NF-Blättle Nr 136.qxd (Page 2) - NaturFreunde Ortsgruppe Ulm

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Nummer 162 / Seite 2 NaturFreunde-Blättle Januar 2012 Im 99. Jahr der Vereinsgeschichte der Naturfreunde Ulm wurden 51 Mitglieder für 25-, 40-, 50-, 60- und 65-jährige Mitgliedschaft geehrt. Roland Maier betonte bei seiner Jubilaransprache, dass viele Jubilare im ,,jugendlichen Alter zur NaturFreunde-Gemeinschaft“ gekommen sind. Zehn Jubilare mit 65-jähriger Mitgliedschaft sind 1946 gleich nach Neugründung der NaturFreunde Ulm Mitglied der damaligen Jugendgruppe geworden. Die Naturfreunde-Jugendgruppe bot für die damalige Zeit den Jugendlichen Zusammengehörigkeit, viele Freizeitmöglichkeiten in der Natur und kulturelles Leben, das es im öffentlichen Leben nach dem 2. Weltkrieg nicht mehr so gab. Es wurden geehrt für langjährige NaturFreunde-Mitgliedschaft: Jubilarehrung der NaturFreunde Ulm am 2. Dezember 2011 in der ,,Krone” Nach der Neugründung kamen viele NatuFreunde zur damaligen Jugendgruppe und wurden für 65 Jahre Mitgliedschaft geehrt Auf dem Bild stehend von links nach rechts die Mitglieder mit 50-, 60-, und 65-jähriger Mitgliedschaft: Hans Sebald, Hans Faul, Sieglinde Voss, Willi Gansloser, Walter Wiedmann, Inge Bader, Hans Fichtner, Waltraud Honold, Horst Bader, Otto Gerig, Rolf Lösch und der Vorsitzende Gerhard Mühlich. Sitzend von links nach rechts: Maja Fichtner, Kurt Schädler und Theodora Vetter. Fotos: Hans-Peter Zagermann Die Jubilare für 25-jährige Mitgliedschaft nach ihrer Ehrung. 25 Jahre: Alexander Barth, Gisela Bober, Erwin Dreher, Katrin Hanisch, Klaus Guhl, Margot Häussler, Marianne Ihle, Gerhard Mayer, Stefanie Rickert, Ulrike Schanz, Susanne Schanz, Carl Joseph Scheck, Martin Schwarzwälder, Thomas Schwarzwälder, Frank Zagermann, Jörg Zagermann, Wolfgang Zerb, Walter Michael Zerb. 40 Jahre: Waltraud Drobeck, Hilde Feuchter, Gertrud Frick, Gerhard Gaiser, Emil Lehle, Helga Schwarzwälder, Marlis Weidlin, Irmtraud Widmannott und Hans-Peter Zagermann. 50 Jahre: Horst Bader, Ingeborg Bader, Renate Bader, Dietrich Fritz, Waltraud Honold, Helga Irringer, Rolf Lösch, Gerhard Mühlich, Helmut Springer und Elisabeth Weber. 60 Jahre: Maja Fichtner, Sieglinde Voss, Walter Röcker und Walter Wiedmann. 65 Jahre: Hans Faul, Hans Fichtner, Willi Gansloser, Otto Gerig, Trudl Gunser, Kurt Schädler, Hans Sebald, Kurt Spinnenhirn, Theodora Vetter und Suse Wellhäuser. Die Jubilare für 40-jährige Mitgliedschaft. NaturFreunde Ulm Wir gratulieren zum Geburtstag Marianne Focher am 31. Januar zum 75. Marianne Friele am 19. Februar zum 80. Karl-Heinz Friele am 26. Februar zum 70. Emil Lehle am 28. Februar zum 85. Robert Bäuerle am 22. März zum 90. Trudl Gunser am 23. März zum 93. Hannlore Peters am 26. März zum 75. Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: Hans-Peter Zagermann, Johannes-Palm-Str. 87, 89079 Ulm. E-Mail: hpzagermann@web.de
Nummer 162 / Seite 3 NaturFreunde-Blättle Januar 2012 Dank der Zuwendung der Ulmer Bürgerstiftung in Höhe von 5000 Euro Flussseeschwalben jetzt auf zwei neuen modernen Brutbasen Seit den Fünfziger Jahren verfolgt der Verfasser dieses Berichtes die Entwicklungen an den Stillgewässern „Gronne“ und „Lichternsee“ an der Ulmer Donau. Durch Betreiben der Ulmer NaturFreunde wurde die „Gronne“ schließlich im Dezember 1972 per Verordnung zum Naturschutzgebiet erklärt. Die durch eine besondere Nutzungsvereinbarung der Stadt Ulm und dem Gewässerpächter Fischereiverein Ulm/Neu-Ulm erweiterte Naturschutzgebietsverordnung (ohne fachliche Mitwirkung der Naturschutzverbände) erlaubt seither die fischereiliche Nutzung selbst in sensiblen Bereichen des Naturschutzgebietes. Darüber hinaus ist leider auch die Begehung des schmalen, aber gut strukturierten nördlichen Ufers, welches den rechtsseitigen Donaudamm darstellt, öffentliches Recht! Ähnlich mangelhaft ist der Schutz der Natur im angrenzenden Landschaftsschutzgebiet „Lichternsee“, welcher noch immer nur ein potentionelles Naturschutzgebiet ist. Dieser Zustand ist mit heutigem Umweltschutzverständnis nicht mehr vereinbar und geht erkennbar zu Lasten der Pflanzen- und Tierwelt. Sichtbar sind Beeinträchtigungen der Verlandungsvegetation sowie ein dadurch bedingtes erhebliches Störungspotenzial verbunden mit dem faktischen Verlust von Brutund Aufenthaltsräumen für die empfindliche Vogelwelt. Dies zu verändern muss uns Aufgabe sein! Wer zeitgemäßen Natur- und Artenschutz auch in seinen vorzüglichen Auswirkungen erleben will, dem sei der Gerlenhofener Plessenteich zu empfehlen. Dank solcher Schutzmaßnahmen hat das Feuchtgebiet gar die Bedeutung eines Vogelschutzgebietes nach europäischen Kriterien erreicht. Die Bedeutung der Ulmer Schutzgebiete und deren Potentiale Im August 2010 wurde durch das Institut agl ulm (Arbeitsgemeinschaft Landschaftsökologie Ulm) dem Auftraggeber Stadt Ulm eine Erhebung zur Vogelwelt des Lichternsees (und der Gronne) überreicht, eine Voraussetzung dafür, dass das Regierungspräsidium den Antrag auf Auszeichnung als Naturschutzgebiet bearbeitet. Als Gebietskenner, deren der agl überlassene Nachweise und Einschätzungen in die Studie eingearbeitet wurden, werden ausschließlich K. Anka, BUND und R. Maier, NaturFreunde, als Vertreter der örtlichen Naturschutzverbände dankend erwähnt. In dem zweijährigen Untersuchungszeitraum wurden 100 Vogelarten festgestellt, davon sind 59 Arten in den aktuellen Roten Listen von Baden-Württemberg, Bayern oder Deutschland aufgeführt. An Arten der EU-Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG), Anhang I, sind 12 er- wähnt. Es ist festgestellt: „Der Lichternsee“ und angrenzende Flächen wurden als regional bedeutsamer Teilbereich ermittelt (in seinem derzeitigen Zustand! Anmerk. Versfass.). Für das benachbarte Naturschutzgebiet Gronne und die Flächen bis Kastbrücke ergab sich eine landesweite Bedeutung“. Als Fazit sind Empfehlungen zu Strukturverbesserungen und wirkungsvollem Gebietsschutz formuliert welche ganz im Sinne unserer schon immer geforderten Maßnahmen sind. Es wird dabei in Aussicht gestellt, dass schließlich der gesamte Untersuchungsraum landesweite Bedeutung für den Natur- und Artenschutz erlangen kann. Dazu: „Vordringlich erscheint in einem zusammenhängenden Schutzgebiet, das die Gronne und den Lichternsee umfasst, ein möglichst störungsarmes Zentrum als Brutgebiet für scheue Vogelarten herzustellen. Hierzu sollten die Donaudammwege zugänglich gemacht und die sportfischereiliche Nutzung im neu entstehenden Kerngebiet gänzlich aufgegeben werden. Der Lichternsee ist gegenwärtig ein Naherholungsgebiet.“ Deutlich sind diese Worte! Neue Brutinseln für die Flussseeschwalben Hier zunächst unser Dank gegenüber der Ulmer Bürgerstiftung, welche durch Fürsprache ihres Vorsitzenden und Oberbürgermeisters Ivo Gönner der Arbeitsgemeinschaft der Natur- Freunde Baden-Württemberg e.V., Ortsgruppe Ulm, durch Bewilligung von 5000 Euro die Anschaffung von zwei modernen Brutbasen als Stahlkonstruktion ermöglicht hat. Die Auszeichnung erfolgte am 1. April im Ulmer Rathaus. Mit der Herstellung der Schwimmkonstruktion wurde, weil bereits bewährt, die Firma Stahlbau Kaupper, Söflingen beauftragt. In Wertschätzung unseres nahezu fünfzehnjährigen Einsatzes zugunsten einer Rote Liste Art, welche an Baggerseen in Rißtissen und danach am Baronschen See bei Erbach ihren Anfang hatte, finanziert zuvor die Obere Naturschutzbehörde in Tübingen eine solche Bruthilfe. Und bereits in 2000 wurde uns für das erfolgreiche Schutzbemühen der Umweltpreis des Alb- Donau-Kreises zuerkannt. Die Artenschutzmaßnahme Wiederansiedlung der Flussseeschwalbe an der Ulmer Donau kann getrost als das Flaggschiff der Ulmer NaturFreunde im Rahmen ihrer Naturschutzarbeit bezeichnet werden! Endlich ist auch allen Helfern die ausdauernd mitgearbeitet haben, zum Teil bereits verstorben sind, Dank auszusprechen: Eckhart Buss (verstorben), Rudi Fuchs, Walter Hummel (verstorben), Dieter Käßmeyer, Helmut Kettinger, Roland Maier, Georg Walcher, NABU Laupheim. Mögen die Ulmer NaturFreunde in Wahrung einer alten Tradition diese begonnene Schutzarbeit wahrnehmen und für die Zukunft sicherstellen. Ein Stabwechsel ist absehbar. Es werden Mitarbeiter gesucht. Roland Maier, Umweltreferent Bericht über die Artenschutzmaßnahme Flussseeschwalbe für 2011 Es wurden 13 Gelege mit 35 Eiern gezählt Unsere seit 2000 an den Gewässern durchgeführte Maßnahme war auch heuer erfolgreich. In Folge unseres Engagements sind in Stillgewässern der Region um Ulm und Neu- Ulm herum weitere Brutplätze für die Rote Liste-Art Flussseeschwalbe entstanden (z.B. Plessenteich). Entsprechend einer Forderung des Fischereivereins wurde die Position der beiten Brutinseln in der „Gronne“ gemeinsam festgelegt (80 m Abstand vom Ufer). Hierzu Aktenvermerk SUB V-930/10-NZ/LP vom 19.4.2011. Die Brutposition der 4 Schwimmbasen wurde am 5.5.11 mit je einer Base und am 10.5.11 mit je einer weiteren Base in den Gewässern eingerichtet. Ein Teil der brutwilligen Vögel war bereits seit längerem im Gebiet und vereinnahmte die mit Kies beschichteten Bruthilfen umgehend. Der Verlauf des Brutgeschäftes ver- lief wohl ohne besondere Vorkommnisse. Die mediterrane Weißkopfmöwe, ein potenteller Prädator, befliegt regelmäßig die Brutgewässer, wird aber von der koloniebrütenden Flussseeschwalbe in Schach gehalten (seit der Fuchsattacke im Jahr 2008 hat die Weißkopfmöwe hier nicht mehr gebrütet). Am 3. Juni wurde an den Flößen die Zählung und Kontrolle der Gelege durchgeführt. Die Belegung der Brutbasen war sehr gleichmäßig. Zeitgleich war bereits das erste Küken geschlüpft. Nachfolgend das Ergebnis: Gronne 1. Floß 3 Gelege 8 Eier 2. Floß 3 Gelege 10 Eier Lichternsee 1. Floß 3 Gelege 8 Eier 2. Floß 4 Gelege 9 Eier Gesamt: 13 Gelege 35 Eier Gronne und Lichternsee zusammen im Durchschnitt je Gelege 2,7 Eier.
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