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Terminkalender - Der neue Pfarrbrief ist da!

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6 Gute Gute Aussicht Aussicht(en<br />

Aussicht en en) en<br />

Und diese Pfarrfamilien haben ein Problem. Denn es gehen ihnen die<br />

Väter, also die Priester aus. Und wenn Sie heute, so wie ich – als Pfarrer<br />

einer Pfarreiengemeinschaft mit 15.000 Katholiken – Vater einer<br />

Pfarrfamilie sein wollen, <strong>da</strong>nn drehen Sie völlig durch. Oder können Sie<br />

mir erzählen, wie man die Mitte eines Beziehungsgeflechts mit 15.000<br />

Menschen sein kann?<br />

Aber die Pfarrfamilie hat noch ein anderes Problem: Ihr gehen auch die<br />

Kinder aus. Denn Gemeinde <strong>ist</strong> nicht mehr der Ort, den man<br />

selbstverständlich aufsucht, wenn es um Religion geht. Sie <strong>ist</strong> nicht mehr<br />

der Ort, der alle Katholiken integriert, geschweige denn die Anderen<br />

integrieren kann. Das <strong>ist</strong> vorbei.<br />

Gemeinde <strong>ist</strong> nur noch eines von vielen religiösen Angeboten. <strong>Der</strong><br />

religiöse Markt <strong>ist</strong> groß und bunt. Und der heutige Mensch, der ja<br />

gleichsam zur Freiheit verurteilt <strong>ist</strong>, der hat die Wahl. Er muss wählen.<br />

Und er wählt aus. Und er entscheidet sich immer mehr gegen die<br />

Gemeinde. Also gegen ein Gebilde, <strong>da</strong>s ihn aufsaugen und am liebsten in<br />

irgendwelche Arbeitskreise integrieren will – oft haben die Menschen <strong>da</strong>s<br />

berechtigte Gefühl, die wollen mich gar nicht so sehr, um mich zu einer<br />

Begegnung mit Gott zu führen, die wollen mich gar nicht den Glauben<br />

lehren, sondern die brauchen mich, um ihr Gemeindesystem aufrecht zu<br />

erhalten. Und <strong>da</strong>s <strong>ist</strong> falsch. Kirche und Gemeinde verrennt sich total,<br />

wenn es ihr nur um Systemerhalt geht. Wenn es ihr nur <strong>da</strong>rum geht,<br />

einen lieb gewordenen Kuschelkatholizismus der siebziger und achtziger<br />

Jahre aufrecht zu erhalten. Das <strong>ist</strong> falsch und <strong>da</strong>s wird scheitern. – Es <strong>ist</strong><br />

doch schnurzpiepegal, wie viele Arbeitskreise, Weinfeste und<br />

Theatervorstellungen es in einer Gemeinde gibt. Entscheidend <strong>ist</strong> doch,<br />

wie viel Gottesbegegnung und wie viel Glaubenserfahrung es in einer<br />

Gemeinde gibt. Wie sehr der Mensch dort Antworten auf die Grundfragen<br />

seines Lebens findet und wie sehr ihnen geholfen wird in den Nöten<br />

ihres Lebens.<br />

Eine jede Gemeinde, der es ernsthaft um ihre Zukunft geht, wird sich<br />

über kurz oder lang vom gewohnten Gemeindebild verabschieden<br />

müssen. Und sie wird sich auf die Suche machen müssen nach der<br />

Zukunft. Und diese Zukunft liegt bei den Menschen, zu denen wir<br />

gesandt sind.

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