Let's talk about sex - MEDahead
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Univ.-Doz. Dr. Werner Reiter,<br />
Facharzt für Urologie, 1100 Wien<br />
Sprechstunde beim Männerarzt<br />
Antworten vom Urologen<br />
A<br />
nton S., 46 Jahre: Mir wurde im Mai letzten<br />
Jahres die Prostata radikal entfernt.<br />
Meine Blutwerte sind wieder in Ordnung,<br />
aber seither bin ich impotent. Ich<br />
habe einen Artikel im Magazin LiebesLeben<br />
gelesen, daher wende ich mich an<br />
Sie. Sie sind meine letzte Hoffnung, bitte<br />
helfen Sie mir! Ich habe verschiedene<br />
Medikamente ausprobiert, doch alle<br />
ohne Erfolg. Zuletzt probierte ich noch<br />
Androskat-Ampullen, die mir auch nicht<br />
sehr viel halfen. Ich möchte sehr gerne<br />
mehr über das Hydraulische Schwellkörperimplantat<br />
wissen. Bin erst 46 Jahre<br />
alt und das scheint meine letzte Hoffnung<br />
auf ein normales Sexleben zu sein.<br />
Diese Krankheit kostete mich schon<br />
meine Ehe.<br />
Ich bitte um Antwort.<br />
Univ.-Doz. Dr. Werner Reiter:<br />
Die wichtigste Nachricht für Sie gleich<br />
am Anfang: es kann Ihnen geholfen werden.<br />
Auch bei bester chirurgischer Versorgung<br />
ist es leider immer noch so, dass<br />
mehr als die Hälfte der Patienten nach<br />
radikaler Prostataoperation eine Potenzschwäche<br />
haben. Da das Ziel dieser Operation<br />
die komplette Entfernung des bösartig<br />
veränderten Gewebes ist, kann es<br />
sogar in seltenen Fällen medizinisch notwendig<br />
sein, für die Potenz wichtige Nerven<br />
zu durchtrennen, um ihnen Krebsfreiheit<br />
nach der Operation ermöglichen<br />
zu können.<br />
Das Schwellkörperimplantat ist der letzte<br />
Schritt in der Therapie der erektilen<br />
Dysfunktion und sollte nur durchgeführt<br />
werden, wenn keine andere Therapie<br />
erfolgreich war. In einer ca. einstündigen<br />
Operation wird Ihnen über einen ca. 5cm<br />
großen Schnitt an der Penisbasis ein<br />
dreiteiliges Implantat aus Kunststoff eingesetzt.<br />
Zwei längliche Kunststoffzylinder<br />
werden in die Schwellkörper beidseits<br />
implantiert und werden mit einer<br />
ca. 3cm großen Pumpe verbunden, welche<br />
im Hodensack platziert wird und<br />
nicht sichtbar ist. Als dritter Teil wird ein<br />
flüssigkeitsgefüllter Ballon in den Bauchraum<br />
gelegt und mit der Pumpe verbunden.<br />
Bei Wunsch nach <strong>sex</strong>ueller Aktivität<br />
drücken Sie mehrmals die Pumpe und<br />
pumpen damit die Flüssigkeit aus dem<br />
Ballon in den Schwellkörper, bis Sie eine<br />
zufriedenstellende Erektion haben.<br />
Danach können sie durch Druck auf die<br />
andere Seite der Pumpe die Flüssigkeit<br />
wieder ablassen und diese fließt in den<br />
Ballon zurück. Der stationäre Aufenthalt<br />
im Spital beträgt 2 bis 4 Tage. Die Kosten<br />
werden derzeit von der Krankenkasse<br />
nicht übernommen.<br />
Auf das Implantat der Firma Mentor, welches<br />
ich verwende, besteht lebenslange<br />
Garantie. Ich hatte die Möglichkeit, diese<br />
Operation vom Erfinder Hr. Prof. Virac in<br />
Paris lernen zu dürfen und führe diese<br />
Operation in Wien durch. In Österreich<br />
gibt es für diese Operation mehrere speziell<br />
ausgebildete Urologen. Auf Anfrage<br />
kann ich Ihnen gerne die Kontaktadressen<br />
dieser Kollegen in Ihrer Nähe zusenden.<br />
Bei gut funktionierendem Schwellkörperimplantat<br />
haben Sie eine große<br />
Chance Ihre Potenzschwäche für Ihr<br />
Leben lang geheilt zu haben.<br />
Wenn auch Sie Fragen an<br />
Univ.-Doz. Reiter haben ...<br />
... senden Sie diese einfach an<br />
die Redaktion (1100 Wien,<br />
Davidgasse 82-90 oder<br />
office@medahead.at).<br />
Wir leiten Ihre Fragen anonym<br />
weiter und veröffentlichen die<br />
Antworten auf die häufigsten<br />
Fragen in einer der nächsten<br />
Ausgaben von LiebesLeben.