Persönliche Schutzausrüstung im Schneesport – Erhebung ... - BfU
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Diskussion 85<br />
3.2 Gründe für das Tragen respektive Nicht-Tragen<br />
Der Handgelenkschutz wird vor allem getragen, um sich vor Verletzungen zu schützen. Dieses<br />
Resultat erstaunt nicht, da dies der offensichtlichste Grund ist. Es ist aber interessant, dass er<br />
häufiger von Männern genannt wird. Das „Sich-sicherer-Fühlen“ wird hingegen vermehrt von<br />
Frauen genannt. Bei den Gründen für das Tragen des <strong>Schneesport</strong>helms ist dieselbe Tendenz sicht-<br />
bar. Es könnte also sein, dass Frauen und Männer das Tragen von Schutzen unterschiedlich begründen.<br />
Die vermehrte Aussage der Frauen „Sich-sicher-fühlen“ scheint eher eine emotionale Begründung<br />
zu sein. Männliche <strong>Schneesport</strong>ler nennen eventuell häufiger den Schutz vor Verletzung,<br />
weil sie aufgrund ihrer risikoreicheren Fahrweise auch ein grösseres Verletzungsrisiko haben. Diesen<br />
beiden Traggründen liegt aber dieselbe Motivation zu Grunde, dass sich der <strong>Schneesport</strong>ler vor<br />
einer Verletzung schützen will.<br />
Snowboardfahrer, die keinen Handgelenkschutz tragen, begründen dies hauptsächlich damit keinen<br />
zu benötigen. Diese Aussage könnte mit einem Informationsdefizit zu begründen sein. Eventuell<br />
wissen diese Snowboardfahrer nicht, dass Handgelenk sowie Unterarm be<strong>im</strong> Snowboardfahren zu<br />
den am häufigsten verletzten Körperpartien gehören und daher ein Schutz sinnvoll ist.<br />
3.3 Prädiktoren für das Tragen respektive Nicht-Tragen<br />
Der bivariate Vergleich zwischen den Gruppen der Träger eines Handgelenkschutzes und der<br />
Nicht-Träger lieferte Hinweise auf die Faktoren, welche die Entscheidung, be<strong>im</strong> Snowboardfahren<br />
einen Handgelenkschutz zu tragen, beeinflussen könnten. Die beiden Gruppen unterscheiden sich<br />
bezüglich aller Einstellungsfragen. Bei der Variablengruppe „Fahrmotiv“ waren drei Items signifikant<br />
unterschiedlich. Zudem konnte bei den Variablen „Altersklasse“, „Fahrniveau“ sowie „Snowboardtage<br />
pro Jahr“ ein signifikanter Unterschied festgestellt werden.<br />
Das Vorgehen bei der multivariaten Analyse war äquivalent zu jenem be<strong>im</strong> Helm.<br />
Betrachtet man die <strong>im</strong> multivariaten Modell nicht berücksichtigten Variablen, lässt sich Folgendes<br />
festhalten:<br />
• Die Einstellung „ein Handgelenkschutz reduzieren das Freiheitsgefühl“ hat keinen wesentlichen<br />
Einfluss auf das Tragverhalten. Der Begriff Freiheitsgefühl ist stark subjektiv geprägt, was die<br />
Interpretation dieses Resultats erschwert.<br />
• „Ein Handgelenkschutz ist zu teuer“ ist eine Einstellung, welche das Tragen eines Handgelenkschutzes<br />
unwesentlich beeinflusst. Der Preis spielt also eine untergeordnete Rolle. Dies sollte<br />
bei Präventionsmassnahmen beachtet werden.