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VerbandsNachrichten 3 I 2022

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<strong>VerbandsNachrichten</strong><br />

03 | <strong>2022</strong><br />

Interview mit drei<br />

Verbandspräsidenten<br />

Rückblicke und<br />

Standortbestimmungen der<br />

Ehrenpräsidenten Schmitz<br />

und Elster sowie von<br />

Präsident Hagemeister<br />

Sommerfest mit<br />

Liveband und DJ<br />

Summer, Sound und<br />

Streetfood<br />

Kontoabfragen<br />

1,14 Mio Abrufe insgesamt<br />

in 2021


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

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<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Editorial<br />

// Editorial<br />

Präsident<br />

StB/WP Dipl.-Kfm. Gero Hagemeister, Bonn<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

sehr geehrte Damen und Herren,<br />

die Sommerferien haben Sie hoffentlich<br />

zu etwas Erholung für sich und Ihre Angehörigen<br />

sowie Mitarbeiter nutzen können.<br />

Unser Sommerfest, das in diesem Jahr<br />

grundlegend umgestaltet worden ist, bot<br />

uns bei angenehm warmen Temperaturen<br />

und Live-Musik einer bekannten Kölner<br />

Mundart-Band noch einmal die Gelegenheit<br />

zum Feiern und zu lockeren Gesprächen<br />

mit Kollegen und Kolleginnen in entspannter<br />

Atmosphäre. Der Rekordbesuch<br />

von über 330 Besuchern, die mitgemacht<br />

und heftig mitgefeiert haben, zeigt uns,<br />

dass wir diesen Weg weiter gehen sollten.<br />

Wir schauen als Berufsverband zurück auf<br />

75 Jahre des Berufsstandes und des Verbandes.<br />

In den letzten dreißig Jahren hat<br />

unser Berufsstand einen ungeahnten Aufschwung<br />

erlebt. Für den Verband ist das<br />

verbunden mit 16 Jahren Präsidentschaft<br />

unter Ehrenpräsident Helmut Schmitz und<br />

fast 13 Jahren unter Ehrenpräsident Harald<br />

Elster. Lesen Sie in dieser Ausgabe unseres<br />

Verbandsmagazins, wie Helmut Schmitz<br />

und Harald Elster im Interview mit Antonie<br />

Schweitzer und mir die Entwicklung<br />

des Berufsstandes und des Verbandes<br />

rückblickend beurteilen und wie sie die<br />

gegenwärtige und zukünftige Situation<br />

einschätzen.<br />

Durch eine intensivierte Mitgliederwerbung,<br />

das deutlich erweiterte Angebot<br />

zur Fort- und Weiterbildung sowie die<br />

hervorragende Öffentlichkeitsarbeit des<br />

Verbandes, wofür vor allem der gesamten<br />

Geschäftsstelle zu danken ist, konnte die<br />

Mitgliederzahl des Verbandes zwischen<br />

1992 und 2008 von 1.600 auf über 3.000<br />

gesteigert werden. Ungeachtet unseres<br />

unermüdlichen Kampfes um ein einfacheres<br />

und transparenteres Steuerrecht sowie<br />

eine insgesamt bessere Steuerrechtskultur<br />

ist es bedauerlicherweise systematisch<br />

durchgehend schlechter geworden. Der<br />

Berufsstand sieht sich nicht nur zunehmender<br />

Regulierungsdichte, sondern nun<br />

auch noch eines irrationalen Drucks aus<br />

Brüssel auf seine Vorbehaltsaufgaben ausgesetzt.<br />

Dass nichts besser werden kann,<br />

wenn geringer qualifizierte Dienstleister,<br />

die nicht die „Meisterprüfung unseres<br />

Berufsstandes“ – das anerkannte Steuerberaterexamen<br />

– abgelegt haben, berechtigt<br />

wären, diese Aufgaben zu erledigen,<br />

müssen wir den Verantwortlichen in Brüssel<br />

leider immer wieder neu verständlich<br />

machen. Immerhin ist der Politik in den<br />

vergangenen Jahren bewusst geworden,<br />

dass der Berufsstand systemrelevant ist,<br />

weil er uns Berufsträger zur Lösung aller<br />

möglichen, zum Teil selbst verursachten<br />

Probleme unabdingbar benötigt.<br />

Ohne die beständige disziplinierte Facharbeit<br />

aller Kolleginnen und Kollegen, aber<br />

vor allem auch ohne den stetigen Einsatz<br />

der Steuerberaterverbände, unter denen<br />

der Kölner Verband bundesweit immer eine<br />

prägende und einflussreiche Rolle gespielt<br />

hat, hätte der Berufsstand nicht diese<br />

Wertschätzung in Politik und Gesellschaft<br />

erreicht, die er aktuell besitzt. Lassen Sie<br />

uns gemeinsam daran arbeiten, dass dieser<br />

Status auch in der Zukunft erhalten bleibt.<br />

Am 16. November werden wir unser<br />

75-jähriges Bestehen gebührend mit<br />

einem großen Fest in der Kölner Flora<br />

feiern. Eine Gesprächsrunde mit renommierten<br />

Fachleuten wird dabei zu gegenwärtigen,<br />

zukünftigen und vergangenen<br />

steuer- und berufspolitischen Themen<br />

diskutieren. Bei dieser Gelegenheit werden<br />

wir auch eine wissenschaftliche Festschrift<br />

zu Ehren des Verbandsjubiläums,<br />

an der sich 35 namhafte Autoren beteiligt<br />

haben, präsentieren können. Ich lade Sie<br />

alle bereits jetzt herzlich ein, sich diesen<br />

Termin vorzumerken und möglichst zahlreich<br />

am Jubiläum unseres Steuerberater-<br />

Verbandes teilzunehmen.<br />

Mit freundlichen, kollegialen Grüßen<br />

StB/WP Gero Hagemeister<br />

- Präsident -<br />

3


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Inhalt<br />

// Inhalt<br />

7<br />

Editorial<br />

Aus dem Verbandsleben<br />

Wichtige Termine<br />

26<br />

27<br />

Fachkräftemangel bei 72 % der rechts- und<br />

steuerberatenden Berufe<br />

Warum eine Arbeitgebermarke jetzt noch<br />

wichtiger wird?<br />

8<br />

Interview mit drei Präsidenten:<br />

Helmut Schmitz, Harald Elster und Gero Hagemeister<br />

30<br />

Der Arbeitskreis „Unternehmensnachfolge“<br />

stellt sich vor<br />

31<br />

Kanzleiportrait<br />

32<br />

Bethmann Bank: Stütze für den Mittelstand<br />

34<br />

Aktivitäten und geplante Termine der Bezirke und<br />

Arbeitskreise<br />

36<br />

Kontoabrufe erreichen Rekordhöhe<br />

Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

8<br />

38<br />

Deutscher Steuerberatertag hybrid: live in Dresden<br />

vom 09. bis 11.10.<strong>2022</strong> sowie online<br />

40<br />

Mitgliederversammlungen DStV und DStI<br />

12<br />

75 Jahre Steuerberater-Verband Köln: eine stetige<br />

Erfolgsgeschichte<br />

41<br />

43<br />

DStV-Präsident Lüth unterwegs<br />

1. Fachberatertag in Köln – Expertise meets Networking<br />

16<br />

75 Jahre Steuerberater-Verband Köln: Feier am<br />

16.11. in der Flora<br />

43<br />

Keine Aufweichung der Regeln zur Geschäftsführung<br />

bei Berufsausübungsgesellschaften<br />

16<br />

Das Sommerfest <strong>2022</strong> – Summer, Sound und<br />

Streetfood<br />

44<br />

44<br />

Impulse für ein elektronisches Rechnungssystem<br />

Kritik an geplanten Änderungen bei Cloud-Kassen<br />

45<br />

DStV als Diskutant beim BDI-Webtalk zur<br />

Beschleunigung der Betriebsprüfung<br />

46<br />

Kritik an der geplanten Modernisierung der<br />

Außenprüfung<br />

47<br />

DStV-News 09/<strong>2022</strong><br />

47<br />

Eingaben und Stellungnahmen<br />

16<br />

20<br />

Pressearbeit im zweiten Quartal <strong>2022</strong><br />

24<br />

Social Media Kanäle des Verbandes<br />

24<br />

Golfmeisterschaften NRW<br />

25<br />

Die Rügener Steuerfachtage <strong>2022</strong> in Präsenz und<br />

bei allerbestem Wetter<br />

25<br />

4


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Inhalt<br />

Sonstige Berufsorganisationen<br />

Europa<br />

48<br />

DATEV – Positive Bilanz in der Krise<br />

59<br />

DStV weiterhin im EFAA-Vorstand vertreten<br />

51<br />

DATEV-Aufsichtsratswahl<br />

60<br />

Einigung im EU-Rat über Anti-Geldwäsche-Behörde<br />

52<br />

Freiberuflerstatistik: erstmals mehr als<br />

4 Mio. Beschäftigte<br />

60<br />

E-Invoicing - Brüsseler Steuersymposium der<br />

German Tax Advisers<br />

61<br />

Umfassender Rechtsrahmen für Kryptowerte<br />

vereinbart<br />

Vermischtes<br />

62<br />

Tax on the Beach<br />

Aus der Finanzverwaltung<br />

48<br />

63<br />

Behördenverzeichnisse<br />

54<br />

54<br />

56<br />

Aktuelles Steuer- und Beihilfenrecht<br />

Entwurf eines JStG <strong>2022</strong><br />

Neue Vergütungsregeln zur Grundsteuererklärung<br />

in Kraft<br />

Coronahilfen: Erleichterung bei den Fristen zur<br />

Schlussabrechnung<br />

64<br />

65<br />

66<br />

67<br />

67<br />

Personalia<br />

Veränderungen<br />

30-jähriges Dienstjubiläum Ramona Schmitz<br />

Jubilare (16.05.<strong>2022</strong> – 15.08.<strong>2022</strong>)<br />

Neue Mitglieder (16.05.<strong>2022</strong> – 15.08.<strong>2022</strong>)<br />

Boulevard<br />

58<br />

58<br />

58<br />

Prüfungswesen<br />

Neuwahl Arbeitskreis Prüfende Berufe<br />

WPK-Beiratwahlen: Erfolg der Dörschell-Liste<br />

Stellungnahme zu IDW Prüfungsstandars<br />

68<br />

68<br />

Informatives<br />

Ausblick auf Heft 4 I <strong>2022</strong><br />

Buchtipp: Erfolgreich selbstständig – richtige<br />

Rechtsform und notwendiges Steuerwissen<br />

58 68<br />

5


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

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und Verwaltung zu informieren. Zu jedem der zehn Termine erhalten die Teilnehmer selbstverständlich<br />

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die Praktiker über die neuen Abo-Pakete Lokal, Digital (auch mit Live-Termin) und Premium buchbar.<br />

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Dieses Paket umfasst die zeit- und<br />

ortsunabhängige Nutzung des<br />

ONLINE-MODULS sowie ein<br />

Live-Termin pro Monat.<br />

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Verbandsbezirk.<br />

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<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

Aus dem Verbandsleben<br />

// Wichtige Termine<br />

09. – 11. Oktober <strong>2022</strong><br />

Deutscher Steuerberatertag <strong>2022</strong><br />

Die Tagung wird im Internationalen Congress Center<br />

Dresden sowie hybrid online stattfinden.<br />

www.steuerberatertag.de<br />

Am Vorabend findet wieder der Kölner Abend statt. Alle<br />

Teilnehmer des Steuerberatertages aus unserer Region<br />

werden nach Schloss Albrechtsberg eingeladen. Für<br />

einen Transfer wird gesorgt.<br />

19. Oktober <strong>2022</strong><br />

Mitgliederversammlung <strong>2022</strong><br />

im Schulungszentrum der Akademie für Steuer-<br />

und Wirtschaftsrecht, Köln<br />

16. November <strong>2022</strong><br />

Jubiläumsveranstaltung „75 Jahre“ des Steuerberater-Verbandes e.V. Köln<br />

in der Flora, Köln<br />

Weitere Einzelheiten werden mit gesonderten Einladungen bekannt gegeben.<br />

Bitte merken Sie sich die Termine bereits jetzt vor.<br />

7


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Interview mit drei Präsidenten:<br />

Helmut Schmitz, Harald Elster und Gero Hagemeister<br />

StB Helmut Schmitz war 16 Jahre<br />

lang, von 1992 bis 2008, Präsident<br />

des Steuerberater-Verbandes e.V.<br />

Köln und wurde 2008 zum Ehrenpräsidenten<br />

ernannt. Verbandsmitglied ist<br />

er allerdings bereits seit 1971 und wurde<br />

1984 – als Vorsitzender des Bezirks Aachen<br />

– auch Vorstandsmitglied. Von 1993<br />

bis 1997 bekleidete er das Amt des Vizepräsidenten<br />

im Deutschen Steuerberaterinstitut<br />

und von 1997 bis 2009 die Ämter<br />

des Vizepräsidenten und Schatzmeisters<br />

im Deutschen Steuerberaterverband und<br />

DStI; 2002 zogen DStV und DStI nach Berlin.<br />

StB/WP Harald Elster, der 1978 in den<br />

Verband eintrat, war von 2008 bis 2021<br />

Präsident des Steuerberater-Verbandes<br />

Köln und zuvor seit 2000 Vizepräsident.<br />

2013 wurde er einstimmig zum Präsidenten<br />

des DStV gewählt, nachdem er bereits<br />

seit 2009 Vizepräsident und Schatzmeister<br />

war. 2017 wurde er für weitere vier<br />

Jahre in diesem Amt bestätigt.<br />

StB/WP Dipl.-Kfm. Gero Hagemeister ist<br />

seit 2000 Mitglied des Steuerberater-<br />

Verbandes Köln, seit 2008 im Vorstand<br />

aktiv und seit 2016 Vizepräsident. 2021<br />

wurde er zum Verbandspräsidenten gewählt<br />

und im gleichen Monat auch zum<br />

Vizepräsidenten des DStV.<br />

Antonie Schweitzer: Was waren die<br />

Meilensteine Ihrer Zeit als<br />

Verbandspräsident?<br />

Helmut Schmitz: Meilensteine waren die<br />

Errichtung des Schulungszentrums der<br />

Akademie mit vielfältigen Fortbildungsmöglichkeiten<br />

und die Einrichtung der<br />

Steuerrechtsabteilung. Mit Herrn Dr. Bachem<br />

und Herrn Josef Eich, dem früheren<br />

Abteilungsdirektor bei der OFD Köln, war<br />

sie von Beginn an top besetzt.<br />

Der Lehrgang zur Vorbereitung auf die<br />

Steuerberaterprüfung wurde wiedereingeführt<br />

– mit hoher Erfolgsquote! Die Rügener<br />

Steuerfachtage wurden ins Leben gerufen<br />

und die Porzer Kirmes fand erstmals statt.<br />

Die Steuerabteilung der neuen Oberfinanzdirektion<br />

blieb auch durch unseren Einsatz<br />

in Köln, und der Deutsche Steuerberaterverband<br />

zog von Bonn nach Berlin um.<br />

Was ich bedauere ist, dass damals die Zusammenführung<br />

des Vereins der Steuerberater,<br />

Wirtschaftsprüfer und vereidigten<br />

Buchprüfer und unseres Verbandes nicht<br />

gelungen ist. Die Initiative ging damals<br />

vom Verein aus, die Verträge waren unterschriftsreif;<br />

dann verweigerte die Mitgliederversammlung<br />

des Vereins überraschend<br />

die Zustimmung. Heute ist der Kölner Verein<br />

Geschichte.<br />

Harald Elster: Meilensteine waren für mich<br />

vor allem die Neujahrsempfänge und die<br />

Verbandstage als wichtige Veranstaltungen<br />

in NRW. Für viele Gastredner war es eine<br />

Ehre, dort aufzutreten. Im Laufe der Jahre<br />

wurden immer mehr Gäste aus der Gesellschaft,<br />

zuletzt der Präsident des Deutschen<br />

Bundestages a.D., Prof. Dr. Norbert Lammert,<br />

erreicht.<br />

Innerhalb des Verbandes war es die Schaffung<br />

neuer Arbeitskreise zur fachlichen Unterstützung<br />

des Berufsstandes. Wichtig war<br />

auch die Ausweitung der Fortbildungsveranstaltungen<br />

des Verbandes und der Akademie<br />

mit Themen, die außerhalb des Kerngeschäfts<br />

in den Kanzleien liegen. Weiterhin<br />

konnte erreicht werden, dass der steuerberatende<br />

Beruf nicht mehr als verlängerter<br />

Arm der Finanzverwaltung begriffen wird.<br />

Gero Hagemeister: Für mich kommt es<br />

ganz wesentlich darauf an, an den Erfolgen<br />

und bewährten Strukturen unseres Verbandes,<br />

die meine beiden Vorgänger begründet<br />

haben, anzuknüpfen und den Verband<br />

behutsam aber gleichwohl nachhaltig zu<br />

modernisieren und weiter als ernstzunehmende<br />

und einflussreiche Stimme des<br />

Berufsstands auszubauen.<br />

8


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

Antonie Schweitzer: Welche Entwicklung<br />

hat das Steuerrecht in Ihrer Zeit als<br />

Präsident genommen?<br />

Helmut Schmitz: Seit Anfang der 1990er<br />

Jahre stand die deutsche Finanzpolitik<br />

im Zeichen der deutschen Einheit. Große<br />

Steuerreformen waren kein Thema. Aber<br />

das Bundesverfassungsgericht setzte Akzente<br />

mit seinen Urteilen zu Kinderfreibetrag,<br />

Grundfreibetrag, Besteuerung der<br />

Kapitaleinkünfte, Einheitsbewertung bei<br />

Vermögen- und Erbschaftsteuer und zur<br />

Besteuerung der Alterseinkünfte.<br />

Häufig kam es zu Zeitverzögerungen im<br />

Gesetzgebungsverfahren, und die Qualität<br />

des Steuerrechts, insbesondere des Einkommensteuerrechts,<br />

wie auch die Rechtssicherheit<br />

nahmen ab.<br />

Harald Elster: Den großen Wurf hat es auch<br />

in meiner Zeit als Präsident des Steuerberater-Verbandes<br />

Köln und als Präsident des<br />

DStV nicht gegeben. Es wurden viele kleine<br />

Verbesserungen für Arbeitnehmer beschlossen,<br />

und man versuchte, die Besteuerung<br />

der Unternehmen zu modernisieren<br />

und zu vereinfachen. Die Entscheidungen<br />

der Europäischen Kommission spielten immer<br />

wieder in die nationale Gesetzgebung<br />

herein.<br />

Wichtig ist in diesem Zusammenhang nicht<br />

nur die Entwicklung des Steuerrechts. Aus<br />

Brüssel wurde wiederholt der Versuch<br />

unternommen, die Stellung des steuerberatenden<br />

Berufs in Deutschland aufzuweichen<br />

und andere Berufe in die steuerliche<br />

Tagesarbeit stärker einzubinden. Dem<br />

musste immer wieder argumentativ entgegengetreten<br />

werden.<br />

Antonie Schweitzer: Wie haben sich der<br />

Berufsstand und seine Stellung in der Gesellschaft<br />

seit dieser Zeit verändert?<br />

Helmut Schmitz: Eine Umfrage in 2020<br />

zeigt, dass die Wertschätzung für den Beruf<br />

des Steuerberaters sinkt. Nur bei 36 Prozent<br />

der Befragten hat er ein hohes Ansehen.<br />

Dennoch hat sich der Berufsstand gut entwickelt.<br />

Die Qualität der Beratung hat dank<br />

vielfältiger Fortbildungsmöglichkeiten<br />

zugenommen. Es gibt deutlich mehr Doppelqualifizierte.<br />

Sozietäten sind häufig in<br />

der Lage, Steuer- und Rechtsberatung anzubieten.<br />

Früher waren die Berufsträger<br />

meist „Einzelkämpfer“. Die Bereitschaft<br />

zur professionellen Zusammenarbeit hat<br />

zugenommen.<br />

In den Jahren 1992 bis 2008 wurden ca.<br />

30.000 Steuerberater neu in Deutschland<br />

bestellt. Dies beweist, dass der Beruf trotz<br />

der hohen Zugangshürden attraktiv ist –<br />

und trotz des permanenten Fortbildungsbedarfs<br />

macht er auch viel Freude.<br />

Harald Elster: Der steuerberatende Beruf<br />

lag im Bekanntheitsgrad immer an den<br />

Stellen 27 bis 29. Dies hat sich durch die<br />

Mitwirkungspflicht bei den diversen Überbrückungshilfen<br />

zur Bewältigung der Corona-Pandemie<br />

deutlich verändert.<br />

Daneben wurde in der Gesellschaft deutlich,<br />

dass der Berufsstand eben nicht nur<br />

gegenüber der Finanzverwaltung tätig ist,<br />

sondern viel mehr in der Beratung der Mandanten<br />

und Steuerpflichtigen leistet und<br />

diese in kritischen Existenzfragen begleitet.<br />

Gero Hagemeister: Genau darauf kommt<br />

es auch für mich an. Dass unser Berufsstand<br />

systemrelevant ist, haben die letzten Krisenjahre<br />

ja eindeutig gezeigt. Die Wertschätzung,<br />

die wir von unseren Mandanten<br />

erfahren, muss sich auch im Verhalten<br />

von Politik und Verwaltung uns gegenüber<br />

niederschlagen. Immer mehr zugewiesene<br />

Tätigkeitsfelder und Verantwortlichkeiten<br />

bei gleichzeitig engeren Fristen und bisweilen<br />

äußerst formalistischem und dogmatischem<br />

Verhalten uns gegenüber passen<br />

nicht zusammen.<br />

Antonie Schweitzer: Welchen<br />

besonderen Herausforderungen war<br />

der Berufsstand während Ihrer Zeit als<br />

Präsident ausgesetzt?<br />

Helmut Schmitz: Eine permanente Herausforderung<br />

war der Einsatz für eine bessere<br />

Steuerrechtskultur, für ein transparenteres<br />

und vereinfachtes Steuerrecht. Das Sam-<br />

Ehrenpräsident Helmut Schmitz<br />

melsurium der zum Teil ungeordneten und<br />

unsystematischen Verordnungsänderungen<br />

war in den Praxen ein Ärgernis.<br />

Große Probleme hatten die Kanzleien und<br />

ihre Beschäftigten mit der Einhaltung der<br />

Abgabefristen. Mit viel Engagement haben<br />

die Bezirksvorstände mit den Vorstehern<br />

der Finanzämter um die Fristenregelung<br />

gerungen. Diese war auch in den vom Präsidium<br />

mit der Oberfinanzdirektion geführten<br />

Klimagesprächen eines der zentralen<br />

Themen, die wir mit Beharrlichkeit und<br />

Deutlichkeit verfolgt haben, wohl wissend,<br />

dass wir in unserer Haltung konsequent<br />

sein müssen.<br />

Harald Elster: Die Digitalisierung fordert<br />

sehr viel vom Berufsstand, und es war meine<br />

Aufgabe und die des Steuerberater-Verbandes<br />

Köln, ihn in diesem Prozess vollumfänglich<br />

mitzunehmen. Die Dringlichkeit<br />

der Digitalisierung wurde zum einen durch<br />

fehlende Mitarbeiter, zum anderen durch<br />

die stetig steigende Anzahl von Aufgaben,<br />

die wir für die Mandanten gegenüber der<br />

Finanzverwaltung, den Banken und aus der<br />

wirtschaftlichen Entwicklung heraus übernehmen<br />

mussten, deutlich.<br />

Die Corona-Pandemie hat die Bedeutung<br />

des Berufsstandes für das Allgemeinwohl<br />

sehr deutlich gemacht. Ohne den enormen<br />

Einsatz der Steuerberater wären viele Unternehmen<br />

nicht mehr am Markt vorhanden.<br />

Hierbei spielt die Qualifizierung des<br />

9


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

Berufsstandes in Bezug auf die betriebswirtschaftliche<br />

Beratung eine große Rolle.<br />

Antonie Schweitzer: Herr Schmitz, wie<br />

haben Sie es geschafft, die Anzahl der<br />

Mitglieder von 1.600 auf 3.000<br />

zu steigern?<br />

Helmut Schmitz: In der Tat, diese Steigerung<br />

von fast 90 Prozent ist bemerkenswert.<br />

Wie wir das geschafft haben, kann<br />

ich Ihnen konkret nicht sagen. Wenn ich<br />

es wüsste, könnte ich meinem Nachfolger<br />

nützliche Tipps geben.<br />

Sicherlich hat die hervorragende Öffentlichkeitsarbeit<br />

der Geschäftsstelle dazu beigetragen.<br />

Die Mitgliederwerbung wurde<br />

intensiviert und das Angebot zur Fort- und<br />

Weiterbildung deutlich erweitert.<br />

Der Slogan des Steuerberater-Verbandes<br />

Köln – „jung – dynamisch – zukunftsorientiert“<br />

– zeigte offensichtlich Wirkung. Er<br />

wurde in den betreffenden Jahren eine<br />

„Marke“ und von den Kollegen sehr positiv<br />

wahrgenommen.<br />

Antonie Schweitzer: Herr Elster, Sie sind<br />

Inhaber einer Kanzlei in Reichshof und<br />

Lüdenscheid. Wie haben Sie die<br />

zusätzliche Arbeitsbelastung in Ihrer<br />

Doppelfunktion als Präsident des<br />

Steuerberater-Verbandes Köln und des<br />

Deutschen Steuerberater-Verbandes<br />

bewältigt?<br />

Harald Elster: Die Mitarbeiter wie auch die<br />

Berufskollegen haben sehr viel von meiner<br />

Arbeit übernommen. Daneben war der<br />

Samstag ein voller Arbeitstag und auch viele<br />

Sonntage waren ausgelastet. Wenn ich<br />

im Büro war, musste zudem viel in Bezug<br />

auf die Verteilung der Arbeit organisiert<br />

werden.<br />

Antonie Schweitzer: Herr Elster,<br />

welchen Vorteil hatte der Steuerberater-Verband<br />

Köln von Ihrer Tätigkeit als<br />

DStV-Präsident?<br />

Harald Elster: Die wesentlichen Entscheidungen<br />

fallen, was die Gesetzgebung<br />

betrifft, in Berlin und Brüssel. Als DStV-Präsident<br />

ist man sehr nahe an den Entscheidungsträgern<br />

und kann mitgestalten. Die<br />

Organe im Steuerberater-Verband Köln<br />

waren damit immer sehr früh über neue<br />

Entwicklungen informiert.<br />

Antonie Schweitzer: Herr Schmitz, wer<br />

waren für Sie wichtige Wegbegleiter?<br />

Helmut Schmitz: Wichtigster Wegbegleiter<br />

war ohne Zweifel der Hauptgeschäftsführer<br />

des Verbandes, Rechtsanwalt Manfred<br />

Hofstede. Wir haben häufig unsere Gedanken<br />

ausgetauscht und diskutiert, um Entscheidungen<br />

zu treffen, die wegweisend<br />

für den Verband waren. Auf die Meinungen<br />

der Präsidiumskollegen Franz-Josef Wilden<br />

und Helmuth Vianden habe ich großen<br />

Wert gelegt. In den letzten Jahren meiner<br />

Amtszeit war Harald Elster ein wichtiger<br />

Ansprechpartner.<br />

Auf Bundesebene ist der langjährige Präsident<br />

des Deutschen Steuerberaterverbandes,<br />

Jürgen Pinne, zu nennen. Er war mein<br />

Freund und enger Vertrauter. Wir konnten<br />

uns aufeinander verlassen.<br />

Insgesamt muss ich rückblickend dankbar<br />

feststellen, dass alle Präsidiums- und Vorstandsmitglieder<br />

in den 16 Jahren meiner<br />

Präsidentschaft respektvoll miteinander<br />

umgegangen sind und zielorientiert für<br />

den Verband gewirkt haben. Auf die Mitarbeiter<br />

der Geschäftsstelle konnte ich<br />

mich zu 100 Prozent verlassen. Sie waren<br />

alle mit Herzblut bei der Sache und hatten<br />

großen Anteil an der positiven Entwicklung<br />

des Verbandes.<br />

Antonie Schweitzer: Herr Elster, Sie<br />

haben während Ihrer Amtszeit ein<br />

enormes – regionales wie überregionales<br />

– Netzwerk geknüpft. Wer waren Ihre<br />

wichtigsten Wegbegleiter?<br />

Harald Elster: Neben den politischen Wegbegleitern<br />

in Düsseldorf und Berlin/Brüssel<br />

waren die Vertreter der Finanzverwaltung<br />

in NRW, die Finanzgerichtsbarkeit in Köln,<br />

Düsseldorf und Münster sehr wichtig, um<br />

das eigene Wissen, die Vertretung gegen-<br />

Ehrenpräsident Harald Elster<br />

über dem Berufsstand zu schärfen. Daneben<br />

waren die intensiven Kontakte zu HDI,<br />

den Banken, den Industrie- und Handelssowie<br />

den Handwerkskammern von entscheidender<br />

Bedeutung für die Wahrnehmung<br />

des Steuerberater-Verbandes Köln<br />

wie auch des Berufsstandes auf überregionaler<br />

Ebene. Wir werden wahrgenommen<br />

und haben ein großes Gewicht mit unseren<br />

Aussagen und Aktivitäten.<br />

Antonie Schweitzer: Was sind Ihrer<br />

Ansicht nach die wichtigen Ziele für die<br />

Zukunft?<br />

Helmut Schmitz: Eine große Herausforderung<br />

ist der Fachkräftemangel. Um ihn zu<br />

bewältigen, müssen die Kanzleiinhaber die<br />

Arbeitsplätze attraktiv gestalten und eine<br />

positive Arbeitgebermarke aufbauen. Das<br />

Gehalt ist ein deutliches Argument.<br />

Es wird immer wieder die Ansicht vertreten,<br />

dass die deutschen berufsrechtlichen<br />

Zulassungsvoraussetzungen nicht mit EU-<br />

Recht vereinbar seien. Eine Öffnung des<br />

deutschen Steuerberatermarktes für ausländische<br />

Berater sehe ich mit Sorge. Die in<br />

Deutschland ohne Zweifel vorhandene Beratungsqualität<br />

darf nicht verloren gehen.<br />

Der Ruf nach Bürokratieabbau und nach<br />

vereinfachtem, praktikablerem Steuerrecht<br />

muss auch in Zukunft deutlich zu<br />

hören sein. Die Anerkennung der Berufsausübungsgesellschaft<br />

als zentrale Organi-<br />

10


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

Präsident Gero Hagemeister<br />

sationsform ab 01.08.<strong>2022</strong> kommt den Bedürfnissen<br />

der Praxis entgegen. Die Regeln<br />

zur Geschäftsführung dieser Gesellschaften<br />

im Steuerberatungsgesetz dürfen jedoch<br />

nicht aufgeweicht werden. Mindestens ein<br />

Steuerberater als Berufsangehöriger muss<br />

zwingend Teil der Geschäftsführung sein.<br />

Harald Elster: Es muss erreicht werden,<br />

dass der steuerberatende Beruf seine Vorbehaltsaufgaben<br />

vollumfänglich behält<br />

und in der Gesellschaft seine besondere<br />

Leistung für das Gemeinwohl wahrgenommen<br />

wird. Sein Tätigkeitsfeld für Mandanten<br />

und Steuerpflichtige muss ständig verdeutlicht<br />

werden.<br />

Der Beruf des Steuerberaters ist für junge<br />

Menschen attraktiv und zukunftsfest, auch<br />

dieses muss deutlich gemacht werden.<br />

Wir müssen auch deutlich machen, dass<br />

der steuerberatende Beruf voll digital<br />

unterwegs ist. Dadurch sind die Arbeitsbedingungen<br />

für Berufseinsteiger optimal.<br />

Darüber hinaus besteht von Anfang<br />

an ein enger Kontakt zu den Mandanten.<br />

Weiterhin muss erreicht werden, dass die<br />

Qualifizierung der Steuerfachangestellten<br />

wie auch des Berufsstandes ständig an die<br />

praktischen Gegebenheiten einer digitalen<br />

Arbeitswelt angepasst werden. Die Sorge<br />

ist, dass wegen des fehlenden Personals<br />

die Politik Arbeitsgebiete auf weniger qualifizierte<br />

Gruppen verteilt.<br />

Gero Hagemeister: Unser Berufsstand war<br />

schon immer ein Treiber effizienter Prozesse.<br />

Die visionäre Vorreiterrolle belegt<br />

eindrucksvoll die Gründung der DATEV im<br />

Jahre 1966, mit der wir bereits digitale Lösungen<br />

im Berufsstand angestoßen haben.<br />

In der Folgezeit hat sich unser Berufsstand<br />

kontinuierlich hin zu einem umfassenden<br />

Berater in finanzwirtschaftlichen Fragen<br />

entwickelt. Darüber hinaus hat die hohe<br />

Vertrauenswürdigkeit und auch die soziale<br />

und kommunikative Kompetenz, die insbesondere<br />

auch bei der Betreuung von natürlichen<br />

Personen und Unternehmen gefordert<br />

ist, zu unserer festen Verankerung im<br />

deutschen Mittelstand beigetragen.<br />

Natürlich steht jede Generation vor ihren<br />

eigenen Herausforderungen. Für uns bedeutet<br />

dies aktuell, dem Fachkräftemangel,<br />

schwierigen Praxisnachfolgen sowie<br />

Herausforderungen aus der Digitalisierung<br />

und Internationalisierung erfolgreich zu<br />

begegnen. Auch sind die Folgen der aktuellen<br />

globalen Verwerfungen noch gar nicht<br />

abzusehen. Die überbordende Regulierung<br />

im deutschen Steuerrecht, die eine angemessene<br />

und ökonomisch sinnvolle Beratung<br />

häufig erschwert, ist dabei eindeutig<br />

ein schwerer Hemmschuh. Zunehmende<br />

Komplexität und der Versuch, jeden politisch<br />

gewollten Einzelfall gesetzlich oder<br />

im Verwaltungswege regeln zu wollen,<br />

wird weiter scheitern.<br />

Antonie Schweitzer: Welche<br />

Maßnahmen halten Sie, Herr<br />

Hagemeister, für geeignet, um die<br />

Mitglieder an den Verband zu binden<br />

und neue Mitglieder zu gewinnen?<br />

Gero Hagemeister: Verband und Geschäftsstelle<br />

sind aktuell zweifelsohne<br />

gut aufgestellt. Das vielseitige Angebot,<br />

das seit Corona auf digitalem Wege auch<br />

ohne räumliche Schranken zur Verfügung<br />

steht und von zahlreichen Wettbewerbern<br />

ausgebaut wird, ist dabei nur eine der Herausforderungen.<br />

Ich bin überzeugt, dass<br />

örtliche Nähe, die unsere Bezirke bieten,<br />

Erfahrungsaustausch, Zusammenarbeit<br />

und auch Aufgabenteilung fördern können.<br />

Eindrucksvoll konnten wir kollegiale<br />

Hilfen vor Ort während der Flutkatastrophe<br />

erleben. Daneben bieten die Arbeitskreise,<br />

die die gesamte Fläche unseres Verbandes<br />

abdecken, eine fachlich spezialisierte Austauschplattform<br />

bei konkreten Beratungsthemen<br />

an.<br />

Wenn es uns nun gelingt, die begonnene<br />

Modernisierung in Ansprache und<br />

Programmgestaltung erfolgreich fortzuführen,<br />

werden wir auch den Berufsnachwuchs<br />

vom Vorteil an und gleichzeitig von<br />

der Freude durch aktive Verbandsarbeit<br />

überzeugen können. Eventuellen Anpassungsbedarf<br />

werden wir – wie in der<br />

Vergangenheit auch – ergebnisorientiert<br />

und zügig anpacken, Maßnahmen und<br />

Entwicklungen selbstkritisch hinterfragen<br />

und erforderlichenfalls umsteuern. Dann<br />

wird unser Steuerberater-Verband Köln<br />

zukünftig seine wichtige Bedeutung in<br />

unserer Region und in der bundesweiten<br />

Verbändegemeinschaft im Sinne der Kollegenschaft<br />

erhalten.<br />

•<br />

11


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// 75 Jahre Steuerberater-Verband Köln: eine stetige Erfolgsgeschichte<br />

der Akademie im Jahresdurchschnitt,<br />

so konnte diese Zahl bis heute auf über<br />

40.000 gesteigert werden.<br />

Geschäftsstelle Weißhausstraße in Köln-Klettenberg<br />

Der Erfolg der Akademie geht mit einem<br />

stetigen Anstieg der Mitgliederzahlen<br />

des Verbandes einher. Mit Beitrittserklärung<br />

vom 30. März 1984 tritt Steuerberater<br />

Johannes Reintges aus Ruppichteroth<br />

dem Verband als 1.000es Mitglied<br />

bei. Am 12. Januar 1985 wird eine neue<br />

Tradition begründet: der Neujahrsempfang<br />

des Steuerberater-Verbandes Köln.<br />

Er wird schnell zu einem wichtigen Teil<br />

der Öffentlichkeitsarbeit und steigert das<br />

Renommée des Verbandes nachhaltig.<br />

Unser Rückblick auf die Jahre<br />

1947 bis 1978 in VN 2 | <strong>2022</strong><br />

endete mit der Gründung der<br />

Akademie für Steuer- und Wirtschaftsrecht<br />

des Steuerberater-Verbandes<br />

Köln GmbH im Mai 1978. Unter der<br />

Studienleitung von Gustav Wrenger und<br />

der Geschäftsführung von Manfred Hofstede<br />

entwickelt sich die Akademie zum<br />

führenden Anbieter von Fortbildungsveranstaltungen<br />

für den Berufsstand<br />

und seine Mitglieder im Kölner Raum.<br />

Besuchten in der Gründungsphase ca.<br />

1.500 Teilnehmer die Veranstaltungen<br />

Der Mauerfall am 09. November 1989 und<br />

die Einführung der DM in der ehemaligen<br />

DDR am 01. Juni 1990 verändern ganz<br />

Deutschland. Der Steuerberater-Verband<br />

Köln geht eine Partnerschaft mit dem im<br />

Februar 1990 in Dresden gegründeten<br />

Steuerberaterverband Sachsen ein. Bis<br />

/ Zeitgeschichte<br />

1978<br />

Gründung der Akademie für<br />

Steuer- und Wirtschaftsrecht<br />

Gründungshaus Steuerberaterverband Sachsen<br />

1990<br />

Partnerschaft mit dem<br />

in Dresden gegründeten<br />

Steuerberaterverband Sachsen<br />

Studienleitung<br />

Gustav Wrenger<br />

Geschäftsführung<br />

Manfred Hofstede<br />

1985<br />

Erster Neujahrsempfang des<br />

Steuerberater-Verbandes e.V. Köln<br />

Fall der Berliner Mauer<br />

12


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

Im Jahr 2001 wird der Bau des Schulungszentrums<br />

der Akademie in Angriff<br />

genommen, das am 03. Mai 2002 feierlich<br />

eingeweiht werden kann. Nach fast<br />

30-jähriger Verantwortung für den Inhalt<br />

des Fortbildungsprogramms von Verband<br />

und Akademie legt Gustav Wrenger zum<br />

31. Dezember 2003 sein Amt aus Altersgründen<br />

nieder. Die Verantwortung für die<br />

Fortbildung geht zum 01. Januar 2004 auf<br />

StB/WP Prof. Dr. Hans-Jürgen Lehwald und<br />

StB Klaus Wittkowski über.<br />

Neujahrsempfang 2016: Bundesfinanzminister und FDP-Parteivorsitzender Christian Lindner,<br />

damals Fraktionsvorsitzender im Landtag NRW, hielt die Gastrede<br />

heute haben diese beiden Verbände ein<br />

enges Verhältnis zueinander.<br />

Am 19. Oktober 1992 verzichtet Präsident<br />

Bauer nach vier Amtsperioden auf eine<br />

Wiederwahl. Die Mitgliederversammlung<br />

wählt Steuerberater Helmut Schmitz aus<br />

Aachen zu seinem Nachfolger. In seiner<br />

außerordentlich erfolgreichen Amtszeit<br />

werden unter anderem 1993 die <strong>VerbandsNachrichten</strong><br />

eingeführt, 1995 die<br />

ersten Rügener Steuerfachtage veranstaltet,<br />

1997 die Vorbereitungslehrgänge auf<br />

die Steuerberaterprüfung aufgenommen,<br />

1997 eine Bezirksvorständekonferenz eingeführt,<br />

1999 die BeraterDepesche als neues,<br />

kostenpflichtiges Informationsmedium<br />

entwickelt und die Mitgliederzahl auf über<br />

2.000 gesteigert. 2.000 es Mitglied ist Ute<br />

Jalas aus Köln.<br />

Am 06. Juli 2005 führt der Verband erstmals,<br />

einem vielfachen Wunsch aus der<br />

Kollegenschaft nachkommend, ein Sommerfest<br />

durch. Die Verbandsmitglieder<br />

möchten sich auch einmal außerhalb offizieller<br />

Termine und von Fortbildungsveranstaltungen<br />

treffen. Das Sommerfest in<br />

Form einer „Porzer Kirmes“ findet großen<br />

Anklang. Der erste Mittwoch im Monat Juli<br />

ist seitdem ein festes Datum im Terminkalender<br />

der Verbandsmitglieder. Viele Mitglieder<br />

veranstalten an diesem Tag einen<br />

Betriebsausflug und besuchen das Sommerfest<br />

mit der gesamten Kanzlei.<br />

19. Oktober 1992<br />

Präsident Helmut Schmitz<br />

Studienleitung<br />

StB/WP Prof. Dr. Hans-Jürgen Lehwald<br />

StB Klaus Wittkowski<br />

2002<br />

03. Mai 2002<br />

Einweihung des<br />

Schulungszentrum der Akademie<br />

1993 <strong>VerbandsNachrichten</strong><br />

1994 Rügener Steuerfachtage<br />

1997 Vorbereitungslehrgang auf<br />

die Steuerberaterprüfung<br />

1997 Bezirksvorständekonferenz<br />

1999 BeraterDepesche<br />

und die Mitgliederzahl steigt auf<br />

über 2.000 Mitglieder<br />

Schulungszentrum der Akademie<br />

2005<br />

06. Juli 2005<br />

Erstes Sommerfest des Verbandes<br />

in Form einer „Porzer Kirmes“<br />

13


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

Selfkant<br />

Erkelenz<br />

Geilenkirchen<br />

Bergheim<br />

Jülich<br />

Rhein-Erft-Kreis<br />

Aachen<br />

Ausschnitt Aachen<br />

Düren<br />

Brühl<br />

Düren-Jülich<br />

Euskirchen<br />

Schleiden<br />

Euskirchen-Schleiden<br />

Rhein.-Berg.-Kreis<br />

Köln<br />

Köln-Porz<br />

Leverkusen<br />

Bonn<br />

Bonn<br />

Bergisch-<br />

Gladbach<br />

Siegburg<br />

Siegburg<br />

Sankt Augustin<br />

Wipperfürth<br />

Oberberg<br />

Gummersbach<br />

Mit einem wissenschaftlichen Symposium<br />

unter Leitung des Vorsitzenden der Deutschen<br />

steuerjuristischen Gesellschaft,<br />

Prof. Dr. Roman Seer von der Ruhr-Universität<br />

Bochum, feiern fast 500 Mitglieder<br />

des Verbandes am 14. November 2007 den<br />

60. Gründungstag in der Kölner Messe.<br />

Im Jahr 2008 startet der Verband unter dem<br />

Motto „Wir bleiben in der Offensive, damit<br />

Steuerberater gut beraten sind“ in der Kollegenschaft<br />

eine Mobilisierungskampagne.<br />

Dies führt zu einem neuen Mitgliederschub,<br />

so dass am 02. Juli 2008 Steuerberater Sven<br />

Scherer als 3.000es Mitglied begrüßt werden<br />

kann.<br />

Seit dem 01. Januar 2006 ist der Kölner Steuerberater-Verband<br />

nicht mehr der kleinste<br />

Verband in Nordrhein-Westfalen. Er belegt<br />

seitdem den fünften Platz unter den 15 Mitgliedsverbänden<br />

des Deutschen Steuerberaterverbandes,<br />

seinerzeit mit 2.700, heute<br />

mit 3.000 ordentlichen Mitgliedern. Nach<br />

jahrelanger Diskussion gelingt dem Verband<br />

zum 01. Juli 2007 eine Strukturreform<br />

der Bezirke, mit der den Veränderungen in<br />

den Gebietskörperschaften und Finanzamtsbezirken<br />

Rechnung getragen wird.<br />

Am 12. November 2008 verzichtet Präsident<br />

Schmitz, zugleich Schatzmeister des<br />

Deutschen Steuerberaterverbandes, der<br />

seine Geschäftsstelle bereits im Jahr 2002<br />

von Bonn nach Berlin verlegt hatte, nach<br />

vier Amtsperioden auf eine Wiederwahl.<br />

Mit überwältigender Mehrheit wählt die<br />

Mitgliederversammlung StB/WP Harald Elster<br />

aus Reichshof, Vizepräsident seit dem<br />

/ Zeitgeschichte<br />

2008<br />

So kommen sie zum Congress-Zentrum Ost, Congress-Saal, KölnMesse,<br />

Deutz-Mülheimer Straße 30, 50679 Köln<br />

1947 - 2007<br />

"60 Jahre Steuerberater-Verband e.V. Köln"<br />

02. Juli 2008<br />

StB Sven Scherer<br />

3.000es Mitglied des Verbandes<br />

2007<br />

Strukturreform der Bezirke<br />

Von-der-Wettern-Straße 17 - 51149 Köln<br />

Telefon 0 22 03 / 99 30 9 - 7<br />

Telefax 0 22 03 / 99 30 9 - 9<br />

Email: mitglieder@stbverband-koeln.de<br />

Internet: www.stbverband-koeln.de<br />

EINLADUNG<br />

Einladung<br />

„60 Jahre Steuerberater-<br />

Verband e.V. Köln“<br />

Mobilisierungskampagne<br />

„Wir bleiben in der Offensive, damit<br />

Steuerberater gut beraten sind“<br />

2007<br />

14. November 2007<br />

500 Mitglieder des Verbandes feiern am<br />

den 60. Gründungstag in<br />

der Kölner Messe<br />

2006 Fussball-WM in Deutschland Auszug - Imagebroschüre des Verbandes<br />

14


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

Jahr 2000, zu seinem Nachfolger. Am 18.<br />

Juni 2013 wird Harald Elster zugleich zum<br />

Präsidenten des Deutschen Steuerberaterverbandes<br />

gewählt. In seiner außerordentlich<br />

erfolgreichen Amtszeit wird das Netzwerk<br />

des Verbandes ausgeweitet und die<br />

Öffentlichkeitsarbeit wird intensiviert. Die<br />

NRW-Golfmeisterschaften werden eingeführt<br />

und die <strong>VerbandsNachrichten</strong> modernisiert.<br />

Der steuerberatende Beruf wird als<br />

systemrelevant anerkannt.<br />

Inhaltliche Optimierungen und eine<br />

Qualitätsoffensive führen ab 2014 unter<br />

Studienleiter Wittkowski zu einer weiteren<br />

Neuausrichtung des Vorbereitungslehrgangs<br />

auf die Steuerberaterprüfung<br />

unter den drei Stichworten „Modernste<br />

Lehrmethoden“, „Digitaler Campus“ sowie<br />

„Geld-zurück-Garantie“, was danach<br />

auch auf weitere Bildungsangebote abfärbt.<br />

Mit dem Digitalen Campus entsteht<br />

nicht nur eine Plattform zur Information<br />

und Kommunikation der Teilnehmer und<br />

des Dozententeams untereinander, sondern<br />

auch ein wirkungsvolles Instrument<br />

der permanenten Wissenskontrolle in<br />

Form sogenannter E-Trainings. Durch die<br />

Koppelung von Exzellenz-Programm und<br />

Geld-zurück-Garantie werden die schon<br />

immer weit überdurchschnittlichen Bestehensquoten<br />

der Akademie verfestigt.<br />

Heute bietet die Akademie sämtliche Fortbildungsveranstaltungen<br />

ergänzend auch<br />

online an.<br />

Nach drei Amtsperioden verzichtet Präsident<br />

Elster auf eine Wiederwahl. Am 01.<br />

Juni 2021 wird Dipl.Kfm. StB/WP Gero Hagemeister<br />

zu seinem Nachfolger gewählt.<br />

Die <strong>VerbandsNachrichten</strong> werden zu einem<br />

modernen Magazin weiterentwickelt. Das<br />

Sommerfest des Verbandes wird umgestaltet<br />

und erlebt mit über 330 Teilnehmern<br />

eine Rekordbesucherzahl.<br />

Der Steuerberater-Verband Köln kann inzwischen<br />

auf eine 75-jährige erfolgreiche<br />

Geschichte zurückblicken. Die berufsständischen<br />

Ziele wurden im Wesentlichen<br />

erreicht. Der Organisationsgrad ist überdurchschnittlich.<br />

Der Verband genießt ein<br />

hohes Ansehen. Er hat es stets verstanden,<br />

sich den wandelnden Erfordernissen anzupassen.<br />

So ist der Steuerberater-Verband<br />

Köln auch nach 75 Jahren jung, dynamisch,<br />

stolz auf das Erreichte und für die Zukunft<br />

bestens gerüstet.<br />

•<br />

12. November 2008<br />

Präsident<br />

StB/WP Harald Elster<br />

01. April 2017<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Dominik Scheuerer<br />

01. Juni 2021<br />

Präsident<br />

StB/WP Gero Hagemeister<br />

18.06.2013<br />

StB/WP Harald Elster wird zum<br />

Präsidenten des DStV gewählt<br />

2014<br />

Qualitätsoffensive<br />

Neuausrichtung des Lehrgangs<br />

auf die Steuerberaterprüfung<br />

Sommerfest <strong>2022</strong><br />

Über 330 Teilnehmer besuchen das<br />

umgestaltete Sommerfest<br />

mit Livemusik<br />

<strong>2022</strong><br />

Jubiläumsveranstaltung<br />

75 Jahre<br />

Steuerberater-Verband e.V. Köln<br />

15


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// 75 Jahre Steuerberater-Verband Köln:<br />

Feier am 16.11. in der Flora<br />

Am 16.11.<strong>2022</strong> wird der Steuerberater-Verband<br />

Köln sein 75-jähriges Bestehen mit<br />

einem großen Fest in der Kölner Flora feiern.<br />

Eine Gesprächsrunde, live moderiert von der bekannten<br />

Moderatorin Steffi Neu, wird zu gegenwärtigen, zukünftigen<br />

und vergangenen steuerpolitischen Themen<br />

diskutieren. Geplant sind u.a. die Teilnahme von BFH-Präsident<br />

Dr. Thesling, Prof. Dr. Seer von der Ruhr-Universität<br />

Bochum, BdSt-Präsident Holznagel und DStV-Präsident<br />

Lüth sowie eines Vertreters der Finanzverwaltung NRW.<br />

JubiläumsEvent<br />

75 Jahre<br />

in der Flora Köln<br />

Zur Feier des Tages wird eine wissenschaftliche Festschrift<br />

mit Beiträgen von 35 renommierten Autoren<br />

überreicht werden. Diese ist im Stollfuß-Verlag erschienen.<br />

Es konnten zahlreiche Personen aus dem Umfeld<br />

des Verbandes und des Berufsstandes für einen Beitrag<br />

gewonnen werden. •<br />

// Das Sommerfest <strong>2022</strong> – Summer, Sound und Streetfood<br />

Von Antonie Schweitzer<br />

Bombenstimmung in lauschiger<br />

Sommernacht: Unter dem<br />

Motto „Summer, Sound und<br />

Streetfood“ fand nach drei<br />

Jahren coronabedingter Pause wieder<br />

ein – deutlich modernisiertes – Sommerfest<br />

im Außengelände der Akademie statt.<br />

Erstmals nicht als „Porzer Kirmes“ mit<br />

Karussell und Schießbude angekündigt,<br />

dafür aber mit vielen kulinarischen und<br />

musikalischen Genüssen. So spielte die<br />

beliebte Kölner Band Klüngelköpp, vielen<br />

aus dem Karneval bekannt, ein etwa<br />

einstündiges Konzert – zum Schunkeln,<br />

Mitsingen und Tanzen!<br />

Nach einer Vorstandssitzung am Nachmittag<br />

hatte Präsident Hagemeister über 330<br />

gut gelaunte Verbandsmitglieder, Gäste<br />

und Kooperationspartner begrüßt. Auch<br />

Kollegen aus dem DStV, seinen Landesund<br />

Regionalverbänden, waren angereist<br />

sowie Repräsentanten der steuerberatenden<br />

Institutionen und Kammern, Banken<br />

und Versicherungen. Gern gesehene Gäste<br />

sind auch die Vertreter der Gerichtsbarkeit<br />

und der Anwaltschaft.<br />

Als hochkarätiger Branchentreff ist das<br />

Sommerfest die ideale Gelegenheit, alte<br />

Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen<br />

– ein entspanntes, aber effektives<br />

Netzwerk! Auch von weither kommen die<br />

Gäste gerne zum Sommerfest nach Köln,<br />

denn die Rheinländer wissen zu feiern! •<br />

Summer-Sound &<br />

Streetfood<br />

Es ist Sommer und wir können endlich wieder mit Ihnen feiern!<br />

Wir laden Sie und Ihre Begleitungen herzlich ein, sich nach den Sommerferien auf unserem<br />

neuen Sommerfest zu treffen, um sich endlich einmal wieder persönlich zu sprechen,<br />

die Streetfood-Wagen auszuprobieren und den Auftritt der<br />

Klüngelköpp zu feiern.<br />

Wo: Außengelände der Akademie<br />

Wann: 17. August <strong>2022</strong> ab 18.00 Uhr<br />

Kosten: 30,00 € pro Person, inkl. Speisen und Getränke<br />

Kinder bis 14 Jahre machen kostenlos mit.<br />

16


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

17


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Pressearbeit im zweiten Quartal <strong>2022</strong><br />

Von Antonie Schweitzer<br />

Die Reform der Grundsteuer stellt nicht nur<br />

die betroffenen Bürger, sondern auch ihre<br />

Steuerberater und die Finanzverwaltung<br />

vor enorme Herausforderungen. In Zusammenarbeit<br />

mit der Wirtschaftsredaktion des<br />

General-Anzeigers fand daher am 24. Mai<br />

eine Telefonaktion zu diesem Thema statt,<br />

an der neben VP StB Dipl.-Kfm. (FH) Lars<br />

Nottelmann und VM StB Dipl.-Kfm. Helmut<br />

Offermanns teilnahm. Sie berichteten anschließend<br />

von einer enormen Resonanz<br />

und einem sehr großen Beratungsbedarf<br />

von Seiten der Leser.<br />

Am 02. Juni fand dann im General-Anzeiger<br />

die schon traditionelle Telefonaktion<br />

zur Steuererklärung 2021 statt, an der<br />

außer VP StB Dipl.-Kfm. (FH) Lars Nottelmann<br />

und VM StB Dipl.-Kfm. Helmut Offermanns<br />

auch VM StB Dipl.-Fw. Petra Nolden<br />

teilnahm. Wie sich herausstellte, werfen<br />

Home-Office und Kurzarbeit nach wie vor<br />

viele Fragen auf.<br />

Um Fragen der Unternehmensnachfolge,<br />

betriebliche Umstrukturierungen sowie<br />

Erbschaft- und Schenkungssteuerthemen,<br />

aber auch um das Thema Digitalisierung<br />

ging es in einem Gespräch, das der Regio-<br />

Manager mit unserem Präsidenten führte.<br />

„Der Berufsstand der Steuerberater war<br />

mit der bereits 1966 gegründeten DATEV<br />

eG einer der visionären Vorreiter bei der<br />

Einführung digitaler Leistungen“, betonte<br />

Präsident StB/WP Dipl.-Kfm. Gero Hagemeister<br />

und stellte dann die aktuellen<br />

Herausforderungen der Branche dar: die<br />

Coronapandemie mit ihren zahlreichen<br />

Überbrückungshilfen, die Abwicklung von<br />

Kurzarbeitergeld und die Unterstützung<br />

der Mandanten bei der Beantragung von<br />

Fluthilfen.<br />

„Hausbesitzer in Formular-Not. Die Grundsteuerreform<br />

hat das Elster-Portal lahmgelegt,“<br />

so der Titel eines Beitrags im Wirtschaftsteil<br />

des Kölner Stadt-Anzeigers vom<br />

12. Juli, in dem der Präsident sich zu den<br />

Ursachen äußerte: „Dass Elster temporär<br />

nicht mehr aufrufbar ist, kommt für uns<br />

nicht überraschend“, so Gero Hagemeisters<br />

Kommentar, verbunden mit einem deutlichen<br />

Appell: „Der Gesetzgeber hätte die<br />

Abgabefristen länger bemessen müssen.“<br />

Der Juli stand ganz im Zeichen der Grundsteuerreform:<br />

Im Magazin-Teil des Kölner<br />

Stadt-Anzeigers erschien am 18. Juli ein<br />

ausführliches Interview mit Präsident Hagemeister,<br />

der für die Leser leicht nachvollziehbar,<br />

in Schritt-für-Schritt-Anleitungen<br />

darlegte, welche Angaben Eigentümer<br />

über ihre Immobilien abgeben müssen.<br />

Wie die Redaktion im Nachhinein berichtete,<br />

haben sich die Leser ausgesprochen<br />

begeistert über diesen Beitrag geäußert,<br />

der auch online von vielen gelesen wurde.<br />

Der Artikel war ein voller Erfolg!<br />

•<br />

/ Presse<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Antonie Schweitzer, Köln<br />

Bonner General-Anzeiger<br />

VP Nottelmann, VM Nolden,<br />

VM Offermanns<br />

Was für die Steuererklärung<br />

wichtig ist<br />

04.06.<strong>2022</strong><br />

20


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

Handelsblatt<br />

...<br />

Regio-Manager<br />

P Hagemeister<br />

Gestalten Sie nach Zahlen<br />

<strong>2022</strong><br />

Kölner Stadt-Anzeiger Online<br />

P Hagemeister<br />

Grundsteuer legt Elster lahm<br />

11.07.<strong>2022</strong><br />

Kölner Stadt-Anzeiger<br />

P Hagemeister<br />

Hausbesitzer in Formular-Not<br />

12.07.<strong>2022</strong><br />

21


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

22<br />

Bonner General-Anzeiger<br />

VP Nottelmann, VM Offermanns<br />

Grundsteuer: Viele Fragen bleiben<br />

26.05.<strong>2022</strong><br />

Bonner General-Anzeiger<br />

VP Nottelmann, VM Nolden, VM Offermanns<br />

Tipps für Steuererklärung in Corona-Zeiten<br />

02.06.<strong>2022</strong>


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

Kölner-Stadt-Anzeiger<br />

P Hagemeister<br />

So füllen Sie die Grundsteuererklärung aus<br />

18.07.<strong>2022</strong><br />

Bonner General-Anzeiger<br />

VP Nottelmann, VM Offermanns<br />

Telefonaktion des GA zur Grundsteuer<br />

24.05.<strong>2022</strong><br />

Bonner General-Anzeiger<br />

VP Nottelmann, VM Offermanns<br />

Grundsteuer: Diese Daten benötigen Sie<br />

21./22.05.<strong>2022</strong><br />

23


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Social Media Kanäle des Verbandes<br />

/ Hier finden Sie uns<br />

Wussten Sie schon, dass wir jetzt auch auf LinkedIn sind?<br />

Schauen Sie unter cutt.ly/in_Steuerberater-VerbandKoeln und<br />

folgen Sie uns, um auch hier immer up to date zu bleiben.<br />

@Steuerberater-Verband Köln e. V.<br />

/ Schon gewusst? 5 witzige Social-Media-Facts<br />

1. LinkedIn ist das Netzwerk<br />

mit dem höchsten Bildungsstand:<br />

Gut und gerne 50%<br />

der LinkedIn-Nutzer haben<br />

einen Bachelor-Titel oder noch<br />

höheren Abschluss. Die andere<br />

Hälfte behauptet, sie hätte<br />

einen.<br />

2. Es sind 2 Millionen Firmen in<br />

LinkedIn vertreten.<br />

Schätzungsweise knapp über<br />

185 davon haben mehr als<br />

einen Mitarbeiter.<br />

3. Nur 29% der Nutzer von<br />

Google+ sind Frauen. Das ist<br />

fast ein Drittel Nutzer!<br />

4. Besorgniserregende 83%<br />

der Google+ Nutzer sind nicht<br />

aktiv. 17% stecken noch im<br />

Anmeldefenster fest.<br />

5. Jeden Tag werden 532 Millionen<br />

Status-Aktualisierungen<br />

geschrieben. Es ist immer wieder<br />

faszinierend, wie sich doch<br />

das Wetter plötzlich ändern<br />

kann und unendlich nervig,<br />

dass Facebook von Zeit zu Zeit<br />

schrittweise Veränderungen<br />

vornimmt, oder?<br />

// Golfmeisterschaften NRW<br />

Am 17. Juni <strong>2022</strong> fanden die<br />

19. Golfmeisterschaften der<br />

Steuerberater NRW auf der<br />

Golfanlage des Golfclubs Krefeld<br />

bei besten Bedingungen und optimalem<br />

Wetter statt. Die Freude über das Wiedersehen<br />

und das gegenseitige Messen<br />

im Wettkampf war bei allen Beteiligten<br />

sehr groß.<br />

Nachdem die Meisterschaften zwei Jahren<br />

lang coronabedingt nicht stattgefunden<br />

hatten, gingen 48 Spielerinnen und<br />

Spieler auf die Runde. Bei den Damen<br />

holte sich StB Marion Schilbach mit einem<br />

Bruttoergebnis von 16 wieder einmal die<br />

Meisterschaft. Bei den Männern wurde<br />

RA Dr. Guido Kaese mit 23 Bruttopunkten<br />

in Abwesenheit von StB Jaro Szendryk (24<br />

Bruttopunkte) zum Meister NRW gekürt.<br />

Ehrenpräsident Elster gratuliert Marion Schilbach ...und Dr. Guido Kaese<br />

In geselliger Runde, bei angenehmen und freundschaftlichen Gesprächen, bei sehr<br />

gutem Essen und Getränken wurden die 19. Golfmeisterschaften abgeschlossen. Der<br />

Dank gilt den Sponsoren, den Greenkeepern und der Gastronomie.<br />

•<br />

24


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Die Rügener Steuerfachtage <strong>2022</strong> in Präsenz und<br />

bei allerbestem Wetter<br />

Die Rügener Steuerfachtage<br />

<strong>2022</strong> wurden vom 23. bis 25.<br />

Juni <strong>2022</strong> im Kurhaus im Binz<br />

durchgeführt.<br />

Das Wetter war durchgehend sonnig und<br />

warm, das Kurhaus perfekt für die Durchführung<br />

aufgestellt und die Stimmung unter<br />

den Teilnehmern ausgezeichnet. Denn<br />

nach zwei Veranstaltungen im Jahr 2020<br />

und 2021, die coronabedingt abgesagt<br />

werden mussten, gelang in diesem Jahr<br />

endlich wieder die Durchführung. Und erfreulich<br />

war, dass die Teilnehmerzahl dieser<br />

reinen Präsenzveranstaltung fast das<br />

Niveau der Vorjahre erreicht hatte.<br />

Als Referenten traten zu<br />

folgenden Themen auf:<br />

StB RA FAStR Dipl.-Fw. Nico Schley:<br />

Aktuelle Entwicklungen und Gestaltungen<br />

rund um die Immobilie<br />

Prof. Dr. Bert Kaminski:<br />

Aktuelle ertrag- und erbschaftsteuerliche<br />

Beratungsschwerpunkte<br />

bei der Unternehmensnachfolge<br />

Dipl.-Fw. StB Hans-Georg Janzen:<br />

Umsatzsteuer im digitalen Wandel<br />

Es kann festgestellt werden, dass die Teilnehmer<br />

eine hochkarätig besetze Fortbildungsveranstaltung<br />

besuchen konnten,<br />

die praxisgerecht und mit Aussicht auf die<br />

wunderschöne Ostsee über die aktuellen<br />

und dringenden Fragen aus dem Steuerberater-Alltag<br />

informierte.<br />

Wir freuen uns bereits auf die Rügener<br />

Steuerfachtage 2023, die wieder im Kurhaus<br />

in Binz stattfinden werden, und<br />

zwar über Fronleichnam vom 08. bis<br />

10. Juni 2023. Wir werden Sie natürlich<br />

rechtzeitig mit den Detailinformationen<br />

einladen und empfehlen Ihnen, sich<br />

bereits jetzt das Datum zu notieren.<br />

•<br />

25


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Fachkräftemangel bei 72 % der rechts- und steuerberatenden Berufe<br />

Aus einer Erhebung im Rahmen<br />

der ifo Konjunkturumfragen,<br />

die dieses Institut seit<br />

dem Jahr 2009 erhebt, geht<br />

hervor, dass der Fachkräftemangel in<br />

Deutschland einen neuen Höchststand<br />

erreicht hat.<br />

Im Juli <strong>2022</strong> waren<br />

49,7 % der Unternehmen<br />

beeinträchtigt.<br />

Dabei ist der Mangel im Bereich der qualifizierten<br />

Dienstleistungsunternehmen am<br />

höchsten. Dort klagen insgesamt 54,2 %<br />

der Befragten über Fachkräftemangel.<br />

Im verarbeitenden Gewerbe sind 44,5 %,<br />

im Einzelhandel 41,9 %, im Baugewerbe<br />

39,3 % und im Großhandel 36,3 % der befragten<br />

Firmen betroffen.<br />

Die Grafik schlüsselt den Dienstleistungsbereich<br />

näher auf.<br />

In der Rechts- und Steuerberatungs-<br />

sowie Wirtschaftsprüfungsbranche<br />

antworteten<br />

72 % der befragten<br />

Unternehmen, dass sie kaum<br />

fachkundiges Personal finden.<br />

Demgegenüber liegt dieser<br />

Anteil z.B. bei Werbung und<br />

Marktforschung nur bei 35,7 %.<br />

/ Umfrage unter Dienstleistungsunternehmen<br />

Vermittlung und Überlassung<br />

von Arbeitskräften<br />

77,9%<br />

Rechts- und Steuerberatung,<br />

Wirtschaftsprüfung<br />

Vermietung von<br />

beweglichen Sachen<br />

Beherbergung<br />

Veranstaltungsbranche<br />

Lagerei<br />

Dienstleistungen der<br />

Informationstechnologien<br />

Architektur- und Ingenieursbüros<br />

Erbringung von wirtschaftlichen<br />

Dienstleistungen<br />

Gebäudebetreuung;<br />

Garten- und Landschaftsbau<br />

Landverkehr und Transport in<br />

Rohfernleitungen<br />

Reisebüros und -veranstalter<br />

Gastronomie<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Fernseh- und Radiosender<br />

Unternehmensberatung<br />

Telekommunikation<br />

Grundstücks- und<br />

Wohnungswesen<br />

Werbung und Marktforschung<br />

72%<br />

71,2%<br />

64,7%<br />

64,2%<br />

62,4%<br />

61,7%<br />

60,2%<br />

60,1%<br />

59,4%<br />

56,1%<br />

54,5%<br />

52,5%<br />

51,9%<br />

49,1%<br />

43,9%<br />

43,5%<br />

38,9%<br />

35,7%<br />

Freiberufliche, wissensch. und<br />

techn. Tätigkeiten<br />

25,2%<br />

Quelle: ifo-institut<br />

0%<br />

10%<br />

20%<br />

30%<br />

40%<br />

50%<br />

60%<br />

70%<br />

80%<br />

90%<br />

26


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Warum eine Arbeitgebermarke jetzt noch wichtiger wird?<br />

Von Uwe Loof, Paon GmbH<br />

Der Fachkräftemangel und neue<br />

Ansprüche an den Arbeitgeber<br />

stellen Steuerberatungen vor<br />

immer größer werdende Herausforderungen.<br />

Aufgrund des demografischen<br />

Wandels gibt es in Deutschland<br />

zudem immer weniger potenzielle<br />

Arbeitskräfte. Das Finden und Binden der<br />

richtigen Beschäftigten werden daher immer<br />

mehr auch für Steuerberatungen zu<br />

einer zentralen Herausforderung.<br />

Einerseits bewegen sich Kanzleien in<br />

einem recht engen Arbeitsmarkt. Es werden<br />

überwiegend nur noch Fachkräfte<br />

mit sehr branchenspezifischen Kenntnissen<br />

gesucht. Betrachtet man aktuell<br />

die Positionierungen und Angebote von<br />

Steuerberatungen als Arbeitgeber, so<br />

unterscheiden sie sich diese bislang kaum<br />

voneinander.<br />

Diese Entwicklungen führen dazu, dass<br />

die Notwendigkeit eines aktiven Personalmarketings<br />

für Steuerberatungen als<br />

Arbeitgeber zwingend notwendig ist. Der<br />

Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke<br />

soll helfen, die richtigen Mitarbeiter für<br />

Ihre Kanzlei zu begeistern und für eine<br />

hohe Identifikation der Beschäftigten mit<br />

ihrem Arbeitgeber zu sorgen. Weitere und<br />

vielleicht noch wichtigere und langfristigere<br />

Effekte hat eine Arbeitgebermarke<br />

aber auch auf interne Größen wie Leistungsmotivation,<br />

Unternehmenskultur<br />

oder Mitarbeiterbindung.<br />

Als Kanzlei-Leitung sollten Sie entsprechend<br />

großen Wert auf Maßnahmen und<br />

Strategien für den Aufbau einer eigenen<br />

Arbeitgebermarke legen, um auch die<br />

notwendige Sichtbarkeit am Arbeitsmarkt<br />

zu erlangen, ganz unabhängig von der<br />

Größe Ihrer Kanzlei. Wird die Bedeutung<br />

vernachlässigt oder unterschätzt, entscheiden<br />

sich die größten Talente und<br />

besten Mitarbeiter dazu, zur Konkurrenz<br />

zu gehen – und plötzlich sieht man sich<br />

einem großen Nachteil im Wettbewerb<br />

gegenüber.<br />

Stellen- und Imageanzeigen, Absolventen-Events,<br />

Karrieretage – alles, was ein<br />

Unternehmen zum attraktiven Arbeitgeber<br />

machen kann, haben Sie vielleicht<br />

schon ausprobiert, um Talente für Ihre<br />

Kanzlei zu gewinnen. Doch mit einmaligen<br />

Events lässt sich kaum jemand<br />

überzeugen. Es braucht eine nachhaltige<br />

Strategie, um die Personalgewinnung<br />

auf Dauer erfolgreich zu gestalten. Nur<br />

so kann ein Arbeitgeberimage entworfen<br />

werden, das sich von anderen unterscheidet.<br />

Für die Entwicklung geeigneter Strategien<br />

muss zunächst die Ausgangs- und Wettbewerbslage<br />

analysiert und das genaue Ziel<br />

festgelegt werden, das durch den Aufbau<br />

einer Arbeitgebermarke erreicht werden<br />

soll. Wer die Notwendigkeit eines Personalmarketings<br />

für die eigene Kanzlei<br />

erkennt, aber keine Strategie parat hat,<br />

verschwendet nur Zeit und Geld. Bevor<br />

Maßnahmen ergriffen werden, muss sich<br />

• Was macht uns als Kanzlei einzigartig?<br />

• Was kennzeichnet unser aktuelles Arbeitgeberimage?<br />

• Wirken wir auf unsere Mitarbeiter attraktiv und warum?<br />

• Warum sollten die Beschäftigten bei uns bleiben (wollen)?<br />

• Wirken wir auch auf die Talente und Fachkräfte attraktiv, die wir gerne<br />

gewinnen würden?<br />

• Was ist für diese Zielgruppe bei der Wahl Ihres Arbeitgebers relevant?<br />

• Wo können wir sie erreichen und wie?<br />

jeder Arbeitgeber selbstkritisch fragen:<br />

Differenzieren Sie sich wirklich vom Wettbewerb?<br />

Und wenn ja, in welchen Punkten.<br />

Die Ansprüche von Bewerbern wachsen<br />

und gerade gut qualifizierte Fachkräfte,<br />

die den größten Mehrwert bringen, wählen<br />

sehr genau aus, welche Arbeitgeber für<br />

sie infrage kommen. Dennoch tun sich viele<br />

Unternehmen schwer damit, ein klares eigenes<br />

Profil aufzubauen und sowohl intern<br />

als auch vor allem extern zu präsentieren.<br />

Ein einfacher Test dafür: Welche Arbeitgeber<br />

fallen Ihnen spontan ein, die sich<br />

tatsächlich und erkennbar von anderen<br />

differenzieren? Scheinbar haben alle Unternehmen<br />

eine wertschätzende Kultur,<br />

fordern und fördern, bieten großartige<br />

Entwicklungsmöglichkeiten in einem innovativen<br />

Umfeld. Diese Faktoren sind<br />

zwar wichtig, doch sollten eher selbstverständlich<br />

sein – und dienen somit nicht<br />

als Grundlage für eine Arbeitgebermarke,<br />

die sich differenziert. Es reicht auch nicht<br />

mehr, nur ein Recruiting-Video bei YouTube<br />

hochzuladen oder auf der Facebook-Karriereseite<br />

jetzt auch die eigene Jobbörse zu<br />

integrieren. Standards differenzieren nicht.<br />

/ Am Anfang stehen daher vor allem eine ehrliche<br />

Analyse und die folgenden Fragen:<br />

• Wie können wir als Kanzlei als Arbeitgeber noch attraktiver werden?<br />

• Und wie können wir uns klarer abgrenzen und positionieren?<br />

27


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

Ehrlichkeit und Bodenständigkeit sind dabei<br />

gute Ratgeber für die kritische Eigenbetrachtung.<br />

Halten Sie sich dabei immer<br />

an die Realität und wesentliche Dinge, die<br />

Sie als Arbeitgeber wirklich umsetzen und<br />

anbieten wollen. Falsche Versprechungen<br />

führen nur zu Enttäuschungen und damit<br />

langfristig zum genauen Gegenteil der angestrebten<br />

positiven Arbeitgebermarke. Zu<br />

häufige Wechsel in der Probezeit sind dafür<br />

in vielen Fällen ein Indiz.<br />

Bevor Arbeitgeber mit irgendwelchen<br />

Maßnahmen nach außen beginnen (zu den<br />

verschiedenen Möglichkeiten und Maßnahmen<br />

gleich mehr), sollten sie die Markenbildung<br />

nach innen betreiben. Es nutzt<br />

keinem Unternehmen (und es spricht auch<br />

nicht gerade für eine nachhaltige Strategie),<br />

wenn sie mit viel Brimborium und<br />

Tamtam neue Talente anlocken, während<br />

die bereits beschäftigten Leistungsträger<br />

scharenweise Reißaus nehmen.<br />

Durch internes Personalmarketing werden<br />

dabei zwei wichtige positive Effekte erzielt:<br />

Zum einen werden Angestellte gebunden,<br />

die Loyalität und damit auch die Zufriedenheit<br />

und Motivation im Job steigt – was am<br />

Ende den Erfolg des Unternehmens beflügelt.<br />

Gleichzeitig werden auf diesem Weg<br />

die eigenen Mitarbeiter zu Botschaftern der<br />

eigenen Arbeitgebermarke.<br />

Oder kurz gesagt: Glückliche und zufriedene<br />

Mitarbeiter verbreiten das gute Image<br />

eines Arbeitgebers und sind dabei viel<br />

glaubwürdiger, als jede Kommunikation<br />

des Unternehmens es je sein könnte.<br />

Vieles davon spiegelt sich dann in Arbeitgeberbewertungsportalen,<br />

in Blogs oder<br />

auf Facebook, Twitter und Instagram wider.<br />

Für Ihre Arbeitgebermarke entscheidend<br />

werden dann etwa…<br />

… wie Bewerber den Arbeitgeber im Internet und bei einer ersten Google-Suche wahrnehmen.<br />

… wie Kandidaten den Bewerbungsprozess erleben und über ihn sprechen – unabhängig davon, ob sie genommen wurden.<br />

… was neue Mitarbeiter über das Unternehmen denken und erzählen.<br />

… wie Beschäftigte über ihren Job, Chef, die Arbeit sprechen.<br />

… wie Ex-Mitarbeiter über das Unternehmen sprechen.<br />

Vielleicht haben Sie als Kanzlei die Bedeutung<br />

einer Arbeitgebermarke zwar bereits<br />

erkannt, aber noch keine Strategie dafür<br />

entwickelt und umgesetzt. Im Folgenden<br />

wird daher ein in der Praxis etablierter Ansatz<br />

zum Aufbau einer starken Arbeitgebermarke<br />

vorgestellt.<br />

1. Initiierung – alles beginnt mit<br />

dem richtigen Set<br />

Es ist ein Irrglaube, dass mit der Freigabe<br />

eines Mini-Budgets und dem Abstellen<br />

eines Mitarbeiters eine starke Arbeitgebermarke<br />

aufgebaut werden kann. Mit<br />

der Entscheidung eine Arbeitgebermarke<br />

aufzubauen, beginnt ein Veränderungsprozess.<br />

Um diesen erfolgreich zu gestalten,<br />

müssen bestimmte Voraussetzungen geschaffen<br />

werden.<br />

Grundlegend für den Erfolg sind nach<br />

unserer Erfahrung ein klares Wollen und<br />

ein Commitment der Kanzlei-Leitung, eine<br />

aktive Beteiligung aller Mitarbeitergruppen,<br />

Transparenz durch projektbegleitende<br />

Kommunikation sowie genügend Zeit,<br />

Ressourcen und Verantwortung für das<br />

Projektteam.<br />

2. Die Identität der Kanzlei – ein<br />

starkes Fundament legen<br />

Der Grundstein für ein starkes Arbeitgeber-<br />

Profil wird bereits mit der Positionierung<br />

der Arbeitgebermarke gelegt. Sie beantwortet<br />

die Frage, wofür das Unternehmen<br />

als Arbeitgeber im Kern steht und was das<br />

zentrale Versprechen an potenzielle und<br />

bestehende Mitarbeiter/-innen ist. Zudem<br />

gibt sie die Richtung für alle weiteren Personalmarketing-Maßnahmen<br />

vor.<br />

Viele Marken versprechen das Gleiche. Wer<br />

aus der Masse herausstechen möchte, muss<br />

sich auf die eigenen Stärken und die eigene<br />

Unternehmenskultur berufen. So wird<br />

auch die Authentizität der Arbeitgebermarke<br />

sichergestellt, denn es wird nichts<br />

versprochen, was im Unternehmensalltag<br />

nicht erlebt wird und somit zu Irritationen<br />

und Frustrationen der Mitarbeiter/-innen<br />

führen könnte.<br />

Es gilt also die wahren Stärken und Kulturmerkmale<br />

der Kanzlei als Arbeitgeber<br />

zu identifizieren und ein relevantes Versprechen<br />

an potenzielle und bestehende<br />

Mitarbeiter/-innen abzuleiten, das vom<br />

Wettbewerb differenziert, zur Unternehmensmarke<br />

passt und im Einklang mit den<br />

langfristigen Zielen der Kanzlei steht.<br />

3. Einbindung – die Mitarbeiter<br />

einbeziehen<br />

Damit die Arbeitgebermarke von allen<br />

verstanden, angenommen und letztendlich<br />

gelebt wird, müssen die Mitarbeiter<br />

frühzeitig informiert und Möglichkeiten<br />

zur Beteiligung beim Aufbau sichergestellt<br />

werden. So werden bislang Unbeteiligte<br />

idealerweise zu Fürsprechern der Marke<br />

mit hoher Identifikation.<br />

4. Idee – Raus aus dem Einheitsbrei<br />

Die Wahrnehmung zur Positionierung von<br />

Arbeitgebern ist häufig durch übertrieben<br />

positive Klischeewelten gekennzeichnet.<br />

Glückliche Arbeitnehmer in typischen Arbeitssituationen<br />

und generische Versprechen<br />

dominieren die Auftritte der meisten<br />

Arbeitgeber. Um in dieser Welt zu bestehen<br />

und etwas zu bewegen, braucht es neue<br />

und mutige Lösungen zur Außendarstellung,<br />

die für Begeisterung und Interaktion<br />

sorgen. Vor allem den Mut, sich in der Vielfalt<br />

der Aufgaben und den Möglichkeiten<br />

der Steuerberatung zu zeigen.<br />

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<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

29


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

5. Integration – an allen relevanten<br />

Kontaktpunkten erlebbar<br />

Die Arbeitgebermarke soll an allen relevanten<br />

Kontaktpunkten erlebbar werden.<br />

Im besten Fall spüren Kandidatinnen und<br />

Kandidaten in der Phase vor dem Eintritt<br />

ins Unternehmen, in der Bewerbungsphase<br />

und in der Phase nach Eintritt ins<br />

Unternehmen die Kernaspekte der Arbeitgebermarke.<br />

Der vorgestellte Ansatz kann einer Kanzlei<br />

dabei unterstützen, sich als attraktiver<br />

Arbeitgeber zu positionieren. Über eines<br />

sollte man sich allerdings im Klaren sein<br />

– eine starke Arbeitgebermarke lässt sich<br />

nicht über Nacht aufbauen.<br />

Der Aufbau muss langfristig geplant und<br />

über Jahre hinweg kontinuierlich verfolgt<br />

werden. Da die demographische Entwicklung<br />

in den nächsten Jahren den Wettbewerb<br />

um die besten Talente – über alle<br />

Branchen hinweg – noch weiter verschärfen<br />

wird, ist der Aufbau einer Arbeitgebermarke<br />

eine wichtige und notwendige Investition<br />

in die Zukunft.<br />

Weitere Einzelheiten finden Sie im Übrigen<br />

unter www.exzellenterarbeitgeber.de.<br />

•<br />

Uwe Loof Geschäftsführer<br />

der PAON GmbH, die als<br />

Kooperationspartner des<br />

Steuerberater-Verbandes e.V. Köln<br />

bei der Durchführung und Vergabe<br />

des Arbeitgebersiegels sowie den<br />

weiteren Schritten mit Ihrer Expertise<br />

fachlich unterstützt.<br />

Für Rückfragen/Interviews:<br />

Tel. 0511/533 554 60 oder<br />

uwe.loof@paon.de<br />

// Der Arbeitskreis „Unternehmensnachfolge“ stellt sich vor<br />

KNOW-HOW WEITERGEBEN.<br />

Das Netzwerk für Fortbildung und den branchenspezifischen<br />

Diskurs rund um aktuelle Fragen zur Unternehmensnachfolge –<br />

unter Leitung von StBin Heike Dubbert.<br />

Arbeitskreis<br />

„Unternehmensnachfolge“<br />

(AK UNF)<br />

Der Arbeitskreis Unternehmensnachfolge<br />

des Steuerberater-<br />

Verbandes e.V. Köln hat sich<br />

als Kompetenznetzwerk von<br />

Steuerberatern, Fachberatern, Rechtsanwälten,<br />

Notaren und allen sonst am Thema<br />

interessierten Personen etabliert. Er wurde<br />

gebildet, um den kollegialen Dialog zwischen<br />

den Mitgliedern zu fördern<br />

In den Sitzungen werden aktuelle Entwicklungen<br />

in der Gesetzgebung und<br />

Rechtsprechung sowie allgemeine und<br />

individuelle Praxisfragen im steuerlichen<br />

und außersteuerlichen Bereich besprochen.<br />

Insbesondere wird die Verbindung<br />

zwischen Lehre und Praxis geschaffen.<br />

Der Arbeitskreis trifft sich zwei bis drei Mal<br />

jährlich im Schulungszentrum der Akademie<br />

für Steuer- und Wirtschaftsrecht des<br />

Verbandes in Köln-Porz zur Fortbildung<br />

und zum Austausch. Rund um interessante<br />

Fachvorträge gibt es offene Frage- und<br />

Diskussionsrunden mit Beratungen durch<br />

renommierte Referenten.<br />

Der Arbeitskreis „Unternehmensnachfolge“<br />

wurde im Dezember 2017 gegründet<br />

und blickt auf eine permanent wachsende<br />

Anzahl von Mitgliedern. Herzlich willkommen<br />

sind neben den Fachberaterinnen<br />

und Fachberatern alle an diesem spannenden<br />

Thema interessierten Personen.<br />

•<br />

Vorsitzende:<br />

StBin Heike Dubbert, Erftstadt<br />

Stellvertretende Vorsitzende:<br />

StBin Ramona Thiel, Niederkassel<br />

StB/WP Dipl.-Kfm. Dirk Bremen,<br />

Euskirchen<br />

StBin Heike Dubbert<br />

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<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Kanzleiportrait<br />

WeSkro Steuerberatungsgesellschaft Welsch & Skrobic PartG mbH<br />

Von Antonie Schweitzer<br />

„Es dauert nicht mehr allzu lange, dass wir mit Papier gar<br />

nichts mehr am Hut haben und wirklich alles nur noch digital<br />

geht“, so lautet die Prognose von StBin Dipl.-Betriebswirtin<br />

Barbara Welsch, die die Kanzlei 1991 in Siegburg gegründet<br />

und die Arbeitsprozesse seither – auch nach regelmäßigen<br />

Besuchen auf der CEBIT – kontinuierlich digitalisiert hat.<br />

Die Kanzlei, die vorwiegend kleine und mittelständische<br />

Unternehmen aller Rechtsformen betreut, ist daher zukunftsfähig<br />

und gut durch die Corona-Krise gekommen. Die<br />

digitale Arbeitsweise in Form von „Unternehmen Online“ und<br />

„Meine Steuern“ sowie digitalisierte Prozesse vom Posteingang<br />

und -ausgang über Steuerbescheid-Prüfungen bis zur<br />

Kommunikation mit der Finanzverwaltung haben wesentlich<br />

dazu beigetragen, die Pandemie-Situation zu meistern.<br />

Ausgestattet mit je zwei Bildschirmen pro Arbeitsplatz und<br />

Laptops können die Mitarbeiter sehr gut und zeitlich flexibel<br />

auch im Home-Office arbeiten. Dass Meetings über Zoom<br />

oder Teams stattfinden, ist an der Tagesordnung.<br />

Ihre aktuell neun Mitarbeiter wissen das zu schätzen und sind<br />

teilweise schon sehr lange dabei: seit zehn, 20 oder sogar 43<br />

Jahren! „Ausbildung wird bei uns nach wie vor groß geschrieben,<br />

aber die Rekrutierung von Fachpersonal ist schwieriger<br />

geworden“, klagt Barbara Welsch.<br />

« Ausbildung wird bei uns nach wie<br />

vor groß geschrieben, aber die<br />

Rekrutierung von Fachpersonal ist<br />

schwieriger geworden»<br />

StBin Dipl.-Bwin Barbara Welsch<br />

Studiums beschäftigte sie ihn 2009 in einem Praxissemester<br />

und bot ihm anschließend eine Festanstellung nach Beendigung<br />

seiner Ausbildung an. Seine Kompetenzen haben mich<br />

schon überzeugt, als er noch ein junger Mann war“, bemerkt<br />

Barbara Welsch, „und das hat sich nicht geändert!“ Seither<br />

heißt die Kanzlei, die zur Freude aller Mitarbeiter mit dem<br />

Arbeitgebersiegel ausgezeichnet wurde, WeSkro Steuerberatungsgesellschaft<br />

Welsch & Skrobic PartG mbH.<br />

„Vor kurzem hatten wir hier 25jähriges Jubiläum“, berichtet<br />

die engagierte Kanzleigründerin, die 1997 mit ihrem Team<br />

nach St. Augustin-Mülldorf umzog. Ein Mandant hatte von<br />

einem Grundstück berichtet, ideal geeignet für ein neues<br />

Kanzleigebäude und mit hervorragender Anbindung an<br />

das öffentliche Verkehrsnetz. 2001 kaufte sie zusätzlich die<br />

Kanzlei von Manfred Nelles auf, bei dem sie ihre Ausbildung<br />

absolviert und mit dem sie anschließend in einer Praxisgemeinschaft<br />

gearbeitet hatte.<br />

Um Ihre Nachfolge und damit auch die Arbeitsplätze frühzeitig<br />

zu sichern, nahm Barbara Welsch 2019 einen Partner mit<br />

an Bord: ihren langjährigen Mitarbeiter StB Dipl.-Kfm. Marko<br />

Skrobic, der als Vorstandsmitglied des Bezirks Siegburg im<br />

Steuerberater-Verband Köln aktiv ist. Noch während seines<br />

StBin Dipl.-Bwin<br />

Barbara Welsch<br />

StB Dipl.-Kfm. Marko Skrobic<br />

31


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Bethmann Bank: Stütze für den Mittelstand<br />

Die Bethmann Bank ist einer der<br />

Top-3-Anbieter von Private Banking<br />

in Deutschland und betreut<br />

vermögende Privatkunden,<br />

Unternehmer und semiinstitutionelle Organisationen.<br />

Die Kölner Niederlassung der<br />

Bank zählt zu den ältesten Unternehmen<br />

der Stadt und ist fest mit ihr verbunden. „Als<br />

moderne Privatbank stehen wir für Offenheit,<br />

Klarheit und Unabhängigkeit. Eigenschaften,<br />

die auch den Kölnern nachgesagt<br />

werden. Zu Recht“, sagt Matthias Wesseling,<br />

Leiter des Standorts. „Unsere Mission sehen<br />

wir darin, der wachsenden Zahl von Menschen<br />

der Wirtschafts-, Medien- und Kunstmetropole<br />

direkt vor Ort die umfassende<br />

Beratung einer exzellenten Privatbank<br />

bieten zu können“, erklärt er.<br />

« Unsere Mission sehen wir<br />

darin, der wachsenden<br />

Zahl von Menschen der<br />

Wirtschafts-, Medien- und<br />

Kunstmetropole direkt vor<br />

Ort die umfassende<br />

Beratung einer<br />

exzellenten Privatbank<br />

bieten zu können. »<br />

Matthias Wesseling<br />

Zum guten Service zählen für Wesseling in<br />

erster Linie Angebote, die auf individuelle<br />

Bedürfnisse zugeschnitten sind, und er<br />

spielt damit auf ein neues Angebot an, das<br />

bei der Bank „E&E“ heißt – kurz für Entrepreneur<br />

& Enterprise. Die Bethmann Bank<br />

versteht darunter, Unternehmerinnen und<br />

Unternehmer und ihre Unternehmen als<br />

Einheit zu betrachten und entsprechend<br />

zu beraten. Auf den ersten Blick klingt das<br />

relativ trivial – tatsächlich läuft es in der<br />

Realität bislang aber häufig anders: Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer sitzen je<br />

nach Anliegen verschiedenen Mitarbeitern<br />

aus unterschiedlichen Geschäftseinheiten<br />

derselben Bank gegenüber. Sie alle<br />

sind Spezialistinnen und Spezialisten auf<br />

ihrem Gebiet, blicken aber kaum über den<br />

Tellerrand hinaus. Nicht so bei der Bethmann<br />

Bank. Hier werden sie von einem<br />

Team individuell und eben ganzheitlich<br />

betreut. „Wir entwickeln Lösungen für die<br />

Vermögensanlage bis hin zu Nachfolgeregelungen“,<br />

erläutert Wilhelm Weber, der<br />

im E&E-Team für Kunden aus Nordrhein-<br />

Westfalen zuständig ist. „Unternehmen<br />

begleiten wir mit diversen Finanzierungen<br />

wie der Betriebsmittel-, Investitions- und<br />

Akquisitionsfinanzierung und vielen anderen<br />

Corporate Banking-Lösungen. Dafür<br />

greifen wir auf die Erfahrung und das Produktportfolio<br />

unserer Muttergesellschaft<br />

ABN AMRO, einer der kapitalstärksten Banken<br />

Europas, zurück.“ Dieses neue Modell<br />

wird derzeit deutschlandweit umgesetzt<br />

und dürfte vor allem für Mittelständler mit<br />

einem Jahresumsatz von 25 Mio. EUR und<br />

mehr interessant sein.<br />

« Wir möchten mit den<br />

Unternehmerinnen und<br />

Unternehmern vor Ort in<br />

einen Dialog kommen,<br />

um zu verstehen: Welche<br />

Themen beschäftigen sie –<br />

heute und in der Zukunft?<br />

Und wie können wir sie<br />

dabei unterstützen? »<br />

Wilhelm Weber<br />

„Wir möchten mit den Unternehmerinnen<br />

und Unternehmern vor Ort in einen Dialog<br />

kommen, um zu verstehen: Welche Themen<br />

beschäftigen sie – heute und in der<br />

Zukunft? Und wie können wir sie dabei<br />

unterstützen? Das ist facettenreich und gerade<br />

mit Blick auf die Transformation der<br />

Wirtschaft wichtig, bei der Unternehmen<br />

aus Nordrhein-Westfalen ja ganz vorne<br />

mitmischen. In dem Zusammenhang fokussieren<br />

wir uns auf die Transformationsthemen<br />

Energiewende, Digitalisierung,<br />

Mobilität und Kreislaufwirtschaft“, sagt<br />

E&E-Spezialist Weber.<br />

Sie haben Fragen zum Angebot der Bethmann<br />

Bank? Hier finden Sie Ihre Ansprechpartner:<br />

Ansprechpartner<br />

Matthias Wesseling<br />

Regionalleiter West<br />

Bethmann Bank<br />

Gereonstraße 15–23<br />

50670 Köln<br />

Telefon: +49 221 1624-249<br />

matthias.wesseling@bethmannbank.de<br />

Wilhelm Weber<br />

Senior Banker<br />

Entrepreneur & Enterprise (E&E)<br />

Bethmann Bank<br />

Mainzer Landstraße 1<br />

60329 Frankfurt am Main<br />

Telefon: +49 69 716735-369<br />

wilhelm.weber@bethmannbank.de<br />

32


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

Eine gute Rendite?<br />

Natürlich will ich die.<br />

Aber nicht um jeden Preis.<br />

Wer stellt sicher, dass ich<br />

nicht in Ausbeutung und<br />

Umweltverschmutzung investiere?<br />

Wir unterstützen Sie mit Investments in Unternehmen, die hohe Standards bei<br />

Themen wie Umwelt und Gesellschaft erfüllen. Überwacht wird dies von unserem<br />

unabhängigen Nachhaltigkeitsbeirat. Mehr dazu erfahren Sie persönlich von<br />

Matthias Wesseling · T: +49 221 1624-249 · E: matthias.wesseling@bethmannbank.de<br />

Bethmann Bank · Gereonstraße 15–23 · 50670 Köln.<br />

Echt. Nachhaltig. Privat.<br />

33


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Aktivitäten und geplante Termine der Bezirke<br />

und Arbeitskreise<br />

/ Aktivitäten in den Bezirken und den Arbeitskreisen (16.02.<strong>2022</strong> – 15.05.<strong>2022</strong>)<br />

08 | 06 | 22<br />

AK Restrukturierung und<br />

Unternehmensplanung<br />

Aktuelles Insolvenzrecht<br />

08 | 06 | 22<br />

Siegburg<br />

Steuerberaterstammtisch<br />

13 | 06 | 22<br />

AK Unternehmensplanung<br />

Unternehmensnachfolge richtig<br />

gestalten – Gestaltungsmöglichkeiten<br />

und Tücken unter Berücksichtigung<br />

der aktuelle Rechtsprechung<br />

und Gesetzesänderungen<br />

02 | 08 | 22<br />

Aachen<br />

Steuerberaterstammtisch<br />

/ Geplante Aktivitäten in den Bezirken und den Arbeitskreisen<br />

07 | 09 | 22<br />

AK Unternehmensplanung<br />

Unternehmensbewertung in der<br />

Nachfolgeberatung<br />

12 | 09 | 22<br />

AK Restrukturierung und<br />

Unternehmensplanung<br />

Aktuelle Entwicklungen im<br />

Insolvenz- und Sanierungsrecht<br />

StaRUG – erste Erfahrungen sowie<br />

konkretisierte Vorgaben an<br />

Sanierungskonzepte und<br />

Planungsrechnungen<br />

Aktuelle Rechtsprechung zum<br />

Insolenz- und Sanierungsrecht<br />

13 | 09 | 22<br />

Euskirchen-Schleiden<br />

Steuerberaterstammtisch<br />

19 | 09 | 22<br />

AK EDV<br />

Erfahrungsaustausch zum Thema<br />

Grundbesitzbewertung<br />

20 | 09 | 22<br />

AK JuSt<br />

Kaufpreisfindung und Finanzierung<br />

bei der Übernahme von<br />

Steuerberatungskanzleien<br />

20 | 09 | 22<br />

Düren-Jülich<br />

Steuerberaterstammtisch<br />

21 | 10 | 22<br />

AK GuV<br />

Vortrag Prof. Dr. Hüttemann<br />

24 | 10 | 22<br />

alle Bezirke<br />

Thema: Steuerberatergebührenverordnung<br />

/ Ort: Köln<br />

31 | 10 | 22<br />

alle Bezirke<br />

Thema: Steuerberatergebührenverordnung<br />

/ Ort: Aachen<br />

02 | 11 | 22<br />

Aachen<br />

Steuerberaterstammtisch<br />

03 | 11 | 22<br />

alle Bezirke<br />

Thema: Steuerberatergebührenverordnung<br />

/ Ort: Bonn<br />

Änderungen vorbehalten!<br />

34


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

Das ist Ihre Arbeit wert!<br />

Das neue Vergütungsrecht <strong>2022</strong> der Steuerberater mit der 4. Änderungsverordnung,<br />

vervollständigt mit zahlreichen Gebührentabellen und Abrechnungsbeispielen<br />

Die inhaltlichen Schwerpunkte:<br />

■ Aktuelle Erläuterungen zum Gebührenrecht und zur<br />

Gebührenermittlung<br />

■ Gebührentabellen sowie StBVV und RVG im Wortlaut<br />

(u.a. ab 1.8.<strong>2022</strong> Neuregelungen der Berufsausübungsgesellschaft)<br />

■ Neue Gebührensätze in Gerichtsverfahren seit<br />

1.1.2021 sowie für die Grundsteuer-Feststellungserklärungen<br />

ab Juli <strong>2022</strong><br />

Print und Online<br />

Goez<br />

Die Steuerberatervergütungsverordnung<br />

12. Aufl age <strong>2022</strong>, Ringheftung, 368 Seiten<br />

Dieses Werk ist Bestandteil des Online-Fachportals<br />

Stotax First: www.stotax-fi rst.de<br />

Bestellen Sie jetzt unter<br />

www.stollfuss.de<br />

35


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Kontoabrufe erreichen Rekordhöhe<br />

Die Bundestagsdrucksache 20/2751 vom<br />

11.07.<strong>2022</strong> enthält als Antwort der Bundesregierung<br />

auf eine Kleine Anfrage<br />

der Fraktion der CDU/CSU eine Vielzahl<br />

bemerkenswerter Zahlen zur Entwicklung<br />

des Kontoabrufverfahrens in den<br />

Jahren 2017 bis 2021. Danach erreichte<br />

die Gesamtzahl aller durchgeführten<br />

Kontenabrufe in 2021 mit 1.140.580<br />

Abrufen ein neues Rekordhoch.<br />

Das Kontoabrufverfahren basiert auf<br />

§ 24c KWG, der durch das 4. FinFöG eingeführt<br />

und am 01.04.2003 in Kraft<br />

getreten ist. § 24c KWG verpflichtet<br />

die Kreditinstitute, eine Datei mit bestimmten<br />

Informationen über die bei<br />

ihnen geführten Konten und Depots zu<br />

unterhalten und es der BaFin zu ermöglichen,<br />

jederzeit Daten dieser Datei abzurufen.<br />

Dies soll der Geldwäsche- und<br />

Terrorismusbekämpfung dienen.<br />

Die in § 93 AO geregelte Auskunftspflicht<br />

des Steuerpflichtigen und subsidiär dritter<br />

Personen ist das zentrale Beweismittel<br />

der Finanzbehörden zur Aufklärung<br />

steuerlich relevanter Sachverhalte. § 93<br />

Abs. 7 und 8 AO wurden durch das Gesetz<br />

zur Förderung der Steuerehrlichkeit<br />

vom 23.12.2003 in die AO eingefügt und<br />

traten grundsätzlich am 01.01.2004 in<br />

Kraft.<br />

In den Statistiken ist zu unterscheiden zwischen<br />

Abrufen gemäß § 93 Abs. 7 und Abs.<br />

8 AO. § 93 Abs. 7 AO regelt den Kontoabruf<br />

für steuerliche Zwecke. Die Finanzbehörden<br />

dürfen in den dort abschließend<br />

150.000<br />

140.000<br />

Kontoabrufe der<br />

Finanzämter<br />

130.000<br />

120.000<br />

110.000<br />

100.000<br />

90.000<br />

80.000<br />

70.000<br />

Manche Statistiken (z.B. Wikipedia) weisen für das Jahr 2004<br />

bereits 39.417 Kontoabfragen insgesamt aus. Am 31.03.2005<br />

konnte man letztmals strafbefreiende Erklärungen abgeben.<br />

Für das Jahr 2005 werden bereits 62.410 Kontoabfragen<br />

angegeben. 2017 waren es 692.166, und 2021 wurde<br />

1.140.580 Abfragen insgesamt ein neus Rekordhoch erreicht.<br />

60.000<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

Kontoabrufe der DRV Bund/Knappschaft-Bahn-See<br />

Kontoabrufe des Zolls<br />

10.000<br />

2017 2018 2019 2020 2021<br />

36


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

geregelten Fällen Konten- und Depotinformationen<br />

sowie (seit 01.01.2020)<br />

die Adressen und die Identifikations-Nr.<br />

bestimmter Personen abrufen. Kontostammdaten<br />

sind die Konto-Nr., der Tag<br />

der Errichtung und Auflösung, der Name<br />

und das Geburtsdatum des Kontoinhabers<br />

sowie der Verfügungsberechtigte, nicht<br />

aber Kontostände und Kontobewegungen.<br />

Zu erfassen sind nach § 24c Abs. 1<br />

KWG auch etwaige Schließfächer und<br />

abweichende wirtschaftliche Berechtigte<br />

im Sinne von § 3 GWG. Die Kontenabfrage<br />

erfolgt gemäß § 93b Abs. 2 AO durch das<br />

BZSt als technische Zentralstelle. § 93 Abs.<br />

8 AO regelt außersteuerliche Zwecke betr.<br />

Sozialleistungen (Satz 1 Nr. 1), Polizeivollzugsbehörden<br />

(Nr. 2) und Verfassungsschutzbehörden<br />

(Nr. 3). § 93 Abs. 8 Satz 2<br />

AO betrifft Vollstreckungsbehörden. § 93<br />

Abs. 2 Satz 3 AO erstreckt die Zulässigkeit<br />

auf andere, bundesgesetzlich geregelte<br />

Fälle. Gerichtsvollzieher dürfen seit 2013<br />

zugreifen; seit 2016 auch unterhalb der<br />

ursprünglichen Bagatellgrenze von 500 €.<br />

Die Erstellung und detaillierte Auswertung<br />

von Statistiken zur automatisierten Kontenabfrage<br />

wird dadurch erschwert, dass<br />

es sich zum einen Teil um Bundes- und<br />

zum anderen Teil um Landesrecht sowie<br />

außerdem um kommunale Hoheitsbereiche<br />

handelt. Die Antwort der Bundesregierung<br />

in der BT-Drucks. 20/2751, Seite 2,<br />

weist daher explizit darauf hin, dass in der<br />

dortigen Auswertung auf Länderebene die<br />

Finanzbehörden mit Ersuchen gemäß § 93<br />

Abs. 7 Satz 1 Nr. 1 bis 4 AO gezählt worden<br />

sind. Die Werte der „Realsteuergemeinden“<br />

beinhalten auch die Fallzahlen derjenigen<br />

Realsteuergemeinden, die zugleich<br />

Verwaltungsvollstreckungsbehörde sind.<br />

Sonderfälle und Ersuchen der übrigen ersuchenden<br />

Stellen im Sinne des § 93 Abs.<br />

7 AO (also z.B. Realsteuergemeinden,<br />

die nicht als Verwaltungsvollstreckungsbehörde<br />

tätig geworden sind), werden<br />

auf der „Bundesebene“ gezählt. Die in<br />

der BT-Drucks. 20/2751 ausgewiesenen<br />

„Gesamtzahlen“ sind daher mit den andernorts<br />

(z.B. Wikipedia) ausgewiesenen<br />

Gesamtzahlen nicht vergleichbar.<br />

Ungeachtet dieser statistischen Schwierigkeiten<br />

und Erfassungsdivergenzen<br />

kann eindeutig festgestellt werden, dass<br />

das ursprünglich nur zur Terrorismus- und<br />

Geldwäschebekämpfung eingeführte<br />

Instrumentarium zu einem Standardinstrument<br />

der Behörden geworden<br />

ist. Rechtsstaatlich geboten wären zum<br />

einen konkrete Verdachtsfälle rechtswidrigen<br />

Verhaltens des Bürgers. Zum<br />

anderen müsste zunächst mit herkömmlichen<br />

Mitteln des Auskunftsersuchens gearbeitet<br />

werden, welches ggf. im Wege<br />

der Zwangsvollstreckung durchgesetzt<br />

werden könnte. Abstraktes Misstrauen<br />

dahingehend, dass der Bürger dann<br />

wahrscheinlich nicht im gebotenen Maße<br />

mitwirken würde, genügt gemäß Art. 20<br />

Abs. 3 GG nicht, um derart, wie es § 93 Abs.<br />

7 und 8 AO zulassen, in die Rechte des Bürgers<br />

einzugreifen.<br />

Im Hinblick auf die verfassungsrechtlich<br />

verbürgten Freiheitsrechte der Bürger<br />

hat das im Jahre 2003 eingeführte<br />

automatisierte Kontoabrufverfahren<br />

eine Pandorabüchse geöffnet, da dieses<br />

ungewöhnliche, hinter dem Rücken<br />

des Bürgers durchgeführte Verfahren<br />

nicht auf die Bekämpfung schwerer<br />

Kriminalfälle beschränkt geblieben ist.<br />

Schließlich wurde § 30a AO („Schutz<br />

von Bankkunden“), der in seinem Abs. 1<br />

ausdrücklich forderte, dass „die Finanzbehörden<br />

auf das Vertrauensverhältnis<br />

zwischen den Kreditinstituten und deren<br />

Kunden besonders Rücksicht zu nehmen“<br />

haben, im Jahre 2017 mit dem Steuerumgehungsbekämpfungsgesetz<br />

vollständig<br />

abgeschafft. Damit wird eine<br />

fast 400 Jahre lang bestehende Tradition<br />

eines besonderen Vertrauensverhältnisses<br />

zwischen Bank und Kunde,<br />

das oft mit dem besonderen freiberuflichen<br />

Vertrauensverhältnis verglichen<br />

worden ist, nicht mehr vom Fiskus, dem<br />

stärksten Verwaltungszweig des Staates,<br />

respektiert. Es steht zu befürchten,<br />

dass insbesondere das geplante zentrale<br />

Europäische Vermögensregister für alle<br />

Bürger (zur in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie<br />

vgl. VN 1| <strong>2022</strong>, S. 60) zum<br />

Einfallstor für weitere Eingriffe in noch<br />

bestehende Bürgerrechte werden wird.<br />

Auch die Verpflichtung der Berufsangehörigen,<br />

grenzüberschreitende Steuergestaltungen<br />

anzuzeigen, geht in diese<br />

Richtung.<br />

1.100.000<br />

1.140.580 Kontoabrufe insgesamt in 2021<br />

1.000.000<br />

900.000<br />

800.000<br />

700.000<br />

2017 2018 2019 2020 2021<br />

37


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

Aus der Arbeit von<br />

DStV und DStI<br />

// Deutscher Steuerberatertag hybrid: live in Dresden<br />

vom 09. bis 11.10.<strong>2022</strong> sowie online<br />

Nach einer besonderen Online-Konferenz im vergangenen Jahr wird die Jahreskonferenz<br />

des Deutschen Steuerberaterverbands e.V. (DStV) in diesem Jahr das Beste aus beiden<br />

Welten vereinen: Online-Angebote inklusive Livestreams und Online-Seminaren und endlich<br />

auch wieder eine Präsenzveranstaltung vor Ort! Der 45. Deutsche Steuerberatertag findet vom<br />

09. bis 11.10.<strong>2022</strong> live in und aus Dresden statt.<br />

Was erwartet Sie vor Ort?<br />

Zentrum der Konferenz wird das Internationale<br />

Congress Center sein, direkt an der<br />

Elbe und am Rande der Altstadt. Es erwartet<br />

Sie das bekannte Format der Vorjahre – ein<br />

Potpourri aus hochkarätigen Impulsen aus<br />

Politik und Verwaltung, vertiefenden Vorträgen<br />

zum Steuerrecht und kurzweiligen<br />

Workshops und Referaten zu wesentlichen<br />

Fragen des Kanzleimanagements auf fünf<br />

parallelen Bühnen. Moderator Marc Bator<br />

führt Sie durch den Tag und freut sich nach<br />

dem virtuellen Treffen 2021 auf ein Kennenlernen<br />

vor Ort.<br />

Selbstverständlich kehrt auch das beliebte<br />

Rahmenprogramm zurück: Golfturnier,<br />

Stadtrundfahrt, Empfangsabend am Sonntag<br />

sowie Galadinner und Party am Montag.<br />

– Sie sind herzlich eingeladen, das Wiedersehen<br />

sportlich, ausgelassen und/oder auf<br />

kulinarisch höchstem Niveau zu feiern.<br />

Was bietet das Online-Ticket?<br />

Liveübertragung zweier Bühnen aus dem<br />

Congress Center, Workshops und Vorträge<br />

via Online-Meeting, Videos zum flexiblen<br />

Abruf und voller Zugriff auf die Online-<br />

Plattform – auch die Gäste, die nicht vor<br />

Ort dabei sein können, kommen auf ihre<br />

Kosten.<br />

Teambuilding und Teambildung<br />

Der Deutsche Steuerberatertag ist seit Jahren<br />

ein Leuchtturm-Event der Branche. Er<br />

dient vielen Kolleginnen und Kollegen zum<br />

Weiterbilden und Netzwerken. Aber nutzen<br />

Sie ihn auch als Gelegenheit zur Mitarbeiterbindung<br />

und -weiterentwicklung?<br />

Teambuilding und Teambildung: Zu beidem<br />

bietet die Konferenz die ideale Gelegenheit.<br />

Erlebnisse und Fortbildungen machen aus<br />

Kolleginnen und Kollegen ein Team. Der<br />

Deutsche Steuerberatertag ist deshalb die<br />

ideale Gelegenheit für einen teamstärkenden<br />

Betriebsausflug und ein geeignetes<br />

Instrument der Mitarbeiterbindung.<br />

Mit dem Kanzleiticket erhalten Sie die Tickets<br />

auch nach Ablauf des Frühbucherrabatts<br />

zum ermäßigten Preis (590 € statt<br />

690 €, zzgl. USt.). Der Preis gilt bereits ab<br />

drei Personen aus einer Kanzlei. Erfahren<br />

Sie gemeinsam alle Neuigkeiten in Sachen<br />

Betriebsprüfung, Ertragsteuer, Umsatzsteuer<br />

oder den praktischen Auswirkungen von Pillar<br />

II. Lernen Sie Dresden auf Stadtrundfahrt,<br />

Empfang und Party von seinen schönsten<br />

Seiten kennen. Ganz sicher tragen die neuen<br />

Erkenntnisse und gemeinsamen Momente<br />

auch über die Konferenztage hinaus.<br />

Das Gleiche gilt für unsere Angebote für<br />

Kanzleimitarbeiter. Zum einen bietet der<br />

Deutsche Steuerberatertag Programmpunkte,<br />

die sich gezielt an Ihre Mitarbeitenden<br />

richten. Der Online-Workshop<br />

Stressdetox – Wege zu mehr Gelassenheit<br />

und Produktivität im Kanzleialltag von und<br />

mit Steuerberaterin Marzena Sierant zeigt<br />

Handlungsfelder und persönliche Stellhebel<br />

auf, um die Balance im Kanzleialltag<br />

zu wahren. Diesen Workshop, den wir gemeinsam<br />

mit dem NWB Verlag anbieten,<br />

könnten Teammitglieder dank des Online-<br />

Tickets auch von der Kanzlei aus verfolgen.<br />

Ein spannendes Experiment können die<br />

Teilnehmer zudem mit Michael Lück wagen:<br />

Sein Workshop Fluch und Segen des<br />

Wörtchens JA findet in völliger Dunkelheit<br />

statt. Das ermöglicht einen viel tieferen Austausch<br />

– und natürlich bleiben alle Erkenntnisse<br />

im Raum.<br />

Zum anderen berichten die Kanzleiinhaber<br />

seit Jahren von notwendigen Bemühungen,<br />

den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch<br />

über die fachliche Fortbildung hinaus Vorteile<br />

zu bieten. Das können auch teamstärkende<br />

Betriebsausflüge sein. Erhöhen Sie<br />

die Mitarbeiterzufriedenheit in Ihrer Kanzlei<br />

doch durch eine gemeinsame Teilnahme am<br />

45. Deutschen Steuerberatertag!<br />

•<br />

www.steuerberatertag.de<br />

38


45. Deutscher Steuerberatertag <strong>2022</strong><br />

NEUE WEGE<br />

9. – 11. Oktober <strong>2022</strong><br />

Internationales Congress Center Dresden und online<br />

SAVE<br />

THE DATE<br />

9. – 11. OKT<br />

Fortbildung. Netzwerken. Blicke über<br />

den Tellerrand. Hochkarätige und<br />

hochaktuelle Vorträge und Workshops<br />

aus den Bereichen Steuerrecht,<br />

Kanzleimanagement und Digitalisierung.<br />

Und wie immer runden eine<br />

umfangreiche Fachausstellung und<br />

unser exklusives Rahmenprogramm<br />

die Veranstaltung ab.<br />

Für all das steht der Deutsche Steuerberatertag.<br />

Und das tut er auch in<br />

diesem Jahr mit seiner Hybrid­Ausgabe!<br />

Sie entscheiden also selbst, ob wir<br />

uns vor Ort in Dresden oder vor dem<br />

Bildschirm treffen.<br />

Ausstellung und Fach programm<br />

im Überblick<br />

· Endlich zurück: zwei Tage<br />

Fachausstellung in Dresden<br />

· Alte und neue Partner<br />

treffen: Angebote, neue Entwicklungen<br />

und innovative Startups<br />

online und vor Ort<br />

· Große Auswahl: 5 parallele<br />

Bühnen, 2 Livestreams und ein<br />

zusätzliches Online­Angebot<br />

· Verschiedene Formate:<br />

Keynote, Podiumsdiskus sionen,<br />

Fachvorträge, Workshops<br />

· Und dazu: Empfang,<br />

Gala dinner, Party – unser<br />

Rahmenprogramm<br />

Schwerpunkt wie immer:<br />

Netzwerken<br />

· Matchmaking: Finden Sie<br />

genau die Kontakte, mit denen<br />

Sie viel gemeinsam haben.<br />

· Wiedersehen: Treffen Sie<br />

Ihre Konferenzkontakte dieses<br />

Jahr auch im virtuellen Raum<br />

oder verabreden Sie sich<br />

vor Ort.<br />

· Chat-Roulette: Sie wollen<br />

Ihr Netzwerk erweitern?<br />

Lassen Sie sich überraschen!<br />

· Interaktion: Wir freuen<br />

uns auf Ihre Ideen und den<br />

Austausch mit Ihnen.<br />

Anmeldung ab Mitte Mai unter<br />

www.steuerberatertag.de


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

// Mitgliederversammlungen DStV und DStI<br />

Berichte von DStV-Präsident StB Thorsten Lüth ...<br />

... und DStV-Vizepräsident StB/WP Dipl.-Kfm. Gero Hagemeister<br />

Am 17.06.<strong>2022</strong> fanden in Berlin<br />

die Mitgliederversammlungen<br />

von DStV und DStI statt. Nach<br />

zwei Jahren der Pandemie<br />

fand auch diese Versammlung wieder in<br />

Präsenz statt.<br />

DStV-Präsident StB TorstenLüth konnte<br />

auf ein außerordentlich erfolgreiches Geschäftsjahr<br />

zurückblicken. Herausragender<br />

politischer Erfolg nach schwierigen Verhandlungen<br />

und vielen persönlichen Gesprächen<br />

mit maßgeblichen Vertretern aus<br />

Politik und Finanzministerien zum Thema<br />

„Fristverlängerung für Steuererklärungen“<br />

war die Entscheidung des Finanzausschusses<br />

des Deutschen Bundestages, die Fristen<br />

für <strong>2022</strong> bis 2024 großzügig zu verlängern.<br />

Ergänzend berichteten die Vizepräsidenten<br />

des DStV, die DStV-Geschäftsführer sowie<br />

die Leiter der Arbeitskreise und Ausschüsse<br />

des DStV aus ihren Zuständigkeitsbereichen.<br />

Insoweit darf auf den Geschäftsbericht<br />

des DStV verwiesen werden.<br />

Präsident Hagemeister berichtete als Vizepräsident<br />

des DStV über die Arbeit der<br />

Offensive Mittelstand, die verschiedene<br />

Institutionen und Personen bündelt, um<br />

den Mittelstand zu unterstützen und seiner<br />

Verantwortung im digitalen und demografischen<br />

Wandel nachzukommen.<br />

Hagemeister ging auch auf die Tätigkeit<br />

des Arbeitskreises BWL ein und berichtete<br />

über den großen Einsatz, mit dem dort dafür<br />

gesorgt werde, dass dem Berufsstand<br />

betriebswirtschaftliche Fragestellungen<br />

nahegebracht werden. Ergänzend dazu<br />

berichtete DStV-Mitarbeiter StB Dipl.Kfm.<br />

Mathias Fortenbacher, Referatsleiter BWL<br />

und Rechnungslegung, über den aktuellen<br />

Stand beim Digitalen Finanzbericht, an<br />

dem Bankenwirtschaft, IT-Anbieter und<br />

Steuerberater beteiligt sind. Die Akteure<br />

der Bankenwirtschaft wünschen sich Daten<br />

aus den Systemen der Steuerberater<br />

(Hinkanal). Der Berufsstand ist insbesondere<br />

an einem entsprechenden Rückkanal<br />

interessiert, mit dem die Kanzleien ihrerseits<br />

Daten der Bankenwirtschaft empfangen<br />

können. Dieser Rückkanal werde<br />

voraussichtlich im Oktober <strong>2022</strong> zur Verfügung<br />

stehen.<br />

•<br />

Die Delegierten des<br />

Steuerberater-Verbandes Köln<br />

40


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

// DStV-Präsident Lüth unterwegs<br />

In den letzten Sitzungswochen vor der<br />

Sommerpause lief der parlamentarische<br />

Betrieb wie stets auf Hochtouren<br />

– auch während der politischen<br />

Sommerfeste. DStV-Präsident StB Torsten<br />

Lüth nutzte das politische Parkett, um das<br />

Netzwerk zu erweitern und sich für die<br />

Belange der kleinen und mittleren Kanzleien<br />

einzusetzen.<br />

In gewohnt konstruktiver und vertrauensvoller<br />

Atmosphäre traf StB Torsten Lüth,<br />

Präsident des Deutschen Steuerberaterverbands<br />

e.V. (DStV), die maßgeblichen<br />

FDP-Spitzenvertreter MdB Katja Hessel<br />

(Parlamentarische Staatssekretärin beim<br />

BMF), MdB Dr. Florian Toncar (Parlamentarischer<br />

Staatssekretär beim BMF) und MdB<br />

StB Markus Herbrand (Finanzpolitischer<br />

Sprecher). Im Fokus der Gespräche standen<br />

u.a. die Einführung eines Meldesystems<br />

für E-Rechnungen, die steuerliche<br />

Behandlung von kleinen PV-Anlagen, die<br />

Modernisierung der Betriebsprüfung und<br />

die Umsetzung der Grundsteuerreform.<br />

MdB Katja Hessel (Parlamentarische Staatssekretärin beim BMF),<br />

StB Torsten Lüth (DStV-Präsident)<br />

MdB StB Markus Herbrand (Finanzpolitischer Sprecher FDP),<br />

StB Torsten Lüth (DStV-Präsident), MdB Dr. Florian Toncar<br />

(Parlamentarischer Staatssekretär beim BMF)<br />

Auch die Einladung zum gelungenen 46. Sommerfest des Parlamentskreises Mittelstand der CDU/<br />

CSU-Bundestagsfraktion (PKM) eröffnete Lüth einige Gelegenheiten, die Belange der kleinen und<br />

mittleren Kanzleien zu vermitteln. Beim guten Austausch mit Spitzenvertretern der Union richtete<br />

er sein Augenmerk u.a. auf die Herausforderungen bei den Schlussabrechnungen zu den Corona-<br />

Wirtschaftshilfen, bei der Umsetzung der Grundsteuerreform und auf bürokratische Hürden bei<br />

kleinen PV-Anlagen.<br />

MdB Friedrich Merz (Vorsitzender CDU Deutschland), StB Torsten Lüth<br />

(DStV-Präsident), MdB Gitta Connemann (Bundesvorsitzende der<br />

Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT))<br />

MdB Dr. Carsten Linnemann (stellv. Vorsitzender CDU Deutschland),<br />

StB Torsten Lüth (DStV-Präsident)<br />

41


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

MdB Jens Spahn (stellv. Vorsitzender für Wirtschaft CDU/CSU-Fraktion),<br />

StB Torsten Lüth (DStV-Präsident)<br />

StB Torsten Lüth (DStV-Präsident), MdB Julia Klöckner<br />

(Wirtschaftspolitische Sprecherin CDU/CSU-Fraktion)<br />

MdB RA Andreas Jung (Klima- und energiepolitischer Sprecher CDU/<br />

CSU-Fraktion), StB Torsten Lüth (DStV-Präsident)<br />

Reinhold Hilbers (Niedersächsischer Finanzminister / CDU),<br />

StB Torsten Lüth (DStV-Präsident)<br />

StB Torsten Lüth (DStV-Präsident), MdB WP/StB Fritz Güntzler (Mitglied<br />

Finanzausschuss CDU/CSU-Fraktion)<br />

StB Torsten Lüth (DStV-Präsident), MdB RA/FAErbR Olav Gutting<br />

(Mitglied Finanzausschuss CDU/CSU-Fraktion)<br />

42


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

// 1. Fachberatertag in Köln – Expertise meets Networking<br />

Am 13./14.05.<strong>2022</strong> fand der 1.<br />

Fachberatertag in Köln statt.<br />

Die Netzwerkveranstaltung in<br />

Kombination mit zehn Stunden<br />

Pflichtfortbildung war ein voller Erfolg.<br />

Themenvielfalt und abwechslungsreiche<br />

Gespräche begeisterten alle Teilnehmenden.<br />

Der 1. Fachberatertag in Köln stand ganz<br />

im Zeichen der Fachberater für Unternehmensnachfolge<br />

(DStV e.V.), der Fachberater<br />

für Restrukturierung und Unternehmensplanung<br />

(DStV e.V.) und der<br />

Fachberater für das Gesundheitswesen<br />

(DStV e.V.). Diese sind es, die ein theoretisches<br />

Konzept jeden Tag mit Leben füllen,<br />

indem die Berufskollegen und -kolleginnen<br />

ihre Kompetenz für ihre Mandanten<br />

kontinuierlich ausbauen und einsetzen.<br />

Dieses Engagement der Fachberater (DStV<br />

e.V.) galt es zu würdigen und damit auch<br />

das bereits im Jahr 2006 entwickelte DStV-<br />

Fachberaterkonzept.<br />

Hierzu fanden sich über einhundert Fachberater<br />

im Dorint Hotel am Heumarkt zusammen,<br />

wo sie von DStI-Vizepräsident<br />

StB/WP Dipl.-Vw. Michael Weidenfeller<br />

herzlich begrüßt wurden. In den anschließenden<br />

Fortbildungen konnten die Teilnehmenden<br />

ihr Wissen zu wichtigen aktuellen<br />

fachspezifischen Entwicklungen<br />

und Fragen vertiefen. Abgerundet wurde<br />

der Fachberatertag von einer kleinen<br />

Fachausstellung, die über neue Angebote<br />

für den Berufsstand informierte.<br />

Beim abendlichen Get-together nutzten<br />

Teilnehmer, Referenten, wissenschaftliche<br />

Leiter, sowie Aussteller die Möglichkeit,<br />

ihr Netzwerk zu erweitern und sich<br />

in geselliger Runde bei Speis´ und Trank<br />

auszutauschen.<br />

Fachinstitut des Deutschen Steuerberaterverbandes e.V.<br />

und seiner regionalen Mitgliedsverbände<br />

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Getränken mit neuen<br />

und alten Kontakten<br />

ausklingen.<br />

Aufgrund der positiven Resonanz ist ein<br />

2. Fachberatertag 2023 in Planung.<br />

•<br />

// Keine Aufweichung der Regeln zur Geschäftsführung<br />

bei Berufsausübungsgesellschaften<br />

Der DStV hat sich in seiner Stellungnahme<br />

R 04/<strong>2022</strong> gegen<br />

eine Aufweichung der Regeln<br />

zur Geschäftsführung bei Berufsausübungsgesellschaften<br />

im Steuerberatungsgesetz<br />

(StBerG) ausgesprochen.<br />

Nach einem aktuellen Gesetzentwurf des<br />

Bundesministeriums der Justiz (BMJ) sollen<br />

dort künftig Steuerberater nicht mehr<br />

zwingend Teil der Geschäftsführung sein<br />

müssen. Sie soll stattdessen auch allein<br />

Rechtsanwälten oder Wirtschaftsprüfern<br />

obliegen können.<br />

Nach der derzeit geltenden Rechtslage,<br />

die zum 01.08.<strong>2022</strong> in Kraft tritt, müssen<br />

in der Geschäftsführung einer Berufsausübungsgesellschaft<br />

stets Steuerberater<br />

in solcher Zahl vertreten sein, dass etwa<br />

bei einer satzungsmäßigen Einzel- oder<br />

Alleinvertretungsbefugnis mindestens<br />

ein Steuerberater der Geschäftsführung<br />

angehört. Auch bei einer gemeinschaftlichen<br />

Vertretungsbefugnis muss stets<br />

sichergestellt sein, dass die Gesellschaft<br />

durch einen Steuerberater vertreten werden<br />

kann. Davon abweichend soll es nach<br />

dem Willen des BMJ künftig allgemein<br />

ausreichen, dass die Geschäftsführung<br />

einer Person obliegt, die nach § 3 StBerG<br />

zur Hilfeleistung in Steuersachen befugt<br />

ist.<br />

Nach Ansicht des DStV ist es für Berufsausübungsgesellschaften<br />

nach dem StBerG<br />

essenziell, dass stets mindestens ein<br />

Steuerberater als Berufsangehöriger zugleich<br />

auch Mitglied der Geschäftsführung<br />

ist. Die prinzipielle Möglichkeit eines Ausschlusses<br />

von Steuerberatern liefe diesem<br />

Leitgedanken zuwider. Denn nach dem<br />

geltenden Berufsrecht soll die Berufsausübungsgesellschaft<br />

ausdrücklich der Ausübung<br />

des Steuerberaterberufs dienen.<br />

Die Verbändegemeinschaft, an der Spitze<br />

vertreten durch den DStV, wird sich weiter<br />

für den Erhalt der geltenden Rechtslage<br />

stark machen.<br />

•<br />

43


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

// Impulse für ein elektronisches Rechnungssystem<br />

Mit Blick auf die geplante<br />

Einführung eines E-Rechnungssystems<br />

hat der DStV<br />

Handlungsempfehlungen<br />

an das BMF adressiert. Er spricht sich für<br />

einen grenzüberschreitend interoperablen<br />

Standard aus und regt hierzulande ein dezentrales<br />

Meldesystem nach französischem<br />

Vorbild an.<br />

Die Planungen zur Einführung eines elektronischen<br />

Rechnungssystems laufen:<br />

Zum einen tüftelt die EU-Kommission an<br />

ihren Plänen zur elektronischen Rechnung<br />

(E-Rechnung), um Mehrwertsteuerlücken<br />

zu schließen. Einen Legislativvorschlag<br />

hat sie für Herbst angekündigt. Zum anderen<br />

wollen die Regierungsparteien<br />

hierzulande ein bundesweit einheitliches<br />

Meldesystem zur Erstellung, Prüfung und<br />

Weiterleitung von Rechnungen einführen.<br />

Der DStV hat hierzu in seiner Stellungnahme<br />

S 14/22 Impulse an das BMF adressiert.<br />

Interoperabilität der Meldesysteme<br />

Der DStV befürwortet im Grundsatz die Einführung<br />

gemeinsamer Meldepflichten innerhalb<br />

der EU. Allerdings müssen in einem<br />

solchen System z.B. die unterschiedlichen<br />

Verwaltungsstrukturen der Mitgliedstaaten,<br />

die Unterschiede der Finanzverwaltung<br />

und der steuerrechtlichen Verfahren<br />

berücksichtigt werden.<br />

Frankreich und Italien sind die großen<br />

Länder in Europa, die ein digitales E-Rechnungssystem<br />

gerade umsetzen bzw. umgesetzt<br />

haben – jeweils mit eigenem Strukturmodell.<br />

Auch in einem grenzüberschreitenden<br />

Meldesystem sollten die Mitgliedstaaten<br />

Landesspezifika berücksichtigen dürfen.<br />

Gerade in Deutschland ist hier an die besondere<br />

Stellung des steuerberatenden<br />

Berufsstands zu denken.<br />

Wichtig ist jedoch, dass am Ende ein gemeinsam<br />

genau definierter Datensatz<br />

erstellt und in einem einheitlichen Datenformat<br />

grenzüberschreitend ausgetauscht<br />

werden kann. Es kommt mithin auf die<br />

Interoperabilität der Transaktionsdaten in<br />

einem europäischen System an.<br />

Dezentrale Datenübermittlung<br />

Das französische Modell könnte als Grundlage<br />

für ein E-Rechnungssystem in Deutschland<br />

dienen.<br />

Dieses sieht die Übermittlung der E-Rechnungen<br />

zur Validierung an zertifizierte<br />

Verifizierungsplattformen vor. Diese zertifizierten<br />

Dritten extrahieren die Rechnungsdaten,<br />

validieren die Rechnungen,<br />

stellen sie den Empfängern zu und melden<br />

die erforderlichen Steuerinformationen an<br />

die nationale Plattform der Steuerbehörde.<br />

Allerdings sollte hierzulande dringend<br />

der steuerberatende Berufsstand in das<br />

E-Rechnungssystem eingebunden sein.<br />

Er darf nicht vom schnellen Informationsfluss<br />

abgeschnitten sein. Nur dann kann der<br />

Berater eine effiziente Beratung gewährleisten.<br />

Anforderungen an zertifizierte Dritte<br />

Gerade bei hochsensiblen Rechnungsdaten<br />

muss bei dem Rückgriff auf Dritte die Datensicherheit<br />

gewährleistet bleiben. Eine<br />

moderne Plattformarchitektur und IT-Security<br />

sind daher für mögliche zertifizierte<br />

Dritte Pflicht.<br />

Ferner empfiehlt der DStV Datenlokalisierungsauflagen,<br />

damit die Daten im Inland,<br />

mindestens aber im innereuropäischen<br />

Ausland, verbleiben.<br />

•<br />

// Kritik an geplanten Änderungen bei Cloud-Kassen<br />

Das BMF plant, zur Nutzung<br />

elektronischer Aufzeichnungssysteme<br />

nebst zertifizierter<br />

technischer Sicherheitseinrichtung<br />

(TSE) weitreichende Änderungen<br />

im Anwendungserlass zu § 146a AO zu<br />

veröffentlichen. Der Änderungsvorschlag<br />

wirft jedoch teils mehr Fragen auf, als dass<br />

er Rechtssicherheiten schafft. In seiner Stellungnahme<br />

zum BMF-Entwurf fordert der<br />

DStV diverse Konkretisierungen und Klarstellungen.<br />

Gerade einmal ein gutes Jahr ist vergangen,<br />

da die letzte Frist im Zusammenhang<br />

mit der mitunter recht holprigen Umrüstung<br />

elektronischer Kassen auf TSE abgelaufen<br />

ist. Schon droht neue Aufregung:<br />

Das BMF sieht weiteren Regelungsbedarf.<br />

Insbesondere in puncto Ausfall der TSE oder<br />

des elektronischen Aufzeichnungsgeräts<br />

seien Klarstellungen erforderlich. Enge<br />

Rahmenbedingungen für einen Notfallbetrieb<br />

sollen den sicheren Fortgang im<br />

Offline-Modus bei sog. Cloud-Kassen gewährleisten.<br />

Der DStV zeigt in seiner Stellungnahme<br />

S 12/22, dass verschärfte Anforderungen<br />

an Nachweispflichten vor allem eines sicherstellen:<br />

höheren Dokumentationsaufwand<br />

und zusätzliche Kosten auf Seiten der<br />

Anwender.<br />

Ausfall/Störung der TSE: neue<br />

eindeutige Kennzeichnung auf dem<br />

Beleg erforderlich<br />

Bereits derzeit gilt: „… der Ausfall der zertifizierten<br />

technischen Sicherheitseinrichtung<br />

[muss] auf dem Beleg durch eine eindeutige<br />

Kennzeichnung ersichtlich sein.“ Bedurfte<br />

es hierfür bislang einer fehlenden Transaktionsnummer<br />

oder sonstigen eindeutigen<br />

Kennzeichnung, soll künftig der Zeitpunkt<br />

der letzten erfolgreichen Signatur die entscheidende<br />

Information darstellen.<br />

44


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

Zwar sollen Kassensysteme, die diese<br />

Anforderungen nicht erfüllen, bis<br />

31.12.2023 unter bestimmten Voraussetzungen<br />

weiterbetrieben werden können.<br />

Dennoch ist es aus Perspektive des DStV<br />

höchst bedauerlich, dass die Unternehmer<br />

lediglich für einen sehr kurzen zeitlichen<br />

Horizont auf die Akzeptanz der von ihnen<br />

angeschafften Systeme nebst technischen<br />

Vorgaben vertrauen können. Hier sollten<br />

zukünftig deutlich längere Zeithorizonte<br />

greifen.<br />

Zugleich weist der DStV darauf hin: „Gut<br />

Ding will Weile haben“. Sind neue bzw.<br />

entsprechend aktualisierte Software-Lösungen<br />

nicht rechtzeitig und kostengünstig<br />

auf dem Markt, kommen am Ende stets<br />

die Steuerpflichtigen in Bedrängnis. Um<br />

etwaigem Umstellungschaos im Einzelhandel<br />

mitten im Weihnachtstrubel von<br />

vornherein vorzubeugen, fordert der DStV<br />

für die neuen Vorgaben eine großzügige<br />

Ausweitung des Nichtbeanstandungszeitraums<br />

etwa bis 31.12.2024.<br />

Notfallbetrieb bei Cloud-Kassen:<br />

Verbindungsmaßstäbe lassen<br />

Anwender „aus allen Wolken<br />

fallen“<br />

Für Cloud-Lösungen ist im BMF-Entwurf Folgendes<br />

geplant: „Sofern die Nutzung eines<br />

elektronischen Aufzeichnungssystems mit<br />

Kassenfunktion erfolgt, … [das] über eine<br />

Internet- oder andere Kommunikationsverbindung<br />

angebunden ist, stellt der Ausfall<br />

dieser Kommunikationsverbindung einen<br />

Ausfall des elektronischen Aufzeichnungssystems<br />

dar.“<br />

Grundsätzlich vorausgesetzt wird, dass das<br />

elektronische Aufzeichnungssystem im<br />

normalen Betrieb stabil und störungsfrei<br />

läuft. Treten häufiger Störungen auf, seien<br />

das elektronische System oder die Einsatzumgebung<br />

entsprechend anzupassen.<br />

Problematisch: Die digitale Infrastruktur in<br />

Deutschland ist vielerorts alles andere als<br />

stabil, Internetverbindungen selten dauerhaft<br />

störungsfrei. Gerade in ländlichen<br />

Regionen bereiten relativ langsame und<br />

mitunter durchaus schwankende Internetverfügbarkeiten<br />

Schwierigkeiten. Dabei ist<br />

es Aufgabe der Politik, die notwendigen<br />

Rahmenbedingungen zu schaffen. Via<br />

Verwaltungsanweisungen das Pflichtenheftchen<br />

der Unternehmer zu füllen und<br />

in Störungsfällen mitunter weitreichende<br />

Systemumstellungen zu fordern, erscheint<br />

an dieser Stelle nicht angemessen. Dies gilt<br />

einmal mehr, als dass der politische Beitrag<br />

– der im Koalitionsvertrag 2021 verkündete<br />

umfassende digitale Aufbruch – auf sich<br />

warten lässt. Insofern fordert der DStV praktikable<br />

und – insbesondere unter Berücksichtigung<br />

der gegenwärtigen Internetversorgung<br />

– angemessene Vorgaben.<br />

•<br />

// DStV als Diskutant beim BDI-Webtalk zur Beschleunigung<br />

der Betriebsprüfung<br />

Der DStV hat im Webtalk des BDI<br />

mit Vertreterinnen und Vertretern<br />

des BMF, der Wissenschaft<br />

und der Wirtschaft den<br />

Referentenentwurf zur Beschleunigung<br />

der Betriebsprüfung diskutiert. Er ist über<br />

den minimalinvasiven Ansatz des Entwurfs<br />

enttäuscht.<br />

durch seine Geschäftsführerin RAin/StBin<br />

Sylvia Mein, war als Diskutant mit von der<br />

Partie. Aus Sicht des DStV bleibt der Entwurf<br />

deutlich hinter den Erwartungen – insbesondere<br />

der kleinen und mittleren Kanzleien<br />

– zurück.<br />

Zeitnähere Prüfung bleibt<br />

auf der Strecke<br />

Mein zeigte sich im Webtalk mit Blick auf<br />

den vorliegenden Entwurf ernüchtert.<br />

Das Kernproblem der kleinen und mittleren<br />

Unternehmen (KMU) werde nicht an-<br />

Seit Jahren hat die Praxis eine Modernisierung<br />

der Betriebsprüfung herbeigesehnt.<br />

Entsprechend hoch waren die Erwartungen.<br />

Im Sommer hat das Bundesministerium der<br />

Finanzen (BMF) den Referentenentwurf u.a.<br />

zur Modernisierung des Steuerverfahrensrechts<br />

veröffentlicht. Dahinter verbergen<br />

sich nun die geplanten Neuerungen der<br />

Betriebsprüfung.<br />

Am 15.08.<strong>2022</strong> hat der Bundesverband der<br />

Deutschen Industrie e.V. (BDI) hierzu einen<br />

Webtalk mit Vertreterinnen und Vertretern<br />

aus Wissenschaft, Praxis und Finanzverwaltung<br />

veranstaltet. Auch der DStV, vertreten<br />

BDI-Webtalk zur Beschleunigung der Betriebsprüfung; 1. Reihe v.l.n.r. Benjamin Koller (BDI-Bereich<br />

Steuern und Finanzpolitik), RAin/StBin/FAStR Dr. Hella Schmidt-Naschke (Leiterin Steuern Deutsche<br />

Bahn AG), 2. Reihe v.l.n.r: RAin/StBin Sylvia Mein (DStV-Geschäftsführerin), Prof. Dr. Roman Seer (Lehrstuhl<br />

für Steuerrecht, Ruhr-Universität Bochum), MR Dr. Thomas Eisgruber (Referatsleiter IV A 8, BMF)<br />

45


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

gegangen. Nämlich, dass Betriebsprüfer<br />

erst Jahre später an die Tür klopfen. Kleine<br />

und mittlere Kanzleien fordern einen viel<br />

früheren Start der Prüfungen, um frühzeitig<br />

Rechtssicherheit zu erlangen. Je später die<br />

Prüfung starte, desto aufwendiger sei sie.<br />

So erschweren etwa zwischenzeitliche Mitarbeiter-<br />

oder Gesellschafterwechsel den<br />

Ablauf. Zudem steige die Zinslast für KMU.<br />

Insofern hätte sich der DStV eine Verkürzung<br />

der Festsetzungsfrist gewünscht. Auch<br />

ein unternehmensgrößenunabhängiges<br />

Antragsrecht auf eine zeitnahe Betriebsprüfung<br />

wäre eine Option gewesen. Beides<br />

sieht der Entwurf leider bislang nicht vor.<br />

Drohkulissen schädigen kooperativen<br />

Betriebsprüfungsansatz<br />

Kritisch äußerte sich Mein ferner zu den angedachten<br />

Verschärfungen des verfahrensrechtlichen<br />

Sanktionskatalogs und weiterer<br />

Pflichten zulasten der Steuerpflichtigen -<br />

wie die neue Pflicht zur Berichtigung der<br />

Steuererklärungen im Rahmen des § 153 AO.<br />

Gerade das neue Instrument des qualifizierten<br />

Mitwirkungsverlangens kann für<br />

KMU brenzlig werden. Hauptkritik: Die Finanzverwaltung<br />

kann dieses anlass- und<br />

begründungslos anordnen. Einmal angeordnet,<br />

droht Steuerpflichtigen u.a. ein<br />

automatisches Verzögerungsgeld von fixen<br />

100 Euro pro Tag bereits bei „nicht vollständiger“<br />

Erfüllung. Die Beurteilung der<br />

Vollständigkeit dürfte zwischen der Finanzverwaltung<br />

auf der einen Seite und dem<br />

Steuerpflichtigen sowie dessen Berater auf<br />

der anderen Seite häufig zu Diskussionen<br />

führen. Auch die in diesem Zusammenhang<br />

geplante automatische Verlängerung der<br />

Ablaufhemmung um mindestens ein Jahr<br />

geht zu Lasten der Steuerpflichtigen.<br />

Das Instrument in dieser Ausgestaltung<br />

stamme aus dem Gruselkabinett des Verfahrensrechts<br />

und habe mit einem kooperativen<br />

Steuerverfahren nichts zu tun – so<br />

Mein. Hier müsse der Gesetzgeber dringend<br />

nachbessern.<br />

Einige Instrumente noch zu unklar<br />

Der Entwurf sieht außerdem den Erlass<br />

von Teilabschlussbescheiden vor. Mein<br />

gab zu bedenken, dass zum jetzigen Zeitpunkt<br />

noch nicht klar erkennbar sei, wann<br />

überhaupt eine „abgrenzbare Besteuerungsgrundlage“<br />

vorliege, die separat beschieden<br />

werden könnte. Auch wann der<br />

Steuerpflichtige ein „erhebliches Interesse“<br />

an einem solchen Teilabschlussbescheid<br />

hat, sei noch nicht geklärt. Beides muss der<br />

Steuerpflichtige aber nachweisen, damit<br />

die Finanzverwaltung den erforderlichen<br />

Antrag überhaupt positiv bescheiden kann.<br />

Die Betonung liegt auf „kann“. Die Entscheidung<br />

hierüber liegt zudem noch im Ermessen<br />

der Finanzverwaltung.<br />

Das ist nicht die einzige Stelle, an der der<br />

Entwurf mit Ermessensentscheidungen zugunsten<br />

der Finanzverwaltung glänzt. So<br />

wird diese etwa keineswegs verpflichtet,<br />

dem Steuerpflichtigen geplante Prüfungsschwerpunkte<br />

mitzuteilen oder ihm eine<br />

elektronische Abschlussbesprechung anzubieten.<br />

Dadurch werden die positiven<br />

Tendenzen des Vorhabens dann doch wieder<br />

abgeschwächt. Mein resümierte, da sei<br />

zu viel „kann“ und zu wenig „muss“ für die<br />

Finanzverwaltung drin.<br />

Die Aufzeichnung des BDI-Webtalks ist in<br />

voller Länge auf YouTube abrufbar.<br />

•<br />

// Kritik an der geplanten Modernisierung der Außenprüfung<br />

Der BMF-Referentenentwurf zur<br />

Beschleunigung der Betriebsprüfung<br />

liegt vor. Die Pläne sehen<br />

massive Verschärfungen<br />

bei den Mitwirkungspflichten und Sanktionen<br />

vor. Im Gegenzug könnten Steuerpflichtige<br />

unter Umständen etwa von sog.<br />

Teilabschlussbescheiden profitieren. Jedoch<br />

ist hier noch vieles unklar. In seiner<br />

Stellungnahme fordert der DStV Nachbesserungen<br />

– insbesondere für kleine und<br />

mittlere Unternehmen und deren Berater.<br />

Der Referentenentwurf u.a. zur Reform der<br />

Außenprüfung liegt auf dem Tisch. Nach<br />

dem Lesen setzt die große Ernüchterung<br />

ein. Kurz zusammengefasst: Steuerpflichtige<br />

sollen stärker in die Pflicht genommen<br />

und die Sanktionsmöglichkeiten bei Nichtbefolgen<br />

deutlich ausgeweitet werden. Da<br />

sind Neuerungen, wie dass die Ablaufhemmung<br />

künftig fünf Jahre nach Bekanntgabe<br />

der Prüfungsanordnung ablaufen soll oder<br />

dass Abschlussbesprechungen online geführt<br />

werden können, ein schwacher Trost.<br />

In seiner Stellungnahme S 11/<strong>2022</strong> erläutert<br />

der DStV seine Kritik und unterbreitet dringend<br />

benötigte Verbesserungsvorschläge.<br />

Neues Instrument: Qualifiziertes<br />

Mitwirkungsverlangen<br />

Sehr beunruhigend mutet die Einführung<br />

eines sog. qualifizierten Mitwirkungsverlangens<br />

an. Dieses soll Druckmittel gegenüber<br />

Steuerpflichtigen sein, damit diese<br />

ihren Mitwirkungspflichten im Rahmen<br />

der Außenprüfung nachkommen. Die Ausgestaltung<br />

widerspricht jedoch nach Auffassung<br />

des DStV dem Rechtsstaatsgebot.<br />

So sollen Steuerpflichtige willkürlich und<br />

ohne Begründung zu dieser besonderen<br />

Form der Mitwirkung verpflichtet werden<br />

können. Dies erscheint angesichts der geplanten<br />

Konsequenzen unangemessen.<br />

Kommen sie dem innerhalb der gesetzlich<br />

vorgegebenen Monatsfrist nicht oder<br />

nicht vollständig nach, drohen empfindliche<br />

Strafen. Diese umfassen automatische<br />

Verzögerungsgelder, ggf. weitere Straf-<br />

Zuschläge sowie eine verlängerte Ablaufhemmung,<br />

mindestens um ein Jahr. Diesen<br />

Plan lehnt der DStV entschieden ab – bürdet<br />

er den Steuerpflichtigen zusätzliche Belastungen<br />

und Rechtsunsicherheiten und den<br />

kleinen und mittleren Kanzleien weitere<br />

Haftungsrisiken auf.<br />

Abgestimmte Rahmenbedingungen<br />

mit der Finanzbehörde<br />

Steuerpflichtigen bleibt nur ein Ausweg, um<br />

dem qualifizierten Mitwirkungsverlangen<br />

zu entkommen. Die Finanzverwaltung kann<br />

46


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

nach dem Entwurf mit ihm gemeinsam sog.<br />

Rahmenbedingungen für die Prüfung festlegen.<br />

Dahinter steht wohl der Wunsch<br />

nach einem kooperativen Prüfverfahren.<br />

Was genau hier gemeint ist, bleibt jedoch<br />

auch beim Lesen der Begründung des Entwurfs<br />

sehr nebulös. Der DStV fürchtet, dass<br />

solche Rahmenbedingungen an bestimmte<br />

Voraussetzungen wie ein implementiertes<br />

Tax-Compliant-Management-System geknüpft<br />

werden könnten. Damit könnten<br />

gerade kleinere und mittlere Unternehmen<br />

(KMU) das qualifizierte Mitwirkungsverlangen<br />

vielfach nicht abwenden. Etliche KMU<br />

verfügen beispielsweise nicht über die<br />

notwendigen Ressourcen für solche Kontrollsysteme.<br />

Das heißt jedoch keineswegs,<br />

dass sie weniger „compliant“ sind als andere.<br />

Der DStV fordert Aufklärung im weiteren<br />

Gesetzgebungsverfahren, was unter den<br />

sog. Rahmenbedingungen zu verstehen ist.<br />

Teilabschlussbescheide –<br />

Top oder Flop?<br />

Steuerpflichtige sollen künftig den Erlass<br />

von Teilabschlussbescheiden für im Prüfungszeitraum<br />

ermittelte und abgrenzbare<br />

Besteuerungsgrundlagen beantragen<br />

können. Aber auch hier tauchen Fragen auf.<br />

Beispielsweise, welche konkreten Sachverhalte<br />

hier erfasst werden könnten? Von der<br />

Konkretisierung der Voraussetzungen ist es<br />

abhängig, ob das neue Instrument positiv<br />

zu werten ist. Entscheidend wäre, dass die<br />

breite Masse der Steuerpflichtigen von dem<br />

Instrument profitieren kann – insbesondere<br />

auch KMU.<br />

•<br />

// DStV-News 09/<strong>2022</strong><br />

DStV-Präsident Torsten Lüth<br />

im Gespräch mit politischen<br />

Spitzenvertretern - Erfolg der<br />

German Tax Advisers beim<br />

Anti-Geldwäsche-Paket – DStV-Impulse<br />

für ein elektronisches Rechnungssystem<br />

– Leichte Verbesserung bei Reform<br />

der Betriebsprüfung – DStV-Kritik an Änderungen<br />

bei Cloud-Kassen und bei den<br />

Regeln zu Berufsausübungsgesellschaften:<br />

Erfahren Sie dazu jetzt mehr in der<br />

neuen Ausgabe!<br />

Die DStV-News 09/<strong>2022</strong> geben Ihnen<br />

einen gebündelten Überblick über monatliche<br />

Highlights des Engagements<br />

des Deutschen Steuerberaterverbands<br />

e.V. (DStV). Der DStV bietet sie auch als<br />

Beihefter in „Die Steuerberatung“, über<br />

StBdirekt und Twitter an. Bleiben Sie stets<br />

auf dem aktuellen Stand mit den DStV-<br />

News!<br />

•<br />

// Eingaben und Stellungnahmen<br />

Der DStV hat im Berichtszeitraum die nachfolgenden Stellungnahmen verfasst. Auf der Homepage<br />

des DStV (www.dstv.de) sowie unter StBdirekt können Sie im vollen Wortlaut nachgelesen werden:<br />

17.08.<strong>2022</strong><br />

Stellungnahme S 14/22 zum Impulspapier<br />

zur elektronischen Rechnungslegung<br />

12.08.<strong>2022</strong><br />

Stellungnahme S 13/22 zur steuerlichen<br />

Behandlung kleiner Photovoltaikanlagen<br />

10.08.<strong>2022</strong><br />

Stellungnahme S 12/22 zur Änderung<br />

des Anwendungserlasses zur Abgabenordnung<br />

(AEAO) zu § 146a<br />

01.08.<strong>2022</strong><br />

Stellungnahme S 11/22 zum Referentenentwurf<br />

eines Gesetzes zur Umsetzung<br />

der Richtlinie (EU) 2021/514 des<br />

Rates vom 22. März 2021 zur Änderung<br />

der Richtlinie 2011/16/EU über die Zusammenarbeit<br />

der Verwaltungsbehörden<br />

im Bereich der Besteuerung und<br />

zur Modernisierung des Steuerverfahrensrechts<br />

30.05.<strong>2022</strong><br />

Stellungnahme B 01/22: Entwürfe von<br />

IDW Prüfungsstandards für kleinere,<br />

weniger komplexe Unternehmen (IDW<br />

EPS KMU 1 bis 8)<br />

30.05.<strong>2022</strong><br />

Stellungnahme S 10/22: Steuerentlastungsgesetz<br />

<strong>2022</strong> - FAQ-Katalog zur<br />

Umsetzung der Energiepreispauschale<br />

cutt.ly/StBdirekt<br />

47


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Sonstige Berufsorganisationen<br />

Sonstige<br />

Berufsorganisationen<br />

// DATEV – Positive Bilanz in der Krise<br />

Von Antonie Schweitzer<br />

Sitz in Mailand den Umsatz um 14 % auf<br />

24,2 Mio. € steigern.<br />

Das Betriebsergebnis lag 2021 bei 77,5<br />

Mio. €; das sind 5,9 Mio. € mehr als im Vorjahr.<br />

An die Mitglieder wird eine genossenschaftliche<br />

Rückvergütung von 5 % des<br />

rückvergütungsfähigen Umsatzes ausgeschüttet,<br />

insgesamt also 48,9 Mio. € netto<br />

(im Vorjahr waren es 47,1 Mio. €).<br />

„Angesichts der aktuellen angespannten<br />

wirtschaftlichen Lage in Deutschland, der<br />

EU und weltweit agieren wir als verlässlicher<br />

Partner unserer Mitglieder und deren<br />

meist mittelständischen Mandanten.“<br />

Mit diesen positiven Meldungen eröffnete<br />

Prof. Dr. Robert Mayr die Jahres-Pressekonferenz<br />

der Genossenschaft in Nürnberg, die<br />

auch in diesem Jahr als Online-Meeting<br />

stattfand. Am 21.07. war der DATEV-Vorstandsvorsitzende<br />

von Prof. Dr. Joachim<br />

Hornegger, Präsident der Friedrich-Alexander-Universität<br />

Erlangen-Nürnberg (FAU),<br />

zum Honorarprofessor ernannt worden. Da<br />

Pressesprecher Andreas Fischer sich aktuell<br />

in Quarantäne befand, wurde sie von<br />

Simone Wastl moderiert, Leiterin Unternehmenskommunikation<br />

und Marketing,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung.<br />

Der Jahresabschluss 2021<br />

Der Jahresabschluss für das vergangene<br />

Geschäftsjahr wurde, wie Finanzvorstand<br />

Diana Windmeißer ausführte, am 24.06.<br />

von der Vertreterversammlung festgestellt:<br />

2021 betrug der Umsatz<br />

1,22 Milliarden €, das<br />

entspricht einem Wachstum<br />

von 63,2 Mio. €, also 5,5 %<br />

im Verhältnis zum Vorjahr<br />

mit 1.156,3 Mio. €.<br />

Mit 49 % haben die Cloudbezogenen<br />

Dienstleistungen<br />

einen deutlichen Anteil daran.<br />

Deutlich darunter liegt das Wachstum der<br />

bundesdeutschen Wirtschaft (BIP), das im<br />

letzten Jahr nur 2,7 % betrug. Stärker entwickelte<br />

sich der IT-Markt mit 6,3 % plus,<br />

dessen Wachstum 2020 allerdings um<br />

0,7 % abgesunken war.<br />

Eine erfreuliche Entwicklung ist auch im<br />

DATEV-Auslandsgeschäft zu verzeichnen,<br />

insbesondere in den Vertriebsgesellschaften<br />

in Italien, Österreich und Tschechien,<br />

deren Gesamtumsatz erstmals auf über 30<br />

Mio. € stieg. So konnte DATEV KOINOS mit<br />

„Ende 2021 hatten über 808.000 Unternehmen<br />

zusammen etwa 2,3 Milliarden<br />

Belege digital in unserer DATEV-Cloud gespeichert“,<br />

erläuterte die CFO einen der<br />

zentralen Wachstumstreiber. Zum Jahresende<br />

hatte die Genossenschaft 8.400 Beschäftigte.<br />

Nachhaltiges Wachstum<br />

Wie die CFO betonte, legt DATEV Wert auf<br />

ein nachhaltiges und gesundes Wachstum,<br />

das seit 2017 in jedem Jahr zwischen 5,1<br />

und 6,4 % Plus betrug. „Als großer IT-Dienstleister<br />

beobachten wir natürlich unseren<br />

Bedarf an Energie, insbesondere den an<br />

Strom, sehr genau“, erläuterte Diana Windmeißer.<br />

Seit vielen Jahren setze DATEV auf<br />

Nachhaltigkeit und Energieeinsparung.<br />

« Als großer IT-Dienstleister<br />

beobachten wir natürlich<br />

unseren Bedarf an Energie,<br />

insbesondere den an Strom,<br />

sehr genau. »<br />

Diana Windmeißer<br />

48


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Sonstige Berufsorganisationen<br />

Hohe Investitionen flossen in den vergangenen<br />

Jahren in das Rechenzentrum, sowohl<br />

in den Ausbau der Serverlandschaft<br />

als auch in Maßnahmen zur Senkung des<br />

Stromverbrauchs, insbesondere der Kühlund<br />

Lüftungsanlagen. Aufgrund dieser<br />

Anstrengungen liegt der PUE-Wert des<br />

DATEV-Rechenzentrums mit 1,4 auf einem<br />

sehr guten Niveau. Dieser Wert gibt an, in<br />

welchem Verhältnis der insgesamt für das<br />

Rechenzentrum verbrauchte Strom zu dem<br />

für die eigentliche Arbeitsleistung der IT-Infrastruktur<br />

benötigten steht.<br />

„Die Leistungsfähigkeit der zentralen Prozessoren<br />

hat sich seit 2009 verfünffacht“,<br />

erläuterte Diana Windmeißer, „und die<br />

Speicherkapazität der DATEV-Rechenzentren<br />

ist seit 2005 von unter 1.000 Terabyte<br />

auf inzwischen über 158.000 Terabyte gestiegen.<br />

2011 gab es 6.000 Server, heute<br />

sind es 22.300. Das alles zeigt das immense<br />

Wachstum unserer IT-Infrastruktur. Gleichzeitig<br />

ist der Strombedarf in unseren Rechenzentren<br />

in den vergangenen zwölf<br />

Jahren aber nur um etwa die Hälfte gestiegen.“<br />

Energieeffizienz<br />

Um die bestmögliche Energieeffizienz in<br />

den Rechenzentren zu erreichen, werden<br />

zurzeit in einer Pilotinstallation High Density<br />

Serverschränke getestet: High Densitiy<br />

bedeutet hier, dass auf einer gegebenen<br />

Fläche mehr Serversysteme eingerichtet<br />

werden können, weil die hohen Wärmelasten<br />

direkt am Entstehungsort, also beim<br />

Server, abgeführt werden. Diese innovative<br />

Technik wird, wie Diana Windmeißer erläuterte,<br />

einen Beitrag dazu leisten, weitere<br />

Energie- und damit CO2-Einsparungen zu<br />

schaffen.<br />

machbar und sinnvoll. Für elektrisch oder<br />

hybrid betriebene Kraftfahrzeuge und E-<br />

Bikes stehen Lademöglichkeiten zur Verfügung.<br />

Über das LeaseBike-Programm<br />

laufen inzwischen 2.050 Verträge, und die<br />

Betriebsgastronomie setzt eine Software<br />

ein, die für die verbrauchten Lebensmittel<br />

automatisch die CO2-Bilanz ausweist.<br />

Das 1. Halbjahr <strong>2022</strong><br />

In das Jahr <strong>2022</strong> (01.01. bis 30.06.) ist<br />

DATEV, wie Finanzvorstand Diana Windmeißer<br />

ausführte, mit einem Umsatz von<br />

639,6 Mio. € im 1. Halbjahr gut gestartet.<br />

Prognosen für das 2. Halbjahr <strong>2022</strong> wollte<br />

sie allerdings nicht abgeben.<br />

Im Mai überschritt der IT-Dienstleister erstmals<br />

die Marke von 500.000 Kunden. Diese<br />

sind zu 99 % Genossenschaftsmitglieder<br />

und ihre Mandanten, viele davon arbeiten<br />

bereits mit Cloud-Lösungen. „Wir entwickeln<br />

unser Portfolio und unsere Schnittstellen<br />

konsequent in diese Richtung<br />

weiter“, erläuterte Prof. Dr. Mayr. „Dabei<br />

geht es uns vor allem um die zukunftsfähige<br />

Gestaltung der Arbeitsabläufe in den<br />

Kanzleien und in der Zusammenarbeit mit<br />

den Mandanten, insbesondere in den mittelständischen<br />

Unternehmen.”<br />

Das neue Cloud-native<br />

Rechenzentrum<br />

Neben dem klassischen Rechenzentrum,<br />

in dem bislang alle Daten und Online-<br />

Anwendungen liegen, wurde ein neues,<br />

hochmodernes Cloud-native Rechenzentrum<br />

aufgebaut. „Damit haben wir<br />

eine zukunftsweisende Basis geschaffen,<br />

um schneller und effizienter in der Cloud<br />

neue Services und Technologien zu implementieren<br />

und skalieren“, betonte Prof. Dr.<br />

Mayr. „Die Cloud-Technologie macht es für<br />

Unternehmen und Kanzleien möglich, partnerübergreifend<br />

durchgängig integrierte<br />

kaufmännische Prozesse zu schaffen.“<br />

« Damit haben wir eine<br />

zukunftsweisende Basis<br />

geschaffen, um schneller und<br />

effizienter in der Cloud neue<br />

Services und Technologien zu<br />

implementieren und<br />

skalieren »<br />

Prof. Dr. Robert Mayr<br />

Wie sich das auswirkt, machte Prof. Dr.<br />

Mayr am Beispiel der E-Rechnung deutlich:<br />

Wenn Rechnungen in einem standardisierten<br />

Datenformat wie etwa ZUGFeRD<br />

oder XRechnung digital an Geschäftspartner<br />

weitergeleitet werden, können die<br />

darin enthaltenen Daten automatisiert<br />

verarbeitet werden, beispielsweise für die<br />

Finanzbuchführung oder die Zahlungsfreigabe.<br />

So ließen sich alle kaufmännischen<br />

Aufgaben über durchgängig digitale Prozesse<br />

effizient erledigen.<br />

Mit DATEV SmartTransfer bietet die Genossenschaft<br />

dazu seit einigen Jahren eine Lösung<br />

an, über die 2021 mehr als 3,32 Mil-<br />

Nachhaltigkeit und Klimaschutz stehen<br />

ganzheitlich in allen Entscheidungsprozessen<br />

auf der Agenda, versicherte Windmeißer.<br />

Um dem Ziel der Klimaneutralität<br />

bis zum Jahr 2030 kontinuierlich näher zu<br />

kommen, bedürfe es innovativer Ideen und<br />

Verbesserungsmöglichkeiten. Als Beispiele<br />

führt sie an: Um den CO2-Fußabdruck zu<br />

verkleinern, werden unter anderem Geothermie<br />

und Photovoltaik genutzt, wo<br />

49


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Sonstige Berufsorganisationen<br />

lionen Dokumente zwischen Unternehmen<br />

ausgetauscht wurden – im Mai <strong>2022</strong> waren<br />

es allein 338.237 Dokumente.<br />

Kanzleien: Gute Stimmung bei hoher<br />

Arbeitsbelastung<br />

Mit Sorge blickte der Vorstandsvorsitzende<br />

der DATEV allerdings nicht nur auf die<br />

politischen Entwicklungen, den Krieg in der<br />

Ukraine und die immer noch andauernde<br />

Pandemie, sondern auch auf die damit verbundenen<br />

gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen:<br />

auf die aktuellen Entwicklungen<br />

im steuerberatenden Berufsstand und<br />

in mittelständischen Unternehmen.<br />

Einer Mitgliederbefragung zufolge bewerten<br />

49 % der Kanzleien ihre aktuelle<br />

geschäftliche Situation positiv, 17 % sogar<br />

sehr positiv. Nur 5 % geben an, sich in<br />

einer negativen wirtschaftlichen Lage zu<br />

befinden. Doch dieses auf den ersten Blick<br />

positive Bild ist nur ein Teil der Wahrheit.<br />

Die extrem hohe Arbeitsbelastung in den<br />

Kanzleien und das drängende operative<br />

Krisenmanagement in den Unternehmen<br />

lasse kaum Luft für strategische Weiterentwicklungen,<br />

so der CEO, gerade auch um<br />

im technologischen Wandel mithalten zu<br />

können und krisenresilienter zu werden.<br />

Digitalisierungsindex: Kaum Luft<br />

für neue Projekte<br />

Der aktuelle DATEV-Digitalisierungsindex<br />

für die Steuerberatung liegt mit 109,5 Indexpunkten<br />

fast unverändert (-0,1) auf<br />

dem Niveau vom September 2021. Allerdings<br />

wurden Digitalisierungsvorhaben,<br />

die die Kanzleien vor und während der<br />

Pandemie auf die Agenda gesetzt hatten,<br />

angesichts der hohen Arbeitslast und allgemeinen<br />

Unsicherheit häufig zurückgestellt,<br />

beispielsweise die Einführung von digitalen<br />

Dokumentenmanagementsystemen<br />

oder der Ausbau digitaler Dienstleistungen.<br />

„Lang- oder mittelfristige strategische Projekte<br />

werden aktuell durch kurzfristiges,<br />

operatives Krisenmanagement verdrängt“,<br />

erläuterte Prof. Dr. Mayr. „Unternehmen<br />

müssen auf die Schnelle ihre Geschäftsprozesse<br />

oder sogar Geschäftsmodelle<br />

anpassen. Dabei sind – gerade im Mittelstand<br />

– die steuerlichen Beraterinnen und<br />

Berater oft die ersten Ansprechpartner.<br />

Ihre Kernkompetenzen sind gefragt, um<br />

die wirtschaftliche Lage zu beurteilen, Liquidität<br />

abzusichern, Kredit- und Förderanträge<br />

zu stellen sowie Businesspläne<br />

weiterzuentwickeln.“<br />

Resilienz durch strategische<br />

Weiterentwicklung<br />

Prof. Dr. Mayr warnte vor dieser durchaus<br />

nachvollziehbaren Reaktion und betonte,<br />

wie wichtig strategische Weiterentwicklungen<br />

im technologischen Wandel sind,<br />

um krisenresistenter zu werden. Dies zeige<br />

sich im Vergleich der Kanzleien, die eine<br />

Stärken-Schwächen-Analyse zum Digitalisierungsstand<br />

durchgeführt haben, mit<br />

jenen, die dies noch nicht getan haben:<br />

Der Digitalisierungsindex ist in der ersten<br />

Gruppe um 41,4 Indexpunkte und damit<br />

etwa 20 % höher als in der zweiten Gruppe.<br />

Zudem seien die Kanzleien der ersten<br />

Gruppe in der aktuellen Situation deutlich<br />

resilienter: Beim gleichzeitig erhobenen<br />

Branchenbarometer schneiden sie um 4,2<br />

Indexpunkte besser ab als Kanzleien ohne<br />

Analyse, auch bei den Teilindizes „aktuelle<br />

geschäftliche Lage“ (+5,9) und „Erwartungen“<br />

(+2,7) sind die Differenzen spürbar.<br />

„Ich kann alle verstehen, die angesichts der<br />

Arbeitsbelastung nach Freiräumen suchen,<br />

um die akuten Aufgaben irgendwie in den<br />

Griff zu bekommen.“ erläuterte Prof. Dr.<br />

Mayr. „Doch die Zahlen machen für mich<br />

sehr deutlich: Aufgeschoben darf nicht zu<br />

aufgehoben werden. Digitalisierung ist ein<br />

wesentlicher Faktor, um in einer Welt, in der<br />

sich mehrere Krisen überlagern, sicher in die<br />

Zukunft zu navigieren. Sie schafft die Grundlage,<br />

um flexibler und schneller auf veränderte<br />

Anforderungen reagieren zu können.“<br />

Massive Arbeitsbelastung durch<br />

Grundsteuerreform<br />

Von 90 % der Kanzleien wird sie als Faktor<br />

erhöhter Arbeitsbelastung angeführt:<br />

die Reform der Grundsteuer. Rund 36 Millionen<br />

Grundstücke sowie land- und forstwirtschaftliche<br />

Betriebe müssen bis Ende<br />

Oktober <strong>2022</strong> neu deklariert werden, davon<br />

voraussichtlich etwa ein Drittel durch<br />

Steuerkanzleien.<br />

„Bereits im vergangenen Jahr haben wir<br />

den Berufsstand intensiv über die notwendigen<br />

Schritte informiert und vorbereitende<br />

Unterlagen bereitgestellt“, erklärte Prof.<br />

Dr. Mayr. „Seit April können unsere Mitglieder<br />

die Lösung GrundsteuerDigital unseres<br />

Partners fino taxtech nutzen, um die Daten<br />

der Mandanten zu erfassen. Und seit die<br />

ELSTER-Schnittstelle freigegeben wurde,<br />

läuft nun auch die Deklaration darüber.“<br />

Zusätzliche Belastung durch den<br />

Fachkräftemangel<br />

Als weiteren belastenden Faktor wertete<br />

der DATEV-CEO den Mangel an Fachkräften,<br />

über den 70 % der Kanzleien klagen.<br />

„Dabei geht es nicht nur um die Menschen,<br />

sondern auch um ihre Qualifikation: Zunehmend<br />

sind neben steuerlichen Fachkenntnissen<br />

auch Kompetenzen im Be-<br />

50


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Sonstige Berufsorganisationen<br />

reich Digitalisierung gefordert.“ Die DATEV<br />

unterstützt daher die Weiterqualifizierung<br />

zum Fachassistenten Digitalisierung und<br />

IT-Prozesse, die die Bundessteuerberaterkammer<br />

im vergangenen Jahr auf den Weg<br />

gebracht hat.<br />

« Dabei geht es nicht nur um<br />

die Menschen, sondern auch<br />

um ihre Qualifikation:<br />

Zunehmend sind neben<br />

steuerlichen Fachkenntnissen<br />

auch Kompetenzen im Bereich<br />

Digitalisierung gefordert. »<br />

(OZG) sieht vor, dass die deutsche Verwaltung<br />

bis Ende <strong>2022</strong> flächendeckend digitalisiert<br />

sein soll – auch die Steuerberaterkammern<br />

als öffentlich-rechtliche Institutionen.<br />

Die Verwaltung der Berufsträgereigenschaft<br />

wie auch der Vollmachten von beziehungsweise<br />

für Mandanten liegen in der Hand der<br />

Kammern. Das heißt, wie Prof. Dr. Mayr erläuterte,<br />

„digitale Identitäten sowie Stellvertreterfunktionen<br />

und Mandate müssen<br />

möglichst bald in digitalen Ökosystemen<br />

abgebildet werden“.<br />

Als genossenschaftlicher IT-Dienstleister<br />

des Berufsstands werde DATEV, versicherte<br />

er, ihre Leistungsfähigkeit und jahrzehntelange<br />

Erfahrung in dieses für den Berufsstand<br />

wichtige Projekt einbringen. Als erste<br />

Stufe wird das Steuerberaterpostfach am<br />

01.01.2023 in Betrieb gehen. Die Zugriffsberechtigung<br />

soll über die eID-Funktion des<br />

Personalausweises abgesichert werden.<br />

„Mit der Errichtung dieses elektronischen<br />

Steuerberaterpostfachs – beSt – schafft<br />

die Bundessteuerberaterkammer die ordnungspolitischen<br />

Rahmenbedingungen<br />

für eine eindeutige, anerkannte und damit<br />

vertrauenswürdige digitale Adresse für<br />

alle Steuerberaterinnen und Steuerberater“,<br />

versicherte der DATEV-CEO.<br />

•<br />

Prof. Dr. Robert Mayr<br />

Die Steuerberaterplattform<br />

Prof. Dr. Mayr äußerte sich sehr erfreut darüber,<br />

dass sich die Bundessteuerberaterkammer<br />

im Rahmen ihrer Ausschreibung zum<br />

Aufbau der ersten Stufe einer Steuerberaterplattform<br />

für DATEV als technischen Dienstleister<br />

entschieden hat. Das im August 2017<br />

in Kraft getretene Onlinezugangsgesetz<br />

// DATEV-Aufsichtsratswahl<br />

Die DATEV-Vertreterversammlung<br />

hat bei den turnusmäßigen<br />

Wahlen zum Aufsichtsrat der<br />

Genossenschaft am 24.06.<strong>2022</strong><br />

den Kandidatinnen und Kandidaten der<br />

DStV-Mitgliedsverbände gute Ergebnisse<br />

beschert.<br />

RA/FAStR Nicola Zell und StB/WP Wolfgang<br />

Wagner konnten ihre Ämter erfolgreich<br />

verteidigen. Auch bei der anschließenden<br />

Wahl zum Aufsichtsratsvorsitz konnte sich<br />

erneut StB Nicolas Hofmann erfolgreich<br />

durchsetzen, der dieses Amt bereits seit vier<br />

Jahren bekleidet. RA/FAStR Nicola Zell, Verbandsmitglied<br />

im Bezirk Rhein-Erft-Kreis, ist<br />

seit dem Jahr 2014 Mitglied des Aufsichtsrats.<br />

Wolfgang Wagner aus Weiden gehört<br />

dem Gremium seit dem Jahr 2018 an. Beide<br />

hatten sich für eine erneute Amtszeit<br />

zur Wiederwahl gestellt. Die Kandidaturen<br />

wurden im Vorfeld der Wahl durch den DStV<br />

und seine Mitgliedsverbände unterstützt.<br />

Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurde StB<br />

Johannes Zolk aus Garmisch-Partenkirchen,<br />

der StBin Sabine Wirsching ablöst. Komplettiert<br />

wird der DATEV-Aufsichtsrat auf der Seite<br />

der Genossenschaftsmitglieder durch StB<br />

Markus Gutenberg und StB Alfred Gesierich.<br />

Der DStV wünscht den gewählten Kandidatinnen<br />

und Kanndidaten im Interesse des<br />

Berufsstands viel Erfolg bei der anstehenden<br />

Arbeit im Aufsichtsrat der DATEV eG.<br />

•<br />

RA/FAStR Nicola Zell<br />

51


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Sonstige Berufsorganisationen<br />

// Freiberuflerstatistik: erstmals mehr als 4 Mio. Beschäftigte<br />

Zum Jahresbeginn <strong>2022</strong> kletterte<br />

die Zahl der selbstständigen Freiberuflerinnen<br />

und Freiberufler<br />

nach Angaben des Bundesverbandes<br />

Freie Berufe (BFB) auf 1.471.000.<br />

Das sind plus 0,8 % gegenüber dem Vorjahreswert<br />

von 1.459.000 Personen.<br />

Den größten Zuwachs verzeichneten dabei<br />

die freien Kulturberufe von 340.000<br />

auf 344.000 Personen, plus 1,2 %. Es<br />

folgen die technisch-naturwissenschaftlichen<br />

Freiberufler. Sie wuchsen von<br />

289.000 auf 292.000 Personen oder plus<br />

1 %. Die Zahl der freien Heilberufe stieg<br />

von 427.000 auf 431.000, plus 0,9 %. Zu<br />

den rechts-, wirtschafts- und steuerberatenden<br />

Freiberuflern zählen nach 403.000<br />

jetzt 404.000 Personen (plus 0,25 %).<br />

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten kletterte erheblich,<br />

nämlich von 3.766.000 zum 01.01.2021<br />

auf 4.071.000 zum 01.01.<strong>2022</strong>. Das sind<br />

300.000 Personen mehr oder plus 8 %. Damit<br />

liegt die Zahl der in den Freien Berufen<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigen<br />

Personen erstmals bei mehr als 4 Millionen.<br />

Die Zahl der Auszubildenden nahm<br />

leicht von 129.000 auf 129.100 zu. Die Zahl<br />

der mitarbeitenden, nicht sozialversicherungspflichtigen<br />

Familienangehörigen<br />

stieg von 314.000 auf 315.000 Personen<br />

(plus 0,3 %).<br />

Insgesamt arbeiten nach zuvor 5.668.000<br />

Personen nunmehr 5.986.100 Personen<br />

bei den Freien Berufen oder sind selbst<br />

selbstständige Freiberufler.<br />

Damit zeigt diese Umfrage des BFB zum<br />

einen, dass der Gründergeist in krisenhaften<br />

Zeiten weiter leidet. Im Schnitt der zurückliegenden<br />

zehn Jahre gab es ein Plus<br />

von rund 2,2 %, im Vergleich zum Vorjahr<br />

nur von 0,8 %. Dabei ist, so BFB-Präsident<br />

Friedemann Schmidt, „der Weg in die<br />

Selbstständigkeit bei den Freien Berufen<br />

aber immer noch überdurchschnittlich<br />

ausgeprägt. Denn während die Zahl aller<br />

Selbstständigen kontinuierlich abnimmt,<br />

steigt der Anteil der Freien Berufe an allen<br />

Selbstständigen weiter, von zuvor 37 %<br />

auf derzeit 38 %“.<br />

Der Rekordwert von rund vier Millionen<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />

belegt, so Friedemann, „dass die Freiberuflerinnen<br />

und Freiberufler für ihre<br />

Teams ebenso attraktive wie zuverlässige<br />

Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sind.<br />

Überdies zeigt dieses Plus von 8 % gegenüber<br />

dem Vorjahreswert einen Nachholeffekt<br />

nach einer zurückhaltenden Personalpolitik<br />

während der Coronakrise und<br />

dass die Freien Berufe dem Fachkräftemangel<br />

nach Kräften gegensteuern.“<br />

Dieser Fachkräftemangel dürfte sich<br />

weiter verschärfen. Denn grundsätzlich<br />

steigt, so Schmidt weiter, „die Nachfrage<br />

nach freiberuflichen Vertrauensdienstleistungen<br />

im Zuge der Tertiärisierung<br />

weiter an und werden die Freien Berufe<br />

mit ihren Teams immer bedeutsamer<br />

für die Transformation von Gesellschaft<br />

und Wirtschaft. Ob Energiewende und<br />

Klimaschutz, die Schaffung bezahlbaren<br />

Wohnraums oder die Versorgung einer<br />

immer älter werdenden Bevölkerung im<br />

Zuge des demografischen Wandels, die<br />

Herausforderungen, vor denen wir alle<br />

stehen, sind enorm. Freiberuflerinnen<br />

und Freiberufler werden irgendwann<br />

nicht mehr anständig arbeiten können,<br />

« Erstmals mehr als<br />

vier Millionen sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte. »<br />

BFB-Präsident<br />

Friedemann Schmidt<br />

wenn es zu wenige Fachkräfte gibt. Und<br />

dann fehlt nicht nur ein Produkt im Regal,<br />

sondern eine auch gesellschaftlich<br />

relevante Dienstleistung. Können diese<br />

nicht erbracht werden, droht zudem ein<br />

Dominoeffekt, der sich auch auf andere<br />

Branchen auswirkt. Die Transformation<br />

von Wirtschaft und Gesellschaft ist nur<br />

mit möglichst reibungslosen Abläufen<br />

stemmbar, die wiederum ein feines Zusammenspiel<br />

der Branchen erfordern.<br />

Wenn einzelne Zahnräder aufgrund von<br />

fehlenden Fachkräften nicht ineinandergreifen<br />

können, kommt es zu einer unnötigen<br />

Verlangsamung oder gar zum Stillstand<br />

des gesamten Prozesses.“<br />

Der Bundesverband der Freien Berufe<br />

e. V. (BFB) vertritt als einziger Spitzenverband<br />

der freiberuflichen Kammern und<br />

Verbände die Interessen der Freien Berufe,<br />

darunter sowohl Selbstständige als<br />

auch Angestellte, in Deutschland. Allein<br />

die rund 1,47 Millionen selbstständigen<br />

Freiberufler steuern 10,3 % zum Bruttoinlandsprodukt<br />

bei. Sie beschäftigen über<br />

4,5 Millionen Mitarbeiter – darunter ca.<br />

129.000 Auszubildende.<br />

Die Bedeutung der Freien Berufe für Wirtschaft<br />

und Gesellschaft geht jedoch weit<br />

über ökonomische Aspekte hinaus: Die<br />

Gemeinwohlorientierung ist ein Alleinstellungsmerkmal<br />

der Freien Berufe.<br />

•<br />

1.999.000<br />

2.784.000<br />

4.071.000<br />

2002 2012 <strong>2022</strong><br />

52


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<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aktuelles Steuer- und Beihilfenrecht<br />

// Entwurf eines JStG <strong>2022</strong><br />

Aktuelles Steuer- und<br />

Beihilfenrecht<br />

Das BMF hat unter dem 28.07.<strong>2022</strong> den Entwurf eines Jahressteuergesetzes <strong>2022</strong> (JStG <strong>2022</strong>) vorgelegt.<br />

Das BMF sieht fachlich notwendigen Gesetzgebungsbedarf zur weiteren Digitalisierung,<br />

zur Verfahrensvereinfachung, zur Rechtssicherheit und Steuergerechtigkeit sowie zur Umsetzung<br />

des Koalitionsvertrages. Dem soll unter anderem wie folgt entsprochen werden:<br />

• Aufhebung der Begrenzung des Spitzensteuersatzes<br />

auf 42 % für die Gewinneinkünfte des Jahres 2007<br />

zur Umsetzung der Vorgaben des BVerfG, Beschl. v.<br />

08.12.21, 2 BvL 1/13<br />

• Streichung der Möglichkeit des Nachweises einer<br />

tatsächlich kürzeren Nutzungsdauer von Gebäuden<br />

• Anhebung des linearen AfA-Satzes für die Abschreibung<br />

von Wohngebäuden auf 3 %<br />

• vollständiger Sonderausgabenabzug für<br />

Altersvorsorgeaufwendungen ab 2023<br />

• Erhöhung des Sparer-Pauschbetrags<br />

• Anhebung des Ausbildungsfreibetrags<br />

• Steuerfreistellung des Grundrentenzuschlages<br />

• Verfahrensverbesserungen bei der Riester-Förderung<br />

• Abschaffung der umsatzsteuerlichen Möglichkeit der Anwendung<br />

von Durchschnittssätzen für den Vorsteuerabzug<br />

• Schaffung einer nationalen Vorschrift zur Umsetzung<br />

der EU-RL 2020/284 des Rates vom 18.02.2020 zur Änderung<br />

der RL 2006 / 112 /EG im Hinblick auf die<br />

bestimmten Anforderungen für Zahlungsdienstleister<br />

• Umsetzung der Verpflichtung zur elektronischen<br />

Bereitstellung über Verwaltungsportale nach dem<br />

Onlinezugangsgesetz (OZG)<br />

• Anpassung der Vorschriften der Grundbesitzbewertung<br />

nach dem Sechsten Abschnitt des Zeiten Teils des<br />

Bewertungsgesetzes an die Immobilienwertermittlungsverordnung<br />

vom 14.07.2021<br />

cutt.ly/Referentenentwurf-JStG<strong>2022</strong><br />

// Neue Vergütungsregeln zur Grundsteuererklärung in Kraft<br />

Zur Ermittlung der Vergütung der<br />

Feststellungserklärungen für<br />

Grundsteuerzwecke ist eine neue<br />

spezielle Abrechnungsnorm in<br />

Kraft getreten. Mit § 24 Abs. 1 Nr. 11a StBVV<br />

besteht ab sofort eine einheitliche Berechnungsgrundlage,<br />

welche unabhängig vom<br />

konkreten Ländermodell bundesweit anwendbar<br />

ist. Steuerberater erhalten danach<br />

für die Anfertigung der Erklärung zur<br />

Feststellung oder Festsetzung für Zwecke<br />

der Grundsteuer im Rahmen des ab dem<br />

Jahr 2025 anzuwendenden Grundsteuerrechts<br />

1/20 bis 9/20 einer vollen Gebühr<br />

nach Tabelle A zur StBVV.<br />

Im Einzelnen gilt: Für alle Bundesländer,<br />

in denen nach dem Bewertungsgesetz<br />

oder den jeweiligen Landesgesetzen ein<br />

Grundsteuerwert festgestellt wird, wird<br />

als Gegenstandswert der Grundsteuerwert,<br />

mindestens jedoch ein Betrag von<br />

25.000 € zugrunde gelegt. Dies betrifft<br />

derzeit die Länder Baden-Württemberg<br />

(sog. modifiziertes Bodenwertmodell),<br />

Berlin, Brandenburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

NordrheinWestfalen,<br />

Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt,<br />

Schleswig-Holstein und Thüringen sowie<br />

das Saarland und Sachsen (mit jeweils abweichender<br />

Steuermesszahl).<br />

Für alle Länder, in denen abweichend<br />

vom Bundesmodell auf Grundlage der<br />

dortigen Grundsteuergesetze kein entsprechender<br />

Grundsteuerwert vorliegt,<br />

wird ein entsprechender fiktiver Grundsteuerwert<br />

für die Berechnung der Gebühr<br />

zugrunde gelegt. Auch hier sind<br />

mindestens 25.000 € anzusetzen. Zur Ermittlung<br />

des fiktiven Grundsteuerwerts<br />

ist der Grundsteuermessbetrag durch die<br />

jeweils geltende Grundsteuermesszahl<br />

nach § 15 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. a) GrStG zu<br />

dividieren. Dies betrifft derzeit die Länder<br />

Bayern (sog. Flächenmodell), Hamburg<br />

(sog. Wohnlagenmodell), Hessen (sog.<br />

54


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auch einfach sein.<br />

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*zzgl. gesetzl. USt und nutzungsabhängiger Kosten<br />

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erwarten. Arbeiten Sie ab sofort einfacher, angenehmer und rentabler – und<br />

das bereits ab 125 Euro* pro Monat: agenda-steuerberater.de/software


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aktuelles Steuer- und Beihilfenrecht<br />

Flächen-Faktor-Modell) und Niedersachsen<br />

(sog. Flächen-Lage-Modell).<br />

Die neue Abrechnungsnorm ist Teil der<br />

Vierten Verordnung zur Änderung der<br />

StBVV. Sie wurde nach Zustimmung durch<br />

den Bundesrat am 17.06.<strong>2022</strong> im Bundesgesetzblatt<br />

verkündet (BGBl. I, 877) und<br />

ist am Folgetag in Kraft getreten. Die<br />

rechtzeitige Schaffung einer konkreten<br />

Berechnungsgrundlage ist zu begrüßen.<br />

Die Verbände hatten sich insbesondere<br />

über ihren Dachverband DStV angesichts<br />

des engen Zeitrahmens zur Einreichung<br />

der Erklärungen von Anfang Juli bis Ende<br />

Oktober <strong>2022</strong> für eine schnelle Anpassung<br />

der StBVV ausgesprochen.<br />

Abweichend von der speziellen Abrechnungsnorm<br />

des § 24 Abs. 1 Nr. 11a StBVV<br />

können Steuerberater mit ihren Mandanten<br />

auch eine gesonderte Vergütungsvereinbarung<br />

treffen. Dies setzt allerdings<br />

nach § 4 StBVV unter anderem eine entsprechende<br />

Erklärung des Auftraggebers<br />

in Textform voraus. Vereinbart werden<br />

kann auf diese Art z.B. auch eine Abrechnung<br />

nach Zeitgebühr oder eine pauschale<br />

Vergütung.<br />

•<br />

// Coronahilfen: Erleichterung bei den Fristen<br />

zur Schlussabrechnung<br />

L<br />

aut Information aus dem Bundesministerium<br />

für Wirtschaft<br />

und Klimaschutz (BMWK) wird<br />

die Frist zur Einreichung der<br />

Schlussabrechnungen der Corona-<br />

Wirtschaftshilfen auf den 30.06.2023<br />

verlängert. Darüber hinaus soll bis spätestens<br />

zum 31.08.2023 im Einzelfall<br />

auch eine Fristverlängerung bis zum<br />

31.12.2023 beantragt werden können.<br />

Der DStV hatte sich gemeinsam<br />

mit der BStBK dafür stark gemacht, die<br />

ursprünglich auf den 31.12.<strong>2022</strong> gesetzte<br />

Frist praxisgerecht bis zum Ende<br />

des Jahres 2023 zu verlängern.<br />

Die verlängerten Einreichungsfristen<br />

sollen sowohl für das Paket 1 (Überbrückungshilfe<br />

I-III sowie Novemberund<br />

Dezemberhilfe) als auch für das<br />

Paket 2 (Überbrückungshilfe III Plus<br />

und IV) gelten.<br />

Die Beantragung der weitergehenden<br />

Fristverlängerung bis zum Jahresende<br />

2023 muss ebenso wie die Einreichung<br />

der Schlussabrechnungen selbst über<br />

das bekannte Onlineportal www.ueberbrueckungshilfe-unternehmen.de<br />

erfolgen. Die entsprechenden Funktionalitäten<br />

sollen rechtzeitig bereitgestellt<br />

werden. Durch die Berücksichtigung<br />

des 31.08.2023 als spätesten<br />

Termin für die Möglichkeit der Beantragung<br />

einer Fristverlängerung bis zum<br />

Jahresende soll ein Gleichlauf mit den<br />

Fristen für die Steuererklärungen 2021<br />

hergestellt werden.<br />

Die Informationen sollen dem Vernehmen<br />

nach in Kürze auch auf den Webseiten<br />

zu den Corona-Wirtschaftshilfen<br />

sowie in einem speziellen FAQ-Katalog<br />

zur Schlussabrechnung abrufbar sein.<br />

•<br />

56


BeraterDepesche<br />

09 | <strong>2022</strong><br />

PRAXISRELEVANTE ENTWICKLUNGEN<br />

GESETZE · ERLASSE · EINZELFRAGEN<br />

GERICHTSENTSCHEIDUNGEN<br />

GESETZE UND VERORDNUNGEN<br />

• Referentenentwurf eines JStG <strong>2022</strong><br />

• Eckpunkte für ein Inflationsausgleichsgesetz<br />

• Umsatzsteuersatz auf Gas soll gesenkt werden<br />

• Finanzielle Entlastung für Gasimportunternehmen<br />

• Kritik am geplanten Gesetz zur Modernisierung des<br />

Steuerverfahrens und zur Umsetzung der RL (EU)<br />

2021/514 des Rates vom 22.03.2021<br />

MIT<br />

ONLINE-VERSION<br />

URTEILE DES BFH UND DER FINANZGERICHTE<br />

• Werbungskostenabzug bei Haftung für Lohnsteuer des<br />

angestellten Geschäftsführers<br />

• Berücksichtigung einer Leasingsonderzahlung bei<br />

Anwendung der sog. Kostendeckelungsregelung zur<br />

Privatnutzung betrieblicher Kfz<br />

• Berechnung der Überentnahmen i.S.d. § 4 Abs. 4a Sätze<br />

2 und 3 EStG bei der sinngemäßen Anwendung der<br />

Regelungen auf Einnahmeüberschussrechner<br />

• Wirksamkeit von Steuerbescheiden, die nach Eröffnung<br />

des Insolvenzverfahrens ergehen<br />

• Nacherhebung der Kapitalertragsteuer für eine offene<br />

Gewinnausschüttung in den Fällen des § 27 Abs. 5 Satz<br />

2 KStG<br />

Ausführliche Informationen und Anmeldung unter<br />

www.stbverband-koeln.de


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Prüfungswesen<br />

Prüfungswesen<br />

// Neuwahl Arbeitskreis Prüfende Berufe<br />

Am 08.06.<strong>2022</strong> wurde der Vorstand des Arbeitskreises „Prüfende<br />

Berufe“ neu gewählt, nachdem Präsident Hagemeister auf<br />

eine Wiederwahl verzichtet hatte.<br />

Wir wünschen dem neuen Vorstand viel Erfolg bei der Ausübung<br />

des Amtes und freuen uns auf die Zusammenarbeit.<br />

Arbeitskreis<br />

„Prüfende Berufe“<br />

Vorsitzender:<br />

StB/WP Samir Muhic, B.Sc.<br />

Stellvertretende Vorsitzende:<br />

StB/WP Dirk Petersen<br />

StB/WP Dipl.-Kfm. Matthias Lamprecht<br />

// WPK-Beiratwahlen: Erfolg der<br />

Dörschell-Liste<br />

Die Wahlen zum Beirat der<br />

WPK sind abgeschlossen. Am<br />

07.07.<strong>2022</strong> hat der Wahlleiter<br />

das Ergebnis bekannt gegeben.<br />

Das gesamte Wahlergebnis steht<br />

zusammen mit einer grafischen Auswertung<br />

auf der Homepage der WPK als<br />

Download zur Verfügung.<br />

Die Steuerberaterverbände hatten die<br />

sog. Dörschell-Liste unterstützt. Von<br />

dieser wurden 14 Kandidatinnen und<br />

Kandidaten direkt in den Beirat der WPK<br />

gewählt. Damit hat die Dörschell-Liste<br />

ein sehr gutes Ergebnis erzielt und die<br />

Zahl ihrer Sitze um vier erhöht.<br />

Direkt gewählt sind folgende Kandidaten<br />

der Dörschell-Liste: Andrea Bruckner,<br />

Andreas Dörschell, Dr. Wolf-Michael Farr,<br />

Katrin Fischer, Monika Frings (Mitglied in<br />

unserem bezirk Aachen), Katrin Gäbler,<br />

Rosemarie Gergen, Tanja Grimme, Barbara<br />

Hoffmann, Susann Ihlau, Evi Lang,<br />

Petra Lorey, Dr. Eckhard Ott und Dr. Karl<br />

Petersen.<br />

•<br />

cutt.ly/Doerschell-Liste<br />

// Stellungnahme<br />

zu IDW Prüfungsstandars<br />

Unter dem 30.05.<strong>2022</strong> adressierte<br />

der DStV eine sehr umfangreiche<br />

Stellungnahme an das Institut der<br />

Wirtschaftsprüfer, in welchem es<br />

um die Entwürfe IDW EPS KMU 1<br />

bis 8 geht.<br />

Nach Auffassung des DStV ist die<br />

zukünftige Anwendung der International<br />

Standards of Auditing<br />

unmittelbar über ihre deutsche<br />

Fassung (ISA [DE]) bei gesetzlichen<br />

Abschlussprüfungen bei<br />

kleineren, nicht komplexen Unternehmen<br />

zunehmend kaum noch<br />

wirtschaftlich umzusetzen.<br />

Besteht bei Anwendung der IDW<br />

EPS KMU 1-8 der Eindruck einer<br />

Prüfung und eines Bestätigungsvermerkes<br />

„zweiter Klasse“, vertritt<br />

der DStV die Auffassung, dass<br />

diese Standards in der Bedeutungslosigkeit<br />

versinken. Diesen<br />

Missstand sollte sich der Berufsstand<br />

nach Auffassung des DStV<br />

nicht antun.<br />

58


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Europa<br />

Europa<br />

// DStV weiterhin im EFAA-Vorstand vertreten<br />

Der Vorstand der EFAA<br />

v.l.n.r.: M.Acct.Ph.D Carlos Menezes (OCC),<br />

StB/WP Dipl.-Kfm Marcus Tuschen (DStV),<br />

EFAA Präsident Salvador Marin,<br />

Gerard van Ijzendoorn, Alexander Stefanac<br />

(GZS) und Johan De Coster (IAB)<br />

DStV-Vizepräsident WP/StB<br />

Dipl.-Kfm. Marcus Tuschen,<br />

zugleich Präsident des Kollegialverbandes<br />

Westfalen-Lippe,<br />

wurde während der Mitgliederversammlung<br />

der European Federation of<br />

Accountants and Auditors for SMEs, EFAA,<br />

einstimmig erneut in den Vorstand gewählt.<br />

Außer Tuschen wurden auch M. Acct. Ph.D<br />

Carlos Menezes (OCC) aus Portugal sowie<br />

der Slowene Aleksander Štefanac (GZS) in<br />

ihrem Amt bestätigt. Die Mitglieder stimmten<br />

zudem für die Aufnahme von drei neuen<br />

Mitgliedsorganisationen. Hierzu zählt<br />

der internationale Verband AIA (Association<br />

of International Accountants) mit Hauptsitz<br />

in Newcastle, der CNOEC (Conseil National<br />

de l’Ordre des ExpertsComptables) aus<br />

Frankreich und das IBR-IRE (Instituut van<br />

de Bedrijfsrevisoren-Institut des Reviseurs<br />

d’Entreprises) aus Belgien.<br />

EFAA-Präsident Salvador Marin betonte,<br />

dass der Zuwachs an Mitgliederorganisationen<br />

die gute Arbeit der EFAA bestätige.<br />

Zugleich zeige es, dass immer mehr Organisationen<br />

die Notwendigkeit erkennen<br />

würden, die Stimme von kleinen und<br />

mittleren Kanzleien in Europa weiter zu<br />

stärken. Die drei neuen Mitglieder wären<br />

geeignete Partner, um die Ziele der EFAA<br />

umzusetzen und den Berufsstand in Europa<br />

gut zu vertreten.<br />

Am Vortage der Mitgliederversammlung<br />

veranstaltet die EFAA, deren Sitz in Brüssel<br />

ist, ihre diesjährige internationale<br />

« Zugleich zeige es, dass<br />

immer mehr Organisationen<br />

die Notwendigkeit erkennen<br />

würden, die Stimme von kleinen<br />

und mittleren Kanzleien<br />

in Europa weiter zu stärken. »<br />

EFAA-Präsident Salvador Marin<br />

Konferenz in Alicante. Sie fand unter dem<br />

Generalthema „Kleine und mittlere Kanzleien<br />

im Wandel (Practise transformation<br />

– SMPs embracing change)“ statt und bildete<br />

im ersten Teil einen bunten Strauß<br />

an Diskussionen und Vorträgen zur Diversifizieung<br />

von Dienstleistungen und der<br />

Erschließung neuer Geschäftsfelder. Im<br />

zweiten Teil standen die Herausforderungen<br />

der Digitalisierung für die Kanzleien<br />

und die künftige Prüfung und Beratung<br />

bei Krypto-Währungen im Fokus.<br />

Die EFAA vertritt mit ihren Mitgliedsverbänden<br />

mehr als 400.000 Berufsangehörige,<br />

überwiegend aus kleinen und<br />

mittleren Praxen in Europa. Der Deutsche<br />

Steuerberaterverband e.V. (DStV) ist seit<br />

der Gründung der EFAA im Jahr 1994 Mitglied.<br />

•<br />

https://efaa.com<br />

59


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Europa<br />

// Einigung im EU-Rat über Anti-Geldwäsche-Behörde<br />

Der EU-Rat will die Befugnisse<br />

der neuen Anti-Geldwäsche-<br />

Behörde gegenüber den nationalen<br />

Aufsichtsbehörden<br />

absenken. Damit folgt er den Forderungen<br />

der German Tax Advisers und der ETAF.<br />

Am 29.06.<strong>2022</strong> erzielte der EU-Rat eine<br />

teilweise Einigung über die geplante<br />

Verordnung COM/2021/421 zur Schaffung<br />

einer neuen europäischen Anti-Geldwäsche-Behörde<br />

„AMLA“ (Anti-Money Laundering<br />

Authority).<br />

Nach dem Willen der EU-Mitgliedstaaten<br />

sollen die Befugnisse der AMLA im Bereich<br />

des sog. Nicht-Finanzsektors wesentlich<br />

eingeschränkt werden. Zum Nicht-Finanzsektor<br />

zählt auch der Berufsstand als<br />

Verpflichteter nach dem noch geltenden<br />

Geldwäsche-Gesetz. Die Verpflichtungen<br />

nach derzeitigen Geldwäschegesetz<br />

sollen in Zukunft in einer europäischen<br />

Anti-Geldwäsche-Verordnung geregelt<br />

werden.<br />

Die EU-Kommission sieht in Artikel 32 ihres<br />

Verordnungsvorschlags in bestimmten Fällen<br />

ein Weisungsrecht gegenüber den nationalen<br />

Aufsichtsbehörden vor. Der EU-Rat<br />

will der AMLA anstelle des Weisungsrechts<br />

nun lediglich die Befugnis einer unverbindlichen<br />

Empfehlung zugestehen.<br />

Die Position des EU-Rats entspricht den Forderungen<br />

der German Tax Advisers (Brüsseler<br />

Kooperation des DStV und der BStBK)<br />

und des gemeinsamen europäischen Dachverbands<br />

ETAF (European Tax Adviser Federation),<br />

die im Vorschlag der EU-Kommission<br />

einen unverhältnismäßigen Eingriff,<br />

sowohl in die nationalen Aufsichtsstrukturen<br />

der Mitgliedstaaten als auch in das<br />

Selbstverwaltungsrecht des Berufsstands<br />

sahen. Die German Tax Advisers und die<br />

ETAF hatten sich in den vergangenen Monaten<br />

deshalb vehement für die Streichung<br />

des Weisungsrechts ausgesprochen.<br />

Der DStV begrüßt diese Entwicklung und<br />

freut sich, dass der EU-Rat den Forderungen<br />

der German Tax Advisers und der ETAF nun<br />

gefolgt ist.<br />

Außerdem verständigte sich der EU-Rat darauf,<br />

die Befugnisse der AMLA im Bereich<br />

des Finanzsektors zu erweitern und etwa<br />

auch Anbieter von Krypto Assets in das Aufgabenfeld<br />

miteinzubeziehen.<br />

Noch keine Einigung besteht im EU-Rat dagegen<br />

über den Sitz der künftigen AMLA.<br />

Hier bemühen sich gleich mehrere Mitgliedstaaten<br />

um einen Zuschlag, darunter<br />

auch Deutschland mit dem Standort Frankfurt.<br />

Nach der Sommerpause wird das EU-Parlament<br />

als zweiter europäischer Gesetzgeber<br />

die Verhandlungen über den Verordnungsvorschlag<br />

aufnehmen. Das EU-Parlament<br />

gilt als Verfechter einer Stärkung von Befugnissen<br />

der AMLA. Im weiteren Verlauf<br />

werden EU-Rat und EU-Parlament im sog.<br />

Trilog-Verfahren dann über eine Einigung<br />

debattieren.<br />

•<br />

// E-Invoicing - Brüsseler Steuersymposium der<br />

German Tax Advisers<br />

DStV-Vizepräsident WP/StB Christian Böke<br />

diskutierte mit Vertretern des EU-Rats und<br />

der EU-Kommission über den anstehenden<br />

Vorschlag der EU-Kommission zur<br />

Modernisierung der Mehrwertsteuervorschriften.<br />

Der für die zweite Jahreshälfte angekündigte<br />

Gesetzesvorschlag zur „Mehrwertsteuer<br />

im digitalen Zeitalter“ wirft seine<br />

Schatten voraus. In unmittelbarer Nachbarschaft<br />

des Büros der German Tax Advisers<br />

fand deshalb das Brüsseler Steuersymposium<br />

in der Landesvertretung von<br />

Nordrhein-Westfalen statt. Die Veranstaltung<br />

wurde zudem online übertragen.<br />

Für den DStV diskutierte Vize-Präsident<br />

WP/StB Christian Böke zusammen mit<br />

Patrice Pillet, Referatsleiter Mehrwertsteuer<br />

der Generaldirektion TAXUD von<br />

der EU-Kommission und Dr. Andreas Strub,<br />

Referatsleiter Steuerpolitik des EU-Rats.<br />

Moderatorin war die Umsatzsteuerexpertin<br />

Dr. Stefanie Becker aus München.<br />

Zuvor hatte der Vizepräsident der Bundessteuerberaterkammer,<br />

Dr. Holger Stein,<br />

die Veranstaltung der German Tax Advisers<br />

eröffnet.<br />

In der lebhaften Runde wurden verschiedene<br />

Optionen zur Einführung von Systemen<br />

zum Austausch von Rechnungsdaten<br />

erörtert und die Vor- und Nachteile bereits<br />

bestehender Modelle in den Mitgliedstaaten<br />

diskutiert.<br />

Gleich zu Beginn der Debatte unterstützte<br />

Böke das Vorhaben der EU-Kommission.<br />

Bei der Einführung eines EU-weiten Systems<br />

sprach er sich für einen unbürokratischen<br />

Ansatz aus. Ansonsten bliebe der<br />

Aufwand für grenzüberschreitend tätige<br />

Unternehmen unverhältnismäßig hoch.<br />

Deshalb solle die EU-Kommission nur<br />

essenzielle Daten für die Datenübermittlung<br />

in Betracht ziehen.<br />

60


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Europa<br />

« „Steuerberater müssen die<br />

Möglichkeit haben, die<br />

Rechnungsdaten einer<br />

erstellten Rechnung in<br />

Realtime zu erhalten. Nur<br />

dann können sie gegenüber<br />

den Finanzbehörden weiter<br />

ihre Stellung als Garant<br />

für die Richtigkeit der<br />

Umsatzsteueranmeldung<br />

ausüben.“ »<br />

DStV-Vizepräsident<br />

WP/StB Christian Böke<br />

DStV-Vizepräsident WP/StB Christian Böke im Gespräch mit Patrice Pillet, Referatsleiter<br />

Mehrwertsteuer der EU-Kommission und Dr. Andreas Strub, Referatsleiter Steuerpolitik des<br />

EU-Rats<br />

Während Philippe Pillet, der Vertreter der<br />

EU-Kommission, offen ließ, inwieweit<br />

ein zentrales E-Invoicing-System innerhalb<br />

der EU zum Einsatz kommen könnte,<br />

sprach sich Christian Böke dafür aus, dass<br />

der europäische Gesetzgeber lediglich<br />

einen groben Rechtsrahmen vorgeben<br />

solle, der die bisherigen Innovationen<br />

der Mitgliedstaaten berücksichtigen solle.<br />

Im weiteren Verlauf debattierten die Podiumsteilnehmer<br />

über Clearingstellen,<br />

die Datenhaltung der Rechnungsdaten<br />

im europäischen Kontext und die künftige<br />

Entwicklung von E-Invoicing und Clearing-Lösungen.<br />

Auch die Rolle der Steuerberater bei der<br />

Mehrwertsteuer im digitalen Zeitalter<br />

wurde diskutiert. Einigkeit bestand darin,<br />

dass E-Invoicing den Transformationsprozess<br />

in den Kanzleien erheblich beschleunigen<br />

dürfte. Insbesondere würden sich<br />

die klassischen Buchhaltungsaufgaben<br />

hin zu einer analytischen Dienstleistung<br />

entwickeln.<br />

Das Video zur Podiumsdiskussion kann<br />

unter www.germantaxadvisers.eu/de/<br />

events angesehen werden.<br />

•<br />

// Umfassender Rechtsrahmen für Kryptowerte vereinbart<br />

Das EU-Parlament und der EU-<br />

Rat haben eine vorläufige Einigung<br />

über die Verordnung<br />

über Märkte für Kryptowerte<br />

(MiCA) erzielt. Damit wird ein europäischer<br />

Rechtsrahmen für den Kryptomarkt<br />

geschaffen, der weitere Innovationen auf<br />

einer sicheren und soliden Grundlage ermöglicht.<br />

MiCA verpflichtet Anbieter von Krypto-<br />

Dienstleistungen, die Vorgaben zum<br />

Schutz der Wallets von Verbrauchern umzusetzen.<br />

In Zukunft benötigen Anbieter<br />

von Krypto-Dienstleistungen deshalb eine<br />

Zulassung, um in Europa ihren Geschäften<br />

nachgehen zu können. Die Zulassung ist<br />

von den nationalen Finanzaufsichtsbehörden<br />

innerhalb von drei Monaten nach<br />

der Beantragung auszustellen.<br />

Außerdem müssen Anbieter die Umweltbilanz<br />

der von ihnen ausgegebenen<br />

Assets angeben. Dazu soll die EU-Kommission<br />

innerhalb von zwei Jahren einen<br />

Bericht über die Umweltauswirkungen<br />

von Kryptowährungen erarbeiten und<br />

Mindeststandards für die Nachhaltigkeit<br />

der Assets formulieren.<br />

MiCA wird den Kryptomarkt europaweit<br />

einheitlich regulieren und Risiken im Zusammenhang<br />

mit Verbraucherschutz,<br />

Marktintegrität und Finanzstabilität reduzieren.<br />

Sie setzt laut dem französischen<br />

Wirtschafts und Finanzminister Bruno le<br />

Maire dem „wilden Westen der Kryptowährungen“<br />

ein Ende.<br />

•<br />

61


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Vermischtes<br />

Vermischtes<br />

// Tax on the Beach<br />

Von Timo Göttert<br />

Ich mag die einfachen Dinge im Leben.<br />

Warum ich mit dieser Denke zum<br />

Steuerrecht kam, ist mir allerdings bis<br />

heute ein Rätsel.<br />

läuft auf 19 % Umsatzsteuer, die zu pressenden<br />

Orangen nur auf 7 %; das erklär‘<br />

‘mal jemandem, der davon keine Ahnung<br />

hat!<br />

Die Woche war wieder geprägt von Überbrückungshilfen,<br />

Energiepreispauschalen<br />

und Grundsteuerthematiken, alles neben<br />

dem Hauptgeschäft natürlich.<br />

Nun stehe ich nach Feierabend an der Bar<br />

und überlege, was ich bestelle. Die Sonne<br />

scheint und es ist warm, da bietet sich ein<br />

klassischer Solero an, der erinnert mich<br />

immer an das Eis aus meiner Kindheit.<br />

Und wie ich dem Barkeeper zuschaue,<br />

stelle ich fest wie ich abschweife und<br />

mal wieder beim Steuerrecht, in dem Fall<br />

bei Prozenten, lande. Der Maracujanektar<br />

Der Licor 43 ist importiert und spielt nochmal<br />

in einer anderen Liga. Der Vodka, und<br />

das ist wichtig, hat 40 % Alkohol, alles was<br />

darunter liegt ist nicht Vodka sondern<br />

Weißwein. Schön an diesem Cocktail ist<br />

auch, dass man den Vodka durch einen<br />

guten weißen Rum oder durch alkoholfreie<br />

Varianten ersetzen kann. Auch das<br />

Hinzufügen einer Kugel Vanilleeis wirkt<br />

wahre Wunder.<br />

Ich bekomme meinen Drink, probiere ihn,<br />

träume vor mich hin und lächle. Es bleibt<br />

dabei, ich mag die einfachen Dinge im<br />

Leben.<br />

•<br />

StB Timo Göttert, M.A., Köln<br />

/ Rezept...<br />

... mit Alkohol:<br />

• 4 cl Vodka oder weißer Rum<br />

• 4 cl Licor 43<br />

• 8 cl Maracujanektar<br />

• 4 cl frisch gepresster<br />

Orangensaft<br />

... ohne Alkohol:<br />

• 2 cl Vanillesirup<br />

• 2 cl Zitronensaft<br />

• 12 cl Maracujanektar<br />

• 4 cl frisch gepresster<br />

Orangensaft<br />

Alles in einen Shaker füllen, auf<br />

viel Eis kräftig schütteln und<br />

abseihen.<br />

62


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Aus der Finanzverwaltung<br />

Aus der Finanzverwaltung<br />

// Behördenverzeichnisse<br />

Folgende Finanzämter haben neue Telefonverzeichnisse/Geschäftsverteilungspläne herausgegeben, die<br />

mit beigefügtem Revers oder per E-Mail unentgeltlich bei der Geschäftsstelle angefordert werden können:<br />

Finanzamt für Groß- und Konzernbetriebsprüfung Aachen Telefonverzeichnis, Stand: 22.08.<strong>2022</strong><br />

Finanzamt Aachen-Kreis Telefonverzeichnis, Stand: 08.<strong>2022</strong><br />

Finanzamt für Steuerstrafsachen und Steuerfahndung Köln Geschäftsverteilung, Stand: 01.07.<strong>2022</strong><br />

Finanzamt Köln-Mitte Geschäftsverteilung, Stand: 01.08.<strong>2022</strong><br />

Finanzamt Köln-Nord Schnellübersicht, Stand: 22.08.<strong>2022</strong><br />

Finanzamt Köln-Ost Geschäftsverteilung, Stand: 03.08.<strong>2022</strong><br />

Finanzamt Köln-Porz Geschäftsverteilung, Stand: 01.08.<strong>2022</strong><br />

Finanzamt Köln-Süd Geschäftsverteilung, Stand: 08.08.<strong>2022</strong><br />

Finanzamt Siegburg Geschäftsverteilung, Stand: 29.07.<strong>2022</strong><br />

Im Übrigen können die Geschäftsverteilungspläne der Finanzämter auch über die<br />

Internetseiten der Finanzverwaltung abgerufen werden.<br />

www.finanzamt-nrw.de<br />

Steuerberatungsgesellschaft mbH<br />

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63


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Personalia<br />

Personalia<br />

// Veränderungen<br />

Anlässlich der Mitgliederversammlung des Deutschen Finanzgerichtstages<br />

am 16. Mai standen die bisherigen Präsidialmitglieder,<br />

Ludger Hermes und Lutz Hoffmann, nicht<br />

mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung.<br />

Prof. Dr. Robert Mayr, CEO der DATEV e.G., wurde vom Präsidenten<br />

der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg,<br />

Prof. Dr. Joachim Hornegger am 21. Juli <strong>2022</strong> zum<br />

Honorarprofessor ernannt.<br />

•<br />

Prof. Jürgen Brandt wurde in seinem Amt als Vorsitzender<br />

des Deutschen Finanzgerichtstages e.V. bestätigt, Mitglieder<br />

des Präsidiums sind: Dr. Bert Füssenich, Richter<br />

am BFH, Dr. Ingo Oellerich, Richter am FG Münster, Prof.<br />

Dr. Thomas Stapperfend, Präsident des FG Berlin-Brandenburg.<br />

•<br />

Dr. Dirk Günnewig (47) wurde als Nachfolger von Dr. Patrick<br />

Optenhövel zum neuen Staatssekretär im Finanzministerium<br />

Nordrhein-Westfalen berufen. Dr. Günnewig war bisher<br />

Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft<br />

und war schon vorher in leitenden Positionen in der nordrhein-westfälischen<br />

Ministerialverwaltung tätig.<br />

•<br />

Dr. Marcus Optendrenk (53), Mitglied der CDU-Landtagsfraktion,<br />

wurde am 29. Juni <strong>2022</strong> von Ministerpräsident<br />

Hendrik Wüst zum neuen Minister der Finanzen im Lande<br />

Nordrhein-Westfalen ernannt.<br />

Dr. Optendrenk ist in Haushalts- und Finanzfragen des<br />

Landes Nordrhein-Westfalen kundig. Von 2001 an war er<br />

als Referent für den Bereich Haushalt und Finanzen in der<br />

CDU-Fraktion tätig, ehe er im Jahre 2005 Büroleiter beim<br />

damaligen Finanzminister Dr. Helmut Linssen wurde.<br />

Vor seiner Wahl in den Landtag im Jahre 2012 war er von<br />

2010 an Gruppenleiter in der Haushaltsabteilung des Finanzministeriums.<br />

Von 2012 bis 2017 war er Sprecher der<br />

CDU-Fraktion für Haushalt und Finanzen.<br />

•<br />

Thomas Eigenthaler (64), seit 2011 Vorsitzender der Deutschen<br />

Steuergewerkschaft, stand anlässlich des diesjährigen<br />

Gewerkschaftstages am 22. Juni nicht zur Wiederwahl<br />

zur Verfügung.<br />

Zu seinem Nachfolger wurde Florian Köbler (40) zum<br />

neuen DSTG-Bundesvorsitzenden gewählt. Florian Köbler<br />

kommt aus der bayerischen Finanzverwaltung, ist Diplom-<br />

Finanzwirt und hat die Steuerberaterprüfung abgelegt.<br />

•<br />

Anlässlich ihrer Mitgliederversammlung in Bonn am<br />

13.06.<strong>2022</strong> führte die Deutsche Gesellschaft für Verbandsmanagement<br />

e.V. (DGVM) Neuwahlen durch. Die DGVM ist<br />

die größte Querschnittsorganisation für hauptamtlich geführte<br />

Verbände in Deutschland. Hauptaufgabe der DGVM<br />

ist es, Führungskräfte und Mitarbeiter der Verbände in der<br />

täglichen Praxis zu unterstützen, neue Impulse und Ideen<br />

zu liefern sowie den Erfahrungsaustausch über alle Verbandsgrenzen<br />

hinweg zu moderieren.<br />

Peter Hahn, Geschäftsführer des Handelsverbandes Heilund<br />

Mineralwasser e.V. und früherer Hauptgeschäftsführer<br />

des Deutschen Brauer-Bundes, wurde als Präsident bestätigt.<br />

Christine Sudhop und Dr. Winfried Eggers traten nicht<br />

mehr zur Wahl für das Präsidium an. An ihrer Stelle wurden<br />

Andrea Belegante, HGF des Bundesverbandes Systemgastronomie<br />

e.V., und Dirk Swinke, Landesgeschäftsführer des<br />

SoVD Sozialverband Deutschland – Landesverband Niedersachsen<br />

e.V. gewählt.<br />

In den erweiterten Gesamtvorstand wurden gewählt:<br />

Ralph Appel, Direktor VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V.;<br />

Torben Leif Brodersen; Dr. Winfried Eggers; Armin Juncker,<br />

HGF Verband Deutscher Großbäckereien e.V.; Dr. Dominik<br />

Scheuerer, HGF Steuerberater-Verband e.V. Köln.<br />

•<br />

64


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Personalia<br />

// 30-jähriges Dienstjubiläum Ramona Schmitz<br />

Am 01. August feierte die Leiterin<br />

des Mitgliederreferats des<br />

Verbandes, Ramona Schmitz,<br />

ihr 30-jähriges Dienstjubiläum<br />

beim Steuerberater-Verband Köln. Nach<br />

ihrer Ausbildung als Rechtsanwaltsfachangestellte<br />

in einer Anwaltskanzlei in Euskirchen<br />

bewarb sie sich im April 1992 beim<br />

Steuerberater-Verband Köln, der seinerzeit<br />

noch seinen Sitz in der Weißhausstraße in<br />

Köln hatte.<br />

Die Geschäfte des Verbandes wurden von<br />

vier Mitarbeiterinnen betreut, der Verband<br />

hatte 1.645 Mitglieder. Ramona Schmitz<br />

wurde zunächst in die allgemeine „Büroorganisation“<br />

des Verbandes eingegliedert.<br />

Von 1996-1998 wechselte sie zur Akademie<br />

für Steuer- und Wirtschaftsrecht des<br />

Verbandes in den Bereich Organisation.<br />

Hier bewies sie nicht nur Einfühlungsvermögen<br />

im Umgang mit den zahlreichen<br />

Teilnehmern am Fortbildungsprogramm<br />

der Akademie, sondern auch Organisationstalent,<br />

galt es doch die vielen Veranstaltungen<br />

der Akademie – damals gab es<br />

noch kein zentrales Schulungszentrum – in<br />

den diversen Veranstaltungsorten im Verbandsbereich<br />

unterzubringen.<br />

Im Juli 1998 trat Ramona Schmitz die Nachfolge<br />

von Annemie Ackermann im Referat<br />

„Mitgliederverwaltung“ an. Zu diesem Zeitpunkt<br />

hatte der Verband knapp 2.200 Mitglieder.<br />

Die Übernahme des Referats „Mitgliederverwaltung“<br />

durch Ramona Schmitz<br />

war für den Verband ein echter Glücksgriff.<br />

Von Anfang an betreute Ramona Schmitz<br />

mit großem persönlichem Einsatz diesen<br />

Bereich. Die Gewinnung neuer Mitglieder,<br />

insbesondere aber die Mitgliederpflege<br />

und Mitgliederbindung sind für die Zukunftsfähigkeit<br />

des Verbandes von essentieller<br />

Bedeutung. Ramona Schmitz hat sich<br />

dieser Aufgabe in den zurückliegenden fast<br />

25 Jahren mit großem persönlichen Erfolg<br />

angenommen.<br />

Aktuell kann der Verband, trotz eines immer<br />

schwieriger werdenden Umfelds, auf<br />

fast 3.400 Mitglieder verweisen.<br />

Es ist auch ihr persönlicher Verdienst, dass<br />

der Steuerberater-Verband Köln seit 2006<br />

in der Mitgliederrangliste des Deutschen<br />

Steuerberaterverband Platz 5 belegt und<br />

in Nordrhein-Westfalen neben Düsseldorf<br />

und Westfalen-Lippe nicht mehr der kleinste<br />

Verband ist.<br />

Das Aufgabengebiet von Ramona Schmitz<br />

betraf aber nicht nur die Verwaltung und<br />

Pflege des Mitgliederbestandes. Zu ihrem<br />

Aufgabengebiet gehörte auch die Betreuung<br />

der beiden wichtigsten Veranstaltungen<br />

des Verbandes mit Öffentlichkeitswirkung,<br />

nämlich des Verbandstages mit<br />

anschließender Mitgliederversammlung<br />

und des Neujahrsempfangs. Die Pflege der<br />

über 700 Ehrengast-Adressen des Verbandes<br />

ist sehr aufwendig und arbeitsintensiv,<br />

da in diesem Bereich naturgemäß eine relativ<br />

große Fluktuation besteht.<br />

Der Steuerberater-Verband Köln ist seit<br />

2011 nach ISO 9000:2015 zertifiziert. Ramona<br />

Schmitz hat mit ihrem Engagement<br />

in Fragen der Qualitätssicherung in erheblichem<br />

Maße mit dazu beigetragen, dass die<br />

Auditierungen des Verbandes bisher immer<br />

erfolgreich verlaufen sind.<br />

Der Steuerberater-Verband Köln hat Ramona<br />

Schmitz viel zu verdanken. Wir hoffen,<br />

dass sie unserem Verband noch lange<br />

verbunden sein wird.<br />

•<br />

Die Geschäftsleitung gratuliert Ramona Schmitz<br />

65


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Personalia<br />

Jubilare (16.05.<strong>2022</strong> – 15.08.<strong>2022</strong>)<br />

50-jährige<br />

Verbandszugehörigkeit<br />

01.06.1972<br />

Dipl.-Bw. Friedhelm Bücken<br />

Steuerberater vBP, Düren<br />

01.07.1972<br />

Dipl.-Fw.<br />

Heinz Walter Langefeld<br />

Steuerberater, Bergneustadt<br />

01.07.1972<br />

Gisela Meisterfeld<br />

Steuerberaterin, Wegberg<br />

26.07.1972<br />

Dipl.-Fw.<br />

Horst Joachim Reinicke<br />

Steuerberater WP RB,<br />

Hennef<br />

40-jährige<br />

Verbandszugehörigkeit<br />

29.05.1982<br />

Margrit Lemmer<br />

Steuerberaterin, Köln<br />

02.07.1982<br />

Margret Esser<br />

Steuerberaterin, Siegburg<br />

05.07.1982<br />

Karl-Heinz Loose<br />

Steuerberater, Bonn<br />

09.07.1982<br />

Peter Hillmann<br />

Steuerberater, Heisdorf<br />

22.07.1982<br />

Peter Greim<br />

Steuerbevollmächtigter,<br />

Euskirchen<br />

23.07.1982<br />

Claudia Liessem<br />

Steuerberaterin, Bonn<br />

23.07.1982<br />

Manfred Paling<br />

Steuerberater, Köln<br />

26.07.1982<br />

Wilfried Dreck<br />

Steuerberater, Siegburg<br />

12.08.1982<br />

Ingo Horeis<br />

Steuerberater, Leverkusen<br />

12.08.1982<br />

Ansbert Peffekoven<br />

Steuerberater, Lindlar<br />

35-jährige<br />

Verbandszugehörigkeit<br />

25.05.1987<br />

Dipl.-Fw. Barbara Pohl<br />

Steuerberaterin, Langenfeld<br />

01.07.1987<br />

Hans Georg Hacker<br />

Steuerberater vBP, Köln<br />

01.07.1987<br />

Dipl.-Kfm. Hans Schuster<br />

Steuerberater vBP, Köln<br />

08.07.1987<br />

Karl-Heinz Rosarius<br />

Steuerbevollmächtigter,<br />

Bonn<br />

08.07.1987<br />

Dipl.-Fw. Friedbert Rulands<br />

Steuerberater,<br />

Waldfeucht-Hontem<br />

14.07.1987<br />

Dipl.-Kffr. Elke Golling<br />

Steuerberaterin, Köln<br />

14.07.1987<br />

Dipl.-Kfm. Cornelia Happ<br />

Steuerberater, Köln<br />

17.07.1987<br />

Klaus Arndt<br />

Steuerberater, Bonn<br />

23.07.1987<br />

Angelika Keller<br />

Steuerberaterin, Köln<br />

30-jährige<br />

Verbandszugehörigkeit<br />

20.05.1992<br />

Inge Kramer-Kirstein<br />

Steuerberaterin,<br />

Meckenheim<br />

25.05.1992<br />

Dipl.-Wirt.Ing. Dipl.-Ing.<br />

Jürgen Schings<br />

Steuerberater, Aachen<br />

26.05.1992<br />

Monika Steffens<br />

Steuerberaterin, Köln<br />

01.07.1992<br />

Kati Naudet<br />

Steuerberaterin, Eschweiler<br />

04.08.1992<br />

Walburga Jany<br />

Steuerberaterin, Wesseling<br />

11.08.1992<br />

Dipl.-Kffr.<br />

Tamara Elsen-Virnich<br />

Steuerberaterin, Köln<br />

25-jährige<br />

Verbandszugehörigkeit<br />

16.05.1997<br />

Ekkehardt Gerigk<br />

Steuerberater RA, Hennef<br />

17.05.1997<br />

Ralf Dommnick<br />

Steuerberater, Düren<br />

20.05.1997<br />

Dipl.-Kfm. Bernd Wittling<br />

Steuerberater vBP, Köln<br />

28.05.1997<br />

Ruth Paa<br />

Steuerberaterin, Aachen<br />

02.06.1997<br />

Dipl.-Bw. Udo Sonntag<br />

Steuerberater, Eitorf - Sieg<br />

04.06.1997<br />

Dipl.-Fw. Ulrike Jansing-<br />

Rademacher<br />

Steuerberaterin, Heinsberg<br />

05.06.1997<br />

Dipl.-Kffr. Ines Rammoser<br />

Steuerberaterin WPin, Köln<br />

06.06.1997<br />

Bernd-Jochen Krach<br />

Steuerberater, Meckenheim<br />

10.06.1997<br />

Dipl.-Kfm. Manfred Gatz<br />

Steuerberater, Düren<br />

24.06.1997<br />

Volker Weigel<br />

Steuerberater,<br />

Swisttal-Heimerzheim<br />

11.07.1997<br />

Dipl.-Kfm.<br />

Thomas Roßbroich<br />

Steuerberater, Düren<br />

66


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Personalia<br />

// Neue Mitglieder (16.05.<strong>2022</strong> – 15.08.<strong>2022</strong>)<br />

Bezirk Bonn<br />

StB Bw. Jürgen Klöckner<br />

Alfter<br />

StB Andreas Schumacher<br />

Sinzig/Rhein<br />

Bezirk Köln<br />

StBin Johanna Bartsch<br />

Köln<br />

StB M.A. Dipl.-Fw.<br />

Niklas Gaspers<br />

Köln<br />

StBin Vanessa Koll<br />

Köln<br />

StB Dipl.-Kfm. Hubert Lingens<br />

Köln<br />

StB WP B.Sc. Samir Muhic<br />

Köln<br />

StB RA Jan Rehorst<br />

Köln<br />

Bezirk Oberberg<br />

StBin Elvira Löwen<br />

Windeck<br />

StB LLB. Mathias Halfmann<br />

Bergneustadt<br />

Bezirk Rhein-Erft-Kreis<br />

StB WP Dipl.-Vw.<br />

Stefan Metzler<br />

Brühl<br />

RA/FAStR StB<br />

Dipl.-Fw. Nico Schley<br />

Frechen<br />

StBin B.Sc.<br />

Anna Katharina Trentsch<br />

Hürth<br />

Bezirk Selfkant<br />

StB Andreas Odenthal<br />

Rommerskirchen<br />

StBin Alexandra Peters<br />

Heinsberg<br />

StBin B.A. Katrin Schleuter<br />

Erkelenz<br />

StB M.Sc. Erik-Thorbjörn<br />

Schreiber<br />

Leichlingen<br />

Bezirk Siegburg<br />

StBin LL.B. Lina Heinemeyer<br />

Sankt Augustin<br />

StBin M.A. Lisa Kruse-Dirks<br />

Niederkassel<br />

StB Dipl.-Fw. Marcus Schieritz<br />

Sankt Augustin<br />

// Boulevard<br />

Herzlichen Glückwunsch, lieber Kollegialverband Westfalen-Lippe, zum 75-jährigen Jubiläum!<br />

Und herzlichen Dank für die Einladung zum gestrigen Festakt! Wir haben sehr gerne mit euch gefeiert<br />

und freuen uns nun auf euren Rückbesuch zu unserem 75-jährigen Jubiläum, das wir am<br />

16. November <strong>2022</strong> feiern.<br />

67


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Informatives<br />

/ Ausblick auf Heft 4 I <strong>2022</strong><br />

Freuen Sie sich bereits jetzt auf unser<br />

Verbandsmagazin Heft 4 I <strong>2022</strong>:<br />

• Rückblick auf unsere Jubiläumsfeier<br />

in der Flora<br />

/ Kanzleiportraits<br />

Unter der Rubrik „Kanzleiportraits“ stellen wir<br />

Ihnen Kanzleien vor, die im letzten Jahr mit dem<br />

„Arbeitgebersiegel“ ausgezeichnet wurden.<br />

Ihre Bewerbungen können Sie gerne an<br />

mitglieder@stbverband-koeln.de senden!<br />

• Ausblick und Standortbestimmung des<br />

Berufsstandes<br />

• Auswertung der Gehalts- und<br />

Praxiskostenumfrage <strong>2022</strong><br />

// Buchtipp: Erfolgreich selbstständig – richtige Rechtsform und<br />

notwendiges Steuerwissen<br />

Von Antonie Schweitzer<br />

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erst selbstständig gemacht oder<br />

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Betriebswirtschaftslehre an der SRH Hochschule<br />

Heidelberg und am Campus Calw.<br />

Als Fachjournalistin, Unternehmensberaterin<br />

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GmbH, Steuern und Personal – mit den<br />

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Unternehmensnachfolge.<br />

Besonderes Augenmerk legt die Autorin<br />

auf die GmbH als beliebte Rechtsform.<br />

Da diese sich mit anderen Rechtsformen<br />

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Einzel- und Personenunternehmen, die<br />

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die stille Gesellschaft, die<br />

Betriebsaufspaltung und deren jeweilige<br />

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Autorin:<br />

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Erscheinungstermin: April <strong>2022</strong><br />

375 Seiten<br />

ISBN Print: 978-3-96276-081-6<br />

ISBN E-Book: 978-3-96276-082-3<br />

In ihrer aktuellen Publikation beschäftigt<br />

sie sich mit dem Thema „Unternehmensgründung<br />

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sollten angehende Unternehmer beachten,<br />

wenn sie erfolgreich sein wollen? Wichtige<br />

Erfolgsbausteine sind, wie sie verdeutlicht,<br />

die Wahl der richtigen Rechtsform für<br />

das eigene Unternehmen und steuerliche<br />

Grundkenntnisse – Themen, die oft nicht<br />

ausreichend bedacht werden.<br />

Aus dem Inhalt (Auszug):<br />

• Überblick über mögliche Rechtsformen<br />

• Rechte und Pflichten von GmbH-<br />

Gesellschaftern<br />

• Die Betriebsaufspaltung<br />

• Das notwendige Grundlagenwissen<br />

über Steuern<br />

• Steuern und Abgaben organisieren<br />

•<br />

68


SEMINAR- UND VERANSTALTUNGSÜBERSICHT 10 | 22 – 12 | 22<br />

GANZTAGSSEMINARE<br />

jeweils von 09.30 Uhr bis 16.45 Uhr im Schulungszentrum der Akademie in Köln Porz-Gremberghoven<br />

Datum Thema Dozent/en<br />

17.10.<strong>2022</strong><br />

18.10.<strong>2022</strong><br />

09.11.<strong>2022</strong><br />

10.11.<strong>2022</strong><br />

Lohn- und Gehaltsabrechnung - Grundkurs<br />

Lohn- und Gehaltsabrechnung - Aufbaukurs<br />

BiBu Franke<br />

BiBu Franke<br />

01.12.<strong>2022</strong> Beratungsakzente <strong>2022</strong>/2023 StB RA FAStR Dipl.-Fw. Schley /<br />

StB Dipl.-Fw. Dickmann<br />

HALBTAGSSEMINAR<br />

von 15.30 Uhr bis 19.00 Uhr im Schulungszentrum der Akademie in Köln Porz-Gremberghoven<br />

Datum Thema Dozent/en<br />

20.10.<strong>2022</strong> HYBRID: Rund um Lohnsteuerpauschalierungen und -befreiungen -<br />

Bestehende Möglichkeiten vorteilhaft nutzen -<br />

Dipl.-Fw. Heidemann /<br />

Dipl.-Fw. Lukas Bauerdick<br />

27.10.<strong>2022</strong> HYBRID: Praxisrelevante Fallgestaltungen zur Umsatzsteuer über die Grenze StB Dipl.-Fw. Dr. Müller, LL.M.<br />

07.11.<strong>2022</strong> HYBRID: Sozialversicherung 2023 KK-Bw. Dondrup<br />

15.11.<strong>2022</strong> HYBRID: Digitalisierung aus der Sicht der Finanzverwaltung Dipl.-Fw. Kampschulte<br />

21.11.<strong>2022</strong> HYBRID: Aktuelle Fragen zur Besteuerung der Land- und Forstwirte RA Hartmann, GF HLBS<br />

22.11.<strong>2022</strong> HYBRID: Lohnsteuer 2023 StBin Dipl.-Fwin Küch<br />

LIVE-WEBNARE<br />

Datum Thema Dozent/en<br />

06.10.<strong>2022</strong> Besonderheiten bei Ansatz und Bewertung von Rückstellungen –<br />

Beratungschancen nutzen! (11:00 Uhr - 11:45 Uhr)<br />

18.10.<strong>2022</strong> Optionsmodell nach § 1a KStG - ein Gesetzesbeschluss mit historischer<br />

Tragweite: Erfolgsmodell oder Rohrkrepierer? (09:30 Uhr - 13:00 Uhr)<br />

Dipl.-Fw. Rüschoff<br />

Dipl.-Fw. Funk<br />

24.10.<strong>2022</strong> Aktuelles zur Grunderwerbsteuer in der Beratungspraxis (11:00 Uhr - 11:45 Uhr) StB RA FAStR Dipl.-Fw. Schley<br />

08.11.<strong>2022</strong> Steuerliche Fallstricke mittelständischer Unternehmensverkäufe<br />

(09:30 Uhr - 13:00 Uhr)<br />

RA FAStR Dr. Wollweber<br />

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Telefon: 02203 993216 · Telefax: 02203 993222<br />

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<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3 I <strong>2022</strong> // Impressum<br />

// Impressum<br />

/ Anlagen und Beilagen<br />

Die Literaturhinweise sind diesen <strong>VerbandsNachrichten</strong> als Anlage beigefügt. Wir empfehlen ihre Beachtung. Wir weisen darauf hin,<br />

dass sämtliche Werke, die in den Literaturhinweisen beschrieben werden, in unserer Verbandsbibliothek zur Verfügung stehen und<br />

von den Mitgliedern unseres Verbandes eingesehen werden können.<br />

Bitte wenden Sie sich an die Geschäftsstelle, Tel. 02203-993090.<br />

Anlagen:<br />

• Anforderungsrevers<br />

• Literaturhinweise<br />

• Arbeitgebersiegel: „Exzellente Arbeitgeber“ erkennt man am Siegel.<br />

• Bestellformular BeraterDepesche<br />

Wir bitten um Beachtung.<br />

/ Impressum<br />

<strong>VerbandsNachrichten</strong> des Steuerberater-Verbandes e.V. Köln - Verband der steuerberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufe -<br />

Steuerberater-Verband e.V. Köln - Verband der steuerberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufe -<br />

Von-der-Wettern-Str. 17, 51149 Köln · Telefon: 02203-993090 · Telefax: 02203-993099<br />

E-Mail: geschaeftsstelle@stbverband-koeln.de · www.stbverband-koeln.de<br />

Chefredakteur:<br />

Redaktion:<br />

Redaktionsschluss:<br />

Anzeigen:<br />

Bildnachweis:<br />

Dr. Wilfried Bachem<br />

Manfred Hofstede, Dr. Dominik Scheuerer<br />

15.08.<strong>2022</strong><br />

Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste vom 01. März 2019 gültig. Sie kann beim Herausgeber angefordert und auf<br />

der Homepage des Verbandes eingesehen werden.<br />

S. 3, 7, 12, 15 © Dominik Ketz / S. 4, 15, 17, 18, 19 © Tobias Vollmer / S. 5, 7 © Flora Köln / S. 13 © Max Malch /<br />

S. 41, 42, 45, 47 © DStV / S. 59 © Bethlehem Rincon / S. 61 © Pierre Makris / © istockphoto.de / © stock.adobe.com<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

Weibliche/männliche Schreibweise: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in der Regel grundsätzlich die männliche Schreibweise<br />

verwendet. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass dies auch die weibliche Schreibweise impliziert.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge anderer Autoren brauchen nicht mit der Auffassung des Verbandes übereinzustimmen.<br />

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