SMGV_applica_09-22_web
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Die Zeitschrift für das Maler- und Gipsergewerbe<br />
16. September 20<strong>22</strong>, 129. Jahrgang<br />
<strong>applica</strong><br />
9/20<strong>22</strong><br />
Applica-Thema:<br />
Brandschutz<br />
in der Anwendung<br />
Fachkräftemangel:<br />
Die Situation bei<br />
Malern/Gipsern Seite <strong>22</strong><br />
Maler-Gipser-Forum:<br />
Spannende Themen<br />
erwarten Sie! Seite 26
Von der Natur inspiriert.<br />
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INHALT<br />
OFFIZIELLES ORGAN<br />
<strong>applica</strong><br />
des Schweizerischen Maler- und Gipserunternehmer-Verbandes<br />
des Verbandes Schweizerischer Korrosionsschutz-Firmen<br />
der AVA Color, Vereinigung für Bildung in Beschichtung, Farbe, Form und Gestaltung<br />
EDITORIAL 5 Manchmal hilft eine Bloody Mary<br />
APPLICA-THEMA 7 Langfristiger Werterhalt für Beton-Bauwerke<br />
14 Augen auf beim Begriff «Schachtwand»!<br />
18 Brandschutzvorschriften des VKF für Fassaden mit<br />
einer Höhe bis 30 Meter<br />
WIRTSCHAFT/GESELLSCHAFT <strong>22</strong> Fachkräftemangel in der Maler- und der Gipserbranche?<br />
VERBANDSNACHRICHTEN 26 «Für den Wandel braucht es Leuchtturmprojekte»<br />
30 Praktische Unterkunft zu einem fairen Preis<br />
32 Treffen mit den Ehemaligen<br />
35 Neue Exponate in der Bibliolounge<br />
AUS- UND WEITERBILDUNG 36 Ein Musterhaus für die Zukunft<br />
38 «Diesen Berufen gehört die Zukunft»<br />
40 Eine Frau schwingt respektive malt obenaus<br />
42 «Ausgelernt ist nie»<br />
OBJEKT 46 Sorgfältig eingebettet<br />
VARIA 48 Sto-Stiftung fördert Hilfsprojekte in der Ukraine<br />
TERMINE 50 Bauen+Wohnen Luzern: Energiekrise? Nicht mit uns!<br />
MARKTINFOS 51 Brillux gestaltet Existenzgründer-Paket neu<br />
«Rivage», französisch<br />
für Ufer, heissen neun<br />
neue Mehrfamilienhäuser<br />
in der Uferzone des<br />
Bodensees. Die Nähe<br />
zum See prägte das Projekt<br />
in Bottig hofen TG gestalterisch,<br />
aber auch<br />
bautechnisc h. Wie die<br />
Karl Bubenhofer AG mithalf,<br />
Herausforderungen<br />
in Lösungen zu<br />
verwandel n, erfahren Sie<br />
auf den Seiten 46/47.<br />
(Bild: Kabe)<br />
FACHVERLAG/SHOP 58 Neue Produkte für <strong>SMGV</strong>-Mitglieder<br />
APPLICA 9/20<strong>22</strong> 3
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EDITORIAL<br />
Manchmal hilft eine Bloody Mary<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Es gibt viele Arten von Bränden und daher<br />
verschiedene Arten, diese zu löschen.<br />
Für grossflächige Waldbrände,<br />
wie sie in Südeuropa in den sich wiederholenden<br />
Hitze sommern häufig vorkommen,<br />
braucht es ein Feuerlöschflugzeug.<br />
Brennen Gebäude, reicht in der Regel die<br />
Feuerwehr. Feuerbrand, eine Pflanzenkrankheit,<br />
bekämpft man, indem man<br />
stark befallene Bäume fällt. Gegen Sonnenbrand<br />
gibt es kühlende und heilende<br />
Crèmes sowie Gele. Und wenn jemand<br />
nach durchzechter Nacht einen Brand<br />
hat, helfen viel Wasser oder am Wochenende<br />
dazu auch eine Bloody Mary.<br />
Besser als Brände löschen zu müssen<br />
ist es, diese zu verhindern. Darum<br />
gibt es bei Trockenheit das Verbot, im<br />
Freien Feuerwerk abzubrennen. Das finden<br />
natürlich viele schade, wenn gerade<br />
der 1. August oder Silvester ansteht.<br />
Nicht umstritten ist hingegen die Prävention<br />
von Bränden im Bauwesen. Zu<br />
dieser tragen die Gipser-Trockenbauer<br />
und Malerinnen einiges bei. Wer wissen<br />
möchte, worum es geht, kann sich in dieser<br />
Ausgabe der «Applica» ein Bild ver-<br />
schaffen. Die Artikel des Schwerpunkts<br />
handeln Brandschutz im Trockenbau,<br />
von Betonbauten und an der gedämmten/verputzten<br />
Fassade ab. Im Trockenbau<br />
ist die Situation etwas knifflig, denn<br />
ständig ändernde und verschärfte Vorschriften<br />
machen es den Unternehmern<br />
schwer, den Überblick zu behalten. Dazu<br />
kommt, dass von Planung, Bauleitung<br />
und Brandschutzexperten nicht immer<br />
das gefordert beziehungsweise erlaubt<br />
wird, was den Vorschriften entspricht.<br />
Kurz: Im Trockenbau ist die Notwendigkeit<br />
des Brandschutzes zwar ebenfalls<br />
nicht umstritten. Hingegen führt dessen<br />
Umsetzung manchmal zu Unstimmigkeiten.<br />
Was Anwender in dieser Teildisziplin<br />
des Gipserhandwerks tun müssen,<br />
um auf der sicheren Seite zu sein, lesen<br />
Sie ab Seite 14.<br />
Ich hoffe, dass Sie vor Bränden aller Art<br />
verschont werden, und wünsche eine anregende<br />
Lektüre. Vielleicht trinken Sie<br />
als Apéro eine Bloody Mary dazu.<br />
Raphael Briner<br />
Redaktionsleiter der «Applica»<br />
EIN BLAUES WUNDER ERLEBEN<br />
Licht- und wetterbeständig – wir haben für alle Fälle die richten Mischpasten.<br />
APPLICA 9/20<strong>22</strong> 5
APPLICA-THEMA<br />
Langfristiger Werterhalt<br />
für Beton-Bauwerke<br />
Text und Bilder Sika Schweiz AG<br />
Brandschutz am Bau rettet Leben. Das gilt auch für den Baustoff Stahlbeton,<br />
der im Brandfall durch hohe Temperatureinwirkungen erheblich beschädigt<br />
werden kann. Was kann vorbeugender Betonbrandschutz leisten und welche<br />
Richtlinien sind in der Umsetzung zu beachten? Dieser Artikel bietet einen<br />
Überblick über die wichtigsten Punkte.<br />
Links: Dekorative<br />
Gestaltung einer<br />
dämmschicht bildenden<br />
Brandschutz beschichtung<br />
mit Überzugs lack an der<br />
Decke einer Tiefgarage in<br />
Liechtenstein.<br />
Oben: Brandprüfung von<br />
Beton balken.<br />
APPLICA 9/20<strong>22</strong> 7
APPLICA-THEMA<br />
Aufgeschäumte<br />
dämmschichtbildende<br />
Brandschutzbeschichtung.<br />
Vorbeugender baulicher Brandschutz<br />
dient in erster Linie dazu, die Entstehung<br />
von Bränden und deren Ausbreitung<br />
zu verhindern sowie im Brandfall<br />
Löscharbeiten sowie die Rettung von<br />
Menschenleben zu ermöglichen.<br />
Warum dies notwendig ist, wird anhand<br />
katastrophaler Ereignisse wie des<br />
Dramas von Gretzenbach SO – des grössten<br />
Feuerwehrunglücks in der Schweiz –<br />
deutlich. Am 27. November 2004 stürzte<br />
die Decke einer unterirdischen Auto-Einstellhalle<br />
ein. Sieben Feuer wehrmänner<br />
kamen ums Leben; sie hatten brennende<br />
Autos löschen wollen.<br />
Auch teilweise verheerende Tunnelbrände<br />
wie am Gotthard, Montblanc und<br />
San Bernardino, bei denen die Decken<br />
der so stabil erscheinenden Röhren einbrachen,<br />
haben nachdrücklich das Interesse<br />
auf den Brandschutz und die Stabilität<br />
von Betonbauteilen im Brandfall<br />
gelenkt. Aktuelle Brandschutzvorschriften<br />
beziehen sich auch auf den Schutz<br />
von tragenden Bauteilen vor Versagen<br />
durch Brandeinwirkungen.<br />
Das ist mit Betonbrandschutz gemeint<br />
Beton kann nicht brennen. Das ist die<br />
landläufige Meinung zu diesem Baustoff.<br />
Das stimmt prinzipiell: Beton ist – wie<br />
Stahl – ein «nicht brennbarer» Baustoff<br />
der Klasse A. Die Erfahrung mit dem<br />
Brandverhalten von Betonkonstruktionen<br />
hat gezeigt, dass Beton aufgrund<br />
seiner tiefen Wärmeleitfähigkeit und der<br />
hohen Wärmekapazität grundsätzlich einen<br />
guten Schutz gegen hohe Temperatureinwirkungen<br />
infolge eines Brands<br />
bietet. Jeder Brand erzeugt jedoch eine<br />
extrem starke Hitze. Infernalische Temperaturen<br />
von bis zu 1000 °C bringen<br />
den Beton an seine Grenzen – und je<br />
nach verbauter Beton-«Festigkeit» kann<br />
er vom Bewehrungsstahl wegplatzen.<br />
Klar ist, dass im Hochleistungs beton<br />
(Betonfestigkeit > C50/60) enthaltenes<br />
Wasser in Bewegung gerät, verdampft<br />
und nicht entweichen kann.<br />
Enormer Dampfdruck<br />
Der Effekt kann aber schon bei Beton<br />
mit einer Festigkeit von ≥ C30/37 entstehen.<br />
Der enorme Dampfdruck in den<br />
feinen Poren des Betons und die thermische<br />
Belastung des Materials können<br />
auch in diesen Fällen dazu führen,<br />
dass Teile des Betons abgesprengt werden.<br />
Danach liegt der Bewehrungsstahl<br />
frei und er verliert seine Stabilität bei<br />
Temperaturen > 500 °C. Dies führt dazu,<br />
dass das Betonbauteil seiner Tragfähigkeit<br />
beraubt wird.<br />
Besonders bei hochfesten Betonmischungen<br />
lässt sich explosives Abplatzverhalten<br />
bei hoher Wärmeeinwirkung<br />
beobachten, wie Wissenschafter<br />
der ETH Zürich in Forschungsprojekten<br />
festgestellt haben.<br />
Letztlich zeigt die Erfahrung aus der<br />
Baupraxis: Beton ist zwar nicht brennbar,<br />
aber durchaus «verletzlich» durch<br />
bestimmte schädigende Einflüsse. Daher<br />
werden Betonwände und -decken sowie<br />
Betonpfeiler in Innenbereichen idealerweise<br />
durch eine dämmschichtbilden-<br />
8 APPLICA 9/20<strong>22</strong>
APPLICA-THEMA<br />
ÃPPLICA-THEMA<br />
Verschiedene Brandkurven<br />
In Feuerwiderstandsprüfungen lassen sich verschiedene Brandtypen und -parameter testen. Die Einheitstemperaturzeitkurve<br />
(ETK) zeigt den standardmässigen Brand- und Temperaturverlauf von Bauteilen. Sie ist die wichtigste Kurve<br />
für Brandversuche in der Heissbemessung und wird üblicherweise für Bauwerke des Hochbaus angewandt.<br />
1200<br />
Einheitstemperaturzeitkurve<br />
1000<br />
Temperatur θ (K)<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180<br />
Zeit t (min)<br />
Die Grafik oben (Quelle: Wikipedia) zeigt eine ETK-Brandkurve: Die Feuerwiderstandsprüfungen an Stützen und Trägern,<br />
Decken und Wänden im Hochbau werden nach den Normen EN 13381-3/EN 1363-1 mit einer einseitigen thermischen<br />
Beanspruchung mit der Einheitstemperaturkurve nach der «ETK/ISO 834-Brandkurve» durchgeführt.<br />
Für andere Bauwerke können alternative Brandraumkurven zum Einsatz kommen. Für Tunnelbauwerke wird zum Beispiel<br />
oft die Rijwaterstaat-Tunnelbrandkurve (RWS) angesetzt. Die Tunnelbrandkurve misst mit deutlich verschärftem<br />
Temperaturanstieg: nach 10 Minuten 1200 °C und nach 60 Minuten 1350 °C.<br />
Bei Bränden in Industrieanlagen, auf Schiffen oder Off-Shore-Anlagen kommt die Hydrocarbon-Brandkurve (HC/Kohlenwasserstoffbrände)<br />
zum Einsatz. Gemessen wird die höchste Brandbelastung mit deutlich verschärftem Temperaturanstieg<br />
bis maximal 1200 °C.<br />
Die Schwelbrandkurve (DIN EN 1363-2: 1999-10) schliesslich wird zur Ermittlung des Durchwärmungsverhalten bei<br />
einseitiger Brandbeanspruchung eingesetzt.<br />
APPLICA 9/20<strong>22</strong> 9
APPLICA-THEMA<br />
Mit Beschichtungen wie<br />
Sika Unitherm Concrete W<br />
könne n bestehende<br />
Gebäud e mit Brandschutz<br />
ausgestattet werden.<br />
de Brandschutzbeschichtung oder einen<br />
Brandschutzspritzputz geschützt. Diese<br />
Brandschutzsysteme schützen Betonbauteile<br />
eine gewisse Zeit lang vor Hitze<br />
und statischer Instabilität.<br />
Übersicht Technologie Brandschutz<br />
Die Anforderungen an den Betonbrandschutz<br />
und das eingesetzte System werden<br />
durch die Nutzung des Gebäudes<br />
bestimmt. Bestimmende Faktoren sind<br />
etwa Betonfestigkeit, Feuchtigkeit (Tiefgarage),<br />
Erscheinungsbild und Einbauhöhe.<br />
Mit den folgenden, bereits erwähnten,<br />
zwei Technologien kann der Beton<br />
vor Hitze geschützt werden:<br />
■ Dämmschichtbildende Brandschutzbeschichtungen,<br />
die auf Betonbauteile<br />
wie Decken, Wände, Balken<br />
und Stützen appliziert werden,<br />
schäumen im Brandfall auf.<br />
Die aufgeschäumte Brandschutzbe-<br />
■<br />
schichtung inklusive der Restüberdeckung<br />
des noch vorhandenen Betons<br />
schützt so den Bewehrungsstahl<br />
vor hoher Hitze ≥ 500 °C.<br />
Sika Unitherm Concrete W zum Beispiel<br />
erreicht so den geforderten<br />
Feuerwiderstand (R30 bis R 240)<br />
des Betonbauteils. Der Feuerwiderstand<br />
eines Bauteils steht für die<br />
Dauer, während der ein Bauteil im<br />
Brandfall seine Funktion behält.<br />
Dabei muss das Bauteil mindestens<br />
die Tragfähigkeit und/oder den<br />
Raumabschluss sicherstellen.<br />
Brandschutzspritzputze wie<br />
SikaCem Pyrocoat (zementös) und<br />
Perlifoc (gipsbasiert) müssen im<br />
Gegensatz zu Dämmschichtbildnern<br />
nicht aufschäumen. Ihre isolierende<br />
Wirkung ist von Anfang an vollumfänglich<br />
gewährleistet. Mit solchen<br />
Produkten sind wirtschaftliche<br />
Minimale Bauteilabmessungen und Bewehrungsüberdeckungen<br />
Feuerwiderstandsklasse<br />
Minimale<br />
Bewehrungsüberdeckung<br />
(mm)<br />
Minimale Bauteilabmessungen (mm)<br />
Stützen<br />
Wände<br />
Platten<br />
Pilz decken<br />
Flachdecken<br />
Unterzüge<br />
Stegbreite<br />
R 30 20 150 120 60 150 150 100<br />
R 60 20 200 140 80 150 200 150<br />
R 90 30 240 170 100 150 200 200<br />
R 120 30 280 <strong>22</strong>0 120 150 200 300<br />
R 180 40 360 300 150 200 200 400<br />
Tabelle 15 SIA 262:2013<br />
10 APPLICA 9/20<strong>22</strong>
APPLICA-THEMA<br />
Anwendung eines<br />
Brandschutzputzsystems an<br />
Decke n und Balken.<br />
Lösungen bis R180 möglich. Sie<br />
enthalten den Inhaltsstoff Vermiculit,<br />
ein Mineral, das prädestiniert<br />
ist für die Anwendung im Brandschutzspritzputz.<br />
Er ist komplett<br />
faser frei, ungiftig und nicht brennbar.<br />
Zwischen den Schichten seiner<br />
Blättchenstruktur ist Kristallwasser<br />
chemisch gebunden. Durch kurzes<br />
Verweilen im Feuer spezieller Öfen<br />
wird dieses schockartig ausgetrieben<br />
und das Mineral bläht sich auf<br />
das 10- bis 35-fache seines Volumens<br />
auf. Dabei entstehen Luftkammern.<br />
Sie verleihen Vermiculit<br />
ohne weitere Zusätze gute Wärmedämmeigenschaften<br />
und einen<br />
hohen Feuer widerstand von über<br />
1200 °C.<br />
Normen und Anforderungen<br />
Grundsätzlich sind für den Nachweis des<br />
Brandwiderstandes die gültigen Normen<br />
einzuhalten. Etabliert haben sich folgende<br />
Möglichkeiten:<br />
■ Nachweis durch Prüfung: Bei grösseren<br />
Projekten und höheren<br />
Beton festigkeitsklassen kann es<br />
vernünftig sein, vorab Teile des verwendeten<br />
Betons – zum Beispiel<br />
Stützpfeiler – unter Last und Brand<br />
gesondert zu prüfen. Dieser Nachweis<br />
ist nur mit zeitintensiven, aufwendigen<br />
sowie kostspieligen Material-<br />
und belasteten Bauteilversuchen<br />
möglich.<br />
■ Nachweis nach der Norm SIA 262:<br />
Der Nachweis des Brandwiderstan-<br />
■<br />
des ist in der Norm SIA 262 mit einer<br />
eher grundsätzlichen Forderung<br />
beziehungsweise Nachweisführung<br />
definiert. Der geforderte Brandwiderstand<br />
wird in der Nutzungsvereinbarung<br />
und in der Projektbasis<br />
festgelegt. Das Bauwerk ist dann<br />
so auszubilden, dass die Brandeinwirkung<br />
nicht zum vorzeitigen Versagen<br />
des Tragwerkes führt. Allgemeine<br />
Berechnungsverfahren sind<br />
zulässig. Der Nachweis mit Tabellen<br />
ist möglich, wenn zweifelsfrei<br />
nachgewiesen werden kann, dass<br />
der Beton nicht abplatzt.<br />
Nachweis nach Europäischen Normen:<br />
Betonbrandschutz-Bestimmungen<br />
sind festgelegt in Europäischen<br />
Normen (EN): Die Norm<br />
SN EN 13381-3 beschreibt das<br />
Prüfverfahren zur Bestimmung des<br />
Beitrages zum Feuerwiderstand von<br />
tragenden Bauteilen. In Teil 3 sind<br />
Brandschutzmassnahmen für Betonbauteile<br />
beschrieben. Die Norm<br />
SN EN 1363-1 beschreibt in Teil 1<br />
allgemeine Anforderungen von Feuerwiderstandsprüfungen.<br />
Die Anwendung<br />
der europäischen Norm<br />
SN EN 1992-1-2 macht bei der Verwendung<br />
von normalfestem Beton,<br />
das heisst bis zu einer maximalen<br />
Betonfestigkeitsklasse C30/37,<br />
Sinn. Bis zu dieser Klasse ist das<br />
Abplatzen deutlich vermindert.<br />
Für die Anwendung der Betonbrandschutzsysteme<br />
nach Europäischer Norm<br />
führt in der Schweiz der Weg über die<br />
Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen<br />
(VKF). Die VKF koordiniert die<br />
Vorschriften zwischen den Kantonen und<br />
beurteilt Baustoffe und Bauteile bezüglich<br />
ihres Verhaltens im Brandfall gemäss<br />
den eingereichten Prüfberichten.<br />
Alle Produkte müssen für den Brandschutz<br />
geprüft und zugelassen sein. ➝<br />
Qualitätssicherung ist zwingend<br />
Nur wenn geprüfte Produkte in der im<br />
Zertifikat definierten Vorgehensweise<br />
fachgerecht und fehlerfrei verarbeitet<br />
werden, erreicht man ein einwandfreies<br />
Resultat und damit die erforderliche Sicherheit.<br />
Die Brandschutzbehörden weisen<br />
hier den beteiligten Unternehmen<br />
eine grosse Eigenverantwortung zu.<br />
Produktherstellung und Vertrieb sollen<br />
den Regeln eines nach ISO 9000 zertifizierten<br />
Qualitätsmanagement-Systems<br />
genügen. Die Verarbeitung muss durch<br />
ausgebildete Fachkräfte erfolgen, wobei<br />
für die einzelnen Arbeitsschritte<br />
definierte Kontrollen und Prüfungen<br />
durchzuführen und zu protokollieren<br />
sind. Die Brandschutzbehörde hat<br />
Richtlinien für die Anwendung von<br />
dämmschichtbildenden Brandschutzbeschichtungen<br />
erlassen, die zwingend<br />
einzuhalten sind. Sämtliche Richtlinien,<br />
getrennt nach Anforderungen für Planer,<br />
Applikateur und Experte, können auf<br />
dem Portal des VKF (www.bsronline.ch)<br />
heruntergeladen werden.<br />
APPLICA 9/20<strong>22</strong> 11
APPLICA-THEMA<br />
■<br />
■<br />
entsprechen, also tragfähig, griffig<br />
und frei von Schlämmen, Schmutz,<br />
Öl, Fett, Wachs, wasserabweisenden<br />
Mitteln oder sonstigen verbundstörenden<br />
Belägen sein.<br />
Die Restfeuchte darf nicht über<br />
4 Prozent nach CM liegen.<br />
Die Verträglichkeit mit eventuellen<br />
Altbeschichtungen muss vorab geprüft<br />
werden.<br />
Neue Kraft für alte Gebäude<br />
Doch nicht nur der präventive Brandschutz<br />
im Neubau ist wichtig. Instandsetzungsarbeiten<br />
von bestehenden Bauwerken<br />
schonen die Umwelt im Vergleich<br />
Brandschutzputz ermöglicht<br />
es, die Anforderungen mit<br />
einem nur sehr geringen<br />
Verlus t der Raumhöhe zu<br />
erfüll en. (Bild: Re-Fer AG)<br />
Sind die Anforderungskriterien erfüllt,<br />
wird ein «Schweizerisches Brandschutz-Zertifikat»<br />
ausgestellt. Alle zugelassenen<br />
Produkte sind im schweizerischen<br />
Brandschutzregister aufgeführt<br />
oder online unter www.bsronline.ch ➝<br />
Registersuche zu finden.<br />
Vorbereitung von Oberflächen<br />
Egal, welcher Weg gewählt wird: Vor dem<br />
Aufbau eines Brandschutz-Systems ist<br />
eine Vorbereitung der Oberflächen erforderlich.<br />
Folgende Schritte sind dabei<br />
grundsätzlich zu beachten:<br />
■ Gründliche Reinigung durch Kehren<br />
oder Abbürsten mit anschliessendem<br />
Absaugen.<br />
■ Die zu beschichtenden Untergründe<br />
müssen bautechnischen Normen<br />
Feuerwiderstand als wichtige<br />
Grösse<br />
Wichtig im Brandschutz ist die «Mindeststabilität»<br />
von Gebäuden, also wie<br />
lange Bauteile einem Brand Widerstand<br />
leisten können. Die Feuerwiderstandsdauer<br />
(R) von 30, 60, 90 bis 240 Minuten<br />
ist weitgehend abhängig von der<br />
Grösse eines Gebäudes, der Brandlast<br />
(brennbare Materialien) und der<br />
Kombination mit aktiven Brandschutzsystemen<br />
(zum Beispiel Sprinkler).<br />
Die meisten Infrastrukturbauten mit<br />
Stahlbeton-Konstruktionen in der<br />
Schweiz sind mit Blick auf Personenschutz<br />
auf 60 Minuten «Mindeststabilität»<br />
ausgelegt. Für Hochhäuser werden<br />
90 bis 120 Minuten Feuerwiderstand<br />
vorgeschrieben.<br />
12 APPLICA 9/20<strong>22</strong>
APPLICA-THEMA<br />
Biegezugverstärkung mit<br />
Brandschutz R90 in einer<br />
Tiefgarage in der<br />
österrei chischen Hauptstadt<br />
Wien. (Bild: Re-Fer AG)<br />
zu Neubauten. Planer und Bauherren setzen<br />
daher intensiv auf die Verstärkung<br />
bestehender Bausubstanz. Dafür eignen<br />
sich die relativ neuen Memory-Steel-Systeme.<br />
Sie bieten effiziente Möglichkeiten<br />
zur Ertüchtigung statischer Systeme<br />
in bestehenden Betonbauten. Die<br />
Re-Fer AG mit Sitz in Seewen SZ hat mit<br />
der Entwicklung der Stahllegierung Memory-Steel<br />
2014 den Empa Innovation<br />
Award gewonnen.<br />
Solche eisenbasierte Formgedächtnislegierungen<br />
besitzen unter anderem<br />
die Eigenschaft, sich nach einer bleibenden<br />
Deformation durch eine einmalige<br />
Hitzezufuhr in ihren Ursprungszustand<br />
zurückzuverformen und sich dadurch<br />
selbst vorzuspannen.<br />
Aus der Stahllegierung gefertigte<br />
Stahlbänder (Re-Plate) werden zur Ertüchtigung<br />
von Betonbauwerken eingesetzt.<br />
Beidseitig endverankert, agieren<br />
sie als externes Zugband ohne Verbund.<br />
Sie werden im Werk vorgedehnt und vorgelocht.<br />
Die mechanische Endverankerung<br />
erfolgt mit einer geprüften Direktbefestigung.<br />
Langfristiger Schutz vor Korrosion<br />
Zur Aktivierung beziehungsweise Vorspannung<br />
wird das Band mit einem Gasbrenner<br />
oder einem Infrarotheizstrahler<br />
erwärmt. Der Auftrag einer Zwischenbeschichtung<br />
wie zum Beispiel Sika-<br />
Cor EG-1 auf den Stahlbändern dient<br />
als langfristiger Schutz gegen Korrosion.<br />
Als Brandschutz eignet sich ein Brandschutzspritzputz,<br />
etwa SikaCem Pyrocoat,<br />
der örtlich über den Stahlbändern<br />
oder über die gesamte Betonoberfläche<br />
aufgetragen wird.<br />
Re-Bar-Rippenstahl wird im Spritz-,<br />
Reprofilier- oder Vergussmörtel eingelegt<br />
und vorgespannt. Die neue Betonersatzmörtelschicht<br />
schützt die Innenbewehrung<br />
und dient sogleich als Brandschutz<br />
der Verstärkung.<br />
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APPLICA-THEMA<br />
Augen auf beim Begriff<br />
«Schachtwand»!<br />
Text Raphael Briner<br />
Bilder zVg<br />
Trockenbauer müssen besonders aufmerksam sein, wenn Anforderungen des<br />
Brandschutzes zu erfüllen sind. Angesichts immer komplizierterer Prozesse<br />
sowie strenger werdender und laufend wechselnder Vorschriften ist schnell<br />
ein Fehler passiert. Ein Rundgang auf einer Baustelle zeigt auf, welches die<br />
heikle n Punkte sind und wie die Trockenbauer korrekt vorgehen.<br />
(Wandhydranten). Um zu verhindern,<br />
dass sich im Brandfall Feuer oder Rauch<br />
über die Schächte verbreiten, gelten immer<br />
besondere Anforderungen bezüglich<br />
Brandschutz.<br />
Diese müssen die Trockenbauer<br />
beim Erstellen der Schachtwände zwingend<br />
beachten. Darum gibt es einen<br />
Brandschutzplan, in dem die Klassifikation<br />
der Baustoffe, zum Beispiel RF1<br />
= nicht brennbar, und die Feuerwiderstandsklasse,<br />
zum Beispiel EI30 = während<br />
30 Minuten, vermerkt sind. Einzusetzen<br />
ist ein System beziehungsweise<br />
eine Konstruktion mit den entsprechenden<br />
Eigenschaften.<br />
Für Schächte gelten immer<br />
Brandschutzanforderungen.<br />
Die Runde aus Unternehmern sowie Vertretern<br />
der Industrie und der Planung ist<br />
sich einig: Die Qualitätssicherungsprozesse<br />
bezüglich Brandschutz im Trockenbau<br />
werden immer komplexer, die bürokratischen<br />
Hürden steigen und wegen<br />
ständig wechselnder Auflagen herrscht<br />
ein «Dschungel».<br />
Was diese in der «Applica» 6/20<strong>22</strong><br />
gemachten Feststellungen konkret bedeuten,<br />
soll hier anhand einer aktuellen<br />
Baustelle aufgezeigt werden. Erstellt<br />
wird ein Alterszentrum im Betonbau. Mit<br />
Brandschutz zu tun haben die Trockenbauer<br />
bei Steigschächten, Brandschutz-<br />
Schiebe türen und Feuerlöschposten<br />
Kein Holz bei Brandschutz!<br />
Oft montieren die Trockenbauer an ihre<br />
Gipskonstruktionen Wandeinlagen aus<br />
Holz, an denen die anderen Gewerke<br />
später Elemente wie Duschvorhangschienen,<br />
Lavabos und andere Gegenstände<br />
befestigen. Wenn an eine Konstruktion<br />
Brandschutzanforderungen gestellt<br />
werden, sind in diesem Projekt nur<br />
nicht brennbare Bauteile, also Wandeinlagen<br />
aus Gipsfaserplatten statt Holz,<br />
zugelassen. Dazu später mehr.<br />
Weil der Brandschutz immer wichtiger<br />
wird, kontrolliert – wie auf dieser<br />
Baustelle – oft ein Brandschutzexperte<br />
regelmässig die Arbeiten an den Bauteilen<br />
mit Brandschutzanforderungen. Auch<br />
brauchen die Konstruktionen ein Zertifikat<br />
der Vereinigung Kantonaler Gebäudeversicherungen<br />
(VKF). Dieses zeigt auf,<br />
dass sie den jeweiligen Brandschutz-<br />
14 APPLICA 9/20<strong>22</strong>
APPLICA-THEMA<br />
Holz-Montageelement an der<br />
Rückwand des eingehausten<br />
Feuerlöschpostens. Das ist<br />
hier nicht zulässig. Die<br />
Trocken bauer müssen daher<br />
die Bauleitung informieren.<br />
Aufmerksamkeit und Kommunikation<br />
Wichtig sind auch Aufmerksamkeit und<br />
die Kommunikation mit der Bauleitung<br />
und den anderen Handwerkern. Bei jeder<br />
Konstruktion ist die Frage zu stellen,<br />
ob sie ein Brandabschnitt ist oder nicht.<br />
In diesem Zusammenhang ist besonderes<br />
Augenmerk gefragt, sobald der<br />
Begriff «Schachtwand» auftaucht. Eine<br />
solche Wand hat immer Brandschutzanforderungen.<br />
Dann dürfen auf dieser<br />
Baustelle, wie bereits erwähnt, weder<br />
die Trockenbauer noch andere Gewerke<br />
Holzelemente einbauen. Das Problem<br />
hierbei ist, dass schnell mal ein Bauleiter<br />
sagt, an einer bestimmten Stelle<br />
brauche es Wandeinlagen aus Holz, was<br />
dann von anderen Gewerken so ausgeführt<br />
wird – ob erlaubt oder nicht. Sind<br />
die Trockenbauer nicht aufmerksam,<br />
beplanken sie das Bauteil danach und<br />
niemand kann mehr merken, dass etanforderungen<br />
entsprechen. Nehmen<br />
wir als Beispiel für den Brandschutz im<br />
Trockenbau die Feuerlöschposten beziehungsweise<br />
Wand hydranten in diesem<br />
Altersheim: Weil der Kanton Zürich vergleichsweise<br />
strenge Brandschutzvorschriften<br />
kennt, müssen diese rundum<br />
eingekleidet oder «eingehaust» werden,<br />
bevor die sogenannte Vorsatzschale<br />
(= Schachtwand) der Wandkonstruktion<br />
angebracht werden kann.<br />
Alternativprodukt vorgeschlagen<br />
Auf dieser Baustelle bedeutet dies konkret<br />
eine Doppelbeplankung 25 mm mit<br />
der Feuerschutzplatte Glasroc F, einer<br />
vliesarmierten Gipsplatte von Rigips. Darauf<br />
kommt an den Wänden die Vorsatzschale<br />
mit dem System Knauf Schachtwand<br />
W628B/EI90 mit einer Steinwolledämmung<br />
und einer Doppelbeplankung<br />
von 25 mm mit Massivbauplatten.<br />
Zwar ist auf den Plänen der Architekten<br />
für die Einhausung des Feuerlöschpostens<br />
das System eines anderen Herstellers<br />
erwähnt. Weil das ausführende<br />
Gipserunternehmen das Produkt von Rigips<br />
bestens kennt, schlug es vor, dieses<br />
zu verbauen. Die Planung akzeptierte<br />
den Antrag, weil das System die Anforderungen<br />
EI30/EI60/EI90 erfüllt und<br />
die notwendigen VKF-Zertifikate aufweist<br />
(siehe auch Artikel ab Seite 18).<br />
Damit die Konstruktion wirklich feue r-<br />
beziehungsweise rauchdicht ist, müssen<br />
neben dem Feuerlöschposten auch die<br />
darüberliegenden Aussparungen für Lüftung<br />
oder Elektro entsprechend eingehaust<br />
werden, und zwar ebenfalls mit<br />
zwei Feuerschutzplatten. An einigen Stellen<br />
fehlt die zweite Platte noch, da müssen<br />
die Trockenbauer nachbessern.<br />
Auch haben alle Anschlüsse dicht zu<br />
sein. Die bedeutet zum Beispiel, dass<br />
auch der kleinste Spalt zwischen dem<br />
horizontalen Metallprofil der Trockenbaukonstruktion<br />
und dem Boden mit Füllmaterial<br />
abgedichtet sein muss.<br />
Es ist möglich, dass sich die Betonböden<br />
unter dem Gewicht der oben<br />
anschliessenden Stockwerke im Lauf<br />
der Zeit durchbiegen. Weil Wandplatten<br />
durch den Druck der Durchbiegung<br />
beschädigt würden, dürfen die Trockenbauer<br />
die Gipsplatten der Vorsatzschalen<br />
nicht bis ganz an die Decke führen.<br />
Dadurch entsteht eine Lücke zwischen<br />
Wandkonstruktion und Decke.<br />
Gleitblock verhindert Schäden<br />
Gibt es Brandschutzanforderungen, ist<br />
in dieser Lücke zwischen Decke und Vorsatzschale<br />
ein feuersicherer, 50 mm<br />
starker Gleitblock aus vier Lagen Gips<br />
vorgeschrieben (gleitender Deckenanschluss).<br />
An diesen schliesst sich ein<br />
horizontales, gegen unten offenes UW-<br />
Profil an mit 20 mm Luft zur Wandbeplankung.<br />
Zwischen Decke und Block sowie<br />
zwischen Block und Profil wird abgedichtet<br />
(siehe Detail auf Seite 16).<br />
Die Decke kann sich dank dieser<br />
Massnahme bis zu 20 mm durchbiegen,<br />
was nicht wahrscheinlich, aber in<br />
Ausnahmefällen möglich ist. Der Block<br />
verschiebt sich dann entlang der Brand-<br />
schutzwand um die gleiche Strecke nach<br />
unten, ohne dass die Gipsplatten beschädigt<br />
werden. Doch wie stellen die<br />
Trockenbauer sicher, dass ihre Arbeiten<br />
alle Brandschutzanforderungen auch<br />
tatsächlich erfüllen? Grundsätzlich entscheidend<br />
ist es, im System zu bleiben<br />
und nicht Materialien von verschiedenen<br />
Herstellern in einer Konstruktion zu mischen.<br />
Nur so ist die Gültigkeit der VKF-<br />
Zertifikate gewährleistet. Das Anfordern<br />
und Studieren der Montagepläne und<br />
der darin enthaltenen Bestimmungen<br />
betreffend Brandschutz ist ebenfalls von<br />
sehr grosser Bedeutung.<br />
APPLICA 9/20<strong>22</strong> 15
APPLICA-THEMA<br />
ck - Schallschutz<br />
was nicht korrekt ist. Das Gleiche gilt<br />
zum Beispiel, wenn Durchdringungen<br />
nicht abgedichtet sind (siehe Artikel in<br />
«Applica 8/2020). Darum gilt die Devise:<br />
Nur ausführen, was von der Planung<br />
ausdrücklich auf den Plänen gezeichnet<br />
und geschrieben worden ist,<br />
auch wenn manchmal andere Gewerke<br />
spontan noch dieses und jenes verlangen.<br />
In solchen Fällen gilt es für die Trockenbauer,<br />
Ruhe zu bewahren und nicht<br />
nachzugeben.<br />
Alles vom Experten abnehmen lassen!<br />
Und Achtung! Die Pläne müssen die jeweils<br />
aktuellen sein. Eine gute, aber<br />
noch nicht weit verbreitete Methode, um<br />
dies zu gewährleisten, ist ein QR-Code<br />
auf dem Plan, den die Handwerker mit<br />
dem Smartphone scannen. Dieses zeigt<br />
ihnen dann an, ob der Plan aktuell ist<br />
Gipsplatten zu verschliessen, was der<br />
Brandschutzexperte nicht abgenommen<br />
hat. Nach dem Motto «vier Augen sehen<br />
mehr als zwei» ist es sinnvoll, wenn die<br />
Trockenbauer auch selber nochmals genau<br />
hinschauen.<br />
Auf dieser Baustelle haben sie<br />
entdeckt, dass jemand an der Hinterwand<br />
der Einhausung eines Feuerlöschpostens,<br />
die nur schwer einsehbar ist,<br />
eine Wandeinlage aus Holz montiert hat.<br />
Das melden die Trockenbauer der Bauleitung,<br />
damit das Holz wieder entfernt<br />
und durch Gipsfaser ersetzt wird, bevor<br />
sie die Vorsatzschale anbringen.<br />
Letztlich braucht es Trockenbauer, die<br />
ausgebildet sind, über das nötige Fachwissen<br />
verfügen. Und wenn sie mal nicht<br />
mehr weiterwissen, ist der Systemlieferant<br />
beizuziehen, um Konstruktionsdetails<br />
zu klären oder die Bestätigung über<br />
Gleitender Anschluss mit Gipsblock - Schallschutz<br />
oder nicht. Wichtig ist auch, nichts mit deren Funktionieren einzuholen.<br />
Schallschutzanforderungen massgebend/sehr hoch • Variante 1<br />
Abdichtung Kitt-Kitt, Durchbiegungen bis 20 mm, Schallverlust bis 2 dB<br />
assgebend/sehr hoch<br />
ie Varianten Oben: 1 Ein bis eingehauster<br />
3 geeigt<br />
und/oder Feuerl Gips öschposten. abgedichtet<br />
<br />
Rechts: Detail gleitender<br />
der Deckenanschluss mit<br />
er Gipsbloc k. Hier Ausführung<br />
genfülleran einer Metallständerwand.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
16 APPLICA 9/20<strong>22</strong><br />
Schallschutzanforderungen massgebend/sehr hoch • Variante 2<br />
Abdichtung Gips-Kitt, Durchbiegungen bis 20 mm, Schallverlust bis 2 dB
Wandhydrant Minimax 5040 UP<br />
Nischenmass b:770 x h:1640 x t:210 mm<br />
mit HFL Schaum<br />
APPLICA-THEMA<br />
Beispiel Ausführung<br />
gleitende r<br />
Decken anschluss.<br />
Ein Brandschutzplan:<br />
Entschei dend ist, die jeweils<br />
aktuellen Pläne zu<br />
verwenden und diese<br />
genauestens zu studieren.<br />
3.33<br />
1.51 5 1.64 17 5<br />
33 77<br />
2 2 1.64 2 2 28 5<br />
ca. Anschlusshöhe Wasser<br />
UK für Last ca. 100kg<br />
10<br />
+1.81 5 ab.f.Bo.<br />
1.64 17 5 15<br />
1.70 Anschluss Wasser<br />
+0.17 5 ab.f.Bo.<br />
29 85<br />
29 2 2 77 2 2<br />
Wandhydrant Minimax 5040 UP<br />
Nischenmass b:770 x h:1640 x t:210 mm<br />
mit HFL 9L/Schaum<br />
11 15<br />
2 2 <strong>22</strong><br />
saubere Abschottung<br />
Anschluss Wasser<br />
33 77<br />
APPLICA 9/20<strong>22</strong> 17<br />
GSPublisherVersion 199.88.88.17
APPLICA-THEMA<br />
Brandschutzvorschriften<br />
des VKF für Fassaden<br />
mit einer Höhe bis 30 m<br />
Text und Bilder Swisspor<br />
Die schweizweit gültigen Brandschutzvorschriften der Vereinigung Kantonale r<br />
Feuerversicherungen (VKF) stellen die gesetzliche Grundlage für die<br />
Ausführun g des Brandschutzes in Gebäuden dar. Die Vorschriften bestehen<br />
aus der VKF-Brandschutznorm und den VKF-Brandschutzrichtlinien. Neuartige<br />
Fassaden-Dämmstoffe müssen beweisen, dass sie diese erfüllen.<br />
Unbeschädigte<br />
Sturz ausbildung nach<br />
Grossbrandversuch.<br />
Die interkantonalen Brandschutzvorschriften<br />
beeinflussen sowohl Planung<br />
als auch Ausführung von VAWD-Fassaden.<br />
Das wohl bekannteste Beispiel<br />
dazu ist der «CH-PIR-Brandriegel» als integraler<br />
Bestandteil der Stand-der-Technik-Papiere<br />
(STP) «Brandschutzmassnahmen<br />
für verputzte Aussenwärmedämmung<br />
(VAWD)».<br />
Beim baulichen Brandschutz wird<br />
oft der Ausdruck «Schutzziel» verwendet.<br />
Mit dieser Definition will der Gesetzgeber<br />
erreichen, dass die Sicherheit von<br />
Personen und Tieren sowie eine wirksame<br />
Brandbekämpfung im Ereignisfall gewährleistet<br />
werden.<br />
Im Gegensatz zu anderen Ländern<br />
Europas geht die Schweiz auch beim<br />
Festlegen der Schutzziele einen pragmatischen<br />
Weg. Ein konkretes Beispiel<br />
für die Fassade: Im Brandfall muss die<br />
Tragfähigkeit eines Bauteils, also der<br />
Fassade, «nur» so lange sichergestellt<br />
sein, bis die Feuerwehr die Personen gerettet<br />
beziehungsweise eine wirksame<br />
Brandbekämpfung vorgenommen hat.<br />
Der Sachwert der Baute wird im Schutzziel<br />
als sekundär bewertet.<br />
Nutzung und Höhe entscheiden<br />
Jedes bauliche Element, von der Gebäudestruktur<br />
bis hin zum einzelnen Baustoff,<br />
erbringt einen Beitrag zum Erreichen<br />
des Schutzziels. Die Ausgestaltung<br />
der Gebäude geometrie beziehungsweise<br />
die Gebäudehöhe und die Gebäudenutzung<br />
legen die Basis für allfällige Brandschutzmassnahmen<br />
eines Aussenwand-<br />
bekleidungssystems. Ein Beispiel: Für<br />
die verputzte Aussenwärmedämmung<br />
eines Mehrfamilienhauses von 11 m Gebäudehöhe,<br />
ausgeführt mit Baustoffen<br />
der Brandverhaltensgruppe RF3(cr), sind<br />
keine Brandschutzmassnahmen erforderlich.<br />
Wird das identische Gebäude aber<br />
als Alters- oder Pflegeheim genutzt, verändern<br />
sich die brandschutztechnischen<br />
Anforderungen deutlich.<br />
Über 80 Prozent der in der Schweiz<br />
erstellten Neubauten werden als Wohnraum<br />
genutzt. Rund zwei Drittel davon<br />
sind Gebäude «geringer Höhe». Etwa ein<br />
Drittel der neu erstellen Wohnbauten<br />
werden als «Gebäude mittlerer Höhe»<br />
klassiert. Für Hochhäuser, das heisst für<br />
Gebäude über 30 m, gelten die strengsten<br />
Brandschutzanforderungen.<br />
Gebäude «mittlerer Höhe»<br />
Für Gebäude «mittlerer Höhe» stehen<br />
dem Fachplaner Brandschutz im Wesentlichen<br />
folgende VKF-Grundlagen zur Verfügung:<br />
■ Brandschutzrichtlinie 11–15:<br />
Qualitätssicherung im Brandschutz<br />
■ Brandschutzrichtlinie 13–15:<br />
Baustoffe und Bauteile<br />
■ Brandschutzrichtlinie 14–15:<br />
Verwendung von Baustoffen<br />
■ Stand-der-Technik-Papiere (STP):<br />
Brandschutzmassnahmen für verputzte<br />
Aussenwärmedämmung<br />
(VAWD)<br />
■ VKF-anerkannte Konstruktionen für<br />
Aussenwandbekleidungssysteme<br />
(VKF Gruppe 162)<br />
18 APPLICA 9/20<strong>22</strong>
APPLICA-THEMA<br />
Normierter<br />
Grossbrand versuch mit<br />
Holzkrippe.<br />
Bei der praktischen Umsetzungsplanung<br />
von Fassadensystemen bis 30 m<br />
gilt das von der VKF anerkannte STP<br />
«Brandschutzmassnahmen für verputzte<br />
Aussenwärmedämmung (VAWD)» als<br />
wichtigstes Regelwerk zur Erreichung<br />
des Schutzziels.<br />
Das STP vereint für Fassaden von<br />
Gebäuden «mittlerer Höhe» sämtliche<br />
relevanten Vorschriften mit konkreten<br />
und stark praxisorientierten Planungsund<br />
Ausführungsrichtlinien. Diese Branchenlösung<br />
ist öffentlich zugänglich und<br />
regelt ebenso die Aufgaben der brandschutztechnischen<br />
Qualitätssicherung<br />
am Objekt.<br />
Alternativ anerkannte Konstruktionen<br />
Alternativ zum STP beziehungsweise zur<br />
Brandschutzrichtlinie «Verwendung von<br />
Baustoffen 14-15 [Art. 3.2.2]» können<br />
Gebäude «mittlerer Höhe» mit Aussenwandbekleidungssystem<br />
mit VKF-anerkannten<br />
Konstruktionen realisiert werden.<br />
Im VKF-Register auf www.bsronline.<br />
ch sind die VKF-anerkannten Konstruktionen<br />
in der Hauptgruppe Baustoffe 01<br />
und der Untergruppe 162 zu finden. VKF-<br />
Anerkennungen für Aussenwandbekleidungssysteme<br />
beschreiben den Systemaufbau<br />
sowie die Systemgrenzen vom Untergrund<br />
beziehungsweise Tragwerk über<br />
die Verklebung der Dämmplatten, die<br />
Einbettung bis und mit der Deckschicht.<br />
Des Weiteren gibt das Dokument Auskunft<br />
über mögliche Anwendungsbereiche<br />
sowie allfällige Brandschutzmassnahmen.<br />
Sämtliche registrierten Aussenwandbekleidungssysteme<br />
können<br />
innerhalb ihrer Systemgrenzen brandriegelfrei<br />
gebaut werden. Brandriegelfrei<br />
heisst aber nicht automatisch, dass auf<br />
sämtliche Brandschutzmassnahmen verzichtet<br />
werden kann.<br />
Erhöhte Anforderungen<br />
Im Bereich von Flucht- und Rettungswegen<br />
gelten grundsätzlich erhöhte Anforderungen<br />
an das Brandverhalten von<br />
Baustoffen. Dazu zwei Beispiele:<br />
■ Laubengänge, die als Flucht- und<br />
Rettungswege klassiert sind, können<br />
mit Dämmstoffen der Brandverhaltensgruppe<br />
RF3(cr) ausgeführt<br />
werden, sofern deren Dicke<br />
140 mm nicht übersteigt, die<br />
Flucht- und Rettungsweg<br />
bei vertieftem Hauseingang<br />
mit Dämmstoffen RF1.<br />
■<br />
äusserste Schicht – Grund- und<br />
Deckputz – die Brandverhaltensgruppe<br />
RF1 erfüllt und in einer minimalen<br />
Schichtdicke von 4,5 mm<br />
appliziert ist.<br />
Bei vertieften Hauseingängen oder<br />
Hausdurchgängen, die auch als<br />
Flucht- und Rettungswege klassiert<br />
sind, sind ausschliesslich Dämmstoffe<br />
der Brandverhaltensgruppe<br />
RF1 einzusetzen. Die Stirnfläche<br />
(Streifen) der RF1-Dämmung<br />
darf aussen mit der Flächendämmung<br />
der Brandverhaltensgruppe<br />
RF3(cr) überdeckt werden. Dadurch<br />
lässt sich auf der Aussenseite der<br />
Dämm ebene ein ungewollter Materialwechsel<br />
vermeiden. ➝<br />
Flucht- und Rettungsweg<br />
bei Laubengang mit<br />
Dämm stoffen RF3(cr).<br />
APPLICA 9/20<strong>22</strong> 19
APPLICA-THEMA<br />
Neuste Werkstoffgeneration:<br />
Strukturschaum mit heller<br />
Deckschicht.<br />
Wie bereits erwähnt, leistet jedes<br />
bauliche Element, von der Gebäudestruktur<br />
bis zum Baustoff, einen Beitrag<br />
zum Erreichen des Schutzziels der<br />
Fassade bis 30 m. Dank dem technologischen<br />
Fortschritt von thermoplastischen<br />
Hartschaumdämmstoffen leisten<br />
neuartige Werkstoffgruppen in Form von<br />
Strukturschäumen einen deutlich höheren<br />
Wertbeitrag zur Zielerreichung als<br />
konventionelle Fassadendämmstoffe.<br />
Neue Werkstofftechnologien prüfen<br />
Strukturschäume zeichnen sich durch<br />
wabenartige, homogene und belast bare<br />
Tragstrukturen aus. Deren Hohlräume<br />
sind mit Dämmstoffen ausgefüllt, die<br />
deklarierte Lambda-Werte von ≤ 0,032<br />
W/mK erreichen können, dies bei einer<br />
Rohdichte von rund 29 kg/m 3 .<br />
Neuartige Baustoffgenerationen wie<br />
beispielsweise der Strukturschaum müssen<br />
ihren Beitrag zur Erreichung des<br />
Schutzziels von VAWD-Fassaden bis<br />
30 m unter Beweis stellen. Die VKF definiert<br />
die Anforderung an Werkstoffe und<br />
Systeme und bestimmt auch die zu erfüllenden<br />
Materialprüfungen zur Sicherstellung<br />
der brandschutztechnischen Leistungswerte.<br />
Die Gesamtergebnisse aus Grossbrandversuchen,<br />
Glühverlustprüfungen,<br />
Durchbrandtests und weiteren Stresstests<br />
sowie klassische Baustoffprüfungen<br />
werden in einem klar definierten<br />
Risk Assessment durch die VKF bewertet<br />
und beurteilt. Wenn sämtliche Anforderungen<br />
erfüllt und mehr als 20 System-<br />
prüfungen erfolgreich absolviert sind,<br />
wird dem Antragsteller erlaubt, neue<br />
Werkstofftechnologien für Aussenwandbekleidungssysteme<br />
in Form von VKF-<br />
Anerkennungen anzuwenden.<br />
Fazit<br />
Die brandschutztechnische Leistung von<br />
Gebäuden und Bauteilen hängt von einer<br />
Vielzahl von Einflussfaktoren ab. Unter<br />
anderem auch von der Planung und<br />
der Verarbeitungsqualität. Ein blosser<br />
Vergleich des Brandverhaltens von einzelnen<br />
Baustoffen greift definitiv zu kurz<br />
und wird dem Sinn und Geist des Schutzziels<br />
nicht gerecht.<br />
Entscheidend für VAWD- Fassaden<br />
sind die brandschutztechnische Leistung<br />
und die Erfüllung des Schutzziels<br />
von gesamten Aussenwandbekleidungssystemen<br />
auf Untergründen beziehungsweise<br />
Tragwerken mit einem Feuerwiderstand<br />
EI 30.<br />
Oberflächlich beeinträchtigter<br />
Dämmstoff im Sturzbereich<br />
nach Grossbrandversuch.<br />
20 APPLICA 9/20<strong>22</strong>
WIRTSCHAFT/GESELLSCHAFT<br />
Fachkräftemangel<br />
in der Maler- und<br />
der Gipserbranche?<br />
Text Communicators<br />
Umsatzeinbussen und eine Abnahme der Qualität – so wirkt sich der Fachkräftemangel<br />
in der Schweiz unter anderem aus. Auch in der Maler- und der<br />
Gipserbranche fehlt qualifiziertes Personal. Ob und wie prekä r die Situation ist,<br />
zeigt eine neue Studie, die der <strong>SMGV</strong> in Auftrag gegebe n hat.<br />
Die Arbeitslosenquote verharrt in der<br />
Schweiz momentan bei rund 2 Prozent.<br />
So tief war sie zuletzt vor über 20 Jahren.<br />
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt<br />
war bereits vor der Corona-Krise gut.<br />
Weil nach dem Aufheben der Pandemie-<br />
Massnahmen nun alle Branchen gleichzeitig<br />
damit begonnen haben, wieder<br />
nach Fachkräften zu suchen, hat sich<br />
der Markt für Arbeitssuchende weiter<br />
verbessert.<br />
Viele Unternehmen hadern hingegen<br />
mit dem Fachkräftemangel, den der Wirtschaftsaufschwung<br />
mit sich bringt. Sie<br />
können aufgrund des Personalmangels<br />
gewisse Aufträge nicht mehr annehmen.<br />
Laut dem Staatssekretariat für Wirtschaft<br />
(Seco) wird das noch eine Weile<br />
so bleiben. Denn nun geht auch die<br />
Generation der Babyboomer in Pension,<br />
womit mehr Menschen aus dem Arbeitsmarkt<br />
aus- als eintreten.<br />
Viele Stellen, kaum Bewerbungen<br />
Auch die Maler- und die Gipserbranche<br />
leiden unter diesem Fachkräftemangel.<br />
Das zeigt eine neue Studie, die im Auftrag<br />
des Schweizerischen Maler- und<br />
Gipserunternehmer-Verbands <strong>SMGV</strong><br />
vom Büro für arbeits- und sozialpolitische<br />
Studien (Bass) durchgeführt worden<br />
ist.<br />
Um herauszufinden, wie gravierend<br />
der Fachkräftemangel bei den Kreativen<br />
am Bau ist und welche Folgen er<br />
nach sich zieht, wurden rund 4500 Betriebe<br />
aus der Deutschschweiz gebeten,<br />
an einer Online-Befragung teilzunehmen.<br />
797 Unternehmen kamen der<br />
Aufforderung nach, das entspricht einer<br />
Rücklaufquote von 18 Prozent. Die Ergebnisse<br />
zeigen, dass rund ein Drittel<br />
der Betriebe zum Zeitpunkt der Befragung<br />
im Herbst 2021 weniger Fachkräfte<br />
angestellt hatte als zu vergleichbaren<br />
Anteil Betriebe, die in den letzten drei Jahren aktiv Fachkräfte gesucht haben<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%<br />
Kleinbetriebe (1–9 MA)<br />
20%<br />
41%<br />
Mittlere Betriebe (10–29 MA)<br />
44%<br />
73%<br />
Grossbetriebe (30+ MA)<br />
61%<br />
80%<br />
Total<br />
27%<br />
49%<br />
Fachkräfte 1 Fachkräfte 2<br />
<strong>22</strong> APPLICA 9/20<strong>22</strong>
WIRTSCHAFT/GESELLSCHAFT<br />
Anzahl geeigneter Bewerber/innen für eine Stelle als Fachkraft<br />
nach Betriebsart<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
Maler<br />
FK 1<br />
FK 2<br />
23%<br />
32%<br />
38%<br />
39%<br />
Gipser<br />
FK 1<br />
FK 2<br />
43%<br />
49%<br />
<strong>22</strong>%<br />
20%<br />
Mischbetr.<br />
FK 1<br />
FK 2<br />
28%<br />
31%<br />
39%<br />
30%<br />
Total<br />
FK 1<br />
FK 2<br />
29%<br />
35%<br />
33%<br />
34%<br />
keine geeignete Bewerbung<br />
1 geeignete Bewerbung<br />
2-4 geeignete Bewerbungen<br />
5 und mehr geeignete Bewerbungen<br />
Spitzen zeiten. Da die Auslastung der Betriebe<br />
gemäss den Befragten in Zukunft<br />
eher weiter zunehmen wird, werden diese<br />
Betriebe aber einen steigenden Bedarf<br />
an Fachkräften haben.<br />
Dabei dürften sie auf Schwierigkeiten<br />
stossen, denn das Anwerben von Fachkräften<br />
gestaltet sich gemäss ihren Angaben<br />
zunehmend schwieriger: Rund jeder<br />
dritte Betrieb erhält bei der Suche<br />
nach einer Fachkraft keine geeigneten<br />
Bewerbungen.<br />
Ein weiterer Drittel erhält in der Regel<br />
nur gerade eine geeignete Bewerbung.<br />
Und nur auf rund 10 Prozent der ausgeschriebenen<br />
Stellen melden sich fünf<br />
oder mehr geeignete Bewerberinnen und<br />
Bewerber. Besonders schwerwiegend ist<br />
die Situation im Gipsergewerbe.<br />
Neben der Schwierigkeit, geeignete<br />
Kandidatinnen und Kandidaten zu finden,<br />
bemängeln die befragten Betriebe<br />
auch die fehlende Begeisterung für<br />
den gewählten Beruf und die Teamfähigkeit<br />
der Bewerberinnen und Bewerber.<br />
Als weniger problematisch werden deren<br />
Lohnforderungen wahrgenommen.<br />
Lernende fehlen oder springen ab<br />
Zudem macht die Studie deutlich, dass<br />
der Fachkräftemangel bereits bei der<br />
Rekrutierung der Lernenden beginnt:<br />
80 Prozent der Betriebe sind der Meinung,<br />
dass nicht genügend Jugendliche<br />
eine Lehre im Maler- oder Gipsergewerbe<br />
machen wollen. Jeder fünfte<br />
Betrieb stellt jedoch keinen Lehrlingsmangel<br />
fest.<br />
Die Zufriedenheit der Lehrbetriebe<br />
mit ihren Lernenden hat in den letzten<br />
Jahren eher abgenommen, häufig wird<br />
sogar eine Überforderung der Lernenden<br />
festgestellt. Gemäss Bundesamt<br />
für Statistik ist denn auch die Quote der<br />
Lehrabbrüche in den Maler- und Gipserberufen<br />
überdurchschnittlich hoch.<br />
Die Folgen<br />
Die Maler- und Gipserunternehmen haben<br />
schon heute mit den Auswirkungen<br />
des Fachkräftemangels zu kämpfen,<br />
auch das zeigt die Studie. Arbeitsstellen,<br />
die nicht mit den nötigen Fachkräften<br />
besetzt werden können, führen zu<br />
Umsatzeinbussen, zeitlichen Verzögerungen<br />
von Aufträgen und höheren Einarbeitungskosten.<br />
Denn häufig werden<br />
Zurück in den Malerberuf: Kurs für Wiedereinsteigerinnen<br />
diese Stellen gemäss den Befragten mit<br />
Personen besetzt, die nicht unbedingt<br />
dem Anforderungsprofil entsprechen und<br />
eine intensivere Einarbeitung benötigen.<br />
So setzen viele Betriebe während Spitzenzeiten<br />
auf Temporär-Mitarbeitende.<br />
Aktuell beschäftigt jeder dritte Betrieb<br />
Temporär-Mitarbeitende im operativen<br />
Tagesgeschäft. Aufgrund des Fachkräftemangels<br />
kann es dazu kommen, dass<br />
vermehrt Nacharbeiten, Kontrollen und<br />
Instruktionen nötig sind, die zu Folgekosten<br />
führen.<br />
Gute Ausbildung unverzichtbar<br />
Die grosse Mehrheit der Betriebe geht<br />
davon aus, dass der Mangel weiter zunehmen<br />
oder zumindest gleichbleiben<br />
wird. Gemäss Befragung soll auch der<br />
Über 40 Prozent der Berufsleute, die eine Grundbildung in den Malerberufen<br />
absolvieren, sind weiblich. Dies wirkt dem Fachkräftemangel grundsätzlich entgegen.<br />
Leider steigen viele Frauen mit der Zeit aus dem Beruf aus, vor allem, wenn sie eine<br />
Familie gründen.<br />
Der <strong>SMGV</strong> hat die Herausforderung erkannt und engagiert sich für die Schaffung von<br />
Teilzeitstellen im Maler- und im Gipsergewerbe. Diese ermöglichen es Frauen und<br />
Männern, Beruf und Familie, Weiterbildung, Hobbys etc. unter einen Hut zu bringen. Den<br />
Startschuss machte der Verband mit dem Projekt Teilzeitbau. An diesem beteiligten<br />
sich zwölf Betriebe, die zusätzliche Teilzeitstellen schufen und Hilfsmittel für andere<br />
Unternehmen erarbeiteten. Dadurch verdoppelte sich der Anteil an Teilzeitstellen im<br />
Verbandsgebiet des <strong>SMGV</strong>.<br />
Um Malerinnen den Wiedereinstieg in den Beruf Teil- oder Vollzeit zu erleichtern, bietet<br />
das Ausbildungszentrum <strong>SMGV</strong> in Wallisellen ZH den Kurs «Zurück in den Malerberuf»<br />
an. Der erste Kurs startet im Januar 2023. Nähere Informationen folgen auf der<br />
Web site des <strong>SMGV</strong> unter «Weiterbildung». www.smgv.ch<br />
APPLICA 9/20<strong>22</strong> 23
<strong>SMGV</strong> Schweizerischer Maler- und Gipserunternehmer-Verband<br />
Dienstag, <strong>22</strong>. November 20<strong>22</strong><br />
MALER-GIPSER-FORUM 20<strong>22</strong><br />
Seedamm Plaza<br />
Seedammstrasse 3, 8808 Pfäffikon SZ<br />
Projektpartner:<br />
Für weitere Informationen und Anmeldung<br />
QR-Code scannen oder nachschauen unter:<br />
www.smgv.ch/maler-gipser-forum-20<strong>22</strong><br />
Bewusst bauen.
WIRTSCHAFT/GESELLSCHAFT<br />
Trend zu mehr Renovationen in Privathaushalten<br />
und die Zunahme von hochqualifizierten<br />
Arbeiten anhalten. Das<br />
dürfte auch die Nachfrage nach Fachkräften<br />
weiter ankurbeln.<br />
Dass es die Maler- und Gipser-Berufsbildung<br />
so oder so auch in Zukunft<br />
braucht, darüber sind sich die befragten<br />
Betriebe einig. Da die Qualitätsansprüche<br />
tendenziell zunehmen werden<br />
und es schon heute zu wenig Fachkräfte<br />
gibt, ist die Ausbildung von kompetenten<br />
Malerinnen und Gipsern unverzichtbar.<br />
jekte wie «Top Ausbildungsbetrieb», die<br />
Lehrbetriebe bei der Ausbildung von Lernenden<br />
dabei unterstützen und diese<br />
zeitgerecht auszubilden. So steigen die<br />
Motivation und Zufriedenheit der Lernenden<br />
wie auch der Berufsbildner/innen.<br />
Zentralpräsident zuversichtlich<br />
Bereits umgesetzt werden unter anderem<br />
verstärkte betriebsinterne Aus- und<br />
Weiterbildungen. «Wir arbeiten momentan<br />
intensiv an Möglichkeiten, die den<br />
Fachkräftemangel auffangen sollen»,<br />
sagt Mario Freda, der Zentralpräsident<br />
des <strong>SMGV</strong>. «Die Attraktivität der beiden<br />
Berufe ist in den vergangenen Jahren<br />
deutlich gestiegen und wir sind zuversichtlich,<br />
dass wir zukünftig noch mehr<br />
Jugendliche und auch Erwachsene dafür<br />
begeistern können.»<br />
Mögliche Massnahmen<br />
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken,<br />
konkretisiert der <strong>SMGV</strong> momentan<br />
verschiedene Massnahmen. Einerseits<br />
helfen die gezielten Image-Kampagnen,<br />
die bereits vom <strong>SMGV</strong> initiiert<br />
sind, um die Attraktivität und vielfältigen<br />
Karrieremöglichkeiten der Berufe aufzuzeigen<br />
und Jugendliche für eine Lehre<br />
zu gewinnen.<br />
«An den Schweizer Berufsmeisterschaften<br />
SwissSkills und den damit<br />
verbundenen positiven Medienberichten<br />
können wir beispielsweise regelmässig<br />
zeigen, wie abwechslungsreich und kreativ<br />
die beiden Berufe sind und welche<br />
grossen Talente unsere Berufsbildung<br />
hervorbringt», freut sich Petra Braun, Bereichsleiterin<br />
Marketing und Nachwuchsförderung<br />
beim <strong>SMGV</strong>. Zur Attraktivität<br />
der Berufe beitragen könnten beispielsweise<br />
Teilzeit-Angebote, die bereits stark<br />
gefördert werden, sowie Möglichkeiten<br />
für Weiterbildungen. Ebenso helfen Pro-<br />
Auswirkungen des Fachkräftemangels (Mehrfachnennungen möglich)<br />
Besetzung von Stellen mit FK, die nicht vollständig<br />
dem Anforderungsprofil entsprochen haben.<br />
Umsatzeinbussen durch Verzicht oder zeitliche Verzögerung von<br />
Aufträgen, weil die notwendigen FK 1 und/oder 2 fehlten.<br />
Höhere Kosten für Einarbeitung, interne Aus-/Weiterbildung, weil Stellen<br />
mit FK besetzt werden mussten, die zur Erlangung der notwendigen<br />
Qualifikationen nachqualifiziert werden mussten.<br />
Höhere Lohnkosten von FK, da das Lohnniveau aufgrund des<br />
Fachkräftemangels gestiegen ist.<br />
Höhere (Projekt-)Kosten durch zeitliche Verzögerungen von Aufträgen<br />
und/oder teure Überstunden.<br />
Höhere Kosten für die Rekrutierung.<br />
Verstärktes Abwerben von beschäftigten FK 1 und/oder 2 durch<br />
Konkurrenzunternehmen.<br />
Höhere Kosten infolge erhöhter Fluktuation.<br />
Weitere Auswirkungen<br />
Kleinbetriebe<br />
Mittlere<br />
Betriebe<br />
Grossbetriebe<br />
38% 52% 70%<br />
31% 34% 33%<br />
20% 33% 45%<br />
20% 30% 33%<br />
16% 29% 40%<br />
16% 26% 35%<br />
14% 23% 18%<br />
9% 23% 25%<br />
13% 7% 20%<br />
Basis: Betriebe, die Fachkräftemangel feststellen (N=716), Unternehmensbefragung Fachkräftemangel 2021; BASS<br />
APPLICA 9/20<strong>22</strong> 25
VERBANDSNACHRICHTEN<br />
«Für den Wandel braucht<br />
es Leuchtturmprojekte»<br />
Text und Bild Communicators<br />
Im Forschungs- und Innovationsgebäude «Nest» der Empa und der Eawag in<br />
Dübendorf ZH werden neue Technologien und Materialien entwickelt und<br />
gleich vor Ort in Arbeits- und Wohneinheiten getestet. Mit solchen Leuchtturmprojekten<br />
möchte «Nest»-Geschäftsführer Reto Largo die Baubranche nachhaltiger<br />
machen. Er wird am Maler-Gipser-Forum 20<strong>22</strong> darüber referieren.<br />
Bisher hat man für die Ewigkeit gebaut.<br />
Zukünftig muss man sich bereits beim<br />
Bau eines Gebäudes über den Rückbau<br />
Gedanken machen.<br />
Reto Largo wird am Maler-<br />
Gipser-Forum aufzeigen, was<br />
kreislauffähiges Bauen für<br />
die Maler- und die Gipserbranche<br />
bedeutet.<br />
«Applica»: Die Baubranche gehört<br />
zu den ressourcenintensivsten Wirtschaftszweigen<br />
und ist für einen<br />
Grossteil der Treibhausgasemissionen<br />
und der Abfallproduktion verantwortlich.<br />
Trotzdem diskutiert man vordergründig<br />
eher die Nachhaltigkeit von<br />
Essens verpackungen oder Fahrzeugen.<br />
Reto Largo: Das liegt wohl daran, dass<br />
man lange davon ausgegangen ist, dass<br />
es beim Bauen keine Alternativen gibt.<br />
Man kann nicht aufhören zu bauen, besonders<br />
in Anbetracht des rasanten Bevölkerungswachstums.<br />
Mittlerweile findet<br />
aber auch in der Baubranche ein<br />
Wandel statt. Diesen braucht es auch,<br />
wenn wir die Klimaziele erreichen wollen.<br />
Weshalb dauert es im Bau- und<br />
Energiebereich so lange, bis neue<br />
Technologien und Produkte auf<br />
den Markt kommen?<br />
Da der Faktor Nachhaltigkeit bei der Immobilienbewertung<br />
bisher kaum eine<br />
Rolle spielte, gab es auch kaum eine<br />
Nachfrage nach solchen Produkten. Zudem<br />
wollten die Bauherren kein Risiko<br />
eingehen und scheuten sich davor, etwas<br />
Neues auszuprobieren. Diese Lücke<br />
möchte die Forschungs- und Innovationsplattform<br />
‹Nest› schliessen. Hier werden<br />
neue Technologien, Materialien und Systeme<br />
unter realen Bedingungen entwickelt<br />
und getestet, das heisst, in diesen<br />
Prototypen wird gearbeitet und gewohnt.<br />
Für den Wandel zu mehr Nachhaltigkeit<br />
in der Baubranche braucht es Leuchtturmprojekte.<br />
Diese wollen wir liefern.<br />
Im ‹Nest› arbeiten Forscherteams aus<br />
Universitäten, Architekturbüros und<br />
Unternehmen aus der Baubranche<br />
zusammen. Wie schwierig ist es für<br />
Expertinnen und Experten aus<br />
Forschung, Planung und Anwendung,<br />
auf einen gemeinsamen Nenner<br />
zu kommen?<br />
In der Regel arbeiten Forschung, Planung<br />
und Anwendung nacheinander an<br />
einem Projekt. Im ‹Nest› arbeiten sie gemeinsam.<br />
Das ist tatsächlich sehr an-<br />
26 APPLICA 9/20<strong>22</strong>
Der neue<br />
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FL-0012-<strong>22</strong>08
VERBANDSNACHRICHTEN<br />
spruchsvoll und verlangt nach Teams,<br />
die damit umgehen können.<br />
Welche Technologien und<br />
Produkte konnten Sie bereits auf<br />
Das Maler-Gipser-Forum 20<strong>22</strong><br />
den Markt bringen?<br />
Im ‹Nest› hat die ETH Zürich gemeinsam<br />
mit Industriepartnern eine Leichtbau-Gewölbedecke<br />
entwickelt, die voraussichtlich<br />
ab kommendem Jahr erhältlich<br />
ist. Sie spart im Vergleich zu einer<br />
herkömmlichen Stahlbetonplatte mehr<br />
als 70 Prozent Beton und 90 Prozent<br />
Bewehrungsstahl ein. Zudem forschen<br />
wir seit vier Jahren in einer Wohneinheit<br />
zum Thema ‹Urban Mining and Recycling›.<br />
Sämtliche Baumaterialien dieser<br />
Einheit lassen sich wieder in den Kreislauf<br />
zurückführen.<br />
Das 2. Maler-Gipser-Forum steht unter dem Motto «Innovation und Inspiration» und<br />
empfängt Referenten wie den Geschäftsführer einer Forschungs- und Innovationsplattform,<br />
einen Experten des Kompetenzzentrums des Bundes für Cybersicherheit<br />
und eine Fernseh-Starköchin.<br />
Diese Persönlichkeiten inspirieren die teilnehmenden Fachleute zu mehr<br />
Experimentierfreude – unter Beachtung der nötigen Sicherheit.<br />
Weitere Informationen und Anmeldung unter www.smgv.ch/maler-gipser-forum-20<strong>22</strong><br />
oder per QR-Code.<br />
Termin vormerken<br />
<strong>22</strong>. November 20<strong>22</strong> in Pfäffikon SZ<br />
Referenten/Themen<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
Patrick Eberhard (Eberhard Unternehmungen):<br />
«Eberhard, Pioniere in der Kreislaufwirtschaft»<br />
Reto Largo (Nest, Empa):<br />
«Das Spannungsfeld zwischen Innovation und Ressourceneffizienz»<br />
Meta Hiltebrand (Fernseh-Starköchin):<br />
«Nicht Gault-Millau-Sterne sind wichtig, sondern geile Gäste»<br />
Rolf Schlagenhauf (Rolf Schlagenhauf AG):<br />
«Jeder wird Opfer einer Cyberattacke – es fragt sich nur wann!»<br />
Max Klaus (Kompetenzzentrum des Bundes für Cybersicherheit):<br />
«Cyberangriffe – Lage national und international»<br />
Podiumsgespräche<br />
Angenommen, alle Baumaterialien<br />
lassen sich irgendwann recyceln:<br />
Sind dann Ihre Ziele erreicht?<br />
Es geht nicht nur um das Recycling.<br />
Nachhaltiges Bauen umfasst viel mehr.<br />
Refuse, reduce, reuse, recycle – dieses<br />
Credo sollte auch im Bausektor gelten.<br />
Als Erstes sollte man sich also fragen,<br />
ob es ein gewisses Material überhaupt<br />
braucht oder ob man darauf verzichten<br />
kann. Macht es beispielsweise<br />
Sinn, eine Betonwand zu streichen?<br />
Wenn man nicht auf ein Material verzichten<br />
kann, dann sollte man versuchen,<br />
möglichst wenig davon einzusetzen<br />
und es möglichst lokal zu beziehen.<br />
Weiter gibt es allenfalls Komponenten,<br />
die eins zu eins wiederverwendet werden<br />
können, ohne sie zu recyceln. Und<br />
erst, wenn auch diese Möglichkeit ausgeschöpft<br />
wurde, kommt das Recycling<br />
ins Spiel.<br />
Sie werden am Maler-Gipser-<br />
Forum 20<strong>22</strong> ein Referat halten.<br />
Worüber werden Sie sprechen?<br />
Ich werde über kreislauffähiges Bauen<br />
sprechen und mit Beispielen aufzeigen,<br />
was das für die Maler- und die Gipserbranche<br />
bedeutet. Der Wandel der Baubranche<br />
bringt viele Chancen mit sich,<br />
die Maler- und Gipserunternehmerinnen<br />
und -unternehmer ergreifen sollten.<br />
APPLICA 9/20<strong>22</strong> 29
VERBANDSNACHRICHTEN<br />
Praktische Unterkunft zu<br />
einem fairen Preis<br />
Text und Bilder Cornelia Sigrist<br />
Das Übernachtungsangebot des Bildungszentrums <strong>SMGV</strong> ist preislich<br />
attrakti v: Für 60 Franken pro Nacht können Lernende ein Zimmer benutzen,<br />
alle anderen bezahlen 70 Franken. Der Einzel zimmerzuschlag beträgt<br />
20 Franken. Die Unterkunft befindet sich nahe beim Bahnhof Wallisellen im<br />
Gebäude, in dem auch die Schulungs- und Kursräume sind.<br />
Welche Zimmergrössen gibt es?<br />
Die Zimmergrössen variieren von 17 bis<br />
28 m 2 und sind für 2 bis maximal 6 Personen<br />
ausgerichtet.<br />
Wie sind die Zimmer eingerichtet?<br />
Es gibt Kajüten- und Einzelbetten, je zwei<br />
Lavabos, einen Tisch mit Stühlen und<br />
für jede Person einen abschliessbaren<br />
Spind.<br />
Sind die Betten bequem?<br />
Die Matratzen können gewendet werden.<br />
Sie haben eine weiche und eine härtere<br />
Seite. Die Bettwäsche wird zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Im Aufenthaltsraum steht<br />
ein Töggelikasten für<br />
spannende Matches bereit.<br />
Bild auf der gegenüberliegenden<br />
Seite: In den<br />
Zimmern gibt es Einzel- oder<br />
Kajütenbetten.<br />
Die Zimmer im Bildungszentrum <strong>SMGV</strong> in<br />
Wallisellen ZH stehen primär den Gipserlernenden<br />
zur Verfügung. Aber auch Teilnehmer<br />
von Weiterbildungskursen sind<br />
willkommen. Bei Belegungsengpässen<br />
werden diejenigen Lernenden berücksichtigt,<br />
die einen langen Anreiseweg haben<br />
und noch nicht volljährig sind. Insgesamt<br />
stehen 52 Betten in 14 Zimmern<br />
zur Verfügung.<br />
Sind Sie interessiert? Hier sind die<br />
wichtigsten Infos zum Übernachtungsangebot:<br />
Bei wem reserviert man ein Zimmer?<br />
Im Sekretariat der Berufsfachschule Gipser<br />
in Wallisellen: bfsgipser@smgv.ch,<br />
Telefon 043 233 35 75.<br />
Wie sind die Duschen ausgerüstet?<br />
In den Nassräumen stehen 8 moderne<br />
Duschkabinen und 2 Lavabos für<br />
die Männer und 2 Duschkabinen sowie<br />
1 Lavabo für die Frauen zur Verfügung,<br />
selbstverständlich getrennt. Duschmittelspender<br />
sind in den Kabinen montiert,<br />
Badetücher müssen selber mitgebracht<br />
werden.<br />
Gibt es ein Abendessen im Haus?<br />
In der Unterkunft steht für die Übernachtungsgäste<br />
eine komplett ausgerüstete<br />
Küche zur Verfügung. Die Lebensmittel<br />
müssen selber eingekauft werden.<br />
Wie ist der Aufenthaltsraum<br />
eingerichtet?<br />
Es gibt bequeme Sofas und Sessel, Esstische<br />
mit Stühlen, einen Töggelikasten,<br />
Gesellschaftsspiele, einen Gamer-Bild-<br />
30 APPLICA 9/20<strong>22</strong>
schirm, die TV-Streamingdienste Net flix<br />
und Zattoo − ohne Werbung − und einen<br />
Raucherbalkon. Zudem stehen eine Mikrowelle<br />
und ein Wasserkocher zur Verfügung.<br />
Wie sieht es mit WLAN aus?<br />
Es steht ein kostenloses WLAN zur Verfügung.<br />
Werden die Zimmer täglich gereinigt?<br />
Der Aufenthaltsraum, der Raucherbalkon,<br />
die Küche, die Duschen und Toiletten<br />
werden täglich gereinigt. In den<br />
Zimmern werden täglich die Abfalleimer<br />
geleert und die Lavabos gereinigt. Am<br />
Freitag steht in allen Zimmern eine Totalreinigung<br />
an.<br />
Gibt es Regeln für die Nachtruhe?<br />
Weil die Unterkunft auch minderjährige<br />
Gäste beherbergt, wird um <strong>22</strong>.00 Uhr<br />
eine Anwesenheitskontrolle durchgeführt<br />
und um 23.00 Uhr ist Nachtruhe.<br />
Eine Aufsichtsperson ist für die Einhaltung<br />
der Hausregeln verantwortlich.<br />
Wie erreicht man die Aufsichtsperson?<br />
Stephan Huwiler ist der Leiter der Unterkunft:<br />
stephan.huwiler@smgv.ch. Er<br />
ist persönlich von 17.30 bis 6.00 Uhr<br />
anwesend.<br />
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Neugierig?<br />
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Gibt es kostenlose Parkplätze?<br />
Parkplätze sind beschränkt verfügbar<br />
und kostenpflichtig.<br />
www.smgv.ch/de/Berufsfachschule-Gipser<br />
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Riedthofstrasse 184<br />
CH-8105 Regensdorf<br />
T +41 44 843 14 14<br />
F +41 44 843 14 24<br />
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VERBANDSNACHRICHTEN<br />
Treffen mit den<br />
Ehemaligen<br />
Text und Bilder Silvia Fleury<br />
Der Schweizerische Maler- und Gipserunternehmer-Verband <strong>SMGV</strong> lud seine<br />
ehemaligen und aktuellen Zentralvorstandsmitglieder zu einem geselligen<br />
Beisammensein ein. Die 25 Gäste trafen sich auf der idyllischen St. Peters insel<br />
im Bielersee, die der Genfer Philosoph, Aufklärer, Komponist und Botaniker<br />
Jean-Jacques Rousseau als Rückzugs-, Arbeits- und Erholungsort genutzt hatte.<br />
Zu einem Austausch und Zusammensein<br />
trafen sich aktuelle und ehemalige Zentralvorstandsmitglieder<br />
des <strong>SMGV</strong> auf<br />
der St. Petersinsel im bernischen Seeland.<br />
Die Gäste unterhielten sich im Restaurant<br />
des historischen Klosterhotels<br />
über die vergangene und die aktuelle Arbeit,<br />
über Zielsetzungen und die Zusammensetzung<br />
des Vorstands. Es wurde<br />
gelacht, diskutiert und auf der Rundfahrt<br />
auf dem Bielersee die schöne Aussicht<br />
bei wunderbarem Wetter genossen. Es<br />
war eine Zusammenkunft, die aufzeigte,<br />
wie sich der Zentralvorstand des Dachverbands<br />
entwickelt hat und wie wichtig<br />
der Zusammenhalt und Austausch auch<br />
noch Jahre später sind.<br />
■<br />
Autorin Silvia Fleury ist die Direktorin des <strong>SMGV</strong>.<br />
Impressionen vom Ausflug<br />
der ehemaligen und<br />
aktuellen Zentralvorstandsmitglieder<br />
des <strong>SMGV</strong>.<br />
32 APPLICA 9/20<strong>22</strong>
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Bauwerksabdichtung
VERBANDSNACHRICHTEN<br />
Neue Exponate in der Bibliolounge<br />
(<strong>SMGV</strong>) Zum öffentlichen <strong>SMGV</strong>-Restaurant<br />
MaGi in Wallisellen ZH gehört die sogenannte<br />
Bibliolounge. Hier sind Objekte<br />
aus dem ehemaligen Malermuseum<br />
ausgestellt.<br />
Der <strong>SMGV</strong> hat 2010 wertvolle Relikte<br />
des einzigen Malermuseums in der<br />
Schweiz, das in den 1980er-Jahren in<br />
Wetzikon ZH gegründet worden war, übernommen.<br />
Nun werden einige Exponate<br />
von den über 2000 Objekten in einer<br />
Wechselausstellung präsentiert. Die Verantwortlichen<br />
zeigen derzeit in der Bibliolounge<br />
des <strong>SMGV</strong> Werkzeuge zum<br />
Thema «Farbherstellung in früheren Zeiten».<br />
In den Schaukästen und Vitrinen<br />
gibt es viel Spannendes aus der kreativen<br />
Vergangenheit des Maler- und des<br />
Gipserhandwerks zu sehen. Der Besuch<br />
der Bibliolounge by Swisspor ist zudem<br />
eine gute Gelegenheit, dem Schweizerischen<br />
Maler- und Gipserunternehmer-<br />
Verband einen Besuch abzustatten und/<br />
oder ein Mittagessen im MaGi zu geniessen.<br />
Das MaGi bietet seinen Gästen täglich<br />
wechselnde Menüs mit saisonalen<br />
Highlights und vegetarischen Gerichten.<br />
Zudem lässt es sich für diverse Anlässe<br />
nutzen. Aber auch Besucher, die nur die<br />
neue Ausstellung in der Bibliolounge anschauen<br />
möchte, sind willkommen. Ein<br />
Besuch lohnt sich!<br />
www.smgv.ch/de/Restaurant-MaGi<br />
In der Bibliolounge ist<br />
allerlei zum Thema<br />
Farbherstellung zu sehen.<br />
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in Rigips® Trenn- und Schachtwand-, sowie Deckensystemen. Diese ermöglichen<br />
Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten dahinterliegender Installationen. Der<br />
effiziente Einbau dieser vorgefertigten Revisionsklappen überzeugt durch das<br />
durchdachte System. Der demontierbare Deckel kann wie die restliche Wand- bzw.<br />
Decken oberfläche verarbeitet werden, was die Raumoptik zusätzlich unterstützt.<br />
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APPLICA 9/20<strong>22</strong> 35
AUS- UND WEITERBILDUNG<br />
Ein Musterhaus für die<br />
Zukunft<br />
Text und Bilder Berufskunde-Team der BSG<br />
Die Berufsfachschule Gipser-Trockenbauer (BSG) in Wallisellen ZH steht für<br />
fortschrittlichen Unterricht und will die Auszubildenden vernetzt und mit<br />
hohe m Praxisbezug fördern. Die Lehrpersonen lassen die «Applica»- Leserinnen<br />
und -Leser immer mal wieder an den Projekten und Schulerleb nissen teilhaben.<br />
Diesmal geht es um die Projektwoche des 1. Lehrjahres EFZ.<br />
woche durften sich die Lernenden im<br />
Pfeilbogen schiessen messen. Dieser<br />
etwas andere Unterricht sollte die Praxis<br />
mit dem Schulalltag verknüpfen, den<br />
Klassengeist, die Zusammenarbeit fördern<br />
und den Horizont erweitern.<br />
Ausbau entwerfen und ausführen<br />
Alle Musterhäuser hatten den gleichen<br />
Grundriss mit drei bis vier Stockwerken.<br />
Jede Klasse wurde in Gruppen aufgeteilt,<br />
die jeweils ein Stockwerk gestaltete.<br />
Welche Gebäudehülle und welches<br />
Dach das Haus haben sollte, musste<br />
die Klasse gemeinsam ent scheiden. Da<br />
am Ende der Projektwoche eine Präsentation<br />
der fertigen Häuser geplant war,<br />
standen die Klassengruppen schon von<br />
der Planungsphase an in Kon kurrenz zueinander.<br />
Eine gute Vorbereitung und ge-<br />
Fertiges Musterhaus einer<br />
Klasse.<br />
Kurz vor den Schulsommerferien stand<br />
für die Lernenden aus den 1. EFZ-Schulklassen<br />
eine Projektwoche auf dem Programm.<br />
Die Lehrpersonen planten verschiedene<br />
Aktivitäten für die spezielle<br />
Woche. So sollten die Jugendlichen ein<br />
Musterhaus erstellen, das in den folgenden<br />
Berufsschuljahren immer mal wieder<br />
im Unterricht eingesetzt wird.<br />
Ein Ausflug nach Zürich in die Baumusterzentrale<br />
wurde mit einem Streifzug<br />
durch die Zwinglistadt verbunden:<br />
Es galt, verschiedene Fassaden zu erkennen.<br />
Zum Abschluss der Projekt-<br />
Je nach Konzept kamen Putz<br />
oder Dämmung zum Einsatz.<br />
36 APPLICA 9/20<strong>22</strong>
AUS- UND WEITERBILDUNG<br />
Die Lernenden haben<br />
sich untereinander besser<br />
kennen gelernt.<br />
naue Absprache mit den Berufskunde -<br />
Lehrpersonen ermöglichten allen einen<br />
guten Projektstart und ein funktionierendes<br />
Projektmanagement.<br />
Die Platten für die Musterhausfassade<br />
standen in diversem Material<br />
zur Verfügung und mussten teilweise mit<br />
der <strong>SMGV</strong>-eigenen Fräse zugeschnitten<br />
werden. Die Inneneinteilung des Hauses<br />
konnten die Verantwortlichen unterschiedlich<br />
gestalten. Deshalb fräste<br />
jede Gruppe die Nuten für die Zwischenwände<br />
selbst. Einzige Vorgabe: Die Nuten<br />
mussten von den Lernenden mit einer<br />
Oberfräse nach einem vorgegebenen<br />
Raster eingefräst werden. Dies, damit<br />
die Wände jederzeit verschoben und die<br />
Räume neu eingeteilt werden können.<br />
Ausserdem sollte das Musterhaus<br />
jederzeit in einzelne Stockwerke zerlegt<br />
werden können, um die einzelnen Stockwerke<br />
in Gruppen weiterzubearbeiten.<br />
Damit das Ganze hält, wurden Führungshölzer<br />
eingebaut.<br />
Je nach Konzept brachten die Lernenden<br />
Aussenwärmedämmungen und<br />
Verputzen an. Beim Pultdach montierten<br />
sie ein Klavierband, damit das Dach geöffnet<br />
werden kann und der Innenraum<br />
für weitere Arbeiten zugänglich bleibt.<br />
Streifzug durch Zürich<br />
Damit die Lernenden gefordert blieben,<br />
stand beim bereits erwähnten Besuch<br />
der Stadt Zürich ein Wettbewerb im Vordergrund.<br />
Es galt, <strong>22</strong> unterschiedliche<br />
Fassaden zu finden. Die Jugendlichen<br />
mussten aufmerksam um die Häuser<br />
ziehen und die ganze Umgebung absuchen,<br />
um die auf einem Blatt abgebildeten<br />
Fassaden zu erkennen. Wer eine<br />
Fassade erkannte, rief «Bingo!» und erhielt<br />
einen Jeton. Am Schluss wurde<br />
der Sieger oder die Siegerin anhand<br />
der Anzahl Jetons erkoren. Das Bingo-<br />
Spiel hat allen Spass gemacht.<br />
Die Auszubildenden besuchten auch<br />
die Baumusterzentrale. Nachdem sie<br />
sich einen Überblick verschafft hatten,<br />
galt es, einen Such-Auftrag nach unbekannten<br />
Materialien, Isolationen und Untergründen<br />
zu erfüllen und alles zu dokumentieren.<br />
Am Schluss wurde ein Klassenplakat<br />
erstellt.<br />
Die Kunst, sich zu fokussieren<br />
Kurt Nünlist vom Bogensportzentrum Zürich<br />
hat sich die Jugendarbeit und -förderung<br />
auf die Fahne geschrieben. Er<br />
ist Inhaber des Zentrums und zweimaliger<br />
Weltmeister, mehrfacher Schweizermeister<br />
und er hält mehrere Landesrekorde<br />
sowie einen Weltrekord im Bogenschiessen.<br />
Bei ihm waren die jungen Leute gut<br />
aufgehoben. Er instruierte und begleitete<br />
sie kompetent. Sowohl sie als auch<br />
die Lehrpersonen waren hell begeistert<br />
von diesem mental anspruchsvollen<br />
Sport. Es braucht Konzentration wie<br />
in einer Prüfung!<br />
Die Jugendlichen und die Lehrpersonen<br />
sind sehr zufrieden mit der gelungenen<br />
Projektwoche. Die Lernenden<br />
haben sich untereinander besser kennengelernt<br />
und die Beziehung zwischen<br />
Lehrpersonen und Lernenden ist insbesondere<br />
bei den Ausflügen positiv bestärkt<br />
worden.<br />
Gelungene Projektwoche<br />
Die Projektwoche war daher für alle<br />
Beteilig ten ein aussergewöhnliches<br />
Erleb nis mit vielen Erkenntnissen und<br />
Einsichten.<br />
Die Schreibenden freuen sich schon<br />
auf die nächsten spannenden Geschichten<br />
– vermehrt auch im Zusammenhang<br />
mit dem allgemeinbildenden Unterricht –<br />
aus der BSG. Toll war, dass die Berufsfachschule<br />
für ihre Projektwoche eine<br />
Werkstatt des <strong>SMGV</strong>-Bildungszentrums<br />
nutzen durfte.<br />
■<br />
Die Lernenden präsentieren<br />
stolz ihre Arbeit.<br />
APPLICA 9/20<strong>22</strong> 37
AUS- UND WEITERBILDUNG<br />
«Diesen Berufen gehört<br />
die Zukunft»<br />
Text und Bild <strong>SMGV</strong> Kanton Solothurn<br />
Dem Maler- und Gipsergewerbe gehöre die Zukunft, sagte Urs Weder, Präsident<br />
des <strong>SMGV</strong> Kanton Solothurn, an der Lehrabschlussfeier in Solothurn. 26 junge<br />
Berufsleute haben die Prüfung erfolgreich bestanden. Die Durchfallquote war<br />
mit 5,8 Prozent so tief wie noch nie. Die erfolgreichste Absolventin mit einer<br />
Durchschnittsnote von 5,3 kommt aus dem Schwarzbubenland: Amy-Lilly Heer.<br />
holte sich gleich drei Auszeichnungen<br />
mit je einer Note von 5,3 für die praktische<br />
Arbeit, die Branchenkunde und für<br />
den Durchschnitt. Knapp dahinter eine<br />
weitere Frau mit ebenfalls drei Auszeichnungen:<br />
Jana Fluri mit 5,2 für die praktische<br />
Arbeit, 5,2 für die Branchenkunde<br />
und 5,3 im Durchschnitt. Ebenso viele<br />
Auszeichnungen gab es für Christoph<br />
Rastorfer (5,2/5,0/5,2).<br />
<strong>22</strong> der 26 Absolventinnen<br />
und Absolventen waren an<br />
der Lehrabschlussfeier im<br />
Alten Spital in Solothurn<br />
zugeg en und strahlten nach<br />
erfolgreichem Abschluss in<br />
die Kamera.<br />
Der Lehrabschluss sei ein Meilenstein<br />
im Leben und ein Fundament, auf dem<br />
man aufbauen könne, sagte ein sichtlich<br />
glücklicher Verbandspräsident Urs<br />
Weder. «Wohnen bleibt ein Grundbedürfnis<br />
des Menschen», so Weder weiter,<br />
«die Arbeit wird uns nie ausgehen.»<br />
Die erfolgreichen jungen Berufsleute<br />
erhielten viel Aufmerksamkeit an der Abschlussfeier.<br />
Eltern, Vertreter der Lehrbetriebe,<br />
die Berufsinspektorin Pia Engel<br />
und Prüfungsexperte Martin Lisibach erwiesen<br />
den Lehrabgängerinnen und -gängern<br />
ihre Reverenz. Für eine coole Stimmung<br />
am warmen Sommerabend sorgte<br />
die Swiss-Pop-Rock-Band Brothers in<br />
Crime aus Aarau.<br />
Die tiefe Durchfallquote ist ein positiver<br />
Punkt; die zahlreichen Auszeichnungen<br />
für gute Noten in der praktischen<br />
Arbeit, Branchenkunde und im Durchschnitt<br />
sind der andere. Amy-Lilly Heer<br />
Fordern und fördern<br />
Und weil die Branche nicht nur gute Zukunftsaussichten<br />
hat, sondern ihre Arbeit<br />
auch sichtbar werden soll, organisiert<br />
der Maler- und Gipserunternehmerverband<br />
Kanton Solothurn seit vielen<br />
Jahren während der Lehrzeit einen Wettbewerb<br />
für die Lernenden. Damit fördert<br />
er zusätzlich die jungen Berufsleute in<br />
ihrer Kreativität zu.<br />
www.smgv-kanton-solothurn.ch<br />
Absolventen mit Auszeichnung<br />
Maler EFZ: Amy-Lilly Heer 5,3 (Praktische<br />
Arbeit), 5,3 (Branchenkunde), 5,3<br />
(Durchschnitt); Jana Fluri 5,2 (PA), 5,2<br />
(BK), 5,3 (D); Christoph Rastorfer, 5,2<br />
(PA), 5,0 (BK), 5,2 (D); Nadine Brand<br />
5,2 (PA), 5,1 (D), Kai Sieber 5,0 (BK),<br />
5,1 (D); Anja Brand 5.1 (PA), 5,0 (D).<br />
Maler EBA:<br />
Farhad Solazay 5,3 (PA), 5,0 (D).<br />
Gipser EFZ: Bogdan Costin<br />
Mateescu 5,2 (PA), 5,0 (D).<br />
38 APPLICA 9/20<strong>22</strong>
Letzte<br />
Gelegenheit –<br />
jetzt Objekt<br />
anmelden<br />
Gesucht sind Fassaden- und Innenraumgestaltungen,<br />
bei welchen Putz und Farbe als architekturprägende<br />
Elemente in hoher Qualität zur Anwendung kommen.<br />
Details zum Wettbewerb und Anmeldung unter<br />
www.putz-farbe.ch
AUS- UND WEITERBILDUNG<br />
Eine Frau schwingt<br />
respektiv e malt obenaus<br />
Text und Bilder Barbara Schwarzwald<br />
«Dir sit wichtig! Dir chöits richtig! Drum fyret hüt richtig!» Dieses Motto gab<br />
der Poetry-Slammer Remo Zumstein an der Lehrabschlussfeier der Berner<br />
Male r- und der Gipserberufe im Kultur- und Kongresszentrum Thun aus. Die<br />
Beste von allen war Joana Joy Gianini mit der hervorragenden Gesamtnote 5,5.<br />
Die besten Malerinnen EFZ<br />
mit der Erstplatzierten<br />
Joan a Joy Gianin i (Mitte).<br />
Platz 2 belegte Aline Hari,<br />
auf Platz 3 kamen Denise<br />
Hari, Riccarda Glanzmann<br />
und Vanessa Blättler.<br />
Die junge Frau heisst Joana Joy Gianini<br />
und absolvierte ihre Ausbildung zur Malerin<br />
EFZ bei der BSH Bau AG in Wiler bei<br />
Utzenstorf. Mit der Note 5,5 erreichte<br />
sie an der diesjährigen Lehrabschlussprüfung<br />
der Maler- und der Gipser berufe<br />
das beste Prüfungsresultat.<br />
Platz 2 belegte Aline Hari (Malerei<br />
Ryter AG, Frutigen) mit der Note 5,4 vor<br />
Denise Hari (Rösch Malerei + Gipserei<br />
AG, Frutigen), Riccarda Glanzmann (Lehmann<br />
+ Co Maler AG, Lyssach) sowie Vanessa<br />
Blättler (Tschannen + Leuenberger<br />
AG, Burgdorf), die je mit der Note 5,3<br />
das drittbeste Ergebnis erzielt hatten.<br />
Vier junge Maler EFZ schlossen mit der<br />
Durchschnittsnote 5,0 ab. Elf Malerinnen<br />
EFZ erreichten eine Abschlussnote<br />
von 5,0 (2), 5,1 (6) und 5,2 (3).<br />
Bei den Malerpraktiker/innen EBA<br />
schaffte es Faizullah Ramazani (Realini<br />
Malerei + Gipserei AG, Langenthal) mit<br />
der Durchschnittsnote von 5,4 auf den<br />
ersten Platz, gefolgt von Abdulrazak Osman<br />
(Maler Gipser Steiner, Meinisberg)<br />
mit 5,3 sowie Azimullah Khairi (D’Avico<br />
AG, Bern), Luna Schneider (Friedli GmbH,<br />
Oberdiessbach), Andom Tesfaslasie und<br />
Biniam Weldu (beide (Renovation-Bern<br />
AG, Bern) mit der Note 5,1.<br />
Eine 5,0 erreichten Loris Manzella<br />
und Joel Schenkel, ausgebildet bei der<br />
Murri AG Malerei in Burgdorf respektive<br />
bei der Heinz Ramseier AG Malerei &<br />
Gipserei in Golaten.<br />
Louis Merino, 2. Platz<br />
Gipser-Trockenbauer EFZ.<br />
Autorin Barbara Schwarzwald ist freie Journalistin.<br />
40 APPLICA 9/20<strong>22</strong>
AUS- UND WEITERBILDUNG<br />
Die besten Malerpraktiker/<br />
innen EBA: 1. Platz Faizullah<br />
Ramanzani, 2. Platz<br />
Abulraza k Osman, 3. Platz<br />
Azimullah Khairi, 3. Platz<br />
Luna Schneider, 3. Platz<br />
Ando m Tesfaslasie, 3. Platz<br />
Biniam Weldu.<br />
Hagos Tsegehanes, 3. Platz<br />
Gipserpraktiker EBA, mit<br />
Markus Rieder (links) und<br />
Stefan Wüthrich.<br />
«Ob jetzt die Note 6 oder 4: egal!<br />
Dürecho, das isch d Houptsach!», meinte<br />
Daniel Keiser, der Präsident des Verbandes<br />
Bernisches Maler- und Gipsergewerbe,<br />
an die rund 400 Anwesenden<br />
im Kultur- und Kongresszentrum in Thun<br />
gewandt. Er sei froh, fuhr der Präsident<br />
weiter, dass es neue Profis gebe. Gute<br />
Berufsleute zu finden, die auch noch einen<br />
gewissen Berufsstolz hätten, sei<br />
äusserst schwierig.<br />
Dank an das OK<br />
Keiser bedankte sich beim OK unter<br />
der Leitung von Adrian Spreng für die<br />
gelungene Feier, bei den Berufsbildner/<br />
innen, den Kursleitenden, Berufsschullehrern<br />
sowie allen weiteren Helfenden<br />
für deren grossen Einsatz.<br />
Der Präsident, der mit den Worten<br />
«Aus Steinen, die einem in den Weg gelegt<br />
werden, kann man Schönes bauen»<br />
von Goethe in seine Begrüssungsrede<br />
eingestiegen war, schloss diese mit einem<br />
Zitat von Albert Einstein: «Persönlichkeiten<br />
werden nicht durch schöne Reden<br />
geformt, sondern durch Arbeit und<br />
eigene Leistung.»<br />
Die besten Gipser<br />
Mit der Abschlussnote von 5,5 schaffte<br />
es Naser Mujaj von der Merz Gips AG,<br />
Moosseedorf, auf den 1. Platz als Gipser-Trockenbauer<br />
EFZ. Rang 2 belegte<br />
Luis Merino mit 5,4 (Arseli Merino +<br />
Söhne AG, Studen) vor Thiemo Alpinice<br />
mit der Note 4,9 (Klossner AG Trockenbau,<br />
Burgdorf).<br />
Bei den Gipserpraktikern EBA nahm<br />
lediglich der Eritreer Hagos Tsegehanes<br />
(Klossner AG Trockenbau) an der<br />
Abschlussfeier teil. Er erreichte als Drittbester<br />
mit Muhammed Juma (Gips- und<br />
Malergenossenschaft Bern) eine 4,7.<br />
Daniel Zenger (Huber GmbH, Meiringen)<br />
mit 5,0 und Kleans Enow mit 4,9<br />
(Egli AG Gips- und Fassadensysteme,<br />
Biel) schwangen obenaus.<br />
Sämtliche Absolventen mit der Note<br />
5,0 und höher erhielten nebst dem Diplom<br />
zusätzlich einen Geldbetrag geschenkt.<br />
«Dir chöits richtig»<br />
Wie bereits an der letzten Lehrabschlussfeier<br />
der Berner Maler und<br />
Gipser- Trockenbauer vor Corona im Jahr<br />
2019 führte Dominik Lüdi von Radio 32<br />
durchs Programm.<br />
Ebenfalls wie vor drei Jahren konnte<br />
zur Untermalung der Feier Remo Zumstein<br />
gewonnen werden. Bekannt als<br />
Schweizer Meister im Poetry Slam 2016,<br />
hat er in diesem Jahr den Titel erneut<br />
erreicht, zwar nicht im Einzel, aber im<br />
Team.<br />
Nach ein paar «Appetithäppchen»<br />
wartete Zumstein mit einer «Mitmach-<br />
Laudatio» für die Maler und Gipser auf.<br />
Innert kürzester Zeit hatte er das Publikum<br />
mit seinen gewitzten Sprüchen in<br />
der Tasche. Mit den Worten «Dir sit wichtig!<br />
Dir chöits richtig! Drum fyret hüt richtig!»<br />
entliess er die Absolvent/innen und<br />
deren Angehörige in den wohlverdienten<br />
Apéro riche.<br />
■<br />
Die Besten<br />
Malerinnen EFZ<br />
1. Platz Joana Joy Gianin i 5,5<br />
2. Platz Aline Hari 5,4<br />
3. Platz Denise Hari 5,3<br />
3. Platz Riccarda Glanzmann 5,3<br />
3. Platz Vanessa Blättler 5,3<br />
Malerpraktiker/innen EBA<br />
1. Platz Faizullah Ramanzani 5,4<br />
2. Platz Abulraza k Osman 5,3<br />
3. Platz Azimullah Khairi 5,1<br />
3. Platz Luna Schneider 5,1<br />
3. Platz Ando m Tesfaslasie 5,1<br />
3. Platz Biniam Weldu 5,1<br />
APPLICA 9/20<strong>22</strong> 41
AUS- UND WEITERBILDUNG<br />
«Ausgelernt ist nie»<br />
Text und Bilder <strong>SMGV</strong> Aargau<br />
Der <strong>SMGV</strong> Aargau feierte seine erfolgreichen Lehrabgängerinnen und -abgänger.<br />
Fünf Gipser-Trockenbauer EFZ, zwei Gipserpraktiker EBA, 29 Malerinnen<br />
und Maler EFZ sowie sechs Malerpraktikerinnen und -praktiker EBA wurden<br />
in der Aula der Berufsschule Aarau geehrt und erhielten ihren lang ersehnten<br />
Berufspass. Die Jahrgangsbesten wurden speziell erwähnt.<br />
Die besten EFZ-Malerinnen<br />
und -Maler posieren mit<br />
Chefexperte Fabian Küchenmeister<br />
(links).<br />
Robert Schimmer, Vorstandsmitglied<br />
des <strong>SMGV</strong> Aargau, begrüsste die neuen<br />
Berufsleute: «Heute erhalten Sie die<br />
Bestätigung, dass Sie das Handwerk<br />
von Grund auf gelernt haben», sagte er.<br />
Eine Lehre sei nicht immer nur Zuckerschlecken.<br />
Manchmal sei sie unangenehm<br />
und auch schwierig und die Kunst<br />
bestehe darin, damit umzugehen.<br />
Die Ausbildung sei aber hiermit noch<br />
lange nicht abgeschlossen, im neuen<br />
Betrieb gebe es für die jungen Berufsleute<br />
wiederum Herausforderungen und<br />
Anpassungsleistungen zu meistern. «Ich<br />
freue mich darauf, viele von Ihnen in den<br />
Weiterbildungen zu begrüssen», sagte<br />
Schimmer zum Schluss. Patrick Bläuenstein,<br />
der stellvertretende Rektor der<br />
Berufsschule Aarau, werweisste darüber,<br />
ob sich bei den «frisch gebackenen Berufsleuten»<br />
nun vielleicht eine gewisse<br />
Wehmut im Rückblick auf die Lehrzeit<br />
einstellen werde? In der Berufsschule<br />
hätten sich die Lernenden viel berufsrelevantes<br />
Wissen aneignen und im allgemeinbildenden<br />
Unterricht lernen können,<br />
sich in Situationen des alltäglichen<br />
Lebens zurechtzufinden. «Heute ist der<br />
Auftrag der Schule erfüllt und ich sehe<br />
stolze und glückliche Lehrabgängerinnen<br />
und -abgänger. Lassen Sie sich auf die<br />
Schultern klopfen und bleiben Sie auch<br />
in Zukunft neugierig», gab ihnen Bläuenstein<br />
mit auf den Weg. René Bär, der<br />
Co-Präsident des <strong>SMGV</strong> Aargau, gab den<br />
neuen Maler/innen und Gipsern folgenden<br />
Rat: «Ausgelernt ist nie, das Leben<br />
wird immer ein Lernen sein.»<br />
Von den zehn Gipser-Trockenbauern,<br />
die zum Qualifikationsverfahren (QV) antraten,<br />
haben fünf die Prüfung bestanden,<br />
von den Gipserpraktikern EBA alle. ➝<br />
Die Jahrgangsbesten mit Note<br />
5,0 und höher<br />
Maler/innen EFZ: Mia Schaub, Note<br />
5,4, Lehrbetrieb Maler Merkofer GmbH,<br />
Wölflinswil; Dario Marc Etter, 5,3, Hochuli<br />
Malergeschäft GmbH, Aarau; Lara<br />
Marylin Berner, 5,2, Werner Aegerter<br />
AG, Rombach; Kinga Tamara Giger, 5,1,<br />
Gloor Maler Werbetechnik AG, Rothrist;<br />
Tamara Sara Lindenmann, 5,0, Maler<br />
Mäder AG, Muri.<br />
Malerpraktiker EBA: Ghanbary<br />
Rohollah, 5,3, Bryner AG, Möriken.<br />
Gipser EBA: Rafael David Madueño<br />
Blay, 5,2, Art. 32/34; Felix Bärtschiger,<br />
5,0, Siegrist & Tschuor AG, Zofingen.<br />
42 APPLICA 9/20<strong>22</strong>
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44 APPLICA 9/20<strong>22</strong>
AUS- UND WEITERBILDUNG<br />
Die frisch gebackenen<br />
Gipser 20<strong>22</strong> mit René Bär,<br />
Co-Präsident <strong>SMGV</strong> Aargau<br />
(links).<br />
Unten: Die Malerpraktiker EBA<br />
sind jetzt diplomiert.<br />
Ganz unten: Gruppenbild mit<br />
allen neuen Malerinnen und<br />
Malern mit EFZ.<br />
Im nächsten Jahr wird das QV für die Gipser<br />
nicht mehr im aargauischen Zofingen,<br />
sondern zentralisiert in Wallisellen ZH<br />
stattfinden.<br />
Fabian Küchenmeister, der Chefexperte<br />
des QV Malerinnen und Maler, ehrte<br />
die Lehrabgängerinnen und -abgänger.<br />
Leider sei dieses Jahr die Durchfallquote<br />
bei den EFZ-lern mit über 23 %<br />
besonders hoch gewesen: 19 Malerinnen<br />
und 19 Maler sind zum Qualifikationsverfahren<br />
angetreten. Von den 38<br />
Teilnehmenden haben 29 die Prüfung<br />
bestanden. Die beste praktische Arbeit<br />
durfte mit der Note 5,5 bewertet werden.<br />
Sehr erfreulich sei hingegen, dass alle<br />
sechs angetretenen Malerpraktiker EBA<br />
die Prüfung bestanden hätten.
OBJEKT<br />
Sorgfältig eingebettet<br />
Text und Bilder Karl Bubenhofer AG<br />
Traumhafte Lage am Bodensee, hoher Ausbaustandard – willkommen im<br />
« Rivage» in Bottighofen TG. Was für die neun Mehrfamilienhäuser in der Uferzone<br />
gilt, stimmt auch für die Details an der Fassade: Sie wurden mit viel<br />
Fingerspitzengefühl ins grosse Ganze eingebettet.<br />
In unmittelbarer Nähe des<br />
Seebads und des<br />
Jacht hafens: das «Rivage»<br />
in Bottighofe n.<br />
«Rivage» klingt nach Grand Hotel an der<br />
Côte d’Azur. Doch die neun Mehrfamilienhäuser<br />
stehen nicht etwa an der französischen<br />
Mittelmeerküste, sondern im<br />
Thurgau am schönen Bodensee. Dennoch:<br />
Die Vorstellung von Meer und Luxus<br />
ist nicht weit hergeholt. Denn in Bottighofen<br />
gibt es einen schicken Jachthafen,<br />
exquisite Restaurants und einen<br />
schmucken Badeplatz – alles in nächster<br />
Nähe des «Rivage».<br />
Die Überbauung mit 147 Eigentumswohnungen<br />
wurde von 2019 bis im Frühjahr<br />
20<strong>22</strong> erstellt und trägt das Ufer,<br />
französisch «Rivage», nicht nur im Na-<br />
men. Sie soll sich harmonisch in die<br />
Uferzone einfügen – von der Anordnung<br />
der Gebäude bis zur Farbe und zum Material<br />
der Fassade.<br />
Wo früher eine Wiese mit einem<br />
alten Militärbunker und Panzersperren<br />
war, präsentiert sich heute eine<br />
Parkanlage. Der denkmalgeschützte<br />
Bunker ist noch da, aber von Pflanzen<br />
umgeben.<br />
Die fünfstöckigen Häuser sind locker<br />
und scheinbar zufällig im neuen Park<br />
angeordnet. Das trägt zur natürlichen<br />
Wirkung bei, die der ortsansässigen<br />
Bauherrschaft Best-Immo-Invest AG ein<br />
zentrales Anliegen war. Geschäftsführer<br />
Marc Wirz: «Uns war wichtig, dass die<br />
Gebäude nicht herausstechen, sondern<br />
sich mit der Uferzone verbinden. Dazu<br />
passen auch die See-nahen Farben und<br />
die grobe Körnung des Verputzes.» Der<br />
See hat allerdings nicht nur die Farben,<br />
sondern auch die Anforderungen an die<br />
Fassade geprägt.<br />
Biozidfreie Dickschicht<br />
So nah am See sind Gebäude besonders<br />
stark Wind und Wetter ausgesetzt.<br />
Hin und wieder prallt der Wind vom See<br />
her mit Wucht auf die Fassade, transportiert<br />
Feuchtigkeit – und möglicherweise<br />
auch Sporen von Algen und Pilzen.<br />
Bei Seeanstoss werden im Fassadenbau<br />
deshalb üblicherweise Biozide<br />
eingesetzt. Doch die Bauherrschaft des<br />
«Rivage» wünschte sich eine möglichst<br />
biozidfreie verputzte Aussenwärmedämmung.<br />
Das war eine von mehreren He-<br />
46 APPLICA 9/20<strong>22</strong>
OBJEKT<br />
Für die runden Partien<br />
wurde n Radiusdämmplatten<br />
eingesetzt.<br />
Die mehrteilige, dilatierte<br />
Fensterbankausführung<br />
kann thermische Längenänderungen<br />
zwängungs- und<br />
wartungsfrei aufnehmen.<br />
rausforderungen, die sie gemeinsam<br />
mit der Malergeschäft Aemisegger AG<br />
und dem Systemhalter Karl Bubenhofer<br />
AG anpackte. Im Gespräch einigte<br />
man sich da rauf, die Einbettschicht<br />
mit einer Dickschicht von währschaften<br />
12 bis 14 Millimetern biozidfrei<br />
zu wählen. Diese ist hydroaktiv, kann<br />
also Feuchtigkeit aufnehmen und später<br />
wieder abgeben.<br />
Für den Deckputz und den Farbanstrich<br />
wählte man Produkte mit integriertem<br />
Filmschutz gegen Algenund/oder<br />
Pilzbewuchs (Kabe Wancolith<br />
Deckputz und Farbe). Die frühe Klärung<br />
solcher Fragen und die enge Zu-<br />
sammenarbeit seien für die Malergeschäft<br />
Aemisegger AG enorm wertvoll<br />
gewesen, sagt Geschäftsführer Pascal<br />
Aemiseg ger: «Das Projekt war sehr anspruchsvoll.<br />
Gerade in solchen Fällen<br />
ist es für uns wichtig, mit einem starken<br />
Partner wie Kabe Farben zusammenzuarbeiten.»<br />
Praktisch: Zweilagige Dämmung<br />
Das Know-how der Kabe-Mitarbeitenden<br />
sei so gross, dass selbst er als erfahrener<br />
Unternehmer noch dazulernen konnte,<br />
erzählt der Maler. Erfahrung, Teamwork<br />
und das richtige Material waren<br />
auch bei den Details der Fassade ge-<br />
Eingesetzte Kabe-Produkte<br />
Dämmplatte<br />
■ Wancortherm 33 Compact Pro<br />
Deckputz<br />
■ Wancolith Deckputz Voll 3 mm AS-Protect<br />
■ Wancolith Deckputz Voll 4–6 mm AS-Protect<br />
Farbanstrich<br />
■ Wancolith Farbe AS-Protect, Farbtöne KB 130 und 131<br />
Ge<strong>web</strong>eeinbettung<br />
■ Bluetec Polymörtel biozidfrei<br />
Sockelanschlüsse<br />
■ Lawastar Hydrostop weiss 1,5 mm<br />
Putzgrundierung<br />
■ Lawastar Uni-Putzgrund<br />
fragt. Die Knacknuss hier waren die zahlreichen<br />
Übergänge von «kalt» zu gedämmten<br />
Bereichen und die Anschlüsse der<br />
Fassade an massive Bauteile. Es galt,<br />
die Unterschiede aufzufangen, sodass<br />
die Aussendämmung aus Mineralwollplatten<br />
zu den massiven Bauteilen bündig<br />
ist und diese Wechsel der Bauteilekonstruktionen<br />
dilatiert werden konnten.<br />
Um das zu erleichtern, wurde mit einer<br />
zweilagigen Dämmung gearbeitet – eine<br />
Schicht mit 200, eine mit 80 Millimetern<br />
Dicke. Der Vorteil: Für die Feinjustierung<br />
bei Anschlüssen muss keine dicke Platte<br />
eingefügt werden, sondern lediglich<br />
ein handliches 80-Millimeter-Passstück.<br />
Solche Details sind der sauber verputzten<br />
Fassade nicht mehr anzusehen. Sie<br />
sind unscheinbar ins grosse Ganze eingefügt<br />
– wie das «Rivage» in der Ufer zone<br />
des Bodensees.<br />
APPLICA 9/20<strong>22</strong> 47
VARIA<br />
Sto-Stiftung fördert Hilfsprojekte<br />
in der Ukraine<br />
Text und Bild Sto-Stiftung<br />
Noch immer dauert der russische Angriffskrieg in der Ukraine an. Damit steigt<br />
die Notwendigkeit einer mittel- und langfristig wirksamen Unterstützung der<br />
Zivilgesellschaft vor Ort, aber auch für Geflüchtete in europäischen Ländern.<br />
Deshalb lobte die gemeinnützige Sto-Stiftung ein zusätzliches Sonderbudget<br />
aus für Hilfsprojekte, die der ukrainischen Gesellschaft zugutekommen sollen.<br />
Da sich die gemeinnützige Sto-Stiftung<br />
im Baubereich engagiert und weil der<br />
Krieg im Osten und Süden der Ukraine<br />
grosse Schäden an Gebäuden und Infrastruktur<br />
angerichtet hat, entschloss sich<br />
der Stiftungsrat, gerade hier zu helfen.<br />
Im Fokus des Wettbewerbs standen deshalb<br />
Initiativen, die sich die Wiederherstellung<br />
von Wohnraum und Infrastruktur<br />
sowie die Betreuung der im Land selbst<br />
und in europäische Länder Geflüchteten<br />
zur Aufgabe gemacht haben. Als besonders<br />
förderwürdig stufte die Jury folgende<br />
Hilfsinitiativen ein:<br />
■ Das «Craft Hub des Institute of<br />
Social Policy of the Region» in<br />
Charkiw plant den Auf- und Ausbau<br />
einer grossen Werkstatt, in der<br />
vor allem Geflüchtete angelernt<br />
werden, um unter professioneller<br />
Anleitung den Wohnungsbestand<br />
wiederherzustellen.<br />
■ Das Craft Center «City of Artificers»<br />
in Nowomoskowsk schafft unter<br />
anderem Kinderbetreuungsmöglichkeiten,<br />
damit vor allem geflüchtete<br />
Mütter neue handwerkliche und<br />
künstlerische Fähigkeiten erlernen<br />
können.<br />
■ «Perspektiven für junge Menschen»<br />
ist eine kommunale Initiative der<br />
Stadt Kiew, die wegen geringer körperlicher<br />
Einschränkungen nicht<br />
wehrdienstfähige Personen zu professionellen<br />
Bauhandwerkern ausbildet.<br />
Zudem vergab die Sto-Stiftung vier Sonderpreise.<br />
www.sto-stiftung.de<br />
Jury-Treffen (v. l.): Ralf Pasel,<br />
Stiftungsrat Architektur der<br />
Sto-Stiftung, Peter Cheret,<br />
Lehrstuhl Baukonstruktion<br />
und Entwerfen 1, Universität<br />
Stuttgart, Rita Schwarzelühr-<br />
Sutter, MdB und Parlamentarische<br />
Staatssekretärin bei<br />
der Bundesministerin des Innern<br />
und für Heimat, Gregor<br />
Federhen, Länderreferent<br />
Mittel- und Osteuropa sowie<br />
Indien und Vietnam beim Kolpingwerk,<br />
und Christiane<br />
Schuchart, Ost-Ausschuss<br />
der Deutschen Wirtschaft.<br />
48 APPLICA 9/20<strong>22</strong>
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TERMINE<br />
Bauen+Wohnen Luzern:<br />
Energiekrise?<br />
Nicht mit uns!<br />
Text und Bild ZT Fachmessen Die Messe Bauen+Wohnen in Luzern öffnet am <strong>22</strong>. September 20<strong>22</strong> ihre Tore –<br />
und setzt auf eine geballte Ladung Energie! Die Energie-Thematik bildet eine n<br />
Schwerpunkt der Veranstaltung. Die Besucherinnen und Besucher können sich<br />
neutral zu allen Fragen des energieeffizenten Bauens und Wohnens beraten<br />
lasse n.<br />
Auf das Publikum warten<br />
nicht nur zahlreiche<br />
Informatione n rund um die<br />
Themen Bauen, Wohnen und<br />
Energie, sondern auch<br />
spannende Begegnungen<br />
und Gespräche.<br />
Hauseigentümer, Bauinteressierte, Planer<br />
und Architekten erleben an der diesjährigen<br />
Messe in Luzern innovative sowie<br />
nachhaltige Bau- und Wohntrends<br />
in den Bereichen Küchen und Bäder, Türen<br />
und Fenster sowie Energie. Das bauinteressierte<br />
Publikum darf sich auch<br />
auf spannende Begegnungen und aufschlussreiche<br />
Gespräche freuen.<br />
Aufgrund des wachsenden Informationsinteresses<br />
präsentieren der Kanton<br />
und die Stadt Luzern, zusammen mit den<br />
Energiefachstellen der Zentralschweizer<br />
Kantone und mit Partnern aus der Wirtschaft,<br />
die Sonderschau «Energie». Sie<br />
geben Auskünfte zum Heizersatz mit erneuerbaren<br />
Energien, zum Potenzial der<br />
Gebäudedämmung und zum optimalen<br />
Einsatz der Sonnenenergie. Des Wei-<br />
teren informiert die Sonderschau über<br />
Förderprogramme, weiterführende Beratungsangebote,<br />
Gebäudestandards und<br />
Möglichkeiten der Finanzierung.<br />
Einhergehend mit dem Thema Energie<br />
ist die Thematik der E-Mobilität. Die<br />
Sonderschau und das Forum «Ladestrom<br />
und Elektromobilität» zeigen Lösungen<br />
zu Ladeinfrastrukturen im Einund<br />
Mehrfamilienhaus, berichten über<br />
Eigenstromproduktion und erklären den<br />
Ein- oder Umstieg auf Elektromobilität<br />
Das Forum Architektur lädt Architekten,<br />
Planer, Vertreter der öffentlichen<br />
Hand, Investoren und Bauinteressierte<br />
zum Thema «Solare Architektur und Mobilität»<br />
ein.<br />
In den beliebten kostenlosen Fachvorträgen<br />
erfährt der Besucher das Geheimnis<br />
einer guten Küchen- und Badzimmerplanung<br />
und auch, was Wärmepumpen<br />
für wirtschaftliche Vorteile mit<br />
sich bringen.<br />
■<br />
Besucherinformationen<br />
Datum und Öffnungszeiten<br />
<strong>22</strong>.–25. September 20<strong>22</strong><br />
Donnerstag und Freitag 10–18.30 Uhr<br />
Samstag und Sonntag 10–17 Uhr<br />
Eintritt<br />
Do gratis, Fr–So CHF 8.−/Tag. Gratisticket<br />
im Online-Vorverkauf mit Code:<br />
bautrends<strong>22</strong>. Kinder bis 16 Jahren in<br />
Begleitung Erwachsener gratis.<br />
Messeinfo<br />
www.bautrends.ch<br />
50 APPLICA 9/20<strong>22</strong>
MARKTINFOS<br />
Brillux gestaltet Existenzgründer-Paket neu<br />
(Brillux) Hilfreiche Unterstützung auf<br />
dem Weg in die Selbstständigkeit für<br />
Firmengründerinnen und Nachfolger:<br />
Brillux erneuert das Erscheinungsbild<br />
des beliebten Existenzgründer-Pakets<br />
komplett. Neben einer modernen Ansprache<br />
an gründungswillige Malerinnen<br />
und Maler erhalten diese umfangreiche<br />
Leistungen für einen professionellen<br />
Firmenauftritt.<br />
So unterschiedlich der Hintergrund<br />
einer Existenzgründung, so vergleichbar<br />
das Bedürfnis nach einem zeitgemässen<br />
Aussenauftritt. «Mit unserem umfassenden<br />
Leistungsangebot stehen wir<br />
denjenigen zur Seite, die den Schritt in<br />
die Selbstständigkeit wagen», sagt David<br />
Recker, Gruppenleiter Marketing Customer<br />
Experience. Dadurch präsentierten<br />
sich junge Betriebe professionell vom<br />
ersten Tag an und könnten sich um den<br />
Aufbau ihres Kundenstamms kümmern.<br />
Moderne Ansprache<br />
Mit der Überarbeitung des Existenzgründer-Pakets<br />
geht Brillux neue Wege. Der<br />
Farben- und Lackhersteller spricht die<br />
relevanten Personen auf unterschiedlichen<br />
Kanälen an. Mit einer einmaligen<br />
Kostenpauschale von rund 850 Franken<br />
haben Existenzgründende Zugriff auf<br />
den Service. Ab einem bestimmten Jahresumsatz<br />
beim Kauf von Brillux-Produkten<br />
entfallen die Kosten.<br />
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suchen wir per 1. August 2023<br />
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Ihre Aufgabengebiete:<br />
• Führen des Schulsekretariats der Ostschweizer<br />
Malerfachschule, des Thurgauer Malerunternehmer-<br />
Verbandes und des Vereins Umweltschutz Region Ost<br />
• Personalführung in der Grundbildung und Weiterbildung<br />
• Organisation, Buchhaltung, Korrespondenz,<br />
Protokollführung, Dokumentation<br />
• Erteilen von Unterricht in der Grundbildung<br />
und/oder Weiterbildung<br />
• Auskunft, Beratung, Kontaktpflege mit Personen<br />
und Institutionen<br />
Sie bringen mit:<br />
• Einen eidg. Abschluss der höheren Berufsbildung<br />
im Malerbereich wie beispielsweise<br />
Malermeister_in, Projektleiter_in Farbe oder eine<br />
gleichwertige Qualifikation<br />
• Unterrichtserfahrung mit einer pädagogischen<br />
Aus- oder Weiterbildung oder die Bereitschaft diese<br />
berufsbegleitend zu erwerben<br />
• Selbstständige Arbeitsweise, unternehmerisches<br />
und innovatives Denken und Handeln<br />
• Kommunikationsfähigkeit in Wort und Schrift<br />
• PC-, MS-Office und EDV-Kenntnisse<br />
• Flexibilität, Organisationstalent und Freude<br />
am Umgang mit Menschen<br />
Beschäftigungsgrad:<br />
Die Stelle kann mit einem 100-Prozent-Pensum wie auch<br />
als Co-Schulleitung mit variablen Stellenprozenten besetzt<br />
werden. Geben Sie bitte im Bewerbungsdossier an, welche<br />
Kapazitäten Sie haben und wie Sie sich die zeitliche<br />
Aufteilung in Administrativarbeiten und Unterrichtstätigkeit<br />
vorstellen.<br />
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Wenn Sie sich angesprochen fühlen und die gewünschten<br />
Qualifikationen mitbringen, freuen wir uns über Ihr<br />
Interesse. Ihre Bewerbung behandeln wir vertraulich und<br />
diskret. Die schriftlichen Bewerbungsunterlagen<br />
schicken Sie bitte bis spätestens 31. Oktober 20<strong>22</strong> an:<br />
Ostschweizer Malerfachschule, Auwiesenstrasse 10,<br />
8583 Sulgen oder an admin@omfsulgen.ch<br />
Für ergänzende Auskünfte steht Ihnen Harry Güntert,<br />
Schulleiter, zur Verfügung. Telefon 071 642 44 40,<br />
E-Mail: admin@omfsulgen.ch<br />
52 APPLICA 9/20<strong>22</strong>
HERSTELLER/LIEFERANTEN<br />
Die Partner des <strong>SMGV</strong><br />
Die Partner des Schweizerischen Maler- und Gipserunternehmer-Verbandes <strong>SMGV</strong> unterstützen<br />
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Gewerbestrasse 6<br />
8606 Nänikon<br />
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Rigips AG<br />
Gewerbepark<br />
5506 Mägenwil<br />
www.rigips.ch<br />
Dold AG*<br />
Hertistrasse 4<br />
8304 Wallisellen<br />
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Rupf + Co. AG*<br />
Eichstrasse 42<br />
8152 Glattbrugg<br />
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5405 Baden/Dättwil<br />
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Hilti (Schweiz) AG<br />
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Abacus Research AG<br />
www.abacus.ch<br />
APU AG<br />
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Brillux Schweiz AG<br />
www.brillux.ch<br />
Dosteba AG<br />
www.dosteba.ch<br />
Alfons Hophan AG*<br />
www.hola.ch<br />
Keimfarben AG<br />
www.keim.ch<br />
Ardex Schweiz AG<br />
www.ardex.ch<br />
Baumit Schweiz AG<br />
www.baumit.com<br />
Festool Schweiz AG*<br />
www.festool.ch<br />
Fixit AG<br />
www.fixit.ch<br />
Peka Pinselfabrik AG*<br />
www.peka.ch<br />
Granol AG<br />
www.granol.ch<br />
James Hardie Europe GmbH Schweiz<br />
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Flumroc AG<br />
www.flumroc.ch<br />
Greutol AG*<br />
www.greutol.ch<br />
Röfix AG<br />
www.roefix.com<br />
Swisspor AG<br />
www.swisspor.ch<br />
Permapack AG*<br />
www.permapack.ch<br />
Pirosig AG<br />
www.pirosig.ch<br />
Sax-Farben AG*<br />
www.sax-farben.ch<br />
Haga AG<br />
www.haganatur.ch<br />
Wiederkehr AG*<br />
www.wiederkehrag.ch<br />
Sia Abrasives Industries AG*<br />
www.sia-abrasives.com<br />
Sievert AG<br />
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Sorba EDV AG<br />
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Storch (Schweiz) AG*<br />
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Tesa Tape Schweiz AG*<br />
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Toupret Schweiz AG*<br />
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Bestellungen bitte per Post oder Fax mit nachfolgendem Talon oder über unsere<br />
Website smgv.ch ➝ <strong>SMGV</strong>-Shop<br />
Firma<br />
Name/Vorname<br />
Adresse<br />
Offizielles Organ<br />
Schweizerischer Maler- und<br />
Gipserunternehmer-Verband <strong>SMGV</strong><br />
<br />
Verband Schweizerischer<br />
Korrosionsschutz-Firmen VSKF<br />
<br />
Colorpoint – Schweizerische<br />
Jungmaler-Vereinigung<br />
AVA Color – Vereinigung für Bildung in<br />
Beschichtung, Farbe, Form & Gestaltung<br />
Herausgeber<br />
<strong>SMGV</strong><br />
8304 Wallisellen<br />
T 043 233 49 00<br />
F 043 233 49 01<br />
www.smgv.ch<br />
Gründungsjahr<br />
1894<br />
Auflage<br />
Gedruckte Auflage: 4500<br />
Verbreitete Auflage<br />
(Wemf 2021/<strong>22</strong>): 3729<br />
Abonnementspreis/Erscheinungsweise<br />
12 Monate CHF 125.– (exkl. MwSt.),<br />
Kündigung ist jeweils auf Ende<br />
Kalenderjahr möglich.<br />
Erscheint 13-mal jährlich<br />
Sprachen<br />
Deutsch<br />
Ausgaben in Französisch<br />
und Italienisch 4-mal jährlich<br />
Redaktion und Verlag Applica<br />
Raphael Briner,<br />
Redaktionsleiter/Verlagsleiter<br />
Cornelia Sigrist, Redaktorin<br />
Postfach, 8304 Wallisellen<br />
T 043 233 49 49<br />
F 043 233 49 01<br />
<strong>applica</strong>@smgv.ch<br />
www.<strong>applica</strong>.ch<br />
Redaktionskommission<br />
Mario Freda,<br />
Zentralpräsident <strong>SMGV</strong>,<br />
Silvia Fleury, Direktorin <strong>SMGV</strong><br />
Petra Braun, Bereichsleiterin<br />
Marketing und Nachwuchsförderung<br />
Christoph Fontana,<br />
Bereichsleiter TD Gipsergewerbe<br />
Peter Seehafer,<br />
Bereichsleiter TD Malergewerbe<br />
Raphael Briner,<br />
Bereichsleiter Fachzeitschrift /<br />
stv. Leite r Kommunikation<br />
Anzeigenmanagement<br />
Stumpp Medien AG<br />
Hauptsitz: Häldelistrasse 11b<br />
Geschäftsstelle: Riedpark,<br />
Zürcherstrasse 17<br />
8173 Neerach<br />
T 044 858 38 00<br />
<strong>applica</strong>@stumppmedien.ch<br />
www.stumppmedien.ch<br />
Herstellung<br />
Cavelti AG, Gossau<br />
PLZ/Ort<br />
Datum/Unterschrift<br />
Einsenden an: Schweizerischer Maler- und Gipserunternehmer-Verband <strong>SMGV</strong>, Postfach,<br />
8304 Wallisellen, Fax 043 233 49 40 oder online über www.smgv.ch ➝ <strong>SMGV</strong>-Shop.<br />
Alle Preise exkl. MwSt. und ohne Porto- und Versand spesen – Preis- und Druckfehler vorbehalten.<br />
Infos zum <strong>SMGV</strong>-Shop: Der Schweizerische Maler- und Gipserunternehmer-Verband <strong>SMGV</strong><br />
betreibt in Wallisellen einen Fachverlag beziehungsweise Shop. Hier erhalten Verbandsmitglieder<br />
Produkte zu vorteilhaften Preisen. Aber auch Nichtmitglieder haben die Möglichkeit,<br />
Merkblätter, Berufskleider und vieles mehr gegen Vorauszahlung zu bestellen.<br />
Nachdruck ist nur mit Genehmigung<br />
des Herausgebers und unter Quellenangabe<br />
gestattet. Autoren tragen die<br />
alleinige Verantwortung für ihre geäusserten<br />
Ansichten. Die Rechte an den<br />
ver öffentlichten Beiträgen gehen im<br />
Rahmen der gesetz lichen Bestimmungen<br />
an den Verlag über, dies gilt auch für<br />
eine evtl. Nutzung in anderen Medien<br />
(z.B. Internet). Die Autoren erklä ren sich<br />
mit Ein sendung ihrer Manus kripte mit<br />
dieser Regelung ein verstanden. Fotos<br />
und andere Unter lagen werden nur auf<br />
ausdrück lichen Wunsch retourniert.<br />
58 APPLICA 9/20<strong>22</strong>
Zusammen im Team –<br />
von der Anforderung<br />
bis zum Ergebnis.<br />
Mit unserem massgeschneiderten Service<br />
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Wir stehen Ihnen mit vielfältiger Unterstützung in allen Bauphasen<br />
zur Seite. Beispielsweise mit persönlicher Beratung,<br />
digitalen Tools, Farb- und Materialkonzepten oder auch vor<br />
Ort auf der Baustelle. Damit Ihre Projekte von Anfang bis<br />
Ende reibungslos laufen.<br />
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