27.12.2012 Aufrufe

zwanzig nach - Journalisten Akademie

zwanzig nach - Journalisten Akademie

zwanzig nach - Journalisten Akademie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Freut sich über frisches Grün im Garten: Pfarrer Karl-Heinz Dallmann engagierte sich jahrelang gegen die Umweltverschmutzung durch den Braunkohletagebau<br />

Das<br />

VorzeigeDorf<br />

von Johannes Jolmes<br />

Der Wandel in Mölbis zeigt sich an<br />

der Fichte. Bis zum zweiten Stock<br />

des Hauses reicht die Baumkrone.<br />

Die Äste sind so dicht, dass nur vereinzelt<br />

Sonnenstrahlen hindurch-<br />

scheinen. Pfarrer Karl-Heinz Dallmann,<br />

65, betete und demonstrierte vier<br />

Jahre lang für diese Fichte und für<br />

saubere Luft in Mölbis. „Mölbis war<br />

der Vorhof zur Hölle“, sagt Dallmann.<br />

Denn der Ort liegt nur 800<br />

Meter Luftlinie entfernt von Espenhain.<br />

Bis 1990 bliesen dort 30<br />

Mölbis galt bis 1990 als der dreckigste Ort Europas.<br />

Heute herrscht dort Postkartenidylle<br />

Schwelöfen des VEB Braunkohleveredelungswerks<br />

Dreck und giftige Gase in die Luft. Es kam vor, dass<br />

in Mölbis die Bäume im Mai ihre Blätter verloren.<br />

Im Winter färbten Rußpartikel den Schnee schwarz.<br />

Im Supermarkt standen viele Menschen schon<br />

vor der Ladenöffnung an, um die Trostlosigkeit<br />

bald darauf in Alkohol zu ertränken. Westdeutsche<br />

<strong>Journalisten</strong> verpassten Mölbis das Prädikat<br />

„dreckigstes Dorf Europas“.<br />

Heute ist Mölbis ein idyllisches Plätzchen. In der<br />

Mitte des Ortes liegt der Dorfteich, eingerahmt von<br />

Ahorn-Bäumen. Eine einspurige Straße schlängelt<br />

12 13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!