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„Sind stolz auf unsere prämierten Brände“<br />

Marlies und Peter Gspan aus Pfunds haben ihre Brennerei sukzessive erweitert<br />

Im und um das Haus der Familie<br />

Gspan in Pfunds wächst und gedeiht<br />

es. Aber nicht nur im<br />

schmucken Garten von Marlies<br />

und Peter Gspan – auch die<br />

Brennerei samt einladendem<br />

Verkostungsraum wurde stets<br />

baulich erweitert und ist kontinuierlich<br />

gewachsen.<br />

„Ursprünglich komme ich vom<br />

Arlberg – einem Gebiet, das ziemlich<br />

rau ist“, verrät der gebürtige<br />

Pettneuer Peter Gspan, der bis zu<br />

seiner Pensionierung im Vorjahr<br />

40 Jahre lang Pädagoge an der<br />

Mittelschule Pfunds war. Bereits<br />

seine Eltern pflegten einen schönen<br />

Garten: „Daher war es immer<br />

mein Wunsch, selbst einmal einen<br />

Garten zu haben“, verrät er. Diese<br />

Leidenschaft teilt er mit seiner<br />

Ehefrau Marlies, die ganz eindeutig<br />

ebenso einen grünen Daumen<br />

hat. Zu jeder Jahreszeit besticht<br />

der Garten nicht nur durch eine<br />

Blütenpracht, auch Obst und Gemüse<br />

wird zahlreich und in großen<br />

Mengen angebaut. Sogar Pfirsiche,<br />

Nektarinen, Trauben, Äpfel,<br />

Birnen, Quitte ebenso wie Gemüsesorten,<br />

darunter sogar Artischocken.<br />

Neben dem grünen Daumen<br />

des Ehepaars spielt die Tatsache,<br />

dass das Obere Gericht eine<br />

klimatisch begünstigte Region ist,<br />

eine Rolle: „Das Obere Gericht ist<br />

ein alpines Trockental, recht niederschlagsarm<br />

und es gibt viel<br />

Sohn Lorenz Gspan vor dem Gärtank<br />

der Brennerei Gspan in Pfunds.<br />

Foto: Martin Gspan<br />

Peter und Marlies Gspan mit Enkel Jakob in ihrem Verkostungsraum. Am 8. Oktober laden sie ab 14 Uhr herzlich zum Tag<br />

der offenen Tür ein.<br />

Foto: Elisabeth Zangerl<br />

Föhnwind, was uns ideale Temperaturen<br />

für den Obstanbau beschert“,<br />

erklärt Peter Gspan. Erstmals<br />

aufgegriffen hat er die Idee,<br />

Schnaps zu brennen, in den<br />

1990er Jahren: „Begonnen habe<br />

ich damit, bei einem anderen<br />

Schnapsbrenner im Ort zu brennen.<br />

Eines Tages war ich mit meiner<br />

Frau Marlies und meiner Mutter<br />

auf einer Messe in Innsbruck<br />

und habe ein Brenngerät gekauft.“<br />

Es folgte 2010 die Ausbildung<br />

zum Edelbrandsommelier am<br />

ländlichen Fortbildungsinstitut<br />

der Landwirtschaftskammer.<br />

Perfektes Ambiente<br />

Kurz später, 2012, ist dann in Peter<br />

Gspan der Entschluss gereift,<br />

die Brennerei um einen Verkostungsraum<br />

und ein WC zu erweitern:<br />

„Den Zubau hab ich mit<br />

meinen Söhnen Martin und Lorenz<br />

gemacht“, erzählt er. Neben<br />

Martin und Lorenz sind Marlies<br />

und Peter Gspan noch Eltern von<br />

Tochter Elisabeth. Seit dem Umbau<br />

werden regelmäßig Verkostungen<br />

durchgeführt – so gibt es<br />

beispielsweise eine Kooperation<br />

mit dem örtlichen TVB: „Ganzjährig<br />

wird im Wochenprogramm<br />

eine Verkostung bei uns angeboten“,<br />

erzählt Peter Gspan, der auf<br />

Anfrage gern weitere Verkostungen<br />

organisiert. Im Rahmen dieser<br />

Verkostungen wird den Gästen<br />

auch ein 11-minütiger Film gezeigt,<br />

inklusive toller Tier- und<br />

Landschaftsaufnahmen – sogar ein<br />

spektakulärer Revierkampf zweier<br />

Steinadler, der sich einst im Garten<br />

der Familie zugetragen hat, ist<br />

Bestandteil dieses Films. Herzstück<br />

des Verkostungsraums ist ein<br />

Drehtisch in der Mitte, dekorativ<br />

bereichern den einladenden Raum<br />

Bilder von Marlies Gspan, die<br />

selbst künstlerisch tätig ist. In diesem<br />

Jahr wurde in der Brennerei<br />

Gspan noch ein sogenannter<br />

„Maische-Raum“ dazugebaut.<br />

35–40 Produkte im Sortiment<br />

Gebrannt werden hauptsächlich<br />

Fruchtbrände aus Birnen, Äpfeln,<br />

Zwetschken, Weintrauben, aber<br />

auch Meisterwurz, Enzian, Vogelbeere<br />

oder Blutwurz. „Unsere<br />

Brennerei besticht durch Zirbenholz“,<br />

erzählt Peter Gspan, der<br />

überleitet: „Der Zirben-Apfel-<br />

Edelbrand ist auch sehr besonders.“<br />

Hinzu gesellen sich Zigarrenbrände,<br />

Gins und Liköre, und<br />

„Fassgelagertes“, gemeint sind damit<br />

der alte Williams, der alte Apfel,<br />

die alte Marille oder Zwetschke.<br />

Das Wort „alt“ bezieht sich<br />

aber in diesem Kontext einzig und<br />

allein auf die Produktionsweise.<br />

Die Brennerei Gspan ist eine sogenannte<br />

„Kleinverschlussbrennerei“,<br />

was bedeutet, dass maximal<br />

400 Liter Alkohol pro Jahr produziert<br />

werden darf. Allerdings erlaubt<br />

es das Brennrecht in diesem<br />

Fall, exotisches Obst wie Banane<br />

oder Orange zuzukaufen und zu<br />

brennen. „Wir kaufen einen Teil<br />

des Obstes aus Südtirol, der Wachau<br />

oder dem Schwarzwald, ein Teil<br />

kommt aus unserem Garten“, erzählen<br />

Marlies und Peter Gstrein<br />

über das Grundprodukt der<br />

Schnapsherstellung.<br />

Auszeichnungen und Aktionen<br />

Ihre Produkte erhielten bei der Tiroler<br />

Schnapsprämierung bereits<br />

viele Auszeichnungen. „Wir sind<br />

sehr stolz auf unsere prämierten<br />

Brände“, zeigen sich Marlies und<br />

Peter erfreut und zugleich bescheiden:<br />

„Das Schönste ist, wenn sich<br />

Gäste bei uns nach einer Verkostung<br />

für den schönen Abend bedanken.“<br />

Was die Brennerei<br />

Gspan auch besonders macht: Seit<br />

dem letzten Jahr wird die Elektrobrennerei<br />

von einer Photovoltaik -<br />

anlage betrieben. Die Brennerei<br />

Gspan ist als eine von insgesamt<br />

41 Brennereien im Buch „Tiroler<br />

Schnapsroute“ von Wendelin Juen<br />

und Ulrich Jakob Zeni verewigt.<br />

Am 8. Oktober lädt die Familie<br />

Gspan zudem ab 14 Uhr zum Tag<br />

der offenen Tür, der unter dem<br />

Deckmantel der Tiroler Edelbrandsommeliers<br />

begangen wird.<br />

Weitere Informationen finden Sie<br />

unter: www.gspan-alpen.at (lisi)<br />

30 27. September <strong>2022</strong>

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