2023-01-22 Bayreuther Sonntagszeitung
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Aktuell<br />
2 <strong>22</strong>. Januar <strong>2023</strong> <strong>Bayreuther</strong> <strong>Sonntagszeitung</strong><br />
Ihr RechtamSonntag<br />
„BevorDueine Testamentsvollstreckung anordnest, denkenach …“<br />
Anzeige<br />
Dr.UlrichGraf<br />
Rechtsanwalt<br />
FachanwaltfürInsolvenzrecht<br />
Bevor in einem Testament<br />
eine Testamentsvollstreckung<br />
angeordnet wird, sollte sich der<br />
Ersteller des Testaments genau<br />
überlegen, was erwill. Die gesetzliche<br />
Regelung zum Testamentsvollstrecker<br />
findet sich im<br />
BGBinden §§ 2197 ff.Der Testa-<br />
mentsvollstrecker hat die Aufgabe,<br />
die letztwilligen Verfügungen<br />
des Erblassers zur Ausführung<br />
zu bringen, §<strong>22</strong>03 BGB.<br />
Verfasser von Testamenten<br />
neigen oft dazu, Testamentsvollstreckung<br />
dort anzuordnen, wo<br />
sie selbst keine Entscheidung<br />
treffen wollen – frei nach dem<br />
Motto: der Testamentsvollstrecker<br />
wird es irgendwie schon<br />
regeln…<br />
Allerdings hat es der Verfügende,<br />
wenn das Testament<br />
Wirkung entfaltet, nicht mehr in<br />
der Hand, ob der Testamentsvollstrecker<br />
es in seinem Sinn richtig<br />
macht.<br />
Trifft der Testierende<br />
keine genauen Regelungen,<br />
hat der Testamentsvollstrecker<br />
viel Macht. Der Erbe ist praktisch<br />
„entmündigt“. Der Testamentsverfasser<br />
sollte sich daher<br />
bereits hinsichtlich der Person<br />
des Testamentsvollstreckers<br />
überlegen, ob dieser mit dem Ver-<br />
mögen und der Familie umgehen<br />
kann. Eine Freundschaft oder ein<br />
Verwandtschaftsverhältnis zu<br />
dem vorgesehenen Testamentsvollstrecker<br />
sind nichtimmer hilfreich.<br />
Wenn der 60-jährige Vater<br />
seinen 65-jährigen Stammtischbruder<br />
oder seinen Steuerberater<br />
zum Testamentsvollstrecker<br />
bestimmt, so mag dies Ausdruck<br />
einer Freundschaft, tiefen Verbundenheit<br />
oder Vertrauens sein,<br />
muss aber keineswegs der Sache<br />
dienlich sein. Hier sollten Sachgesichtspunkte<br />
in den Vordergrund<br />
gerückt werden, wer ambesten<br />
geeignet ist, die Wünsche und<br />
Ziele der letztwilligen Verfügung<br />
zu verwirklichen.<br />
Der Verfasser des Testaments<br />
sollte sich auch überlegen,<br />
für welchen Bereich er die<br />
Testamentsvollstreckung anordnet.<br />
Diesemuss nichtfür das ganze<br />
Erbe angeordnet werden. Es<br />
kann sich durchaus empfehlen,<br />
eine Testamentsvollstreckung<br />
lediglich für einen speziellen<br />
Bereich, eine Forderung, einen<br />
Gegenstand, gegebenenfalls<br />
auch nur für die Grabstelle und<br />
Grabpflege anzuordnen.<br />
Sinnvoll kann die Anordnung<br />
der Testamentsvollstreckung<br />
auch für den Fall sein, wenn es<br />
niemanden gibt, der die Forderungen<br />
des Testaments selbstständig<br />
durchsetzt, wie oft bei<br />
sogenanntenAuflagen. Mit einer<br />
Testamentsvollstreckung kann<br />
der Testierende sicher sein,<br />
dass sein Wille –die Auflage –<br />
durchgesetzt wird.<br />
Grundsätzlich kann eine<br />
Testamentsvollstreckung für<br />
einen Zeitraum von höchstens<br />
30 Jahren angeordnet werden.<br />
Ob ein so langer Zeitraum Sinn<br />
macht, solltehinterfragt werden.<br />
Oftmals wird es sinnvoll sein,<br />
die Testamentsvollstreckung<br />
zeitlich zu begrenzen.<br />
Ein Thema, das auch überdacht<br />
werden sollte, ist die<br />
Vergütung des Testamentsvollstreckers.<br />
Die gesetzliche<br />
Regelungin§<strong>22</strong>21BGBistknapp,<br />
das Gesetz spricht nur von einer<br />
angemessenen Vergütung. Hierzu<br />
hat sich umfangreiche Rechtsprechung<br />
entwickelt. Einfacher<br />
ist es, wenn der Erblasser die<br />
Höhe der Vergütung bestimmt.<br />
Rechtlich ist es zwar möglich,<br />
zu bestimmen, dass der Testamentsvollstrecker<br />
unentgeltlich<br />
arbeiten soll. Ob der so Bedachte<br />
das Amt dann jedoch annimmt,<br />
darf bezweifelt werden.<br />
Die Anordnung einer<br />
Testamentsvollstreckung will gut<br />
überlegt sein. Sachliche Gründe<br />
sollten für die Anordnung im<br />
Vordergrund stehen und nicht<br />
beispielsweise der Wunsch,<br />
seine volljährigen Kinder noch zu<br />
erziehen.<br />
Rechtsanwälte und Notare<br />
beraten Sie gerne, wie eine<br />
Testamentsvollstreckung sinnvoll<br />
gestaltet werden kann.<br />
Hilmar Lampert<br />
Dr.Ulrich Graf<br />
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Stefanie Hoffmann, Jeanette Reintzsch<br />
Redaktion: Gabriele Munzert(verantw.), Roland Schmidt,<br />
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BAYREUTH. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe<br />
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Flugsaurier –<br />
bizzarreDrachen<br />
des Erdmittelalters<br />
BAYREUTH. Ein besonderer<br />
Vortrag im Iwalewa-Haus, Wölfelstraße<br />
2:AmSonntag, 05.<br />
Februar,um18Uhr,referiert Dr.<br />
Pedro Gerstberger zum Thema<br />
„Flugsaurier –bizarre Drachen<br />
des Erdmittelalters“. Mit<br />
riesigen Exemplaren bei einer<br />
Flügelspannweitevon bis zu 13<br />
Metern, aber auch mit Formen,<br />
die gerade mal in eine Hand<br />
passten, gehören die ausgestorbenen<br />
Flugsaurier zu den<br />
beeindruckendstenTieren des<br />
Erdmittelalters. Ihre erstaunliche<br />
Artenvielfalt, ihre anatomischen<br />
Anpassungen und ihre<br />
Lebensweise, aber auch ihr<br />
Ende, sind Themen dieses bilderreichen<br />
Vortrags. Eintritt ist<br />
frei. Um Spenden für den Verein<br />
wirdgebeten.<br />
red