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Miteinander für Kyritz - DIE LINKE. Ostprignitz-Ruppin

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Märkische Linke - Seite 4<br />

Neues aus dem Landtag<br />

Die Plenartage am 08. und 09. September<br />

standen im Schatten des schlechten<br />

Abschneidens Brandenburgs bei den<br />

jüngsten Bildungsstudien. Somit war<br />

das Thema der Aktuellen Stunde am<br />

8.9. auf Antrag der Fraktion <strong>DIE</strong> LIN-<br />

KE, »Priorität <strong>für</strong> Bildung«, gut und<br />

aktuell. Gerrit Große (Sprecherin <strong>für</strong><br />

Bildungspolitik <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>.) riet dem<br />

I m P a r l a m e n t<br />

Länderranking eine »gesunde Skepsis«<br />

entgegen zu bringen. Dennoch seien<br />

schlechtes Abschneiden in Deutsch<br />

und Englisch sowie die große Anzahl<br />

von Schülern ohne Abschluss nicht<br />

akzeptabel und man müsse die vergangenen<br />

Reformen überprüfen und in<br />

innere Schulentwicklung investieren.<br />

Die im Koalitionsvertrag vereinbarten<br />

zusätzlichen Lehrerstellen trügen dazu<br />

bei. Auf die Attacke der Opposition,<br />

die Neueinstellungen brächten nichts,<br />

wies Große darauf hin, dass der Ist-<br />

Stand des Schulsystems auf die Bildungspolitik<br />

der Rot-Schwarzen Koalition<br />

zurück zu führen ist.<br />

Die Aktuelle Stunde des<br />

09.09.2010(»20 Jahre Deutsche Einheit<br />

– Anschluss oder Beitritt«) auf Antrag<br />

der FDP Fraktion spielte auf Äußerungen<br />

des Ministerpräsidenten Matthias<br />

Platzeck in einem Spiegel-Interview<br />

zum Charakter der Wiedervereinigung<br />

an. In einer sehr emotionalen Rede<br />

konterte M. Platzeck die haltlosen Vorwürfe<br />

der Opposition, dass etwa der<br />

Begriff Anschluss durch den Anschluss<br />

Österreichs 1938 politisch belastet wäre,<br />

und plädierte zugleich <strong>für</strong> mehr<br />

ostdeutsches Selbstbewusstsein, es<br />

seien große Leistungen im Osten in<br />

den vergangenen 20 Jahren vollbracht<br />

worden.<br />

Ein weiteres Thema war die Polizeireform,<br />

die durch einen Antrag<br />

der CDU-Fraktion(»Sicher leben in<br />

Brandenburg - Polizeiwachen erhalten«)<br />

auf die Tagesordnung gebracht<br />

wurde. Der stark populistische Antrag,<br />

der mehrheitlich vom Landtag<br />

abgelehnt wurde, spiele mit den<br />

Ängsten der Bürger. Man sollte nun<br />

die ergebnisoffenen Anhörungen<br />

Ende Oktober 2010 möglichst vieler<br />

betroffenen Interessengruppen, wie<br />

der Polizeigewerkschaft, dem Städteund<br />

Gemeindebund und dem Landkreistag<br />

im Innenausschuss abwarten,<br />

riet Hans-Jürgen Scharfenberg,<br />

Sprecher <strong>für</strong> Innenpolitik der Fraktion<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. Fakt ist jedoch, dass<br />

Wachen geschlossen werden, wie<br />

jedoch die Polizeipräsenz aufrecht<br />

erhalten werden kann, ist noch offen.<br />

Die Arbeiten am neuen Landtagsgebäude<br />

sind im vollen Gange. Um<br />

die Abgeordneten an der Gestaltung<br />

zu beteiligen wurde eine Kunstkommission<br />

unter Federführung des Finanzministers<br />

H. Markov (<strong>DIE</strong> LIN-<br />

KE.) einberufen. Für die Fraktion<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. wurde Dieter Groß<br />

nominiert.<br />

Ein erster großer Rückschlag <strong>für</strong><br />

die Regierungskoalition war der<br />

Rücktritt von Innenminister Reiner<br />

Speer am 23. 09. 2010. Dazu Fraktionsvorsitzende<br />

Kerstin Kaiser: »Der<br />

Rücktritt von Rainer Speer ist konsequent<br />

- da<strong>für</strong> meinen Respekt. Es<br />

war ein notwendiger Schritt, um<br />

Schaden vom Land und vom Ministeramt<br />

abzuwenden. Dennoch muss<br />

die Aufklärung der politischen Vorwürfe<br />

weitergehen.«<br />

<strong>Miteinander</strong> <strong>für</strong> <strong>Kyritz</strong><br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

• die Perspektivensicherung <strong>für</strong> Jugendliche<br />

durch Nutzung vorhandener<br />

Ausbildungsmöglichkeiten.<br />

• den Beitritt zur kommunalen Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>Kyritz</strong>-<strong>Ruppin</strong>er-<br />

Heide, die Erarbeitung eines Konzeptes<br />

zur friedlichen Nutzung und<br />

dessen Umsetzung.<br />

NATUR! Ich stehe <strong>für</strong>:<br />

• die Förderung erneuerbarer Energien.<br />

Sie sind unverzichtbar <strong>für</strong> die<br />

dringend erforderliche Energiewen-<br />

de und ein noch zu wenig erschlossenes<br />

Potential <strong>für</strong> den<br />

regionalen Arbeitsmarkt. Das<br />

Förderprogramm REN plus muss<br />

gezielt genutzt werden, um die<br />

Energieeffizienz kommunaler<br />

Einrichtungen zu verbessern.<br />

• den Ausbau von Rad- und Wanderwegen,<br />

unter Einbindung gastronomischer<br />

Einrichtungen, rund<br />

um die <strong>Kyritz</strong>er Seenkette zur<br />

touristischen Aufwertung unserer<br />

Region.<br />

Bundestagsreport<br />

Schwarz-gelb regiert gegen das<br />

Volk<br />

Nicht, dass es mich überrascht, dass die<br />

schwarz-gelbe Bundespolitik die gigantischen<br />

Lasten der Finanz- und Wirtschaftskrise aus<br />

den Taschen der Menschen bezahlen lassen<br />

will, die sie nicht verursacht haben, statt aus<br />

den prall gefüllten Geldsäcken derer, die über<br />

ihre Verhältnisse und auf unser aller Kosten<br />

gelebt haben. Aber es gab selten eine Bundestags-Sitzungswoche,<br />

in der sich diese Politik<br />

gegen das Volk so deutlich entlarvt hat. Um<br />

nur die wichtigsten Stichpunkte zu nennen:<br />

Hartz IV, Stuttgart 21, Verlängerung der Laufzeiten<br />

der Atomkraftwerke, Gesundheitsreform.<br />

Zur Diskussion um die Hartz IV-Regelsätze<br />

gab es eine sehr hitzige Aktuelle Stunde. Im<br />

Februar 2010 hatte das Bundesverfassungsgericht<br />

gefordert, dass die Berechnung der SGB<br />

II-Regelsätze bis Ende 2010 verfassungskonform<br />

neu geregelt werden muss. Das menschenwürdige<br />

Existenzminimum müsse transparent<br />

und sachgerecht ermittelt werden. Nach<br />

monatelangen trickreichen Diskussionen hinter<br />

verschlossenen Türen ließ Bundesarbeitslosenministerin<br />

von der Leyen verkünden: der Regelsatz<br />

<strong>für</strong> Erwachsene soll um 5 € steigen.<br />

Allein der Kaufkraftverlust war mit 20 € (2003<br />

und 2008) höher als diese Almosen. Die<br />

Berechnung verweigert die Offenlegung der<br />

Daten <strong>für</strong> ihre Berechnung, aber einige Tricks<br />

sind offensichtlich. 2 Beispiele: bei den Single-<br />

Haushalten wurden statt der untersten 20% nun<br />

die untersten 15% in die Einkommens- und<br />

Verbrauchsstichprobe einbezogen, was das<br />

Einkommen der Referenzgruppe mindert. Für<br />

Fahrscheine würden fast 19 € mehr gebraucht.<br />

Für Kinder und Jugendliche soll der Regelsatz<br />

völlig unverändert bleiben. Da<strong>für</strong> gibt es ein<br />

»Bildungs- und Teilhabepaket« - Anerkennung<br />

von Schulausflügen, 100 € Schulbedarf pro<br />

Jahr, »angemessene« Lernförderung, 10 € Zuschuss<br />

<strong>für</strong> gemeinschaftliche Mittagsverpflegung.<br />

Ob die Betroffenen diese »Angebote«<br />

überhaupt annehmen können, ist da eher unwichtig.<br />

Aber der Vorschlag ist nicht nur skandalös<br />

niedrig und erfüllt nicht die Vorgaben<br />

des Bundesverfassungsgerichts, sondern des<br />

Bundesfinanzministers. Und das wird auch<br />

noch von den Betroffenen selbst finanziert:<br />

durch Verlust des Elterngelds, Haushaltskürzungen<br />

im Bereich SGB II von 3 Mrd. und<br />

Streichung von 1,3 Mrd. € bei Maßnahmen zur<br />

Förderung von Leistungsberechtigten.<br />

Die Aktuelle Stunde hatte die CDU/CSU-FDP-<br />

Koalition beantragt mit dem Titel: »Einen fairen<br />

Interessenausgleich zwischen Beschäftigten<br />

und Arbeitssuchenden mit bedarfsgerechten<br />

Regelsätzen schaffen«. Damit ist endgültig<br />

klar: Arme sollen gegen ganz Arme ausgespielt<br />

werden.<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> wird da nicht mitmachen.<br />

Dr. Kirsten Tackmann, MdB

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