Mittelstandsmagazin 03-2022
Christina Stumpp im Interview: „Wir müssen die Unternehmer deutlich mehr entlasten“ | Zukunft der Altersvorsorge: Warum es mehr als nur eine Säule braucht | Achtung, Cyberattacke! Wenn ein falscher Klick den Betrieb lahmlegt
Christina Stumpp im Interview: „Wir müssen die Unternehmer deutlich mehr entlasten“ | Zukunft der Altersvorsorge: Warum es mehr als nur eine Säule braucht | Achtung, Cyberattacke! Wenn ein falscher Klick den Betrieb lahmlegt
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MIT:INSIDE<br />
Arbeitskräftemangel<br />
Ampel muss duale Ausbildung stärken<br />
Die Bundesregierung muss mehr gegen den gravierenden Arbeitskräftemangel<br />
tun. Sie müsse insbesondere mehr für die duale Ausbildung<br />
werben, fordert MIT-Chefin Gitta Connemann: „Es muss in Schulen verpflichtend<br />
sein, eine Praxiswoche in Handwerks- und Industriebetrieben<br />
durchzuführen, um die Schülerinnen und Schüler für diesen Teil der<br />
Berufswelt zu begeistern. Deutschland braucht nicht nur Master, sondern<br />
auch Meister.“ Die MIT setzt sich für mehr gesteuerte Zuwanderung aus<br />
dem Ausland ein. Auch müsse der Staat aktiver bei der Arbeitskräftegewinnung<br />
werden, so Connemann: „Der Staat muss über die Botschaften<br />
und die vom ihm mitfinanzierten Goethe-Institute und Auslandsschulen<br />
verstärkt junge Menschen mit Deutschkenntnissen für eine Ausbildung<br />
in Deutschland anwerben.“ Außerdem müssten die Hartz-IV-Sanktionen<br />
wieder in Kraft gesetzt werden.<br />
Fotos: MIT, iryna_l/stock.adobe.com; Robert Kneschke/stock.adobe.com<br />
Entlastungen<br />
Wohngeld-Reform reicht nicht aus<br />
Die von Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigte Wohngeldreform<br />
ist völlig unzureichend. „Es ist gut, wenn<br />
Scholz endlich erkennt, dass die Belastungsgrenze für<br />
viele Bürger erreicht ist. Aber die Hilfe ab 2023 kommt<br />
viel zu spät“, kritisiert MIT-Chefin Gitta Connemann. Inflation<br />
und Preisexplosionen belasteten viele Bürger und<br />
Betriebe existentiell. „Außer ein paar Leistungen mit der<br />
Gießkanne und Strohfeuern, wie dem 9-Euro-Ticket, ist<br />
aber bislang strukturell nichts passiert. Entlastung für alle<br />
ist das Gebot der Stunde. Die bloße Ankündigung einer<br />
Wohngeldreform wird dem nicht gerecht“, so Connemann.<br />
Durch Rekordsteuereinnahmen schwimme der Staat im<br />
Geld, vertröste die Bürger aber auf 2023. „Und für die<br />
belasteten Betriebe hat sie gar nichts.“<br />
Gasnotstand<br />
Kernkraftwerke müssen weiterlaufen<br />
Angesichts der unsicheren Gasversorgungslage fordert die<br />
MIT seit Monaten eine Entscheidung der Bundesregierung für<br />
eine Laufzeitverlängerung der hiesigen Kernkraft. Derzeit wird<br />
ein Drittel des russischen Erdgases verstromt. Kernkraftwerke<br />
können einen Teil dieser Gasverstromung ersetzen. „Strom aus<br />
Kernkraft ist die bedeutendste Sofortmaßnahme zur Reduzierung<br />
von russischen Gasimporten – und dabei klimafreundlich.<br />
Ein Verzicht auf dieses Potential ist nicht nur töricht, sondern<br />
verantwortungslos“, so die MIT-Vorsitzende Gitta Connemann.<br />
Sie fordert Bundesenergieminister Habeck auf, angesichts der<br />
Energiekrise grüne Tabus und Ideologien zu überwinden.<br />
Die sechs noch funktionsfähigen Kernkraftwerke könnten<br />
zusammen 66 Terawattstunden CO2-freien Strom produzieren<br />
und damit gleich mehrere Gas- und Kohlekraftwerke ersetzen.<br />
Die sechs Kernkraftwerke haben 2021 genauso viel Strom<br />
produziert wie alle Photovoltaikanlagen zusammen.<br />
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