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Was die Welt im Innersten zusammenhält... - witec-pr.de

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Kollisionen<br />

auf engstem Raum<br />

Bei Zusammenstößen zwischen Teilchen in Beschleunigern<br />

o<strong>de</strong>r bei ihrem Auf<strong>pr</strong>all auf Ziele<br />

außerhalb <strong>de</strong>s Beschleunigers entstehen oft<br />

auch neue Teilchen. Dies geschieht, in<strong>de</strong>m<br />

Materie sich in Energie und <strong>die</strong>se sich wie<strong>de</strong>r<br />

zurück in Materie verwan<strong>de</strong>lt; es gilt Einsteins<br />

berühmte Gleichung E = mc 2 , wobei E für<br />

Energie, m für Masse steht und c <strong>die</strong> Lichtgeschwindigkeit<br />

angibt.<br />

Aus E = mc2 folgt, daß ein Gramm Materie<br />

erstaunliche 20 Billionen Kalorien enthält. Die<br />

Teilchen, <strong>die</strong> in Beschleunigern untersucht wer<strong>de</strong>n,<br />

sind so winzig, daß <strong>die</strong> in ihnen enthaltene<br />

Energie nur etwa ein Milliardstel einer Kalorie<br />

beträgt. In Teilchenkollisionen wird <strong>die</strong>se Energie<br />

auf einen äußerst kleinen Raum konzentriert.<br />

Unter solch hohen Energiekonzentrationen<br />

können neue Teilchen entstehen, <strong>de</strong>ren<br />

Untersuchung uns faszinieren<strong>de</strong> Einblicke in <strong>die</strong><br />

Gehe<strong>im</strong>nisse <strong>de</strong>r Natur ermöglicht.<br />

Detektoren -<br />

Giganten mit Feingefühl<br />

Teilchenkollisionen herbeizuführen ist eine<br />

Sache, sie aber nachzuweisen eine an<strong>de</strong>re. Diese<br />

Aufgabe übernehmen Teilchen<strong>de</strong>tektoren - das<br />

sind Meßanordnungen so groß wie mehrstökkige<br />

Häuser. Sie wer<strong>de</strong>n um <strong>de</strong>n Kollisionspunkt<br />

errichtet und zeichnen alles auf, was sich dort<br />

ereignet. Mit ihrer Hilfe versuchen <strong>die</strong> Wissenschaftler,<br />

alle herausfliegen<strong>de</strong>n Teilchen aufzuspüren,<br />

ihre I<strong>de</strong>ntität und Herkunft festzustellen<br />

und <strong>die</strong> Flugbahnen zu best<strong>im</strong>men. Um das<br />

zu erreichen, wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Detektoren schalenförmig<br />

aufgebaut.<br />

Schematische Darstellung<br />

<strong>de</strong>s 10 m hohen ZEUS-<br />

Detektors am HERA-Beschleuniger<br />

in Hamburg.<br />

Er ist aus verschie<strong>de</strong>nen<br />

um <strong>de</strong>n Kollisionsbereich<br />

angeordneten Schichten<br />

aufgebaut. Von innen<br />

nach außen:<br />

Spurenkammern (blau,<br />

dunkelblau), su<strong>pr</strong>aleiten<strong>de</strong><br />

Spule (orange), Kalor<strong>im</strong>eter<br />

(rot/grau), mit<br />

Myon-Kammern ausgestattetes<br />

Eisenjoch (rot mit<br />

blauen Streifen), Myon-<br />

Kammern (blau), Myon-<br />

Toroid (grün/gelb). Durch<br />

das Zentrum <strong>de</strong>s Detektors<br />

läuft das Strahlrohr,<br />

das mit Quadrupolen<br />

(orange) zur Fokussierung<br />

<strong>de</strong>r Teilchenpakete<br />

ausgestattet ist. Die Protonen<br />

kommen von rechts<br />

durch das Strahlrohr, <strong>die</strong><br />

Elektronen von links.<br />

Die innersten Schalen <strong>die</strong>nen dazu, <strong>die</strong> Teilchenspuren<br />

sichtbar zu machen. Dafür verwen<strong>de</strong>t<br />

man Drift- und Proportionalkammern. In<br />

ihnen hinterlassen gela<strong>de</strong>ne Teilchen Ionisationsspuren,<br />

<strong>die</strong> mit Hilfe von Signaldrähten<br />

rekonstruiert wer<strong>de</strong>n können. Gleichzeitig<br />

krümmt ein Magnetfeld <strong>die</strong> Bahn <strong>de</strong>r Teilchen.<br />

Dadurch können <strong>de</strong>r Impuls, <strong>die</strong> Ladung und<br />

bei Kenntnis <strong>de</strong>r Masse <strong>die</strong> Energie <strong>de</strong>r Teilchen<br />

sowie ihr gemeinsamer Entstehungsort<br />

genau best<strong>im</strong>mt wer<strong>de</strong>n. Neben Driftkammern<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>im</strong> Inneren solcher Detektoren auch Anordnungen<br />

aus dünnen Halbleiter-Plättchen<br />

eingesetzt, <strong>die</strong> eine noch genauere Ortsbest<strong>im</strong>mung<br />

liefern.<br />

In <strong>de</strong>r nächsten Schalenanordnung befin<strong>de</strong>n<br />

sich <strong>die</strong> Kalor<strong>im</strong>eter. Das sind Geräte zur Ermittlung<br />

von Wärmemengen. In ihnen wird ein<br />

Großteil <strong>de</strong>r Teilchen absorbiert und ihre Energie<br />

kann dadurch gemesssen wer<strong>de</strong>n.<br />

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