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Medizin-Journal | Krebs

Das Medizin-Journal für Rhein-Main

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Anzeigen-Sonderveröffentlichung l Oktober 2022<br />

Das <strong>Medizin</strong>-<strong>Journal</strong> für Rhein-Main<br />

KREBS<br />

Was Top-Experten raten:<br />

Dr. med. Lochhas<br />

Strahlentherapie RheinMainNahe<br />

Rüsselsheim<br />

Prof. Dr. Vogl<br />

Universitätsklinikum<br />

Frankfurt am Main<br />

Dr. med. Wagner<br />

Klinikum Hanau<br />

PD Dr. med. Babic Dr. med. Eissler<br />

St. Elisabethen Krankenhaus<br />

Frankfurt am Main<br />

Dr. med. Buia<br />

Asklepios Klinik<br />

Langen<br />

Dr. med. Dei-Anang<br />

Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken<br />

Wiesbaden<br />

FÄ Wozakowski-Filipowicz<br />

Strahlentherapie Frankfurt<br />

Dr. rer. nat. Schaper<br />

Luisenkrankenhaus<br />

Düsseldorf


<strong>Krebs</strong><br />

Anzeige<br />

Editorial<br />

Unsere Expertin<br />

<strong>Medizin</strong>ischer Fortschritt sorgt<br />

für bessere Perspektiven<br />

<strong>Krebs</strong>! Ob wir wollen oder nicht, es sind fünf Buchstaben, die wie ein<br />

Donnerschlag wirken, die alles verändern. <strong>Krebs</strong>leiden sind hierzulande<br />

nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache.<br />

Doch „den“ <strong>Krebs</strong> gibt es nicht, denn inzwischen sind mehr als dreihundert<br />

<strong>Krebs</strong>arten bekannt. Die häufigste <strong>Krebs</strong>erkrankung bei Frauen ist<br />

der Brustkrebs, gefolgt vom Darm- und Lungenkrebs. Bei den Männern<br />

verhält es sich ähnlich: Hier liegt der Prostatakrebs vor Lungen- und<br />

Darmkrebs.<br />

Doch unerheblich, ob Mann oder Frau – der Befund verändert das<br />

Leben der Patienten und ihres Umfelds. Die gute Nachricht ist aber: Dank<br />

besserer Früherkennungsmethoden und innovativer Therapiekonzepte<br />

konnten in den vergangenen Jahren sowohl die Lebensqualität als auch<br />

die Lebensdauer zahlreicher Patienten verbessert beziehungsweise verlängert<br />

werden. Die Diagnose <strong>Krebs</strong> ist heute in vielen Fällen kein<br />

Todesurteil mehr und auch kein Notfall. Denn es sollte immer ausreichend<br />

Zeit sein, sich eine Klinik oder Praxis zu suchen, wo Patienten von<br />

erfahrenen und spezialisierten Experten nach neuestem Stand individuell<br />

behandelt werden. Und klar ist: je früher erkannt, desto besser sind<br />

die Aussichten auf Heilung. Früherkennung rettet Leben!<br />

In unserem <strong>Medizin</strong>-<strong>Journal</strong> geben erfahrene Spezialisten der Region<br />

wichtige Antworten und teilen wertvolle Erkenntnisse rund um das<br />

Thema <strong>Krebs</strong>. Hier erfahren Sie, worauf gesunde wie auch bereits vorbelastete<br />

Menschen achten sollten und welche modernen Diagnostikund<br />

Behandlungsmethoden sich anbieten, um eine optimale und<br />

wirksame Versorgung zu erhalten.<br />

Wir wünschen Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre.<br />

Möchten Sie als <strong>Medizin</strong>er<br />

in einer der nächsten<br />

Ausgaben dabei sein?<br />

Ihre Ansprechpartnerin<br />

Prisca Feingold<br />

Sales Managerin Gesundheit<br />

Telefon (069) 75 01 - 41 22<br />

prisca.feingold@rmm.de<br />

www.rmm.de<br />

Impressum <strong>Krebs</strong><br />

Anzeigen-Sonderveröffentlichung der RheinMainMedia GmbH vom 19. Oktober 2022<br />

RheinMainMedia GmbH (RMM), Waldstraße 226, 63071 Offenbach (zugleich ladungsfähige<br />

Anschrift der im Impressum genannten Verantwortlichen und Vertretungsberechtigten) |<br />

Veröffentlicht in Aboauflage: Frankfurter Neue Presse, Höchster Kreisblatt, Taunus Zeitung,<br />

Nassauische Neue Presse, Frankfurter Rundschau, F.A.Z. Rhein-Main, Hanauer Anzeiger und<br />

Offenbach Post | Geschäftsführer: Achim Pflüger (RMM) | Projektleitung: Holger Kranz (RMM),<br />

Telefon (069) 75 01-49 63, holger.kranz@rmm.de | Verantwortlich für den redaktionellen<br />

Inhalt: Bernd Buchterkirch (RMM) | Text: Content & Design (RMM) – Ramona Billing | Layout:<br />

Content & Design (RMM) – Silke Kahrmann (RMM) | Fotos: © RFBSIP - stock.adobe.com (Titel),<br />

Hintergrundfotos: ©lukszczepanski - stock.adobe.com (S. 2/7), ©Kateryna_Kon - stock.adobe.<br />

com (S. 3/5), ©Mark - stock.adobe.com (S. 4/8), ©peterschreiber.media - stock.adobe.com (S. 6);<br />

sowie Bilder der einzelnen Kliniken | Druck: Frankfurter Societäts-Druckerei, Kurhessenstraße<br />

4–6, 64546 Mörfelden-Walldorf | Weitere Detailangaben siehe Impressum der oben aufgeführten<br />

Veröffentlichungen.<br />

Dr. med. Gabriele Lochhas<br />

Leitende Fachärztin<br />

für Strahlentherapie<br />

Erfahrung, Empathie<br />

und moderne Technik<br />

Frau Dr. Lochhas, seit 2012 sind<br />

Sie die leitende Fachärztin für<br />

Strahlentherapie am Standort<br />

Rüsselsheim. Bereits seit 2010<br />

ermöglichen Sie mit ihren Kollegen<br />

in Mainz und seit 2016 in Bad<br />

Kreuznach ambulante <strong>Krebs</strong>therapien.<br />

Welche Rolle spielt die<br />

umfassende Erfahrung in der<br />

Strahlentherapie?<br />

Eine sehr große! Natürlich gibt es<br />

klare Empfehlungen, welcher Tumor<br />

mit wie viel Gray (Maßeinheit der<br />

Bestrahlung), wie lange, in welcher<br />

Position und mit wie vielen täglichen<br />

Einheiten bestrahlt wird. Dennoch<br />

sind auch die behandelten Fallzahlen<br />

und der jahrelange Austausch in T-<br />

umorkonferenzen nicht zu unterschätzen.<br />

Es gibt sie nicht, die einzig<br />

mögliche Therapie. Schließlich bringt<br />

jeder Patient seine eigene Erkrankungsgeschichte<br />

mit und somit gibt es<br />

neben den rein technischen Abläufen<br />

viele weitere Punkte zu beachten. Und<br />

hier ist die Erfahrung von Fachärzten<br />

und des Teams von großem Vorteil.<br />

Welchen Stellenwert hat eine<br />

Strahlentherapie bei der modernen<br />

Behandlung von <strong>Krebs</strong>?<br />

Die Bestrahlung ist bei <strong>Krebs</strong> eine der<br />

wichtigsten Behandlungsoptionen,<br />

neben Operation, Chemo- und Immuntherapie.<br />

Mit hochmodernen<br />

Geräten, den Linearbeschleunigern,<br />

kann die Strahlendosis exakt platziert<br />

werden. Gleichzeitig wird das umliegende<br />

Gewebe sehr gut geschont.<br />

Infrage kommt eine Bestrahlung bei<br />

nahezu allen <strong>Krebs</strong>erkrankungen: Bei<br />

Brust-, Prostata-, Darm- und Lungenkrebs,<br />

bei Tumoren der Hals-<br />

Nasen-Ohrenregion, bei Hirntumoren,<br />

bei Lymphomen sowie bei aufgetretenen<br />

Metastasen. Zur Behandlung<br />

dieser malignen (bösartigen)<br />

Erkrankungen ist die Strahlentherapie<br />

eine der wichtigsten Säulen. 60 Prozent<br />

aller <strong>Krebs</strong>erkrankungen können<br />

mittlerweile geheilt werden – manche<br />

ausschließlich durch den Einsatz der<br />

Strahlentherapie.<br />

Sie handeln nach dem Leitsatz:<br />

Für die Krankheit die Technik –<br />

für den Menschen die Menschlichkeit.<br />

Noch bevor der erste Patient im<br />

Februar 2010 in Mainz bestrahlt<br />

wurde, haben wir mit unseren ersten<br />

Mitarbeitern dieses Credo festgeschrieben.<br />

In der Strahlentherapie<br />

spielt die moderne Technik eine große<br />

Rolle, wir benötigen diese für die<br />

effektive Tumorbehandlung. Gleich<br />

wichtig ist uns aber der Umgang mit<br />

den Menschen – mit unseren Patienten<br />

und ihren Angehörigen. Gespräche<br />

finden auf Augenhöhe statt und<br />

Sorgen und Ängste nehmen wir ernst.<br />

Bei unseren Patientenumfragen werden<br />

wir in diesem Handeln seit vielen<br />

Jahren bestätigt. Das ist natürlich kein<br />

Selbstläufer! Mit unseren erfahrenen<br />

Teams arbeiten wir beständig daran,<br />

unser Credo spürbar zu leben.<br />

Kontakt<br />

MVZ Strahlentherapie RheinMainNahe GmbH<br />

August-Bebel-Straße 59d · 65428 Rüsselsheim<br />

Telefon: (0 61 42) 79 44 80 · info@strahlentherapie-rheinmeinnahe.de<br />

www.strahlentherapie-rheinmainnahe.de<br />

Am GPR Gesundheits- und Pflegezentrum


<strong>Krebs</strong><br />

Anzeige<br />

Unser Experte<br />

Minimalinvasive Therapie bei<br />

Lungenmetastasen und -krebs<br />

Neue Optionen auch in<br />

bisher inoperablen Fällen<br />

Prof. Dr. Dr. med. Thomas J. Vogl<br />

Direktor des Instituts<br />

für Diagnostische und Interventionelle Radiologie<br />

Herr Prof. Vogl, Ihr Institut zählt<br />

zu den modernsten radiologischen<br />

Instituten in Deutschland. Einer<br />

Ihrer Schwerpunkte liegt in der<br />

Behandlung von Lungenkrebs –<br />

auch in Fällen, die nicht operabel<br />

sind. Das ist ja beispielsweise der<br />

Fall, wenn Metastasen vorliegen.<br />

Das Vorliegen von Metastasen allein<br />

schließt eine Operation noch nicht aus.<br />

Hier kann durchaus durch eine Kombination<br />

von Strahlen- und Chemotherapie<br />

der Tumor verkleinert werden, sodass<br />

er anschließend entfernt werden kann.<br />

Hierfür stehen spezielle Therapieverfahren<br />

zur Verfügung, mit deren Hilfe<br />

das Medikament lokal in den Tumor<br />

eingebracht wird, sodass geringere Nebenwirkungn<br />

als bei einer systemischen<br />

Chemotherapie auftreten werden. Ob<br />

das für den jeweiligen Patienten zutrifft,<br />

muss aber zunächst über eine gründliche<br />

Diagnostik abgeklärt werden. Dazu gehört<br />

auch die Bronchoskopie oder die<br />

CT-gestützte Biopsie, bei der eine Gewebeprobe<br />

des Tumors genommen wird.<br />

Im besten Falle kann dabei bereits eine<br />

Therapie in einer Sitzung erfolgen.<br />

Wonach richtet sich die Therapie<br />

denn generell?<br />

Sie richtet sich nach dem jeweiligen<br />

Karzinom, denn Lungenkrebs ist nicht<br />

gleich Lungenkrebs. Jeder Tumor hat<br />

seine besonderen Eigenschaften, nicht<br />

nur molekularbiologisch, sondern auch<br />

von seiner Ausbreitung her. Daher muss<br />

die Therapie maßgeschneidert sein.<br />

Ganz entscheidend dabei ist, ob es sich<br />

um die kleinzellige Form von Lungenkrebs<br />

handelt, oder die nicht-kleinzellige<br />

und wie weit fortgeschritten die Erkrankung<br />

ist. Zudem muss natürlich<br />

auch berücksichtigt werden, ob weitere<br />

Beschwerden vorliegen, wie zum Beispiel<br />

Herzerkrankungen. Diese können<br />

Einfluss auf die Lungenfunktion haben.<br />

Die Therapieentscheidung wird schließlich<br />

im Rahmen des Tumorboards gefällt.<br />

Dabei arbeiten wir intensiv mit<br />

unserem Lungenzentrum zusammen.<br />

Wenn der Tumor problemlos operiert<br />

werden kann, geht der Fall an unsere<br />

Thoraxchirurgen. Ansonsten kommt<br />

ein erfahrenes Team aus Radiologen,<br />

Strahlenmedizinern und erfahrenen<br />

Onkologen zum Einsatz.<br />

Sie setzen speziell auf die minimalinvasiven<br />

Therapieoptionen.<br />

Um welche handelt es sich dabei?<br />

Hier wäre die Thermoablationen wie<br />

Mirkrowellen- oder Radiofrequenzablation<br />

zu nennen. Die Radiofrequenzablation<br />

kommt sowohl bei primären<br />

Tumoren, also dem Bronchialkarzinom<br />

zum Einsatz, als auch bei Metastasten,<br />

die zum Beispiel von Darmkrebs ausgehen.<br />

Dabei wird eine spezielle Nadel<br />

„ferngesteuert“ und hochpräzise unter<br />

CT-Kontrolle in den Tumor eingebracht.<br />

Deren Spitze wird erhitzt, was<br />

das umliegende Tumorgewebe zerstört.<br />

Hiermit können Tumore bis zu 3 cm<br />

Durchmesser schonend entfernt werden,<br />

ohne dass die Lungenfunktion beeinträchtigt<br />

wird. Dadurch verbessert sich<br />

die Lebensqualität des Patienten, insbesondere<br />

wenn bereits eine eingeschränkte<br />

Lungenkapazität vorliegt. Die<br />

Behandlung dauert je nach Anzahl und<br />

Lage der Tumoren zwischen 30 Minuten<br />

und eine Stunde. Anschließend erfolgt<br />

eine regelmäßige Nachkontrolle in dreimonatigen<br />

Abständen durch CT- oder<br />

MRT-Untersuchungen. Wenn es gelingt,<br />

das komplette Tumorgewebe zu<br />

zerstören, kann auch mit der Ablation<br />

tatsächlich eine Heilung im eigentlichen<br />

Sinn erzielt werden.<br />

Bei der Mikrowellenablation wird<br />

das Tumorgewebe ebenfalls mit Hitze<br />

von innen zerstört. Allerdings kommt<br />

hier statt einer Nadel eine spezielle Mikrowellensonde<br />

zum Einsatz. Ein an der<br />

Sonde angeschlossener Generator erzeugt<br />

elektromagnetische Schwingungen,<br />

welche die Wasserstoffmoleküle in<br />

den Tumoren stimulieren. Durch die<br />

Reibung entsteht schließlich Hitze, die<br />

den Tumor von innen verkocht.<br />

Wenn der Tumor in einer sehr<br />

schmerzhaften Region liegt wie zum<br />

Beispiel im Bereich des Rippenfells,<br />

kommt Kälte bei der Ablation zum Einsatz.<br />

Bei der sogenannten Kryotherapie<br />

wird das Tumorgewebe auf bis zu minus<br />

196 Grad in mehreren Gefrierzyklen<br />

abgekühlt.<br />

Die bereits erwähnte lokale Chemotherapie<br />

kann auch als Behandlungsoption<br />

an sich zum Einsatz kommen,<br />

nicht nur in Vorbereitung eines Eingriffs.<br />

Man spricht hier von einer<br />

Transpulmonalen Chemoembolisation<br />

(TPCE), einer Chemoperfusion oder<br />

einer bronchialen Perfusion. Dabei<br />

werden die Embolisationsmedikamente<br />

über einen Katheter, der von der Leiste<br />

vorgeschoben wird, lokal appliziert. Es<br />

handelt sich dabei um eine sehr schonende<br />

Therapie, die ambulant erfolgt und<br />

sehr gute Erfolgsraten hat. Bei Patienten,<br />

für die aufgrund ihres Alters oder<br />

ihrer Vorerkrankungen ein Eingriff<br />

nicht infrage kommt, kann der Tumor<br />

auf diese Weise über längere Zeit unter<br />

Kontrolle gebracht werden, und dies bei<br />

guter Lebensqualität.<br />

Welche Behandlungsmöglichkeiten<br />

gibt es über die bereits erwähnten<br />

hinaus?<br />

Die Behandlungsoptionen erweitern<br />

sich ständig. So kommen praktisch jede<br />

Woche neue Immuntherapeutika auf<br />

den Markt. Diese wie auch die diversen<br />

zielgerichteten medikamentösen Therapien<br />

bieten immer mehr Patienten im<br />

fortgeschrittenen Stadium neue Möglichkeiten.<br />

Daher rate ich jedem Lungenkrebspatienten<br />

dringend, sich an ein<br />

Zentrum zu wenden, das wirklich alle<br />

Therapieoptionen in entsprechender<br />

Fallzahl vorhält. Bei uns können Patienten<br />

auch im Rahmen klinischer Studien<br />

behandelt werden – ein sehr interessanter<br />

Punkt, da die Forschung rapide voranschreitet.<br />

Einer der Forschungsschwerpunkte<br />

unseres Instituts befasst sich beispielsweise<br />

mit der Behandlung von Wirbelkörper-<br />

und Lebermetastasen, die gerade<br />

bei Lungenkrebs nicht selten sind. Da<br />

die operative Entfernung von Wirbelkörpertumoren<br />

bisher nicht zufriedenstellend<br />

war, setzen wir die STAR-<br />

Ablation ein. Mittels Radiofrequenzenergie<br />

lassen sich Wirbelkörpermetastasen<br />

nun erstmals auch gezielt an der<br />

Wirbelsäule beseitigen, was eine deutliche<br />

Steigerung der Lebensqualität bei<br />

Patienten mit primärem Lungenkrebs<br />

oder Lungenmetastasen bedeutet.<br />

Kontakt<br />

Universitätsklinikum Frankfurt · Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie<br />

Theodor-Stern-Kai 7 · 60590 Frankfurt am Main<br />

Telefon: (069) 98 93 90 18 · Fax: (069) 63 01-72 58 · Sekretariat: Swetlana.Echner@kgu.de<br />

radiologie-uni-frankfurt.de


<strong>Krebs</strong><br />

Anzeige<br />

Unser Experte<br />

Kampf dem <strong>Krebs</strong> mit<br />

personalisierter Therapie<br />

Mit Präzisionsonkologie erfolgreich<br />

gegen Lungenkrebs<br />

Dr. med. Sebastian Wagner<br />

Chefarzt der Klinik für internistische Onkologie,<br />

Hämatologie und Palliativmedizin<br />

Herr Dr. Wagner, auch wenn die<br />

<strong>Krebs</strong>behandlung noch einen weiten<br />

Weg vor sich hat, gibt es doch<br />

enorme Fortschritte durch die<br />

sogenannten zielgerichteten Therapien<br />

und Immuntherapien. Nehmen<br />

wir zum Beispiel Lungenkrebs.<br />

Die Diagnose kam früher einem<br />

Todesurteil gleich. Heute kann<br />

diese <strong>Krebs</strong>art mehr und mehr zu<br />

einer chronischen Erkrankung<br />

gemacht werden, mit der es sich<br />

viele Jahre leben lässt. Bitte erläutern<br />

Sie doch einmal, welche Therapieoptionen<br />

bieten sich bei Lungenkrebs<br />

in welchem Stadium an?<br />

Vor der Therapie muss zunächst eine<br />

umfassende Diagnostik in Zusammenarbeit<br />

mit allen Fachdisziplinen durchgeführt<br />

werden. Hier spielen insbesondere<br />

die moderne Radiologie mit ihren<br />

bildgebenden Verfahren und die feingewebliche<br />

Untersuchung durch die<br />

Pathologie eine wichtige Rolle. Die<br />

Therapie hängt dann grundsätzlich<br />

davon ab, ob der Tumor kleinzellig oder<br />

nicht-kleinzellig ist, ob es sich nur um<br />

den Primärtumor handelt oder ob bereits<br />

Metastasen aufgetreten sind, und wie<br />

der allgemeine Gesundheitszustand des<br />

Patienten ist.<br />

Im frühen Stadium, das heißt, wenn<br />

der Tumor noch nicht gestreut hat, kann<br />

durch eine Operation eine Heilung der<br />

Erkrankung erreicht werden. Der Eingriff<br />

wird, wenn irgend möglich, minimal-invasiv<br />

durchgeführt, weil dies wesentlich<br />

schonender für den Patienten ist<br />

und ihn rascher wieder auf die Beine<br />

bringt. Aber auch die Strahlentherapie<br />

spielt eine immer größere Rolle. Sie ist<br />

durch die moderne Technik wesentlich<br />

präziser geworden und dadurch besser<br />

verträglich.<br />

Eine Strahlentherapie kann das<br />

Wachstum bei nicht operablen Tumoren<br />

aufhalten und in frühen Stadien sogar<br />

zu einer Heilung führen. Außerdem<br />

kann sie vor einem Eingriff den Tumor<br />

verkleinern und ergänzend zu einer<br />

Operation oder in Kombination mit<br />

einer Chemotherapie Erfolge bringen.<br />

Letzteres kommt vor allem in späteren<br />

Stadien zum Einsatz. In fortgeschrittenen<br />

Fällen, wenn der Tumor bereits<br />

Metastasen gebildet hat, können eine<br />

Kombination aus Immuntherapie und<br />

Chemotherapie oder zielgerichtete Therapien<br />

wirksam sein.<br />

Bitte erläutern Sie doch einmal,<br />

um was es sich bei der Präzisionsonkologie<br />

eigentlich handelt.<br />

Bei der Präzisionsonkologie handelt es<br />

sich um auf den jeweiligen Patienten<br />

genau zugeschnittene, also personalisierte<br />

Therapien. Dazu muss man wissen,<br />

dass nicht nur jede <strong>Krebs</strong>art verschieden<br />

ist, sondern auch innerhalb<br />

einer <strong>Krebs</strong>art die Erkrankung bei jedem<br />

Patienten anders ausfällt. Daher muss<br />

auch die Behandlung ganz genau auf den<br />

Einzelfall angepasst werden.<br />

Bei Patienten mit metastasiertem<br />

Lungenkrebs wird deshalb vor Therapiebeginn<br />

eine umfangreiche genetische<br />

Untersuchung des Tumors durchgeführt.<br />

Auf Basis der Untersuchungsergebnisse<br />

können dann zielgerichtete<br />

Medikamente ausgewählt werden, die<br />

das Wachstum des Tumors hemmen.<br />

Für die Behandlung von Lungenkrebs<br />

sind in den letzten Jahren zahlreiche<br />

neue Medikamente zugelassen worden,<br />

die immer mehr Patienten Hilfe bringen.<br />

Was versteht man unter zielgerichteten<br />

Therapien?<br />

Bei zielgerichteten Therapien werden<br />

Medikamente verabreicht, die sich gezielt<br />

gegen bestimmte biologische Eigenschaften<br />

des Tumors richten, welche<br />

das Wachstum der Tumorzellen fördern.<br />

Sie hemmen die Signalübertragung, die<br />

für das Wachstum des Tumors erforderlich<br />

ist. Zielgerichtete Therapien kommen<br />

insbesondere bei Patienten mit<br />

fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem<br />

Lungenkarzinom zum Einsatz. Allerdings<br />

müssen die entsprechenden genetischen<br />

Veränderungen in den Tumorzellen<br />

vorhanden sein, damit diese Therapien<br />

wirken können. Ganz nebenwirkungsfrei<br />

sind auch die zielgerichteten<br />

Therapien nicht.<br />

Hierbei ist es sicherlich ein großer<br />

Vorteil, dass Ihr von der Deutschen<br />

<strong>Krebs</strong>gesellschaft zertifiziertes<br />

Tumorzentrum eng mit der<br />

Pathologie des Universitätsklinikums<br />

Frankfurt zusammenarbeitet<br />

…<br />

Richtig, das erleichtert uns die genetische<br />

Untersuchung der Tumore erheblich.<br />

Generell arbeiten wir eng mit dem<br />

Universitätsklinikum Frankfurt zusammen.<br />

Wir bieten bei uns in Hanau alle<br />

modernen zielgerichteten Therapien<br />

und Immuntherapien an. Zudem führen<br />

wir eigene klinische Studien durch und<br />

können außerdem unseren Patienten<br />

auch Zugang zu Studien des Universitätsklinikums<br />

verschaffen, falls dies<br />

sinnvoll ist.<br />

Und wie sieht es mit den sogenannten<br />

Immuntherapien aus?<br />

Immuntherapien werden insbesondere<br />

bei fortgeschrittenem Lungenkrebs eingesetzt<br />

und zum Teil mit Chemotherapien<br />

kombiniert. Die sogenannten<br />

Checkpoint-Inhibitoren aktivieren bei<br />

dieser speziellen Therapieform das Immunsystem<br />

und sorgen für eine Zerstörung<br />

der <strong>Krebs</strong>zellen. Für eine Immuntherapie<br />

müssen die Tumorzellen beim<br />

Patienten bestimmte Merkmale aufweisen,<br />

die sie für das Immunsystem erkennbar<br />

machen. Die Immuntherapien<br />

bieten eine gute Wirksamkeit und sind<br />

in den meisten Fällen auch gut verträglich.<br />

Das klingt nach einem umfassenden<br />

Behandlungsangebot.<br />

Das ist es auch. Als zertifiziertes Tumorzentrum<br />

verfügen wir selbst über das<br />

komplette Spektrum an Therapien in<br />

der <strong>Krebs</strong>behandlung und können so<br />

den Patienten die jeweils für sie genau<br />

passende Behandlung anbieten, was<br />

Chancen und Prognose verbessert.<br />

Neben der Tumortherapie bieten wir<br />

weitere Unterstützung wie zum Beispiel<br />

psychoonkologische Betreuung oder<br />

eine Beratung durch onkologische Pflegefachkräfte,<br />

die die Lebensqualität der<br />

Patienten oft positiv beeinflusst.<br />

Kontakt<br />

Klinikum Hanau<br />

Leimenstraße 20 · 63450 Hanau · Telefon: (0 61 81) 2 96-43 43 · Fax: (0 61 81) 2 96-43 09<br />

onkologie@klinikum-hanau.de<br />

www.klinikum-hanau.de


<strong>Krebs</strong><br />

Anzeige<br />

Unsere Experten<br />

Immer ganz individuell<br />

entscheiden<br />

Optionen bei Magen-, Speiseröhren-,<br />

und Gebärmutterkrebs<br />

PD Dr. med. Benjamin Babic<br />

Leiter Zentrum für Onkologische<br />

Speiseröhren- und Magenchirurgie<br />

Dr. med. Uwe Eissler<br />

Chefarzt<br />

Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

Herr Dr. Babic, Sie sind Spezialist<br />

für Speiseröhren- und Magenkrebs<br />

und setzen hier bevorzugt auf die<br />

minimalinvasive Entfernung des<br />

Tumors. Für wen eignet sich diese<br />

Methode bzw. wo sind die Grenzen?<br />

Im Bauchraum sind minimalinvasive<br />

Eingriffe heute Standard, weil diese<br />

wesentlich schonender sind. Die Patienten<br />

genesen viel schneller und haben<br />

weniger Schmerzen. Zudem gibt es weniger<br />

Komplikationen wie zum Beispiel<br />

Wundinfektionen oder Verwachsungen.<br />

Ein weiterer Vorteil ist, dass nicht nur<br />

der Chirurg, sondern das gesamte Team<br />

bei dem Eingriff Einblick auf das OP-<br />

Feld haben. Etwas anders sieht es im<br />

Brustraum aus. Hier stoßen wir bei sehr<br />

großen Tumoren und solchen, die breiten<br />

Kontakt mit der Luftröhre haben, an<br />

die Grenze der minimalinvasiven Methode<br />

– ebenso wie bei thorakal voroperierten<br />

Patienten und solchen mit stark<br />

eingeschränkter Lungenkapazität.<br />

Grundsätzlich muss man aber immer<br />

von Fall zu Fall überprüfen, ob der Patient<br />

mehr von einem offenen Eingriff,<br />

einem minimalinvasiven oder aber der<br />

Hybridtechnik profitiert. Im Grunde ist<br />

auch nicht die Technik das Entscheidende,<br />

sondern vielmehr die Erfahrung des<br />

Teams. Minimalinvasive Eingriffe gehören<br />

unbedingt in die Hand von Spezialisten.<br />

Nur so kann es gelingen, die<br />

Sterblichkeit nach großen Speiseröhrenoperationen<br />

von bis zu zehn Prozent auf<br />

unter zwei Prozent in spezialisierten<br />

Zentren wie bei uns zu senken.<br />

Sie sprechen von einem Gesamtkonzept<br />

– welche Optionen gibt es<br />

denn in fortgeschrittenen Fällen,<br />

also wenn der Tumor bereits Metastasen<br />

gebildet hat?<br />

Auch hier haben sich bei Magen- und<br />

Speiseröhrenkrebs neue Möglichkeiten<br />

eröffnet. Gerade beim Plattenepithelkarzinom<br />

der Speiseröhre können sehr<br />

gute Ergebnisse durch eine Kombination<br />

aus Chemo- und Strahlentherapie<br />

erzielt werden. Damit lässt sich der<br />

Tumor so weit verkleinern, dass er nach<br />

einer Vorbehandlung nicht mehr sichtbar<br />

ist. Hat er bereits metastasiert, ist<br />

man bei der Speiseröhre aufgrund des<br />

OP-Risikos chirurgisch etwas zurückhaltend.<br />

Bei Magenkrebs hingegen sieht das<br />

anders aus, da das OP-Risiko deutlich<br />

geringer ist. Hier kann man sogar bei<br />

einzelnen Fernmetastasen in einem<br />

Organ chirurgisch noch etwas ausrichten.<br />

Früher waren in diesem Fall Operationen<br />

ausgeschlossen. Heute kann<br />

eine einzelne Metastase erfolgreich operiert<br />

werden. Allerdings sollte dies in<br />

jedem einzelnen Fall im interdisziplinären<br />

Team besprochen und gegebenenfalls<br />

in Studienbedingungen behandelt<br />

werden. Ansonsten bietet die moderne<br />

<strong>Medizin</strong> täglich mehr Möglichkeiten,<br />

um das Gesamtüberleben bei guter Lebensqualität<br />

zu verlängern. So gibt es bei<br />

Magen- und Speiseröhrenkrebs mittlerweile<br />

interessante immuntherapeutische<br />

Möglichkeiten.<br />

Trotzdem gilt: je früher ein Tumor<br />

entdeckt wird, desto besser …<br />

Ja, leider kommen nach wie vor drei<br />

Viertel unserer Patienten in einem lokal<br />

bereits fortgeschrittenen Stadium. Diese<br />

Befunde sind noch heilbar, brauchen<br />

aber eine präoperative Vorbehandlung.<br />

Das Adenokarzinom der Speiseröhre<br />

beispielsweise ist jetzt auch in der westlichen<br />

Welt auf dem Vormarsch. Daher<br />

sollte man vorhandene Untersuchungsmöglichkeiten<br />

unbedingt nutzen, insbesondere<br />

bei Beschwerden. Leider<br />

müssen Patienten mit Beschwerden derzeit<br />

oft mehrere Monate auf eine Magenspiegelung<br />

warten. Das darf nicht<br />

sein. Daher wollen wir allen Patienten<br />

mit verdächtigen Beschwerden innerhalb<br />

von zehn Tagen einen Termin für<br />

eine Gastroskopie anbieten. Zudem bieten<br />

wir eine tägliche Karzinom-Sprechstunde<br />

an.<br />

Herr Dr. Eissler, Ihr Spezialgebiet<br />

ist die gynäkologische Onkologie,<br />

in diesem Fall insbesondere die<br />

Behandlung von Frauen mit Tumoren<br />

des weiblichen Genitals. Auch<br />

hier setzen Sie nicht zuletzt auch<br />

aus kosmetischen Gründen auf die<br />

minimalinvasive Technik …<br />

Richtig. Heute können fast alle Operationen<br />

bei gutartigen wie bösartigen<br />

gynäkologischen Erkrankungen in<br />

minimalinvasiver oder endoskopischer<br />

Technik durchgeführt werden. Das gilt<br />

sogar für die komplette Entfernung der<br />

Gebärmutter. Tatsächlich verfügt unsere<br />

Klinik als eine von wenigen in<br />

Deutschland über Experten mit mehr<br />

als 20 Jahren Erfahrung in der minimalinvasiven<br />

gynäkologischen Chirurgie<br />

und die entsprechenden Fallzahlen.<br />

Wenn der Tumor am Gebärmutterhals<br />

früh entdeckt wird und noch sehr<br />

klein ist, kann er beispielsweise kegelförmig<br />

mit einer elektrischen Schlinge<br />

oder per Laserstrahl von der Scheide<br />

herausgeschnitten werden. Ist er schon<br />

etwas größer, kann eine Teilamputation<br />

des Gebärmutterhalses (Trachelektomie)<br />

erfolgen. In beiden Fällen ist danach<br />

noch eine Schwangerschaft möglich.<br />

Bösartige Tumoren der Gebärmutter<br />

sind die häufigste <strong>Krebs</strong>erkrankung<br />

des weiblichen Genitals,<br />

wobei zwischen Tumoren des<br />

Gebärmutterhalses und des Gebärmutterkörpers<br />

zu unterscheiden<br />

ist. Welche Behandlungsoptionen<br />

gibt es hier?<br />

Im frühen Stadium ist eine Operation<br />

die beste Möglichkeit. Wenn diese nicht<br />

gewünscht wird oder aber gesundheitliche<br />

Gründe dagegensprechen, bietet<br />

sich als Alternative eine Kombination<br />

aus Chemotherapie und Bestrahlung an.<br />

Letztere ist auch im fortgeschrittenen<br />

Stadium die Therapie der Wahl.<br />

Bei Gebärmutterhalskrebs im fortgeschrittenen<br />

Stadium gibt es mittlerweile<br />

auch sehr interessante Optionen<br />

mittels Antikörpertherapie, wobei diese<br />

allerdings nicht bei allen Patientinnen<br />

infrage kommt. Von größter Bedeutung<br />

sind in jedem Fall eine eingehende Diagnostik<br />

und eine sehr individuelle Entscheidung<br />

über die Therapie, bei der<br />

nicht nur alle beteiligten Fachgruppen,<br />

sondern auch die Patientin miteinbezogen<br />

werden.<br />

Kontakt<br />

St. Elisabethen Krankenhaus · Ginnheimer Straße 3 · 60487 Frankfurt<br />

PD Dr. med. Babic · Tel.: (069) 79 39-75 00 · benjamin.babic@artemed.de<br />

Dr. med. Eissler · Tel.: (069) 79 39-12 41 · uwe.eissler@artemed.de<br />

www.elisabethen-krankenhaus-frankfurt.de<br />

ST. ELISABETHEN KRANKENHAUS<br />

FRANKFURT


<strong>Krebs</strong><br />

Anzeige<br />

Unser Experte<br />

Minimalinvasiv gegen<br />

Darmkrebs & Co.<br />

Studien beweisen bessere<br />

Langzeitergebnisse für alle Tumorstadien<br />

Dr. med. Alexander Buia<br />

Chefarzt der Abteilung für<br />

Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie<br />

Herr Dr. Buia, Sie sind Spezialist<br />

für laparoskopische Eingriffe im<br />

Bereich der Bauch- und Thoraxchirurgie<br />

und setzen diese<br />

‚Schlüsselloch-Chirurgie‘ auch bei<br />

Tumorerkrankungen wie zum Beispiel<br />

beim Colonkarzinom ein. Es<br />

ist noch nicht lange her, da<br />

bezweifelte man, dass über diese<br />

kleinen Schnitte wirklich alles<br />

Tumorgewebe entfernt werden<br />

könne. Hierzu liegen aber jetzt<br />

Langzeitstudien vor. Wie ist das<br />

Ergebnis?<br />

Ganz hervorragend! Die Metaanalysen,<br />

die uns jetzt vorliegen, haben gezeigt,<br />

dass die laparoskopischen Techniken bei<br />

der Entfernung eines Tumors nicht nur<br />

kurzfristig schonender für den Patienten<br />

sind, sondern auch bessere Langzeitergebnisse<br />

haben. Das ist richtungsweisend!<br />

So ist das 5-Jahres-Outcome beispielsweise<br />

bei bestimmten Tumorstadien<br />

im Dick- und Enddarm besser als<br />

bei der offenen Operation. Das gilt also<br />

nicht nur für Primärtumore, sondern<br />

auch die Tumorstadien II und III, bei<br />

denen bereits die Lymphknoten befallen<br />

sind. Und es gilt auch für rechtsseitige<br />

Kolonkarzinome.<br />

Daher operieren wir in unserem<br />

minimalinvasiven Zentrum laparoskopisch,<br />

wo immer es geht – nicht nur<br />

beim Darmkrebs, sondern auch beim<br />

Magenkrebs. Die Vorteile direkt nach<br />

dem Eingriff überzeugen ohnehin:<br />

Kleinere Schnitte bergen ein geringeres<br />

Infektionsrisiko. Der Wundschmerz<br />

ist geringer, die Patienten<br />

genesen schneller und können früher<br />

entlassen werden.<br />

Gibt es denn überhaupt noch<br />

Fälle, bei denen die offene Operation<br />

vorzuziehen ist?<br />

Ja. Wenn der Tumor eine bestimmte<br />

Größe überschreitet, kann er nicht mehr<br />

über die kleinen Schnitte entfernt werden.<br />

Zudem kann man nur schwer mit<br />

laparoskopischen Techniken arbeiten,<br />

wenn Verwachsungen aufgrund ausgedehnter<br />

Voroperationen vorliegen. Bevor<br />

wir uns überhaupt für einen Eingriff<br />

entscheiden, klären wir durch verschiedene<br />

Untersuchungen – darunter auch<br />

eine Darmspiegelung – ab, wie tief der<br />

Tumor ins Gewebe eingewachsen ist und<br />

ob Blutgefäße und Lymphknoten befallen<br />

sind.<br />

Wie muss man sich denn eine<br />

laparoskopische Entfernung eines<br />

Kolonkarzinoms vorstellen?<br />

Zunächst verschafft sich der Chirurg<br />

über mehrere fünf bis zehn Millimeter<br />

kurze Schnitte den Zugang zum OP-<br />

Feld. Über diese Schnitte führt er eine<br />

Minikamera und die Operationsinstrumente<br />

ein. Die Bilder der Kamera werden<br />

auf einen Monitor im OP überspielt,<br />

sodass der Operateur die Instrumente<br />

von außen führen kann. Die Übertragung<br />

hochpräziser Bilder aus dem Körperinneren<br />

ist mittlerweile auch in<br />

3-D-Optik möglich. Wird diese Technik<br />

angewendet, tragen die Operateure<br />

die dafür notwendigen 3-D-Brillen. Die<br />

Technik kommt für alle Abschnitte des<br />

Darms zum Einsatz und kann unter<br />

Umständen auch in einem fortgeschrittenen<br />

Stadium noch sinnvoll sein. Teilweise<br />

kommen hier zusätzlich begleitende<br />

Chemo- und/oder Strahlentherapie<br />

zum Einsatz. Hierzu arbeiten wir in<br />

Langen eng mit der Strahlenklinik des<br />

Universitätsklinikums Frankfurt zusammen.<br />

Der operative Eingriff spielt eine<br />

Schlüsselrolle, denn nur bei vollständiger<br />

Entfernung des Tumors<br />

ist eine Heilung im eigentlichen<br />

Sinne möglich. Ist die Operation<br />

denn noch eine Option, wenn<br />

bereits Metastasen vorliegen?<br />

Das hängt immer vom Einzelfall ab.<br />

Man muss immer abwägen, was das<br />

größere Risiko für den Patienten darstellt.<br />

Wenn zum Beispiel ein kleiner<br />

Dickdarmtumor ohne die Gefahr eines<br />

Darmverschlusses vorliegt, der Patient<br />

dafür aber mehrere Lebermetastasen<br />

hat, kann es sein, dass letztere operativ<br />

entfernt werden müssen, während der<br />

Darmtumor erst einmal belassen wird.<br />

Die Behandlung von gut- und<br />

bösartigen Lebertumoren ist ja<br />

ohnehin ein weiterer Schwerpunkt<br />

Ihrer Abteilung …<br />

Das ist richtig. Wenn die Voraussetzungen<br />

stimmen, können heute sogar bei<br />

älteren und sehr kranken Patienten Teile<br />

der Leber entfernt werden. Das kann bei<br />

bösartigen Tumoren der Leber oder des<br />

Gallengangs notwendig sein. Aber auch<br />

Lebermetastasen lassen sich laparoskopisch<br />

gut entfernen. Dadurch lässt<br />

sich die Überlebenszeit deutlich steigern.<br />

Gerade die laparoskopische Leberchirurgie<br />

erzielt hier hervorragende Ergebnisse,<br />

ist aber sehr anspruchsvoll und<br />

erfordert viel Erfahrung. Hier lohnt es<br />

sich, in eine spezialisierte Klinik zu<br />

gehen, die auch die entsprechenden Fallzahlen<br />

aufweist.<br />

Und wenn keine Entfernung des<br />

Tumors möglich ist – was dann?<br />

Auch dann gibt es eine Reihe von Möglichkeiten,<br />

und es kommen ständig neue<br />

hinzu. Gerade auf der molekulargenetischen<br />

Ebene tut sich enorm viel. Bei<br />

chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen<br />

ist es zum Beispiel nicht selten,<br />

dass diese oft jungen Patienten<br />

Colitis-Karzinome entwickeln. Unter<br />

der Gabe von sogenannten Checkpoint-Inhibitoren<br />

(PDL-1) schmelzen<br />

diese Karzinome buchstäblich dahin.<br />

Allerdings müssen für diese Therapie<br />

auch alle Voraussetzungen stimmen.<br />

Wir bieten in Langen das komplette<br />

Spektrum der Diagnostik und Therapie<br />

verschiedenster Tumorerkrankungen<br />

an, also auch Immuntherapien und zielgerichtete<br />

Therapien.<br />

Ziel unserer Behandlung ist es<br />

immer, das Verfahren zu wählen, das den<br />

besten und schnellsten Erfolg bei möglichst<br />

geringer Belastung verspricht. Wir<br />

behandeln viele Krankheitsbilder in<br />

unserer Klinik interdisziplinär, das heißt<br />

in Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen<br />

wie der Gastroenterologie und<br />

bei bösartigen Erkrankungen auch mit<br />

der Onkologischen Praxis des Fachärztezentrums<br />

und unserer Psychoonkologischen<br />

Abteilung. Doch auch nach<br />

dem Eingriff lassen wir unsere Patienten<br />

nicht allein. Vor der Entlassung unterhalten<br />

wir uns mit ihnen eingehend über<br />

das weitere Vorgehen und empfehlen<br />

eventuell notwendige Rehamaßnahmen.<br />

Kontakt<br />

Asklepios Klinik Langen<br />

Röntgenstraße 20 · 63225 Langen<br />

Telefon: (0 61 03) 9 12-13 09 · Fax: (0 61 03) 9 12-18 14 · Sekretariat: a.bukvarevic@asklepios.com<br />

www.asklepios.com/langen/experten/viszeral-und-thoraxchirurgie


<strong>Krebs</strong><br />

Anzeige<br />

Unsere Expertin<br />

Unsere Expertin<br />

Dr. med. Jasmin Dei-Anang<br />

Direktorin der Klinik<br />

für Thoraxchirurgie<br />

Die OP kann bei Lungenkrebs<br />

die beste Option sein<br />

Ineza Wozakowski-Filipowicz<br />

Fachärztin für Strahlentherapie<br />

Leitung der Strahlentherapie<br />

Frankfurt<br />

Prostatakrebs: Strahlentherapie<br />

oder Operation?<br />

Frau Dr. Dei-Anang, was kann<br />

die Chirurgie in der Therapie des<br />

Lungenkarzinoms in heilbaren<br />

Stadien beitragen?<br />

Die Operation ist in der kurativen Behandlung<br />

des Lungenkrebses die erste<br />

Wahl. Grundsätzlich werden bei uns<br />

rund 60 Prozent der Lungentumoren<br />

minimalinvasiv operiert. Die Langzeitergebnisse<br />

sind überzeugend, dass<br />

diese patientenschonende Methode<br />

die bessere Wahl ist – vorausgesetzt,<br />

dass sie von einem erfahrenen Chirurgen<br />

oder Chirurgin durchgeführt<br />

wird und in einer Klinik stattfindet,<br />

die auch entsprechende Fallzahlen<br />

vorzuweisen hat. Die Methode gerät<br />

an ihre Grenzen, wenn der Tumor eine<br />

bestimmte Größe überschreitet oder<br />

wenn ein ausgedehnter Befall an Thoraxwand<br />

oder den großen Blutgefäßen<br />

vorliegt.<br />

Sie bieten unter anderem die<br />

VATS-Lobektomie an – was ist<br />

das?<br />

VATS steht für Video-Assisted Thoracoscopic<br />

Surgery - das ist die videounterstützte<br />

minimalinvasive Entfernung<br />

eines Lungenlappens. Die<br />

VATS ist ein endoskopischer Eingriff<br />

unter Kamerakontrolle – enorm schonend,<br />

allerdings technisch sehr anspruchsvoll.<br />

Bei der offenen OP ist<br />

hingegen ein großer Schnitt zwischen<br />

den Rippen und ein Auseinanderspreizen<br />

notwendig. Hierbei wird<br />

auch Atemhilfsmuskulatur durchtrennt.<br />

Für den Patienten bedeutet<br />

dies eine längere Erholungszeit nach<br />

dem Eingriff mit einem höheren Bedarf<br />

an Schmerzmitteln.<br />

Wie sieht es aus, wenn bereits<br />

Lymphknoten befallen sind oder<br />

Metastasen vorliegen?<br />

Ein Lymphknotenbefall bedeutet<br />

nicht, dass keine Heilungschancen<br />

bestehen. Auch die Lymphknoten<br />

können je nach Lokalisation chirurgisch<br />

entfernt werden, wobei eine<br />

systemische Therapie oder eine Strahlentherapie<br />

vor oder nach dem Eingriff<br />

hinzukommen können. Bei<br />

Fernmetastasen hängt es davon ab, ob<br />

nur eine vorliegt, mehrere in einem<br />

Organ oder mehrere an vielen Stellen.<br />

In den ersten beiden Fällen kann<br />

durchaus ein kuratives Konzept verfolgt<br />

werden. Im letzteren bietet die<br />

Chirurgie in interdisziplinärer Zusammenarbeit<br />

gute palliative Möglichkeiten,<br />

um dem Patienten wieder<br />

mehr Lebensqualität zu ermöglichen.<br />

Die Chirurgie unterstützt darüber<br />

hinaus auch die Behandlung<br />

anderer Tumorarten ...<br />

Ja, denn ein auffälliger Befund in der<br />

Lunge kann auch eine Metastase eines<br />

anderen Tumors, zum Beispiel eines<br />

Mammakarzinoms, sein. Das kann<br />

ein Eingriff ebenso klären wie die<br />

Frage, ob ein neuer Rundherd eine<br />

Metastase einer früheren <strong>Krebs</strong>erkrankung<br />

ist oder etwa eine neue<br />

Erkrankung vorliegt.<br />

Frau Wozakowski-Filipowicz,<br />

beim Prostatakarzinom kam früher<br />

die Strahlentherapie vielfach<br />

erst dann ins Spiel, wenn der<br />

Tumor nicht operabel war. Das<br />

hat sich heute geändert – wieso?<br />

Die moderne Strahlentherapie ist<br />

mittlerweile eine hervorragende<br />

Behandlungsalternative bei Prostatakrebs.<br />

Tatsächlich sind im Frühstadium<br />

die Heilungsaussichten bei<br />

Strahlentherapie und Operation<br />

gleichwertig. Das verdanken wir der<br />

modernen Technik, die eine äußerst<br />

präzise Bestrahlung erlaubt. Damit<br />

kommt eine hohe Strahlendosis innerhalb<br />

eines bestimmten Zeitraums ausschließlich<br />

im Tumorgewebe an, während<br />

das umliegende gesunde Gewebe<br />

geschont wird. Wir sprechen von einer<br />

intensivmodulierten Strahlentherapie,<br />

bei der sich die Strahlungsintensität<br />

innerhalb des Bestrahlungsfelds<br />

sogar je nach Tumorbereich variieren<br />

lässt.<br />

Für welche Tumorstadien ist<br />

dieses Verfahren eine Option?<br />

Die Strahlentherapie ist grundsätzlich<br />

sowohl für Primärtumoren, also solche,<br />

die noch keine Metastasen gebildet<br />

haben, wirksam wie auch für<br />

metastasierte Tumoren und sogar<br />

Fernmetastasen. Ob sie tatsächlich der<br />

beste Weg ist, muss immer bei jedem<br />

einzelnen Patienten individuell betrachtet<br />

werden. Daher ist im Vorfeld<br />

eine umfassende Diagnostik von<br />

größter Bedeutung.<br />

Im interdisziplinären Tumorboard<br />

fällt dann die endgültige Entscheidung.<br />

Wenn der Tumor auf die Prostata<br />

begrenzt ist, bietet die Strahlentherapie<br />

hervorragende Heilungschancen.<br />

Lediglich bei jungen Patienten<br />

würde ich eher zu einer Operation<br />

raten, da es aufgrund der Lebenserwartung<br />

eher mal zu einem Rezidiv<br />

kommen kann, das sich dann sehr gut<br />

mittels Strahlen behandeln lässt.<br />

Eine Strahlentherapie sollte man<br />

auch bei älteren Menschen mit fortgeschrittenem<br />

Tumorstadium zumindest<br />

in Erwägung ziehen, die ansonsten<br />

eine antihormonelle Behandlung<br />

mit all ihren Nebenwirkungen erhalten.<br />

Hier wirkt eine Strahlentherapie<br />

nicht nur lebensverlängernd, sondern<br />

kann auch die Lebensqualität deutlich<br />

verbessern.<br />

Bei Tumoren mit mittlerem und<br />

hohem Risiko besteht auch die Möglichkeit<br />

einer Kombination aus Strahlen<br />

und antihormoneller Behandlung.<br />

Übrigens sollten auch Metastasen<br />

mitbestrahlt werden, sofern es nicht<br />

allzu viele sind, weil dies die Lebenserwartung<br />

erhöht. Es hängt immer<br />

von jedem einzelnen Patienten ab, und<br />

jeder Fall muss interdisziplinär mit<br />

den Kollegen der anderen Fachrichtungen<br />

besprochen werden.<br />

Kontakt<br />

Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken<br />

Ludwig-Erhard-Str. 100 · 65199 Wiesbaden<br />

Telefon: (06 11) 43-96 22 · Fax (06 11) 43-31 35<br />

www.helios-gesundheit.de/kliniken/wiesbaden-hsk<br />

Kontakt<br />

Strahlentherapie Frankfurt · MVZ RON St. Kamillus<br />

Nordendstraße 48 · 60318 Frankfurt<br />

Telefon: (069) 24 75-67 300 · Fax: (069) 24 75-67 334<br />

strahlentherapiefrankfurt.de


<strong>Krebs</strong><br />

Anzeige<br />

Unsere Expertin<br />

Haarausfall und Nervenschäden<br />

bei Chemotherapie verhindern<br />

Hervorragende Erfolge durch kontrollierte<br />

Kühlung während der Behandlung<br />

Dr. rer. nat. Trudi Schaper<br />

Patientenbeauftragte / Vors. ISI e.V./<br />

ehem. Leiterin der klinischen Studien<br />

Frau Dr. Schaper, Haarausfall<br />

zählt gerade bei weiblichen Patienten<br />

zu den gefürchtetsten Nebenwirkungen<br />

einer Chemotherapie.<br />

Warum kommt es eigentlich dazu?<br />

Trotz individualisierter und moderner<br />

Therapiekonzepte (Immuntherapie,<br />

Antikörpertherapie, endokrine Therapie,<br />

u.a.) ist die Chemotherapie nach wie<br />

vor ein wichtiger Eckpfeiler bei der Behandlung<br />

von <strong>Krebs</strong>erkrankungen. Die<br />

modernen Zytostatika sind hochwirksam<br />

und verbessern die Langzeitprognose<br />

signifikant. Aber sie zerstören<br />

nicht nur Tumorzellen, sie schädigen<br />

auch die sich schnell teilenden Zellen in<br />

den Haarwurzeln. Dadurch bricht das<br />

Haar in oder kurz oberhalb der Haut ab<br />

und fällt aus.<br />

Ob es zu Haarausfall kommt, hängt<br />

von Medikament und Dosierung ab. Die<br />

Haare kommen zwar nach Abschluss der<br />

Chemotherapie in den allermeisten Fällen<br />

wieder, doch ist die Beeinträchtigung<br />

des Körper- und Selbstwertgefühls<br />

bis dahin enorm. Soziale Isolation und<br />

Rückzug sind oft die Folge.<br />

Dazu muss es aber nicht kommen.<br />

Sie haben Erfahrungen mit<br />

einer Methode, welche den Haarausfall<br />

stark reduziert oder sichtbar<br />

verhindert, die Hilotherapy®.<br />

Bitte erläutern Sie uns diese<br />

näher.<br />

Hilotherapy® bedeutet den Einsatz von<br />

kontrollierter Kühlung. Studien belegen,<br />

dass Haarausfall verhindert werden<br />

kann, wenn die Temperatur der Kopfhaut<br />

auf circa 19 bis 22 °C herabgekühlt<br />

wird. Der Wirkungsmechanismus dabei<br />

ist simpel: durch die kontinuierliche<br />

Kühlung verengen sich die Blutgefäße,<br />

die die Haarfollikel versorgen. Dadurch<br />

verringert sich die Durchblutung der<br />

Haarwurzeln und weniger toxische<br />

Substanzen (<strong>Krebs</strong>medikamente) gelangen<br />

an die Haarwurzeln. Diese werden<br />

weniger geschädigt, die Folge ist der<br />

sichtbar reduzierte Haarausfall.<br />

Ähnliches gilt auch für die kontrollierte<br />

Hand-Fuß-Kühlung, welche die<br />

gefürchtete CIPN (Chemotherapie-induzierte<br />

Polyneuropathie) verhindert,<br />

eine Nervenschädigung als Langzeitfolge<br />

einer Chemotherapie. Dieses geht<br />

mit Schmerzen, Brennen an Händen<br />

und Füßen, Kribbeln und Sensibilitätsverlust<br />

(Taubheitsgefühl) sowie teilweise<br />

mit Problemen in der Bewegungskoordination<br />

und im Gleichgewicht<br />

einher. Das für die Kühlung verwendete<br />

Gerät ChemoCare verfügt über spezielle<br />

Hand-/Fußmanschetten zur kontinuierlichen<br />

Kühlung der Extremitäten<br />

und über ein Kopfhauben-Modul zur<br />

Kühlung der Kopfhaut.<br />

Wie muss man sich das in der<br />

Praxis vorstellen?<br />

Das Prozedere ist einfach: Die kontrollierte<br />

Kühlung erfolgt mit dem prozessorgesteuerten<br />

Gerät und beginnt mit<br />

einer Vorkühlzeit von 30 Minuten. Sie<br />

wird während der Chemotherapie fortgesetzt<br />

und endet mit einer Nachkühlzeit.<br />

Wie lange diese dauert, hängt von<br />

den verabreichten Substanzen ab.<br />

Im Laufe der Jahre gab es verschiedene<br />

Ansätze der Kühlung mit unterschiedlicher<br />

Effektivität: für die Hand-<br />

Fuß-Kühlung werden häufig einfache,<br />

tiefgefrorene Kühlpads oder Elastogel<br />

Kühlhandschuhe verwendet, für die<br />

Kopfhautkühlung tiefgefrorene Gelhauben.<br />

Der Nachteil ist, dass dabei die<br />

Kühlung nicht konstant erfolgt. Das<br />

Kühlmedium erwärmt sich und muss<br />

während der Chemotherapie mehrmals<br />

ausgewechselt werden. Auch ist die „Eiseskälte“<br />

für die Patienten sehr unangenehm<br />

und wird oft schlecht toleriert.<br />

Vor allem aber ist die Wirkung nicht<br />

optimal.<br />

Anders sieht dies bei den prozessorgesteuerten<br />

Kühlgeräten aus, die mit<br />

einer konstanten, gradgenauen Kühltemperatur<br />

den Kühlvorgang kontinuierlich<br />

gewährleisten. Diese Geräte sind<br />

sehr effektiv. Die Kühlung der Kopfhaut<br />

wird von manchen Patienten als unangenehm<br />

empfunden und führte bei circa<br />

15 Prozent unserer Patienten zum Abbruch.<br />

Demgegenüber steht aber je nach<br />

Medikamentenklasse eine Erfolgsquote<br />

von über 75 Prozent! Gerade bei Patienten,<br />

die mit taxanhaltigen Medikamenten<br />

(Paclitaxel, Docetaxel, nab-Paclitaxel)<br />

behandelt werden, ist das kosmetische<br />

Ergebnis hinsichtlich des Haarausfalles<br />

sehr gut.<br />

Natürlich gibt es nie eine Garantie,<br />

aber in den meisten Fällen wird der Haarausfall<br />

sichtbar reduziert, sodass keine<br />

Perücke oder Kopfbedeckung notwendig<br />

sind. Wichtig hierfür ist aber wie gesagt<br />

die kontinuierliche Kühlung während der<br />

gesamten Chemotherapie-Sitzung sowie<br />

Vor- und Nachkühlung. Die Kühlung der<br />

Extremitäten dagegen wird gut toleriert.<br />

Auch die CIPN wird bei über 94 Prozent<br />

der mit Taxanen behandelten Patienten<br />

verhindert.<br />

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?<br />

Nein, die Kühlung ist gut verträglich<br />

und mit keinen schwerwiegenden Nebenwirkungen<br />

verbunden. Gelegentlich<br />

kann es zu Kopfschmerzen kommen.<br />

Die Kühlung am Kopf wird von mehr<br />

Patienten als unangenehmer empfunden<br />

als die Hand-Fuß-Kühlung. Es sollte<br />

erwähnt werden, dass die Kopfhautkühlung<br />

natürlich nicht den Verlust an sonstigen<br />

Körperstellen wie zum Beispiel<br />

Augenbrauen oder Bart verhindert.<br />

Wie kommt man als Patient an<br />

die Hilotherapy® und wer trägt die<br />

Kosten?<br />

Das Gerät ChemoCare von Hilotherm<br />

wurde speziell für den stationären Einsatz<br />

in Kliniken und Praxen entwickelt,<br />

denn die Kühlung muss während der<br />

Chemotherapie-Sitzung stattfinden.<br />

Auf www.hilotherm.com unter „Ärztesuche“<br />

kann man herausfinden, wo und<br />

wer die Hilotherapy® bereits anbietet<br />

oder aber man kontaktiert die Firma<br />

Hilotherm direkt.<br />

Auch können Patienten die Kühlmodule<br />

direkt bei der Firma für die<br />

Dauer der Chemotherapie mieten. Die<br />

Kosten für die Behandlung werden leider<br />

nicht von den gesetzlichen Krankenkassen<br />

getragen und müssen vom Patienten<br />

übernommen werden. Bei uns in<br />

der GynOnco Düsseldorf am Luisenkrankenhaus<br />

ist die Hilotherapy® dank<br />

der Unterstützung unserer Selbsthilfeorganisation<br />

ISI e.V. (www.senology.de)<br />

für alle Patienten kostenlos.<br />

Kontakt<br />

Luisenkrankenhaus GmbH & Co. KG<br />

Luise-Rainer-Straße 6–10 (ehem.: Hans-Günther-Sohl-Straße 6–10) · 40235 Düsseldorf<br />

Telefon: 01 72/8 67 64 63 · trudi.schaper@luisenkrankenhaus.de<br />

www.luisenkrankenhaus.de

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