57_Ausgabe Maerz 2008
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Ihre<br />
Ansprechpartner:<br />
Inh. Frau<br />
Mag. Danuta Fröhlich<br />
Apothekerin<br />
Geschäftsführer:<br />
"Pro Senior"<br />
Reinhard W. Fröhlich<br />
Lageplan:<br />
FORTUNA APOTHEKE
Vorwort Liebe Leserinnen, - Editorial<br />
liebe Leser,<br />
Der März bringt uns nun nach dem mil-<br />
ten in der Vorkriegszeit oder von den<br />
den und fast schneefreien Winter auch<br />
Weihnachtsfesten der Familie Kipp, auch<br />
im Kalender wieder den Frühling. Waren<br />
bei anderen Lesern die Bereitschaft<br />
die Winterwochen so recht dazu ange-<br />
weckten, etwas aus ihrem Leben aufzutan,<br />
Familienerinnerungen aufzufrischreiben.<br />
Aus solchen Mosaiksteinen<br />
schen und an die Enkel weiterzugeben,<br />
entsteht ein lebendiges und wahrheits-<br />
so richtet sich jetzt unser Blick auf das<br />
getreues Bild unserer Geschichte. Auch<br />
Heute und das Morgen. Nicht nur an den<br />
stadtgeschichtliche Jubiläen und ver-<br />
Frühjahrsputz ist zu denken und an die<br />
dienstvolle Persönlichkeiten finden wie-<br />
ersten Arbeiten im Kleingarten. Zukunft<br />
der ihren Platz, insbesondere die Anfän-<br />
gestalten heißt auch, Bewahrenswertes<br />
ge des Carolus-Krankenhauses in schwe-<br />
für kommende Generationen aufzuzeichrer<br />
Zeit. Reizvolle Bilddokumente aus prinen.<br />
Das finden unsere Leser im Märzvaten<br />
Sammlungen bereichern die Wortheft<br />
<strong>2008</strong> StadtBIld in erfreulicher Vielbeiträge<br />
und mögen dazu anregen, in<br />
falt. Dank gebührt wiederum älteren Le-<br />
alten Familienalben nach weiteren Fotos<br />
sern, die uns aufschlußreiche Kindheits-<br />
von allgemeinem Interesse zu suchen.<br />
erlebnisse erzählen. Achim Bischof erin-<br />
Dankbar sind wir auch den zahlreichen<br />
nert sich an Jugendjahre am Neißeufer,<br />
Inserenten, die nicht nur das Erscheinen<br />
Wolfhard Besser verbindet die Monate<br />
unserer Zeitschrift sichern helfen, son-<br />
zwischen Krieg und Frieden 1945 mit<br />
dern auch Zeugnis davon geben, wie<br />
Flucht, Vertreibung und Neubeginn. Und<br />
vielgestaltig und leistungsstark Gewerbe<br />
wer wüsste heute noch etwas über das<br />
und Dienstleistungen das Leben in un-<br />
Kinderlandverschickungslager im Klosserer<br />
Region mitgestalten.<br />
ter St. Marienthal? Oder über die frühe-<br />
Kenntniszuwachs und Lesevergnügen<br />
re Sammlung astronomischer Modelle in<br />
wünscht Ihnen<br />
der Sternwarte des Gymnasium Augustum?<br />
Redaktion und Verlag freuen sich<br />
Dr. Ernst Kretzschmar<br />
darüber, wie frühere Erinnerungsberichte,<br />
etwa vom Türmerjungen auf den Nikolaiturm,<br />
vom Bummel der Gymnasias-<br />
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3
Görlitzer Gesundheitswesen vor 80 Jahren –<br />
Carolus-Krankenhaus um 1930<br />
Mit gemischten Gefühlen sahen die Görlitzer<br />
Ende 1918 in die Zukunft. Die Arbeiterparteien<br />
und bürgerliche Demokraten<br />
begrüßten zwar das Kriegsende, die<br />
Ausrufung der Republik, den Achtstundentag<br />
für Arbeiter und Angestellte, das<br />
Verhältniswahlrecht und das Frauenwahlrecht.<br />
Aber bald nach der Revolution<br />
und dem Inkrafttreten der Weimarer Verfassung<br />
türmten sich neue Belastungen<br />
auf. Die Nachkriegskrise mit Bürgerkrieg,<br />
Inflation, Reparationslasten und Massenarbeitslosigkeit<br />
(in Görlitz 5155 Arbeitslose<br />
1923) belastete die meisten<br />
Familien schwer. Die Einwohnerzahl war<br />
von 85591 im Jahre 1913 auf 71742 im<br />
Jahre 1917 zurückgegangen, stieg aber<br />
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4<br />
Titel
Görlitzer<br />
Fortschritte in Notzeiten<br />
Gesundheitswesen<br />
Jahre 1917 zurückgegangen, stieg aber<br />
bis 1930 wieder auf 94353. Auf eine<br />
kurze Periode wirtschaftlicher und politischer<br />
Stabilisierung (1924-1928) folgte<br />
die Weltwirtschaftskrise (1929-1932) mit<br />
einem katastrophalen wirtschaftlichen<br />
und sozialen Absturz. 1931 wurden in der<br />
Stadt 5312 unterstützte Arbeitslose gezählt,<br />
1932 gab es 14883 Arbeitssuchende.<br />
Die Kommunalpolitik mußte sich daher<br />
bei strengster Sparsamkeit auf Bereiche<br />
konzentrieren, in denen soziale Nöte eingedämmt<br />
und Zukunft gestaltet wurden.<br />
Bei 26913 Wohnungen 1927 gab es nur<br />
0,3% Leerstand. Unter dem Einfluß der<br />
Arbeiterparteien, Gewerkschaften, Kirchen<br />
und reformerischer Fachleute entstanden<br />
moderne Wohnungsbauten mit<br />
bescheidenem Komfort und erträglichen<br />
Mieten, vor allem für Arbeiter und Angestellte,<br />
kinderreiche Familien und Kriegsinvaliden<br />
(so Hirschwinkel, Pestalozzistraße,<br />
Reicherstraße, Russenstraße,<br />
Zeppelinstraße. Ulmenhof, Röntgenstraße,<br />
Liebigstraße). Städtisches Schul-<br />
wesen, Vorschuleinrichtungen, neue<br />
Sportstätten (darunter Eiswiese, Schenckendorffplatz,<br />
DT-Platz Biesnitz, Hirschwinkelturnhalle,<br />
Helenenbad) sollten<br />
Verwahrlosung, Radikalisierung und gesundheitlichen<br />
Schäden entgegenwirken.<br />
In diesem finanziell sehr engen Rahmen<br />
konzentrierte sich die Kulturpolitik<br />
auf wenige Höhepunkte mit Massenwirkung<br />
und Ausstrahlung (Jacob–Böhme–<br />
Ehrung 1924, Wiederaufnahme der<br />
Schlesischen Musikfeste 1925, 1928 und<br />
1931, Oberlausitzer Festwoche 1927, Eröffnung<br />
des Kaisertrutz-Museums 1932).<br />
Trotz und wegen dieser wirtschaftlichen<br />
und sozialen Zwänge war es dringend<br />
erforderlich und gelang es auch, das Gesundheitswesen<br />
der Stadt auf der Höhe<br />
der Zeit zu halten. Im Magistrat verschaffte<br />
sich Stadtmedizinalrat Dr. Max<br />
Herford von 1919 bis 1931 nachdrücklich<br />
Gehör. Im Görlitzer Adreßbuch 1930 werden<br />
fast 100 praktizierende Ärzte genannt,<br />
dazu etwa 20 Zahnärzte. Das<br />
Stadtkrankenhaus (445 Betten) und das<br />
katholische Carolus–Krankenhaus verfügt<br />
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5
Görlitzer Gesundheitswesen vor 80 Jahren –<br />
Stadtmedizinalrat Dr. Max Herford<br />
fügte über erstklassige Fachkräfte und<br />
moderne Ausstattungen. Daneben konnten<br />
9 private Krankenheilanstalten genutzt<br />
werden, darunter die Chirurgische<br />
Anstalt von Dr. Boeters und Dr. Mattheus<br />
Konsulplatz 3, das Sanatorium von Dr.<br />
Kahlbaum Schillerstraße 14 und die Frauenklinik<br />
von Dr. Menzel Emmerichstraße<br />
14. Der Arbeiter–Samariter–Bund unter<br />
Hermann Arndt mit 17 Unfallmeldestellen<br />
und die Sanitätskolonne vom Roten<br />
Kreuz mit 34 Unfallmeldestellen waren<br />
die wichtigsten Stützen der freiwilligen<br />
Krankenpflege. Für die Krankenhäuser<br />
und Privatärzte war diese Hilfe willkommen<br />
und unverzichtbar. Der Einsatz der<br />
Ärzte, Krankenschwestern und freiwilligen<br />
Helfer fand damals hohe Anerkennung<br />
in der Bevölkerung und bei den<br />
städtischen Behörden. In den schlimmsten<br />
Notzeiten kam es nicht so selten vor,<br />
daß angesehene Ärzte vor allem Mütter,<br />
Kinder und Erwerbslose unentgeltlich behandelten.<br />
Noch Jahrzehnte später hörte<br />
man aus den Lebensberichten hochbetagter<br />
Görlitzer deren treue und anhängliche<br />
Dankbarkeit für die stillschweigenden<br />
Helfer im Arztkittel heraus, und das<br />
wog schwerer als wortreiche Nachrufe.<br />
Über die Gesundheitsfürsorge im engeren<br />
Sinne mit Vorsorge, Diagnose und<br />
Therapie hinaus gewann die städtische<br />
Wohlfahrtspflege mehr und mehr Gewicht.<br />
Im Rahmen des Möglichen ging es<br />
darum, auf die sozialen Begleitumstände<br />
für Erkrankungen Einfluß zu nehmen. Im<br />
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Titel
Görlitzer<br />
Fortschritte in Notzeiten<br />
Gesundheitswesen<br />
für Erkrankungen Einfluß zu nehmen. Im<br />
"Verwaltungsbericht der Stadt Görlitz für<br />
die Jahre 1914 bis 1927" lesen wir: " Der<br />
unglückliche Ausgang des Krieges und<br />
der wirtschaftliche Niedergang in den<br />
Nachkriegsjahren führten zur Erweiterung<br />
der Aufgaben der öffentlichen<br />
Wohlfahrtspflege, da Personenkreise, die<br />
früher ein ausreichendes Einkommen<br />
hatten, ihre Hilfe in Anspruch nehmen<br />
mußten. So entwickelten sich neben der<br />
eigentlichen Armenpflege in dem althergebrachten<br />
Sinne die Klein– und Sozialrentnerfürsorge,<br />
die Flüchtlingsfürsorge,<br />
die Fürsorge für Kriegsbeschädigte und<br />
Hinterbliebene und für die Erwerbslosen.<br />
Die besondere Sorge für die Gesundheit<br />
der Bevölkerung und für die heranwachsende<br />
Jugend traten hinzu... Im Laufe<br />
der Jahre bildeten sich allmählich drei<br />
große Sachgebiete heraus: die Wirtschaftsfürsorge,<br />
die Gesundheitsfürsorge<br />
und die Jugendfürsorge. Das Wohlfahrtsamt<br />
ist diesen Sachgebieten entsprechend<br />
seit dem Januar 1928 in die<br />
Abteilungen Unterstützungsamt, Gesundheitsamt,<br />
Jugendamt gegliedert."<br />
Die Stadt entwickelte nun ein dichtes<br />
Netz von Institutionen zur Linderung der<br />
Nachkriegsnot. Zu diesem Netz gehörten<br />
auch das Zentralhospital an der Kröl-<br />
Hermann Arndt, Leiter der Arbeiter–Samariter-Kolonne<br />
Görlitz<br />
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Titel<br />
7
Görlitzer Gesundheitswesen vor 80 Jahren –<br />
Evangelisches Wohlfahrtshaus an der Wasserpforte 1928<br />
straße, die Walderholungsstätte Kunnerwitz<br />
für Tubelkulosekranke (eine Stiftung<br />
des Fabrikanten Raupach) oder das Städtische<br />
Waisenhaus auf dem Rabenberg.<br />
Die Kindersterblichkeit bei Lebendgeborenen<br />
im 1. Lebensjahr in Görlitz konnte<br />
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8<br />
Titel
Görlitzer<br />
Fortschritte in Notzeiten<br />
Gesundheitswesen<br />
von 26% im Jahre 1905 auf 7,5% im Jahre<br />
1927 gesenkt werden.<br />
Auch das Görlitzer Gesundheitswesen<br />
konnte zwar unter diesen außergewöhnlich<br />
harten Rahmenbedingungen<br />
keine Wunder vollbringen. Um so höher<br />
ist das Erreichte zu schätzen. Daran wirkten<br />
die kommunalen Gesundheits– und<br />
Sozialeinrichtungen ebenso mit wie die<br />
kirchlichen, unter denen<br />
das damals eröffnete<br />
Carolus–Krankenhaus in<br />
Rauschwalde besonders<br />
hervorzuheben ist. Auch<br />
die privaten Kliniken und<br />
Praxen, die freiwilligen<br />
Dienste (ASB, Rotes<br />
Kreuz), Stadtverordnete<br />
mit Augenmaß, nicht zuletzt<br />
auch bürgerliche<br />
Wohltäter – sie alle lieferten<br />
den Beweis, daß<br />
Notzeiten nicht nur soziale<br />
und politische Konflikte<br />
verhärten, sondern<br />
sich die tatbereiten<br />
Bürger aller Schichten und Bekenntnisse<br />
im Gemeinschaftsinteresse enger zusammenführen<br />
lassen.<br />
Sie jammerten nicht, sondern suchten<br />
und fanden Wege aus Alltagsnot und<br />
Mutlosigkeit. Da muß man auch nicht<br />
erst darauf hinweisen, wie aktuell die<br />
Lehren von damals sind.<br />
Dr. Ernst Kretzschmar<br />
Säuglingsraum im Evang. Wohlfahrtshaus<br />
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9
St. 80 Jahre St. Carolus-Krankenhaus<br />
Seit mehr als 80 Jahren steht in Görlitz<br />
das St. Carolus-Krankenhaus den Patienten<br />
aus der Stadt und ihrer<br />
Umgebung stets als verlässlicher<br />
Partner bei Krankheit<br />
und Pflege zur Seite. In<br />
den zwanziger Jahren des<br />
vorigen Jahrhunderts<br />
wuchs die Stadt und mit ihr<br />
die Einwohnerschaft. Ein<br />
zweites Krankenhaus neben<br />
dem städtischen wurde<br />
erforderlich.<br />
Ende Dezember des Jahres<br />
1925 stand das ehemalige<br />
Katz'sche Gut in Rauschwalde<br />
zum Kauf. Die Gründung<br />
und der Bau eines<br />
katholischen Krankenhauses<br />
für den neuen Stadtteil Görlitz-West<br />
war aufgrund des Bevölkerungszuwachses<br />
dringend nötig geworden. Auf Anregung<br />
des Pfarrers vom Hl. Kreuz und<br />
unter Absprache mit der Generaloberin<br />
der Borromäerinnen wurde Anfang 1926<br />
wegen des Kaufes des besagten Rittergutes<br />
mit seinem Park und den dazuge-<br />
hörigen Ländereien verhandelt. Am 19.<br />
März 1926 kam es zum Abschluß des<br />
Faksimile, neueste Görlitzer Tageszeitung (26.10.1927)<br />
Kaufvertrages. Einen Monat später, am<br />
23. April, trafen bereits die ersten vier<br />
Ordensschwestern in Görlitz ein. Nach<br />
entsprechenden Vorarbeiten erfolgte die<br />
Grundsteinlegung am 26. Juni 1926.<br />
Trotz verschiedener, meist finanzieller<br />
Schwierigkeiten kam es am 21. November<br />
1927 nach nur einjähriger Bauzeit zur<br />
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Nähe hat viele Gesichter:<br />
Offenheit, Freundschaft,<br />
das Herz am rechten Fleck.<br />
Wir sind da, wenn Sie uns brauchen,<br />
helfen und geben Halt.<br />
10<br />
• Besuchsdienst zu Hause und im Krankenhaus<br />
• Begleitung Schwerstkranker und deren Angehörige durch<br />
den Christlichen Hospizdienst, Trauercafé<br />
• Begleitete Ausflüge in die nähere Umgebung<br />
• Gemeinsame Nachmittage, Feste und Veranstaltungen für<br />
Senioren und Behinderte<br />
• Malteser Jugend und Betreuungsdienste im<br />
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Geschichte
St.<br />
in Görlitz-Rauschwalde<br />
Carolus-Krankenhaus<br />
Einweihung von Krankenhaus und Kapelle.<br />
Das neue Krankenhaus wurde unter<br />
den Schutz des Hl.Karl Borromäus gestellt,<br />
der den Pestkranken tatkräftig materiellen<br />
und seelsorgerischen Beistand<br />
geleistet hatte. Das Mutterhaus der<br />
Borromäerinnen in Trebnitz trug mit hoher<br />
Verantwortung und finanzieller Unterstützung<br />
maßgeblich zum Gelingen<br />
des Vorhabens bei. Die Liebe zu Gott und<br />
zu den Menschen ist es gewesen, die<br />
half, diese Stätte zur Heilung Kranker zu<br />
schaffen.<br />
Der Krankenhausbetrieb begann mit etwa<br />
280 Betten und den Abteilungen innere<br />
Medizin, Chirurgie, Gynäkologie und<br />
Geburtshilfe. Darüber hinaus warb die<br />
neuerrichtete medizinische Einrichtung<br />
mit einer Kinder- und Säuglingsstation<br />
mit eigener Milchküche, einer Abtei-lung<br />
für Ohren-, Nasen- und Kehlkopfkranke<br />
mit eigenem Inhalatorium, einer<br />
Röntgenabteilung für Diagnostik und<br />
Tiefenbestrahlung und endlich auch mit<br />
einer Abteilung für Hydrotherapie und<br />
Lichtbehandlung um Patienten.<br />
Von 1937 bis 1939 gab es auch eine Augenabteilung.<br />
Die Ordensschwestern konnten tüchtige<br />
und fähige Ärzte für die Arbeit im Krankenhaus<br />
gewinnen. Allen voran sei an<br />
dieser Stelle Dr. Albert Blau (HNO) genannt.<br />
Und so entwickelte sich das St.<br />
Carolus-Krankenhaus trotz der schweren<br />
Zeit der Weltwirtschaftskrise außerordentlich<br />
gut.<br />
Im Frühjahr 1928 wurden die Bauarbeiten<br />
im Seitenhaus, das für die Bäckerei<br />
und Wäscherei bestimmt war, beendet.<br />
Im April 1929 begann der Bau des Isolierhauses<br />
(jetzt Rochushaus). Im gleichen<br />
Jahr wurde das Wirtschaftsgebäude<br />
fertiggestellt.<br />
In den Jahren bis 1933 waren sehr gute<br />
Belegungszahlen zu verzeichnen, aber es<br />
waren auch Jahre der Sorge. Nach der<br />
Machtergreifung Hitlers war die Existenz<br />
des Krankenhauses bedroht, denn die<br />
tüchtigen jüdischen Ärzte wurden gezwungen,<br />
ihre Wirkungsstätte zu verlassen.<br />
Besonders der Weggang von Dr.<br />
Blau traf das Haus empfindlich. Anfang<br />
Juni 1939 konnte er mit seiner Familie<br />
Nähe nähe hat viele gesichter Gesichter:<br />
Respekt, Aufmerksamkeit,<br />
Fürsorge, ein gemeinsames Lachen.<br />
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• Häusliche Alten- und Krankenpflege in vertrauter Umgebung<br />
• Hauswirtschaftliche Hilfen, Einkaufs- und Begleitdienste<br />
• Hausnotrufdienst mit 24 h Bereitschaft<br />
• Tagesbetreuung für Senioren in der Tagespflegeeinrichtung<br />
• Betreutes Wohnen in der Seniorenresidenz Görlitz<br />
• Mahlzeitendienst nach Ihrer Wahl<br />
• Individuelle Fahrdienste für Senioren und Behinderte<br />
• Integrationsfachdienst für Schwerbehinderte<br />
• Erste-Hilfe und Sozialpflegerische Aus- und Fortbildungen<br />
Geschichte<br />
11
St. 80 Jahre St. Carolus-Krankenhaus<br />
nach Schweden emigrieren,<br />
wo er auch in der<br />
schwedischen Stadt Lund<br />
praktizierte. Er starb dort<br />
1942, ohne seine Heimat je<br />
wiedergesehen zu haben.<br />
Nach der Mobilmachung im<br />
Jahre 1939 mußten der<br />
Wehrmacht 200 Betten als<br />
Lazarett zur Verfügung gestellt<br />
werden. Durch die Zivilbevölkerung<br />
konnten nur<br />
noch 70 Betten und das Rochushaus<br />
genutzt werden.<br />
Im März 1942 wurden das<br />
gesamte Krankenhaus durch die<br />
Wehrmacht als Lazarett requiriert und 27<br />
Or-densschwestern dienstverpflichtet.<br />
Görlitz und damit auch das Krankenhaus<br />
blieben glücklicherweiser weitgehend<br />
von den Kriegseinwirkungen verschont.<br />
Am 7. Mai 1945 besetzte die Rote Armee<br />
das Krankenhaus und richtete ein Russenlazarett<br />
ein. Diese Zeit war für die<br />
Borromäerinnen besonders schwer, denn<br />
das Haus war völlig überbelegt. Die<br />
Patienten lagen auf Matratzen in den<br />
Ordenschwester bei der Krankenpflege<br />
Fluren und Wäsche, die Vorräte waren<br />
beschlagnahmt.<br />
Nach Abzug der Roten Armee begann der<br />
Neuaufbau durch die Ordensschwestern<br />
quasi aus dem Nichts. Wegen der vielen<br />
Tuberkulosefälle wurde ein auf dem Gelände<br />
des Krankenhauses stehendes<br />
Gebäude - das Rochushaus - als Isolierhaus<br />
für diese Kranken eingerichtet.<br />
In den Jahren 1952/53 wurde ein Aufbau<br />
über dem Luftschutzkeller errichtet, und<br />
1956 kam eine Trafostation dazu. In den<br />
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Sozialstation "St. Hedwig"<br />
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Am St. Carolus Krankenhaus, zu erreichen<br />
über das gebührenfreie Haustelefon: 19 80<br />
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12<br />
Geschichte
St.<br />
in Görlitz-Rauschwalde<br />
Carolus-Krankenhaus<br />
sechziger Jahren wurde in der Pysiotherapie<br />
mit der Röntgentiefenbestrahlung<br />
begonnen und eine Wanne zur Unterwassermassage<br />
eingebaut. 1966 bekam<br />
das St. Carolus-Krankenhaus eine Sterilisationsanlage,<br />
was damals in der DDR<br />
eine Seltenheit war. Eine neue Heizungsanlage<br />
wurde 1968 fertiggestellt und die<br />
moderne Telefonanlage 1973 in Betrieb<br />
genommen.<br />
Im Februar 1976 wurde mit dem Notaufnahmedienst<br />
im St. Carolus-Krankenhaus<br />
begonnen. 1979 wurde eine moderne<br />
Röntgenanlage mit zwei Diagnostikplätzen<br />
installiert, und 1980 kam das<br />
erste Ultraschallgerät, ebenfalls für die<br />
damalige Zeit eine Rarität, hinzu. Die<br />
Ärzte bildeten sich in Berlin fort und sammelten<br />
auch Erfahrungen im westlichen<br />
Ausland auf diesem Diagnostikgebiet.<br />
Das Krankenhaus wurde damit zur Ausbildungsstätte<br />
für den gesamten ostsächsischen<br />
Raum.<br />
Görlitz war Sitz der Apostolischen Administratur<br />
Görlitz auf dem auf deutschem<br />
Boden verbliebenen Rest der Erzdiözese<br />
Breslau und ist heute Sitz des Bischofs<br />
des Bistums Görlitz. Mit seiner Unterstützung<br />
kann das Krankenhaus immer rechnen.<br />
Auch ein Grund dafür, dass es sich<br />
über die 80 Jahre seines Bestehens so<br />
gut entwickeln konnte.<br />
Zur Heranbildung eigenen christlichen<br />
Nachwuchses wurde 1964 eine Pflegeschule<br />
eröffnet. 1976 konnte auf Anregung<br />
des damaligen Bischofs Bernhard<br />
Huhn die "Katholische Krankenpflegeschule<br />
Johannes Zinke" den Ausbildungsbetrieb<br />
beginnen. Benannt ist sie<br />
nach dem bekannten Breslauer und späteren<br />
Berliner Caritasdirektor, der für die<br />
Krankenhäuser in der DDR unschätzbare<br />
Dienste leistete. Bis Februar 1991wurde<br />
diese Ausbildungsstätte als Außenstelle<br />
der Görlitzer Medizinischen Fachschule<br />
geführt und stand damit unter staatlicher<br />
Aufsicht. Seither ist der Caritasorden<br />
Träger dieser Einrichtung mit 75 Ausbildungsplätzen.<br />
1979 konnte ein mit kirchlicher<br />
Unterstützung errichtetes Schulund<br />
Internatsgebäude in Betrieb genommen<br />
werden.<br />
Für das St. Carolus-Krankenhaus in Görlitz<br />
war es immer schwierig, gute<br />
Caritasverband der Diözese Görlitz e. V.<br />
• Allg. Soziale Beratung<br />
• Ehe-, Familien-, Lebensberatung<br />
• Familienferienförderung<br />
• Schuldner- und Insolvenzberatung<br />
• Schwangerschaftsberatung<br />
• Migrationserstberatung<br />
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• 1-jährige Berufsfachschule für Gesundheit und Pflege<br />
• Ökumenische Bahnhofsmission<br />
• Tagestreff & Tafel in Weißwasser<br />
• Altenpflegeheim „Hildegard. Burjan“<br />
• Behindertenhilfe Görlitz / NOL<br />
Kreisstelle Görlitz • Wilhelmsplatz 2 • Tel.: (0 35 81) 42 00 20<br />
Geschichte<br />
13
St. 80 Jahre St. Carolus-Krankenhaus<br />
litz war es immer schwierig, gute katholische<br />
oder zumindest christliche Ärzte<br />
als Mitarbeiter zu gewinnen. Das war in<br />
der DDR so, und die Situation wird sich<br />
auch in den kommenden Jahren nicht<br />
bessern. Ein akuter Ärztemangel führt<br />
dann vor allem im Osten der Republik zu<br />
medizinischem Notstand. Das Krankenhaus<br />
ist deshalb besonders froh darüber,<br />
dass es inzwischen gelungen ist,<br />
hochqualifizierte Ärzte auch aus Polen<br />
und Tschechien zu gewinnen.<br />
Den Ärztemangel haben die Ordensschwestern<br />
zu jeder Zeit durch ihren besonderen<br />
Einsatz kompensieren müssen.<br />
Sie taten es mit Bravour und oft bis weit<br />
über die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit.<br />
Das Ende der DDR ging auch für das<br />
katholische St. Carolus Krankenhaus mit<br />
vielfachen Veränderungen und Einschnitten<br />
einher. Viele der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter verließen über Nacht<br />
und ohne Vorankündigung ihre Heimat.<br />
Durch die Übernahme der bundesdeutschen<br />
Gesetzgebung ergaben sich vielfältige<br />
Änderungen, die zunächst ver-<br />
ständlichermaßen viele Mitarbeiter verunsicherten.<br />
Die meisten freuten sich jedoch<br />
über die neuen Möglichkeiten und<br />
machten sich hochmotiviert und mit Elan<br />
an die neuen Aufgaben. Das Krankenhaus<br />
konnte mit Unterstützung des ersten<br />
sächsischen Sozialministers Dr. Hans<br />
Geisler (CDU) in die Förderliste des Freistaates<br />
Sachsen aufgenommen werden.<br />
Während sich Medizin, Pflege und Medizintechnik<br />
auf einem befriedigenden Niveau<br />
befanden, mussten Verwaltung und<br />
Versorgung neu organisiert und aufgebaut<br />
werden. Bereits im Frühjahr 1991<br />
begannen die Planungsarbeiten für die<br />
komplette Sanierung und Erweiterung<br />
des Krankenhauses. Um die Zeit bis zur<br />
vollständigen Sanierung zu überbrücken,<br />
wurden 1992 als Interimsmaßnahme<br />
zwei OP-Säle und eine Intensivstation<br />
gebaut. Im Juli 1994 nahm eine neue<br />
Technikzentrale ihren Betrieb auf, und<br />
1995 begannen die Erweiterungsbauten.<br />
Zunächst wurde ein Bettenhaus mit vier<br />
Stationen und jeweils 36-40 Betten errichtet,<br />
das seit 1997 genutzt wird. Die<br />
Bauarbeiten für den zweiten Anbau be-<br />
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Geschichte
St.<br />
in Görlitz-Rauschwalde<br />
Carolus-Krankenhaus<br />
gannen 1996. In ihm sind die Küche, Verund<br />
Entsorgungsbereiche, die Notfallabteilung,<br />
Radiologie, Intensivstation und<br />
Diagnostik der Inneren Medizin, eine<br />
Bettenstation und die Verwaltung<br />
untergebracht.<br />
Die Einweihungsfeier für das nunmehr<br />
sanierte Krankenhaus und die neue Kapelle<br />
fand am 18. Februar 1999 statt.<br />
Eine Palliativstation wurde im Jahr 2003<br />
fertiggestellt. Insgesamt wurden etwa<br />
80 Millionen DM (ca. 40 Millionen EURO)<br />
Fördermittel des Freistaates Sachsen investiert.<br />
Gleichzeitig mit der baulichen Entwicklung<br />
mußte auch die interne Struktur neu<br />
organisiert werden.1990 gab es die beiden<br />
Fachabteilungen Innere Medizin<br />
(160 Betten) und Chirurgie (85 Betten).<br />
Es gab keine Anästesie und keine Intensivstation.<br />
Im September 1991 wurde in<br />
einer Beratung mit Sozialminister Dr.<br />
Geisler festgestellt, dass der Görlitzer<br />
Raum auf urologischem Gebiet unterversorgt<br />
ist. Das St. Carolus-Krankenhaus<br />
erklärte sich bereit, bei sich eine neue<br />
urologische Abteilung aufzubauen. Sie<br />
konnte bereits am 1. Mai 1992 voll funktionsfähig<br />
ihren Betrieb aufnehmen.<br />
Zur Geschichte der Kongregation<br />
der barmherzigen Schwestern vom<br />
hl. Borromäus<br />
Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges<br />
1648, einem der furchtbarsten Kriege in<br />
Europa, griffen unter der Bevölkerung<br />
Hunger und Krankheiten um sich. Witwen<br />
und Waisen waren die Leidtragenden<br />
des sinnlosen Morderns.<br />
Unter diesen Bedingungen begann in<br />
Nancy (Frankreich) der Advokat Josef<br />
Chauvenel sein Leben und seine finanziellen<br />
Mittel ganz in den Dienst der Armen,<br />
Kranken und Verlassenen zu stellen.<br />
Er verteilte dringend benötigte Arzneien<br />
und Lebensmittel an Bedürftige.<br />
Da er die ganze Last nicht allein tragen<br />
konnte, suchte er sich unter den vielen<br />
Witwen Verbündete. Die Gruppe der helfenden<br />
Hände wuchs ständig, denn zu<br />
jener Zeit standen alleinstehende, mittellose<br />
Witwen oft abseits der Gesellschaft.<br />
Chauvenel gab ihnen mit seiner Hilfsorganisation<br />
einen sinnvollen Lebensinhalt.<br />
Er starb bei der Pflege von Pestkranken<br />
bereits 1651 im Alter von nur 31<br />
Jahren. Sein Vater setzte das Lebenswerk<br />
des Sohnes fort und gründete 1652<br />
in Nancy das Haus der Barmherzigkeit<br />
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15
St. 80 Jahre St. Carolus-Krankenhaus<br />
"Charité”.<br />
Bereits in der Gründungsurkunde der<br />
Kongregation der "Schwestern der Heiligen<br />
Familie" hieß es: Die Aufgabe der<br />
Schwestern besteht darin, Kranke und<br />
Verlassene, die jeder Unterstützung entbehren,<br />
zu trösten, dafür zu sorgen, dass<br />
ihnen die hl. Sakramente gespendet werden,<br />
ihnen Almosen zu geben und ihnen<br />
zu helfen, wo sie nur können.<br />
Im Jahre 1662 bezog die Gemeinschaft<br />
der Schwestern ein neues, größeres<br />
Haus in Nancy. Über dem Portal befand<br />
sich eine Statue des hl. Karl Borromäus.<br />
Damit entstand im Volksmund der Name<br />
"Borromäerinnen". Diese Bezeichnung<br />
sollte von nun an die Schwestern auf<br />
allen Wegen bis in die heutige Zeit begleiten.<br />
Der hl. Graf Karl Borromäus (1538-1584)<br />
lebte als Kardinal und Erzbischof von<br />
Mailand in asketischer Strenge. Er war<br />
der Patron des Ordens und gleichzeitig<br />
Schutzpatron zur Abwehr der Pest. Er<br />
hatte einen klaren Blick für die Wirklichkeit<br />
und die unerbittliche Entschlossenheit,<br />
das einmal Erkannte zu verwirkli-<br />
chen. In der katholischen Reformbewegung<br />
wirkte er durch seine Reformdekrete<br />
bis nach Frankreich und Deutschland.<br />
Im Jahre 1663 bestätigte der Bischof von<br />
Toul die Gemeinschaft der Borromäerinnen,<br />
die dann 1679 das Gelübde ablegten,<br />
in Armut, Gehorsam und Ehelosigkeit<br />
in einer Gemeinschaft zu leben. Ihre<br />
Grundregel ist "Die Barmherzigkeit in<br />
dienender Liebe". Der Zeit gehorchend<br />
übernahmen die Schwestern 1702 auch<br />
die Hospitalpflege, den Unterricht und<br />
die Erziehung von Jugendlichen.<br />
Nach dem Ersten Weltkrieg orientierten<br />
sich Mitglieder des Ordens auf die Kindererziehung<br />
in Kindergärten, -heimen<br />
und -horten. Alle Schwestern erhalten<br />
nach Ablegung der Gelübde auf Lebenszeit,<br />
als Zeichen der Treue für die Bindung<br />
an Christus, einen geweihten Ring<br />
von der Gemeinde oder als Geschenk der<br />
Eltern, den sie dann ständig tragen.<br />
Borromäerinnen in Schlesien<br />
Im Oktober 1848 ließ sich in der Stadt<br />
Neisse ein selbständiger Zweig der<br />
"schlesischen Borromäerinnen" nieder.<br />
22 Jahre später (1870) wurde in Trebnitz<br />
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16<br />
Geschichte
St.<br />
in Görlitz-Rauschwalde<br />
Carolus-Krankenhaus<br />
1870 wurde in Trebnitz eine erste Gruppe<br />
Borromäerinnen registriert. Im gleichen<br />
Jahr wurde Trebnitz zum Generalmutterhaus<br />
erklärt.<br />
Borromäerinnen in Görlitz – Am 3.<br />
Juni 1861 stellte die Äbtissin des Klosters<br />
St. Marienthal 15.000 Taler zur Ansiedlung<br />
von Borromäerinnen in Görlitz zur<br />
Verfügung. Ein Jahr später entstand an<br />
der Kahle ein Schwesternhaus "Zum hl.<br />
Schutzengel". Es wurde am 28. August<br />
1863 von drei barmherzigen Schwestern<br />
aus Neisse bezogen. In Görlitz erregte ihr<br />
Erscheinen großes Aufsehen. Sie widmeten<br />
sich sofort der ambulanten Krankenpflege,<br />
und kurze Zeit später erteilten<br />
sie Kindergärtnerinnen Handarbeitsunterricht.<br />
Nach der Inflation kam es 1927 zur Einweihung<br />
des St. Carolus-Krankenhauses.<br />
Es wurde zur Wirkungsstätte der "Kongragation<br />
der barmherzigen Schwestern".<br />
1951 erfolgt die Ernennung des St.<br />
Carolus-Krankenhaus zum Provinzhaus<br />
für alle ostdeutschen Niederlassungen.<br />
Zu der Zeit existierten in dem Teil<br />
Deutschlands 45 Filialen mit ca. 450<br />
Schwestern, 60 von ihnen wirkten in<br />
Görlitz.<br />
Am 1. Januar 2004 übernahm der Malteserorden<br />
die Trägerschaft des Hauses<br />
und überführte die Einrichtung in seine<br />
regionale gGmbH. Diese ist ebenfalls<br />
Träger für das Malteser-Krankenhaus St.<br />
Johannes in Kamenz sowie für die Malteserstifte<br />
St. Monika in Kamenz, St. Hedwig<br />
in Bautzen, Mutter Teresa in Cottbus,<br />
St. Adalbert in Wittichenau und St.<br />
Mechthild in Leipzig. Die sächsischen<br />
Einrichtungen gehören zum Verbund der<br />
Malteser in Deutschland. In diesem Verbund<br />
profitieren derzeit alle zwölf Krankenhäuser<br />
und über neunzehn Altenhilfeeinrichtungen<br />
vom Wissens- und Erfahrungsaustausch.<br />
Über die Muttergesellschaft<br />
werden zudem die strategischen<br />
Grundpositionen der Gesamtgruppe<br />
geplant und gesteuert.<br />
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17
Die Neiße in den 20er und 30er Jahren<br />
Für uns Görlitzer begann die Neisse oft<br />
schon ein ganzes Stück flussaufwärts,<br />
denn es war ein beliebter Sonntagsaus-<br />
zur Haltestelle Rohnau oder bis Rosenthal<br />
und wanderte dann an der Neisse<br />
flussabwärts bis Kloster Marienthal. Dort<br />
Wanderweg und Eisenbahn im Neissetal. Handkolorierte Postkarte, um 1920<br />
flug, eine Wanderung durch das romantische<br />
Neissetal zu unternehmen. Man<br />
fuhr mit der Eisenbahn zum Beispiel bis<br />
konnte man in der Gaststätte gut speisen.<br />
Nach Hause ging es wieder mit der<br />
Bahn.<br />
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18<br />
Geschichte
Jugenderinnerungen eines alten Görlitzers<br />
Zu den beliebten Freizeitbeschäftigungen<br />
in den 20er und 30er Jahren gehörten<br />
also Spaziergänge am Neißeufer,<br />
meist von der Obermühle bis zum Weinberghaus,<br />
Kahnfahrten und - an warmen<br />
Tagen - natürlich das Baden. Kähne verschiedener<br />
Größe konnte man ausleihen<br />
am linken Ufer oberhalb des Wehres an<br />
der Obermühle. Wer sich das Rudern<br />
sparen wollte, konnte sich auch staken<br />
lassen.<br />
Es gab zwei Badeanstalten, einmal die<br />
größere Anlage an der Weinlache unterhalb<br />
des Weinberges und dann das Städtische<br />
Freibad am rechten Ufer zwischen<br />
dem Viadukt und der Reichenberger Brücke.<br />
Das Weinlachenbad war größer, idyllischer<br />
und hatte eine schöne Liegewiese.<br />
Das Freibad war einfacher, besaß<br />
zwei Steganlagen, eine für zivile Nutzung<br />
und eine für das Militär. Dort wurde den<br />
Soldaten das Schwimmen beigebracht,<br />
wobei wir Jungs gern zusahen, denn<br />
manche Soldaten waren wasserscheu<br />
und stellten sich ziemlich blöd an. Natürlich<br />
wollten wir möglichst bald Schwimmen<br />
lernen, um die Badefreuden unein-<br />
geschränkt genießen zu können. Also<br />
war es unser Ziel, frühzeitig das Freischwimmer-Zeugnis<br />
zu erhalten. Der<br />
Bademeister Ullrich im Freibad war ein<br />
guter Schwimmlehrer. Als ich als Sextaner<br />
an das Reform-Realgymnasium kam,<br />
wurden wir Wasserbegeisterten für den<br />
Schüler-Ruderklub "Askania" geworben.<br />
Dieser verfügte über ein Dutzend Paddelboote,<br />
Einer und Zweier, die zunächst in<br />
einem Schuppen bei der Fußgängerbrücke<br />
untergebracht waren. Später konnten<br />
wir unsere Boote im Turbinenhaus an<br />
Kahnverleih an der Neiße. Im Hintergrund<br />
die Obermühle. Etwa 1930. Autorfoto<br />
der Altstadtbrücke lagern. Das hat uns<br />
nicht so gut gefallen, denn der schönere<br />
Teil der Neiße begann eigentlich oberhalb<br />
des Wehres der Obermühle,<br />
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Geschichte<br />
19
Die Neiße in den 20er und 30er Jahren<br />
Uferweg im Winter zur Badeanstalt Weinlache. Autorfoto<br />
halb des Wehres der Obermühle, obgleich<br />
die Fahrt vorbei an den alten<br />
Gerberhäusern auch romantisch war.<br />
Reizvoller für uns war die Neiße oberhalb<br />
der Obermühle und an den Leschwitzer<br />
Wiesen, wo unser Ruderklub ein Stück<br />
Land gepachtet hatte. Dort konnte man<br />
prima baden. Manchmal paddelten wir<br />
bis zum Leschwitzer Wehr, an dem das<br />
Baden besonderen<br />
Spaß machte.<br />
Auch im Winter<br />
konnte ein Spaziergang<br />
am Neißeufer<br />
reizvoll sein. Wenn<br />
man bis zum Weinberghaus<br />
ging, gab<br />
es dort einen Glühwein<br />
zum Aufwärmen.<br />
Im Sommer bot die<br />
traditionsreiche Ausf<br />
l u g s g a s t s t ä t t e<br />
"Neisse-Insel" angenehmen<br />
Aufenthalt<br />
im Freien unter<br />
einem herrlichen<br />
Baumbestand. Am Abend wurde getanzt,<br />
bei Live-Musik und Illumination. Die<br />
Besucher kamen mit dem Boot oder über<br />
die eiserne Fußgängerbrücke, die beide<br />
Neisseufer verband. Ich erinnere mich,<br />
dass zu den Weinlache-Festen die ganze<br />
Neissepartie festlich beleuchtet war.<br />
Noch eine Gaststätte an der Neisse muss<br />
erwähnt werden, die "Eiskeller-Baude",<br />
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Geschichte
Jugenderinnerungen eines alten Görlitzers<br />
idyllisch und beinahe<br />
etwas versteckt direkt<br />
unterhalb der<br />
Aktienbrauerei gelegen.<br />
Für uns Jungen<br />
war aber das unmittelbar<br />
daneben liegende<br />
Bootshaus interessanter,<br />
das damals<br />
dem Wassersportverein<br />
"Weddigen"<br />
gehörte, mit<br />
einem großen Bootskeller<br />
unter der Gaststätte<br />
und einem<br />
breiten Steg.<br />
Ganz in der Nähe leitete<br />
die Aktienbrauerei<br />
Abwasser in die<br />
Neisse ein. Es war warm und roch angenehm<br />
nach Malz und war ein Tummelplatz<br />
für Fische und Angler.<br />
Auf einer alten Luftaufnahme aus den<br />
20er Jahren (oben) ist die Ruhmeshalle<br />
zu erkennen. Der Viadukt und die eiserne<br />
Fußgängerbrücke sind nicht zu sehen.<br />
Darunter die Reichenberger Brücke.<br />
Dann die Fußgängerbrücke Lindenweg-<br />
Prager Straße, die Altstadtbrücke und die<br />
Luftaufnahme von Walter Hahn, Dresden, um 1927<br />
Fußgä<br />
ngerbrücke zwischen dem Nikolai-<br />
Graben und der Straße "Auf den Bleichen".<br />
So viele Möglichkeiten gab es damals,<br />
die Neisse trockenen Fußes zu<br />
überqueren.<br />
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Geschichte<br />
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Die Via Via Regia<br />
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Neue Altstadtbrücke und Peterskirche, Ansichtskarte um 1910<br />
An der neuen Neißebrücke wurde beim<br />
Bau an der Breslauer Straße (Seite an der<br />
Dreiradenmühle polnische Seite) errichteten<br />
Pfeiler (rechts) ein ca. 1 Meter hohes<br />
Reliefbild in Bronze eingelassen. Das<br />
künstlerisch ausgeführte Bild stellte die<br />
Kirche zum Heiligen Geist und das daran<br />
gebaute Wohnhaus, wie zwei andere Gebäude,<br />
die wegen des Brückenbaues abgebrochen<br />
wurden, dar. Ferner waren<br />
darauf das zur Dreiradenmühle gehörige<br />
Betriebsgebäude mit verziertem Giebel<br />
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22<br />
Geschichte
und die die<br />
Altstadtbrücke (Neißebrücke) Forts.<br />
Die Kirche des<br />
"Hospitals zum Heiligen<br />
Geiste", auch<br />
" N e i ß e h o s p i t a l "<br />
genannt.<br />
Sie wurde in den<br />
Jahren 1769 bis<br />
1772 erbaut. Das<br />
Hospital selbst verlor<br />
1863 mit dem<br />
Neubau des Zentralhospitals<br />
an der<br />
Kroelstraße seine<br />
Bedeutung.<br />
Im Jahre 1905 fielen<br />
die Kirche und<br />
die anliegenden Gebäude<br />
dem Neubau<br />
der Altstadtbrücke<br />
zum Opfer.<br />
sowie ein Teil der alten Neißebrücke mit<br />
Geländer aufgenommen. Das Reliefbild<br />
sollte für alle Zeiten die Passanten der<br />
Brücke an das verschwundene Stück Alt-<br />
Görlitz erinnern.<br />
Besitzer der Brücke blieb bis 1913 die<br />
Provinzialverwaltung Schlesien, die diese<br />
danach wiederum an die Stadt Görlitz<br />
abgab.<br />
Im Mai 1945 wurde die Brücke gesprengt<br />
und hinterließ an den umliegenden Gebäuden<br />
sowie an der Peterskirche erhebliche<br />
Schäden.<br />
Richard Jecht schreibt in seiner Topo-<br />
Eng verbunden mit dem Denkmalschutz ...<br />
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Geschichte<br />
23
Die Via Via Regia<br />
Regia<br />
graphie über die neu erbaute Brücke:<br />
„Die Entfernung der alten Holzbrücke<br />
mag eine Notwendigkeit gewesen sein,<br />
das beschauliche, malerische Gepräge,<br />
das die Brücke dem Gelände an der Neiße<br />
gab, hat freilich arg gelitten. Man hätte<br />
steinerne Bögen anwenden sollen und<br />
hätte dadurch die alte Schönheit erhalten<br />
und vielleicht verstärken können.“<br />
59 Jahre sollten vergehen, bis ein neues<br />
Bauwerk an gleicher Stelle wieder errichtet<br />
werden konnte.<br />
Wenn auch wiederum von der Planung<br />
bis deren Realisierung viele Jahre ins<br />
Land gegangen sind, so konnte in den<br />
Jahren Mai 2003 bis Oktober 2004 die<br />
neue Altstadtbrücke errichtet werden.<br />
Die Brückenkonstruktion wurde vom<br />
Stahl- und Brückenbau Niesky GmbH<br />
gefertigt und die Erd- und Betonarbeiten<br />
von der Alpine Bau Deutschland GmbH<br />
vorgenommen.<br />
Die Stützweite beträgt 79.99 Meter. Da<br />
sich die Brückenkonstruktion in deren<br />
Mitte verjüngt, ergeben sich unterschiedliche<br />
Breiten für ihre lichte Breite.<br />
Die lichte Weite zwischen den Geländern<br />
beträgt an den Brückenlagern 10 Meter<br />
und in ihrem Scheitel 8,50 Meter.<br />
Die Breiten der Bürgersteige betragen an<br />
den Brückenlagern 3,25 Meter und in deren<br />
Scheitel 2,52 Meter. Die Fahrbahnbreite<br />
ist durchgängig 4,75 Meter breit .<br />
Das Gewicht der Brücke beträgt 410 Tonnen.<br />
Die Baukosten betrugen 3.061. 722,<br />
52 € davon 1.141.896,44 € Förderung<br />
aus dem Programm Interreg und 1.530.<br />
861,26 € durch das Land Sachsen (Gesamtfördermittel<br />
2.672.7<strong>57</strong>,60 €)<br />
Damit verblieben bei der Stadt Görlitz<br />
388.964,90 € Eigenmittelanteil. Bauherr,<br />
Eigentümer und Baulastträger der Altstadtbrücke<br />
ist die Stadt Görlitz.<br />
Nun erfüllte sich der Wunsch von Richard<br />
Jecht, indem die neue Brücke im flachen<br />
kühnen Bogen die Neiße überbrückt und<br />
den herrlichen Blick auf die Kulisse der<br />
Altstadt mit der Peterskirche wieder<br />
unverbaut zulässt.<br />
Möge sie für alle Zeiten als Symbol des<br />
Friedens und der Völkerverständigung<br />
dienen.<br />
Wolfgang Stiller<br />
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24<br />
Geschichte
Görlitz und seine und Sternwarte<br />
seine Sternwarte<br />
(Fortsetzung)<br />
Richter hielt Vorträge und verbesserte<br />
seine Modelle ständig. Die Kundschaft<br />
seiner Tischlerei blieb zunehmend aus,<br />
da sie befürchtete, der Meister fände bei<br />
seinem astronomischen Engagement<br />
nicht mehr genügend Zeit für Auftragsarbeiten.<br />
Doch der Fünfzigjährige hatte<br />
eine große Familie zu versorgen und<br />
Schulden zu tilgen. Seine beiden ältesten<br />
Söhne Gustav und Alwin unterstützten<br />
ihn tatkräftig. Besonders der sechzehnjährige<br />
Gustav war wissbegierig und von<br />
leichtem Auffassungsvermögen, ihm<br />
wollte der Vater unbedingt eine höhere<br />
Bildung ermöglichen, auch das musste<br />
finanziert werden. In Görlitz konnte er<br />
mit seinen Modellen keine großen Gewinne<br />
erzielen. In kurzer Zeit hatte er<br />
fünf zerlegbare Modelle gebaut und zog<br />
zunächst durch die schlesischen Städte,<br />
dann nach Leipzig und endlich im Frühjahr<br />
1856 nach Breslau. Gustav begleitete<br />
die Ausstellung und hielt Vorträge,<br />
so konnte der Vater zeitweise in Görlitz<br />
an weiteren Modellen arbeiten. Doch<br />
trotz positiver Zeugnisse bekannter Astronomen<br />
wie Galle blieb auch in den<br />
David Richter (1805-1876)<br />
Großstädten der finanzielle Erfolg aus,<br />
stattdessen wuchs Richters Familie auf<br />
acht Kinder an, und die Werkstatt benötigte<br />
mehr Platz, so dass er seinem Haus<br />
noch ein Stockwerk aufsetzen musste. In<br />
dieser Situation half ihm sein Gönner<br />
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Geschichte<br />
25
Görlitz und seine und Sternwarte<br />
seine Sternwarte<br />
(Fortsetzung)<br />
Oberbürgermeister Hugo Sattig finanziell<br />
aus. Richter verkaufte Modelle bis in die<br />
USA und nach Australien, dieses Geschäft<br />
schien gut zu laufen, aber die<br />
Schulden türmten sich. Schließlich investierte<br />
er seine letzten Mittel in eine Ausstellungsreise<br />
nach Berlin. Vermutlich im<br />
Dezember 1856 konnte er mit den Vorführungen<br />
beginnen. David Richter wollte<br />
dort aber auch Beziehungen zu einflussreichen<br />
Persönlichkeiten knüpfen,<br />
die seinem Gustav eine gediegene Ausbildung<br />
ermöglichen sollten. Alles was<br />
ihm selbst verwehrt war, sollte Gustav<br />
zuteil werden, das war das hohe Ziel,<br />
dem der Vater alles unterordnete. Am 11.<br />
Februar 18<strong>57</strong> konnten Vater und Sohn<br />
Alexander von Humboldt persönlich in<br />
ihrer Ausstellung begrüßen; im Gespräch<br />
versicherte er dem Meister, sich für einen<br />
Kauf der ausgestellten Modelle beim König<br />
und für eine Freistelle an der Berliner<br />
Gewerbeschule einzusetzen. Doch Humboldt<br />
hatte keinen Erfolg, und obwohl<br />
dem fast Achtundachtzigjährigen das<br />
Schreiben schon krankheitsbedingt<br />
schwerfiel, setzte er sich beim Görlitzer<br />
Magistrat für Richter ein. Dieser konnte<br />
mittlerweile die Saalmiete in Berlin nicht<br />
mehr begleichen, seine Ausstellungsstücke<br />
wurden gepfändet. Nun bot er der<br />
Stadt Görlitz seine Modelle zum Kauf an,<br />
um sie nicht in Berlin unter Wert lassen<br />
zu müssen. Sattig fragte im Gymnasium<br />
nach und erfuhr umgehend, die Anschaffung<br />
sei im hohen Grade wünschenswert,<br />
der Preis angemessen, „... das Entree<br />
zum Observatorium ein höchst geeigneter<br />
Platz ...“. Allerdings könnten die<br />
Kosten nicht aus dem Gymnasialetat bestritten<br />
werden, wegen anderer dringender<br />
Wünsche für die Sternwarte. Am 23.<br />
Oktober 18<strong>57</strong> lehnten die Stadtverordneten<br />
in nichtöffentlicher Sitzung einen<br />
Kauf aus finanziellen Gründen ab, gewährten<br />
aber Richter ein zinsloses Darlehen,<br />
um die Geräte in Berlin einzulösen.<br />
Bis zur Rückzahlung des Darlehens<br />
in spätesten sechs Jahren sollten die<br />
Modelle im Sternwartenturm aufgestellt<br />
werden. Gustav durfte kostenlos die Görlitzer<br />
Gewerbeschule besuchen, erhielt<br />
eine jährliche Unterstützung, hatte jedoch<br />
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26<br />
Geschichte
Das erste erste<br />
Planetarium<br />
Planetarium<br />
sen. Ein eventuell späterer Besuch der<br />
Berliner Gewerbeschule würde dann<br />
auch gefördert werden. Aber Gustav<br />
brachte Weihnachten ein enttäuschendes<br />
Zeugnis nach Hause. Ihm fehlte es<br />
vor allem an Fleiß und Ausdauer, er hielt<br />
lieber frühreif „Vorträge“, als kontinuierlich<br />
zu arbeiten. Erst nach zweimaliger<br />
Mahnung schickte der geplagte Vater das<br />
Zeugnis im Februar 1858 dem Magistrat<br />
mit der Bitte um Nachsicht und Besserung<br />
versprechend. Am 23. Juni 1858<br />
wurden die Richterschen Modelle im<br />
Sternwartenturm aufgestellt. Drei Monate<br />
darauf wurde David Richter Ehrenmitglied<br />
der Naturforschenden Gesellschaft<br />
zu Görlitz. Im Juli 1863 überschrieb er die<br />
Werkstatt seinem Sohn Alwin. Bis zum 9.<br />
April 1864 hatte er Zeit, das Darlehen<br />
zurückzuzahlen, am 18. April teilte er<br />
dem Magistrat seine Zahlungsunfähigkeit<br />
mit. Erneut bot er die Modelle zum<br />
Kauf an, nun zu einem Fünftel des ursprünglichen<br />
Preises. Kleinere Reparaturen<br />
würde er kostenlos durchführen.<br />
Dem wurde schließlich stattgegeben,<br />
und so gingen die Modelle am 15. Juni<br />
1864 in den endgültigen Besitz der Stadt<br />
über. Am 18. August 1874 verstarb in<br />
Berlin „Junggeselle Herr Julius Gustav<br />
Richter Geometer aus Görlitz ... in einem<br />
Alter von 35 Jahren ... an Lungenschlag<br />
und Luftröhrenkatarr...“. Für den Vater<br />
mit Sicherheit der schwerste Schicksalsschlag,<br />
alle Mühen und Hoffnungen seines<br />
Lebens musste er mit ihm begraben.<br />
David Richter starb am 7. Mai 1876, seine<br />
Frau folgte ihm fünf Jahre später.<br />
(Fortsetzung folgt) Lutz Pannier<br />
Gymnasium mit Sternwartenturm, um 1949<br />
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Geschichte<br />
27
Kinderlandverschickung -<br />
-<br />
Lang, lang ist`s her - die heutige<br />
Generation kann mit dem Begriff<br />
Kinderlandverschickung nichts<br />
mehr anfangen. Vor 65 Jahren hingen<br />
daran Ängste und Hoffnungen.<br />
Kinder wurden während des<br />
II. Weltkriegs aus den gefährdeten<br />
Großstädten weggeschickt in ruhigere<br />
ländliche Gegenden. Eins von<br />
vielen Kinderlagern richteten die<br />
Nationalsozialisten im Kloster St.<br />
Marienthal in Ostritz ein.<br />
In Hamburg zum Beispiel wurden<br />
während des Krieges U-Boote gebaut.<br />
Diese Werften wollten die<br />
Engländer mit ihren Bomben zerstören.<br />
Betroffen war auch die Zivilbevölkerung.<br />
Zur Vorsicht wurden<br />
deshalb 1941 Schulkinder und Leh-<br />
men eng zusammenrücken müssen, da-<br />
Hamburger Jungs vor dem Kloster (1941)<br />
rer des Gymnasiums Christianeum per mit Räume frei wurden für das Kinderland-Verschickungslager<br />
(KLV).<br />
Sonderzug nach Görlitz und weiter bis<br />
zum damaligen Bahnhof Marienthal gefahren.<br />
Von dort war es ein kurzer Weg Räume aufgeteilt. Dort fanden sie Dop-<br />
Die Jungen wurden klassenweise auf die<br />
unter der Eisenbahn-Unterführung hindurch<br />
über die Klosterbrücke zum eigent-<br />
ganz witzig, die Kiefernholzbetten, die<br />
pelstockbetten vor. Zunächst war ja alles<br />
lichen Kloster. Die Ordensfrauen hatten Strohsäcke, der große gemeinsame<br />
gezwungenermaßen in ihren Schlafräu- Schrank und die langen gewölbten Gän-<br />
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28<br />
Geschichte
Lager Kloster Kloster<br />
St. Marienthal<br />
St. Marienthal<br />
ge. Aber bald verging den Jungen der<br />
Spaß. Der Tag begann mit Trillerpfeifen<br />
und Gebrüll. Bettenbauen, Stubenappell,<br />
zum Essen marschieren - das war ungewohnt<br />
und erinnerte eher an eine Kaserne.<br />
Ein Klassenführer der Hitlerjugend<br />
war den Klassenlehrern zur Seite<br />
gestellt worden. Am Vormittag war Unterricht,<br />
aber nur in Deutsch, Englisch,<br />
Rechnen und Singen. Als Biologieunterricht<br />
galt das Bestimmen von Pflanzen in<br />
freier Natur. Überhaupt fand bei gutem<br />
Wetter der Unterricht im Freien statt. Im<br />
Neißetal konnten sich die Jungen unbesorgt<br />
tummeln. Ein ehemaliger Schüler<br />
aus Hamburg besuchte vor fünf Jahren<br />
das Kloster und schrieb einen Bericht<br />
über seine Erinnerungen. Darin heißt es:<br />
"Kontakte mit den Einheimischen hatten<br />
wir kaum. An einigen wenigen Tagen kamen<br />
alle Jungen des Lagers auf den Feldern<br />
der näheren Umgebung zum Ernteeinsatz.<br />
Freundschaften mit Kindern aus<br />
Marienthal und Ostritz gab es nicht. Wir<br />
lebten in einem Kloster, und manchmal<br />
sahen wir auch die Klosterschwestern.<br />
Regelmäßig sah man die Oberin vom Klo-<br />
ster zur Verwaltung eilen, um unterwegs<br />
auch manchmal mit dem Verwalter zu<br />
sprechen. Schwestern sahen wir außerhalb<br />
der Gebäude ganz selten, und<br />
wenn, dann waren sie im Arbeitseinsatz.<br />
Einige Jungen versuchten Scherze mit ihnen<br />
zu machen, aber die fielen wohl zu<br />
blöd aus, um darauf zu antworten. Von<br />
unseren Fenstern aus sahen wir häufig<br />
Nonnen, die Bettwäsche zum Bleichen<br />
ausbreiteten und nach dem Trocknen<br />
wieder einsammelten. Und wir hätten so<br />
gerne näheren Kontakt mit den Schwestern<br />
gehabt. Ein Junge, der einmal ein<br />
abgestürztes Modellflugzeug von der<br />
Trockenwiese holen musste, erfuhr dabei<br />
von einer Schwester, dass das Kloster für<br />
die Kinder gerne nicht nur die Räume zur<br />
Verfügung gestellt hätte. Die Ordensfrauen<br />
hätten für diese Jungen sehr gern<br />
auch die Betreuung und Verpflegung<br />
übernommen."<br />
Bei der Betreuung und Verpflegung haperte<br />
es nämlich sehr. Ein anderer ehemaliger<br />
Lagerbewohner berichtete uns:<br />
" Ein Essen ist dem Berichterstatter in Erinnerung<br />
geblieben, denn es führte zu<br />
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29
Kinderlandverschickung -<br />
-<br />
Die Kinder "angeln" in der Pferdetränke vor der ehemaligen<br />
Klosterschule (1941)<br />
einem Aufstand. An jenem Tag gab es<br />
wieder einmal "Pellkartoffeln mit Quark".<br />
Wir Kinder hegten den Verdacht, dass es<br />
sich hierbei um das sächsische Nationalgericht<br />
handelte, so häufig erschienen<br />
die Schüsseln mit Pellkartoffeln - ein<br />
nicht genauer zu bestimmendes Durcheinander<br />
von Kartoffelschalen und Brei,<br />
aber heiß - auf dem Tisch. Dazu gab es<br />
Quark - eine bläuliche<br />
feste Masse, die<br />
in jenem gelblichen<br />
Wasser schwamm -<br />
und auf einem Teller<br />
genau abgezählte<br />
Margarinestückchen.<br />
Irgendwie war das<br />
den Jüngsten im Lager<br />
zu viel. Da sie am<br />
Essenaufzug saßen,<br />
schütteten sie Kartoffeln<br />
und Quark<br />
durch den Aufzugschacht<br />
der herbeigerufenen<br />
Köchin vor<br />
die Füße. Das wirkte<br />
w i e e i n e I n i -<br />
tialzündung. Im ganzen Saal begann eine<br />
Kartoffel-Quark-Schlacht, die von einem<br />
ohrenbetäubenden Gebrüll begleitet<br />
wurde. Der Protest konnte nur von<br />
einem Pistolenschuss von dem auf einen<br />
Esstisch gestiegenen Lagerleiter beendet<br />
werden. Die Konsequenz dieses Protestes<br />
war die Ablösung des Lagerleiters,<br />
des Lagerführers und der Köchin. Doch<br />
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Geschichte
Lager Kloster Kloster<br />
St. Marienthal<br />
St. Marienthal<br />
wurde auch danach die Verpflegung<br />
nicht viel besser. Gegen Ende der Lagerzeit<br />
fand eine Untersuchung des Gesundheitszustandes<br />
der Kinder statt. Von den<br />
vier Klassen aus dem Hamburger Christianeum<br />
erhielten zwanzig bis dreißig<br />
Kinder in einem gesonderten Speiseraum<br />
eine Extraverpflegung. Eine unbekannte<br />
Anzahl wurde zum Aufpäppeln in eine<br />
Kureinrichtung im Harz verschickt. Der<br />
allgemeine Gesundheitszustand im Lager<br />
muss nicht der beste gewesen sein,<br />
denn die Krankenstube war ständig belegt.<br />
Als auch noch Scharlach ausbrach,<br />
durfte niemand das Lager verlassen, und<br />
die betroffenen Klassen wurden isoliert.<br />
Eine psychologische Betreuung der Kinder<br />
hielt man nicht für erforderlich, denn<br />
der Führer hatte die Parole herausgegeben:<br />
"Jungen sind schnell wie die Windhunde,<br />
zäh wie Leder und hart wie<br />
Kruppstahl".<br />
Von der Klosterschänke aus konnten einige<br />
Jungen zu Hause in Hamburg anrufen.<br />
Alle schrieben fleißig Briefe nach<br />
Hause. Dadurch wussten die Eltern von<br />
den schlechten Zuständen im Lager. Viel<br />
e<br />
Eltern holten ihre Jungen vorzeitig nach<br />
Hause.<br />
"Die Kinder-Land-Verschickung war wohl<br />
kein großer Erfolg", hieß es in einem Bericht<br />
weiter. "Sie bot zwar Schutz vor<br />
Bomben, aber die Begleitumstände waren<br />
furchtbar. Viele Kinder waren unterernährt<br />
nach Hause zurückgekommen.<br />
Sie hatten erfahren, wie korrupt<br />
und gleichgültig die Parteibonzen waren".<br />
Zu Hause und wieder in ihren alten<br />
Klassen stellten die Jungen zudem fest,<br />
dass ihr Wissen im Vergleich zu ihren<br />
Klassenkameraden mangelhaft war, was<br />
ihnen auch noch wenig freundliche Bemerkungen<br />
ihrer Lehrer eintrug.<br />
Was den Jungen in guter Erinnerung<br />
blieb, waren einige Ausflüge von Marienthal<br />
aus. Besonders die Muttis, die ihre<br />
Jungen im Lager besuchen kamen, nahmen<br />
dann mehrere von ihnen mit nach<br />
Görlitz und auf die Landeskrone, nach<br />
Zittau und auf den Oybin. Zum Ende des<br />
Sommers gab es eine große Reise. Das<br />
Ziel war das Riesengebirge. So lernten<br />
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Geschichte<br />
31
Kinderlandverschickung -<br />
-<br />
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wanderten von Baude<br />
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zu Jugendherbergen<br />
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waren. Das<br />
war ein langanhaltendes<br />
Erlebnis.<br />
Im Kloster St. Marienthal<br />
wird ein<br />
Brief aus dem Jahre<br />
1948 aufbewahrt.<br />
In diesem Schreiben<br />
bestätigt der<br />
frühere Verwalter,<br />
Stiftssyndikus a. D.<br />
Franz Hocke, dem<br />
Zittauer Arzt Dr.<br />
Ansbach, dass sein<br />
couragiertes Auftreten das Kloster vor<br />
der Auflösung durch die Nazis bewahrte.<br />
Das KLV-Lager sollte Vorwand sein, um<br />
die Ordensfrauen aus ihren Gebäuden zu<br />
verdrängen. Franz Hocke bezeugt:<br />
Lernen im Klosterhof (1941)<br />
"Nachdem im<br />
August 1941 der Innenmi-nister Frick mit<br />
dem Leiter der Gehei-men Staatspolizei<br />
das Klosterstift be-sichtigt hatte, wurde<br />
wiederum veran-lasst, dass der größte<br />
Teil der noch von den Schwestern<br />
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32<br />
Geschichte
Lager Kloster Kloster<br />
St. Marienthal<br />
St. Marienthal<br />
Ein Junge am Dreifaltigkeitsbrunnen<br />
den Schwestern bewohnten Räume freigegeben<br />
werden sollte". Herr Dr. Ansbach<br />
sollte bescheinigen, dass das Kin-<br />
d e r-Land-Ve r-<br />
schickungslager<br />
noch mehr Räume<br />
braucht. Dr.<br />
Ansbach bescheinigte<br />
in seinem<br />
Gutachten aber,<br />
dass ein weiteres<br />
Zusammendrängen<br />
der Schwestern<br />
vom gesundheitlichen<br />
Standpunkt<br />
aus nicht<br />
mehr vertretbar<br />
sei. Das Kinderlager<br />
wurde daraufhin<br />
aus dem<br />
Kloster weggenommen.<br />
Herr Dr.<br />
Ansbach aber<br />
wurde aus Zittau<br />
zwangsversetzt,<br />
weil er nicht im<br />
Sinne der Nazi-<br />
Bonzen entschieden hatte.<br />
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Geschichte<br />
33
Mein 8. Mai 8. 1945<br />
Mai 1945<br />
An diesem Tage wurde ich sieben Jahre<br />
alt. Eine Geburtstagsfeier gab es nicht,<br />
denn wir, meine Mutter, mein dreieinhalb<br />
Jahre alter Bruder, Großeltern und die<br />
Schwester meiner Mutter, befanden uns<br />
auf der so genannten „Flucht“ und hatten<br />
eine Bleibe in Lommatzsch gefunden.<br />
Das Kriegsende erlebten wir in dieser<br />
kleinen Stadt bei Meißen.<br />
Das Wort „Krieg“ bekam für mich als Kind<br />
erstmals andeutungsweise im Sommer<br />
1944 eine greifbare Bedeutung; abgesehen<br />
von der Tatsache, dass mein Vater<br />
seit 1940 eingezogen war und wir als<br />
Kinder auf ihn verzichten mussten. Ich<br />
habe nur noch schwache Erinnerungen<br />
an ihn zu Weihnachten 1943, als er mit<br />
einer lebenden Gans und einem Rollschinken<br />
aus Belgien, der mir des kräftigen<br />
Aromas wegen überhaupt nicht<br />
schmeckte, ich aber seine enge Verschnürung<br />
interessant fand, auf Heimaturlaub<br />
kam. Da sah ich ihn zum letzten<br />
Mal. Mit dem Wort „Krieg“ kam ich<br />
dann wieder im Sommer 1944 in Berührung.<br />
Es war ein herrlicher Sommertag.<br />
Fliegeralarm wurde über Görlitz ausge-<br />
löst, bis zu dieser Zeit wohl selten. Wir<br />
wohnten in der „Ost-Stadt“, Ziethenstraße,<br />
der heutigen uliza Marianna Langiewicza,<br />
in einem zweigeschossigen<br />
Reihenhaus. Meine Mutter ging mit uns<br />
Kindern in das im Kellergeschoss befindliche<br />
Waschhaus, das zugleich der Luftschutzkeller<br />
sein sollte. Dann hörten wir<br />
Motorenlärm; guckten vorsichtig aus der<br />
Waschhaustür in den Himmel und sahen<br />
in großer Höhe die Bombenflugzeuge in<br />
Formation fliegen. Ihre Last warfen sie<br />
nicht über Görlitz ab, sie hatten wohl ein<br />
anderes Ziel in Richtung Osten. Wären<br />
Bomben gefallen, hätte die schwache<br />
Kellerdecke dem Druck bestimmt nicht<br />
standgehalten, wie ich heute weiß.<br />
Mit dem September 1944 kam ein lang<br />
ersehnter Augenblick: Die Einschulung.<br />
Wenn ich heute das damals gemachte<br />
Foto betrachte, wie klein waren doch die<br />
Zuckertüten! Nur wenige Wochen ging<br />
ich in die Reichenberger Schule, denn<br />
vom Spätherbst an fand kein Unterricht<br />
mehr statt. Nun mussten auch noch die<br />
etwas älteren Lehrer in den Krieg ziehen.<br />
Anfang 1945 spitzte sich die Lage zu. Die<br />
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34<br />
Geschichte
Ein Görlitzer Kindheitserlebnis<br />
Einschulung September 1944<br />
sowjetischen Truppen stießen mit ganzer<br />
Kraft nach Schlesien vor. Am 10. Februar<br />
1945 eroberte die Rote Armee Liegnitz<br />
und bewegte sich weiter in Richtung<br />
Lauban. Für Görlitz wurde die Evakuierung<br />
der Zivilbevölkerung angeordnet.<br />
Frauen mit Kindern und ältere<br />
Leute mussten sich an bestimmten<br />
Sammelplätzen einfinden.<br />
So standen wir, neben vielen<br />
anderen Görlitzern, meine Mutter<br />
mit meinem Bruder, ihre Eltern, ihre<br />
Schwester und ich, an einem kalten,<br />
schneereichen Februartag Schenckendorffstraße,<br />
Ecke Jacob-Böhme-Straße<br />
7 mit den nur notwendigsten<br />
Sachen und Papieren. In jenem<br />
Eckhaus wohnten die Eltern<br />
meines Vaters, die dort den Hausmeisterposten<br />
innehatten. Heute<br />
beherbergt das Gebäude die Stadtverwaltung<br />
von Zgorzelec. Nach geraumer<br />
Zeit fuhren LKWs vor, auf die<br />
wir verfrachtet wurden, notdürftig<br />
vor dem Schneefall geschützt durch<br />
eine Plane. Irgendwo stiegen wir auf<br />
Güterwagen um, und eine tagelange<br />
Fahrt begann. Schließlich landeten<br />
wir im mährischen Iglau<br />
(Jilava). Als Notunterkunft diente<br />
ein großes Kaufhaus, das in meiner<br />
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35
Mein 8. Mai 8. 1945<br />
Mai 1945<br />
Und anderen Orten Niederschlesiens<br />
kampierten auf dem Fußboden, es gab<br />
wenig Platz zum Schlafen. Wir Kinder<br />
erkundeten aus Mangel an anderen<br />
Spielgelegenheiten die vielen Etagen des<br />
Hauses. Eines Tages hieß es, wer<br />
Verwandte und Bekannte im „sicheren<br />
Reich“ habe und dort unterkommen<br />
könne, für den stehe ein Zug in Richtung<br />
Sachsen bereit. Wir meldeten uns, denn<br />
eine Schwester meiner Großmutter lebte<br />
in Lommatzsch.<br />
Wenige Tage danach ging es per Güterzug<br />
in Richtung Norden; wir fuhren durch<br />
das gerade schwer zerstörte Dresden,<br />
das für mich einen grausigen Anblick bot.<br />
Ruinen über Ruinen. Als Kind konnte<br />
man den Irrsinn noch nicht erfassen, was<br />
Krieg eigentlich bedeutete. Und so landeten<br />
wir in Lommatzsch. In dieser Kleinstadt<br />
spürten wir so gar nichts vom Krieg.<br />
Wir stießen auf ein fast normales Leben,<br />
wie man das aus heutiger Sicht vielleicht<br />
nennen könnte. Als ein Beispiel, was mir<br />
noch gut in Erinnerung ist, sei zu nennen,<br />
dass bis kurz vor dem 8. Mai noch täglich<br />
eine Milchfrau mit ihrem Karren durch die<br />
Haus Jacob-Böhme-Straße 7/ Ecke<br />
Schenckendorffstraße, wo 1945 die Flucht<br />
begann.<br />
Straßen fuhr und per Glocke ihre Milch<br />
anpries. Wir Kinder konnten ihr Erschei-<br />
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36<br />
Geschichte
Ein Görlitzer Kindheitserlebnis<br />
nen kaum erwarten, denn dann durften<br />
wir mit der Glocke läuten. Die Idylle wurde<br />
dann jäh unterbrochen, denn Sowjettruppen<br />
rückten immer weiter nach Westen<br />
vor. Anfang Mai überstürzten sich die<br />
Ereignisse. Ein Stoßtrupp war bis fast an<br />
die Stadtgrenze von Lommatzsch gelangt.<br />
Am 8. Mai, an meinem Geburtstag,<br />
fuhren sowjetische Panzer in die Stadt<br />
ein, Truppen folgten, und der Krieg war<br />
aus.<br />
Ein, zwei Wochen danach brachen wir in<br />
Richtung Görlitz auf. Irgendwer hatte<br />
gesagt, die Straßen dorthin wären frei.<br />
Meine Familie wollte unbedingt zurück.<br />
In einem tagelangen Fußmarsch mit<br />
Leiterwagen und Kinderwagen im<br />
Schlepp liefen wir in Etappen in Richtung<br />
Heimat. Als wir nach mehreren Tagen<br />
hinter Löbau die Landeskrone sahen,<br />
wurde das Tempo beschleunigt. Hier<br />
trifft die Formulierung des Heimatliedes<br />
zu, das ich dann später in der Schule<br />
gelernt habe und das ich im vergangenen<br />
Jahr beim MDR-Sängerwettbewerb auf<br />
dem Obermarkt seit Jahrzehnten wieder<br />
hörte:<br />
„Zu Görlitz an der Neiße, da weht ein<br />
frischer Wind<br />
Und die ihn nicht vertragen, bald fortgezogen<br />
sind.“<br />
Und wenn der Görlitzer aus dem Fremde<br />
wieder in seine Stadt kommt, heißt die<br />
Schlusszeile des Liedes:<br />
„Sieht er die Landeskrone, den Reichenbacher<br />
Turm,<br />
hat ihn die Heimat wieder dann lacht er<br />
in den Sturm.“<br />
So etwa muss die Gefühlslage meiner<br />
Mutter und Großeltern Ende Mai 1945<br />
gewesen sein, als sie das Wahrzeichen<br />
der Stadt sahen.<br />
Wir fanden unsere Wohnung in der Ziethenstraße<br />
unbeschadet vor; nur meine<br />
Großeltern konnten nicht mehr ihr Haus<br />
Neißstraße 19 betreten. In den letzten<br />
Kriegstagen hatte eine Bombe das Treppenhaus<br />
zerstört, und die Bewohner gelangten<br />
nicht mehr in ihre Wohnungen.<br />
Meine Großeltern suchten sich eine andere<br />
Bleibe, zunächst bei Verwandten in<br />
der Büttnerstraße. Der Krieg war also einigermaßen<br />
überstanden, obwohl auch<br />
in Görlitz Kriegsschäden zu verzeichnen<br />
Gott schütze das ehrbare Handwerk<br />
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Geschichte<br />
37
Mein 8. Mai 8. 1945<br />
Mai 1945<br />
waren. Die Natur blühte auf, denn es war<br />
ein sehr schöner Frühling. Er ist mir deshalb<br />
so in Erinnerung, weil meine Großmutter<br />
am 13. Juni Geburtstag hatte,<br />
und an jenem Tag wurde ein Erdbeerkuchen<br />
gebacken. Woher die Zutaten dazu<br />
kamen, kann ich nicht sagen. Meine<br />
Großeltern bewirtschafteten in Hennersdorf,<br />
hinter dem Gaswerk, einen Kleingarten.<br />
Und sie waren hocherfreut, dass<br />
Mitte Juni schon die ersten Erdbeeren<br />
reif waren. Dies sei zum ersten Mal,<br />
sagten sie damals.<br />
So lebten wir einige Wochen in unserem<br />
Haus; von meinem Vater hatten wir seit<br />
Wochen nichts gehört. Zu diesem Zeitpunkt<br />
war wohl auch keine Post zu erwarten.<br />
Irgendwo aus Pommern hatte er<br />
sich zuletzt gemeldet.<br />
Schließlich Ende Juli an einem Nachmittag:<br />
Bewaffnete polnische Soldaten und<br />
Offiziere kamen aus Richtung Beethoven-,<br />
Bach- und Mozartstraße und forforderten<br />
alle Einwohner dieser Gegend<br />
auf, binnen einer halben Stunde die Häuser<br />
zu räumen und den Stadtteil zu verlassen.<br />
Die Potsdamer Konferenz hatte<br />
noch gar nicht richtig begonnen, um<br />
endgültige Beschlüsse über die Neufestlegung<br />
der polnischen Westgrenze zu<br />
fassen. Aber die polnische Regierung<br />
griff dem schon vor und wollte offensichtlich<br />
Tatsachen schaffen. Wir mussten<br />
raus. Nur das Notdürftigste erlaubte<br />
das Räumungskommando mitzunehmen;<br />
ich konnte damals nicht begreifen,<br />
was dies bedeutete. Ich weiß nur so viel,<br />
dass mein geliebtes Märchenbuch leider<br />
nicht mit eingepackt wurde. Es blieb in<br />
der Ziethenstraße zurück; neben vielen<br />
anderen lebenswichtigen Sachen. Die<br />
Habseligkeiten wurden auf einen Leiterwagen<br />
und einen Kinderwagen verstaut,<br />
die Haustür abgeschlossen, und<br />
wir zogen die Ziethen- und Trotzendorfstraße<br />
entlang in Richtung Behelfssteg,<br />
den die Rote Armee neben der gesprengten<br />
Reichenberger Brücke gebaut<br />
hatte. So gelangten wir auf die andere<br />
Seite der Neiße. Wir teilten das Schicksal<br />
vieler tausend Görlitzer, die nun jenseits<br />
des Flusses unterkommen mussten. Zunächst<br />
fanden wir eine Bleibe bei Verwandten<br />
in der Rosenstraße und wenig<br />
später in der Neugasse. Im Oktober 1945<br />
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Geschichte
Ein Görlitzer Kindheitserlebnis<br />
Mein Geburts- und Wohnhaus, Ziethenstr. 17, heute (ul. Marianna Langiewicza)<br />
später in der Neugasse. Im Oktober 1945<br />
begann wieder der Unterricht, für mich in<br />
der Nikolaischule. Später wechselte ich in<br />
die Grundschule Schulstraße, weil wir in<br />
der Theodor-Körner-Straße eine Kleinstwohnung<br />
beziehen konnten. Die Jahre<br />
vergingen. 1951/52 brach mein letztes<br />
Schuljahr an. Meine Klasse, die 8a, bekam<br />
nochmals einen neuen Klassenlehrer.<br />
Es war Horst Wenzel, damals auch<br />
Schulleiter und heute Autor von Stadt-<br />
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Geschichte<br />
39
Ein Görlitzer Lehrer<br />
Lehrer<br />
Im Buch der Bücher steht die aufregende<br />
Geschichte des Turmbaus zu Babel. Bis<br />
an den Himmel sollte er reichen. Doch es<br />
kam nicht dazu. Gott zerstreute die Menschen,<br />
die sich ihm in seiner Größe<br />
gleichsetzen wollten; sie zerstoben in<br />
alle Winde. Bis dahin hatten sie eine einheitliche<br />
Sprache. Damit war es nun vorbei.<br />
Deshalb blieb das gigantische Bauwerk<br />
unvollendet, bis heute Sinnbild<br />
menschlicher Anmaßung und Überheblichkeit<br />
– nachzulesen im 1. Buch des<br />
Mose, Kapitel 11.<br />
Wer jene alte Erzählung als Märchen abtun<br />
möchte, irrt gewaltig. Sie ist auch in<br />
anderen Schriften überliefert. Dieser sagenhafte<br />
Turm von Babylon war eine historische<br />
Realität aus biblischen Zeiten,<br />
seine lange gesuchten Reste gefunden<br />
zu haben das Verdienst des Görlitzer Lehrers<br />
Robert Koldewey. Am Anfang des 20.<br />
Jahrhunderts war es ihm gelungen, die<br />
Fundamente der Zikkurat (wie man im<br />
Zweistromland solche Türme nennt) von<br />
Babylon auszugraben. Doch trotz dieser<br />
menschheitsbedeutenden Leistung erinnert<br />
kein Straßenname in der Neißestadt<br />
an ihn; keines der öffentlichen Gebäude<br />
trägt seinen Namen.<br />
Das mag seinen Grund darin haben, dass<br />
Robert Koldewey von Geburt her kein<br />
Görlitzer ist, sondern aus Blankenburg<br />
am Harz stammt, wo er 1855 zur Welt<br />
kam. Er studierte Architektur, Archäologie<br />
und Kunstgeschichte. Vor seinem 30.<br />
Lebensjahr forschte er in Assos auf der<br />
griechischen Insel Lesbos, nach 1887 im<br />
Gebiet von Euphrat und Tigris, dem<br />
Zweistromland.<br />
Von seinem 40. bis zu seinem 43. Lebensjahr,<br />
1895 bis 1898, arbeitete er als<br />
Lehrer an der Königlichen Baugewerkschule<br />
am damaligen Friedrichsplatz in<br />
der Görlitzer Oststadt. Das Gebäude<br />
steht in wohlerhaltenem Zustand nordwärts<br />
der früheren Ruhmeshalle, inzwischen<br />
eines der Gymnasien im jetzigen<br />
Zgorzelec.<br />
Aus Robert Koldeweys Briefen wissen<br />
wir, dass ihm diese Görlitzer Zeit aus<br />
mancherlei Gründen wenig behagte –<br />
verständlich! Wer sich für die Spuren<br />
einer Jahrtausende alten Vergangenheit<br />
begeistert, muss von den wenigen Jahr-<br />
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Geschichte
und der der<br />
Turm von Turm<br />
Babylon<br />
von Babylon<br />
Viele seiner Briefe bereiten dem Leser<br />
noch heute trotz oftmals ernster Hintergründe<br />
ein urwüchsiges Vergnügen.<br />
Über die sizilianische Stadt Selinunt und<br />
deren Eroberung durch die Karthager<br />
berichtet er seinem Freund: ... wo 409 v.<br />
Chr. Hannibal Gisgon seine Sturmböcke<br />
gegen die Mauern der erschreckten Selinuntier<br />
arbeiten ließ... Nach neuntägigen<br />
fürchterlichen Straßenkämpfen, an welhunderten<br />
Görlitzer Stadtgeschichte<br />
nicht unbedingt<br />
hingerissen sein.<br />
Koldewey war ganz offensichtlich<br />
ein ungewöhnlicher<br />
Mensch, der auch als<br />
strenger Jünger der Spatenwissenschaft<br />
die Heiterkeit<br />
des Alltags durchaus<br />
zu genießen wusste,<br />
alles andere also als ein<br />
trockener Stubengelehrter<br />
oder eingefleischter Single<br />
(wie man heute sagen<br />
würde). Es sind Gedichte<br />
von ihm überliefert, die<br />
sich als Reimereien von<br />
purzelnder Fröhlichkeit ausgeben, in dieser<br />
Weise jedenfalls durch den Schriftsteller,<br />
der als gediegener Kenner des<br />
Koldewey'schen Werkes und Lebens gilt.<br />
So veröffentlichte der 56-jährige Professor<br />
- da war er schon berühmt! - die folgenden<br />
Verse als Neujahrsgruß: Dunkel<br />
sind des Schicksals Wege, / ungewiss der<br />
Zukunft Stern. / Eh' ich mich zu Bette lege,<br />
/ trink ich meinen Cognac gern.<br />
Die Zeichnung zeigt Rekonstruktionsversuche des Turms<br />
von Babylon (20. Jh.)<br />
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Geschichte<br />
41
Ein Görlitzer Lehrer<br />
Lehrer<br />
Innerhalb von achtzehn Jahren, 1899 bis<br />
1917, legte er im Wesentlichen jenes Babylon<br />
frei, das in seiner Riesenhaftigkeit<br />
unter Nebukadnezar II. (604 bis 562 v.<br />
Chr.) entstanden war. Der Forscher bechen<br />
die Damen der Stadt heftig Anteil<br />
nahmen, lagen 16.000 Tote in den Straßen,<br />
und die karthagischen Barbaren<br />
raubten und plünderten und zogen durch<br />
profane und heilige Gebiete, den Gürtel<br />
geschmückt mit abgehackten Händen<br />
und anderen gräulichen Sachen. Davon<br />
hat sich Selinunt bis heute nicht wieder<br />
erholt, und daher kommt es, dass jetzt<br />
die wilden Kaninchen so häufig in dieser<br />
Stadt umherlaufen...<br />
Seine Meinung über das Land der Opern<br />
und Tenöre fasst er folgendermaßen zusammen:<br />
Die Leute haben Stimmen, das<br />
ist jedenfalls sicher. Ein Mann, dem das<br />
hohe C irgendwelche Schwierigkeiten<br />
bereitet, gilt als verkrüppelt.<br />
Über den Tempel von Himera teilt Koldewey<br />
folgendes mit: Aber was ist aus dem<br />
mächtigen Himera geworden! Unten,<br />
dicht neben der Eisenbahn, stehen die<br />
kümmerlichen Reste des prächtigen<br />
Tempels, und von seinen Säulen stehen<br />
ein paar in einem modernen Kuhstall!<br />
Sie lesen ganz richtig. ... Die Kühe<br />
scheuern sich an den Kannelüren und<br />
benehmen sich überhaupt nicht so, wie<br />
man das in einem antiken Tempel tun soll<br />
und muss. ... Was würde mancher deutsche<br />
Altertumsforscher geben, wenn er<br />
in einem solchen Tempel einmal übernachten<br />
könnte!<br />
Im März 1899 begann Koldewey im Auftrag<br />
der Direktion der Berliner Königlichen<br />
Museen mit der Verwirklichung seiner<br />
eigentlichen Lebensaufgabe. Für den<br />
Zeitgenossen Heinrich Schliemann, den<br />
archäologischen Laien, war das der<br />
Traum von Troja; für Robert Koldewey,<br />
den ernsthaften und gründlich ausgebildeten<br />
Wissenschaftler, hieß dieser Traum<br />
Babylon.<br />
Ein Brief aus seiner Feder macht das<br />
deutlich: ... Ich könnte aus dem Häuschen<br />
sein vor Vergnügen ... Wenn ich mir<br />
vorstelle, dass mir einer vor sechzehn<br />
Jahren gesagt hätte, ich solle Babylon<br />
ausgraben, so würde ich ihn für verrückt<br />
gehalten haben.<br />
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42<br />
Geschichte
und der der<br />
Turm von Turm<br />
Babylon<br />
von Babylon<br />
schäftigte durchweg Tag für Tag zweihundert<br />
Hilfskräfte; sie mussten streckenweise<br />
bis zu 24 Meter mächtige<br />
Schuttschichten entfernen, ehe Koldewey<br />
fündig wurde.<br />
Trotz solcher erschwerenden Umstände<br />
stieß er fast im ersten Anlauf auf die innere<br />
wie auf die äußere Stadtmauer – die<br />
absolut größte Stadtbefestigung, die es<br />
jemals auf Erden gegeben haben dürfte.<br />
Mehr als 600 Wachttürme gehörten dazu.<br />
Koldewey lieferte mit diesen Gra-<br />
schichtsschreiber und Weltreisenden zuweilen<br />
angelastet wurde.<br />
Bei weiteren Grabungen fand der Forscher<br />
die Hängenden Gärten der Semiramis,<br />
in der Antike immer wieder aufs<br />
Höchste als eines der Sieben Weltwunder<br />
gepriesen. Sie entstanden in den Herrschaftsjahren<br />
des Nebukadnezar. Es gehört<br />
zu den Großtaten damaliger Hydrokulturtechniker,<br />
Gartenflächen in weitläufigen<br />
Terrassen übereinander auf dem<br />
von Gewölbebögen gestützten Dach ei-<br />
Querschnitt durch den Gewölbebau in Babylon<br />
bungsergebnissen den Nachweis, dass<br />
Herodot (etwa zw. 484 und 424 v. Chr.) in<br />
nes großen Palastes angelegt zu haben,<br />
eben jene „Hängenden Gärten“.<br />
seinen Schilderungen des Verteidigungswerkes<br />
(Fortsetzung folgt) Horst Wenzel<br />
keineswegs übertrieben<br />
Quellen: U.a.C.W. Ceram: Götter, Gräber und Gelehrte.<br />
hatte, wie es dem griechischen Ge- Werner Keller: Und die Bibel hat doch Recht).<br />
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Die Geschichte der Görlitzer Straßenbahn<br />
Mehrere Jahre hat nun die Chronik unserer<br />
Tram die Stadtbildreihe begleitet.<br />
Die Görlitzer Straßenbahn hat sich in den<br />
letzten beiden Jahrzehnten in ihrem Erscheinungsbild<br />
stark gewandelt – mehr<br />
als je zuvor. Das Unternehmen stellt sich<br />
heute als durchaus zeitgemäßer kleiner<br />
Nahverkehrsbetrieb dar, welcher ständig<br />
bemüht ist, sich in der Öffentlichkeit besser<br />
zu präsentieren. Dabei haben sich die<br />
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
unverhältnismäßig verschlechtert. Wir<br />
beobachten dennoch ständige Verbesserungen<br />
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Serie
XXVII - Schluss<br />
- Schluss<br />
stand der Fahrzeuge. Vielleicht ist das<br />
schon viel, aber ob es reichen wird, den<br />
Fortbestand der Tram zu sichern, kann<br />
heute leider niemand sagen. Über eines<br />
allerdings muß man sich trotz aller möglicherweise<br />
bevorstehenden Probleme<br />
im Klaren sein: Die Straßenbahn in Görlitz<br />
ist das Ergebnis einer rasanten Entwicklung<br />
in den Jahren nach 1850 und<br />
WUMAG-Oldtimer im Mai 1992<br />
wäre – objektiv und rein wirtschaftlich<br />
betrachtet – zu keiner Zeit wirklich erforderlich<br />
gewesen. Sie hat aber die Lebensqualität<br />
in unserer schönen Stadt<br />
nachhaltig mit geprägt und noch wesentlich<br />
härtere Zeiten überstanden, während<br />
der Stadtbus als Alternative – bereits<br />
kurz nach dem Kriegsende erstmals<br />
und seitdem immer wieder angedacht –<br />
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Die Geschichte der Görlitzer Straßenbahn<br />
nie so richtig Fuß<br />
fassen konnte.<br />
Vielleicht gelingt es<br />
ja auch in der Zukunft,<br />
dieses Lebensgefühl,<br />
welches<br />
die bloße Anwesenheit<br />
der Görlitzer<br />
Tram vermittelt,<br />
– letztendlich<br />
auch mit dem Engagement<br />
unserer<br />
Bürger für dieses<br />
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nem kleinen Bilderstreifzug durch die Geschichte<br />
möchte ich diese Reihe beenden,<br />
darf aber bereits jetzt ankündigen,<br />
daß ab der kommenden <strong>Ausgabe</strong> unter<br />
der Reihe „Geschichten aus dem Görlitzer<br />
ÖNV“ Beiträge zu einzelnen Themen<br />
mit Bildern und – wo angebracht –<br />
kleinen Episoden zu erleben sein werden.<br />
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sehr vermisst werden und das Netz<br />
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