Mittelstandsmagazin 03-2022
Christina Stumpp im Interview: „Wir müssen die Unternehmer deutlich mehr entlasten“ | Zukunft der Altersvorsorge: Warum es mehr als nur eine Säule braucht | Achtung, Cyberattacke! Wenn ein falscher Klick den Betrieb lahmlegt
Christina Stumpp im Interview: „Wir müssen die Unternehmer deutlich mehr entlasten“ | Zukunft der Altersvorsorge: Warum es mehr als nur eine Säule braucht | Achtung, Cyberattacke! Wenn ein falscher Klick den Betrieb lahmlegt
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MIT:INTERVIEW<br />
dringend eine Gründeroffensive. Gerade junge Menschen<br />
gilt es zu ermutigen, den Schritt in die Selbstständigkeit<br />
zu wagen, um die Gründungskultur in<br />
Deutschland weiter zu stärken. Mit ihren Ideen, Produkten<br />
und Dienstleistungen tragen sie zu einer dynamischen,<br />
innovativen und international wettbewerbsfähigen<br />
Wirtschaft bei und sorgen für zukunftsfähige<br />
Arbeitsplätze. Unternehmensgründungen und<br />
Unternehmens nachfolgen im Dienstleistungsbereich,<br />
im Handwerk, in der gewerblichen Wirtschaft und in<br />
freien Berufen machen den Wirtschaftsstandort<br />
Deutschland stark und sind somit auch ein wichtiger<br />
Pfeiler unserer Sozialen Marktwirtschaft.<br />
Überhaupt leiden Unternehmen unter Bürokratie.<br />
Warum kommt da nicht mehr Entlastung von der<br />
Politik?<br />
Hier sind wir seit Jahren dran. Wir sollten das aber jetzt<br />
einfach auch mal umsetzen. Unsere Unternehmer sind<br />
überlastet, es gibt immer mehr Bürokratie, mehr Vorschriften.<br />
Wir müssen die Unternehmer gerade jetzt,<br />
„Rekommunalisierung ist der falsche<br />
Weg. Dort, wo es privat möglich<br />
ist, müssen Aufgaben auch privat<br />
übernommen werden. “<br />
bei den aktuellen Herausforderungen, deutlich mehr<br />
entlasten. Entbürokratisierung ist ein wichtiger Punkt.<br />
Aber einer der wesentlichen Punkte ist für mich, dass<br />
wir wieder Wirtschaftspolitik für unsere Unternehmer<br />
machen. Hier braucht es eine umfassende und effiziente<br />
Steuerreform. In der vergangenen Legislaturperiode<br />
haben wir bereits ein Wahlrecht für Personengesellschaften<br />
beschlossen, sich wie Kapitalgesellschaften<br />
besteuern zu lassen, um so eine rechtsformneutrale<br />
Besteuerung zu erreichen. Der Wechsel des Besteuerungsregimes<br />
ist erstmals für den Veranlagungszeitraum<br />
<strong>2022</strong> möglich. Das war ein wichtiger und längst<br />
überfälliger Schritt. Leider war mit der SPD mehr nicht<br />
möglich.<br />
Auch bei der Digitalisierung gibt es in vielen<br />
Kommunen Nachholbedarf. Warum sind wir da so<br />
schwerfällig? Warum ist Österreich weiter bei<br />
vielen Behördengängen, die digital funktionieren?<br />
In Baden-Württemberg digitalisieren wir die Kommunen<br />
mit Hochdruck. Aber die Verwaltungsprozesse<br />
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