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Praxisleitfaden Biogas alternative Einsatzstoffe (Stand: Dez 2022)

Biogasproduktion aus Stroh, Mist und Co.

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• Der Einbau einer externen Substraterwärmung<br />

ist ein häufig beobachteter Lösungsansatz in der<br />

Praxis. Dabei wird Gärsubstrat aus dem Behälter<br />

gepumpt, über Rohrbündelwärmetauscher<br />

erwärmt und anschließend in den Gärprozess<br />

zurückgeführt. Hinweis: Es empfiehlt sich, neben<br />

der technischen Betrachtung auch einen wirtschaftlichen<br />

Vergleich einer Neuinvestition zur<br />

Erweiterung einer bestehenden Wandheizung zu<br />

ziehen. Zudem gilt es zu beachten, dass aufgrund<br />

der Zähflüssigkeit eine Verstopfung des Wärmetauschers<br />

möglich sein kann. Daher sollte auf<br />

einen ausreichenden Durchmesser (abhängig<br />

vom TS-Gehalt) geachtet werden. Die Integration<br />

einer Zerkleinerungstechnik vor dem Wärmetauscher<br />

kann ebenfalls sinnvoll sein.<br />

• Hinweis: Faserhaltige Partikel haften oft an den<br />

im Gärbehälter verbauten Heizrohren. Bei Erweiterung<br />

oder Umrüstung der Heiztechnik ist daher<br />

auf ausreichend Abstand zwischen der Behälterwand<br />

und den Rohrleitungen zu achten. Geriffelte<br />

Rohrleitungen vergrößern zwar die Heizoberfläche,<br />

sind jedoch anfälliger für das Absetzen<br />

und Anbacken fester Substratanteile.<br />

• Tipp: Sollte eine Flüssigfütterung geplant oder<br />

vorhanden sein, so kann es sinnvoll sein, das gefütterte<br />

Substrat bereits vor der Einbringung in<br />

den Gärbehälter aufzuheizen. Insbesondere im<br />

Winter können so lokale Temperaturschocks bei<br />

der Einbringung vermieden werden.<br />

Tabelle 9: Schwachstellenanalyse – die Substratförderung<br />

Schlechter Substrattransport in der <strong>Biogas</strong>anlage<br />

Check<br />

Regelmäßig verstopfen die Überläufe bzw. Stellen im Pumpenkreislauf.<br />

Die Pumpzeiten sind hoch / der Eigenstrombedarf der Pumpe ist erhöht.<br />

Die Wartungshäufigkeit ist hoch.<br />

Welche Optimierungsmaßnahmen sollten nun<br />

(vorbereitend) getroffen werden?<br />

• Freie Überläufe stoßen schnell an ihre Grenzen<br />

und sollten durch ein passendes Verteilpumpsystem<br />

ersetzt werden.<br />

• Tipp: Alle Maßnahmen für die Verbesserung der<br />

Fließfähigkeit des Gärsubstrates können eine<br />

sinnvolle Unterstützung der Pumptechnik sein.<br />

• Bestehende Pumpsysteme, die auf niedrige TS-<br />

Gehalte ausgelegt sind (z. B. Drehkolbenpumpen),<br />

oder eine verwinkelte Rohrführung im Pumpsystem<br />

führen zu vermehrten Störungen und<br />

langfristig zu hohen Instandhaltungskosten.<br />

• Lange Pumpstrecken sind zu vermeiden. Zudem<br />

sollten Rohrleitungen ausreichend groß dimensioniert<br />

und möglichst gerade ausgeführt sein.<br />

• Exzenterschnecken- oder Kolbenpumpen sind<br />

bei zähflüssigen Medien gut geeignet.<br />

Abb. 27: Substratverteilerpumpe<br />

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