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Pfarrbrief der Pfarrei Liebfrauen im Pastoralen Raum Trier

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Editorial<br />

Tod, wo ist dein Stachel?<br />

Der gotische Schmerzensmann am<br />

neu gestalteten Kreuz in der Kirche St.<br />

Gangolf tritt uns im zweiten Kriegsjahr<br />

in der Ukraine und der Erdbebenkatastrophe<br />

in der Türkei und in<br />

Syrien mit jeweils unsäglichem Leid<br />

und sinnlosem Sterben viel unmittelbarer<br />

entgegen als in gewöhnlichen<br />

Zeiten. Der mittelalterliche Künstler<br />

wollte mit dieser Art der Darstellung<br />

des Gekreuzigten unmissverständlich<br />

auf das Geheimnis der Menschwerdung<br />

und der Passion hinweisen:<br />

Gott ist Mensch geworden, er teilt das<br />

Schicksal des Menschengeschlechtes<br />

bis hinein in die tiefsten Abgründe<br />

von Leid und Tod. Jesus hängt am<br />

Kreuz auch mit den Toten von Butscha<br />

und Bachmut und den verzweifelten<br />

Müttern von Antakya.<br />

Hinter dem Kreuz kündet Christus im<br />

Strahlenkranz im frisch renovierten<br />

Lasinsky-Fresko bereits von Ostern.<br />

Was im ersten Moment wie ein unpassender<br />

Kontrast scheinen mag,<br />

gehört doch untrennbar zusammen.<br />

Diese Erkenntnis lässt den hl. Paulus<br />

glaubensmutig fragen: „Tod, wo ist<br />

dein Sieg, wo ist dein Stachel?” (1 Kor<br />

15, 55).<br />

Wenn wir an Ostermontag in die<br />

Kirche St. Gangolf zurückkehren<br />

dürfen, können uns diese beide Darstellungen<br />

den Zusammenhang von<br />

Leiden, Tod und Auferstehung Jesu<br />

eindrucksvoll vor Augen führen. Wir<br />

werden aber nicht beim Erinnern<br />

stehen bleiben. Vielmehr dürfen wir<br />

das Kreuzesleiden Jesu und seine<br />

glorreiche Auferstehung in jeder Feier<br />

der Hl. Messe mit dem Hier und<br />

Heute verknüpfen und daraus die<br />

Mission für unseren Alltag beziehen.<br />

Das schulden wir als Getaufte unserer<br />

kleinen und der großen Welt mit<br />

ihren Abgründen und Hoffnungen.<br />

Glaubensmutig wollen auch wir bekennen:<br />

„Tod, wo ist dein Stachel? –<br />

Verschlungen ist der Tod vom Sieg!”<br />

Dr. Markus Nicolay<br />

Pastor<br />

Quelle: ensch-media<br />

www.liebfrauen-trier.de | www.pr-trier.de<br />

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