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Fragen an die Bürgermeisterkandidaten für die Stadt Wolfenbüttel ...

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<strong>Fragen</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> Bürgermeisterk<strong>an</strong>didaten <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Wolfenbüttel</strong> <strong>an</strong>lässlich der<br />

Diskussionsrunde im Gymnasium im Schloss am 27.06.2006<br />

Bitte be<strong>an</strong>tworten Sie <strong>die</strong> <strong>Fragen</strong> kurz und lassen uns Ihre Antwort bis zum 22.07.2006<br />

zukommen.<br />

1. Wo sind Sie zur Schule geg<strong>an</strong>gen?<br />

In <strong>Wolfenbüttel</strong>, zunächst Volksschulen Wallstrasse, Wilhelm-Raabe-Schule, d<strong>an</strong>n eine<br />

„Gastrolle“ <strong>an</strong> der Nds. Heimschule (Gymnasium in Kurzform) und wegen erwiesener<br />

„Faulheit“ d<strong>an</strong>n Volksschulabschluss <strong>an</strong> der Wallstrasse. Sie war auch ich gezwungen, einiges<br />

über den 2. Bildungsweg nachzuholen!<br />

2. Was verbinden Sie mit Ihrer Schulzeit? An welches herausragende Ereignis<br />

erinnern Sie sich?<br />

Besonders gern erinnere ich mich <strong>an</strong> viele Aufenthalte im Schull<strong>an</strong>dheim „Sonnenberg“ mit<br />

Kurt Borm<strong>an</strong>n (WRS) und Kurt Heinem<strong>an</strong>n (Wallstrasse). Der Staatsbürgerkundeunterricht<br />

von Alfons Hentschel und <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>naktivitäten von Kurt Heinem<strong>an</strong>n (beide Wallstrasse) haben<br />

mein späteres gesellschaftspolitisches Engagement sehr geprägt und beeinflusst.<br />

3. Wie wollen Sie <strong>die</strong> Gymnasien beim Umbau zur eigenver<strong>an</strong>twortlichen Schule<br />

unterstützen?<br />

Derzeit versuche ich als MdL das Gesetz im Sinne weiterer ver<strong>an</strong>twortlicher Mitwirkung von<br />

Eltern- und Schülervertretungen aber auch der Kollegien zu beeinflussen. „Alle Macht den<br />

Schulleitungen“ ist nicht förderlich <strong>für</strong> eine demokratische Schulverfassung. Die<br />

Gesamtkonferenzen mit den bisherigen „Vollmachten“ müssen bleiben. Als Schulträger ist es<br />

d<strong>an</strong>n wichtig, den Schulorg<strong>an</strong>en auch im Rahmen der Budgetierung und der<br />

Personalausstattung durch den kommunalen Bereich weitestgehende Möglichkeiten<br />

einzuräumen. Natürlich hat auch <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Wolfenbüttel</strong> keine „Gelddruckmaschine“!<br />

4. Wie stehen Sie zur <strong>an</strong>gemessenen Beteiligung von Eltern und Schülern <strong>an</strong> den<br />

Entscheidungen in den Gymnasien?<br />

Wie gesagt, darüber entscheidet der L<strong>an</strong>desgesetzgeber. Hier habe ich zurzeit <strong>die</strong> Ch<strong>an</strong>ce der<br />

Mitberatung. Im Sinne meiner Antwort zu Frage 3.) „kämpfe“ ich derzeit <strong>an</strong> der Seite des<br />

L<strong>an</strong>deselternrates, des L<strong>an</strong>desschülerrates und der Lehrergewerkschaften und –verbände <strong>für</strong><br />

Verbesserungen am „Busem<strong>an</strong>n´schen Entwurf“. Leider muss ich auf Seiten der<br />

parlamentarischen Opposition „kämpfen“!<br />

5. Wie pl<strong>an</strong>en Sie, dem Doppeltabschlussjahrg<strong>an</strong>g 2011 eine Perspektive <strong>für</strong><br />

Ausbildung oder Studium vor Ort zu geben?<br />

Unsere Tochter Sarah wird – wenn keine „Ehrenrunde“ eingelegt werden muss – <strong>die</strong>sem<br />

Doppeljahrg<strong>an</strong>g <strong>an</strong>gehören. Ich bin also – auch persönlich – mehr als sensibilisiert.


Kommunalpolitik hat hier nur beschränkte Möglichkeiten. Die <strong>Stadt</strong> k<strong>an</strong>n jedoch selber <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong>se Jahrgänge ihre eigenen Ausbildungskapazitäten deutlich erhöhen. Ansonsten muss der<br />

L<strong>an</strong>desgesetzgeber <strong>die</strong> Voraussetzungen <strong>an</strong> den Hochschulen schaffen. Im Bereich der<br />

Ausbildungsplätze sind <strong>die</strong> „Ver<strong>an</strong>twortlichen der Wirtschaft“ gefordert. Als Bürgermeister<br />

würde ich hier alle „Register der Bewusstseinsbildung“ bei den Ver<strong>an</strong>twortlichen ziehen!<br />

6. Wie können Sie sich eine sinnvolle Vernetzung der Schulen, Hochschule und<br />

Ausbildungsbetrieben in <strong>Wolfenbüttel</strong> vorstellen?<br />

Mein Ziel wäre es, <strong>die</strong> Ver<strong>an</strong>twortlichen regelmäßig <strong>an</strong> „einen Tisch“ zu holen um ein<br />

wirkungsvolles Netzwerk zu schaffen bzw. „<strong>die</strong> ersten vorh<strong>an</strong>denen Pflänzchen von<br />

Kooperation“ auszubauen. Wir brauchen „Mitein<strong>an</strong>der“ und kein „Gegenein<strong>an</strong>der“.<br />

Betriebspraktika sind wichtig aber auch <strong>die</strong> Ver<strong>an</strong>twortlichen von Industrie, H<strong>an</strong>del, H<strong>an</strong>dwerk<br />

und Dienstleistern sollten „Schule kennen lernen um Vorurteile abzubauen“. Wir brauchen eine<br />

sinnvolle gegenseitige Ressourcennutzung – auch unter den Vorzeichen „knapper Kassen“.<br />

Mehr wissenschaftliche aber auch betriebliche Inhalte in Schulen k<strong>an</strong>n jedoch nur der<br />

Schulgesetzgeber schaffen. Da<strong>für</strong> setze ich mich derzeit im Parlament ein.<br />

7. Wie k<strong>an</strong>n der Bürgermeister <strong>die</strong> Sicherheit des Schulweges verbessern?<br />

Indem er vernünftige Vorschläge „verkehrsregelnd“ aufgreift. Die Berichte und Vorschläge der<br />

der „Schulwegsicherungskommissionen“ , <strong>an</strong> denen alle relev<strong>an</strong>ten Gruppen beteiligt sind,<br />

müssen im Rathaus detailliert ausgewertet und möglichst umgesetzt werden. Ich strebe <strong>an</strong>, dass<br />

<strong>die</strong> Verwaltung <strong>für</strong> jeden nicht umgesetzten Vorschlag im Schulausschuss eine Begründung<br />

zu geben hat. Oft kosten Verbesserungen auch nicht viel Geld – sie erfordern nur guten Willen.<br />

8. Welche Vorschläge haben Sie zur Entschärfung der Verkehrssituation <strong>an</strong> den<br />

Schulen während der Stoßzeiten?<br />

Eigentlich ist das von mir bei Frage 7.) gen<strong>an</strong>nte H<strong>an</strong>dling auch hier der Lösungs<strong>an</strong>satz. In der<br />

Grundschulzeit unserer Tochter musste ich jedoch leider auch <strong>die</strong> Erfahrung machen – obwohl<br />

<strong>die</strong> Grundschule in einem verkehrsberuhigten Bereich lag -, dass <strong>die</strong> am System Schule<br />

Beteiligten selbst zur „verschärften Situation während der Stoßzeiten“ beigetragen haben. Hier<br />

muss auch immer wieder bewusstseinsbildend „gepredigt“ werden. Ich bin aber auch ein<br />

„Werber <strong>für</strong> den ÖPNV“, dessen verstärkte Nutzung ebenfalls zur Entschärfung beitragen<br />

k<strong>an</strong>n. Im innerstädtischen Bereich trete ich darüber hinaus <strong>für</strong> so viel wie möglich<br />

Verkehrsberuhigung durch „Zonenbildung“ ein.<br />

9. Wie stehen Sie zur kostenlosen Schülerbeförderung mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln?


Da ich „Werber <strong>für</strong> den ÖPNV“ bin, ist eine „kostenlose Schülerbeförderung“ – natürlich<br />

gestaffelt nach Wegstrecken – <strong>für</strong> mich eine kommunale Pflichtaufgabe. Das L<strong>an</strong>d muss <strong>die</strong>se<br />

Mittel den Kommunen auch weiterhin zuweisen, aber bitte nicht mehr – wie in den letzten drei<br />

Jahren in Niedersachsen geschehen – aus den Regionalisierungsmitteln des Bundes. D.h.<br />

Niedersachsen hat <strong>die</strong> Mittel <strong>für</strong> den Ausbau des schienengebundenen Personennahverkehrs<br />

zweckentfremdet <strong>für</strong> <strong>die</strong> Schülerbeförderung ausgegeben. Damit hat sich das L<strong>an</strong>d selber<br />

entlastet, gefährdet mit <strong>die</strong>ser Praxis aber jetzt z.B. <strong>die</strong> Regio<strong>Stadt</strong>Bahn im Braunschweiger<br />

L<strong>an</strong>d.<br />

10. Welche Unterstützung können Sie den Schulen bei einem g<strong>an</strong>ztägigen Schul- und<br />

Betreuungsbetrieb geben?<br />

Zunächst: Wir brauchen <strong>an</strong> allen Schulformen eine ausreichende Zahl von<br />

G<strong>an</strong>ztagsschulplätzen. Der Bund war hier mit einer „Initialzündung“ aktiv. Niedersachsen hat<br />

aber „keinen Cent dazuget<strong>an</strong>“. Ohne ergänzende L<strong>an</strong>desfin<strong>an</strong>zierung geht hier gar nichts. Die<br />

Kommunen haben das Geld nicht. Es geht auch nicht nur um „Betreuung“, das L<strong>an</strong>d muss <strong>für</strong><br />

G<strong>an</strong>ztagsschul<strong>an</strong>gebote auch LehrerInnen-Stellen in das System geben. Als Bürgermeister<br />

würde ich <strong>für</strong> den Schulträger eine vernünftige Bedarfspl<strong>an</strong>ung <strong>für</strong> <strong>Wolfenbüttel</strong> vornehmen<br />

und d<strong>an</strong>n hoffentlich mit Unterstützung aller (L<strong>an</strong>d, Elternschaft, Vereinen und Verbänden,<br />

Kollegien etc.) im Rahmen der haushaltsmäßigen Möglichkeiten sukzessive umsetzen.<br />

11. Wie sehen Sie <strong>die</strong> Möglichkeiten einer Vernetzung von Schulen mit Bibliotheken,<br />

Museen und Vereinen?<br />

Teilweise habe ich das schon unter Frage 10.) <strong>an</strong>gesprochen. Auch hier gilt „optimale Nutzung<br />

vorh<strong>an</strong>dener Ressourcen“. Gerade in <strong>Wolfenbüttel</strong> ist <strong>die</strong> „L<strong>an</strong>dschaft“ da<strong>für</strong> wie geschaffen.<br />

Gute Netzwerke schafft m<strong>an</strong> nur, wenn <strong>die</strong> „Netzwerker“ <strong>an</strong> einem Tisch sitzen und gemeinsam<br />

pl<strong>an</strong>en und gestalten.<br />

12. Welche Möglichkeiten sehen Sie eine Mittagsversorgung <strong>für</strong> Schülerinnen und<br />

Schüler zu realisieren?<br />

Das käme fin<strong>an</strong>ziell allein auf den Schulträger zu und ließe sich – aufgrund meiner bisherigen<br />

beruflichen Erfahrungen – nicht durch „kostendeckende Beiträge“ fin<strong>an</strong>zieren. Trotzdem: An<br />

allen G<strong>an</strong>ztagsschulen ist das Angebot unverzichtbar und <strong>für</strong> das Schaffen von mehr<br />

G<strong>an</strong>ztagsschulen will ich eintreten.<br />

13. Wie stehen Sie zu Werbung <strong>an</strong> Schulen?<br />

Kommerzielle Werbung – ohne schulischen Bezug – schließe ich aus. Schulen sind und bleiben<br />

<strong>für</strong> mich neutrale Orte, das gilt auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wirtschaft. Aber ohne „Sponsoring“ würde in<br />

in Zukunft wahrscheinlich vieles nicht mehr möglich sein. Das heißt <strong>für</strong> mich „schulischer


Bezug“. Wer sponsert will aber auch eine Gegenleistung erhalten. Im Rahmen der<br />

„selbständigen Schule“ kommt hier m.E. eine große Ver<strong>an</strong>twortung auf <strong>die</strong> „Schulorg<strong>an</strong>e“ zu.<br />

Mitteleinwerbung von Dritten sollte möglich sein, wenn <strong>die</strong> Gesamtkonferenz sowohl „Sponsor“<br />

Sponsor als auch Gegenleistung genehmigt. Das darf aber nicht allein <strong>die</strong> Schulleitung<br />

entscheiden. Daher müssen in den Gesamtkonferenzen auch weiterhin Eltern, Schüler und<br />

Kollegien mitwirken.<br />

14. Welche Unterstützung können Sie den Schulen bei der sinnvollen, altersgerechten<br />

Möblierung der Klassenzimmer leisten?<br />

Auch das ist eine klassische Aufgabe des Schulträgers <strong>Stadt</strong> <strong>Wolfenbüttel</strong>. Immer unter dem<br />

Haushaltsvorbehalt, aber hohe Priorität hat Ersatzbeschaffung <strong>für</strong> mich. Was beschafft wird,<br />

muss <strong>die</strong> „selbständige Schule“ selbst entscheiden. Für das Budget ist der Schulträger<br />

ver<strong>an</strong>twortlich. Auch hier gilt: Die Nutzer – in <strong>die</strong>sem Fall <strong>die</strong> Schüler – sind zu beteiligen.<br />

Natürlich muss m<strong>an</strong> trotzdem versuchen, das stadtweit zu pl<strong>an</strong>en. Denn „größere<br />

Auftragssummen“ führen auch zu „besseren Preisen“ und damit zu mehr Beschaffung <strong>für</strong> das<br />

gleiche Geld.<br />

15. Welche Geräte würden Sie sich auf einem Schulhof und in Pausenräumen<br />

wünschen?<br />

Ich bin kein Schüler mehr! Da würde ich z.B. lieber meine Tochter fragen. D.h., wenn<br />

Beschaffungen Akzept<strong>an</strong>z erfahren und keine Fehlinvestitionen werden sollen, muss m<strong>an</strong> <strong>die</strong><br />

fragen und beteiligen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> „Beschaffung“ nutzen sollen! Ich stehe grundsätzlich <strong>für</strong> ein<br />

„Mehr“ <strong>an</strong> Selbst- und Mitbestimmung und ein „Weniger“ <strong>an</strong> Entscheidungen von<br />

nicht direkt Beteiligten.<br />

Antworten von: Klaus-Peter Bachm<strong>an</strong>n MdL, SPD-Bürgermeisterk<strong>an</strong>didat

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