Leseprobe »Naturzeit Vanlife: Suedwaerts. Roadtrip durch Südfrankreich, Spanien und Portugal«

Unser Fazit?
Unsere Verantwortung ist groß.
Was wir heute tun, wird darüber
entscheiden, ob Freistehen auch
in Zukunft noch möglich ist.
Keine Spuren hinterlassen ist
der erste Schritt. Darüber hinaus
haben wir eine Vision: Wie wäre
es, wenn man Plätze, an denen
regelmäßig Camper stehen, daran
erkennt, dass sie sauberer sind
als andere? Unseren freien Platz
sauberer hinterlassen, als wir ihn
vorgefunden haben – auch das ist
ein neuer Campingtrend. Er erfüllt
uns mit Hoffnung. Ein Werkzeug
zum Müll sammeln gehört für
uns zur Basisausstattung im
Campervan!
Freistehen und Wildcampen
Verbote beachten ist für uns
ebenfalls eine wichtige Grundlage,
damit freistehende Camper
weiterhin akzeptiert werden.
Wichtig ist dabei die Unterscheidung
zwischen »Nachtparken« und
»Wildcampen«.
Das einmalige Übernachten im
geparkten Fahrzeug wird häufig
toleriert. In manchen Regionen
wird dabei aber jede Art von
»Campingverhalten« geahndet.
Dazu kann es schon reichen, dass
irgendetwas über das Fahrzeug
hinausragt – eine ausgefahrene
Trittstufe, Schuhe vor der Tür oder
Auffahrkeile reichen, wenn euch
jemand nicht wohlgesonnen ist.
Selbst ein nach außen geöffnetes
Fenster hat in Portugal schon
Ärger verursacht.
Wer Tisch und Stühle rausstellt,
die Markise ausfährt, den Grill
aufstellt oder Wäsche aufhängt,
zeigt eindeutig Campingverhalten
und Camping außerhalb von offiziellen
Stell- oder Campingplätzen
ist in vielen Regionen verboten.
Freistehen – was sagt das Gesetz?
Die Regeln zum Nachtparken und
Wildcampen sind in jedem Land
anders. Oft sind es sogar Gemeindegesetze,
die darüber entscheiden.
Wir haben für euch hier die
Grundregeln für die drei Länder an
unserer Route zusammengestellt.
› Frankreich
In Frankreich ist Freistehen, also
Übernachten ohne Campingverhalten
auf regulären Parkflächen
grundsätzlich erlaubt, sofern kein
Verbotsschild etwas anderes sagt.
Auch Wildcamping ist nicht grundsätzlich
verboten, jedoch stark
eingeschränkt. Definitiv verboten
ist es in Naturschutzgebieten und
am Meer.
› Spanien
Wildcampen für maximal drei
Nächte ist nicht grundsätzlich
verboten, aber in Wohngebieten,
am Strand und innerhalb
einer Zone von einem Kilometer
Abstand zu einem Campingplatz
nicht erlaubt. Nachtparken ohne
Campingverhalten ist in Spanien
auf allen Parkplätzen erlaubt,
wenn es keine Einschränkungen
für Wohnmobile gibt.
› Portugal
In Portugal ist Wildcamping verboten.
Freistehen ohne Campingverhalten
ist nur noch außerhalb
von Natura-2000-Schutzgebieten
erlaubt. Ihr dürft dabei maximal
48 Stunden im gleichen Gemeindegebiet
bleiben, aber natürlich
nur dort, wo kein Verbotsschild
steht.
Portugal war lange eines der
Traumziele für Wildcamper und
in den letzten Jahren ein sehr
beliebtes Ziel für den neuen
Vanlife-Boom. An manchen
Stränden standen Dutzende von
Vans und Wohnmobilen, deren
Insassen wohl leider auch übelste
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