Akzeptanz und Umweltverträglichkeit der Hinderniskennzeichnung ...

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Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung 1 Ausgangssituation 2 Untersuchungsansatz der Umwelt- und Stresspsychologie 2.1 Lichtreize als Stressoren 2.2 Prüfindikatoren für die Umweltverträg- lichkeit von Lichtreizen einer WEA 2.2.1 Stressindikatoren 2.2.2 Einflussfaktoren auf die Stresseffekte 2.2.3 Kontrollgrößen 3 Fragestellungen und Untersuchungsplan 3.1 Fragestellungen 3.2 Untersuchungsplan 4 Methoden 4.1 Auswahl der Untersuchungsorte 4.2 Untersuchungsmethode und Teilnehmer 4.3 Auswertung und statistische Methoden 5 Ergebnisse 5.1 Tageskennzeichnung 5.1.1 Wahrnehmung 5.1.2 Globale Bewertung 5.1.3 Belästigung 5.1.4 Aufmerksamkeit, psychische und körperliche Befindlichkeit 5.1.5 Verhalten 5.1.6 Stressbewältigung 5.1.7 WP-Wirkungen in Abhängigkeit von der Tageskennzeichnung 5.2 Tages- vs. Nachtkennzeichnung 5.2.1 Wahrnehmung 5.2.2 Gesamtbewertung 5.2.3 Belästigung 5.3 Synchronisation 5.3.1 Wahrnehmung 5.3.2 Gesamtbewertung und Belästigung 5.3.3 Weitere Stressindikatoren 5.3.4 WP-Wirkungen in Abhängigkeit von der Synchronisation 5.4 Sichtweitenregulierung 5.4.1 Wahrnehmung 5.4.2 Gesamtbewertung und Belästigung 5.4.3 Weitere Stressindikatoren 5.4.4 WP-Wirkungen in Abhängigkeit von der Sichtweitenregulierung 5.5 Stark belästigte Personen 5.6 Einflussfaktoren 5.7 HK-Wünsche 5.8 Belästigung durch HK im Vergleich zu anderen WEA-Emissionen 1 2 3 3 3 3 4 5 6 6 6 7 7 8 9 11 11 11 11 11 12 13 14 14 16 16 16 16 17 17 17 17 18 18 18 18 19 19 19 20 20 20 6 Transfer-Workshop 6.1 Hintergrund und Teilnehmer 6.2 Stellungnahmen der Podiumsexperten 6.3 Fazit 7 Empfehlungen 8 Literatur 9 Vorträge und Außendarstellung Anhang (Ergebnistabellen als gesonderter Band) 22 22 23 24 25 28 30
Zusammenfassung Zunehmend werden Windenergieanlagen (WEA) mit einer Gesamthöhe von mehr als 100 m errichtet. Entsprechend steigt der Anteil kennzeichnungspflichtiger Anlagen. Die Kennzeichnung erweist sich im Hinblick auf die Akzeptanz der Anwohner von Windparks (WP) jedoch als teilweise problematisch, Anwohnerbeschwerden liegen vor. Bislang gibt es keine Untersuchungen zu möglichen Stresswirkungen der Kennzeichnung. Das Institut für Psychologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, PD Dr. Gundula Hübner und Dr. Johannes Pohl, führte eine Studie zur Akzeptanz der Hinderniskennzeichnung (HK) von WEA durch, gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und dem Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, Schleswig-Holstein. Unter Anwendung der Methodik der Umwelt- und Stresspsychologie wurden folgende Fragestellungen untersucht: 1. Vergleich von drei Tageskennzeichnungen (Xenon, LED, Farbkennzeichnung der Rotorblätter), 2. Vergleich von HK mit und ohne Synchronisation, 3. Vergleich der Tages- und Nachtkennzeichnung, 4. Vergleich von HK in einfacher und komplexer Umgebung, 5. Vergleich von HK mit und ohne Sichtweitenregulierung (SWR), 6. Merkmale von stark belästigten Personen. Befragt wurden 420 Anwohner von 13 WP mit direkter Sicht auf die WEA eines Parks. Der Fragebogen enthielt 590 Fragen zu Stresswirkungen und zur Akzeptanz des örtlichen WP sowie der Erneuerbaren Energien. In der Gesamtschau der Befunde zu den Stressindikatoren lässt sich keine erhebliche Belästigung durch die HK konstatieren. Zwar zeigten sich im Durchschnitt geringe Stresseffekte und das WP- Landschaftsbild und WP-Geräusche wurden im Vergleich als stärker belästigend empfunden. Eine differenzierte Analyse weist jedoch auf sehr belästigende Bedingungen hin, aus denen sich Handlungsbedarf ableitet. So ist hervorzuheben, dass die Nachtkennzeichnung bei bestimmten Wetterlagen – wie wolkenloser Nacht – zum Problemfall wird und stark belästigt. Zudem führte die Xenon-Kennzeichnung zu deutlich stärkeren und breiteren Stresseffekten als LED oder farblich gekennzeichnete Rotorblätter. Der Einsatz von Xenon wirkt sich zudem 1 negativ auf die allgemeine Akzeptanz der Windenergie aus, die bei Anwohnern mit Xenon gekennzeichneter WP deutlich reduziert war. Synchronisierte WEA belästigten bei bestimmten Wetterlagen weniger als nicht synchronisierte, ebenso erwies sich die SWR insgesamt als vorteilhaft. Anwohner ohne SWR ergriffen relativ häufiger ernstzunehmende Maßnahmen zur Stressreduktion. Fehlende SWR wirkt sich zudem in einfacher Umgebung negativ aus: Die HK nicht sichtweitenregulierter WP in einfacher Umgebung bewirkte langfristig eine stärkere Zunahme der Belästigung als die in komplexer Umgebung. Hervorzuheben ist ebenfalls, dass Belastungen während der Planungs- und Bauphase des WP die spätere Belästigung durch die HK erhöhten. Obwohl insgesamt keine erhebliche Belästigung festgestellt wurde, fanden sich in der Gesamtstichprobe 16 % stark belästigte Personen. Diese waren häufiger als andere gesundheitlich vorbelastet; ihre Beschwerden sind ernst zu nehmen. Insgesamt wünschten sich die befragten WP-Anwohner eine geringere Helligkeit der HK, Synchronisation bzw. eine bedarfsgerechte Befeuerung. Zur Verringerung der Belastungen für die Anwohner und zur Steigerung der Akzeptanz der Windenergie werden folgende Maßnahmen empfohlen: Verzicht auf den Einsatz der Xenon-Befeuerung, Synchronisation, SWR, belastungsfreiere Planungs- und Bauphase und Zulassung der bedarfsgerechten Befeuerung.
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