2022_16_impuls
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Im Skital brannte Charly stets für den Radsport<br />
Karl Riml war 1983 Gründungsmitglied des URC Ötztal – 2023 tritt er als Obmann ab<br />
Im kommenden Jahr feiert der<br />
URC Ötztal sein 40-jähriges Bestandsjubiläum.<br />
Einer, der<br />
schon bei der Gründung dabei<br />
war, ist der amtierende Obmann<br />
Karl Riml. Selbst begeisterter<br />
Radsportler, hat er in vier Jahrzehnten<br />
viel erlebt. Der Verein<br />
ist auch seit Jahren Mitveranstalter<br />
und damit wichtige Stütze<br />
für den weltweit bekannten Ötztaler<br />
Radmarathon.<br />
Ein Radclub in einem Tal, das wie<br />
kaum ein anderes für den Skisport<br />
steht? Wie kommt man auf so eine<br />
Idee? „Das Außergewöhnliche war<br />
das Reizvolle“, schmunzelt Charly<br />
und führt weiter aus: „Als Radfahrer<br />
waren wir damals gewissermaßen<br />
Exoten im Tal. 1983 war nicht<br />
vorhersehbar, welche Entwicklung<br />
der Radsport später nehmen sollte.“<br />
Gründung in Zwieselstein<br />
Rückblickend wird von „zwölf<br />
Aposteln“ gesprochen, die den<br />
Union Rad Club Ötztal 1983 im<br />
Gasthof Post in Zwieselstein aus<br />
der Taufe gehoben haben. Es waren<br />
dies Rudi Linser, Peter Moser,<br />
Markus Streiter, Martin Grüner,<br />
Andreas Schöpf, André Arnold,<br />
Alban Plörer, Gustl Pfänder, Johann<br />
Auer, Peter Kneisl, Winfried<br />
Gstrein und eben Charly Riml.<br />
Wie wuchs seine Liebe zum Radsport?<br />
„Ich war früher begeisterter<br />
Konsument, habe mir zum Beispiel<br />
Tour de France und Giro<br />
d’Italia immer im Fernsehen angeschaut.<br />
Und irgendwann wollte<br />
ich selber fahren“, blickt Charly,<br />
der schon in den Anfangsjahren<br />
Vorstandsmitglied war und seit<br />
2009 mit Ruhe und Bedacht den<br />
URC als Obmann führt, zurück.<br />
Auf dem Straßenrad bestritt er unter<br />
anderem die Bodenseerundfahrt,<br />
die Vorarlberg Rundfahrt,<br />
die Karwendeltour, die Tour<br />
Transalp und auch den Ötztaler<br />
Radmarathon. Am Mountainbike<br />
später die Grand Raid Cristalp, die<br />
Eiger Bike Challenge und das<br />
Swiss Bike Masters in der Schweiz.<br />
Boom beim Mountainbiken<br />
„Das Mountainbiken erlebte ab<br />
Anfang der neunziger Jahre kontinuierlich<br />
einen Aufschwung. Wobei<br />
wir da in Österreich der in Sachen<br />
Radsport extrem fanatischen<br />
Schweiz deutlich hinterherhinkten.<br />
Wir wollten dann damals<br />
auch bei uns schon Mountainbike-Marathons<br />
organisieren. Seitens<br />
der Tourismusverantwortlichen<br />
hielt sich die Begeisterung allerdings<br />
zunächst in Grenzen.<br />
Heute ist das Biken gerade bei uns<br />
im Tal während des Sommers zu<br />
einem wichtige Wirtschaftsfaktor<br />
geworden und lockt mit tollen<br />
Routen Gäste aus dem In- und<br />
Ausland an“, sagt Charly.<br />
Die jährliche Leuchtturmveranstaltung<br />
des URC ist natürlich der<br />
Ötztaler Radmarathon, der zuletzt<br />
wieder am 28. August stattfand.<br />
Ohne den rührigen Radsportverein<br />
wäre es im Laufe der Jahrzehnte<br />
nicht möglich gewesen, diesen<br />
Event alljährlich abzuwickeln –<br />
vor allem nicht, seit der Ötztal<br />
Die Liebe zum Radsport ist bei Charly<br />
Riml ungebrochen. Er war 1983 Gründungsmitglied<br />
des URC Ötztal.<br />
Foto: sportszene.tirol/Leitner<br />
Tourismus vor rund 20 Jahren die<br />
Hauptorganisation des Events<br />
übernommen hat. Der örtliche<br />
Radverein stellt alljährlich 80 bis<br />
100 Helfer für die Streckensicherung,<br />
bei der Startnummernausgabe,<br />
im Start- und Zielbereich und<br />
in der Rennleitung.<br />
Bei der diesjährigen Veranstaltung<br />
war bei Charly freilich auch eine<br />
gewisse Wehmut vorhanden: „Es<br />
war mein letzter Ötztaler Radmarathon<br />
als Obmann des URC“,<br />
stellt der 68-Jährige klar. Denn bei<br />
den Neuwahlen Anfang 2023 wird<br />
er sein Amt als Vereinsobmann zur<br />
Verfügung stellen. „Es ist nun an<br />
der Zeit, die Aufgaben in jüngere<br />
Hände zu legen. Aber natürlich<br />
werde ich dem URC als Mitglied<br />
und vor allem Fan weiterhin verbunden<br />
bleiben.“<br />
Nicht weniger als 350 Mitglieder<br />
hat der Verein derzeit. Und 150<br />
davon sind Kinder und Jugendliche.<br />
„Es war vor allem der Nachwuchs,<br />
der mich immer angespornt<br />
hat, über viele Jahre für den<br />
Verein alles zu geben. Wir organisieren<br />
etwa inzwischen alljährlich<br />
ein Bikecamp, an dem immer zwischen<br />
80 und 100 Kids mit großer<br />
Begeisterung teilnehmen. Das ist<br />
dann auch für mich die helle Freude“,<br />
strahlt Charly.<br />
Lauras Gold als Höhepunkt<br />
Wenn er auf seine Zeit in den Reihen<br />
des URC Ötztal zurückblickt,<br />
fällt ihm dann auch noch ein ganz<br />
besonderer Höhepunkt ein: Die<br />
Straßenrad-Weltmeisterschaft<br />
2018 in Innsbruck, bei der Laura<br />
Stigger zur Verblüffung der internationalen<br />
Radsportszene als<br />
Mountainbikerin die Goldmedaille<br />
im Rennen der Juniorinnen holte<br />
und damit für eine unvergleichliche<br />
Euphorie im Land sorgte.<br />
Und eben dieser Blondschopf aus<br />
Haiming ist in den Reihen des<br />
URC Ötztal sportlich groß geworden.<br />
„Dieses Rennen und die anschließenden<br />
Feierlichkeiten in<br />
Innsbruck werden wir alle ewig in<br />
Erinnerung haben“, strahlt Charly,<br />
der sich rückblickend auch bei<br />
allen langjährigen Sponsoren bedankt,<br />
die dem URC Ötztal stets<br />
die Treue gehalten haben. (pele)<br />
<strong>16</strong> 27. September <strong>2022</strong>