30.01.2023 Aufrufe

POPSCENE Februar 02/23

Die POPSCENE-Ausgabe im Februar 2023 mit David Lynch, The Baboon Show, Pascow uvm. Fantasyautor Markus Heitz und viele andere im exklusiven Interview, dazu Eventkalender, Reviews und so viel mehr!

Die POPSCENE-Ausgabe im Februar 2023 mit David Lynch, The Baboon Show, Pascow uvm.
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<strong>02</strong><br />

<strong>23</strong><br />

AUCH ALS E-PAPER<br />

MIT INTERAKTIVEN<br />

INHALTEN!<br />

THE BABOON SHOW<br />

MIT VOLLGAS AUF DER ÜBERHOLSPUR<br />

PASCOW<br />

AUSSENSEITER UND RANDSTÄNDIGE<br />

DAVID LYNCH<br />

SMALL STORIES<br />

DAS TOTAL UMSONSTE POPKULTURMAGAZIN | <strong>POPSCENE</strong>.CLUB


Bämmm!<br />

Digitalisierung!<br />

Da! Friss!<br />

Auf einmal geht es ratzfatz. Neue, irre KI-<br />

Plattformen sprießen nahezu täglich aus dem<br />

Boden, analoge Geschäftsmodelle fliegen<br />

aus dem Fenster, NFT, Cryptowährungen,<br />

In-App-Käufe, Mikrotransaktionen, Roboter,<br />

die einen Salto schlagen können, usw.<br />

Man kann bei dem Tempo nur noch staunen,<br />

die Luft anhalten und sich ducken in der Hoffnung,<br />

dass man von dem digitalen Tsunami<br />

nicht überrollt wird. Denn auch wenn das<br />

Mooresche Gesetz (vorerst) an seine physikalischen<br />

Grenzen stößt, ist das Ende der Fahnenstange<br />

noch lange nicht erreicht. Ein bisschen<br />

Angst macht es schon. Auch wenn das Thema<br />

04 TITEL<br />

The Baboon Show<br />

Pascow<br />

July Talk<br />

16 TRAVELS<br />

Görlitz<br />

20 GENUSS<br />

„Ben“ Joel Miller<br />

22 LESELUST<br />

Markus Heitz<br />

24 FANTASTIK<br />

Open D&D<br />

26 MODE<br />

Helmut Newton<br />

28 KULTUR<br />

David Lynch<br />

„Digitalisierung“ nicht erst seit gestern diskutiert<br />

und angekündigt wurde, ist die Wucht<br />

und Geschwindigkeit, mit der sie sich gerade<br />

entfaltet beachtlich. Es stellt sich die Frage, ob<br />

wir wirklich richtig darauf vorbereitet sind oder<br />

ob sich nach Nord-Süd-, Ost-West-, Arm-Reich-,<br />

Cola-Pepsi-Gefälle nicht gerade eine neue Digital-Analog-Kluft<br />

auftut, die wir nie wieder einholen<br />

können?<br />

Markus<br />

ixius<br />

30 QUEER<br />

Franziska Kaiser<br />

32 TIPPS<br />

Musik, Filme, Serien<br />

42 TERMINE<br />

Kultur & Veranstaltungen<br />

68 FIN<br />

Comic & Impressum<br />

3<br />

EDITORIAL


Video im<br />

E-Paper<br />

THE BABOON SHOW<br />

MIT VOLLGAS AUF DER ÜBERHOLSPUR


Wer in den letzten Jahren die skandinavische<br />

Rock´n´Roll-Szene aufmerksam beobachtet<br />

hat, kam an The Baboon Show nicht vorbei.<br />

Das Quartett um Ausnahme-Sängerin Cecilia<br />

Boström, Bassistin Frida Ståhl (seit 2013),<br />

Gitarrist Håkan Sörle und unseren Interviewpartner<br />

Schlagzeuger Niclas Svensson wurde<br />

2003 gegründet und hat mit „God Bless You<br />

All“ gerade sein zehntes Studioalbum veröffentlicht.<br />

Den Genre Punk und Rock bleiben<br />

die Vier aus Stockholm auch mit den 12 neuen,<br />

englischsprachigen Stücken treu. Als einer<br />

der besten schwedischen Live-Acts konnte die<br />

Band schnell Fans und Medien in der ganzen<br />

Welt gewinnen und war hierzulande u.a.<br />

schon als Support für die Broilers und die<br />

Toten Hosen auf den ganz großen Bühnen<br />

präsent.<br />

Ein kurzer Blick zurück. Wie fing Deine Leidenschaft<br />

für Musik an, welche Künstler/<br />

Gruppen haben Dich inspiriert?<br />

Unter anderem die Misfits, Bad Religion, Metallica,<br />

Slayer und AC/DC. Ich habe auch viel<br />

Death Metal/Black Metal gehört. Aktiv erst als<br />

Gitarrist, dann als Bassist in wechselnden Bands,<br />

in den 1990er Jahren mit Håkan bei einer Punkund<br />

Indie-Pop-Band. Und als wir auf Cecilia trafen<br />

und The Baboon Show gründeten, wurde ich<br />

deren Schlagzeuger.<br />

Mir erscheint die Beständigkeit im Line Up,<br />

Cecilia, Häkan und Du sind Gründungsmitglieder,<br />

einer der wichtigsten Garanten für<br />

euren stetig wachsenden Erfolg. Wie siehst<br />

Du das?<br />

Das ist richtig, nur am Bass gab es zwei Wechsel.<br />

Helen Lindberg verließ uns 2010, Lisa Bünger<br />

2013. Und mit Frida haben wir die perfekte<br />

Ergänzung gefunden, menschlich und musikalisch.<br />

Wir sind eine Familie.<br />

Das scheint auch für eure geschäftlichen Beziehungen<br />

zu gelten, die euch über lange<br />

Jahre mit dem schwedischen Label National<br />

und dem deutschen Partner Kidnap Music<br />

verbinden?<br />

5<br />

TITEL


Für uns gilt da das Motto: ´Never change a<br />

winning team´. Warum ändern, was bisher Erfolg<br />

und Zufriedenheit garantiert. Das gemeinsame<br />

Konzept geht bisher komplett auf, da auch sie<br />

die gleiche Leidenschaft für diese Art von Musik<br />

haben.<br />

Die Bandgeschichte ist voller Höhepunkte,<br />

nicht zuletzt dank einer äußerst umfangreichen<br />

Diskografie. Auf welche Meilensteine<br />

der letzten 20 Jahre blickst Du wohlwollend<br />

zurück?<br />

Die ersten drei CD´s wurden schnell geschrieben<br />

und produziert. Es ging uns mehr um die Live-<br />

Shows. Aber „Punk Rock Harbour“ (2010) hat die<br />

Band auf ein neues Level gehoben, anspruchsvollere<br />

Songs und eine aufwendigere Produktion.<br />

Und „You Got A Problem Without Knowing<br />

It“ wurde zum Hit, der auch für Deutschland<br />

Türen geöffnet hat. Und die restlichen Alben<br />

haben uns Stück für Stück größer gemacht, vor<br />

allem „Radio Rebelde“ (2018).<br />

Die von Johan Gustafsson (Bassist von The Hives)<br />

produzierte neue LP/CD zeigt nochmals<br />

eine Weiterentwicklung der Gruppe in Sachen<br />

Songwriting und Sound. 1977er Punk, Garage-<br />

Rock und Power-Pop treffen hier kongenial<br />

zwischen dem Opener „Made Up My Mind“<br />

und „Prisoners“ aufeinander. Wie lange habt<br />

ihr daran gearbeitet und hast Du Favoriten?<br />

Angefangen haben wir kurz vor der Pandemie,<br />

dann in Abständen, wenn es möglich war weitergemacht<br />

und in einem Stockholmer Studio<br />

sowie Häkan´s Studio die LP/CD komplettiert.<br />

Neu ist, dass Pianos und Synthesizer zum Einsatz<br />

kamen. „Made Up My Mind“, “God Bless<br />

You All“ sowie “Gold” sind klare Favoriten der<br />

ganzen Band.<br />

Die Lyrics sind erneut linkspolitisch/sozialistisch<br />

geprägt, kritisches Entertainment und<br />

Hinterfragen weiterhin markante Markenzeichen<br />

der Band aus dem hohen Norden?<br />

Håkan ist für die Mehrzahl der Texte zuständig.<br />

In vielen seiner Texte werden Autoritäten<br />

und Ungerechtigkeiten hinterfragt. Aber wir<br />

alle arbeiten an der Kombination aus Musik/<br />

6<br />

Text, bis ein fertiger Song für uns alle passt. Die<br />

Botschaft ist dann auch wichtiger Teil unserer<br />

Rock´n Roll Party.<br />

2015 habt ihr eine außergewöhnliche Sammlung<br />

veröffentlicht. Die „Havanna Sessions“<br />

erschienen hierzulande bei Cargo Records.<br />

Was hat es damit auf sich?<br />

Der National-Labelchef ist vor einigen Jahren<br />

nach Kuba gezogen und verfügt über gute Kontakte<br />

vor Ort. Dank seiner Organisation haben<br />

wir mehrfach Shows auf Festivals und in Clubs<br />

mit einheimischen Musikerinnen gespielt und<br />

diese Sessions dann auf CD veröffentlicht. Wir<br />

haben uns dort immer sehr wohl gefühlt.<br />

Zusammen mit der „Oddball“-7“ habt ihr<br />

einen Patch und das Comic „The New Adventures<br />

Of The Baboon Show – Ready To Rock!“<br />

veröffentlicht. Eine reine Promotionaktion<br />

oder interessiert ihr euch ernsthaft für das<br />

Metier?<br />

Nicht tiefergehend, es hat einfach Spaß gemacht<br />

und unser spanischer Merchandiser<br />

kannte den Zeichner. Ich selber habe einige alte<br />

KISS-Comics, die ich sehr mag.<br />

The Baboon Show stehen auch 2<strong>02</strong>3 für eine<br />

große Rock´n Roll Party. Was dürfen wir von<br />

der Europatournee im März/April mit zahlreichen<br />

Shows in Deutschland erwarten?<br />

Wir können es kaum abwarten die neuen Songs<br />

live zu präsentieren, dazu haben wir auch eine<br />

neue Bühnenshow entworfen. Die Energie und<br />

Interaktion auf der Bühne und zwischen uns<br />

und dem Publikum wird wieder einzigartig<br />

werden.<br />

Bleibt Dir in den kommenden Monaten überhaupt<br />

Zeit für Privates?<br />

Ich muss mich organisieren. Und mit meiner<br />

Verlobten in Berlin gut absprechen.<br />

Text: Frank Keil Bilder: Kidnap Music<br />

Schlachthof, Wiesbaden<br />

Fr, 21. Apr 2<strong>02</strong>3 // 20.00<br />

baboonshow.com<br />

TITEL


Deutschlands größter stand-up comedy wettbewerb!<br />

Vorrunden<br />

THEATER AM RING<br />

10. <strong>Februar</strong> 2<strong>02</strong>3<br />

10. März 2<strong>02</strong>3<br />

14. April 2<strong>02</strong>3<br />

15. September 2<strong>02</strong>3<br />

06. Oktober 2<strong>02</strong>3<br />

03. November 2<strong>02</strong>3<br />

saisonfinale:<br />

THEATER AM RING<br />

01. Dezember 2<strong>02</strong>3<br />

Master comedy clash mit den<br />

monatssiegern der vorrunden.<br />

Moderation:<br />

zain<br />

EINLASS: 19.00 UHR<br />

Beginn: 20.00 Uhr<br />

VVK: Eventim<br />

COMEDYCLASHTOUR


Video im<br />

E-Paper<br />

PASCOW<br />

AUSSENSEITER UND RANDSTÄNDIGE<br />

8<br />

TITEL


Die Punkrocker Pascow haben gerade über<br />

ihr eigenes Label Kidnap Music in Kooperation<br />

mit Rookie Records ihr siebtes Studioalbum<br />

„Sieben“ veröffentlicht. Wir sprachen<br />

zu diesem Anlass mit Gitarrist Swen und<br />

Schlagzeuger Ollo, deren Band ein Vierteljahrhundert<br />

jung ist.<br />

25 Jahre Pascow. 25 Jahre Gimbweiler Punkrock.<br />

Jetzt Album Nummer sieben. Das war<br />

anno 1998 sicherlich völlig unvorstellbar,<br />

oder? Mit welchen Gefühlen blickt er auf die<br />

25 Jahre zurück? Was waren die schönsten<br />

Momente?<br />

Swen: Dass es die Band 25 Jahre lang geben<br />

würde, hat damals wohl keiner von uns gedacht.<br />

Rückblickend ist die Zeit schneller vergangen als<br />

gedacht. Es gibt super viele schöne Momente,<br />

die hier alle aufzuzählen, würde den Rahmen<br />

komplett sprengen. Ich freue mich auf die Momente,<br />

die hoffentlich 2<strong>02</strong>3 noch kommen.<br />

Ollo: Ich muss in der letzten Zeit öfters daran<br />

denken, wie Alex und ich im Proberaum angefangen<br />

haben. Alex, Swen und ich hatten ja<br />

schon vor Pascow zusammen Musik gemacht,<br />

Alex hatte da aber Bass gespielt und ich war<br />

Sänger. Mit Pascow habe ich auch angefangen<br />

Schlagzeug zu spielen.<br />

Seid Ihr das Album mit einer konkreten Vorstellung<br />

angegangen oder habt Ihr erst mal<br />

Ideen gesammelt und gesichtet und seid mit<br />

dem Flow gegangen?<br />

Ollo: Als wir mit dem Songwriting begonnen<br />

haben, standen wir wirklich im Proberaum,<br />

haben uns angeschaut und gesagt: „Okay, los<br />

geht’s, aber was machen wir jetzt?“ Haha. Alex<br />

kam dann sehr schnell mit einer Songidee um<br />

die Ecke, das müsste „14 Colakracher“ gewesen<br />

sin. Bei uns entsteht ja immer zuerst die Musik,<br />

dann die Gesangsmelodie und final der<br />

Text. Danach sind wir dann in der Tat mit dem<br />

Flow gegangen. Einige Songs sind auch in einer<br />

Songwriting-Session mit unserem Produzenten<br />

Kurt Ebelhäuser und seinem Mitarbeiter Michel<br />

Wern (übrigens aus St. Wendel) entstanden.<br />

Eine solche Session haben wir auch zum ersten<br />

Mal gemacht, das war schon echt spannend.<br />

Zieht sich ein thematischer roter Faden durch<br />

die Songs?<br />

Ollo: Die Platte beschäftigt sich inhaltlich primär<br />

mit dem Thema Außenseitertum und Menschen,<br />

für die in der Gesellschaft einfach immer<br />

weniger Platz ist beziehungsweise die einfach<br />

abgehängt wurden. Erst kürzlich hat Oxfam<br />

ja veröffentlicht, dass das reichste Prozent der<br />

Weltbevölkerung etwa 2/3 des weltweiten Vermögenszuwachsens<br />

einkassiert. Gleichzeitig<br />

hat seit etwa 25 Jahren die extreme Armut<br />

wieder zugenommen. Das sind Themen, ähnlich<br />

wie der Klimawandel, die das Leben auf der<br />

Erde nachhaltig beeinflussen und auch uns betreffen<br />

und definitiv nicht kalt lassen.<br />

Text: Kai Florian Becker<br />

Bild: Andreas Langfeld, Kay Oezdemir<br />

Garage, Saarbrücken<br />

Sam, 25. Feb 2<strong>02</strong>3, ab 18:30<br />

pascow.org<br />

9<br />

TITEL


JULY TALK<br />

DIY AUS TORONTO<br />

Video im<br />

E-Paper<br />

10<br />

TITEL


Die kanadische Alternative Rock-Band July<br />

Talk besteht aktuell aus sechs Bandmitgliedern.<br />

Telefonisch sprachen wir mit den beiden<br />

Frontleuten, Sängerin Leah Fay und Sänger<br />

Peter Dreimanis. Komplettiert wird die<br />

ungewöhnliche Besetzung von den beiden<br />

Gitarristen Ian Docherty und Josh Warburton<br />

sowie den zwei Schlagzeugern Danny Miles<br />

und Dani Nash. Gerade hat die Band mit „Remember<br />

Never Before“ ihr viertes Album veröffentlicht.<br />

Wann und wo wurden July Talk gegründet<br />

und wer von euch ist von Anfang an mit<br />

dabei?<br />

Peter: 2012 in Toronto, Ontario als Quintett.<br />

Und später gab es nur einen Wechsel, als Eamon<br />

McGrath uns verließ. Für die Aufnahmen<br />

zu „Remember Never Before“ stieß dann Dani<br />

Nash zu uns. Was die Instrumentierung angeht,<br />

haben wir uns immer schon auf unsere Eingebung<br />

verlassen. Wir lassen uns da vom DIY-Gedanken<br />

leiten, es geht immer um die Spannung<br />

zwischen Präzision und Chaos. Was auch Auswirkungen<br />

auf unsere Live-Performance hat.<br />

Musikalisch lassen sich July Talk gar nicht so<br />

leicht einordnen, auch wenn oft das Genre<br />

Alternative Rock fällt. Wo seht ihr euch in<br />

einer Standortbestimmung?<br />

Leah: Wir haben keine Angst davor Grenzen zu<br />

überschreiten, verschiedene Stile zu mischen.<br />

Es geht uns darum immer tanzbar zu bleiben.<br />

Das kann daher auch Indie-Sounds, Blues oder<br />

einen anderen Stil miteinbeziehen.<br />

Eure Diskografie der letzten 11 Jahre umfasst<br />

zahlreiche Single-Veröffentlichungen seit<br />

2012, angefangen bei „Paper Girl“ sowie aktuell<br />

vier Alben. Welchen Aufnahmen messt<br />

ihr dabei eine besondere Bedeutung bei?<br />

Peter: Um ehrlich zu sein, lag unser Fokus von<br />

Anfang an eher auf den Live-Shows. Das Debüt<br />

ist sicher immer wichtig, dann „Touch“ aus dem<br />

Jahr 2016, mit dem wir uns stark weiterentwickelt<br />

haben. „Pray For It“ aus dem Jahr 2<strong>02</strong>0 sicherte<br />

uns den bis dato erworbenen Status, der<br />

uns vom Indie-Label Sleepless bis zu den Major-<br />

11<br />

TITEL


Labels Island (US) und Universal (UK) geführt<br />

hat. Und für alle drei Alben haben wir sogar jeweils<br />

einen Juno Award als bestes ´Alternative<br />

Album Of The Year´ gewonnen.<br />

Für die neuen Titel habt ihr gleich mit drei<br />

verschiedenen Produzenten gearbeitet. Hat<br />

euch das einen zusätzlichen Motivationsschub<br />

gegeben?<br />

Leah: Unser Gitarrist Ian Docherty ist natürlich<br />

ganz nah an der Band dran und hat als einer<br />

der drei Produzenten auch als Bindeglied zu<br />

Graham Walsh und Kevin Drew gedient.Sie besitzen<br />

die Fähigkeit an den Stücken zu feilen,<br />

ohne dass wir unsere Grundidee komplett verändern<br />

müssen. Mehr noch, einige der Stücke<br />

entstanden sogar erst im Studio auf den Punkt,<br />

was bisher neu für uns war.<br />

Wo seht ihr die Band in Sachen Aussagekraft<br />

und Inhalt. Geht es nur um Unterhaltung,<br />

oder insgesamt doch um einiges mehr?<br />

Leah: Zunächst geht es um persönliche Inhalte,<br />

die uns helfen auch Miteinander und mit<br />

unserer Umwelt besser in Kontakt zu treten.<br />

Was dann aber folgerichtig auch wieder in eine<br />

Auseinandersetzung mit der Gesellschaft und<br />

der Politik führt. Thematisch geht es da z.B. um<br />

das Thema Hass und wie man ihn auf jeglicher<br />

menschlichen Ebene überwinden kann.<br />

Peter: Das Album stellt Fragen an die HörerInnen:<br />

Wer wollt ihr sein? Wohin wollt ihr euch<br />

entwickeln?<br />

Auf dem Album befinden sich insgesamt 11<br />

Stücke, die von „After This“ bis hin zu „I Am<br />

Water“ reichen. Habt ihr jeweils einen Favoriten<br />

unter den Tracks, oder fällt euch eine<br />

Auswahl schwer?<br />

Leah: Ich mag sie alle, aber „Twenty Four<br />

Hours“ ist dann doch irgendwie mein Liebling,<br />

der hat auch live schon bestens funktioniert.<br />

Peter: „When You Stop“ ist für mich gut gelungen,<br />

der bringt July Talk 2<strong>02</strong>3 auf den Punkt.<br />

12<br />

Ihr werdet zunächst im März in Kanada auf<br />

Tour sein, die USA werden im April folgen. In<br />

Europa seid ihr ja auch schon mehrfach gewesen,<br />

wann kommt ihr zurück?<br />

Peter: Voraussichtlich erst im Frühjahr 2<strong>02</strong>4,<br />

aber die Planung dazu kann sich auch noch<br />

ändern.<br />

Eine Stärke der Band liegt in ihren kreativen<br />

Videos. Habt ihr Spaß am Script und Dreh<br />

und wer ist da in eurem Umfeld für die Band<br />

tätig?<br />

Peter: July Talk ist DIY, von der Musik über das<br />

Artwork bis hin zu den Videos. Wann immer es<br />

geht, arbeiten wir mit Freunden aus unserem<br />

Umfeld, deren Kreativität schätzen wir einfach.<br />

Da passt es wohl, dass auch das Metier Film<br />

euch beide fasziniert. Stichwort „Diamond<br />

Tongues“ und „Bad Moon Rising“.<br />

Leah: Als Leah Goldstein hatte ich eine maßgebliche<br />

Rolle in „Diamond Tongues“ und wurde<br />

dafür 2015 für den Canadian Screen Award<br />

nominiert.<br />

Peter: Ich habe mit meinem Cover des Creedence<br />

Clearwater Revival-Klassikers unter dem<br />

Namen ´Mourning Ritual´ Erfolg gehabt. Das<br />

Cover wurde u.a. bei „The Walking Dead“ und<br />

“Teen Wolf” eingesetzt.<br />

Text: Frank Keil Bilder:<br />

Coli Medley & Universal Music<br />

julytalk.com<br />

TITEL


13<br />

TITEL


TRAVELS<br />

GÖRLITZ<br />

Auf Zeitreise im Ostjuwel


Die Hochschulstadt mit ihren rund 55.000 Einwohnern,<br />

auch bekannt als Europastadt Görlitz<br />

Zgorzelec befindet sich im Freistaat Sachsen<br />

direkt an der polnischen Grenze. Görlitz ist für<br />

eine gut erhaltene Altstadt bekannt (Stichwort<br />

Altstadtmillion, da ein anonymer Gönner der<br />

Stadt von 1995 bis 2016 jährlich eine Million DM<br />

bzw. eine halbe Million Euro gespendet hat), deren<br />

Gebäude aus verschiedenen Epochen stammen<br />

und eine Vielfalt an Architekturstilen aufweisen.<br />

Zu den Top-Sehenswürdigkeiten zählen<br />

die Hallenhäuser, die spätgotische Peterskirche<br />

mit zwei Türmen und Sonnenorgel, die Nikolaikirche<br />

mit Nikolaifriedhof, das Gerhard-Hauptmann-Theater,<br />

das Jakob-Böhme-Haus, das<br />

Heilige Grab, die Synagoge (Jugendstilgebäude,<br />

Kulturforum) sowie die folgenden Museen:<br />

Schlesisches Museum, Senckenberg Museum,<br />

Kaisertrutz und Barockhaus (Kulturhistorische<br />

Museen mit Ausstellungen zur deutschen, polnischen<br />

und tschechischen Kunst und Geschichte).<br />

Mit seinen 4000 Baudenkmälern gilt Görlitz<br />

als größtes Flächendenkmal Deutschlands.<br />

Ganzjährige Kulturangebote, hervorragende<br />

Kulinarik und ein breites Übernachtungsangebot<br />

runden das vielfältige Angebot ab. Alle wissenswerten<br />

Informationen (inklusive vielfältige<br />

Stadtführungen) für einen Aufenthalt findet<br />

man auf der folgenden Webseite:<br />

goerlitz.de<br />

Die Appartements und Ferienwohnungen für<br />

Singles, Paare, Familien und Kleingruppen (auf<br />

Wunsch kann das erstklassige Frühstücksbuffet<br />

hinzugebucht werden) verbinden historische<br />

Architektur mit zeitgemäßem Design und ökologischen<br />

Ansprüchen der Zukunft. Sie können<br />

für Kurztrips oder auch für längere Aufenthalte<br />

in Görlitz gebucht werden und sind exklusiv<br />

ausgestattet. Der großzügig gestaltete Frühstücksraum<br />

mit Lounge, die Bibliothek und das<br />

Spielzimmer mit Kicker laden die Gäste dazu<br />

ein hier zusammenzukommen. Da es möglich<br />

ist auch die Küche im EG zu nutzen, ist auch gemeinsames<br />

Kochen der Gäste eine Option. Ein<br />

Fahrradverleih wird ebenfalls angeboten. Die<br />

Geschäftsführer und ihr Personal sind zudem<br />

als Görlitzer Insider kompetente AnsprechpartnerInnen<br />

für alle Stadtentdecker.<br />

vias-goerlitz.de<br />

VIA´s – Appartements und Ferienwohnungen<br />

Das über 150jährige Baudenkmal aus der Gründerzeit<br />

liegt verkehrsgünstig (Parkhaus in der<br />

unmittelbaren Nähe) und zentrumsnah am<br />

Postplatz 7 zwischen Bahnhof und Altstadt.<br />

15<br />

Görliwood<br />

Görlitz hat im Film schon New York, Berlin,<br />

München, Frankfurt, Paris und Heidelberg<br />

verkörpert. Liebevoll wird die Stadt von Einheimischen,<br />

Besuchern und Filmschaffenden<br />

Görliwood genannt. Seit den 1950er Jahren<br />

sind hier über 100 nationale und internationale<br />

Filmproduktionen entstanden. Der wandelbarste<br />

Ort hierbei war der Untermarkt im historischen<br />

Zentrum der Stadt. Als Filmlocation für<br />

„Grand Budapest Hotel“ (Wes Anderson) wurde<br />

sie von Filmfans zur „European Film Location<br />

Of The Decade“ gewählt. Emma Thompson<br />

stand für die Romanverfilmung „Jeder stirbt für<br />

sich allen“ in der Neißestadt vor der Kamera.<br />

TRAVELS


Der Prospekt ´Oscar-prämiertes Görlitz´ listet<br />

die schönsten Drehorte sowie die Stationen<br />

des ´Walk of Görliwood´ auf. Für Film-Entdecker<br />

gibt es mehrere Angebote, die Stadtrundfahrt<br />

mit dem Görliwood-Entdecker-Bus, den<br />

Stadtrundgang „Film ab!“, die Besichtigung<br />

der Filmlocation Brauner Hirsch und den Stadtrundgang<br />

Görliwood-Drehorttour.<br />

goerlitz.de<br />

16<br />

Genusspass, Coolinaria und Braukunst<br />

Axel Krüger ist nicht nur erfolgreich im Bereich<br />

der Personal- und Kommunikationsberatung<br />

tätig, sondern besitzt auch ein Faible für<br />

Genuss. Mittlerweile lebt und arbeitet er seit<br />

über 30 Jahren in Görlitz und engagiert sich<br />

überparteilich für die Stadt. Er betreibt einen<br />

Weinhandel mit Weinkeller, eine Lesebühne<br />

und ist der maßgeblich Verantwortliche hinter<br />

dem Görlitzer Genusspass. Damit lässt sich<br />

noch bis zum 28. <strong>Februar</strong> der Geschmack der<br />

Europastadt entdecken, über eine Neuauflage<br />

wird zeitnah entschieden. Ein Blick auf die Speisenkarten<br />

der deutsch-polnischen Neißestadt<br />

zeigt eine erstaunliche Vielfalt. Drei Gutscheine<br />

aus sechs teilnehmenden Restaurants können<br />

eingelöst werden, dabei reicht die Spannbreite<br />

des kulinarischen Angebots von kreativen<br />

Kombinationen regionaler Produkte über vegane<br />

und vegetarische Köstlichkeiten bis hin zu<br />

neuen Interpretationen klassischer Gerichte.<br />

Überzeugen konnten gleichermaßen Obermühle<br />

(obermuehle-goerlitz.de) und Horschel<br />

(horschel-restaurant.de), aber der Weg über die<br />

Fußgängerbrücke unterhalb der Peterskirche<br />

an das polnische Neißeufer hat sich am meisten<br />

gelohnt. Das 2012 eröffnete Restaurant<br />

Miódmaliny (facebook.com/miodmaliny) ließ<br />

keine Wünsche offen. Ein Renner: Die gebackene<br />

Ente mit dunkler Sauce (Pflaume, Bratapfel)<br />

und schlesischen Nudeln. Nicht weiter verwunderlich,<br />

dass das Restaurant mit seiner außergewöhnlichen<br />

Atmosphäre und dem schönen<br />

Interieur auch Teil von ´Coolinaria´ ist. Dieses<br />

deutsch-polnische Wein- und Genussfest wird<br />

von Axel veranstaltet und findet in diesem Jahr<br />

am 24. Juni statt. Aber auch wer lieber Bier<br />

trinkt, kommt in Görlitz voll auf seine Kosten.<br />

Seit 1896 gibt es die Landskron Brau-Manufaktur<br />

mit ihren unterirdischen Gewölbekellern.<br />

Und zur örtlichen Bierkultur gehören auch<br />

neue Craftbierbrauereien wie SUD OST. In dieser<br />

Brauereiwerkstatt ist Braumeister Matthias<br />

Grall aktiv, der zusammen mit Andreas Kolley<br />

den angesagten Szeneladen betreibt.<br />

goerlitz.de/kulinarisch – coolinaria.eu –<br />

sudost.de<br />

Schall Haus<br />

Mit dem Schall Haus hat Görlitz einen Schallplattenladen,<br />

den sich manche Großstadt wünschen<br />

würde. Holger Sturz führt das Geschäft mit einem<br />

hervorragenden Sortiment an LP´s, CD´s und Merchandise-Artikeln<br />

seit Januar 1999 in der Breiten<br />

Straße 4. Viele Tonträger verschiedenster<br />

Richtungen warten hier auf einen neuen Besitzer.<br />

Das Angebot besteht aus Neuware und Secondhand-Artikeln.<br />

Holger kauft auch an, vor allem<br />

Sammlungen. Mich hat vor allem sein Angebot an<br />

alten DDR-Schallplatten überzeugt.<br />

schallhaus-goerlitz.nt-24.de<br />

TRAVELS


Spielzeugmuseum Görlitz<br />

Unter dem Motto „Kommt spielen“ präsentiert<br />

der Verein für das Spielzeugmuseum Görltz in<br />

der Nikolaivorstadt auf einer Fläche von rund<br />

100 Quadratmetern Spielzeug aus der DDR-<br />

Zeit. Zusammengetragen wurde die Sammlung<br />

im Besitz von Kerstin Fiedler von ihrem bereits<br />

verstorbenen Mann Thomas. Mit Holzspielzeug<br />

aus dem Erzgebirge fing im Jahr 2000 alles an,<br />

nach und nach wurde der Bestand um Spiele,<br />

Autos, Baukästen, Puppenstuben, Teddybären,<br />

Zinn- und Sammelfiguren (Cowboys, Indianer,<br />

Ritter) und vieles mehr erweitert. Herzstück der<br />

Sammlung ist eine rund vier Quadratmeter große<br />

Miniaturlandschaft unter Glas sowie die thematische<br />

Figuren-Zusammenstellung rund um<br />

das Sandmännchen im Eingangsbereich. Kinder<br />

und Erwachsene erfreuen sich gleichermaßen<br />

an dieser Spielzeugwelt, deren Bestand akut<br />

gefährdet ist. Frau Fiedler hat mit schwindenden<br />

Besucherzahlen zu kämpfen, hohen Energiekosten,<br />

mangelnder öffentlicher Förderung.<br />

Da ihr momentan nur eine Mitarbeiterin zur<br />

Seite steht, wurden die Öffnungszeiten bereits<br />

reduziert. Und sie trägt sich ernsthaft mit dem<br />

Gedanken diese geniale Sammlung zu verkaufen,<br />

am liebsten an ein interessiertes Museum.<br />

Aber noch ist offen, also nutzt die Zeit in Görlitz<br />

zu einem Besuch bei ihr. Aktuelle Öffnungszeiten<br />

und Informationen unter:<br />

fb.com/SpielzeugmuseumGoerlitz<br />

17<br />

Redaktions-Tipps für Goerlitz<br />

• Rad und Wandertipps entlang der Neiße.<br />

Flyer der Europastadt<br />

GörlitzZgorzelec GmbH<br />

• Berzdorfer See. Einer der größten Seen<br />

Sachsens vor der Stadt. Naherholungs- und<br />

Naturressort, geschaffen aus dem ehemaligen<br />

Tagebau in der Oberlausitz.<br />

goerlitz.de/see<br />

• Porzellan Land Schlesien. Wunderbare<br />

Ausstellung aus privaten Sammlungsschenkungen.<br />

Noch bis 26. <strong>Februar</strong>. Schlesisches<br />

Museum zu Görlitz.<br />

schlesisches-museum.de<br />

• Kaufmannspaläste an der Via Regia. Die<br />

Görlitzer Hallenhäuser. Ausstellungs- und<br />

Forschungsprojekt.<br />

Brüderstrasse 9.<br />

Die Presserecherche wurde unterstützt durch die Europastadt<br />

GörlitzZgorzelec GmbH, speziell durch Frau Franziska<br />

Glaubitz (Pressekontakt Stadt Görlitz).<br />

Text: Frank Keil<br />

Bilder: Felix Leda, ViA´s, Paul Glaser, Frank Keil<br />

TRAVELS


GENUSS<br />

DER TRAUM VON DER<br />

EIGENEN MANUFAKTUR<br />

BÄCKER BENJAMIN „BEN“ JOEL MILLER<br />

AUS BLIESKASTEL<br />

18<br />

GENUSS


Du hast vor Kurzem auf Facebook gepostet,<br />

dass Du – „ein leidenschaftlicher Bäckergeselle“<br />

– auf der Suche nach einem Betrieb<br />

bist, mit dem Du gemeinsam Dein Konzept<br />

umsetzen kannst. Bitte erzähl uns etwas<br />

darüber.<br />

Ben Miller: Ich biete Bäckereien an, eine Filiale<br />

zu betreiben, in der Backwaren traditionell von<br />

Hand hergestellt werden. Das Ganze soll offen<br />

einsehbar sein und ich sollte die Möglichkeit<br />

haben, die Kunden beraten zu können. So zeigt<br />

und vermittelt man der Kundschaft, was gute<br />

Backwaren sind und wie diese auf natürliche<br />

Art und Weise hergestellt werden.<br />

Du bist 39 und hast erst spät mit Deiner Ausbildung<br />

zum Bäcker begonnen. Warum?<br />

Ben Miller: Ich habe meine Kindheit und Teenagerzeit<br />

im Familienbetrieb – ein italienisches<br />

Restaurant – verbracht. Ich habe früh begonnen,<br />

dort mitzuarbeiten und kam deshalb nie<br />

dazu, eine Ausbildung zu absolvieren. Als ich<br />

Vater wurde, habe ich beschlossen, eine Ausbildung<br />

zum Bäcker zu machen – in einer Demeter-zertifizierten<br />

Vollkornbäckerei, wo ich mich<br />

in diesen Beruf verliebt habe.<br />

Was macht ein perfektes Brot aus?<br />

Ben Miller: Ein perfektes Brot wird mit aktivem<br />

Sauerteig hergestellt, mit ausreichend Zeit zum<br />

Reifen und Gären. Es wird von Hand geformt,<br />

kommt nach dem Backen dreifarbig aus dem<br />

Ofen und riecht so lecker, dass einem das Wasser<br />

im Mund zusammenläuft.<br />

Mehl, Wasser, Salz und Hefe: Das sind die<br />

Zutaten für französisches Baguette, das die<br />

UNESCO vor wenigen Wochen zum Weltkulturerbe<br />

erklärt hat. Zu Recht?<br />

Ben Miller: Ich habe von einem französischen<br />

Bäckermeister gelernt, wie man traditionelles<br />

Baguette herstellt. Wenn man dabei alles richtig<br />

macht, ist es eine geschmackliche Sensation,<br />

schön lang geformt, mit einer knackigen<br />

Kruste und einer großporigen, luftigen Krume.<br />

Völlig zu Recht ein Weltkulturerbe!<br />

Text: Katharina Rolshausen Bild: Privat<br />

19<br />

Was hältst Du von Low-Carb-Brot bzw.<br />

Eiweißbrot?<br />

Ben Miller: Solche Brote entstehen aus diversen<br />

Diäten. Ich halte nix davon. Wenn man zum<br />

Frühstück seine zwei, drei Scheiben traditionell<br />

hergestelltes Brot isst, wird man deswegen<br />

nicht an Gewicht zulegen.<br />

Zurück zu Deinem Konzept: Gibt es schon Interessenten<br />

oder sogar konkrete Planungen?<br />

Ben Miller: Interessenten gibt es genug, aber<br />

ich habe da keinen Druck. Ich hatte seit dem<br />

Aufruf im Internet viele Gespräche mit verschiedenen<br />

Bäckereien und Geschäftsleuten.<br />

Konkrete Planungen gibt es noch nicht, da ich<br />

sehr wählerisch bin, mit wem ich dieses Projekt<br />

umsetzen möchte.<br />

Was machst Du, falls es mit der Umsetzung<br />

Deines Konzeptes nicht klappt?<br />

Ben Miller: Ich habe vor, Bäckermeister zu<br />

werden, damit ich mein Konzept der kleinen<br />

traditionellen Brotmanufaktur auch alleine umsetzen<br />

könnte. Und in der Zwischenzeit plane<br />

ich ein gehobenes, mobiles Catering Konzept.<br />

Aber da will ich nicht zu viel verraten, außer,<br />

dass es super lecker wird!<br />

Kontakt:<br />

millerben426@gmail.com<br />

GENUSS


LESELUST<br />

MARKUS HEITZ<br />

AUTOR AUS HOMBURG<br />

Vorstellen muss man ihn nicht mehr – zumindest<br />

nicht unter phantastikbegeisterten<br />

Leser:innen – Markus Heitz schreibt seit über<br />

zwanzig Jahren Fantasy und Mystery, doch<br />

egal, was „der Meister“ sich ausdenkt: Seine<br />

Fans wollen mehr … Zwerge. Diesen Wunsch<br />

hat der Germanist ihnen mit „Die Rückkehr<br />

der Zwerge“ (2<strong>02</strong>1) und „Das Herz der Zwerge“<br />

(2<strong>02</strong>2) erfüllt.<br />

Warum bist du ins Geborgene Land zurückgekehrt?<br />

Es war an der Zeit. Ich überlegte lang, wie (nicht<br />

ob) es weitergeht: zeitlich linear oder mit einem<br />

großen Sprung. Als die Entscheidung zugunsten<br />

des großen Sprungs gefallen war, ging das Plotten<br />

und Schreiben sehr, sehr rasch. Zwergenpower!<br />

Mittlerweile sind neun Zwerge-Bände erschienen,<br />

dazu kommt die Albae-Reihe - wie behältst<br />

du den Überblick?<br />

Ohne Aufzeichnungen und Dateien ging da nix.<br />

Manche mögen so eine große Gedankenbibliothek<br />

haben, aus der sie jederzeit etwas ziehen<br />

können, ich brauche reale Unterlagen. Da steht<br />

zum Glück alles, von Orten über Charakterbeschreibung<br />

bis zu eingesetzten Artefakten.<br />

Macht dir ein bestimmtes Genre mehr Spaß als<br />

andere?<br />

Schreiben ist für mich immer Vielfalt. Und da ich<br />

wgenug Ideen für verschiedene Genres habe – warum<br />

limitieren?<br />

Der Spaß muss natürlich gegeben sein. Szenarien<br />

für reine Liebesromane wären theoretisch auch<br />

möglich, aber DAS … also… ich denke, das Genre<br />

überlasse ich lieber anderen Menschen.<br />

20<br />

Du hast mal gesagt, dass nicht die Ideen,<br />

sondern die Zeit dein Problem sind. Was<br />

hast du damit gemeint?<br />

Das alte 24-Stunden-Problem. Ich habe mehr<br />

Ideen für Geschichten, Romane und andere<br />

Projekte als Zeit. Auch wenn ich schnell bin, in<br />

meinen Notizbüchern stecken locker 20 Jahre<br />

Schreibmöglichkeiten, die noch nicht zum Zug<br />

kamen. Und es werden täglich mehr. Luxusproblem,<br />

ich weiß. Aber dennoch kein schönes Gefühl,<br />

wenn man bedenkt, dass der Mensch sterblich ist.<br />

Was dürfen wir 2<strong>02</strong>3 von dir erwarten?<br />

Es geht im Frühjahr los mit Maxim Voland und<br />

einem neuen Thriller. Außerdem wird ein neues<br />

Audible-Hörspiel im Stile von „Die Meisterin“<br />

ebenfalls im Frühjahr an den Start gehen, jedenfalls<br />

nach aktuellem Stand. Im Herbst folgt ein<br />

Vampir-Roman, zu dem ich auch noch nicht viel<br />

sagen möchte, außer: Es gibt einen Vergangenheits-<br />

und einen Gegenwartsteil. Nach der Lektüre<br />

werden verschiedene historische Ereignisse in<br />

neuem Licht erscheinen. Ich bin SEHR gespannt,<br />

wie es bei den Vampirfans ankommen wird.<br />

Interview: Tanja Karmann Bild: Manuel Gutjahr<br />

mahet.de<br />

LESELUST


JEDEN 2. MONTAG<br />

EINE NEUE FOLGE<br />

Markus Brixius im Gespräch<br />

mit Kunst- und Kulturschaffenden<br />

aus dem Saarland.<br />

Jeden 2. Montag um 18.30 Uhr<br />

erscheint eine neue Folge.<br />

Kultur Talk mit<br />

Markus Jungen<br />

Kultur Talk mit<br />

Andrew Wakeford<br />

Kultur Talk mit<br />

Dr. Ralf Beil<br />

Kultur Talk mit<br />

Roland Helm<br />

Alle Folgen auf Youtube ansehen


FANTASTIK<br />

QUO VADIS D&D?<br />

SIND DIE ZEITEN AM SPIELTISCH<br />

MIT FREUNDEN VORBEI?<br />

Die Zeiten für Fans von Dungeons & Dragons<br />

könnten nicht schöner sein. Ein möglicherweise<br />

gelungener Kinofilm steht in den Startlöchern,<br />

Paramount+ hat eine D&D Serie angekündigt<br />

und eine neue Edition steht vor<br />

der Tür. Wäre da nicht das Problem mit der<br />

„Untermonetarisierung“ der Marke, die Hasbro<br />

CEO Chris Cocks, and WotC’s new CEO Cynthia<br />

Williams neulich öffentlich machten. Man<br />

wolle eine Umgebung schaffen, in der mehr<br />

und vor allem beständiger der Rubel rollt. Das<br />

Problem: Die Marke läuft aktuell super, dank<br />

Stranger Things, Critical Role („The Legend of<br />

Vox Machina“), einer riesigen Fangemeinde<br />

und Drittanbietern für D&D-ähnliche Produkte.<br />

Aber sie läuft eben nicht super genug. Ein<br />

Beispiel: Eine typische Spielgruppe besteht aus<br />

vier Leuten und einem Spielleiter. Von diesen<br />

insgesamt fünf Menschen kauft in der Regel,<br />

aber nur einer mehrere Bücher: Der Spielleiter.<br />

Die Spieler sind in der Regel mit einem Buch,<br />

dem Spielerbuch zufrieden. Schlecht fürs Geschäft,<br />

dachten sich die Manager. Es wäre doch<br />

viel besser, wenn fünf Personen immer schön<br />

Geld ausgeben. Die Idee: Aus D&D eine Art<br />

MMORPG-Virtueller Spieltisch machen, mit KI-<br />

Spielleiter, monatlichen Gebühren und Mikrotransaktionen<br />

für für die neueste Klimper-Klimper-Rüstung.<br />

Um das machen zu können, muss<br />

WotC, nun ja, einige rechtliche Klimmzüge machen,<br />

um den diversifizierten Markt auf sich zu<br />

konzentrieren. Dazu soll zum Beispiel nun die<br />

Open Gaming Lizenz (OGL) 1.0a gewissermaßen<br />

widerrufen werden, was zu einem Zusammenbruch<br />

des Geschäftsmodels für Drittanbieter<br />

bedeuten würde. Als dies bekannt wurde, sind<br />

die Fans natürlich Sturm gelaufen, haben zu<br />

Boykotten aufgerufen, Petitionen und Initiativen<br />

(z.B. „#OpenDND“) gestartet und einen<br />

Shitstorm der Hölle über WotC ausgeschüttet.<br />

Die Drittanbieter, angeführt von Paizo („Pathfinder“)<br />

wollen nun sogar mit einer eigenen offenen<br />

Lizenz Open RPG Creative License (ORC)<br />

um die Ecke kommen. WotC zeigte sich zuletzt<br />

kompromissbereit und will in die Community<br />

hören. Was dann passiert ist ungewiss. Wo die<br />

Reise für D&D hingeht zeigt sich in den nächsten<br />

Wochen. Wir bleiben dran.<br />

Text: Markus Brixius Bild: #OpenDND<br />

22<br />

FANTASTIK


DUNGEONS<br />

’n’ DUDES<br />

RPG, LARP<br />

UND TABLETOP<br />

STAMMTISCH<br />

JEDEN LETZTEN FREITAG IM<br />

MONAT / HOTEL AM<br />

TRILLER<br />

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LIVESTREAM<br />

Twitch: @popscenegames<br />

FACEBOOK GROUPS<br />

@dungeonsdudes<br />

LIVESTREAM VERPASST?<br />

Youtube: @popscenetv<br />

FANTASTISCHE INHALTE<br />

AUCH IM NEWSLETTER<br />

newsletter.popscene.club


MODE<br />

HELMUT NEWTON.<br />

A GUN FOR HIRE<br />

SEINE MODEFOTOGRAFIEN<br />

24<br />

Das Buch "A Gun for Hire" von June Newton<br />

präsentiert eine Auswahl der Auftrags- und Modefotografien<br />

von Helmut Newton, die er zwischen<br />

den frühen 1960er-Jahren und 2003 für<br />

verschiedene Werbekunden wie BiBA, Chanel,<br />

Yves Saint Laurent, Versace, Thierry Mugler,<br />

Blumarine, Villeroy & Boch und Absolut Vodka<br />

gemacht hat. Helmut Newton selbst betrachtete<br />

seine Arbeit nicht als Kunst, sondern<br />

als Auftragsarbeiten: „Die fotografische Arbeit<br />

mancher Menschen ist Kunst. Meine nicht.<br />

Wenn meine Fotos zufällig in einer Galerie oder<br />

einem Museum ausgestellt werden, soll es mir<br />

recht sein. Aber das ist nicht der Grund, warum<br />

ich sie mache. Ich bin ein „Auftragskiller“<br />

sagte Helmut Newton 2004 zu Newsweek. Das<br />

Buch enthält auch Statements von June Newton,<br />

Pierre Bergé, Tom Ford, Josephine Hart<br />

und Anna Wintour. Es ist eine Neuausgabe des<br />

Buches, die von der Helmut Newton Stiftung<br />

überarbeitet wurde. Eine Ausstellung mit dem<br />

Namen "Helmut Newton. Brnds" wird bis 14.<br />

Mai 2<strong>02</strong>3 in der Helmut Newton Stiftung, Berlin<br />

präsentiert und vereint mehr als 200 Fotografien<br />

von Helmut Newton, darunter viele unbekannte<br />

Motive aus seinen Kooperationen mit<br />

internationalen Marken wie Swarovski, Saint<br />

Laurent, Wolford, Blumarine, Chanel, Absolut<br />

Vodka und Lavazza.<br />

Text: Redaktion Bild: Taschenbuch<br />

Hardcover, <strong>23</strong> x 30.5 cm, 1.85 kg, 240 Seiten<br />

ISBN 978-3-8228-4643-8<br />

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KULTUR<br />

DAVID LYNCH<br />

SMALL STORIES<br />

David Lynch ist durch Filme wie "Twin Peaks",<br />

"Mulholland Drive" und "Blue Velvet" bekannt geworden<br />

und hat damit als Filmemacher Kultstatus<br />

erreicht. Lynch betrachtet sich jedoch auch<br />

als Künstler in anderen Bereichen und hat im<br />

Laufe seiner Karriere mit verschiedenen Medien<br />

gearbeitet, wie Malerei, Skulptur, Lithografie und<br />

Musik. Die Fotoserie "Small Stories" zeigt einen<br />

Teil seiner weniger bekannten Arbeit, bestehend<br />

aus 55 schwarz-weißen Fotografien. Diese Bilder,<br />

teils beunruhigend und voller Traumlandschaften,<br />

sind Erinnerungen und Träume, die Lynchs<br />

Sehnsucht nach dem Außergewöhnlichen ausdrücken.<br />

Begleitend zu den Fotografien werden<br />

wöchentlich frühe Kurzfilme von Lynch gezeigt.<br />

Die Ausstellung thematisiert Lynchs Einführung<br />

in den Film, als er hauptsächlich als Künstler arbeitete<br />

und zeigt gleichzeitig seine künstlerische<br />

Praxis als heutiger Filmemacher. Lynchs Stärke<br />

ist sein Spiel mit Ambiguität und Verständnis von<br />

26<br />

Dualität im Leben.<br />

Die Ausstellung<br />

"Small Stories" im<br />

Ratskeller von Cercle<br />

Cité lässt den<br />

Besucher in die<br />

fantastische Welt<br />

von David Lynch<br />

eintauchen, umgeben<br />

von flackerndem Licht, Sound und roten<br />

Vorhängen, die eine einzigartige Atmosphäre<br />

schaffen.<br />

Text: Markus Brixius<br />

Bild: David Lynch, Courtesy Item éditions, Paris.<br />

Cercle Cité Luxemburg<br />

10. Feb bis 16. Apr // 11.00 bis 19.00<br />

Der Eintritt ist frei<br />

cerclecite.lu<br />

KULTUR


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QUEER<br />

FRANZISKA KAISER<br />

WAS IST DER PRIDE INDEX?<br />

Der Pride Index, initiiert von der Uhlala Group,<br />

ist ein wichtiger Indikator für die LGBTIQ+-<br />

Freundlichkeit von Unternehmen in Deutschland.<br />

Er bewertet die Diversity-Maßnahmen von<br />

Arbeitgebern und gibt einen Einblick in ihre<br />

LGBTIQ+-Inklusivität.<br />

Im Interview mit Popscene Queer sprach die<br />

Projektleiterin Franziska Kaiser von der Uhlala<br />

Group über die Hintergründe des Pride Index<br />

und aktuelle Entwicklungen. Sie betonte, dass<br />

der Index eine wichtige Rolle dabei spielt,<br />

Unternehmen auf ihre LGBTIQ+-Inklusivität aufmerksam<br />

zu machen und ihnen zu helfen, ihre<br />

Diversity-Maßnahmen zu verbessern.<br />

Laut Kaiser zeigen die Ergebnisse des Pride<br />

Index, dass es in Deutschland immer noch viel<br />

Potential gibt, was die LGBTIQ+-Inklusivität von<br />

Unternehmen betrifft. Sie betonte jedoch auch,<br />

dass es einige Unternehmen gibt, die bereits<br />

hervorragende Diversity-Maßnahmen implementiert<br />

haben und in dieser Hinsicht als Vorbilder<br />

gelten können.<br />

28<br />

Der Pride Index ist ein wichtiger Schritt in<br />

Richtung einer inklusiveren Arbeitswelt für die<br />

LGBTIQ+-Community. Er hilft Unternehmen,<br />

ihre Diversity-Maßnahmen zu verbessern und<br />

zeigt, welche Unternehmen in Deutschland besonders<br />

LGBTIQ+-freundlich sind. Es bleibt zu<br />

hoffen, dass immer mehr Unternehmen sich daran<br />

beteiligen, um eine inklusivere Arbeitswelt<br />

für alle zu schaffen.<br />

Text: Marc Kirch<br />

Video-Interview:<br />

youtube.com/@popscenetv<br />

Audio-Podcast:<br />

Pride Index: uhlala.com/de/pride-index<br />

Im Archiv findet ihr auch das Popscene Queer Interview<br />

mit Stuart Bruce Cameron, dem Gründer und CEO der<br />

Uhlala Group. Hier erfahrt ihr mehr über die Hintergründe<br />

und Engagements der Gruppe sowie zu der LGBTIQ+<br />

Jobmesse Sticks & Stones<br />

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FUCKED UP<br />

24-STUNDEN-ALBUM<br />

GEMMA RAY<br />

NEUE PHASE<br />

MUSIK-TIPP Fucked Up, die Kandier, die ursprünglich<br />

aus dem Hardcore kommen, haben schon<br />

großartige Konzeptalben veröffentlicht und sogar<br />

mal eine 12-Stunden-Performance abgeliefert. Mit<br />

diesem Wissen ist ihr nächster Move umso überraschender:<br />

Sie haben ein neues Album namens<br />

„One Day“ aufgenommen – an nur einem Tag bzw.<br />

binnen 24 Stunden. Ein unvorstellbarer Kraftakt.<br />

Und wenn man dann hört, was bei dieser wahnwitzigen<br />

Idee herausgekommen ist, kann man<br />

nur den Hut ziehen. „One Day“ ist magisch. Die<br />

Corona-bedingte Isolation hat die Bandmitglieder<br />

nicht in eine Krise getrieben, sondern zur Kreativität<br />

angespornt. Die Songs klingen groß und breit<br />

und entfernen sich weit von ihren Hardcore-Sprüngen.<br />

„Huge New Her“ erreicht Stadionrock-Level,<br />

aber mit einem breiten, fiesen Grinsen im Gesicht.<br />

„Lords Of Kensington“ ist ein Post-Hardcore-Ohrwurm,<br />

der besser ist als das Gros der Songs der<br />

Emorock-Fraktion. Fucked Up musizieren munter<br />

drauf los und haben so ein abwechslungsreiches<br />

Album mit geilen Hardrock-Anspielungen erschaffen,<br />

das immer noch ihre eigene Handschrift trägt.<br />

Fucked Up „One Day“ (Cargo Records)<br />

fuckedup.cc<br />

Text: Kai Florian Becker | Bild: Merge Records<br />

MUSIK-TIPP Stilistisch passt dieser Vergleich<br />

nicht, aber er macht dennoch Sinn: Die britische<br />

Singer-Songwriterin Gemma Ray, die seit Jahren<br />

in Berlin lebt, ist mit ihrem neuen Album „Gemma<br />

Ray & The Death Bell Gang“ in ihrer Nick<br />

Cave-Phase angekommen. Die Songs strahlen<br />

eine Erhabenheit und Mannigfaltigkeit aus, wie<br />

man es von Cave her kennt - ob solo, mit den<br />

Bad Seeds oder mit seinem Buddy Warren Ellis.<br />

Rays Songs sind avantgardistischer und letztlich<br />

elektronischer. Außerdem entstanden sie zum<br />

ersten Mal im Austausch mit dem Berliner Sounddesigner<br />

Ralf Goldkind. Dazu gesellten sich als<br />

Gäste Lapsteel-Gitarrist Kristof Hahn (Swans) und<br />

ihr langjähriger Kollege Andy Zammit (Schlagzeug,<br />

Syncussion). Heraus kam u.a. ein Klangexperiment<br />

namens „One Love“ (Cave trifft PJ<br />

Harvey trifft Anna Calvi), ein psychedelisch angehauchter,<br />

treibender Hit („Howling“), eine sphärisch-hypnotische<br />

Ballade („Come Oblivion“),<br />

Cinemaskopisches („Tempelhof Desert Inn“) und<br />

moderner TripHop („I Am Not Who I Am“).<br />

Gemma Ray „Gemma Ray & The Death Bell<br />

Gang“ (PIAS/Rough Trade)<br />

gemmaraymusic<br />

Text: Kai Florian Becker | Bild: Bronzerat<br />

30<br />

TIPPS


OBELYSKKH<br />

AUFGEBEN WAR KEINE OPTION<br />

OBITUARY<br />

WERDEN NICHT MÜDE<br />

MUSIK-TIPP Ohne dieses Corona hätte man<br />

schon viel früher Neues von Obelyskkh gehört.<br />

Aber so ist es nunmal. Im September des vergangenen<br />

Jahres hatte das Doom-Trio aus Franken<br />

auf dem „South Of Mainstream“-Festival seine<br />

Live-Comeback. Jetzt liegt endlich der Nachfolger<br />

zu ihrem dritten Album „The Providence“<br />

(2017) auf dem Tisch. „The Ultimate Grace Of<br />

God“ wurde nach mehreren abgesagten Studioterminen<br />

und vermutlich viel Frust und Wut im<br />

Bauch innerhalb einer Woche live eingespielt. Es<br />

ist ein dreckiges, derbes Album geworden. Auf<br />

der Vinylausgabe ist es knapp 51 Minuten Musik.<br />

Der LP lieg noch eine CD bei, auf der zwei weitere<br />

Songs zu hören sind („Afterlife“, „Universal<br />

Goddess“) und man auf fast 72 Minuten Spielzeit<br />

kommt. Man kann die Band nur beglückwünschen,<br />

dass sie allen Widrigkeiten getrotzt hat<br />

und nie aufgeben hat, dieses Album in die Tat<br />

umzusetzen. Es ist ein starkes, abwechslungsreiches,<br />

das weit mehr als nur Doom zu bieten<br />

hat. Hier und da lassen die guten Melvins grüßen.<br />

Obelyskkh „The Ultimate Grace Of God“<br />

(Cargo Records)<br />

obelyskkhnoise.bandcamp.com<br />

Text: Kai Florian Becker | Bild: Exile On Mainstream<br />

MUSIK-TIPP Mit einer „kurzen“ Unterbrechung<br />

versorgen uns Obituary seit Ende der Achtziger<br />

mit ihrem einzigartigen Death Metal-Sound.<br />

Der liegt im außergewöhnlichen Gesang von<br />

John Tardy und im typischen Klang ihrer Gitarren<br />

begründet. Aktuell sind auch noch drei<br />

Urmitglieder an Bord: neben John Tardy wären<br />

das sein Bruder Donald (Schlagzeug) und Gitarrist<br />

Trevor Peres, der Mann mit den dunkelsten<br />

Augenhöhlen. Das erstaunliche an der Band aus<br />

Florida ist, dass sie nicht müde wird, auf ihren<br />

sozialen Kanälen die Webetrommel zu rühren.<br />

Sie haben schon zig Streamingshows absolviert<br />

und scheinen zu wissen, was ihre Fans brauchen<br />

und wollen. Gleiches kann man über ihr elftes<br />

Album „Dying Of Everything“ sagen, auf dem<br />

sie zwar eindeutig nach sich selbst klingen,<br />

aber dennoch genug Abwechslung zu bieten<br />

haben, dass dem langjährigen Fan nicht langweilig<br />

wird. Das verdeutlicht allein schon der<br />

brutal schnelle Opener „Barely Alive“ und setzt<br />

sich u.a. im Titelsong fort.<br />

Obituary „Dying Of Everything“ (Membran)<br />

obituary.cc<br />

Text: Kai Florian Becker | Bild: Relapse<br />

31<br />

TIPPS


IAN LASSERRE<br />

ZWISCHEN JAZZ UND MPB<br />

100 KILO HERZ<br />

PUNKBAND MIT GEBLÄSE<br />

MUSIK-TIPP Der brasilianische Songwriter, Sänger<br />

und Musiker Ian Lasserre veröffentlicht mit<br />

Meu Único Medo È Primavera“ sein drittes Studioalbum.<br />

Mit den insgesamt 11 Titeln zwischen<br />

„Mumep“ und „Pluma“ bewegt sich der Künstler<br />

aus Sao Paulo stilistisch stilsicher zwischen Jazz<br />

und MPB, Música Popular Brasiliera. Beide Genre<br />

und nahmhafte Protagonisten dienen ihm als<br />

Inspiration, desweiteren sein Großvater und Vater,<br />

die als Musiker aktiv waren. Der Frühling als<br />

Jahreszeit steht inhaltlich für Lasserre als Sinnbild<br />

für Aufbruch und Neubeginn. Nicht weiter verwunderlich,<br />

dass er bei Ajabu! Records unter Vertrag<br />

ist, einer kulturellen Organisation von Pether<br />

Lindgren, die als Label und Filmfirma ihren Sitz<br />

in Malmö und berlin hat. Lasserre wandelt so auf<br />

gewisse Art und Weise auf den Spuren der Tropicalisten<br />

wie Caetano Veloso und Gilberto Gil.<br />

Bgeleitet wird Lassere von versierten Musikern,<br />

zu denen auch Schlagzeuger Vitor Cabral gehört<br />

und sich einem Namen durch Kooparationen mit<br />

Ed Motta und Banda Black Rio gemacht hat.<br />

Ian Lasserre “Meu Único Medo È Primavera”<br />

(Ajabu Records/Broken Silence)<br />

fb.com/ianlasserreoficial<br />

Text: Frank Keil | Bild: Ajabu! Records<br />

32<br />

MUSIK-TIPP Mit 100 Kilo Hertz verhält es sich ähnlich<br />

wie mit Feine Sahne Fischfilet. Band und Fans<br />

stammen mehrheitlich aus einem linkspolitischen<br />

Umfeld, können mittlerweile aber auch über die<br />

Szene hinaus begeistern. Dafür hat das Leipziger<br />

Sextett auf zahlreichen Singles, EP´s und zwei Alben<br />

viele persönliche, lebensnahe Themen aufgegriffen.<br />

Musikalisch setzt man gewöhnlich auf melodiösen<br />

Punkrock mit Trompete und Saxophon. Jetzt ist das<br />

anders, wie der Titel des aktuellen Unplugged-Albums<br />

„Akustisch im Gewandhaus“ bereits vorgibt.<br />

11 ihrer Hits, darunter „Rücksitz“, „Dreck und Glitzer“<br />

und „Sowas Wie Ein Testament“ wurden 2<strong>02</strong>1<br />

in erwähntem Konzerthaus eingespielt und funktionieren<br />

auch als abgespeckter Brass Punk problemlos.<br />

Da kommt ein balladesker Titel wie „Träume“<br />

dann nochmals besonders zur Geltung. Klavier<br />

und Percussion fügen sich nahtlos ein, fertig ist ein<br />

außergewöhnlicher Abend, der jetzt auf LP, CD und<br />

digital vorliegt. Und spätestens im Sommer sind 100<br />

Kilo Herz dann auch wieder mit ihrem regulären Set<br />

auf zahlreichen Festivals unterwegs.<br />

100 Kilo Herz „Akustisch im Gewandhaus“<br />

(Bakraufarfita Records/Broken Silence)<br />

100-kilo-herz.com<br />

Text: Frank Keil | Bild: Bakraufarfita Records<br />

TIPPS


THE CABLE BUGS<br />

MITREISSENDER ROCKABILLY<br />

DEWOLFF<br />

RETRO-SOUND AUS HOLLAND<br />

MUSIK-TIPP Die deutsch-belgische Formation<br />

The Cable Bugs bewegt sich stilsicher zwischen<br />

Rockabilly R ´n´ B und Rock´n Roll. Die Band<br />

hat sich seit 20<strong>02</strong> eine feste Fangemeinde in<br />

Deutschland und in den Benelux-Staaten erspielt.<br />

Sie stand folgerichtig schon mit Größen<br />

wie Slim Jim Phantom (Stray Cats), Restless<br />

und The Stargazers auf der Bühne. „Backstage<br />

at Rosis“ betitelt (eine Reminiszenz an den<br />

Dresdener Live-Club ´Rosis Amüsierlokal), sind<br />

die 14 stilsicheren Aufnahmen von „Seven Seas“<br />

über „Bloodshot Eyes“ bis hin zu „Last Song“<br />

ein deutliches Statement. „Backstage at Rosis“<br />

ist ihr zweites Album für Wolverine Records, ihr<br />

drittes insgesamt. Die neuen Titel haben deutloch<br />

mehr Swing intus, während der Vorgänger<br />

doch eher Punk-lastig klang. Eine Viny-Version<br />

des Albums erscheint dann im Frühjahr. The<br />

Cable Bugs haben nach wie vor jede Menge<br />

Mitsing-Nummern zu bieten und die werden bei<br />

den kommenden Shows sicher gut ankommen.<br />

The Cable Bugs „Backstage at Rosis“<br />

(Wolverine Records/Broken Silence)<br />

thecablebugs.de<br />

Text: Frank Keil | Bild: Wolverine Records<br />

33<br />

MUSIK-TIPP Die niederländische Band DeWolff,<br />

bestehend aus den Brüdern Luka van de Poel<br />

(Gesang, Schlagzeug) und Pablo van de Poel<br />

(Gesang/Gitarren) sowie Robin Piso (Hammond/<br />

Wurlitzer) wurde bereits 2007 in Geelen gegründet<br />

und hat seitdem eine steile Karriere absolviert.<br />

Stilistisch bewegt sich das Trio zwischen<br />

Psychedelic, Soul und Bluesrock, stark retro-orientiert.<br />

„Love, Death & In Between“ ist ihr aktuelles<br />

Album betitelt, aufgenommen in einem nordfranzösischen<br />

Studio voller Equipment aus den<br />

Jahren 1940-1970. Live und mit vielen befreundeten<br />

MusikerInnen wurden die neuen Songs dort<br />

im ersten Take eingespielt. Danach auch analog<br />

fertiggestellt, steht man mit der LP/CD im Gepäck<br />

jetzt in den Startlöchern für Shows. Mit Titeln<br />

wie „Counterfeit Love“ oder „Heart Stopping<br />

Kinda Show“ haben sie gefühlvolle und zugleich<br />

mitreißende Songs geschaffen. Inhaltlich und<br />

von der Stimmung her gibt es ein breites Spektrum,<br />

aber die Fröhlichkeit überwiegt dann doch<br />

im Verhältnis zu den düsteren Stücken.<br />

DeWolff „Love, Death & In Between“<br />

(Mascot Records/Mascot Label Group)<br />

dewolff.nu<br />

Text: Frank Keil | Mascot Records<br />

TIPPS


FAKING HITLER<br />

AUF DEN LEIM GEGANGEN<br />

DETECTIVE KNIGHT: ROGUE<br />

AUFTAKT EINER TRILOGIE<br />

SERIEN-TIPP Vor zwei Jahren strahlte RTL+ die<br />

sechsteilige-Serie „Faking Hitler“ aus, die jetzt<br />

via Leonine in den Handel gekommen ist. Das<br />

Magazin „Stern“ hatte 1983 groß über die Entdeckung<br />

von Hitlers Tagebüchern berichtet. Allerdings<br />

war Star-Reporter Gerd Heidemann (Lars<br />

Eidinger) dem Fälscher Konrad Kujau (Moritz<br />

Bleibtreu) aufgesessen und löste so einen denkwürdigen<br />

Medienskandal aus. „Der Knüller unseres<br />

Lebens“, so Heidemann in der Serie, und die<br />

„Weltsensation“, die der Chefredakteur Rudolph<br />

Michaelis (tatsächlich hieß er Peter Koch) verkündete,<br />

wurden ihr größter Reinfall. Ein journalistischer<br />

Eklat von Erfolgsdruck, Eitelkeit, Sensationsgier<br />

und Überheblichkeit getrieben. Die<br />

Drehbuchautoren Tommy Wosch, Annika Cizek<br />

und Dominik Moser haben diese wahnsinnige,<br />

um fiktionale Inhalte angereicherte Geschichte<br />

nach Helmut Dietls „Schtonk!“ (1992) noch einmal<br />

rekonstruiert. Tobi Baumann und Wolfgang<br />

Groos übernahmen die Regie bei dieser kurzweiligen,<br />

sehr gut besetzten Produktion. Es macht<br />

Spaß zuzusehen, wie das irrwitzige Mediendrama<br />

unaufhörlich an Fahrt aufnimmt.<br />

„Faking Hitler“ (LEONINE Studios)<br />

Text: Kai Florian Becker | Bild: RTL+<br />

FILM-TIPP „Detective Knight: Rogue“, im Original<br />

heißt er nur „Knight“, ist einer der letzten Filme<br />

von Bruce Willis, der vor einigen Wochen bekannt<br />

geben ließ, an Aphasie erkrankt zu sein. Willis spielt<br />

darin Detective James Edward Knight, der sich in<br />

der Vergangenheit gegenüber Alistair Winna Winfred<br />

(Michael Eklund) erpressbar gemacht hat. Das<br />

steht ihm nun im Weg, mit Officer Godwin Frensaw<br />

Sango (Jimmy Jean-Louis) eine Räuber-Truppe, die<br />

in L.A. einen Cop angeschossen hatte und von Winna<br />

engagiert wurde, das Handwerk zu legen. Dafür<br />

müssen sie von Los Angeles nach New York reisen,<br />

und Knight muss sich entscheiden, auf welcher Seite<br />

des Gesetzes er letztlich steht. Mittendrin steckt<br />

der frühere College Footballspieler Casey Rhodes<br />

(Beau Mirchoff), der u.a. nach einer Verletzung den<br />

Unterhalt seiner Familie auf kriminellem Wege zu<br />

verdienen versucht.Der Film nimmt zwar kurz vor<br />

Schluss eine interessante Wendung, aber zuvor<br />

mag keine Spannung aufkommen, weil eigentlich<br />

alle Versatzstücke schon zig mal woanders in besser<br />

auftauchten. Andererseits ist man froh, Willis<br />

nochmals als Actionheld erleben zu können. Und<br />

das auch noch in zwei weiteren „Knight“-Filmen.<br />

„Detective Knight: Rogue“ (LEONINE Studios)<br />

Text: Kai Florian Becker | Bild: Lionsgate<br />

34 TIPPS


PLACES<br />

VERGANGENE ORTE DER BERLINER<br />

CLUB- UND SUBKULTUR<br />

EINRAUMPALAST<br />

ZWISCHEN HEAVY METAL<br />

UND HOCHLITERATUR<br />

BUCH-TIPP Clubs und subkulturelle Freiräume<br />

prägen Berlin seit Jahrzehnten und machen die<br />

Stadt zu einem Sehnsuchtsort für Menschen aus<br />

aller Welt. 60 solcher Orte hat Tine Fetz in Illustrationen<br />

verewigt, ihre Geschichten hat Daniel<br />

Scheider auf Deutsch und Englisch aufgeschrieben.<br />

Unter den auf neun Bezirke verteilten Locations<br />

befinden sich New Wave- und Punk-Treffpunkte<br />

der 1980er Jahre ebenso wie Technoclubs der<br />

1990er Jahre. Es macht Spaß, einige von ihnen,<br />

in denen ich bei Berlin-Besuchen auch war, wie Linientreu,<br />

Dschungel, Metropol, oder Quartier Latin<br />

wiederzuentdecken. Von einigen wie unter anderem<br />

dem Rundlockschuppen Heinersdorf oder der<br />

MS Dr. Ingrid Wengler habe ich tatsächlich noch<br />

nie gehört. Viele dieser Orte existieren heute nicht<br />

mehr oder haben eine ungewisse Zukunft. Umso<br />

wichtiger ist dieses querformatige Buch mit einem<br />

an Graphic Novels angelehnten Charakter. Thematisch<br />

anspruchsvoll umgesetzt, ist „Places“ auch<br />

für Nicht-BerlinerInnen durchaus empfehlenswert.<br />

Ventil Verlag, 128 Seiten, Broschur, 20,- Euro<br />

ISBN 978-3-95575-179-1<br />

Text: Frank Keil | Bild: Ventil Verlag<br />

35<br />

BUCH-TIPP Sonja Rüther aus Norddeutschland ist<br />

eine vielseitige Autorin, doch eines haben ihre Bücher<br />

gemeinsam: Eine Vorliebe für vielschichtige<br />

Figuren und komplexe Beziehungen. So auch in<br />

„Einraumpalast“: Matthis liebt Bücher, das Leben<br />

und Heavy Metal. Beruflichen Ehrgeiz empfindet er<br />

keinen, Hauptsache, er kann pünktlich Feierabend<br />

machen und muss sich nicht überarbeiten. Der Job<br />

in der Poststelle eines Hamburger Traditionsverlages<br />

ist deshalb perfekt für ihn – doch dann sitzt jeden<br />

Morgen Lovis in der Teeküche, Tochter des Verlagschefs.<br />

Ganz Businessfrau und stets kontrolliert<br />

ist sie das genau Gegenteil von Matthis und doch<br />

beginnen beide, die gemeinsamen Gespräche zu genießen.<br />

Langsam gelingt es Matthis, Lovis aus ihrem<br />

Schneckenhaus hervorzulocken, nicht ahnend, dass<br />

er damit eine größere Katastrophe ins Rollen bringt<br />

– denn dass Lovis depressive Mutter sich einst das<br />

Leben nahm, ist nicht das einzige Geheimnis der<br />

kühlen Karrierefrau … Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte,<br />

die ganz ohne Melodrama auskommt<br />

und dennoch berührt – und zugleich eine Hommage<br />

an die Welt der Literatur.<br />

Briefgestöber, E-Book<br />

ASIN B0BMVZNTYT<br />

Text: Tanja Karmann | Bild: Briefgestöber<br />

TIPPS


IM DORF DA WOHNEN TIGER<br />

ZWISCHEN HIRZWEILER UND AFRIKA<br />

DAS NECRONOMNOMNOM<br />

RITEN UND REZEPTE AUS DEN<br />

ÜBERLIEFERUNGEN VON H. P. LOVECRAFT<br />

BUCH-TIPP „Man sieht die Menschen, und man<br />

sieht sie nicht. Man kennt sie, und man kennt sie<br />

nicht. Man blickt auf eine wohlbehütete, gut instand<br />

gehaltene Fassade. Man muss mitunter sehr fest<br />

klopfen, um hereingelassen zu werden. Durch manche<br />

Türen will man überhaupt nicht gehen.“ Mit diesen<br />

Worten beginnt das erste Kapitel der Geschichte<br />

von Nordal und Karolina. Es ist eine Geschichte über<br />

eine ungewöhnliche Freundschaft, in der hinter<br />

die Fassade geblickt wird. Wie auch in „Wiesbacher<br />

Sinfonie“ gelingt es der Autorin, die viele Jahre als<br />

Migrationsberaterin tätig war, das Fremde im Alltäglichen<br />

aufzuspüren. Dabei ist „Im Wald da wohnen<br />

Tiger“ mehr als die Geschichte zweier Menschen,<br />

sondern verknüpft individuelle Schicksale mit der<br />

deutschen Kolonialgeschichte in Namibia - alles<br />

eingebettet in die fast dörflichen Strukturen der Gemeinde<br />

Illingen. Bei aller Tragik gelingt es Bohlander-Sahner,<br />

einen zwar nachdenklichen, aber auch<br />

immer wieder fröhlich-leichten Ton anzuschlagen.<br />

Insgesamt ist „Im Dorf da wohnen Tiger“ schnörkellos,<br />

aber hoch-emotional, und ein Apell für mehr<br />

Menschlichkeit ohne Anti-Rassismus-Label.<br />

Edition Schaumberg, 252 Seiten, Taschenbuch<br />

ISBN 978-3941095960<br />

Text: Tanja Karmann | Bild: Edition Schaumberg<br />

BUCH-TIPP Howard Phillips Lovecraft gilt als einer der<br />

bedeutendsten Autoren phantastischer Horrorliteratur<br />

des 20. Jahrhunderts. Wer beim Lesen der Geschichten<br />

über die schleimbedeckten Ruinen der versunkenen<br />

Stadt R'lyeh oder die schuppige, tentakelige Gottheit<br />

Cthulhu, die dort schlummert, nach mehr hungert,<br />

bekommt mit dem Necronomnomnom im wahrsten<br />

Sinne des Wortes etwas zu beißen: Mike Slater und<br />

Thomas Roache haben 50 witzige, skurrile und schreckliche<br />

Gerichte aus dem Cthulhu-Mythos zusammengetragen<br />

und in einem Buch versammelt: von Cocktails,<br />

die dir seltsam vertraut vorkommen wie der Gin & Miskatonic,<br />

bis hin zu den schauerlichsten und abscheulichsten<br />

Desserts wie The Ring That Should Not Be.<br />

Um den Gesamteindruck zu erhalten, werden die Rezepte<br />

statt durch Fotografien durch detailverliebte<br />

Illustrationen des Künstlers Kurt Komoda vorgestellt.<br />

Jedes Gericht wird zudem ausführlich und Schritt für<br />

Schritt erklärt, so dass dem rituellen Kochen nichts<br />

im Weg steht. Aber auch sonst macht das großformatige<br />

Buch mit seiner veredelten Aufmachung und<br />

dem Lesebändchen eine gute Figur im Küchen- und<br />

Bücherregal.<br />

Zauberfeder Verlag, 176 Seiten, gebunden<br />

ISBN 978-3964810182<br />

Text: Tanja Karman | Bild: Zauberfeder Verlag<br />

36<br />

TIPPS


KAMMGARN ®<br />

PRÄSENTIERT K A I S E R S IM L A FEBRUAR...<br />

U T E R N<br />

03.<strong>02</strong>.<br />

POHLMANN<br />

NACHHOLTERMIN VOM 15.01.2<strong>02</strong>2<br />

10.<strong>02</strong>.<br />

BETTEROV<br />

... AND MANY MORE ...<br />

TICKETS & INFO? www.kammgarn.de<br />

KAMMGARN KL, SCHOENSTRASSE 10


KAMMGARN ®<br />

PRÄSENTIERT IM FEBRUAR...<br />

11.<strong>02</strong>.<br />

THE SEXY DRUGS<br />

24.<strong>02</strong>.<br />

OHRENFEINDT<br />

VERLEGT VOM 19.03.22<br />

25.<strong>02</strong>.<br />

MY'TALLICA - TRIBUTE TO METALLICA<br />

... AND MANY MORE ...<br />

TICKETS & INFO? www.kammgarn.de<br />

KAMMGARN KL, SCHOENSTRASSE 10


Kultur<br />

kalender<br />

UNTERSTÜTZT VON


LIVE. DUNKEL. LESUNG.<br />

LAST ORDER SAARLOUIS<br />

PHANTASTIK, HORROR,<br />

GROTESKE, ENDZEIT.<br />

IN DER TAT AUCH LIEBE UND<br />

EIN KLEINER SCHUSS CRIME.<br />

„26 Kurzgeschichten. Die meisten davon sind nicht<br />

nett.“ Diese Worte findet man auf dem Rücken<br />

des aktuellen Werks der Autorin Germaine Paulus.<br />

LAST ORDER, so der Name der Sammlung, ist auch<br />

der Titel der letzten darin enthaltenen Erzählung.<br />

Eine erotische Dystopie, die die Saarbrückerin<br />

auf jeden Fall am 15. März vortragen wird, wenn<br />

sie zum ersten Mal im Theater im Viertel auftritt:<br />

„Die ist ein Muss, und bei Lesungen immer ein<br />

verdammt passendes Finale“, wie sie mit breitem<br />

Grinsen sagt. Paulus, die mit ihrem Mann zusammen<br />

den Independent-Verlag The Dandy is Dead<br />

gegründet hat, wohnt seit über 20 Jahren im Nauwieser<br />

Viertel. Mal wieder quasi ums Eck aufzutreten,<br />

freut sie besonders. „Vor allem, seit Corona<br />

uns, also Isa Theobald und mir, unsere Lesebühne<br />

UNTERDECK, die in der Nautilus Bar stattfand, ein<br />

bisschen zerschossen hat.“ Nun gibt es also wieder<br />

Phantastik auf einer Bühne im Viertel, und zwar<br />

die der eher grimmigen Art. Aus verschwitzten<br />

Clubs tief hinunter in den Bauch der Stadt, wo il-<br />

legale Kämpfe anders enden als geplant, vielleicht<br />

auch ein Treffen mit dem Tod auf einer Treppe und<br />

das Ende der Welt? Für den Auftritt im TiV plant<br />

Paulus den härteren Stoff in ihr Programm zu packen<br />

– das zudem mit einer Besonderheit aufwartet.<br />

Was genau, wird noch nicht verraten. Nur so<br />

viel sei gesagt: Es ist intensiv. Und es passt perfekt<br />

zu den „anderen dunklen Geschichten“, die an diesem<br />

Abend zu hören sein werden.<br />

Theater im Viertel, Saarbrücken<br />

Mi, 15. Mär // 20.00<br />

Vorverkauf ab 01. <strong>Februar</strong> bei<br />

thedandyisdead.de<br />

LAST ORDER im Buchhandel<br />

(ISBN: 978-3-947652-525) oder über Verlagsshop<br />

dastiv.de<br />

Neue Reihe<br />

<strong>POPSCENE</strong> Bühne<br />

Text: Redaktion | Bild: The Dandy is Dead<br />

41<br />

TERMINE


COMEDY CLASH SAARLOUIS<br />

JETZT AUCH IM SAARLAND<br />

Comedy Clash Saarlouis - Deutschlands größter<br />

Stand-Up-Comedy Wettbewerb kommt ins Saarland!<br />

Ab <strong>Februar</strong> 2<strong>02</strong>3 kommen zwischen <strong>Februar</strong><br />

und Dezember Deutschlands beste Stand-Up-Comedians<br />

und die heißesten Newcomer ins Theater<br />

am Ring in Saarlouis. Wer von den Comedians in<br />

dem Wettbewerb weiterkommt, entscheidet das<br />

Publikum.<br />

Der Comedy Clash, der in Stuttgart seine Wurzeln<br />

hat, ist mittlerweile ein beliebtes ARD-Format<br />

und ist in der Mediathek, im TV und auf YouTube<br />

zu sehen. Seit über 10 Jahren gilt der Comedy<br />

Clash als Nachwuchsschmiede für Stand-Up-Co-<br />

medy. Der renommierte Publikumspreis hat so<br />

erfolgreichen Comedians wie Özcan Cosar und<br />

Chris Tall zum Durchbruch verholfen.<br />

Die Vorrunden finden zu folgenden Terminen<br />

statt: 10. <strong>Februar</strong>, 10. März, 14. April, 15. September,<br />

06. Oktober, 03. November. Das Saisonfinale<br />

mit den Siegern der Vorrunden steigt am 01. Dezember<br />

2<strong>02</strong>3.<br />

Theater am Ring, Saarlouis<br />

Fr, 10. Feb // 20.00<br />

Text: Redaktion | Bild: Alexander Stier<br />

42<br />

TERMINE


Filmhaus<br />

Saarbrücken<br />

24.FEB.<strong>23</strong><br />

19.30 Uhr


ELVIS<br />

DER KING KOMMT NOCH EINMAL<br />

Die lange <strong>POPSCENE</strong> Filmnacht geht weiter.<br />

Der Film kam während der Pandemie etwas zu<br />

kurz, wie wir finden und vielleicht gibt es ja<br />

auch einen Oscar in diesem Jahr....<br />

Das Drama beleuchtet das Leben und die Musik<br />

von Elvis Presley (Butler) im Kontext<br />

seiner komplizierten Beziehung zu seinem<br />

rätselhaften Manager, Colonel Tom Parker<br />

(Hanks). Die Geschichte befasst sich mit der<br />

über 20 Jahre andauernden komplexen Dynamik<br />

zwischen den beiden Männern – von<br />

Presleys Aufstieg bis hin zum beispiellosen<br />

Starkult um seine Person. Besonderer Fokus l<br />

iegt dabei auf der sich entwickelnden kulturellen<br />

Landschaft und dem Verlust der Unschuld<br />

in Amerika. Im Mittelpunkt dieser filmischen<br />

Reise steht eine der wichtigsten und einflussreichsten<br />

Personen in Elvis’ Leben, Priscilla<br />

Presley (Olivia DeJonge).<br />

Mit freundlicher Unterstützung von<br />

Filmhaus | Summacom | Hylo Eye Care<br />

Die nächsten Filme in der Reihe:<br />

24. März – Rock Chicks<br />

21. März – Denk ich an Deutschlands<br />

26. Mai - Amy<br />

filmhaus.saarbruecken.de<br />

Text: Warner Bros. Pictures, Redaktion | Bild: Warner Bros. Picture<br />

44<br />

FILMHAUS // ANZEIGE


Filmhaus<br />

Saarbrücken<br />

Mainzer Straße 8<br />

Kinokasse<br />

0681 905-4800<br />

WO DAS KINO LEBT!<br />

Kino für alle, die gern gute Filme sehen und<br />

darüber reden wollen.<br />

Jetzt Karten reservieren:<br />

www.filmhaus.saarbruecken.de<br />

Das kommunale Kino bietet abwechslungsreiche Filmkultur<br />

und viele Sonderveranstaltungen zu aktuellen Themen. Der<br />

klimatisierte Kinosaal mit 125 Plätzen verfügt über eine neue<br />

Lüftungsanlage.


OG KEEMO<br />

EIN ECHTER RAPPER<br />

KWAM.E<br />

HAMBURGER PHUNK<br />

Die Wochenzeitung „Zeit“ nennt ihn „Deutschlands<br />

besten Rapper“ und „Geist“ war für das<br />

HipHop-Magazin „Juice“ das prägendste Album<br />

2019. Die Rede ist von Karim Joel Martin<br />

alias OG Keemo. Genau ein Jahr später ging es<br />

dort weiter, wo „Geist“ aufgehört hatte. Das<br />

zweite OG Keemo-Album „Mann beisst Hund“<br />

erzählt die Geschichte von der Hochhaussiedlung<br />

bis ins Jetzt als loses biografisches Epos<br />

rund um die (halbfiktiven) Charaktere Malik,<br />

Yasha und natürlich Keemo. Ein musikalisches<br />

Movie in einer Traditionslinie des Films „La<br />

Haine“ bis zur UK-Gangster-Serie „Topboy“.<br />

Straßen-Lyrics, harte Beats und eine freshe<br />

Ästhetik zwischen Drill-Nihilismus und neuem<br />

Samplesoul - OG Keemo fühlt sich an wie der<br />

Mann der Stunde und tritt nun an, um das<br />

auch live auf Tour zu belegen. Moshpit und<br />

volle Power inklusive. Zum Glück muss ein<br />

echter Rapper tun, was ein Rapper tun muss,<br />

und das ist, live alles zu zersägen. OG Keemo<br />

steht unter „echter Rapper“ in allen Duden<br />

dieser Erde. Word!<br />

Kleiner Klub, Saarbrücken<br />

Mi, 26. Apr // ab 19.00<br />

instagram.com/ogkeemo<br />

Geboren 1995, wuchs Kwam.E in Hamburg<br />

Mümmelmannsberg auf, umgeben von New<br />

Yorker-Sounds der 90er. Dieser Einfluss begleitet<br />

ihn seither. Sein selbst kreierter Rapstyle<br />

aus futuristischem und Old School-Sound<br />

macht ihn in der heutigen HipHop Szene unverwechselbar.<br />

Für diesen Mai hat der Rapper<br />

nun eine Clubtour unter dem Motto „Izza<br />

Cold World“ angekündigt, die eigentlich im<br />

November schon hätte stattfinden sollen.<br />

Während der Pandemie nutzte er immerhin<br />

die Zeit, um kontinuierlich an neuen Songs zu<br />

arbeiten, die er auf seiner Solotour erstmals<br />

live spielen wird. Charakteristisch für ihn und<br />

seinen Sound bleibt dabei der perfekte Mix aus<br />

Old-School-Vibe und New School-Einflüssen,<br />

gepaart mit kompromisslosem Rap und seiner<br />

unverwechselbaren Stimme. Kwam.E selbst<br />

betitelte einst seinen selbstkreierten Stil als<br />

„Phunk“. Bereits bei seiner ersten, restlos ausverkauften<br />

Headlinertour anno 2019 und zahlreichen<br />

Festival-Shows in den letzten Jahren,<br />

stellte er seine ungebrochene Energie auf der<br />

Bühne unter Beweis. Seine Fans dürfen sich<br />

daher auf neue Songs bei schweißtreibenden<br />

Konzerten freuen.<br />

Studio 30, Saarbrücken<br />

Fr, 5. Mai // ab 19.00<br />

instagram.com/kwam.e<br />

Text: Peter Parker | Bild: Chimperator, Modou Touray<br />

46<br />

4 PLUS 1 // ANZEIGE


4 P L U S 1 K O N Z E R T E P R Ä S E N T I E R T :<br />

OG KEEMO<br />

26.04.<strong>23</strong> KLEINER KLUB SAARBRÜCKEN<br />

ENNIO<br />

09.11.<strong>23</strong> GARAGE SAARBRÜCKEN<br />

MONTEZ<br />

15.09.<strong>23</strong> GARAGE SAARBRÜCKEN<br />

KWAM.E<br />

05.05.<strong>23</strong> STUDIO 30 SAARBRÜCKEN<br />

SDP<br />

18.05.<strong>23</strong> E WERK SAARBRÜCKEN<br />

GOLDROGER<br />

08.10.<strong>23</strong> KLEINER KLUB SAARBRÜCKEN<br />

TICKETS AN ALLEN BEKANNTEN VORVERKAUFSSTELLEN<br />

UND BEI TICKETS AM MARKT<br />

(ST. JOHANNER MARKT 37 | 66111 SAARBRÜCKEN | TICKETSAMMARKT.DE | 0681 68664<strong>23</strong>1)


PHILIPP SCHARRENBERG<br />

REALITÄT FÜR QUEREINSTEIGER<br />

YOUNG SCOTS TRAD<br />

AWARDS WINNER TOUR 2<strong>02</strong>3<br />

FRISCHEN SCOTTISH FOLK VOM<br />

FEINSTEN<br />

In diesem kleinen Persönlichkeitscrash-Kurs<br />

der VHS (Vers-Humor-Schmiede) legt der<br />

preisgekrönte Kabarettist und Bühnendichter<br />

Philipp Scharrenberg die Scheuklappen ab, um<br />

hinter den scho(e)nenden Schleier zu schauen<br />

und dabei die Realität zu enthüllen. Er geht<br />

auf die Glitzerwelt des Organisierten Verbrauchens<br />

ein, die wir heute in unserer Filterblase<br />

und unter der von Algorithmen gestrickten Flickendecke<br />

aus Fakt und Fake erleben. Er zeigt,<br />

wie wichtig es ist, die Realität zu erkennen und<br />

sich mit ihr auseinandersetzen.<br />

Mit quirliger Kreativität und sprachverspielt<br />

beweist er als Realitätstrainer, wie komisch<br />

und erfrischend es sein kann, den nackten Tatsachen<br />

ins Auge zu blicken, bis sie erröten. Er<br />

reimt, rappt, singt, liest und erzählt, bis sich<br />

Tacheles und Klartext "Na, dann gute Nacht"<br />

sagen. Dieser Realitycheck ist bissig-heiterer<br />

und geeignet für alle, die sich an ihrem Weltbild<br />

sattgesehen haben und bereit sind, es zu<br />

hinterfragen.<br />

TUFA, Trier<br />

Sa, 11. Feb // 20.00<br />

philippscharrenberg.com<br />

Schottland ist bekannt für seine einzigartige<br />

Musiklandschaft, die von traditionellem<br />

Folk geprägt ist. Die jüngeren MusikerInnen<br />

widmen sich begeistert dem Gesang alter<br />

Balladen und spielen Instrumente wie Fiddle,<br />

Pipes, Whistles, Akkordeon oder Harfe, oft<br />

neu interpretiert und mit zeitgenössischen<br />

Folkelementen versehen. In "Trad Discos"<br />

werden sogar schottische Tunes mittlerweile<br />

Dancefloor-tauglich gemacht, indem Reels,<br />

Jigs und Polkas mit Pop, Disco und elektronischer<br />

Musik gemixt werden. Prestigeträchtige<br />

Folk-Wettbewerbe wie der "Young Traditional<br />

Musician of the Year Award" von BBC Radio<br />

Scotland zeichnen jährlich die besten NachwuchsmusikerInnen<br />

aus. Im Jahr 2<strong>02</strong>3 bringt<br />

Concert Connections einige dieser beeindruckenden<br />

Musiker*Innen mit der "Young Scots<br />

Trad Awards Winner Tour" nach Deutschland.<br />

Im Konzert werden sie ihr Können solistisch<br />

und in einer energiegeladenen Session präsentieren.<br />

TUFA, Trier<br />

Di, 28. Feb // 20.00<br />

tufa-trier.de<br />

Text: Redaktion | Bild: Veranstalter<br />

48<br />

TUFA // ANZEIGE


OPENING <strong>23</strong><br />

Internationales Festival für<br />

Aktuelle Klangkunst<br />

03. – 05. <strong>Februar</strong> 2<strong>02</strong>3<br />

Veranstalter:<br />

Kooperationspartner:<br />

Gefördert durch:<br />

Tuchfabrik Trier e.V. | Kultur- und Kommunikationszentrum | Wechselstr. 4-6 | 54290 Trier | www.tufa-trier.de


ACCEPT<br />

DEUTSCHE METAL-IKONE<br />

ROGERS<br />

NEUES ALBUM<br />

Accept halten seit Jahrzehnten die Fahne des<br />

klassischen Metals hoch und haben sich mit<br />

ihrem aktuellen Album „Too Mean To Die”<br />

erneut als internationale Chart Stürmer mit<br />

weltweiten Top Ten-Platzierungen erwiesen.<br />

Nun kehren sie – nach langer, corona-bedingter<br />

Abstinenz – mit der gewohnten treibenden,<br />

voller unbändiger Kraft steckenden Energie<br />

endlich wieder live auf die europäischen<br />

Bühnen zurück. Mit dabei das neue Album<br />

„Too Mean To Die“, aber natürlich auch die<br />

vielen Klassiker wie „Balls To The Wall“ oder<br />

„Breaker“.<br />

Accept stehen seit Jahrzehnten für puren<br />

Metal, große Melodien und unvergessene<br />

Live-Momente. Die sage und schreibe drei<br />

Ausnahmegitarristen werden das Publikum<br />

in eine wogende Masse verwandeln und den<br />

Aerosolen das Fürchten lehren. Denn, so Wolf<br />

Hoffmann: „We are too mean to die! Unkraut<br />

vergeht nicht! Accept lassen sich nicht unterkriegen!“<br />

Auf Accept ist also Verlass!<br />

Garage, Saarbrücken<br />

Mi, 22. Feb // ab 18.00<br />

acceptworldwide.com<br />

Rogers ist eine Punkrock-Band aus Düsseldorf,<br />

die 2006 gegründet wurde - damals noch unter<br />

dem Namen Notaufnahme, später firmierte sie<br />

dann als Jolly Rogers, woraus schließlich 2012<br />

der aktuelle Bandname entstand. Ihre Musik<br />

ist eine Mischung von "Auf die Fresse"-Punkrock<br />

und stadiontauglichem Rocktracks, oft mit starken<br />

(gesellschafts-)politischen Botschaften.<br />

Nach dem Charterfolg ihres letzten Albums<br />

„Mittelfinger Für Immer“ und der darauffolgenden<br />

fulminanten fast restlos ausverkauften<br />

Headliner-Tournee sowie einer grandiosen Festival<br />

Saison, legen die sympathischen Punkrocker<br />

in diesem Jahr gleich doppelt nach. Zum einen<br />

mit einem prall gefüllten Tourneeplan. Zum anderen<br />

haben sie auch noch für April ein neues Album<br />

in der Pipeline: „Rambazamba & Randale“.<br />

Sicherlich werden sie also bei den anstehenden<br />

Shows nicht nur Songs aus ihrem alten Repertoire<br />

zum Besten geben, sondern auch neue<br />

Songs präsentieren. Die Vorfreude ist immens.<br />

Garage, Saarbrücken<br />

Fr, 03. Mä // ab 19.00<br />

rogers.de<br />

Text: Peter Parker | Bilder:Iana Domingos, Kay Özdemir<br />

50<br />

GARAGE SAARBRÜCKEN // ANZEIGE


SAAREVENT GMBH PRÄSENTIERT:<br />

ACCEPT<br />

SUPPORT: THE IRON MAIDENS<br />

MI. 22. FEBRUAR <strong>23</strong> / GARAGE, SAARBRÜCKEN<br />

EINLASS: 18:00 H • BEGINN: 18:30 H<br />

ROGERS<br />

SUPPORT: RAUM27<br />

FR. 03. MÄRZ <strong>23</strong> / GARAGE, SAARBRÜCKEN<br />

EINLASS: 19:00 H • BEGINN: 20:00 H


NIKA JONSSON & ZIPPO ZIMMERMANN<br />

ALLEIN & ZUSAMMEN<br />

Bereits seit Jahren strolchen sie unabhängig<br />

voneinander durch das musikalische Unterholz<br />

des Saarlandes: Nika Jonsson und Zippo<br />

Zimmermann. Zusammen sind sie jetzt noch<br />

charmanter, noch romantischer – noch schrulliger!<br />

Unterstützt werden die beiden von Sebastian<br />

Krause am Kontrabass.<br />

Nika Jonsson: Bewaffnet nur mit Keyboard<br />

und ihrer Stimme macht Nika sich auf, die<br />

Welt zum Klingen zu bringen. Die Songs sind<br />

auf Deutsch und Schwedisch, mit Effekt oder<br />

ohne, mit Quatsch oder ohne. Sie handeln von<br />

Trollen, Elfen und oft auch von Menschen.<br />

Am liebsten erzählt sie Unsinn zwischen den<br />

Liedern.<br />

Zippo Zimmermann: Eigentlich wurde das<br />

Lied ja erfunden, um Geschichten zu erzählen<br />

– und genau das macht Zippo: mal traurig, mal<br />

komisch, mal verschroben, mal romantisch.<br />

Zippo singt eigene Songs, Erich-Kästner-Vertonungen<br />

und ein paar seiner Lieblingslieder<br />

und begleitet sich selbst auf dem Klavier sowie<br />

dem ein oder anderen weiteren Musikinstrument.<br />

Theater im Viertel<br />

Sa 11. Feb // 19.30<br />

dastiv.de<br />

Text: Redaktion | Bild: Zippo Zimmermann - Designladen<br />

52<br />

TIV // ANZEIGE


LAMBERT<br />

VERBINDUNG AUS NEOKLASSIK, JAZZ UND ELECTRO<br />

Lambert ist heute ein rätselhafter Star der<br />

neoklassizistischen Szene Europas, der eine<br />

schelmische Mystik aufrechterhält, seit er<br />

seinen Vornamen in Vergessenheit geraten<br />

ließ und 2014 eine allgegenwärtige, gehörnte<br />

sardische Maske aufsetzte. Vor seinem gegenwärtigen,<br />

seltsamen Ruhm war er jedoch ein<br />

schneidiger melodischer Improvisator in der<br />

Tradition von Bill Evans, ein Jazzer durch und<br />

durch. Bei seinen aktuelleren Auftritten, als<br />

Lambert, bei denen vor allem Melodie und Minimalismus<br />

sein Klaivierstil prägten, wird das<br />

aufmerksame Publikum die Geister dieses alten<br />

Lebens in Passagen sicher erkannt haben.<br />

Der Jazzmusiker in ihm war ansonsten tief<br />

begraben. Mit seinem achten Album „All This<br />

Time“, das bezeichnenderweise auf dem großartigen<br />

Jazzlabel Verve (in Partnerschaft mit<br />

seinem Heimatlabel Mercury KX) erscheint, ist<br />

Lamberts musikalische Maske abgenommen –<br />

die Improvisation unverschämt, die freilaufenden<br />

Melodien entfesselt. Zusammen mit dem<br />

Bassisten Felix Weigt und dem Schlagzeuger<br />

Luca Marini mischt das Trio Jazz, moderne<br />

Klassik und elektronische Elemente und findet<br />

einen zeitgenössischen Sound, der an Bands<br />

wie EST, Gogo Penguin und Portico Quartet erinnert,<br />

aber dennoch ganz eigenen ist.<br />

Bei Rückfragen unserer Presse- und Medienpartner<br />

stehen wir gerne unter folgenden<br />

Rufnummern zur Verfügung:<br />

Michael Hohmann: 06821-2<strong>02</strong>558<br />

Tim Masson: 06821-2<strong>02</strong>557<br />

Sollte Interesse an einer Nachberichterstattung<br />

und/oder Interview mit den Künstlern bestehen, bitten<br />

wir Sie, sich unter den oben genannten Rufnummern,<br />

bezüglich Kartenreservierung und Terminabsprache,<br />

zu melden.<br />

Stummsche Reithalle Neunkirchen<br />

Sa, 25. Feb // 20.00<br />

listentolambert.com<br />

Text: Redaktion | Bild: Murray Ballard<br />

54<br />

NK KULTUR // ANZEIGE


Weitere Infos<br />

und Veranstaltungen<br />

immer unter:<br />

www.nk-kultur.de<br />

S T U M M S C H E R E I T H A L L E<br />

ELIZA DAY<br />

SA, 04.03.2<strong>02</strong>3<br />

FRIEND N FELLOW<br />

SA, 18.03.2<strong>02</strong>3<br />

CARLOS CIPA<br />

DI, 21.03.2<strong>02</strong>3<br />

AUSBILDER SCHMIDT<br />

FR, 24.03.2<strong>02</strong>3<br />

TICKETS BEI ALLEN BEKANNTEN VORVERKAUFSSTELLEN. Tickethotline: (0651) 97 90 777<br />

Neunkircher Verkehrs GmbH<br />

www.nk-kultur.de


KT TUNSTALL<br />

SEELE, KÖRPER UND GEIST<br />

TAMINO<br />

ARABISCHE MUSIKTRADITIONEN<br />

Wegen eines Gehörschadens sagte KT Tunstall<br />

in 2<strong>02</strong>1 alle Tourdaten ab. Sie kämpfte schon<br />

länger mit Hörproblemen und zog dann irgendwann<br />

die Reißleine. Mittlerweile scheint<br />

sie genesen und wieder fit. Im <strong>Februar</strong> wird sie<br />

erneut im Atelier in Luxemburg gastieren und<br />

dann auf einer für ihre Verhältnisse relativ<br />

kleinen Bühne stehen, denn eigentlich ist sie<br />

längst weltweit bekannt.<br />

Die fesselnde Sängerin und Songwriterin KT<br />

Tunstall steht seit ihrem weltweiten Erfolg<br />

mit ihrem Debütalbum "Eye To The Telescope"<br />

im Jahr 2004, das sich über fünf Millionen Mal<br />

verkaufte, an der Spitze der britischen Singer-Songwriter-Talente.<br />

In den letzten Jahren<br />

hat die Grammy-nominierte schottische<br />

Musikerin ihr musikalisches Selbst erweitert,<br />

indem sie sich auf eine Trilogie von Alben<br />

konzentrierte, bei denen sich jedes auf ein<br />

einziges Konzept konzentrierte: die Seele, den<br />

Körper und den Geist. Das erste Album, „KIN“<br />

aus dem Jahr 2016, war das Soul-Album; „Wax“<br />

aus dem Jahr 2018 war das Body-Album, und<br />

das neue „Nut“ ist das Mind-Album.<br />

Wer den belgisch-ägyptischen Sänger, Gitarristen<br />

und Songwriter Tamino auch nur einmal<br />

live sieht, wird seinem Zauber verfallen. Große<br />

Worte, klar, aber man darf sich gerne vom<br />

Wahrheitsgehalt dieser Aussage überzeugen.<br />

Schon sein Debüt „Amir“ aus dem Jahr 2018<br />

überzeugte viele Kritiker:innen und Fans gleichermaßen.<br />

Nun gibt es endlich den heiß ersehnten<br />

Nachfolger „Sahar“, auf dem Tamino die wehmütige<br />

Stimmung arabischer Musiktraditionen<br />

mit melancholischer Poesie zusammenbringt.<br />

Dass Taminos Musik vom Klang des Nahen<br />

Ostens durchdrungen ist, dürfte kaum überraschen,<br />

wenn man ein wenig über seine Biografie<br />

weiß. Sein Großvater, Muharram Fouad, war einer<br />

der berühmtesten Sänger und Schauspieler<br />

Ägyptens, und es war dessen alte Gitarre, die<br />

Tamino als Kind geschenkt bekam, die ihn auf<br />

seine musikalische Reise brachte. Auf „Sahar“<br />

ehrt Tamino Fouad sozusagen musikalisch: Er<br />

lässt sehr häufig eine Oud erklingen, das Lauteninstrument<br />

aus dem Vorderen Orient, das sein<br />

Großvater spielte. An dem Album waren u.a.<br />

beteiligt: Produzent PJ Maeartens, Drummer<br />

Ruben Vanhoute und Radiohead-Bassist Colin<br />

Greenwood. Als Gaststimme kann er im wundervollen<br />

Duett „Sunflower“ die französische<br />

Pop-Sängerin Angèle gewinnen.<br />

Atelier, Luxemburg<br />

So, 19. Feb // ab 19.00<br />

kttunstall.com<br />

Atelier, Luxemburg<br />

Mi, 01. Mär // ab 19.00<br />

www.taminomusic.com<br />

Text: Peter Parker | Bilder: Universal Music, Herman Selleslags<br />

56<br />

DEN ATELIER // ANZEIGE


DEN ATELIER & BIL PROUDLY PRESENT<br />

FEBRUARY 2<strong>02</strong>3<br />

01ST FEB CONSERVATOIRE<br />

VINCENT DEDIENNE<br />

<strong>02</strong>ND FEB DEN ATELIER<br />

HYPHEN HYPHEN<br />

04TH FEB DEN ATELIER<br />

2000S PARTY<br />

DOSSEH<br />

03RD FEB DEN ATELIER<br />

06TH FEB<br />

DEN ATELIER<br />

APOCALYPTICA<br />

& EPICA<br />

18TH FEB ROTONDES<br />

RUBEN BLOCK<br />

18TH FEB SALLE KRIEPS (NEIMËNSTER<br />

NICK MULVEY<br />

19TH FEB DEN ATELIER<br />

KT TUNSTALL<br />

SOLD OUT<br />

INFOS & TICKETS ON ATELIER.LU


LONG DISTANCE CALLING<br />

22 JAHRE JAMARAM<br />

THE QUIREBOYS<br />

AMAZING DISGRACE<br />

Nichts kann die Zeit zurückdrehen oder ihren<br />

unaufhaltsamen Vorwärtsgang stoppen, aber<br />

auf Musik kann man sich immer verlassen,<br />

wenn es darum geht, diese Reise angenehmer<br />

zu gestalten. Long Distance Calling drücken<br />

seit 16 Jahren das Unaussprechliche aus und<br />

pflügen ihre hauptsächlich instrumentale<br />

Furche mit dem Können und der Geschicklichkeit<br />

wahrer Klangkünstler. Vom knackigen<br />

und mitreißenden Post-Rock der frühen Alben<br />

wie im bahnbrechenden Debüt Satellite Bay<br />

(2007) und dem klassischen, facettenreichen<br />

Nachfolger Avoid The Light (2009) bis hin zu<br />

den immer ausgefeilteren, abenteuerlichen<br />

und genreübergreifenden Alben Trips (2016)<br />

und Boundless (2018) hat sich das Münsteraner<br />

Quartett - die Gitarristen David Jordan<br />

und Florian Füntmann, Bassist Jan Hoffman<br />

und Schlagzeuger Janosch Rathmer - zu einem<br />

modernen Maßstab für fantasievolle, progressive<br />

und stolz exzentrische Heavy- (und nicht<br />

so Heavy-) Musik entwickelt.<br />

Im Frühjahr 2<strong>02</strong>3 ist es soweit: The Quireboys<br />

kommen auf Tour, um ihr aktuelles Album<br />

"Amazing Disgrace" live zu präsentieren.<br />

Und natürlich wird die Band auch ihre alten<br />

Hits und Klassiker im Programm haben. The<br />

Quireboys starten 1984 ihre Karriere im Marquee<br />

Club und bauten sich in London und<br />

Umgebung mit ihrem stark vom Rhythm 'n'<br />

Blues beeinflussten Hardrock schnell eine<br />

Fangemeinde auf. Als Sharon Osbourne das<br />

Management übernahm, standen The Quireboys<br />

für ihr gefeiertes Debüt ‘A Bit Of What<br />

You Fancy‘ bereits bei EMI unter Vertrag. Sie<br />

spielten zusammen mit Guns N‘ Roses auf der<br />

‘Use Your Illusion‘-Tour wie auch Tourneen mit<br />

den Rolling Stones und Bon Jovi. Als Supports<br />

werden Twister + Lord Bishop Rocks, dieses<br />

tolle Package vervollständigen.<br />

Mergener Hof, Trier<br />

Fr, 17. Feb // ab 19.00<br />

longdistancecalling.de<br />

Mergener Hof, Trier<br />

Mi, 22. Feb // ab 19.00<br />

quireboys.com<br />

Text: Redaktion | Bilder: Off Yer Rocka Recordings<br />

58<br />

MJC // ANZEIGE


AFTER WORK CIRCUS MIT<br />

OPEN STAGE<br />

DIE SHOW DER UNENTDECKTEN<br />

SENSATIONEN!<br />

VARIETÉ SURPRISE NUIT<br />

VERRUCHTE UND AUFREGENDE<br />

VARIETÉ-SHOW<br />

Erlebe die neue monatliche Open Stage in der<br />

Baker Street! Lass dich von den Moderatoren<br />

Kim und Julian durch eine Nacht voller Überraschungen<br />

und Entdeckungen führen. Ein<br />

Headliner und ein SideKick treten auf und es<br />

gibt drei Slots für Newcomer, die um die begehrte<br />

Position des Sidekicks kämpfen. Egal<br />

welche Art von Kunst du präsentieren möchtest,<br />

ob Magie, Burlesque, Artistik, Comedy<br />

oder Gesang, trau dich und komm auf die<br />

Bühne! Kaufe ein Ticket und reserviere dir deinen<br />

Platz und vergiss nicht, den Newcomern<br />

eine Spende zu geben. Der Eintritt finanziert<br />

die Gagen des Headliners und des Sidekicks<br />

sowie die Technik. Als Bonus gibt es einen<br />

Begrüßungsschnaps und frisches Popcorn.<br />

Außerdem veranstalten wir eine Tombola zugunsten<br />

der Newcomer Acts. Künstler*innen<br />

können sich voranmelden oder spontan vorbeikommen,<br />

solange ein Slot frei ist und dürfen<br />

maximal 10 Minuten auftreten.<br />

Im mondänen Festsaal der Baker Street im<br />

Hirsch wird im Januar die Varieté Surprise Nuit<br />

wieder stattfinden. Ab 21:00 Uhr erwartet die<br />

Gäste eine verruchte und aufregende Varieté-<br />

Show im Geiste des Vaudeville Theaters, mit<br />

bekannten Acts und Newcomern aus dem<br />

Saarland und der Großregion.<br />

Die Show bietet eine bunte Mischung aus Magie,<br />

Artistik, Gesang, Tanz, Burlesque, Comedy<br />

und einer Live-Showband. Varieté Surprise<br />

Nuit unterstützt bewusst Newcomer und bietet<br />

ungewöhnlichen, außergewöhnlichen Acts<br />

eine Bühne. Das Line-up wird für jede Show<br />

neu zusammengestellt, damit ist kein Abend<br />

wie der andere und wiederkommen lohnt in<br />

jedem Fall.<br />

Baker Street im Hirsch, Saarbrücken<br />

Baker Street im Hirsch, Saarbrücken<br />

Di, 14. Feb // 19.30<br />

Sa, 18. Feb // 21.00<br />

bakerstreetsb.de<br />

bakerstreetsb.de<br />

Künstleranmeldung / openstage@bakerstreetsb.de<br />

Text: Redaktion | Bilder: Veranstalter, Text: Redaktion Jochen | Bild: PrangTobias Gölzer, Jade del Rose<br />

60<br />

TERMINE BAKER STREET // ANZEIGE


THE HIRSCH EFFEKT<br />

GEWOHNT ZERHACKT<br />

ROGERS<br />

NEUES ALBUM<br />

The Hirsch Effekt melden sich mit neuem Album<br />

im Gepäck auf den europäischen Bühnen<br />

zurück. „Kollaps“, das fünfte Album der Band,<br />

begegnet dem alltäglichen Wahnsinn mit<br />

raffinierten Kontrapunkten und aberwitzigen<br />

Textzeilen. Nachdem die Band 2017 mit „Eskapist“<br />

auf Platz 21 der deutschen Album-Charts<br />

gelandet war, liegt nun das Folgewerk vor.<br />

Musikalisch wandelt das Trio aus Hannover<br />

nach wie vor irgendwo im Mikro-Kosmos des<br />

Progressive Metal, dabei sind die Aufnahmen<br />

gespickt mit den bandtypischen Ausflügen<br />

in – auf den ersten Blick – völlig abwegige<br />

Stilistiken. Es wird in Hirsch-Manier zerhackt,<br />

was sich eine Weile lang im sicheren Takt bewegt.<br />

Zwischendurch erklingen Choräle, die<br />

zurück zur notwendigen Besinnung finden<br />

lassen. Teilweise wohl- und gleichzeitig wehtuend<br />

erzeugt dies beim Hören eine geschärfte<br />

Wahrnehmung menschliche Verwirrung zu<br />

entlarven und als Aufruf an das einsame Bewusstsein<br />

mutiger Individuen auf Konzerten<br />

zusammen zu kommen.<br />

Rogers ist eine Punkrock-Band aus Düsseldorf,<br />

die 2006 gegründet wurde - damals noch unter<br />

dem Namen Notaufnahme, später firmierte<br />

sie dann als Jolly Rogers, woraus schließlich<br />

2012 der aktuelle Bandname entstand. Ihre<br />

Musik ist eine Mischung von "Auf die Fresse"-<br />

Punkrock und stadiontauglichem Rocktracks,<br />

oft mit starken (gesellschafts-)politischen<br />

Botschaften. Nach dem Charterfolg ihres<br />

letzten Albums „Mittelfinger Für Immer“ und<br />

der darauffolgenden fulminanten fast restlos<br />

ausverkauften Headliner-Tournee sowie einer<br />

grandiosen Festival Saison, legen die sympathischen<br />

Punkrocker in diesem Jahr gleich<br />

doppelt nach. Zum einen mit einem prall gefüllten<br />

Tourneeplan. Zum anderen haben sie<br />

auch noch für April ein neues Album in der<br />

Pipeline: „Rambazamba & Randale“. Sicherlich<br />

werden sie also bei den anstehenden Shows<br />

nicht nur Songs aus ihrem alten Repertoire<br />

zum Besten geben, sondern auch neue Songs<br />

präsentieren. Die Vorfreude ist immens.<br />

Kleiner Klub, Saarbrücken<br />

Di, 28. Feb, ab 19.00<br />

thehirscheffekt.de<br />

Garage, Saarbrücken<br />

Fr, 3. Mär, ab 19.00<br />

rogers.de<br />

Text: Peter Parker | Bilder: Christoph Eisenmenger, Kay Özdemir<br />

62<br />

POPPCONCERTS // ANZEIGE


PRÄSENTIERT VERANSTALTUNGS-HIGHLIGHTS<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• FEBRUAR 2<strong>02</strong>3<br />

MY‘TALLICA 25.<strong>02</strong>. KAISERSLAUTERN KAMMGARN<br />

PASCOW (ZUSATZSHOW) 25.<strong>02</strong>. SAARBRÜCKEN GARAGE<br />

THE HIRSCH EFFEKT 28.<strong>02</strong>. SAARBRÜCKEN KLEINER KLUB<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• MÄRZ 2<strong>02</strong>3<br />

ROGERS 03.03. SAARBRÜCKEN GARAGE<br />

KARATE ANDI 20.03. SAARBRÜCKEN KLEINER KLUB<br />

STEFANIE STAHL & LUKAS KLASCHINSKI 15.03. TRIER EUROPAHALLE<br />

B-TIGHT <strong>23</strong>.03. TRIER LUCKY‘S LUKE<br />

MARATHONMANN 24.03. SAARBRÜCKEN KLEINER KLUB<br />

MISS ALLIE 24.03. TRIER TUCHFABRIK<br />

26.03. SAARBRÜCKEN GARAGE<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• APRIL 2<strong>02</strong>3<br />

OSKA 05.04. SAARBRÜCKEN KLEINER KLUB<br />

FELIX LOBRECHT 12.04. ESCH/ALZETTE ROCKHAL<br />

SONDASCHULE 15.04. SAARBRÜCKEN GARAGE<br />

MY‘TALLICA 21.04. TRIER TUCHFABRIK<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• MAI 2<strong>02</strong>3<br />

JUPITER JONES 12.05. SAARBRÜCKEN GARAGE<br />

STEFFEN HENSSLER 19.05. ESCH/ALZETTE ROCKHAL<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• JUNI 2<strong>02</strong>3<br />

RUHRPOTT RODEO ON THE ROAD: WIZO, BETONTOD,<br />

DRITTE WAHL, SLIME, ZSK + SUPPORT 07.06. SAARBRÜCKEN E-WERK<br />

JUPITER JONES 12.05. SAARBRÜCKEN GARAGE<br />

HUBERT VON GOISERN 15.06. TRIER PORTA HOCH 3<br />

SILBERMOND 16.06. TRIER PORTA HOCH 3<br />

DANGER DAN 17.06. TRIER PORTA HOCH 3<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• VORSCHAU 2<strong>02</strong>3<br />

CRO 25.08. LOSHEIM AM SEE STRANDBAD<br />

FEINE SAHNE FISCHFILET 26.08. LOSHEIM AM SEE STRANDBAD<br />

ANNENMAYKANTEREIT 27.08. LOSHEIM AM SEE STRANDBAD<br />

ALVARO SOLER + LEONY 31.08. LOSHEIM AM SEE STRANDBAD<br />

TICKETS: WWW.KARTENVORVERKAUF-TRIER.DE HOTLINE: 0651 994 1188 INFOS: WWW.POPPCONCERTS.DE


THE BOOTLEG BEATLES<br />

NAH AM ORIGINAL<br />

EROS RAMAZZOTTI<br />

ITALIENS EXPORTSCHLAGER<br />

Die Karriere von The Bootleg Beatles, die aus<br />

der West End-Besetzung des Broadway-Musicals<br />

„Beatlemania“ entstanden waren, begann<br />

am 26. März 1980 im englischen Tiverton,<br />

Devon, auf einer längst vergessenen Studentenparty<br />

- fast auf den Tag genau zehn Jahre<br />

nachdem Paul McCartney das Ende der Original-Beatles<br />

bekannt gegeben hatte. Die neu<br />

formierte Band gab sich sechs Monate Zeit,<br />

um es zu schaffen oder eben auch nicht. Doch<br />

der kühne Plan ging tatsächlich auf und ihr<br />

Konzertkalender füllte sich langsam mit einer<br />

Mischung aus nächtlichen College-Bällen und<br />

harten Touren durch die Arbeiterclubs in Nordengland<br />

und Schottland. Heute haben die<br />

The Bootleg Beatles einen Standard für all die<br />

unzähligen Tribute-Bands, die in ihre Fußstapfen<br />

getreten sind, definiert, während sie weiterhin<br />

den Geist und die Magie der größten<br />

Popgruppe, die die Welt je gesehen hat, am<br />

Leben erhalten und all jenen, die die Originalband<br />

damals nicht live erleben konnten,<br />

ein gewisses Beatles-Live-Feeling vermitteln<br />

können.<br />

Nachdem Eros Ramazzotti im Frühsommer vier<br />

Jahre nach seinem letzten Studioalbum mit der<br />

Bekanntgabe, neue Musik zu veröffentlichen und<br />

auf große Welttournee zu gehen, sein Comeback<br />

gefeiert und Fans rund um den Globus in freudige<br />

Erwartungshaltung versetzt hatte, kommt<br />

er nun wieder auf Tour. Mit einer Handvoll Preview-Shows<br />

an besonderen Auftrittsorten stimmte<br />

sich Ramazzotti die letzten Wochen mit seinem<br />

Publikum schon einmal auf die anstehende<br />

Welttournee ein. Die Premiere fand Mitte September<br />

einen Tag vor Albumrelease im spanischen<br />

Sevilla statt. Sein neues Album „Battito Infinito“<br />

ist am 16. September bei Capitol Records Italy erschienen<br />

und hat schon mit der ersten Single-Auskopplung<br />

„Ama“ gezeigt, warum der rekordverdächtige<br />

Singer-Songwriter seit über 35 Jahren<br />

zu den beliebtesten italienischen Künstlern gehört.<br />

Und auch die Single „Sono“, ein Duett mit<br />

dem spanischen Superstar Alejandro Sanz, reiht<br />

sich perfekt in die Hits des gebürtigen Römers ein<br />

und steigert die Vorfreude auf das Live-Abenteuer<br />

nur noch weiter. Schön, dass er im Rahmen der<br />

Tour auch in der Rockhal Station machen wird…<br />

Rockhal, Esch-sur-Alzette<br />

Mi, 16. Feb, ab 20.00<br />

bootlegbeatles.com<br />

Rockhal, Esch-sur-Alzette<br />

Mo, 27. Feb, ab 19.00<br />

ramazzotti.com<br />

Text: Peter Parker | Bilder: Ben Wiersma, Capitol Italy<br />

64<br />

ROCKHAL // ANZEIGE


IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER UND REDAKTION<br />

Markus Brixius<br />

Dudweiler Landstraße 103-105<br />

661<strong>23</strong> Saarbrücken<br />

Telefon: +49 (0) 681 - 39680534<br />

Mobil: +49 (0) 0178 - 7515710<br />

Mail: redaktion@popscene.club<br />

VERLAG<br />

Inszene Media GmbH<br />

Netzwerk für Kommunikation<br />

Dudweiler Landstraße 103-105<br />

661<strong>23</strong> Saarbrücken<br />

Telefon: +49 (0) 681 - 95803921<br />

Mail: m.brixius@in-szene.net<br />

Web: in-szene.net<br />

CHEFREDAKTEUR (V.I.S.D.P.)<br />

Markus Brixius<br />

VERTRIEB/MARKETING<br />

redaktion@popscene.club<br />

LAYOUT<br />

INSZENE Media GmbH<br />

artwork.in-szene.net<br />

COVER<br />

Credit Kidnap Music<br />

WIR DANKEN<br />

Allen Mitarbeitern/Redakteuren,<br />

unseren Familien und Freunden.<br />

AUFLAGE<br />

5.000 Stück saarlandweit,<br />

Trier, Kaiserslautern, Freiburg,<br />

Zweibrücken, Luxemburg;<br />

ca. 700 Auslagen;<br />

erscheint zum Monatsanfang<br />

Auch als E-Paper abrufbar.<br />

Reichweite 200.000 Aufrufe<br />

pro Monat<br />

Redaktions- und Anzeigenschluss:<br />

Immer der 15. des Vormonats<br />

Veröffentlichungen, die nicht ausdrücklich<br />

als Stellungnahme des<br />

Herausgebers und Verlages gekennzeichnet<br />

sind, stellen die persönliche<br />

Meinung des Verfassers dar. Für unverlangt<br />

eingesendete Manuskripte<br />

und Illustrationen kann keine Haftung<br />

übernommen werden. Nachdruck,<br />

auch auszugsweise, nur mit<br />

Genehmigung der Redaktion. Für die<br />

Richtigkeit der Termine übernehmen<br />

wir keine Gewähr.<br />

Der Rechtsweg ist bei Verlosungen<br />

ausgeschlossen. Bei Mehreinsendungen<br />

entscheidet das Los. Einsendeschluss<br />

ist der letzte Geltungstag der<br />

Ausgabe. Gewinner werden schriftlich<br />

benachrichtigt. Eine Gewähr<br />

für die Richtigkeit der Termine kann<br />

nicht übernommen werden. Änderungen<br />

sind möglich.<br />

Medienverteilung erfolgt<br />

durch INSZENE Media<br />

in-szene.net<br />

<strong>POPSCENE</strong> - das total umsonste<br />

Popkulturmagazin, seit 2009<br />

popscene.club<br />

facebook.com/popsceneclub<br />

...und Ta-Daaaa,<br />

hier ist dein<br />

Valentinstags<br />

geschenk:<br />

ICH!!!<br />

Toll...hast du<br />

die Quittung noch...?


Nicht vergessen!<br />

Es ist uns eine Herzensangelegenheit und Verpflichtung als<br />

verantwortungsbewusstes Familienunternehmen, auch diejenigen<br />

an unserem wirtschaftlichen Erfolg teilhaben zu lassen, die<br />

unsere Gesellschaft nicht selten vergisst. Alte Menschen, kranke<br />

Menschen, straffällig gewordene Jugendliche, Kinder in prekären<br />

Familiensituationen und viele mehr. Wir schauen hin und helfen.<br />

Seit fast 50 Jahren.<br />

Menschen. Vertrauen. Familie.<br />

Engagement

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