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48_Ausgabe Juni 2007

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Seit 16 Jahren!<br />

16 Jahre Stadtwerke Löbau


Vorwort Liebe Leserinnen, - Editorial<br />

liebe Leser,<br />

Kennen Sie das auch? Zur Zeit ist es<br />

damit ja wieder ganz schlimm. Das Telefon<br />

klingelt, und ehe Sie überhaupt dazu<br />

kommen, Ihren Namen zu nennen, legt<br />

der Anrufer auch schon los:<br />

„Einen wunderschönen guten Tag, mein<br />

Name ist Holger Walter. Ich rufe Sie im<br />

Auftrag von 'Happy-Happy-Happy' an<br />

und habe die große Freude, Ihnen eine<br />

wunderbare Mitteilung machen zu<br />

können. Sie sind der Gewinner in unserem<br />

europaweit durchgeführten Super-<br />

Gewinnspiel…“. Da gibt es nur ein Mittel,<br />

sofort auflegen. Denn je länger man<br />

derartigem Gedöns das Ohr leiht, desto<br />

größer ist die Gefahr, dass man sich drei<br />

Wochen später in irgendeinem verschwiegenen<br />

Landgasthof wiederfindet,<br />

weitab jeglicher Zivilisation, und nach<br />

5stündiger Gehirnwäsche glücklich ist,<br />

mit drei Rheumadecken unterm Arm und<br />

leerem Geldbeutel diesem Konsum-<br />

Gulag entfliehen zu können. Ähnlich, nur<br />

noch gerissener, begegnen einem derzeit<br />

in Görlitz Zeitgenossen, die dicke Klunkern<br />

zum Kauf anbieten. „Gutes gediegenes<br />

Gold“. Ringe, breit wie der<br />

gleichnamige Finger dick ist. Hoffentlich<br />

sind Sie noch keinem dieser Scharlatane<br />

begegnet oder, schlimmer noch, zu Kauf<br />

oder Tausch überredet worden. Das Zeug<br />

ist nichts, aber auch gar nichts wert.<br />

Deshalb halten Sie sich an die Dinge, von<br />

denen Sie annehmen dürfen, dass sie<br />

halten, was sie versprechen. Zum Beispiel<br />

die StadtBILD-<strong>Juni</strong>ausgabe. Eigentlich<br />

ist es sogar noch besser, denn im<br />

StadtBILD finden Sie immer mehr, als die<br />

Titelseite preisgibt. Und die präsentiert<br />

uns dieses Mal kein Görlitzer, sondern ein<br />

Löbauer Motiv. Lassen Sie sich überraschen,<br />

was es mit dem „Honigbrunnen“<br />

auf sich hat. Eine Görlitzer Kirche<br />

kann auf 100 Jahre zurückblicken. Dass<br />

dieses Jubiläum in Vergessenheit geriet,<br />

liegt auch daran, dass sie heute eben<br />

nicht mehr in Görlitz steht, obwohl sie<br />

noch immer da ist. Weitere Beiträge<br />

geben Einblicke in die Geschichte der<br />

Oberlausitzer Festwochen, beleuchten<br />

Stationen des Lebens von Jacob Böhme,<br />

und ein Landgasthof, freilich nicht der<br />

oben erwähnte, wartet auf ihren Besuch.<br />

Natürlich gibt es den Nachschlag zu<br />

einem Thema, das für manchen zum<br />

“roten Eisen” geworden ist. Sie finden ihn<br />

im mit vielen interessanten Empfehlungen<br />

und Terminen prall gefüllten Kulturmagazin.<br />

Viel Freude also beim Lesen!<br />

Ihr Andreas Neumann-Nochten<br />

Wohnungsgenossenschaft Görlitz eG<br />

Schön hier<br />

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Einleitung<br />

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3


Rektor Samuel Samuel Grosser (1664 Grosser - 1736)<br />

Rektor Samuel Grosser, Kupferstich 1736<br />

Im hier ebenfalls zu lesenden Beitrag<br />

über die Löbauer Traditionsgaststätte<br />

"Honigbrunnen" erfährt man, daß dieser<br />

seltsame Name auf eine Volksüberlieferung<br />

zurückgeht, aber 1714 wohl zum<br />

ersten Male schriftlich mitgeteilt wurde.<br />

Dies geschah in dem Standardwerk "Lausitzische<br />

Merkwürdigkeiten" von dem damaligen<br />

Görlitzer Gymnasialrektor Magister<br />

Samuel Grosser. Das gewichtige<br />

und voluminöse Werk hat den für barockes<br />

Schrifttum typischen verschnörkelten<br />

Titel "Lausitzische Merkwürdigkeiten,<br />

darinnen von beiden Markgraftümern<br />

in fünf unterschiedenen Teilen<br />

von den wichtigsten Geschichten, Religions-<br />

und Kirchen–Begebenheiten, Regiments–Verfassung,<br />

Beschaffenheit der<br />

Schulen und Literatur, Landesart und<br />

Fruchtbarkeit wie auch Gewerben, Hantierungen<br />

und Commercien zulängliche<br />

Nachrichten gegeben, mit gehörigen Dokumenten<br />

und Anmerkungen bestärkt<br />

wie auch gehörigen Kupfer–Blättern erläutert<br />

worden von Samuel Großern, des<br />

Görlitzischen Gymnasii Rectore und der<br />

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Leben<br />

wie<br />

Gott<br />

in<br />

Sachsen.<br />

4 Titel


Geschichtsschreiber der Oberlausitz<br />

der Ober<br />

Deutsch verfaßt und noch heute mit<br />

Kenntnisgewinn und Vergnügen zu lesen.<br />

Man bekommt ein vielfarbiges Bild<br />

von Land und Leuten der Oberlausitz am<br />

Beginn des 18. Jahrhunderts, erfährt<br />

auch manches an damals bekannter<br />

Überlieferung. Vorbildlich ist noch heute<br />

die Zusammenschau von wirtschaftlicher,<br />

politischer und geistiger Entwicklung.<br />

Statt weitschweifiger und eitler Gelehrsamkeit<br />

bekommt man ein lebendiges,<br />

an Beispielen reiches und verständlich<br />

erzähltes Bild dieser außergewöhnlichen<br />

Kulturlandschaft. Unverkennbar<br />

erweist sich der Verfasser als erfahrener<br />

Lehrer. Eine Wiederbegegnung mit dem<br />

Buch wäre auch heute für den Literaturund<br />

Heimatfreund ein Gewinn, und vielleicht<br />

findet sich irgendwann jemand,<br />

der es im Faksimiledruck herausbringt.<br />

(Die Schutzfrist ist ja, weiß Gott, lange<br />

genug abgelaufen.)<br />

Titelblatt Lausitzische Merkwürdigkeiten 1714<br />

schaften Mitgliede". Das Buch ist in anschaulichem,<br />

mitunter etwas betulichem<br />

Geboren wurde Samuel Grosser 1664<br />

(wohl am 8. Februar) in Paschkerwitz im<br />

Fürstentum Oels als Sohn eines Predigers.<br />

Als Kind noch von schwächlicher<br />

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5


Rektor Samuel Samuel Grosser (1664 Grosser - 1736)<br />

Gestalt, bekam er Privatunterricht in<br />

Brieg, lernte dann ab 1675 am Magdaleneum<br />

in Breslau. Die letzten Schuljahre<br />

verbrachte er am Gymnasium Zittau,<br />

besonders gefördert durch den berühmten<br />

Rektor Christian Weise. Er studierte<br />

in Leipzig. Als Magister hielt er dort auch<br />

Vorlesungen über Poesie, Geschichte,<br />

Geographie und Philosophie. Dann war<br />

er Konrektor der Nikolaischule in Leipzig<br />

und Rektor in Altenburg. 1695 folgte er<br />

dem Ruf nach Görlitz und wurde Rektor<br />

des inzwischen weithin anerkannten<br />

Gymnasium Augustum. Das hohe Amt<br />

verwaltete er über 40 Jahre lang, bei<br />

Lehrerkollegen, Schülern und in der<br />

Stadt gleichermaßen angesehen und<br />

beliebt. 1712 nahm ihn die Königliche<br />

Akademie der Wissenschaft zu Berlin als<br />

ihr Mitglied auf. Mit seiner Frau Susanne<br />

Elisabeth, die er 1692 in Altenburg heiratete,<br />

hatte er sechs Söhne und zwei<br />

Töchter. Nur ein Sohn und 4 von 15<br />

Enkeln überlebten ihn.<br />

Grosser hinterließ auch eine Reihe von<br />

Lehrprogrammen und Arbeiten zur<br />

Programmzettel Schülertheater 1705<br />

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6 Titel


Geschichtsschreiber der Oberlausitz<br />

der Ober<br />

Schulorganisation am<br />

Görlitzer Gymnasium.<br />

Dabei betonte er den Auftrag<br />

der Schule, der Jugend<br />

alles zu vermitteln,<br />

was zu ihrer "bürgerlichen<br />

Glückseligkeit nötig<br />

und nützlich" sei. Neben<br />

Religion, Latein und Griechisch<br />

widmete er seine<br />

besondere Aufmerksamkeit<br />

der deutschen Muttersprache,<br />

Mathematik,<br />

Rhetorik, Logik und Poesie.<br />

Für das Schülertheater,<br />

seinerzeit wichtiger<br />

Bestandteil städtischer Kultur, schrieb er<br />

gelegentlich selbst Texte und inszenierte<br />

die Stücke seines Lehrers Christian Weise.<br />

Wie sein Vorgänger Funcke und sein<br />

Nachfolger Baumeister lieferte er so einen<br />

originellen und unverzichtbaren Beitrag<br />

zur Görlitzer Theatergeschichte,<br />

mochten ihn auch im 19. Jahrhundert<br />

seine Nachfahren wegen dieser angeblichen<br />

Abkehr von den reinen klassischen<br />

Werten schelten. Ohne Zweifel gehörte<br />

Eingang Gymnasium Augustum am Obermarkt 1797<br />

der Gymnasialrektor und Regionalhistoriker,<br />

der Stückeschreiber und Jugendbildner<br />

zu den herausragenden Persönlichkeiten<br />

der Stadt und verdient einen<br />

Ehrenplatz in unserer geistigen Traditionslinie.<br />

Seltsam, daß Pioniere des örtlichen<br />

Schulwesens bei Namensgebungen<br />

zumeist übersehen werden.<br />

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Titel<br />

7


Promotion<br />

"Honigbrunnen"<br />

110 Jahre Berg-Gasthof "Honigbrunnen"<br />

Honigbrunnen <strong>2007</strong> (Vorlage: R. Bernhardt)<br />

Hatten die Löbauer wirklich noch daran<br />

geglaubt, was am 1. Dezember 2006<br />

Wirklichkeit werden sollte - die Wiedereröffnung<br />

des Löbauer Berg-Gasthofes<br />

„Honigbrunnen“. Gefreut hat es jedenfalls<br />

viele. Gleich am Eröffnungswochenende<br />

besichtigten über 1000 Gäste das<br />

Gebäude und überzeugten sich von der<br />

gastronomischen Qualität. Von nun an<br />

wird es hier wieder das geben, was die<br />

Löbauer und ihre Gäste seit vielen Jahrzehnten<br />

auf ihrem „Löbauer Balkon“ so<br />

schätzen: den Blick auf die Stadt und das<br />

bergige Umland, die Natur, die Geselligkeit<br />

und die Gastronomie.<br />

Der Namensgeber für den Berg-Gasthof,<br />

die Honigbrunnen-Quelle, wird erstmals<br />

als etwas Besonderes von dem Görlitzer<br />

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8<br />

Titel


auf dem dem<br />

Löbauer Löbauer<br />

Berg<br />

Berg<br />

Promotion<br />

Gymnasialrektor Samuel Großer in den<br />

„Lausitzer Merkwürdigkeiten“ 1714 erwähnt:<br />

„ … wegen seine# süssen und wohlschmeckenden<br />

Wasser#, von denen um dieselbe<br />

Gegend hütenden Schäffern … der Honig=-<br />

Brunnen genennet wird“. Eine Schäferin<br />

soll diese Quelle entdeckt haben, oder<br />

waren es ihre Schafe? Jedenfalls nutzten<br />

bald auch die Löbauer diesen Platz für<br />

sich, es wurden Bänke aufgestellt und<br />

schließlich 1841 ein erstes kleines Bewirtungshäuschen<br />

gebaut, dem alsbald<br />

das so genannte Kaffeehäuschen folgte,<br />

eine frühe Art der Selbstbedienungsgaststätte.<br />

Zahlreiche Inserate und Artikel im Löbauer<br />

Lokalblatt „Sächsischer Postillon“<br />

Honigbrunnen (Vorlage: Mietke)<br />

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Titel<br />

9


"Honigbrunnen"<br />

110 Jahre Berg-Gasthof "Honigbrunnen"<br />

Promotion<br />

dieser Zeit hier stattfanden, vom „Hahnschlagen“<br />

über die Eichhörnchenfeste<br />

bis hin zu großen Festen wie dem Lausitzer<br />

Gesangsfest im August 1852, bei<br />

dem nebst 20 Gesangsvereinen etwa<br />

20.000 Besucher zugegen waren.<br />

Der Wunsch nach einer „richtigen“ Restauration<br />

auf dem Honigbrunnen-Plateau<br />

wurde alsbald erhört, das kleine<br />

Gebäude abgetragen und 1855 die neu<br />

errichtete Bergwirtschaft eröffnet. Das<br />

Gebäude, im damals so bezeichneten<br />

„Schweizer Style“ errichtet, hat neben<br />

den Gasträumen und großem Orchesterraum<br />

auch eine kleine Wohnung für<br />

die Wirtsleute.<br />

"Gusseiserner Thurm" auf dem Löbauer Berg<br />

zeugen von der Beliebtheit dieses Platzes<br />

und den vielen Veranstaltungen, die zu<br />

Die Mobilität der Menschen in der zweiten<br />

Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm<br />

mit dem Ausbau des Oberlausitzer Schienennetzes<br />

ständig zu und auch die Zahl<br />

der Gäste, die den Löbauer Berg mit seinem<br />

berühmten „Gusseisernen Thurm“<br />

besuchten. Immerhin gab es damals drei<br />

Restaurationen auf dem Löbauer Berg:<br />

das Berghaus, die Turmgaststätte und<br />

den „Honigbrunnen“-einmalig in der<br />

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Titel


auf dem dem<br />

Löbauer Löbauer<br />

Berg<br />

Berg<br />

Promotion<br />

Oberlausitz! Was fehlte, waren Übernachtungsmöglichkeiten<br />

unmittelbar auf<br />

dem Berg. In den 1870er Jahren wurde<br />

dieses Problem von Löbaus Stadtgemeinderat<br />

diskutiert, und schon 20 Jahre<br />

später wurde es dann konkret. Bis jedoch<br />

der Bau des jetzt wiedererstandenen Gebäudes<br />

1896 beginnen konnte, entzweiten<br />

sich der Stadtgemeinderat und Löbaus<br />

Bürgerschaft über der Frage: soll<br />

das alte Gebäude saniert und erweitert<br />

werden, oder ist ein Neubau zukunftsweisender.<br />

Man entschied sich mit knapper<br />

Mehrheit für den Neubau und den<br />

anschließenden Abriss des alten Gebäudes.<br />

Honigbrunnen (Vorlage: Mietke)<br />

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"Honigbrunnen"<br />

110 Jahre Berg-Gasthof "Honigbrunnen"<br />

Promotion<br />

Konzertgarten um 1910 (Vorlage: R. Bernhardt)<br />

Am 2. <strong>Juni</strong> 1897 war die feierliche Eroffnung<br />

des Berg-Gasthofes „Honigbrunnen“,<br />

der für seine Zeit sehr komfortabel<br />

mit drei Gasträumen, einem Orchestersaal,<br />

12 Fremdenzimmern, Kolonnaden<br />

und einem großen Konzertgarten ausgestattet<br />

war. Ein Journalist des „Kottmarboten“<br />

sprach bei seinem Anblick euphorisch<br />

von einem „Neu-Barock“. Auf dem<br />

Postkartenbild ist das ursprüngliche Aussehen<br />

dokumentiert. Der Konzertgarten<br />

wurde vom Löbauer Hobbyfotografen<br />

H.F. Banitz um 1910 aufgenommen.<br />

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12 Titel


auf dem dem<br />

Löbauer Löbauer<br />

Berg<br />

Berg<br />

Promotion<br />

Die Skeptiker des Neubaus sollten anfänglich<br />

recht behalten mit ihren wirtschaftlichen<br />

Prognosen: soviel Mühe sich<br />

die gaststättenerfahrenen Pächter auch<br />

gaben, der erhoffte Erfolg blieb aus. An<br />

den Wochenenden war Hochbetrieb, in<br />

der Woche aber vielfach gähnende Leere.<br />

Der Berg-Gasthof war damals ausschließlich<br />

zu Fuß erreichbar, und da war<br />

eben die Ausflugslaune wetterabhängig.<br />

So ist es auch kein Wunder, dass es bis<br />

zum November 1904 immerhin vier<br />

Pächter „versuchten“. Waren es „bessere“<br />

Zeiten oder ein besseres Konzept der<br />

Pächter (für immerhin 26 Jahre) - Emil<br />

Miethank schaffte den „Durchbruch“.<br />

Honigbrunnen (Vorlage: Mietke)<br />

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Titel<br />

13


"Honigbrunnen"<br />

110 Jahre Berg-Gasthof "Honigbrunnen"<br />

Promotion<br />

Honigbrunnen (Foto: Mietke)<br />

Das Objekt wurde zum Magneten. Viele<br />

der unterschiedlichsten und gut besuchten<br />

Veranstaltungen belegen dies.Die<br />

vom Berggipfel herab- und mit einer<br />

scharfen Kurve am „Honigbrunnen“ vorbeiführende<br />

Rodelbahn wurde 1909 eingeweiht<br />

und fester Bestandteil von Veranstaltungen<br />

Rodelfeste am „Honigbrunnen“<br />

zeugen davon. Seit <strong>2007</strong> lädt<br />

die über 1000 m lange Bahn wieder zum<br />

Rodelvergnügen ein.<br />

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14 Titel


auf dem dem<br />

Löbauer Löbauer<br />

Berg<br />

Berg<br />

Promotion<br />

In den Räumen der Nordseite, unterhalb<br />

der Veranda, öffnete 1924 eine Jugendherberge<br />

mit 30 Betten. Die Gründe für<br />

die Schließung 1934 sind nicht eindeutig<br />

klärbar. Vielleicht ist es mit dem baulichen<br />

Zustand zu begründen, denn in den<br />

1930er Jahren beginnt der Zahn der Zeit<br />

am Gebäude zu nagen, erste tief greifende<br />

(und kostenaufwändige) komplexe<br />

Instandsetzungen werden notwendig<br />

mit einigen baulichen Veränderungen:<br />

die holzverkleidete Veranda wird „in<br />

Mauerwerk“ ausgebaut, mit Heizung versehen<br />

und für den Winter nutzbar, der<br />

Saal umgestaltet, und 1940 wird vom<br />

Löbauer Kunstmaler Mischke ein großes<br />

Wandbild in Sgraffito-Technik angebracht,<br />

Löbau 1740 darstellend. Notwendige<br />

Reparaturarbeiten am Dach werden<br />

vorgenommen, das weithin sichtbare<br />

Eck-Türmchen wird aus Kostengründen<br />

entfernt, statt erneuert.<br />

Anfang der 1950er Jahre übernimmt die<br />

HO den Berg-Gasthof und teilt ihn sich<br />

bald mit der Deutschen Reichsbahn, die<br />

ein Ferienheim einrichtet, es aber Anfang<br />

der 1960er wieder aufgibt. Die Gaststätte<br />

bleibt aber öffentlich und ist neben<br />

Ausflüglern vor allem für Tanzbegeisterte<br />

ein beliebtes Ziel. Bauliche und sicherheitstechnische<br />

Mängel lassen bald einen<br />

Hotelbetrieb nicht mehr zu, notwendige<br />

Sanierungsarbeiten werden immer<br />

wieder verschoben oder bleiben<br />

Stückwerk. Dem Organisationstalent<br />

und Erfindungsreichtum der „Honigbrunnen-Mitarbeiter“<br />

ist es wohl hauptsächlich<br />

zu verdanken, dass das gastronomische<br />

Unternehmen bis 1989 „durchhält“<br />

und vielen Besuchern einen meist<br />

angenehmen Aufenthalt bietet.<br />

Nach einer Havarie wird der Berg-Gasthof<br />

bis „auf weiteres“ geschlossen, so ein<br />

Inserat in der Sächsischen Zeitung vom<br />

Februar 1989. „Die Wiedereröffnung<br />

wird rechtzeitig bekanntgegeben!“<br />

(Siehe Anfang des Textes! d.A.)<br />

Text u. Bildmaterial von Ralph Bernhardt<br />

sowie Bildmaterial aus der Postkartensammlung<br />

von Mietke<br />

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Titel<br />

15


Der weite Weite Weg zum Weg Vater<br />

zum Vater<br />

Familiengeschichten mit Görlitzer Hintergrund<br />

werden häufiger. Das ist gut so.<br />

Geschichte ist ja eine Summe von Einzelschicksalen.<br />

Freilich gehören auch Talent<br />

und Energie dazu, den Weg zurück zu<br />

finden und den Blick in das Morgen zu<br />

behalten, das Material zu ordnen und lesbar<br />

aufzuschreiben.<br />

Vor einiger Zeit erschien als Erstling der<br />

Görlitzer Autorin Hannelore Klar ihr Bericht<br />

über die lange Suche nach dem Vater,<br />

der am letzten Tage des II. Weltkrieges<br />

seinen Kriegsverletzungen erlegen<br />

war (Hannelore Klar: Wir müssen weit<br />

gehen, liebes Kind. Viadukt-Verlag Görlitz<br />

2006). Die Mutter hatte jahrelang auf<br />

die Rückkehr des Mannes gehofft und<br />

glaubte auch dann noch an ein Wunder,<br />

als es die traurige Gewißheit gab. Der<br />

tragische Tod des Vaters auf dem Lazarettschiff<br />

in Kopenhagen war ein Millionenschicksal.<br />

Es gab, wie die heutige<br />

Rentnergeneration noch aus eigenem<br />

Erleben weiß, kaum eine deutsche Familie,<br />

die nicht gefallene oder vermißte<br />

Väter, Söhne oder Brüder hatte. Und die<br />

deutschen Opfer waren auch nur ein Teil<br />

Umschlag der 1. Auflage<br />

aller Kriegstoten. Oft war nicht einmal<br />

bekannt, wo die Angehörigen in der<br />

Fremde ihr Grab gefunden hatten. Aber<br />

jedes Leben war unverwechselbar gewesen<br />

und verdiente mitfühlendes Interesse.<br />

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16<br />

Buchvorstellung


Eine Görlitzer Familiengeschichte<br />

Familiengesch<br />

Schritt für Schritt erlebt der Leser nun<br />

mit, wie die Tochter die Spuren des Vaters<br />

aufnahm und seinen Weg nachzugehen<br />

versuchte. Der Bericht beeindruckt<br />

vor allem dort, wo die Lebensumstände<br />

der Familie vor dem zeitgeschichtlichen<br />

Umfeld in Görlitz und die<br />

Begegnungen mit Zeitzeugen schlicht<br />

und anschaulich erzählt werden. Die<br />

Fürsorge der Mutter, der Alltag in Schule<br />

und Beruf an uns vertrauten Örtlichkeiten<br />

prägen sich dem Leser bildhaft<br />

ein, geben Denkanstöße. Auch tagespolitische<br />

Urteile und Vorurteile kommen ins<br />

Spiel, sind aufschlußreich, wenn auch<br />

mitunter subjektiv. Das Erleben der Familiengeschichte<br />

wird aus der Sicht der<br />

Tochter nachgezeichnet, wirft Fragen<br />

auf, treibt die Suche voran. Bilder und<br />

Begebenheiten, Gespräche und Gefühlsregungen<br />

sind wohlgeordnet dargeboten.<br />

Man merkt, daß sich die Verfasserin<br />

beraten ließ, daß sie nützliche Anregungen<br />

überdacht hat und nun Wirkung zu<br />

erzielen vermag. Altersgefährten werden<br />

Ähnlichkeiten mit eigenem Erleben entdecken,<br />

aber auch staunen, wie ernst-<br />

haft man mit Familiengeschichte umgehen<br />

kann.<br />

Es wäre ein Gewinn, wenn sich nun mancher<br />

Leser ermutigt fühlte, eigene Erlebnisse<br />

aufzuzeichnen als Bausteine der<br />

Familien- und Stadtgeschichte. Beeindruckend<br />

sind die Hartnäckigkeit und<br />

Kontaktfreudigkeit, mit denen auf zahlreichen<br />

Schauplätzen Antworten gesucht<br />

und zumeist auch gefunden wurden. So<br />

findet Hannelore Klar nicht nur ihren<br />

Vater, den sie nie kennengelernt hatte,<br />

sie findet auch zu sich selbst.<br />

Wie zu hören ist, soll es bald eine überarbeitete<br />

zweite Auflage geben. Dafür<br />

wären ein wirkungsvollerer Einband,<br />

eine entschieden bessere Qualität der<br />

Bildwiedergabe und überhaupt mehr Abbildungen<br />

wünschenswert. Die inzwischen<br />

angewachsene Reihe Görlitzer<br />

Erinnerungsberichte aus Kriegs- und<br />

Nachkriegszeiten wird durch den Beitrag<br />

von Hannelore Klar bereichert und ist<br />

älteren wie jungen Lesern zu empfehlen.<br />

Wie wäre es mit einem weiteren Versuch?<br />

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17


Jacob Böhmes Böhmes<br />

Werk<br />

Werk<br />

Teil II<br />

Das Bürgertum des kleinen Holland,<br />

weithin geprägt durch den Calvinismus,<br />

hatte sich im 16. Jh. von der Vorherrschaft<br />

Spaniens und damit von der<br />

römischen Kirche gelöst. In Holland wurde<br />

das Gesamtwerk Böhmes zum ersten<br />

Male gedruckt.<br />

Der Kaufmann Abraham Willemszoon<br />

von Beyerland hatte sich – wir würden<br />

heute sagen: als Fan und Sammler –<br />

sicherlich auf Grund seiner weit reichenden<br />

Handelsbeziehungen die Handschriften<br />

des Görlitzer Schuhmachers zu<br />

verschaffen gewusst. Er beauftragte den<br />

Stadthalle mit Jacob-Böhme-Denkmal<br />

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18 Serie


auf dem dem Weg durch Weg Europa<br />

durch Europa<br />

Pietisten Johann Georg Gichtel aus Regensburg<br />

mit der Drucklegung einer ersten<br />

Gesamtausgabe (datiert im Jahr<br />

1682), für diesen Mann gewisslich ein<br />

innerstes Anliegen. Böhmes Gedanken<br />

von der Herzensfrömmigkeit und den<br />

christlichen Werken standen pietistischen<br />

Kreisen seit jeher besonders nahe.<br />

Ähnliches gilt auch für die von Georg Fox<br />

(1624 – 1691) gegründete Gesellschaft<br />

der Freunde, hierzulande nach der Art<br />

ihres Gesanges stets als Quäker bezeichnet<br />

(1947 übrigens mit dem Friedensnobelpreis<br />

geehrt), nachdem Böhmes<br />

Werk Anfang des 18. Jh. seinen Weg<br />

nach England genommen hatte. Sie fühlten<br />

sich dem Görlitzer Denker vor allem<br />

in dessen Vorstellung von der göttlichen<br />

Erleuchtung der Menschen besonders<br />

verbunden.<br />

Um diese Zeit, noch vor Peter dem Großen,<br />

wurde Böhmes Werk aus dem Holländischen<br />

ins Russische übersetzt. Wollte<br />

man den Titel verdeutschen, hieße er<br />

„Die Schriften des Heiligen Kirchvaters<br />

Jakow Behmen“. Jene frommen Russen<br />

konnten sich den Autor offenbar nur als<br />

ehrwürdigen Kirchenlehrer vorstellen.<br />

Besonders beeindruckt mögen sie von<br />

Böhmes Sophienlehre gewesen sein<br />

(sophia; griech. = Weisheit). Der Gedanke<br />

von der Weisheit Gottes war anders<br />

als in den westlichen Kirchen über das<br />

Mittelalter hinaus in der Ostkirche immer<br />

von erstaunlicher Frische geblieben.<br />

In Russland suchte der Breslauer Barockdichter<br />

Quirinius Kuhlmann (1651 –<br />

1689), Schwärmer und Utopist, glühender<br />

Verehrer des Görlitzer Schusterphilosophen,<br />

dessen Gedanken zu verwirklichen,<br />

wovon im Einzelnen noch einmal<br />

zu reden sein wird.<br />

Später wanderten Böhmes Gedanken<br />

abermals nach Westeuropa, diesmal im<br />

Besonderen nach Frankreich. Vor und<br />

während der Revolutionszeit von 1789<br />

erweckte dort Louis Claude Saint-Martin<br />

(1743 - 1804) das Werk des Görlitzers in<br />

einer geschliffenen Übersetzung zu<br />

neuem Leben: „Les Erreurs et la Vie“ (in<br />

der Übersetzung: „Die Irrtümer und das<br />

Leben“). Das Buch fand weite Verbreitung<br />

auch über die Grenzen Frankreichs<br />

hinaus. Auf diesem Weg gelangte das<br />

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Serie<br />

19


Jacob Böhmes Böhmes<br />

Werk<br />

Werk<br />

Teil II<br />

Gedankengut Böhmes abermals nach<br />

Russland.<br />

In jener Zeit lebte in Moskau der Schriftsteller<br />

und Verleger Nikolai Iwanowitsch<br />

Nowikow, Verfasser von philosophi-<br />

schen, ökonomischen und pädagogischen<br />

Werken. Seine Tätigkeit war damals<br />

von aktivierender Wirkung für die<br />

Gesellschaft, wobei auch die Böhmeschen<br />

Gedanken eine Rolle spielten.<br />

Unter dem Einfluss Nowikows entstand<br />

in Moskau und St. Petersburg um 1780<br />

der Bund der Martinisten. Ein Nachklang<br />

davon schwingt noch durch Leo Tolstois<br />

Roman „Krieg und Frieden“.<br />

Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 – 1716),<br />

Mathematiker, Philosoph, Rechtsgelehrter,<br />

Staatsmann und Theologe, letzter<br />

deutscher Wissenschaftler von umfassender<br />

Universalität, galt als eifriger<br />

Leser Böhmescher Werke. In Isaac Newtons<br />

(1643 – 1727) Hinterlassenschaft<br />

fanden sich viele handschriftliche<br />

Aufzeichnungen aus den Überlegungen<br />

Jacob Böhmes. Immerhin hatte der<br />

Görlitzer vor dem Engländer den Begriff<br />

der Materie zusammenfallend mit dem<br />

der Schwere definiert – für die Erklärung<br />

der Gravitation von entscheidender<br />

Bedeutung.<br />

Kaum bekannt ist die Tatsache, dass<br />

Böhmes Werk durch Matthias Claudius<br />

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Serie


auf dem dem Weg durch Weg Europa<br />

durch Europa<br />

(1740 – 1815), den Wandsbecker Boten,<br />

seinen Weg zurück nach Deutschland<br />

fand. Der Dichter lernte im Münsterschen<br />

Kreis der Fürstin Gallitzin, einem<br />

der bekanntesten Salons adliger Damen<br />

jener Zeit, den schon genannten St. Martin<br />

kennen und übersetzte dessen „Les<br />

Erreurs et la Vie“zurück in die Muttersprache.<br />

Erstaunlich: In keiner der Claudius-Bibliographien<br />

ließ sich bislang ein<br />

Hinweis darauf finden.<br />

Johann Gottfried Herder (1770 – 1831),<br />

Superintendent in Weimar, langjähriger<br />

Freund Goethes, wurde von Böhme<br />

ebenso beeinflusst wie Friedrich Schlegel<br />

(1775 – 1854), dessen Erkenntnis der<br />

Einheit von Natur und Geist sich auf die<br />

Gedanken des Görlitzer Schuhmachers<br />

gründet. Die Dialektik Georg Wilhelm<br />

Friedrich Hegels (1770 – 1831) – der<br />

Kampf der Gegensätze in These und<br />

Antithese und schließlich dessen Aufhebung<br />

in der Synthese als einer neuen<br />

Einheit – findet sich in Jacob Böhmes<br />

„Aurora“ vorgedacht. Danach enthalten<br />

alle Dinge ihr Ja und Nein, ihren<br />

Gegenwurf, ohne den sie nicht bestehen<br />

können. „Denn es ist Himmel und Erde,<br />

Sterne und Elemente alles im Menschen,<br />

dazu die Dreizahl der Gottheit, und es<br />

kann nichts genannt werden, was nicht<br />

im Menschen ist.“<br />

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21


Jacob Böhmes Böhmes<br />

Werk<br />

Werk<br />

Teil II<br />

Jacob-Böhme-Denkmal am ersten Standort<br />

Der Denker auf dem Schusterschemel<br />

sah, dass in allen Dingen, in der belebten<br />

wie in der unbelebten Natur, das Ja u nd<br />

das Nein steckt, das Gute und das Böse,<br />

der Wurf und der Gegenwurf, das Posi-<br />

tive und das Negative. Diese dialektischen<br />

Gegensätze bilden eine unauflösbare<br />

Einheit. Sie sind die beiden Seiten<br />

ein und derselben Sache. Mit solchen<br />

Gedanken schlug der Grübler aus der<br />

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Eng verbunden mit dem Denkmalschutz ...<br />

22 Serie


auf dem dem Weg durch Weg Europa<br />

durch Europa<br />

Neißestadt sein Generalthema an. In den<br />

späteren Werken wurde es immer wieder<br />

aufgenommen. Sein Kern: Die Harmonie<br />

von göttlichem und menschlichem Willen.<br />

In dieser Gedankenführung mag<br />

der Grund liegen, weshalb Hegel seinen<br />

Görlitzer Vordenker als den ersten<br />

deutschen Philosophen bezeichnete.<br />

Auch zwischen der Weltsicht des<br />

Königsberger Philosophen Immanuel<br />

Kant (1724 – 1804) und Jacob Böhmes<br />

Auffassungen gibt es enge Beziehungen.<br />

Fragte der Görlitzer danach, was der<br />

Mensch sei, woraus oder von wem er<br />

geschaffen und was seine Aufgabe sei,<br />

hieß es bei Kant: „Was ist der Mensch?<br />

Was darf er hoffen? Was kann er wissen?<br />

Was soll er tun?“<br />

Schließlich darf festgestellt werden, dass<br />

Jacob Böhme bis auf den heutigen Tag<br />

auch im Fernen Osten einen nahezu<br />

höheren Bekanntheitsgrad als in seiner<br />

Heimat erreichte. Seine Überlegungen<br />

zum inneren Schauen, der Kontemplation,<br />

sind ein Kerngedanke des Zen-<br />

Buddhismus, wie er weithin in Japan<br />

lebendig ist. Dass damit für Böhmes Ge-<br />

danken der Weg nach dem nördlichen<br />

Amerika frei wurde, liegt auf der Hand.<br />

Deshalb soll in diesem Zusammenhang<br />

nicht unerwähnt bleiben, dass es zwei<br />

Staatsbürger der USA waren, eine Mrs.<br />

Contryman und ein Mr. Richard A. Beale,<br />

die Anfang der 20-er Jahre des 20. Jh. die<br />

modern anmutende Grabplatte für die<br />

letzte Ruhestätte Jacob Böhmes auf dem<br />

Görlitzer Nikolaikirchhof stifteten.<br />

Diese Grabplatte zeigt übrigens in<br />

stilisierter Form „Die Philosophische Kugel<br />

oder Das Wunderauge der Ewigkeit",<br />

entstammend einer Kupfertafel aus Böhmes<br />

„Vierzig Fragen von der Seelen<br />

Urstand“ aus dem Jahr 1620. Sie dürfte<br />

das dialektische Denken des Görlitzer<br />

Grüblers für den heutigen Menschen<br />

wohl am sinnfälligsten widerspiegeln.<br />

Der Kreis steht als Sinnbild für den alles<br />

umschließenden Makrokosmos mit<br />

dessen Mittelpunkt, dem menschlichen<br />

Herzen. Es ist der Ort, im dem ständig<br />

das Gute und das Böse miteinander<br />

ringen, dargestellt durch die beiden divergierenden<br />

Halbkreise, deren Radien<br />

mitten durchs Herz gehen. Der rechte<br />

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Serie<br />

23


Jacob Böhmes Böhmes<br />

Werk<br />

Werk<br />

Teil II<br />

Halbkreis symbolisiert das Gute, durch<br />

seine Dreizahl als die Heilige Dreifaltigkeit<br />

zu deuten – Vater, Sohn und Heiliger<br />

Geist, also Gott. Der linke Halbkreis steht<br />

als Symbol für das Böse. Eine größere<br />

Anzahl eingeschlossener Halbkreise sind<br />

die Zeichen für Zorn, Zank, Neid, Hass,<br />

Lüge und ähnliche Übel. Eine Senkrechte<br />

durchläuft von oben nach unten (oder<br />

umgekehrt) den Mittelpunkt des<br />

menschlichen Herzens. Sie verdeutlicht,<br />

dass in dieser Auseinandersetzung das<br />

Gute (Gott) von oben zieht, das Böse<br />

(Teufel) von unten. Eine Waagerechte<br />

schneidet in der Mitte die Senkrechte, so<br />

dass im Schnittpunkt der beiden Linien<br />

mitten im menschlichen Herzen das<br />

Kreuz Christi sichtbar wird – Hinweis<br />

darauf, dass an diesem Marterholz der<br />

ewige Kampf zwischen Gut und Böse,<br />

zwischen Himmel und Tod entschieden<br />

wurde.<br />

Die Aufforderung Gregor Richters, des<br />

einstmaligen Primarius zu St Peter und<br />

Paul in Görlitz, an sein Pfarrkind:<br />

„...Zeuch weit weg...!“ ist jedenfalls in<br />

Erfüllung gegangen – wenn auch auf<br />

ganz andere Weise, als sich das der unerbittliche<br />

Hüter unverfälschter Lehre,<br />

wie er sie verstand, damals hätte träumen<br />

lassen.<br />

Horst Wenzel<br />

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24 Serie


Oberlausitzer Festwoche Festwoche<br />

1927<br />

1927<br />

Die Olaf<br />

Man soll die Feste feiern, wie sie fallen.<br />

Anlässe finden sich allemal. Und 1927<br />

ging es wirtschaftlich wieder aufwärts.<br />

Daß es nur für ein paar Jahre sein würde,<br />

ahnten nur wenige. Da kam das 550.<br />

Jubiläum der Görlitzer Schützengesellschaft<br />

wie gerufen, ein abwechslungs-<br />

reiches Heimatfest vorzubereiten. Vom<br />

3. bis 10. Juli 1927 erlebte Görlitz die<br />

Oberlausitzer Festwoche, im saloppen<br />

Stil der "Goldenen Zwanziger" bald einfach<br />

"die Olaf" genannt.<br />

Gemeinsam mit dem Schützenverein organisierte<br />

der Görlitzer Verkehrsverein<br />

unter Fabrikant Paul Arnade das Fest vor<br />

Festwoche 1927, Festumzug, Wagen des Marinebundes<br />

“Und zum Feste werden Sie bei uns verwöhnt auf’s Beste!”<br />

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Geschichte<br />

25


Vor 80 80 Jahren<br />

Jahren<br />

allem als eine Werbe- und Verkehrswoche,<br />

um auf die sehenswerte Stadt aufmerksam<br />

zu machen und viele Gäste anzulocken.<br />

In den gedruckten Stadtführern<br />

des Verkehrsvereins bekam die<br />

Stadt den Ehrennamen "Perle der Oberlausitz".<br />

Die Läden und Kaufhäuser, Gaststätten<br />

und Hotels, Museen und Kinos,<br />

Tankstellen und Kraftdroschken, Reichsbahn<br />

und Straßenbahn hofften auf höhere<br />

Einnahmen. Handel und Wandel sollten<br />

aufblühen, Kultur und Geselligkeit<br />

neue Anstöße bekommen.<br />

Tatsächlich waren Häuserfassaden und<br />

Schaufenster festlich geschmückt. Aufschlußreich<br />

für das politische Klima, daß<br />

fast nur öffentliche Gebäude in den<br />

schwarzrotgoldenen Farben der Republik<br />

geflaggt hatten, viele Wohnungsinhaber<br />

aber die alten Fahnen mit den schwarzweißroten<br />

Farben des untergegangenen<br />

Kaiserreiches herausgehängt hatten.<br />

Zum Begrüßungsabend am Sonnabend<br />

in der Stadthalle war die Schützengilde<br />

mit den Vertretern des Magistrats und<br />

vielen Ehrengästen versammelt. Am<br />

Sonntagmorgen wurden die Einwohner<br />

mit Marschmusik geweckt. Vom Rathausturm<br />

war das Turmblasen zu hören.<br />

Inzwischen kamen auf dem Bahnhof die<br />

Züge mit zahllosen Gästen an, die sich<br />

das Hauptereignis der Festwoche, den<br />

Festzug, nicht entgehen lassen wollten.<br />

Der Umzug dauerte von 12.30 bis 16 Uhr.<br />

Siebzig prächtig geschmückte Festwagen<br />

setzten Akzente, Reitergruppen, Jäger<br />

und Schützen belebten das Bild.<br />

Gleich zu Beginn brachte das mitgeführte<br />

Modell des Kyffhäuserdenkmals eine<br />

nostalgische verklärte Anspielung auf die<br />

"gute alte Zeit" unter dem Kaiser, und das<br />

nur neun Jahre nach Kriegsende, und<br />

dazu erklang das Deutschlandlied. Veteranen<br />

der Kriege von 1866, 1870/71 und<br />

1914/18 marschierten mit den Militärvereinen<br />

und dem Marineverein. Auf einem<br />

Festwagen fuhr ein Modell des alten<br />

Kriegsschiffs "Schlesien" vorüber, von<br />

jungen Mädchen in Matrosenkleidung<br />

flankiert und mit der wehenden alten<br />

Kriegsflagge. Nicht einmal Uniformen<br />

der alten Kolonialtruppen fehlten im<br />

stadtgeschichtlichen Teil–deutlicher Protest<br />

gegen den Verlust der ehemaligen<br />

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26<br />

Geschichte


Oberlausitzer Festwoche Festwoche<br />

1927<br />

1927<br />

Kolonien. Auch Post und Feuerwehr und<br />

der Alte Fritz mit dem Müller von Sanssouci<br />

waren dabei. Gewerbe und Industrie<br />

wurden einfallsreich vorgestellt: Fleischer,<br />

Sattler und Schlosser, Gastwirte,<br />

Friseure, Glaser, Gärtner, Schuster,<br />

Schmiede, Maler, Kürschner. Man sah<br />

Bierwagen der Brauerei und auch einen<br />

Wagen der Schokoladenfabrik Mattke<br />

und Sydow. Es folgten Turner und Sportler,<br />

die Autos des Automobil-Clubs,<br />

schließlich der Hauptgewinn der Festwochenlotterie,<br />

zwei rosige Schweine.<br />

Dann begann bunter Trubel beim Schützenfest<br />

im Schützenhaus (später Haus<br />

der Jugend) und im "Reichshof" in Leschwitz<br />

(heute Weinhübel). Zwar hatten die<br />

Festplätze durch den Regen gelitten,<br />

aber die Bierzelte und Wurstbuden waren<br />

umgelagert, und die Kapelle der<br />

Hirschberger Jäger sorgte für Stimmung.<br />

Zum Festplatz in Leschwitz fuhren Sonderbusse.<br />

Dort lockten Karussels, Luftschaukeln<br />

und Blasmusik. Auch am<br />

Weinberghaus und im Garten der Aktienbrauerei<br />

gab es Blaskonzerte.<br />

Nach Anbruch der Dunkelheit bummel-<br />

Festplakat<br />

ten die Familien noch lange durch die<br />

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Geschichte<br />

27


Vor 80 80 Jahren<br />

Jahren<br />

Stadt. Zum ersten Male wurden bekannte<br />

Gebäude mit Scheinwerfern angestrahlt,<br />

der Reichenbacher Turm, das<br />

Rathaus, die "Ruhmeshalle" und die "Muschelminna".<br />

Der Kaisertrutz lag in rotem<br />

Licht, die Türme der Peterskirche leuchteten<br />

grün, der "Portikus" trat in gleißendem<br />

Weiß aus dem Dunkel des<br />

Stadtparks. Vorsorglich durften die Gaststätten<br />

täglich bis 3 Uhr geöffnet bleiben.<br />

Von Montag bis Sonnabend folgten Reklameumzüge<br />

Görlitzer Firmen. "Jeder<br />

Kauf ein Treffer!" – so spielte man forsch<br />

auf das Schützenjubiläum an. Und am<br />

Montagabend luden der Ausschuß für<br />

Leibesübungen und der Lehrergesangverein<br />

unter Leitung des einheimischen<br />

Komponisten Emil Kühnel ins Weinlachenbad<br />

zu einem "Sommernachtstraum<br />

an der Neiße", bei dem Neptun mit Elfen<br />

und Irrlichtern aus dem Wasser auftauchte.<br />

Am Dienstag bestritten 600<br />

Sänger vom Gau Görlitz des Niederschlesischen<br />

Sängerbundes in der Stadthalle<br />

ein Chorkonzert. Allabendlich ab<br />

20.30 Uhr waren auf dem Obermarkt auf<br />

mehreren Bühnen Turn- und Sportvor-<br />

führungen zu sehen.<br />

Auf dem Festplatz in Leschwitz begann<br />

am Mittwoch eine Landwirtschaftsausstellung<br />

und Milchmesse. Vom Bahnhof<br />

fuhren Kraftwagen dorthin. Es gab Rinder,<br />

Pferde und Schweine, Ziegen, Kaninchen,<br />

Geflügel und Hunde zu begutachten.<br />

Im "Jägerwäldchen" zeigten Reichswehr-<br />

Soldaten der Heeresfachschule mehrmals<br />

Szenen von Schiller: "Wallensteins<br />

Lager" und die Rütli-Szene aus "Wilhelm<br />

Tell". Dazu spielte das Musikkorps unter<br />

dem populären "Papa" Heinrich Junghans<br />

passende Märsche. Von Montag bis<br />

Mittwoch lief das Gildenschießen als<br />

Preisschießen für die Mitglieder des<br />

Schützenvereins, von Donnerstag bis<br />

Sonnabend das offene Bürgerschießen.<br />

Am Sonnabend folgte Boxen in der Stadthalle.<br />

Am Sonntag glänzten die Veranstalter<br />

mit einer Flugschau, mit einem<br />

Autorennen auf die Landeskrone (organisiert<br />

durch den bewährten Arthur<br />

Schlesinger mit dem Automobil-Club)<br />

und einem japanischen Tagesfeuerwerk<br />

am Schützenhaus.<br />

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Geschichte


Oberlausitzer Festwoche Festwoche<br />

1927<br />

1927<br />

Festwoche 1927, Festbeleuchtung am Untermarkt<br />

Es war die erste Woche der Sommerferien.<br />

Das Wetter war prächtig. Gastwirte,<br />

Geschäftsleute und Straßenbahnverwaltung<br />

(30 000 Fahrgäste!) rieben<br />

sich die Hände. Und alle hatten Spaß gehabt.<br />

Eine große Gemeinschaft hatte alles<br />

mitgestaltet. Das Festplakat und die<br />

Festplakette mit dem alten Görlitzer<br />

Schützen wurden in vielen Familien lange<br />

aufgehoben. Bald gab es kaum noch<br />

Grund zum Spaß. Es kamen die Krise,<br />

Krieg und Katastrophe.<br />

Dr. Ernst Kretzschmar<br />

(Allerlei aus Alt-Görlitz, 1988)<br />

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Geschichte<br />

29


Dorfgasthöfe<br />

Zur Geschichte unserer alten Dorfgasthöfe<br />

Gerichtskretscham Klingewalde, Gesellschaftgarten<br />

Die alten Dorfgasthäuser sind zumeist<br />

noch Zeugen einer längst vergessenen<br />

Zeit. Noch in der ersten Hälfte des Mittelalters<br />

fand die Gastfreundschaft im dörflichen<br />

Gasthof ihre Fortsetzung in Burgen<br />

und Klöstern, bei Bürgern und Bauern.<br />

Erst mit der fortschreitenden Entwicklung<br />

der Kultur und damit des<br />

Handels- und Reiseverkehrs verwischten<br />

sich die Grenzen dieser persönlichen und<br />

meist kostenlosen Gastfreundschaft.<br />

Schon im 9. Jahrhundert finden sich die<br />

Wurzeln zu Wirts- und Gasthäusern, die<br />

gegen Entgelt Unterkunft gewährten.<br />

Diese Wirtschaften wurden oft “Kretschmare“<br />

genannt. Dieses zweifellos slawische<br />

Wort läßt auf angesiedelte<br />

Straßenwächter schließen und gibt ihm<br />

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So + Feiertags 11.00 Uhr - 14.00 Uhr<br />

und nach Vereinbarung - Montag Ruhetag<br />

Geschichte


Dorfgasthöfe<br />

Zur Geschichte unserer alten Dorfgasthöfe<br />

die Bedeutung von “grätschen“ d.h. auseinander<br />

spreizen. Dieses “grätschen“<br />

deutete damals auf zwei auseinandergehende<br />

Straßen bzw. auf einen Straßengabelungspunkt<br />

hin, die in alten Zeiten<br />

besonders wichtig waren.<br />

Natürlich war auch die Kirche Träger einer<br />

Entwicklung, die auf die Unterkunft<br />

und auf das Seelenheil der Reisenden<br />

bedacht war. An den alten Heer- und<br />

Handelsstraßen, auch in unserer Heimat,<br />

wurden Kapellen errichtet. Besonders an<br />

Flußübergängen entstanden später Herbergen,<br />

Hospize und Hospitäler.<br />

Etwa um 1200 wurde auch unsere Gegend<br />

durch deutsche Einwanderer aus<br />

Franken und Thüringen besiedelt, und<br />

mit ihnen zog auch der “Kretscham“ , in<br />

dem sich dann später der Sitz des<br />

Dorfgerichtes befand, in jedes Dorf ein.<br />

Der Kretscham war meist mit dem Recht<br />

des freien Schlachtens und Backens<br />

verbunden. Es ist daher auch nicht verwunderlich,<br />

daß wir zum Teil auch heute<br />

noch viele Gerichtskretschame vorfinden,<br />

mit denen ein Fleischerbetrieb verbunden<br />

ist, während der Bäckereibetrieb<br />

oft weggefallen ist. Die Gerechtsame des<br />

freien Backens und Schlachtens hatten<br />

einen großen Vorteil für die Kretschambesitzer,<br />

denn sie durften ihre Waren für<br />

den städtischen Markt, wenn auch unter<br />

einigen Einschränkungen, liefern. Den<br />

Landfleischern war es zum Beispiel auf<br />

dem Görlitzer Markt gestattet, jeden<br />

Sonnabend vormittag drei Stunden lang<br />

ihre Erzeugnisse feilzuhalten. Die Dorfbäcker<br />

konnten am Freitag und Montag<br />

ihre Backwaren verkaufen. Allerdings<br />

wurden diese Vorrechte später von den<br />

Zünften stark eingeschränkt.<br />

Die Gerechtsame der Kretschame waren<br />

am Anfang ihres Bestehens nicht so eng<br />

umrissen, und erst um 1600 sind diese<br />

Rechte und Pflichten der Kretschambesitzer<br />

genau aufgeführt. Aber sie enthalten<br />

immer noch neben anderen Bestimmungen<br />

das Recht des freien Schlachtens<br />

und Backens. Wenn sich auch das<br />

Dorfgasthaus mit anderen Namen in jedem<br />

Dorf befand, als Kretscham wurde<br />

nur das Gasthaus angesprochen, in dem<br />

sich der Sitz des Dorfgerichtes befand.<br />

So wie es anfangs der Besiedlung grundanzeige<br />

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Geschichte<br />

31


Dorfgasthöfe<br />

Zur Geschichte unserer alten Dorfgasthöfe<br />

sätzlich in jedem Dorf einen Schmied,<br />

Fleischer, Bäcker und Müller gab, so gehörte<br />

auch zum Dorf eine Bierbrauerei.<br />

Mehr oder weniger waren sie mit dem<br />

Kretscham verbunden, oder wenigstens<br />

besorgte dieser den Ausschank ihrer<br />

Getränke. Leicht wurde dieser Ausschank<br />

manchem Kretschmar nicht gemacht,<br />

besonders dann, wenn sein<br />

Gasthaus in der sogenannten Bannmeile<br />

einer Stadt lag. Das mächtige Görlitz gab<br />

sich nicht einmal mit dem Meilenrecht<br />

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Geschichte


Dorfgasthöfe<br />

Zur Geschichte unserer alten Dorfgasthöfe<br />

Gerichtskretscham Steinkirchen bei Rauscha 0.-L. Inhaber Karl Schneider<br />

zufrieden. Es setzte 1367 von Karl IV. das<br />

wichtige Privilegium durch, daß jeder<br />

Kretscham und jedes andere Dorfgasthaus<br />

innerhalb des damals ausgedehnten<br />

Weichbildes der Stadt kein anderes<br />

Bier als das Görlitzer zum Ausschank<br />

oder Verkauf bringen durfte. Nur der<br />

Adel durfte nach einem späteren Privilegium<br />

brauen und das Bier kaufen, wo<br />

er wollte. Es sind genug Beispiele überliefert,<br />

wie hart der Görlitzer Rat mit<br />

manchem Kretschambesitzer verfuhr,<br />

wenn er sich nicht an dieses Gebot hielt.<br />

Es mußten erst noch Jahrhunderte vergehen,<br />

ehe sie freie Gastwirte des Dorfes<br />

wurden.<br />

Quelle: Heimatkalender für den<br />

Landkreis Görlitz 1938; S.105 ff..<br />

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Geschichte<br />

33


100 Jahre Jahre Johanneskirche Johanneskirche<br />

in Moys<br />

Grundsteinlegung Johanneskirche 1905<br />

Das Dorf Moys (heute Ujazd) lag am<br />

östlichen Neißeufer südöstlich der Görlitzer<br />

Altstadt. Am Flüßchen Rothwasser,<br />

das in die Neiße mündet, erstreckte es<br />

sich noch innerhalb des Stadtgrabens<br />

rund um das 1730 erbaute Schloß Nieder–Moys.<br />

Bauern und Gärtner hatten<br />

hier ihre Häuser, und es gab eine Schule.<br />

Zum Gottesdienst aber mußten die evan-<br />

gelischen Christen in die Peterskirche<br />

gehen. Bei dem raschen Bevölkerungszuwachs<br />

um 1900 mußte die Görlitzer<br />

Kirchenleitung über Neubauten von Kirchen<br />

entscheiden. In den neuen Stadtvierteln<br />

wurden 1901 die Lutherkirche<br />

und 1916 die Kreuzkirche geweiht. Die<br />

Dreifaltigkeitskirche erfuhr bis 1910 eine<br />

durchgreifende Sanierung. Moys blieb da<br />

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34 Jubiläum


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kath. Kirche<br />

lange im Nachteil. Man behalf sich recht<br />

und schlecht. Bibelstunden und Christnachtfeiern<br />

fanden in der Schule statt.<br />

Alle vier Wochen einmal, dann ab 1897<br />

vierzehntägig, gab es Gottesdienste in<br />

der Gaststätte "Stadt Brünn".<br />

Am 11. Mai 1899 bildete sich in Moys ein<br />

Kirchenbauverein. Kofferfabrikant Arnade<br />

übergab den Baugrund. Frau Davida<br />

von Berge stiftete 10 000 Reichsmark.<br />

Weihe der Johanneskirche 1907<br />

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Jubiläum<br />

35


100 Jahre Jahre Johanneskirche Johanneskirche<br />

in Moys<br />

Johanneskirche Moys um 1908<br />

Schon am 24. November 1905 war die<br />

Grundsteinlegung. Architekt Arno Fritsche<br />

aus Elberfeld lieferte den Entwurf.<br />

(Mit der Görlitzer Lutherkirche hatte er<br />

sich hier schon hohes Ansehen erworben.)<br />

Die Bauleitung lag in den Händen<br />

von Maurermeister Fehler. (Sein Sohn<br />

Alfred Fehler war 1945 Oberbürgermeister.)<br />

Die Bauarbeiten gingen zügig<br />

voran. Im Beisein von Generalsuperintendent<br />

Haupt und Superintendent<br />

Kirchhofer war am 15. Mai 1907 Kirchweihe,<br />

die sich zu einem Volksfest der<br />

Moyser gestaltete. Am 26. September<br />

1907 folgte die Glockenweihe. Ein eigener<br />

Friedhof war in Moys 1904 angelegt<br />

worden. Nun konnte sich ein reges<br />

Gemeindeleben entfalten. Das neue Gotanzeige<br />

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36 Jubiläum


von der der<br />

ev. zur ev.<br />

kath. zur<br />

Kirche<br />

kath. Kirche<br />

Johanneskirche Moys um 1935<br />

teshaus wurde optisch und vor allem geistig<br />

zum Mittelpunkt des Ortes. 1929<br />

kam Moys zu Görlitz.<br />

Stärker noch als die Lutherkirche nahm<br />

der neuromanische Bau in Moys Rücksicht<br />

auf den gewandelten Zeitgeschmack.<br />

Verputzte Flächen wurden belebt<br />

durch Giebelkreuz, Rahmungen und<br />

Sockel in hellem Naturstein und durch<br />

gebündelte Fensterreihungen unterschiedlicher<br />

Höhe und Länge. Der Eckturm<br />

mit vier Zifferblättern hat fast etwas<br />

Wehrhaftes. Rundbögen an Fenstern<br />

und Türen erinnern an romanische Vorbilder.<br />

Anbauten unterschiedlicher Form<br />

und Höhe an den vier Ecken, Fensterbänder<br />

in wechselnder Höhe und der<br />

Formenreichtum der Dächer lockern die<br />

Formstrenge der vier Frontgiebel auf.<br />

Dennoch verselbständigt sich das vielgestaltige<br />

Drumherum nicht. Die Ausgewogenheit<br />

des Baukörpers sorgt für Halt<br />

und Harmonie. Baumanpflanzungen,<br />

Sträucher und Rasen betonten die ländliche<br />

Lage, die sich damals in Feldern und<br />

Wiesen daneben finden ließ. Nur die<br />

Kofferfabrik in unmittelbarer Nachbarschaft<br />

erinnerte bereits an die wirtschaftlichen<br />

Veränderungen um die Jahrhundertwende.<br />

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37


100 Jahre Jahre Johanneskirche Johanneskirche<br />

in Moys<br />

onen von Moyser Familien die Taufen,<br />

Konfirmationen und Hochzeiten, die<br />

Sonntagsgottesdienste und die großen<br />

Kirchenfeste. Sie fanden Zuspruch und<br />

Fürsorge in den Notzeiten des I. Weltkrieges,<br />

an den dann ein Gefallenen– Ehrenmal<br />

vor der Kirche erinnerte. Sie<br />

durchlebten den II. Weltkrieg mit Entbehrungen,<br />

Todesnachrichten, Flucht<br />

und Vertreibung.<br />

Johanneskirche Ujazd (Moys) 2002<br />

Nicht einmal vier Jahrzehnte blieben der<br />

evangelischen Johanneskirchgemeinde<br />

Moys. Dennoch erlebten hier Generati-<br />

Nun ist die Johanneskirche katholische<br />

Gemeindekirche im polnischen Ujazd.<br />

Am 21. August 1993 zog eine große<br />

Schar von Görlitzern beim Heimatgeschichtlichen<br />

Wochenende dorthin und<br />

bekam die Möglichkeit, das Kircheninnere<br />

zu besichtigen und vom damaligen<br />

Gemeindepfarrer Aufschlußreiches über<br />

den Kirchenalltag zu erfahren. Viele<br />

Anwesende dachten an Lebendshöhepunkte<br />

wie Konfirmationen oder Trauungen<br />

in dieser Kirche, auch an die<br />

Bitternis der Kriegsjahre. Dennoch war<br />

es eine gelöste, versöhnliche Stimmung,<br />

als habe sich ein Kreis geschlossen. Als<br />

Kirchenmusikdirektor Erich Wilke von der<br />

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38<br />

Jubiläum


von der der<br />

ev. zur ev.<br />

kath. zur<br />

Kirche<br />

kath. Kirche<br />

Lutherkirche an der Orgel "Lobe den<br />

Herrn" anstimmte, sangen die Gäste, die<br />

alle Bänke füllten, kraftvoll und aus<br />

tiefem Herzen mit in der Gewißheit, daß<br />

in der neuen wie in der früheren<br />

Gemeinde derselbe Gott waltet.<br />

Man hätte es als angenehm empfunden,<br />

wäre es zum 15. Mai <strong>2007</strong> zu einer<br />

gemeinsamen deutsch–polnischen<br />

100–Jahr–Feier der Johanneskirche ge-<br />

kommen. Gern hätte der Chor der Lutherkirche<br />

ein Konzert gegeben. Es muß<br />

wohl noch allerhand träges Wasser zwischen<br />

den Neißeufern entlangfließen, bis<br />

sich die Träume von einer "Europastadt<br />

Görlitz-Zgorzelec" irgendwie erfüllen.<br />

Auch bei der Pflege des gemeinsamen<br />

baukünstlerischen Erbes. Wichtig bleibt -<br />

die Johanniskirche hat den Krieg überdauert<br />

und ist kräftig am Leben.<br />

Dr. Ernst Kretzschmar<br />

Görlitzer Heimatfreunde in der Kirche am 21.8.1993<br />

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Jubiläum<br />

39


Das<br />

Geschichte Görlitzer<br />

des Görlitzer Zentralhospitals<br />

Die Stadt Görlitz besaß vier Hospitäler<br />

und galt hier im Verhältnis zu anderen<br />

Städten als vorbildlich in der sozialen<br />

Alten- und Armenumsorge. Die wirtschaftlichen<br />

Grundlagen zur Unterhaltung<br />

solcher Einrichtungen bildeten zum<br />

einen städtische Besitzungen an Grund<br />

und Boden und zum anderen finanzielle<br />

Zuwendungen vermögender Bürger. Ein<br />

solcher Grundbesitz umfasste ganze Dörfer<br />

oder Dorfanteile, aber auch Ackerflächen,<br />

große Forstbestände und Fischteiche,<br />

die Pachtzinsen und Naturalien<br />

einbrachten. Die Aufsicht über die Görlitzer<br />

Hospitäler lag in der Hand des Magistrats,<br />

der auch den Hospitalverweser<br />

und den Medikus berief.<br />

Das älteste Görlitzer Alten- und Armenpflegehaus,<br />

das „Hospital zum Heiligen<br />

Geist“ oder auch „Neißehospital“ genannt,<br />

geht auf den Anfang des 13. Jahrhunderts<br />

zurück. Es befand sich am<br />

Neißeufer, gegenüber der Dreiradenmühle.<br />

Im 19. Jahrhundert veränderte sich in<br />

der Stadt Görlitz das wirtschaftliche und<br />

soziale Gefüge durch sprunghaftes<br />

Wachstum von Wirtschaft und Industrie,<br />

Handel und Gewerbe. Mit der Industriealisierung<br />

erfuhr ebenso das soziale und<br />

kulturelle Leben einen erheblichen Aufschwung.<br />

Es bildeten sich mancherlei<br />

Wissenschafts-, Bildungs- und Geselligkeitsvereine.<br />

Im Zuge eines derartigen Wandels verloren<br />

freilich auch die altehrwürdigen<br />

Hospitäler an Ansehen und Bedeutung.<br />

Die Gemäuer waren baufällig, die Einrichtungen<br />

veraltet. Die Hospitäler passten<br />

nicht mehr in das Bild einer aufstrebenden<br />

Industriestadt.<br />

Der Magistrat hegte daher den Gedanken<br />

eines großen Hospitalneubaus. Insbesondere<br />

war es Oberbürgermeister<br />

Hugo Sattig, der sich mit Nachdruck für<br />

die Verwirklichung eines solchen Projektes<br />

einsetzte. Im Jahre 1858 erwarb der<br />

Magistrat zu diesem Zweck die an der<br />

Krölstraße gelegenen Kießlich´schen<br />

und Blanck´schen Gartengrundstücke<br />

mit einer Größe von 3 Morgen und 176<br />

Quadratmetern für insgesamt 5188 Taler<br />

und 3 Groschen.<br />

Am 10. April 1860 wurde das Projekt zur<br />

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40 Serie


Teil I<br />

I<br />

Erbauung eines Central-Hospitals<br />

für die<br />

Stadt Görlitz von<br />

Stadtbaurat Martius<br />

dem Magistrat vorgelegt<br />

und von diesem<br />

dem Oberpräsidenten<br />

der Provinz Schlesien<br />

zur Einwilligung zugestellt.<br />

Nach längeren<br />

Verhandlungen erteilte<br />

dieser am 23. September<br />

1861 die Genehmigung.<br />

Die veranschlagten<br />

Kosten<br />

beliefen sich auf 54 000 Reichstaler, die<br />

realen Kosten betrugen am Ende 60 000<br />

Taler.<br />

Am 18. August 1863 begann der Einzug<br />

der ersten Bewohnerinnen und Bewohner<br />

in das neu errichtete Central-Hospital.<br />

Dabei erfolgte zunächst die Umbelegung<br />

aus den alten Hospitälern.<br />

Am 23. August 1863 fand in Gegenwart<br />

des Magistrats und der Stadtverordneten<br />

die feierliche Einweihung des Hospitals<br />

statt. Mit dem Jahresende lebten 102<br />

Krölstraße mit Hospital um 1910<br />

Bewohner im Hause, die von 6 Angestellten<br />

sowie einigen ehrenamtlichen<br />

Personen unter der Leitung des Hospitalverwalters<br />

Günther versorgt wurden.<br />

Bereits am 20. September 1862 erwarb<br />

der Magistrat für den Unterhalt des<br />

Hospitals die Güter Rietschen und Werda<br />

im Kreis Rothenburg zu einem Preise von<br />

275 000 Taler.<br />

Das Zentralhospital wurde eingebunden<br />

in eine städtische Stiftung. So tritt auch<br />

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Serie<br />

41


Das<br />

Geschichte Görlitzer<br />

des Görlitzer Zentralhospitals<br />

mit Wirkung vom 7. September 1866<br />

das Statut des Städtischen Zentralhospitals<br />

in Kraft. Darin wird die städtische<br />

Aufsicht über das Hospital einem<br />

Kuratorium übertragen, das aus 6 Mitgliedern<br />

besteht, die zur Hälfte vom<br />

Magistrat und zur Hälfte von der Stadtverordnetenversammlung<br />

gewählt werden.<br />

Im Statut wird u.a. festgelegt, dass<br />

das Vermögen der alten städtischen<br />

Hospitäler zu einem Gesamtvermögen<br />

des „Städtischen Central-Hospitals zu<br />

Görlitz“ vereinigt wird. Die alten Hospitalhäuser<br />

konnten nun geschlossen werden.<br />

Entsprechend des Status besteht der<br />

Zweck des Hospitals in der unentgeltlichen<br />

Versorgung armer, erwerbsunfähiger,<br />

betagter oder gebrechlicher Görlitzer<br />

Bürger. Die Versorgung bestand in<br />

Wohnung, Beköstigung, Geldunterstützung,<br />

Beihilfe zur Bekleidung, Heizung,<br />

Beleuchtung und Krankenpflege. Aufgenommen<br />

werden durften nur Bürger, die<br />

das 60. Lebensjahr vollendet hatten,<br />

Bürger, die siech geworden und besonderer<br />

Hilfe bedürftig waren, sowie Bürger<br />

mit entsprechender Würdigkeit und<br />

Verdienstlichkeit um die Kommune.<br />

Zur ärztlichen Betreuung der Bewohnerinnen<br />

und Bewohner wurde 1867 Doktor<br />

Schindler zum Hospitalarzt berufen.<br />

Im Jahre 1872 nimmt das inzwischen<br />

errichtete Siechenhaus hinter dem<br />

Zentralhospital die Arbeit auf. Es wurden<br />

50 Personen untergebracht. Die Kapazität<br />

erwies sich jedoch von Anfang an als<br />

zu gering. Bereits von Anbeginn hatte<br />

das Siechenhaus mit einer übermäßigen<br />

Belegung von geistig behinderten Menschen<br />

zu kämpfen, da keine andere<br />

städtische Unterbringung zur Verfügung<br />

stand.<br />

Für die ärztliche Betreuung sorgten Dr.<br />

Joachim sowie der 1872 zum Hospitalarzt<br />

berufene Sanitätsrat Dr. Kleefeld.<br />

Für treue Dienste erhielt der Hospitalverwalter<br />

am 12. Dezember 1874 vom Magistrat<br />

der Stadt den Amtstitel „Hospital-<br />

Inspektor“, der je nach Verdienst um die<br />

Einrichtung nachfolgend mehreren Verwaltern<br />

verliehen wurde.<br />

Am 1. Mai 1874 tritt die Verwaltungsordnung<br />

für das Siechenhaus in Kraft. In<br />

Punkt 1 heißt es:<br />

„Das Siechenhaus ist eine Zweig-Institution<br />

des hiesigen Central-Hospitals. Als<br />

Organ des Magistrats für die unmittel-<br />

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Serie


Teil I<br />

I<br />

Krölstraße mit Hospital und Eckhaus Dresdener Str. um 1910<br />

bare Verwaltung fungiert daher das Hospital-Curatorium,<br />

dessen Mitglieder sonach<br />

die nächsten Vorgesetzten des<br />

Hausverwalters sind“.<br />

Das Zentralhospital mit dem zugehörigen<br />

Siechenhaus war für die damalige<br />

Zeit eine beispielgebende soziale Einrichtung.<br />

Viele deutsche Städte sandten<br />

kommunale Abordnungen nach Görlitz,<br />

um Kenntnisse und Erfahrungen für eine<br />

zeitgemäße Alten- und Armenumsorge<br />

zu sammeln. So z. B. die Städte Beuthen,<br />

Frankfurt/Oder, Küstrin u.a.<br />

Nach Eröffnung des neuen städtischen<br />

Wasserwerkes 1878 erhielten auch das<br />

Zentralhospital sowie das Siechenhaus<br />

in sämtlichen Stockwerken eine Wasserzuleitung.<br />

In diesem Zusammenhang<br />

wurden weitere Badestuben und Duschen<br />

eingerichtet, die Wäscherei erweitert<br />

sowie ein Dampfwaschapparat<br />

zur leichteren Reinigung der Wäsche<br />

angeschafft.<br />

Jörg Ignatius<br />

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43


Die Geschichte der Görlitzer Straßenbahn<br />

Ab 17.01.1994 verkehrten<br />

die Linien 2 und 4 wieder bis<br />

zur Endstation Landeskrone.<br />

Am 25.05.1994 begann der<br />

zweigleisige Ausbau des<br />

Streckenabschnittes zwischen<br />

Straßenbahnbetriebshof<br />

und Goethestraße. Das<br />

hatte wieder einige betriebliche<br />

Provisorien zur Folge. So<br />

wurden die Linien 1 und 3<br />

nur bis zur Goethestraße gefahren.<br />

Ab 09.06. desselben<br />

Jahres wurden ihre Züge im<br />

neu errichteten Gleisdreieck<br />

zur Freiabstellanlage im Betriebshof<br />

gewendet. Ab 01.08.1994 wurde<br />

der Betrieb der Linien 1 und 3 bis zum<br />

Südausgang für knapp zwei Wochen verkürzt.<br />

Die Drehung der Züge erfolgte im<br />

Abzweig. Der durchgehende Betrieb bis<br />

Weinhübel konnte schließlich ab dem<br />

13.08.1994 wieder aufgenommen werden.<br />

Die Arbeiten beim zweigleisigen<br />

Ausbau des Streckenabschnittes zwischen<br />

Sechsstädteplatz und Büchtemannstraße<br />

schritten zügig voran. Ein<br />

15.02.1994, Südausgang<br />

Teilstück ist im November 1994 für den<br />

Verkehr freigegeben worden.<br />

1995 sind die Gleisbögen am Stadttheater<br />

und vor dem Karstadt- Kaufhaus ausgewechselt<br />

worden. Auch die Umgestaltung<br />

der Haltestelle Demianiplatz und die<br />

Erneuerung des Gleisdreieckes am Telegrafenamt<br />

wurden 1995 vorgenommen.<br />

Der Bau der neuen Wagenabstell- und<br />

Waschhalle im Betriebshof begann am<br />

16.10.1995. Bereits ab 17.07.1995 ent-<br />

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44<br />

Serie


XXI - Die - Die<br />

1990er 1990er<br />

Jahre<br />

Jahre<br />

fiel der Nachtverkehr auf der Linie 3, der<br />

zwischen Weinhübel und Königshufen gefahren<br />

wurde. Am 23.11.1995 beschloß<br />

der Stadtrat eine Linienoptimierung, welche<br />

spätestens bis Mitte<br />

1996 wirksam werden<br />

sollte und die Linien 1<br />

Weinhübel- Königshufen<br />

und 2 Landeskrone<br />

Virchowstraße vorsah.<br />

Zum Jahresende 1995<br />

stellte sich das Liniennetz<br />

wie folgt dar:<br />

1: Weinhübel- Virchowstraße<br />

(außer Abendverkehr)<br />

2: Landeskrone- Königshufen<br />

(außer Abendverkehr)<br />

3: Weinhübel- Königshufen<br />

4: (nur im Abendverkehr)<br />

Landeskrone-<br />

Virchowstraße<br />

Es entsprach damit genau<br />

jenem des Vorjahres.<br />

Im Jahre 1994 sind wieder<br />

einige KT4D in eigener<br />

Werkstatt modernisiert<br />

worden. Im Einzelnen<br />

waren dies die<br />

Nummern 1IV ex.001<br />

(bis April), 15IV (bis <strong>Juni</strong>),<br />

9IV (bis August)<br />

und 10V (bis November).<br />

Im Folgejahr sind<br />

die modernisierten<br />

KT4D Nr. 12IV (Januar),<br />

3IV ex.003 (März), 14V<br />

(Mai), 11IV ex.011 (<strong>Juni</strong>),<br />

13V (August) und<br />

Serie<br />

8V ex.008 (Dezember) in Betrieb gegangen.<br />

Mit dem Beginn der Aufarbeitung<br />

des Triebwagens 5IV ab 04.10.1995 war<br />

der letzte KT4D in originaler rot/ beige-<br />

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45


Die Geschichte der Görlitzer Straßenbahn<br />

farbener Lackierung aus<br />

dem Straßenbild verschwunden.<br />

Die Modernisierung des<br />

letzten KT4D begann im Dezember<br />

1995 mit dem Wagen<br />

Nr.16IV, der bis dahin<br />

mit Marktkauf- Vollreklame<br />

unterwegs war. Am 23.09.<br />

1994 konnte man erstmals<br />

einen aus zwei modernisierten<br />

KT4D zusammengestellten<br />

Zug mit den Triebwagen<br />

7IV ex. 007 und 6IV ex. 006<br />

im Einsatz beobachten. Gegen Ende des<br />

Jahres 1994 gesellte sich ein weiterer<br />

Fahrzeugtyp in den Wagenpark der Görlitzer<br />

Straßenbahn. Aus Mannheim traf<br />

am 22.12.1994 der GT6- Triebwagen Nr.<br />

460 ein. Es handelte sich um eine in den<br />

alten Bundesländern weit verbreitete<br />

Bauart von zweiteiligen Gelenkwagen<br />

für den Einrichtungsbetrieb, die in Technik<br />

und Ausstattung bereits auf die späten<br />

sechziger Jahre zurückging. Diesem<br />

Wagen folgten im <strong>Juni</strong> des Jahres 1995<br />

noch die baugleichen Triebwagen Nr. 468<br />

und 465. In Görlitz kamen die recht<br />

14.06.1995<br />

hochbetagten Fahrzeuge ab 1995 (Probefahrten<br />

des Wagens Nr. 460 als 17 ab<br />

22.03.1995, erster Linieneinsatz am<br />

01.05. desselben Jahres) unter den<br />

Nummern 17IV, 18V und 19V zum Einsatz,<br />

waren aber bis zum Ende des Jahres<br />

noch immer nur sporadisch im Alltagsbetrieb<br />

zu sehen. Auch die Lackierung<br />

dieser Fahrzeuge war wieder gelb/<br />

weiß, ähnlich den KT4D- Wagen nach der<br />

Modernisierung, wobei sich die Lackierung<br />

der drei Wagen in Details voneinander<br />

unterschied.<br />

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