23.02.2023 Aufrufe

Praxisleitfaden Biogas alternative Einsatzstoffe (Stand: Dez 2022)

Biogasproduktion aus Stroh, Mist und Co.

Biogasproduktion aus Stroh, Mist und Co.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Das sagen…<br />

… substratliefernde und gärproduktabnehmende Betriebe<br />

„Durch die Zusammenarbeit mit der <strong>Biogas</strong>anlage<br />

durch Substratlieferung und Gärproduktabnahme<br />

lassen sich Erträge steigern<br />

und die Bodenfruchtbarkeit erhöhen.“<br />

„Der Betreiber der <strong>Biogas</strong>anlage schlegelt Maisstroh<br />

und transportiert das Material selbst ab.<br />

Dadurch fällt keine Arbeit an.“<br />

„Durch die Substratlieferung und Gärproduktabnahme<br />

wird die Kreislaufwirtschaft unterstützt<br />

und es ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll.“<br />

4.4.1 Akzeptanz in der Landwirtschaft<br />

steigern<br />

Im Rahmen des Projekts wurden landwirtschaftliche<br />

Betriebe befragt, wie Sie den Einsatz verschiedener<br />

Koppelprodukte als <strong>Biogas</strong>substrat bewerten. Die<br />

detaillierten Ergebnisse sind auf der Homepage von<br />

C.A.R.M.E.N. e.V. zu finden.<br />

Aus der Umfrage geht hervor, dass sich die Meinungen<br />

bezüglich der Substrate stark unterscheiden. So<br />

wird der Einsatz von Mist und Landschaftspflegegras<br />

weitaus positiver bewertet als der von Mais- und Getreidestroh.<br />

Grund dafür ist die Sorge um den Humusabbau.<br />

Hier gilt es, Überzeugungsarbeit zu leisten.<br />

Durch eine Vielzahl von Untersuchungen wurde<br />

bestätigt, dass eine Abfuhr mit anschließender Gärproduktrückführung<br />

keinen negativen Effekt auf die<br />

Humusbilanz zur Folge hat, sondern sogar die Verfügbarkeit<br />

der Nährstoffe verbessert wird.<br />

Des Weiteren ist Getreidestroh in einigen Regionen<br />

Mangelware, wird aber dringend für die Tierhaltung<br />

als Einstreu oder auch als rohfaserreiches Grundfutter<br />

benötigt. Schließlich nimmt auch das Interesse<br />

anderer Branchen wie z. B. der Bauindustrie für die<br />

Nutzung als nachhaltigen Dämmstoff zu, wodurch<br />

ein Konkurrenzmarkt entsteht, der zu einem teils hohen<br />

Marktpreis führt. Im Gegensatz dazu haben Mist<br />

und Landschaftspflegegras in der Regel außerhalb<br />

der <strong>Biogas</strong>branche keinen Marktwert.<br />

Wie die Akzeptanz bei der Beschaffung von Koppelprodukten<br />

in der Landwirtschaft generell gesteigert<br />

bzw. möglicherweise vorherrschenden Vorurteilen<br />

entgegengetreten werden kann, ist in Kapitel 4.1.2<br />

im Rahmen einer Argumentationshilfe zu finden.<br />

4.4.2 Akzeptanz bei den Naturschutzverbänden<br />

Es kann davon ausgegangen werden, dass Naturschutzverbände<br />

eine positive Einstellung gegenüber<br />

<strong>Biogas</strong>anlagen, die Koppelprodukte einsetzen, haben.<br />

Deshalb empfiehlt es sich, mit örtlichen Naturschutzverbänden<br />

proaktiv über das Thema zu<br />

sprechen und für die damit einhergehenden Vorteile<br />

Bewusstsein zu schaffen. Sofern diese Landschaftspflege-<br />

oder Naturschutzflächen bewirtschaften,<br />

kann eine für beide Seiten gewinnbringende Zusammenarbeit<br />

entstehen.<br />

54

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!