Passion - Ostern - Pfingsten - Dreieinigkeitskirche München ...
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Eiszeit oder Tauwetter?<br />
Eine Kirchengemeinde hatte zu<br />
<strong>Pfingsten</strong> eine originelle Idee:<br />
sie wollten eine kleine Modellkirche<br />
in einen Eisblock einfrieren und<br />
dann festhalten, wie diese Kirche<br />
auftaut. Als sich der Fotograf daran<br />
machte, die kleine Kirche ins Eis zu<br />
bringen, stellte er erstaunt und<br />
ernüchtert fest, wie viel Energie erst<br />
einmal aufgewendet werden musste,<br />
bis die kirchliche Mini-Eiszeit realisiert<br />
war. Wie viel Aufwand getrieben<br />
werden muss, um Stillstand und<br />
Starre zu erzeugen! Viele erleben die<br />
Kirche heute eingefroren und starr. Sie frieren an der glatten, kalten<br />
Oberfläche der Administration. Sie nehmen die Kirche so wahr, dass sie sich<br />
hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt: eine Strukturreform jagt die andere,<br />
viel Papier wird beschrieben, viel Zeit in Sitzungen verbracht. Das stimmt<br />
schon, aber diese Selbstbeschäftigung ist auch nötig, damit die Institution<br />
Kirche gerade nicht in der Starre verharrt.<br />
Dennoch: Kirche ist immer mehr als eine Institution, in der Menschen zusammen<br />
arbeiten, organisieren und entscheiden. Kirche ist der lebendige<br />
Leib Christi, der denkt und fühlt, glaubt und leidet, hilft und heilt, sich einmischt<br />
und widerspricht. Kirche ist Gemeinschaft, Gemeinschaft der Kinder<br />
Gottes, von ihm gestiftet und ermöglicht und erhalten bis zum heutigen<br />
Tag. Nach Jesu Tod hatten die Jünger Angst – Zukunftsangst haben wir<br />
heute. Da mitten hinein trifft das Pfingstereignis! Der Geist Gottes könnte<br />
es uns wieder neu begreifen lassen, dass wir zuerst Gemeinschaft sind.<br />
Aneinander gewiesen, füreinander da. Möge der Geist mit seinem Wehen<br />
das Eis zum Schmelzen bringen!<br />
Barbara Franke, Pfarrerin<br />
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Thema