EPP 03-04.2023
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Ausgabe <strong>03</strong>-04 | 2023<br />
epp-online.de<br />
Elektronik<br />
Produktion<br />
Prüftechnik<br />
Interview<br />
Messen & Veranstaltungen<br />
SMTconnect und PCIM 2023<br />
zeigen neueste Trends<br />
» Seite 26<br />
Baugruppenfertigung<br />
Luftbefeuchtung zur Qualitätssicherung<br />
bei Automobilzulieferer<br />
» Seite 38<br />
Test & Qualitätssicherung<br />
Wie künstliche Intelligenz AOIund<br />
AXI-Systeme revolutioniert<br />
» Seite 70<br />
„Materialverfügbarkeit ist nicht<br />
mehr größtes Thema, sondern die<br />
Personalsituation.“<br />
Michael Hannusch,<br />
Hannusch<br />
» Seite 6<br />
TITELSTORY<br />
Mit Teststrategie<br />
schneller<br />
zum Ziel<br />
» Seite 28<br />
SMT at its best
BETRIEBSKOSTEN LEISTUNG INNOVATION
» EDITORIAL<br />
Innovationen hautnah<br />
All about Elektronik in Nürnberg<br />
Die SMTconnect und PCIM vom 09. bis 11. Mai bieten Gelegenheit, um<br />
neueste technologische Fortschritte hautnah zu erleben. Neben der Präsentation<br />
von Produkten und Dienstleistungen ist es ebenfalls ein Ort für<br />
Diskussionen sowie Vorträgen rund um innovative Entwicklungen und<br />
Trends im Bereich der Elektronik. Experten der Branche kommen hier zusammen,<br />
um ihr Wissen und ihre Erfahrungen auszutauschen und zu teilen.<br />
Erleben Sie Einblicke in die Zukunft der Elektronik und welch Herausforderungen<br />
und Möglichkeiten in den kommenden Jahren zu erwarten<br />
sind. Wir freuen uns auf Sie in Halle 4, Stand 351!<br />
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Die VERSAFLOW ONE –<br />
Ihr Einstieg in die Exzellenz-<br />
Klasse des Selektivlötens.<br />
Kommunikation als Schlüsselfaktor für den Erfolg<br />
Eine effektive Kommunikation ist wichtig, um die Qualität im Hinblick auf<br />
Produkte, Dienstleistungen sowie auch Kundenbedürfnisse zu verbessern.<br />
In unserer Titelstory (ab Seite 28) ist klar erkennbar, wie durch offene,<br />
intensive Kommunkation trotz hoher Produktvarianz die Time-to-Market<br />
verkürzt wurde bei gleichzeitig hoher Qualität. Eine Erfolgsstory, die für<br />
sich spricht.<br />
Aus der Branche, für die Branche...<br />
Auch wir haben neues zu berichten ohne dabei von ChatGPT oder Quantencomputer<br />
zu berichten, den sehr unterschiedlichen, revolutionären und<br />
meiner Ansicht nach sehr umstrittenen Technologien.<br />
Wir recherchieren direkt in der Branche für die Branche: Lesen Sie in dieser<br />
Ausgabe über einen erfolgreichen Generationenwechsel eines Technologiepartners<br />
(ab Seite 6) oder ab Seite 10, wie der Zukunftskurs eines<br />
Herstellers von Präzisionsdruckwerkzeugen<br />
aussieht.<br />
Bleiben Sie stets informiert unter<br />
www.epp-online.de<br />
Doris Jetter<br />
Chefredakteurin <strong>EPP</strong><br />
doris.jetter@konradin.de<br />
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Bild: Tom Oettle<br />
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Weitere<br />
Informationen<br />
im Web:<br />
Ersa GmbH | Wertheim<br />
GLOBAL. AHEAD. SUSTAINABLE.<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 3
» INHALT <strong>03</strong>-04 | 2023 48. JAHRGANG<br />
TITELSTORY<br />
Trotz hoher Produktvarianz<br />
konnte durch<br />
Mit Teststrategie<br />
schneller<br />
offene Kommunikation zum Ziel<br />
und Know-how in der » Seite 28<br />
Teststrategie die Timeto-Market<br />
verkürzt werden.<br />
Titelbild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
NEWS & HIGHLIGHTS<br />
Branchennews<br />
Erfolgreich durch zukunftsorientiertes Vorgehen<br />
Generationenwechsel bei Technologiepartner (Hannusch) 6<br />
Nano Dimension mit neuem Firmensitz<br />
Materialforschung und -entwicklung vorantreiben 9<br />
Mit neuem Gesellschafter auf Zukunftskurs<br />
Koenen-Gruppe: Nächstes Ziel Global Player 10<br />
MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />
Frühzeitige Kommunikation ist das A und O<br />
11. PCB-Designer-Tag des FED in Leipzig 14<br />
Elabo mit Arbeitsplatzlösungen im Fokus<br />
Smart-Industry-Lösungen zur Aus- und Weiterbildung 17<br />
Elektronikforum mit Fokus Lötverfahren<br />
smartTec mit Veranstaltung in Leipzig 18<br />
Produktionstechnologien der Zukunft<br />
EMIL in der Motorwelt Böblingen (Seica) 20<br />
4. Ersa Technologieforum Elektronikfertigung<br />
Event mit Schwerpunkt auf digitale Services 24<br />
SMTconnect und PCIM 2023 zeigen neueste Trends<br />
Community trifft sich zum Austausch in Nürnberg 26<br />
TITELSTORY<br />
Starker Partner für Messtechnik mit Know-how<br />
Mit Teststrategie schneller zum Ziel (SPEA) 28<br />
BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
3 Tipps zur Umsetzung von Roboter-Automatisierung<br />
Wie Tools die Robotik vereinfachen (ArtiMinds Robotics) 34<br />
Produkt-News 37<br />
Doppelnutzen für Prozess und Mensch<br />
Luftbefeuchtung zur Qualitätssicherung (Condair) 38<br />
Produkt-News 41<br />
Optimale Versorgungssicherheit von Bauelementen<br />
Lückenlose Wareneingangsprüfung (IC-Direct) 42<br />
Produkt-News 45<br />
Ressourcen im Fokus der Elektronikproduktion<br />
Gelebte Nachhaltigkeit bis zum Endprodukt (Feinhütte) 48<br />
Produkt-News 51<br />
Verkettung von SMT- und THT-Bestückung<br />
Vollautomatisierung erspart manuelle Prozesse (ASMPT) 56<br />
Produkt-News 59<br />
All-in-One Software zur Fehlervermeidung<br />
Digitales Shop Floor Management (Solunio) 60<br />
Löten in digital vernetzten Fertigungsprozessen<br />
App geht‘s - smartes Handlöten (Ersa) 62<br />
CHIP-PACKAGING & MONTAGE<br />
Prozess-Management für reinste Bedingungen<br />
Nasswerkbank, die Energie einspart (MK) 64<br />
TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Umweltverträglichkeitsprüfungen für Baugruppen<br />
Simulation für sichere Produktqualität (CSA) 66<br />
Produkt-News 69<br />
Künstliche Intelligenz für AOI- und AXI-Systeme<br />
Der Weg zur autonomen Inspektion (Göpel electronic) 70<br />
Produkt-News 74<br />
Flexible Prüflabore für E-Ladeinfrastruktur<br />
Programmierbare Leistungsverstärker (Ing. Erhard Fischer) 76<br />
Produkt-News 80<br />
4 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
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Bild: Feinhütte<br />
Gelebte Nachhaltigkeit vom Zuliefer- bis zum Endprodukt einer<br />
Elektronik<br />
» Seite 48<br />
RUBRIKEN<br />
Editorial 3<br />
Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 82<br />
SMTconnect 2023<br />
Die Messe rund um Elektronikfertigung verbindet<br />
Menschen und Technologien aus den Bereichen<br />
Entwicklung, Fertigung, Dienstleistung<br />
und Anwendung mikroelektronischer Baugruppen<br />
und Systeme miteinander, um getreu<br />
dem Motto „Driving Manufacturing forward“<br />
maßgeschneiderte Lösungen für elektronische<br />
Baugruppen und Systeme zu erarbeiten. Die<br />
SMTconnect ist in den Hallen 5, 4 und 4A zu<br />
finden. Uns finden Sie in Halle 4, Stand 351.<br />
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Die größte Auswahl elektronischer<br />
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mouser.de/authentic<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 5
» NEWS & HIGHLIGHTS<br />
Generationenwechsel bei Technologiepartner im EMS-Bereich<br />
Erfolgreich durch zukunftsorientiertes<br />
Vorgehen<br />
Zu Beginn 2022 hat die Geschäftsführerin der Hannusch Industrieelektronik<br />
Claudia Hannusch das Zepter an ihren Sohn Michael Hannusch übergeben.<br />
Als langjähriger Leiter Prozesse und Technologie war der neue Geschäftsführer<br />
sehr gut auf seine neue Aufgabe vorbereitet und damit ein nahtloser Übergang<br />
garantiert. Doch verlangen die derzeitigen Herausforderungen der Branche<br />
den Einsatz sämtlicher Ressourcen und lassen insofern auch die ehemalige<br />
Geschäftsführerin nicht zur Ruhe kommen. Und wo sind die Gründe zu finden?<br />
Bild: <strong>EPP</strong>|Doris Jetter<br />
Michael Hannusch ist in die Fußstapfen seiner Mutter getreten und heute Geschäftsführer<br />
EMS-Unternehmen wie die seit 2021<br />
firmierende Hannusch Industrieelektronik<br />
GmbH müssen interne sowie<br />
externe Ressourcen ausbalancieren und<br />
dennoch internationale Standards berücksichtigen.<br />
Hinzu kommen Fragen der<br />
Rückverfolgbarkeit sowie Einhaltung<br />
von Vorschriften, welche den betrieblichen<br />
Aufwand erhöhen. Die von den<br />
OEMs geforderten Kostensenkungen<br />
wirken sich zudem negativ auf die Gewinnspannen<br />
der EMS-Anbieter in bestimmten<br />
Geschäftsbereichen aus. Auch<br />
wirkt sich der Trend zu kurzen Produktlebenszyklen<br />
nicht positiv auf die EMS-<br />
Branche aus. Die Interessen der Endkunden<br />
ändern sich täglich, so dass EMS-<br />
Unternehmen schnelle, effektive Prozesse<br />
für die Einführung neuer Produkte<br />
einhalten müssen. Nichtsdestotrotz<br />
muss das Produkt pünktlich, in einwandfreier<br />
Qualität, in der richtigen Menge<br />
und zum richtigen Preis auf dem Markt<br />
verfügbar sein.<br />
6 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Volatile Märkte<br />
Der Beginn der Corona-Pandemie, die<br />
politischen Spannungen und Krieg in der<br />
Ukraine in Verbindung mit der Energiekrise<br />
zwingen die Elektronikindustrie zum<br />
Handeln aufgrund zunehmender Bauteilknappheit<br />
und Lieferengpässen. Wurden<br />
früher die Lagerkapazitäten auf einem<br />
möglichst niedrigen Niveau gehalten, wäre<br />
so heute weder Produktion noch Termin-gerechte<br />
Lieferung realisierbar. Hannusch<br />
Industrieelektronik deckt im Bereich<br />
EMS eine breite Servicevielfalt für<br />
elektronische Baugruppen, Geräte und<br />
» Unsere Strategie<br />
beruhte noch nie auf<br />
dem Schlagwort „Just-in-<br />
Time“ sondern auf gute<br />
Vorausplanung. «<br />
Michael Hannusch<br />
Bild: <strong>EPP</strong>|Doris Jetter<br />
Systeme ab. Im Schaltschrank- sowie Anlagenbau<br />
erhalten die Kunden weltweit<br />
ihre Produkte inklusive Endprüfung, Verpackung<br />
und Versand. Alles aus einer<br />
Hand: von der Entwicklung über die Fertigung<br />
bis zum After Sales Service. Um dem<br />
hohen Anspruch gerecht zu werden, bedarf<br />
es einer guten und vorausschauenden<br />
Planung, worüber Geschäftsführer<br />
Michael Hannusch zu berichten weiß:<br />
„Unsere Strategie beruhte noch nie auf<br />
dem Schlagwort „Just-in-Time“ sondern<br />
auf gute Vorausplanung. Insofern hatten<br />
Claudia Hannusch hat<br />
Prokura und ist nach<br />
wie vor das Gesicht<br />
nach außen<br />
wir schon immer hohe Lagerkapazitäten,<br />
um unsere Lieferversprechen auch einhalten<br />
zu können. Aufgrund der großen Lieferengpässe<br />
bei manch Materialien wie<br />
unter anderem Halbleiter haben wir heute<br />
im Vergleich zu 2021 einen 5-fachen<br />
Rohmaterialbestand. Dies ist zwar eine<br />
hohe finanzielle Belastung im Hinblick<br />
auf die Finanzierung und Auflagen der<br />
Versicherung, doch sind wir so in der Lage,<br />
produzieren zu können.“ Claudia Hannusch,<br />
die auch heute noch stark in das<br />
Tagesgeschäft des Dienstleisters invol-<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 7
» NEWS & HIGHLIGHTS<br />
viert ist, ergänzt: „Wir haben schon immer<br />
azyklisch gehandelt und konnten so<br />
lieferfähig bleiben. In den 35 Jahren haben<br />
wir gesehen, dass dies kurzfristige<br />
nicht funktioniert und schon immer auf<br />
Sicherheit im Lagerbestand gesetzt.“ Die<br />
ehemalige Geschäftsführerin kümmert<br />
sich zudem über die Messen und dem<br />
Auftritt des Unternehmens nach außen.<br />
Mittlerweile hat sich die Liefersituation<br />
etwas entspannt, „doch sind wir von normal<br />
noch weit entfernt“, wie Michael Hannusch<br />
einwirft. „Materialverfügbarkeit ist nicht<br />
mehr größtes Thema, sondern die Personalsituation.“<br />
Konnte bisher fehlendes Personal<br />
durch fehlendes Material kaschiert werden,<br />
schlägt es nun voll zu Buche.<br />
Blick in die Fertigung<br />
Elektronikfertigung auf<br />
hohem Niveau<br />
Wurden in der Vergangenheit Fertigungskapazitäten<br />
und Prozesse ins günstigere<br />
Ausland verlagert, zeichnet sich<br />
nun der Trend einer Rückverlagerung von<br />
Produktionsstätten aus Schwellenländern<br />
zurück in die Industriestaaten ab. „Die<br />
Zahl unserer Kunden ist gewachsen und<br />
Kunden, die früher im Ausland gefertigt<br />
haben, wollen zunehmend in Deutschland<br />
fertigen“, ergänzt Michael Hannusch. So<br />
ist der Dienstleister nach eigenen Angaben<br />
gut ausgelastet und muss sich um<br />
fehlende Aufträge keine Sorgen machen.<br />
Bisher stark in der Industrietechnik als<br />
Zulieferer kommen nun peu à peu auch<br />
Bild: <strong>EPP</strong>|Doris Jetter<br />
andere Branchen zum Portfolio des<br />
Dienstleisters, wie der Geschäftsführer<br />
bestätigt: „Wir haben aktuell Neukunden<br />
aus den Bereichen Batterie- sowie auch<br />
der Medizintechnik und müssen keinen<br />
Einbruch befürchten, da mindestens eine<br />
der Branchen immer krisenfest ist.“<br />
Gerdae bei EMS-Dienstleistung steht<br />
Qualität an oberster Stelle, insofern bietet<br />
das schwäbische Unternehmen neben einem<br />
modernen Maschinenpark für stabile<br />
Prozesse gut ausgebildete Mitarbeiter, die<br />
in regelmäßigen Abständen anerkannte<br />
Schulungs- und Qualifizierungsmaßnahmen<br />
absolvieren. So können die Qualitätsanforderungen<br />
der Kunden zur vollen Zufriedenheit<br />
erfüllt werden. Audits, sowohl<br />
intern als auch beim Kunden, sowie die Zertifizierung<br />
nach DIN EN ISO 9001 und<br />
14001 bestätigen dies. Stichwort Zertifizierung<br />
nach 14001, auch hier lässt das Unternehmen<br />
keine Zweifel offen: Neben<br />
dem Solardach wird die Abwärme der Maschinen<br />
mehr und mehr genutzt und Wertstoffe<br />
zunehmend recycelt, um Nachhaltigkeit<br />
im Sinne der Umwelt Rechnung zu<br />
tragen. Auch Digitalisierung wird in der<br />
Zukunft mehr und mehr herstellende Unternehmen<br />
begleiten. Ein Thema, dem sich<br />
auch Hannusch Industrieelektronik weiter<br />
widmet, und stets Systeme sowie Prozesse<br />
auf den Prüfstand stellt. Denn nur wer<br />
heute bereits an das morgen denkt, wird<br />
erfolgreich sein und bleiben. (Doris Jetter)<br />
SMTconnect, Stand 4.232<br />
www.hannusch.de<br />
Bild: <strong>EPP</strong>|Doris Jetter<br />
Bild: <strong>EPP</strong>|Doris Jetter<br />
8 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Nano Dimension mit neuem Firmensitz<br />
Fortschritt in Materialforschung und<br />
-entwicklung vorantreiben<br />
Bild: Nano Dimension<br />
Nano Dimension eröffnete seinen neuen europäischen<br />
Hauptsitz in München, um kommerzielle<br />
sowie Forschungs- und Entwicklungsbemühungen<br />
voranzutreiben<br />
Nano Dimension Ltd., Anbieter von additiv<br />
gefertigter Elektronik sowie mehrdimensionale<br />
Polymer-, Metall- und Keramik-3D-Drucker<br />
für additive Fertigung<br />
eröffnete seinen neuen europäischen<br />
Hauptsitz in München, um kommerzielle<br />
sowie Forschungs- und Entwicklungsbemühungen<br />
voranzutreiben. So kann das<br />
Unternehmen aktuellen und potenziellen<br />
Kunden in der Nähe des Hauptsitzes perfekten<br />
Service und Reaktionsfähigkeit zu<br />
bieten. Dank der führenden Forschungseinrichtungen,<br />
Materialunternehmen und<br />
starken Arbeitskräfte aus Industrie und<br />
Technologie, die speziell in München und<br />
im Freistaat Bayern vorhanden sind, erwartet<br />
das Unternehmen auch große<br />
Fortschritte in Forschung und Entwicklung<br />
von Advanced Materials.<br />
Der Bedeutung der Eröffnung entsprechend<br />
war Bayerns Wirtschaftsminister<br />
Hubert Aiwanger Ehrengast des Unternehmens.<br />
Minister Aiwanger: „Die Kombination<br />
aus 3D-Druck und Elektronikfertigung<br />
passt perfekt zur bayerischen Hightech-<br />
Agenda. Insbesondere im Bereich der Mikroelektronik<br />
will Bayern seine Position<br />
stärken. Diese Technologie ermöglicht es<br />
sogar, die Produktion und Kompetenz im<br />
Bereich der Mikroelektronik teilweise zurück<br />
nach Bayern zu holen.“<br />
Ziki Peled, Präsident von Nano Dimension<br />
EMEA, fügte hinzu: „Deutschland ist seit<br />
langem ein strategischer Schwerpunkt für<br />
Nano Dimension. Die Konzentration unserer<br />
Handels- und F&E-Beziehungen ist<br />
kaum zu überbieten. Wir freuen uns, unse-<br />
re Arbeit im Land und in der Region durch<br />
die Neueröffnung zu festigen. Diese Stadt<br />
und Region stehen bei zwei Aspekten, die<br />
das Unternehmen definieren, an vorderster<br />
Front – Technologie und Fertigung. Wir<br />
freuen uns darauf, noch näher an den<br />
Menschen zu sein, mit denen wir bereits<br />
zusammenarbeiten, und hoffen, in Zukunft<br />
noch mehr zusammenzuarbeiten.“<br />
Diese neueste Entwicklung ergänzt die<br />
starke Präsenz des Unternehmens in den<br />
Vereinigten Staaten, Großbritannien, der<br />
Schweiz, den Niederlanden, Australien<br />
und Israel.<br />
Die Vision von Nano Dimension ist es, die<br />
bestehende elektronische und mechanische<br />
Fertigung in eine umweltfreundliche<br />
und wirtschaftlich effiziente additive Präzisionselektronik<br />
und -fertigung der Industrie<br />
4.0 umzuwandeln – durch die Bereitstellung<br />
von Lösungen, die digitale<br />
Designs in elektronische oder mechanische<br />
Geräte umwandeln – bei Bedarf, jederzeit<br />
und überall. Die Strategie basiert<br />
auf der Anwendung von auf Deep Learning<br />
basierender KI, um Verbesserungen<br />
der Fertigungskapazitäten durch den Einsatz<br />
selbstlernender und sich selbst verbessernder<br />
Systeme sowie die Verwaltung<br />
eines verteilten Fertigungsnetzwerks über<br />
die Cloud voranzutreiben.<br />
Das Unternehmen bedient über 2.000<br />
Kunden in vertikalen Zielmärkten wie<br />
Luft- und Raumfahrt, Verteidigung, fortschrittliche<br />
Automobilindustrie, Hightech-<br />
Industrie, Spezialmedizintechnik, F&E und<br />
Wissenschaft. Das Unternehmen entwickelt<br />
und fertigt 3D-Druckmaschinen und<br />
Verbrauchsmaterialien für Additive Electronics<br />
und Additive Manufacturing. Additive<br />
Elektronik sind Fertigungsmaschinen,<br />
die das Design und die Entwicklung von<br />
High-Performance-Electronic-Devices<br />
(Hi-PED®s) ermöglichen. Die additive Fertigung<br />
umfasst Fertigungslösungen für die<br />
Herstellung von Anwendungen auf Basis<br />
von Metall, Keramik und Spezialpolymeren<br />
– von Millimetern bis zu mehreren Zentimetern<br />
Größe mit Mikrometerpräzision.<br />
www.nano-di.com<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 9
» NEWS & HIGHLIGHTS<br />
Nächstes Ziel Global Player<br />
Koenen-Gruppe feiert dreifaches Jubiläum<br />
und geht mit Investor auf Zu-<br />
Europas führende Hersteller von Präzisionsdruckwerkzeugen Christian Koenen<br />
GmbH feiert mit neuem Eigentümer dreifaches Firmenjubiläum. Mit Digitalisierung<br />
und Service Excellence will das Unternehmen international weiterwachsen.<br />
Die Voraussetzungen dafür sind sehr gut.<br />
nung und angemieteten Kellerräumen zog<br />
die junge Firma Anfang der 1980er nach<br />
Ottobrunn-Riemerling, dem heutigen<br />
Stammsitz im Süden Münchens.<br />
Grund zum Feiern bei der Koenen Gruppe: Am Hauptsitz in Ottobrunn und dem dritten Werk in Györ /<br />
Ungarn produziert der führende europäische Hersteller jährlich 75.000 Präzisionsdruckwerkzeuge und<br />
beliefert damit in Rekordzeit internationale Kunden<br />
Von der Elektrik zur Elektronik und<br />
Mikroelektronik, von der Industrialisierung<br />
zur Automatisierung und Digitalisierung:<br />
Wer die letzten 20 Jahre bewusst<br />
miterlebt hat, ist Zeuge einer rasanten<br />
technischen Entwicklung. Aus Bildschirmen<br />
wurden TFTs, aus Telefonen<br />
Smartphones. Kassetten- und Videorecorder<br />
verschwanden. Menschen kommunizieren<br />
mit Haushaltsgeräten und Maschinen,<br />
Autos fahren bald autonom, die Tage<br />
Bild: Koenen<br />
des Bargelds sind gezählt. Und jeder Entwicklungsschritt<br />
braucht neue Elektronik.<br />
Das war schon vor 55 Jahren so, als Isabella<br />
und Karl-Heinz Koenen mit dem<br />
Handel von Siebdruckgeweben für die<br />
Elektronikfertigung den Sprung in die<br />
Selbstständigkeit wagten und mit der<br />
späteren Eigenproduktion den Grundstein<br />
für den bis heute anhaltenden Unternehmenserfolg<br />
legten. Nach den bescheidenen<br />
Anfängen in der Münchener Woh-<br />
Mit Schablonen ganz<br />
nach oben<br />
Je kleiner die Elektronik, desto präziser<br />
müssen die Druckwerkzeuge werden.<br />
Sohn Christian Koenen erkannte diesen<br />
Zusammenhang frühzeitig und gründete<br />
vor 20 Jahren das gleichnamige Unternehmen,<br />
dessen Akronym bis heute für<br />
Innovation und modernsten Produktionsanlagen<br />
steht. Der Einstieg in den SMD-<br />
Schablonendruck begründete den Aufstieg<br />
der Christian Koenen GmbH zum<br />
größten europäischen Hersteller von Präzisionsdruckwerkzeugen<br />
für die Elektronikfertigung.<br />
Mit dem zweiten Werk in Ottobrunn<br />
und dem ersten Schneidlaser beginnt<br />
1994 die Produktion von Präzisionsschablonen,<br />
gefolgt von zahlreichen Kerntechnologien<br />
wie dem Elektropolieren oder einem<br />
neuen Verfahren zum verzugsfreien<br />
Einschweißen der Metallschablonen.<br />
2015 übernimmt das Tochterunternehmen<br />
die Mutter und liefert nun beide Produktgruppen<br />
aus einer Hand. Es folgen<br />
Innovationen wie die CK-Stufenschablone,<br />
die dank eines patentierten Fräsverfahrens<br />
mit unterschiedlichen Blechdicken<br />
und definierten Druckrampen den<br />
Präzisionsdruck auf verschiedenen Ebenen<br />
in einem Druckzyklus ermöglicht. Eine<br />
haltbare Plasmabeschichtung trägt<br />
zum perfekten Schablonendruck bei.<br />
10 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Jubiläum mit Service<br />
Excellence<br />
Um der weltweit steigenden Nachfrage<br />
gerecht zu werden, errichtete das Familienunternehmen<br />
vor zehn Jahren ein drittes<br />
Werk im ungarischen Industriestandort<br />
Györ. Die Christian Koenen Kft. operiert<br />
als eigenständige Schablonenfertigung<br />
und komplettiert das Jubiläumstrio.<br />
Mit insgesamt neun Schablonenlasern<br />
und fünf Präzisionsfräsen verfüge das Unternehmen<br />
über ausreichend<br />
Kapazität für den internationalen<br />
Markt, so Michael Brianda,<br />
der seit März 2018 die<br />
Geschicke der Christian Koenen<br />
GmbH leitet.<br />
Unter der Führung des<br />
langjährigen Branchenprofis<br />
hat sich das Unternehmen mit<br />
variablen Fertigungsketten<br />
und herausragender Servicequalität<br />
einen Spitzenplatz im<br />
internationalen Wettbewerb<br />
erarbeitet. „In der Elektronikindustrie<br />
reicht es längst<br />
nicht mehr aus, Kundendaten<br />
zu verarbeiten und daraus<br />
Werkzeuge herzustellen,“<br />
weiß Brianda aus seiner langjährigen<br />
Managementerfahrung<br />
in der hochdynamischen<br />
Elektronikbranche. „Unsere<br />
Kunden erwarten den optimalen<br />
Mix aus Kompetenz,<br />
Qualität und Zuverlässigkeit,<br />
oder kurz Service Excellence.“<br />
Entscheidend hierfür sei eine<br />
gelungene Kombination aus<br />
schneller Fertigung und Kundenberatung<br />
sowie kontinuierlichen<br />
Investitionen in Produktionsmaschinen<br />
und Inspektionssysteme“,<br />
so der<br />
Chef der Gruppe. Jede Schablone<br />
wird vor Auslieferung<br />
elektronisch inspiziert. Zum<br />
Thema Zuverlässigkeit gehören<br />
unter anderem stringente<br />
Wartungsprogramme für alle<br />
Maschinen und die Fähigkeit,<br />
Liefertermine zu jeder Zeit<br />
richtig einschätzen und zusagen<br />
zu können.<br />
Unikate mit 24 Stunden<br />
Lieferzeit<br />
Dank einer umfassenden Digitalisierung<br />
der Kundenkommunikation und begleitende<br />
Maßnahmen wie Mitarbeiterschulungen<br />
und dem jährlichen Ziel-Entwicklungsprogramm<br />
ZEP ist es der Unternehmensgruppe<br />
gelungen, individuelle Präzisionswerkzeuge<br />
mit Losgröße 1 binnen 24<br />
Stunden zu liefern – und das bei rund<br />
75.000 hergestellten Produkten pro Jahr.<br />
Der im November 2021 eröffnete Hallenanbau<br />
mit 300 Quadratmetern in unmittelbarer<br />
Nähe zum Logistikzentrum trägt<br />
ebenfalls zur schnellen Abwicklung bei.<br />
„Unsere Reklamationsrate liegt mittlerweile<br />
unter einem Prozent, die Liefertreue<br />
über 97 Prozent“, berichtet Frank Eberhard<br />
Günther, Technischer Leiter, stolz. „Unsere<br />
Kunden können sich auf uns verlassen.<br />
Wenn wir zusichern, dass wir liefern, dann<br />
liefern wir auch.“<br />
PREMIUM<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 11
» NEWS & HIGHLIGHTS<br />
Die interne Basis für diesen Performancesprung<br />
legte die Koenen-Gruppe<br />
bereits vor der Pandemiezeit, während<br />
derer sich die Branche digital schnell weiterentwickelte.<br />
„Wir gingen das Tempo<br />
mit und nutzten die Chance, die interne<br />
Kommunikation und Produktionsplanung<br />
mithilfe von Online-Tools noch schneller,<br />
transparenter und effizienter zu gestalten“,<br />
erklärt Frank Eberhard Günther und<br />
nennt als Beispiel das allmorgendliche<br />
Stand-up-Meeting. Dabei berichten die<br />
Abteilungsleiter der Schlüsselbereiche in<br />
maximal 15 Minuten die aktuelle Auftragssituation<br />
und sichern die kurzen Lieferzeiten<br />
gemeinsam mit der Geschäftsführung<br />
durch schnelle Entscheidungen<br />
ab. „Darüber hinaus sorgen wir mit Planungsmonitoren<br />
in der Fertigung und bei<br />
den Kundenbetreuern für Transparenz<br />
und Orientierung“, ergänzt der technische<br />
Leiter. Auf diese Weise lassen sich alle<br />
Produkte priorisiert verfolgen. Die eigens<br />
dafür entwickelte Software werde laufend<br />
optimiert.<br />
Kooperativer Führungsstil<br />
Als weiteren Erfolgsfaktor neben der<br />
Digitalisierung setzt die Geschäftsführung<br />
auf einen kooperativen Führungsstil.<br />
„Unsere Mitarbeitenden sollen sich einbringen.<br />
Dafür sind flache Hierarchien mit<br />
kurzen Entscheidungswegen wichtig. Nur<br />
so können wir die anspruchsvollen Kundenaufträge<br />
in top Qualität herstellen.“<br />
Allerdings sei schnell liefern nicht gleichbedeutend<br />
mit schnell arbeiten, betont<br />
der Geschäftsführer. Es gehe vielmehr um<br />
kontinuierliche Prozessverbesserungen<br />
Bild: Koenen<br />
Internationales Erfolgsprodukt: Die CK Stufenscha -<br />
blone gleicht Höhenunterschiede auf Leiterplatten<br />
gezielt aus. Unterschiedliche Pastenhöhen lassen<br />
sich so effizient in einem Rakelzyklus drucken<br />
und Service-Excellence, die nur im konstruktiven<br />
Miteinander möglich sei.<br />
Auch aus diesem Grund soll die familiäre<br />
Unternehmenskultur der Gruppe bewahrt<br />
werden. „Das soziale Gefüge ist für<br />
einen Fertigungsbetrieb wie uns wichtig“,<br />
so Brianda. „Wir müssen darauf achten,<br />
dass wir bei aller Informationsflut nicht<br />
an Persönlichkeit verlieren und uns ausreichend<br />
Zeit füreinander nehmen. Durch<br />
soziale Events und Feste halten wir die<br />
Nähe zur Belegschaft. Einmal im Monat<br />
treffe ich mich zudem abwechselnd in Ottobrunn<br />
und Györ mit dem ungarischen<br />
und deutschen Management.“<br />
Wachstum mit neuem<br />
Miteigentümer<br />
Die branchenführenden Kennzahlen<br />
machen das Unternehmen auch attraktiv<br />
für Investoren. 2022 veräußerte Christian<br />
Koenen Firmenanteile an die Beteiligungsgesellschaft<br />
Afinum und richtete<br />
das Unternehmen so auf internationales<br />
Wachstum aus. „Wir haben einen verlässlichen,<br />
partnerschaftlichen Gesellschafter<br />
Bild: Koenen<br />
Sehen sehr gute Voraussetzungen<br />
für weiteres<br />
internationales<br />
Wachstum: Geschäftsführer<br />
Michael Brianda<br />
mit Sebastian Bechmann,<br />
Chief Technology<br />
Officer (links), und<br />
Frank-Eberhard Günther,<br />
Technischer Leiter<br />
der Koenen Gruppe<br />
(rechts)<br />
gefunden, der ausschließlich in erfolgreiche<br />
Unternehmen investiert“, so der Firmengründer<br />
und Geschäftsführer. Die<br />
ebenfalls in München ansässige Afinum<br />
respektiere die Eigenständigkeit ihrer Firmen<br />
und fördere deren Wachstum aktiv.<br />
Der Investor biete der Unternehmensgruppe<br />
gleichsam Kontinuität und attraktive<br />
Zukunftsaussichten, betont Christian<br />
Koenen. „Wir haben gemeinsam einen<br />
Fünf-Jahresplan für intensives internationales<br />
Wachstum erarbeitet.“ Außerdem<br />
lege Afinum großen Wert auf eine belastbare<br />
ESG-Strategie. „Das Thema Nachhaltigkeit<br />
war uns schon immer ein wichtiges<br />
Anliegen“, verdeutlicht Koenen. „Afinum<br />
unterstützt uns auf dem Weg zur<br />
angestrebten CO2-Neutralität mit wertvollen<br />
Impulsen, Erfahrungswerten und<br />
einem professionellen Netzwerk.“<br />
Die Marktlage ist günstig<br />
Ein wichtiges Wachstumsfeld bildet der<br />
Bereich alternative Energien mit Brennstoff-<br />
und Solarzellen. Der Automobilsektor<br />
zeigt im Zuge der Elektromobilität eine<br />
hohe Nachfrage nach Elektronik und<br />
Halbleiterbauteilen. Im Vergleich zu Verbrennern<br />
brauchen Stromer etwa dreimal<br />
so viel Elektronik. Der Ausbau des Mobilfunkstandards<br />
5G benötigt neue, leistungsfähige<br />
Komponenten – für<br />
Smartphones, industrielle Kommunikation<br />
und autonomes Fahren.<br />
Im Zuge der fortschreitenden Miniaturisierung<br />
wird auch die Medizintechnik zu<br />
einem wichtigen Wachstumsfeld für die<br />
Koenen Gruppe. Zu den interessanten Anwendungsfeldern<br />
zählen hier etwa Sensoren<br />
für Hörgeräte oder der Enzymdruck<br />
auf Blutzuckermessstreifen. Erst kürzlich<br />
wurde eine neue Sensorgeneration vorgestellt,<br />
der in der Blutbahn zirkuliert und<br />
künftig Krankheitsdiagnosen über das<br />
Smartphone ermöglichen könnte.<br />
Die Geschäftsleitung ist sich sicher,<br />
dass die Unternehmensgruppe ihr Potenzial<br />
mit der neuen Ausrichtung signifikant<br />
steigern wird. Der Vertrieb soll umstrukturiert<br />
und wichtige Wachstumsmärkte<br />
erschlossen werden. Dazu zählt auch<br />
nach wie vor die Halbleiterfertigung, die<br />
immer kleinere Bauteile herstellt und sich<br />
zunehmend wieder zurück nach Europa<br />
12 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
und USA verlagert. „In den letzten Jahren<br />
konnten wir mehrere führende Halbleiterhersteller<br />
als Kunden gewinnen“, berichtet<br />
Brianda. „Wir sind stolz darauf, dass<br />
unsere maßgefertigten CK Stufenschablonen<br />
mit Plasmabeschichtung weltweit<br />
in steigender Stückzahl aus Deutschland<br />
geliefert werden.“<br />
Kunden wollen Mehrwert<br />
Das diesjährige Dreifachjubiläum – 55<br />
Jahre Koenen GmbH, 20 Jahre Christian<br />
Konen GmbH und 10 Jahre Christian Koenen<br />
Kft. – bietet der Gruppe erneut Grund<br />
zum Feiern. Der Global Player mit familiärer<br />
DNA kommt überall dort ins Spiel, wo<br />
hochpräzise Druckprozesse gefragt sind. Ob<br />
für die Halbleiter-, Automobil-, Medizin-<br />
Luftfahrt-, Industrie- oder Energietechnik,<br />
ob SMD- und Semicon-Schablonen oder<br />
Präzisionssiebe für die Sensorfertigung:<br />
Dank ihrer verschiedenen Produktionsketten<br />
ist die Gruppe in der Lage, individuelle<br />
Anforderungen schnell zu realisieren. Bei<br />
Bedarf unterstützt sie ihre Kundschaft zudem<br />
mit Prozessberatung und Evaluierungen<br />
im eigenen Application Center.<br />
„Am Ende entscheiden sich die Anwendenden<br />
für den größtmöglichen Mehrwert“,<br />
so Michael Brianda. Mit 55 Jahren<br />
Erfahrung, hocheffizienten Fertigungsketten<br />
und einem engagierten Team, das<br />
den Service Excellence Gedanken jeden<br />
Tag lebt und mitträgt, sind wir optimal für<br />
die zukünftigen Herausforderungen der<br />
Elektronikfertigungen vorbereitet.“<br />
www.ck.de<br />
Bild: Koenen<br />
Die vor zehn Jahren im<br />
westungarischen Györ<br />
gegründete Christian<br />
Koenen Kft. agiert als<br />
eigenständiger Scha -<br />
blonenhersteller und<br />
komplettiert das Jubiläumstrio<br />
Aufbruch in ein<br />
neues Zeitalter<br />
schnellste Bestückung dank 20 % kürzerer Zykluszeit<br />
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» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Dieter Müller, FED-Vorstandsvorsitzender, begrüßt die rund 100 Teilnehmer<br />
Jens Arnold, Geschäftsführer der beflex<br />
11. PCB-Designer-Tag des FED in Leipzig<br />
Frühzeitige Kommunikation<br />
ist das A und O<br />
Beim Baugruppendesign gibt es einige wichtige Faktoren zu beachten, um<br />
sicherzustellen, dass die Baugruppe nicht nur gut funktioniert, sondern auch<br />
effektiv hergestellt werden kann. Zum elften Mal richtete der Fachverband<br />
Elektronikdesign und -fertigung (FED) den PCB-Designer-Tag aus – in diesem<br />
Jahr in Leipzig und in Kooperation mit dem EMS-Unternehmen beflex/Katek.<br />
Dieter Müller, FED-Vorstandsvorsitzender und<br />
Jens Arnold, Geschäftsführer der beflex electronic<br />
GmbH, konnten 100 Entwickler, Designer und Interessierte<br />
aus der Branche begrüßen. Unter dem Motto<br />
„Miniaturisierung, Problemlösung und Fehlervermeidung<br />
im Leiterplattendesign“ standen fünf Fachvorträge<br />
sowie eine Werksführung auf der Agenda.<br />
„Der persönliche Austausch innerhalb der Design-<br />
Community ist enorm wichtig“, so der FED-Vorstandsvorsitzende<br />
Dieter Müller. „Der PCB-Designer-<br />
Tag bietet dafür eine Plattform – sowohl zum Networking<br />
als auch zur Weiterbildung. Maßgebend ist<br />
uns dabei der Praxisbezug. Unsere Referenten sind<br />
ausschließlich erfahrene Praktiker. Darüber hinaus<br />
eröffnen wir den Teilnehmern die Möglichkeit, eine<br />
Elektronikfertigung zu besichtigen. Viele Designer<br />
haben dazu nur selten die Gelegenheit.“<br />
Von der Praxis aus der Praxis<br />
Während der Vorträge zog sich das Thema Kommunikation<br />
wie ein roter Faden durch die Tagung: Alle<br />
Referenten sahen den frühzeitigen Austausch des<br />
Designers mit Entwicklern, Leiterplattenherstellern<br />
und EMS-Unternehmen als ganz entscheidend für eine<br />
erfolgreiche Zusammenarbeit in der Lieferkette<br />
an. Zudem ist es insgesamt wichtig, beim Design der<br />
Baugruppe eine ganzheitliche Sichtweise zu haben<br />
und alle Aspekte zu berücksichtigen, um ein erfolgreiches<br />
und effektives Produkt zu schaffen.<br />
Im ersten Vortrag ging Stefan Burmeister (beflex/<br />
Katek) auf die Anforderungen und Herausforderungen<br />
vom Prototyping bis zur Serie ein. Er erläuterte<br />
eine Reihe von zielgerichteten Dienstleistungen beim<br />
EMS, um den Entwicklungsprozess von elektronischen<br />
Baugruppen bis zur Serienreife umfassend begleiten<br />
zu können. Es war klar herauszuhören, dass<br />
die Herausforderungen beim Prototyping in der Vollständigkeit<br />
aller Daten und Informationen liegt. Um<br />
die Erwartungen der Kunden sowie Anforderungen<br />
der Produkte zu erfüllen, ist eine enge und frühzeitige<br />
Kommunikation zwischen Kunde und EMS notwendig.<br />
Eine frühzeitige Materialfreigabe bildet die<br />
14 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Stefan Burmeister, Niederlassungsleiter<br />
beflex electronic, Hamburg<br />
Kurt Härri, PCB Develoment Engineer<br />
Medical Design, Sonova<br />
Michael Schwitzer, PCB-Designer,<br />
CEO, CiBoard electronic<br />
Grundlage für eine termingerecht Produktion und<br />
Belieferung. Als fester Bestandteil der technischen<br />
Dokumentation gelten eine vollständige Leiterplattenspezifikation<br />
sowie eine bemaßte Leiterplattenkontur.<br />
Montagevarianten im Design legen die technologischen<br />
Verfahrensketten bei der Produktion<br />
fest. Zudem sollte der Informationsgehalt von Bestückungszeichnungen<br />
vollständig sein, Bauteilwerte<br />
für das gesamte Toleranzspektrum funktionsfähige<br />
Baugruppen ermöglichen und Obsolescence-Management<br />
fester Bestandteil des Produktlebenszyklus<br />
eines elektronischen Gerätes darstellen.<br />
Mit den besonderen Herausforderungen des PCB-<br />
Designs für Hörgeräte beschäftigte sich Kurt Härri<br />
von Sonova, einer auf Hörsysteme spezialisierten Unternehmensgruppe,<br />
in seinem Vortrag. Hierbei gilt es,<br />
viele Bauteile mit wenig Platz auf der Leiterplatte sowie<br />
Einflüssen von Wärme und Feuchtigkeit bereits<br />
im Design zu berücksichtigen. Hinzu kommen die<br />
akustischen Anforderungen der verschiedenen Hörgerätetypen,<br />
die mit geringer verfügbarer Energie<br />
funktionsfähig sein sollten. Der Vortrag zeigte anhand<br />
eines aktuellen Produktes den Designprozess<br />
einer einzelnen Leiterplatte auf, der dann in den Fertigungsnutzen<br />
integriert und mit dem Produktionssystem<br />
des Unternehmens prozessiert wird.<br />
Michael Schwitzer, CiBOARD electronic, zeigte den<br />
Einstieg in die Embedded-Component-Technologie<br />
am Beispiel der Steuerelektronik für eine E-Zigarette<br />
auf. Es galt ein Layout mit geringstmöglichem Platzbedarf<br />
für die Steuerelektronik bei moderaten Kosten<br />
in der Prototypenphase zu entwickeln. Die Entscheidung<br />
fiel auf die Leiterplattentechnologie Embedded<br />
Components in der Lötvariante. Hier konnten auf einer<br />
zylindrischen Leiterplatte mit einem Durchmesser<br />
von nur 6.2 mm und einer Dicke von 3.2 mm, was in<br />
etwas der Größe der Weltkugel auf einem Ein-Euro-<br />
Cent entspricht, neben einem Mikrocontroller, einem<br />
Drucksensor und einem 2-A-Leistungsschalter insgesamt<br />
bis zu 15 Bauelemente auf zwei Bestückungsebenen<br />
in einem Baugruppenvolumen von 0.1 cm³<br />
untergebracht werden. Platziert wird die ca. tablettengroße<br />
Baugruppe direkt im Verschlussstück zwi-<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Michael Matthes, Specialist Layout<br />
and Measurement, Würth Elektronik,<br />
Niedernhall<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Bernd Lauterwasser, PCB Layouter,<br />
Head of Layout Design, beflex electronic,<br />
Frickenhausen<br />
Module für die Elektronikfertigung<br />
Drucken<br />
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Bestücken<br />
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» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Der Vortragsraum war<br />
bis zum letzten Stuhl<br />
besetzt<br />
schen dem Akku und dem auswechselbaren Tank der<br />
E-Zigarette. Die Umsetzung der Anforderungen gelang<br />
durch den Einsatz von Embedded- und HDI-<br />
Technologie und eine von Anfang an enge Abstimmung<br />
mit dem Leiterplattenhersteller.<br />
Auf das Handwerk des PCB-Designers ging Bernd<br />
Lauterwasser (beflex/Katek) in seinem Beitrag Layouterstellung<br />
nur Auslegungssache – praktische Ansätze<br />
zur Fehlervermeidung ein. Er erklärte mit praktischen<br />
Tipps und anhand konkreter Beispiele, wie<br />
kostspielige Fehler im PCB-Design bereits im Vorfeld<br />
vermieden werden können. Für einen erfolgreichen<br />
Start sollten bereits beim ersten Prototyp das Testkonzept,<br />
die Auflagepunkte für Prüfadapter und<br />
sonstigen Hilfsmitteln, Produktionsmethode, Berücksichtigung<br />
von Nutzenanbindung, Bauteilfootprints<br />
mit 3D-Modell sowie Wärmefallen an THT-Pads beachtet<br />
werden. Nachdem auch die Produktionsdokumentation<br />
Fehlerpotenzial birgt, empfiehlt sich eine<br />
Auf ging es zur Werksführung bei Katek/beflex in Leipzig<br />
Stückliste mit eindeutigen Bestellbezeichnungen, ein<br />
Bestückungsplan mit Kennzeichnung der Polarität,<br />
optischen Ausrichtmarkierungen auf der Leiterplatte<br />
sowie die 3D-Daten als PDF und STEP. Auch hier war<br />
sein Tipp, frühzeitig mit dem Entwickler, Leiterplattenhersteller<br />
sowie Baugruppenfertiger zu sprechen<br />
und einen guten Kompromiss finden.<br />
Den Schlusspunkt setzte Michael Matthes von der<br />
Würth Elektronik, der gleichzeitig als Moderator<br />
durch die Veranstaltung führte. Er informierte in seinem<br />
Vortrag über neuartige Applikationen in der Leiterplatte<br />
und deren Umsetzung in EDA-Tools. Eine<br />
nicht zu vernachlässigende Herausforderung ist die<br />
Einführung neuer Technologien beim Leiterplattenhersteller.<br />
Das betrifft die Prozessentwicklung, die<br />
Aufbereitung der Daten oder auch die Auftragsvorbereitung<br />
und natürlich die eigentliche Leiterplattenfertigung.<br />
Der Redner ging neben den herstellungsspezifischen<br />
Themen hauptsächlich auf Möglichkeiten<br />
der Umsetzung im EDA-Tool ein und verdeutlichte<br />
dies anhand von Beispielen mit digitalem/additiven<br />
Lötstopplack s.mask sowie der dehnbaren Leiterplatte<br />
Stretch.flex. Zum Thema Lötstopplack wurden<br />
die Applikationsverfahren verglichen, Anwendungen,<br />
Möglichkeiten im Tool sowie Datenausgabe, Herstellung<br />
und die Herausforderungen während der Bestückung<br />
aufgezeigt. Zum Thema Leiterplatte wurden<br />
die Grundlagen und Konzept, Materialeigenschaften,<br />
Anwendungen, Möglichkeiten im Tool sowie die Herausforderungen<br />
während der Bestückung besprochen.<br />
Nach Abschluss des Vortragsprogramms ging es<br />
zur zweistündigen Werksführung bei beflex/Katek.<br />
Der Standort in Leipzig gehört seit 2021 zur Unternehmensgruppe.<br />
Früher unter dem Namen Leesys bekannt,<br />
ist das Unternehmen heute auf die Entwicklung<br />
und Herstellung elektronischer Baugruppen<br />
spezialisiert. In Gruppen eingeteilt gab es eine ausführliche<br />
Werksbesichtigung der Katek-Fertigung.<br />
Einzigartig ist die beflex-Fertigung im Werk, um beim<br />
Prototyping unterstützen zu können. Spezialisiert auf<br />
den Prototypen-Eildienst und Kleinserienfertigung<br />
wird so eine verkürzte Time-to-Market bereits in der<br />
Entwicklungsphase ermöglicht. Die enge Zusammenarbeit<br />
bereits in der Designphase in Verbindung mit<br />
frühzeitiger Kommunikation sichern einen Vorsprung,<br />
um Produkte schneller auf den Markt bringen, und im<br />
Wettbewerb zu Asien bestehen zu können.<br />
Der nächste PCB-Designer-Tag wird am 27. Februar<br />
2024 in Niedernhall in Kooperation mit Würth<br />
Elektronik stattfinden. (Doris Jetter)<br />
SMTconnect, Stand 5.115E<br />
www.fed.de<br />
16 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Smart-Industry-Lösungen zur beruflichen Aus- und Weiterbildung<br />
Arbeitsplatzlösung im Fokus<br />
Die Elabo GmbH stellte Smart-Industry-<br />
Lösungen zur beruflichen Aus- und Weiterbildung<br />
im Elektrolabor vor. Schwerpunkte<br />
des Messeauftritts didacta 2023<br />
waren der multifunktionale Elektronikarbeitsplatz<br />
primus two sowie die Industrie<br />
4.0 Software elution two training. Der<br />
primus two besteht aus einer kompakten<br />
Mittelsäule (main base) mit konfigurierbarem<br />
Display und zentraler Bedien- und<br />
Elektronikeinheit sowie bis zu vier höhenverstellbaren<br />
Fachböden. Er deckt alle<br />
gängigen Anwendungen im Bereich Messen<br />
und Prüfen ab und ist am Messestand<br />
in verschiedenen Ausführungen zu sehen.<br />
Die Softwareneuheit elution two training<br />
wurde speziell zur zentralen Steuerung<br />
und Überwachung von Schülerarbeitsplätzen<br />
entwickelt. Sie unterstützt den<br />
Aufbau digitalisierter Produktionsprozes-<br />
se in der manuellen Fertigung und ist unter<br />
anderem durch ihren webbasierten<br />
Ansatz plattformunabhängig einsetzbar.<br />
Sie basiert auf einer dynamischen SQL-<br />
Datenbank, mit deren Hilfe prozessrelevante<br />
Informationen wie Konstruktionspläne,<br />
Maschinen- und Anlagenkonfiguration<br />
oder produktbezogene Prüfparameter<br />
gehostet und in Echtzeit zur Verfügung<br />
gestellt werden. Ein hilfreiches Feature<br />
für Auszubildende ist insbesondere<br />
die Option zur Erstellung individueller<br />
Werkerführungen, die den Anwender entsprechend<br />
seinem Kenntnisstand schrittweise<br />
durch den Montageprozess leiten<br />
und so ein softwaregestütztes training on<br />
the job (Lernen am Arbeitsplatz) ermöglichen.<br />
Auch unterstützt die Software die<br />
Einbindung kompletter Arbeitsplatzsysteme<br />
wie primus two. Anwender können so<br />
Bild: Elabo<br />
Einbindung von Arbeitsplatzsystemen sowie<br />
Mess- und Prüfgeräten und darüber hinaus auch<br />
eine kontinuierliche Qualitätskontrolle<br />
unter anderem die Arbeitsfläche ihres<br />
Systems individuell konfigurieren und eine<br />
automatische prozessabhängige Messgeräteparametrisierung<br />
realisieren. Zudem<br />
erlaubt elution two training die Freigabe,<br />
Steuerung und Überwachung eingebundener<br />
Schülerarbeitsplätze und<br />
vorhandener Gerätetechnik von einem<br />
zentralen Lehrer-PC aus.<br />
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<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 17
» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />
Bild: smartTec<br />
Neben der Vorstellung von neuen innovativen Verfahren im Bereich Selektivlötens wurden noch viele weitere Themen vorgestellt<br />
Elektronikforum mit Schwerpunktthema Lötverfahren<br />
Erfolgreiche Veranstaltung<br />
in Leipzig<br />
In diesem Jahr fand die erste Ausgabe des SCCE Elektronikforums der<br />
smartTec GmbH mit dem Schwerpunktthema Lötverfahren in Leipzig statt.<br />
Zahlreiche Teilnehmer erschienen zu dieser Veranstaltung und füllten<br />
den Saal des Breitenfelder Schlosses gänzlich.<br />
Da der internationale Systemintegrator<br />
auch Spezialist für vollständige<br />
Fertigungsautomatisierung und Linienkonzepte<br />
innerhalb der Elektronik- und<br />
Halbleiterbranche ist, wurden im Forum<br />
neben dem Thema Lötprozess noch weitere,<br />
in Zusammenhang stehende, Themen<br />
vorgetragen.<br />
Die Fertigungsprozesse aus der betriebswirtschaftlichen<br />
Weise zu betrachten,<br />
war das Thema des ersten Vortrags.<br />
Gerade in der heutigen Zeit ist es unerlässlich,<br />
vor einer Investition in ein neues<br />
Produkt oder einer Fertigungslinie genaue<br />
betriebswirtschaftliche Kennzahlen zu<br />
eruieren und festzulegen. Nicht zuletzt<br />
sind das Thema Platz und Energieverbrauch<br />
treibende Faktoren.<br />
Häufig sind Lötfehler die Ursache für<br />
einen schlechten FPY (First Pass Yield) in<br />
der Produktion sowie für Reklamationen<br />
und negativer Kundenzufriedenheit. Um<br />
die Vermeidung dieser Lötfehler ging es<br />
bei den Präsentationen über die brand-<br />
18 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Bild: smartTec<br />
Die Veranstaltung gab den Teilnehmern die Chance sich mit den Experten des Feldes auszutauschen<br />
FLEXIBEL<br />
UND SICHER<br />
neuen, patentierten Methoden aus den<br />
Bereichen Reflow- und Selektivlöten.<br />
Mit der smartPhase (Hersteller: R&D),<br />
welche das neue „smart Profiling Reflow<br />
Technology“ Verfahren beinhaltet, präsentiert<br />
das Unternehmen eine zukunftsweise<br />
Methode innerhalb des Reflowlötens.<br />
Positiv hervorzuheben sind die hohen<br />
Durchsätze bei niedrigem Energieverbrauch<br />
und kleiner benötigter Stellfläche.<br />
Ferner ging der Geschäftsführer und<br />
Leiter der Division SCCE (Soldering Competence<br />
Center Europe), Uwe Geisler, auf<br />
das neue Verfahren im Bereich Selektivlöten<br />
ein. Mit der Synchro aus dem Hause<br />
Nordson wird mit dem „Synchronous Motion<br />
Selective Soldering“ Verfahren das<br />
modernste, platzsparendste und schnellste<br />
System, das es bisher im Bereich Selektivlöten<br />
gegeben hat, geboten. Auf einer<br />
Länge von gerade mal 2,5 Meter können<br />
Durchsätze erreicht werden, bei welchem<br />
sonst Anlagen von bis zu 10 Meter erforderlich<br />
wären.<br />
Neben der Auswahl der rentablen Reflow-<br />
und Selektivlötmaschine ist vor allem<br />
die richtige Lotpaste signifikant<br />
wichtig für die Produktion. So stellte Roald<br />
Gontrum, Area Sales Manager und<br />
Spezialist für Produkte des Produktbereichs<br />
SCCE, die Anforderungen an Lötmaterialien<br />
vor. Erläutert wurden unter<br />
anderem verschiedenste Lotpasten-Legierungen<br />
und deren Zusammensetzungen<br />
mit Anwendungsbeispielen sowie dem<br />
generellen Aufbau des zugehörigen Flussmittels.<br />
Ein wichtiger Punkt bei der Aus-<br />
wahl des geeigneten Lötmaterials ist es,<br />
vorab die geeignete Korngröße des Metallpulvers<br />
für die zu produzierende Leiterplatte<br />
zu ermitteln. Zusammengefasst<br />
ist festzuhalten, dass bereits bei der falschen<br />
Auswahl und anschließenden Anwendung<br />
der Lotpaste massive Produktionsfehler<br />
entstehen.<br />
Frank Gellekum, Area Sales Manager<br />
und Spezialist für den Produktbereich<br />
smartFlexLine, stellte den Teilnehmern die<br />
Möglichkeiten einer modernen Prüfstrategie<br />
vor. Die richtige Strategie ist dabei<br />
abhängig von der Prüftiefe der jeweiligen<br />
Testsysteme und individuell verschieden.<br />
Abschließend ging Geschäftsführer und<br />
Technischer Leiter Roland Feuser auf die<br />
Wichtigkeit einer standardisierten Fertigungslinie<br />
im Unternehmen ein. So lässt<br />
sich mittels der eigenen Softwarelösung<br />
„smartControl“ eine modulare Liniensteuerung<br />
für jede Fertigungslinie im Bereich<br />
der Elektronik- und Halbleiter-Fertigung<br />
integrieren. Mit nur einer Schnittstelle<br />
zu den übergeordneten Systemen<br />
(ERP/MES) bietet die Datenbank basierende<br />
Embedded-Softwarelösung höchste<br />
Flexibilität und Standardisierung.<br />
Mit der rundum gelungenen Veranstaltung<br />
und der durchweg positiven Resonanz<br />
war das komplette smartTec-Team<br />
mehr als zufrieden und bedankt sich<br />
nochmals herzlich bei den zahlreichen<br />
Teilnehmern für das Kommen und den regen<br />
Austausch.<br />
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<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 19
» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />
Elektronik zum Anfassen in der Motorwelt Böblingen<br />
Produktionstechnologien<br />
der Zukunft<br />
Mit EMIL – Electronic Manufacturing + InspektionsLösungen präsentierte<br />
Seica Deutschland gemeinsam mit seinen Partnern ATEcare, ATN/Musashi,<br />
Budatec, Essemtec, FARR, Göpel electronic, IBL, Moteco und R X L Engineering<br />
neben der Vortragsreihe Live-Vorführungen. So wurde die Theorie durch<br />
Praxis erlebbar gemacht.<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Andreas Keiner,<br />
nemotronic, führte<br />
durch das Programm<br />
Im Fokus standen die bevorstehenden Herausforderungen<br />
der Elektronikfertigung und wie sehen Lösungen<br />
aus. Dazu wurden sämtliche Fertigungsschritte<br />
bis hin zur Qualitätsprüfung untersucht.<br />
Der erste Vortrag von Olaf Römer der ATEcare<br />
machte bereits mit dem Titel klar, warum es geht: „Es<br />
gibt eine 50-Prozent-Chance, dass es Audi in zehn<br />
Jahren noch gibt.“ (Hildegard Wortmann) – Wenn wir<br />
den Wandel nicht nutzen, zerfällt unser Wohlstand!“<br />
So macht smarte Inspektionsrobotik mittels Bildanalyse<br />
sowie Programmerstellung aus CAD-Daten eine<br />
3D-Qualitätskontrolle äußerst flexibel und ermöglicht<br />
Produktwechsel durch Knopfdruck. Um die Herausforderungen<br />
der Elektronikindustrie zu bestehen, sind<br />
höhere Flexibilität und damit Prozesse notwendig,<br />
was noch durch eine automatisierte Warenwirtschaft<br />
sowie neuen 3D-AOI und AXI-Lösungen verdeutlicht<br />
wurde. Daneben sollte die Sicherheit vor Cyberangriffen<br />
nicht außer Acht gelassen werden, da in solch Fall<br />
mit langen Ausfallzeiten zu rechnen ist und sich damit<br />
kontraproduktiv auf die Wettbewerbsfähigkeit auswirken<br />
könnte. Alexander Beck von Göpel electronic<br />
zeigte mit seinem Vortrag „Testen ohne Punkt – ATE<br />
on Board mit Embedded JTAG“ durch Applikationsbeispiele<br />
die Anforderungen eines Kundenprojektes auf,<br />
und wie die Umsetzung mit Embedded JTAG funktioniert.<br />
Denn die Integration dieser Teststrategie in die<br />
bestehende Fertigung verspricht eine Entlastung der<br />
steigenden Anforderungen und erweitert die verschiedensten<br />
Prüf- und Programmiermöglichkeiten. Henrik<br />
Brügging von der Seica Deutschland GmbH passte seinen<br />
Vortrag der Location an mit dem Titel: „Benzin im<br />
Blut!? Wie begegnen wir den Herausforderungen moderner<br />
Elektromobilität/Batteriefertigung“. Mit einer<br />
kleinen Reise durch die Geschichte des Automobils<br />
legte er seinen Schwerpunkt auf E-Fahrzeuge sowie<br />
die Batterieproduktion, die ein großes Abfallproblem<br />
aufgrund fehlender bzw. unzureichender Prozesskontrollen<br />
generiert. Für Abhilfe sorgt die Next>Serie mit<br />
Pilot BT, ein vollständig automatisiertes System zum<br />
Testen von Batterien, dem Compact BMS zur Funktionsprüfung<br />
von Batteriemanagementsystemen sowie<br />
dem Pilot VX, der nächsten, weiterentwickelten Generation<br />
an Flying Probe Tester. Nachdem gedruckte<br />
Elektronik in den Jahre 2021 bis 2026 eine prognostizierte<br />
Wachstumsrate von 18,3% haben soll, widmete<br />
sich dazu Jürg Schüpbach von Essemtec der Präsentation<br />
von All-in-One Prozesstechnologien. Die Vorteile<br />
von Printed Electronic liegen unter anderem an der<br />
Reduzierung von Treibhausgasemissionen sowie<br />
Nachhaltigkeit. Am Beispiel IMSE (Injection Molded<br />
Structural Electronics) Technologie wurden verschiedene<br />
Anwendungen und Einsatzmöglichkeiten sowie<br />
die Umsetzungsmöglichkeiten eines Kunden aufgezeigt.<br />
Der Fertigungsprozess bedarf kombiniertes Bestücken<br />
und Dispensen. Mit Blick in die Zukunft ging<br />
es um AME, der Fähigkeit voll funktionsfähige Schaltkreise<br />
und Hochleistungsgeräte in einem Produktions-<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Olaf Römer, ATEcare<br />
Alexander Beck, Göpel electronic<br />
Henrik Brügging, Seica Deutschland<br />
Jürg Schüpbach, Essemtec<br />
20 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Während der Pausen gab es durch die Ausstellung der Partner Elektronik zum Anfassen<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
schritt in 3D zu drucken, in Stunden vom CAD zum<br />
fertigen Produkt. Abgerundet wurde der Vortrag durch<br />
die Vorstellung des Portfolios von Nano Dimension.<br />
Unter Power-to-X versteht man Verfahren und Umwandlungstechnologien,<br />
um elektrische Energie in<br />
synthetische Energieträger und Grundstoffe umzuwandeln.<br />
Luca Schmidlin, AlphaSynt, zeigte mit seinem<br />
Vortrag Powered-to-X und dem Beitrag zur Versorgungssicherheit<br />
auf, warum synthetische Energieträger<br />
von zentraler Bedeutung sind. Werden erneuerbarer<br />
Strom und nichtfossile CO2-Quellen in der Herstellung<br />
verwendet, sind daraus resultierende SynFuels<br />
bzw. E-Fuels klimaneutrale Energieträger und ermöglichen<br />
die Substitution unterschiedlichster<br />
Brenn- sowie Kraftstoffe. Neben nachhaltigem Umgang<br />
verfügbarer Ressourcen sowie der Reduktion<br />
fossiler CO2-Emissionen durch Substitution fossiler<br />
Energieträger, der Weg zur erhöhten Versorgungssicherheit.<br />
Olaf Cieply von IBL-Löttechnik entführte seine<br />
Zuhörer in die Welt des Lötens mit dem Thema:<br />
„Kosteneffizient, umweltfreundlich und lunkerfrei Löten<br />
mit Dampfphasen Reflow-Technologie“. Eine Technologie,<br />
die sehr effiziente und homogene Wärmeübertragung<br />
verspricht, da während des Kondensierens<br />
hohe thermische Energie erzeugt wird. Aufgrund<br />
der niedrigen und physikalisch definierten Löttemperatur<br />
besteht keine Gefahr der Überhitzung für eine<br />
geringe Belastung während des Lötprozesses. Zudem<br />
wird eine perfekte Benetzung und damit eine sehr hohe<br />
Lötqualität und Produktzuverlässigkeit garantiert.<br />
Die Erzeugung von Vakuum während der Flüssigphase<br />
des Lots führt in der Regel zu einer signifikanten Reduzierung<br />
der Voidrate. Alternative Technologien zur<br />
Leiterplatte wie Stanzgitter oder textile Electronics<br />
erhielten die Zuhörer von Dr. Jörg Niemeier der ATN<br />
Automatisierungstechnik Niemeier mit dem Vortrag<br />
„SMT mal anders: selektive SMD-Bestückung abseits<br />
der Leiterplatte“. Zusammenfassend war zu hören,<br />
dass Surface Mount Technology eine ausgereifte<br />
Technik für die Leiterplatte darstellt und andere Basismaterialien<br />
neue Möglichkeiten für die Produktentwicklung<br />
bieten. Nicht vergessen werden sollte die<br />
Adaption von Design-Richtlinien bezüglich Lötstellengeometrie,<br />
Wärmekapazität sowie Zugänglichkeiten<br />
auch für AOI. Der folgende Vortrag von Alexander<br />
Dahlbüdding und Dirk Buße, budatec, zeigte die Möglichkeiten<br />
von Sintern auf organischen Materialien<br />
auf. Speziell in puncto Leistungselektronik gilt die<br />
Verbindungstechnologie des Sinterns als Gamechanger,<br />
da sich Sintern für höhere Ströme eignet und den<br />
Transport von mehr Leistung im Bauelement realisiert.<br />
Europaweit wird die Nutzung von Micro Pasten umgesetzt.<br />
Der Ausblick verspricht u.a. den Ersatz von Silber-<br />
und Kupfersinterpasten für hochschmelzende Lote<br />
bei akzeptabler Verarbeitbarkeit. Durch bessere<br />
Materialien und Tg-Werte sollen Anwendungen auf<br />
organischen Trägern interessant werden. Als Trend<br />
werden das gleichzeitige Sintern von Chip, Bodenplat-<br />
The answer to avoid voiding<br />
Profilerstellung mit unseren<br />
Dampfphasen Lötanlagen ist wie ein Kurzflug.<br />
Daten eingeben, „take off“ und schon sind Sie am Ziel.<br />
Vertrauen Sie dem Weltmarktführer. Gehen Sie mit uns an Bord.<br />
SMTconnect 2023 Halle 5/434A, LIVE-Produktionslinie<br />
IBL-Löttechnik GmbH Messerschmittring 61-63, D-86343 Königsbrunn Tel.: +49(0)8231/95889-0 www.ibl-tech.com<br />
22 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
MESSEN & VERANSTALTUNGEN «<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Luca Schmidlin, AlphaSynt<br />
Olaf Cieply, IBL Löttechnik<br />
Dr. Jörg Niemeier, ATN<br />
Automatisierungstechnik Niemeier<br />
Dirk Busse, Budatec<br />
te sowie Anschlussbändern, die Verwendung von Kupferpasten<br />
mit geringeren Prozessdrücken sowie direktes<br />
Kupfer-Kupfer Sintern unter reduzierten Atmosphären<br />
gesehen. Thomas Kiefer informierte für Moteco<br />
sein Publikum über die Chancen und Risiken eines<br />
Kleinunternehmens im Elektronikumfeld. Als Partner<br />
rund um ausgebaute Prüfadapter schließen die Prüflösungen<br />
die Lücke zwischen Prüfling und Testsystem.<br />
Die vielseitigen Prüfadapter werden unterschiedlichsten<br />
Anforderungen auf höchstem Niveau gerecht.<br />
Schnelles Rüsten mit nur wenigen Handgriffen sowie<br />
einfacher, robuster Bauweise sorgen für eine prozesssichere<br />
und stets zuverlässige Kontaktierung im Inline-Testsystem.<br />
Im Zuge des Vortrags kamen zudem<br />
die Leistungen der G&C Swiss sowie G&C Germany<br />
zur Sprache, wie u.a. die Einführung von ISO-Managementsystemen,<br />
Zertifizierungsvorbereitung, Audits<br />
sowie auch Unternehmensberatung, Prozessmanagement<br />
oder Lean-Six Sigma. Der letzte Vortrag „Einfache<br />
Umsetzung bei der Wahl der Röntgeninspektionslösung<br />
durch röntgentechnische Vorgaben“ war ein<br />
Gemeinschaftswerk von Michael Stoll der Röntgenberatung<br />
XRay-Stoll und Jochen Grimm, Sachverständiger<br />
nach StrlSchG/StrlSchV. Besprochen wurden neben<br />
der allgemeinen Vorgehensweise der Strahlenschutz<br />
beim Betrieb von Röntgeneinrichtungen, die<br />
betriebliche Organisation des Strahlenschutzes, die<br />
richtige Anwendung mit Beispielen, die regulatorische<br />
Wahl des Systems sowie schrittweises Vorgehen mit<br />
Abklärung, welch Investition getätigt werden soll. So<br />
sollte geklärt werden, inwieweit die abgelieferte Qualität<br />
beim Endkunden auch ohne Röntgeninspektion<br />
ausreichend ist. Welcher Umfang an Tests ist notwendig,<br />
damit ein Röntgensystem nicht zu kostenaufwendig<br />
wird und wie kann die Anlage optimal genutzt<br />
werden. Letztendlich geht es auch darum, die Wertschöpfung<br />
und damit die Hauptprozesse zu steigern.<br />
Die ergänzenden Live-Vorführungen zu den praxisnahen<br />
Beiträgen machten die zuvor gehörte Theorie<br />
verständlich und fassbar. Eine gelungene Kombination<br />
zur Präsentation von Produktionstechnologien der Zukunft.<br />
(Doris Jetter)<br />
SMTconnect, Stand A.139<br />
www.seica.com<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Thomas Kiefer, Moteco<br />
Besuchen Sie uns:<br />
Halle 4,<br />
Stand 232<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
für Reinraum<br />
Klasse 7<br />
Rönneterring 7 – 9, 41068 Mönchengladbach<br />
Tel: +49 (0) 21 61 - 95 1 95 - 0 • Fax: -23<br />
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<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 23
» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />
4. Ersa Technologieforum Elektronikfertigung<br />
Technologie-Event richtet<br />
Fokus auf „digitale Services“<br />
Bereits zum vierten Mal richtet Systemlieferant Ersa das Technologieforum Elektronikfertigung<br />
in Wertheim aus. Das zweitägige Technologie-Event hat sich innerhalb<br />
kürzester Zeit zum unverzichtbaren Pflichttermin für die gesamte Branche entwickelt –<br />
während dem diesjährigen Termin am 21. und 22. Juni nehmen insgesamt 19 renommierte<br />
Unternehmen aus allen Bereichen der Elektronikproduktion teil.<br />
Wie schon in der Vergangenheit<br />
geht es beim 2023er Technologie-<br />
Event um Wissenstransfer, Trends und Lösungen,<br />
um Elektronikfertigungen noch<br />
besser, noch effizienter zu machen und<br />
die stetig steigenden Anforderungen an<br />
elektronische Baugruppen weiter zu erfüllen<br />
oder idealerweise sogar zu übertreffen.<br />
Hauptthema der diesjährigen<br />
Veranstaltung sind „digitale Services“,<br />
ohne die eine nachhaltig funktionierende<br />
Zukunft der Elektronikfertigung immer<br />
weniger denkbar ist. So referiert Andreas<br />
Westhäußer, Leiter Ersa Service, über den<br />
„Service der Zukunft mit Kurtz Ersa Connect“<br />
und zeigt darin, wie sich Serviceprozesse<br />
mittels Anlagen-Connectivity<br />
beschleunigen lassen – was unmittelbar<br />
die Maschinenverfügbarkeit erhöht.<br />
Im Lauf von zwei Tagen erhalten Teilnehmer<br />
des Technologieforums die geballte<br />
Expertise der 19 teilnehmenden<br />
Partnerunternehmen – unter anderem in<br />
Form attraktiver Vorträge, die hochkarätige<br />
Referenten beisteuern. Angefangen<br />
bei „Inhouse-Leiterplatten-Produktion<br />
per Laser“ über „Löttechnik für Hochzuverlässigkeitselektronik“<br />
bis hin zur<br />
„Nutzbarmachung von Druck- und<br />
3D-Messtechnik für das Semiconductor<br />
Packaging“. Auch die Automatisierung,<br />
die in der Elektronikfertigung immer größeres<br />
Gewicht erhält, wird thematisiert –<br />
der Vortrag „Auf dem Weg zur Integrated<br />
Smart Electronics Factory“ zeigt, wie diese<br />
gewinnbringend eingesetzt werden<br />
kann. Ebenso präsentieren „Einpresstechnik<br />
in der Elektronikfertigung“ und<br />
„100% taktzeitkonforme 3D-AXI-Prüfung<br />
in der Produktionslinie“ beeindruckende<br />
Möglichkeiten für heutige und künftige<br />
Elektronikproduktionen. Weiteres wertvolles<br />
Know-how liefert die integrierte<br />
Hausmesse mit Hands-on-Einheiten an<br />
Lötsystemen – etwa an der Versaflow<br />
ONE, die den Einstieg in das High-End-<br />
Selektivlöten markiert und in der jahrzehntelang<br />
tausendfach bewährtes Selektivlöt-Know-how<br />
steckt. Ebenfalls am<br />
Start: die Hotflow Three Konvektions-Reflowlötanlage<br />
für höchste Produktivität<br />
Bild: Ersa<br />
1 Event, 19 Aussteller aus allen Bereichen der Elektronikfertigung. Am 21./ 22. Juni 2023 in Wertheim – beim 4. Ersa Technologieforum Elektronikfertigung<br />
24 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Bild: Ersa<br />
Bild: Ersa<br />
Renommierte Referenten bieten mit ihrer Expertise in Form von interessanten<br />
Fachvorträgen wertvollen Know-how-Transfer für die Teilnehmer an<br />
Jede Menge Möglichkeiten zum Netzwerken mit Experten aus allen Bereichen<br />
der Elektronikfertigung und innovative Technologie „Hands-On“ beim<br />
4. Technologieforum Elektronikfertigung mit Hausmesse bei Ersa in Wertheim<br />
dank optimaler Wärmeübertragung, einer<br />
effizienten neuen Motorsteuerung und<br />
mit einem ausgeklügelten dreistufigen<br />
Reinigungssystem. Neben modernen Reworksystemen,<br />
die auch im Bereich Baugruppenreparatur<br />
vollumfängliche Traceability<br />
ermöglichen, erleben Teilnehmer<br />
des Technologieforums auch die erste<br />
komplett vernetzbare IoT-Lötstation<br />
i-CON Trace in Aktion. Partner-Unternehmen<br />
des 4. Ersa Technologieforum „Elektronikfertigung“<br />
vor Ort: 3D Global, AI<br />
Gruppe, ASMPT, Asscon, Atlas Copco,<br />
Christian Koenen, Fuji, globalPoint, Interflux,<br />
Kolb, KSG, KOH Young, LPKF, Mycronic,<br />
Polar Instruments, Kurtz Ersa /Schiller<br />
Automation, Schnaidt, Viscom, Würth<br />
Elektronik.<br />
Zur ausführlichen Agenda und Anmeldung<br />
gelangen Sie über nachstehenden<br />
Link. Die Veranstaltung ist kostenfrei.<br />
SMTconnect, Stand 4.115<br />
www.kurtzersa.de<br />
Nachhaltig, an die Umwelt gedacht.<br />
Mehr Infos unter:<br />
Wir freuen uns, Sie an unserem Stand Nr. 217 in Halle 4 auf<br />
der SMTconnect in Nürnberg begrüßen zu dürfen!<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 25
» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />
SMTconnect und PCIM 2023 zeigen neueste Trends<br />
Community trifft sich zum<br />
Austausch in Nürnberg<br />
Getreu dem Motto „Driving manufacturing forward” bietet die SMTconnect vom<br />
09.-11.05.2023 in Nürnberg der Elektronikfertigungs-Community ein Forum zum<br />
Austausch als Basis für die Weiterentwicklung von Schlüsseltechnologien für die<br />
Zukunft. Parallel findet die PCIM Europe statt, die in diesem Jahr Rekordzahlen<br />
verzeichnet – sowohl bei der Ausstellungsfläche als auch bei den Vorträgen im<br />
Rahmen der Konferenz. Die Leistungselektronikbranche wird sich zu Produktneuheiten,<br />
neuesten Trends und aktuellen Forschungsergebnissen austauschen.<br />
Namhafte Keyplayer der Branche präsentieren<br />
auf dem Gelände der Nürnberg<br />
Messe Produkte und Lösungen aus allen<br />
Bereichen der Elektronikfertigung. Zu<br />
den Highlights gehören einmal mehr der<br />
IPC-Handlötwettbewerb für Young Professionals<br />
sowie die vom Fraunhofer IZM präsentierte<br />
Fertigungslinie Future Packaging,<br />
in diesem Jahr zum Thema „Trust the Line“ –<br />
Wettbewerbsfähigkeit durch Vertrauen,<br />
Sustainable Tool und Supply Chain.<br />
Um das Thema Lieferketten geht es darüber<br />
hinaus auch auf der Sonderschaufläche<br />
EMS Park. Diese zeigt mit Impuls- und Best<br />
Practice-Vorträgen die Vorteile einer engen<br />
Zusammenarbeit zwischen EMS-Dienstleistern<br />
und OEMs für beide Seiten auf und bietet<br />
eine Plattform zum persönlichen Austausch,<br />
der Vertrauen schafft, um Entwicklungsthemen<br />
abzugeben und die Lieferkette<br />
zu optimieren. Zu den teilnehmenden EMS-<br />
Unternehmen gehören u.a. Assel, Elhurt und<br />
Coronex, zu den Vortragsthemen „Obsoleszenzmanagement<br />
– Rezept gegen Versorgungsengpässe<br />
und Abkündigungen“ (AM-<br />
SYS – Applicable Management SYStems)<br />
sowie „EMS-Auswahl, Lastenhefterstellung<br />
und Zusammenarbeit“ (Uhlmann & Zacher).<br />
Auch der Gemeinschaftsstand „PCB<br />
meets Components“ erfreut sich hoher Beteiligung.<br />
Das Messeforum verspricht mit Beiträgen<br />
zu aktuellen Themen wie z.B. „Operating AI<br />
use cases integrated into electronics manufacturing<br />
lines“ von Dr. Sebastian Mehl, Siemens<br />
AG am 10.05. sowie den Themen<br />
„Nachwuchsförderung“ sowie „Frauen im<br />
Maschinenbau – Change im Unternehmen“<br />
am 11.05. ein spannendes Programm. Beteiligt<br />
sind in diesem Jahr neben dem VDMA<br />
wieder der ZVEI, das Fraunhofer IZM sowie<br />
der Fachverband Elektronik Design & Fertigung,<br />
FED e.V. mit jeweils mehreren Programmpunkten.<br />
Rekordwerte auf der PCIM<br />
Europe 2023<br />
Zwei Monate vor Beginn der PCIM Europe<br />
markiert die Ausstellungsfläche mit mehr als<br />
30.000 m² einen historischen Höchststand.<br />
Zu den dort vertretenen Unternehmen zählen<br />
Branchenführer, davon 57% international.<br />
Die parallel stattfindende Konferenz präsentiert<br />
ein hochkarätiges Programm aus<br />
rund 400 Vorträgen. Dabei reicht das Themenspektrum<br />
von Silizium und Wide Bandgap<br />
Leistungshalbleitern über innovative<br />
Aufbau- und Verbindungstechniken bis hin<br />
zu E-Mobilität und erneuerbaren Energietechnologien.<br />
Zum ersten Mal findet am<br />
letzten Tag der Konferenz eine Postersession<br />
im Eingangsbereich NCC Mitte statt, um<br />
den vielen qualifizierten Einreichungen eine<br />
Plattform zu bieten. Das Format zeichnet<br />
sich durch den exklusiven 1:1 Austausch<br />
zwischen Experten und Interessenten aus.<br />
Fokusthemen der<br />
Fachmesse<br />
Die drei Stages bilden die exklusiven<br />
Wissensplattformen der Fachmesse zu<br />
unterschiedlichen Fokusthemen. Als Teil<br />
der E-Mobility & Energy Storage Zone<br />
bietet die gleichnamige Stage fachspezifische<br />
Vorträge für die Anwendungsbereiche<br />
Elektromobilität und Energiespeiche-<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Die SMTconnect bietet vom 09.-11.05.2023 in<br />
Nürnberg der europäischen Elektronikfertigungs-<br />
Community ein Forum für Inspiration und Austausch<br />
als Basis für die Weiterentwicklung von<br />
Schlüsseltechnologien für die Zukunft<br />
26 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Zwei Monate vor Beginn der Fachmesse haben etliche namhafte<br />
Keyplayer der Branche ihre Teilnahme als Aussteller bestätigt<br />
rung der Leistungselektronik. Zudem können<br />
sich Besucher in Live-Präsentationen<br />
direkt auf den Messeständen von insgesamt<br />
27 Unternehmen, darunter Hitachi<br />
Energy Switzerland, Semikron Danfoss<br />
und Littlefuse, zu den speziellen Produkten<br />
und Leistungen informieren.<br />
Die Industry Stage ist Plattform für<br />
Präsentationen und Podiumsdiskussionen<br />
zu aktuellen Forschungs- und Entwicklungsthemen.<br />
Highlights der Agenda sind<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
u. a. die Podiumsdiskussionen<br />
zu den Themen „Wide Bandgap<br />
Design with GaN HEMT<br />
and Vertical GaN“, „SiC is Sold<br />
Out for 2023 – Can GaN Help<br />
Me?” und ”Support for Grid<br />
Integration of E-Mobility<br />
Charging Infrastructure Using<br />
Energy Storage“.<br />
Ein weiterer Fokus liegt auf<br />
dem diesjährigen Partnerland<br />
USA. Diese sind im Bereich<br />
Stromversorgung für IT und<br />
Rechenzentren zukunftsträchtig. Auf dem<br />
U.S. Pavilion können Interessierte in den<br />
direkten Austausch mit den vertretenen<br />
Unternehmen gehen.<br />
Die drei Special Sessions der Konferenz<br />
stellen auch in diesem Jahr besonders relevante<br />
Branchenthemen in den Fokus:<br />
„Solutions for Future Medium Voltage<br />
Grids“, „Power Electronics for E-Mobility“<br />
sowie „Understanding Losses in WBG<br />
Power Devices“. Neben den Special Sessi-<br />
ons zählen auch die drei Keynotes zu den<br />
Highlights der Konferenz.<br />
Digitale Ergänzung<br />
Die „PCIM Europe digital“ rundet das<br />
Messe- und Konferenzerlebnis in Nürnberg<br />
mittels einer digitalen Plattform optimal ab<br />
und bietet zudem auch Interessenten, welche<br />
nicht vor Ort dabei sein können, die<br />
Möglichkeit, ihr Fachwissen digital zu erweitern.<br />
Teilnehmende können bis zum<br />
30.06.2023 verpasste Vorträge nachholen<br />
oder Erlebtes Revue passieren lassen:<br />
• Live-Streaming der Konferenzvorträge<br />
von Stage Brüssel 1 in Nürnberg.<br />
• Vorträge der drei Stages der Fachmesse<br />
werden vor Ort aufgezeichnet und stehen<br />
im Nachgang on-demand zur Verfügung.<br />
Auch die Konferenzvorträge sind on-demand<br />
abrufbar.<br />
• Aussteller sind mit ihren Unternehmensund<br />
Produktprofilen auf der digitalen<br />
Plattform vertreten.<br />
www.smtconnect.com | www.pcim.de<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 27
TITEL » Qualitätssicherung<br />
Starker Partner für Messtechnik mit jahrelangem Know-how<br />
Mit Teststrategie<br />
schneller zum Ziel<br />
28 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Als international tätiger Anbieter von<br />
Messgeräten, Dienstleistungen und Lösungen<br />
für die industrielle Verfahrenstechnik<br />
eroberte sich Endress+Hauser<br />
Flow eine Spitzenposition unter den<br />
Herstellern industrieller Durchflussmessgeräte.<br />
Durch enge Zusammenarbeit<br />
mit SPEA wurde eine neue Teststrategie<br />
erarbeitet, um Time-to-Market zu<br />
verkürzen, hohe Produktqualität sicherzustellen,<br />
Flexibilität zu erhöhen sowie<br />
Kosten und Ressourcen einzusparen.<br />
Bild: Spea<br />
Seit 1977 unterstützt Endress+Hauser Flow mit<br />
dem Product Center für Durchflussmesstechnik<br />
sowie Fluid Management Lösungen seine Kunden mit<br />
praxisgerechten, modernen sowie auf die jeweiligen<br />
Bedürfnisse maßgeschneiderten Durchflussmessgeräten.<br />
Das Unternehmen hat weltweit ca. 2.350 Mitarbeitende,<br />
während die Endress+Hauser Gruppe gut<br />
15.000 Mitarbeitende beschäftigt. Das Unternehmensnetzwerk<br />
umfasst eigene Vertriebsgesellschaften<br />
in 50 Ländern, Repräsentanten in mehr als 70<br />
weiteren Ländern, eigene Produktion in 11 Ländern<br />
an 25 Standorten, mit weltweit einheitlichen Qualitätsmaßstäben.<br />
Die Holding sowie das Product Center<br />
für Durchflussmesstechnik befinden sich in Reinach<br />
bei Basel in der Schweiz mit rund 1.400 Mitarbeitenden.<br />
Es beherbergt Forschung und Entwicklung, das<br />
strategische Marketing, Verkaufsunterstützung, Produktion,<br />
Qualitätssicherung sowie Logistik für die fünf<br />
innovativen Durchfluss-Messprinzipien. Neben Prozessinstrumenten<br />
für Durchfluss-, Füllstands-, Druckund<br />
Temperaturmessung befinden sich auch Produkte<br />
aus den Bereichen der Flüssigkeitsanalyse, Messwertregistrierung<br />
und -erfassung im Portfolio der familiengeführten<br />
Aktiengesellschaft.<br />
Teststrategie auf dem Prüfstand<br />
Eine neue Generation von Durchflussmessgeräten<br />
brachte viele neue Baugruppenmodelle inklusive<br />
zahlreicher Varianten mit sich. Daher entstand der<br />
Plan, die Boardtester mit Nadelbettadapter sukzessive<br />
durch Flying Probe Tester zu ersetzen. Die Gründe<br />
hierfür sind naheliegend, wie Andreas Zabel, Team<br />
Leader Test Engineering, erklärt: „Wenn wir unsere<br />
Elektronik mit Nadelbett testen, haben wir den großen<br />
Nachteil, dass wir für jedes Design einer Baugruppe<br />
mindestens einen Adapter benötigen. Das beginnt<br />
bereits bei der Baugruppenentwicklung. Wenn<br />
man schon in frühen Prototypenstadien umfangreich<br />
testen will, so wären dafür stets neue Adapter notwendig.<br />
Doch ein Adapterbau ist sehr aufwendig und<br />
kostet viel Zeit und Geld. Und waren die Lieferzeiten<br />
für Adapter vor der Pandemie noch bei 12 bis 14 Wochen,<br />
so liegen diese heute bei ca. 20 Wochen. Ein<br />
Flying-Prober Testprogramm ist hingegen auch für<br />
komplexe Designs in wenigen Wochen erstellt und<br />
stabil – und kann bei Änderungen sehr leicht angepasst<br />
werden. Das spart gerade in der Entwicklungsphase<br />
sehr viel Zeit und Geld.“<br />
Hinzu kommt eine hohe Produktvarianz mit rund<br />
220 verschiedenen Boardtypen inklusive zahlreicher<br />
Varianten. So wurde bereits vor einigen Jahren die<br />
Herstellung in zwei Fertigungstypen mit jeweils drei<br />
SMT-Linien aufgeteilt: Die hoch automatisierte Renner<br />
Fertigung produziert hohe Stückzahlen in kleiner<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 29
TITEL » Qualitätssicherung<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Bei Endress+Hauser Flow sind<br />
zwei Fertigungstypen mit je<br />
drei SMT-Linien aufgeteilt,<br />
gelötet wird mit Reflowöfen<br />
Varianz, während die flexible Fertigung dagegen<br />
hoch flexibel kleine Stückzahlen in hoher Varianz<br />
produziert, ebenso Prototypen- und Musterserien.<br />
Nach Informationen des Unternehmens soll im Frühjahr<br />
2023 eine weitere SMT-Linie die bereits bestehenden<br />
ergänzen, um bei gestiegenen Anforderungen<br />
weiterhin hochflexibel zu bleiben. Immerhin<br />
liegt die Produktionsleistung bei ca. 2 Mio. Baugruppen<br />
im Jahr, realisiert in drei Schichten einer Fünf-<br />
Tage-Arbeitswoche. Zur Qualitätssicherung stehen<br />
dafür unter anderem zahlreiche Testinseln mit fünf<br />
SPEA 4060 S1 sowie 10 SPEA 4080 Flying Probe Tester<br />
zur Verfügung.<br />
Qualitätssicherung für<br />
zuverlässige Baugruppen<br />
Das erste System (Modell 4040) des Testsysteme-<br />
Herstellers fand bereits 1999 seinen Weg zu Endress+Hauser,<br />
um Prototypen sowie kleine Serien zu<br />
testen. Der immense Anstieg an produzierten Baugruppen<br />
durch die neue Produktreihe führte im Januar<br />
2012 zum ersten SPEA 4060 Flying Prober, bis<br />
2016 waren acht dieser Modelle in der Fertigung zu<br />
finden. „Anfangs hatten wir zwei der SPEA 4060 Flying<br />
Probe Tester inline,“ so Andreas Zabel zum Einsatz<br />
der Flying Prober. „Doch haben wir dann festgestellt,<br />
dass der Tester am Ende einer Bestückungslinie<br />
zu keiner optimalen Auslastung führte und entweder<br />
einmal zum Bottleneck wurde oder das andere Mal<br />
nicht komplett ausgelastet war. Insofern haben wir<br />
uns entschlossen, die Systeme in Testinseln, ausgestattet<br />
mit jeweils einem Be- und Entlader, zu gruppieren.<br />
So konnten wir unsere Flexibilität nochmals<br />
erhöhen.“<br />
Aus den ehemals acht 4060 Systemen sind heute<br />
noch fünf in der Fertigung zu finden, „da es sich hier<br />
noch um die S1-Serie handelt,“ verdeutlicht Andreas<br />
Zabel. Doch wird diese Serie nicht mehr hergestellt.<br />
Nachdem bei der nachfolgenden S2-Serie wesentliche<br />
Teile verändert wurden, war an eine Aufrüstung<br />
nicht mehr zu denken. Der Hersteller automatischer<br />
Testsysteme hat dennoch mit einem Stock an Ersatzteilen<br />
dafür Sorge getragen, dass mit diesen Systemen<br />
weiterhin problemlos gearbeitet werden kann.<br />
„Dennoch mussten wir Risikomanagement betreiben,<br />
haben uns für die Anschaffung der multifunktionalen<br />
Flying Probe Systeme Modell 4080 entschieden und<br />
phasen die alten Tester nun langsam aus, mit dem<br />
Ziel, letztendlich auf nur eine Flying-Probe Testplattform<br />
zurückzukommen. Der Grund liegt unter anderem<br />
an der unterschiedlichen Software der beiden<br />
Testsysteme, so dass unsere Testingenieure im Moment<br />
noch gezwungen sind, von den Testprogrammen<br />
zwei Versionen zu entwickeln. Noch sind die<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Hochflexible Fertigung im SMT Bereich<br />
Zur Qualitätssicherung stehen unter anderem zahlreiche Testinseln mit<br />
Flying Prober von SPEA zur Verfügung<br />
30 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Bild: Spea<br />
Insgesamt können jeweilis<br />
vier Multi-Probe-Units<br />
oben und unten<br />
genutzt werden<br />
fünf Modelle des 4060 Tester im Einsatz und werden<br />
auch aus Kapazitätsgründen benötigt.“<br />
Benefit durch Wechsel der<br />
Verfahrensweise<br />
Die Investition in die SPEA 4080 Tester mit frühem<br />
Wechsel auf Flying Prober machen sich im vollen<br />
Umfang positiv bemerkbar. Bereits in der Entwicklungsphase<br />
der Baugruppen lässt sich feststellen,<br />
dass ein Testprogramm schon nach durchschnittlich<br />
zwei Wochen betriebsfertig ist. Bei etwa einer neu<br />
hinzukommenden Baugruppe monatlich, ein nicht<br />
unerheblich eingesparter Zeitfaktor im Vergleich zum<br />
Adapter. Bereits der erste Prototyp wird im Unternehmen<br />
auf dem Flying Prober getestet. Dadurch erhalten<br />
die Abteilungen Entwicklung, Qualitätsmanagement<br />
und Produktion direkte Rückmeldungen über<br />
die Qualität und Testbarkeit der Baugruppe. Durch<br />
Einführung von Lean Innovation in der Entwicklung<br />
kommt das Unternehmen aktuell mit zwei Prototypen<br />
ans Ziel, die Prototypen-Zykluszeiten und damit<br />
Time-to-Market haben sich laut Aussagen von Andreas<br />
Zabel um mehr als die Hälfte verkürzt. Als weiterer<br />
Vorteil wurde die Flexibilität der Systeme hervorgehoben:<br />
Nach Identifikation des Prüflings durch<br />
Einscannen des DMC lädt das Testsystem automatisch<br />
das entsprechende Testprogramm vom Server.<br />
Bei Endress+Hauser Flow wurden viele Baugruppen<br />
von älteren Testplattformen mittlerweile auf Flying<br />
Prober migriert. „Noch haben wir zwei Bereiche,<br />
wo Flying Probe Systeme nicht einsetzbar sind. Zum<br />
einen die Limitierung bei der Spannung, die bis 100<br />
Volt geht und zum anderen beim Abgleich unserer<br />
speziellen Verstärker-Baugruppen.“ Nicht zu vergessen<br />
der Hinweis darauf, dass mittlerweile ein First<br />
Pass Yield von durchschnittlich 98 % über sämtliche<br />
Testsysteme vorgewiesen werden kann.<br />
Hauptbestandteil des Prüfkonzepts ist das multi-<br />
Zusatzkonfiguration SPEA 4080<br />
• Multi-Probe-Unit von oben und unten<br />
• Zusätzliche Testerschnittstelle für externe<br />
Messgeräte<br />
• Funktionstest über Ethernet-Kommunikation<br />
• On-Board-Programming<br />
• Boundary Scan<br />
• Elektro-Scan von oben und unten<br />
• Lasereinheit zur Warpage-Kompensation und<br />
Bauteilhöhenvermessung<br />
• Kurzschlusstest basierend auf Z-Messung<br />
Bild: Spea<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 31
TITEL » Qualitätssicherung<br />
setzt unser Feedback<br />
durch Einsatz eigener Entwicklungsressourcen<br />
um.<br />
Jeder Kunde hat seine eigenen<br />
speziellen Anforderungen,<br />
so dass die Systeme<br />
oftmals modifiziert<br />
werden müssen, wie eben<br />
auch bei uns. So werden<br />
die Systeme stets weiterentwickelt,<br />
wovon dann auch andere profitieren.“<br />
Der Hersteller war zudem einer der ersten, der nicht<br />
nur den Funktionstest im Flying Prober, sondern auch<br />
die Multi-Probe-Units in Zusammenarbeit mit Enfunktionale<br />
Flying Probe System SPEA 4080 mit acht<br />
Probes. Durch den Einsatz dieser Testsysteme können<br />
die Baugruppen über ihren gesamten Lebenszyklus<br />
mit einem einzigen System geprüft werden – von der<br />
Entwicklung über den ersten Prototyp bis hin zum<br />
Serientest mit hohen Stückzahlen. Das Flying Probe<br />
System testet mit insgesamt 8 Probes zeitgleich die<br />
Ober- und Unterseite des Boards und bietet höchste<br />
Mess- und Kontaktiergenauigkeit bei maximaler Geschwindigkeit.<br />
Neben dem ICT werden unter anderem<br />
Kurzschlusstests, Clustertests, Boundary-Scan,<br />
Kommunikationstests und<br />
andere Funktionstests mit<br />
Power On durchgeführt.<br />
Die SPEA-MPU (Multi-<br />
Probe-Unit) bietet zusätzliche<br />
Flexibilität und Testtiefe.<br />
Die MPU ist eine zusätzliche<br />
mechanische<br />
Kontaktiereinheit, die auf<br />
verschiedenen Achsen des<br />
Systems positioniert wird.<br />
Insgesamt können vier MPUs genutzt werden – oben<br />
und unten. Mit der MPU werden zusätzlich verschiedene<br />
externe Signale auf die Baugruppe gebracht,<br />
z. B. Power, Boundary Scan, Kommunikationssignale<br />
wie UART (z. B. RS485), I2C, SPI etc. Die Anordnung<br />
der Pins ist variabel und kann kundenspezifisch konfiguriert<br />
werden.<br />
Kommunikation als Basis<br />
guter Zusammenarbeit<br />
» SPEA hat stets ein Ohr für<br />
unsere Anliegen und setzt<br />
unser Feedback durch Einsatz<br />
eigener Entwicklungs -<br />
ressourcen um. «<br />
Andreas Zabel, Endress+Hauser<br />
Die langjährige Kooperation mit dem Testsystemehersteller<br />
basiert neben hohem Vertrauen in gleichem<br />
Maße auf der offenen Kommunikation beider<br />
Unternehmen, wozu der Teamleiter der Testabteilung<br />
viel Positives zu erzählen hat: „SPEA hat stets ein Ohr<br />
für unsere Anliegen und<br />
Von den ehemals 8 SPEA 4060-<br />
Systemen sind heute noch 5 in<br />
der Fertigung zu finden<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
32 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Um die Baugruppenfunktion<br />
zu garantieren<br />
werden diese beschichtet<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
dress+Hauser mit anbieten konnte. „Speziell der<br />
Funktionstest war für unsere Qualitätssicherung ein<br />
wertvolles Feature, um neben dem Test einzelner<br />
Bauteile auch die Funktion einer gesamten Baugruppe<br />
oder eines Clusters prüfen zu können. Das versuchen<br />
wir so weit wie möglich komplett mit dem Flying<br />
Probe zu prozessieren, ein zu dieser Zeit komplett<br />
neuer Bereich innerhalb Flying Probe. Als klassisches<br />
ICT-System mit relativ wenigen Prüfnadeln bestand<br />
vorher nur die Möglichkeit, einzelne Bauteile zu testen.<br />
Um verschiedene Kommunikationsschnittstellen<br />
auf dem Flying Probe fahren zu können, haben wir<br />
ebenfalls gemeinsam einen Highspeed Port Multiplexer<br />
zur Kommunikation mit Baugruppen via MPU<br />
entwickelt und patentiert. Zudem konnten wir in Zusammenarbeit<br />
mit SPEA die Automatisierung vorantreiben,<br />
um den Testprozess flexibel zu gestalten,<br />
und ein Flottenmanagement autonomer mobiler<br />
Transportfahrzeuge für monotone Arbeiten aufbauen<br />
zu können.“ Die gute Zusammenarbeit baut auf den<br />
schnellen und flexiblen Reaktionen von Stefano Ghibò,<br />
Sales Manager und Lorenzo Reato, Customer Manager<br />
bei SPEA und zeigt: Gute Zusammenarbeit benötigt<br />
intensive Kommunikation! (Doris Jetter)<br />
SMTconnect, Stand 4A.124<br />
www.spea.com | www.endress.com/de<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Gute Zusammenarbeit basiert auf den schnellen<br />
und flexiblen Reaktionen von SPEAs Sales Manager<br />
Stefano Ghibò. Rechts im Bild Andreas Zabel,<br />
Teamleader Test Engineering bei Endress+Hauser<br />
KURZ + BÜNDIG<br />
Bild: <strong>EPP</strong><br />
Trotz hoher Produktvarianz<br />
bei Durchflussmessgeräten<br />
konnte mittels hohem Vertrauen<br />
und offener, intensiver<br />
Kommunikation in einer<br />
langjährigen Kooperation<br />
die Time-to-Market verkürzt<br />
werden.<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 33
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Roboter-Automatisierung: 3 Tipps für eine zeit- und kosteneffiziente Umsetzung<br />
Wie No-Code- & Low-Code-<br />
Tools die Robotik vereinfachen<br />
Der Einsatz von Robotern lohnt sich für Unternehmen fast immer. Sie können<br />
Arbeitskosten senken, die Mitarbeiter entlasten und die Produktion flexibler<br />
gestalten – denn die geforderten Losgrößen werden immer kleiner und die<br />
Produktionsprozesse immer individueller. Zudem bietet ein Roboter oder Cobot<br />
einen weiteren großen Vorteil: Er kann prinzipiell ohne Pausen und Ermüdungserscheinungen<br />
arbeiten, wodurch die Produktqualität gesteigert und Ausschuss<br />
verringert wird.<br />
» Silke Glasstetter, Head of Marketing, ArtiMinds Robotics GmbH<br />
Bild: ArtiMinds Robotics<br />
No-Code-/Low-Code-Tools vereinfachen und beschleunigen die Roboterprogrammierung dank ihres Template-basierten Ansatzes<br />
Mit modernen Robotersystemen lassen sich<br />
mittlerweile nahezu alle Prozesse im Unternehmen<br />
automatisieren. Meist übernehmen Roboter<br />
einfache, schmutzige, monotone, körperlich anstrengende<br />
oder auch gefährliche Tätigkeiten. Mit der<br />
richtigen Hard- und vor allem Software lassen sich<br />
aber auch sehr komplexe oder besonders anspruchsvolle<br />
Aufgaben, so genannte „Advanced Robotics“<br />
Anwendungen, lösen. Beispiele hierfür sind z. B. die<br />
Montage flexibler und biegsamer Bauteile wie Kabel,<br />
Drähte oder Schläuche oder die kraftgeregelte Oberflächenbearbeitung.<br />
Dem No-Code-/Low-Code-Trend folgend gibt es<br />
unterschiedliche Software-Lösungen am Markt, die<br />
eine grafische und damit vereinfachte und schnellere<br />
Programmierung ermöglichen. Der Vorteil ist, dass<br />
keine speziellen Programmierkenntnisse notwendig<br />
sind. Das Angebot reicht von herstellerspezifischen<br />
Lösungen bis zu unabhängigen Angeboten, mit welchen<br />
Roboter verschiedener Hersteller mit ein und<br />
derselben Software programmiert werden können.<br />
Insbesondere bei letztgenannten empfehlen Experten<br />
auf Tools zurückzugreifen, die automatisch den nativen<br />
Robotercode für die offizielle Robotersteuerung<br />
34 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
generieren – und nicht etwa über einen eigenen IPC<br />
den Roboterarm selbst kontrollieren.<br />
Im ersten Fall bleiben Anwender im laufenden Betrieb<br />
bei Anpassungen oder Optimierungen während<br />
der Wartung flexibel und vermeiden einen Lock-in-<br />
Effekt, da sie den Roboter weiterhin auch ohne das<br />
Verwenden der Software klassisch per Zeilencode<br />
programmieren können.<br />
Egal ob mit externen Engineering-Tools oder per<br />
Zeilencode gibt es Faktoren auf dem Weg zur roboterbasierten<br />
Automatisierung, denen Anwender häufig<br />
eine zu geringe Bedeutung und damit Beachtung<br />
schenken. Wie sich drei der wichtigsten Stolpersteine<br />
vermeiden lassen, wird im Folgenden kurz erläutert.<br />
Punkt 1: Programmieraufwand<br />
Der Zeitaufwand für die Programmierung der Anwendung<br />
per se wird zwar meist nicht unterschätzt,<br />
doch es lauern noch andere Fallstricke in dieser Phase:<br />
Etwa nicht beachtete Prozesstoleranzen und -varianzen<br />
oder die erhöhte Komplexität, wenn Sensorik<br />
eingebunden oder eine SPS-Roboter-Kommunikation<br />
hergestellt werden muss.<br />
Dazu kommt, dass die Programmierung einer Anlage<br />
oft eine maßgeschneiderte und komplexe Lösung<br />
ist, die sich nur schwer adaptieren lässt. Zudem haben<br />
Programmierer oft ihren eigenen Stil. Damit können<br />
die entstandenen Codezeilen bzw. das Programm<br />
für andere Programmierer schwer nachvollziehbar<br />
und bearbeitbar sein.<br />
An dieser Stelle unterstützt der Markt den Anwender<br />
mit den bereits genannten No-Code-/Low-Code<br />
Lösungen. Denn mit den vorgefertigten Funktionsbausteinen<br />
zum Beispiel lassen sich Programme<br />
übersichtlich und auch für andere nachvollziehbar<br />
aufbauen und strukturieren. Auch Prozesstoleranzen<br />
und -varianzen können mit der richtigen Software<br />
automatisch ausgeglichen, analysiert und optimiert<br />
werden. Wenn die entsprechenden Schnittstellen bereits<br />
integriert sind, wird der Aufwand beim Einbinden<br />
von Sensorik oder SPS-Kommunikation ebenfalls<br />
immens reduziert.<br />
Advanced Robotics<br />
Anwendungen wie die<br />
Montage biegsamer<br />
Kabel stellen eine große<br />
Herausforderung<br />
für die klassische Roboterprogrammierung<br />
dar<br />
Bild: ArtiMinds Robotics<br />
Bild: ArtiMinds Robotics<br />
Mittels vorgefertigter Funktionsbausteine lassen sich Programme strukturiert und nachvollziehbar aufbauen. Vor der Inbetriebnahme kann der Prozess in der<br />
3D-Simulationsumgebung möglichst real abgebildet und getestet werden<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 35
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Wenn Teach-Punkte auch vom realen Roboter in die Programmiersoftware zurückgespielt<br />
werden können, integriert sich eine solche Lösung nahtlos in den Inbetriebnahmeprozess<br />
und erspart unerwarteten Aufwand<br />
Punkt 2: Aufwand während<br />
des Anlaufs<br />
Bild: Ridvan – stock.adobe.com<br />
Eine Faustregel besagt, dass die Kosten für den Roboter<br />
selbst nur rund ein Drittel der Anschaffungskosten<br />
der Zelle ausmachen, und die Erfahrung zeigt,<br />
dass rund 45 Prozent der typischen Kosten während<br />
des Anlaufs anfallen. Und das hängt damit zusammen,<br />
dass Anwender häufig den Zeitaufwand für die<br />
Inbetriebnahme unterschätzen. Die Anlage wird zwar<br />
im Vorfeld durchgängig simuliert und offline programmiert,<br />
doch oft zeigen sich bei der Inbetriebnahme<br />
Unterschiede zwischen Theorie und Praxis.<br />
So kann der Prozess trotz guter Vorbereitung deutlich<br />
länger als geplant dauern und Anpassungen und<br />
Änderungen können schnell teuer werden. Hinzu<br />
kommen Faktoren, die bei der digitalen Vorarbeit gar<br />
nicht ersichtlich waren und nun während der Inbetriebnahme<br />
vor Ort gelöst werden müssen. Das<br />
macht diese Phase schwer zu kalkulieren. Mit durchgängigen<br />
Tools lässt sich der Anlauf kontrolliert und<br />
ohne großen Zeitverlust umsetzen, so dass diese<br />
Phase eben nicht zum Kostentreiber wird. Wichtig<br />
hierbei ist, Simulation, Programmierung, Sensorik<br />
und Datenanalyse in einem Software-Paket zusammenzuführen.<br />
So wird die Engineering-Kette durchgängig<br />
bis zur Instandhaltung, ohne dass der Anwender<br />
Abstriche bei der Funktionalität hinnehmen<br />
muss.<br />
Dadurch sind Änderungen und Anpassungen<br />
schneller, flexibler und einfacher möglich. Durch bestenfalls<br />
automatisch erzeugten Robotercode sowie<br />
die Möglichkeit, Teach-Punkte auch vom realen Roboter<br />
in die Software zurückspielen zu können, integriert<br />
sich eine solche Lösung nahtlos und optimal in<br />
die bestehenden Inbetriebnahme- und Instandhaltungsprozesse.<br />
Dadurch bietet sie auch die größte<br />
Flexibilität hinsichtlich Online- und Offline-Programmierung,<br />
um für die jeweilige Aufgabe die beste<br />
Variante und den einfachsten Weg zu wählen.<br />
Punkt 3: Veränderungen während<br />
der Anlagenlaufzeit<br />
Auch wenn der Roboter läuft, lauert noch immer<br />
eine Gefahr, die oft nicht bedacht wird: Über die Anlagenlaufzeit<br />
kann es zu zahlreichen Veränderungen<br />
der Rahmenbedingungen kommen, die eine Anpassung<br />
der Programmierung notwendig machen.<br />
Das können Erschütterungen und Vibrationen ausgelöst<br />
beispielsweise von Gabelstaplern oder anderer<br />
Maschinen sein, der Verschleiß von Werkzeugen, Ersatzteile,<br />
die anders reagieren als die bisherigen<br />
Komponenten, Änderungen bei Werkstückchargen<br />
und das Platzangebot in der Halle oder der Wechsel<br />
des Bedienpersonals.<br />
Auch veränderte Lichtverhältnisse und Temperaturbedingungen<br />
oder der Unterschied zwischen kalt<br />
gestartetem und warmgelaufenem Roboter können<br />
sich auswirken.<br />
Software, die die Programmierung standardisiert<br />
und vereinfacht, ermöglicht dem Anwender, einfach,<br />
schnell und flexibel auf diese und viele andere Änderungen<br />
zu reagieren und notwendige Anpassungen<br />
im Programm selbst vorzunehmen. Nutzt er ein Tool,<br />
mit dem sich Veränderungen bzw. die daraus folgenden<br />
Konsequenzen bei Kräften, Zykluszeiten oder<br />
Ausschuss und Qualität auch noch frühzeitig sichtbar<br />
machen, und dadurch leichter analysieren und<br />
mögliche Optimierungen ableiten lassen, ist der Anwender<br />
bestmöglich vorbereitet.<br />
www.artiminds.com<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Drei der wichtigsten<br />
Aspekte auf dem Weg zur<br />
roboterbasierten Automatisierung<br />
werden aufgegriffen<br />
und erläutert,<br />
wie sich damit verbundene<br />
Stolpersteine<br />
vermeiden lassen.<br />
36 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Produkt-News « BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Unternehmen für Elektronikfertigung baut EMS-Geschäft aus<br />
Fertigung mit Gesamtlinienkonzept ausgerüstet<br />
Die Gemac Chemnitz GmbH ist spezialisiert<br />
auf Sensorik und Messtechnik. Um<br />
die Marktposition zu stärken setzt das<br />
Unternehmen auf ein Gesamtlinienkonzept<br />
der FUJI Europe Corporation GmbH.<br />
Auf der neuen Fertigungslinie kommen<br />
unter anderem sechs Bestückungsautomaten<br />
NXTIII zum Einsatz. Ziele sind höhere<br />
Produktivität und flexible High-Mix-<br />
Produktion. Gemac hat sich auf kleine bis<br />
mittelgroße Serien spezialisiert und fertigt<br />
im Dienstleistungsbereich individuelle<br />
Produkte von bestückten Leiterplatten<br />
über elektronische Baugruppen bis zu<br />
komplexen Geräten nach Kundenwunsch.<br />
Geschäftsführer Tilo Rothkirch erklärt:<br />
„Wir möchten unser Portfolio weiter ausbauen<br />
und auch in den kommenden Jahren<br />
kontinuierlich wachsen. Da die Anforderungen<br />
an die Elektronikfertigung stetig<br />
steigen, können wir die angestrebte<br />
Entwicklung in diesem Bereich nur mit<br />
sehr leistungsfähigen Bestückungslösungen<br />
generieren. Daher haben wir entschieden,<br />
zum Jahresbeginn eine neue<br />
Fertigungslinie einzuführen.“<br />
Das Gesamtlinienkonzept hat FUJI entwickelt.<br />
Es beinhaltet sechs skalierbare Bestückungsautomaten<br />
NXTIII des Herstellers<br />
sowie einen Ofen von SMT Wertheim,<br />
Handlingsmodule von ASYS, einen Drucker<br />
von EKRA sowie Mess- und Prüftechnologie<br />
von Göpel electronic.<br />
Flexibilität und Entwicklungsmöglichkeiten<br />
Die Bestückungsmaschine NXTIII bildet<br />
das Herzstück der neuen Fertigungslinie.<br />
Die modulare und skalierbare Lösung eignet<br />
sich für die Bestückung multifunktionaler<br />
und leistungsstarker Elektronik bei<br />
beispielsweise hoher Bestückungsdichte<br />
von winzigen Bauteilen und vielem mehr.<br />
Das System ist auf hohe Produktivität,<br />
Platzierungsqualität, Benutzerfreundlichkeit<br />
und Geschwindigkeit ausgelegt.<br />
Individualisierung, Wandlungsfähigkeit<br />
und Schnelligkeit bestimmen heute die<br />
Elektronik-Fertigung. Von den neuen Bestückungsautomaten<br />
und den anderen<br />
Komponenten der Linienlösung verspricht<br />
sich das Chemnitzer Unternehmen vor allem,<br />
zukunftsfähig aufgestellt zu sein.<br />
Tilo Rothkirch sagt: „Wir erwarten einen<br />
gesteigerten Durchsatz, bei gleichzeitig<br />
sehr hoher Qualität und Flexibilität. Zudem<br />
können wir uns durch die Skalierbarkeit<br />
und einen hohen Grad an Automatisierung<br />
auch immer schnell auf veränderte<br />
Anforderungen einstellen. Dies hilft<br />
uns im Besonderen auch dabei, Erkenntnisse<br />
aus 2,5 Jahren globaler Beschaffungskrise<br />
in die Praxis umzusetzen. Das<br />
macht uns nicht nur weiterhin wettbewerbsfähig,<br />
sondern verschafft uns im<br />
Idealfall auch einen Vorsprung. Die ressourcenschonenden<br />
Eigenschaften der<br />
neuen Fertigungslinie unterstützen zudem<br />
unser Bestreben zur Nachhaltigkeit,<br />
wodurch eine entsprechende Förderung<br />
durch den Freistaat Sachsen möglich<br />
war.“<br />
SMTconnect, Stand 5.430 + 5.434A<br />
www.fuji-euro.de | www.gemac-chemnitz.de<br />
Gemac rüstet Fertigung<br />
in Chemnitz mit<br />
Gesamtlinienkonzept<br />
von FUJI aus<br />
PCB Anschluss<br />
wie gewünscht<br />
Foto: Gemac<br />
CREATE YOUR OWN: Mit har-modular®<br />
bauen Sie Ihren eigenen Leiterplatten-<br />
Steckverbinder ganz nach Ihren<br />
Wünschen. Kinderleicht konfi guriert<br />
und ab Stückzahl 1 bestellt.<br />
www.HARTING.com/<br />
har-modular<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 37
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Luftbefeuchtung zur Qualitätssicherung beim Automobilzulieferer<br />
Doppelnutzen für Prozess<br />
und Mensch<br />
Der Schutz von ESD-Bauteilen vor elektrostatischen Schäden, zusätzliche<br />
Kühlung und eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit sind für das Hella Elektronikwerk<br />
in Recklinghausen die wichtigsten Vorteile einer geregelten Luftfeuchte.<br />
Zur Qualitätssicherung setzt der Automobilzulieferer dort in den Produktionshallen<br />
eine Direkt-Raumluftbefeuchtung mit Hochdruck-Düsen ein.<br />
Bild: Condair<br />
Martin Ennemann<br />
(rechts) wird vom<br />
Condair Systems Fachberater<br />
Patrick Gumnior<br />
(links) zur Luftbefeuchtung<br />
beraten<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Die geregelte Luftbefeuchtung<br />
bei einem Automobil -<br />
zulieferer ist stabiler Faktor<br />
der Qualitätssicherung<br />
(ESD-Schutz/Raumklima)<br />
geworden.<br />
Als international aufgestellter Automobilzulieferer<br />
ist Hella in den<br />
Segmenten Lichttechnik und Fahrzeugelektronik<br />
tätig. Zugleich deckt das Unternehmen<br />
mit seiner Business Group<br />
„Lifecycle Solutions“ ein breites Serviceund<br />
Produktportfolio für das Ersatzteilund<br />
Werkstattgeschäft sowie für Hersteller<br />
von Spezialfahrzeugen ab. Das Unternehmen<br />
ist mit rund 36.000 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern an über 125<br />
Standorten weltweit aktiv. Gemeinsam<br />
mit dem französischen Automotivekonzern<br />
Faurecia, der u.a. auf Inneneinrichtung,<br />
Cockpits und Sitzsysteme spezialisiert<br />
ist, agiert das Unternehmen unter<br />
der Dachmarke Forvia. Zusammen sind<br />
beide Unternehmen der siebtgrößte Automobilzulieferer<br />
der Welt. Das Hella<br />
Werk in Recklinghausen fokussiert sich<br />
auf die Produktion von Fahrpedal- und<br />
Lenkwinkelsensoren sowie unterschiedliche<br />
Aktuatoren.<br />
Für die eingesetzten Elektronikkomponenten<br />
muss ein hoher Standard für die<br />
Absicherung gegen ESD-Schäden von<br />
Bauteilen eingehalten werden. Seit 2011<br />
setzt des Elektronikwerk zur Kontrolle der<br />
relativen Luftfeuchte eine zusätzliche Direkt-Raumluftbefeuchtung<br />
ein.<br />
38 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Bild: Condair<br />
Direkt-Raumluftbefeuchter schützen bei Hella die Baugruppen<br />
vor Elektrostatik-Risiken<br />
Schutz vor Elektrostatik<br />
Für die SMD- und THT-Leiterplattenbestückung<br />
sind der störungsfreie Maschinendurchlauf<br />
und die punktgenaue Montage<br />
entscheidende Performance-Faktoren.<br />
Eine konstant optimale Luftfeuchte<br />
hat hier z. B. einen positiven Einfluss auf<br />
die Aufnahmegenauigkeit und die Geschwindigkeit<br />
des Bestückprozesses: Ist<br />
die Luft zu trocken, könnten sich die Bauteile<br />
elektrostatisch an der Abdeckfolie<br />
der Blistergurte anhaften und durch die<br />
Pipette des Bestückungsautomaten nicht<br />
mehr exakt gegriffen werden. Die Folgen<br />
wären fehlende, versetzte oder „vagabundierende“<br />
Bauteile, die zu Feeder-Störungen,<br />
blockierten Bestückungsköpfen und<br />
Linienstillständen führen könnten. „Eine<br />
kontrollierte Luftfeuchte schützt uns vor<br />
Elektrostatik und ist damit ein wesentlicher<br />
Faktor für unsere Qualitätssicherung“,<br />
erläutert Thomas Hering, Leiter<br />
Technical Service bei Hella.<br />
Das Luftbefeuchtungssystem<br />
Turbo-<br />
Fog Neo sichert eine<br />
relative Luftfeuchte<br />
von rund 50 Prozent<br />
Condair Systems<br />
Bild: Condair<br />
Mit Hochdruck in die Luft<br />
Für das Sicherstellen eines optimalen<br />
Zielwertes von rund 50 Prozent relativer<br />
Luftfeuchte wurde bei Hella erstmals<br />
2011 eine Direkt-Raumluftbefeuchtung<br />
von Condair System installiert und seitdem<br />
mehrfach erweitert und aktualisiert.<br />
Die direkt in den Produktionshallen in-<br />
Die Condair Systems GmbH gehört zur Condair Group, die mit über<br />
750 Mitarbeitenden der weltweit führende Hersteller im Bereich kommerzieller,<br />
industrieller Luftbefeuchtung, Entfeuchtung und Verdunstungskühlung<br />
ist. Mit der Hauptmarke Draabe werden komplette Systeme<br />
für die Luftbefeuchtung direkt im Raum angeboten. Das Leistungsspektrum<br />
reicht von der Beratung, technischen Planung über<br />
die Installation bis hin zu umfangreichen Wartungs- und Serviceleistungen<br />
aus einer Hand. Zur Group gehören Vertriebs- und Serviceorganisationen<br />
in 22 Ländern, Produktionsstandorte in Europa, Nordamerika<br />
und China sowie internationale Vertriebspartner an mehr als<br />
50 Standorten.<br />
stallierten Hochdruck-Düsen-Luftbefeuchter<br />
vom Typ TurboFog versprühen<br />
bei Bedarf einen mikrofeinen Nebel, der<br />
sofort von der Raumluft aufgenommen<br />
wird und sich dort gleichmäßig verteilt.<br />
Die Aktivierung der Luftbefeuchter erfolgt<br />
durch digitale Steuersysteme, die die Klimasituation<br />
in den Hallen permanent<br />
kontrollieren und die Sollwerte der Luftfeuchte<br />
punktgenau regeln. Die ultrafeine<br />
Vernebelung mit einer Tröpfchengröße<br />
von unter 15 μm wird durch eine Hochdruck-Pulsation<br />
erreicht, die das Wasser<br />
mit bis zu 85 bar durch die Hochleistungsdüsen<br />
presst. Für Thomas Hering hat<br />
diese Technologie einen positiven Nebeneffekt:<br />
„Die vollständige Absorption der<br />
mikrofein vernebelten Wassertropfen<br />
entzieht der Hallenluft Wärme und wirkt<br />
sich im Sommer sehr positiv auf unsere<br />
Mitarbeiterzufriedenheit aus.“ Dadurch<br />
ist eine Senkung der Temperatur um bis<br />
zu 2° C möglich, die das Wohlbefinden in<br />
den Hallen spürbar steigert und zudem<br />
noch sehr wirtschaftlich ist: 100 Liter<br />
Wasser einer Hochdruckdüsen-Luftbefeuchtung<br />
absorbieren rund 70 kW Wärme<br />
bei nur 0,6 kW Energieaufwand.<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 39
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Zusätzliche Prozesskühlung<br />
Das Prinzip der adiabatischen Kühlung<br />
macht sich der Automobilzulieferericht<br />
nur innerhalb der Fertigung zu Nutze,<br />
sondern mit einer zusätzlichen Luftbefeuchtung<br />
auch außerhalb auf den Hallendächern:<br />
Dort sind luftgekühlte Kälteanlagen<br />
als Kaltwassersatz zur Umlaufkühlung<br />
für die Hallen im Einsatz. Der angeschlossene<br />
Wasserkreislauf zirkuliert<br />
kaltes Wasser, das die Prozesswärme aus<br />
den Hallen aufnimmt und mit höheren<br />
Temperaturen zurück zum Kältemittel des<br />
Flüssigkeitskühlers führt. Über das verdichtete<br />
Kältemittel wird die Wärme an<br />
die Luft abgegeben und das Wasser erneut<br />
im geschlossenen Kreislauf abgekühlt.<br />
„In den vergangenen heißen Sommern<br />
gab es häufiger Funktionsausfälle<br />
der Kälteanlagen, weil das Kältemittel<br />
sich durch die Hitze auf den Dächern immens<br />
ausdehnte und den Druck im Kaltwassersatz<br />
zu stark anstiegen ließ. Auf<br />
Empfehlung von Condair Systems haben<br />
wir seit 2021 ein zusätzliches Luftbefeuchtungssystem<br />
nur für die Prozesskühlung<br />
der Kälteanlagen auf den Dächern<br />
installiert. Seitdem funktioniert die Umlaufkühlung<br />
auch im Sommer störungsfrei“,<br />
erläutert Thomas Hering. Im Unterschied<br />
zur Luftbefeuchtung innerhalb der<br />
Elektronik-Fertigung ist im Außenbereich<br />
das System ML Flex installiert, das durch<br />
seine robuste Bauweise und hohe Leistung<br />
auch den extremen Bedingungen<br />
auf Dächern standhält. Das ML Flex System<br />
wird durch eine Hochdruckpumpe<br />
betrieben und kühlt gezielt über einen<br />
aus Edelstahl gefertigten Düsen-Strang<br />
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Einsatzmöglichkeiten einer<br />
Direkt-Raumluftbefeuchtung<br />
in der Elektronikindustrie<br />
kann hier kostenfrei bestellt<br />
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Der Automobilzulieferer Hella ist u.a. in den Segmenten Lichttechnik und Fahrzeugelektronik tätig<br />
die Umgebungsluft der Kältemaschine.<br />
Der adiabatische Kühleffekt verhindert,<br />
dass das Kältemittel sich auch im Sommer<br />
zu stark ausdehnt.<br />
Zuverlässigkeit bedeutend<br />
Durch Erweiterungen und Optimierungen<br />
ist in den vergangenen Jahren das<br />
Luftbefeuchtungssystem kontinuierlich<br />
mitgewachsen: Zuletzt wurde eine weitere<br />
Halle mit zusätzlichen Luftbefeuchtern<br />
vorbereitet und ein Labor von einer<br />
Dampf- auf eine Hochdruck-Luftbefeuchtung<br />
desselben Herstellers umgerüstet.<br />
„Für unser Facility Management ist es<br />
wichtig, die Systeme über die Jahre beherrschen<br />
zu lernen und Erfahrungen zu<br />
sammeln. Nach 10 Jahren guter Zusammenarbeit,<br />
gab es für uns daher keinen<br />
Grund, den Hersteller zu wechseln“, erklärt<br />
Thomas Hering. „Zuverlässigkeit und<br />
Prozesssicherheit spielen bei uns eine<br />
übergeordnete Rolle“, ergänzt Martin Ennemann,<br />
der das Facility Management in<br />
Recklinghausen verantwortet. „Entscheidend<br />
bei der Luftbefeuchtung ist dafür<br />
die Wasserqualität und das dazugehörige<br />
Wartungskonzept“, so Martin Ennemann<br />
weiter. Um das Facility Management von<br />
Servicearbeiten zu entlasten, ist die<br />
mehrstufige Wasseraufbereitung des eingesetzten<br />
Systems in mobile Kleincontainer<br />
eingebaut. Halbjährlich tauscht der<br />
Hersteller die Container vollständig gegen<br />
komplett gewartete und gereinigte Systeme<br />
aus. Der Automobilzulieferer muss<br />
sich dadurch nicht selbst um die erforderlichen<br />
Wartungsmaßnahmen kümmern<br />
und hat die Sicherheit durchgehend eine<br />
hygienische und betriebssichere Luftbefeuchtung<br />
zu betreiben. „Die Luftbefeuchtung<br />
ist ein stabiler Faktor unserer<br />
Qualitätssicherung geworden, sowohl für<br />
den ESD-Schutz unserer Fertigung als<br />
auch für die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter<br />
mit dem Raumklima“, fasst Martin<br />
Ennemann den Doppelnutzen für Hella in<br />
Recklinghausen zusammen.<br />
SMTconnect, Stand 4A.337<br />
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Bild: Hella<br />
Automatisierte Elektronik-Produktion bei Hella<br />
Bild: Hella<br />
40 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Produkt-News « BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Prozessoptimierung nach Lieferantenwechsel<br />
Neuen Fertigungsbedingungen in der Elektronik entsprechen<br />
Materialengpässe und ungenaue Liefertermine<br />
haben in den letzten Monaten<br />
nicht nur auf der Seite des Einkaufs für<br />
Stress gesorgt, sondern auch in der täglichen<br />
Fertigung elektronischer Baugruppen.<br />
Aufgrund zugelieferter Second Source-Produkte<br />
oder durch neue Lieferanten<br />
ist es erforderlich, die Prozessparameter<br />
einzelner Fertigungsschritte anzupassen.<br />
Wohl dem, der dabei auf einen Maschinenlieferanten<br />
mit hoher Prozessexpertise<br />
zurückgreifen kann.<br />
„Die Anfragen nach Prozessoptimierungen<br />
reißen nicht ab“, betont Elmar Hölz,<br />
Leiter für Prozessentwicklung und -optimierung<br />
beim Spezialisten für selektives<br />
Löten der Eutect GmbH. „Zum Teil kommen<br />
Kunden auf uns zu, die nach mehreren<br />
Jahren einen neuen Lieferanten beispielsweise<br />
für Leiterplatten ausgewählt<br />
haben. Das ist zum Teil wegen der Preisentwicklung<br />
notwendig, basiert aber auch<br />
auf marktseitigen Material- und Lieferproblemen.<br />
Jedoch stimmt nach dem Lieferantenwechsel<br />
oftmals die Qualität des<br />
Endproduktes nicht mehr, was in den<br />
meisten Fällen auf veränderte Produkteigenschaften<br />
und -abmessungen zurückzuführen<br />
sind“, erläutert Hölz. In diesen<br />
Fällen übernehmen die Prozessspezialis-<br />
Blick in die Miniwellenlötanlage, deren Prozessparameter<br />
angepasst werden mussten<br />
ten des Unternehmens die Anpassung der<br />
Parameter an die neuen Fertigungsbedingungen.<br />
Teilweise auch bei Anlagen, die<br />
nicht aus ihrem Hause stammen. „Die Not<br />
bei Elektronikherstellern ist oftmals groß,<br />
insbesondere dann, wenn die Auftragsbücher<br />
voll sind“, so Vertriebsmitarbeiter<br />
Lars Iwers.<br />
Zum Teil gestalten sich diese Prozessoptimierungen<br />
sehr komplex. So erinnert sich<br />
Hölz beispielsweise an einen Fertigungsprozess,<br />
bei dem ein Hall-Sensor auf eine<br />
Platine gelötet werden sollte. Herausfordernd<br />
waren dabei neben den verschiedenen<br />
Baugruppenvarianten auch die in der<br />
Länge abweichenden Platinen. Des Weiteren<br />
wurden die unbestückten Leiterplatten<br />
von unterschiedlichen Lieferanten<br />
bezogen. „Dadurch hatte nun plötzlich jede<br />
Platine eine andere Qualität, weshalb<br />
die Lötparameter jeweils anzupassen waren“,<br />
erinnert sich Hölz. Dies musste der<br />
Prozessexperte zudem zunächst in einem<br />
ersten Schritt herausfinden. Schließlich<br />
war der Ursprung der Qualitätsprobleme<br />
anfangs unklar.<br />
Da für alle Baugruppen gleichgute Lötergebnisse<br />
erzielt werden sollten, galt es für<br />
die unterschiedlichen Qualitäten der von<br />
verschiedenen Lieferanten bereitgestellten<br />
Platinen jeweils neue Lötparameter<br />
zu ermitteln. Daraus ergab sich die Notwendigkeit,<br />
neue Lötprogramme zu<br />
schreiben und zu implementieren. Da die<br />
Fehler in Folge unterschiedlicher Varianten<br />
und Qualitäten aufgetreten sind, war<br />
hier besonders viel Erfahrung und<br />
Knowhow in der Lötprozesstechnik gefragt.<br />
Dadurch konnte die Fehlerrate von<br />
durchschnittlich 9 % auf 0–0,7 % gesenkt<br />
werden, nachdem Hölz die Prozessparameter<br />
angepasst hatte. „Die ursprünglich<br />
eingesetzten Platinen lassen sich allerdings<br />
bis heute problemlos ohne Anpassung<br />
der Parameter löten“, so Hölz.<br />
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<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 41
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Bild: IC-Direct<br />
Optimale Versorgungssicherheit von Bauelementen<br />
Lückenlose Wareneingangsprüfung<br />
für sichere Qualität<br />
Nach einem Rückgang im Frühjahr wachsen die Umsätze der deutschen<br />
Bauelemente-Distribution im dritten Quartal 2022 und übersteigen das<br />
bisherige Rekordquartal Q1/2022. Die im November veröffentlichten Zahlen<br />
des Fachverbands Bauelemente Distribution e.V. (FBDi) lassen keinen<br />
Zweifel daran, dass der Boom trotz der unsicheren ökonomischen und<br />
geopolitischen Gesamtsituation weiter anhält.<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Die IC-Direct GmbH<br />
hat es sich zur Aufgabe<br />
gemacht, durch lösungsorientiertes<br />
Engpassmanagement<br />
und<br />
Rahmenverträge gepaart<br />
mit einer stetigen<br />
Qualitätsprüfung<br />
eine optimale Versorgungssicherheit<br />
zu ermöglichen<br />
Bauelemente-Distributor<br />
gewährleistet Preisstabilität<br />
und Versorgungssicherheit<br />
durch<br />
100 Prozent Vorfinanzierung<br />
und Lagerhaltung.<br />
Dennoch sehen sich Einkäufer von produzierenden<br />
Unternehmen mit Problemen konfrontiert:<br />
Um bei inkonsistenter Auftragslage keine großen<br />
Verluste zu riskieren, sind sie auf zuverlässige und<br />
kurzfristige Lieferungen angewiesen, die aufgrund<br />
geschwächter Lieferketten derzeit kaum gewährleistet<br />
werden können. Erschwerend<br />
kommen verschärfte Gesetzesvorgaben<br />
hinsichtlich des Umwelt- und<br />
Klimaschutzes hinzu. Die IC-Direct<br />
GmbH hat es sich daher zur Aufgabe<br />
gemacht, durch lösungsorientiertes<br />
Engpassmanagement und<br />
Rahmenverträge gepaart mit einer<br />
stetigen Qualitätsprüfung eine optimale<br />
Versorgungssicherheit zu ermöglichen.<br />
Dank 100-prozentiger<br />
Vorfinanzierung und Lagerhaltung garantiert der<br />
Distributor transparente und stabile Preise, die über<br />
einen definierten Rahmenzeitraum komplett flexibel<br />
abgerufen werden können. Im Rahmen der Zertifizierung<br />
gemäß DIN EN ISO 14064–1:2019 übernimmt<br />
das Unternehmen auch die Ökobilanzierung der vorund<br />
nachgeschalteten Transportwege und entlastet<br />
Hersteller sowie OEMs.<br />
„In den Umsatzzahlen der deutschen Bauelemente-Distribution<br />
spiegelt sich ein gewisser Nachholbedarf<br />
bei den produzierenden Unternehmen wider“,<br />
weiß Walther Ellinger, Geschäftsführer von IC-Direct.<br />
„Denn besonders das Halbleitersegment erlebte während<br />
der Pandemie und den verstärkten Bemühungen<br />
zu mehr Digitalisierung und Homeoffice – inklusive<br />
dem dadurch bedingten Hardwarebedarf – einen regelrechten<br />
Aufschwung.“ Auf der anderen Seite zeigt<br />
42 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Bild: IC-Direct<br />
Bild: IC-Direct<br />
IC-Direct kauft selbst ausschließlich Waren höchster Qualität zum jeweils besten Preis ein<br />
der Auftragseingang der Distributoren allerdings eine<br />
rückläufige Tendenz, die auf die schwierige Lage hindeutet,<br />
in der sich viele Hersteller und OEMs aufgrund<br />
der wirtschaftlichen, geopolitischen und klimatechnischen<br />
Entwicklungen derzeit befinden.<br />
Einkäufer müssen auf Sicht fahren und können<br />
sich eine größere Lagerhaltung, wie sie bei der stabileren<br />
Auftragslage vor der Pandemie üblich war,<br />
schlichtweg nicht mehr leisten. Sie sind auf Distributoren<br />
angewiesen, die erforderliche Bauteile kurzfristig<br />
zur Verfügung stellen können. Denn Lieferengpässe<br />
verursachen in einer Kettenreaktion schnell kostspielige<br />
Verzögerungen bei der Produktion und der<br />
gesamten Auftragsbearbeitung. Um dies zu verhindern,<br />
müssen wiederum höhere und stark schwankende<br />
Kosten bei der Beschaffung in Kauf genommen<br />
werden. Verkompliziert wird der Einkauf zudem<br />
durch sich weiterhin verschärfende gesetzliche Vorgaben<br />
hinsichtlich des Umwelt- und Klimaschutzes.<br />
So verpflichtet sich die EU im Europäischen Klimaschutzgesetz<br />
dazu, bis 2050 klimaneutral zu werden.<br />
In diesem Kontext müssen sich auch Industriebetriebe<br />
an immer mehr Regulatorien halten, die z. B. aufwändige<br />
Ökobilanzierungen des gesamten Produktlebenszyklus<br />
verlangen.<br />
Krisenresilienz und Planbarkeit<br />
im Einkauf<br />
„Distributoren sind der Antrieb der Lieferkette“, so<br />
Ellinger. „Gerade in Krisenzeiten müssen sich produzierende<br />
Unternehmen darauf verlassen können, dass<br />
wir ihnen als zuverlässiger Partner die reibungslose<br />
Lieferung ihrer Bestellungen garantieren.“ Zu diesem<br />
Zweck investiert das Unternehmen viele Ressourcen<br />
in eine kontinuierliche Analyse und Auswahl der Lieferquellen.<br />
So kauft der Distributor selbst nur Waren<br />
höchster Qualität zum jeweils besten Preis ein. Die<br />
Qualität gemäß ISO 9001:2015 gewährleistet der Betrieb<br />
dabei durch eine lückenlose Wareneingangsprüfung<br />
inklusive Bilddokumentation und Qualitätskontrolle.<br />
Das nach DIN EN 61340–5–1 zertifizierte<br />
Warenlager und die MSL-gerechte Lagerung runden<br />
den erforderlichen Umgang mit elektronische Bauelementen<br />
ab.<br />
Bild: IC-Direct<br />
Einkäufer müssen auf Sicht fahren und sind auf Distributoren angewiesen,<br />
die erforderliche Bauteile kurzfristig zur Verfügung stellen können<br />
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<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 43<br />
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» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Bild: IC-Direct<br />
Bild: IC-Direct<br />
Die EU verpflichtet sich im Europäischen Klimaschutzgesetz dazu, bis 2050 klimaneutral zu<br />
werden. In diesem Kontext müssen sich auch Industriebetriebe an immer mehr Regulatorien<br />
halten, die z. B. aufwändige Ökobilanzierungen des gesamten Produktlebenszyklus verlangen<br />
Dank einer 100-prozentigen Vorfinanzierung und Lagerhaltung<br />
bietet IC-Direct ihren Kunden zuverlässige Versorgungssicherheit<br />
Bild: IC-Direct<br />
Im Rahmen der Zertifizierung<br />
gemäß DIN EN<br />
ISO 14064–1:2019<br />
übernimmt IC-Direct<br />
auch die Ökobilanzierung<br />
der vor- und<br />
nachgeschalteten<br />
Transportwege und<br />
entlastet Hersteller sowie<br />
OEMs. „Mit unserem<br />
umfassenden Verständnis<br />
für Nachhaltigkeit<br />
haben wir<br />
durch unsere Umweltund<br />
Klimazertifizierungen<br />
für unsere Zukunft<br />
– und die unserer Stakeholder<br />
– vorgebaut“,<br />
so Geschäftsführer<br />
Walther Ellinger<br />
Dank einer 100-prozentigen Vorfinanzierung und<br />
Lagerhaltung bietet das Unternehmen ihren Kunden<br />
zuverlässige Versorgungssicherheit. „Aufgrund des<br />
volatilen Marktes der vergangenen Jahre schließen<br />
wir mit immer mehr unserer Kunden Rahmenverträge<br />
ab“, berichtet Ellinger. „Innerhalb dieser festgelegten<br />
Zeiträume können sie ihre Aufträge frei einteilen und<br />
die bei uns lagernde Ware völlig flexibel zu Festpreisen<br />
abrufen.“ Neben den Rahmenverträgen unterstützt<br />
der Distributor seine Kunden auch bei auftretenden<br />
Engpässen, die schnell zum logistischen Dilemma<br />
und geschäftsblockierenden Hindernis werden<br />
können. Das erfahrene Personal des Distributors<br />
ist ständig erreichbar, sodass Anfragen innerhalb von<br />
einer halben bis maximal 24 Stunden bearbeitet<br />
werden und die Lieferungen beim Kunden innerhalb<br />
von höchstens sieben Tagen ankommen.<br />
Umfassendes Nachhaltigkeitsverständnis<br />
der gesamten Lieferkette<br />
Sowohl produzierende Unternehmen und OEMs als<br />
auch Distributoren müssen sich darüber hinaus einer<br />
neuen Herausforderung stellen: dem zunehmend gesetzlich<br />
vorgeschriebenen Klimaschutz. IC-Direct hat<br />
bei diesem Thema vorgesorgt und lässt sein Umweltmanagement<br />
bereits seit mehr als acht Jahren gemäß<br />
ISO 14001:2015 zertifizieren. Zudem ist das Unternehmen<br />
als erster Distributor weltweit nach ISO<br />
14064–1:2019 zertifiziert. Diese Norm zielt auf die<br />
Entwicklung einer effektiven Klimastrategie auf Organisationsebene<br />
ab und dient zur CO2-Bilanzierung.<br />
Dabei werden auch die vor- und nachgeschalteten<br />
Lieferketten mit einberechnet und entsprechend<br />
kompensiert. Daher stellt diese Zertifizierung<br />
seitens des Distributors eine große Entlastung für die<br />
produzierenden Betriebe und OEMs dar, welche die<br />
Ökobilanz der Logistik und Transportwege direkt mitgeliefert<br />
bekommen. „Ein derartiges Gesamtpaket,<br />
welches wir unseren Kunden durch Engpassmanagement<br />
und Rahmenverträge gepaart mit Nachhaltigkeit<br />
unterbreiten, bietet dem Einkäufer zu jeder Zeit<br />
die gewünschte Sicherheit. Mit unserem umfassenden<br />
Verständnis für Nachhaltigkeit haben wir durch<br />
unsere Umwelt- und Klimazertifizierungen für unsere<br />
Zukunft – und die unserer Stakeholder – vorgebaut“,<br />
resümiert Ellinger.<br />
www.ic-direct.com<br />
44 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Die neue Tauch- und Flachlotbäder-Generation<br />
Sicherer Umgang beim Lotbad<br />
Hakko bringt mit der FX-305 eine neue<br />
Gerätegeneration an Lotbadsystemen auf<br />
den Markt. Das neue Design zeichnet sich<br />
durch Lottiegel unterschiedlicher Größe<br />
aus. Das Lotbad lässt sich flexibel zum Löten<br />
aller Arten elektrischer Bauteilanschlüsse<br />
einsetzen und eignet sich somit<br />
auch für größere Baugruppen.<br />
Die mit verbesserten Hochleistungsheizelementen<br />
ausgestatteten Lottiegel sind in<br />
den Maßen (BxHxT) 50 x 42,5 x 50 mm,<br />
75 x 42,5 x 75 und 100 x 53 x 100 mm<br />
verfügbar. Damit erweitern sich die Einsatzmöglichkeiten<br />
hinsichtlich der Größe<br />
der zu bearbeitenden Komponenten signifikant.<br />
Dank der Hochleistungsheizelemente<br />
erzielt das Lotbadsystem eine max.<br />
Temperatur von 530 Grad bezogen auf<br />
den eingesetzten Lottiegel und bietet somit<br />
den im Markt größtmöglichen Temperaturbereich.<br />
Da verbesserte Heizelemen-<br />
Hakko FX-305 - sicher und anwendungsfreundlich<br />
te die Aufheizzeit um bis zu 60 % reduzieren,<br />
lässt sich das System effizienter<br />
und energiesparend einsetzen.<br />
„Die 4. Generation der Tauch- und Flachlotbäder<br />
erfüllt alle Anforderungen, die<br />
das Bearbeiten von Komponenten in der<br />
Elektronikfertigung an das Löten mit Lotbädern<br />
stellt“, betont Kirstin Kullik, Geschäftsführerin<br />
der Technisches Büro Kullik<br />
GmbH.<br />
Bei der Entwicklung der FX-305 wurde<br />
zudem ein Hauptaugenmerk auf das<br />
Handling und die Sicherheit beim Umgang<br />
mit dem System gelegt. So verhindert<br />
die Abdeckung des Tiegels ein Verspritzen<br />
des Lotzinns. Zeitgleich werden<br />
dem Anwender über das Display alle Geräteparameter<br />
und die erforderlichen Prozessdaten<br />
angezeigt. Das Besondere dabei:<br />
Auch im Stopp-Modus und bei ausgeschalteten<br />
Heizelementen ist die Temperatur<br />
weiterhin ersichtlich, wodurch ein<br />
fortwährend sicherer Umgang mit dem<br />
System gewährleistet ist. Dank Datenübertragung<br />
lassen sich alle Prozessdaten<br />
speichern und anhand von einem PC-System<br />
editieren und überwachen. Da die<br />
Lotbadtemperatur mittels Sensorüberwachung<br />
gemessen wird, erfüllt das Lotbadsystem<br />
alle Anforderungen der Traceability.<br />
Fehlersicherheit gewährleisten zusätzlich<br />
eine externe Temperaturmessung und<br />
die Offset-Übertragung über Infrarotschnittstellen<br />
an das System.<br />
www.kullik.com/<br />
Bild: Hakko<br />
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<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 45
BAUGRUPPENFERTIGUNG » Produkt-News<br />
Hochgenaue Bestückung anspruchsvoller Boards<br />
Universelles System für Prototypen und Kleinserien<br />
Der neue Inoplacer PRO von ATN ist ein<br />
universeller, hochpräziser Bestückungsautomat<br />
für die Muster- und Kleinserien-<br />
Fertigung in der SMD-Technologie. Die<br />
Basis ist ein solider und präziser Maschinenbau<br />
unter Verwendung hochwertiger<br />
Komponenten. Das klassische XY-Portal<br />
mit Servomotoren, Spindelantrieben und<br />
kugelgelagerten Linearführungen sowie<br />
einem gewichtsoptimierten Bestückkopf<br />
mit spielfreien Z- und Drehachsen ermöglichen<br />
hohe Geschwindigkeiten bei hoher<br />
Präzision. Die Bestückleistung mit Doppelkopfsystem<br />
beträgt max. 6.000 Bt/h.<br />
Zudem kann der Bestückautomat mit einem<br />
Dosierer für Lotpaste oder SMT-Kleber<br />
ausgestattet werden mit Wahl zwischen<br />
kostengünstigem Druck-Zeit-Dispenser,<br />
Präzisionsdosierer SuperSigma<br />
und hocheffizientem Jet-Dosierer AeroJet<br />
von Musashi. Das Bauteilspektrum reicht<br />
von der Chip-Bauform 0201 bis zu QFP,<br />
Bild: ATN<br />
BGA und µBGA. Die 5 MPix-Kamera zur<br />
Bauteilvermessung hat ein Sichtfeld von<br />
40 mm x 40 mm. Mit der Funktion Multi<br />
Field of View (MFOV) sind beliebig große<br />
Bauteile vermessbar. Der Werkzeugwechsler<br />
bietet Platz für 4 Werkzeuge.<br />
Zur Bauteilzuführung stehen präzise und<br />
robuste Feeder für Gurte von 8 mm bis<br />
Mit dem Inoplacer PRO bietet ATN<br />
einen kompakten, kostengünstigen, aber<br />
hochgenauen Bestückautomaten an,<br />
der sich für die flexible Fertigung auch<br />
hoch anspruchsvoller Boards eignet<br />
72 mm zur Verfügung. Auf der vorderen<br />
und hinteren Feederbank zusammen finden<br />
bis zu 64 Feeder Platz. Optimal für<br />
die Prototypenfertigung ist die Schüttguterkennung<br />
mit der Kamera.<br />
Die in der Software integrierten Assistenten<br />
sind intuitiv bedienbar. Für jeden Bestückschritt<br />
können Parameter durch einfaches<br />
„Anklicken“ konfiguriert werden.<br />
Die Bauteil-Bibliothek lässt sich direkt<br />
aus der Softwareoberfläche aufrufen. Das<br />
CAD-Konvertierungsprogramm „WIN-<br />
Conv“ dient zur Konvertierung einer CAD-<br />
Text-Datei in ein komplettes lauffähiges<br />
Bestückungsprogramm.<br />
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Kleinserienlöten in der Dampfphase<br />
Keine Überhitzung von Bauteilen<br />
Das Dampfphasenlöten hat sich überall<br />
dort durchgesetzt, wo es gilt große Massen,<br />
oder besonders kritische Bauteile,<br />
wie z. B. LEDs zuverlässig und schonend<br />
zu löten. Zusätzlich senkt der Prozess die<br />
Energiekosten dank der hohen Energiedichte<br />
bei der Wärmeübertragung.<br />
Pünktlich zur SMT zeigt Paggen die VP-<br />
Two für Platinen bis zu<br />
300 mm x 350 mm und setzt damit den<br />
Wunsch vieler Kunden nach einem preiswerten<br />
Tischgerät mit hohem Bedienkomfort<br />
konsequent um. Besonders für<br />
Entwickler, Schulen, Startups und Fertiger<br />
von Kleinserien liegen die Vorteile des<br />
Kondensationslötens auf der Hand. Keine<br />
langwierigen Profilermittlungen und kein<br />
Überhitzen von Bauteilen. Schon der erste<br />
Versuch sitzt. Selbst hochdynamische<br />
Lötprofile sind dank leistungsstarker Lüfter<br />
und einem höhenverstellbaren Leiterplattenträger<br />
zuverlässig steuerbar und<br />
ermöglichen den Anwendern eine hohe<br />
Flexibilität.<br />
Der Touchscreen der Vapor Phase Two<br />
sorgt für eine klare, intuitive Bedienung.<br />
Der Deckel zur Prozesskammer hebt sich<br />
automatisch und erleichtert dadurch das<br />
Platzieren einer Leiterplatte. Ist die bestückte<br />
Platine auf dem Lift deponiert<br />
und der Lötprozess gestartet, verläuft der<br />
Vorgang vollautomatisch. Über das Display<br />
kann das verwendete Temperaturprofil,<br />
wie auch die real erreichte Temperatur<br />
in einem gemeinsamen Diagramm<br />
in Echtzeit verfolgt werden. Die Temperatur<br />
wird auf 2–3°C genau geregelt, um<br />
dem vorgegebenen Profil zu folgen. Zusätzlich<br />
zur Anzeige der Echtzeit-Temperaturdaten<br />
am Bildschirm, bietet die Vapor<br />
Phase Two ein Sichtfenster mit Innenbeleuchtung,<br />
durch das die Prozesskammer<br />
perfekt einsehbar ist.<br />
Das sparsame Gerät wiegt 35 kg, kommt<br />
mit einer Leistungsaufnahme von 2 kWh<br />
aus und benötigt nur 0,8 ml Galden pro<br />
Bild: Paggen<br />
Vapor Phase Two sorgt für<br />
eine klare, intuitive Bedienung<br />
Lötvorgang. Die integrierte Wasserkühlung<br />
wird von 6 Lüftern stabil gehalten,<br />
so dass kein eigener Wasseranschluss nötig<br />
ist. Die Vapor Phase Two kann individuelle<br />
Lötprofile über eine SD-Karte importieren.<br />
Anhand dieser Profile werden<br />
Heizleistung und Liftposition an unterschiedliche<br />
Lotpasten und Leiterplattentechnologien<br />
angepasst.<br />
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46 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Elektrische Dreheinheit für exakte Bewegungen<br />
Baureihe gerüstet für die Zukunft<br />
Angebunden an eine<br />
Dreheinheit ERT 50<br />
und ein Achssystem,<br />
nimmt ein Schunk-<br />
Greifer die Batterie -<br />
zellen auf und posi -<br />
tioniert sie exakt<br />
nach Vorgabe<br />
Bild: Schunk<br />
Die flachen, leistungsdichten Dreheinheiten von Schunk bekommen<br />
Zuwachs: durch eine vierte Baugröße und eine erweiterte<br />
Variantenvielfalt. Zu den Messsystemschnittstellen zählt<br />
nun auch die digitale Echtzeitschnittstelle Hiperface DSL – ein<br />
wichtiger Wegbereiter für die durchgängige digitale Kommunikation.<br />
Umfangreiche Optionen wie erhöhte Schutzart IP54,<br />
eine UL-Zertifizierung und eine elektrische Haltebremse ermöglichen<br />
dynamische Handhabungsprozesse in anspruchsvollen<br />
Bereichen von E-Mobility bis Life Science.<br />
Mit der Baureihe ERT bietet das Unternehmen Dreheinheiten,<br />
die sich durch besonders flachen Aufbau auszeichnen und gleichermaßen<br />
präzise, flexibel wie hochdynamisch rotatorische<br />
Bewegungen ermöglichen. Die Einheiten lassen sich als Drehteller<br />
für Komponenten, Baugruppen und Werkzeuge einsetzen,<br />
aber auch als Drehmodul an Portallösungen, als Rundschalttisch<br />
oder hochgenaues Positioniermodul. Der Direktantrieb<br />
garantiert exakte, hochdynamische Bewegungen. Dank<br />
eines Absolutwertgebers wird eine Wiederholgenauigkeit von<br />
0,01° gewährleistet. Kurze Reaktionszeiten und hohe Drehmomente<br />
sind weitere Vorzüge dieser Baureihe. Zudem gestattet<br />
eine groß dimensionierte Mittenbohrung die Durchführung<br />
von Kabeln und Schläuchen oder sogar den Einsatz einer Kamera.<br />
Damit sind die Dreheinheiten der ERT-Reihe erste Wahl<br />
für kompakte Montage- und Handhabungsapplikationen.<br />
Features für größere Anwendungsbreite<br />
Bei der Baugröße ERT 100 mit einem Nenndrehmoment von<br />
16,7 Nm wurde die Vielfalt an Messsystemschnittstellen erhöht,<br />
sodass sich die Module flexibler mit unterschiedlichen<br />
Antriebsreglern kombinieren lassen. Bei den Schnittstellen Hiperface<br />
und Drive-CLiQ erfolgt der Anschluss über zwei standardisierte<br />
Steckverbinder, getrennt für Motor- und Geberleitung.<br />
Neu ist die Geberschnittstelle Hiperface DSL, die alle<br />
Vorteile einer digitalen Echtzeitschnittstelle in sich vereint. Sie<br />
spart als kompakte Einkabeltechnologie Kosten und lässt sich<br />
einfach implementieren – eine enorme Effizienzsteigerung und<br />
wichtige Grundlage für Industrie-4.0-Anwendungen. Das<br />
Wegmesssystem der ERT-Drehmodule arbeitet somit als absolut<br />
messendes Motor-Feedback-System in Singleturn-Ausführung.<br />
schunk.com<br />
SMD-Schablonen<br />
für schnellen<br />
Standard<br />
PRÄZISION,<br />
DIE FUNKTIONIERT<br />
für maximale<br />
Leistung<br />
für kleinste<br />
Bauteile<br />
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www.photocad.de<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 47
Bild: Feinhütte<br />
Merlin Reingruber<br />
setzt auf nachhaltige<br />
Elektronik<br />
Ressourcen im Fokus der Elektronikproduktion<br />
Gelebte Nachhaltigkeit vom<br />
Zuliefer- bis zum Endprodukt<br />
Metalle können ohne Qualitätsverlust beliebig oft recycelt werden. Das EMS-Unternehmen<br />
Mayerhofer Elektronik GmbH nutzt daher als einer der ersten Auftrags -<br />
fertiger recycelte Lote zur Produktion von Vor- und Kleinserien kundenspezifischer<br />
Geräte und Systeme. Die zur Gewinnung dieser Lote erforderlichen speziellen<br />
Recyclingprozesse wurden von der Feinhütte Halsbrücke GmbH entwickelt.<br />
Deutschlands einzige Zinn- und Bleihütte<br />
ist einer der ältesten Hüttenbetriebe<br />
Europas und weltweiter Hersteller,<br />
der den Einsatz von 100 % Recyclingmaterial<br />
zertifiziert nachweisen kann.<br />
Kampf dem<br />
Elektronikschrott<br />
Der in Sauerlach nahe München ansässige<br />
EMS-Dienstleister verfolgt das Ziel,<br />
Elektronikschrott effizient und umweltschonend<br />
wieder in den Fertigungsprozess<br />
einzubringen. „Derzeit werden Unmengen<br />
an Elektronikschrott auf afrikanischen<br />
Elektromüllhalden entsorgt. Dort<br />
werden dann Materialien wie beispielsweise<br />
Kupfer und Aluminium mithilfe gesundheits-<br />
und umweltschädlicher Methoden<br />
zurückgewonnen. Weil wir diesen<br />
negativen Kreislauf mit flexibel gestalteten<br />
Verfahren und durch angepasste Abläufe<br />
unterbrechen wollen, haben wir vor<br />
ein paar Jahren einen Transformationsprozess<br />
ins Rollen gebracht“, erklärt Merlin<br />
Reingruber, Geschäftsführer Mayerhofer<br />
Elektronik GmbH. Um diesen ökologischen<br />
Ansatz ganzheitlich umzusetzen,<br />
begannen Reingruber und sein Team<br />
grundsätzlich über eine nachhaltige Elektronikfertigung<br />
nachzudenken. Bei seiner<br />
einschlägigen Recherche ist Reingruber<br />
auf das von der Feinhütte Halsbrücke angebotene<br />
GreenTin+ gestoßen.<br />
„Mit GreenTin+ haben wir als erste<br />
Hütte ein nachhaltiges und extrem hochwertiges<br />
Zinn entwickelt, welches vollständig<br />
aus Recyclingmaterialien gewonnen<br />
wird und durch Upcycling-Prozesse<br />
Reinheitsgrade von bis zu 99,99 % erreicht“,<br />
erklärt Tobias Patzig, Geschäftsführer<br />
der Feinhütte Halsbrücke GmbH.<br />
Das ökologisch hergestellte Material<br />
höchster Güte steht EMS-Unternehmen<br />
und OEMs als bleifreies Elektroniklot zur<br />
Verfügung. Mayerhofer hat das in einem<br />
360-Grad-Kreislauf gewonnene Lot als<br />
Stangenlot einem Qualifizierungsprozess<br />
unterzogen, um Faktoren wie Sicherheit,<br />
Funktionalität und Prozessfähigkeit zu<br />
bewerten. Aktuell führen sie außerdem<br />
entsprechende Analyseverfahren bei<br />
Handloten durch. „Obwohl uns noch keine<br />
Langzeiterfahrungen vorliegen, sind wir<br />
bereits jetzt von den aus recycelten Materialien<br />
gewonnenen qualitativ hochwertigen<br />
Loten überzeugt“, hebt Reingruber<br />
hervor.<br />
Neue Ideen umsetzen<br />
Reingruber sieht sich und die Feinhütte<br />
Halsbrücke somit auf dem richtigen Weg.<br />
Nicht zuletzt aufgrund von Lieferengpässen<br />
und weltweiten Konfliktherden rü-<br />
48 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
BAUGRUPPENFERTIGUNG «<br />
cken auch nachhaltig hergestellte Elektronik<br />
und die dafür notwendigen Zulieferprodukte<br />
vermehrt in den Fokus von<br />
Herstellern und Endkunden. Wurden bislang<br />
„nur elektronische Bauelemente“<br />
nachgefragt, steigt inzwischen das Interesse<br />
an ressourcenschonend verarbeiteten<br />
Bauteilen. „Bisweilen sind Kunden sogar<br />
explizit auf der Suche nach EMS-Unternehmen,<br />
die entsprechende Materialien<br />
verarbeiten. Wie fokussiert wir diesbezüglich<br />
sind, zeigen wir deshalb unter<br />
dem Motto ‚ein Hertz für Mensch & Umwelt‘<br />
auch auf unserer Website mayerho<br />
fer.de“, betont Reingruber.<br />
Der EMS-Experte sieht überdies in der<br />
Herstellung Cradle-to-Cradle zertifizierter<br />
Elektronik einen zukünftigen Marktvorteil,<br />
obwohl das dafür erforderliche<br />
Verfahren gegenwärtig noch ein komplexes<br />
Unterfangen darstellt. Schließlich basieren<br />
elektronische Bauteile meist auf<br />
seltenen Erden. Zudem vereinen sie oftmals<br />
kleinste Mengen nahezu aller im Periodensystem<br />
enthaltene Elemente in<br />
sich. Es sind somit detaillierte Kenntnisse<br />
der stofflichen Zusammensetzung erforderlich,<br />
um eine den aktuellen Anforderungen<br />
angepasste und regional basierte<br />
Elektronik entwickeln zu können.<br />
„Obwohl derzeit noch komplex, ist das<br />
Recycling der in elektronischen Bauele-<br />
menten enthaltenen vielfältigen Stoffen<br />
technisch möglich. Allerdings können wir<br />
als Mayerhofer den hierfür erforderlichen<br />
Weg nicht allein ebnen. Vielmehr brauchen<br />
wir Partner und Vordenker wie die<br />
Feinhütte Halsbrücke an unserer Seite.<br />
Aber auch Unternehmen wie Emil Otto<br />
gehören dazu. Der Hersteller von Flussmitteln<br />
und Reinigungsmedien für die<br />
Elektronikproduktion ist aktuell der einzige<br />
Hersteller, der alkoholbasierende als<br />
auch wasserbasierende Flussmittelkonzentrate<br />
herstellen kann. Dadurch steht<br />
im Reworkbereich ein identisches Aktivatorensystem<br />
für das Sprühfluxen und das<br />
Selektivlöten zur Verfügung“, zeigt Reingruber<br />
auf.<br />
Feinhütte Halsbrücke<br />
Mit über 400 Jahren Erfahrung in der Metallurgie ist Feinhütte Halsbrücke<br />
einer der ältesten Hüttenbetriebe Europas und Deutschlands<br />
einzige Zinn- und Bleihütte. Der Spezialist für Weichlote und Legierungen<br />
der Industrie sowie Handwerk liefert nach Norm oder individuellen<br />
kundenspezifischen Vorgaben und findet auch bei neuen Anwendungsmöglichkeiten<br />
innovative Lösungen. Das Angebotsspektrum umfasst<br />
nahezu jedes gängige Format. Zudem stehen verschiedene Services<br />
im Angebot wie z. B. Lotbadanalyse, Lotbadmanagement, Labordiagnostik<br />
sowie umfassendes Vollrecycling der Prozessrückstände.<br />
www.feinhuette.de<br />
Uneingeschränkte Qualität<br />
Zeitgleich steht die kostengetriebene<br />
Elektronikbranche recycelten Metallen<br />
oftmals noch skeptisch gegenüber, unterliegen<br />
doch Materialien wie Kunststoffe<br />
oder Papier einem Downcycling. Diese<br />
Stoffe weisen nach der Wiederverwertung<br />
somit nicht mehr die Reinheit des<br />
ursprünglichen Rohstoffs auf. Die Qualität<br />
von Metallen lässt sich hingegen nicht<br />
zwangsläufig von deren Ursprung ableiten.<br />
Daher beruhen die Vorbehalte gegenüber<br />
aus Recyclingprozessen gewonnen<br />
Metallen oftmals auf falschen Informationen<br />
und Mythen. Schließlich können<br />
durch Wiederaufbereitung gewonnene<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 49
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Bild: Feinhütte<br />
Bild: Feinhütte<br />
Hier wird Nachhaltigkeit gelebt. Schafe am Standort der Mayerhofer Elektronik<br />
Blick auf die Feinhütte Halsbrücke<br />
Über Mayerhofer<br />
Seit 1989 steht der Name<br />
Mayerhofer für Qualität und<br />
Kontinuität in der Elektronikindustrie<br />
mit kompetenter Begleitung<br />
und partnerschaftliche<br />
Beratung bei allen Fertigungsprozessen<br />
für die Kunden.<br />
Das Unternehmen bietet<br />
effiziente, nachhaltige Elektronikdienstleistungen<br />
und<br />
höchste Produktqualität.<br />
www.mayerhofer.de<br />
tronik ohne Qualitätsverlust herstellen<br />
lässt“, führt Patzig weiter aus.<br />
Recycling weitergedacht<br />
Indessen stoßen auch neue EU-Regularien<br />
die Transformation an. Etwa die im<br />
Rahmen des Green Deals als zentraler<br />
Baustein verabschiedete EU-Taxonomie.<br />
Diese Verordnung soll das Umweltbewusstsein<br />
der Hersteller stärken und eine<br />
nachhaltige Nutzung von Ressourcen sicherstellen.<br />
So sollen der Schutz von<br />
Wasser, Meer, Klima und Ökosystemen<br />
und die Wiederherstellung der Biodiversität<br />
gefördert werden. „Schließlich ist es<br />
nicht sinnvoll, regionale Flächen zugunsten<br />
eines anderen Ökosystems zu zerstören“,<br />
zeigt Reingruber auf.<br />
Die EMS-Experten von Mayerhofer sehen<br />
sich folglich in einer Vorreiterrolle.<br />
Sie wollen durch den Einsatz von Sekundärmaterialien<br />
einen positiven Beitrag für<br />
Mensch, Natur und Wirtschaft leistet.<br />
Überdies verstehen sie nachhaltig produzierte<br />
Elektronik als Teil der Unternehmens-DNA,<br />
weshalb sie mit Mitstreitern<br />
unter dem Leitsatz „Design for Sustainability“<br />
die Kreislaufwirtschaft in der Elektronikbranche<br />
etablieren wollen. Das eigens<br />
ins Leben gerufene Institut für nachhaltige<br />
Elektronik „Symtronics“ bildet<br />
hierzu einen wichtigen Baustein, ist die<br />
Experten-Kooperation überzeugt.<br />
Schließlich wird die Elektronikentwicklung<br />
und -fertigung zukünftig von einer<br />
effizient gestalteten Kreislaufwirtschaft<br />
Metalle nicht nur einen Zyklus durchlaufen,<br />
sondern lassen sich ohne Qualitätsverlust<br />
beliebig oft uneingeschränkt aufbereiten.<br />
Das gilt auch für die durch die<br />
Feinhütte Halsbrücke nach dem neuesten<br />
Stand der Technik in pyro- und hydrometallurgischen<br />
Anlagen wieder nutzbar gemachten<br />
Metalle. Diese stehen als hochreines<br />
Zinn und als elektrolytisch gereinigte<br />
Legierungen in unterschiedlichsten<br />
Formen zur Verfügung. „Dennoch ist es<br />
oftmals nicht leicht, Marktteilnehmer von<br />
den Vorteilen der recycelten Metalle zu<br />
überzeugen“, weiß Patzig. „Daher sind<br />
Kooperationen zwischen EMS-Dienstleister<br />
und Lothersteller umso wichtiger. Ziel<br />
ist es der Branche aufzuzeigen, wie sich<br />
nachhaltige, ökologisch wertvolle Elekgeprägt<br />
sein. Die Fachleute unterstützen<br />
daher die Entwicklung nachhaltiger Elektronik.<br />
Außerdem bieten sie Schulungen<br />
zu Themen wie Kreislaufwirtschaft und<br />
ressourcenschonende Herstellungsprozesse<br />
an und verstehen sich darüber hinaus<br />
als Marktplatz für den Austausch<br />
einschlägiger Entwicklungsideen.<br />
„Im Übrigen können sich auf Basis recycelter<br />
Rohstoffe auch neue Trends etablieren“,<br />
meint Reingruber. Er verweist damit<br />
auf die ESG (Environment, Social and<br />
Governance)-Kriterien für ressourcenschonendes<br />
Arbeiten und Wirtschaften.<br />
Diese ESG-Vorgaben könnten künftig beispielsweise<br />
als Kennzahlen für nachhaltige<br />
Investments herangezogen werden.<br />
Denkbar ist es überdies, die Kreislaufwirtschaft<br />
mit Recyclingquoten in Schwung<br />
zu bringen. „Allerdings ist all das derzeit<br />
noch Zukunftsmusik“, sagt Reingruber<br />
abschließend.<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Am Beispiel eines Auftragsfertiger<br />
wird gezeigt, dass<br />
recycelte Lote eines Hüttenbetriebs<br />
zur Produktion von<br />
Vor- und Kleinserien kundenspezifischer<br />
Geräte und<br />
Systeme ein Beitrag zur<br />
Nachhaltigkeit sein kann.<br />
50 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Produkt-News « BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Schwarze Klebstoffe mit UV-Licht vollständig aushärten<br />
Einfache Lagerung der Epoxidharze<br />
Bild: Panacol/Hönle<br />
Auf der SMTconnect in Nürnberg präsentiert<br />
der Klebstoffexperte Panacol seine<br />
zukunftsweisende „Black&Light“-Technologie<br />
mit einem perfekten Match: UV-<br />
LED-Aushärtesysteme der Dr. Hönle AG.<br />
Die „Black&Light“-Technologie ermöglicht<br />
die vollständige LED-UV-Aushärtung von<br />
schwarzen Epoxidharzklebstoffen von einigen<br />
hundert Mikrometern bis hin zu mehreren<br />
Millimetern Schichtstärke. Die Klebstoffe<br />
eignen sich für verschiedene Verkapslungen,<br />
Glob Tops oder Edge Bonder in<br />
der Elektronikfertigung. Hier werden die<br />
schwarzen, blickdichten Epoxidharzklebstoffe<br />
meist als Sicherung und Abdeckung<br />
von Chips oder Bauteilen genutzt, um den<br />
Know-how-Schutz zu gewährleisten.<br />
Ein Fertigungsprozess mit der<br />
Black&Light-Technologie ist für den Anwender<br />
denkbar einfach: Der schwarze<br />
Klebstoff wird dosiert und mit der passenden<br />
Wellenlänge und Intensität ausgehärtet.<br />
Während des Aushärteprozesses<br />
öffnen sich die Farbpigmente, so dass die<br />
UV-Strahlen durch das komplette Klebstoffsystem<br />
dringen und für eine vollständige<br />
Aushärtung sorgen. Nach der<br />
Polymerisation schließen sich die Strukturen<br />
des Epoxies wieder und es bleibt ein<br />
vollständig ausgehärtetes und irreversibel<br />
schwarzes Klebstoffsystem.<br />
Ein weiterer Vorteil dieser Klebstoffe ist<br />
die Lagerung: Die Epoxidharze können bei<br />
Raumtemperatur oder eventuell gekühlt<br />
gelagert und versendet werden.<br />
Schwarzer „Black&Light“-Klebstoff wird auf einer<br />
Leiterplatte mittels LED-UV-Strahlung ausgehärtet<br />
Die Black&Light-Technologie ist mit vielen<br />
Vitralit-Epoxidharzklebstoffen von<br />
Panacol kompatibel und kann je nach Anforderung<br />
an Schwärze und geforderte<br />
Durchhärtetiefe angepasst werden. Damit<br />
lassen sich die Black&Light-Klebstoffsysteme<br />
individuell an Spezifikationen der<br />
jeweiligen Anwendung einstellen.<br />
LED- UV-Aushärtegeräte<br />
Wie bei allen Klebeanwendungen hängt<br />
auch die optimale Wirkung der<br />
Black&Light-Technologie vom richtigen<br />
Aushärtesystems ab. Erste Wahl sind hier<br />
die UV-LED-Aushärtegeräte der Dr. Hönle<br />
AG, deren Eigenschaften perfekt auf die<br />
Photoinitiatoren der Klebstoffe angepasst<br />
sind und gleichzeitig die Effizienz des<br />
Produktionsprozesses steigern. In vollautomatischen<br />
Fertigungslinien, wie etwa<br />
der Produktion von Leiterplatten, sind<br />
LED-UV-Geräte gefragt, die über eine<br />
kompakte Bauform verfügen und platzsparend<br />
in die Anlage integrierbar sind.<br />
Bei stationären Fertigungsprozessen geht<br />
es häufig darum, die richtige Bauform des<br />
LED-UV-Geräts zu finden, um die zu belichtende<br />
Fläche optimal abzudecken.<br />
Hier sind Expertise und ein umfangreiches<br />
Portfolio an LED-UV-Geräten nötig, um<br />
genau auf den individuellen Kundenbedarf<br />
eingehen zu können. All das bietet<br />
Hönle.<br />
Auf der SMTconnect zeigt der UV-Experte<br />
eine Auswahl an Aushärtegeräten, die<br />
zum Kleben, Fixieren oder Vergießen von<br />
Komponenten zum Einsatz kommen.<br />
Ganz neu: der LED Spot 200 HP IC. Wie<br />
alle Geräte der LED Spot-Reihe besticht<br />
der UV-LED-Flächenstrahler durch eine<br />
homogene, hochintensive Bestrahlung<br />
des Substrats mit bis zu >5.000 mW/cm²<br />
und ist in den Wellenlängen 365, 385,<br />
395, 405 und 460 nm erhältlich. Mit einer<br />
Bestrahlungsfläche von 200 x 50 mm ist<br />
er der größte Vertreter der LED Spot-Familie.<br />
Diese Fläche kann durch das lückenlose<br />
Aneinanderreihen von LED Spots<br />
vergrößert werden.<br />
SMTconnect, Stand 4.131<br />
www.panacol.de<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 51
BAUGRUPPENFERTIGUNG » Produkt-News<br />
Halogenfreie No-Clean-Lotpaste mit besten Druckeigenschaften<br />
Reduziertes Voiding beim Löten<br />
AIM Solder, weltweiter Hersteller von<br />
Lötmaterialien für die Elektronikindustrie,<br />
gibt die Markteinführung seiner neuesten<br />
halogenfreien No-Clean-Lotpaste H10<br />
bekannt. Die brandneue halogenfreie No-<br />
Clean-Lotpaste zeichnet sich durch außergewöhnliche<br />
Druckeigenschaften, verbesserte<br />
elektrochemische Zuverlässigkeit<br />
und starke Benetzung aus. Die H10-Lotpaste<br />
erreicht eine Übertragungseffizienz<br />
von >90 % bei einem Flächenverhältnis<br />
von 0,50 und eine Standzeit auf der<br />
Schablone von >8 Stunden. Die leistungsstarken<br />
Benetzungseigenschaften der<br />
Lotpaste eliminieren NWO (HiP) Defekte<br />
und verbessern die Pad-Bedeckung auf<br />
allen Oberflächentypen. H10 reduziert<br />
Voiding bei BGA, BTC und LGA und bietet<br />
eine verbesserte elektrochemische Zuverlässigkeit<br />
bei allen Bauteilen mit geringem<br />
Abstand. Die Lotpaste ist halogenfrei<br />
Bild: AIM<br />
nach EN14562 und halogenidfrei nach<br />
IPC J-STD-004 (aktuelle Revision) sowie<br />
kompatibel mit dem kompletten Sortiment<br />
an No-Clean-Flussmitteln des Unternehmens.<br />
Die H10 No-Clean-Lotpaste<br />
eignet sich für Baugruppen in der Automobil-,<br />
LED- und Luft- und Raumfahrtindustrie,<br />
ist robust, stabil und einfach zu<br />
verarbeiten.<br />
www.aimsolder.com<br />
Halogenfreie No-Clean-Lotpastemit<br />
sehr guten Druckeigenschaften,<br />
verbesserter elektrochemischen<br />
Zuverlässigkeit<br />
und starker Benetzung<br />
Höchste Power und Flexibilität bei der Klebstoffaushärtung<br />
Linienlampe für hochautomatisierte Prozesse<br />
Bild: Delo<br />
Höchste Power für schmale Produktionsstraßen:<br />
Delolux 301<br />
DELO hat eine Linienlampe für die Aushärtung<br />
von Klebstoffen und anderen<br />
multifunktionalen Polymeren entwickelt.<br />
Delolux 301 eignet sich für hochautomatisierte<br />
Prozesse in kleinen und schmalen<br />
Produktionsstraßen. Die Lampe bietet dabei<br />
hohe Aushärtungsgeschwindigkeiten<br />
und eine große Flexibilität bei der Integration<br />
in Produktionsanlagen. Sie eignet<br />
sich etwa für die Lamination von Dünnschicht-Solarzellen.<br />
Mit dieser Linienlampe ergänzt das Unternehmen<br />
sein aus zahlreichen Flächen-<br />
und Punktlampen bestehendes Portfolio<br />
um einen weiteren Formfaktor. Dank ihrer<br />
sehr hohen Intensität von bis zu 30<br />
W/cm² ermöglicht sie nicht nur höchste<br />
Geschwindigkeiten bei der Aushärtung<br />
von Klebstoffen und anderen multifunktionalen<br />
Polymeren. Die Intensität erlaubt<br />
auch große Arbeitsabstände von bis zu<br />
100 mm zu Bauteilen. Zusammen mit den<br />
kompakten Lampenkopf-Abmessungen<br />
von 42,7 mm x 13 mm x 67,2 mm bietet<br />
das eine hohe Flexibilität bei der Integration<br />
in Produktionsanlagen.<br />
Der Lampenkopf erzeugt eine linienförmige<br />
Belichtungsfläche von<br />
38,7 mm x 8,45 mm. Delolux 301 lässt<br />
sich als einzelner Kopf betreiben oder zu<br />
einem größeren Array verknüpfen. Indem<br />
die Lampenköpfe in drei Richtungen<br />
nahtlos ansteckbar sind, können Anwender<br />
einfach individuelle und gleichzeitig<br />
homogene Belichtungsgeometrien umsetzen.<br />
So lässt sich etwa eine breite<br />
Lampenreihe für den Rolle-zu-Rolle-Laminationsprozess<br />
von flexiblen Dünnschichtsolarzellen<br />
einsetzen, wo häufig<br />
Klebstoffe wie DELO Photobond LP4115<br />
zum Schutz der Zellen aus organischen<br />
Materialien und Perowskit vor Feuchtigkeitseintritt<br />
benötigt werden.<br />
Die Linienlampe ist standardmäßig mit<br />
einer für Reinräume geeigneten Wasserkühlung<br />
mit optimiertem Wasserfluss erhältlich.<br />
Die Lampe ist mit Wellenlängen<br />
von 365 nm und 400 nm oder optional<br />
460 nm verfügbar und damit für UV- sowie<br />
lichthärtende Produkte geeignet. Ihre<br />
Lebensdauer beträgt mehr als<br />
20.000 Stunden. Steuerung und Spannungsversorgung<br />
des Lampenkopfs erfolgt<br />
per Plug & Play über die Basisgeräte<br />
der Delolux pilot A-Serie, die es als<br />
Touch- sowie SPS-fähiges Modell gibt.<br />
Beide Modelle verfügen über eine automatische<br />
Temperaturkompensation, sodass<br />
die LEDs auch bei ihrer Erwärmung<br />
eine konstante Intensität liefern.<br />
www.delo.de<br />
Delolux 301 lässt sich etwa im Laminationsprozess<br />
von Dünnschicht-Solarzellen effizient einsetzen<br />
Bild: Delo<br />
52 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Vollautomatisches Reinigungs-System als wirtschaftliche Lösung<br />
Prozesssichere Reinigung flächiger Produkte<br />
kolb Cleaning Technology hat ein neues<br />
Multitool für kleine und mittlere Unternehmen<br />
in der Elektronikfertigung entwickelt.<br />
Die neue kompakte AQUBE MV 3 One ist<br />
die perfekte Lösung für Produktionen mit<br />
geringerem Volumen und mehreren Reinigungsaufgaben,<br />
bei denen der Kauf einer<br />
Maschine pro Prozess nicht wirtschaftlich<br />
sein würde.<br />
Das vollautomatische System<br />
ist für die prozesssichere<br />
Feinreinigung von<br />
Sieben, Schablonen,<br />
PumpPrints oder anderen<br />
flächigen Produkten. Und<br />
mit einem optionalen<br />
Funktionspaket auch für<br />
die Baugruppenreinigung<br />
geeignet. Es entfernt Verunreinigungen<br />
wie SMD-<br />
Paste, SMD-Kleber, Leitwerkstoffe,<br />
Flussmittel, Öl,<br />
Fett oder Staub schnell<br />
und gründlich. Die Konfiguration<br />
mit zwei Tanks<br />
und zwei unabhängigen<br />
Kreisläufen sowie Closed-<br />
Loop-Wasseraufbereitung<br />
sichert kurze Durchlaufzeiten<br />
und macht diese<br />
Anlage zur wirtschaftlich<br />
perfekten Wahl für kleinere<br />
Mengen von verschiedenen<br />
Reinigungsgütern.<br />
Die intelligente Konnektivität<br />
für die Implementierung<br />
in Industrie 4.0 Umgebungen<br />
ermöglicht zudem<br />
die Vernetzung für<br />
Traceability (mit ausfahrbarem<br />
Touchscreen und<br />
integriertem Industrie-PC),<br />
die Fernsteuerung und<br />
Fernwartungsunterstützung<br />
sowie für die bidirektionale<br />
Kommunikation<br />
von Maschine zu Maschine,<br />
von Maschine zu Produkt<br />
oder die Integration<br />
in umfassende Überwachungssysteme.<br />
„Die MV3 One rundet unser AQUBE Portfolio<br />
sinnvoll nach unten ab. So können<br />
wir auch kleineren Elektronik-Produktionen<br />
eine wirtschaftliche Lösung anbieten,<br />
ohne Kompromisse in Connectivity oder<br />
Anwendungsmöglichkeiten zu machen“,<br />
fasst CEO Christian Ortmann zusammen.<br />
www.kolb-ct.com<br />
OUR FOCUS - YOUR SOLUTION<br />
SMART SMT EQUIPMENT<br />
Bild: kolb<br />
AQUBE MV3 ONE: Vollautomatisches<br />
System für die prozesssichere Feinreinigung<br />
von Sieben, Schablonen, Pump-<br />
Prints oder anderen flächigen Produkten<br />
• All-in-one NPI, Prototypen und Kleinserien<br />
• High-Mix, modulare Linienkonzepte<br />
• High-Speed Jetprinting- und Dosiersysteme<br />
• Lösungen für gedruckte Elektronik<br />
• Komplexe SMD-Reparatur<br />
• Adaptive Lösungen für Spezialanforderungen<br />
STAND 4.205<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 53
BAUGRUPPENFERTIGUNG » Produkt-News<br />
Innovationen steigern Geschwindigkeit und Genauigkeit entlang der gesamte Linie<br />
Zukunftsweisende Softwarelösungen auf der SMTconnect<br />
Bild: Yamaha<br />
1 Stop Smart Solution sorgt in der gesamten SMD-Linie für mehr Genauigkeit und Geschwindigkeit<br />
Die Yamaha Motor Robotics SMT Section<br />
stellt auf der SMTconnect 2023 in Nürnberg<br />
ihre 1 Stop Smart Solution vor, die<br />
die Programmerstellung vereinfacht, die<br />
Zykluszeit verkürzt und Produktwechsel<br />
beschleunigt.<br />
Yamaha wird zudem seine Zusammenarbeit<br />
mit ANS-Answer Elektronik, dem regionalen<br />
Vertriebspartner für Deutschland<br />
vorstellen. Präsentiert werden der Drucker<br />
YSP10, das Lotpasten-Inspektionssystem<br />
YSi-SP, der Bestücker YRM20 und das automatische<br />
optische Inspektionssystem<br />
(AOI) YRi-V. In einem separaten Softwarebereich<br />
werden die YSUP-Tools für<br />
Maschinensteuerung, intelligentes Fabrikmanagement<br />
und AOI-Programmierung<br />
präsentiert.<br />
„Die SMTconnect ist eine ausgezeichnete<br />
Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen<br />
und Verbindungen zu bestehenden Kunden<br />
und Kontakten weiter zu vertiefen“,<br />
sagte Daisuke Yoshihara, Sales General<br />
Manager bei Yamaha Motor Europe, Robotics<br />
Division. „Wir freuen uns, dass wir<br />
in diesem Jahr die Zusammenarbeit mit<br />
unserem Distributor durch die gemeinsame<br />
Nutzung der Ausstellungsfläche weiter<br />
ausbauen können. Wie in den Vorjahren<br />
werden unsere Experten vor Ort sein,<br />
um den Besuchern zu zeigen, wie unsere<br />
Lösungen Arbeit sparen, die Qualität erhöhen<br />
und die Produktivität steigern können.“<br />
Der Drucker YSP10 verknüpft Yamahas<br />
bewährte Technologien für überragende<br />
Genauigkeit mit fortschrittlichen Funktionen<br />
wie dem vollautomatischen<br />
Schablonenhandling für schnellere und<br />
einfachere Produktwechsel. Der Bestücker<br />
YRM20 repräsentiert die neueste Generation<br />
von Hochgeschwindigkeits-Bestückungsautomaten<br />
mit einer Platzierungsrate<br />
von bis zu 115.000 CPH, Doppelkopf-<br />
Fähigkeit und automatisierten Funktionen<br />
für unterbrechungsfreies Umrüsten. Das<br />
AOI-System YRi-V beherrscht moderne,<br />
dicht bestückte Leiterplattenbaugruppen<br />
mit verbesserter Beleuchtung, 4D-Kamera-Algorithmen<br />
zur Erkennung schwer zu<br />
detektierender Fehler und Hochgeschwindigkeits-Bildverarbeitung<br />
für überragende<br />
Geschwindigkeit und Genauigkeit.<br />
Im Software-Bereich können sich die Besucher<br />
davon überzeugen, wie die YSUP-<br />
Tools den Wert der 1 Stop Smart Solution<br />
maximieren. Zu den leistungsstarken<br />
Funktionen gehören die hochmoderne<br />
grafische 3D-Benutzeroberfläche und das<br />
reichhaltig ausgestattete Dashboard zur<br />
Beobachtung des Anlagenstatus und der<br />
Prozessleistung. Die zukunftsweisende<br />
AOI-Software erstellt Prüfprogramme automatisch<br />
und nutzt KI, um die Bauteilerkennung<br />
zu vereinfachen und die Bildanalyse<br />
zu verbessern.<br />
SMTconnect, Stand 4.245<br />
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www.yamaha-motor-robotics.de<br />
54 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023<br />
Problemlöser gefunden!<br />
Innovative Produkte für Hochtemperatur-<br />
Anwendungen in Produktion und Entwicklung<br />
1K- und 2K-Klebstoffe für sichere Verbindungen bis 1.760° C<br />
Beschichtungen und Coatings für Temperaturen bis 1.800° C<br />
Isoliermittel und Dichtungsmassen für Temperaturen bis 1.260° C<br />
Reparaturkitte und Vergussmassen für Temperaturen bis 1.090° C<br />
Messindikatoren zum Visualisieren von Temperaturen von -17°C bis 1.270° C<br />
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Kurzfristige Lieferung auch kleiner Mengen.<br />
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DIN EN ISO 9001:2015<br />
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Produkt-News « BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
COMPLETE AND FLEXIBLE SMT SOLUTIONS<br />
Plasmatechnologie als Alternative zum Gas in der Vorbehandlung<br />
Einsparungspotenzial in industriellen<br />
Prozessen erhöhen<br />
Umweltfreundliche und energiesparende<br />
Technologien sind in Zeiten knapper Ressourcen,<br />
rasant steigender Energiepreise<br />
und drohendem Klimakollaps gefragter<br />
denn je. Unternehmen stehen vor den<br />
großen Herausforderungen, ihre Stickoxid-<br />
und CO 2 -Emissionen sowie ihren<br />
Energieverbrauch zu minimieren.<br />
Für eine verbesserte Haftung verschiedener<br />
Materialien in industriellen Prozessen<br />
werden oft chemische Haftvermittler (Primer)<br />
eingesetzt. Plasmatreat GmbH bietet<br />
eine kostengünstige, umweltfreundliche<br />
und energieeffiziente Alternative: die trockene<br />
Oberflächenbehandlung mit Openair-Plasma,<br />
welche in einem vollautomatisierbaren<br />
Prozess ablaufen kann. Hier<br />
kann bei der Aktivierung und Feinstreinigung<br />
von verschiedenen Oberflächen vor<br />
dem Verkleben, Beschichten, Lackieren<br />
oder Abdichten auf eine zusätzliche Vorbehandlung<br />
durch chemische Primer verzichtet<br />
werden.<br />
Nachfolgend ist der Einsatz moderner lösungsmittelfreier<br />
oder auch wasserbasierter<br />
Klebstoffe, Farben und Lacke möglich.<br />
Dadurch lassen sich in der Produktion<br />
Emissionen von VOC (Volatile Organic<br />
Compounds/flüchtige organische Verbindungen)<br />
signifikant reduzieren. Auch bezogen<br />
auf den Energieeinsatz bietet<br />
Openair-Plasma deutliche Vorteile: Eine<br />
für die Plasmaanwendung eingesetzte rotierende<br />
Düse benötigt nur ein Minimum<br />
an elektrischer Energie und verursacht,<br />
mit Ökostrom betrieben, keine CO 2 -Emissionen.<br />
Plasma als Alternative<br />
Die Oberflächenvorbehandlung durch Beflammung,<br />
ebenfalls eingesetzt zur Aktivierung,<br />
z. B. für verbesserte Klebeprozesse,<br />
erfolgt in der Regel mit Propan- oder<br />
auch Methangas. Dabei entstehen, wie<br />
bei jeder Verbrennung von organischen<br />
Stoffen, in hohem Maße CO 2 -Emissionen.<br />
Bei der Plasmatechnologie werden die<br />
Düsen für die Openair-Plasma-Anwendung<br />
im Gegensatz zur Beflammung mit<br />
Strom und Druckluft betrieben. Setzt man<br />
Plasma ist eine umweltfreundliche Alternative zu<br />
anderen Vorbehandlungsmethoden. Anwender benötigen<br />
nur Energie und Druckluft<br />
dafür erneuerbare Energie ein, findet die<br />
Plasmabehandlung komplett CO 2 -neutral<br />
statt. Plasma ermöglicht auch neue Produktionsverfahren.<br />
Eine mit Plasma aktivierte<br />
Oberfläche ermöglicht die optimale<br />
Haftung von UV basierten Druckfarben, so<br />
dass Anwender auf bislang erforderliche,<br />
energieintensiven Farbtrocknungsstrecken<br />
verzichten können.<br />
Kunststoff-Substitution<br />
Die Herstellung von Kunststoffen ist ein<br />
energieintensiver Prozess, der viele Ressourcen<br />
verbraucht. Auch hier unterstützt<br />
die Plasmatechnologie wirkungsvoll: Mit<br />
Openair-Plasma lässt sich die Oberfläche<br />
von Kunststoffen gezielt verändern, um in<br />
industriellen Anwendungen die Haftfestigkeit<br />
von Klebstoffen und Lacken zu<br />
verbessern und sogar ursprünglich nicht<br />
kompatible Materialien zusammenzufügen.<br />
Anwender profitieren damit von einer<br />
erweiterten Materialauswahl. So lassen<br />
sich z. B. kostenintensive Technische<br />
Kunststoffe gegen günstigere Kunststoffe<br />
austauschen und gleichzeitig Energie einsparen.<br />
Aktuelle Anwendungen aus dem Plasmatreat-Portfolio<br />
zeigen, dass beispielsweise<br />
der Einsatz von kostengünstigem Polypropylen<br />
(PP) als Ersatz zu Acrylnitril-Butadin-Styrol<br />
(ABS) nicht nur die Materialkosten,<br />
sondern auch den Energieverbrauch<br />
senkt, da der Kunststoff unter<br />
deutlich geringerem Energieeinsatz hergestellt<br />
werden kann.<br />
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» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Vollautomatisierte THT-Produktionslinie erspart manuelle Prozesse<br />
Verkettung von<br />
SMT- und THT-Bestückung<br />
Im Siemens Elektronik-Werk Amberg (EWA) werden THT-Bauteile<br />
in einer Linie durchgehend und vollautomatisiert ohne weitere<br />
manuelle Eingriffe mit Standard- SMT-Maschinen bestückt, gelötet<br />
und inspiziert. Das Konzept zeigt, wie eingeführte, manuelle Prozesse,<br />
wie die Bestückung von OSC-Bauelementen oder die selektive<br />
Wellenlötung erfolgreich weiterentwickelt und automatisiert werden<br />
können. Der neue innovative Schritt vereint beide Prozesse, her -<br />
kömmliche SMT-Bestückung und THT-Verarbeitung, in einer Linie<br />
und verkettet sie automatisiert. In Folge kann auf jede weitere<br />
Maßnahme zur Bauteilfixierung oder Lötrahmen verzichten werden.<br />
Bild: Siemens<br />
Vollautomatische THT-Fertigungslinie im Siemens Elektronik-Werk Amberg: Der Bestückautomat SIPLACE SX1 von ASMPT arbeitet mit Maschinen<br />
mehrerer anderer Hersteller reibungslos zusammen<br />
56 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Das Siemens Elektronikwerk Amberg<br />
(EWA) wurde 1989 gegründet und<br />
produziert unter anderem speicherprogrammierbare<br />
Steuerungen (SPS) vom Typ<br />
Simatic. Jede Sekunde verlässt ein Produkt<br />
das Werk – 17 Millionen Geräte im<br />
letzten Jahr, mit steigender Tendenz. Das<br />
Weltwirtschaftsforum (WEF) hat das Siemens<br />
Elektronikwerk Amberg 2021 als digitale<br />
Leuchtturmfabrik ausgezeichnet.<br />
Simatic produziert Simatic: Die vielseitigen<br />
Simatic-Controller steuern auch im<br />
EWA die Maschinen sowie Anlagen und<br />
automatisieren die Fertigung. Der Automatisierungsgrad<br />
ist hoch: mehr als 75<br />
Prozent der Wertschöpfungskette mit<br />
mehr als 1.000 Produktvarianten bewältigen<br />
Maschinen und Roboter eigenständig.<br />
„Das EWA produziert mit einer Qualität<br />
auf Anschlussebene von 99,9990 Prozent“,<br />
weiß Philipp Fischer, Production<br />
Engineer im Werk. „Hier profitieren wir<br />
von nachhaltiger Qualitätsarbeit, umfassender<br />
Datenintegration und Benchmarks<br />
in der industriellen Fertigung.“<br />
Integratives<br />
Fertigungskonzept<br />
„Wir wollen Synergien nutzen.“, so Philipp<br />
Fischer weiter. „Wir haben aktuell 71<br />
SMT-Automaten von ASMPT in 17 Linien<br />
in unserer Fertigung, plus die gesamte<br />
Software-Architektur. Bei etwa 350 Produktwechseln<br />
pro Tag ist nicht nur maximale<br />
Flexibilität gefragt, sondern auch<br />
ein Höchstmaß an Transparenz bei Rüstkontrolle,<br />
Materialmanagement und Traceability.<br />
Dafür sind viele komplexe, eventgesteuerte<br />
Schnittstellen zwischen den<br />
verschiedenen Systemen erforderlich.<br />
Seit der neuen Ausrichtung der Fertigung<br />
auf eine konsequente Technologieorientierung<br />
vor drei Jahren, nutzt das<br />
EWA das daraus entstandene Potential,<br />
um den Automatisierungsgrad weiter zu<br />
steigern. Nach der Evaluierung mehrerer<br />
Hersteller fiel unsere Wahl für das automatische<br />
Bestücken von THT-Bauelementen<br />
auf ASMPT, weil wir damit klare Vorteile<br />
bei der technischen Verfügbarkeit<br />
und der Robustheit im Prozess gesehen<br />
haben. Darüber hinaus bietet der Einsatz<br />
dieser Maschinen den zusätzlichen Benefit,<br />
dass die datentechnische Integration<br />
in die bestehende Infrastruktur und auch<br />
das Know-how bereits vorhanden sind.<br />
Flexibles<br />
Maschinenkonzept<br />
Bild: Siemens Bild: Siemens<br />
THT-Sonder-Feeder: Kondensatoren<br />
und Relais werden aus Ammopacks<br />
(Radial Feeder, links) und Stangenmagazinen<br />
(Vertical Tube Feeder,<br />
rechts) zugeführt<br />
Die eigentliche Bestückung der Produkte<br />
übernimmt das Bestücksystem vom Typ<br />
Siplace SX. Es wird im Einfachtransport-<br />
Modus betrieben und ist derzeit mit einem<br />
Siplace Twin VHF Star Bestückkopf<br />
ausgestattet. Dieser Bestückkopf bedient<br />
ein Bauteilspektrum bis zu einer Größe<br />
von 200 x 125 mm und einer Höhe von<br />
50 mm mit einer maximalen Bestückkraft<br />
von 100 N. Es handelt sich hier um einen<br />
Standard SMT-Bestücker, der mit zusätzlichen<br />
Optionen so flexibel ausgerüstet<br />
werden kann, dass Sonderbauformen und<br />
THT-Bauteile verarbeitet werden können.<br />
Diese Optionen umfassen:<br />
• Bauteilzuführung (Förderer)<br />
• Bauteilhandhabung (Pipetten & Greifer)<br />
• Bauteilvermessung (3D-Stereo Messung)<br />
• Bauteilmontage & Befestigung (Siplace<br />
Glue Feeder X oder/und Clinching Tool)<br />
„Am ASMPT Lösungsansatz hat mir besonders<br />
gefallen, dass wir den Implementierungsgrad<br />
unserer Lösung selbst bestimmen<br />
und ihn auch während der Umsetzungsphase<br />
des Projektes noch anpassen<br />
konnten. Dadurch sind einige ausgezeichnete<br />
Impulse und Ideen eingeflossen,<br />
die wir parallel analysiert und weiterentwickelt<br />
haben und letztendlich in<br />
das Projekt einfließen lassen konnten.“<br />
Integrative Zuführung<br />
bei freier Wahl der<br />
Kooperationspartner<br />
Viele OSC-Bauteile und insbesondere<br />
THT-Bauteile erfordern aufgrund ihrer<br />
geometrischen Vielfalt und ihrer unterschiedlichen<br />
Verpackungsformen individuelle<br />
Zuführmöglichkeiten. Das Unternehmen<br />
bietet hier das sog. Feeder Development<br />
Kit an, das im Prinzip jedem Anbieter<br />
erlaubt, seine Zuführlösung nahtlos<br />
in die verschiedenen Bestücksysteme zu<br />
integrieren. Das Feeder Development Kit<br />
liefert alle Informationen, angefangen<br />
vom 3D-Modell von Maschine und Einbauraum<br />
über die Hardware zu Ansteuerung<br />
des Förderers bis zum vollständigen<br />
Schnittstellenprotokoll, um eine Zuführlösung<br />
zu integrieren. Der Umfang der<br />
Implementierung kann dabei weitgehend<br />
selbst festgelegt werden.<br />
Für Philipp Fischer genau das richtige<br />
Tool: „Unsere Systembetreuer haben heute<br />
einen sehr großen Verantwortungsbe-<br />
Bild: Siemens<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 57
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
reich. Auch deshalb haben wir hohe Ansprüche<br />
an die Kommunikation zwischen<br />
Mensch und Maschine. Es ist aufwendig<br />
und unwirtschaftlich, nach der Ursache<br />
eines bekannten Problems suchen zu<br />
müssen, nur weil eine Maschine sie nicht<br />
korrekt ausgibt. Das Feeder Development<br />
Kit ermöglicht es uns, gemeinsam mit<br />
dem Hersteller des Förderers Fehler- und<br />
Statusmeldungen gerätespezifisch und<br />
individuell festzulegen, die dann auch an<br />
der Bedienoberfläche des Bestückautomaten<br />
ausgegeben werden. Solche Themen<br />
rund um die Maschinenkommunikation<br />
zwischen Bestücker und Feeder sind<br />
genauso wichtig wie eine funktionierende<br />
Hardware.“<br />
Sanfter Transport<br />
Innovativ an der neuen Produktionslinie<br />
ist auch, dass auf eine Fixierung der Bauteile<br />
auf der Leiterplatte vor dem Lötprozess<br />
verzichtet wird. Üblicherweise werden<br />
THT-Bauteile nach dem Einsetzen in<br />
die Leiterplatte geclincht. In der Fertigung<br />
bei Siemens in Amberg werden aber<br />
auch Relais verbaut, die aufgrund zu hoher<br />
mechanischer Belastung auf die Bauteil-Beinchen<br />
nicht geclincht werden<br />
dürfen.<br />
Gemeinsam mit den Experten im SMT<br />
Center of Competence wurden Lösungsansätze<br />
getestet. In einem ersten Ansatz<br />
wurde mit Nassklebung gearbeitet. Philipp<br />
Fischer erklärt die Vorgehensweise:<br />
„Erste Versuche, die Bauteile mit einem<br />
Kleber für den Transport zu sichern, wurden<br />
für gut befunden – wir haben aber im<br />
Laufe der Versuche vor Ort festgestellt,<br />
dass der Transport selbst meist kein Problem<br />
darstellt, sondern vor allem ein abruptes<br />
Anlaufen, bzw. Anhalten der Leiterplatten.<br />
Durch entsprechende Justage<br />
der Beschleunigungs- und Bremsrampen<br />
nach dem Bestücken können wir also verhindern,<br />
dass Bauteile kippen oder umfallen.<br />
Dieses Konzept haben wir mit dem<br />
Seho-Team diskutiert, dem Hersteller unserer<br />
Lötanlage, und auch hier gibt es die<br />
Option eines sogenannten Soft-Stopps.<br />
Heute bestücken und löten wir diese Produkte<br />
vollautomatisch ohne weitere<br />
Hilfsmittel wie Kleben oder Clinchen und<br />
ohne Lötrahmen.“<br />
» Unsere<br />
vollautomatische<br />
THT-Fertigungslinie<br />
zeigt, wie rationelle<br />
Elektronik-Fertigung<br />
heute funktioniert «<br />
Philipp Fischer, EWA<br />
Bild: Siemens<br />
In die Lötanlage integriert ist ein Bürstenmodul<br />
zur Reinigung der Leiterplattenunterseite<br />
und ein Inspektionssystem<br />
zur Lötstelleninspektion, so dass die fertigen<br />
Platinen ohne weitere manuelle Bearbeitungsschritte<br />
direkt weiterverarbeitet<br />
werden können.<br />
Sichere Investition<br />
Trotz der spezialisierten Fertigung sind<br />
keine teuren Sonderbestückungsmaschinen<br />
oder Roboter erforderlich. Das ASMPT<br />
Konzept sieht vor, die Standard-Anlagen<br />
durch sinnvolle Optionen zu ergänzen<br />
bzw. ihr Applikationsspektrum nach Bedarf<br />
zu erweitern. Die SX Bestückautomaten<br />
können jederzeit wieder in der reinen<br />
SMT-Fertigung eingesetzt werden – ein<br />
wichtiger Beitrag zur Investitionssicherheit.<br />
Ein weiterer Aspekt ist sehr wichtig für<br />
Philipp Fischer: „Aufgrund der volatilen<br />
Märkte ist eine flexible Anpassung der Fertigungen<br />
heute notwendiger denn je. Gemäß<br />
dem Konzept der marktorientierten<br />
„Bei der THT-Bestückung kommt es<br />
auf Flexibilität und Präzision an –<br />
und hier wissen wir aus Erfahrung,<br />
dass wir uns auf die Maschinen von<br />
ASMPT verlassen können“, erklärt<br />
Philipp Fischer, Production Engineer<br />
bei Siemens Amberg (EWA)<br />
Produktion muss es möglich sein, Produkte<br />
und Fertigungsmengen an den verschiedenen<br />
Standorten hoch- bzw. herunterzufahren.<br />
Um auf solche Anforderungen reagieren<br />
zu können, sind immer flexiblere<br />
Fertigungsanlagen gefordert, die ohne<br />
Spezialequipment wie beispielsweise individuelle<br />
Lötrahmen auskommen.“<br />
Erfolgreiches<br />
Gemeinschaftsprojekt<br />
„Unsere vollautomatische THT-Fertigungslinie<br />
zeigt, wie rationelle Elektronik-Fertigung<br />
heute funktioniert“, resümiert<br />
Philipp Fischer. In der Linie arbeiten<br />
Maschinen verschiedener Hersteller reibungslos<br />
zusammen. Dabei wird klar, wie<br />
wichtig frühe und enge Entwicklungspartnerschaften<br />
sind, wie sehr es ebenso<br />
auf Zuverlässigkeit ankommt sowie auf<br />
die Kreativität aller beteiligten Unternehmen.<br />
„Unser langjähriger Systempartner<br />
ASMPT spielt dabei eine ganz entscheidende<br />
Rolle: Er liefert uns präzise, schnelle<br />
und platzsparende Maschinen sowie<br />
funktionale Software – und lässt uns<br />
gleichzeitig alle Freiheitsgrade, die wir für<br />
unsere hochflexible und kosteneffiziente<br />
Produktion brauchen. Ohne die Maschinen<br />
und das Know-how unseres Systempartners<br />
wäre dieses richtungsweisende<br />
Projekt nicht möglich gewesen.“<br />
www.smt.asmpt.com | www.siemens.com<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Der Artikel zeigt, wie THT-<br />
Bauteile in einer Linie durchgehend<br />
und vollautomatisiert<br />
mit Standard-SMT-Maschinen<br />
erfolgreich bestückt, gelötet<br />
und inspiziert werden.<br />
58 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Smarte Lagerlösungen für SMD-Bauteile<br />
Vereinfachte Prozesse bei<br />
vollständiger Rückverfolgbarkeit<br />
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OXIDE ENTFERNEN MIT KONTAKT 60<br />
REINIGEN/ENTFETTEN MIT KONTAKT WL<br />
SCHÜTZEN MIT KONTAKT 61<br />
Bild: Kübler<br />
Das Smart Storage System setzt sich aus einem Lagersystem, einem Transportwagen<br />
und einem Wareneingangssystem zusammen und bietet die für<br />
die automatisierte Bauteilverwaltung erforderlichen Funktionalitäten<br />
Das smarte und kostengünstige Archimede Lagersystem des<br />
italienischen Unternehmens Arcadia im Vertrieb von Kübler<br />
Hightech Beratung eignet sich zur Verwaltung und Lagerung<br />
von SMD-Bauteilen und weiteren Komponenten. Das Smart<br />
Storage System setzt sich aus einem Lagersystem, einem<br />
Transportwagen und einem Wareneingangssystem zusammen<br />
und bietet die für die automatisierte Bauteilverwaltung erforderlichen<br />
Funktionalitäten. Etwa eine vertikale Pick-to-Light<br />
Lösung für 7“-, 10“-, 13“- und 15“-Rollen als auch für Trays,<br />
Sticks und Schüttgutkomponenten. Mit den sensorgesteuerten<br />
und intelligenten Lösungen lassen sich Bauteile in weniger als<br />
10 Sekunden entnehmen und der Zeitaufwand für die Einlagerung<br />
auf unter 8 Sekunden reduzieren. Zudem ist jeder Lagerplatz<br />
mit einem Sensor und einer RGB-LED ausgestattet, wodurch<br />
die zu entnehmende Komponente anzeigbar ist zur fehlerfreien<br />
Abwicklung. Anhand der automatisch gespeicherten<br />
Lagerposition wird außerdem die Rückverfolgbarkeit eingelagerter<br />
Bauteile gewährleistet. Da hierzu nur der auf der Verpackung<br />
befindliche Barcode einzuscannen ist, können auch ungelernte<br />
Mitarbeiter fehlerfrei mit dem System arbeiten. Die<br />
Kombination aus automatisch gespeichertem Lagerort und<br />
Pick-to-Light Lösung erlaubt die vollständige Nutzung der Lagerfläche.<br />
Da das System auf einer Fläche von 0,45 m 2 Platz für<br />
bis zu 720 Rollen bietet, ist es möglich, über 5.000 unterschiedliche<br />
Rollen auf lediglich 8 m 2 zu lagern.<br />
Das mit einer umfassenden Windows-basierten Verwaltungssoftware<br />
ausgestattete Lagersystem erlaubt den Import und<br />
die intuitive Verwaltung kunden- und lieferantenspezifischer<br />
Produktionsdaten, bietet die Möglichkeit, eindeutige Barcode-<br />
Etiketten zu drucken, den Verbleib von Komponenten nachzuvollziehen<br />
und die Produzierbarkeit von Platinen zu prüfen.<br />
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<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 59
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Prozessoptimierung durch Digitales Shop Floor Management<br />
All-in-One Software zur<br />
Fehlervermeidung<br />
Allen Anforderungen von Logistik- und Produktionstätigkeiten gerecht<br />
zu werden und diese zu erfüllen, ist ein Wunschziel, aber auch eine große<br />
Herausforderung für viele Unternehmen. Digitale Technologien bieten eine<br />
wichtige Grundlage, die als einheitliches Konzept neue Möglichkeiten<br />
eröffnen. Der Softwareentwickler Solunio trägt mit seiner Software Visual<br />
Shop Floor einen wichtigen Teil dazu bei, indem das gesamte Shop Floor<br />
Management in einer zentralen Plattform dargestellt wird.<br />
Software Visual Shop Floor stellt das gesamte Shop Floor Management in einer zentralen Plattform dar<br />
Neben der reinen Datenaufbereitung<br />
und Visualisierung dient Visual<br />
Shop Floor auch als Kollaborationsplattform,<br />
um die Zusammenarbeit effektiver<br />
und strukturierter zu planen und durchzuführen:<br />
Die Abstimmung zwischen Daten<br />
und Arbeitstätigkeiten ist nämlich ein<br />
entscheidender Faktor für die Prozessoptimierung.<br />
Das Lean Management innerhalb<br />
der Produktion steuert dazu bei, Fehler<br />
und Abweichungen zu vermeiden.<br />
Hierfür hat das Unternehmen mit Layered<br />
Process Audits sowie PDCA-Zyklen zwei<br />
Funktionen aus dem Bereich Ursachenanalyse<br />
und Problemlösungsverfahren in<br />
die Software integriert, um Prozesse kontinuierlich<br />
und langfristig zu verbessern.<br />
Optimierung und<br />
Vermeidung von Fehlern<br />
Bild: Solunio<br />
Digitalisierung und Shop Floor Management<br />
sind zwei Faktoren, die für Industrieunternehmen<br />
immer wichtiger<br />
werden und vor allem nicht getrennt betrachtet<br />
werden sollten. Aus diesem<br />
Grund kombiniert Solunio beide Aspekte<br />
und spiegelt sie in seiner Software Visual<br />
Shop Floor wider. Daten sammeln, aufbereiten<br />
und visualisieren sind zwar wichtige<br />
Grundlagen, doch die Abbildung des<br />
gesamten Shop Floor Managements in einer<br />
einzigen Softwareplattform geht weit<br />
darüber hinaus. Neben der Datenaufbereitung<br />
und Visualisierung ermöglicht Visual<br />
Shop Floor es auch, mit Hilfe von<br />
Meetings und Maßnahmenmanagement<br />
die Zusammenarbeit effizienter zu gestalten.<br />
Des Weiteren bieten Lean-Werkzeuge<br />
in digitaler Form die Möglichkeit, durch<br />
präventive Erkennung und Beseitigung<br />
von Abweichungen und Störungen die<br />
Prozesse kontinuierlich zu optimieren und<br />
Fehler zu vermeiden.<br />
In vielen Unternehmen werden nicht<br />
alle Daten innerhalb der Produktion effizient<br />
genutzt. Dabei ist es wichtig, alle<br />
vorhandenen Daten in einer zentralen<br />
Plattform zu sammeln, um daraus wichtige<br />
Informationen und Kennzahlen abzuleiten.<br />
Visual Shop Floor führt über einfache<br />
Schnittstellen die verstreuten Daten<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Ein Software, mit der Unternehmen<br />
ihr Shop Floor Management<br />
digitalisieren und<br />
somit ihre Prozesse optimieren<br />
können.<br />
60 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Über Info Boards<br />
lässt sich die Zusammenarbeit<br />
effizienter<br />
gestalten<br />
Bild: Solunio<br />
Bild: Solunio<br />
Mittels strukturierter Meetings-Planung<br />
wird eine effiziente Arbeitsabwicklung<br />
gewährleistet<br />
aus den Systemen zusammen. Damit mit<br />
diesen Daten effizient gearbeitet werden<br />
kann, bedarf es einer einfachen und visuellen<br />
Darstellung. Diese bietet Visual<br />
Shop Floor mit der Erstellung passender<br />
Dashboards sowie eines digitalen Hallenspiegels,<br />
welche den Mitarbeitern über<br />
Info Boards in den Produktionshallen sowie<br />
an verschiedenen Endgeräten als Informationsquelle<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Die richtigen Entscheidungen in kür-<br />
Über Solunio<br />
zester Zeit zu treffen ist ein wesentlicher<br />
Erfolgsfaktor, um Prozesse zu optimieren.<br />
Damit die definierten Maßnahmen auch<br />
erfolgreich umgesetzt werden können,<br />
bedarf es darüber hinaus einer effizienten<br />
Abstimmung zwischen den Mitarbeitern.<br />
Hier fungiert Visual Shop Floor als Kollaborationsplattform,<br />
welche die Zusammenarbeit<br />
mit Hilfe von strukturierter<br />
Meetings-Planung sowie Task-Management<br />
unterstützt. Die Priorisierung der<br />
Als webbasierte Software<br />
lässt sich Visual<br />
Shop Floor einfach<br />
über verschiedene<br />
Endgeräte abrufen<br />
Die im Jahr 2013 gegründete Solunio GmbH mit Sitz in Bruneck, Südtirol,<br />
bündelt in der Software Visual Shop Floor umfangreiche Erfahrungen<br />
aus der Software-Entwicklung und der industriellen Praxis. Die<br />
umfassende und zentrale Plattform für das Shop Floor Management<br />
enthält flexible Werkzeuge, um Daten zu managen, Transparenz zu<br />
schaffen, Zusammenarbeit zu organisieren und Prozesse zu optimieren.<br />
Unternehmen erschließen damit für sich das Potenzial der Digitalisierung<br />
zur Verbesserung ihrer Produktions- und Logistikprozesse.<br />
www.solunio.com<br />
Bild: Solunio<br />
Aufgaben sowie die Zuteilung an die entsprechenden<br />
Personen werden sichergestellt,<br />
wodurch eine effiziente Arbeitsabwicklung<br />
gewährleistet wird.<br />
Ständiger<br />
Verbesserungsprozess<br />
Um innerhalb der Prozesse Verschwendungen,<br />
Fehler und unnötige Kosten zu<br />
identifizieren und zu vermeiden, bietet<br />
das Lean Management systematische Ansätze.<br />
Ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess<br />
wird dabei durch verschiedene<br />
Methoden gewährleistet. Visual Shop<br />
Floor bietet die Möglichkeit, durch Layered<br />
Process Audits oder PDCA-Zyklen die<br />
Prozesse laufend zu optimieren. Mit systematischer<br />
Ursachenanalyse und strukturierten<br />
Problemlösungsverfahren werden<br />
Verbesserungspotenziale erkannt und<br />
nachhaltig genutzt.<br />
Immer und überall auf die Daten und<br />
Informationen zugreifen zu können, hilft<br />
Mitarbeiter und Management schnell auf<br />
Probleme und Abweichungen zu reagieren.<br />
Als webbasierte Software lässt sich<br />
Visual Shop Floor ganz einfach über verschiedene<br />
Endgeräte abrufen. Dies ermöglicht<br />
neben einer schnellen Reaktion auch<br />
eine Verbesserung der Zusammenarbeit.<br />
Des Weiteren können über die Softwareplattform<br />
Informationen über mehrere<br />
Standorte hinweg überwacht und darüber<br />
hinaus standortübergreifend einheitliche<br />
Prozesse im Shop Floor Management<br />
etabliert werden.<br />
„Visual Shop Floor wird bei uns in beinahe<br />
30 Werken eingesetzt und ist ein unverzichtbares<br />
Tool, um unsere Mitarbeiter<br />
gezielt zu informieren, potenzielle Störungen<br />
schon vor dem Auftreten zu erkennen<br />
und daraus die richtigen Aktionen abzuleiten.“<br />
Georg Bachmann, Director Global<br />
Business Systems, GKN Powder Metallurgy<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 61
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
App geht’s – smartes Handlöten<br />
Löten in digital vernetzten<br />
Fertigungsprozessen<br />
Mit der i-CON Trace erfindet Lötpionier Ersa das Handlöten für das digitale<br />
Zeitalter neu – in der weltweit bestvernetzten IoT-Lötstation stecken mehr als<br />
100 Jahre Löterfahrung aus der Elektronikfertigung. Ein echtes Highlight:<br />
Lötstation, die sich per Smartphone oder mobilem Endgerät steuern lässt.<br />
Bild: Ersa<br />
Intuitive und sichere Bedienung der i-CON Trace mit der Ersa Trace APP über WLAN. Einstellen und Anzeigen aller Parameter an beliebig vielen Lötstationen.<br />
Für iOS und Android. In Echtzeit<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Mit einem komplett<br />
transparenten und<br />
nachverfolgbaren Handlötprozess<br />
ist die Lücke<br />
hinsichtlich Traceability<br />
in der industriellen<br />
Elektronikproduktion<br />
geschlossen.<br />
Mit 150 Watt Heizleistung bietet die<br />
Lötstation i-CON Trace eine rundum<br />
starke Lötperformance samt hochpräziser<br />
Temperaturregelung und ermöglicht<br />
beim manuellen Löten erstmals lückenlose<br />
Rückverfolgbarkeit. Bestückt mit<br />
WLAN, Bluetooth und Netzwerkkarte,<br />
realisiert die „State of the art“-Lötstation<br />
bereits ab Werk eine 100%ige Connectivity<br />
in digital vernetzten Fertigungsprozessen.<br />
Damit lassen sich ab sofort auch<br />
Lötaufgaben von Hand erledigen, die bislang<br />
der maschinellen Bearbeitung vorbehalten<br />
waren.<br />
Gesteuert wird die i-CON Trace über die<br />
Ersa Trace Mobile App, die kostenfrei zum<br />
Download bereitgestellt wird (für Android<br />
und iOS). Verschachtelte Menüs und komplizierte<br />
Tastenbedienung sucht man hier<br />
vergeblich – alle Funktionen, Daten und<br />
Parameter lassen sich intuitiv und in<br />
Echtzeit steuern. Das Bedienkonzept der<br />
IoT-Station ist besonders einfach und sicher:<br />
Mit einem Ein-/Aus-Schalter und<br />
62 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
drei Leuchtdioden – die rote Diode zeigt<br />
den Aufheizprozess an, die gelbe den<br />
Standby-Modus. Grünes Licht zeigt die<br />
Station, wenn alle Sollwerte passen und<br />
gelötet werden darf – oder mit anderen<br />
Worten ausgedrückt: Green means go!<br />
Über die Software Ersa Trace Cockpit ist<br />
es möglich, alle relevanten Parameter und<br />
Materialien für die zu lötende Elektronikbaugruppe<br />
zentral durch den Supervisor<br />
vorzugeben und einer bestimmten Fachkraft<br />
zuzuweisen. Damit wird eine Lötaufgabe<br />
komplett „getraced“ und kann<br />
erst erledigt werden, sobald mittels Scanner<br />
das Bauteil, die vorgegebenen Lötspitze,<br />
Lötdraht und Flußmittel erfolgreich<br />
erfasst wurden und die richtige<br />
Soll-Temperatur erreicht ist. Mit diesem<br />
Ansatz ist die Lötstation über mobile Firmennetzwerk-Endgeräte<br />
wie PC, Tablet<br />
oder Smartphone in Manufacturing Execution<br />
System (MES)-gesteuerte Produktionsprozesse<br />
integrierbar – dazu werden<br />
gängige Web-Browser wie Google Chrome,<br />
Firefox oder Microsoft Edge verwendet.<br />
Firmware-Updates und Kalibrierungsintervalle<br />
können ebenfalls zentral<br />
durchgeführt werden. Durch die servergestützte<br />
Kommunikation zwischen den<br />
einzelnen Lötstationen und dem kundenseitigen<br />
MES wird die Verwaltung einzel-<br />
ner Lötstationen erleichtert. Zudem ist es<br />
möglich, die durch die Software gespeicherten<br />
Daten aller im Fertigungsbereich<br />
eingesetzten Handlötstationen über einen<br />
zentralen PC abzurufen. Die durch das<br />
System erfassten und lückenlos dokumentierten<br />
Prozessdaten der Lötprozesse<br />
werden als visuelle Reports zur Verfügung<br />
gestellt. Die Daten können in eine PDF-,<br />
Excel- und CSV-Datei exportiert werden.<br />
Ferner ist ein XML-Datenaustausch in<br />
Echtzeit möglich. Damit kann die speziell<br />
für den Einsatz im digital vernetzten Umfeld<br />
entwickelte Handlötstation alle anfallenden<br />
Prozessdaten automatisiert<br />
Bild: Ersa<br />
Innovatives Bedienkonzept<br />
mit mobiler<br />
App-Steuerung: Green<br />
Means Go. Wenn alle<br />
Bedingungen für die<br />
zugeteilte Lötaufgabe<br />
erfüllt sind, gibt das<br />
LED- Interface der<br />
i-CON Trace buchstäblich<br />
grünes Licht und<br />
der User kann mit dem<br />
Löt vorgang starten<br />
dem kundenseitigen MES zur Weiterverarbeitung<br />
bereitstellen und in ein übergeordnetes<br />
Leitsystem speichern.<br />
Mit der Ersa i-CON Trace wird nun auch<br />
der Handlötprozess komplett transparent<br />
und nachverfolgbar. Damit ist die Lücke<br />
hinsichtlich „Traceability“ beim Handlöten<br />
in der industriellen Elektronikproduktion<br />
endlich geschlossen!<br />
SMTconnect, Stand 4.115<br />
www.i-con-trace.de | www.kurtzersa.de<br />
Podcast<br />
Bild: Ersa<br />
Über das Ersa Trace Cockpit und gängige Browser werden Lötaufgaben und -parameter definiert und<br />
dokumentiert<br />
Informieren Sie sich im<br />
Podcast auf epp-online.de<br />
sowie allen bekannten<br />
Kanälen bequem über<br />
digital vernetztes Hand<br />
löten, während Sie unterwegs<br />
sind oder andere<br />
Tätigkeiten ausüben.<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 63
» PACKAGING<br />
Eine Nasswerkbank, die Energie und Ressourcen einspart<br />
Intelligentes Prozess-Management<br />
für reinste Bedingungen<br />
Die Nasswerkbank von MK Versuchsanlagen und Laborbedarf e.K. verbindet<br />
das, was von modernen Prozessbänken erwartet wird: Sie ist vielfältig einsetzbar<br />
und spart Energie ein. Individuell für die vielfältigsten Anforderungen des<br />
Einsatzortes und -zweckes entwickelt und gebaut, wird sie bedarfsgerecht<br />
konzipiert und eingeregelt<br />
» Florian Kuhl, MK Versuchsanlagen und Laborbedarf, Mücke<br />
Einsatzzwecke der Anlagen sind zum<br />
Beispiel die Substratreinigung und<br />
Vorbehandlung sowie Nachbehandlung<br />
von Silizium-Wafern, Glassubstraten und<br />
allen weiteren Ausgangs- und Endprodukten.<br />
Das intelligente Lüftungsmanagement<br />
der Nasswerkbank ermöglicht es,<br />
bis zu 50 Prozent an Energie zu sparen.<br />
Die Basis dieses Konzepts steckt in der<br />
optimierten bedarfsgerechten Einrichtung<br />
der Betriebsmodi wie Normalbetrieb,<br />
Standby-Betrieb oder Nachtabsenkung.<br />
Die permanente Überwachung der<br />
Nasswerkbänke sorgt dafür, dass der Volumenstrom<br />
der eingebrachten Luft zu jeder<br />
Zeit automatisch angepasst wird. Ziel<br />
ist, den Arbeitsbereich bedarfsgerecht<br />
rein zu halten. Dabei werden die entsprechenden<br />
Ventilatoren in Kombination mit<br />
Volumenstromreglern über autarke SPS-<br />
Module gemäß der individuellen Regelgröße<br />
gesteuert. Mögliche Regelkreise<br />
wie Aktivitäts- oder Partikelüberwachung<br />
werden dabei je nach Einsatzzweck definiert<br />
und implementiert. Auf Basis dieses<br />
intelligenten Prozess-Managements ist<br />
möglich, unter reinsten Bedingungen absolut<br />
energieeffizient zu arbeiten.<br />
Energetische Verbesserungen sind außerdem<br />
als „retrofit“ für bestehende Labore<br />
in vielen Fällen möglich. Sollen die<br />
Prozessbänke in einen bestehenden Reinraum<br />
eingebracht und integriert werden,<br />
bestehen auf technischer Ebene zwei<br />
Möglichkeiten:<br />
Reicht das hauseigene Luftvolumen aus,<br />
um den Bedarf der Anlagen zu decken,<br />
wird über Volumenstromregler die benötigte<br />
Luft in und aus der Anlage geführt.<br />
Hier kann durch die Einsparungen mit Hilfe<br />
der oben erwähnten intelligenten Volumenstromregelung<br />
eine Verbesserung der<br />
energetischen Bilanz erreicht werden.<br />
Reicht hingegen die hauseigene Versorgung<br />
nicht aus oder wird die Anlage in<br />
Bild: MK Versuchsanlagen<br />
Frontalansicht zweier<br />
Anlagen mit verschiedenen<br />
Einbauten und<br />
Anschlüssen, links Unterbau<br />
mit Drehtüren,<br />
rechts mit Schiebetüren.<br />
Der linke Frontschieber<br />
befindet sich<br />
auf Arbeitshöhe, der<br />
rechte Frontschieber<br />
ist geschlossen<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Durch intelligentes Prozess-<br />
Management einer Nasswerkbank<br />
ist es realisierbar,<br />
unter reinsten Bedingungen<br />
absolut energieeffizient zu<br />
arbeiten.<br />
64 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
MK Labor mit drei Nasswerkbänken und dem Blick in den angrenzenden<br />
Schleusenbereich<br />
Bild: MK Versuchsanlagen<br />
Flächenbündig in die Arbeitsfläche integriertes Quick-Dump-Rinse Becken.<br />
Die Maße sind speziell auf den Prozess ausgelegt<br />
Bild: MK Versuchsanlagen<br />
Bild: MK Versuchsanlagen<br />
MK Nasswerkbänke integriert in einem MK Reinraum<br />
für lithographische Prozesse unter Gelblichtbedingungen<br />
MK Versuchsanlagen und Laborbedarf e.K.<br />
Die Firma ist ein Familienunternehmen mit aktuell etwa 190 Mitarbeitern,<br />
welches auf dem internationalen Markt tätig ist. Der Betrieb<br />
entwirft und fertigt individuelle metallfreie Laborsysteme und Laborausrüstungen<br />
aus modernen Kunststoffen und anderen Werkstoffen.<br />
Hauptkunden in diesem Segment sind international führende Unternehmen<br />
der Live Science- und Pharma-Industrie sowie verschiedene<br />
Fachbereiche von Fachhochschulen, technischen Hochschulen und<br />
Universitäten. Außerdem konstruiert und produziert MK Versuchsanlagen<br />
Mess- und Prüfgeräte, die in Arbeitsbereichen mit Abfüllanlagen<br />
und Isolatoren zum Einsatz kommen.<br />
Für alle Produkte werden individuell angepasste Softwaresysteme<br />
oder einzelne Softwarekomponenten im Rahmen der industriellen<br />
Automatisierung 4.0 entwickelt. Basierend auf einer langjährigen<br />
Produktführerschaft zählen weltweit führende pharmazeutische<br />
Unternehmen zum Kundenstamm.<br />
ein Labor ohne Zu- und Abluftversorgung<br />
installiert, kann ein Betrieb im Umluftverfahren<br />
für Energieeinsparungen sorgen.<br />
Sowohl endständige Filter als auch Abluftfilter<br />
werden dabei genau auf den<br />
Verwendungszweck der Anlage und die<br />
verwendeten Materialien und Chemikalien<br />
abgestimmt.<br />
Neben den individuellen energetischen<br />
Maßnahmen spart die die Nasswerkbank<br />
durch angepasste Einbauten auch wertvolle<br />
Ressourcen ein. Über die SPS-Steuerung<br />
werden optimale Befüllungsmöglichkeiten<br />
sowie Sprüh- und Haltezeiten<br />
für Spülbecken als Rezepte ausgearbeitet<br />
und angewandt. Eine integrierte Leitwertmessung<br />
ermöglicht beispielweise,<br />
dass der Spülprozess nach dem Erreichen<br />
eines festgelegten Wertes mit einem letzten<br />
Spülen stoppt.<br />
Durch die Anpassung von Beckenmaßen<br />
können auch Einzelprozesse mit einem<br />
geringen Einsatz von Verbrauchsmitteln<br />
ermöglicht werden, wie sie zum Beispiel<br />
in der Forschung und Entwicklung<br />
zum Einsatz kommen. Die Planung und<br />
Auslegung erfolgen dabei immer in engster<br />
Abstimmung mit dem jeweiligen Kunden.<br />
Der Nutzer hat somit zu jeder Zeit<br />
die Möglichkeit, die Ressourcen ökonomisch<br />
zu planen und einzusetzen.<br />
Durch ihre Variabilität und Modularität<br />
erstrecken sich die Anwendungen der<br />
Nasswerkbank branchenunabhängig in<br />
die unterschiedlichsten Themenfelder:<br />
• Von der Halbleiterbranche über<br />
• die Glasbehandlung<br />
• oder die Erstellung von mikrooptischen<br />
Komponenten,<br />
• zum Beispiel mit lithographischen Prozessen<br />
mit entsprechend integrierter<br />
Gelblicht-Beleuchtung,<br />
• hin zur Qualitätskontrolle beziehungsweise<br />
Qualitätssicherung unter reinsten<br />
Bedingungen mit Hilfe von Massenspektrometrie<br />
oder verwandten<br />
Analyseprozessen.<br />
Das Unternehmen ist auf die Planung<br />
und Produktion von metallfreien Reinräumen<br />
spezialisiert. Prozesswerkbänke mit<br />
modularen Sondereinbauten sowie integriertem<br />
Equipment für die Nass- und<br />
Trockenbearbeitung gehören ebenso zum<br />
Portfolio wie die gesamte Inbetriebnahme<br />
reinster Arbeitsumgebungen im Reinraum.<br />
Durch die Verwendung inerter<br />
Kunststoffe und das Augenmerk auf eine<br />
metallfreie korrosionsgeschützte Arbeitsumgebung<br />
können vielfältige Anwendungsfelder<br />
abgedeckt werden und kundenorientierte<br />
Lösungen gefunden werden.<br />
Die Planung und Auslegung erfolgen<br />
dabei immer in engster Abstimmung mit<br />
dem jeweiligen Kunden.<br />
www.mk-versuchsanlagen.de<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 65
» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Global einsetzbar: Umweltverträglichkeitsprüfungen für Baugruppen<br />
Simulation für sichere Produktqualität<br />
Die Simulation von Umwelteinflüssen ist entscheidend, um die Haltbarkeit und Zuverlässigkeit<br />
von Produkten zu bewerten. Dabei legen entweder Regulierungsbehörden<br />
oder Erstausrüster (OEM) Spezifikationen fest, die bestimmte Prüfungen erfordern,<br />
mit denen sich sicherstellen lässt, dass das Produkt die Sicherheits- und Leistungsanforderungen<br />
erfüllt. Umweltsimulationsprüfungen können beispielsweise den<br />
Transport, den Gebrauch oder die Alterung eines Produkts nachahmen.<br />
» Michael Maulbetsch, Team Lead Environmental, CSA Group Bayern GmbH<br />
Die Simulation von<br />
Umwelteinflüssen im<br />
Labor stellt sicher, dass<br />
Produkte optimal auf<br />
ihren Einsatz unter<br />
realen Bedingungen<br />
vorbereitet sind<br />
Bild: CSA Group<br />
Für Umweltsimulationsprüfungen werden in der<br />
Regel die Reaktion und Funktionsfähigkeit des<br />
Produkts bei extremen Temperaturen sowie seine Widerstandsfähigkeit<br />
gegen Erschütterungen, Stöße,<br />
freier Fall und die Einwirkung von Wasser, Salz und<br />
Staub geprüft. Um diese Tests zu bestehen, sollten Ingenieur*innen<br />
bereits bei der Entwicklung eines neuen<br />
Produkts berücksichtigen, welchen Umwelteinflüssen<br />
das jeweilige Produkt möglicherweise ausgesetzt ist<br />
und welche Schäden sie verursachen könnten.<br />
Es ist empfehlenswert, die Widerstandsfähigkeit<br />
gegen Umwelteinflüsse in ein neues Produkt hinein<br />
zu entwickeln. Sie zu einem späteren Zeitpunkt zu<br />
berücksichtigen ist schwierig und oft kostspielig; außerdem<br />
kann sich die Markteinführung eines Pro-<br />
dukts dadurch verzögern. Je nach Anforderung können<br />
Umweltsimulationsprüfungen bereits während<br />
der Produktentwicklung eingesetzt werden, um mögliche<br />
Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und zu<br />
beseitigen. Umweltverträglichkeitsprüfungen umfassen<br />
eine Vielzahl von Simulationen, mit denen die<br />
Widerstandsfähigkeit eines Produkts unter realen<br />
Bedingungen bewertet wird. Dazu gehören Klimaprüfungen<br />
(Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Temperaturschock),<br />
mechanische Prüfungen (Vibration,<br />
freier Fall, Eindringen von Festkörpern, Staub und<br />
Wasser) und Korrosionsprüfungen (Salznebel). Durch<br />
die Kombination dieser verschiedenen Testszenarien<br />
lässt sich eine umfassende Bewertung der Leistung<br />
eines Produkts erzielen.<br />
66 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Incircuit-, Funktions- und Boundary Scan-Test<br />
vom Praktiker für Praktiker<br />
Bei der Simulation von Umwelteinflüssen ist jedoch<br />
zu bedenken, dass je nach Markt oder Branche<br />
unterschiedliche Normen und Vorschriften gelten.<br />
Hersteller sollten deshalb sicherstellen, dass sie die<br />
relevanten Normen für ihren Zielmarkt kennen und<br />
einhalten. Je nachdem, wo auf der Welt das Produkt<br />
eingesetzt werden soll, muss es bestimmte Spezifikationen<br />
erfüllen. Dies gilt beispielsweise für Bauteile,<br />
die ein Automobilzulieferer für Fahrzeuge in der Europäischen<br />
Union und in den USA produziert. Unter<br />
diesen Voraussetzungen ist es hilfreich, sich an einen<br />
Prüf- und Zertifizierungsdienstleister zu wenden, der<br />
die Normen und Richtlinien aller ins Auge gefassten<br />
Zielmärkte kennt und die Produkte entsprechend<br />
prüfen kann.<br />
Umweltsimulationsprüfungen:<br />
gute Planung sichert den Erfolg<br />
Wenn Produkte Umweltsimulationsprüfungen unterzogen<br />
werden, sollten Hersteller und das Prüflabor<br />
möglichst eng zusammenarbeiten. Dadurch wird sichergestellt,<br />
dass die Prüfungen die realen Bedingungen,<br />
denen das Produkt wahrscheinlich ausgesetzt<br />
sein wird, möglichst genau simulieren und dass die<br />
Prüfergebnisse richtig interpretiert werden. Auf dieser<br />
Grundlage lassen sich die richtigen Maßnahmen<br />
zur Verbesserung des Produktdesigns oder zur Leistungsoptimierung<br />
umsetzen. Der Hersteller stellt dafür<br />
Muster des zu prüfenden Produkts zur Verfügung.<br />
Der erste Schritt im Umweltprüfverfahren ist die<br />
Eingangsbefragung. In dieser Phase definieren Hersteller<br />
und Prüflabor gemeinsam die spezifischen Umweltbedingungen<br />
und -normen, nach denen das Produkt<br />
geprüft werden soll. Eine zentrale Voraussetzung<br />
dafür ist ein gutes Verständnis für die realen Einsatzbedingungen<br />
des Produktes in den Zielmärkten. Um sicher<br />
zu gehen, dass das Produkt diesen entspricht,<br />
messen Labor oder Hersteller unter anderem die genaue<br />
Form des Prüflings und prüfen die elektrischen<br />
Eigenschaften sowie die technischen Funktionen. Bei<br />
dieser Art von Prüfungen ist es besonders wichtig, die<br />
relevanten Produktdaten vor und nach der Prüfung zu<br />
erfassen, um Schlussfolgerungen über den Erfolg oder<br />
Misserfolg der Prüfung festzustellen.<br />
Für mechanische Belastungsprüfungen muss der<br />
Prüfling außerdem an der Prüfeinrichtung, etwa einem<br />
elektrodynamischen Shaker, befestigt werden.<br />
Hersteller oder Prüflabor müssen dafür vor der eigentlichen<br />
Prüfung eine Möglichkeit finden, das<br />
Muster sicher an einem mechanischen Prüfgerät zu<br />
befestigen. Dafür eignet sich unter Umständen ein<br />
Spanngurt, oft muss jedoch eine spezielle Halterung<br />
angefertigt werden. Hierfür sind unter Umständen<br />
zusätzliche Zeit und Mittel erforderlich.<br />
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<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 67
» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Bild: CSA Group<br />
Michael Maulbetsch<br />
ist Team Lead<br />
Environmental der<br />
CSA Group Bayern<br />
Bei Baugruppen, die später zu einem Endprodukt zusammengebaut<br />
werden, ist unter Umständen eine Prüfung<br />
dieser Einzelteile erforderlich. Während der Prüfung<br />
muss das Produkt dieselben Aufgaben erfüllen,<br />
wie später als Teil des Endprodukts. Das erfordert eine<br />
spezielle Ausrüstung, um den Zusammenbau zu kontrollieren<br />
und eventuelle Auffälligkeiten zu messen.<br />
So muss beispielsweise ein Getriebesteuerungssystem,<br />
das Sensoren und Aktuatoren umfasst und in<br />
ein Getriebe eingebaut wird, den mechanischen<br />
Schwingungen und Belastungen standhalten, die von<br />
Motor und Getriebe erzeugt werden. Da es sich im<br />
Getriebeöl befindet, muss es auch Temperaturschwankungen<br />
standhalten können. Die Umweltverträglichkeitsprüfungen<br />
werden in einem Temperaturbereich<br />
von –40°C bis +140°C durchgeführt, um seine<br />
Leistungsfähigkeit unter diesen Bedingungen zu<br />
gewährleisten.<br />
Tests für die Produktzertifizierung<br />
Wichtig ist, dass Umweltsimulationen eine andere<br />
Dauer haben können als sonstige Tests, die normalerweise<br />
für die Produktzertifizierung erforderlich sind.<br />
So verlangen beispielsweise Vorschriften oder OEM-<br />
Anforderungen unter Umständen, dass Temperaturlagerprüfungen<br />
über Tausende von Stunden, einen<br />
Tag oder mehrere Tage durchgeführt werden. Die<br />
Proben werden in Klimakammern gelagert, in denen<br />
Temperaturen zwischen –70°C und +180°C erzeugt<br />
werden. Die Temperatur in diesen Kammern lässt sich<br />
auch verändern, mit einem Temperaturgradient von<br />
zehn Kelvin pro Minute. In den Klimaschränken wird<br />
außerdem eine Luftfeuchtigkeit von 10 bis 98 Prozent<br />
im Bereich von +10°C bis +95°C erzeugt.<br />
Für Temperaturschockprüfungen können die Produkte<br />
in weniger als zehn Sekunden von einem Temperaturbereich<br />
in einen anderen transportiert werden.<br />
Die Temperaturen in den Kaltkammern reichen<br />
von –10 °C bis –80 °C, die in den Warmkammern von<br />
+60 °C bis zu +220 °C.<br />
Bei den mechanischen Prüfungen müssen die Produkte<br />
ihre Widerstandsfähigkeit gegen mechanische<br />
Einflüsse wie Vibrationen, Stöße und Erschütterungen<br />
unter Beweis stellen. Hierfür sollte das Labor in<br />
der Lage sein, alle Prüfparameter für den industriellen<br />
und automobilen Einsatz durchzuführen.<br />
Tests der Ingress Protection (IP) prüfen, wie gut ein<br />
Produkt dem Eindringen von Festkörpern, Staub und<br />
Wasser standhält. In Staubkammern lassen sich Produkte<br />
beispielsweise nach EN 60529 und ISO 20653<br />
prüfen. Ein Wasserprüfbereich wiederum ermöglicht<br />
Dichtigkeitsprüfungen der Stufen IPX1 bis IPX9.<br />
Um die Leistung von Metallen, Schutzbeschichtungen<br />
und Plattierungen zu bewerten, führen Zertifizierungsdienstleister<br />
Salznebeltests und Korrosionstests<br />
in künstlichen Atmosphären durch. Bei solchen<br />
Korrosionstests wird die Baugruppe in eine Salzsprühkammer<br />
gebracht, in der verschiedene externe<br />
Faktoren simuliert werden, die das Korrosionsverhalten<br />
und die Beständigkeit eines Produkts während<br />
seiner Lebensdauer beeinflussen können. Dabei handelt<br />
es sich um Feuchtigkeit, Wasser, Salz und/oder<br />
Temperatur – externe Umwelteinflüsse, die verarbeitete<br />
Materialien unter Umständen über Jahre und<br />
Jahrzehnte hinweg schädigen. Korrosionstests können<br />
bei einer erhöhten Temperatur von +20°C bis<br />
+55°C und einer Luftfeuchtigkeit von 100 Prozent<br />
relative Luftfeuchtigkeit (rF) durchgeführt werden.<br />
Viele Produkte sind während der Herstellung, des<br />
Transports und des Betriebs unterschiedlichen klimatischen<br />
Bedingungen, mechanischen Belastungen<br />
und korrosiven Einflüssen ausgesetzt. Mit Hilfe von<br />
Umweltsimulationsprüfungen simulieren Prüfspezialisten<br />
diese Bedingungen, um mögliche Schwachstellen<br />
zu erkennen, die die Produktqualität beeinträchtigen<br />
können. Dieser Prozess sollte vor Beginn der<br />
Serienfertigung eingeleitet werden, da er zu einem<br />
reibungsloseren Zertifizierungsverfahren und einem<br />
sicheren Marktzugang beiträgt.<br />
www.csagroup.com<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Äussere Einflüsse können der Produktsicherheit<br />
schaden. Durch Umweltsimulationsprüfungen<br />
simulieren<br />
Prüfspezialisten solch Bedingungen,<br />
um mögliche Schwachstellen zu<br />
erkennen, die die Produktqualität<br />
beeinträchtigen können.<br />
68 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Qualitätssicherung bei der Zell- und Batteriefertigung<br />
Durchblick mittels High Speed 3D-Röntgen<br />
Die zuverlässige Funktion von e-Mobility-<br />
Lösungen und batteriebetriebener Systemen<br />
sollte durch Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />
bereits während der Batterieherstellung<br />
sichergestellt werden. Ein<br />
Themengebiet, mit dem sich ATEcare Service<br />
GmbH & Co. KG intensiv beschäftigt.<br />
Die vollautomatische, zerstörungsfreie<br />
Röntgenmethode erlaubt es, verdeckte<br />
Komponenten und Innenstrukturen zerstörungsfrei<br />
zu prüfen. Das gilt auch für<br />
hochvolumige Strukturen, wie sie beispielsweise<br />
EV-Batterien aufweisen, doch<br />
ist die Fehlerfindung limitiert. Besser geeignet<br />
ist das High Speed 3D-Röntgen<br />
mit Computerthomographie (CT). Verfügt<br />
das System über eine neu entwickelte CT-<br />
Scan und GPU-Technologie, lassen sich<br />
überdies 3D-Volumendaten (Voxel) sowie<br />
hunderte Schichtebenen bei einer Wider-<br />
Akku auf Lithiumbasis für e-Mobility<br />
holgenauigkeit von 99,9 % darstellen. Die<br />
kombinierte Technologie erlaubt in kurzer<br />
Zeit die vollumfängliche Inspektion, inklusive<br />
Abstandsmessungen zwischen<br />
Anode und Kathode. Die 3D-CT-Inspektion<br />
realisiert, hunderte von Bildern aus<br />
unterschiedlichsten Winkeln aufzunehmen.<br />
Außerdem lassen sich X- und<br />
Y-Schnitte an jeder Stelle der Volumendaten<br />
ansetzen. So ist es möglich, Überhänge<br />
akkurat zu ermitteln und Elektrodenplatten<br />
zu zählen.<br />
Das von ATEcare angebotene System für<br />
High Speed 3D-Röntgen mit Computerthomographie<br />
wurde von dem koreanischen<br />
Inspektionsspezialisten SEC entwickelt.<br />
Das Inline-Röntgen-CT-System SEC<br />
X-eye EVB-CT ist speziell für die Inspektion<br />
von EV-Batterien konzipiert und lässt<br />
sich sowohl für die 2D-, 2.5D- und 3D-Inline-Prüfung<br />
nutzen. Überdies ermöglicht<br />
eine aus eigener Entwicklung stammende<br />
offene Röhre einen hohen Durchsatz, wobei<br />
das System verschiedene Batteriezelltypen<br />
prüfen kann. Die gesamte Inspektion<br />
läuft in unterschiedlichen Produktionszyklen<br />
vollautomatisch. Zudem ist es<br />
möglich, Prüfalgorithmen z. B. für Kathode<br />
und Anode, Abstände, Positionierung,<br />
Einschlüsse, etc. anzupassen. Eine KI-<br />
Deep Learning-Software ermittelt die Extraktionswerte<br />
der Kathoden und Anoden<br />
im “deep learning process”. Damit ist es<br />
möglich, Minimal- und Maximalwerte<br />
einzustellen und mit einem GUT-Mustern<br />
zu vergleichen.<br />
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» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Der Weg zur autonomen Inspektion<br />
Wie künstliche Intelligenz AOIund<br />
AXI-Systeme revolutioniert<br />
Ob KI unterstütztes Erstellen von Prüfprogrammen oder KI-Klassifikation von<br />
Pseudofehlern am Verifikationsplatz: Die ersten Schritte zur autonomen Inspektion<br />
sind getan. Derzeit werden Assistenzsysteme für AOI- und AXI-Systeme entwickelt,<br />
die den Bedienern zunehmend Arbeit abnehmen sollen. Doch bis zur Vollautomatisierung<br />
der optischen Inspektion ist noch ein Stück Weg zu gehen.<br />
KI-Bewertung einer<br />
Schweißverbindung im<br />
Röntgenbild direkt in<br />
der Produktionslinie<br />
Bild: Göpel electronic<br />
Historisch betrachtet gab es mehrere<br />
technologische Paradigmenwechsel<br />
im Bereich der AOI- und AXI-Systeme“,<br />
meint Andreas Türk, Produktmanager<br />
Röntgensysteme bei der GÖPEL electronic.<br />
Bild: Göpel electronic<br />
Die Autoren sind Christina<br />
Schellbach, Public Relations<br />
Manager und Andreas Türk,<br />
Produktmanager AXI, beide bei<br />
der GÖPEL electronic GmbH<br />
Bei den AOIs wurden zunächst orthogonal<br />
blickende Kameras mit überschaubaren<br />
Beleuchtungsvarianten eingesetzt.<br />
Später kamen schräg blickende Kameras<br />
und ausgeklügelte Beleuchtungen unterschiedlicher<br />
Wellenlängen und Richtungen<br />
hinzu. Danach zog die 3D-Bildaufnahmetechnik<br />
in das AOI ein, um Lötstellen<br />
sicherer bewerten zu können. Im Bereich<br />
der AXI-Systeme ist diese Entwicklung<br />
durchaus vergleichbar. Beginnend mit<br />
der senkrechten (2D) und schrägen (2.5D)<br />
Durchstrahlung einer Baugruppe, entwickelten<br />
sich nach und nach 3D-Röntgensysteme<br />
zur Lötstelleninspektion in mehreren<br />
Schichten. Mit Einzug der 64-Bit<br />
Technologie und leistungsfähiger digitaler<br />
Röntgendetektoren waren diese erstmals<br />
schnell genug für den Einsatz in der Produktionslinie.<br />
„Rückblickend waren es<br />
meist Hardware-Technologien, die einen<br />
grundlegenden Wandel für die Inspektionssysteme<br />
brachten. Der nächste Paradigmenwechsel<br />
steht im Bereich der Software<br />
bevor“, so Türk. Die künstliche Intelligenz<br />
ist hier der Treiber für einen weiteren<br />
Technologiewandel.<br />
Autonomes AOI-/AXI-<br />
System spart u.a. Kosten<br />
Das Ziel ist ein vollständig autonom arbeitendes<br />
AOI-/AXI-System. Doch warum<br />
bringt dies Vorteile? Neben den Anschaffungs-<br />
und Wartungskosten sind es vor<br />
allem die Kosten für das Personal, die bei<br />
der Prüfkosten-Kalkulation zu Buche<br />
schlagen: Experten zur Erstellung der<br />
Prüfprogramme und Personal zur Klassifikation<br />
gefundener Auffälligkeiten am Verifikationsplatz.<br />
Hier setzt die KI an, um<br />
den Aufwand für den Mensch zu reduzieren<br />
und Kosten zu sparen. In Zeiten knapper<br />
Personalressourcen können Mitarbeiter<br />
an anderen Stellen eingesetzt werden.<br />
Nicht nur bei deutschen Elektronikfertigern<br />
zeigt sich ein klarer Trend zur Individualisierung<br />
– kleine Losgrößen müssen<br />
schnell und vor allem kosteneffizient produziert<br />
und inspiziert werden. Ein Prüfprogramm<br />
muss also mit vielen Assistenzfunktionen<br />
und wenigen Klicks erstellt<br />
werden können und ab der ersten<br />
Baugruppe funktionieren. Dank der<br />
70 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
künstlichen Intelligenz soll dies zukünftig<br />
völlig autonom, ohne Zutun eines Mitarbeiters,<br />
möglich sein. Dies trägt einen wesentlichen<br />
Teil zur Reduzierung der Prüfkosten<br />
bei kleinsten Stückzahlen bei.<br />
Wo stehen wir heute?<br />
Wie inspizieren wir morgen?<br />
Bereits seit einigen Jahren wird die<br />
künstliche Intelligenz in Inspektionssystemen<br />
von Göpel electronic eingesetzt. In<br />
Anlehnung an die Entwicklungsstufen des<br />
autonomen Fahrens lassen sich Stufen für<br />
das autonome Inspizieren ableiten. Stufe<br />
für Stufe wird der Zeitaufwand für die<br />
Mitarbeiter reduziert. Ausgehend von assistierten,<br />
teilautomatischen Schritten bis<br />
hin zum Endziel – der vollautomatisierten,<br />
autonomen Inspektion.<br />
Bereits heute ist die Prüfprogrammerstellung<br />
bei den 3D-AOI Systemen des<br />
Unternehmens automatisiert. Ein Blick<br />
zurück: früher begann alles mit dem Daten-Import.<br />
Im Anschluss erfolgte die<br />
manuelle Zuweisung der Artikelnummern<br />
zu vorhandenen Bibliothekseinträgen.<br />
Dies war aufwändig, da jede Artikelnummer<br />
von Hand zugeordnet werden musste.<br />
Abschließend erfolgte die manuelle<br />
Anpassung der Prüfparameter. Das ist Geschichte.<br />
Die nun automatisierte Programmerstellung<br />
beginnt zunächst mit<br />
Datenimport. Nach dem Import stehen<br />
Bauteilparameter (Name, Position, Artikelnummer<br />
etc.), Layout- und Pad-Informationen<br />
zur Verfügung. Es fehlen noch<br />
detaillierte Angaben zum Gehäuse und<br />
zur Lötstelle (Abmessungen, Höhe, Pin-<br />
Form). Dazu erstellt das 3D-AOI ein exaktes<br />
Abbild des jeweiligen Gehäuses und<br />
der Lötstellen mit Hilfe der ersten produzierten<br />
Baugruppe. Im nächsten Schritt<br />
werden diese Informationen verwendet,<br />
um die jeweilige Gehäuseform zu ermitteln<br />
und alle benötigten Prüffunktionen<br />
zuzuordnen. Das Prüfprogramm wird erstellt<br />
und automatisch eine Bauteilbiblio-<br />
thek, basierend auf den Artikelnummern,<br />
angelegt. Im letzten Schritt erfolgen die<br />
Ausführung des Prüfprogramms sowie die<br />
automatische Anpassung der Prüfparameter<br />
an die realen Prozessschwankungen.<br />
Zur Vermeidung von Schlupf werden<br />
Toleranzgrenzen eng um die tatsächlichen<br />
Messwerte gelegt und entsprechend<br />
realer Schwankungen unter Berücksichtigung<br />
von Plausibilitätskriterien korrigiert.<br />
Dem zugrunde liegt eine wissensbasierte<br />
Intelligenz. Künftig soll es möglich sein,<br />
ein Prüfprogramm ohne reale Bildaufnahme<br />
einer ersten Baugruppe zu erstellen.<br />
Ein vollständig digitales Abbild der Leiterplatte<br />
mit Bauteilen und Lötstellen – der<br />
digitale Zwilling, wird helfen, ein neues<br />
Prüfprogramm, ohne physisch vorhandene<br />
Baugruppe erstellen zu können.<br />
„Es gibt bereits KI-Prüffunktionen, die<br />
ohne Einstellparameter auskommen, da<br />
sie ein vortrainiertes KI-Modell zur Klassifizierung<br />
verwenden“, erklärt Andreas<br />
Bild: Tina Dietrich<br />
Die KI setzt unter anderem bei der<br />
Prüfprogammerstellung und der Fehlerklassifikation<br />
an. Das Ziel: Aufwand reduzieren<br />
und Kosten sparen. Personalressourcen<br />
können an anderen Stellen<br />
im Unternehmen eingesetzt werden<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 71
» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
hier ist die Interpretation oft anspruchsvoller<br />
- ist der AI advisor eine willkommene<br />
Unterstützung. Diese AI advisor Funktionalität<br />
wird stetig erweitert mit dem<br />
Ziel einer vollständig autonomen Klassifikation<br />
aller gefundener Auffälligkeiten.<br />
Bild: Tina Dietrich<br />
Bild: Göpel electronic<br />
AI advisor reduziert die Arbeitslast für das Verifikationsplatz-Personal;<br />
zudem schützt die KI vor menschlichen Fehlentscheidungen<br />
Türk. Als aktuelle Projektbeispiele nennt<br />
er die Röntgeninspektion prismatischer<br />
Batteriezellen auf Fremdkörper oder die<br />
AXI-Prüfung von Mantelthermoelementen<br />
direkt in der Produktionslinie. Gewisse<br />
Fehlermerkmale sieht man als Mensch oft<br />
schnell – die Maschine benötigt jedoch<br />
einen Experten, der die Parametrierung<br />
einer Prüffunktionen beherrscht, um das<br />
Merkmal korrekt bewerten zu können.<br />
Hier hilft die KI, die anhand von Bildbeispielen<br />
trainiert wird. Im Ergebnis entsteht<br />
ein KI-Modell, das die Bewertung<br />
ohne Einstellparameter vornimmt. So geschehen<br />
bei der Bewertung von Schweißverbindung<br />
an Mantelthermoelementen.<br />
Weitere KI Anwendungen sind in Arbeit<br />
wie im Bereich der Röntgeninspektion KI-<br />
Lösungen für die Void-Erkennung, der<br />
BGA Head-in-Pillow Findung sowie der<br />
Kurzschlusskontrolle. Zudem ergeben sich<br />
KI-Ansätze im Bereich der vorausschauenden<br />
Wartung und der Analyse von Ergebnisdaten<br />
aller Inspektionssysteme in<br />
der SMT-Line. „Es ist noch ein Stück Weg<br />
zu gehen bis zur vollautomatischen Inspektion<br />
– aber wir haben schon ein gutes<br />
Stück zurückgelegt.“ meint Türk.<br />
KI-Bewertung einer<br />
QFN-Pin Lötstelle im<br />
3D Röntgenbild mit<br />
AI advisor<br />
KI am Verifikationsplatz<br />
Nicht nur bei der Prüfprogrammerstellung<br />
spart die KI bereits Personalressourcen.<br />
Auch an Verifikations- und Reparaturplätzen<br />
gibt es großes Potential zur Zeitund<br />
Kostenersparnis. Göpel electronic setzt<br />
dazu auf das Softwaremodul AI advisor.<br />
Basierend auf vortrainierten Modellen<br />
trifft der AI advisor für jede durch das Inspektionssystem<br />
gefundene Auffälligkeit<br />
eine eigene Entscheidung. Die KI-Entscheidung<br />
basiert dabei auf den in der<br />
Vergangenheit getroffenen Verifikationsentscheidungen<br />
des Menschen in vergleichbaren<br />
Fällen. Nun gibt es verschiedene<br />
Möglichkeiten wie mit der KI-Entscheidung<br />
umgegangen werden kann.<br />
Zum einen können Auffälligkeiten, die mit<br />
hoher Konfidenz als Pseudofehler klassifiziert<br />
werden, direkt über die KI bewertet<br />
werden – ohne Zutun des Menschen. Dies<br />
spart Zeit. Zum anderen kann der AI advisor<br />
warnen, wenn es durch eine Fehlentscheidung<br />
des Menschen zum sog. Humanschlupf<br />
käme. Klassifiziert das Personal<br />
einen realen Fehler fälschlicherweise als<br />
Pseudofehler, wird der Nutzer aufgefordert,<br />
seine Entscheidung nochmals zu<br />
überdenken. Gerade bei Röntgenbildern –<br />
Vertrauen ist gut –<br />
Kontrolle ist besser<br />
„Doch oft gibt es noch ein mulmiges<br />
Bauchgefühl bei der Verwendung von<br />
künstlicher Intelligenz im Bereich der Inspektionssysteme“<br />
merkt Türk an. Warum<br />
hat die KI so und nicht anders entschieden?<br />
Findet die KI zuvor gefundene Fehler<br />
noch nachdem sie mit neuen Bildbeispielen<br />
trainiert wurde? Das sind berechtigte<br />
Fragen, auf die es heute schon erste Antworten<br />
gibt. Die KI muss vertrauenswürdig<br />
sein – Entscheidungen müssen nachvollziehbar<br />
sein. Dazu arbeitet das Unternehmen<br />
an der nachvollziehbaren KI, um<br />
Vertrauen und Akzeptanz zu steigern.<br />
„Man darf nicht vergessen: Die KI ist nur<br />
so gut wie der Mensch, der sie trainiert<br />
hat, und das hängt ganz von der Auswahl<br />
der Daten, ihrer Vollständigkeit und einer<br />
durchweg korrekten Beschriftung/Kategorisierung<br />
ab“, sagt Türk.<br />
Bis zum autonomen Inspektionssystem<br />
ist noch ein Stück Weg zu gehen. Der<br />
nächste, durch KI vorangetriebene Paradigmenwechsel<br />
bei den AOI- und AXI-Systemen<br />
ist bereits in vollem Gange. Das Ziel<br />
ist klar: durch KI sollen Personalressourcen<br />
geschont und Prüfkosten reduziert werden.<br />
Bereits heute stehen Assistenzfunktionen<br />
bei der Prüfprogrammerstellung und der<br />
Fehlerverifikation zur Verfügung. Diese<br />
werden stetig erweitert bis hin zum autonom<br />
arbeitenden Inspektionssystem.<br />
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Der Einsatz KI-basierter<br />
Methoden in der Inspektion<br />
ermöglicht die vollautomatische<br />
Erstellung und Optimierung<br />
von Prüfprogrammen.<br />
72 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
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TEST & QUALITÄTSSICHERUNG » Produkt-News<br />
The Flying Probe Experts<br />
3D-AOI-System und smart vernetzte KI-Lösungen<br />
Qualitätskontrolle in der modernen<br />
Elektronikfertigung<br />
Die Viscom AG zeigt auf der SMTconnect<br />
den Nachfolger der S3088 ultra gold,<br />
iS6059 PCB Inspection Plus. Neue und<br />
schnellere Sensorik, Datenverarbeitung<br />
und Analysefunktionen stehen für beste<br />
3D-AOI-Performance, die im industriellen<br />
Einsatz höchste Anforderungen erfüllt.<br />
Neueste KI-gestützte Software-Anwendungen<br />
sowie technische Weiterentwicklungen<br />
in der Röntgeninspektion werden<br />
ebenfalls am Stand präsentiert.<br />
Das Produktportfolio wächst und bietet<br />
für die Qualitätskotrolle in der modernen<br />
Elektronikfertigung eine große Vielfalt an<br />
leistungsstarken Systemen für unterschiedliche<br />
Fertigungsstufen und Inspektionsanforderungen.<br />
Automatisch überwachte<br />
Betriebsstabilität, ortsunabhängig<br />
vernetztes Condition Monitoring,<br />
cloudbasierte Lösungen, die Einbindung<br />
herstellerunabhängiger Schnittstellen<br />
und gezielte Nutzung künstlicher Intelligenz<br />
gehören genauso dazu wie die Sicherstellung<br />
auditsicherer Wiederholgenauigkeiten<br />
oder immer höhere Auflösungen<br />
bei Einhaltung geringer Taktzeiten.<br />
Geht es etwa darum, elektronische Bauteile<br />
schnellstens auf Anwesenheit zu<br />
prüfen oder exakt die Höhen auf einer<br />
Baugruppe zu vermessen, sind die<br />
3D-Methoden einer automatischen optischen<br />
Inspektion (3D-AOI) anerkannter<br />
Branchenstandard. Neben den beiden genannten<br />
Punkten spielt eine zuverlässige<br />
3D-Lötstelleninspektion ebenfalls eine<br />
wichtige Rolle und wird mit Systemen wie<br />
der neuen iS6059 PCB Inspection Plus zuverlässig<br />
abgedeckt. Neun Ansichten in<br />
erstklassiger Auflösung und mit 26 %<br />
mehr Pixeln, variable Beleuchtungen, größere<br />
geneigte Bildfelder bei gleicher Auflösung,<br />
noch weiter gesteigerte Datenübertragungsraten<br />
kombiniert mit 25 %<br />
schnelleren Aufnahmen und umfangreiche<br />
Vernetzungsoptionen bieten eine solide<br />
Basis für unschlagbare linienintegrierte<br />
Performance. Um bei geringen<br />
Taktzeiten vollautomatisch nachzuprüfen,<br />
ob auch die Lötstelle des kleinsten elektronischen<br />
Bauteils noch normal oder<br />
Viscoms neues 3D-AOI-System iS6059<br />
PCB Inspection Plus<br />
Bild: Viscom<br />
doch schon zu mager ist, bietet die<br />
iS6059 PCB Inspection Plus ausgereifte<br />
Prüfmethoden. Ein weiteres 3D-AOI-System<br />
am Messestand ist die S3088 ultra<br />
chrome, sozusagen das „work horse“ des<br />
Unternehmens, die im Zusammenspiel mit<br />
modernstem Handling und einer smarten<br />
Verifikation gezeigt wird, welche heute<br />
zudem mit künstlicher Intelligenz neue<br />
Formen der Hilfestellung bietet.<br />
KI ist aktuell großes Thema kommt zum<br />
Einsatz, wenn es darum geht, im Rahmen<br />
einer Röntgeninspektion Voids in Lötstellen<br />
zu vermessen und Fehler aufgrund individueller<br />
Faktoren auszuschließen. Diese<br />
und andere verdeckte Fehlertypen erkennen<br />
Viscom-Systeme wie die auf der<br />
SMTconnect gezeigte iX7059 PCB Inspection<br />
XL. bietet leistungsstarkes<br />
3D-Inline-Röntgen für ein sehr breites<br />
Produktspektrum, seien es Flachbaugruppen<br />
mit bis zu 1.600 mm Länge oder kompakte,<br />
massive Objekte mit bis zu 40 kg<br />
Gewicht. Allein schon aufgrund seines<br />
sehr großen internationalen Erfolgs ist<br />
auch das 3D-AXI- und 3D-AOI-Kombisystem<br />
X7056-II mit von der Partie. Besonderheiten<br />
des manuellen und semiautomatischen<br />
Röntgens werden an dem<br />
3D-MXI-System X8011-III gezeigt.<br />
SMTconnect, Stand A4.120<br />
www.viscom.com<br />
74 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Produkt-News « TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Test- und Inspektionslösungen auf der SMTconnect<br />
Kommenden Anforderungen in der Elektronikfertigung begegnen<br />
GÖPEL electronic informiert, wie mit Lösungen<br />
den kommenden Anforderungen in<br />
der Elektronikfertigung vorausschauend<br />
begegnet werden kann. Mit dem FlashFOX<br />
wurde eine innovative Lösung zur Embedded<br />
In-System-Programmierung auf den<br />
Markt gebracht, die Zeit und Kosten im<br />
Produktionsprozess von Elektronikbaugruppen<br />
reduziert. Systemsoftware Pilot<br />
AOI Version 7 bietet zahlreiche neue<br />
Funktionen, insbesondere in Bezug auf<br />
Leistungsfähigkeit und Komfort. Bemerkenswert<br />
ist die Möglichkeit, Gerberdaten<br />
automatisch anhand eines Bareboards zu<br />
generieren. MagicClick kann genutzt werden,<br />
um Prüfprogramme automatisch zu<br />
erstellen. Die Prüfprogrammerstellung für<br />
THT-spezifische Informationen von<br />
Durchsteck-Bauteilen wurde vereinfacht.<br />
Die auf künstlicher Intelligenz basierende<br />
Bild: Göpel electronic<br />
Assistenzfunktion AI Advisor reduziert Arbeitsbelastung<br />
und schützt vor menschlichen<br />
Fehlentscheidungen an AOI- und<br />
AXI- Verifikations- und Reparaturplätzen.<br />
Reflex Reducer für das 3D-THT-AOI-System<br />
realisiert die Messung kritischer Lötstellen<br />
und Pins, deren Erkennung bisher<br />
eingeschränkt oder nicht möglich war.<br />
Für die optische Inspektion von THT-Baugruppen<br />
stehen das MultiEyeS Plus und<br />
FlashFOX reduziert Zeit und<br />
Kosten im Produktionsprozess<br />
von Elektronikbaugruppen<br />
das THT Line · 3D zur Verfügung, während<br />
Basic Line · 3D und Vario Line · 3D für die<br />
3D-Inspektion von SMD-Baugruppen eingesetzt<br />
werden können. Die High-End-Inspektion<br />
in der Großserienfertigung wird<br />
durch die automatische Röntgeninspektion<br />
mit dem X Line · 3D abgedeckt, die automatische<br />
Lotpasten-Inspektion erfolgt<br />
mittels des SPI Line · 3D.<br />
Barcuda VP230 ist eine schlüsselfertige<br />
Komplettlösung mit VPC-Schnittstelle,<br />
die das flexible Testen und Programmieren<br />
elektronischer Baugruppen mit und<br />
ohne JTAG/Boundary Scan ermöglicht.<br />
SMTconnect, Stand 4A.222<br />
www.goepel.com<br />
AI OCR Inspection<br />
Verbesserte Erkennungsfähgkeit<br />
Hochleistungsfähiges Deep-Learning Modell<br />
Enormes Lernvolumen<br />
Kontinuierliche Leistungsverbesserung<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 75
» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Mit programmierbaren Leistungsverstärkern für jede Aufgabe gerüstet<br />
Flexible Prüflabore für die<br />
E-Ladeinfrastruktur<br />
E-Mobility leistet schon heute einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz<br />
und in Zukunft werden Autos wesentlich häufiger Strom statt Benzin tanken.<br />
Ladesysteme sind daher ein dynamischer Wachstumsmarkt. Dabei müssen neue<br />
Geräte für die Ladeinfrastruktur vor ihrem Einsatz auf „Herz und Nieren“ geprüft<br />
werden. Schließlich gilt es nicht nur nationalen und internationalen Normen zu<br />
genügen, sondern auch hohe Sicherheits- und Qualitätsansprüchen zu erfüllen.<br />
TÜV Austria betreibt seit 2021 in seinem Technology & Innovation Center in Wien ein modernes Labor<br />
zum Prüfen von Komponenten der AC- und DC-Ladeinfrastruktur für Elektromobilitätsanwendungen<br />
Simulationen und Messungen in Prüfinstituten<br />
helfen, potenzielle Fehlerquellen<br />
aufzuspüren, Designverbesserungen<br />
zu realisieren und die notwendigen<br />
Zertifizierungen zu erlangen. Die Aufgaben<br />
sind dabei vielfältig und reichen von<br />
Untersuchungen der elektromagnetischen<br />
Verträglichkeit über das Netzanschlussverhalten<br />
bis hin zur Simulation von Umwelteinflüssen.<br />
Hier kommen programmierbare<br />
Netzgeräte zum Einsatz, die sich<br />
durch einen modularen Aufbau flexibel an<br />
ganz unterschiedliche Szenarien anpassen<br />
lassen.<br />
Im 22.000 m² großen TÜV Austria Technology<br />
& Innovation Center in Wien betreibt<br />
der unabhängige und einzige öster-<br />
Bild: TÜV Austria<br />
reichische TÜV als Prüf-, Inspektions- und<br />
Zertifizierungsunternehmen seit 2021 ein<br />
modernes Labor zum Prüfen von Komponenten<br />
der AC- und DC-Ladeinfrastruktur<br />
für Elektromobilitätsanwendungen. In<br />
zwei Labor-Bereichen lassen sich umfangreiche<br />
Untersuchungen rund um die<br />
elektromagnetische Verträglichkeit (EMV)<br />
und das Netzanschlussverhalten unterschiedlichster<br />
Komponenten durchführen.<br />
„Da unsere Kunden nicht vorhersehbar<br />
sind und wir oft in beiden Bereichen parallel<br />
prüfen, müssen wir bei der Leistungsbereitstellung<br />
sehr flexibel sein“, erläutert<br />
Klaus Alberer, der beim TÜV Austria<br />
für den Bereich E-Mobility Innovation<br />
zuständig ist.<br />
Variable<br />
Anschlussleistungen<br />
Bereits heute variieren die Anschlussleistungen<br />
beträchtlich. Im AC-Bereich<br />
sind aktuell 11 bis 22 kW üblich; der<br />
Standard sieht bis zu 80 kW vor. Bei der<br />
DC-Versorgung geht der Weg von aktuell<br />
350 kW in Richtung 500 kW oder gar bis<br />
hin zu 1 MW Ladeleistung. „Da zudem die<br />
Prüfungen sehr vielschichtig sind, müssen<br />
unsere Anlagen sehr flexibel sein und sich<br />
effizient nutzen lassen, auch was die<br />
Energieversorgung betrifft“, fährt Klaus<br />
Alberer fort.<br />
Auf der Suche nach den passenden<br />
Netzgeräten kontaktierten die Österreicher<br />
die Stromversorgungsspezialisten<br />
der Ing. Fischer GmbH. In deren umfangreichen<br />
Vertriebsportfolio fanden sich<br />
schnell entsprechende Lösungen. „Hinzu<br />
kam aber auch die kompetente Beratung<br />
und partnerschaftliche Zusammenarbeit,<br />
denn es genügte nicht nur die passenden<br />
Komponenten zu finden, sondern eine<br />
funktionierende Gesamtlösung für unsere<br />
Aufgabenstellung“, betont Klaus Alberer.<br />
So ließ sich das Großprojekt mit insgesamt<br />
778 kW Leistung und AC- oder DC-<br />
Ausgang innerhalb von nur 12 Monaten<br />
installieren und in Betrieb nehmen.<br />
Zentrale AC- und DC-<br />
Leistungsversorgung<br />
Die zentrale Leistungsversorgung besteht<br />
aus acht TC.ACS 50-kVA-Netzsimulatoren<br />
und sieben bidirektionalen Netzgeräten<br />
der G5-Serie der Regatron AG.<br />
Die Netzsimulatoren sind als 3-Phasen-<br />
76 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
TEST & QUALITÄTSSICHERUNG «<br />
TÜV AUSTRIA Group<br />
Bild: TÜV Austria<br />
Klaus Alberer ist beim TÜV Austria für den Bereich<br />
E-Mobility Innovation zuständig: „Die Leistungsverteilung<br />
ist sehr flexibel. Bei Bedarf lassen sich auch<br />
einmal die AC-Netzteile als DC-Quelle nutzen“<br />
Das österreichische, unabhängige Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungs-Unternehmen<br />
hat über 3.200 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in 64 Unternehmen und 34 Ländern. Die österreichische<br />
Unternehmensgruppe erwirtschaftet einen Umsatz<br />
von mehr als 290 Millionen Euro. Das Lösungsspektrum der<br />
unabhängigen TÜV AUSTRIA Group reicht von Cybersecurity,<br />
IoT, Robotics und OT-Security, KI-Zertifizierung, Industrial<br />
Computed Tomography und Lösungen im Bereich erneuerbare<br />
Energien (Wasserstoff, Windkraft, Photovoltaik…) sowie Aufzugstechnik,<br />
Druckgeräten, Anlagensicherheit, Werkstoffprüfung<br />
und Aus- und Weiterbildung, bis Medizin- und Elektrotechnik,<br />
Umweltschutz, Industrie 4.0, Produktion 4.0, Carbon<br />
Footprint-Evaluierungen, Personen-, System- und Produktzertifizierung.<br />
Das Testing-, Inspection- und Certification- Unternehmen<br />
erbringt auch Dienstleistungen im Bereich E-Mobility,<br />
Loss Adjusting, Bautechnik, Kalibrierungen, Produktprüfungen,<br />
technische Due Diligence und Legal Compliance-Checks<br />
bis zum Umweltschutz (Wasser, Boden, Raum, Luft).<br />
www.tuv.at<br />
AI Auto Teaching<br />
Reduziert die teaching time um mehr als %<br />
Chip (C, R), Array-Widerstand, Transistor,<br />
Diode, Tantium, Kondensator, Spule, IC, usw.<br />
Stabiler Linienbetrieb<br />
und Verbesserung der Produktivität<br />
Beseitigung von Abweichungen beim<br />
Programmieren durch verschiedene Bediener<br />
und somit Reduzierung von menschlichen Fehlern<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 77
» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Bild: Regatron<br />
Wechselstromquellen mit 4-Quadranten-<br />
Betrieb ausgelegt und bieten ungewöhnlich<br />
viele Programmierfunktionen. Sie arbeiten<br />
mit hoher Schaltfrequenz, einem<br />
weiten Grundfrequenzbereich von DC bis<br />
1.000 Hz und einer hohe Modulationsbandbreite<br />
von 5 kHz. Damit kann für Si-<br />
Ing. Erhard Fischer GmbH<br />
Das Unternehmen beschäftigt sich seit seiner Gründung im Jahr 1982<br />
schwerpunktmäßig mit dem Vertrieb von Stromversorgungen und hat<br />
in den Jahren des Bestehens das Vertriebsprogramm stetig erweitert<br />
und verbessert. Zum umfangreichen Vertriebsportfolio gehören heute<br />
nicht nur hochwertige Präzisions-Stromversorgungen für Industrie und<br />
Forschung, sondern auch flexible Heizfolien aus unterschiedlichen<br />
Materialien für ein optimales Thermomanagement sowie robuste<br />
Messtechnik für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche.<br />
Die sorgfältige Auswahl der Partner und Lieferanten stellt dabei ein<br />
entscheidendes Erfolgskriterium dar. Das Unternehmen pflegt langjährige<br />
Partnerschaften mit international agierenden Herstellern.<br />
Leistungsstarke Qualität, marktgerechte Preise, Flexibilität und kurze<br />
Reaktionszeiten sowie nachhaltiges Wirtschaften sind dabei entscheidend<br />
für die Auswahl.<br />
www.ing-fischer.at<br />
Die AC-Netzsimulatoren sind als 3-Phasen-Wechselstromquellen<br />
mit 4 Quadranten-Betrieb<br />
ausgelegt und bieten ungewöhnlich<br />
viele Programmierfunktionen<br />
mulationen eine harmonische Verzerrung<br />
bis zur 100. Harmonischen bei 50 Hz oder<br />
zur 83. Harmonischen bei 60 Hz mithilfe<br />
eines komfortablen Fourier-Werkzeugs<br />
exakt reproduziert werden. Das System<br />
kann zudem einfach und umfassend an<br />
die verschiedenen Untersuchungen für<br />
EMV- und Netzanschlussverhalten angepasst<br />
werden.<br />
Prinzipiell sind drei Betriebsarten<br />
wählbar. Die Leistungsverstärker<br />
können als programmierbarer<br />
Netzsimulator, ferngesteuerter<br />
4Q-Wechselspannungsverstärker<br />
oder als elektronische<br />
Wechselstromlast<br />
mit programmierbarer RLC-<br />
Lastimpedanz arbeiten. Zudem<br />
wird die Wirkleistung effizient<br />
in das 3-Phasen-Netz zurückgespeist.<br />
Die Ing. Fischer<br />
GmbH hat die Geräte inklusive<br />
Wasserkühlung mit allem notwendigen<br />
Zubehör wie Messgeräten,<br />
Umschalteinheiten,<br />
Sicherheitseinrichtungen und<br />
Displays in kompakten<br />
Schränken verbaut. Dem Prüfinstitut<br />
steht damit eine<br />
schlüsselfertige Lösung zur<br />
Verfügung. Hinzu kommt die<br />
umfangreiche Applikationssoftware<br />
von Regatron, so gibt es beispielsweise<br />
fertige Pakete für die unterschiedlichsten<br />
EMV-Prüfungen. Aber<br />
auch alle anderen Parameter für unterschiedlichste<br />
Testszenarien lassen sich<br />
schnell und einfach einstellen, angefangen<br />
von Variationen der Grundsystemspannungen<br />
und -frequenz sowie Einstellungen<br />
der Phasenbeziehung, über Spannungsabfälle<br />
im gesamten Netzwerk oder<br />
einzelne Abfälle pro Phase, Flicker sowie<br />
Über- und Unterspannungen bis hin zu<br />
Spannungsunsymmetrien. Zudem kann<br />
man auch überlagerte harmonische und<br />
interharmonische Spannungen oder Phasenwinkel<br />
definieren.<br />
Gleiches gilt auch für die bidirektionale<br />
DC-Stromversorgungsserie G5. Auch sie<br />
bieten umfangreiche Softwareunterstützung<br />
und wurden mit den entsprechenden<br />
Mess- und Überwachungseinheiten<br />
in kompakten Schränken verbaut. Bei hohen<br />
Leistungen bis 54 kW bieten die<br />
Stromversorgungen große Regeldynamik,<br />
einen Auto-Ranging-Faktor von 3 sowie<br />
einstellbare Ausgangsfilterzeitkonstanten.<br />
„Für die Ladesäulen-Seite ließen sich<br />
Bild: Regatron<br />
Bidirektionale DC-Stromversorgungsserie G5: Sie<br />
bieten umfangreiche Softwareunterstützung und<br />
wurden mit den entsprechenden Mess- und Überwachungseinheiten<br />
in kompakten Schränken aufgebaut<br />
78 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Bild: TÜV Austria<br />
Sowohl die AC- als auch die DC-Stromversorgung sind modular aufgebaut, skalierbar und lassen sich<br />
nachträglich ergänzen, falls der Leistungsbedarf steigt. Zudem bieten sie variable Verschaltungsmöglichkeiten<br />
für unsere Prüfszenarien die entsprechende<br />
Software der Comemso electronics<br />
GmbH integrieren“, ergänzt Klaus Alberer.<br />
Flexible Verschaltung und<br />
modulare Erweiterungsmöglichkeiten<br />
Sowohl die AC- als auch die DC-Stromversorgungen<br />
sind modular aufgebaut,<br />
skalierbar und lassen sich nachträglich<br />
ergänzen, falls der Leistungsbedarf steigt.<br />
Zudem bieten sie variable Verschaltungsmöglichkeiten:<br />
Seriell, parallel und auch<br />
ein Mix-Betrieb ist möglich. Das macht<br />
die Leistungsverteilung sehr flexibel. Im<br />
Bild: Ing. Erhard Fischer<br />
Bild: Redaktionsbüro Stutensee<br />
TÜV Austria Technology & Innovation<br />
Center gibt es vier Abgabe-Punkte: zwei<br />
für das EMV-Labor und einen für den Bereich,<br />
in dem das Netzanschlussverhalten<br />
getestet wird (E-Labor). Der vierte Abgabepunkt<br />
wird zukünftig die 2.700 m² große<br />
Prüffläche versorgen, wovon dann etwa<br />
300 m² für Klima- und Umweltsimulationen<br />
genutzt werden „Die Leistungsverteilung<br />
ist dadurch sehr flexibel“, fasst<br />
Klaus Alberer zusammen. „Bei Bedarf lassen<br />
sich auch einmal die AC-Netzteile als<br />
DC-Quelle nutzen. Uns hat zudem noch<br />
ein weiteres Argument überzeugt: Die<br />
Ing. Erhard Fischer GmbH bietet lebenslangen<br />
Support, hat uns also nicht nur bei<br />
der Konzeption und Inbetriebnahme unterstützt,<br />
sondern ist mit Rat und Tat<br />
auch heute zur Stelle, wenn im laufenden<br />
Betrieb Probleme auftreten oder wir Beratung<br />
brauchen.“<br />
Die smarte Lösung für<br />
die manuelle Montage.<br />
■ Vernetzte Prozesse<br />
■ Digitale Assistenz<br />
■ Ergonomisches Arbeiten<br />
Die Autoren sind Ing. Walter<br />
Wagner, MBA, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Ing. Erhard<br />
Fischer GmbH (Walter.Wag<br />
ner@ing-fischer.at ) und<br />
Ellen-Christine Reiff, M.A.,<br />
Redaktionsbüro Stutensee<br />
( http://www.rbsonline.de )<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Neue Geräte für die Ladeinfrastruktur<br />
müssen vor ihrem<br />
Einsatz auf „Herz und<br />
Nieren“ geprüft werden, um<br />
potenzielle Fehlerquellen<br />
aufzuspüren.<br />
bott.de<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 79
TEST & QUALITÄTSSICHERUNG » Produkt-News<br />
Für alle Fälle: Modulare Steckverbinder<br />
Die Universallösung für die Mess- und Prüftechnik<br />
Präzise Ergebnisse sind für Messungen<br />
und Prüfungen von entscheidender Bedeutung.<br />
ODU bietet modulare Steckverbinder,<br />
die hohe Qualitätsansprüche erfüllen<br />
und Flexibilität bieten.<br />
Ein wichtiger Schritt im Produktionsprozess<br />
ist die Prüfung der Produkte am Ende<br />
der Montage. Für End-of-Line (EOL) Tests<br />
im Fertigungsprozess werden intelligente<br />
Prüfsysteme und automatische Prüfmittel<br />
immer wichtiger. Die entscheidende Prüfschnittstelle<br />
kann dabei der Steckverbinder<br />
sein. Hierfür eignen sich modulare<br />
Steckverbinder der ODU-MAC Silver-Line,<br />
welche für automatisches Andocken im<br />
Bereich von 100.000 Steckzyklen und<br />
mehr konzipiert sind. Eine hohe Zuverlässigkeit,<br />
Kontaktsicherheit, Datenqualität<br />
sowie gleichbleibender Übergangswiderstand<br />
sorgen für optimale Ergebnisse und<br />
reibungslosen Ablauf. Zudem minimieren<br />
Schnellwechselkopf-Systeme die potenziellen<br />
Ausfallzeiten erheblich.<br />
Simulationstests<br />
Es gibt Tests, die während der Produktentwicklung<br />
erfolgen. Beispielsweise um<br />
Steuergeräte und deren Funktion zu simulieren.<br />
Bei den Hardware-in-the-Loop<br />
(HIL) Tests werden eingebettete Systeme<br />
an ein Gegenstück angeschlossen, den<br />
HIL-Simulator. So kann das reale Umfeld in<br />
Echtzeit nachempfunden werden. Steckverbinder<br />
sollten für derartige Simulationen<br />
neben einem modularen Design auch<br />
kompakte Gehäuse mit komfortablen Verriegelungsmöglichkeiten<br />
bieten. Insbesondere<br />
eignen sich dafür die Produkte der<br />
ODU-MAC Blue-Line — die Steckverbinderlösung<br />
für mindestens 10.000 Steckzyklen.<br />
Neben der Längs- und Querbügelverriegelung<br />
sind auch eine Push-Pull Verriegelung<br />
sowie eine bedienerfreundliche<br />
Spindelverriegelung verfügbar.<br />
Prüfung von Leiterplatten<br />
Es gibt spezielle Testanforderungen, bei<br />
Bild: ODU<br />
Der modulare Steckverbinder<br />
der ODU-MAC Silver-Line ist<br />
für automatisches Andocken<br />
im Bereich von 100.000 Steckzyklen<br />
und mehr konzipiert<br />
denen eine besonders hohe Kontaktanzahl<br />
notwendig ist. Eine Lösung bieten hierfür<br />
Mass Interconnect Systeme, die insbesondere<br />
für das Testen von Leiterplatten oder<br />
elektronischen Baugruppen verwendet<br />
werden. Es handelt sich um Schnittstellen,<br />
welche sich zwischen den Prüflingen und<br />
den Testgeräten befinden und diese miteinander<br />
verbinden. Dabei überzeugt die<br />
Mass Interconnect Lösung ODU-MAC<br />
Black-Line mit der hohen Anzahl von bis<br />
zu 4.608 Kontakten in einer Schnittstelle.<br />
Das System zeichnet sich durch Kontaktsicherheit<br />
sowie Toleranzausgleich beim<br />
Steckvorgang aus. So wird ein langlebiges<br />
Testsystem gewährleistet.<br />
www.odu.de<br />
Flexibles Testequipment für die Elektronikfertigung<br />
Kombination für vollständige Testabdeckung und hohe Qualität<br />
Der Flying Probe Tester SPEA 4080 ist ein<br />
System mit Linearmotoren und optischen<br />
Encodern an allen Bewegungsachsen, was<br />
höchste Geschwindigkeit und Präzision<br />
garantiert. Er wird sowohl in der hochvolumigen<br />
Serienfertigung als auch bei kleinen<br />
und mittleren Stückzahlen eingesetzt.<br />
Das multifunktionale Testsystem<br />
hat 8 konfigurierbare Multi-Tool-Testköpfe<br />
zur beidseitigen Kontaktierung. Aus<br />
einem Pool von 50 Testtools können insgesamt<br />
28 Werkzeuge an den Testköpfen<br />
montiert werden für unterschiedlichste<br />
Testanforderungen. Die Kombination von<br />
elektrischen Tests, optischer Inspektion,<br />
thermischen Tests, 3D-Scans, Light-Tests<br />
usw. bietet nahezu vollständige Testabdeckung.<br />
Der Flying Probe Tester bietet erweiterten<br />
Prüfbereich für Baugruppen<br />
von bis zu 1.200 mm x 668 mm und einem<br />
Gewicht von bis zu 20 kg. Die Boards<br />
können beidseitig mit hohen Bauteilen bis<br />
Bild: SPEA<br />
Der Flying Probe Tester SPEA 4080 garantiert<br />
höchste Geschwindigkeit und absolute Präzision<br />
zu 150 mm bestückt sein. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal<br />
ist die testereigene<br />
Systemsoftware Leonardo, die von der<br />
Datenübernahme über die automatische<br />
Testprogrammgenerierung bis hin zum<br />
Debuggen alle Funktionen in einer benutzerfreundlichen<br />
Oberfläche vereint.<br />
In-Circuit-Testplattform für<br />
die Leistungselektronik<br />
Die Boardtester-Serie SPEA 3<strong>03</strong>0 mit Nadelbettadapter<br />
sind skalierbare In-Circuit-<br />
Testplattformen für den Test analoger, digitaler<br />
sowie Baugruppen der Leistungselektronik.<br />
Die Multi-Core-Technologie ermöglicht<br />
den zeitgleichen Test mehrerer<br />
Boards in einem System zur Taktzeitreduzierung<br />
und Durchsatzerhöhung. Durch die<br />
dedizierte CPU auf jedem Core gibt es keine<br />
Verzögerungen zwischen Instrumentierung<br />
und PC. Hochleistungsrelais sorgen<br />
für schnelle Schaltzeiten. Stellvertretend<br />
für die Systemfamilie zeigt SPEA den 3<strong>03</strong>0<br />
Inline auf der SMTconnect.<br />
SMTconnect, Stand 4A.124<br />
www.spea.com<br />
80 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
<strong>EPP</strong> präsentiert Ihnen<br />
„Partner für Elektronikfertigung“.<br />
Wer hat die Lösung, die der Elektronikfertiger sucht? Produkt-Visitenkarten helfen schnell, passende<br />
Produkte/Lösungen oder Informationen zu Unternehmen zu finden.<br />
Bestücken Selektiv/Conformal Coating<br />
EMS/Contract Manufacturing<br />
Fertigungsautomatisierung<br />
Kabelbearbeitung Nutzentrennen<br />
Reinigungstechnik Sieb-/Pastendruck<br />
Traceability/Logistik<br />
Rework<br />
3D-Systemintegration<br />
Löten<br />
Die-/Drahtbonden<br />
Hybrid-/Multichipmodulfertigung Dispensen/Dosieren<br />
Arbeitsplatzeinrichtung Optische-/Röntgeninspektion<br />
Elektrischer Baugruppentest<br />
Zuverlässigkeitstest<br />
Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zum Angebots- und Leistungsspektrum finden Sie im<br />
Firmenverzeichnis auf www.epp-online.de.<br />
Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />
Bookmark!<br />
www.epp-online.de/firmenverzeichnis<br />
Verbindungstechnik<br />
LÖTEN<br />
Fakten zu Unternehmen, Details zu<br />
Angebot- und Leistungsspektrum finden<br />
Sie im Firmenverzeichnis auf epp-online.de.<br />
Unter folgendem Link gelangen Sie zur<br />
Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />
Bookmark!<br />
www.epp-online.de/firmenverzeichnis<br />
Mit e-CO 2 sol sich für Nachhaltigkeit<br />
entscheiden<br />
www.BalverZinn.com<br />
Nicht erst mit der Einführung von e-CO 2 sol ist Nachhaltigkeit<br />
ein Thema für Balver Zinn, vielmehr ist es<br />
seit je her selbstverständlich für uns. Wir setzen uns<br />
dafür ein, mit unseren Produkten und Dienstleistungen,<br />
die Umwelt sauberer zu gestalten und unsere<br />
Mitmenschen zu schützen. Gerade die Umstellung auf<br />
bleifreie Materialien und dem dazugehörigen Engagement<br />
von Balver Zinn die Produkte umwelt- und menschenfreundlicher<br />
zu machen, ist dafür ein Symbol.<br />
Auch in Zukunft wird Balver Zinn nachhaltig handeln<br />
und stets daran arbeiten, die ökologischen Ziele mit<br />
unseren Kunden und Partnern gemeinsam zu erreichen.<br />
e-CO 2 sol ist dabei ein weiterer Meilenstein auf<br />
dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft.<br />
Rehm Thermal Systems GmbH<br />
www.rehm-group.com<br />
Gegründet 1990 ist Rehm Thermal Systems heute<br />
Technologie- und Innovationsführer für die moderne<br />
und wirtschaftliche Elektronik-Baugruppen-Fertigung.<br />
Als global agierender Hersteller von Löt- und<br />
Trocknungs systemen für die Elektronik- und Photovoltaik<br />
industrie sind wir in allen relevanten<br />
Wachstums märkten vertreten und realisieren als<br />
Partner für unsere Kunden, Fertigungslösungen, die<br />
Standards setzen.<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 81
» INSERENTENVERZEICHNIS | VORSCHAU | IMPRESSUM<br />
Bil<br />
AIM Solder 52<br />
ANS answer elektronik 49<br />
Arcadia 59<br />
Arch 21<br />
ArtiMinds Robotics 34<br />
ASMPT 56<br />
ATEcare Service 69<br />
ATN 46<br />
B.E.STAT Elektronik 73<br />
Balver Zinn 25, 81<br />
Bott 79<br />
BTU 2<br />
Christian Koenen 10, 84<br />
Condair 38<br />
CRC 59<br />
CSA 66<br />
DELO 52<br />
Elabo 17<br />
Endress+Hauser 28<br />
Ersa 3, 24, 62<br />
ESSEMTEC 53<br />
Europlacer 45<br />
Eutect 41<br />
factronix 51<br />
Feinhütte Halsbrücke 48<br />
FRITSCH 55<br />
FUJI 13<br />
GÖPEL 70, 75<br />
Hakko 45<br />
Hannusch 6<br />
HARTING 37<br />
Hella 38<br />
IBL-Löttechnik 22<br />
IC-Direct 42<br />
Ing. Fischer 76<br />
TITELSTORY<br />
BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
KAGER 54<br />
Kistler 41<br />
Koh Young 7, 27<br />
kolb 11<br />
Kübler 59<br />
Mayerhofer 48<br />
MIRTEC 47<br />
MK Versuchsanlagen und Laborbedarf 64<br />
Mouser 5<br />
Multi Components 15<br />
Nano Dimension 9<br />
ODU 19, 80<br />
Paggen 46, 59<br />
Panacol 51<br />
Parmi 75, 77<br />
PHOTOCAD 47<br />
Plasmatreat 55<br />
Rehm 17, 81<br />
Reinhardt 67<br />
Seica 20<br />
smartTec 9, 18<br />
SMT 67<br />
Solunio 60<br />
SPEA 1, 28, 80<br />
SYSTECH 74<br />
Technisches Büro Kullik 45<br />
TÜV Austria 76<br />
Viscom 69, 74<br />
Vliesstoff Kasper 23<br />
Yamaha Motor Robotics 43, 54<br />
ZEVATRON 71<br />
Eine nahtlose Kommunikation<br />
aller am Fertigungsprozess<br />
beteiligten<br />
Akteure durch u.a. der<br />
Automatisierungsstrategie<br />
Open Automation steigert<br />
Produktionsflexibiliät und<br />
Prozesstransparenz in der<br />
SMT-Fertigung.<br />
ISSN 0943–0962<br />
Fachzeitschrift für alle Bereiche der Fertigung<br />
in der Elektronik-Industrie, Produktionsmittel –<br />
Prüftechnik – Werkstoffe<br />
Herausgeberin:<br />
Katja Kohlhammer<br />
Verlag:<br />
Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />
Ernst-Mey-Straße 8<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />
Geschäftsführer:<br />
Peter Dilger<br />
Verlagsleiter:<br />
Peter Dilger<br />
Chefredaktion:<br />
Doris Jetter<br />
Ernst-Mey-Straße 8<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />
Phone +49 711 7594 -4652<br />
E-Mail: doris.jetter@konradin.de<br />
Redaktionsassistenz: Carmelina Weber,<br />
Phone +49 711 7594–257<br />
E-Mail: carmelina.weber @konradin.de<br />
Layout:<br />
Jonas Groshaupt, Phone +49 711 7594 -343<br />
Michael Kienzle, Phone +49 711 7594 -258<br />
Gesamtanzeigenleitung<br />
(verantwortlich für den Anzeigenteil):<br />
Andreas Hugel,<br />
Phone +49 711 7594 - 472,<br />
E-Mail: andreas.hugel@konradin.de<br />
Auftragsmanagement:<br />
Christel Mayer,<br />
Phone +49 711 7594 – 481<br />
E-Mail: christel.mayer@konradin.de<br />
Leserservice:<br />
<strong>EPP</strong> und <strong>EPP</strong> Europe<br />
Phone +49 711 7252–209,<br />
E-Mail: konradinversand@zenit-presse.de<br />
Erscheinungsweise:<br />
<strong>EPP</strong> und <strong>EPP</strong> Europe erscheinen neunmal jährlich und<br />
werden kostenlos nur an qualifizierte Emp fänger geliefert.<br />
Bezugspreise:<br />
Inland 85,40 € inkl. Versandkosten und MwSt.;<br />
Ausland 85,40 €/98,00 CHF inkl. Versandkosten.<br />
Einzelverkaufspreis: 12,50 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />
Sofern das Abonnement nicht für einen bestimmten Zeitraum<br />
ausdrücklich bestellt war, läuft das Abonnement bis<br />
auf Widerruf.<br />
Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen<br />
zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden.<br />
Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist<br />
von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />
Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith<br />
Partnership, The Court, Long Sutton, Hook, Hamp shire<br />
RG29 1TA, Phone 01256 862589, Fax 01256 862182,<br />
E-Mail: jsp@trademedia.info; USA, Kanada: D.A. Fox<br />
Advertising Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor,<br />
New York, NY 10001, Phone +1 212 8963881, Fax +1 212<br />
6293988, E-Mail: detleffox@comcast.net<br />
Druck:<br />
Konradin Druck<br />
Kohlhammerstr. 1-15<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen<br />
Printed in Germany<br />
© 2023 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
Vollautomation setzt Standard im Elektroverguss<br />
<strong>EPP</strong> 5-6/2023 erscheint am 15.06.2023<br />
82 <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023
Industrie<br />
Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />
11. <strong>EPP</strong> InnovationsFORUM Deutschland<br />
Wettbewerbsfähige Elektronikfertigung<br />
in Deutschland<br />
29. Juni 2023<br />
9:00 bis 17:30 Uhr<br />
Filderhalle Leinfelden<br />
Das <strong>EPP</strong> InnovationsFORUM ist die führende,<br />
unabhängige Veranstaltung im Bereich Fertigung<br />
elektronischer Baugruppen.<br />
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Schwerpunktthemen der Veranstaltung sind:<br />
• Nachhaltig. Energieeffizient. Ressourcenschonend<br />
• Verkürzte Lieferketten durch Reshoring<br />
• Digital. Vernetzt. Smart<br />
• Smarte Produktion ermöglichen<br />
• Daten im Zeitalter der Digitalisierung<br />
Die Besucher können zwischen zwei parallel verlaufenden<br />
Vortragsreihen wählen. Zusätzlich gibt es eine Table-Top-<br />
Ausstellung der Partner.<br />
epp.industrie.de/<br />
innovationsforumdeutschland-2023<br />
Unsere<br />
Premium-Partner:<br />
Unterstützender<br />
Partner:<br />
Unsere<br />
Basis-Partner:<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 83
INNOVATIVE LÖSUNGEN<br />
SEIT 55 JAHREN<br />
84 Kompetenz. <strong>EPP</strong> » <strong>03</strong>-04 | 2023 Qualität. Zuverlässigkeit.