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Passion - Ostern - Pfingsten - Dreieinigkeitskirche München ...

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<strong>Passion</strong>, <strong>Ostern</strong>, <strong>Pfingsten</strong>, Konfirmation – diese Ausgabe des<br />

Triftig umfasst wichtige Feste und Stationen des Kirchenjahres.<br />

Blättern Sie doch noch einmal zurück und werfen Sie einen<br />

etwas genaueren Blick auf unser Titelbild. Es stammt aus einem<br />

riesigen Garten mit vielen Terrassen, Oliven- und Feigenbäumen,<br />

mit Pinien, Siebenschläfern, Tauben, Wildschweinen und Mimosen<br />

in Fayence an der Cote d’Azur. Wenn ich dort sein kann, ihn durch wandle,<br />

finde ich immer etwas, das meine Sinne und Gedanken anregt und mich<br />

stärkt. Vielleicht haben Sie ja auch solch einen Ort irgendwo. Erst im letzten<br />

Jahr entdeckte ich diese Baumruine, scheinbar totes Holz, die aber zugleich<br />

ein Kunstwerk ist. Und all die Jahre hatte ich davon keine Notiz genommen?<br />

Ja, bin daran auf dem Pfad vorbeigegangen und plötzlich sah ich wie mit<br />

anderen Augen diese Holzgestalt und das Leben in ihr. Ob es ein Olivenbaum<br />

war – oder ist? – man könnte darüber diskutieren, immerhin war, ist und<br />

bleibt „es“ als ein Baum erkennbar.<br />

Ich fuhr mit der Hand über die Rinde. Das tat ein bisschen weh. Und versuchte<br />

mir vorzustellen, wie er einmal grünte und aussah, dieser Baum. Seine<br />

Gestalt ähnelt uns Menschen. Kopf, Arme und wo bei uns das Herz schlägt<br />

eine sozusagen offene Wunde oder Narbe: Da trieb einst ein Ast aus dem<br />

Stamm, war Leben.<br />

Dieser Garten ist kein Schrebergarten, wo alles ordentlich in Reih und Beet<br />

wächst und gedeiht, sondern ein Ort, wo Blühen und Vergehen, Fruchtbarkeit<br />

und Kargheit, Pflanze und Tier ihren Schöpfungsauftrag leben. Da bekommt<br />

diese menschenähnliche Baumskulptur zusätzlich Bedeutung. Nun<br />

sind Gärten ja auch entscheidende Orte in den Ereignissen im Leben Jesu,<br />

derer wir in diesen Wochen gedenken:<br />

Gethsemane, ein Garten voller Ölbäume wie jener in Fayence. Ahnungslosigkeit,<br />

Einsamkeit, Beten bis zuletzt, Verrat und Hilflosigkeit – Jesu Leidensweg<br />

begann in diesem Garten. Und er endete in einem anderen Garten bei der<br />

Stadt, vor einem Grab am Ostermorgen.<br />

Als Jesu Jüngerinnen ihm begegnen, ihn für den Gärtner halten und schließlich<br />

ihnen die Augen aufgehen und sie ihn wiedererkennen. Jesus, den Auferstandenen.<br />

3<br />

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