POPSCENE Dezember 12/22
Das total umsonste Popkulturmagazin im gar nicht so verschneiten Dezember 2022 - Mit the one and only Nina Hagen, im exklusiven persönlichen Interview mit unserem Chefredakteur Markus Brixius. Reingucken!
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GENUSS<br />
PIÑA COLADA<br />
EIN ALTER, ABER ZEITLOSER COCKTAIL<br />
Happy Birthday, Piña Colada! Vor 100 Jahren<br />
wurde der cremig-süße Cocktailklassiker das<br />
erste Mal schriftlich erwähnt. In seiner heute<br />
üblichen Mischung wollen ihn aber gleich zwei<br />
Barkeeper erfunden haben. Die „Caribe Hilton’s<br />
Beachcomber Bar“ in San Juan, der Hauptstadt<br />
von Puerto Rico, behauptet, dass der Drink von<br />
einem ihrer Hotel-Barkeeper am 15. August<br />
1954 gemixt wurde. Die Bar „La Barrachina“,<br />
ebenfalls in San Juan, datiert die Erfindung<br />
auf neun Jahre später. Ihr Barkeeper Don Ramon<br />
Portas Mingot sei der Schöpfer der Piña<br />
Colada gewesen. Beweisen können beide Ihre<br />
Geschichte nicht.<br />
Piña Colada bedeutet übersetzt „gesiebte Ananas“.<br />
Solche Getränke haben wohl schon Piraten<br />
vor rund 200 Jahren zubereitet, wohl mit<br />
Rum gemischt. Ende des Jahres 19<strong>22</strong> berichtete<br />
das amerikanische Travel Magazine erstmals<br />
darüber: „Doch am allerbesten ist eine Piña Colada:<br />
Der Saft einer reifen Ananas – schon an<br />
sich ein köstliches Getränk – wird im richtigen<br />
Verhältnis mit Eis, Zucker, Limettensaft und Bacardi<br />
Rum kräftig geschüttelt.“<br />
Von Kokosnusscreme oder Kokosnusssirup ist<br />
da nicht die Rede. Eins von beiden gehört, je<br />
29<br />
nach Rezept, in die „moderne“ Piña Colada.<br />
Weil es preisgünstiger ist, verwenden viele<br />
Bars den Sirup und haben ihre Rezepte an den<br />
Geschmack ihrer Kundinnen und Kunden angepasst.<br />
An deutschen Barschulen wird in der<br />
Regel die Zubereitung mit Creme gelehrt. Ein<br />
klassisches deutsches Rezept legt fest: 4 cl Kokosnusscreme,<br />
4 cl weißen Rum, 8 cl Ananassaft<br />
und 2 cl Sahne. Damit unterscheidet es<br />
sich nicht wesentlich von der Empfehlung der<br />
International Bartenders Association. Der Weltverband<br />
der Bartender sieht für die Piña Colada<br />
je 3 cl weißen Rum und Kokosnusscreme sowie<br />
9 cl Ananassaft vor. Das Glas wird in der Regel<br />
mit einem Stück aus einer Ananasscheibe und<br />
einer Cocktailkirsche verziert.<br />
Vielen Barkeepern, heißt es in der Branche,<br />
ist die Piña Colada zu schnöde. Statt der in<br />
Deutschland in den 80er Jahren aufgekommenen<br />
Drinks mixen sie lieber modernere und<br />
selbst kreierte Cocktails. Bei der Kundschaft ist<br />
die süße und sehr süffige Piña Colada allerdings<br />
nach wie vor sehr beliebt.<br />
Text: Katharina Rolshausen Bild: pixabay<br />
GENUSS
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