Premium - Credit Suisse eMagazine - Deutschland
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Kinder in einem Heim in Larga, im Norden Moldawiens, glücklich über die erhaltenen<br />
Geschenke. Ihr grösster Wunsch für die Zukunft: ein einfaches Fahrrad.<br />
den traumatisierten Kindern etwas Wärme<br />
und Sicherheit zurückzugeben. Eine sehr<br />
schwierige Aufgabe, wenn es an Mitteln fehlt.<br />
Die Situation vor Ort zu sehen, motiviert<br />
uns klar, noch mehr zu tun.» Da sich bei der<br />
Begegnung mit den 30 Kindern und Jugendlichen<br />
herausstellte, dass ihr sehnlichster<br />
Wunsch ein einfaches Fahrrad ist, startete<br />
die <strong>Credit</strong> <strong>Suisse</strong> noch im Sommer eine<br />
Sammelaktion unter den Mitarbeitenden:<br />
Schliesslich konnten 28 Velos via SRK ins<br />
Kinderheim nach Moldawien gesandt werden.<br />
Keine Teigwaren nach Afrika<br />
Im Sortierzentrum in Wabern erzählt Reinhardt<br />
derweil von einem anderen SRKEinsatz in<br />
Tuzla, in der Nähe von Srebrenica in Bosnien<br />
und Herzegowina. Dort konnte eine Suppenküche<br />
eingerichtet werden. «Dank der Suppenabgabe<br />
kamen die alten Leute aus ihren<br />
dürftigen, trostlosen Behausungen und hatten<br />
endlich etwas Warmes zu essen. Die Not<br />
trifft Kinder und alte Menschen immer am<br />
härtesten», so Reinhardt über die Situation<br />
in Osteuropa.<br />
Ein Volunteer möchte wissen, wieso mit<br />
der Aktion «2 x Weihnachten» nicht auch<br />
Menschen in Haiti oder Afrika geholfen wird.<br />
«Es macht für uns keinen Sinn, Teigwaren<br />
aus der Schweiz nach Afrika zu transportieren»,<br />
antwortet Reinhardt. In den weit entfernten<br />
Katastrophengebieten kauft das SRK<br />
«Die Moral der<br />
Schenkenden ist sehr<br />
hoch.» Jürg Zbinden<br />
die Lebensmittel vor Ort ein. Die Geschenke<br />
werden daher zur Hälfte mit Lastwagen in<br />
die osteuropäischen Länder Weissrussland,<br />
Moldawien und Bosnien und Herzegowina<br />
gefahren. Die andere Hälfte kommt Bedürftigen<br />
in der Schweiz zugute: Rentnern, die<br />
unter der Armutsgrenze leben, von der Sozialhilfe<br />
abhängigen Familien und alleinerziehenden<br />
Müttern, Kinderheimen sowie Asylunterkünften.<br />
Einsatz im Sortierzentrum<br />
Romana Wood, Mirjam Beeler und Chris<br />
tophe Kuenzler engagieren sich im Rahmen<br />
des <strong>Credit</strong> <strong>Suisse</strong> Programms Corporate<br />
Volunteering. Die Freiwilligen sortieren die<br />
eingegangenen Kleider, mit Atemmasken vor<br />
der staubigen Luft geschützt. Sie trennen<br />
Brauchbares von Unbrauchbarem, werfen<br />
löchrige TShirts in den Abfallsack, falten<br />
Kinderkleider und legen sie in die entsprechende<br />
Box. «Ich hätte viel mehr dreckige<br />
Sachen erwartet», sagt Beeler, «stattdessen<br />
überwiegen neuwertige oder eigens gestrickte<br />
Kleider. Wir entdeckten sogar zwei Pelz<br />
mäntel.» Und Wood meint: «Der Vortrag über<br />
die Situation in Osteuropa war sehr moti<br />
vierend. Ich möchte mich in Zukunft mehr<br />
engagieren.» Auch Kuenzler erklärt: «Direkt<br />
anzupacken, macht nicht nur Sinn, sondern<br />
auch Spass. Ein solcher Arbeitseinsatz sollte<br />
für jeden Angestellten obligatorisch sein.»<br />
Neuwertige Geschenke<br />
<strong>Credit</strong> <strong>Suisse</strong> 55<br />
In der Halle, in der die Geschenke ange<br />
liefert werden, wird emsig gearbeitet. Die<br />
Freiwilligen schneiden die Pakete mit scharfen<br />
Messern auf und breiten die Waren auf<br />
einem Fliessband aus. Stofftiere wandern in<br />
eine Kiste, Spielsachen gelangen auf einen<br />
Tisch, wo sie auf ihre Vollständigkeit überprüft<br />
werden. Für Lebensmittel stehen orange<br />
Einkaufskörbe bereit. Bei jeder Packung<br />
Teigwaren, jeder Schokolade oder Gemüsekonserve<br />
wird das Ablaufdatum überprüft,<br />
bevor das Gut in die entsprechenden Kartonschachteln<br />
gepackt wird. «Die Moral<br />
der Schenkenden ist sehr hoch», sagt Jürg<br />
Zbinden vom SRK, der die Sortierarbeit koordiniert.<br />
«Nur sechs Prozent der Ware ist<br />
unbrauchbar. Das sind aber immerhin zwei<br />
Tonnen pro Woche.» Was auffällt: Der grösste<br />
Teil, rund 70 Prozent der Geschenke, wurden<br />
extra für «2 x Weihnachten» gekauft.<br />
Aufgrund dieser Beobachtung hat das<br />
SRK auf www.2xweihnachten.ch ein Projekt<br />
lanciert: Für 20, 50 oder 100 Franken kann<br />
man sich einen virtuellen Einkaufskorb zusammenstellen.<br />
Mit dem Geld – letztes Jahr<br />
waren es 60 000 Franken – geht das SRK<br />
vor Ort auf Einkaufstour. Damit sollen Spender<br />
angesprochen werden, die lieber vom PC<br />
aus wohltätig sind, als dass sie ein Paket<br />
zur Post bringen. Josef Reinhardt: «Solche<br />
Spenden sind für uns natürlich kosteneffizient.<br />
Allerdings tritt bei den virtuellen Geschenken<br />
die ursprüngliche Idee des Weiterschenkens<br />
etwas in den Hintergrund. Darum<br />
bleibt diese Option nur eine Alternative. Denn<br />
die Stärke von «2 x Weihnachten» ist der<br />
Symbolcharakter: Alle können konkret und<br />
unmittelbar helfen.»<br />
Mehr zum Thema<br />
Unser Videoteam hat die Aktion «2 x Weihnachten»<br />
in der Schweiz und in Moldawien begleitet:<br />
www.creditsuisse.com/responsibility<br />
<strong>Credit</strong> <strong>Suisse</strong> bulletin 5/11