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Planungsbericht - Gemeinde Schüpfheim

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GEMEINDE SCHÜPFHEIM<br />

Revision Ortsplanung 2011<br />

<strong>Planungsbericht</strong><br />

15. April 2011<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong><br />

Chilegass 1 / Postfach 68 / 6170 <strong>Schüpfheim</strong><br />

041 485 87 00 / gemeindeverwaltung@schuepfheim.lu.ch


AUFTRAGGEBER:<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong><br />

6170 <strong>Schüpfheim</strong><br />

AUFTRAGNEHMER:<br />

Burkhalter Derungs AG<br />

Rüeggisingerstrasse 29<br />

Postfach 1143<br />

6021 Emmenbrücke


INHALTSVERZEICHNIS<br />

1. Einleitung 3<br />

1.1 Stand der Ortsplanung 3<br />

1.2 Ziele der Ortsplanungsrevision 3<br />

1.3 Vorgehen bei der Ortsplanungsrevision 2011 4<br />

1.4 Bezug zum Siedlungsleitbild 4<br />

1.5 Bezug zum Erschliessungsrichtplan 6<br />

2. Inhalt der Zonenplanrevision 7<br />

2.1 Änderungen im Bau- und Zonenreglement (BZR) 7<br />

2.2 Änderungen im Zonenplan 9<br />

3. <strong>Planungsbericht</strong> nach Art. 47 RPV 11<br />

3.1 Allgemeine Beurteilung 11<br />

3.2 Baulandkapazität und Bedarfsnachweis 13<br />

3.3 Einzonungen 18<br />

3.4 Umzonungen 52<br />

Anhang<br />

- Anhang 1: Flächenbilanz<br />

Beilagen<br />

- Bau- und Zonenreglement (BZR)<br />

- Zonenplan Siedlung (Nord und Süd) 1:2´000<br />

- Zonenplan Landschaft 1:10´000<br />

- Änderungsplan 1:7´500<br />

- Gefahrenzonenplan 1:5´000<br />

- Siedlungsleitbild<br />

- Erschliessungsrichtplan


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

1. Einleitung<br />

1.1 Stand der Ortsplanung<br />

Das gültige Bau- und Zonenreglement stammt vom 26. Mai 1993 und weist als letzten Änderungsstand den<br />

10. Mai 2009 auf.<br />

Die letzte Gesamtrevision der Ortsplanung wurde 1993 durchgeführt. Seither sind verschiedene Teilrevisionen<br />

erfolgt: 1997, 2000, 2001, 2005, 2006 (Genehmigung durch Regierungsrat am 9. April 2009).<br />

Im letzten Jahr wurden die folgenden beiden Änderungen an der <strong>Gemeinde</strong>versammlung gutgeheissen:<br />

- 28.04.2010: Änderung Deponiezone Chnubel. Die Genehmigung durch den Regierungsrat ist noch<br />

ausstehend.<br />

- 02.12.2010: Einzonung Gebiet Steimättili in die zweigeschossige Wohnzone W2. Die Genehmigung durch<br />

den Regierungsrat ist noch ausstehend. Sie erfolgt mit dem Einreichen des Gestaltungsplans. Dieser ist in<br />

Arbeit.<br />

Die vorliegende Revision 2011 ist eine Gesamtrevision der Ortsplanung. Basis dazu bildet das Siedlungsleitbild<br />

2010 der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong>.<br />

1.2 Ziele der Ortsplanungsrevision<br />

Mit der Ortsplanungsrevision werden die folgenden Ziele verfolgt:<br />

- Anpassungen des Bau- und Zonenreglementes und des Zonenplans an die aktuellen übergeordneten Vorschriften<br />

und Bestimmungen von Bund und Kanton<br />

- Umsetzung der Vorgaben aus dem kantonalen Richtplan und dem regionalen Entwicklungsplan (REP)<br />

- Umsetzung der Strategie und der Ziele aus dem Siedlungsleitbild 2010<br />

- Realisierung der Einzonungen Etappe 1 gemäss Siedlungsleitbild<br />

- Koordination zwischen den einzelnen Nutzungen<br />

- Berücksichtigung der Anliegen von Einwohnern, Gewerbe, Grundeigentümern und weiteren Interessengruppen;<br />

Behandlung der eingegangenen Einzonungsbegehren<br />

- Überprüfung und ev. Aufhebung alter Rechtsgrundlagen und Bestimmungen<br />

3


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

1.3 Vorgehen bei der Ortsplanungsrevision 2011<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat begann im Herbst 2009 gemeinsam mit dem beauftragten Ortsplanungsbüro die nun vorliegende<br />

Ortsplanungsrevision zu erarbeiten. Nach eingehender Analyse der Ausgangslage und der Bedürfnisse der<br />

<strong>Gemeinde</strong>, wurde das folgende Vorgehen gewählt und umgesetzt:<br />

1. Vorgezogene Einzonung von 1.34 ha im Gebiet Steimättili in die zweigeschossige Wohnzone W2<br />

2. Erarbeitung eines Siedlungsleitbildes (Dez. 2009 bis Sept. 2010):<br />

- Erarbeitung der Grundlagen, Ermittlung der Bauzonenreserven und -Kapazitäten<br />

- Schriftliche Umfrage unter den Gewerbetreibenden im Frühjahr 2010<br />

- Erarbeitung einer Siedlungsstrategie und Festlegung von Leitsätzen und Massnahmen mit dem <strong>Gemeinde</strong>rat<br />

im Frühhling 2010<br />

- Gespräche mit Grundeigentümern, welche eingezontes, aber noch unbebautes Land besitzten, sowie<br />

mit Eigentümern von Land, welches zur Einzonung geeignet wäre<br />

- Entwurf eines Siedlungsleitbildes und Präsentation an der <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 28. April<br />

2010<br />

- Öffentliche Vernehmlassung im Mai / Juni 2010; Möglichkeit der Stellungnahme/Mitwirkung durch<br />

die Bevölkerung<br />

- Überarbeitung Siedlungsleitbild und räumliche Festlegung der zukünftigen Entwicklungsgebiete<br />

- Präsentation des Siedlungsleitbildes an der Informationsveranstaltung vom 27. September 2010<br />

3. Erarbeitung des Erschliessungsrichtplans (2010/2011)<br />

4. Revision von Zonenplan und Bau- und Zonenreglement (Nov. 2010 bis April 2011)<br />

- Ermittlung der übergeordneten Vorgaben aus dem kant. Planungsrecht, dem kant. Richtplan, sowie<br />

dem regionalen Entwicklungsplan (REP), welche auf <strong>Gemeinde</strong>bene umgesetzt werden müssen<br />

- Vornahme der erforderlichen Anpassungen im Bau- und Zonenreglement, sowie im Zonenplan; Erstellung<br />

des Gefahrenzonenplans<br />

- Beurteilung von Einzonungsbegehren<br />

- Provisorische Festlegung der Ein- und Umzonungsgebiete aufgrund des Siedlungsleitbildes<br />

- Gespräche mit allen betroffenen Grundeigentümern, sowie weiteren wichtigen Akteuren (Pächter,<br />

etc.)<br />

- Definitive Festlegung der Ein- und Umzonungsgebiete sowie der Anpassungen im Bau- und<br />

Zonenreglement<br />

5. Kantonale Vorprüfung und öffentliche Mitwirkung (Mai bis Juli 2011)<br />

1.4 Bezug zum Siedlungsleitbild<br />

Mit der vorliegenden Ortsplanungsrevision wird die erste Etappe der Entwicklungsstrategie aus dem Siedlungsleitbild<br />

2010 umgesetzt. Alle mit der Revision einhergehenden Änderungen und Neuerungen wurden auf diese<br />

Strategie und die im Leitbild formulierten Ziele und Massnahmen abgestimmt.<br />

Mit der vorliegenden Revision wird ein Teil der Ziele und Massnahmen aus dem Siedlungsleitbild umgesetzt.<br />

4


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

Die weitere Umsetzung des Siedlungsleitbilds erfolgt in einem laufenden Prozess und teilweise mit Instrumenten<br />

ausserhalb der Nutzungsplanung.<br />

Für die vorliegende Revision sind insbesondere die folgenden Inhalte aus dem Siedlungsleitbild von Bedeutung<br />

(Details sind dem Siedlungsleitbild zu entnehmen):<br />

Kap. 2.2 Bevölkerungsentwicklung<br />

Für die kommenden 15 Jahre wird mit einer leicht erhöhten Bevölkerungszunahme von jährlich 0.5% oder rund<br />

300 Personen gerechnet.<br />

Kap. 2.3 Räumliche Entwicklung<br />

Die Bauland-Reserven präsentierten sich im Frühling 2010 wie folgt:<br />

Bauzone W2 W3 K WG3 IG<br />

Fläche 2.18 ha 0.60 ha 0.15 ha 5.09 ha 1.74 ha<br />

In den Wohnzonen war ein Grossteil davon gar nicht verfügbar.<br />

Kap. 4 Siedlungsleitsätze<br />

L3 Förderung der Siedlungsentwicklung nach Innen; haushälterische Entwicklung nach Aussen<br />

L4: <strong>Schüpfheim</strong> verfügt über ein breites und attraktives Wohnraumangebot<br />

L5: In Wohngebieten wird eine qualitative Aufwertung gefördert<br />

L6: Die bestehenden Betriebe erhalten gute Rahmenbedingungen für ihre Entwicklung<br />

L10: Naturobjekte und Grünräume innerhalb der Siedlung werden erhalten und aufgewertet<br />

L11: Den Gewässern im <strong>Gemeinde</strong>gebiet wird der notwendige Raum gewährt<br />

Kap. 5.1 Mobilisierung von Reserven<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> möchte die vorhandenen Baulandreserven in Zukunft möglichst gut ausnutzen und dies mit folgender<br />

Strategie umsetzen:<br />

- Gute Ausnützung bestehender Bauten und Bauflächen, insbesondere im Dorfzentrum<br />

- Mobilisierung von unbebauten Baulandreserven, d.h. diese sollen einer Bebauung zugeführt werden, bevor<br />

neues Land eingezont wird<br />

- Verdichtung: Erhöhung der baulichen Dichte bei Neubebauungen, insbesondere Förderung des Baus von<br />

Mehrfamilienhäusern<br />

Kap. 5.2 Bedarf für Neueinzonungen<br />

Der Flächenverbrauch in den W2 Zonen soll reduziert werden. Gegenüber der vorangehenden Planungsperiode<br />

wird für die nächsten 15 Jahre ein um 25% reduzierter Verbrauch veranschlagt (7.8 ha statt 10.34 ha). Demgegenüber<br />

wird eine stärkere Entwicklung in den dichteren, mehrgeschossigen Zonen (W3, WG3) postuliert.<br />

Der Bedarf soll auf rund 4.1 ha aus den vorhandenen Reserven und auf 6.7 ha mittels Neueinzonungen gedeckt<br />

werden.<br />

5


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

Kap. 5.3 Entwicklung Wohnzonen<br />

Die Einzonungen zur Wohnnutzung sollen in der kommenden, rund 15-jährigen Planungsperiode in 3 Etappen<br />

erfolgen. Das Verhältnis zwischen Neueinzonungen und Reserven-Mobilisierung dürfte sich etwa wie folgt<br />

entwickeln:<br />

Etappe 1<br />

(ca. 2011 - 2015)<br />

Etappe 2<br />

(ca. 2016 - 2020)<br />

Etappe 3<br />

(ca. 2021 - 2025)<br />

Mobilisierung Reserven 3.1 ha 0.5 ha 0.5 ha<br />

Neueinzonung 2.0 ha 3.2 ha 1.5 ha<br />

Total: 5.1 ha 3.7 ha 2.0 ha<br />

Die starke Entwicklung in der Etappe 1 ist insbesondere auf 2 Faktoren zurückzuführen:<br />

- Die Realisierung der Überbauung Mülipark mit 100 Wohnungen beansprucht eine Fläche von<br />

fast 2.0 ha in der Wohn- und Gewerbezone. Dies ergibt rel. kurzfristig einen starken Zuwachs im<br />

Mehrfamilienhaus-Segment.<br />

- Gleichzeitig besteht nach wie vor eine hohe Nachfrage nach EFH-Parzellen. Die <strong>Gemeinde</strong> möchte sich<br />

auch in diesem Bereich noch etwas entwickeln und das Flächenwachstum langsam zurückfahren, d.h. das<br />

Flächenwachstum soll mit der Umsetzung jeder Etappe aus dem Siedlungsleitbild etwas stärker reduziert<br />

werden.<br />

Kap. 5.4 Entwicklung Arbeitszonen<br />

Das Siedlungsleitbild sieht eine Unterscheidung der bestehenden Arbeitszonen nach Nutzungsart vor. So sollen<br />

z.B. Betriebe mit starken Emissionen an einem geeigneten Standort konzentriert werden.<br />

Anhang 1: Evaluation Einzonungspotential<br />

Kap. 7: Im Bienz<br />

1.5 Bezug zum Erschliessungsrichtplan<br />

Der Erschliessungsrichtplan zeigt für alle im Siedlungsleitbild bezeichneten Entwicklungsgebiete, welche noch<br />

nicht soweit erschlossen sind, als dass sie als baureif zu bezeichen wären, die zukünftige Erschliessung auf. Davon<br />

betroffen sind in erster Linie Gebiete, welche erst in den Etappen 2 und 3 eingezont werden.<br />

Einzige Ausnahme bildet der noch nicht in Entwicklung begriffene Teil der Hindervormüli (Parz. 2145, direkt neben<br />

dem im Bau befindlichen Mülipark).<br />

Sämtliche Grundstücke, welche mit der vorliegenden Revision eingezont werden, sind bereits vollständig<br />

erschlossen.<br />

6


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

2. Inhalt der Zonenplanrevision<br />

2.1 Änderungen im Bau- und Zonenreglement (BZR)<br />

2.1.1 Generelle Änderungen<br />

- Der kommunale Richtplan wird aufgehoben. An seine Stelle tritt das neu geschaffene Siedlungsleitbild<br />

2010, welches gegenüber dem kommunalen Richtplan folgende Vorteile aufweist:<br />

- Flexibles und einfaches Instrument, welches eine rollende Planung über einen langen Zeithorizont<br />

erlaubt<br />

- Gesamtheitliche Betrachtungsweise<br />

- Verknüpfung zwischen raumplanerischen und weiteren Massnahmen, welche nicht mit den Mitteln<br />

der Nutzungsplanung geregelt werden können (z.B. Verkehr)<br />

Sämtliche Verweise auf den kommunalen Richtplan im BZR werden daher gelöscht.<br />

- Die Verweise auf den Bebauungsplan Zentrum werden gelöscht. Damit werden diese beiden Instrumente<br />

rechtlich voneinander unabhängig. Beim Bebauungsplan Zentrum besteht Anpassungsbedarf. Vorerst<br />

bleibt der Plan jedoch in Kraft, eine Überarbeitung oder Aufhebung soll zu einem späteren Zeitpunkt geprüft<br />

werden.<br />

- Sämtliche Zonentypen werden neu je einem eigenen Artikel im BZR zugeordnet.<br />

- Die Arbeitszonen werden nach ihrer Nutzungsart und den Auswirkungen bezüglich Raumbedarf, Verkehr und<br />

Emissonen unterschieden und erhalten spezifische Nutzungsbestimmungen.<br />

- Die einzelnen Gebiete der Zone für öffentliche Zwecke und der Zone für Sport- und Freizeitanlagen werden<br />

neu im BZR einer Zweckbestimmung zugewiesen. Diese Bestimmungen sind heute im aufzuhebenden kommunalen<br />

Richtplan enthalten.<br />

2.1.2 Änderungen im Speziellen<br />

Änderungen Art. alt Art. neu<br />

1. Bestimmungen zur Förderung qualitätsvoller Bebauungen:<br />

- Neuformulierung der allgemeinen Gestaltungsvorschriften<br />

- Möglichkeit der Beratung durch Fachleute und/oder eine Baukommission<br />

2. Kernzone (K): Ergänzung der Bestimmungen. Möglichkeit, die Durchführung eines<br />

Studienauftrags oder eines Wettbewerbsverfahrens zu verlangen<br />

24<br />

28<br />

5<br />

6<br />

7 9<br />

3. Die Wohn- und Gewerbezonen (WG) heissen neu Wohn- und Arbeitszonen (WA) 7 13, 14<br />

4. Neue Arbeitszone AIII mit Lärmempfindlichkeitsstufe III; Diese wurde speziell<br />

für die Arbeitszone Wegmatte geschaffen. Dadurch kann auf die angrenzenden<br />

Wohngebäude Rücksicht genommen werden<br />

5. Die Industrie- und Gewerbezone wird zur Arbeitszone AIV; Die Nutzung wird für<br />

die wichtigsten Arbeitsgebiete jeweils separat umschrieben. Dadurch sollen die<br />

Nutzung der einzelnen Arbeitszonen besser gelenkt und unerwünschte Entwicklungen<br />

verhindert werden können<br />

7 15<br />

7 16<br />

7


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

6. Bestimmungen zur Integration der Arbeitszonen in die Landschaft: Begrünung,<br />

Umgebungs- und Bepflanzungsplan, weitere Gestaltungsauflagen<br />

7. Zone für öffentliche Zwecke (ZOe): Ergänzung der Bestimmungen aus dem kommunalen<br />

Richtplan<br />

8. Zone für Sport- und Freizeitanlagen (SF): Ergänzung der Zweckbestimmungen aus<br />

dem kommunalen Richtplan<br />

9. Sonderbauzone Chratzere (SCh): Ergänzende Bestimmung zu den Parzellen südlich<br />

der Chratzere-Strasse<br />

10. Sonderbauzone Chlusen (SCe): Ergänzende Bestimmung zu der neu einzuzonenden<br />

Parzelle Nr. 1206<br />

11. Neue Sonderbauzone Wissemme (SWe): Bestimmungen für die neu geschaffende<br />

Sonderbauzone über die Fläche der bestehenden Sägerei.<br />

12. Einführung der Weilerzone (WZ): Bestimmungen für die neu geschaffenen Weilerzonen<br />

Oberberg und Fontanne<br />

- 17<br />

7 18<br />

7 19<br />

7 22<br />

7 23<br />

- 24<br />

- 26<br />

13. Neuformulierung der Grünzone (Gr) 7 27<br />

14. Einführung einer neuen Grünzone Gewässer (GrG): Diese dient zur Freihaltung<br />

und dem Schutz des Gewässerraumes, inkl. der Ufer<br />

15. Die Ausnützungsziffer für dreigeschossiges Wohnen in den Zonen W3 und WA3<br />

wird von 0.65 auf 0.70 erhöht<br />

16. Für die Naturschutzzonen 1 und 2 (Ns1 und Ns2) werden neue Bestimmungen<br />

gemäss Vorlage des Kantons eingeführt. Diese sind auf die aktuellen übergeordneten<br />

Bestimmungen angepasst<br />

17. Die Bestimmungen zu den Gefahrenzonen und den einzelnen Gefahrenarten werden<br />

neu im BZR geregelt<br />

- 28<br />

8 29<br />

10 33, 34<br />

- 40-45<br />

18. Bestimmungen über die im Zonenplan enthaltenen Baulinien - 46<br />

19. Ergänzung der Bestimmungen bezüglich Mindestfläche zur<br />

Gestaltungsplanpflicht<br />

20. Inhaltliche Mindestanforderungen für Gestaltungspläne; dadurch sollen qualitative<br />

Verbesserungen bei der Siedlungsqualität und insbesondere eine familienfreundliche<br />

Gestaltung erreicht werden<br />

16 49<br />

- 51<br />

21. Bestimmung zur Förderung von Wärmeverbund-Systemen - 60<br />

22. Die Bestimmungen zu den Kulturobjekten werden neu geregelt und sind nicht<br />

mehr im Anhang des BZR angefügt. Neu besteht ein kantonales Inventar. Die<br />

vorgesehene Bestimmung im BZR regelt den Übergang von der bisherigen zur<br />

neuen Festsetzung der Kulturobjekte.<br />

23. Die Bestimmungen zu den archäologischen Fundstellen werden neu geregelt und<br />

sind nicht mehr als Inhalt des Zonenplans festgelegt. Neu besteht ein kantonales<br />

Inventar. Die vorgesehene Bestimmung im BZR regelt den Umgang mit archäologischen<br />

Fundstellen.<br />

11 61<br />

10 62<br />

24. Die vorgesehene Bestimmung im BZR regelt den Umgang mit INR-Geo-Objekten 63<br />

25. Die Bestimmungen bezüglich Nutzungskataster werden gestrichen 30<br />

8


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

2.2 Änderungen im Zonenplan<br />

Im Zonenplan sind die folgenden Änderungen vorgesehen:<br />

1. Einzonungen Wohnzone, W2<br />

Gebiet Fläche Zone neu Zone alt Bemerkung<br />

Bienz 4´324 m 2 W2 üG Auffüllen der Siedlungslücke<br />

Roor 2´678 m 2 W2 Lw Parz. 999 (605 m 2 ) ist bereits bebaut<br />

Steimättili 390 m 2 W2 Lw Arrondierung der Bauzone<br />

Total 7´488 m 2<br />

96 m 2 GrG Lw Gewässerraum Trüebebach<br />

2. Einzonungen Wohn- und Arbeitszone, WA2<br />

Gebiet Fläche Zone neu Zone alt Bemerkung<br />

Unterdorf 2´955 m 2 WA2 üG Grundstücke sind bereits bebaut<br />

Total 3´034 m 2<br />

3. Einzonungen Arbeitszone, A IV<br />

79 m 2 Gr Wald Änderung aufgrund Waldfeststellung<br />

Gebiet Fläche Zone neu Zone alt Bemerkung<br />

Chratzere 25´070 m 2 A IV Lw Erweiterung für ansässiges Gewerbe (Sägerei); Einzonung<br />

unter Vorbehalt Betriebskonzept<br />

6´730 m 2 GrG Lw Gewässerraum Kl. Emme + Wissemme-Kanal<br />

Fromatt 10´290 m 2 A IV Lw Zone für Umsiedlung von Gewerbe mit grösseren<br />

Emissionen (Baugewerbe, etc.)<br />

Total 43´551 m 2<br />

4. Einzonungen Sonderbauzonen<br />

1´461 m 2 GrG Lw Gewässerraum Wissemme<br />

Gebiet Fläche Zone neu Zone alt Bemerkung<br />

Chratzere 3´586 m 2 SCh Lw Erweiterung für ansässiges Gewerbe (Mühle)<br />

443 m 2 GrG Lw Gewässerraum Wissemme-Kanal<br />

Wegmatte 2´527 m 2 SLp üG Herstellen von Zonenkonformität<br />

1´377 m 2 GrG üG Gewässerraum Waldemme, Waldrand<br />

Chlusen 8´215 m 2 SCe Lw Betriebserweiterung + Herstellen von<br />

Zonenkonformität<br />

1´642 m 2 GrG Lw Gewässerraum Waldemme<br />

Wissämme 4´390 m 2 SWe Lw Erweiterung für ansässiges Gewerbe (Sägerei)<br />

Total 22´709 m 2<br />

530 m 2 GrG Lw Gewässerraum Wissemme<br />

9


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

5. Einzonungen Weilerzonen, WZ<br />

Gebiet Fläche Zone neu Zone alt Bemerkung<br />

Oberberg 13´418 m 2 WZ Lw Weiler Typ B, gemäss REP<br />

Fontanne 15´157 m 2 WZ Lw Weiler Typ C, gemäss REP<br />

Total 28´575 m 2<br />

6. Übersicht Einzonungen:<br />

Zone Fläche Bemerkung<br />

Wohnzone, W2: 7´392 m 2<br />

Wohn- und Arbeitszone, WA2: 2´955 m 2 bebaut<br />

Arbeitszone, A IV: 35´360 m 2<br />

Sonderbauzonen: 18´718 m 2 teilweise bebaut<br />

Weilerzonen, WZ: 28´575 m 2 bebaut<br />

Grünzone Gewässer, GrG: 12´357 m 2 nicht bebaubar<br />

Total: 105´357 m 2<br />

7. Umzonung in Arbeitszone<br />

Gebiet Fläche Zone neu Zone alt Bemerkung<br />

Wegmatte 15´743 m 2 A III WG3 Lärmempfindlichkeitsstufe III wird beibehalten<br />

8. Auszonung<br />

Gebiet Fläche Zone neu Zone alt Bemerkung<br />

Wegmatte 475 m 2 Lw WG3<br />

10


indebüel<br />

rnäre<br />

bel<br />

Lindebüelti<br />

Geismatte<br />

Moosmatteweid<br />

Unternäre<br />

Fromatt<br />

Hügirain<br />

Glüi<br />

Ausschnitt Fontanne<br />

Fontanne<br />

Pfaffemättili<br />

Ausschnitt Oberberg<br />

Rütmatt<br />

Stockmoos<br />

Chornerhüsli<br />

Geismoos<br />

Geismoos<br />

Chratzere<br />

Moosmatteweid<br />

Lindebüel<br />

Rütmättili<br />

8<br />

7<br />

Oberberg<br />

5<br />

Chratzere<br />

Bitzimättili<br />

Landbrügg<br />

Moosmatte<br />

6<br />

Ei<br />

Ober Roorberg<br />

Lenihüsli<br />

Under Roorberg<br />

Howäldli Chatzeloch<br />

Wernischwand<br />

Längacher<br />

Ei<br />

Strittli<br />

Schwandgade<br />

4<br />

Eggli<br />

Manebachweid<br />

Roorhof<br />

Eisteg<br />

Oberroor<br />

Fröscherli<br />

Bad<br />

Büelgade<br />

Brügghof<br />

Badschache<br />

Sandflue<br />

Brügghof<br />

Roormoos<br />

Oberbad<br />

Greberhüsli<br />

Badschache<br />

Bachmättili<br />

Badschache Schlangerain<br />

Sagewäldli<br />

Brüggmösli<br />

Chnübili<br />

Hüsli<br />

Roormösli<br />

Galge<br />

Waseguet<br />

Vormüli<br />

Brüggmoos<br />

Brüggmoos<br />

Dätzli<br />

Schlangerain<br />

Bachmättili<br />

Schinterwald<br />

Egg<br />

Hasemoos<br />

Im Bienz<br />

1<br />

Chräigade<br />

Bachmatte<br />

1<br />

Manebach<br />

Stämpfli<br />

Roormüli<br />

Roorweidli<br />

Under Trüebebach<br />

Dorf<br />

Wolfgang<br />

Schwimmbad<br />

Dänili<br />

Dänili<br />

Roor<br />

Schächli<br />

Chrüzmatte<br />

Trüllplatz<br />

Schachemättili<br />

Weiermättili<br />

Trüebebach<br />

Ober Trüebebach<br />

Hasemoos<br />

Holzguet<br />

Underdorf<br />

Turmatte<br />

Zopfmättili<br />

Feldmatte<br />

Feld<br />

Stei<br />

4 = Erweiterung Arbeitszone IV Chratzere<br />

Steimättili<br />

Weghus 6 = Erweiterung Arbeitszone IV Fromatt<br />

2<br />

Halde<br />

Fure<br />

Pfrundmatte<br />

Feldmatte<br />

Under Fure<br />

Windbüel<br />

Büelti<br />

Feldli<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong><br />

Zonenplan Nord<br />

Übersicht über die Änderungen<br />

1:10'000<br />

Steimättili<br />

Feldweidli<br />

Stadelmatt<br />

Ärnihüsli<br />

Büel<br />

Chlosterbüel<br />

3<br />

Moosmättili<br />

Brüggerhüsli<br />

Obchile<br />

Obermoos<br />

Oberfe<br />

Oberholzguet<br />

1 = Erweiterung Wohnzone W2 Bienz, Roor<br />

2 = Neue Wohn- & Arbeitszone Steimösli WA2 Unterdorf<br />

3 = Erweiterung Wohnzone W2 Steimättili<br />

5 = Erweiterung Sonderbauzone Chratzere<br />

7 = Neue Weilerzone Fontanne<br />

Leinete<br />

8 = Neue Weilerzone Oberberg<br />

Ägerte<br />

Musegg<br />

Boumattewe


wald Altrüti<br />

issämme<br />

Altrütiwald<br />

Strube<br />

Dussemoos<br />

Wissämme<br />

Wissämmewald<br />

Gärbiweid<br />

Blattbach<br />

Chrumenegg<br />

Wissämme<br />

Schlichbach<br />

Büeltiweid<br />

Unternäre<br />

Chnubel<br />

9<br />

Breitebüel<br />

Bärnirain<br />

Unternäre<br />

Fromatt<br />

Breitebüel<br />

Hügirain<br />

Wissämmewald<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong><br />

Zonenplan Süd<br />

Übersicht über die Änderungen<br />

1:10'000<br />

Öschemoos<br />

Chätterech<br />

Moosmattew<br />

Bitzimättili<br />

Landbrügg<br />

Moosmatte<br />

Ei<br />

Eiwald<br />

6 = Erweiterung der Arbeitszone IV Fromatt<br />

9 = Neue Sonderbauzone Wissämme<br />

10 = Änderung in Arbeitszone III Wegmatte Holderegg<br />

11 = Neue Sonderbauzone Lagerplatz Wegmatte<br />

12 = Erweiterung Sonderbauzone Chlusen<br />

6<br />

Längacher<br />

Ei<br />

Vorder Öschemoos<br />

Rinderhusweid<br />

Eisteg<br />

Bad<br />

Brügghof<br />

Badschache<br />

Brügghof<br />

Greberhüsli<br />

Badschache Schlangerain<br />

Schweliwald<br />

Ämmeberg<br />

Brüggmösli<br />

Chnübili<br />

Oberbad<br />

Badschache<br />

Bachmättili<br />

Schlangerain<br />

Bachmättili<br />

Wegmatte<br />

Wegmatte<br />

Änetämme<br />

Brüggmoos<br />

10<br />

11<br />

Brüggmoos<br />

Dätzli<br />

Hasemoos<br />

Weghus<br />

Wegmatte<br />

Rinderhus<br />

12<br />

Schachehüsli<br />

Chluse<br />

Charsthüsli<br />

Chlusbode<br />

Dänili<br />

Dänili<br />

Leinete<br />

Zugiport<br />

Büelti<br />

Hasemoos<br />

Stei<br />

Steimättili<br />

Boumatte<br />

Chlusstalde<br />

Holzgue<br />

Staufe


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

3. <strong>Planungsbericht</strong> nach Art. 47 RPV<br />

3.1 Allgemeine Beurteilung<br />

1. Ziele und Grundsätze der Raumplanung<br />

In Bezug auf Art. 3 RPG nehmen wir wie folgt Stellung:<br />

2 «Die Landschaft ist zu schonen. ...»<br />

1. Der Landwirtschaftszone werden rund 10.2 ha entzogen (wovon 3.04 ha «bedingt anrechenbare» Fruchtfolge�<br />

ächen). Davon werden 2.9 ha der Weilerzone und 1.2 ha der Grünzone zugeschlagen. Auf diesen<br />

4.1 ha ist keine, resp. nur eine sehr beschränkte Bebauung zulässig. Von den verbleibenden 6.1 ha sind<br />

5.4 ha für die gewerbliche Nutzung (Arbeitszonen und Sonderbauzonen) vorgesehen. Der hohe Anteil an<br />

Gewerbe� äche dient ausschliesslich der Erweiterung und der Umsiedlung von lokalem Gewerbe.<br />

2. «Einordnung von Siedlung, Bauten und Anlagen in die Landschaft»: Diesem Grundsatz entsprechen folgende<br />

Massnahmen:<br />

- Bei der Einzonung von Wohnzonen werden bestehende Flächen arrondiert. Die Evaluation der geeigneten<br />

Flächen erfolgte im Siedlungsleitbild<br />

- Die Einzonung von Gewerbe� ächen erfolgt anschliessend an bereits bestehende Arbeitszonen. Die<br />

Arbeitszonen werden neu nach ihrer Nutzungsart unterschieden. Damit sollen Nutzungskon� ikte<br />

bezüglich Verkehr, Emissionen, etc. vermieden werden.<br />

- Ausscheidung von Grünzonen zum Schutz der Bach- und Flussufer, sowie der Waldränder. Damit<br />

sollen möglichst harmonische Übergänge zwischen Bauzone und Landschaftselementen geschaffen<br />

werden<br />

- BZR-Artikel zur Integration der Bauzonen in die Landschaft mittels Begrünung (z.B. Art. 17, Integration<br />

der Arbeitszonen in die Landschaft)<br />

3. «See- und Flussufer freihalten und öffentlichen Zugang erleichtern»:<br />

- Zur Sicherung der Gewässer- und Uferräume werden im Falle von Einzonungen entlang der Gewässer<br />

konsequent Grünzonen gemäss Schlüsselkurve ausgeschieden.<br />

4. «Naturnahe Landschaften und Erholungsräume erhalten»:<br />

- Mit Ausnahme der Einzonung von zwei Weilerzonen erfolgen alle Einzonungen im «Siedlungsgürtel<br />

in der Talsohle (i.d.R. angrenzend an bestehendes Siedlungsgebiet, oder aber direkt entlang der<br />

Hauptverkehrsachse)<br />

- Die Landschaft wird insofern entlastet, als dass Gewerbebetriebetriebe, welche in der Landwirtschaftszone<br />

als landwirtschaftliche Nebenerwerbe gross wurden und nun nicht mehr zonenkonform<br />

sind, in der Fromatt einen passenden Standort erhalten.<br />

- Im Siedlungsraum werden angemessen grosse Erholungsräume freigehalten und nach Möglichkeit<br />

über attraktive Langsamverkehrsverbindungen miteinander verknüpft. Diese werden im Erschliessungsrichplan<br />

aufgezeigt.<br />

5. «...die Wälder ihre Funktion erfüllen können»:<br />

- Im Unterdorf und in der Chratzere werden Grundstücke eingezont, auf denen Gebäude im Unterabstand<br />

zum Wald stehen. Durch das Festlegen von engen Baulinien wird lediglich die Umnutzung innerhalb<br />

der bestehenden Flächen sowie die Möglichkeit von � ächengleichen Ersatzbauten gewährleistet.<br />

Eine zusätzliche Belastung für den Wald entsteht daduch nicht.<br />

- Wo dies möglich ist, wurde durch die Ausscheidung von Grünzonen ein Puffer zwischen Wald und<br />

Bauzone erstellt.<br />

13


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

3 «Die Siedlungen sind nach den Bedürfnissen der Bevölkerung zu gestalten und in ihrer Ausdehnung zu begren-<br />

zen. ...»<br />

- Die Entwicklung der Wohnzonen erfolgt gemäss dem Siedlungsleitbild. Mit der Revision wird eine<br />

rel. kleine Fläche neu eingezont.<br />

- Zur Sicherstellung einer hohen Siedlungs- und Wohnqualität werden bei der Bebauung von grösseren<br />

Flächen Gestaltungspläne verlangt (Steimättili).<br />

- Die Zonen für Gewerbezwecke (Arbeitszonen und Sonderbauzonen) nehmen mit der vorliegenden<br />

Revision sprunghaft zu. Grund dafür sind in erster Linie die Bedürfnisse des ortsansässigen Gewerbes,<br />

welches Platz für die weitere Entwicklung braucht. Hinzu kommen Flächen für die Umsiedlung<br />

von Betrieben aus der Landwirtschaftszone. Flächen für Neuansiedlungen von «externem» Gewerbe<br />

werden keine eingezont.<br />

2. Berücksichtigung der Anliegen aus der Bevölkerung<br />

Die Anliegen der Bevölkerung wurden mit verschiedenen Massnahmen berücksichtigt:<br />

- Mitwirkung bei der Erarbeitung des Siedlungsleitbildes<br />

- Gespräche mit Grundeigentümern, Pächtern und weiteren Akteuren im Rahmen der Ortsplanungsrevision<br />

Zusätzlich dazu wird es eine öffentliche Mitwirkung geben, welche parallel zur Vorprüfung durch den Kanton<br />

erfolgt.<br />

3. Berücksichtigung des kantonalen Richtplans<br />

S1-3: Kommunale Siedlungsleitbilder: => vorhanden!<br />

S1-4: Nachweis über Bauzonenreserven und Bauzonenkapazität: => ist dem Siedlungsleitbild zu entnehmen<br />

S1-5: Neueinzonungen und kompensatorische Auszonungen<br />

Der langfristige Bedarf für Wohnzonen, sowie die Entwicklung in Etappen, sind im Siedlungsleitbild aufgezeigt<br />

- Der Flächenbedarf in den Arbeits- und Sonderbauzonen ist in Kap. 3.3 dieses Bericht, jeweils pro<br />

Gebiet, begründet<br />

- Die Möglichkeiten für Auszonungen wurden umfassend abgeklärt. Als einzig mögliche Auszonung<br />

kann eine kleine Fläche von 475 m 2 in der Wegmatte ausgewiesen werden.<br />

S1-6: Vertragliche Regelungen für neue Bauzonen<br />

Einzonungen von Wohnzonen sollen in Zukunft nur noch nach Abschluss eines Vertrages zwischen <strong>Gemeinde</strong> und<br />

Grundeigentümer erfolgen. Mit Unterzeichnung des Vertrags verp� ichtet sich der Grundeigentümer sein Land innerhalb<br />

einer gewissen Frist zu überbauuen.<br />

Vertragliche Regelungen können je nach Situation auch bei der Einzonung von Arbeitszonen getroffen werden.<br />

Daduch könnte z.B. sichergestellt werden, dass das Land auch wirklich nach dem, zum Zeitpunkt der Einzonung<br />

geäusserten, Nutzungszweck genutzt wird.<br />

S2: Optimale Erschliessung und Nutzung der Bauzonen: => Vgl. Kap. 1.5, Bezug zum Erschliessungsrichtplan<br />

S2-2: Sondernutzungsplanungen: => Einforderung von Gestaltungsplänen bei grösseren Bebaungen<br />

S2-3: Verdichtung und Erneuerung von Quartieren<br />

In den dreigeschossigen Zonen W3 und WA3 wird die AZ für Wohnen auf 0.7 angehoben. Weitere Massnahmen<br />

zur zukünftigen Verdichtung sind im Siedlungsleitbild aufgelistet und sollen in Zukunft umgesetzt werden.<br />

S2-5 Siedlungsausstattung mit Grün-, Frei- und Naherholungsräumen sowie Siedlungsökologie: Neue Artikel<br />

im BZR:<br />

- Art. 17, Integration der Arbeitszonen in die Landschaft<br />

- Art. 28, Grünzone Gewässer, GrG<br />

14


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

- Art. 45, Inhaltliche Mindestanforderungen an Gestaltungspläne<br />

S4-2: Ausscheidung von Weilerzonen in der kommunalen Nutzungsplanung: => Oberberg und Fontanne<br />

M6.2: Fusswegnetz: => Verweis auf Erschliessungsrichtplan<br />

L2-1: Sicherung Gewässerraum bei Fliessgewässern: => Grünzone Gewässer, GrG<br />

L3-3: Gefahrenzonen und Schutzmassnahmen<br />

Der Gefahrenzonenplan wurde neu erstellt und liegt bei. Dazu wurden im BZR die Artikel die jeweiligen Bestimmungen<br />

zu den einzelnen Gefahrenzonen de� niert.<br />

L6-2: Fruchtfolge� ächen<br />

Durch die Einzonungen gehen 3.04 ha Fruchtfolge� ächen vom Typ 3 («bedingt anrechenbare FFF») verloren (Chratzere:<br />

2.12 ha; Fromatt: 0.92 ha).<br />

E3-2: Grundwasserzuströmbereiche<br />

Ein Grossteil des Siedlungsgebietes und der neu einzuzonenden Flächen liegen im Gewässerschutzbereich Au.<br />

Durch die vorgesehenen Nutzungen ist keine Gefährdung für das Grundwasser zu erwarten. Die Auswirkungen<br />

sind im Einzelnen im Rahmen des Baugesuchs zu klären.<br />

E4: Siedlungsentwässerung: => Verweis auf Erschliessungrichtplan<br />

E5-4: Grundsätze zum Umgang mit Energie durch die <strong>Gemeinde</strong>n:<br />

Neuer Artikel im BZR: Art. 54<br />

4. Berücksichtigung des regionalen Entwicklungsplans REP der Unesco Biosphäre, UBE<br />

M5.3: «Grundsätze der Siedlungsentwicklung»: => wurden entpsrechend berücksichtigt<br />

M6.3: «Kommunale Siedlungsleitbilder» => erfüllt<br />

M7.2: «Erhaltenswerte Kleinsiedlungen (Weiler)» => Einzonung Oberberg und Fontanne<br />

3.2 Baulandkapazität und Bedarfsnachweis<br />

1. Wohnzonen<br />

Die Baulandreserven haben sich gegenüber den Zahlen im Siedlungsleitbild nicht grundlegend geändert. Im<br />

Schächli wurde 2010/2011 ein MFH realisiert. Die Reserven in der dreigeschossigen Wohnzone reduzieren sich<br />

somit um 0.2 ha. Einen kräftigen Schub wird die Realiserung des Müliparks in der Hindervormüli bringen. Zur Zeit<br />

ist die erste Etappe im Bau. Nach der Fertigstellung des gesamten Projektes werden die Reserven in der Zone<br />

WG3 (zukünftig WA3) um 1.6 ha gesunken sein. Die Reserven werden sich dannzumal wie folgt präsentieren:<br />

Fläche Parzellen Mögliche Anz.<br />

Bewohner<br />

Wohnzone W2 2.18 ha 19 133<br />

Wohnzone W3 0.40 ha 1 65<br />

Wohn- und Gewerbezone WG3 3.50 ha 7 216<br />

Kernzone K 0.15 ha 1 12<br />

Total 6.23 ha 28 426<br />

Wie gut ersichtlich ist, be� nden sich die grössten verbleibenden Reserven in der dreigeschossigen Wohn- und Arbeitszone<br />

WG3. Wie die Entwicklung in dieser Zone zukünftig verlaufen wird, ist kaum vorhersehbar. Aus heutiger<br />

15


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

Sicht ist eher von einer Wohn-, denn einer gewerblichen Entwicklung auszugehen. Durch die Nähe zum Ortskern<br />

und ihre attraktive Lage an der kl. Emme, wäre sie prädestiniert dafür. Da diese Zone theoretisch das grösste Fassungsvermögen<br />

an Bewohnern aufweist, wirkt sich ihre Entwicklungsprognose stark auf die Berechnung der heutigen<br />

Baulandkapazitäten aus. Eine detailliertere Berechnung macht daher zum heutigen Zeitpunkt wenig Sinn.<br />

Die zukünftige bauliche Entwicklung und die dafür notwendigen Einzonungen sind im Siedlungsleitbild ausführlich<br />

dargestellt. Obwohl die Entwicklung aus heutiger Sicht schwierig abzuschätzen ist, scheint das darin aufgezeigte<br />

Szenario realistisch. In Zukunft dürfte sich die Nachfrage verstärkt hin zu Miet- und Eigentumswohnungen<br />

bewegen. Die neusten Entwicklung sind diesbezüglich wegweisend. Denn wenn das neu geschaffene<br />

Angebot im MFH-Segment auf eine gute Nachfrage trifft, dürfte dies eine starke Signalwirkung auf den zukünftigen<br />

Wohnungsbau in der <strong>Gemeinde</strong> haben. Damit sollte auch die Nachfrage nach EFH mit der Zeit abnehmen.<br />

Heute ist sie jedoch nocht hoch. Für die vorliegende Einzonung ergibt sich der Einzonungsbedarf deshalb v.a. aus<br />

der Knappheit an verfügbaren Grundstücken in der zweigeschossigen Wohnzone W2 (vgl. Siedlungsleitbild). Die<br />

<strong>Gemeinde</strong> sieht auch in diesem Segment noch Entwicklungspotential und will darum für die kommenden Jahre<br />

ein gewisses Angebot sicherstellen.<br />

2. Arbeitszonen<br />

Bereits bei der Erstellung des Siedlungsleitbildes zeigte sich, dass die Baulandreserven in den Arbeitszonen knapp<br />

sind. Aufgrund der Umfrage beim lokalen Gewerbe und der Gespräche mit Unternehmern und Grundeigentümern<br />

stellte sich heraus, dass verschiedene Unternehmen Bauland für den Betriebsausbau suchen.<br />

Chratzere<br />

Die grösste Fläche betrifft die Erweiterung der Sägerei der GAWO Gasser AG in der Chratzere. Dabei handelt es<br />

sich um eine Fläche von rund 2.5 ha. Die <strong>Gemeinde</strong> ist zur Zeit noch in Verhandlung mit den Unternehmens-Verantwortlichen.<br />

Voraussetzung für die Einzonung ist ein Betriebskonzept, in welchem der Bedarfsnachweis erbracht<br />

wird und die Flächennutzung detailliert aufgezeichnet ist. Die <strong>Gemeinde</strong> strebt eine Entwicklung in Etappen an.<br />

Fromatt<br />

In der Fromatt sollen ca. eine Hektare neu in die Arbeitszone eingezont werden. Grund dafür ist, dass die vorhandenen<br />

Reserven seit Ende 2010 zu 2/3 an die Stalder Tiefbau AG abgegeben wurden. Dieses Unternehmen<br />

zieht damit von der Landwirtschaftszone in die Arbeitszone um. Der Schritt ist aus Gründen der Zonenkonformität<br />

zu begrüssen. Gleichzeitig haben weitere ortsansässige Betriebe Interesse an diesem Standort bekundet.<br />

3. Sonderbauzonen<br />

In den Sonderbauzonen sollen insgesamt 1.9 ha neu eingezont werden. Diese verteilen sich auf vier Gebiete. Die<br />

Einzonungen dienen bei den Sonderbauzonen Lagerplazt (SLp) und Wissemme (SWe) und auf einer Teilfläche im<br />

Chlusen (SCe) der Herstellung der Zonenkonformität. In diesen Fällen geht kaum Landwirtschaftsland verloren.<br />

Die Flächen sind bereits anderweitig genutzt. Es handelt sich bei Allen um altrechtliche Nutzungen.<br />

Die Einzonungen im Chlusen und in der Chratzere dienen der Erweiterung der ansässigen Betriebe. Der Bedarfsnachweis<br />

ist für alle Gebiete in Kap. 3.3 näher erläutert.<br />

16


201000<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong>: Ortsplanungsrevision 2011 1:2'000 ´<br />

Wohnzonen Bienz und Roor<br />

gültiger Zonenplan<br />

M 1:4'000<br />

0 10 20 30 40 m<br />

Wohnzone W2<br />

Wohn- und Arbeitszone<br />

Landwirtschaftszone<br />

WA3<br />

Wohn- und<br />

Arbeitszone, WA2<br />

übriges Gebiet<br />

Änderungen 2011<br />

M 1:2'000<br />

Änderungen Zonenplan<br />

2011<br />

201000


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

3.3 Einzonungen<br />

1. Zweigeschossige Wohnzone «Im Bienz» und Roor (W2)<br />

a. Einzonung<br />

Gegenstand - Einzonung von 4´324 m 2 vom übrigen Gebiet (üG) in die zweigeschossige Wohnzone (W2)<br />

- Einzonung von 2´678 m 2 von der Landwirtschaftszone in die zweigeschossige Wohnzone (W2)<br />

Parzellen Parz. Fläche Zone Zone neu Bemerkung / Nutzung<br />

1010 4´324 m 2 üG W2<br />

999 605 m 2 Lw W2 bereits bebaut, Wohnhaus<br />

1000 2´073 m 2 Lw W2<br />

Lage Das Quartier «Im Bienz» liegt etwas abgelegen vom Dorfzentrum am Fuss des Sonnenhangs<br />

auf der anderen Talseite. Die Bebauung besteht aus EFH. Die betroffene Einzonungsfläche bildet<br />

eine Lücke in der bestehenden Siedlung. Dasselbe gilt für die unmittelbar davor liegende<br />

Fläche Roor.<br />

Absicht Einzelparzellenweise Bebauung mit EFH<br />

Begründung<br />

Eignung<br />

- Parz. 1000 + 1010: Deckung des Wohnflächenbedarfs der Etappe 1 gemäss Siedlungsleitbild;<br />

Angebotserweiterung im EFH-Segment<br />

- Parz. 999: Herstellung der Zonenkonformität<br />

- Attraktive Wohnlage<br />

- Die Flächen sind bereits voll erschlossen.<br />

- Durch das Auffüllen der Siedlungslücke wird das Quartier vervollständigt, ohne dass dies<br />

landschaftlich wahrnehmbar ist.<br />

- Parz. 1010 war früher bereits einmal eingezont, wurde dann aber als Kompensation wieder<br />

ausgezont<br />

Konflikte Verlust von Landwirtschaftsfläche<br />

b. Beurteilung nach Art. 47 RPV<br />

Haushälterische<br />

Bodennutzung<br />

Bei EFH-Bebauung eher schlecht; Mit der Parzellierung ist eine gute Ausschöpfung der AZ<br />

anzustreben.<br />

Landwirtschaft Gutes Land, jedoch keine Fruchtfolgeflächen. Bereits heute gewisse Einschränkungen der<br />

Bewirtschaftung aufgrund der unmittelbaren Siedlungsnähe<br />

Landschaft Auffüllen einer Lücke innerhalb einer bestehenden Struktur und daher ohne besondere<br />

Einwirkungen auf die Landschaft<br />

Geschützte Obj. keine<br />

Gewässer keine<br />

Naturgefahren - Parz. 1010: keine<br />

- Parz. 999 + 1000: Gefahrenzone 1 Hochwasser (geringe Gefährdung); Schutz ist mit einfachen<br />

Mitteln möglich<br />

Erschliessung Voll erschlossen; Zufahrt über <strong>Gemeinde</strong>strasse 2. Kl.; Mittlere Distanz ins Zentrum beträgt<br />

ca. 950 m<br />

Lärm Unproblematisch; Die Siggenhusestrasse weist wenig Verkehr auf<br />

Umwelt Wenig negative Auswirkungen zu erwarten; Verkehrsaufkommen wird nicht bedeutend<br />

zunehmen<br />

18


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

c. Interessenabwägung<br />

Die Flächen sind sehr gut für attraktives EFH-Wohnen geeignet. Parz. 1010 befindet sich heute im übrigen Gebiet<br />

(üG) und ist daher seit längerem als Bauerwartungsland ausgeschieden. Die Einzonung arrondiert die bestehende<br />

Siedlungsfläche auf sinnvolle Weise.<br />

Parz. 1010, Im Bienz Parz. 999 (weisses Haus links), Parz. 1000, Roor<br />

2. Ergänzung zweigeschossige Wohnzone «Steimättili» (W2)<br />

a. Einzonung<br />

Gegenstand - Einzonung von 390 m 2 von der Landwirtschaftszone in die zweigeschossige Wohnzone (W2)<br />

- Einzonung von 96 m 2 von der Landwirtschaftszone in die Grünzone Gewässer (GrG)<br />

Parzellen Parz. Fläche Zone Zone neu Bemerkung / Nutzung<br />

339 51 m 2 Lw W2<br />

340 339 m 2 Lw W2<br />

96 m 2 Lw GrG Uferbereich Trüebebach<br />

Lage Steimättili, am oberen Siedlungsrand im Gebiet Feld.<br />

Absicht Arrondierung der an der <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 02.12.2010 genehmigten Bauzone Steimättili<br />

(die Genehmigung durch den Regierungsrat ist noch ausstehend, erfolgt aber mit Einreichen<br />

des Gestaltungsplans); Einzelparzellenweise Bebauung mit EFH<br />

Begründung Das Gebiet Steimättili wurde 2010 vorgängig zur laufenden Zonenplanrevision eingezont, da<br />

das Baulandangebot in der W2-Zone knapp wurde. Bei der Ausarbeitung des Gestaltungsplans<br />

zeigte sich, dass mit einer leichten Erweiterung der Bauzone eine bedeutend bessere Parzellierung<br />

möglich ist. Dadurch wird eine dichtere Bebauung erreicht.<br />

Eignung gegeben<br />

Konflikte Verlust von Landwirtschaftsfläche<br />

c. Interessenabwägung<br />

Es handelt sich um eine flächenmässig geringfügige Erweiterung. Die damit erreichbare Verbesserung in der Flä-<br />

chennutzung überwiegt die Nachteile.<br />

19


200000<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong>: Ortsplanungsrevision 2011 1:2'000 ´<br />

Wohnzone Steimättili<br />

0 10 20 30 40 m<br />

Wohnzone W2 Grünzone, GrG<br />

Landwirtschaftszone<br />

Weisse Fläche: Vorgezogene<br />

Einzonung 2010, M 1:4'000<br />

mögliche Parzellierung<br />

gem. Gestaltungsplan<br />

Änderungen 2011<br />

M 1:2'000<br />

301m²<br />

637m²<br />

610m²<br />

615m²<br />

608m²<br />

626m²<br />

646m²<br />

630m²<br />

626m²<br />

620m²<br />

668m²<br />

848m²<br />

651m²<br />

705m²<br />

684m²<br />

805m²<br />

700m²<br />

Änderungen Zonenplan<br />

2011<br />

830m²<br />

200000


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong>: Ortsplanungsrevision 2011 1:1'000 ´<br />

Wohn- und Arbeitszone Unterdorf<br />

gültiger Zonenplan<br />

M 1:3'000<br />

0 5 10 15 20 m<br />

Wohn- und<br />

Arbeitszone, WA2<br />

Arbeitszone, A IV<br />

Zone für öffentliche<br />

Zwecke, Oe<br />

Grünzone, Gr<br />

Landwirtschaftszone<br />

übriges Gebiet<br />

Änderungen 2011<br />

M 1:1'000<br />

Baulinie<br />

Waldrand<br />

Änderungen Zonenplan<br />

2011


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

3. Wohn- und Arbeitszone Unterdorf (WA2)<br />

a. Einzonung<br />

Gegenstand Einzonung von 2´955 m 2 vom übrigen Gebiet (üG) in die zweigeschossige Wohn- und Arbeitszone<br />

(WA2). Alle Grundstücke sind bereits bebaut. Es handelt sich um altrechtliche Bauten.<br />

Parzellen Parz. Fläche Zone Zone neu Bemerkung / Nutzung<br />

226 748 m 2 üG WA2 Wohnhaus<br />

180 465 m 2 üG WA2 Wohnhaus<br />

643 1´010 m 2 üG WA2 Gewerbe / Garagen<br />

178 383 m 2 üG WA2 Gewerbe<br />

179 79 m 2 Wald Gr Änderung aufgrund Waldfeststellung<br />

2325 349 m 2 üG WA2 Gewerbe<br />

Lage Ältere Wohn- und Gewerbebauten entlang der Kantonsstrasse am nördlichen Dorfeingang.<br />

Direkt hinter den Gebäuden steigt eine ca. 30 m hohe, bewaldete Böschung steil an.<br />

Absicht Herstellung der Zonenkonformität. Die bestehenden Bauten sollen an ihrem heutigen Standort<br />

erhalten und erneuert/ersetzt werden können.<br />

Begründung<br />

Eignung gegeben<br />

- Es handelt sich um altrechtliche Bauten. Diese sollen einer planungsrechtlich korrekten<br />

Zone zugeführt werden. Die Grundeigentümer erhalten dadurch Planungssicherheit bei<br />

der baulichen Erneuerung.<br />

- Die heutige Situation ist unbefriedigend. Im üG gelten die Bestimmungen der Landwirtschaftszone.<br />

Hier handelt es sich aber um eine zum Dorf gehörenden Bebauung entlang<br />

der Hauptstrasse, welche entsprechenden Bestimmungen unterliegen sollte<br />

Konflikte - Die Grundstücke liegen alle innerhalb des gesetzlichen Waldabstandes<br />

- Der gesetzliche Strassenabstand wird bei einigen Bauten nicht eingehalten<br />

Massnahmen Festlegung von Baulinien, innerhalb derer die Gebäude erneuert oder ersetzt werden dürfen<br />

b. Beurteilung nach Art. 47 RPV<br />

Landschaft Kaum Einfluss, da die Erstellung zusätzlicher Bauten nicht möglich ist. Mit der Einzonung<br />

wird die Erneuerung der bestehenden Bausubstanz vereinfacht. Dies sollte einen positiven<br />

Einfluss auf das Ortsbild am Dorfeingang haben.<br />

Wald Im Frühjahr 2011 wurde eine Waldfeststellung durchgeführt und eine statische Waldgrenze<br />

festgelegt.<br />

Geschützte Obj. keine<br />

Gewässer keine<br />

Naturgefahren Gefahrenzone 2 Rutsch und Gefahrenzone 2 Sturz. Gefährdung durch Ereignisse schwacher<br />

Intensität, bereits ab 30-jährlicher Wiederkehrperiode. Die Gebäude sind nicht direkt<br />

gefährdet. Gegebenenfalls sind bei der Erneuerung von Gebäuden hangseitig Schutzmassnahmen<br />

zu treffen.<br />

Erschliessung Voll erschlossen (Kantonsstrasse); Mittlere Distanz ins Zentrum beträgt 500 m<br />

Lärm Lärmbelastung durch die Kantonsstrasse<br />

Umwelt Keine Veränderungen<br />

22


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

c. Interessenabwägung<br />

Hauptargument gegen eine Einzonung ist die Einhaltung des gesetzlichen Waldabstandes. Damit würde aber weder<br />

für den Wald, noch für die bebauten Grundstücke eine Verbesserung erreicht. Die heutigen Nutzungen bleiben<br />

mit oder ohne Einzonung bestehen.<br />

Demgegenüber steht der Nutzen, welcher sich für die Grundeigentümer und die <strong>Gemeinde</strong> aufgrund der klaren<br />

planungsrechtlichen Verhältnisse bei einer Einzonung ergeben.<br />

Durch die Festlegung von Baulinien werden zudem die bestehenden Gebäude und allfällige zukünftige Ersatzbauten<br />

am heutigen Standort fixiert. Eine zusätzliche Beeinträchtigung der Erhaltung, Pflege und Nutzung des<br />

darüber liegenden Waldes aufgrund einer Einzonung kann daher ausgeschlossen werden.<br />

Dorfeingang, Parz. 180 Parz. 643, 178<br />

23


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong>: Ortsplanungsrevision 2011 1:2'000 ´<br />

Arbeitszone Chratzere<br />

gültiger Zonenplan<br />

M 1:5'000<br />

0 10 20 30 40 m<br />

6.0<br />

6.0<br />

Sonderbauzone<br />

Chratzere, SCh<br />

Grünzone, Gw Landwirtschaftszone<br />

4.0<br />

Arbeitszone, A IV<br />

Änderungen 2011<br />

M 1:2000<br />

15.0<br />

Wohn- und Arbeitszone,<br />

WA3<br />

Änderungen Zonenplan<br />

2011<br />

15.0


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

4. Arbeitszone Chratzere (A IV)<br />

a. Einzonung<br />

Gegenstand - Einzonung von 25´070 m 2 von der Landwirtschaftszone (Lw) in die Arbeitszone A IV<br />

- Einzonung von 6´730 m 2 von der Landwirtschaftszone in die Grünzone Gewässer (GrG)<br />

Parzellen Parz. Fläche Zone Zone neu Bemerkung / Nutzung<br />

1364 2´263 m 2 Lw A IV<br />

1´391 m 2 Lw GrG<br />

1365 1´086 m 2 Lw A IV Parz. Gewässer / Kanal<br />

1´601 m 2 Lw GrG<br />

1366 3´738 m 2 Lw GrG Gewässerraum kl. Emme + Kanal<br />

21´209 m 2 Lw A IV<br />

1479 631 m 2 Lw A IV bereits bebaut (Wohnhaus)<br />

Lage Das Gebiet schliesst an die heutige Industrie- und Gewerbezone (IG) in der Chratzere an und<br />

liegt zwischen kl. Emme und dem Wissemme-Kanal.<br />

Absicht<br />

Begründung<br />

Eignung<br />

Konflikte<br />

Etappierung<br />

Massnahmen<br />

- Erweiterung des ansässigen Sägereibetriebes der GAWO Gasser AG. Der Betrieb<br />

braucht für die Erstellung einer Produktionshalle und die Erweiterung ihres Lagerplatzes<br />

mehr Fläche. Die Halle käme im vorderen Teil zu stehen, die Holzlagerung im hinteren<br />

Teil<br />

- Es besteht ein Projekt der Felder + Partner Bauingenieure AG, Entlebuch, die beiden<br />

Wissemmekanäle zusammenzulegen und ein grösseres, natürlicheres Gerinne zu<br />

schafffen. Der östliche Kanal würde dabei auf einer Länge von rund 160 m aufgehoben.<br />

Die frei werdende Fläche wird ebenfalls der Arbeitszone zugeschlagen.<br />

- Standortsgebundenheit des bestehenden Betriebes<br />

- Siedlungsleitbild L6 und M6.1: «Bestehende Betriebe können sich an ihrem Standort<br />

weiterentwickeln»<br />

- Die Lage ist für diese Art von Gewerbe gut geeignet; keine Wohnnutzung in der Nähe<br />

- Verlust von Landwirtschaftsfläche<br />

- Landschaftlich schöne Ebene zwischen zwei Gewässern; ehemalige Schwemmebene<br />

- Eine Etappierung der Bebauung/Entwicklung wäre wünschenswert. Laut GAWO ist dies<br />

jedoch kaum möglich. Denn sobald die Halle gebaut wird, entsteht ein grösserer Platzbedarf<br />

für die Holzlagerung.<br />

- Der Gewässerraum wird gemäss Schlüsselkurve der Grünzone Gewässer (GrG) zugewiesen.<br />

Dies ergibt beim Wissemme-Kanal einen Gewässerraum von insgesamt 16 m Breite<br />

und bei der Kl. Emme einen Uferbereich von 15 m (bis 20 m) ab der mittleren Wasserlinie.<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> entscheidet sich bei der Kl. Emme für eine Uferbreite von 15 m.<br />

- Die definitive Einzonung erfolgt erst, wenn die GAWO Gasser AG ein Betriebskonzept<br />

inkl. Bedarfsnachweis und allenfalls einer Etappierung der Bebauung/Entwicklung<br />

vorlegt<br />

- Die Vorschriften im BZR sind spezifisch auf das ansässige Gewerbe ausgerichtet. Damit<br />

soll eine unerwünschte Entwicklung an diesem Standort verhindert werden.<br />

26


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

b. Beurteilung nach Art. 47 RPV<br />

Haushälterische<br />

Bodennutzung<br />

Landwirtschaft<br />

Die vorgesehene Nutzung ist flächenintensiv, d.h. weist einen hohen Flächenbedarf pro<br />

Arbeitsplatz auf. Dies ist bei holzverarbeitenden Betrieben aber generell der Fall. Solche<br />

Betriebe sind typisch und wichtig für die Region.<br />

- Gutes Landwirtschaftsland; Fruchtfolgefläche Typ 3: «bedingt anrechenbare FFF».<br />

- Der Bewirtschafter der Liegenschaft Chratzere wird seinen Landwirtschaftsbetrieb in<br />

den nächsten Jahren aufgeben.<br />

Landschaft Die Ebene ist landschaftlich wertvoll, aber wenig naturnah (künstlicher Kanal, Intensivlandwirtschaft).<br />

Der Verlust der landschaftlichen Werte kann durch eine qualitative Aufwertung<br />

der Gewässer und ihrer Ufer teilweise kompensiert werden<br />

Geschützte Obj. keine<br />

Gewässer ökomorphologische Klassierung der betroffenen Gewässerabschnitte von Kl. Emme und<br />

Kanal: «stark beeinträchtigt»; Die Ufer beider Gewässer sind stark verbaut; Mit der Zuweisung<br />

zur Grünzone wird der Gewässerraum gesichert und kann zukünftig renaturiert<br />

oder zumindest aufgewertet werden.<br />

Naturgefahren - Parz. 1366, Grünzone: Gefahrenzone 2 Hochwasser (mittlere Gefährdung)<br />

- Übrige Flächen: Gefahrenzone 1 Hochwasser (geringe Gefährdung)<br />

Der Bereich mit mittlerer Gefährdung liegt in der Grünzone und ist daher unkritisch.<br />

Erschliessung Voll erschlossen; <strong>Gemeinde</strong>strasse 2. Kl., Verkehrskapazität gut<br />

Lärm Keine Wohnzonen in unmittelbarer Nähe; nur wenig Verkehr<br />

Umwelt<br />

c. Interessenabwägung<br />

- Mit den Grünzonen wird ein angemessener Pufferstreifen gegenüber den Gewässern<br />

geschaffen.<br />

- Die Betriebserweiterung wird eine leichte Erhöhung des Verkehrsaufkommens mit<br />

sich bringen. Eine bedeutende Zunahme ist jedoch nicht zu erwarten.<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> will dem Sägereibetrieb Entwicklungsmöglichkeiten am bestehenden Standort bieten. Alternativ-Standorte<br />

in der <strong>Gemeinde</strong> sind keine verfügbar. Der Betrieb müsste allenfalls in eine andere <strong>Gemeinde</strong> (vermutlich<br />

ausserhalb des Entlebuchs) umsiedeln. Das Gebiet ist als Arbeitsstandort für die vorgesehene Nutzung<br />

gut geeignet. Mit der vorgesehenen Zusammenlegung der Wissemme-Kanäle wird die räumliche Aufteilung<br />

der Fläche optimiert. Gleichzeitig kann ein naturnahes Gewässer mit ausreichendem Uferraum erstellt werden.<br />

Der Verlust an Grünfläche kann durch qualitative Ersatzmassnahmen (Aufwertung Gewässerraum) teilweise kompensiert<br />

werden. Eine Kompensation für die Landwirtschaftsfläche ist nicht möglich.<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> ist bereit, das Gebiet einzuzonen, wenn dadurch eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung des<br />

ansässigen Unternehmens gewährleistet ist.<br />

d. Weitergehende Massnahmen<br />

- Einreichen und Umsetzung des Betriebskonzeptes<br />

- Etappierung der Entwicklung in der Arbeitszone; Flächen, welche nicht unmittelbar für die gewerbliche Nutzung<br />

gebraucht werden, sollen grün bleiben. Die Nutzung und eine allfällige Etappierung sind im Betriebskonzept<br />

nachzuweisen<br />

- Qualitative Aufwertung der Grünzonen: Bepflanzung mit standortgerechten, einheimischen Gehölzen; nach<br />

Möglichkeit Abflachung und Renaturierung der Gewässerufer<br />

27


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

Blick von oben: im Vordergrund die Sonderbauzone Chratzere<br />

28


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong>: Ortsplanungsrevision 2011 1:2'000 ´<br />

Arbeitszone Fromatt<br />

Änderungen 2011<br />

M 1:2'000<br />

Wohn- und Arbeitszone<br />

WA3<br />

Arbeitszone, A III<br />

643000<br />

13.0<br />

Grünzone, Gw Landwirtschaftszone<br />

Übriges Gebiet, üG<br />

643000<br />

gültiger Zonenplan<br />

M 1:4'000<br />

0 10 20 30 40 m<br />

Änderungen Zonenplan<br />

2011


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

5. Arbeitszone Fromatt (A IV)<br />

a. Einzonung<br />

Gegenstand - Einzonung von 10´290 m 2 von der Landwirtschaftszone (Lw) in die Arbeitszone A IV<br />

- Einzonung von 1´461 m 2 von der Landwirtschaftszone in die Grünzone Gewässer (GrG)<br />

Parzellen Parz. Fläche Zone Zone neu Bemerkung / Nutzung<br />

1443 1´461 m 2 Lw GrG Gewässerraum Wissemme<br />

10´290 m 2 Lw A IV<br />

Lage Fläche zwischen der bestehenden Industrie- und Gewerbezone (IG) und Wissemme<br />

Absicht Erweiterung der bestehenden Arbeitszone, um v.a. ortsansässigen Betrieben einen geeigneten<br />

Standort anbieten zu können<br />

Begründung Geeignete Standorte für Betriebe, welche bedeutende Emissionen bezüglich Lärm, Staub,<br />

etc. verursachen, sind rar. In der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> ist die Fromatt die einzige grössere<br />

Arbeitszone, welche sich für diese Art von Nutzung eignet. Die Nachfrage kommt v.a. von<br />

(Tief-)Bauunternehmen, welche entweder als bäuerliche Nebenerwerbe «gross» wurden und<br />

nun einen zonenkonformen Standort benötigen oder aber am angestammten Standort zuwenig<br />

Platz haben. Die bereits eingezonte Fläche war bis Ende 2010 ungenutzt, ist heute aber<br />

bereits zu 2/3 vergeben (Stalder Tiefbau AG, Bebauung in zwei Etappen ab Jan. 2011, Nutzungskonzept<br />

vorhanden).<br />

Eignung Vgl. auch Siedlungsleitbild, Kap. 5. Die Lage direkt an der Kantonsstrasse ist verkehrstechnisch<br />

günstig. Zudem befinden sich keine reinen Wohnzonen in der Nähe. Die neu einzuzonende<br />

Fläche arrondiert die Arbeitszone in sinnvoller Weise.<br />

Konflikte<br />

Massnahmen<br />

- Verlust von Landwirtschaftsfläche<br />

- Wohnbauten in der angrenzenden Wohn- und Arbeitszone WA3<br />

- Der Gewässerraum der Wissemme wird gemäss Schlüsselkurve der Grünzone Gewässer<br />

(GrG) zugewiesen. Dies ergibt einen Uferbereich von 13 m Breite ab der mittleren<br />

Wasserlinie.<br />

- Die Vorschriften im BZR sind spezifisch auf das «Zielpublikum» ausgerichtet. Damit soll<br />

eine unerwünschte Entwicklung an diesem Standort verhindert werden.<br />

b. Beurteilung nach Art. 47 RPV<br />

Haushälterische<br />

Bodennutzung<br />

Die vorgesehene Nutzung ist rel. flächenintensiv. Optimierungen sind schwierig. Die Fläche<br />

soll zur Hauptsache durch bereits ortsansässige Betriebe genutzt werden. Dabei<br />

handelt es sich auch um Betriebe, welche aus der Landwirtschaftszone «ausgesiedelt»<br />

werden.<br />

Landwirtschaft Gutes Landwirtschaftsland; Fruchtfolgefläche Typ 3: «bedingt anrechenbare FFF».<br />

Landschaft Die Arbeitszone Fromatt ist bisher in der Landschaft eher wenig aufgefallen. Dies ändert<br />

sich mit der nun laufenden Entwicklung/Bebauung der bereits eingezonten Fläche ohnehin.<br />

Mit der neuen Einzonung entsteht eine zusammenhängende Gewerbefläche zwischen<br />

Kantonsstrasse und Wissemme. Die Abgrenzung gegenüber dem Gewässer, sowie auch<br />

die N-S Durchgängigkeit werden durch die Grünzone sichergestellt.<br />

Geschützte Obj. keine<br />

Gewässer Die Wissemme ist auf dem betroffenen Abschnitt stark verbaut. Ökomorphologische Klassierung:<br />

«künstlich»; Mit der Zuweisung zur Grünzone wird der Gewässerraum gesichert<br />

und kann zukünftig renaturiert oder zumindest aufgewertet werden.<br />

30


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

Naturgefahren Gefahrenzone 1 Hochwasser (geringe Gefährdung)<br />

Erschliessung Groberschliessung vorhanden. Die Feinerschliessung wird zur Zeit auf der bereits eingezonten<br />

Fläche realisiert.<br />

Lärm Die Lärmbelastung wird in Zukunft ansteigen. Hauptgrund ist die Nutzung der bereits eingezonten<br />

Fläche, welche erst jetzt einsetzt. Die benachbarte Wohn- und Arbeitszone hat<br />

Lärmempfindlichkeitsstufe 3. Die Imissionsgrenzwerte bei den Wohnhäusern sind einzuhalten.<br />

Dies kann durch eine geschickte Anordnung der Nutzungen erreicht werden.<br />

Umwelt<br />

c. Interessenabwägung<br />

- Mit den Grünzonen wird ein angemessener Pufferstreifen gegenüber der Wissemme<br />

geschaffen.<br />

- Im Bereich der vorgesehenen Grünzone liegt eine dammartige Erhöhung zwischen zukünftiger<br />

Arbeitszone und dem Gewässer. Ausschwemmungen in die Wissemme sind<br />

dadurch nicht möglich.<br />

- Die Belastung durch Lärm, Staub und Verkehr wird zunehmen. Das Ausmass ist jedoch<br />

an diesem Standort vertretbar.<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> will für ortsansässige Gewerbebetriebe, welche nicht ins Siedlungsgebiet passen, geeignete Flächen<br />

zur Verfügung stellen. Unter den bestehenden Arbeitszonen ist die Fromatt die einzige, welche diese Anforderungen<br />

erfüllt und noch Erweiterungsmöglichkeiten aufweist.<br />

Die negativen Auswirkungen auf Natur und Landschaft können mit geeigneten Begleitmassnahmen gemindert<br />

werden.<br />

d. Weitergehende Massnahmen<br />

- Zur Integration in die Landschaft ist entlang der Zonengrenze eine angemessene Begrünung anzulegen<br />

(vgl. BZR Art. 17): Grünstreifen entlang der Kantonsstrasse; Baumreihe am unteren Zonenrand, entlang der<br />

Erschliessungsstrasse.<br />

- Qualitative Aufwertung der Grünzone: Bepflanzung mit standortgerechten, einheimischen Gehölzen.<br />

- Entwicklung in Etappen: Die Entwicklung/Bebauung der Fläche soll direkt anschliessend an die bestehenden<br />

Gewerbenutzungen etappenweise erfolgen. Eine Etappe umfasst den unmittelbaren Bedarf. Es sollen<br />

keine Flächen auf Vorrat befestigt werden.<br />

31


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

Blick von Süden: Die äussere Linie der abhumusierten Fläche zeigt die Grenze<br />

der bestehenden Arbeitszone auf.<br />

32


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong>: Ortsplanungsrevision 2011 1:1'000 ´<br />

Sonderbauzone Chratzere<br />

gültiger Zonenplan<br />

M 1:3'000<br />

0 5 10 15 20 m<br />

Sonderbauzone<br />

Chratzere, SCh<br />

Grünzone, Gw Landwirtschaftszone<br />

8.0<br />

8.0<br />

8.0<br />

7.0<br />

6.0<br />

643000<br />

Änderungen 2011<br />

M 1:1000<br />

643000<br />

Arbeitszone, A IV<br />

6.0<br />

6.0<br />

Baulinie<br />

Änderungen Zonenplan<br />

2011


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

6. Sonderbauzone Chratzere (SCh)<br />

a. Einzonung<br />

Gegenstand - Einzonung von 3´586 m 2 von der Landwirtschaftszone (Lw) in die Sonderbauzone SCh<br />

- Einzonung von 443 m 2 von der Landwirtschaftszone in die Grünzone Gewässer (GrG)<br />

Parzellen Parz. Fläche Zone Zone neu Bemerkung / Nutzung<br />

1364 1´839 m 2 Lw SCh Einzonung Scheune<br />

1467 1´248 m 2 Lw SCh Einzonung Wohnhaus, Wendeplatz<br />

213 m 2 Lw GrG Gewässerraum Kanal<br />

1469 499 m 2 Lw SCh Einzonung Wendeplatz<br />

132 m 2 Lw GrG Gewässerraum Kanal<br />

Lage Erweiterung der bestehenden Sonderbauzone Chratzere<br />

Absicht Erweiterung der bestehenden Sonderbauzone, um den ansässigen Gewerbebetrieben Entwicklungsmöglichkeiten<br />

am bestehenden Standort zu bieten<br />

Begründung 1) Die ansässigen Betriebe sind standortgebunden. Die Mühle ist flächenmässig am Anschlag<br />

und braucht mehr Platz. Dazu dient in erster Linie die Einzonung auf Parz. 1364. Die<br />

Scheune wird in absehbarer Zukunft voraussichtlich nicht mehr landwirtschaftlich genutzt.<br />

Ihr Umnutzung für Gewerbezwecke (Mühle) ist sinnvoll.<br />

2) Die Zufahrt zum Mühle-Silo mit grösseren LkW ist nur via Parz. 1469 möglich. Diese liegt<br />

jedoch in der Landwirtschaftszone und wird bereits heute für die Zufahrt und zeitweise auch<br />

als temporärer Abstellplatz genutzt. Eine Regelung ist notwendig.<br />

3) Aufgrund der absehbaren Aufgabe des bäuerlichen Gewerbes, wird das Wohnhaus auf<br />

Parz. 1467 in die Sonderbauzone integriert.<br />

Eignung Durch die Standortgebundenheit gegeben<br />

Konflikte<br />

Massnahmen<br />

- Verlust von Landwirtschaftsfläche<br />

- Waldabstand beim Wohnhaus auf Parz. 1467<br />

- Der Gewässerraum des Kanals wird gemäss Schlüsselkurve der Grünzone Gewässer<br />

(GrG) zugewiesen. Dies ergibt einen Gewässerraum von 16 m Breite.<br />

- Festlegung einer Baulinie, innerhalb derer das Wohnhaus erneuert oder ersetzt werden<br />

darf.<br />

b. Beurteilung nach Art. 47 RPV<br />

Haushälterische<br />

Bodennutzung<br />

Die flächenmässige Erweiterung beschränkt sich auf den unmittelbaren Bedarf.<br />

Landwirtschaft Es geht kaum Nutzfläche verloren. Der überwiegende Teil ist bereits heute befestigt, bebaut<br />

oder als Garten/Umgebungsfläche genutzt.<br />

Landschaft keine wahrnehmbare Veränderung gegenüber Ist-Zustand<br />

Geschützte Obj. keine<br />

Gewässer Der Wissemme-Kanal ist auf dem betroffenen Abschnitt stark verbaut; Ökomorphologische<br />

Klassierung: «künstlich»; Mit der Zuweisung zur Grünzone wird der Gewässerraum<br />

gesichert und kann zukünftig renaturiert oder zumindest aufgewertet werden.<br />

Naturgefahren Gefahrenzone 1 Hochwasser (geringe Gefährdung)<br />

Erschliessung Vollständig erschlossen; <strong>Gemeinde</strong>strasse 2. Kl., Verkehrskapazität gut; Keine grundsätzliche<br />

Erhöhung des Verkehrsaufkommens infolge Einzonung<br />

34


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

Lärm Keine Wohnzonen in unmittelbarer Nähe; wenig Verkehr;<br />

Umwelt keine negativen Auswirkungen zu erwarten<br />

c. Interessenabwägung<br />

Die Mühle ist standortgebunden. Um den Betrieb längerfristig zu sichern, sind klare Verhältnisse für Zu-/Wegfahrt<br />

und Parkierung, sowie Platz für einen massvollen Ausbau zu schaffen. Die die Mühle betreffenden Einzonungen<br />

auf den Parz. 1364, 1467 und 1469 beschränken sich auf das betrieblich Notwendige. Das Wohnhaus<br />

auf Parz. 1467 wird mit der Einzonung einer, der zukünftigen Nutzung angepassten, Zone zugewiesen. Die Sonderbauzone<br />

wird dadurch angemessen arrondiert.<br />

d. Weitergehende Massnahmen<br />

- Zur Integration in die Landschaft ist entlang der Zonengrenze eine angemessene Begrünung anzustreben:<br />

Hecke aus standortgerechten, einheimischen Gehölzen; Obstbäume<br />

Blick von Osten: rechts die Mühle; links Parz.<br />

1469<br />

Blick von Norden: rechts die Scheune auf Parz.<br />

1364<br />

35


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

7. Sonderbauzone Lagerplatz (SLp), Wegmatte<br />

a. Einzonung<br />

Gegenstand<br />

- Einzonung von 2´527 m 2 vom Übrigen Gebiet (üG) in die Sonderbauzone SLp<br />

- Einzonung von 1´377 m 2 vom Übrigen Gebiet (üG) und der Landwirtschaftszone in die<br />

Grünzone Gewässer (GrG)<br />

- Auszonung von 475 m 2 aus der zweigeschossigen Wohn- und Arbeitszone (WA2) in die<br />

Landwirtschaftszone (Lw)<br />

Parzellen Parz. Fläche Zone Zone neu Bemerkung / Nutzung<br />

1162 1´712 m 2 üG SLp<br />

900 m 2 üG GrG Uferbereich Waldemme: 15 m<br />

306 687 m 2 üG SLp<br />

320 m 2 üG GrG Uferbereich Waldemme, Waldrand<br />

128 m 2 Lw SLp<br />

157 m 2 Wald GrG Änderung aufgrund Waldfeststellung<br />

2330 475 m 2 WA2 Lw Auszonung<br />

Lage Angrenzend an die Arbeitszone Wegmatte, zwischen Kantonsstrasse und Waldemme<br />

Absicht Bereinigung Zonenplan; Herstellung der Zonenkonformität<br />

Begründung Die betroffene Fläche wird bereits im Sinne der neuen Zone genutzt. Es handelt sich um eine<br />

altrechtliche Nutzung.<br />

Eignung Gute Möglichkeiten der Zu- und Wegfahrt von der Kantonsstrasse. Aufgrund der knappen<br />

Raumverhältnisse zwischen Waldemme und Kantonsstrasse ist die Fläche jedoch nur mässig<br />

zur gewerblichen Nutzung geeignet (viele Nutzungsinteressen auf engem Raum).<br />

Konflikte<br />

Massnahmen<br />

- Gewässerabstand, Waldabstand<br />

- Strassenabstand<br />

- Der Gewässerraum der Waldemme wird gemäss Schlüsselkurve der Grünzone Gewässer<br />

(GrG) zugewiesen. Dies ergibt einen Uferbereich von 15 m Breite.<br />

- Entlang dem statischen Waldrand wird ebenfalls ein Streifen der Grünzone zugewiesen<br />

- Die Erstellung von Bauten ist untersagt (vgl. Artikel im BZR)<br />

b. Beurteilung nach Art. 47 RPV<br />

Haushälterische<br />

Bodennutzung<br />

Die Bodennutzung ändert sich nicht. Die Flächen werden den passenden Zonen<br />

zugeordnet.<br />

Landwirtschaft Auf Parz. 306 gehen 128 m 2 verloren. Dafür werden auf Parz. 2330 475 m 2 in die Landwirtschaftszone<br />

zurückgeführt.<br />

Landschaft keine wahrnehmbare Veränderung gegenüber Ist-Zustand<br />

Natur/Wald Typischer Zweiblatt-Eschenmischwald (EK 29a); Mit der Ausscheidung der Grünzone entlang<br />

dem Waldrand können negative Einwirkungen durch die Gewerbenutzung vermieden<br />

werden.<br />

Geschützte Obj. keine<br />

Gewässer Das Ufer der Waldemme ist in diesem Bereich mit einer Mauer gesichert. Ökomorphologische<br />

Klassierung: «wenig beeinträchtigt» (bezieht sich auf das linke Ufer); Mit der Zuweisung<br />

zur Grünzone wird der Gewässerraum gesichert.<br />

36


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

Naturgefahren Grünzone: Gefahrenzone 2 Hochwasser (mittlere Gefährdung); restliche Fläche<br />

Restgefährdung<br />

Erschliessung Vollständig erschlossen; Keine Erhöhung des Verkehrsaufkommens zu erwarten<br />

Lärm Keine zusätzlichen Einwirkungen zu erwarten<br />

Umwelt Mit der Ausscheidung der Grünzone sind Uferraum und Gewässer in Zukunft besser geschützt.<br />

Aufgrund der Einzonung sind keine zusätzlichen negativen Einflüsse auf die Umwelt<br />

zu erwarten.<br />

c. Interessenabwägung<br />

Die Grundeigentümer wollen ihre altrechtliche Nutzung am gegebenen Standort weiter betreiben. Dies wird<br />

durch die Zuweisung zu einer nutzungskonformen Bauzone planungsrechtlich gesichert. Zum Schutz von Gewässerraum<br />

und Waldrand wird eine genügend breite Grünzone ausgeschieden.<br />

d. Weitergehende Massnahmen<br />

- Begrünung des Uferbereichs in der Grünzone mit standortgerechten, einheimischen Gehölzen<br />

- Die Einhaltung der Zonengrenzen und insbesondere die Erhaltung und Pflege der Flächen in der Grünzone<br />

sind sicherzustellen. Die Grünzonen sind gegenüber der Sonderbauzone mittels Zaun abzugrenzen.<br />

Blick in Richtung Lammschlucht Blick in Richtung Dorf<br />

37


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong>: Ortsplanungsrevision 2011 1:1'000 ´<br />

Sonderbauzone Lagerplatz, Wegmatte Grünzone, GrG<br />

gültiger Zonenplan<br />

M 1:2'000<br />

0 5 10 15 20 m<br />

Sonderbauzone<br />

Lagerplatz, SLp<br />

Übriges Gebiet, üG<br />

Wohn- und Arbeitszone<br />

WA3<br />

Arbeitszone, A III<br />

Änderungen 2011<br />

M 1:1'000<br />

15.0<br />

Landwirtschaftszone<br />

Änderungen Zonenplan<br />

2011


198000<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong>: Ortsplanungsrevision 2011 1:2'000 ´<br />

Sonderbauzone Chlusen<br />

gültiger Zonenplan<br />

M 1:4'000<br />

0 10 20 30 40 m<br />

Sonderbauzone<br />

Chlusen, SCe<br />

Übriges Gebiet, üG<br />

Grünzone, Gw Landwirtschaftszone<br />

Änderungen 2011<br />

M 1:2'000<br />

7.0<br />

7.0<br />

6.0<br />

Baulinie<br />

Änderungen Zonenplan<br />

2011<br />

20.0<br />

198000


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

8. Sonderbauzone Chlusen (SCe)<br />

a. Einzonung<br />

Gegenstand<br />

- Einzonung von 8´215 m 2 aus der Landwirtschaftszone (Lw) und dem Übrigen Gebiet (üG)<br />

in die Sonderbauzone SCe<br />

- Einzonung von 1´642 m 2 vom Übrigen Gebiet (üG) in die Grünzone Gewässer (GrG)<br />

Parzellen Parz. Fläche Zone Zone neu Bemerkung / Nutzung<br />

695 4´615 m 2 Lw SCe Scheune / Haus<br />

306 314 m 2 üG SCe<br />

1´642 m 2 üG GrG Uferbereich Waldemme<br />

1206 3´286 m 2 Lw SCe ehem. Schweinestall / Wohnhaus<br />

Lage Erweiterung der Sonderbauzone Chlusen (SCe) im Norden und im Osten, jeweils angrenzend<br />

an die Kantonsstrasse<br />

Absicht<br />

Begründung<br />

Eignung<br />

Konflikte<br />

Massnahmen<br />

- Parz. 695: Erweiterung des ansässigen Gartenbaubetriebes<br />

- Parz. 1206: Herstellung der Zonenkonformität für das ansässige Kleingewerbe<br />

(Bauunternehmen)<br />

- Parz. 695: Gesuch des Grundeigentümers/Unternehmers (Bieri-Felder AG) um Erweiterung<br />

der Sonderbauzone (Nutzungskonzept vorhanden); Standortgebundenheit; Das Unternehmen<br />

braucht mehr Fläche, die Scheune soll für gewerbliche Zwecke genutzt werden<br />

können<br />

- Parz. 1206: Die betroffene Fläche wird bereits im Sinne der neuen Zone genutzt. Es handelt<br />

sich um eine altrechtliche Nutzung.<br />

- Parz. 695: aufgrund der gültigen Zonenbestimmungen gegeben<br />

- Parz. 1206: bedingt geeignet; Der Grundeigentümer soll jedoch seinen Betrieb im bestehenden<br />

Rahmen weiterführen können.<br />

- Verlust an Landwirtschaftsland<br />

- Der Gewässerraum der Waldemme wird der Grünzone Gewässer (GrG) zugewiesen.<br />

b. Beurteilung nach Art. 47 RPV<br />

Haushälterische<br />

Bodennutzung<br />

Parz. 695: die Erweiterung beschränkt sich auf den unmittelbaren Bedarf. Die Umnutzung<br />

der Scheune erspart den Bau weiterer Gebäude.<br />

Auf den Parz. 306 und 1206 ändert sich die Bodennutzung nicht. Die Flächen werden einzig<br />

einer neuen Zone zugeordnet.<br />

Landwirtschaft Gutes Landwirtschaftsland, aber keine Fruchtfolgeflächen. Effektiv gehen ca. 0.2 bis 0.3<br />

ha Nutzfläche verloren. Der Rest ist bereits bebaut oder befestigt<br />

Landschaft wenig wahrnehmbare Veränderung gegenüber Ist-Zustand<br />

Geschützte Obj. keine<br />

Gewässer Ökomorphologische Klassierung: «naturnah»; Mit der Zuweisung zur Grünzone wird der<br />

Uferbereich auf einer Breite von 18 bis 30 m gesichert.<br />

Naturgefahren Grünzone: Gefahrenzone 2 Hochwasser (mittlere Gefährdung); restliche Fläche<br />

Restgefährdung<br />

Erschliessung Vollständig erschlossen. Keine Erhöhung des Verkehrsaufkommens zu erwarten<br />

Lärm Keine zusätzlichen Einwirkungen zu erwarten<br />

Umwelt Keine weiteren negativen Einflüsse zu erwarten<br />

40


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

c. Interessenabwägung<br />

Das Gartenbauunternehmen Bieri-Felder AG will sich an seinem Standort weiterentwickeln. Der Standort ist<br />

dafür gut geeignet. Die vorgesehene Erweiterung ist massvoll und ermöglicht die Umnutzung bereits bestehender<br />

Gebäude.<br />

Der Grundeigentümer von Parz. 1206 will seine altrechtliche Nutzung am gegebenen Standort weiter betreiben.<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> will ihm dies im bisherigen Rahmen gewähren. Die gewerbliche Nutzung im Gebiet Chlusen soll<br />

aber auch in Zukunft im Grundsatz nach den bisherigen Zonenbestimmungen erfolgen. Auf die Schaffung einer<br />

Arbeitszone wird daher verzichtet und Parz. 1206, unter Einbezug ergänzender Bestimmungen im BZR, ebenfalls<br />

der Sonderbauzone Chlusen zugewiesen.<br />

d. Weitergehende Massnahmen<br />

- Innerhalb der Sonderbauzone sind möglichst grosse Flächen grün zu halten, d.h. es soll möglichst wenig<br />

Fläche befestigt werden.<br />

- Wo die gewerbliche Nutzung einen negativen Einfluss auf das Landschaftsbild mit sich bringt, soll dem mit<br />

geeigneten Begrünungsmassnahmen entgegengewirkt werden. Dies geschieht z.B mit abschnittsweisen<br />

Gehölz-Pflanzungen entlang der Zonengrenze (Hecken und/oder Obstbäume aus standortgerechten, einheimischen<br />

Gehölzen).<br />

Blick von der Waldemme auf die neu einzuzonende<br />

Fläche auf Parz. 695 mit Scheune/Haus<br />

Blick von Norden auf Parz. 1206<br />

41


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

9. Sonderbauzone Wissemme (SWe)<br />

a. Einzonung<br />

Gegenstand - Einzonung von 4´390 m 2 aus der Landwirtschaftszone (Lw) in die Sonderbauzone SWe<br />

- Einzonung von 530 m 2 aus der Landwirtschaftszone in die Grünzone Gewässer (GrG)<br />

Parzellen Parz. Fläche Zone Zone neu Bemerkung / Nutzung<br />

1459 2´672 m 2 Lw SWe<br />

2434 1´718 m 2 Lw SWe<br />

530 m 2 Lw GrG Uferbereich Wissemme<br />

Lage Gebiet Wissämme/Chnubel: zwischen Wissemme und Kantonsstrasse<br />

Absicht Ermöglichung der massvollen Erweiterung des ansässigen Kleingewerbes (Sägerei)<br />

Begründung<br />

- Gesuch des Grundeigentümers (Sägerei Unernährer) um Betriebserweiterung und Erstellung<br />

einer Lagerhalle. In der Landwirtschaftszone sind die Erweiterungsmöglichkeiten<br />

jedoch stark eingeschränkt. Mit Schreiben vom 25.11.2010 stellt die Dienststelle<br />

rawi die Genehmigung eines Anbaus von höchstens 100 m 2 Grundfläche in Aussicht.<br />

- Die Sägerei steht bereits seit den 1930er Jahren an diesem Standort. Es handelt sich<br />

um eine altrechtliche Nutzung. Es ist noch die einzige Sägerei in der Umgebung, welche<br />

Langholzsortimente zuschneidet. Sie hat dadurch eine wichtige Bedeutung für die regionale<br />

Holzbranche.<br />

- Standortgebundenheit<br />

Eignung Aufgrund der bestehenden Nutzung gegeben; Das Potential zur flächenmässigen Erweiterung<br />

ist aber klar beschränkt.<br />

Konflikte<br />

Massnahmen<br />

- Verlust an Landwirtschaftsland<br />

- Isolierte Zone<br />

- Beschränkung der Zonengrösse auf das Notwendigste<br />

- Der Gewässerraum der Waldemme wird der Grünzone Gewässer (GrG) zugewiesen.<br />

Dies ergibt eine Uferbreite von 13 m ab der mittleren Wasserlinie.<br />

b. Beurteilung nach Art. 47 RPV<br />

Haushälterische<br />

Bodennutzung<br />

Die Erweiterung beschränkt sich auf das betrieblich Notwendige. Es werden keine grösseren<br />

Reserven eingezont.<br />

Landwirtschaft Gutes Landwirtschaftsland, aber keine Fruchtfolgeflächen. Effektiv gehen ca. 0.1 ha Nutzfläche<br />

verloren. Der Rest ist bereits bebaut oder befestigt<br />

Landschaft Einfluss hält sich aufgrund der kleinflächigen Erweiterung in Grenzen. Die neu geplante<br />

Lagerhalle wirkt optisch wenig vorteilhaft, kann jedoch akzeptiert werden.<br />

Geschützte Obj. keine<br />

Gewässer Ökomorphologische Klassierung: «künstlich»; Mit der Zuweisung zur Grünzone wird der<br />

Uferbereich auf einer Breite von 13 m gesichert und kann zukünftig renaturiert oder zumindest<br />

aufgewertet werden.<br />

Naturgefahren Gefahrenzone 1 Hochwasser (geringe Gefährdung)<br />

Erschliessung vollständig erschlossen. Keine Erhöhung des Verkehrsaufkommens zu erwarten<br />

Lärm Keine zusätzlichen Einwirkungen zu erwarten<br />

42


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

Umwelt keine weiteren negativen Einflüsse zu erwarten; Die Wissemme ist durch den Damm und<br />

die Grünzone geschützt<br />

c. Interessenabwägung<br />

Der Betrieb ist auf eine Erweiterung angewiesen, um längerfristig bestehen zu können. Die Sachlage ist vergleichbar<br />

mit derjenigen in der Sonderbauzone Chratzere (vor Einzonung in die Sonderbauzone). Der <strong>Gemeinde</strong>rat<br />

möchte ähnlich verfahren und dem Betrieb mit der Zuweisung in eine Sonderbauzone Entwicklungsmöglichkeiten<br />

gewähren. Eine weitergehende gewerbliche Entwicklung ist an diesem Standort jedoch nicht erwünscht.<br />

D.h. es soll keine neue Gewerbezone geschaffen werden. Die Einzonung wird daher auf die unmittelbar notwendige<br />

Fläche und etwas Reserve beschränkt.<br />

d. Weitergehende Massnahmen<br />

- Zur Integration in die Landschaft ist entlang der Zonengrenze eine angemessene Begrünung anzustreben:<br />

Obstbäume und Hecke aus standortgerechten, einheimischen Baumarten.<br />

- Qualitative Aufwertung der Grünzone: Bepflanzung mit standortgerechten, einheimischen Gehölzen.<br />

Blick von Osten, in Richtung Escholzmatt<br />

43


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong>: Ortsplanungsrevision 2011 1:2'000 ´<br />

Sonderbauzone Wissämme<br />

gültiger Zonenplan<br />

M 1:4'000<br />

0 10 20 30 40 m<br />

Sonderbauzone<br />

Wissämme, SWa<br />

Grünzone, Gw Landwirtschaftszone<br />

33.3<br />

4.5<br />

24.7<br />

13.0<br />

Arbeitszone, A IV<br />

Änderungen 2011<br />

M 1:2000<br />

Übriges Gebiet, üG<br />

Änderungen Zonenplan<br />

2011


gültiger Zonenplan<br />

M 1:5'000<br />

641000<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong>: Ortsplanungsrevision 2011 1:2'000 ´<br />

Weilerzone Oberberg<br />

Weilerzone neu<br />

Landwirtschaftszone<br />

Änderungen Zonenplan<br />

2011<br />

Wald<br />

Änderung 2011<br />

M 1:2'000<br />

10.0<br />

0 10 20 30 40 50 m<br />

641000


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

10. Weilerzone Oberberg (WZ)<br />

a. Einzonung<br />

Gegenstand Einzonung von 13´418 m 2 von der Landwirtschaftszone (Lw) in die Weilerzone (WZ)<br />

Parzellen Parz. Fläche Zone Zone neu Bemerkung / Nutzung<br />

1503 502 m 2 Lw WZ Wohnhaus<br />

1793 842 m 2 Lw WZ Wohnhaus<br />

1794 983 m 2 Lw WZ Käserei<br />

1796 9´632 m 2 Lw WZ Bauernhof, Landwirtschaftsfläche<br />

1942 377 m 2 Lw WZ Garage/Autounterstand<br />

1826 1´082 m 2 Lw WZ altes Schulhaus / Wohnen<br />

Lage Weiler Oberberg, von der Käserei bis zum alten Schulhaus<br />

Absicht Erhaltung des Weilers<br />

Begründung Die meisten Nutzungen sind nicht mehr landwirtschaftlicher Art. Eine Zuweisung zur Weilerzone<br />

eröffnet bessere Möglichkeiten für die Erhaltung und den Ausbau der bestehenden<br />

Gebäude.<br />

Eignung Im regionalen Entwicklungsplan (REP) als Weiler Typ B bezeichnet.<br />

Konflikte<br />

Massnahmen<br />

- Landwirtschaftsfläche innerhalb der Zone<br />

- Waldabstand<br />

- Waldfeststellung<br />

b. Beurteilung nach Art. 47 RPV<br />

Haushälterische<br />

Bodennutzung<br />

Die Bodennutzung ändert sich nicht. Die Fläche wird einzig einer neuen Zone zugeordnet.<br />

Landwirtschaft Es geht keine landwirtschaftliche Nutzfläche verloren.<br />

Landschaft keine wahrnehmbare Veränderung gegenüber Ist-Zustand<br />

Natur/Wald keine Beeinträchtigung; Eine Waldfeststellung wird in den nächsten Wochen<br />

durchgeführt.<br />

Geschützte Obj. INR-Geo-Objekte: Rundhöcker<br />

Gewässer Eingedolter Bach in der Geländemulde. Dieser fliesst unterhalb von Parz. 1942 und 1794<br />

offen und ist an seinen Ufern bestockt. Von einer Ausscheidung des Gewässerraums in<br />

eine Grünzone wird aufgrund der Kleinflächigkeit und der Topographie abgesehen.<br />

Naturgefahren Ausserhalb Gefahrenkarten-Perimeter. Gefahrenhinweiskarte weist auf eine potentielle<br />

Hochwassergefährdung hin. Die Situation wird im Rahmen der Gefahrenkarten-Revision<br />

im Sommer 2011 beurteilt.<br />

Erschliessung vollständig erschlossen. Keine Erhöhung des Verkehrsaufkommens zu erwarten<br />

Lärm Keine zusätzlichen Einwirkungen zu erwarten<br />

Umwelt keine Beeinträchtigungen zu erwarten<br />

c. Interessenabwägung<br />

Der regionale Entwicklungsplan (REP) sieht für die speziell bezeichneten Weiler die Möglichkeit zur Einzonung in<br />

die Weilerzone vor. Von seiner Bedeutung und der heutigen Nutzung her macht dies für den Weiler Oberberg Sinn.<br />

46


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

Wohnhaus und Käserei (P. 1973 + 1974) Blick von oben, d.h. von Westen her<br />

Altes Schulhaus (im Hintergrund) und Bauernhof Altes Schulhaus (Parz. 1826)<br />

47


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

11. Weilerzone Fontanne (WZ)<br />

a. Einzonung<br />

Gegenstand Einzonung von 15´157 m 2 von der Landwirtschaftszone (Lw) in die Weilerzone (WZ)<br />

Parzellen Parz. Fläche Zone Zone neu Bemerkung / Nutzung<br />

1501 575 m 2 Lw WZ Wohnhaus<br />

1908 4´769 m 2 Lw WZ Gewerbe (Sägerei)<br />

1979 3´868 m 2 Lw WZ altes Schulhaus<br />

1981 3´704 m 2 Lw WZ Wohnhaus<br />

1983 399 m 2 Lw WZ unbebaut<br />

1984 1´842 m 2 Lw WZ Wohnhaus<br />

Lage Weiler Fontanne, von der Sägerei bis zum alten Schulhaus<br />

Absicht Erhaltung des Weilers<br />

Begründung Alle betroffenen Grundstücke werden nicht mehr landwirtschaftlich genutzt. Eine Zuweisung<br />

zur Weilerzone eröffnet bessere Möglichkeiten für die Erhaltung und den Ausbau der bestehenden<br />

Gebäude.<br />

Eignung Im regionalen Entwicklungsplan (REP) als Weiler Typ C bezeichnet<br />

Konflikte<br />

- Waldabstand<br />

- Gewässerraum<br />

Massnahmen Waldfeststellung<br />

b. Beurteilung nach Art. 47 RPV<br />

Haushälterische<br />

Bodennutzung<br />

Die Bodennutzung ändert sich nicht. Die Flächen werden einer neuen Zone zugeordnet.<br />

Landwirtschaft Es geht keine landwirtschaftliche Nutzfläche verloren.<br />

Landschaft Keine wahrnehmbare Veränderung gegenüber Ist-Zustand<br />

Natur/Wald Keine Beeinträchtigung; Eine Waldfeststellung wird in den nächsten Wochen<br />

durchgeführt.<br />

Geschützte Obj. keine<br />

Gewässer Der Weiler liegt an der Gross Fontanne. Zwischen dem Gewässer und den Grundstücken<br />

verläuft die Strasse. Von einer Ausscheidung des Gewässerraums in eine Grünzone wird<br />

aufgrund des Strassenverlaufs und der Kleinflächigkeit abgesehen.<br />

Naturgefahren Ausserhalb Gefahrenkarten-Perimeter. Gefahrenhinweiskarte weist auf eine potentielle<br />

Hochwassergefährdung hin. Die Situation wird im Rahmen der Gefahrenkarten-Revision<br />

im Sommer 2011 beurteilt.<br />

Erschliessung vollständig erschlossen. Keine Erhöhung des Verkehrsaufkommens zu erwarten<br />

Lärm Keine zusätzlichen Einwirkungen zu erwarten<br />

Umwelt keine Beeinträchtigungen zu erwarten<br />

48


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

c. Interessenabwägung<br />

Der regionale Entwicklungsplan (REP) sieht für die speziell bezeichneten Weiler die Möglichkeit zur Einzonung<br />

in die Weilerzone vor. Von seiner Bedeutung und der heutigen Nutzung her ist der Weiler Fontanne prädestiniert<br />

dafür.<br />

Wohnhäuser an der Gross Fontanne Sägerei / Gewerbe (Parz. 1908)<br />

Ehemaliges Schulhaus (Parz.1979)<br />

49


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong>: Ortsplanungsrevision 2011 1:2'000 ´<br />

Weilerzone Fontanne<br />

Weilerzone neu<br />

Landwirtschaftszone<br />

Änderungen Zonenplan<br />

2011<br />

Wald<br />

gültiger Zonenplan<br />

M 1:6'000<br />

6.0<br />

6.0<br />

6.0<br />

Änderung 2011<br />

M 1:2'000<br />

0 20 40 60 80 100 m


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong>: Ortsplanungsrevision 2011 1:2'000 ´<br />

Arbeitszone Wegmatte Zone für öffentliche<br />

Grünzone, Gw<br />

Zwecke, Oe<br />

Änderungen 2011<br />

M 1:2'000<br />

gültiger Zonenplan<br />

M 1:4'000<br />

0 10 20 30 40 m<br />

Wohn- und Arbeitszone<br />

WA3<br />

Arbeitszone, A III<br />

Sonderbauzone<br />

Lagerplatz, SLp<br />

Übriges Gebiet, üG<br />

15.0<br />

Landwirtschaftszone<br />

Änderungen Zonenplan<br />

2011


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

3.4 Umzonungen<br />

1. Arbeitszone Wegmatte (A III)<br />

a. Umzonung<br />

Gegenstand - Umzonung von 15´743 m 2 von der zweigeschossigen Wohn- und Arbeitszone (WA2) in die<br />

Arbeitszone A III<br />

Parzellen Parz. Fläche Zone Zone neu Bemerkung / Nutzung<br />

622 529 m 2 WA2 A III Haus<br />

304 384 m 2 WA2 A III Wohnhaus<br />

305 3´126 m 2 WA2 A III Lagerplatz<br />

326 1´251 m 2 WA2 A III Betriebsgebäude/Lagerplatz<br />

596 2´699 m 2 WA2 A III Betriebsgebäude<br />

1261 4´894 m 2 WA2 A III Lagerplatz<br />

1943 2´860 m 2 WA2 A III Betriebsgebäude/Lagerplatz<br />

Lage Wegmatte, entlang der Kantonsstrasse; nördlich des Schulhauses<br />

Absicht Nutzungsentflechtung; Erstellung von klaren Nutzungsvorschriften und Planungssicherheit<br />

Begründung<br />

- Das Areal ist stark durch die gewerbliche Nutzung, insbesondere den Holzverarbeitungsbetrieb<br />

der WHAG Holzlogistik geprägt. Aufgrund der Tätigkeiten des ansässigen<br />

Gewerbes und der Lage direkt an der Kantonsstrasse sind die betroffenen Grundstücke<br />

nur sehr schlecht für die Wohnnutzung geeignet. Es ist eine Nutzungsentflechtung<br />

anzustreben.<br />

- Gesuch des Grundeigentümers/Unternehmers um Umzonung. Die betroffene Fläche<br />

wird bereits seit Jahrzehnten im Sinne der neuen Zone genutzt.<br />

Eignung Die Lage direkt an der Kantonsstrasse ist gut für die gewerbliche Nutzung geeignet. Es befinden<br />

sich nur wenige Wohnhäuser in unmittelbare Nähe.<br />

Konflikte Benachbarte Wohngebäude und Schule<br />

Massnahmen Die Lärmempfindlichkeitsstufe III wird beibehalten; Schaffung einer speziellen Arbeitszone<br />

AIII im BZR.<br />

b. Beurteilung nach Art. 47 RPV<br />

Haushälterische<br />

Bodennutzung<br />

Die Bodennutzung ändert sich nicht grundsätzlich. Die Fläche werden einzig einer neuen<br />

Zone zugeordnet.<br />

Landwirtschaft keine Landwirtschaftsfläche betroffen<br />

Landschaft keine Veränderung gegenüber IST-Zustand zu erwarten<br />

Geschützte Obj. keine<br />

Gewässer Waldemme liegt auf der anderen Seite der Kantonsstrasse. Keine negativen Einwirkungen<br />

zu erwarten<br />

Naturgefahren Mittlere Gefährdung (Gefahrenzone 2 Hochwasser) auf Parz. 305 und 1261 durch Stolegrabe<br />

und Lugibach; Geringe Gefährdung (Gefahrenzone 1 Hochwasser) auf restlicher<br />

Fläche<br />

Erschliessung vollständig erschlossen. Keine Erhöhung des Verkehrsaufkommens zu erwarten<br />

Lärm Keine zusätzlichen Einwirkungen zu erwarten<br />

Umwelt keine weiteren negativen Einflüsse zu erwarten<br />

52


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

c. Interessenabwägung<br />

Die Tatsache, dass sich in der Wegmatte sehr viele unterschiedliche Nutzungen auf engem Raum treffen, ist<br />

problematisch. Die <strong>Gemeinde</strong> strebt hier eine möglichst klare Trennung der unterschiedlichen Nutzungen an.<br />

Die von der Umzonung betroffenen Flächen eignen sich in erster Linie für die Gewerbenutzung. Eine Zuweisung<br />

zur Arbeitszone ist angebracht. Hinzu kommt, dass sich das ansässige Gewerbe an seinem Standort weiterentwickeln<br />

will. Seine Tätigkeiten und Erweiterungsabsichten sind für diesen Standort grundsätzlich geeignet.<br />

Mit der Beibehaltung der Lärmempfindlichkeitsstufe III wird den umliegenden Wohnbauten Rechnung getragen.<br />

Blick von Süden<br />

53


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

Anhang 1: Flächenbilanz<br />

Grundstücke Fläche Zonen neu: Zonen bisher:<br />

GB W2 WA2 A SB Gr WZ Lw Total üG Lw Wald WA Total<br />

1. Einzonungen Siedlungsgebiet:<br />

Wohnzone Bienz, W2<br />

- Parz. 1010: 4'324 4'324 4'324<br />

Wohnzone Roor, W2<br />

- Parz.999: 605 605 605<br />

- Parz. 1000: 2'073 2'073 2'073<br />

Wohnzone Steimättili, W2<br />

- Parz. 339: 51 51<br />

- Parz. 340: 339 96 435<br />

Total Wohnzone: 7'392 96 7'488 4'324 3'164 7'488<br />

Wohn-/Arbeitszone Unterdorf, WG2<br />

- Parz. 226: 839 748 687 91<br />

- Parz. 180: 665 465 665<br />

- Parz. 643: 1'010 1'010 1'010<br />

- Parz. 178: 383 383 383<br />

- Parz. 179: 2'244 79 0<br />

- Parz. 2325: 596 349 349<br />

Total Wohn-/Arbeitszone: 2'955 79 3'034 3'094 91 3'185<br />

Arbeitszone Chratzere, A IV<br />

- Parz. 1364: 2'263 1'391 3'654<br />

- Parz. 1365: 3'500 1'086 1'601 2'687<br />

- Parz. 1366: 24'946 21'209 3'738 24'453 494<br />

- Parz. 1479: 512 512 512<br />

Total: 25'070 0 6'730 31'800 31'306 494 31'800<br />

Arbeitszone Fromatt, A IV<br />

- Parz. 1443: 26'697 10'290 1'461 11'751<br />

Total: 10'290 1'461 11'751 11'751 11'751<br />

Total Arbeitszone: 35'360 8'191 43'551 0 43'057 494 43'551<br />

Sonderbauzone Chratzere<br />

- Parz. 1364: 19'374 1'839 1'839<br />

- Parz. 1467: 43'536 1'138 167 1'305<br />

110 144 254<br />

- Parz. 1469: 631 499 132 631<br />

Total: 3'586 443 4'029 0 4'029 0 4'029<br />

Sonderbauzone Lagerplatz<br />

- Parz. 1162: 2'624 1'712 900 2'612<br />

- Parz. 306: 12'527 815 477 1'007 128 157<br />

Total: 2'527 1'377 3'904 3'619 128 157 3'904<br />

Sonderbauzone Chlusen<br />

- Parz. 1206: 3'596 3'286 3'286<br />

- Parz. 306: 12'527 314 1'642 1'956<br />

- Parz. 695: 4'615 4'615<br />

Total: 8'215 1'642 9'857 1'956 7'901 9'857<br />

Sonderbauzone Wissämme<br />

- Parz. 1459: 2'672 2'672 2'672<br />

- Parz. 2434: 17'254 1'718 529 2'247<br />

Total: 4'390 529 4'919 4'919 4'919<br />

Total Sonderbauzone: 18'718 3'991 22'709 5'575 16'977 157 22'709<br />

Tot. Einzonung Siedlung: 7'392 2'955 35'360 18'718 12'357 76'782 12'993 63'198 742 0 76'933<br />

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<strong>Gemeinde</strong> <strong>Schüpfheim</strong> - Ortsplanungsrevision 2011: <strong>Planungsbericht</strong><br />

Grundstücke Fläche Zonen neu: Zonen bisher:<br />

GB W2 WA2 A SB Gr WZ Lw Total üG Lw Wald WA Total<br />

2. Einzonungen Landschaft:<br />

Weilerzone Oberberg<br />

- Parz. 1503: 502 502 502<br />

- Parz. 1793: 842 842 842<br />

- Parz. 1794: 983 983 983<br />

- Parz. 1796: 15'137 9'632 9'632<br />

- Parz. 1942: 377 377 377<br />

- Parz. 1826: 1'082 1'082 1'082<br />

Total: 13'418 13'418 13'418 13'418<br />

Weilerzone Fontanne<br />

- Parz. 1501: 575 575 575<br />

- Parz. 1908: 4'769 4'769 4'769<br />

- Parz. 1979: 59'694 3'868 3'868<br />

- Parz. 1981: 13'572 3'704 3'704<br />

- Parz. 1983: 399 399 399<br />

- Parz. 1984: 20'132 1'842 1'842<br />

Total: 15'157 15'157 15'157 15'157<br />

Total Einzonung Landschaft: 28'575 28'575 28'575 28'575<br />

Total Einzonungen: 7'392 2'955 35'360 18'718 12'357 28'575 0 105'357 12'993 91'773 742 0 105'508<br />

3. Umzonungen:<br />

Arbeitszone Wegmatte, A III<br />

- Parz. 622: 529 529 529<br />

- Parz. 304: 304 384 384<br />

- Parz. 305: 3'126 3'126 3'126<br />

- Parz. 326: 1'251 1'251 1'251<br />

- Parz. 596: 2'699 2'699 2'699<br />

- Parz. 1261: 4'894 4'894 4'894<br />

- Parz. 1943: 2'860 2'860<br />

- Parz.2330: 475 475<br />

Total Umzonungen: 15'743 475 16'218 16'218 16'218<br />

Total Zonenänderungen: 7'392 2'955 51'103 18'718 12'357 28'575 475 121'575 12'993 91'773 742 16'218 121'726<br />

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