TurmuhrBuchbergSalzburgerNachrichten03112022
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1 6 SALZBURG AKTUELL<br />
400 Jahre<br />
altes Uhrwerk<br />
läuft wieder<br />
Ein Stück faszinierende Handwerkskunst ist<br />
die Turmuhr der Buchbergkirche in<br />
Bischofshofen. Sie wurde restauriert.<br />
MICHAEL MINICHBERGER<br />
BISCHOFSHOFEN. Knapp 100 Umdrehungen<br />
mit der Handkurbel<br />
sind nötig, um das Turmuhrwerk<br />
für 24 Stunden in Bewegung zu<br />
setzen. Wenn Restaurator Michael<br />
Neureiter und Pfarrgemeinderat<br />
Leonhard Stock die Funktionsweise<br />
des schmiedeeisernen<br />
Instruments vorführen, dann<br />
schwingt eine gewisse Ehrfurcht<br />
mit. Zwischen spätem<br />
16. und mittlerem<br />
17. Jahrhundert<br />
ist die Konstruktion<br />
entstanden, genauer<br />
lasse sich das aufgrund<br />
fehlender Aufzeichnungen<br />
nicht eingrenzen, sagt Neureiter.<br />
Jedenfalls handle es sich um eines<br />
der ältesten erhaltenen Exemplare<br />
im Land Salzburg, auch<br />
dass die Uhr noch an ihrem angestammten<br />
Platz auf<br />
dem Buchberg<br />
stehe, sei<br />
ungewöhnlich.<br />
Der Bad Vigauner<br />
Neureiter hat das historische<br />
Uhrwerk in den vergangenen<br />
Wochen unter den strengen Augen<br />
des Denkmalschutzes restauriert<br />
und wieder aufgebaut. Einige<br />
Teile wurden nachgebaut und<br />
ergänzt, sie sind mit einer Prägung<br />
„2022“ versehen. Auf die<br />
vollständige Wiederherstellung<br />
habe man bewusst verzichtet,<br />
sagt Stock, das hätte zu hohe Kosten<br />
verursacht.<br />
Volle Funktionstüchtigkeit hat<br />
das alte Werk folglich nicht. Das<br />
Glückselige Stunden im Advent<br />
Mit der Premiere des Salzburger Adventsingens am 25. November 2022 wird das adventliche Bühnenwerk<br />
zum 1000. Mal im Großen Festspielhaus aufgeführt und durchbricht damit eine fiktive Schallmauer, die in<br />
diesem Genre wohl einzigartig ist.<br />
Das diesjährige Stück „Schnee in<br />
Bethlehem!“ entführt in eine<br />
märchenhafte Geschichte und<br />
erinnert dabei an glückselige<br />
Stunden unserer Kindheit, als die<br />
Großmutter ihre uralte, von Generation<br />
zu Generation mündlich<br />
überlieferte Adventgeschichte<br />
erzählte. Denn „es war einmal“,<br />
dass vor über 2000 Jahren in<br />
Bethlehem in jener Nacht der Geburt<br />
Christi nach langer Zeit wieder<br />
einmal Schnee vom Himmel<br />
fiel. Alles erstarrte in frostiger Kälte.<br />
Nur eine strahlend weiße<br />
Schneerose, auch „Christrose“<br />
genannt, verkündete fortan neue<br />
Hoffnung, neues Leben.<br />
Das Besondere des Salzburger<br />
Adventsingens liegt in der<br />
schlichten und dennoch tiefgreifenden<br />
Form der adventlichen<br />
V O R T E<br />
SNCARD<br />
I L<br />
Darbietungen. Getragen von der<br />
Sehnsucht nach Eintracht und<br />
Frieden und ergriffen von der adventlichen<br />
Kraft der Stille wird<br />
das biblische Geschehen alljährlich<br />
aus neuen Perspektiven betrachtet.<br />
So wird es heuer auf der<br />
Bühne des Großen Festspielhauses<br />
schneien, um diese neu strukturierte<br />
Adventgeschichte mit allen<br />
Sinnen erlebbar zu machen.<br />
Die musikalischen und vokalen<br />
BILD: SN/FRANZ NEUMAYR<br />
Darbietungen von über 150 Mitwirkenden<br />
und das unbekümmerte<br />
Spiel der Hirtenkinder berühren<br />
und öffnen die Herzen von<br />
rund 2200 Gästen bei jeder Aufführung.<br />
Termin: 25. 11. bis 11. 12. 2022<br />
im Großen Festspielhaus<br />
Weitere Infos und Tickets unter:<br />
WWW.SALZBURGERADVENTSINGEN.AT<br />
Verlost werden 4 x 2 Tickets für<br />
die Loge im Großen Festspielhaus<br />
am Samstag, 10. Dezember,<br />
um 14 Uhr. Zusätzlich zu<br />
gewinnen gibt es 20 CDs von<br />
früheren Produktionen des<br />
Salzburger Adventsingens.<br />
Mitspielen bis 20. November<br />
online unter SNCARD.SN.AT<br />
WERBUNG
DONNERSTAG, 3. NOVEMBER 2022<br />
Leonhard Stock<br />
und Michael<br />
Neureiter mit<br />
dem restaurierten<br />
Turmuhrwerk<br />
in der Buchbergkirche<br />
(kl. Bild).<br />
BILDER: SN/MINICHBERGER<br />
Stundenschlagwerk ist sehr wohl<br />
intakt, eine simple, aber durchdachte<br />
Mechanik steuert die Zahl<br />
der Schläge zur vollen Stunde.<br />
Die werden allerdings nicht mehr<br />
auf die aus dem Jahr 1509 stammende<br />
Kirchturmglocke übertragen.<br />
Die dazu nötige Leitung und<br />
der Schlaghammer sind im Laufe<br />
der Zeit abhandengekommen.<br />
Auch weitere Teile des Uhrwerks<br />
fehlen. „Warum das jemand<br />
mitnimmt und was er<br />
damit anfangen will, ist uns<br />
schleierhaft“, sagt Leonhard<br />
Stock, der sich als Vertreter<br />
der Pfarre um die 1370 erstmals<br />
erwähnte Kirche kümmert.<br />
Ein Ziffernblatt am Kirchturm<br />
gibt es ebenfalls nicht<br />
mehr. „Es wurde wahrscheinlich<br />
entfernt, als das Uhrwerk<br />
nicht mehr funktionierte“,<br />
sagt Stock. Später hätten<br />
Dachdecker die Auslassung<br />
am Mauerwerk zugemacht.<br />
Das historische Turmuhrwerk<br />
in der kleinen Bischofshofner<br />
Kirche soll künftig im<br />
Zuge von Veranstaltungen,<br />
wie dem Tag des Denkmals, erlebbar<br />
sein. Die Buchbergkirche<br />
wird vor allem für Feierlichkeiten<br />
wie Taufen und<br />
Hochzeiten genützt.<br />
Die Kosten der Sanierung in<br />
Höhe von „einigen Tausend<br />
Euro“ trugen Pfarre und Denkmalschutz.<br />
Leuchtende Lärchen<br />
Schöne<br />
Heimat<br />
SN.at/heimat<br />
Lärchen haben, mit Ausnahme von Eiben, das schwerste und härteste<br />
Nadelholz in den heimischen Wäldern. Grund dafür ist die hohe Rohdichte.<br />
Dadurch sind Lärchen auch besonders tragfähig und witterungsbeständig.<br />
Vielen Dank an SN-Fotobloggerin Martina Knapp für<br />
die tolle Aufnahme. Haben auch Sie Bilder von Salzburgs bezaubernder<br />
Landschaft? Dann laden Sie diese unter SN.AT/HEIMAThoch und vielleicht<br />
wird bald eines für den SN-Lokalteil ausgewählt.<br />
BILD: SN/MARTINA KNAPP