landundleute-MWR-12-22
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Seite 6<br />
Land und Leute Mittelweser-Region<br />
Weihnachten: Andere Lä<br />
Nicht in jedem Land wird dieses christliche Fest auf die<br />
gleiche Weise begangen wie bei uns. Unterschiedliche<br />
Lebensarten haben auch unterschiedliche Weihnachtsbräuche<br />
hervorgebracht. Doch eines haben wir mit<br />
allen anderen Ländern gemeinsam: Weihnachten ist<br />
das Fest der Liebe! Schauen wir doch einmal über die<br />
Grenzen, wie unsere europäischen Nachbarländer das<br />
schönste aller christlichen Feste feiern.<br />
Frankreich<br />
In Frankreich ist das Weihnachtsfest vor allem ein kulinarisches<br />
Fest. Gegen Mitternacht wird ein großes festliches<br />
Mahl eingenommen, das so genannte<br />
„Reveillon“. Das erste Festmahl findet am Weihnachtsabend<br />
statt und das zweite dann in der Silvesternacht.<br />
Ein Tannenbaum ist in Frankreich allgemein nicht üblich,<br />
obwohl er heute doch schon in einigen französischen<br />
Wohnzimmern zu finden ist. Am Heiligen Abend<br />
selbst wird bei den Franzosen gefeiert, gesungen und<br />
getanzt, sozusagen als eine Art Vorfeier auf Silvester.<br />
Anders als bei uns, müssen sich die Kinder in Frankreich<br />
noch einen Tag länger gedulden, bis sie ihre Geschenke<br />
auspacken können, denn die Bescherung findet dort<br />
erst am ersten Feiertag statt.<br />
Italien<br />
In den abgelegenen Gebirgstälern und kleinen Dörfern<br />
zählt nach wie vor die Weihnachtskrippe als Symbol<br />
der italienischen Weihnacht. Meistens stammt die<br />
Krippe sogar aus uraltem Familienbesitz. In den Städten<br />
hingegen hat längst der Weihnachtsbaum Einzug<br />
gehalten, der in Italien bis etwa 1945 nahezu unbekannt<br />
war. Die traditionelle Krippe steht heute noch allenfalls<br />
darunter. Auch mit Lichterketten geschmückte<br />
Straßen kennt man in Italien erst seit einigen Jahren.<br />
Während die italienischen Kinder früher erst am 6. Januar<br />
von der Fee Befano ihre Geschenke erhielten, werden<br />
sie heute meist auch schon am Heiligen Abend<br />
beschenkt. Die Bescherung findet allerdings, nicht wie<br />
bei uns üblich am frühen Abend, sondern erst gegen<br />
Mitternacht statt. Anders ist auch der Verlauf des Heiligen<br />
Abends. Während es hier zu Lande recht besinnlich<br />
zugeht, feiert man in Italien diesen Abend eher als<br />
fröhliches Fest. Gegen Mitternacht endet die Feier, und<br />
die Familien strömen in die Kirchen, um die Christmette<br />
zu zelebrieren. Nach diesem mitternächtlichen Gottesdienst<br />
findet in den Städten ein Feuerwerk statt, und<br />
auf Plätzen und Straßen herrscht ein fröhliches Treiben<br />
bis in die frühen Morgenstunden.<br />
Österreich<br />
Perchten, für viele eine Unbekannte, ist ein gefürchteter<br />
Name in Österreich! Finstere Gestalten in Masken<br />
und Fellen stürmen durch die Straßen. Mit Glockenläuten<br />
und Peitschenknallen verursachen sie ohrenbetäubenden<br />
Lärm und jagen manchen Schaulustigen Angst<br />
und Schrecken ein. Vor allem Mädchen versuchen kreischend<br />
vor den Monstern zu fliehen. In den Alpengebieten<br />
treten die unheimlichen Wesen am 6. und <strong>22</strong>.<br />
Dezember sowie am 6. Januar in Erscheinung. Ursprünglich<br />
sollte mit dem verursachten Krach der Winter<br />
vertrieben werden.