Neuer Vorstand gewählt - Terra Nova Mondai
Neuer Vorstand gewählt - Terra Nova Mondai
Neuer Vorstand gewählt - Terra Nova Mondai
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
4<br />
Entbehrliche Äußerlichkeiten<br />
Der Aufenthalt von Sarah Schwarz<br />
und Viktoria Schütz auf TERRA<br />
NOVA geht zu Ende. Eine Zeit intensiver<br />
Erlebnisse und Herausforderungen.<br />
Sie berichten über einige<br />
Erkenntnisse und Erfahrungen, die<br />
sie nach Deutschland mitnehmen:<br />
„Während unseres FSJ (freiwillig<br />
soziales Jahr) lernten wir vieles<br />
schätzen, was in Deutschland als<br />
Standard gilt. Dazu gehören eine<br />
Heizung, funktionierende Steckdosen,<br />
Medien, geteerte Straßen,<br />
warmes Wasser aus der Leitung<br />
oder ein Haus aus Stein. Allerdings<br />
erkannten wir, dass dieser Luxus<br />
nicht notwendig ist, um ein glückliches<br />
Leben zu führen. Vielmehr<br />
wurde uns bewusst, wie wichtig<br />
eine intakte Familie, Freunde und<br />
eine gute Schulbildung sind. Von der<br />
brasilianischen Kultur werden wir<br />
nicht nur Reis- und Bohnengerichte,<br />
Chimarrão (südbrasilianisches<br />
Nationalgetränk), brasilianische<br />
Musik oder die Sprache, sondern<br />
auch die Herzlichkeit, Offenheit,<br />
Gastfreundschaft und Spontaneität<br />
mitnehmen. Auf TERRA NOVA<br />
knüpften wir neue Freundschaften,<br />
schlossen die Kinder in unsere Herzen,<br />
wurden geduldiger, durchsetzungsfähiger<br />
und selbstständiger.<br />
Fön und Kühlschrankmotor<br />
Denkt man an Brasilien, denkt man<br />
an Sonnenschein und ganzjährig<br />
hohe Temperaturen. Wenige wissen,<br />
dass es in Südbrasilien im<br />
Winter auch richtig kalt werden<br />
kann. Die Temperaturen kommen<br />
zwar nicht an die Minusgrade<br />
in Deutschland heran, jedoch<br />
kann man in einer nicht isolierten<br />
Holzhütte ohne Heizung bei<br />
„Kühlschranktemperaturen“ ganz<br />
schön frieren. Als wir morgens aufwachten<br />
und unseren Atem sahen,<br />
kostete es uns einige Überwin-<br />
Freude steckt an<br />
dung, sich aus dem warmen Bett<br />
zu schälen. Mit Tee und bis zu sieben<br />
Schichten Kleidung versuchten<br />
wir uns aufzuwärmen. Wegen<br />
des großen Kleiderverbrauchs ließ<br />
sich das Wäsche waschen nicht<br />
lange aufschieben. Hierzu versuchten<br />
wir, möglichst einen Sonnentag<br />
zu erwischen, da bei Regen die<br />
Wäsche (natürlich unter dem Dach<br />
aufgehängt) wegen der hohen Luftfeuchtigkeit<br />
beim Abnehmen nasser<br />
war als vorher. Um die Wäsche<br />
zu trocknen, kamen dann der Fön<br />
In diesem Jahr haben wir schnell<br />
festgestellt, dass die Kinder nicht<br />
nur unsere Schüler, sondern auch<br />
unsere Lehrer waren. Wir werden<br />
unsere Arbeit und die Kinder sehr<br />
vermissen und sind dankbar für<br />
die Zeit, die wir auf TERRA NOVA<br />
verbringen durften.<br />
und die Wärme, die der Motor des<br />
Kühlschranks abgab, zum Einsatz.<br />
Abends versuchten wir, uns<br />
mit einer warmen Dusche, einer<br />
Wärmflasche, zwei Decken und fast<br />
genau soviel Kleidung wie tagsüber,<br />
warm zu halten. Allerdings<br />
brachte die Kälte auch Vorteile mit<br />
sich. So hatten wir weniger Moskitos,<br />
Spinnen und Frösche im Haus.<br />
Winter in Brasilien – eine besondere<br />
und unvergessliche Erfahrung!<br />
Sarah Schwarz und Viktoria Schütz