Dialoge Zukunft Vision 2050
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Der Konsum, vor allem im Lebensmittelbereich hat sich zu einer
lokaleren Versorgung hin entwickelt. Somit entfallen kosten- und
energieaufwendige Transport- und Lagerkosten und die CO₂ Bilanz
des Endprodukts wird deutlich verbessert. Der technische Fortschritt
hat uns effizientere Produktionsprozesse beschert, durch die
ein geringerer Energie- und Rohstoffverbrauch erzielt wird. Auch
mit der Müll- und Abfallverwertung haben wir gelernt, effizienter
zu arbeiten. Recyclingprozesse haben eine enorme Wirtschaftlichkeit
erreicht und versorgen uns vor allem im Kunststoffbereich mit
beinahe rohstoffneutralen Produkten.
Im Bereich der Mobilität wird sich viel in Richtung ÖPNV
verändert haben. Die öffentlichen Verkehrsmittel gewinnen an
Wichtigkeit und tragen zur Einsparung fossiler Brennstoffe bei.
Fossile Rohstoffe sind durch die Elektrotechnologie auch aus dem
motorisierten Privatverkehr beinahe vollständig verdrängt. Dies ist
nur möglich durch verbesserte Technik und Forschung, vor allem
im Bereich der Speichermöglichkeiten von elektrischem Strom. In
der Stadt der Zukunft beschränkt sich die Entwicklung auf Verbannung
des motorisierten Privatverkehrs aus den Innenstädten,
auf die Beschleunigung des Fahrradverkehrs und den Ausbau des
öffentlichen Personennahverkehrs.
Natürlich ist dies ein „best-case Szenario“. Ich gehe nicht davon aus,
dass jeder der genannten Punkte genau so eintritt, doch wie schon
unser alter Bundeskanzler Willy Brandt (1913-92) sagte: „Der beste
Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.“ Deshalb
treffen wir uns am 23.03.11 und dafür müssen wir kämpfen. Unser
aller Leben und das unserer Kinder hängt davon ab, welchen Weg
wir jetzt einschlagen.
deln einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung zu leisten.
Im Jahr 2050 sind wir uns darüber bewusst und treffen unsere Entscheidungen
gezielter und bewusster.
Wirtschaftliche, soziale und ökologische Gesichtspunkte werden
dabei gleichwertig betrachtet und in idealer Weise verknüpft. Ein
entsprechender gesellschaftlicher Wandel, der ein Nachhaltigkeitsbewusstsein
mit entsprechenden Werten und Einstellungen hervorgebracht
hat, wäre der Idealfall.
Wir hinterfragen unsere Art der Fortbewegung. Wie viel Auto
fahre ich? Wie hoch ist der CO₂-Ausstoß? Welche Strecken gehe
ich zu Fuß, fahre mit dem Fahrrad oder nutze die öffentlichen Verkehrsmittel?
Wir hinterfragen unser Konsumverhalten. Bevorzuge ich langlebige
energieeffiziente Produkte? Gehe ich kritisch mit der Beurteilung
der Herstellung des Produktes um? Verzichte ich auf überflüssige
Produkte?
Wir hinterfragen unsere Wohnform. Nutze ich Strom und
Wärme aus regenerativen Energiequellen? Ist eine Wärmedämmung
vorhanden? Welche Heizungsform wird verwendet?
Ein möglicher Weg:
Im Jahr 2050 wird der eigene Lebensstil überprüft und kann
transparent dargestellt werden. Es wäre z.B. möglich, alle Daten
einer Person zu deren Fortbewegung, zum Wohnen, zu Konsum
und Ernährung, zum Reisen u.v.m. auszuwerten. Wird beim Wohnen
auf den Energiebedarf, bei der Wahl der Fortbewegung auf
den CO₂-Ausstoß und beim Konsum auf nachhaltige Produkte etc.
geachtet, macht sich dies im Ergebnis bemerkbar. Jeder kennt seine
eigene „Nachhaltigkeitsbilanz“ und ist bemüht, diese stets ausgewogen
zu halten.
JONAS EICHER
Kundenberater
Nachhaltiger Lebensstil 2050
Die Möglichkeiten, aus diesem quantitativen Ergebnis Anreizsysteme
zu konstruieren, sind vielfältig. Es ergibt sich außerdem Potenzial
für die Aufklärungs- und Bildungsarbeit, sowie die gezielte
Stärkung des Bewusstseins der Menschen.
Wohnungsbaugesellschaft
Meine Vision: Der Begriff der Nachhaltigkeit wird 2050 nicht
mehr diskutiert. Er steht nicht mehr im Mittelpunkt der Medien,
der Wissenschaft oder Institutionen. Nachhaltigkeit ist längst
angekommen! Wo? Im Mittelpunkt menschlichen Handels. Jeder
Mensch hat Entscheidungsspielräume, mit seinem eigenen Han-
Nachhaltige Lebensstile werden gefördert und jeder bekommt die
Möglichkeit, zu erfahren, wie er persönlich dazu beitragen kann,
Zukunft nachhaltig zu gestalten! Betrachtet man alle Lebensbereiche
wird daraus ein ganzheitlicher Ansatz, der alle gesellschaftlichen,
wirtschaftlichen und ökologischen Aspekte einbezieht.
Ziel
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