden stärker in<br />
strategische Prozesse einbezogen. Die<br />
losen Netzwerke in Reifegrad 3 werden<br />
mehr und mehr zu „legalen“, immer autonomer<br />
agierenden Einheiten, die mit<br />
einem Schwerpunkt auf Exploration<br />
und Innovation die Zukunftsfähigkeit<br />
sichern. In den HR-Bereichen wandert<br />
die Blickrichtung vom Einzelnen mehr<br />
zu Aspekten besseren Zusammenwirkens,<br />
und ein Teil ihrer Aufgaben wird<br />
den Abteilungen und Teams direkt anvertraut.<br />
Die Kultur innerhalb der Organisation<br />
ist auf gemeinsame Ziele<br />
sowie auf Kollaboration und Gemeinschaft<br />
ausgelegt. Die Kommunikation<br />
ist offen, transparent und andauernd.<br />
Durch die wachsende Hybridisierung in<br />
eine klassisch geprägte Linie und eine<br />
fluide Netzwerkstruktur ergeben sich<br />
neben organisationalen auch kulturelle<br />
Herausforderungen, damit sich beide<br />
Bereiche konfliktarm und erfolgversprechend<br />
ergänzen.<br />
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aus einer Hand.<br />
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Reifegrad 5:<br />
Die sinngetriebene Organisation<br />
Die Strategie entspringt aus einer gemeinsamen<br />
Vision und transparenten,<br />
von allen geteilten Werten.<br />
Die Beziehung zum Kunden,<br />
wird als Partnerschaft zwischen<br />
Gleichen gelebt, und<br />
der Fokus der Organisation<br />
liegt darauf, diese menschengerecht<br />
auszugestalten und<br />
zu einem Unterschied in<br />
der Welt zu machen. Die dezentral<br />
verteilte Macht mit<br />
flachen Hierarchien begründet<br />
eine hohe Anpassungsund<br />
Veränderungsfähigkeit.<br />
Selbst strategische Entscheidungen<br />
werden nun am Ort<br />
der situativ größten Kompetenz<br />
getroffen, und die Teams<br />
sind mit maximaler Autonomie ausgestattet.<br />
Die volle Netzwerkorganisation<br />
weist keine festen Linienstrukturen<br />
mehr auf, sondern nimmt diese je nach<br />
Kontext, Bedarf und Lösungsherausforderung<br />
situativ an. Statt stabiler Teams<br />
treten funktionale Units für Aufgaben<br />
zusammen und lösen sich wieder auf,<br />
wenn diese gemeistert sind. Auch die<br />
Führung richtet sich ohne feste Hierarchie<br />
nach den Anforderungen aktueller<br />
Situationen. Die Organisation fundiert<br />
auf der Selbstverantwortung ihrer Individuen,<br />
und die HR-Instrumente „gehören“<br />
den Teams, die mit ihnen in der Zusammenarbeit<br />
Nutzen schaffen. Es herrscht<br />
eine konstruktive Fehler- bzw. Lernkul-<br />
© PIQSELS.COM | ZKHCT<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
tur, die Irrtümer zuerst als Lernchance<br />
begreift. Weiterentwicklung ist ein zentrales<br />
Motiv, und statt Perfektionismus<br />
zu huldigen, bestimmen Experimente<br />
und schrittweises Vorankommen alle<br />
Entwicklungsfelder der jetzt gänzlich<br />
agilen Organisation.<br />
Der Übergang zwischen<br />
den Reifegraden<br />
Fast ausnahmslos geht die Veränderung<br />
vom klassisch-hierarchischen Unternehmen<br />
zur agilen Organisation über viele<br />
Entwicklungsschritte vonstatten. Die Organisation<br />
wächst bildhaft gesprochen<br />
in die Agilität hinein. Einer der Hauptgründe<br />
dafür neben den mannigfaltigen<br />
organisationalen Änderungen, die wenig<br />
Überspringen erlauben, ist der vollständige<br />
kulturelle Wandel am Ende der<br />
Metamorphose. Leitung und Führung in<br />
bahnbrechender Weise neu zu denken,<br />
verlangt sowohl der Inhaberschaft und<br />
den Führungskräften als auch den Mitarbeitenden<br />
weit mehr ab, als der übliche<br />
Change, der meist nur Teilbereiche betrifft<br />
und auch nicht ohne Widerstände<br />
zu bewältigen ist.<br />
Drei wesentliche Übergangsphasen<br />
lassen sich diagnostizieren:<br />
In der Experimentierphase tastet man<br />
sich langsam und punktuell an das Neue<br />
heran. Meistens existiert ein Auslöser,<br />
etwas anders und agiler als zuvor zu versuchen.<br />
Oft werden noch unkoordiniert<br />
Dinge ausprobiert und zum Teil schnell<br />
und leider auch frustriert wieder verworfen.<br />
Was konkret ausgetestet wird, hängt<br />
stark davon ab, was die handelnden Akteure<br />
in der Organisation als ihren Handlungsspielraum<br />
erachten und was der<br />
Auslöser des Veränderungsbedürfnisses<br />
ist.<br />
In der herausfordernden Bewahrungsphase<br />
werden die Aspekte, die sich experimentell<br />
als sinnvoll herausgestellt haben,<br />
in anderen Kontexten (bei anderen<br />
Teams, Bereichen etc.) erprobt und über<br />
den Einzelfall hinaus geprüft. Dabei ist<br />
besondere Aufmerksamkeit gefragt. Gab<br />
es in der Experimentierphase noch viel<br />
Narrenfreiheit, spürt die Organisation<br />
jetzt verstärkt, dass das Neue an ihren<br />
Grundfesten und an ihrem Selbstverständnis<br />
rüttelt, und teils ernsthafte Widerstände<br />
treten auf. Viele Transformationen<br />
scheitern an diesem Punkt und der<br />
vorherige Reifegrad wird durch die negativen<br />
Erfahrungen sogar noch zementiert.<br />
In Extremfällen wird der Weg des<br />
Wandels komplett in Frage gestellt und<br />
eine Rückabwicklung auf noch frühere<br />
Reifegrade droht.<br />
In der Etablierungsphase hat das Neue<br />
bereits einen hohen Grad der Durchdringung<br />
erreicht. Vieles davon hat sich bereits<br />
bewährt, findet Anklang und wird<br />
langsam zur neuen Normalität. Insgesamt<br />
wird die Veränderung nicht mehr<br />
als solche wahrgenommen und fühlt<br />
sich eher evolutionär an, obwohl sie<br />
noch viele revolutionäre Züge trägt. Die<br />
Organisation fasst Zutrauen in sich und<br />
das Neue, lernt den Umgang damit und<br />
wächst daran. Die gewonnene Selbstverständlichkeit<br />
zeigt sich darin, dass das Erreichte<br />
einerseits bereits reformiert und<br />
optimiert wird, während andere Teile der<br />
Organisation mit neuen Themen schon<br />
wieder in der Experimentierphase zum<br />
nächsten Reifegrad sind.<br />
Nur Mut zur Agilität<br />
Es geht nicht darum, dass agilste Unternehmen<br />
der Welt zu werden, Vielmehr<br />
geht es darum, die passende Organisationsform<br />
für das eigene Unternehmen<br />
zu finden und zu entwickeln. Bei<br />
einer hohen Stabilität im Umfeld der<br />
Organisation bieten sich geringere Reifegrade<br />
an. Hat eine Organisation ein<br />
sehr komplexes Umfeld, wird ein höherer<br />
Reifegrad dafür sorgen, schneller und<br />
anpassungsfähiger zu sein. Somit geht<br />
es für jede Organisation darum, dass<br />
passende Organisationsmodell für seine<br />
unternehmerischen Herausforderungen<br />
zu finden. <strong>•</strong><br />
André Häusling ist Gründer<br />
und Geschäftsführer der<br />
von HR Pioneers und ist einer<br />
der Pioniere für Agilität und<br />
neue Formen der Zusammenarbeit<br />
in Deutschland.<br />
Er ist Experte für agile Transformation,<br />
agile Leadership<br />
und den Aufbau agiler HR-<br />
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für agile Personal- und Organisationsentwicklung.<br />
André<br />
Häusling ist Autor, Keynote-<br />
Speaker und Träger diverser<br />
Auszeichnungen für seine<br />
Arbeit.<br />
Über den Autor<br />
VEINLAND GmbH | Pappelallee 19 | 14554 Seddiner See | +49 (33205) 26 97-0 | info@veinland.net | www.veinland.net
52 Wirtschaft<br />
53<br />
Ein qualitatives<br />
Reifegradmodell<br />
zur Analyse und Bewertung der Social-Media-Kommunikation<br />
Von Natalie Schäfthaler und Günter H. Hertel<br />
Zusammenfassung<br />
Es wird ein Reifegradmodell (RG-Modell)<br />
zur Analyse und Bewertung der<br />
Social-Media-Kommunikation (S-M-K)<br />
vorgestellt, das einerseits wegen seines<br />
Bezugsobjektes S-M-K als auch wegen<br />
seines Neuigkeitsgrads kleine und mitt-<br />
lere Unternehmen (KMU) reizen dürfte.<br />
Es ist vermutlich das erste seiner Art, da<br />
theoretisch begründet und praktisch als<br />
Instrument der Selbstbewertung nutzbar.<br />
Der Aufsatz gibt einen Einblick, wie ein<br />
Unternehmen ohne aufwändige und<br />
teure Berater die Reife seiner S-M-K analysieren<br />
und bewerten kann. Das Modell<br />
selbst ist bereits verifiziert und validiert.<br />
Es wurde anwenderfreundlich in einer<br />
Excel-Datei mit einem hohen Grad an<br />
plausibler Automatisierung in Software<br />
(SW) realisiert. Aus der RG-Einschätzung<br />
lassen sich SW-unterstützte Maßnahmen<br />
ableiten und priorisieren.<br />
Die Reife Ihrer S-M-K selbst analysieren<br />
& bewerten mit dem Reifegradmodell<br />
Das spezifische RG-Modell für S-M-K<br />
wurde aus einer synoptischen Analyse<br />
der verschiedenen RG-Modelle entwickelt.<br />
Nur zwei allgemeine RG-Modelle<br />
weisen als Vorzug die spezifische Definition<br />
jedes einzelnen RG aus, während<br />
die anderen keine verbale RG-Definition<br />
aufweisen:<br />
In unserem Modell wurde – orientiert an<br />
den Vorbildern aus Abbildung 2 – jedem<br />
RG verbale detaillierte Forderungen allokiert,<br />
so dass der Nutzer nicht in Zweifel<br />
bleiben kann, welchen Grad er erfüllt.<br />
Wir haben die Forderungen der einzelnen<br />
Reifegrade unterteilt in:<br />
<strong>•</strong> vier Phasen mit<br />
<strong>•</strong> je vier Dimensionen.<br />
Das Reifegradmodell wurde in einer<br />
Excel-Datei mit einer transparenten Evaluierungsstruktur<br />
entwickelt und eine<br />
automatische Auswertung programmiert.<br />
Der Anwender muss lediglich das<br />
Feld neben einer vollständig erfüllten<br />
oder übererfüllten Forderung mit einem<br />
x füllen. Das ermöglicht eine unmittelbare<br />
und transparente Auswertung<br />
der einzelnen Forderungen, Phasen und<br />
Reifegrade sowie die Bestimmung des<br />
aktuellen Reifegrads der Social-Media-<br />
Kommunikation.<br />
Die Ergebnisse werden mithilfe von Excel<br />
automatisch in einem Netzdiagramm<br />
abgebildet, so dass sofort die Stärken<br />
und Schwächen veranschaulicht werden.<br />
Das Modell ist zwar neu, innovativ und<br />
wahrscheinlich bisher einmalig, gleichwohl<br />
erfolgte bereits seine Verifizierung<br />
unter anderem in der Konsumgüterbranche<br />
sowie eine Validierung am Beispiel<br />
eines namhaften Unternehmens der<br />
Sportartikelbranche. Aus diesen Anwendungen<br />
wurde eine Methode zur zeitsparenden<br />
Anwendung entwickelt.<br />
Das Reifegradmodell unterstützt Sie als<br />
KMU, ihre Social-Media-Kommunikation<br />
(S-M-K) zu analysieren, bewerten<br />
und Maßnahmen abzuleiten<br />
Sind Maßnahmen abgeleitet, müssen<br />
wir sie priorisieren und controllen. Priorität<br />
haben diejenigen Maßnahmen,<br />
welche am schnellsten durchgeführt<br />
werden können und somit die Reife des<br />
Prozesses zeitnah verbessern, zudem die<br />
Maßnahmen, welche eine hohe strategische<br />
Importanz besitzen. Bei einer grafischen<br />
Darstellung ergeben sich unter<br />
Beachtung der strategischen Importanz<br />
sowie der Fristigkeit vier Felder und das Z<br />
der Maßnahmenpriorisierung (Abb. 3).<br />
Das hilft, Überblick und Fokus zu behalten.<br />
u<br />
Herausforderungen von S-M-K, warum Selbstbewertung notwendig ist und die Lösung.<br />
Abb. 1: 4 Dimensionen, 4 Phasen und 5 Reifegrade machen das Reifegradmodell aus<br />
(Quelle: Eigene Darstellung)<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
Abb. 2: ISO 9004:2009 und ASIIN:2015 als wesentliche Grundlage zur Entwicklung eines Reifegradmodells<br />
(Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Kurt, G. [2018])
54 Wirtschaft<br />
55<br />
Über die Autoren<br />
Das Fazit<br />
Mithilfe des Reifegradmodells für Social-<br />
Media-Kommunikation sind eine genaue<br />
Analyse und Selbstbewertung der Reife<br />
der Social-Media-Kommunikation sowie<br />
das Ableiten von Maßnahmen durch ein<br />
KMU selbständig möglich.<br />
Neben der wissenschaftlichen Herleitung<br />
und Begründung (Scientific Added<br />
Value) wurden vier wesentliche Practical<br />
Added Values generiert:<br />
<strong>•</strong> Das Reifegradmodell ermöglicht in<br />
nachgewiesener Weise die Ermittlung<br />
der aktuellen Reife der Social-Media-<br />
Kommunikation in KMU. Als Resultat<br />
kann ein Change-Prozess strukturiert<br />
implementiert werden.<br />
Ressourceneffizient.<br />
Emissionsarm.<br />
Nachhaltig.<br />
Abb. 3: Allokation der Dimensionen in das Z-Diagramm<br />
(Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Hertel, G. H. [2021])<br />
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<strong>•</strong> Die fünf Reifegrade mit je vier Phasen<br />
und je vier Dimensionen geben dem<br />
Change-Prozess Struktur, insbesondere<br />
im Hinblick auf die Stärken und Schwächen.<br />
<strong>•</strong> Der automatischen Auswertung der<br />
Selbstbewertung folgt die Festlegung,<br />
Priorisierung und Verfolgung von Maßnahmen.<br />
<strong>•</strong> Eine erste Validierung wurde durchgeführt;<br />
der Practical Added Value wurde<br />
erfolgreich durch ein Unternehmen der<br />
Konsumgüterbranche bestätigt.<br />
<strong>•</strong> Eine Erstanwendung in einem KMU<br />
sollte durch ein geringes Investment als<br />
Workshop mit den Autoren starten.<br />
Referenzen<br />
Hertel G. H. [2011]<br />
How to leverage expert and implicit knowledge<br />
for Business Success, in: Bendová, K./<br />
Vavřysová, L. (Hrsg.): Knowledge for Market<br />
Use 2011. New Generation of Workers (Generation<br />
Y), Department of Applied Economics, Philosophical<br />
Faculty, Palacký University, Olomouc,<br />
S. 894-915, ISBN: 978-80-87533-02-4.<br />
Hertel, G. H. [2021]<br />
Entwurf einer aus Studium und Lehre abgeleiteten<br />
Forschungskonzeption für eine Hochschule/Universität<br />
XYZ, in: Fritsch, D.; Fabian,<br />
E.; Krejs, G. J. (Hrsg.): Schriften der Sudetendeutschen<br />
Akademie der Wissenschaften und<br />
Künste, Band 40, Naturwissenschaften a posteriori<br />
Forschungsbeiträge der Naturwissenschaftlichen<br />
Klasse, München, S. 181-206, ISBN<br />
978-3-00-070190-0.<br />
Kurt, G. [2018]<br />
Hochschule für Umwelt und Wirtschaft Nürtingen-Geislingen,<br />
Verteidigungsvortrag Masterthese<br />
MBA XI am 30.11.2018. (Erstbetreuung<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Günter H. Hertel)<br />
Schäfthaler, N. [2021]<br />
Entwicklung eines qualitativen Reifegradmodells<br />
zur Analyse und Bewertung der Social-<br />
Media-Kommunikation (Beispiel Sportartikelbranche),<br />
Masterarbeit, Fresenius University of<br />
Applied Sciences, Wiesbaden, dort in der Bibliothek<br />
verfügbar. (Erstbetreuung Univ.-Prof. Dr.-<br />
Ing. habil. Günter H. Hertel) <strong>•</strong><br />
Natalie Schäfer, M.A.,<br />
lebte 6 Jahre im Ausland, je<br />
3 Jahre in Spanien und in<br />
China. In China konnte sie<br />
bereits die Relevanz der Marketing-Kommunikation<br />
für<br />
den wirtschaftlichen Erfolg<br />
eines Unternehmens erkennen.<br />
Nach dem Bachelor der<br />
Wirtschaftswissenschaften<br />
an der Goethe-Universität Frankfurt a. M. mit der<br />
Bachelor-Thesis Kreditwürdigkeitsprüfung auf<br />
Basis von Social-Media-Daten absolvierte sie den<br />
Master Sustainable Marketing & Leadership an<br />
der Fresenius University of Applied Sciences in<br />
Wiesbaden unter der Studiengangsleitung von<br />
Prof. Dr. Dennis Lotter. Während ihres gesamten<br />
Studiums sammelte sie praktische Erfahrungen<br />
im Wirtschaftssektor und engagierte sich ehrenamtlich<br />
für das Academic Welcome Program for<br />
highly qualified refugees. Der vorliegende Aufsatz<br />
resultiert aus ihrer 2021 verfassten und mit Auszeichnung<br />
bewerteten Masterarbeit Entwicklung<br />
eines qualitativen Reifegradmodells zur Analyse<br />
und Bewertung der Social-Media-Kommunikation.<br />
Vita: https://www.pt-magazin.de/de/app/<br />
profile/natalie-schaefthaler<br />
E-Mail smk.reifegradmodell@t-online.de<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Günter H. Hertel<br />
Ingenieurbüro/Innovations-, Qualitäts- und BusinessExcellence-Management (IBH)<br />
Straße des Friedens 39<br />
01723 Kesselsdorf bei Dresden<br />
mailto: Guenter.H.Hertel_IBH@web.de<br />
Der vorliegende Aufsatz<br />
resultiert aus von Univ.-<br />
Prof. Dr.-Ing. habil.<br />
Günter H. Hertel seit<br />
mehr als einem Jahrzehnt<br />
gehaltenen Lehrveranstaltungen<br />
für Business Excellence<br />
und Behavioral Decision<br />
Making an Universitäten/<br />
Hochschulen in Tschechien<br />
und Deutschland sowie aus seiner mehr als zwei<br />
Jahrzehnten durchgeführten Gutachter- und<br />
Beratungstätigkeit innerhalb von Management-<br />
Akkreditierungsprozessen an Universitäten/<br />
Hochschulen in Deutschland, südkaukasischen<br />
Staaten, Russland und Österreich. Günter H. Hertel<br />
war Vice President Research & Technology<br />
180514_ProfHertel_GerhartPotthoff_110terGeb_UniJournal_Endfassung.docx 1 von 9<br />
sowie Corporate Quality Management in der<br />
DaimlerChrysler AG. Vita: https://www.kompetenznetz-mittelstand.de/de/app/profile/guenterh-hertel<br />
E-Mail: Guenter.H.Hertel_IBH@web.de<br />
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Deutschland<br />
FOR A SAFER FUTURE
56 Wirtschaft<br />
57<br />
2000: Bundesverdienstkreuz<br />
für Klaus Seier.<br />
KLAUS SEIER<br />
NOMINIERT FÜR SEIN LEBENSWERK<br />
Ein Leben für<br />
den Mittelstand<br />
Von Vater Bruno übernahm Klaus Seier 1964 das Leitungsbauunternehmen<br />
WÄHLER, das sein Großvater Wilhelm Wähler 1919 gegründet hatte.<br />
Mit seinem CUXLANDPARK initiierte Klaus Seier den heute stetig wachsenden<br />
Tourismussektor in seiner Heimatregion.<br />
Vor Kurzem feierte er seinen 85. Geburtstag,<br />
nun ist er beim Großen Preis<br />
des Mittelstandes für sein Lebenswert<br />
nominiert: Die Rede ist von Klaus<br />
Seier, Unternehmer-Persönlichkeit aus<br />
Dorum an der Nordseeküste. Von 1964<br />
bis 2006 führte er das Rohrleitungsbau-Unternehmen<br />
Wilhelm WÄHLER,<br />
akquirierte erfolgreich die Firma<br />
KUHLMANN und gründete das Tourismusunternehmen<br />
CUXLANDPARKS.<br />
Er legte damit den Grundstein für die<br />
heute hervorragend aufgestellte SEIER<br />
Unternehmensgruppe.<br />
Marianne und Klaus Seier (sitzend) mit Tochter<br />
Regina (r.), Sohn Ulrich (2.v.r.), Schwiegertochter<br />
Petra (2.v.l.) und Enkelin Tessa-Thalea (l.).<br />
Familienunternehmer par excellence<br />
Was macht einen erfolgreichen Unternehmer<br />
aus? Zu den unverzichtbaren Eigenschaften<br />
zählen sicherlich das wirtschaftliche<br />
Gespür, Durchhaltevermögen und<br />
Mut. Weggefährten von Klaus Seier würden<br />
ergänzen: Menschlichkeit, Nahbarkeit<br />
und eine große Prise Humor. Denn neben<br />
dem Erfolg seiner Firmen fällt im Rückblick<br />
auf sein Berufsleben eines auf: sein<br />
unerschütterliches Engagement für seine<br />
Mitarbeiter:innen sowie die Menschen in<br />
seiner Heimatregion.<br />
Grundpfeiler des Erfolges<br />
Gegründet wurde WÄHLER 1919 von Wilhelm<br />
Wähler, Großvater von Klaus Seier<br />
– zunächst als Elektrogeschäft in Dorum.<br />
Der eigentliche Start des Unternehmens<br />
WÄHLER erfolgt 1947, als das Überlandwerk<br />
Hannover einen regionalen Partner<br />
zum Aufbau der Stromversorgung sucht.<br />
Als Wilhelm Wähler 1964 stirbt, führt<br />
Klaus Seier zusammen mit seinem Vater<br />
Bruno die Geschäfte weiter. Zuvor hatte<br />
er zwei Lehren als Radio- und Fernsehmechaniker<br />
sowie Elektroinstallateur absolviert<br />
und den Meistertitel erlangt. Sein<br />
Aufgabengebiet ist der Freileitungsbau,<br />
und als sein Vater wenig später stirbt, ist<br />
der 31-jährige plötzlich Chef von mittlerweile<br />
100 Mitarbeitenden. „Ich wurde<br />
buchstäblich ins kalte Wasser geschmissen,“<br />
erinnert sich Klaus Seier. Eine Probe,<br />
die er mit Bravour besteht: WÄHLER<br />
wächst unaufhörlich weiter; schon 1970<br />
hat sich die Belegschaft verdoppelt. Heute<br />
ist WÄHLER Norddeutschland führendes<br />
Unternehmen für Tief- und Rohrleitungsbau.<br />
Zwei Aspekte waren Klaus Seier dabei<br />
besonders wichtig – sie zählen bis heute<br />
zu den Grundprinzipien der Unternehmensgruppe:<br />
Zum einen die konsequente<br />
Ausrichtung auf die Zukunft, etwa<br />
durch stetige Investitionen in modernste<br />
Geräte und Technik. Zum anderen das<br />
Motto „Der Mensch im Mittelpunkt“ als<br />
Grundsatz der Personalpolitik. Denn eine<br />
zufriedene Belegschaft war damals und<br />
ist heute der beste Garant für eine erfolgreiche<br />
Unternehmensentwicklung.<br />
Wachstum als Team-Leistung<br />
1986 wurde die Firma KUHLMANN aus<br />
Neu Darchau übernommen, die bis heute<br />
erfolgreiches Mitglied der SEIER Unter-<br />
nehmensgruppe ist. Klaus Seiers Unternehmergeist<br />
führte dazu, fester Vertragspartner<br />
bei Stadtwerken, der Bundespost<br />
und dem Überlandwerk Hannover-Nord<br />
zu werden – beste Voraussetzungen für<br />
das weitere Wachstum.<br />
Juni 2018: Offizielle Verabschiedung als Bürgermeister<br />
und Ernennung zum Ehrenbürger.<br />
Ein Standbein im Tourismus<br />
Mit der Gründung der Cuxland Ferienparks,<br />
den heutigen CUXLANDPARKS, im<br />
Jahre 1979 wurde Klaus Seier zum Pionier<br />
für den Tourismus in seiner Heimatregion:<br />
Bau und Vermietung von Ferienimmobilien<br />
an der Wurster Nordseeküste<br />
erwiesen sich als lohnendes Betätigungsfeld<br />
und ebneten der touristischen Entwicklung<br />
der gesamten Region den Weg.<br />
Heute beherbergt das Unternehmen<br />
Urlauber:innen in Dorum, Wremen, Bad<br />
Bederkesa und Bremerhaven.<br />
Engagiert und beliebt<br />
Dass sein Herz für die Region schlägt, bewies<br />
Klaus Seier im Laufe seines Berufs-<br />
lebens immer wieder: Karitatives Engagement<br />
für die Menschen, Vereine und das<br />
Ehrenamt waren für ihn untrennbar mit<br />
seiner Verantwortung als Unternehmer<br />
verbunden. Für seinen Einsatz erhielt er<br />
2000 das Bundesverdienstkreuz. 2018<br />
wurde Klaus Seier zum Ehrenbürger<br />
Dorums ernannt.<br />
Ulrich Seier, Sohn von Marianne<br />
und Klaus Seier und seit<br />
2006 Gesellschafter der SEIER<br />
Unternehmensgruppe, führt<br />
dies fort: „Mit dem Erfolg<br />
kommt die Verantwortung!<br />
Es ist mir eine Ehre und eine<br />
Herzensangelegenheit, dass<br />
wir heute einen wichtigen<br />
Beitrag zur Zukunft unserer<br />
Region leisten“.<br />
Auch wenn Klaus Seier<br />
heute keinen aktiven Posten<br />
mehr in der Unternehmensgruppe innehat:<br />
Seine Bekanntheit bleibt und reicht<br />
über den Kreis des Unternehmens hinaus.<br />
Das hat freilich noch einen anderen<br />
Hintergrund: 37 Jahre lang war er Bürgermeister<br />
von Dorum und nutzte auch in<br />
dieser Funktion seinen Einfluss so, wie er<br />
es für sein Unternehmen getan hat:<br />
zum Wohl der Region und seiner<br />
Mitmenschen.<br />
<strong>•</strong><br />
1937 Klaus Seier<br />
wird am 1. Februar in<br />
Potsdam geboren<br />
1962 Marianne und<br />
Klaus Seier heiraten<br />
1963 Tochter Regina<br />
wird geboren<br />
1966 Sohn Ulrich<br />
wird geboren<br />
1981 Klaus Seier wird<br />
Bürgermeister der<br />
Gemeinde Dorum<br />
1997 Enkelin Tessa-<br />
Thalea wird geboren<br />
2018 Verabschiedung<br />
als Bürgermeister<br />
und Ernennung zum<br />
Ehrenbürger Dorums<br />
Klaus Seier mit<br />
Ehefrau Marianne.<br />
1961 Meisterprüfung<br />
im Elektrohandwerk<br />
1968<br />
Klaus Seier<br />
führt WÄHLER alleinverantwortlich<br />
1979 Gründung der<br />
CUXLANDPARKS<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
1986 Übernahme<br />
Leitungsbauunternehmen<br />
KUHLMANN<br />
in Neu Darchau<br />
2000 Auszeichnung<br />
mit dem Bundesverdienstkreuz<br />
2006 Klaus Seier übergibt<br />
Geschäftsführung<br />
an Sohn Ulrich<br />
<strong>2022</strong> Nominierung<br />
in der Kategorie<br />
„Lebenswerk“
58 Wirtschaft<br />
59<br />
Innenfinanzierung<br />
mit der pauschaldotierten<br />
Unterstützungskasse<br />
Betriebliche Altersvorsorge ohne Versicherung: Die pauschaldotierte Unterstützungskasse<br />
erfreut sich derzeit eines immens hohen Zulaufs. Weil sie den Arbeitgebern viele betriebswirtschaftliche<br />
Vorteile bringt.<br />
Manfred Baier<br />
ist Gründer und geschäftsführender<br />
Gesellschafter der<br />
Authent-Gruppe und Vorstandsvorsitzender<br />
des Bundesverbandes<br />
pauschaldotierte<br />
Unterstützungskasse.<br />
Über den Autor<br />
Kaum ein Unternehmen mag heutzutage<br />
seiner Belegschaft noch eine betriebliche<br />
Altersvorsorge (bAV) auf Versicherungsbasis<br />
anbieten. Zu schlecht die<br />
Nachrichtenlage um Senkungen der Beitragsgarantie,<br />
des Rentenfaktors und der<br />
hohen Nebenkosten bis hin zu Zwangsschließungen<br />
der ersten Pensionskassen<br />
durch die Aufsichtsbehörde BaFin. Als<br />
eine „wertvernichtende Industrie“ bezeichnete<br />
die Unternehmensberatung<br />
McKenzie die Versicherer kürzlich in ihrem<br />
„Global Insurance Report <strong>2022</strong>“. Die<br />
Gefahr, dass Arbeitgeber für Leistungs-<br />
ausfälle der Versicherer in die Haftungsfalle<br />
geraten, ist real.<br />
Dennoch ist die bAV grundsätzlich eine<br />
gute Sache: Sie ist eine der drei tragenden<br />
Säulen der Altersabsicherung<br />
und sie ist ein Argument für Arbeitgeberattraktivität.<br />
Nur eigenen Nutzen trägt<br />
die versicherungsförmige bAV nicht<br />
davon. Steuerliche Vorteile sind höchst<br />
überschaubar und ansonsten heißt es:<br />
Liquidität wandert aus dem Unternehmen<br />
ab, unwiederbringlich.<br />
Die eigene Bank im Unternehmen<br />
Anders ist das bei dem versicherungsfreien<br />
bAV-Durchführungsweg, der pauschaldotierten<br />
Unterstützungskasse. Da<br />
bleiben die Beiträge in der Regel im Unternehmen<br />
und werden eingesetzt zum<br />
Beispiel zur Ablösung teurer Bankkredite,<br />
zur Finanzierung von Anschaffungen im<br />
Anlagevermögen oder zum Aufbau von<br />
Liquiditätsreserven für Krisenzeiten. Deshalb<br />
wird die pauschaldotierte U-Kasse<br />
(pdUK) gemeinhin oft als „Unternehmerbank“<br />
bezeichnet. Und weil die Finan-<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
zämter die pdUK als soziale Einrichtung<br />
anerkennen, genießt sie nebenbei auch<br />
noch steuerliche Vorteile.<br />
Ziel ist es aus Arbeitgebersicht natürlich,<br />
den Mitarbeitenden eine anständige<br />
Verzinsung zu bieten. Liegt diese beispielsweise<br />
bei 1,5 Prozent im Jahr und<br />
löst die pdUK ein Bankdarlehen ab oder<br />
ersetzt sie eine Finanzierung, liegt der<br />
Vorteil im Zinsvorteil. Eine andere Idee ist<br />
es, einen Teil liquide zu einem höheren<br />
Zins anzulegen.<br />
Die Zahlungsflüsse lassen sich genau<br />
kalkulieren, so dass der Arbeitgeber genau<br />
weiß, für welchen Zeitpunkt er welche<br />
Mittel zur Zahlung der Betriebsrente<br />
bereithalten muss.<br />
Zusätzliche Sicherheit bietet der Umstand,<br />
dass anders als bei versicherungsförmigen<br />
bAV-Angeboten die Beträge als<br />
Einmalzahlung fällig werden. Dadurch<br />
reduziert sich das Haftungsrisiko im Vergleich<br />
zu einer Versicherungs-bAV nochmal.<br />
Wichtig aus Arbeitnehmersicht: Die<br />
Ansprüche aus der pauschaldotierten<br />
Unterstützungskasse sind im Notfall<br />
durch den Pensionssicherungsverein<br />
(PSV) abgesichert. <strong>•</strong><br />
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Qualität Service Zuverlässigkeit Nachhaltigkeit
60 Wirtschaft<br />
61<br />
Cloud-Software im Visier<br />
von Datenschutz und<br />
Nachhaltigkeit<br />
Die zunehmende Nutzung von Cloud-Diensten gerät verstärkt ins Visier<br />
der europäischen Datenschutzbehörden. Gleichzeitig ruft die Diskussion<br />
um Nachhaltigkeit in der IT gewichtige Kritiker auf den Plan, Software<br />
endlich als Gegenstand der Kreislaufwirtschaft zu begreifen.<br />
Die Datenschutzdiskussion im Zusammenhang<br />
mit Cloud-Diensten ist spätestens<br />
seit dem Ende des EU-US Privacy<br />
Shield allgegenwärtig. Insbesondere<br />
Google-Dienste wie Google Fonts wurden<br />
bereits als unzulässig erachtet und sogar<br />
ein Schadensersatzanspruch des Webseiten-Besuchers<br />
vom Landgericht München<br />
I bejaht. Im Fokus steht hierneben<br />
nach wie vor Google Analytics, das zuletzt<br />
auch von der französischen Behörde CNIL<br />
für nicht vereinbar mit dem Datenschutzrecht<br />
erachtet worden ist.<br />
Die europäischen Aufsichtsbehörden und<br />
der europäische Datenschutzbeauftragte<br />
haben nun auch noch eine koordinierte<br />
Untersuchung über die Nutzung Cloudbasierter<br />
Dienste durch den öffentlichen<br />
© PIQSELS.COM | IRIFU<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
Sektor eingeleitet, wie der deutsche Bundesbeauftragte<br />
für Datenschutz berichtet.<br />
Die politische Aufmerksamkeit für solche<br />
Cloud-Dienste dürfte auch auf den Umstand<br />
zurückzuführen sein, dass die Europäische<br />
Union das Thema digitale Souveränität<br />
zur Chefsache gemacht hat. Durch<br />
verschiedene Maßnahmen wie Data Governance<br />
Act, Digital Markets Act, Digital<br />
Services Act sowie Data Act versucht die<br />
EU hier den allseits bekannten Abhängigkeiten<br />
gegenzusteuern.<br />
Daneben hat die EU den Green Deal als<br />
zweites Hauptziel erklärt, um der Jahrhundertherausforderung<br />
der globalen<br />
Klimakrise zu begegnen. Wenn der Energiebedarf<br />
mancher Cloud-Rechenzentren<br />
dem einer Kleinstadt entspreche, wie die<br />
SZ berichtet, wird klar, dass die Nutzung<br />
von Cloud und Internet in den Mittelpunkt<br />
einer grünen Agenda gehört. Wäre<br />
das Internet ein Land, läge es auf Platz 6<br />
unter den Energieverbrauchern auf der<br />
Welt, so Statista.<br />
Vorgenannte Ziele Green Deal, Datenschutz<br />
und digitale Souveränität vereinen<br />
sich in der Diskussion um Cloud-Dienste.<br />
Einfache Lösungen wird es hier regelmäßig<br />
nicht geben. Auch Zielkonflikte<br />
dürften eher die Regel als die Ausnahme<br />
sein. Schließlich spielen oftmals entgegengesetzte<br />
Interessen und unterschiedliche<br />
Prioritäten mit ein. Hinzu kommen<br />
häufig fehlende Kompetenzen, wodurch<br />
selbst prestigeträchtige Projekte wie die<br />
EU-Cloud Gaia-X letztlich nicht ohne die<br />
bekannten US-Dienstleister wie AWS auskommen.<br />
Dennoch gibt es Ausnahmen, bei welchen<br />
die Vermittlung der Interessen zur<br />
eigenen DNA gehört und die großen Themen<br />
aufleben können. Vergleichsweise<br />
einfach gelingt das durch den nachhaltigen<br />
Einsatz von aktueller, sogenannter<br />
„gebrauchter“ Software. Hier zeigt sich die<br />
Stärke von On-Premises-Software, die oftmals<br />
weniger Risiken durch Änderungen<br />
von Bedingungen, Preiserhöhungen<br />
für Abonnements und zusätzliche Datenschutzbedenken<br />
aufweist und sich<br />
gleichzeitig nachhaltig dank der höchstrichterlichen<br />
europäischen Rechtsprechung<br />
„gebraucht“ weiterveräußern und<br />
nutzen lässt. Dem liegt der „vermittelnde“<br />
Rechtsgedanke zugrunde, dass die Interessen<br />
des Herstellers von Software nach<br />
dem initialen Verkauf im europäischen<br />
Wirtschaftsraum gewahrt sind, sodass<br />
dann die Interessen der Kunden und des<br />
freien Warenhandels aufleben.<br />
Dieser Markt ist allerdings die absolute<br />
Ausnahme, ein europäisches Juwel, das<br />
die Machtstrukturen der großen Softwareanbieter<br />
aufbricht und Kunden ihre<br />
europäischen (Eigentums-)Rechte und<br />
Grundfreiheiten an der Software bewahrt.<br />
Auf diese europäischen Grundwerte<br />
leichtfertig durch Abo-Modelle zu verzichten,<br />
wenngleich es weiterhin aktuelle<br />
On-Premises-Versionen gibt, erscheint zumindest<br />
unreflektiert.<br />
Gleichzeitig werden oftmals nicht benötigte<br />
zusätzliche Cloud-Dienste vorgehalten<br />
und es wird weiteren digitalen<br />
Abhängigkeiten entgegengewirkt. Durch<br />
den Druck einiger Kunden und des Han-<br />
dels bieten zumindest Microsoft und SAP<br />
nach wie vor viele ihrer aktuellen Produkte<br />
On-Premises zum Kauf an.<br />
Entscheider sollten erkennen, dass Cloud-<br />
Services keineswegs leichtfertig, unvorbereitet<br />
und unreflektiert eingegangen<br />
werden sollen. Insbesondere sind Risiken<br />
ernsthaft zu bewerten und Alternativen<br />
zu prüfen. Vor dem Hintergrund der aufgezeigten<br />
rechtlichen Zielvorgaben, behördlichen<br />
Maßnahmen und der Verfügbarkeit<br />
aktueller On-Premises-Lösungen<br />
sind Unternehmen wie Behörden dazu<br />
angehalten, Cloud-Services zumindest<br />
insoweit auszuklammern, wie es nur um<br />
Abo-Lizenzen geht – für welche es gleichwertige<br />
Alternativen in Form von nachhaltigerer<br />
On-Premise-Software gibt. <strong>•</strong><br />
Dipl. Volkswirt Andreas<br />
E. Thyen studierte<br />
Über den Autor<br />
in Hamburg Wirtschafts-,<br />
Rechtwissenschaften und<br />
Soziologie sowie Internationale<br />
Wirtschaftsbeziehungen<br />
und Sozialökonomie.<br />
Seit über 20 Jahren berät<br />
Thyen zu zahlreichen Planungs-,<br />
Prozess und Management-Themen u.a.<br />
bei einer internationalen Unternehmensberatung<br />
und publizierte in diesem Kontext. Heute ist<br />
Thyen Präsident des Verwaltungsrats der Lizenz-<br />
Direkt AG. Hierbei schöpft er von seinem Erfahrungsschatz<br />
aus über 14 Jahren in führenden<br />
Positionen auf dem Gebrauchtsoftware-Markt.<br />
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62 Wirtschaft<br />
63<br />
Maschinen- und<br />
Anlagenbau<br />
erfinden sich neu<br />
Global Machinery & Equipment<br />
Report von Bain<br />
Weltweit durchläuft der Maschinen- und<br />
Anlagenbau einen solch tiefgreifenden<br />
Wandel wie seit Jahrzehnten nicht mehr.<br />
Bereits seit geraumer Zeit ist die digitale<br />
Transformation im Gange. Daneben<br />
muss sich die Branche inzwischen mit<br />
der Dekarbonisierung, der Neuordnung<br />
der Lieferketten sowie einer grundlegenden<br />
Weiterentwicklung der eigenen<br />
Geschäftsmodelle auseinandersetzen. In<br />
ihrem "Global Machinery & Equipment<br />
Report <strong>2022</strong>" analysiert die internationale<br />
Unternehmensberatung Bain & Company<br />
die disruptiven Veränderungen und<br />
zeigt auf, wie die Branche darauf reagieren<br />
kann.<br />
Komplette Wertschöpfungskette wird<br />
umgewälzt<br />
"Der Maschinen- und Anlagenbau ist<br />
mit einem immer intensiver werdenden<br />
Wettbewerb nicht zuletzt durch chinesische<br />
Anbieter konfrontiert", betont<br />
Bain-Partner Michael Staebe, Leiter der<br />
Praxisgruppe Industriegüter und -dienstleistungen<br />
in der DACH-Region und Co-<br />
Autor des Reports. "Anders als gewohnt<br />
kann er sich nicht mehr mit hardwarezentrierten<br />
Innovationen absetzen." Dies<br />
verhindere schon die Digitalisierung, die<br />
nahezu die gesamte Wertschöpfungskette<br />
erfasse und umwälze.<br />
Den Fokus auf immer intelligentere,<br />
schnellere und günstigere Maschinen<br />
zu legen, ist in diesem Umfeld kein Erfolgsgarant<br />
mehr. Die Wertschöpfung<br />
entsteht vielmehr aus der Kombination<br />
von Hardware mit entsprechender Software,<br />
aus fortschreitender Automatisierung<br />
und zugehörigen Services. Gefragt<br />
sind integrierte, passgenau auf die Kundenbedürfnisse<br />
abstimmte Lösungen.<br />
Dies bleibt nicht ohne Folgen für das<br />
© PIQSELS.COM | JSSIX<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
Geschäftsmodell. "Wie in der IT gehört<br />
die Zukunft As-a-Service-Modellen", so<br />
Staebe. "Die Kundschaft zahlt letztlich für<br />
die tatsächliche Nutzung einer Maschine."<br />
Anteil der Hardware an Gewinnen sinkt<br />
weiter<br />
Die rückläufige Bedeutung der Hardware<br />
zeichnet sich bereits seit Längerem ab. Ihr<br />
Anteil an den Gewinnen beispielsweise<br />
in der industriellen Automatisierungstechnik<br />
wird dem Bain-Report zufolge<br />
bis 2030 weiter fallen - von derzeit 31 auf<br />
dann 23 Prozent. "Der Trend in Richtung<br />
Software und Services beschleunigt sich",<br />
erklärt Thomas Lustgarten, Bain-Partner<br />
und Co-Autor des Reports. "2030 werden<br />
führende Maschinen- und Anlagenbauer<br />
den Großteil ihrer Hardware nur noch als<br />
Teil einer kompletten Lösung verkaufen."<br />
Unternehmen, die auf diese Entwicklung<br />
zeitnah reagieren würden, könnten<br />
wesentlich schneller wachsen und ihren<br />
Wert deutlich steigern. Schon von 2019<br />
bis 2021 ist die durchschnittliche jährliche<br />
Aktienrendite (Total Shareholder<br />
Return) solcher Vorreiter laut Bain-Report<br />
um 32 Prozent gestiegen. Nachzügler verzeichneten<br />
gerade einmal 4 Prozent.<br />
Eine entscheidende Rolle beim Wandel<br />
der Geschäftsmodelle spielt die intelligente<br />
Nutzung von Daten. Auch hier weisen<br />
Vorreiter den Weg.<br />
Sie verändern beispielsweise mit Predictive<br />
und Remote Maintenance das Wartungs-<br />
und Reparaturgeschäft von Grund<br />
auf. Andere Branchenplayer folgen. So geben<br />
alle der rund zwei Dutzend von Bain<br />
befragten Unternehmen an, bis 2024<br />
eine vorausschauende Wartung anbieten<br />
zu wollen. Fernwartung möchten dann<br />
95 Prozent leisten.<br />
Dekarbonisierung führt zur Erneuerung<br />
des Maschinenparks<br />
Neue Wachstumschancen ergeben sich<br />
zudem aus der weltweit angelaufenen<br />
Dekarbonisierung, da diese in der Regel<br />
mit einer Modernisierung des Maschinenparks<br />
einhergeht. Je entschlossener<br />
Anbieter die Dekarbonisierung der eigenen<br />
Produkte und ihres Betriebs vorantreiben<br />
und je früher sie damit einer<br />
klimaneutralen Fertigung gerecht werden,<br />
desto größer wird ihr Vorsprung im<br />
Wettbewerb.<br />
Eng verbunden mit dem Ausbau der<br />
Nachhaltigkeitskompetenz ist eine<br />
Umstellung der Lieferketten. Über alle<br />
Branchen hinweg gewichten die Supply-Chain-Verantwortlichen<br />
laut Bain-<br />
Befragungen Resilienz und Flexibilität<br />
zunehmend höher als Kosten und Geschwindigkeit.<br />
Wurde dies zunächst<br />
durch die Corona-Pandemie forciert, sorgen<br />
nun die Folgen des Ukraine-Kriegs<br />
für eine weitere Beschleunigung. Digitale<br />
Technologien erleichtern den Maschinenund<br />
Anlagenbauern auch hier die notwendigen<br />
Anpassungen. So lassen sich<br />
Effizienzreserven in den Lieferketten systematischer<br />
heben, Risiken frühzeitiger<br />
erkennen und ökonomische wie ökologische<br />
und soziale Kennzahlen in Echtzeit<br />
nachvollziehen.<br />
M&As sorgen für mehr Technologiekompetenz<br />
Um die disruptiven Veränderungen bewältigen<br />
zu können, setzen immer mehr<br />
Maschinen- und Anlagenbauer auf Zukäufe.<br />
In den Pandemiejahren<br />
2020 und 2021 belief sich der Wert aller<br />
M&A-Transaktionen in dieser Branche<br />
weltweit auf 72 beziehungsweise 63 Milliarden<br />
US-Dollar - und lag damit deutlich<br />
über dem Niveau der vergangenen<br />
zehn Jahre.<br />
"Mit Übernahmen und Fusionen verschaffen<br />
sich Maschinen- und Anlagenbauer<br />
Zugang zu besonders wachstumsstarken<br />
und erfolgskritischen Märkten", sagt<br />
Branchenkenner Staebe. Begehrt seien<br />
vor allem Unternehmen, die auf Software,<br />
Internet der Dinge, künstliche Intelligenz<br />
oder Konnektivität spezialisiert sind, um<br />
mit ihrer Hilfe den eigenen Wandel hin<br />
zu lösungs- und serviceorientierten Geschäftsmodellen<br />
zu forcieren. Zugleich<br />
sind Private-Equity-(PE-)Anbieter in der<br />
Branche aktiver denn je. In Deutschland<br />
erregte 2020 vor allem der rund 17 Milliarden<br />
Euro schwere Verkauf der Thyssenkrupp-Aufzugssparte<br />
Aufsehen.<br />
Vor diesem Hintergrund stellen sich die<br />
Maschinen- und Anlagenbauer intern<br />
zunehmend neu auf. "Dezentralisierung<br />
ist das Gebot der Stunde", konstatiert<br />
Bain-Experte Lustgarten. Fokussierte Geschäftsbereiche<br />
sollten mit mehr Eigenverantwortung<br />
auch über strategische<br />
Weichenstellungen und Innovationen<br />
entscheiden. Einer schlanken Zentrale<br />
wiederum käme eine eher unterstützende<br />
Rolle zu.<br />
Lustgarten ergänzt: "Je früher sich Maschinen-<br />
und Anlagenbauer der Herausforderung<br />
des disruptiven Wandels<br />
annehmen und ihre Organisation anpassen,<br />
desto größer ist ihre Chance auf ein<br />
starkes und profitables Wachstum in den<br />
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64 Wirtschaft<br />
65<br />
Enorme Herausforderungen<br />
für Maschinenund<br />
Anlagenbau<br />
© PIQSELS.COM | OLFBQ<br />
Gefahr: Ausverkauf der deutschen Industrie an China als Ausweg aus<br />
dem Innovationsdruck aus den USA<br />
Dr. Harald Schönfeld: „Eines der wichtigsten<br />
Industriesegmente Deutschlands<br />
steht auf der Kippe. Der Maschinen-<br />
und Anlagenbau läuft Gefahr, in<br />
die gleiche Falle zu geraten wie die Autoindustrie:<br />
zwischen amerikanische<br />
Innovationsstärke und chinesische Kostenführerschaft.“<br />
UNO-Denkfabrik: „Die<br />
Liste der Herausforderungen ist lang:<br />
Software, Robotik, Künstliche Intelligenz,<br />
das Internet der Dinge, Satellitennetze,<br />
Deglobalisierung und Lieferkettenprobleme.“<br />
Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau<br />
steht vor enormen Herausforderungen.<br />
Zwar haben sich viele Hersteller<br />
längst auf die Digitalisierung eingestellt.<br />
Aber der Aufbau der damit verbundenen<br />
Kompetenzfelder wie Software, Robotik,<br />
Künstliche Intelligenz (KI) und dem<br />
Internet der Dinge fordert die Finanzund<br />
Innovationskraft vieler Betriebe heraus.<br />
Mit dieser Analyse weist Dr. Harald<br />
Schönfeld, Interim-Management-Experte<br />
bei der UNO-Denkfabrik Diplomatic<br />
Council, darauf hin, dass „eines der wichtigsten<br />
Industriesegmente Deutschlands<br />
auf der Kippe steht“.<br />
Der Fachmann warnt: „Die deutsche<br />
Autobranche hat erfahren, was es bedeutet,<br />
zwischen amerikanische Innovationsstärke<br />
und chinesische Kostenführerschaft<br />
zu geraten. Jetzt läuft mit<br />
dem Maschinen- und Anlagenbau die<br />
zweite industrielle Säule Deutschlands<br />
Gefahr, in dieselbe Falle zu geraten.“<br />
Schönfeld ist Herausgeber der beiden<br />
Bücher „Automotive“ und „Maschinenund<br />
Anlagenbau“ aus der Reihe „Interim<br />
Manager berichten aus der Praxis“.<br />
Interim Manager, also „Führungskräfte<br />
auf Zeit“, gelten als besonders erfahren,<br />
weil sie immer wieder neue Aufgaben in<br />
unterschiedlichen Firmen übernehmen<br />
und dabei einen guten Überblick über<br />
Branchentrends gewinnen können. Der<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
Experte mahnt: „Der Maschinen- und<br />
Anlagenbau ist gut beraten, sich im Unterschied<br />
zur Autobranche frühzeitig auf<br />
die neue Wettbewerbslage einzustellen<br />
und gegenzusteuern.“<br />
Künftig keine Maschine oder Anlage<br />
ohne KI<br />
Schönfeld gibt ein Beispiel: „Es wird<br />
künftig keine technische Maschine oder<br />
Anlage mehr geben ohne Künstliche Intelligenz.<br />
Doch die meisten Hersteller in<br />
Deutschland haben sich bisher gar nicht<br />
mit KI befasst, weil sie noch mit der Vernetzung<br />
der Gerätschaften im Internet<br />
der Dinge zugange sind.“ Vor allem<br />
mangele es vielen Maschinen- und Anlagenbauern<br />
an Softwarekompetenz, hat<br />
Schönfeld im Gespräch mit Führungskräften<br />
aus der Branche festgestellt.<br />
„Bei aller Innovationskraft im hiesigen<br />
Maschinen- und Anlagenbau lässt sich<br />
nicht übersehen, dass die mittelständisch<br />
geprägte Branche in Sachen Software<br />
schwerlich mit den US-Digitalkonzernen<br />
mithalten kann.“ Hinzu kommt<br />
der Aufbau einer neuen Generation von<br />
Satellitennetzwerken etwa durch den<br />
Amazon-Gründer Jeff Bezos (Kuiper) und<br />
den Tesla-Bauer Elon Musk (Starlink).<br />
„Die Satelliten sind ideal, um Geräte, Maschinen<br />
und Industrieanlagen rund um<br />
den Globus zu vernetzen. In der Automobilbranche<br />
zeichnet sich dieses Szenario<br />
bereits am Horizont ab“, sagt Schönfeld<br />
und prognostiziert: „Die Satellitenkommunikation<br />
wird in einigen Jahren genau<br />
wie die KI auch den Maschinen- und Anlagenbau<br />
erreichen.“<br />
Verschärft wird die Wettbewerbssituation<br />
nach Einschätzung von Schönfeld,<br />
weil die US-Hersteller verstärkt auf eigenentwickelte<br />
Mikroprozessoren setzen.<br />
Dadurch machen sie sich unabhängig<br />
von Chiplieferanten und verschaffen sich<br />
zugleich deutliche Wettbewerbsvorteile<br />
bei der Leistungsfähigkeit ihrer Geräte.<br />
„Ich kann mir kaum einen deutschen Maschinen-<br />
oder Anlagenbauer vorstellen,<br />
der eine eigene Chipentwicklung beginnt“,<br />
sagt Schönfeld.<br />
Zu diesen technologischen Hürden<br />
gesellen sich nach Einschätzung des<br />
UNO-Experten die anhaltende Deglobalisierung<br />
und Lieferkettenprobleme. „Für<br />
viele deutsche Anbieter stehen Absatzund<br />
Rohstoffmärkte sowie Zulieferer<br />
gleichermaßen im Feuer“, weiß Schönfeld<br />
aus zahlreichen Gesprächen in der<br />
Branche.<br />
Mehrgleisige Strategie für die Zukunft<br />
Für die Unternehmen des Maschinenund<br />
Anlagenbaus empfiehlt Dr. Harald u
66 Wirtschaft<br />
67<br />
Schönfeld eine mehrgleisige Strategie.<br />
Erstens sollten die Hersteller zügig ihr<br />
firmeninternes Know-how bei Software,<br />
Künstlicher Intelligenz und dem<br />
Internet der Dinge vertiefen. Zweitens<br />
rät er zu strategischen Partnerschaften<br />
mit „Anbietern von Programmierkapazitäten“,<br />
da es „unmöglich sein wird,<br />
eine ausreichend große Zahl an Softwareentwicklern<br />
einzustellen“. Drittens<br />
gilt es schleunigst die Logistikketten zu<br />
flexibilisieren, um auf weitere Eventualitäten<br />
von Corona-Nachfolgen über internationale<br />
Handelshemmnisse bis hin<br />
zu kriegerischen Auseinandersetzungen<br />
vorbereitet zu sein. „Es geht nicht darum,<br />
alle möglichen Szenarien durchzuspielen,<br />
sondern sich darauf vorzubereiten, bei<br />
unerwarteten Ereignissen gleich welcher<br />
Art den Betrieb aufrecht zu erhalten“,<br />
verdeutlicht Schönfeld.<br />
Ausverkauf der deutschen Industrie an<br />
China<br />
Die Rolle Chinas sieht der Fachmann<br />
im Unterschied zum Automobilsektor<br />
im Maschinen- und Anlagenbau allerdings<br />
weniger als Konkurrenz denn als<br />
potenzielle Aufkäufer. „Angesichts des<br />
anstehenden Innovationsdrucks aus<br />
den USA, dem der hiesige Mittelstand<br />
längerfristig möglicherweise nicht<br />
standhalten kann, laufen wir Gefahr,<br />
dass es zu einem weiteren Ausverkauf<br />
deutscher Betriebe an China im großen<br />
Stil kommt“, warnt Schönfeld. Nach<br />
seiner Einschätzung sind selbst die sogenannten<br />
„Hidden Champions“, also<br />
beinahe unsichtbare Weltmarktführer,<br />
gefährdet, weil die chinesischen Investoren<br />
bereit sind, Preise weit über dem<br />
Marktniveau zu zahlen.<br />
Der Grund dahinter ist laut Schönfeld<br />
geopolitischer Natur: Chinas Staatschef<br />
Xi Jinping will „ganz offensichtlich“ das<br />
Label „Made in China“ zu einem Qualitätssiegel<br />
machen, ganz ähnlich, wie<br />
„Made in Germany“ zunächst abfällig<br />
gemeint und erst mit dem Erstarken der<br />
deutschen Industrie nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg anerkennend am Markt wahrgenommen<br />
wurde.<br />
Schönfeld prognostiziert: „Eine künftige<br />
Innovations- und damit Wirtschaftlichkeitsschwäche<br />
im deutschen Maschinen-<br />
und Anlagenbau könnte chinesische<br />
Investoren erneut scharenweise<br />
als Retter in der Not nach Deutschland<br />
treiben. Vermutlich würden dann zwar<br />
die politischen Hürden für Übernahmen<br />
erhöht werden, aber für die heimischen<br />
Betriebe würde das kaum die Rettung<br />
bedeuten.“<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
Mit der neuen Fachbuchreihe „Von Interim<br />
Managern lernen“ will Schönfeld als<br />
Herausgeber vor allem die Innovationskraft,<br />
die Wirtschaftlichkeit und die Flexibilität<br />
der deutschen Wirtschaft stärken.<br />
„Interim Manager, die quer durch<br />
alle Branchen und alle Fachgebiete über<br />
unterschiedliche Unternehmen hinweg<br />
aktiv sind, bergen ein enormes<br />
firmenübergreifendes Know-how, das<br />
wir mit unserer Fachbuchreihe zutage<br />
fördern wollen“, sagt Schönfeld.<br />
Die Fachbuchreihe „Von Interim Managern<br />
lernen“ ist eine gemeinsame Initiative<br />
der globalen Denkfabrik Diplomatic<br />
Council mit United Interim, dem führenden<br />
Netzwerk für Interim Manager im<br />
deutschsprachigen Raum. In der Kooperation<br />
wollen die beiden Partner „Fachbücher<br />
publizieren, die in ihrem jeweiligen<br />
Segment durch die Praxiserfahrung<br />
der Autoren einen neuen Standard setzen“.<br />
In jeweils eigenen Bänden werden<br />
alle gängigen Branchen und Fachgebiete<br />
abgedeckt. Nach dem 2021 veröffentlichten<br />
Startband „Automotive“ und dem<br />
soeben erschienenen Werk über den<br />
Maschinen- und Anlagenbau ist für <strong>2022</strong><br />
ein weiterer neuer Band über „Business<br />
Transformation“ geplant. <strong>•</strong><br />
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Neues Buch: „Maschinen- und Anlagenbau –<br />
Interim Manager berichten aus der Praxis“.<br />
Autoren: Eckhart Hilgenstock, Falk Janotta,<br />
Peter Lüthi, Hans Rolf Niehues, Manfred<br />
Richter, Dr. Uwe Seidel, Götz Stapelfeldt,<br />
Michael Weimar. Herausgeber: Dr. Harald<br />
Schönfeld, Jürgen Becker. 312 Seiten,<br />
Paperback, ISBN 978-3-947818-75-4<br />
Dr. Harald Schönfeld, Herausgeber<br />
der Reihe „Interim Manager berichten<br />
aus der Praxis"<br />
Quelle: Diplomatic Council<br />
IGP feiert 20 jähriges Jubiläum<br />
<strong>2022</strong> steht bei IGP<br />
im Zeichen des 20-jährigen Jubiläums<br />
Der Startschuss für das IGP-Jubiläumsjahr fiel<br />
am 03. April <strong>2022</strong>. An diesem besonderen<br />
Tag, vor genau 20 Jahren, wurde die<br />
Ingenieurgesellschaft Patzke gegründet –<br />
und die Erfolgsgeschichte nahm ihren<br />
Anfang.<br />
20 Jahre IGP, 20 Jahre Qualität,<br />
20 Jahre Kundennähe,<br />
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Jetzt, 20 Jahre später wurde<br />
mit 24 Mitarbeitern im Haus Delecke<br />
am Möhnesee dieses Jubiläum gebührend<br />
gefeiert.<br />
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Bahnhofstraße 70<br />
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Tel. 0 5068 / 9290-0 Fax -40<br />
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68 Wirtschaft<br />
69<br />
Wer schafft<br />
es zu den<br />
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der Zukunft?<br />
Vor uns liegt eine Hochgeschwindigkeitszukunft,<br />
die sich exponentiell<br />
weiterentwickelt. Das Verteidigen<br />
veralteter Strukturen und der<br />
Mangel an Übermorgengestaltern<br />
sind die größten Hindernisse<br />
auf dem Weg in diese Zeit.<br />
Die Zukunft ist wie ein Laufband. Wer<br />
stehen bleibt, fällt sofort hinten runter.<br />
Und das Laufband ist auf superschnell<br />
eingestellt. Zudem lauern Ungewissheiten<br />
an jeder Ecke. Wir wissen nicht,<br />
was da kommt, wann es kommt und<br />
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in die Zukunft<br />
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<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
wie es uns trifft. Doch Tatsache ist: Die<br />
Spielregeln der Wirtschaft werden nie<br />
mehr die alten sein. Nur Anbieter, denen<br />
es wirklich gelingt, immer wieder Neues<br />
in den Markt zu bringen, werden fortan<br />
mithalten können. Wer dabei auf die<br />
frischen, frechen, neuartigen Initiativen<br />
von Neudenkern und Übermorgengestaltern<br />
setzt, legt Trittsteine in die kommende<br />
Zeit.<br />
Überall auf der Welt definieren Visionäre<br />
gerade das Mögliche neu. Bahnbrechende<br />
Innovationen kommen oft wie<br />
aus dem Nichts. Mutige Anbieter mit<br />
besseren, kühnen Ideen schieben sich<br />
immer weiter nach vorn. Sie erwirtschaften<br />
Megaumsätze mit Technologien, die<br />
es vor wenigen Jahren noch nicht einmal<br />
gab. Mit Nischengespür packen sie jede<br />
Chance beim Wickel, die die fortschreitende<br />
Digitalisierung ermöglicht.<br />
Die neuen Marktplayer begeben sich<br />
erst gar nicht auf Aufholjagd. Sie versuchen<br />
auch nicht, alte Technologien aufzupeppen.<br />
Sie überspringen sie einfach.<br />
Herkömmliche Branchengesetze sind<br />
ihnen komplett egal. Gewohntes wird<br />
radikal infrage gestellt. Unbekümmert<br />
und forsch kreieren sie die Dinge völlig<br />
anders und neu. Mit Hingabe, Tatkraft<br />
und wilder Entschlossenheit konzentrieren<br />
sie sich exakt auf das, was bei „Old-<br />
School-Unternehmen“ nicht gut genug<br />
funktioniert.<br />
Megatrends: Nachhaltigkeit, Digitalisierung,<br />
Kundenzentrierung<br />
Der zunehmend bedrohliche Klimawandel<br />
und neue Technologien werden<br />
die Welt so umfassend verändern wie<br />
niemals zuvor. Ein dritter maßgeblicher<br />
Megatrend ist die Kundenzentrierung.<br />
Denn nicht Produkte und technologische<br />
Machbarkeiten, sondern zahlungswillige<br />
Kunden entscheiden darüber, wer die<br />
Märkte von morgen besetzt. Nachfrage<br />
ist die einzige Macht, die ein smarter<br />
Anbieter nie ignoriert. Und immer mehr<br />
Konsumenten werden sozialverträglichen,<br />
ökologisch bewussten ressourcenschonenden<br />
„gutem Konsum“ favorisieren.<br />
Alle drei Trends entwickeln sich exponentiell,<br />
und das bedeutet: erst langsam,<br />
dann plötzlich ganz schnell. So lässt sich<br />
höchstens erahnen, wo uns das hinführt.<br />
Jede Innovation ist zugleich Anstoß für<br />
weitere Innovationen. Die Neukombination<br />
bislang getrennter Technologien<br />
und Industrien sorgt für vielerlei Wechselwirkungen,<br />
die man im Vorfeld gar<br />
nicht absehen kann.<br />
Jede technologische Verbesserung führt<br />
zudem dazu, dass die nächste Verbesserung<br />
rascher erreicht werden kann. In<br />
einem derart dynamischen, unvorhersehbaren<br />
Umfeld ist es unmöglich, im<br />
Voraus zu wissen, was funktionieren<br />
wird und was nicht. Doch wer zögerlich<br />
wartet, wie sich das Ganze entwickelt,<br />
wird nicht schnell genug sein, um die<br />
Vorsprünge Anderer einzuholen.<br />
Bahn frei! Die Zukunft wird auf niemanden<br />
warten<br />
Innovationen sind der Umsatz von übermorgen.<br />
Man muss frühzeitig beginnen,<br />
um sie startklar in der Pipeline zu haben, u<br />
We protect<br />
orientation.<br />
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Orientierungs- und Lichtsysteme an Bord<br />
von Kreuzfahrtschiffen.<br />
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Technik produziert, sorgen sie für eine<br />
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70 Wirtschaft<br />
71<br />
Über die Autorin<br />
Anne M. Schüller ist<br />
wenn die alten Lösungen es nicht mehr<br />
bringen. Wer Neuheiten erschaffen will,<br />
die die Menschen tatsächlich in ihr Leben<br />
lassen, braucht eine Ausprobier- und<br />
Experimentierkultur, die das Vorwärtsdenken<br />
für alle Beschäftigten zu einer<br />
Selbstverständlichkeit macht.<br />
Der Ursprung neuester Technologien<br />
liegt bei den visionären Deep Tech Companys,<br />
die man U0 nennen könnte. Angezogen<br />
von der Faszination ihrer Sprunginnovationen<br />
sind die Kunden ähnlich<br />
schnell unterwegs, viel schneller als die<br />
klassischen Unternehmen.<br />
Genügend Menschen werden es kaum<br />
abwarten können, jede Neuerung auszuprobieren,<br />
die sie erfolgreicher macht<br />
und ihnen ein besseres Leben verheißt.<br />
Aus den positiven Erfahrungen solcher<br />
Early Adopter erwachsen dann neue Anforderungen<br />
an alle Player im Markt. So<br />
wird das Neue zu einem unverzichtbaren<br />
Teil unseres Lebens. Was menschenmöglich<br />
ist, erweitern, optimieren, innovieren<br />
wir, seit es uns Menschen gibt.<br />
In 10 Schritten:<br />
Wie U1-Unternehmen agieren<br />
U1-Unternehmen sind die, die diese Entwicklung<br />
verstehen. Sie folgen der Technologie<br />
und den Kunden. Das sind nicht<br />
zwangsläufig nur Jungunternehmen,<br />
auch jede etablierte Company kann dies<br />
schaffen. Solche Unternehmen stellen<br />
sich dem unvermeidlichen Wandel. Sie<br />
streben nach wirtschaftlichem Fortschritt<br />
und zugleich nach menschlichem<br />
Wohlergehen. Was U1-Unternehmen explizit<br />
anders machen:<br />
<strong>•</strong> Sie lieben Kund:innen mehr als<br />
interne Effizienz und Ego-Ziele.<br />
<strong>•</strong> Sie favorisieren umweltfreundliche<br />
Herangehensweisen.<br />
<strong>•</strong> Sie denken ihre Geschäftsmodelle<br />
von Anfang an digital.<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>•</strong> Sie hassen Verschwendung, vor allem<br />
in Form interner Bürokratie.<br />
<strong>•</strong> Sie nutzen agile, kreative und<br />
kollaborative Arbeitsmethoden.<br />
<strong>•</strong> Sie organisieren sich niedrighierarchisch<br />
mit Minimalstrukturen.<br />
<strong>•</strong> Ihre Mitarbeiter:innen arbeiten<br />
weitgehend selbstorganisiert.<br />
<strong>•</strong> Kund:innen sind von Anfang an in die<br />
Entwicklung integriert.<br />
<strong>•</strong> Sie agieren iterativ, experimentieren<br />
viel und pivotieren schnell.<br />
<strong>•</strong> Sie fördern interne Vorausdenker und<br />
Übermorgengestalter.<br />
Mithilfe ihrer Übermorgengestalter<br />
entwickeln U1-Unternehmen vielfältige<br />
Initiativen, um sich zukunftsfähig zu<br />
machen. Was sie als Gewinner von den<br />
Verlierern unterscheidet, ist die Lust an<br />
Veränderung und Innovation. Sie sind<br />
Vorreiter statt Nachzügler, Gestalter<br />
statt Verwalter, Regelbrecher und keinesfalls<br />
Regelhüter.<br />
Und Sie?<br />
Ein U1-, U2- oder U3-Unternehmen?<br />
U2-Unternehmen sind solche, die mit<br />
dem Lauf der Dinge nicht Schritt halten<br />
werden, weil sie linear weiteragieren,<br />
also von der Vergangenheit auf die Zukunft<br />
schließen und mit alten Rezepten<br />
auf neue Situationen reagieren. Sie favorisieren<br />
weiterhin Planbarkeit. Doch die<br />
wird es, so starr wie früher, nicht mehr<br />
geben. Die Zukunft, die uns erwartet,<br />
entsteht nicht in geraden Linien, sondern<br />
in plötzlichen Sprüngen. Fortan wird<br />
man sich aufmachen müssen, ohne den<br />
genauen Weg schon zu kennen.<br />
Damit sich Transformationsdefizite also<br />
nicht noch vergrößern, müssen zunächst<br />
die Fortschrittswiderständler wegbugsiert<br />
werden. Bekommt dann eine veränderungsfreudige<br />
Vorhut das Sagen, gelingt<br />
der notwendige Wandel am Ende<br />
doch - und der Aufschwung beginnt,<br />
wenn auch spät. Man wird zu einem U1-<br />
Unternehmen.<br />
Behalten hingegen die Bestandsverwalter,<br />
die Scheuklappenträger und Geht-nicht-<br />
Sager die Macht, wird die notwendige<br />
Transformation letztlich scheitern. Man<br />
wird zu einem U3-Unternehmen. Und das<br />
bedeutet: zunächst Stagnation, dann Irrelevanz,<br />
dann Niedergang, dann das Aus:<br />
zuerst für eine einzelne Firma, dann für<br />
viele, dann für den Wirtschaftsstandort,<br />
schließlich für ein ganzes Land. <strong>•</strong><br />
Managementdenker, Keynote-Speaker,<br />
mehrfach preisgekrönte<br />
Bestsellerautorin<br />
und Businesscoach. Die Diplom-Betriebswirtin<br />
gilt als<br />
führende Expertin für das<br />
Touchpoint Management<br />
und eine kundenfokussierte<br />
Unternehmensführung.<br />
Zu diesen Themen hält sie Impulsvorträge auf<br />
Tagungen, Fachkongressen und Online-Events.<br />
2012 wurde ihr Buch „Touch Point Management“<br />
als „Mittelstandsbuch 2012 der Oskar-Patzelt-<br />
Stiftung“ ausgezeichnet. 2015 wurde sie für ihr<br />
Lebenswerk in die Hall of Fame der German Speakers<br />
Association aufgenommen. Beim Business-<br />
Netzwerk Linkedin wurde sie Top-Voice 2017 und<br />
2018. Von Xing wurde sie zum Spitzenwriter 2018<br />
und zum Top Mind 2020 gekürt. Ihr Touchpoint<br />
Institut bildet zertifizierte Touchpoint Manager<br />
und zertifizierte Orbit-Organisationsentwickler<br />
aus. www.anneschueller.de<br />
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Bahn frei für<br />
Übermorgengestalter<br />
Gabal Verlag <strong>2022</strong>,<br />
216 S., 24,90 €,<br />
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Das neue Buch der Autorin<br />
Das Buch zeigt 25 rasch<br />
umsetzbare Initiativen und<br />
weit über 100 Aktionsbeispiele, um zu einem<br />
Überflieger der Wirtschaft zu werden. Kompakt<br />
und sehr unterhaltsam veranschaulicht es jedem,<br />
der helfen will, eine bessere Zukunft zu gestalten,<br />
die maßgeblichen Vorgehensweisen in drei Bereichen:<br />
Wie machen wir die Menschen stärker, das<br />
Zusammenarbeiten besser und die Innovationskraft<br />
im Unternehmen größer.<br />
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72 Wirtschaft<br />
73<br />
Vorstellungsgespräch:<br />
Lieber persönlich als online<br />
Seit Beginn der Covid-19-Pandemie haben<br />
Online-Bewerbungsgespräche drastisch<br />
zugenommen. Covid hat aber lediglich<br />
einen Trend beschleunigt, der weltweit<br />
bereits in vollem Gange war.<br />
Mehrere Unternehmen bieten inzwischen<br />
Online-Interview-Plattformen an,<br />
die Algorithmen der künstlichen Intelligenz<br />
(KI) nutzen, um das Profil der Bewerber<br />
zu analysieren. Die Videoantworten<br />
werden hochgeladen, automatisch in Text<br />
umgewandelt und von einem Computeralgorithmus<br />
analysiert. Auch Variationen<br />
in der Stimme und Mimik der Bewerber<br />
werden gemessen und interpretiert.<br />
Um die Kosten zu senken, ist das menschliche<br />
Element entweder minimal oder gar<br />
nicht vorhanden, wobei Avatare als Interviewer<br />
fungieren. Diese virtuellen Interviewer<br />
sprechen wie Siri oder Alexa, aber<br />
natürlich sind die Rollen vertauscht: Sie<br />
sind diejenigen, die die Fragen stellen und<br />
die Kandidaten über ihre Karrierewege<br />
und -wünsche befragen.<br />
Die Wahrnehmung der<br />
Bewerber ist günstiger,<br />
wenn das Gespräch<br />
von Angesicht zu Angesicht<br />
stattfindet. Von<br />
Dr. Rod McColl und<br />
Dr. Petya Puncheva-<br />
Michelotti, AI Driven<br />
Business Research<br />
Center an der Rennes<br />
School of Business.<br />
Die Vorteile von persönlichen Treffen<br />
Virtuelle Vorstellungsgespräche werden<br />
immer beliebter. Große Unternehmen<br />
wie Walmart, Microsoft, Adecco, Unilever,<br />
Nissan und Sodexo setzen sie bei der Personalbeschaffung<br />
ein. Der Markt für Videointerviewsoftware,<br />
der im Jahr 2019 auf<br />
176,1 Millionen US-Dollar geschätzt wurde,<br />
wird bis 2027 voraussichtlich 405,7 Millionen<br />
US-Dollar erreichen. Mit der Entwicklung<br />
der KI-Technologie wird der Markt für<br />
People Analytics, der 2020 auf 2,03 Milliar-<br />
© PIQSELS.COM | SPQVO<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
den US-Dollar geschätzt wurde, bis 2026<br />
auf 4,24 Milliarden US-Dollar ansteigen.<br />
Einige Unternehmen, die virtuelle Einstellungsgespräche<br />
anbieten, stehen vor<br />
ethischen Herausforderungen. HireVision,<br />
ein US-amerikanisches Personalvermittlungsunternehmen<br />
mit über 700 Firmenkunden,<br />
wurde mehrfach von Bewerbern<br />
wegen Verletzung der Privatsphäre verklagt.<br />
Die bisherigen Studien deuten darauf<br />
hin, dass Unternehmen zumindest<br />
vorsichtig sein sollten, wenn es darum<br />
geht, wie diese Tools eingesetzt und in<br />
den Personalauswahlprozess integriert<br />
werden sollten. Die Genauigkeit von Algorithmen<br />
zur Bewertung von Bewerbern<br />
im Vergleich zu persönlichen Gesprächen<br />
und Beurteilungen erfordert weitere wissenschaftliche<br />
Untersuchungen, um diesen<br />
Interviewansatz zu validieren.<br />
In einer kürzlich von uns durchgeführten<br />
Studie haben wir festgestellt, dass die<br />
Bewerber von den Personalverantwortlichen<br />
im Durchschnitt viel positiver<br />
wahrgenommen werden, wenn das Gespräch<br />
persönlich stattfindet, als wenn<br />
es online geführt wird. Die Bewerber<br />
wurden von denselben Recruitern sowohl<br />
online als auch persönlich befragt, wobei<br />
zwischen den Gesprächen eine zweiwöchige<br />
Pause lag. Die persönlich interviewten<br />
Bewerber wurden als offener, kontaktfreudiger,<br />
freundlicher, professioneller<br />
und ruhiger eingeschätzt als Bewerber,<br />
die "aus der Ferne" beurteilt wurden. Um<br />
Verzerrungen zu minimieren, wurde die<br />
Reihenfolge der Gespräche nach dem Zufallsprinzip<br />
festgelegt.<br />
Die Bedeutung des ersten Gesprächs<br />
Bei einem Online-Gespräch werden viele<br />
Signale, die Menschen natürlicherweise<br />
aussenden und empfangen, wenn sie<br />
sich physisch im selben Raum befinden,<br />
durch einen Computerbildschirm gefiltert.<br />
Diese Verzerrung macht die Leistung<br />
des Gesprächspartners weniger einprägsam<br />
als beim persönlichen Gespräch.<br />
Da Online-Personalvermittler nur die<br />
Gesichter der Bewerber sehen können<br />
und ein direkter Blickkontakt schwierig<br />
ist, könnten sie den Eindruck gewinnen,<br />
dass diese etwas zu verbergen haben.<br />
Eine ungünstige Gesprächsumgebung<br />
wie Beleuchtung, Kamerawinkel und<br />
Aussehen kann auch Schatten auf dem<br />
Gesicht erzeugen, die fälschlicherweise<br />
als physische oder psychologische Reaktionen<br />
wie Ausweichverhalten oder Nervosität<br />
interpretiert werden können.<br />
Wir würden den Bewerbern raten, persönliche<br />
Vorstellungsgespräche den<br />
Online-Gesprächen vorzuziehen, wenn<br />
sie die Wahl haben, vor allem beim ersten<br />
Gespräch. Dies gilt besonders für<br />
extrovertierte Menschen, die ihre Persönlichkeitsmerkmale<br />
online nur schwer<br />
vermitteln können. Wenn beim ersten<br />
Vorstellungsgespräch über einen Bildschirm<br />
ein schlechter Eindruck vermittelt<br />
wird, wirkt sich dies auf die Wahrnehmung<br />
der Personalverantwortlichen<br />
beim zweiten Mal aus. Personalbeschaffer,<br />
die in den letzten Monaten vermehrt<br />
Videokonferenzen durchgeführt haben,<br />
sind sich der eventuellen negativen Folgen<br />
dieser Verzerrungen möglicherweise<br />
nicht bewusst. Daher sollten Tools der<br />
künstlichen Intelligenz, die die Leistung<br />
der Bewerber analysieren sollen, genau<br />
unter die Lupe genommen werden.<br />
Das Problem mit virtuellen<br />
Personalvermittlern<br />
Virtuelle Rekrutierungstools sind heute<br />
in der Lage, Wörter aufzuzeichnen und<br />
zu transkribieren, aber die semantische<br />
Analyse berücksichtigt nicht die Feinheiten<br />
der Mimik, den Tonfall der Stimme<br />
oder den Einsatz von Humor, um nur<br />
einige Beispiele zu nennen. Bewerber, die<br />
verstanden haben, dass es oft notwendig<br />
ist, der Kamera "in die Augen" zu schauen,<br />
zu lächeln und sich nur minimal zu bewegen,<br />
um gelassen zu wirken, sind im<br />
Vorteil. Besonders problematisch ist die<br />
Situation, wenn das Gespräch von virtuellen<br />
Recruitern geführt wird.<br />
Die ersten Fehlschläge der künstlichen<br />
Intelligenz<br />
Ängstliche Menschen verlieren die Nerven,<br />
wenn sie aufgefordert werden, sich<br />
genau vor dem Bildschirm zu positionieren,<br />
mit begrenzter Zeit, um jede Frage<br />
zu beantworten, ähnlich wie bei Personenkontrollen<br />
auf Flughäfen. Menschen,<br />
die nicht sehr ausdrucksstark sind oder<br />
Schwierigkeiten haben, ihre Emotionen<br />
auszudrücken, werden ebenfalls benachteiligt.<br />
Es ist schwierig, die Persönlichkeit<br />
unter sehr künstlichen Bedingungen zu<br />
erkennen, die die Art und Weise der Interaktion<br />
der Bewerber während eines Online-Vorstellungsgesprächs<br />
verändern.<br />
Abschließend lässt sich sagen, dass ein<br />
telefonisches Vorstellungsgespräch einen<br />
realistischeren Eindruck von Bewerber-Persönlichkeit<br />
vermittelt als eine<br />
Videokonferenz, und zwar unabhängig<br />
vom Einsatz der künstlichen Intelligenz.<br />
Dies ist darauf zurückzuführen, dass<br />
beide Parteien mit diesem Kommunikationsmittel<br />
vertrauter und erfahrener<br />
sind und sich im Laufe der Zeit an seine<br />
Beschränkungen angepasst haben. <strong>•</strong><br />
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74 Wirtschaft<br />
75<br />
WIRTSCHAFT & BILDUNG:<br />
DIE DURCHSCHNITTSFALLE<br />
25% der jungen Schulabgänger des Jahres 2020 waren nicht ausbildungsfähig<br />
– sie konnten nicht ausreichend lesen, schreiben und rechnen!<br />
In den letzten Jahren wurde in über 40<br />
Schulen in Deutschland das Schulfach<br />
GLÜCK eingeführt. Wer dort mit ,,sehr<br />
gut" abschließt, hat wohl die Gewähr, bis<br />
an sein Lebensende glücklich zu sein!<br />
Einfach toll!<br />
Nach wie vor jedoch gibt es kein eigenes<br />
Schulfach WIRTSCHAFT in unseren Regelschulen,<br />
lediglich als Bestandteil der<br />
Sozialkunde, oft genug von nicht gerade<br />
wirtschaftsfreundlichen und wirklich<br />
wirtschaftskundigen Lehrkräften vermittelt.<br />
Warum ist das so? Ich glaube, weil<br />
zu viele Menschen in unserem Land, besonders<br />
jene, die politisch eher links verortet<br />
sind, glauben, dass Wirtschaft nicht<br />
glücklich, sondern unglücklich macht!<br />
Wirtschaft ist ihrer Meinung nach eher<br />
Feind als Freund des Menschen.<br />
Jedes Jahr entlassen wir über 800.000<br />
junge Menschen in unserem Land aus<br />
unseren Schulen - 60.000 davon sogar<br />
ohne Hauptschulabschluss - in eine Welt<br />
voller Wirtschaft, ohne die geringste Ahnung,<br />
wie Wirtschaft alleine grundsätzlich<br />
funktioniert.<br />
MASTERPLAN BILDUNG!<br />
Es wird höchste Zeit, dass ein „MASTER-<br />
PLAN BILDUNG“ für unser Land entwickelt<br />
und konsequent umgesetzt wird.<br />
Dabei wird es dann noch genügend<br />
Spielraum geben für die 16 Kultusministerien,<br />
um noch ihre länderspezifische<br />
Bildungssahnehaube draufzusetzen.<br />
Es wird höchste Zeit, den individuellen<br />
Spielchen von irgendwelchen pädagogischen<br />
Ideologen ein Ende zu setzen, die<br />
viele junge Menschen von Kindesbeinen<br />
an als Versuchskaninchen missbrauchen<br />
und sich schuldig machen an der jungen<br />
Generation, deren Zukunft sie nicht erleichtern,<br />
sondern massiv erschweren.<br />
Das beginnt schon im Elternhaus. Die<br />
antiautoritären Ideologien der 68er wabern<br />
nach wie vor durchs Land, der harte<br />
Kern der verirrten Ideologen ist nicht<br />
totzukriegen. Viele Eltern schätzen die<br />
Nanny-Funktion von TV-Geräten, Tablets<br />
und Laptops schon ab dem ersten Lebensjahr.<br />
Sie akzeptieren aus Bequemlichkeit,<br />
dass sich die Kinder selbst die<br />
Fähigkeit zerschießen dürfen, sich zu<br />
konzentrieren, mit anderen Kindern<br />
wertschätzend zu kooperieren und<br />
respektvoll miteinander zu kommunizieren.<br />
CORONA hat noch eine zusätzliche<br />
Hypothek mitgebracht.<br />
„Kinder können sich am besten entwickeln,<br />
wenn man ihnen keine Grenzen<br />
setzt, sie sich selbst überlässt, damit sie<br />
ihren freien Willen entfalten können!“ –<br />
so das zusammengefasste Mantra all<br />
dieser fehlgeleiteten PseudoPädagogen.<br />
In vielen Kitas, in denen Kinder nicht<br />
mehr lernen, Regeln zu beachten, Strukturen<br />
zu respektieren, Rücksicht zu nehmen,<br />
setzt sich das fort. Sie dürfen z.B.<br />
essen, wann sie wollen, auch noch wenige<br />
Minuten bevor sie von den Eltern zum<br />
Mittagessen abgeholt werden. Dann<br />
sind sie halt schon satt. Ist das nicht<br />
schön?<br />
© PIQSELS.COM | FFMIQ<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
Die Kleinen dürfen auch im Bedarfsfall<br />
selbst entscheiden, ob sie den Inhalt<br />
ihrer Windeln bei sich behalten wollen<br />
oder ob sie sich doch lieber sauber machen<br />
lassen möchten, weil es juckt und<br />
brennt und sie wund zu werden drohen.<br />
Vor allem dürfen sie im letzteren Fall<br />
dann wählen, wer ihnen die Windeln<br />
ausziehen darf und wer nicht. Und wenn<br />
es keine der Erzieherinnen tun darf, dann<br />
müssen halt die Eltern angerufen werden.<br />
Was dann später geschieht, leider nicht<br />
nur in Brennpunktschulen und in den<br />
sog. Realschulen plus, ist hinlänglich<br />
bekannt. Ich halte diese Schulreform für<br />
absolut überflüssig, in mancher Hinsicht<br />
eher für eine Realschule minus.<br />
DEFIZITORIENTIERTES BILDUNGSSYSTEM<br />
– EIN SKANDAL!<br />
Hat ein junger Mensch von<br />
klein auf ein klar erkennbares<br />
MINT-Gen, eine Begabung für<br />
Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften,<br />
Technik und<br />
Handwerk), tut sich aber schon<br />
mit der eigenen Muttersprache<br />
schwer, vom Erlernen einer<br />
oder gar mehrerer Fremdsprachen<br />
ganz zu schweigen, dann<br />
ist in Deutschland die Richtung<br />
der Entwicklung klar:<br />
Wir haben uns in unserem<br />
deutschen Bildungssystem<br />
schon immer konsequent der<br />
Bekämpfung der Schwächen<br />
verschrieben, anstatt der Stärkung der<br />
Stärken.<br />
Der Skandal liegt darin, dass die Fehler<br />
des Systems aus der Vergangenheit<br />
stetig fortgeschrieben werden in die<br />
Zukunft, lediglich dadurch noch verschlimmbessert,<br />
dass man eigentlich gar<br />
keine Noten mehr haben möchte, dass<br />
man jedes Kind gleichbehandelt, damit<br />
es gleiche (sprich: gleich schlechte)<br />
Chancen hat im Leben! Wenn es allen<br />
schlecht geht, entsteht ja auch kein Neid<br />
untereinander! Wie wunderbar! Das<br />
pädagogische Paradies ist in greifbarer<br />
Nähe!<br />
Niemand – keine Partei, kein Lehrer- oder<br />
Elternverband – hat wirklich den Mut,<br />
konsequent gegen all diesen Schwachsinn<br />
vorzugehen. Weil man sich nicht als<br />
reaktionär beschimpfen lassen will, kein<br />
Bremser, kein Rechtsausleger sein möchte.<br />
Alles auf Kosten der Zukunft unserer<br />
Kinder!<br />
„How dare you – wie könnt Ihr es wagen,<br />
junge Menschen von Kindesbeinen an<br />
ausschließlich auf ihre SCHWÄCHEN zu<br />
fokussieren !!! ???“<br />
Wir brauchen hier keine „Klima-Greta“ –<br />
sondern eine „Bildungs-Berta“, die vor<br />
dem Parlament in Berlin spricht. Denn<br />
nicht durch die zu langsame Reaktion auf<br />
den Klimawandel wird den jungen Menschen<br />
die Zukunft gestohlen, sondern<br />
durch ein grundfalsches Bildungssystem.<br />
In langen Jahren frustrierender Nachhilfestunden,<br />
die wertvollste Lebenszeit<br />
vergeuden und ein immenses Geld kosten<br />
– erreicht der junge Mensch nach<br />
vielen schwierigen, sehr unerfreulichen<br />
Schuljahren, in denen er sich ständig<br />
und ununterbrochen seinem verhassten<br />
Schwäche-Schulfach widmen muss, maximal<br />
einen schwachen Durchschnitt<br />
zwischen 3,5 und 4.<br />
Da sein MINT-Muskel, seine eigentliche<br />
Stärke, in dieser Zeit nicht konsequent<br />
trainiert wird, landet der junge Mensch<br />
nach dieser vergeudeten Sprach-Therapie<br />
ebenfalls bei einem MINT-Durchschnitt<br />
von höchstens 3,5 bis 4.<br />
Kein Wunder, dass uns an allen Enden Talente<br />
fehlen!<br />
Kein Wunder, dass wir einen großen<br />
Fachkräftemangel haben. Weil wir nicht<br />
die Talententwicklung in den Fokus gestellt<br />
und junge Menschen zu Spitzenleistungen<br />
ermutigt haben! Im Gegenteil:<br />
Unser System entmutigt die jungen<br />
Menschen ganz gezielt und systematisch,<br />
weil wir ihnen ständig die eigenen<br />
Schwächen vor Augen führen, Fehler<br />
ankreiden und sie ständig mit schlechten<br />
Noten bestrafen, von Kindesbeinen<br />
an. Das ist nicht bloß ein politischer oder<br />
gesellschaftlicher Fehler. Nein – es ist ein<br />
Verbrechen an der jungen Generation!<br />
Das noch viel größere Verbrechen jedoch<br />
ist es, dass wir auch in naher Zukunft keinen<br />
Deut daran ändern werden,<br />
obwohl die politische Führung<br />
das alles weiß! Aber sie führt<br />
wissentlich die junge Generation<br />
ins Abseits!<br />
© PIXABAY | JOEHEATH92<br />
Eine Tragödie, weil sie nicht die<br />
unverantwortlichen geistigen<br />
Verführer bestraft, sondern die<br />
jungen Menschen! Die Absolventen<br />
eines solchen Systems<br />
haben keine Chance im internationalen<br />
Wettbewerb. Solche<br />
Worte, wie Leistung, Wettbewerb,<br />
Globalisierung, scheuen<br />
ja all diese „bescheuerten“ modernen<br />
Pädagogen sowieso<br />
wie der Teufel das Weihwasser.<br />
DEUTSCHLAND IN DER<br />
DURCHSCHNITTSFALLE!<br />
Noten werden ganz sicher bereits in naher<br />
Zukunft abgeschafft werden. Da bin<br />
ich sicher! Alle Menschen sind ja gleich!<br />
Wenn alle ungebildet und chancenlos<br />
sind, dann ist das ja auch eine Form von<br />
sozialer Gerechtigkeit! Mein Bundesland<br />
Rheinland-Pfalz ist bildungspolitisch am<br />
Ende der Fahnenstange angekommen.<br />
Ich glaube, dass ein Drittel der Schüler<br />
den Dreisatz für eine Olympische Disziplin<br />
hält.<br />
Ich halte es für eine Versündigung, dass u
76 Wirtschaft<br />
77<br />
man den jungen Menschen<br />
hier und da sogar immer noch<br />
die Handschrift abtrainiert und<br />
immer noch nicht konsequent<br />
und flächendeckend Abschied<br />
genommen hat von dem größten<br />
pädagogischen Schwachsinn:<br />
„REINLAND-FELLSER KINDER<br />
LERNEN SCHRAIBEN NACH<br />
GEHÖHR!“<br />
Der noch größere Schwachsinn<br />
und gleichzeitig die größte Versündigung<br />
an den jungen Menschen aber<br />
findet meiner Überzeugung nach in dem<br />
gefährlichen Polit-Mantra statt:<br />
„Wenn Du nicht Sohn oder Tochter eines<br />
akademischen oder zumindest reichen<br />
Elternhauses bist, idealerweise reicher<br />
akademischer Eltern, dann hast Du in<br />
Deutschland keine Chance auf gute Bildung!“<br />
Mit dieser höchst zweifelhaften Philosophie<br />
öffnet man später allen leistungsunwilligen,<br />
un- und de-motivierten<br />
jungen Menschen die Hintertür zur<br />
Vollkaskoversorgung durch den ach so<br />
barmherzigen „Vater Staat“. Dabei ist die<br />
Republik voller Gegenbeispiele:<br />
Dr. Tom Enders, der bisherige Airbus-<br />
Chef, ist Sohn eines Schäfers aus meiner<br />
Westerwälder Heimat. Aus meinem Geburts-<br />
und Wohnort haben es viele junge<br />
Frauen und Männer, Töchter und Söhne<br />
von Arbeitern, Landwirten und einfachen<br />
Angestellten bis zur Promotion<br />
und zur Professur geschafft, z.B. hier nur<br />
3 Beispiele von vielen: Prof. Dr. Kai Königsmann<br />
– Atomphysiker Vater: Fotohändler<br />
Prof. Dr. Matthias Hastrich – Atomphysiker<br />
Vater: Schlosser Dr. Klaus Wörsdörfer<br />
– Elektroingenieur Vater: Steinbrucharbeiter<br />
Die Erfahrung vieler reformfähiger Pädagogen<br />
zeigt, dass der Erfolg im Stärken-<br />
Fach Mut macht, auch die Schwäche-Module<br />
konzentriert anzugehen und auch<br />
darin mindestens durchschnittliche,<br />
© PIXABAY | VICTORIA_ART<br />
wenn nicht sogar gute Leistungen<br />
zu erzielen.<br />
UND NOCH EINMAL: DEUTSCH-<br />
LAND – DURCHSCHNITTS-<br />
LAND!<br />
Wir lieben den Durchschnitt,<br />
die Gleichmacherei. Wir hängen<br />
allen Schülern die Hochsprunglatte<br />
niedriger, dann<br />
kommen alle drüber und alle<br />
sind dann Olympiasieger! Ist<br />
das nicht schön!? Nein das ist<br />
nicht nur nicht schön, das ist eine Versündigung<br />
an der Zukunft der jungen<br />
Menschen unseres Landes, die keine<br />
Chance haben werden, wirklich das Beste<br />
aus ihrem Leben zu machen.<br />
Man bringt ihnen bewusst bei (kein<br />
Wunder: es ist ja das Geschäftsmodell<br />
einiger Parteien), dass der liebe „Vater<br />
Staat“ (welch gefährlicher, in die Irre führender<br />
Begriff!) die Verantwortung für<br />
ihr Leben übernimmt! Ja das hätten all<br />
diese ideologisch verirrten Politiker am<br />
liebsten, dass die Menschen ihnen die<br />
Gestaltung und Überwachung ihres Lebens<br />
ganz und gar überlassen. Denn sie<br />
sind ja „die Guten“ und wissen deshalb<br />
am besten, was für die Menschen im<br />
Land, ob jung oder alt, das Beste ist!<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
WIR BRAUCHEN: DENKENDE PRAKTIKER!<br />
Die Zeitungen sind seit Jahren voll davon<br />
– der Trend zur flächendeckenden<br />
Akademisierung scheint nicht nur ungebrochen,<br />
sondern von Jahr zu Jahr dramatisch<br />
stärker zu werden, während der<br />
Fachkräftemangel immer gravierender<br />
wird. Möglichst alle jungen Menschen<br />
sollen nach dem Willen der Politik und<br />
der Eltern Abitur machen und dann studieren.<br />
So hofft man, den Anschluss an<br />
die Wohlstandsentwicklung der Zukunft<br />
nicht zu verlieren. Die Kinder sollen es ja<br />
mal besser haben. Abitur und Studium<br />
anstatt Beruf und Bildung. Das deutsche<br />
Zukunftskonzept. So aber kann das Problem<br />
des Fachkräftemangels keinesfalls<br />
gelöst werden.<br />
Wir brauchen „Denkende Praktiker“ überall,<br />
intelligente Planer, Handwerker, Spezialisten<br />
für Einkauf, Verkauf, Marketing,<br />
Techniker und Facharbeiter, die den Ingenieuren<br />
in der Entwicklung von Ideen<br />
und deren Umsetzung zur Seite stehen.<br />
GEIZ ist nicht geil. GEIST ist geil!<br />
Wir brauchen auch exzellente junge<br />
Fachleute in unseren Unternehmen, die<br />
Produkte in höchster Qualität herstellen,<br />
die anderer Menschen Probleme wirklich<br />
lösen oder deren Alltag bereichern. Wir<br />
brauchen Logistiker, die eine internationale<br />
Warenwirtschaft beherrschen. Die<br />
CORONA-Krise darf nicht zu einem Ende<br />
der Globalisierung führen, sondern zu<br />
einer weitsichtigen Umgestaltung. Aber<br />
ich fürchte, dass viele in Deutschland<br />
auch dieses Thema wieder mit ihrem<br />
typisch deutschen „Kind-mit-dem-Badeausschütten-Syndrom“<br />
angehen werden.<br />
Wir brauchen eine hochqualifizierte Ausbildung<br />
in allen Bereichen und eine hoch<br />
entwickelte Plattform für eine lebenslange<br />
Fortbildung. Sonst werden wir nach<br />
CORONA kein zweites Deutsches Wirtschaftswunder<br />
unter dem Qualitätsbegriff<br />
MADE IN GERMANY erleben. Wenn<br />
wir jetzt nicht endlich konsequent handeln,<br />
werden wir in Zukunft höchstens<br />
noch unser blaues Wunder erleben! <strong>•</strong><br />
Vinzenz Baldus<br />
ist seit 1987 selbständiger<br />
WIRTSCHAFTSCOACH,<br />
AUTOR & TEXTER – TRAINER<br />
& REDNER – MODERATOR<br />
und Inspirator. Er ist Lehrbeauftragter<br />
an der THM Gießen.<br />
info@vinzenz-baldus.de<br />
www.vinzenz-baldus.de<br />
Über den Autor<br />
wenn i di trink<br />
geht D‘Sonne auf“<br />
Scan mich<br />
Einmal Liesl, immer Liesl!<br />
www.mooserliesl.de<br />
PREISTRÄ GER<br />
Großer Preis des<br />
MITTELSTANDES
78 Wirtschaft<br />
79<br />
Der Effizientertainer® Martin Geiger<br />
im Interview über seine Erfahrungen<br />
zum Thema selbstbestimmte Zeitführung<br />
und Potentialentwicklung<br />
© PIQSELS.COM | SZEYD<br />
20 Jahre<br />
erfolgreiche<br />
Zeitverschwendung<br />
Martin Geiger hat eine Mission: den Menschen<br />
dabei zu helfen, anders zu arbeiten<br />
und mehr zu leben. Seit 20 Jahren ist er als<br />
Buchautor, Vortragsredner und Coach für<br />
seine Kunden im Einsatz. <strong>PT</strong> traf ihn zum<br />
Interview:<br />
IN JEDEM<br />
2. AUTO STECKT<br />
MÜLLER-TECHNIK.<br />
AUS STEINFELD,<br />
BEREIT<br />
FÜR DIE GANZE<br />
WELT.<br />
<strong>PT</strong>: Herr Geiger, Sie widmen sich als Produktivitätsexperte<br />
der selbstbestimmten<br />
Zeitführung. Ist das in unserer fremdbestimmten<br />
Zeit nicht nur eine Illusion?<br />
Martin Geiger: Auch ich stelle immer<br />
wieder resigniert fest: Die 25. Stunde<br />
reicht nicht mehr. Längst ist pünktlich<br />
das neue zu spät geworden. Der digitale<br />
Wandel verändert unsere Wahrnehmung<br />
und unsere Erwartungen. Geschwindigkeit<br />
ist zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor<br />
geworden. Inzwischen beschleicht<br />
uns dadurch aber kollektiv das<br />
bedrückende Gefühl, immer weniger Zeit<br />
zu haben, um immer mehr zu tun.<br />
<strong>PT</strong>: Sie erzählen in Ihren Vorträgen, dass<br />
Sie selbst 20 Jahre nach der Maxime „Genieße<br />
den Moment!” gelebt und ein Leben<br />
auf der Überholspur geführt haben.<br />
Was hat sich geändert, dass Sie jetzt ein<br />
erfülltes Leben damit verbinden, nicht<br />
nur den Tag zu genießen, sondern vor<br />
allem sein wahres Potential zu entfalten?<br />
Martin Geiger: Für mich war eine unheilbare<br />
Erkrankung der Wendepunkt, der<br />
mir schmerzlich bewusst machte: Mein<br />
Leben ist nicht unendlich! Dieser persönliche<br />
Weckruf hat mich gelehrt: „Carpe<br />
diem‘ ist Bullshit, denn das Credo greift<br />
zu kurz. Kämen wir mit einem gedruckten<br />
Verfallsdatum zur Welt, würden viele<br />
von uns die Zeit davor weitaus besser<br />
nutzen. Der Begriff ‚Deadline‘ bekäme<br />
plötzlich eine ganz andere Bedeutung.<br />
Denn kaum jemand wird sich am Ende<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
seines Lebens wünschen, als 80-%-Version<br />
seiner selbst über die Ziellinie zu gehen,<br />
sondern stattdessen sein Potential<br />
bestmöglich ausgeschöpft zu haben.<br />
<strong>PT</strong>: Aber ist die Vorstellung von der<br />
‚Deadline‘, die näher rückt, nicht sehr beängstigend?<br />
Martin Geiger: Im Gegenteil. Als ausgewiesener<br />
Experte in Sachen Zeitverschwendung<br />
habe ich selbst diesen<br />
Gedanken jahrelang verdrängt. Eine<br />
schlechte Stunde auf dem Tennisplatz<br />
war für mich allemal besser als eine gute<br />
Stunde im Büro. Bis mir klar wurde: Unser<br />
Leben ist nicht unendlich! 81 Jahre mit<br />
365 Tagen zu je 24 Stunden – so viel Zeit<br />
steht uns im Lauf unseres Lebens durchschnittlich<br />
zur Verfügung. Und ehe wir<br />
uns versehen, ist unser Countdown abgelaufen.<br />
Daher gilt es, unsere Zeit bestmöglich<br />
zu nutzen, um unser volles Potenzial<br />
zu entfalten. Wer weiß, vielleicht<br />
leben wir ja morgen auch noch?<br />
<strong>PT</strong>: Wie gelingt es uns, ein erfülltes Leben<br />
zu führen?<br />
<strong>•</strong><strong>•</strong> Konzept-Entwicklung-<br />
Konstruktion<br />
<strong>•</strong><strong>•</strong> Qualitätsplanung-<br />
Erprobung-Bemusterung<br />
<strong>•</strong>Projektmanagement<br />
<strong>•</strong>Serienfertigung<br />
Martin Geiger: Glücklicherweise sind wir<br />
jederzeit in der Lage, unserem Dasein<br />
mehr Bedeutung zu verleihen und unserer<br />
Zeit mehr Leben zu schenken. Um<br />
sein volles Potenzial zu entfalten, gilt es,<br />
die Wahrnehmung zu verändern und zu<br />
handeln. Das kostet nichts, ist aber das<br />
mit Abstand Schwierigste: Ein Leben hinter<br />
uns zu lassen, an das wir uns gewöhnt<br />
und mit dem wir uns arrangiert haben.<br />
Eine Version unserer selbst aufzugeben,<br />
mit der wir uns identifizieren. Aber<br />
wenn man einmal realisiert hat, was die<br />
Option, ein Leben unterhalb seiner Möglichkeiten<br />
zu führen, letztendlich kostet,<br />
begreift man: Der Weg ist alternativlos!<br />
<strong>PT</strong>: Haben Sie dafür vielleicht noch ein<br />
oder zwei ganz konkrete Tipps, wie unseren<br />
Lesern eine selbstbestimmte Zeitund<br />
Zielführung leichter gelingen kann?<br />
Martin Geiger: Konzentration und Konsequenz<br />
sind zwei wesentliche Bausteine,<br />
um sich nicht selbst zu sabotieren,<br />
sondern seine Zeit möglichst zielführend<br />
zu verwenden und sein Potential<br />
zu entfalten. Ganz konkret gelingt das<br />
beispielsweise durch Blockbildung. Ein<br />
fester Zeitrahmen, den wir uns für die<br />
fokussierte Arbeit an einem Projekt oder<br />
einer wichtigen Aufgabe setzen. So entsteht<br />
gewissermaßen ein klar strukturierter<br />
Plan mit festen Zeit-Budgets, die<br />
wir selbstbestimmt festlegen: Für eine<br />
Effizientertainer® Martin Geiger<br />
Aufgabe, etwa eine wichtige Mail, planst<br />
du zum Beispiel 30 Minuten ein. Danach<br />
ist Schluss und der nächste Block steht<br />
an. Mit Blockbildung kann man die eigene<br />
Prokrastination überwinden. Indem<br />
man sich selbstbestimmt wichtige Ziele<br />
setzt und diese auch effektiv und zeitsparend<br />
abarbeitet. Blockbildung ist eine<br />
Strategie der Zeitführung, die uns entscheidend<br />
helfen kann, die Kontrolle über<br />
unsere Zeit und unser Leben zurückzugewinnen.<br />
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2014 2014<br />
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80 Lifestyle | Auto<br />
81<br />
Seltenheit oder Qualität<br />
Volvo baut E-Autos und die Konzerntochter<br />
Polestar ebenfalls. Polestar ist<br />
ein Joint-Venture der Automobilhersteller<br />
Volvo Car Corporation und Geely.<br />
Polestar präsentierte neulich laut Handelsblatt<br />
vier neue Investoren. 550 Millionen<br />
Dollar konnte das Unternehmen<br />
mit Sitz in Göteborg von einer Gruppe<br />
Investoren aus China und Südkorea einsammeln.<br />
Drei chinesische Fonds sowie<br />
die südkoreanische Investmentgesellschaft<br />
I Cube Capital beteiligen sich an<br />
Polestar. Unter dem Namen Polestar Engineered<br />
fungiert die Marke als markeninterner<br />
Tuner und wird darüber hinaus<br />
seit 2017 auch als Eigenmarke für Hybrid-<br />
und Elektroautos etabliert. Volvo ist<br />
mit chinesischem Geld von Geely kräftig<br />
gewachsen und wird nun ein Stück unabhängiger<br />
von seiner Konzernmutter<br />
Geely, denn die Schweden übernehmen<br />
ihr gesamtes China-Geschäft allein und<br />
die Chinesen sollen deshalb für eine<br />
nicht näher bezifferte Summe aus dem<br />
gemeinsamen Joint-Venture herausgekauft<br />
werden.<br />
Ein elektrisierender Vergleich<br />
BILDER: © VOLVO, POLESTAR, GARTH<br />
Diesmal tritt ein Konzern glatt mal gegen<br />
sich selbst an. Volvo steigt mit dem<br />
C40 Recharge Pure Electric gegen den<br />
Polestar 2, dem aufstrebenden Stern aus<br />
gleichem Hause, in den Ring.<br />
Elektromobilität wird ein immer wichtigeres<br />
Thema also testen wir die schwedische<br />
Designikone, die mit dem C40<br />
neue Karosseriewege geht. Ein emotionales<br />
Crossover mit eleganter Dachlinie.<br />
In strahlendem weiß kommt er daher,<br />
sieht ungewohnt aus, aber dennoch<br />
ansprechend. Leichte Sturmtruppler-<br />
Assoziationen treten bei allen „Krieg der<br />
Sterne“-Fans auf.<br />
Auf der anderen Seite haben wir den coolen<br />
kleinen Bruder, den Polestar 2, eckig,<br />
kantig, selten, Blicke auf sich ziehend.<br />
Flach, schon fast einem Musclecar ähnlich,<br />
tritt der junge Bruder selbstbewusst<br />
auf.<br />
In der Motorisierung nehmen sich beide<br />
nicht viel, 408 PS rein elektrisch, ca. 450<br />
Kilometer Reichweite, in unter 5 Sekunden<br />
auf 100, so macht Elektromobilität<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3-4 <strong>2022</strong><br />
Spaß. Inzwischen ist das Netzwerk in<br />
Deutschland auch ausreichend ausgebaut,<br />
so dass man problemlos und ohne<br />
Ladeangst durch die Republik kommt.<br />
Verarbeitungsqualität<br />
ist eine Niveaufrage<br />
Der große Unterschied zeigt sich jedoch<br />
bei beiden in der Verarbeitungsqualität.<br />
Der Volvo ist da wie gewohnt Klassenprimus,<br />
alles auf höchstem Niveau, während<br />
beim Polestar es noch an einigen<br />
Ecken und Kanten, im wahrsten Sinne<br />
des Wortes hakt. Da passt hier mal eine<br />
Naht nicht zur anderen, dort stimmt mal<br />
die Haptik nicht ganz.<br />
Andererseits ist bei einer Vollausstattung<br />
der beiden Stromer auch ein Preisunterschied<br />
von 15.000 € wahrnehmbar, hier<br />
muss der E-Fan also selbst entscheiden,<br />
wo er seine Prioritäten setzt. Die Grundpreise<br />
für den Volvo betragen 62.050<br />
Euro und für den Polestar 46.495 Euro.<br />
Mehr Akkuleistung und ein paar Bequemlichkeiten<br />
lassen die Preise mit<br />
elektrischer Geschwindigkeit steigen,<br />
dennoch sind die beiden Chinaschweden<br />
etwas Besonderes am Markt, denn die<br />
Emotion der Marken ist Schwedenkultur<br />
pur. <strong>•</strong><br />
Wilhelm Rafael Garth und<br />
Prof. Arnd Joachim Garth
Nachdenken über die innere<br />
Stimme<br />
Hanspeter Georgi warnt vor<br />
Fehlentscheidungen<br />
Gelebte Wertschätzung<br />
Josef Kainz über die<br />
Prinzipien des ehrbaren Kaufmanns<br />
Unternehmen von Fesseln<br />
befreien<br />
Hans-Jürgen Friedrich über<br />
Leistung und Verantwortung<br />
Konflikte und externe Unterstützung<br />
Bernhard Kuntz: Manchmal geht<br />
es ohne Anwalt nicht<br />
18. Jahrgang | <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>•</strong> 2 | <strong>2022</strong> | ISSN 1860-501x | 3 Euro<br />
„Wer rastet, der rostet“ wusste schon der Volksmund. Entweder man gehört zu denen, die eine Entwicklung<br />
vorantreiben, oder man wird von der Entwicklung vorangetrieben, gehetzt, bedrängt. Goethe packte das in<br />
die Verse „Du musst herrschen und gewinnen, Oder dienen und verlieren, Leiden oder triumphieren, Amboss<br />
oder Hammer sein.“ Der unternehmerische Mittelstand geht „Zu neuen Horizonten“! redaktion@op-pt.de<br />
Herzliche Grüße, Helfried Schmidt und Petra Tröger!<br />
01 Cover 01 <strong>2022</strong>.indd 10 11.02.<strong>2022</strong> 15:12:54<br />
82 Leserbriefe | impressum<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN<br />
für Wirtschaft und Gesellschaft<br />
Die Fürsorgekasse von 1908 informiert<br />
8<br />
Zu neuen Horizonten<br />
Zu neuen Horizonten<br />
Zur <strong>Ausgabe</strong>: 1-2/<strong>2022</strong><br />
Leserbriefe<br />
Zu: Aus Ängsten wird man klug -<br />
So versichern sich deutsche Einzel- und<br />
Kleinunternehmer<br />
Stimmt genau. Den Überblick zu behalten<br />
ist gar nicht so einfach. Man will ja<br />
auch nicht extra noch Versicherungswesen<br />
studieren. Ich habe einen Makler, mit<br />
dem ich einmal jährlich alle meine Versicherungen<br />
durchgehe, und all meine<br />
Verträge sind auch nur Jahresverträge.<br />
+ Kommentare zum Onlinemagazin www.pt-magazin.de<br />
und zum Portal www.kompetenznetz-mittelstand.de<br />
(red. gekürzt)<br />
Martin Mannschatz<br />
Zu: Logistikbranche auf der Überholspur<br />
Genau. Und die Logistikbranche muss<br />
weiterwachsen. Deshalb brauchen wir<br />
auch eine zuverlässige Energieversorgung<br />
und einen Ausstieg aus dem E-Auto-Irrweg.<br />
Horst Schmitt<br />
Zu: Marketing und Vertrieb im Zeitalter<br />
der Digitalisierung<br />
Digitalisierung hat auch hier tatsächlich<br />
eine Riesenveränderung mit sich gebracht.<br />
Ich für meinen Teil habe die komplette<br />
Verkaufsorganisation in die Hände<br />
meiner Kinder gelegt. Die sind mit ihren<br />
30 Jahren da einfach viel mehr fit als ich<br />
es jemals werden könnte.<br />
Ingrid Wollenkämper<br />
Zu: Wie IT-Forensik die Demokratie<br />
schützt<br />
Kollaborative Verarbeitung der Daten<br />
ist sicher ein Schlüsselelement. Auf der<br />
anderen Seite stehen moderne Datenschutzbestimmungen<br />
sicher im Weg<br />
dabei.<br />
Andreas Mönnig<br />
Zu: Workation auf vier Rädern: Arbeiten<br />
im Camper nimmt Fahrt auf<br />
Sehr optimistische Vision einer Zukunftswelt.<br />
Ich halte das zwar für den einen<br />
oder anderen Selbständigen im Beratungsbereich<br />
oder als Bitcoin-Händler<br />
usw. für realistisch, aber doch nicht für<br />
die Masse "normaler" Unternehmen, die<br />
das Rückgrat jeder Wirtschaft darstellen.<br />
Renate Plotz<br />
Leser-Telefon: 0341 240 61-00 | Leser-Fax: 0341 240 61-66<br />
Leserbriefe auch unter www.pt-magazin.de/service/leserbriefe<br />
Zu: Chemiepark Bitterfeld-Wolfen<br />
GmbH | Bitterfeld-Wolfener Unternehmen<br />
finanzieren die Abholung ukrainischer<br />
Geflüchteter in Zusammenarbeit<br />
mit der Vetter Touristik GmbH<br />
Ein weiterer Transport ist vor kurzem<br />
von den Servicestelle der Oskar-Patzelt-<br />
Stiftung Dresden Süd (Heiko Weit) und<br />
Mittelfranken Süd (Michael Kaiser) erfolgreich<br />
absolviert worden. 24 Mütter<br />
und Kinder wurden aus dem Kriegsgebiet<br />
gerettet.<br />
Helfried Schmidt<br />
Zu: Strafverteidiger Wirtschaftsstrafrecht<br />
Mannheim<br />
Ja, Unternehmer stehen immer mit<br />
einem Bein im Gefängnis. Das Problem<br />
ist, dass die Verfahren oft außerordentlich<br />
komplex sind und die Richter maßlos<br />
überfordert. Ohne sachkundigen und<br />
streitsicheren Beistand ist der Schwächere<br />
einfach bei Gericht verloren, selbst<br />
wenn er eigentlich im "Recht" ist.<br />
Jürgen Heinrich<br />
Zu: Unternehmen forschen und investieren<br />
verstärkt in Quantentechnologien<br />
Bin sehr skeptisch, dass Deutschland in<br />
der Lage ist, die Vorteile der Quantentechnologie<br />
tatsächlich zu nutzen. Ein<br />
Land, dass es für wichtiger hält, dass<br />
man die Gendersternchen nicht vergisst<br />
als das man einen inhaltlich aufsehenerregenden<br />
Beitrag schreibt, hat schon vor<br />
dem Start verloren.<br />
Thomas Weiß<br />
Zu: Digitalisierung und Homeoffice:<br />
Hohe Leistungsfähigkeit sicherstellen<br />
Der letzte Absatz ist der wichtigste. Ein<br />
Land wie Deutschland, dass den Willen<br />
zur wirklichen Innovation vor wenigstens<br />
einer Generation aufgegeben hat,<br />
hat die Hürden selber gebaut, an denen<br />
es jetzt scheitert. "Mein Gott, Walter."<br />
Yasper Nickmen<br />
Zu: Durch Coaching aus der Krise<br />
Coaching rettet nicht aus Krisen. Entscheidungen,<br />
Veränderungen, neudeutsch<br />
"Change" kann aus Krisen retten.<br />
Wer Coaching braucht, um einen Ausweg<br />
zu finden, der wird auch nach dem<br />
Coaching nicht weit kommen.<br />
Clara Will<br />
Impressum<br />
ISSN 1860-501x | 18. Jahrgang<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3-4/<strong>2022</strong><br />
Verlag: OPS Netzwerk GmbH,<br />
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des Wettbewerbes „Großer Preis des<br />
Mittelstandes“ der Oskar-Patzelt-Stiftung,<br />
eingetragen im Stiftungsregister<br />
des Re gie rungs be zir kes Leipzig unter<br />
Nr. 2/1998.<br />
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Autoren/Interviewpartner:<br />
Manfred Baier, Vinzenz Baldus, Bernhard<br />
Becker, Rod McColl, Andreas Dripke,<br />
Marvin Flenche, Hans-Jürgen Friedrich,<br />
Arnd Joachim Garth, Wilhelm-Rafael<br />
Garth, Martin Geiger, Hanspeter Georgi,<br />
Jan Handzlik, André Häusling, Günter H.<br />
Hertel, Jens-Uwe Meyer, Hubert Nowatzki,<br />
Sabine Prohaska, Petya Puncheva-<br />
Michelotti, Natalie Schäfthaler, Helfried<br />
Schmidt, Harald Schönfeld, Anne M.<br />
Schüller, Andreas E. Thyen, Petra Tröger<br />
Korrespondenten:<br />
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Über 100 Jahre<br />
Sicherheit in einer<br />
starken Gemeinschaft<br />
Die Fürsorgekasse von 1908 wurde, wie das Datum im<br />
den Beitritt zu ermöglichen. Die Solidargemeinschaft<br />
Namen verrät, vor über 100 Jahren gegründet. Im frü-<br />
trägt seitdem den Titel „Fürsorgekasse von 1908“.<br />
heren Rheinland schlossen sich damals Mitglieder der<br />
Neuapostolischen Kirche zusammen, um bei Sterbefäl-<br />
Über 500 ehrenamtlich tätige Helfer in den verschiedelen<br />
finanzielle Hilfe leisten zu können,<br />
nen Gemeinden stehen der Fürsorge-<br />
und gründeten eine Umlagekasse. Das<br />
kasse zur Seite. Sie sind persönliche<br />
Engagement, sich im Sterbefall um<br />
Ansprechpartner und kümmern sich<br />
Hinterbliebene zu kümmern, ist ein<br />
im Versicherungsfall schnell und unbü-<br />
Bestandteil dieser Glaubensgemeinrokratisch<br />
um die Hinterbliebenen. Ein<br />
schaft. Hierbei hat sich der Gedanke<br />
besonderer Dank gilt Ihrer liebevollen<br />
„Einer trage des anderen Last“ bei der<br />
Mitarbeit und Ihrem Engagement.<br />
Gründung als zentraler<br />
Leitsatz der<br />
Fürsorgekasse ge-<br />
Durch diesen großen Kreis ehrenamtbildetlicher<br />
Mitarbeiter wird ein enormer<br />
Kostenteil gespart. Außerdem ver-<br />
Aus der freiwilfügt<br />
die Fürsorgekasse von 1908 über<br />
ligen Fürsorge-<br />
hohe stille Reserven, die gewinnbringemeinschaft<br />
ging 1934 die Vorgend<br />
angelegt sind und so außerordentliche Zinserträsorgegemeinschaft<br />
hervor, die sich<br />
ge erwirtschaft, die den Mitgliedern zugutekommen.<br />
klare Regeln gab und den Namen<br />
Somit kann die Fürsorgekasse allen Mitgliedern einen<br />
„Sterbekasse der Neuapostolischen<br />
günstigen Tarif anbieten. Die gesetzlichen Krankenkas-<br />
Kirche“ erhielt. 1998 wurde diesen<br />
leisten keine Unterstützung im Sterbefall, daher erser<br />
Name abermals geändert, um<br />
scheint eine private Vorsorge für den Todesfall sinnvoll<br />
auch grundsätzlich Interessierten<br />
und notwendig.<br />
2020<br />
Gerne beraten wir Sie zu Ihrer individuellen Vorsorge<br />
und freuen uns auf ein persönliches Gespräch.<br />
Fürsorgekasse von 1908 <strong>•</strong> Uerdinger Straße 323 <strong>•</strong> 47800 Krefeld<br />
Telefon 02151 93119-0 <strong>•</strong> info@fuersorgekasse.de <strong>•</strong> www.fuersorgekasse.de
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Referenzen Auszug<br />
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